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Gossensaß: Sanierungsarbeiten an der Pfarrkirche

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Vor 100 Jahren

Vor 100 Jahren

Gossensaß Umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Pfarrkirche

In der Mitte des 18. Jahrhunderts war die Kuratiekirche zum hl. Georg in Gossensaß, deren erste urkundliche Erwähnung in das Jahr 1375 zurückreicht, allmählich zu klein geworden. 1749 richteten Andrä Kiepacher und Hans Geir für die Nachbarschaft und Gemeinde ein Ansuchen an das bischöfliche Konsistorium in Brixen. Es heißt darin u. a.: „Es ist eine ohnehin nicht unbekhante Sache, daß unser lobl. Curat-Gottshaus dermaßen klein seye, daß selbes die immerhin anwachsende Gemeinde ohnmöglich fassen könne, wardurch dan geschehen, daß an Sonn- und feyrtägen wenig Gottsdienst abgehalten werden, bey welchen nicht verschidene Unehren-Bietigkheiten von dem häuffig andringenden Volkh sich ereignet, einfolglich die Andacht villföltig gestörret, und der erwünsche Frucht von dem vorgetragenen Wort Gottes mit nichten gesamblet worden.“ Im darauffolgenden Jahr 1750 wurde – nachdem das nötige Geld und Baumaterial beschafft und erste Baupläne vorgelegt worden waren – die Baubewilligung erteilt und als Baumeister Franz de Paula Penz (1707 – 1772) nach Gossensaß berufen. Dieser stammte aus Navis, hatte das Jesuitengymnasium und ein Studium der Theologie in Innsbruck absolviert und war 1730 zum Priester geweiht worden. Als Autodidakt erwarb er sich Kenntnisse in den Bereichen Architektur und Baukunst und war an der Errichtung von insgesamt vierzehn Kirchenbauten maßgeblich beteiligt. In Gossensaß hatte man sich inzwischen entschlossen, das alte gotische Gotteshaus – mit Ausnahme des Turms – vollständig abzubrechen und durch eine einschiffige barocke Flachkuppelkirche mit doppelarmiger Grundkreuzform zu ersetzen. Der bestehende Turm wurde in die Baumasse miteinbezogen und erhöht. Die Ausführung des Baus lag vermutlich in den Händen des Innsbrucker Hofmaurermeisters Johann Michael Umhauser, mit dem Penz schon mehrfach zusammengearbeitet hatte. Die Bauarbeiten schritten zügig voran und der Kirchenneubau konnte bereits im September 1751 benediziert werden. Die noch ausstehenden Außen- und Innenarbeiten – einschließlich der von Matthäus Günther ausgeführten Deckenfresken – wurden 1754 weitgehend abgeschlossen und das Gotteshaus schließlich vom Brixner Fürstbischof Leopold von Spaur geweiht. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Inneneinrichtung ergänzt und erweitert. In den letzten zweihundert Jahren wurde am Gotteshaus beständig gebaut und restauriert. Besonders umfangreiche Sanierungsarbeiten wurden zwischen 1850 und 1856 sowie 1967/68 und zwischen 1981 und 1983 durchgeführt. Nun – knapp vierzig Jahre nach den letzten Restaurierungsmaßnahmen – steht erneut eine umfassende Sanierung der Barockpfarrkirche bevor. Das Mauerwerk im Kircheninneren ist – besonders im Chorraum – stark beschädigt. Diese Schäden haben sich in den letzten Jahrzehnten im Mauerinnenwerk gebildet und sind seit nunmehr einigen Jahren auch äußerlich sichtbar. Die Sanierung dieser schadhaften Stellen wurde bereits im September dieses Jahres begonnen und erfolgt in zwei Phasen. Zunächst wird das schadhafte Mauerwerk abgetragen und mit einem zellstoffhaltigen Putz saniert. Dieser hat den Zweck, im Inneren des Mauerwerks die schädlichen Salze aufzunehmen. Anschließend wird im nächsten Jahr dieser zellstoffhaltige Putz wieder entfernt, der Salzgehalt im Mauerwerk überprüft und daraufhin das Mauerwerk mit einem hochwertigen kalkhaltigen Verputz überzogen. Daneben sollen gezielte Arbeiten künftig eine bessere Durchlüftung des Gotteshauses ermöglichen. Mit Beginn dieser Arbeiten musste die von Orgelbaumeister Franz Reinisch aus Steinach im Jahr 1893 neu aufgerichtete Orgel vollständig abgedeckt werden, um Beschädigungen aufgrund von Staubentwicklung zu vermeiden. Das äußere Mauerwerk der Kirche ist zudem vor allem an der Nord- und Ostseite sowie im gesamten Sockelbereich teilweise stark beschädigt. Diese Sanierungsarbeiten sollen im kommenden Frühjahr begonnen werden und dürften voraussichtlich drei bis vier Monate andauern. Hierfür wird die gesamte Kirche mit einem Stahlgerüst eingehaust, schadhafter Putz und Mauerwerk werden abgetragen und durch hochwertige Sanierputze ersetzt. Anschließend sind Malerarbeiten im gesamten Außenbereich durchzuführen. Zudem muss das Kirchendach – d. h. die Holzkonstruktion mit Schindeln – im Bereich des Presbyteriums erneuert werden, da letzthin bereits erste Wassereintritte in diesem Bereich festgestellt wurden. Das schadhafte Dach wurde inzwischen provisorisch mit Planen abgedeckt, um Feuchtigkeitseintritte in den Kircheninnenraum über die Wintermonate zu verhindern. Im kommenden Sommer soll das Dach schließlich in diesem Bereich erneuert werden.

Harald Kofler

Die Kosten für die gesamten Arbeiten belaufen sich voraussichtlich auf rund 350.000 Euro und können nur teilweise durch Beiträge des Landesdenkmalamtes abgedeckt werden. Der Pfarrgemeinderat und das Restaurierungskomitee bitten deshalb die Bevölkerung und all jene, denen das prachtvolle Gotteshaus ein Anliegen ist, um Spenden. Diese können entweder auf das Sparkassen-Kontokorrent „Pfarramt Gossensaß-Restaurierung Kirche“ (IBAN IT11 I060 4558 2110 0000 5001 367) überwiesen oder direkt im Pfarramt in Gossensaß abgegeben werden. Allen Spendern sei herzlich gedankt.

Maria Trens Restaurierte Kirchenorgel gesegnet

Mitte November erklang die neu restaurierte Kirchenorgel in der Pfarrkirche von Maria Trens zur offiziellen Segnungsfeier. Über die Tasten wirbelte dabei in meisterhafter Weise Manuel Schiabello, der durch sein Orgelspiel die Zuhörer begeisterte. Der Kirchenchor Maria Trens unter der

Leitung von Martin Ellemunt, begleitet von der Geigerin Maria Ellemunt, umrahmte das Orgelkonzert mit passenden Liedern. Pfarrseelsorger Karl Oberprantacher nahm die Segnung der Orgel vor. 1650 wird erstmals eine Kirchenorgel in Trens urkundlich erwähnt. Die 1656 von Daniel Herz (1618 – 1678) erbaute Orgel blieb 200 Jahre lang im Einsatz. Restaurierungen erfolgten auch zwischen 1880 und 1900 durch Franz Weber aus Oberperfuss und im Jahr 1966 durch die Firma Reinisch-Pirchner aus Steinach am Brenner. 2022 schließlich wies die Orgel mehrere Mängel auf, sodass eine weitere Reinigung und Sanierung in Angriff genommen werden musste. Dafür konnte der

Südtiroler Orgelbauer Oswald

Kaufmann gewonnen werden.

Im Monat Oktober wurde das komplette Pfeifenwerk ausgebaut und gereinigt, die über die

Jahre entstandenen Beschädigungen wurden repariert. Durch die abschließende Gesamtstimmung der Orgel wurde wieder ein homogenes Klangbild und der neubarocke Charakter des

Instruments hergestellt. Nun tönt die Kirchenorgel von Maria

Trens in neuem Glanz zur Ehre

Gottes und zur Erbauung der

Gläubigen.

Beim Konzert anlässlich der Segnung wurden Werke von Bach, Händel, Muffat, Mendelssohn-Bartholdy, Tallis und Stamm dargeboten. Die zahlreichen Zuhörer dankten dem Organisten und dem Kirchenchor mit langanhaltendem Applaus, sodass sich Organist Manuel Schiabello zu mehreren Zugaben hinreißen ließ. Der gelungene Abend klang bei einem Umtrunk im Pfarrsaal aus.

Orgelweihe in Innerpfitsch

Im Rahmen des Erntedankgottesdienstes wurde im Oktober die Segnung der neu restaurierten Orgel der Pfarrkirche St. Jakob mit Pfarrer Walter Prast und Pater Urban Stillhard gefeiert. Nach monatelangen Restaurierungsarbeiten mit über 800 Arbeitsstunden durch die Orgelbaufirma Oswald Kaufmann erklang das in seiner Bauweise äußerst seltene Instrument mit Spiel vom Vorsitzenden der Orgelkommission Pater Urban Stillhard erstmals wieder in neuem Glanze. Organistin Astrid Tötsch begleitete den Kirchenchor unter der Leitung von Heinrich Pramsohler mit Stücken aus der „Marienmesse“ von Cesar Bresgen durch die Festmesse. Auch Wolfgang Girtler ließ die historisch wertvolle Orgel mit insgesamt 564 Pfeifen aus Metall und Holz mit feierlichem Spiel erklingen. In seiner Festrede gab Karl Graus einen Rückblick über die Restaurierung der Orgel und deren Anschaffung im Jahr 1896 und bedankte sich im Namen des Pfarrgemeinde- und Vermögensverwaltungsrates der Pfarrei Innerpfitsch bei allen Beteiligten, die zum Gelingen des Vorhabens einen Beitrag geleistet haben; für die Finanzierung sprach er dem Landesdenkmalamt, der Gemeinde Pfitsch, der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der Raiffeisenkasse Wipptal seinen Dank aus. Kirchenmusikreferent Dominik Bernhard setzte den musikalischen Schlussakkord und gab allen Interessierten nach der Messfeier einige Klangbeispiele zu den Erklärungen über Funktion und Bauweise der Orgel von Restaurator Oswald Kaufmann. Anschließend begleitete die Musikkapelle Innerpfitsch die Anwesenden zu einem Umtrunk.

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Die Lebensgeschichte von Karin Zischg

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Wonn: Montag. 12. Dezember 2022 um 20.00 Uhr Wo: Kulturhaus Trens

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Infos: Erich Ha11111, Ta ,..39 380 34200!5 Ckilt,a Sl:tNUR!r, Ttl 39331881 0348 Hdl,nl!' N~~ihll, l +-39134 J03 U97

1 1 1 1 1 • Karin Zischg wurde am 2. Oktober 1950 in Sterzing geboren. Sie wohnte als Kind, gemeinsam mit ihren Eltern sowie ihrem Bruder Wolfram, sehr abgelegen in Brennerbad. Ihre Mutter Ilse Waldner, gebürtig aus Deutschland, war Krankenschwester und ihr Vater Dr. Willi Zischg war Arzt. Ihre Kindheit hat Karin in schöner Erinnerung. Sie war ein sehr fröhliches Kind, manchmal konnte sie auch ein kleiner Lausebengel sein. Die Volksschule besuchte Karin in Brennerbad, wo es damals noch eine sogenannte „Zwergschule“ gab. Sie kann sich noch gut daran erinnern, dass alle Jahre neue Lehrpersonen kamen. Niemand wollte so abgelegen unterrichten. Trotz regen Lehrerwechsels war sie eine gute Schülerin. Die Mittelschule besuchte sie in Sterzing. Danach pendelte sie jeden Tag nach Brixen, wo sie die Handelsschule abschloss. „Ich erhielt bei der Matura 60 Punkte. Das war damals die höchste Punktezahl, die man erhalten konnte“, freut sich Karin Zischg noch heute. In den Sommerferien während der Oberschulzeit arbeitete Karin beim Gasthaus „Vetter“ in Brennerbad.

„Eine Entscheidung, die ich bis heute bereue“

Nach der Matura hatte Karin Gelegenheit, an der Universität Innsbruck Rechtswissenschaften zu studieren. „Damals bot mir die Universität eine Anstellung am Institut für öffentliche Dienste in Innsbruck an. Ich habe abgelehnt – das bereue ich noch heute.“ Sie bekam dann allerdings die Gelegenheit, in Bozen im öffentlichen Dienst der Provinz eine Arbeit anzutreten. Dort blieb sie bis zur Pensionierung.

„Es hat wohl nicht sein sollen.“

Karin hatte in ihrem Leben ein paar feste Beziehungen, „aber für eine Hochzeit hat es nie gereicht“, erzählt sie nachdenklich. „Es hat wohl nicht sein sollen. Und trotzdem hatte ich im Großen und Ganzen ein schönes und glückliches Leben.“ Viele Jahre lang verbrachte Karin ihr Leben in der Landeshauptstadt Bozen. Bis heute hat sie dort viele Freunde und Bekannte. Sie liebte das Ausgehen, das Feiern und das Einkaufen mit Freundinnen. Schwimmen, Wandern, Lesen und noch andere Hobbies genoss sie in ihrer Freizeit. „Ich bin auch sehr gerne auf Reisen gegangen. Oft habe ich meinen Onkel in seinem Hotel in San Remo besucht“, erinnert sich Karin Zischg. Deutschland, Frankreich, Griechenland und unzählige Orte in Italien lernte sie auf ihren Reisen kennen, viele unvergessliche Urlaubserinnerungen hat sie auch an ihre Meeraufenthalte. Seit dem Frühling 2021 lebt Karin Zischg im Seniorenwohnheim, wo sie sich mittlerweile sehr wohl fühlt und gut eingelebt hat.

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