argovia philharmonic | Programmheft zum 1. Abo-Konzert

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1. ABO-KONZERT Wiederentdeckt

So 22. September 2019 Di 24. September 2019 Fr 27. September 2019

Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus Baden Trafo www.argoviaphil.ch


1. Philharmonisches Konzert

BEETHOVEN / WAGNER

Fabio Luisi, Dirigent Leonidas Kavakos, Violine Philharmonia Zürich

LUDWIG VAN BEETHOVEN Violinkonzert D-Dur op. 61 RICHARD WAGNER / HENK DE VLIEGER Der Ring – an orchestral adventure OPERNHAUS ZÜRICH

So 1O Nov 2O19, 19.OO 2. Philharmonisches Konzert

HAYDN – DIE SCHÖPFUNG

Riccardo Minasi, Dirigent Orchestra La Scintilla La Cetra Vokalensemble Rebecca Bottone, Sopran Mauro Peter, Tenor Morgan Pearse, Bariton

3. Philharmonisches Konzert

SCHUBERT / TSCHAIKOWSKI/ MENDELSSOHN

Gianandrea Noseda, Dirigent Narek Hakhnazaryan, Violoncello Philharmonia Zürich FRANZ SCHUBERT Ouvertüre und Entr’acte der Bühnenmusik zu «Rosamunde, Fürstin von Zypern» D 797 PJOTR TSCHAIKOWSKI «Rokoko-Variationen» A-Dur op. 33 FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Sinfonie Nr. 3 a-Moll («Schottische») OPERNHAUS ZÜRICH

So 19 Jan 2O2O, 19.3O

JOSEPH HAYDN Die Schöpfung, Oratorium Hob. XXI:2 OPERNHAUS ZÜRICH

So 22 Dez 2O19, 11.15 Billettkasse +41 44 268 66 66, www.opernhaus.ch


1. ABO-KONZERT Wiederentdeckt Eldbjørg Hemsing Violine Leo McFall Leitung argovia philharmonic

So 22. September 2019 17.00 Uhr Aarau Kultur & Kongresshaus Di 24. September 2019 19.30 Uhr Aarau Kultur & Kongresshaus Fr 27. September 2019 19.30 Uhr Baden Trafo

Unterwegs im Kanton Sa 28. September 2019 19.30 Uhr Beinwil am See Löwensaal

Anstelle des Violinkonzerts wird Haydns Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur Hob. Vlle:1 gespielt. Solistin ist Manuela Fuchs.

Konzerteinführung mit Dr. Verena Naegele jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn. Kinderbetreuung am Sonntag, 22. September. Anmeldung bis 17. September an info@argoviaphil.ch. Das Konzert wird von Radio SRF 2 aufgenommen und am 7. November 2019 um 20 Uhr im Rahmen der Sendung «Im Konzertsaal» ausgestrahlt.

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IHR HERZ SCHLÄGT FÜR dIE muSIk – uNSERES FÜR IHRE GESuNdHEIT Berühmte Musiker und Komponisten sind Meister ihres Fachs. Ihre Werke sind einzigartig, perfekt arrangiert und bis ins Detail durchdacht. Wir nehmen uns diese Künstler zum Vorbild: Denn dank modernster Medizin, qualifizierter Fachkräfte, optimal abgestimmter Teamarbeit, persönlicher Pflege und Liebe zum Detail zählen unsere Kliniken zu den besten. Ein Unterschied ist jedoch wichtig: Bei uns stehen nicht die Akteure im Rampenlicht, sondern Sie. Hirslanden Klinik Aarau, Schänisweg, 5001 Aarau, T 062 836 70 00 www.hirslanden.ch

Kompetenz, die vertrauen schafft.


Programm Werner Wehrli (1892 – 1944) «Chilbizite» für Orchester (1917)

ca. 13'

Lebhaft – Tranquillo espressivo – Erstes Zeitmass, feurig – Sehr bedächtig (fast doppelt so langsam wie am Anfang) – Erstes Zeitmass, sehr lebhaft – Freudig bewegt – Bewegt (nicht zu schnell) – Doppelt so langsam

Hjalmar Borgstrøm (1864 – 1925) CH-Erstaufführung Violinkonzert G-Dur op. 25

ca. 35'

I. Allegro moderato II. Adagio III. Allegro con spirito Pause Franz Schubert (1797 – 1828) Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944 «Die Grosse»

ca. 48'

I. Andante. Allegro ma non troppo II. Andante con moto III. Scherzo. Allegro vivace IV. Finale. Allegro vivace

Keine Zeit oder Musse zum Lesen der Programmtexte? Hören Sie sich die Hintergrundinformationen zu den Werken als Audio-Podcast an. Sie finden diese unter argoviaphil.ch/audio-podcasts.

Bitte schalten Sie vor dem Konzert Ihr Mobiltelefon aus oder auf Flugmodus. Bildaufnahmen sind erlaubt, sofern sie das Orchester und den Sitznachbarn nicht stören. Ton- und Videoaufnahmen des Konzertes sind nur mit Einwilligung erlaubt. 5


Recht ist

Flexibilität.

Ulrich Poschner, 1. Konzertmeister Simone Roggen, 2. Konzertmeisterin argovia philharmonic

Eine neue Saison – sechs verschiedene Dirigenten. Eine grosse Herausforderung für die Musikerinnen und Musiker des argovia philharmonic: Offenheit, die Bereitschaft Neues zu entdecken und Anpassungsfähigkeit sind gefragt, wenn das Konzert zum Erfolg werden soll. Die gleichen Eigenschaften zeichnen Schärer Rechtsanwälte aus: Wir begegnen unseren Klienten, so verschieden sie und ihre Problemstellungen auch sein mögen, mit der gleichen Bereitschaft, stets das optimale Resultat zu erzielen.

Schärer Rechtsanwälte Hintere Bahnhofstrasse 6 CH-5001 Aarau www.5001.ch

Wir sind auf Ihrer Seite.


Sehr geehrte Abonnentinnen und Abonnenten, geschätztes Publikum Die 57. Saison des argovia philharmonic startet mit drei Wiederent­ deckungen: Eine norwegische, die für uns alle eine Premiere ist: Hjalmar Borgstrøms romantisches Violinkonzert wurde erst vor Kurzem von unserer Solistin Eldbjørg Hemsing wiederentdeckt und feiert im Aargau seine Schweizer Erstaufführung. Eine aargauische: Das argovia phil­ harmonic hat anlässlich seines fünfzigsten Jubiläums vor sieben Jahren Werner Wehrlis «Chilbizite» erstmals für sich entdeckt und gleich auf CD eingespielt. Im Konzertsaal erleben Sie das argovia philharmonic aber zum ersten Mal mit diesem heiteren Stück. Und zuletzt noch eine historische: Schuberts Grosse C-Dur Symphonie gehört heute wohl zu den beliebtesten Werken. Sie musste jedoch erst von Schumann wiederentdeckt werden, nachdem sie – so sagt es die Legende – von der Wiener Gesellschaft

der Musikfreunde anfänglich als unspielbar verschmäht wurde. Interpretiert werden diese drei Wiederentdeckungen am Pult vom aufstrebenden Leo McFall. Er ist der erste von sechs Gastdirigenten in dieser Spielzeit ohne Chefdirigent. Bevor Rune Bergmann in der Saison 2020/21 das Ruder übernimmt, gibt es für Sie, aber auch für unsere Musikerinnen und Musiker, daher noch viel zu entdecken. Freuen Sie sich also auf einen lustvollen Einstieg in unsere musikalische Entdeckungsreise! Ihr

Christian Weidmann Intendant

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Herzliche Gratulation Wir möchten an dieser Stelle Walter Labhart, der die folgenden Programmtexte verfasst hat, ganz herzlich zur Verleihung des Anerkennungspreises des Aargauer Kuratoriums gratulieren. Das Aargauer Kuratorium erkennt damit das jahrzehntelange Wirken des Musikdramaturgen, Kurators, Programmgestalters und Kulturjournalisten gebührend an und würdigt seine hohen Verdienste um das Kulturleben im Kanton Aargau. Auch für das argovia philharmonic, das sich in den vergangenen Jahren intensiv mit Schweizer Musik auseinandergesetzt hat, schuf Walter Labhart immer wieder wertvolle Beiträge. Wir freuen uns auf viele weitere spannende Arbeiten von ihm!

Walter Labhart, 1944 geboren, war lange als Musikredaktor im Schweizerischen Musik-Archiv in Zürich, als Mitarbeiter von Radio DRS II und als Redaktor in der Kulturabteilung des Schweizer Fernsehens tätig. Seit 1975 arbeitet er freiberuflich als Musikforscher, Herausgeber von Instrumentalmusik, Programmgestalter, Kulturjournalist und Kurator im In- und Ausland. Er lebt in Endingen AG. Als Förderer und Vermittler insbesondere in den Bereichen Kunst und Musik prägte er über Jahrzehnte das kulturelle Leben im Kanton Aargau mit.

Mehr erfahren Wenn Sie im Folgenden diesen Kasten entdecken, öffnen Sie auf Ihrem Smartphone oder Tablet die KameraApp und halten Sie das Gerät so, dass der QR-Code im Sucher der Kamera-App zu sehen ist. Ihr Gerät erkennt den QR-Code und zeigt eine Mitteilung an. Tippen Sie auf diese Mitteilung, um den hinterlegten Link zu öffnen. 8


Texte: Walter Labhart

Werner Wehrli (* 1892 in Aarau † 1944 in Luzern)

«Chilbizite» für Orchester (1917)

Lebhaft / Tranquillo espressivo / Erstes Zeitmass, feurig / Sehr bedächtig (fast doppelt so langsam wie am Anfang) / Erstes Zeitmass, sehr lebhaft / Freudig bewegt / Bewegt (nicht zu schnell) / Doppelt so langsam

Hören Sie den Beitrag als Audio-Podcast unter argoviaphil.ch/audio-podcasts.

Symphonische Jahrmarktsmusik Unter den zahlreichen Schweizer Komponisten, die sich mit der einheimischen Volksmusik schöpferisch auseinandergesetzt haben, ragt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert mit Werner Wehrli ein in Aarau geborener Musiker von aussergewöhnlicher Vielseitigkeit hervor. In erster Linie Komponist, war Wehrli auch Dichter und Schriftsteller, Chorleiter und Musiklehrer, Sammler und Herausgeber von rätoromanischen Volksliedern sowie Glockenexperte und Juror. Nachdem er seine naturwissenschaftlichen Studien an der Universität München gegen den Kompositionsunterricht bei Friedrich Hegar und

eine Chorleiterausbildung bei Carl Attenhofer am Zürcher Konservatorium eingetauscht hatte, setzte er seine Studien am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main fort. Zu seinen bekanntesten Lehrern zählten Iwan Knorr (Komposition) und Bernhard Sekles (Musiktheorie); sein Studienkollege war Paul Hindemith. Die kompositorische Ausbildung rundete Wehrli, 1916 in die Schweiz zurückgekehrt, privat bei Hans Huber und Hermann Suter in Basel ab. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit als Musiklehrer am Lehrerinnenseminar in Aarau leitete er den Cäcilienverein Aarau und den Frauenchor Brugg.

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Werner Wehrli mit seiner Frau, der Sängerin Irma Bartholomae, im Jahr 1919. Foto: Werner Wehrli-Fonds

Wehrlis Kompositionen wurden an den Festkonzerten des Schweizerischen Tonkünstlervereins häufig aufgeführt und erfuhren eine hohe Beachtung. Nach seinem Tod im Jahr 1944 in Luzern wurde es jedoch immer stiller um den heute fast nur noch im Kanton Aargau bekannten, vom Werner Wehrli-Fonds (Lenzburg) geförderten Komponisten. Neben den poesievollen Mundartliedern «Im Bluescht» op. 2, dem Trio d-Moll für Violine, Horn und Klavier op. 11 Nr. 3, der zwischen Spätromantik, Impressionismus und Neuer Musik vermittelnden Suite op. 16 für Flöte und Klavier, den auch pädagogisch wertvollen Klavierminiaturen «Von einer Wanderung» op. 17 und der harmonisch kühnen Orgelkomposition «Introduction, Passacaglia und Fuge über den 10

Namen Bach» op. 41 gehören das selten aufgeführte Chorwerk «Ein weltliches Requiem» op. 25 und die tragische Oper «Das Vermächtnis» op. 29 zu seinen Hauptwerken. Kaum bekannt sind die wenigen Kompositionen für Orchester, allen voran das knapp dreizehn Minuten dauernde Stück «Chilbizite» in Es-Dur aus dem Jahr 1917. Es wurde ein Jahr später unter dem Titel «Lustige Ouvertüre» in Basel aus der Taufe gehoben und unter der Leitung des Komponisten auch in Zürich, Winterthur und Bern gespielt. Ernest Ansermet, der Gründer und Leiter des Orchestre de la Suisse Romande, setzte sich als Dirigent in Genf, Vevey und Lausanne für weitere Aufführungen ein.


Das dem Lehrer Hans Huber gewidmete Werk basiert zwar auf dem gleichnamigen Gedichtzyklus in Iberger Mundart von Meinrad Lienert, ist aber mit einem Vierzeiler als Motto überschrieben, der einer alten Kreuzpolka entstammt: «Hau d’r Chatz d’r Schwanz ab! Hau er e doch nicht ganz ab, / Lah ere no es Stümpli stah, / dass si cha a d’Chilbi gah.» Von einer Trompetenfanfare und einem rasanten Lauf eingeleitet, setzt das von den Bläsern eingeführte Hauptthema kraftvoll ein, wobei die Ausdrucksbezeichnung sehr derb den volkstümlichen Grundzug der «Chilbizite» (Jahrmarktszeiten) verdeutlichen soll. Die geistige Verwandtschaft mit den stilisierten Volkstänzen aus Smetanas komischer Oper «Die

verkaufte Braut» ist da kaum zu überhören. Nach der lyrischen Klangentfaltung durch das zweite Thema platzen die Blechbläser Mit plötzlichem Aufschwung auf eine stürmische Weise herein, die zusammen mit Bezeichnungen wie hervortretend, etwas drängend oder wild auf Wehrlis Beschäftigung mit Gustav Mahlers Symphonik zurückgehen. Passagen von kammermusikalischer Transparenz lockern den dichten Orchestersatz immer wieder auf, Fortissimo-Ausbrüche wechseln sich mit Piano-Partien von zarter Expressivität ab. Den volkstümlichen Charakter unterstreicht Wehrli schliesslich mit Akkordeon-Akkorden, zu denen die Klarinetten lustig quitschend ein Tanzmotiv wiederholen.

Das argovia philharmonic hat Werner Wehrlis «Chilbizite» vor sieben Jahren entdeckt und gemeinsam mit Hermann Suters Sinfonie d-Moll op. 17 unter der Leitung von Ehrendirigent Douglas Bostock auf CD eingespielt. Die CD ist im Konzertfoyer erhältlich.

Mehr erfahren Erfahren Sie auf der vom Werner Wehrli-Fonds neu gestalteten Website mehr über den Aarauer Komponisten. Neuerdings sind dort auch alle seine vergriffen Werke kostenlos erhältlich. www.wernerwehrli.ch

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Hjalmar Borgstrøm (* 1864 in Kristiania (heute Oslo) † 1925 ebenda)

Violinkonzert G-Dur op. 25 (1914)

CH-Erstaufführung

I. Allegro moderato II. Adagio III. Allegro con spirito

Hören Sie den Beitrag als Audio-Podcast unter argoviaphil.ch/audio-podcasts.

Eine spätromantische Rarität Die Streicher spielen den Grundton G, wie eine Frage setzt ein Paukenmotiv ein, die Streicher antworten in Bogenform mit einer auf- und sogleich wieder absteigenden Figur, um der kadenzartig auftretenden Sologeige das Feld zu überlassen – was für ein einfallsreicher Werkbeginn! Dabei hatte der skandinavische Musikologe Olav Gurvin im Standardwerk «Die Musik in Geschichte und Gegenwart» noch im Jahr 1989 befunden, der Komponist dieser originell beginnenden Musik, Hjalmar Borgstrøm, vereinige Einflüsse von Berlioz, Wagner und Strauss und 12

sei «ohne wesentliche Originalität. Der Wert seiner Werke ist ungleich.» Letzteres trifft auch bei den berühmtesten Komponisten zu, selbst bei Beethoven, dessen Violinkonzert mit Paukenschlägen beginnt, die Borgstrøm inspiriert haben könnten. Mit dem Klassiker teilt der norwegische Spätromantiker weitere Details. So lässt er in den Anfangstakten des langsamen Satzes seines 1914 entstandenen und in Oslo uraufgeführten Violinkonzerts alle Streichinstrumente con sordino spielen und die Violine


das Finale ebenfalls mit einem einprägsamen Solo beginnen. Werden jedoch die Klangwelten der beiden Komponisten verglichen, könnten die Unterschiede nicht grösser sein. Zollte Beethoven der Wiener Klassik mit einem formal strengen Konzept und sattem Orchesterklang unter Verwendung vieler Tutti seinen Tribut, entwickelte Borgstrøm in seinem Konzert eine mit vielen Freiheiten überraschende Musik von häufig kammermusikalischer Durchsichtigkeit. Als besonders originell dürfen im Kopfsatz die drei Solokadenzen und ein wunderbar kantabler Arioso-Einschub bezeichnet werden, der eher im folgenden Adagio zu erwarten wäre. Aus der kurzen Streicherfigur zu Beginn des 1. Satzes schält sich das vom Soloinstrument vorgestellte Hauptthema heraus. Einzelne Teile der Motive aus den Anfangstakten und das solistisch eingeführte ScherzandoThema tauchen in rhythmisch veränderter Form mehrmals wieder auf. Selbst in sehr hohen Lagen zeichnet sich der Solopart durch viel Klangsüsse und Expressivität aus. Wie im rhapsodisch-freien Kopfsatz herrscht auch im Adagio eine lyrische Grundstimmung vor. Die Eckteile in E-Dur umrahmen einen bewegten

Mittelteil in wechselnden Tonarten, der mit einer diskreten Pizzicato-Begleitung beginnt. Das choralartige Hauptthema dieses langsamen Satzes in dreiteiliger Liedform besteht aus einem Dialog der gedämpften Streicher mit einem Solohorn. Das musikantische Finale schliesst sich unmittelbar an den pianissimo verhauchenden Ausklang an. Mit seinem Springtanz-Charakter beweist das von der Sologeige exponierte Thema seine Verwurzelung in der norwegischen Volksmusik. Der Solopart nimmt wiederholt kadenzartige Züge an und durchmisst wie schon im Kopfsatz weite Tonräume. Nach dem bis zuletzt aufgesparten Höhepunkt in dreifachem Forte verlischt der ausdrucksvolle Violinklang sogleich im piano, und lässt das Werk ebenso originell enden, wie es begonnen hat. Im Gegensatz zu seinem berühmten Landsmann Edvard Grieg interessierte sich Borgstrøm wenig für eine ausgeprägt norwegische Tonsprache. Sein Ideal erblickte er in der Programmmusik der von Wagner und Liszt angeführten Neudeutschen Schule. Mit ihr hatte der 1864 in Kristiania (heute Oslo) als Hjalmar Jensen geborene Komponist und Musikkritiker – ab 1887 benutzte er den Nachnamen seiner Mutter – während des Studiums 13


in Leipzig folgenschwere Bekanntschaft geschlossen. Sein Rüstzeug hatte er sich zuvor bei Johann Svendsen, Ludvig Mathias Lindeman und Ole Olsen in Oslo geholt. Nach 1890 lebte er in Leipzig und Berlin, wo er sich mit Ferruccio Busoni anfreundete. Erst 1903 in seine norwegische Heimat zurückgekehrt, wirkte er dort

hauptsächlich als Musikkritiker. Als er 1925 in Oslo starb, hinterliess er neben mehreren symphonischen Dichtungen, zwei Symphonien, zwei Instrumentalkonzerten und vielen Liedern die Opern «Thora aus Rimo» und «Der Fischer», die mehr als hundert Jahre nach ihrer Entstehung uraufgeführt wurden.

Mehr erfahren Sehen Sie sich das Video an, in dem Eldbjørg Hemsing mit grosser Faszination über das Violinkonzert von Hjalmar Borgstrøm spricht und Teile daraus spielt. www.argoviaphil.ch/1-abo-konzert

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DI , 22 . OKT. 2019, 19.30 UHR TONHALLE MA AG –––––

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Werke von Mozart, Mendelssohn, Rutter und Tschaikowsky

SAISON ERÖFFNUNG Daniel Hope Music Director Zürcher Kammerorchester

Hauptpartner

Innovationspartner

Subventionsgeber und Gönner


Titelblatt des 1858 in Leipzig gedruckten, zweihändigen Klavierauszugs von Carl Reinecke, der massgeblich zur Werkverbreitung beigetragen hat.

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Franz Schubert (* 1797 in Wien † 1828 ebenda)

Symphonie Nr. 8 C-Dur «Die Grosse» (1914) I. Andante. Allegro ma non troppo II. Andante con moto III. Scherzo. Allegro vivace IV. Finale. Allegro vivace

Hören Sie den Beitrag als Audio-Podcast unter argoviaphil.ch/audio-podcasts.

Fluch und Segen himmlischer Längen Als Franz Schubert seine 8. Symphonie, die lange als Nr. 9 oder Nr. 7 galt, der Wiener Gesellschaft der Musikfreunde widmete und zur Aufführung empfahl, wurde sie als «zu gross und schwierig» abgelehnt. Bis zu ihrer Premiere sollte es fast fünfzehn Jahre dauern. Am 21. März 1839 leitete Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig ihre erste Wiedergabe. Die Partitur erschien jedoch erst 1849. Zur Werkverbreitung trug auch der zweihändige Klavierauszug von Carl Reinecke bei, der 1858 ebenfalls in Leipzig gedruckt wurde.

Eine Abschrift des Werks hatte Robert Schumann bei Franz Schuberts Bruder Ferdinand in Wien entdeckt. Vom Inhalt und den ungewohnten Dimensionen der rund fünfzig Minuten dauernden Symphonie tief beeindruckt, schwärmte er 1840 in der «Neuen Zeitschrift für Musik» vom «Kolorit bis in die feinste Abstufung», um die «himmlische Länge» hervorzuheben. Seither wurde dieser Begriff immer wieder zitiert und nicht selten zur Abschreckung bei zu langer Aufführungsdauer verwendet. Der 2. Satz hatte es Schumann am meisten angetan: «In

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ihm findet sich auch eine Stelle, wo ein Horn wie aus der Ferne ruft, das scheint mir aus anderer Sphäre herabgekommen zu sein. Hier lauscht auch alles, als ob ein himmlischer Gast im Orchester herumschliche.» Bis ins 21. Jahrhundert wurde Schuberts umfangreichste Orchesterkomposition für dessen letzte Symphonie gehalten und fälschlich ins Todesjahr 1828 datiert. Allzu gerne wollten Musikologen die enorme zeitliche Ausdehnung, die Vergrösserung der orchestralen Klangmittel und die gewaltige Ausdruckskraft im Sinne einer finalen Steigerung mit dem allgemeinen Entwicklungsprozess des Komponisten in Verbindung bringen. Den neuesten Forschungen zufolge entstand die 8. Symphonie schon 1825/26, wobei ihr drei Symphonien als Fragmente vorausgegangen waren. Unter jenen befindet sich als bekanntestes die heute als 7. Symphonie bezeichnete «Unvollendete» in h-Moll, die vom argovia philharmonic zuletzt beim Sonderkonzert im KKL im Januar 2018 gespielt wurde. Formal beschritt Schubert mehrere ungewohnte Wege. Sowohl der drei (statt zwei) Themen verarbeitende Kopfsatz als auch der abschliessende 4. Satz basiert auf der Sonatenform. Diese schimmert auch im liedartigen 18

2. Satz in fünf Teilen durch. Von der österreichischen Volksmusik angeregt ist das in der Grundtonart C-Dur komponierte Scherzo. Erstaunliche Kühnheit kennzeichnet schon den Werkbeginn. Das von Hörnern unbegleitet vorgetragene Hauptthema weist mit seinem heroischen Pathos auf Tschaikowsky voraus. Bei der Themenwiederholung durch das volle Orchester steigert die Terrassendynamik die schon mit verschiedenen Instrumentengruppen erzielte Klangwirkung. Den Charakter eines Trauermarsches trägt der in a-Moll stehende 2. Satz mit seinem in A-Dur aufgelichteten Mittelteil. Die vielen Motivwiederholungen erzeugen «himmlische Längen», die geschätzt oder aber bemängelt werden mögen. Kein Beweis für Schuberts volksmusikantische Naivität, wie sie ihm oft genug unterstellt wurde, sondern ein Paradebeispiel für sein kunstvolles, handwerklich brillantes Komponieren ist die Einführung des Scherzo-Themas. Von den Streichern vorgestellt, wird es sogleich von den Oboen aufgegriffen und von den Flöten in die Höhe getrieben. Danach wird dieser Prozess wiederholt, bevor das volle Orchester das ländlerartige Thema repetiert. Trotz vereinzelter Trübungen durch Mollakkorde verbreitet das Finale in


C-Dur eine Jubelatmosphäre und viel festlichen Glanz. An die Eröffnungsfanfare schliesst sich sogleich das wirbelnde Zusammenspiel von Triolenketten mit punktierten Tonwiederholungen an, das nur vom Seitenthema mit ungarischer Färbung unterbrochen wird. Dass Schubert mit Sicherheit Beethovens letzte Symphonie gekannt hat, ist aus dem Zitat des «Freuden-Themas» zu Beginn der Durchführung herauszuhören. Mit seiner monumentalen Symphonie wurde Schubert zum Vorbild für mehrere Generationen, sowohl für Anton

Bruckner, Hans Rott, Gustav Mahler und Richard Strauss als auch für jüngere Symphoniker.

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20 20

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Solisten 2019/20

Eldbjørg Hemsing

Kathrin Hottiger

Aaron Pilsan

Reinhold Friedrich

Sept 2019

Nov 2019

Nov 2019

Jan 2020

Sharon Bezaly

Daniel Röhn

Manuela Fuchs

März 2020

Mai 2020

Sept 2019/März 2020

Dirigenten 2019/20

Leo McFall

Jan Willem de Vriend

Sept 2019

Nov 2019

Christoph-Mathias Mueller Jan 2020

Ku K Benjamin Haemhouts

Sascha Goetzel

März 2020

Mai 2020

oB | Tra f u a r a A

Das Programm der Abo-Konzerte 2019/20 sowie weitere Informationen zum Abo finden Sie in der entsprechenden Broschüre im Konzertfoyer oder auf www.argoviaphil.ch/abo.

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Foto: Nikolaj Lund


Eldbjørg Hemsing Violine

Die Geigerin Eldbjørg Hemsing gilt als Verfechterin der reichen norwegischen Musiktradition. In ihrer Heimat Norwegen ist sie seit ihrer Kindheit ein bekannter Name. Ihr Solodebüt gab sie bereits mit 11 Jahren mit dem Bergen Philharmonic Orchestra. Nach dem Gewinn verschiedener internationaler Wettbewerbe und Preise, setzte sie im Alter von 18 Jahren ihr Studium bei Boris Kuschnir in Wien fort. Während dieser Zeit perfektionierte sie ihr Spiel und erarbeitete sich ein breites Repertoire von Bach, Beethoven, Bartok bis Tan Dun. Mit letzterem hat sie an zahlreichen Projekten in Europa und Asien mitgewirkt und zuletzt zusammen mit dem Oslo Philharmonic sein neuestes Violinkonzert «Fire Ritual - A Musical Ritual for Victims of Wars» uraufgeführt und aufgenommen. Im März 2018 veröffentlichte Eldbjørg Hemsing beim schwedischen Label BIS ihre Debüt-CD mit Violinkonzerten von Hjalmar Borgstrøm und Dmitri Schostakowitsch, aufgenommen mit den Wiener Symphonikern und Olari Elts. Seither hat sie sich zum Ziel gesetzt, das wiederentdeckte Violionkonzert von Hjalmar Borgstrøm zurück auf die Konzertbühnen dieser Welt zu bringen. Zur Entdeckung von Hjalmar

Borstrøm äusserte sich Eldbjørg Hemsing wie folgt: «Vor einigen Jahren wurde ich mit der Musik von Hjalmar Borgstrøm bekannt gemacht. Zuvor hatte ich diesen Namen noch nie gehört und ich war überrascht zu erfahren, dass er Anfang des 20. Jahrhunderts als Komponist und Kritiker in Norwegen berühmt gewesen war. Als ich die Partitur seines ersten Violinkonzertes zum ersten Mal öffnete, war ich sofort fasziniert. Dieses 1914 geschriebene Konzert ist unglaublich schön, voller norwegisch-nationalistischer Gefühle, die so typisch für seine Zeit waren, aber auch internationale Aufmerksamkeit verdienen. Diese Musik erinnert mich daran, woher ich komme – die raue Landschaft von Valdres und Jotunheimen, wo die umliegenden Berge dramatisch über die Täler ragen – und sie weckt in mir die Sehnsucht nach meinen Wurzeln. Nach Borgstrøms Tod 1925 geriet das Konzert völlig in Vergessenheit, und so bin ich heute auf einer Art Mission, meinen Teil dazu beizutragen, die Musik dieses Komponisten wieder zum Leben zu erwecken.» Zu ihren bevorstehenden Engagements in der Saison 2019/20 gehören die Debüts beim argovia philharmonic, bei der 23


Slowenischen Philharmonie, beim TON Orchestra, beim Vancouver Symphony Orchestra, beim Calgary Philharmonic Orchestra sowie diverse Wiedereinladungen von Orchestern in Europa und Asien. Eldbjørg Hemsing wird ausserdem die chinesische, kanadische, deutsche und Schweizer Erstaufführung des Borgstrøm-Violinkonzertes spielen. Mit Rezitals gibt Eldbjørg Hemsing ihr Debüt in der renommierten Elbphilharmonie Hamburg sowie bei den Dresdner Festspielen.

Neben ihrem vollen Konzertkalender engagiert sich Eldbjørg Hemsing stark für gesellschaftliche Projekte. Sie ist Botschafterin des deutschen Musikvermittlungsprojekts CJD Panorama, regelmässige Mitarbeiterin des W20 Network sowie mehrerer internationaler kunstbezogener Konferenzen. Eldbjørg Hemsing spielt eine Geige von G. B. Guadagnini aus dem Jahr 1754, die ihr von der Dextra Musica Stiftung leihweise zur Verfügung gestellt wird.

Mehr erfahren Erfahren Sie mehr über Eldbjørg Hemsing im Artikel «Eine junge Geigerin mit Profil» im aktuellen Magazin argovia philharmonic Nr. 14. www.argoviaphil.ch/magazin

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3. Kammerkonzert

Souvenir de Florence So 16.02.2020

11.00 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

Eldbjørg Hemsing | Sari Erni-Ammann Violine Andreas Fischer | Nadiya Husar Barbato Viola Tigran Muradyan | Nico Prinz Violoncello Richard Strauss Streichsextett aus der Oper «Capriccio» op. 85 Øistein Sommerfeldt «Sonata Saxifraga» für Solovioline op. 69a Peter Iljitsch Tschaikowsky Streichsextett d-Moll «Souvenir de Florence» op. 70 Im Kammerkonzert-Abo erhältlich. Einzelkarten: CHF 35 / 25  |  Start Einzelkartenverkauf: 07.01.2020

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Eröffnungskonzert mit Musikerinnen aus dem Mendelssohn-Haus Leipzig und Greta Galisch de Palma

02.11. Orchesterkonzert «Mendelssohn Nuevo» mit Srdjan Vukasinovic und dem Klassik Nuevo Orchestra 03.11. Symphoniekonzert «Familienbande» mit dem & argovia philharmonic, Jan Willem de Vriend, 05.11. Aaron Pilsan und Kathrin Hottiger 07.11.

Sonatenabend mit Marc Bouchkov und Claire Huangci

08.11. Rising Stars @ Mendelssohntage mit der Harfenistin Anaïs Gaudemard 10.11.

Schlusskonzert «Lobgesang» mit den Lobgesängen der Geschwister Mendelssohn und eine Welturaufführung Weiteres Programm: Mitsing-Konzert «Aarau singt!», «Aarau klingt!», Lunchtimekonzerte, Ausstellung «Clara & Felix», Familienkonzert, Vorträge etc. Konzertorte: Stadtkirche Aarau, KuK Aarau etc.

Vorverkauf www.mendelssohntage.ch aarau info | Metzgergasse 2 | 5000 Aarau Verkaufsstellen Aargau Verkehr

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Foto: Ronald Knapp


Leo McFall Leitung

Leo McFall hat sich als Dirigent von einem breiten Orchester- und Opernrepertoire bereits einen beachtlichen Ruf erarbeitet. So gewann er den Deutschen Dirigentenpreis 2015 und war Finalist beim Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award 2014. Im Jahr 2008 erhielt der junge Dirigent das Seiji Ozawa Stipendium beim Tanglewood Music Festival verliehen und wurde im darauffolgenden Jahr Mitglied des Deutschen Dirigentenforums. Die enge künstlerische Zusammenarbeit mit Bernard Haitink ermöglichte ihm eine Assistenz in der Konzertvorbereitung mit dem Chicago Symphony, dem European Union Youth Orchestra, dem Royal Concertgebouw, dem Tonhalle-Orchester Zürich und den Wiener Philharmonikern. Darüber hinaus assistierte er Jiří Bělohlávek, Herbert Blomstedt, Christoph Eschenbach, Iván Fischer sowie Gérard Korsten und war vier Jahre als Assistent beim Gustav Mahler Jugendorchester und als Kapellmeister beim Meininger Staatstheater tätig. In der Saison 2018/19 debütierte er unter anderem beim BBC Philharmonic Orchestra, beim Belgrade Philharmonic Orchestra und beim Tampere Philhar-

monic Orchestra. Darüber hinaus war er erneut beim Symphonieorchester Vorarlberg und beim Württembergischen Kammerorchester Heilbronn zu Gast. Im Frühjahr 2019 folgten mit der NDR Radiophilharmonie und der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern seine ersten CD-Einspielungen. Ab der Saison 20/21 wird Leo McFall neuer Chefdirigent beim Symphonieorchester Vorarlberg. In vergangenen Spielzeiten leitete er als Gastdirigent renommierte Klangkörper wie das Berner Symphonieorchester, die Bremer Philharmoniker, das City of Birmingham Symphony Orchestra, das Civic Orchestra of Chicago, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Dresdner Philharmonie, das Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, das Orchestre d’Auvergne, das Orchestre de Chambre de Lausanne, die Oulu Sinfonia, das Royal Scottish National Orchestra und das RTVE Symphony Orchestra Madrid. Zudem dirigierte er das Deutsche Bundesjugendorchester im Konzert und bereitete die jungen Musiker auf eine Zusammenarbeit mit Sir Simon Rattle vor. Leo McFall arbeitete mit führenden Instrumentalisten wie Nicholas Angelich, Jan Lisiecki, 27


Nils Mönkemeyer, Kian Soltani und Antje Weithaas zusammen. Einen wichtige Rolle in Leo McFalls Opernkarriere spielten das Glyndebourne Festival und Glyndebourne on Tour in deren Rahmen er jüngst Projekte wie Mozarts «Così fan tutte» und Barbers «Vanessa» realisierte. Nach der musikalischen Leitung von Opern am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, an der Opera North und der Volksoper Wien, debütierte er im Frühjahr 2018 mit einer Neuinszenierung von «La Traviata» an der English National Opera. Leo McFalls Opernrepertoire umfasst klassische sowie zeitgenössische Werke, u.a. «Bluebeard’s Castle», «Carmen», «Don Giovanni», «Falstaff», «Gianni Schicchi», «I puritani», «Mavra», «Otello», «Pagliacci», «Renard», «Rigoletto», «Rusalka», «Tannhäuser», «The Snow Maiden», «The Turn of the Screw», «Tristan und Isolde» und die Uraufführung von Julian Philips‘ «The Yellow Sofa» in Glyndebourne (2009). In Grossbritannien geboren, studierte Leo McFall zunächst Musik an der Oxford University und schloss daran ein Dirigierstudium an der Sibelius Academy in Helsinki an, wo er neben Leif Segerstam unter anderem bei Hannu Lintu, Jorma Panula sowie Jukka-Pekka Saraste studierte. An28

schliessend erhielt er Unterricht bei Johannes Schlaefli an der Zürcher Hochschule der Künste. Während seiner Zeit in Finnland leitete er das Kuopio Symphony Orchestra, die Pori Sinfonietta und das Sibelius Academy Symphony Orchestra. Im Bereich der Kammermusik nahm er an Meisterkursen von Ferenc Rados und Krysia Osostowicz teil. Noch während seiner Schulzeit in Grossbritannien erreichte er als Pianist das Finale des BBC Young Musician of the Year. Leo McFall spielt ausserdem Violine und Viola.


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argovia philharmonic Ein Aargauer Leuchtturm Das argovia philharmonic ist der bedeutendste Klangkörper des Kulturkantons Aargau. Mit frischen Konzepten und innovativen Formaten verfolgt es sein ureigenes Ziel, klassische Musik in den ganzen Kanton zu bringen. Der 1963 als «Aargauer Symphonie Orchester» gegründete Schweizer Klangkörper ist längst zu einem über­ regional etablierten Berufsorchester herangewachsen. Seit der Saison 2013/14 als argovia philharmonic agierend, prägt das Orchester in seinen eigenen Konzertreihen nicht nur die eigene Heimat musikalisch mit einem breiten Repertoire, sondern gastiert auch regelmässig u.a. in der Tonhalle Zürich. Bei der alle drei Jahre stattfindenden Oper Schloss Hallwyl ist das argovia philharmonic zudem Hausorchester und hat seit 2016 auch die künstlerische Leitung inne. In der Schweizer Orchesterlandschaft hat sich das argovia philharmonic dank seiner einzigartigen Struktur seinen eigenen Platz erspielt. Durch die projektbezogene Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung und regelmässiger Konzerttätigkeit hebt sich das 30

argovia philharmonic von den ständigen Berufsorchestern ab. Mit dieser Struktur steht es wie kein anderes Orchester für das vielfältige, nicht selten projektorientierte professionelle Schweizer Musikschaffen. Regelmässig konzertiert das argovia philharmonic mit international bekannten Solisten wie Vadim Repin, Olga Scheps, Sol Gabetta, Lawrence Power, Julian Bliss oder Matthias Kirschnereit, aber auch mit den bedeutendsten Schweizer Künstlern wie Oliver Schnyder, Regula Mühlemann, Louis Schwizgebel oder Christian Poltéra. Zudem lädt es aufstrebende Solisten wie Alina Ibragimowa, Andrew Tyson, Kian Soltani, Sebastian Bohren oder Chiara Enderle ein. Von 2001 bis 2019 leitete der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent. Ab der Saison 2020/21 wird der Norweger Rune Bergmann neuer Chefdirigent. Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic mit dem Label Coviello Classics zusammen und veröffentlicht regelmässig CD-Aufnahmen.


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Foto: Pascal Wasinger


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Heute Abend spielen: 1. Violine Ulrich Poschner 1. Kzm. Simone Roggen 2. Kzm. Mireille Lesslauer Stv. Kzm. Sari Erni-Ammann Bozidar Ljubin Eszter Major Angelika Limacher-Scheibler Mira Migliorese Susanne Dubach Giovanni Barbato 2. Violine Jonas Erni* Stf. Cristina Amato Lisa Öberg Eurydice Devergranne Stefan Glaus Kathrin Jakob Ursula Schnyder Doris Dubach* Viola Andreas Fischer Solo-Viola Beat Marthaler Stv. Stf. Xiao Bürgi-Ma Katarzyna Duz-Bielec Nadiya Husar Barbato Manuel Nägeli* Violoncello Martin Merker Solo-Violoncello Regula Schüpbach Stv. Stf. Giulia Ajmone-Marsan Tigran Muradyan Yoon-Jeong Woo Sebastian Uszynski* Kontrabass Giulio Rubino Solo-Kontrabass David Brito Stv. Stf. Koichi Kosugi Elmar Kremsa

Flöte Miriam Terragni Solo-Flöte Barbara Stoessel-Gmür Piccolo Josefiina Dunder-Reich* Oboe Sergio Simón Álvarez Solo-Oboe Judith Buchmann Klarinette Francesco Negrini Solo-Klarinette Eva Polgar* Fagott Brigitte Leutenegger Altern. Solo-Fagott Daniel Kühne Solo-Fagott Horn Hans-Ulrich Wopmann Koord. Solo-Horn Thomas Zimmermann Joseph Koller Wolfgang Drechsler Trompete Peter Schmid Solo-Trompete Corrado Bossard Posaune Pedro Silva Solo-Posaune Sarah Zemp Christoph Bolliger Bass-Posaune Tuba Pius Wey Solo-Tuba Pauke Ramon Kündig Solo-Pauke Schlagzeug Pascal Iten Solo-Schlagzeug Ricardo Marini* Akkordeon Dimitrije Simic*

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