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Aufgeblättert
from ERKER 12 2022
by Der Erker
Wirtschaft Aktuell Aufgeblättert...
vor 30 Jahren im Erker
12/1992
Der Erker spricht mit Bürgermeister Fritz Karl Messner über die Sportfinanzierung in Sterzing. Und merkt an, dass die Stadt schon zum Zauberkünstler werden müsse, um die hohen Ausgaben auch künftig zu schultern. Für helle Aufregung sorgt indes die Pfändung und Versteigerung der Eishobelmaschine.
„Ein Dank an alle“
Im Mai 1992 finden zahlreiche Kriegsflüchtlinge aus Bosnien in der Psaro-Kaserne in Wiesen Zuflucht. 98 sind inzwischen wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, 70 halten sich immer noch in Wiesen auf. Die Wipptaler Bevölkerung zeigt große Hilfsbereitschaft. Ein Komitee koordiniert die Maßnahmen. ––––––
Wipptaler Skiriese
„Zwischen Milliardenumsatz und Verkehrsinfarkt“: Wipptals größtes Skigebiet in Ratschings besuchen an Spitzentagen rund 6.000 Wintersportler. Anlass der Reportage: Vor 20 Jahren, im Februar 1972, wird die Gesellschaft Ratschings-Jaufen gegründet. Der Jahresumsatz liegt bei rund 5,5 Milliarden Lire.
Orchester mit guten Solisten
Mit drei Anwärtern für die Nationalmannschaft startet die Renngemeinschaft Wipptal in den Skiwinter: (v.l.) Ivan Bussola (Wiesen), Sara Del Toro (Stilfes) und Elmar Hofer (Pardaun).
• „Südtirol-Leitbild 2000“ auf dem Prüfstand • Was so alles über den Brenner rollt • BBT: Rettung oder Untergang für unser Tal? • Vergogna al Grante Moos: usato come discarica • Problematisches Jahr für Sterzings Eishockey
In seinem Editorial richtet der Erker einen Spendenaufruf an die Wipptaler Bevölkerung für die Kriegsflüchtlinge aus Bosnien und schreibt: „In den jugoslawischen Teilstaaten gärt die zu lange nicht bewältigte Vergangenheit eines über Jahrzehnte hinweg künstlich zusammengehaltenen Staatengebildes.“
20 Jahre GRW
(v. l.) Joachim Hofmann, Geschäftsführerin Carmen Turin, Verwaltungsratsmitglied Matthias Braunhofer, Moderator Lukas Lobis, Mitarbeiterin Helene Knollenberger, Obmann Günther Haller, Vize-Präsident Werner Kusstatscher, der frühere Obmann Peter Trenkwalder sowie die Verwaltungsräte Stefan Gufler und Karin Salzburger
Die Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (GRW) Wipptal Eisacktal feierte unlängst im „Deutschhaus“ in Sterzing ihr 20-jähriges Bestehen.
„Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 hat die Genossenschaft rund 360 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 38 Millionen Euro und Beiträgen in Höhe von 30 Millionen Euro begleitet“, so Obmann Günther Haller. Gegründet wurde die GRW, nachdem das Schengen-Abkommen und die Einführung des Euro einen tiefgreifenden Strukturwandel ausgelöst haben und sich für das Wipptal die Möglichkeit ergab, um EU-Förderungsprogramme anzusuchen und sich als Leader-Gebiet zu bewerben. Die schwierigen Anfangsjahre konnten mit Unterstützung der Bezirksgemeinschaft Wipptal und der Wipptaler Gemeinden erfolgreich überwunden werden. Für die Förderperiode 2023 – 2027 ist man zuversichtlich, dass die Landesregierung das Wipptal erneut als Leader-Gebiet auswählt. Ziel der GRW bleibt es, Bezirke, Bevölkerung, Institutionen und die Arbeit in den Arbeitsgruppen der Regionalentwicklung bestmöglich zu unterstützen, und den Zugang zu Fördergeldern für die regionale Entwicklung zu erleichtern. Neben der Regionalentwicklung ist die Genossenschaft auch in der Weiterbildung tätig, die mittlerweile neben Arbeitssicherheitskursen für die lokale Wirtschaft und berufliche Weiterbildung vor Ort auch eine Sommerbetreuung für Kinder, Erlebniswochen und – in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsbetrieben – das Berufsfindungsprojekt für Mittelschüler „Heute beginnt meine Zukunft“ anbietet. Seit 2008 arbeitet die GRW mit dem nördlichen Wipptal zusammen, ganz nach dem Motto „Ein Wipptal ohne Grenzen“. Vor elf Jahren wurde im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Eisacktal die Stelle für Regionalentwicklung in Brixen geschaffen. Aufbauend auf die territoriale Ausweitung der Tätigkeit wurde die GRW Wipptal zu GRW Wipptal/Eisacktal umbenannt. „Johanna & Johanna“ sorgten bei der Jubiläumsfeier für musikalische Unterhaltung. Kabarettist Lukas Lobis führte durch den Abend, interviewte Wegbereiter, Mitarbeiter, Vertreter und Partner der GRW, die heiter wie tiefgründig auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurückblickten. Joachim Hofmann, GRW-Mitarbeiter der ersten Stunde, wurde für seinen jahrelangen Einsatz geehrt. Gedankt wurde auch Geschäftsführerin Carmen Turin, den Mitarbeiterinnen Helene Knollenberger und Katrin Winkler sowie der Verwaltungsrätin Karin Salzbuger, die mit ihrem Team die Gäste bewirtete. Zur Feier gekommen waren u. a. EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann, Landtagsabgeordneter Helmut Tauber, Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler, Walter Baumgartner, Präsident der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Bürgermeister aus dem Wipptal sowie Vertreter aus dem Eisacktal und Nordtirol.
A22: Welche Verkehrszuwächse erwarten uns?
Bei der Landtagssitzung am 11. Oktober verlangte Riccardo Dello Sbarba eine Klärung: Wie stark wird der Verkehr auf der A22 weiter ansteigen? Denn die Zahlen, die im Umlauf sind, weichen stark voneinander ab. „Am 14. September hat Autobahnpräsident Hartmann Reichhalter dem Landtag den PPP-Vorschlag
für die 50-jährige Konzession der A22 vorgelegt“, so Riccardo Dello Sbarba (Grüne). Die PPP basiert auf einer prognostizierten Verkehrszunahme über einen Zeitraum von fünfzig Jahren (2023 – 2072), die je nach Szenario zwischen 14 und 20 Prozent liegt. Drei Tage später – am 17. September – erklärte Europaabgeordneter Herbert Dorfmann während der Kundgebung in Gossensaß, dass ihm Prognosen vorlägen, wonach der Verkehr auf der A22 in den nächsten zehn Jahren um 50 Prozent zunehmen würde. Diese stark voneinander abweichenden Schätzungen bedürfen einer Erklärung, meinte Dello Sbarba und fragte: „Wie erklärt die Landesregierung den eklatanten Unterschied zwischen den von Reichhalter vorgelegten und den von Dorfmann zitierten Prognosen? Verfügt der Landtag über die von Dorfmann zitierten Prognosen? Woher stammen diese Prognosen und auf welche Daten und Berechnungen stützen sie sich? Auf welchen Daten und Berechnungen beruhen die von Reichhalter vorgelegten Prognosen im PPP? Wie unterscheiden sie sich von denen von Dorfmann? Welcher der Prognosen von Reichhalter und der von Dorfmann ist nach Ansicht der Landesregierung zu glauben?“ Die Verkehrsprognosen seien bisher immer als übertrieben hingestellt worden, vor allem von jenen, die den BBT nicht wollen, erklärte Landesrat Daniel Alfreider. Doch der Verkehr habe stetig zugenommen. „Die Landesregierung stützt sich immer auf die Daten der A22 – ich weiß nicht, woher Dorfmann seine Daten hat“, so Alfreider. Dieser sei ein Befürworter des BBT und habe einige kritische Punkte aufgezeigt. „Es braucht jetzt möglichst schnell eine langfristige Alternative zur Autobahn – dazu ist auch die Konzessionsverlängerung wichtig.“
Zuschüsse für kombinierten Güterverkehr
In den vergangenen Jahren bezuschusste das Land intermodal versendete Transporteinheiten (LKW, Anhänger, Sattelanhänger, Wechselaufbau, Container ...), die zwischen Brenner und Salurn im begleiteten oder unbegleiteten kombinierten Verkehr auf der Bahn befördert wurden. Diese Förderung wurde Mitte November verlängert. Jeweils drei Millionen Euro sollen im Landeshaushalt für die Jahre 2023, 2024 und 2025 vorgesehen werden. Die Zuschüsse für den kombinierten Güterverkehr haben sich laut Daten der Landesabteilung Mobilität von 2018 bis 2022 aus ökologischer Sicht positiv ausgewirkt. Der Schadstoff-Ausstoß konnte demnach verringert werden.
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Auf 50 erfolgreiche Jahre
Graus Agrar feiert halbes Jahrhundert Zusammenarbeit mit DeLaval
Es war im Jahr 1972, als Franz Graus eine folgenreiche Unterschrift leistete: Damals wurde eine Konzession mit der Firma DeLaval geschlossen – ein Unternehmen, das sich schon im 19. Jahrhundert auf Melktechnik spezialisiert hatte und heute weltweit führender Anbieter von Produkten und Lösungen für die Milchwirtschaft ist. Man hoffte auf eine fruchtbare Zusammenarbeit, im Rahmen derer die Firma Graus Produkte von DeLaval ins Sortiment nahm und den Kunden als kompetenter Servicepartner zur Seite stand. Ein halbes Jahrhundert später besteht die Konzession immer noch. Günther und Werner Graus haben den elterlichen Betrieb inzwischen übernommen und sind überzeugt von den vielfältigen Lösungen von DeLaval, die höchsten Tierwohl-, Nachhaltigkeits- und Qualitätsstandards gerecht werden: von Melkausrüstung über verschiedenste Melkstandsysteme und Fütterungsanlagen bis hin zu vollautomatisierten Melkrobotern.
Im Rahmen einer gemeinsamen Jubiläumsfeier mit Vertretern von DeLaval blicken die Brüder Graus auf eine erfolgreiche und produktive Zusammenarbeit zurück. Dabei beschreiben sie die Rolle, welche die Firma Graus als Konzessionär für DeLaval einnimmt: „Investitionen in neue Techniken und Technologien sind für Landwirtinnen und Landwirte immer mit gewissen Unsicherheiten und Risiken verbunden. Ein verlässlicher Ansprechpartner, der dabei hilft, Potentiale zu erkennen und im größten Interesse des Agrarbetriebs zu nutzen, ist deshalb besonders wichtig. Umso mehr möchten wir uns bei den vielen Kundinnen und Kunden bedanken, die wir in der Entwicklung ihrer Betriebe unterstützen durften und dürfen.“ Auf die bewährte Produktwelt von DeLaval setzt die Firma Graus Agrar auch angesichts kommender Herausforderungen im Agrarsektor weiterhin – und blickt diesen gemeinsam mit ihren Kunden gespannt und zuversichtlich entgegen.
(v. l.) Dr. Paolo Brambilla (Vize-Präsident Market Area SE&MENA), Günther und Werner Graus (Geschäftsführer bei Graus Agrar) sowie Dr. Stefano Nappa (Sales Territory Manager) feiern die 50-jährige Zusammenarbeit von Graus Agrar und DeLaval
Stiftung Europahütte gegründet
Auf der Europahütte auf 2.693 m Höhe in der Gemeinde Pfitsch haben in diesem Sommer die Vertreter von Südtirol, Tirol und der DAV-Sektion Landshut den Gründungsakt für die gleichnamige Stiftung unterzeichnet. Diese wird das Schutzhaus führen und den Neubau begleiten.
Mitten durch den Gastsaal verläuft die italienisch-österreichische Grenze: Die Rede ist von der auf 2.693 m Höhe gelegenen Landshuter Europahütte in den Zillertaler Alpen. So wie die Grenze im Schutzhaus nicht spürbar ist, soll auch die Grenze in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino immer stärker überwunden werden. Daher wurde im Rahmen eines Einvernehmensprotokolls am 1. Oktober 2020 eine neue Führungsstruktur der Landshuter Europahütte als „Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im europäischen Geiste“ beschlossen. Nun ist diese im Einvernehmen mit den alpinen Vereinen umgesetzt worden. Unlängst erfolgte die Unterzeichnung des Gründungsakts der Stiftung Europahütte im Beisein der Landeshauptleute von Südtirol und von Tirol, Arno Kompatscher und Günther Platter, des Vorsitzenden der DAV-Sektion Landshut Bernhard Tschochner und Südtirols Landesrat für Hochbau, Grundbuch, Kataster und Vermögen Massimo Bessone. Die Stiftung, in der das Land Südtirol, das Land Tirol und die Sektion Landshut des Deutschen Alpenvereins zusammenarbeiten, wird das Schutzhaus führen und den Neubau begleiten. Eingesetzt wurde auch der fünfköpfige Stiftungsrat. Südtirol ist darin durch Peter Trenkwalder, der von der Sektion Sterzing des CAI ernannt wurde, und den für Hütten zuständigen AVS-Referatsleiter Martin Knapp vertreten. Der aufgrund des instabilen Untergrundes notwendige Neubau soll mit Unterstützung einer externen Prozessbegleitung über eine Architektenausschreibung für den Ersatzbau der Hütte eingeleitet werden. Ebenfalls eingebunden sind die von den beiden Ländern ernannten Vertreter des Österreichischen Alpenvereins, des Alpen-
vereins Südtirol und der CAI-Sektion Sterzing. In der konstituierenden Sitzung des Stiftungsrates, die im Anschluss an die Unterzeichnung des Gründungsaktes über die Bühne ging, wurden Peter Trenkwalder zum Präsidenten und Georg Grösch von der DAV-Sektion Landshut zum Vizepräsidenten der Stiftung bestimmt.
Neubau geplant
Die Europahütte liegt zwischen dem Südtiroler Pfitsch- und dem Tiroler Venntal. Seit den 1980er Jahren wurde diese von der Deutschen Alpenvereins-Sektion Landshut und der CAI-Sektion Sterzing gemeinsam geführt. Die Lage auf der 1919 gezogenen Grenzlinie zwischen Italien und Österreich macht das Schutzhaus besonders symbolträchtig. Daher war die Zukunft der sanierungsbedürftigen Europahütte auch Gegenstand eines Interreg-Projekts „Fit4Co“ (Fit for Cooperation) in Zusammenarbeit mit dem Interreg-Rat Wipptal. In einem weiteren Interreg-Projekt war der Standort geologisch untersucht worden. Auf der Grundlage der beiden Gutachten fiel in der Folge die Entscheidung für den Neubau. Im vergangenen Jahr hat die Landesregierung zudem grünes Licht für den Ankauf des in der Gemeinde Pfitsch gelegenen Südtiroler Teils der Hütte samt Zubehörflächen gegeben.
Wipptal „Zeit schenken – dabei sein“
Am 3. Dezember wird der internationale Tag der Menschen mit Beeinträchtigung begangen. Zu diesem Anlass lädt die Initiative „Wipptal – der kleine Bezirk mit
dem großen Herzen“ zu einem gemeinsamen Nachmittag im Vereinshaus Trens ein, der unter dem Motto „Zeit schenken – dabei sein“ steht. Nach der musikalischen Eröffnung durch Paolo Jack Alemanno und Denise Plattner um 15.00 Uhr überbringen Fritz Karl Messner und Bürgermeisterin Verena Überegger ihre Grußworte. Anschließend halten die Organisatoren Rückblick auf die im Jahr 2022 abgehaltenen Aktionen. Verena Elisabeth Turin (im Bild) liest aus ihrem Buch „Superheldin 21. Mein Leben mit Down-Syndrom“. Um 15.45 Uhr führt die Theaterwerkstatt der Integrierten Volkshochschule (IVHS) Vinschgau „Die große Wörterfabrik“ auf. Anschließend klingt der gemeinsame Nachmittag bei einem geselligen Imbiss, betreut von der Theatergruppe Trens, aus. Alle Interessierten können an der Veranstaltung teilnehmen. Anmeldungen nimmt die Tourismusgenossenschaft Sterzing unter der Rufnummer 0472 765325 entgegen. Bei Bedarf kann auf Anfrage auch die Hin- und Rückfahrt organisiert werden. Alle Infos unter www.zeitschenken.it
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