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Konstanz Der Weg zum Werk

DER WEG ZUM WERK

Wie entsteht eigentlich ein Panoramaprojekt von Yadegar Asisi? Wir haben anhand des nächsten historischen Panoramas in Konstanz die wichtigsten Meilensteine der Entstehung zusammengetragen.

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Aller Anfang ist schwer. So abgedroschen das Sprichwort auch klingen mag, in der Genese von Panoramaprojekten ist es nur allzu wahr. Dass die Entstehung eines Panoramas von Yadegar Asisi zu einem meist langwierigen Prozess wird, ist angesichts der Dimensionen und Details der Werke nur allzu naheliegend. Einen wesentlichen Teil des immensen Vorgangs machen daher die künstlerische Annäherung an das Thema und dessen Ausarbeitung sowie die baulichen Besonderheiten der Ausstellungsorte aus.

Wagen wir uns am Beispiel des zukünftigen Panoramas zum Konstanzer Konzil an eine Chronologie der Ereignisse.

2017: Faszination und erste Ideen

Yadegar Asisi und die Projektverantwortlichen im Pforzheimer Gasometer denken erstmals über ein weiteres Projekt in der Region nach. Konstanz am Bodensee bietet mit dem Konzil von 1414 bis 1418 ein wegweisendes historisches Ereignis, das Yadegar Asisis künstlerische Auseinandersetzung mit der Religionsgeschichte des Christentums vervollständigt. Nach ROM 312 und LUTHER 1517 soll auch das Panorama zum Konzil von Zerstörung und Wiederaufbau in Zeiten religiöser Umbrüche erzählen. In der ersten Phase der Ideenfindung entstehen Skizzen und erste 3D-Modelle der spätmittelalterlichen Stadtanlage.

2018: Wahl des Standorts

Die Bauplanung für eine Rotunde an der Auffahrt zur Konstanzer Schänzlebrücke beginnt. Erste Entwürfe kommen vom renommierten Architekturbüro Sauerbruch Hutton und sehen eine polychrome Fassade als Blickfang vor. Yadegar Asisi stellt im Sommer seine ausgearbeitete Skizze des Panoramas den Projektbeteiligten vor.

2019: Szenengestaltung und Fotoshootings

Die Ideen für Szenen und die Figuration werden immer konkreter. In mehreren Workshops mit Historikern werden Details und Figuren der Epoche für eine authentische Darstellung besprochen. Auf Fotoreisen in Kroatien und Deutschland werden Bilder als Grundlage für die malerische Ausgestaltung der Landschaft und Architektur gesammelt. Im September des Jahres findet ein zehntägiges, ausgedehntes Fotoshooting mit zahlreichen Komparsen statt.

2020/2021: Fotoreisen und Bildbearbeitung

In Berlin, Konstanz und Umgebung wird weiteres Bildmaterial gesammelt. Während die Ausarbeitung des 3D-Modells ihren Abschluss findet, liegt der Fokus nun in der malerischen Ausgestaltung und Bildbearbeitung. Figuren aus dem Fotoshooting werden eingearbeitet, Fassaden realistisch mit Strukturen versehen, Licht und Schatten ausdefiniert. Ein mehrjähriger BildbearbeitungsProzess beginnt.

2022: Erster Spatenstich

Während das Panorama im Berliner Studio immer weiter ausgearbeitet wird, verkünden die Projektbeteiligten in Konstanz den Baubeginn für die Rotunde nach Plänen von Sauerbruch Hutton im kommenden Frühjahr.

Für 2024 ist die Eröffnung der Ausstellung geplant. Bis dahin wird das Panorama finalisiert, gedruckt, inszeniert und mit einer passenden Begleitausstellung versehen.

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