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Franzensfeste: Petra Mair als HGV-Obfrau bestätigt

Franzensfeste Petra Mair als HGV-Ortsobfrau bestätigt

Bei der Jahresversammlung der HGV-Ortsgruppe Franzensfeste im Hotel „Zur Brücke“ in Mittewald wurde Petra Mair als Ortsobfrau bestätigt. Im Ortsausschuss sitzen zudem Daniel Ganterer (Hotel Restaurant „Sachsenklemme“) und Hermine Auer (Bar „Riol“).

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Ortsobfrau Petra Mair gab einen Rückblick auf das Coronajahr 2020. Nun gehe es darum, sicher durch die Herbst- und Wintersaison zu kommen. Laut HGV-Bezirksobmann und Landtagsabgeordnetem Helmut Tauber sei im Rahmen des Restart-Südtirol-Programms viel Geld investiert worden, um den Tourismus wieder anzukurbeln, was auch gelungen sei. Trotzdem müsse man die Infektionszahlen unter Kontrolle halten, um einen erneuten Lockdown und Ausfall der Wintersaison zu verhindern. Tauber befürwortet die Ausweitung der Green-Pass-Pflicht auf alle Sektoren. Was die anstehende Wintersaison betrifft, so hoffe man auf klare staatliche Vorgaben. Vizebürgermeister Richard Amort berichtete über Aktuelles aus der Gemeindestube wie die in naher Zukunft fertig gestellte Eisackunterquerung des BBT, das anstehende Gemeindeentwicklungskonzept sowie die Errichtung eines Steges als Verbindung zwischen Dorf und der Festung Franzensfeste, wo auch ein Museum für Zeitgeschichte entstehen soll. Amort appellierte an alle Gastwirte, die Green-Pass-Kontrollen ernst zu nehmen und sie rigoros durchzuführen. Verbandssekretär Reinhold Schlechtleitner berichtete über die Maßnahmen und Beratungen, mit denen der Verband den HGV-Mitgliedern seit Ausbruch der Corona-Pandemie zur Seite gestanden ist. Im Bild (v. l.) Vize-Bürgermeister Richard Amort, Hermine Auer, Ortsobfrau Petra Mair, Daniel Ganterer sowie Bezirksobmann und Landtagsabgeordneter Helmut Tauber.

„Exzellenz im Alpenraum“

Die Brixen Tourismus Genossenschaft hat mit Partnern der Region eine neue Tourismusstrategie ausgearbeitet. Was bedeutet das für Franzensfeste? Nachgefragt bei Geschäftsführer Werner Zanotti.

Erker: Herr Zanotti, was ist die neue

Vision von Brixen?

Werner Zanotti: Die Destination Brixen, der die Gemeinden Brixen, Vahrn und Franzensfeste angehören, steht für fünf Werte: Genuss, Selbstverwirklichung, Sinnlichkeit, Nachhaltigkeit und Extravaganz. Aus diesen Werten heraus haben wir eine Vision definiert: Brixen ist unverkennbarer, extravaganter Lebensraum für genussvolles Erleben und Momente der Sehnsucht. Durch nachhaltiges und innovatives Handeln ist Brixen im Jahr 2025 für Gäste und Einheimische die Exzellenz im Alpenraum.

Ein hoch gestecktes Ziel …

Durchaus. Wir haben aber das Selbstbewusstsein und den Raum, uns dahingehend zu entwickeln. In fünf oder zehn Jahren messen wir, inwieweit wir dieses Ziel erreicht haben.

Erfüllen einige Betriebe bereits heute die Vorgaben?

Vorzeigebetriebe gibt es mehrere. „Urlaub am Bauernhof“-Betriebe werden der

Vision in vielen Teilen gerecht. Die Kategorie ist aber nicht entscheidend. Ob Privatzimmer oder Hotel, jeder kann besonders sein und ein sinnliches Erlebnis erzeugen. Dasselbe gilt für die Gastronomie. Die größte Arbeit liegt nun vor uns.

Innerhalb eines Jahres werden wir mit jedem der 400 Mitgliedsbetriebe das Strategiepapier durchgehen, um herauszufinden, wie sich jeder einzelne mit der Vision zurechtfindet und sich weiterentwickelt.

Wir versuchen, alle abzuholen und mitzunehmen. Sicher wird es auch Betriebe geben, die diesen Schritt nicht machen können.

Welche touristische Strategie wird in Franzensfeste verfolgt?

Wir haben die Strategie als Destination festgelegt. Sie ist als Leitplanke zu verstehen, innerhalb der sich die Gemeinden entwickeln sollen. Wie sie dies tun, entscheidet jede Gemeinde selbst.

Wo sehen Sie Franzensfeste idealerweise in zehn Jahren?

Ich bin nicht der Auffassung, dass man jeden Ort auf Biegen und Brechen touristisch aufladen muss. Ein Ferienort wird Franzensfeste auch in Zukunft nicht sein, die Autobahn wirkt zu stark ein. Wenn die BBT-Bau-

stellen in zehn Jahren aufgeräumt sind, könnten Beherbergungsbetriebe wieder mehr vom Durchreiseverkehr profitieren. In Franzensfeste steht viel ungenutzte Bausubstanz. Nicht jede muss zweckgebunden sein, aber es wäre sinnvoll, mit den Besitzern Kontakt aufzunehmen. Franzensfeste kann Attraktivität entwickeln und sich als sauberer, aufgeräumter, verkehrsgeleiteter und ruhiger Ort präsentieren, auch die Nähe zu Vahrn und Brixen ist zu nutzen. Potential steckt auch im Bahnhof, der ausgezeichnet worden ist, und in der Festung, deren Frequenzen genutzt werden sollten, etwa durch die geplante Verbindung über den Stausee.

Werner Zanotti: „Franzensfeste kann Attraktivität entwickeln“

„Donkschian und Pfiat Gott!“

Die Schwemme schließt ihre Tore

Peter Larch ist ein Gastwirt mit Leib und Seele. Ein Leitgeb, der für jeden stets ein gutes Wort parat hält. 22 Jahre lang führte er zusammen mit seiner Frau Gerda Larcher – sie verstarb allzu früh im Jänner dieses Jahres – den altehrwürdigen und gutbürgerlichen Schank- und Gastbetrieb „Schwemme“ am Sterzinger Stadtplatz. Gerda, stets frohgestimmt, wahrte den Überblick und brachte in den Betrieb ständig neue Ideen ein. Unzählige Kunden kehrten unterm Zwölferturm immer wieder gerne ein, sei es auf ein schlichtes Glasl Wein, auf ein gemütliches Karterle, einen kurzen Ratscher, oder auch, um die schmackhaften Gerichte in der traditionsreichen Gaststube und am schmucken Stadtplatz zu genießen.

Ein Schank- und Gastrecht gab es in der Fuhrmannsgaststätte „Zum Schwarzen Adler“ bereits in der Frühen Neuzeit. Ursprünglich lag die Wirtsstube wie in manch anderem Ster-

„Sterzingermoos“: Wandfresko von Albert Stolz

zinger Gasthof im ersten Stock. Ebenerdig fanden die Pferde Unterstand. Bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts zählte das Gasthaus zu den führenden in der Stadt. Davon zeugen die hohen eingelagerten Weinmengen. Die bis heute gängige Bezeichnung „Schuelerwirt“ geht auf die Besitzer der Gaststätte „Zum Schwarzen Adler“ Johann und Martin Schueler in der Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Die Weinstube „Schwemme“ selbst mit ihrem Tonnengewölbe, einstmals ein Speckkeller, ist erst seit den Jahren 1936/37 ein Schankbetrieb. Berühmt ist das aus dem Jahr 1938 stammende Fresko „Sterzingermoos“ des Bozner Malers Albert Stolz mit den bedrohlichen Moosjungfrauen. Der Name Schwemme selbst rührt wohl von den oftmaligen Überschwemmungen durch den Vallerbach her.

Nun schließt das Lokal und mit ihm einer der letzten gutbürgerlichen Schankbetriebe Sterzings seine Pforte. Die Zukunft der Gaststätte ist derzeit noch ungewiss. Peter Larch stellt mit Ende Oktober – nicht ohne Wehmut – seine Tätigkeit ein und bewirtet fortan die Gäste im Balneum. Ganz herzlich bedanken möchte er sich bei seinen langjährigen einsatzfreudigen Mitarbeitern und den vielen treuen und liebgewonnenen Kunden. Ein ebensolcher Dank ergeht an Familie Mühlsteiger und die Firma Ossanna für die stets gute und wohlwollende Zusammenarbeit.

SBar - Cafè - Weinstube chwemme

„Mir sogen

Pfiati!“

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die stets einsatzfreudige und gute Zusammenarbeit und bei unseren zahllosen treuen Gästen.

Un ringraziamento di cuore ai nostri fedeli ospiti.

Am 31. Oktober findet in der Schwemme eine Abschiedsfeier statt. Peter Larch und sein Team freuen sich, alle langjährigen Gäste und Kundschaften ab 11.00 Uhr bei einem Umtrunk verabschieden zu dürfen.

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