Expo58 : The exhibition @ Atomium (DE & EN)

Page 1

Als wohlkalkulierter Werbefeldzug zur Inszenierung eines aufblühenden Landes war die Expo 58 nicht nur Ausdruck des Zeitgeistes, sondern ist und bleibt ein bedeutendes Element des kollektiven Gedächtnisses Belgiens. Ein Besuch dieser Dauerausstellung vermag daher die unterschiedlichsten Erwartungen zu erfüllen: Für die einen ist er Gelegenheit, noch einmal das Flair dieses zauberhaften Ereignisses zu spüren; für die anderen, die keine eigenen Erinnerungen mit der Expo 58 oder ihrer Suche nach Fortschritt und Glück verbinden, stellt er die Chance dar, den Traum verstehen zu lernen, der noch heute die Magie des Atomiums ausmacht.

Ebenso wie das Atomium, tragen auch die Hostessen zum Mythos der Expo 58 bei. Während der sechsmonatigen Veranstaltung werden nahezu 300 mehrsprachige, stets freundlich und hilfsbereite junge Damen die Millionen von Besuchern, die in die Weltausstellung strömen, begrüßen und durch die Expo 58 führen. Erkennbar an ihren roten Jacken und blauen Hüten symbolisieren sie – diszipliniert und kokett zugleich – die moderne Frau der 50 er Jahre.

Die 50er Jahre

Der kongolesische Garten, den Sie ebenfalls als Modell bestaunen können, ist – ebenso wie viele andere Grünflächen auf dem Gelände der Expo 58 – ein Werk des belgischen Landschaftsarchitekten René Pechère. Dieser Garten bietet dem Besucher Einblick in die Fauna und Flora eines Landes, das Ende der 50er Jahre noch immer belgische Kolonie ist. Im Schatten des Atomiums, zeigt die kongolesische Abteilung, Ruanda-Urundi, mit ihren 7 Pavillons in paternalistischem Ton den gestalterischen Eingriff Belgiens in den Kongo. Noch ist man fern jeder Vorstellung, dass letzterer nur zwei Jahre später die Unabhängigkeit erlangt.

Inmitten drängender Fragen, Probleme und Aufgaben – der Kalte Krieg, der Aufbau Europas, das Aufstreben der Dritten Welt, die Entkolonialisierung, die Königsfrage und nicht zuletzt die Entfaltung der Konsumgesellschaft bewegen die Menschen – inmitten dieser Zeit stellt sich von April bis Oktober 1958 auf dem Heysel-Plateau in Brüssel eine Gesellschaft dar, die deutlich im Kontrast zu all dem steht.

Der Meisterstreich der Ingenieurskunst Der Pfeil des Bauingenieurwesens ist eine weitere technische und architektonische Spitzenleistung – ein Meisterstreich der Ingenieurskunst. Als Hommage an die kühnen Techniken, die die moderne Architektur einsetzt, wird diese Stahlbeton-Konstruktion, die sich 80 Meter in den Himmel reckt, mehr als nur einen Schaulustigen anziehen – zumal ein Verbindungssteg erlaubt, eine animierte Miniatur-Ausgabe Belgiens im Relief zu entdecken.

Die belgische Abteilung Wie alle Weltausstellungen, ist auch die Expo 58 Ausdruck für Optimismus und Glauben an den Fortschritt. Wissenschaft, Technik, Industrie, Teilhabe an Wohlstand und Glück – so lauten die allgegenwärtigen Schlagworte. Die belgische Abteilung, deren StädtebauPavillon Sie als maßstabsgetreues Modell bewundern können, ist nicht nur ein Schaufenster der Wirtschaft des Landes, sondern projiziert diesen Glauben auch auf die Zukunft.

"Bitte lächeln" Die Expo 58 ist ein regelrechtes Unternehmen der modernen Kommunikation für das Belgien der 50 er Jahre, das sich dort in Szene setzt. Die pausenlose Berichterstattung in den Medien macht es unmöglich, sich diesem Ereignis zu entziehen. Belgien möchte bei seinen in- und ausländischen Besuchern einen bleibenden Eindruck hinterlassen, indem es das Bild eines jungen, selbstbewussten und mutigen Landes von sich zeichnet. Die Plakate und Prospekte, deren Reproduktionen Sie entdecken werden, sind Spiegel der Einführungs-, Höflichkeitsund Werbekampagnen rund um die Expo 58 und zugleich Zeugnisse der Grafikwelt der Fifties.

Belgisch Kongo

Die Selbstdarstellung der Welt Mit all ihren landestypischen und kommerziellen Pavillons gelingt der Expo 58 eine Momentaufnahme der Welt. Doch trotz ihrer Botschaft von Frieden und Brüderlichkeit zwischen den Nationen, bleibt auch diese große festliche Demonstration des Jahres ‘58 nicht verschont von den Spannungen des Kalten Krieges. Am Fuße des Atomiums treten sich die Sowjetunion (das heutige Russland sowie andere Staaten Zentraleuropas) und die Vereinigten Staaten von Amerika in symbolträchtiger Konfrontation und gegenseitiger Verachtung gegenüber. Einem neugierigen und gleichermaßen verführten Publikum präsentieren sich auf der einen Seite der sowjetische Pavillon, in dessen Mitte der Sputnik, der erste Satellit, als Wahrzeichen des Erfolgs der kommunistischen Gesellschaft thront, und vis-à-vis auf der anderen Seite der amerikanische Pavillon, der die Synthese des amerikanischen Traums vor Augen führt – die Verbindung von Konsumgesellschaft und einem Leben in gewissem Komfort.

Fröhliches Belgien Die Rekonstruktion eines Dorfes aus alten Zeiten ist typisch für Weltausstellungen in Belgien. Während der Expo quillt das fröhliche Belgien über von Menschenmengen, die sich dort erholen und amüsieren. Mit seinen Bars, Imbissständen und Restaurants ebenso wie seinen Tanzveranstaltungen, folkloristischen Darbietungen, Schönheitsköniginnen und Honoratioren wird dieser malerische Ort, an dem das Bier in Strömen fließt, zum wohlverdienten Paradies all derer, die sich zuvor auf dem Expo-Gelände die Füße platt gelaufen haben.

www.designbysign.com

Aufgrund des enormen Erfolgs der Ausstellung “Expo 58. Zwischen Utopie und Realität”, die anlässlich des 50. Jubiläums der Expo 58 präsentiert worden ist, lädt Sie das Atomium – Relikt dieses Großereignisses und magischer Zeitzeuge der “Galaxie 58” – nun ein auf eine Entdeckungsreise durch “Expo 58: die Ausstellung”. Historische Archivdokumente, interessante Fotografien, Original-Filmaufnahmen sowie zahlreiche maßstabsgetreue Modelle der Ausstellungspavillons, die zusammen ein eindrucksvolles Bild dieser Epoche zeichnen, lassen Sie eintauchen in dieses prestigeträchtige und unvergessliche Ereignis.

Die Messe-Hostessen

Eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Expo-Gelände zu erkunden, macht es dem Besucher leicht, dies nach seinem Pläsir zu tun: sportlich zu Fuß, bequem in der Rikscha, abgehoben in der Seilbahngondel, gemütlich in der Mercedes-Bimmelbahn oder – mit dem nötigen Kleingeld – exklusiv per Helikopter. Zwischen Exotik und Moderne, kulinarischen und folkloristischen Entdeckungen bietet ein solcher Streifzug Groß und Klein die Gelegenheit, in wenigen Stunden um die Welt zu reisen.

Responsible editor / Verantwortlicher Redakteur : Henri Simons, Director / Direktor

Am 17. April 1958 öffnet die Brüsseler Weltausstellung ihre Pforten auf dem Heysel-Plateau, das bis heute zahlreichen Handelsmessen als Präsentationsfläche dient. Mit dieser ersten Veranstaltung ihrer Art seit Ende des Zweiten Weltkrieges gelingt es Belgien, dem Ausrichter der Ausstellung, hier mehr als 40 Nationen zusammenzuführen. Getreu dem Motto „Bilanz einer Welt für eine menschlichere Welt“ propagiert dieses Ereignis grenzenlosen Optimismus und macht sich zum Spiegelbild einer Gesellschaft, die zuversichtlich in ihre Zukunft blickt. Diese Weltausstellung verkörpert das naive und zugleich enthusiastische Hoffen und Streben der Welt nach Humanität.

Über die Alleen der Expo

OPENING HOURS Open daily from 10:00AM till 6:00PM (the cash desk closes at 5:30PM). Opening hours can exceptionally change, therefore we ask you to consult our website: www.atomium.be ÖFFNUNGSZEITEN jeden Tag geöffnet von 10.00 bis 18.00 Uhr (die Kasse schließt um 17.30 Uhr). Die Öffnungszeiten können sporadisch ändern, und werden sofort auf www.atomium.be angekündigt.

asbl Atomium vzw Square de l’Atomium | Atomiumsquare 1020 Brussel | Bruxelles T + 32.(0)2.475 47 75 T + 32.(0)2.475 47 77 F + 32.(0)2.475 47 79 E info@atomium.be

EXPO  '58

www.atomium.be

PERMANENT EXHIBITION IN THE ATOMIUM PERMANENTE AUSSTELLUNG IM ATOMIUM


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.