OPTIC+VISION Creative Edition 2014

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C R E AT I V E

Galerie vom Gl端ck

E D I T I O N

2 01 4


2

Das Glück schmieden

Editorial

Jüngst starb im Alter von 94 Karl Albrecht (Aldi Süd). Der

Stein vom Herzen fällt, weil Unglück abgewendet wurde.

reichste Mann Deutschlands, geheimnisumwittert und still.

Glück ist komplex und bleibt es wohl auch. Wer also ein

Tue Gutes und rede drüber, war seine Sache nicht. Statt-

Heft mit diesem Thema herausbringen möchte in den en-

dessen spürten er und sein Bruder Theo akribisch und

gen Grenzen eines Magazins für Augenoptik, muss wa-

leise den Einkaufsbedürfnissen der Deutschen nach. Kurz

gen, diese zu überschreiten, Kurator einer Ausstellung sein

vor seinem Tod wollte er doch etwas gesprächiger werden

über Aspekte dessen, was Glück ausmachen kann oder

und verwies auf einen wesentlichen Faktor des Erfolges

für andere bedeutet. Ein Heft, das als kleine Austellung

der Albrecht-Brüder: das Glück. Eine bescheidene

selbst auch Freude bereiten soll. Vielleicht auch

und weise Aussage. Wie er eben gewesen

mit kleinen Merkwürdigkeiten wie z.B. der

sein soll. Stimmt doch. Ohne Glück

Frage, wie oft das Glück in der Bibel

läuft nichts richtig gut. Egal, was

Thema ist. Ich wußte nichts davon

wir in die Hand nehmen, wir be-

als früherer Messdiener - eher

nötigen die gute Hinwendung

eingeübt in ein auf Knien hin-

des Schicksals - und sei es

geschmissenes

nur in Form des Erhalts der

Gesundheit,

die

„Mea

cul-

pa. Mea maxima culpa“.

in

Ich nahm die Chance zur

manchen Bereichen nun-

Flucht früh war. Schuld

mal genetisch gottgege-

war meine Sache nicht.

ben ist. Ach, im Grunde ist

Eher Chancen. Wie Glück

doch einfach alles Glück.

eh viel mit Chancen wahr-

Schon dass wir leben; wir,

nehmen zu tun hat, ist

die wir das Ergebnis eines

man doch auch seines Glü-

einzigartigen, ja fast schon

ckes Schmied. Frau übrigens

unwahrscheinlichen Treffens

auch. Sie braucht dazu nicht

einer Eizelle und eines Sper-

unzählige Froschkönige zu küs-

mium sind. Millionen andere, die

sen, um die richtige Wahl für sich

sich gleichzeitig aufmachten, waren

zu treffen. Würde ein Mann einen

erfolglos, haben es nicht geschafft. Pech

Frosch küssen? Unmöglich die Vorstellung.

gehabt. Wir sind also schon von Beginn an ein

Er zieht hinaus, um das Glück zu suchen und (!)

wirklich glücklicher Umstand. Wir hier in Deutschland so-

auch zu finden. Aber diese Märchen sind von Männern er-

wieso. Mit der Gnade der späten Geburt in einem friedli-

fundene - und deshalb abzulegen. Am besten man hinter-

chen, reichen Land, einem sicheren, einem mit unendlich

fragt viel, wie wir das hier in diesem Heft tun. Und so wün-

vielen Freiheitsgraden des Individualismus. Trotzdem sind

sche ich Ihnen im Namen des ganzen Verlages viel Spaß

wir die Glücklichsten nicht. Das sind andere. Dänen viel-

mit der sommerlichen Creative Edition zum Thema Glück.

leicht. Oder Menschen in Buthan. Geld macht nicht glück-

Und wir drücken Ihnen bei all Ihren Vorhaben - privat, be-

lich. Kein Geld aber auch nicht unbedingt. Also: Glück kennt

ruflich, ja ganz weltumspannend - die Daumen. Oder klop-

keine einfache Formel. Höchstens eine unaussprechliche.

fen auf Holz. Glück ist für alle da, nicht nur für die anderen,

Eine, die man vielleicht in ihrer Entfaltung erkennt, in den

sondern ganz besonders für SIE, die/der gerade das Heft

Augen der anderen, im eigenen Herzen. Oder wenn ein

aufgeschlagen hat. Also ....

GOOD LUCK! OP CT re I Ca t+i vV eI S E IdOi tNi o n0 42 -0210 41 4


02

Editorial vom Glück

09

60

Galerie vom Glück

62

Kennt die Bibel Glück?

64

Vom Wert des Glücklichseins Glücksforschung

66 68

37

49

Infografik

04

Yvonne Schäfer

Happy bei der Arbeit

06

Oliver Kastalio

08

Katrin Hirsch

Wie innere und äußere Haltung beeinflussen?

16

Daniela Nosch

Braucht es einen Web-Shop?

26

Josef May

38

Katrin Krause

Leben und Arbeiten in Dubai

46

Gunter Fink

Glückliche Kunden

56

Swetlana Reiche

Lachen ist Kommunikation

Sinnvolle Onlinepräsenz für Augenoptiker

50 52

26. Fielmann Akademie Kolloquium Low Vision

3 Fragen an ...

Das Glück in Zahlen

Das Glück soll man schmieden - auch im Job

48

Kein Stillstand

Wo geht es lang? Überall! Chancen richtig nutzen

36

Nicht aufgeben, Chancen nutzen Lothar Wiesners Weg mit der feuchten AMD

Förderliches für das Glücksempfinden

34

Gipfelglück Michi Wohlleben findet sein Glück im Sportklettern

Unglück als Motivator für Veränderung

32

Lebenskunst trifft Flammentanz Glück: Für Monika Kolb das Gefühl der Freiheit

Ein Blick in das Buch der Bücher zum Thema

30

Only you!

So sehr lieben Brillenträger ihre Brille

Die verschiedenen Facetten des Glücks

28

Platz an der Sonne

50 Jahre Silhouette mit Tradition & Zukunftsblick

54

Alles beginnt mit einer Vision Michael Pachleitner über Herausforderungen

58

3

halt

In

Das Glück schmieden

Zum Glück Augenoptikerin Erwartungen und Zukunftspläne zweier Azubis

Standards 72

POS

72

Impressum

73

Karriere+Chancen

OP CTr e I Ca t+i vVe I SE IdOi tNi o n 0 42-021041 4


4

Netzgespräche

3

F ra g e n a n Yvo n n e S c h ä f e r 1.

Sagen Sie mal … Seitdem wir uns kennen, haben Sie sich (natürlich nur von außen betrachtet) drei Wünsche erfüllt: ein eigenes Geschäft, einen fröhli-

chen Ehemann und ein süßes Kind. Was macht für Sie Glück aus? Glück, das ist der Zustand, in dem einen die ausgeschütteten Endorphine schweben lassen und man mit einem Dauergrinsen seine Umwelt ansteckt. Es kann von so vielen Dingen ausgelöst werden und so unterschiedlich sein, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann … am Morgen das Lächeln meiner Tochter, der Zieleinlauf beim Marathon oder die Freude über einen netten Kunden.

2.

Soll man die Suche nach dem Glück selbst in die Hand nehmen oder drauf warten?

Es geht nicht darum, glücklich zu werden, sondern glücklich zu sein. Ich denke dafür sollte man alles tun.

3.

Sie sind jung, im besten Unternehmerinnen-Alter und haben noch schöne, lange Jahre Augenoptik vor sich. Was wünschen Sie sich für die nächsten

5 Jahre? Hermann Scherer sagte: „Dinge, die wir besitzen, bewahren selten den Zauber, den sie hatten, als wir sie erstrebten.“ Wir leben im Hier und Jetzt. Ich möchte meine Zeit nicht damit verbringen, mir darum Gedanken zu machen, was in 5 Jahren ist,

Heinz-Jürgen Höninger hat Yvonne Schäfer vor 12 Jahren in Wangen kennengelernt. Eine fröhliche junge Augenoptikerin, immer gut drauf. Jahre später hielt es sie nicht mehr im Allgäu. Sie wollte auf die eigenen Beine und in mehr städtische Lebendigkeit. Sie kaufte in Bielefeld ein Augenoptikgeschäft mit Kontaktlinsenabteilung, zog in das unfertige Geschäft und baute alles selbst um. Und der berufliche sowie der private Erfolg begleitete sie. Das Glück sucht sich eben die Glücklichen.

http://www.ov-news.de/index.php/category/3_fragen_an/page/2/

Creative Edition 2014

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sondern jetzt jede Minute zu 100 % genießen.



6

Netzgespräche

3

F ra g e n a n O l i ve r K a s t a l i o 1.

Kastalio, das klingt irgendwie romanisch. Bringen Sie etwa mit südländischem Temperament Rodenstock zu neuen Erfolgen?

Südländisches Temperament ist sicher auch im Geschäftsleben hilfreich. Wenn man ein Unternehmen nachhaltig auf Erfolgskurs bringen will, gehört aber wohl doch auch eine klare Strategie und die passgenaue Umsetzung dazu.

2.

Als Sie die Verantwortung übernommen haben in München, haben Sie sich die Aufgabe schwerer, leichter oder genauso vorgestellt?

Über die Herausforderung war ich mir sehr im Klaren und habe vor allem das Potenzial des Unternehmens gesehen. Auch wenn viele es nicht für möglich hielten, sind wir heute erfolgreicher denn je: Im letzten Jahr hat Rodenstock so viele Brillengläser verkauft wie nie zuvor.

3.

Worauf sind Sie richtig stolz, dass Sie das erreicht haben bei Rodenstock?

Richtig stolz bin ich darauf, dass wir den Turnaround geschafft haben. Wichtig war mir immer, dass wir nachhaltig erfolgreich sind. Das Beste daran ist, dass wir damit mehr als 4.000 Arbeitsplätze sichern konnten.

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Oliver Kastalio ist CEO von Rodenstock. Er ist seit 2010 an Bord und treibt gern Sport. Sport ist ihm wichtig für seine Balance. So brachte er beides mit: Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Als er das Ruder bei Rodenstock übernahm, setze er sich das Ziel, das Unternehmen zur ersten Adresse für Optiker und Brillenträger machen. Und er versprach zu liefern.


Liebeserklärung

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an den Sommer: Die neue OWP Damenkollektion

Sommer satt: In einem tiefen Violett leuchtende Blaubeeren stapeln sich neben purpurroten Johannisbeeren, kräftig grünen Limetten und gelb-orangenen Aprikosen. Jede Farbe steht für eine andere Stimmung, zusammen bilden sie eine aufregende Symbiose. Im August feiert die Welt der Farben ihr Comeback in der OWP Damenkollektion. Die neue Farbgestaltung kommt einem fulminanten Relaunch gleich: Zusätzlich zu den neu eingeführten Augustmodellen sind vierzehn bestehende OWP Damenmodelle künftig in sechs Farben erhältlich. Dies entspricht einem Drittel der gesamten Kollektion. Die sechs neuen Sommermodelle bestechen schon beim ersten

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8

Netzgespräche

3

F ra g e n a n Katrin Hirsch 1.

Frau Hirsch, Sie haben in der Augenoptik gearbeitet, in der Industrie und nun bei einem Augenarzt. Drei Bereiche, drei Erfahrungen, drei Urteile: Wo war es wes-

halb am schönsten, am interessantesten, am stressigsten? Alle Bereiche hatten Schönes, Stressiges und Interessantes. In der Lehre (HTW Aalen) ist das Herausfordernde, dass man versucht, Inhalte verständlich zu vermitteln. Ein gutes Gefühl, wenn ich jetzt „meine Schüler“ in verantwortungsvollen Positionen wiedertreffe. Als Produktmanagerin in der Industrie mit dem Schwerpunkt diagnostische Instrumente war es für mich spannend und schön, insbesondere den NEUEN Instrumenten nachzuspüren und für Käufer interessant zu machen. Das erfordert einen langen Atem und manchmal ganz viel Geduld. Auch in der Ophthalmologie braucht man Spürsinn ... diesmal aber für die Aussagen der Menschen und deren Bedeutung. Außerdem bedeutet der Kontakt mit bis zu 120 verschiedenen Patienten am Tag immer wieder neue Charaktere. Das kann sehr stressen, aber darin sehe ich die tägliche Herausforderung.

2.

Sie sind Aalener Absolventin. Machen Sie mal mit drei Sätzen Werbung für diese Hochschule!

Die HTW Aalen ist irgendwie mein Zuhause. Hier hab ich fundierte Fachkenntnisse von Koryphäen wie Prof. Diepes, Prof. Krause oder Prof. Buser erworben. Außerdem habe ich hier gelernt, mir Wissen eigenständig anzueignen (essenziell im Berufsalltag!).

3.

Tragen Sie noch Brille oder Kontaktlinsen – oder haben Sie sich lasern lassen?

Ich trage Brille. Die kleidet mich und ich sehe gut bei einem inneren Asti von knapp 2

Katrin Hirsch ist Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik. Nach dem Abitur machte sie die Ausbildung zur Augenoptikerin. Nach dem sich anschließenden Studium der Augenoptik an der HTW Aalen arbeitete sie dort fünf Jahre als Assistentin. 2005 wurde sie Produktmanagerin bei bon Optic in Lübeck. 2009 ging es hin zur Ophthalmologie. Seither ist sie tätig im Bereich Refraktion und bildgebende Verfahren in großen Augenarztpraxen.

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Dioptrien.


G a l e r i e vo m

Gl端ck

Alles, was die Seele durcheinander r端ttelt, ist Gl端ck.

Creative Edition 2014

(Arthur Schnitzler)


Galerie vom Glück

Foto: BigShoe e.V.

10

Großes leisten Das Glücksprinzip: Ein ein-

„BigShoe e.V.". Angefangen

Gaumenspalte litt. Und der

Welt geht. Überall dort, wo

zelner Gedanke, der die Welt

hatte alles bei der WM 2006.

individuelle

sportliche

Großereignisse

verbessert. Er keimt, wird von

Das Allgäuer Städtchen war

und wandelte sich zu etwas

stattfinden,

ermöglicht

einem zum nächsten Men-

WM-Standort

stolze

Größerem. Eine wahre Hilfs-

dringend notwendige Opera-

schen weitergetragen und

Gastgeberin

togolesi-

flut aus dem Allgäu brach

tionen, und zwar nachhaltig.

maximiert sich, die Hoffnung

schen

Nationalmannschaft.

los und brachte viel mehr,

Er bleibt, auch wenn die Welt

und das Gute. Verwirklicht

Eine besondere Zeit für gute

als für eine OP nötig gewe-

nicht mehr hinsieht. Ein kon-

wurde dieses Prinzip von

Gedanken wie der togolesi-

sen wäre. Hier wurde der

kret gewordenes Glücksprin-

einem kleinen Verein aus

schen Nourisson zu helfen,

„große Schuh“ geboren, der

zip. Lesen Sie das Sommer-

Wangen im Allgäu namens

die an einer Lippen-Kiefer-

mittlerweile um die ganze

märchen auf ov-news.de.

und der

Creative Edition 2014

Impuls

wuchs

er


Galerie vom Glück

11

1968 wurde Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Heribert Meffert, gerade 31, an die Universität Münster berufen und gründete dort das erste Institut für Marketing an einer deutschen Hochschule. Trotz zahlreicher Berufungen blieb er bis zu seiner Emeritierung 2002 – in Fachkreisen als „Marketingpapst“ bezeichnet – an der Fakultät. Er ist weiter hochrangig beratend tätig und gründete darüber hinaus als Betroffener 2008 das

Foto: AMD-Netz

AMD-Netz NRW.

Versprechen halten „Glück im Privaten hat mit

was erlebe, das ich bis dahin

lich zu sein.“ Im Marketing

und ihre Erfüllungen Hand in

Zufriedenheit und Freude

nicht kannte, z. B. den Vö-

bedeutet Glück die Erfüllung

Hand gehen oder übererfüllt

am Leben zu tun. Beson-

geln im Garten zuzuschau-

bzw. Übererfüllung von Er-

werden, erreicht man echte

ders dann, wenn es einem

en, seitdem ich das neue

wartungen. D. h. nicht mehr

Zufriedenheit und Weiter-

mehr

man

Fernglas von Zeiss habe.

zu versprechen, als der Kun-

empfehlung. Im Kopf des

erwartet hat. Auch meine

Es hat mir eine Welt eröff-

de erwartet, sondern mehr

glücklichen Kunden läuft so

AMD-Erkrankung

beschert,

als

schenkt

net, die ich früher so nicht

zu tun als erwartet – beim

das erfolgreiche Script: „Der

mir – so unglaublich das

beachtet habe. Es stimmt

Angebot, bei der Beratung

hält, was er verspricht!“ Und

klingt – neue Momente des

wirklich: Schlechter sehen

und im Preis-Leistungsver-

das macht beide glücklich -

Glücks. Nämlich dass ich et-

heißt nicht, weniger glück-

hältnis. Wenn Erwartungen

Kunde und Augenoptiker.

Creative Edition 2014


Galerie vom Glück

Foto: Kirchengemeinde Bad Wildungen

12

Unsere Kultur Alles das, was unsere visuel-

wäre ohne die Erfindung der

schaftlichen Erkenntnis, der

biologisch vorgesehen und

le Kultur ausmacht, hat sei-

optischen Linse. Die Antwort

Technik und aller Kulturräu-

weil wir tiefer und weiter bli-

nen Bezugspunkt im Sehen

ist einfach: Wir lebten in einer

me des menschlichen Lebens.

cken können, als Adam es

bzw. im Sehen können. Diese

gänzlich anderen, irgendwie

Sie revolutionierte alles, selbst

sich je erträumte, als er den

einfache Feststellung ist ein

auch nicht mehr vorstellba-

die sozialen Bedingungen der

Apfel vom Baum der Erkennt-

so selbstverständliches Apri-

ren Welt. Die optische Linse

Arbeit. Wir wurden, was wir

nis aß. Jedenfalls hat der liebe

ori, dass wir nicht darüber

als Brillenglas, als Lupe, als

sind durch die Beherrschung

Gott, als er am ersten Tag das

nachdenken müssen, wie es

Mikroskop strukturierte und

der physikalischen Optik. Weil

Licht

denn mit uns als Menschen

veränderte die gesamte Welt

wir das Gute Sehen einerseits

von Beginn an die Augenoptik

und unserer Kultur geworden

der natur- und geisteswissen-

länger festhalten können als

im Sinn gehabt. Zum Glück.

Creative Edition 2014

schuf,

wahrscheinlich


13

Foto: dynooptic

Galerie vom Glück

Ihre Freiheit Sie sucht ihn. Sie braucht ihn.

und Entfaltung. Ein Ort ohne

dem sie sich sehnt. Die Hel-

ihr Glück im Unverstellten. Sie

Sie erhält ihn aber nicht aus-

Enge, durchflutet vom Geist

ligkeit, die Transparenz und

trägt einen Namen, den sie

reichend. Den Raum in unse-

der Unabhängigkeit, Freiheit

das alle Farben und Mög-

nicht los wird, an dem nerv-

ren Herzen, unseren Köpfen,

und des individuellen Entfal-

lichkeiten enthaltende Weiß.

tötende Medizin- und Un-

unserem

und

tungsanspruchs. Einer, in den

Sie sucht einen Raum der

pässlichkeitsgeschichten kle-

Wollen. Einer mit Tiefe für

durch Fenster kräftige Ideen

lebendigen

Wertschätzung

ben, die so schnell nicht aus

Kompetenz und Konzentra-

wehen, frische klare Brisen

und der Entfaltung ihrer op-

den Köpfen verschwinden.

tion, mit Höhe für Herausfor-

des Interesses, der Motivati-

tischen

ästhetischen

Sie sucht einen neuen, der zu

derungen und Hoffnungen,

on und Faszination. Aber es

Einzigartigkeit. Als Unspür-

ihr passt, wie sie heute ist. Die

mit Breite für Möglichkeiten

ist vor allem das Licht, nach

bare und Unsichtbare liegt

Kontaktlinse.

Wünschen

und

Creative Edition 2014


Galerie vom Glück

Foto: bigstockphoto

14

G u t e s H a n d we r k Handwerk, so beschreibt es

Beispiel für den Bauer einer

für, dem Handwerk seine

oder Handweberei retten

der amerikanische Soziolo-

Stradivari-Geige

Würde

zurückzuverleihen

werden. Erneuerung käme

ge Richard Sennett, sei ein

einen Linux-Programmierer.

und sich wieder auf die

nicht aus der Beschwörung

fundamentaler

menschli-

Doch bei allem offenkundi-

Welt der Dinge einzulassen.

der „guten Dinge“ oder be-

cher Impuls. Er meint das

gen Materialismus haben

Richtig aber ist auch - wie

drohter Tugenden. Innova-

Bestreben,

eine

oder

für

Tätigkeit

wir häufig ein gespaltenes

DIE ZEIT schreibt -, dass wir

tionen brauchen oft den

um ihrer selbst willen gut

Verhältnis zu den realen

die Welt nicht mit high tech

Bruch mit dem Alten, brau-

zu machen, „sein Handwerk

materiellen Dingen um uns

as usual und unsere Seelen

chen

zu verstehen“. Das gilt zum

herum. Sennett plädiert da-

nicht mit Laubsägearbeit

Die Optometrie ist dabei.

Creative Edition 2014

seine

Überwindung.


15

Foto: hotasia.com

Galerie vom Glück

Glückliches Bhutan In Bhutan hat im Jahre 1976

der

politischen

Führung.

der König des Landes, Jig-

Dieses Wohlbefinden defi-

Das

me Singye Wangchuck, für

niert sich in Bhutan in vier

Bereiche.

for-

Zahl von Einbrüchen wird

eine politische Sensation

Bereiche: Die menschliche

schen die Bewohner Bhu-

für die Gesamtbewertung

gesorgt. Mit dem Bruttona-

Entwicklung in Sachen Bil-

tans auch fortwährend an

der Sicherheit mit Umfra-

tionalglück (BNG) erklärte

dung und Gesundheit, die

neuen Möglichkeiten, diese

gen, wie sicher sich die Be-

Wangchuck das Wohlbe-

Entwicklung

Landes,

Bereiche zu messen. Eigens

völkerung tatsächlich fühlt,

finden seines Volkes zu ei-

Erhaltung der Umwelt, Kul-

dafür wurde eine „Kommis-

kombiniert.

nem der wichtigsten Ziele

tur und Tradition und eine

sion für das Bruttonational-

des

gute

Regierungsstruktur. sind

freilich

weiche

Deswegen

Creative Edition 2014

glück“ eingerichtet. Beispiel Kriminalität: Die statistische


16

Netzgespräche

3

F ra g e n a n Daniela Nosch 1.

Frau Nosch, Ihr Vater war ja sozusagen mal der Chef der deutschen Augenoptik (wenn auch angeslsächsisch akademisch fremdelnd). Hat er Ihnen

geraten, in die Schweiz zu gehen, weil die erfolgreicher sind? Wir haben doch auch gute Hochschulen? Sagen Sie ehrlich, was war der Grund? Der ehrliche Grund für meinen Gang in die Schweiz war nicht von beruflicher Natur. Die Liebe hat mich hierhergeführt. Der Ruf an die Hochschule kam erst ein Jahr später.

2.

Sie darf ich fragen: Wem gehört welche Zukunft: die handwerkliche Augenoptik oder die akademische Optometrie? Bitte antworten Sie nicht po-

litisch korrekt. Ich glaube nicht an ein Entweder-oder. Beides ist notwendig für einen erfolgreichen augenoptischen Betrieb. Aber es ist schon richtig, dass die individuelle handwerkliche Leistung wegen der technologischen Entwicklungen zunehmend an Bedeutung verloren hat. Die Optometrie bietet hingegen mannigfaltige Möglichkeiten, sich von Marktbegleitern abzuheben. Fundierte optometrische Kenntnisse garantieren eine individuelle Kundenbindung und können nicht über Nacht kopiert werden. Nicht zuletzt bietet sie uns als Berufsstand eine interessante Weiterentwicklung und einen interessanten Berufsalltag!

3.

Sie sehen so freundlich und fröhlich aus. Macht das die Schweizer Luft oder das Glücklichsein darüber, den richtigen Beruf gewählt zu haben?

Danke für das Kompliment! Sie treffen den Nagel auf den Kopf: Ich lebe gerne in der Schweiz, wo ich mich beruflich wie auch privat glücklich schätzen darf.

http://www.ov-news.de/index.php/category/3_fragen_an/

Creative Edition 2014

Foto: www.istockphoto.com

MSc. MCOptom Daniela Nosch ist die Tochter des ehemaligen ZVA-Präsidenten Thomas Nosch. Sie lehrt als Dozentin in der Schweiz an der Fachhochschule Nordwestschweiz am Institut für Optometrie, Olten.


Part I

Werbung


42

Das Gl체ck schmieden

Der Moment, in dem sich die Augen Ihrer Kunden auch am Abend noch entspannt und frisch anf체hlen. Z e i s s D i g i t a l B r i l l e n g l 채 s e r.


43

8:00

11:35

Beim ersten Kaffee kurz

Die Fahrt zur Arbeit -

Im Büro die

die News checken.

mit „Gute-Laune-Songs“

Präsentation vorbereiten.

7:15

aus meiner Playlist.

Der Anspruch der digitalen Welt: Immer und überall informiert zu sein. Ihre Forderung: Sehen ohne Stress. Die Lösung: ZEISS Digital Brillengläser.

13:15

17:40 21:30

Mittagspause - perfekt, um auch

Noch schnell fürs Abendessen

Hey, wo bleibt ihr? Ich bin schon

mal privat online zu gehen.

einkaufen. Besser mal

da. Der Abend kann beginnen.

nachfragen, was wir brauchen.

Die technologische Veränderung ist rasant. Jedes Jahr neuere Smartphones und Tablets mit brillanteren Farben, atemberaubenden Auflösungen. Hinzu kommen ebenso schnell neue Anwendungsmöglichkeiten, die unsere kommunikative Welt revolutionieren. Alles wird dichter, schneller. Die Forderung nach Trennschärfe und Geschwindigkeit steigt: im Technologischen, Kommunikativen wie im Visuellen. Der Schwerpunkt des Sehens verlagert sich. Hinein in das Sehmanagement kürzerer Distanzen. Selbst für junge Augen bedeutet das eine echte Herausforderung. Eine spannende Welt für und bei ZEISS. Mit unseren Kompetenzen entwickeln wir Antworten. Klare Lösungen. Innovationen. Wie unsere ZEISS Digital Brillengläser.




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26

Netzgespräche

3

F ra g e n a n J o s e f M ay 1.

50 Jahre Silhouette ist eine Nummer für sich. Aber Sie sind auch schon eine Weile im Unternehmen. Seit wann und gab es da schon die Minimal Art?

Gefühlt bin ich schon mein halbes Leben bei Silhouette, tatsächlich aber habe ich 1997 angefangen. Die Minimal Art gab es bereits – seit 1992 –, die Titan Minimal Art kam 1999 auf den Markt.

2.

Was war Ihr schönstes Erlebnis in und mit dem Unternehmen?

Natürlich das 50-jährige Jubiläum, das wir in diesem Jahr feiern. Ich bin stolz darauf, Teil dieses erfolgreichen Unternehmens zu sein, und ich freue mich auf viele weitere spannende Jahre.

3.

Wenn Sie drei Wünsche für die Augenoptik frei hätten – nicht nur als Chef von Silhouette Deutschland, sondern auch als der Vorsitzende von

SPECTARIS –, was würden Sie sich wünschen? Da habe ich eigentlich nur einen großen Wunsch: Ich wünsche mir, dass es der Branche weiterhin gut geht, ja sogar besser. Gemeinsam werden wir es schaffen, dass gutes Sehen zum guten Ton gehört – da bin ich mir sicher!

Vielen Dank! Das ist der Slogan für 20-Millionen Brillen: Zum guten Ton gehört gutes Sehen!

http://www.ov-news.de/index.php/category/3_fragen_an/

Creative Edition 2014

Foto: www.istockphoto.com

Josef May, der „Chef“ von Silhouette Deutschland ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmenslenker, sondern auch ein Sprachsensibler, ja ein Dichter sogar. In diesem kleinen, eigentlich kurzen Interview schafft er den Slogan für die Branche, der endlich zu 20 Millionen Brillen führen wird.


G e d a n ke n r채 u m e

Das Gl체ck deines Lebens wird bestimmt

Fotos: www.bigstockphoto.com

von der Beschaffenheit deiner Gedanken.

Creative Edition 2014

(Marc Aurel)


28

Gedankenräume

D

as Thema „Glück“ wurde in der christlichen Theolo-

Ägypten beschrieben, weil Gott bei ihm war und sein Ge-

gie und Religionspädagogik bisher eher stiefmütter-

schick lenkte. Gott ist der Geber allen Glücks. Es lässt sich,

lich behandelt. In kirchlichen Lehrbüchern sucht man das

so schreibt Lauster, erfahren in „Gütern und Widerfahr-

Stichwort vergeblich. Aber auch in der Bibel findet man le-

nissen, die auf den Geber selbst verweisen, also auf ihre

diglich im Alten Testament 34 Eintragungen; für das Neue

transzendente Herkunft hin durchsichtig werden. Glück ist

Testament sind keine Eintragungen zu finden. „Offensicht-

damit immer Ausdruck einer erfüllten Gottesbeziehung,

lich lässt sich der leidende Gottessohn Jesus Christus

und der Lebensgewinn der Religion gestaltet sich konkret

nicht mit einer wie auch immer gearteten Vorstellung vom

als Lebensmut und Gottvertrauen.“

Glück in Verbindung bringen“, so vermutet Jörg Lauster, der mit seiner Veröffentlichung „Gott und das Glück“ ein

Im Neuen Testament wird zwar an keiner Stelle das Wort

Gegengewicht zum bisherigen Trend setzt. Denn die Frage

„glücklich“ benutzt, dennoch wird das Lebensgefühl be-

nach dem Glück und dem gelingenden Leben gehört zu

schrieben. Die Seligpreisungen (Matthäus 5) oder die Ge-

den zentralen der Menschen in Vergangenheit und Gegen-

schichte vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32) zeichnen

wart. Sie berührt individuelle, spirituelle und gesellschaft-

Bilder gelingenden Lebens, in denen ein neuer Anfang ge-

lich-ökonomische Aspekte. Welche wirtschaftlichen und

schenkt wird und eine Welt entworfen wird, in der Men-

politischen Rahmenbedingungen brauchen Menschen, um

schen Solidarität und Gerechtigkeit leben und erfahren

ein glückliches Leben führen zu können? Jeder ist seines

können. Mit Jesus und seiner Vision des Reiches Gottes

Glückes Schmied – was kann ich selber zu meinem Glück

kommt ein neues Lebensgefühl in die Welt, das mit einer

tun oder lassen? Hilft mein Glaube bei der Suche nach ei-

Umwertung der Werte, dem Durchbrechen des Zusam-

nem glücklichen Leben?

menhangs von Schuld und Strafe und dem Aufscheinen größerer Lebenshorizonte verbunden ist.

(...) In den Geschichten des Alten Testaments wird das eiDen ungekürzten Text können Sie auf unserer Homepage

gedeutet als Gabe Gottes. So wird Josef als glücklich in

lesen. http://www.ov-news.de/?p=2312

Fotos: www.bigstockphoto.com

gene Leben mit allen glücklichen und schwierigen Tagen

Creative Edition 2014


Gedankenr채ume

29

Ke n n t d i e Bibel Gl체ck? Text: Ute Beyer-Henneberger

Creative Edition 2014


30

Gedankenräume

We r t d e s Unglücklichseins Vo m

Text: Wilhelm Schmid

A

lle reden vom Glück. Ist das ein Zeichen dafür, dass

schon alles haben? Die größten Leistungen der Menschheit

alle glücklich sind? Eher für das Gegenteil. Und wie

sind nicht den Glücklichen und Zufriedenen zu verdanken.

geht es all den Unglücklichen? Sie leiden doppelt und drei-

Nicht sie haben die Französische Revolution veranstaltet.

fach: Abgesehen davon, dass sie unglücklich sind, müssen

Auch Beethoven muss man sich nicht als einen glücklichen

sie sich noch Vorwürfe darüber anhören, dass sie es sind.

Menschen vorstellen. Zahllose Werke der Kunst, auch der

Dass sie sich wohl mutwillig dem Glück verweigern. Aber

Technik, gingen nicht aus Zufriedenheit hervor.

sie sind ja auch allzu gerne bereit, sich selbst Vorwürfe zu machen: Vielleicht haben sie die vielen Glücksratgeber

Die Stärke der Unglücklichen ist ihre Sensibilität, ihr Ge-

nicht sorgfältig genug gelesen. So findet ihr Unglücklich-

spür für Sinn und für dessen Fehlen, darin besteht ihr Ge-

sein keinen Platz in ihrem Leben: „Alle Anderen sind doch

schenk an die Gesellschaft. Sie wenden sich nicht ab, wenn

glücklich, warum ich nicht?“

es Anderen schlecht geht, denn sie wissen, wie sich das anfühlt. Erheblich früher als die Glücklichen bemerken sie

Weil das Leben eben auch das Unglücklichsein kennt. Es

eine Gefahr, eine Fehlentwicklung, ein Unrecht und eine

ist nicht unbedingt eine Frage der freien Entscheidung,

Ungerechtigkeit. (...)

unglücklich zu sein oder nicht. Es ist auch nicht einfach nur ein fehlerhafter Zustand, der beliebig korrigiert wer-

Aus der Redaktion:

den könnte. Und es ist an der Zeit, nicht mehr nur ein Un-

„Immer wieder das Glück als einzig Erstrebenswertes ein-

glück im Unglücklichsein zu sehen: Hat sich schon mal

fordern. Das ist eine Zumutung!“

jemand gefragt, wie es um die Menschheit stünde, wenn

„Das Glück wird überschätzt!“

in ihrer Geschichte Glück und Zufriedenheit vorgeherrscht

„Den Deutschen würde ein bisschen Besinnung auf das

hätten? Wäre das die Bestimmung des Menschen, säßen

Glück mal gut tun!“

wir noch immer auf den Bäumen. Manche werden sagen,

„Das Unglücklichsein ist ein krankhafter Zustand!“

wäre auch gut so. Aber es ist zu spät für ein Zurück. Auch diese Thesen diskutiert Wilhelm Schmid. Lesen Sie Die Fixierung auf das Glück hat in jüngerer Zeit dafür ge-

weiter auf: www.ov-news.de/?p=2299

sorgt, den Wert des Unglücklichseins aus den Augen zu verlieren. Aber darin besteht die Stärke der Menschen: Das Unglücklichsein macht sie kreativ. Für viele ist Glück Zufriedenheit, aber die ist wenig schöpferisch: Warum sonst kommen große Ideen und Werke so selten von denen, die

Creative Edition 2014


Gedankenräume

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Fotos: www.bigstockphoto.com

Hat sich schon mal jemand gefragt, wie es um die Menschheit stünde, wenn in ihrer Geschichte Glück und Zufriedenheit vorgeherrscht hätten? Wäre das die Bestimmung des Menschen, säßen wir noch immer auf den Bäumen.


32

Gedankenräume

4

w i c h t i g e E r ke n n t n i s s e der Glücksforschung Text: Dr. Rolf Merkle

E

in Reporter wollte herausfinden, was Menschen unter

dem Kinder spielten und lachten, und sie sagte: „Und ich

Glück verstehen und was es braucht, um glücklich zu

kann mich an all dem erfreuen.“

sein.

1.

Erkenntnis der Glücksforschung: Diese Geschichte

Er besuchte einen sehr reichen Mann und fragte ihn, ob und warum er glücklich sei. Dieser antwortete: „Ja, ich bin glücklich, weil ich all das habe“, und er zeigte mit einer

zeigt, dass Glück und Glücklichsein für jeden etwas

anderes bedeuten. Dies ist eine wichtige Erkenntnis der Glücksforschung.

Handbewegung auf sein großes und prächtiges Anwesen. Das heißt: Das Glück existiert wie die Schönheit nur in den Als Nächstes besuchte der Reporter ein Ehepaar mittleren

Augen des Betrachters. Jeder von uns muss selbst ent-

Alters, das in einem Vorort lebte, und stellte ihnen dieselbe

scheiden, was für ihn Glück bedeutet.

Frage. „Wir sind glücklich, weil wir uns lieben und eine kleine Tochter haben, die uns viel Freude macht.“

Deshalb gibt es auch nicht den einen Weg, sondern viele Wege zum persönlichen Glück, die jeder selbst herausfin-

Als Letztes besuchte er eine arme Frau, die in einem heruntergekommenen Haus lebte, und stellte ihr die Frage nach dem Glück. Die Frau lächelte und antwortete: „Ich bin glücklich, weil ich vieles habe, für das ich dankbar sein kann. Ich lebe, ich habe ein Dach über dem Kopf und ich

den muss.

2.

Erkenntnis der Glücksforschung: Unsere Lebensbedingungen oder Faktoren wie Wohlstand, gesell-

schaftlicher Status, Geschlecht, Intelligenz oder Alter ent-

habe das große Glück, drei Kinder zu haben.“ Sie ging zum

scheiden nicht maßgeblich über unser Glücklichsein. Eine

Fenster und zeigte auf einen schmuddeligen Hinterhof, auf

gute Nachricht, wie ich meine.

Was immer geschieht, an uns liegt es, Glück oder Unglück darin zu sehen. Anthony de Mello

Creative Edition 2014


Das Glück schmieden

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„Glücklich sein ist ein Maßanzug. Unglückliche Menschen sind jene, die den Maßanzug eines anderen tragen wollen.“ Karl Böhm

3.

Erkenntnis der Glücksforschung: Maßgeblich für un-

liches fixiert, dass sie auch nur das Unerfreuliche wahr-

ser Glücklichsein ist, wie gut wir in der Lage sind, uns

nehmen und das Erfreuliche ausblenden.

an sich ändernde Lebensbedingungen und Probleme anzupassen.

Menschen, die sich für Glückspilze halten, sind darauf fixiert, das Positive zu sehen, und nehmen deshalb die er-

Es sind nicht die objektiven Lebensbedingungen, unter

freulichen Dinge mehr wahr.

denen Menschen leben, die über das Glücklichsein oder Unglücklichsein entscheiden.

Förderlich für das Glücksempfinden sind: Ob Menschen glücklich oder unglücklich sind, entscheidet darüber, wie die Menschen auf das Leben reagieren und

regelmäßige sportliche Betätigung, vorzugsweise im

welche Bedeutung sie dem beimessen, was sie erleben.

Kreis anderer enge und befriedigende Beziehungen (Familie, Freunde)

Ein unbeschwertes und leichtes Leben macht nicht glücklich. Viel wichtiger ist, dass wir mit unerfreulichen und

eine harmonische und stabile Partnerschaft die Überzeugung, sein Leben und sein Glück selbst in der

schwierigen Ereignissen umgehen können.

Hand zu haben und nicht Spielball des Schicksals zu sein

Dale Carnegie drückte das vor über 50 Jahren so aus:

gegenüber der Zukunft

Glück hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast,

berufliche Tätigkeit, die man als befriedigend und

es hängt nur davon ab, was du denkst.

erfüllend ansieht

eine zuversichtliche und optimistische Einstellung

Dankbarkeit für Freunde, Gesundheit, Familie, Partner,

4.

Erkenntnis der Glücksforschung: Unsere Einstellung

usw.

zum Glück beeinflusst, wie viele glückliche Momente

neugierig, experimentierfreudig, entdeckungsfreudig

wir erleben. Wenn wir uns für Glückspilze halten, nehmen

und offen sein für Neues

wir mehr glückliche Zufälle war, als wenn wir uns für Pech-

sich selbst akzeptieren, an sich glauben

vögel halten. Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man

selbstbestimmt leben: tun, was man für wichtig und

das in der Psychologie.

richtig hält genießen können

Worauf wir uns gedanklich konzentrieren, das erleben und

anderen helfen und diesen etwas Gutes tun

spüren wir. Menschen, die sich für Pechvögel halten, haben

Persönlichkeitsfaktoren wie Extrovertiertheit und ein

einen Tunnelblick. Sie sind so auf Negatives und Unerfreu-

positives Selbstwertgefühl

Creative Edition 2014


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Gedankenräume

Wo e s l a n g g e h t ?

Ü b e ra l l ! Text: Hermann Scherer

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Glück doch so nah ist, wenn es jeden Tag auf der Straße liegt? Unendlich viele Möglichkeiten und Wege tun sich auf, nur ergreifen müsste man sie. Doch ist auch Vorsicht geboten, denn manchmal entpuppt sich die Chance als Mogelpackung. Das weiß Hermann Scherer, der in seinem Buch „Glückskinder“ zeigt, wie man Chancen richtig nutzt.

W

ir lassen uns also vom Weg abbringen, weil wir den

Woran es uns mangelt, ist demnach die Gelassenheit, dem

Sonderangeboten des Lebens auf den Leim gehen.

Weg auf dem wir sind, zu vertrauen und jedes, aber auch

Weil wir Situationen falsch bewerten. Weil wir uns selbst

jedes verlockende Angebot auszuschlagen, das uns davon

täuschen. Weil wir den Preis nicht bezahlen wollen. Weil

wegführt. Diese Gelassenheit stellt den Weg nicht infrage,

wir keine Fehler machen wollen. Weil wir Probleme und

fragt nicht nach dem Warum und Wozu, sie geht einfach

Enttäuschungen falsch einschätzen. Weil die Opferrolle

weiter, schnurstracks auf den nächsten Stein zu, der aus

so angenehm ist. Es bleibt aber die Frage, wie ich denn

dem Weg zu räumen ist. Wer jeden Tag sein Bestes gibt,

erkennen kann, ob eine Wegabweichung eine schlechte

braucht sich um die Zukunft keine Sorgen machen.

oder gute ist, also ob es ein Sonderangebot oder eine echte Chance ist.

Woran es uns außerdem mangelt, ist das Gespür für unsere Herzensangelegenheiten. Wir hören nicht mehr auf

Die Antwort lieferte Flavius Claudius Iulianus, der römische

unser Herz, weil der Verstand und ständig dazwischen-

Kaiser, der nur etwas mehr als 30 Jahre alt wurde und als

plappert.

Julian der Abtrünnige bewundert und verhasst war: „Denn auch wenn einer nach Athen reisen wolle, so könne er da-

Und dann mangelt es uns an Entschiedenheit. Das ist die

hin segeln oder gehen und zwar könne er als Wanderer

positive Form der Sturheit, die jeden glücklichen und er-

die Heerstraßen benutzen oder die Fußsteige und Richt-

folgreichen Menschen im Leben auszeichnet. Frech ge-

wege und als Schiffer könne er die Küsten entlang fahren

sagt: Wahrscheinlich kann jeder von uns so oder so oder

oder wie Nestor das Meer durchschneiden.“

so erfolgreich sein. Sie müssen es nur durchziehen! Ich selbst bin ein ziemlich entschiedener Mensch, zumindest in

Was ist also der richtige Weg? Die erste Antwort ist: Es

beruflichen Dingen. Darum bin ich überzeugt davon, dass

ist völlig egal. Du musst ihn nur zu Ende gehen. Die zweite

ich meinen Erfolg in jeder oder zumindest in einigen Bran-

Antwort lautet: Geh, wohin dein Herz dich trägt. Und die

chen erzielt hätte. Mehr oder weniger. Und ich finde diese

dritte Antwort: Entscheide dich! – Alle drei Antworten be-

Selbsteinschätzung gar nicht vermessen. Denn Erfolg ist

deuten dasselbe.

die Folge von Entscheidungen.

Creative Edition 2014


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Gedankenräume

Vor dem IKEA in Eching ist mir ein junger Mann aufgefal-

Das ist die eine Seite der Medaille: Es gibt unendlich viele

len. Er passt die Leute zwischen Ausgang und Parkdeck

Chancen. Die andere Seite der Medaille ist: Jede Chance

ab und bietet ihnen freundlich an, ihnen beim Tragen zu

ist nur eine Chance, wenn Sie sich bedingungslos dafür

helfen. Ausgerüstet ist er mit Verpackungsmaterialien,

entscheiden, sie zu nutzen, egal, welche Hindernisse sich

Schnüren und Messer, und damit hilft er den Leuten, die

Ihnen in den Weg legen. Dazu gehört es, jedes Angebot

mal wieder mehr eingekauft haben, als sie mit zwei Hän-

abzulehnen, das Ihnen gemacht wird, sobald Sie sich ent-

den transportieren können, ihre neuerworbenen Schätze

schieden haben. Ich meine wirklich jedes Angebot! Und

zum Auto zu bugsieren und transportfähig zu machen.

selbst dann haben Sie leider noch keine Garantie.

Eigentlich ist er ein Bettler. Aber eigentlich ja gerade auch

Ich habe selbst ständige Übung darin, Angebote abzuleh-

wieder nicht, denn er fragt nie nach Geld. Er tritt als char-

nen, denn ich bekomme im Anschluss an meine Auftritte

manter, gut gelaunter, hilfsbereiter junger Mann auf. Und er

immer wieder Angebote von Unternehmen. Darunter auch

würde auch lächeln, wenn er kein Trinkgeld bekäme. Aber

weiß Gott lukrative. Aber ich sage immer schon gleich zu

er bekommt immer eins. Und nicht zu knapp. Ich habe ihn

Beginn, wenn ich merke, worauf der Mensch hinauswill:

beobachtet und ich schätze, dass sein Stundenlohn klar

„Egal, was Sie mir anbieten, wirklich

höher ist als der der Angestellten drinnen im IKEA.

völlig egal: Ich sage nein!“ Ich würde sonst meinen Weg verlassen. Und

Mittlerweile steht er nicht mehr dort. Kein Wunder, denn mit

dort wieder nur neue Steine finden.

Fotos: www.bigstockphoto.com

der Einstellung kommt er natürlich auch woanders weiter. Ich schätze überall, wo es um Kundenservice geht, verläuft der richtige Weg für diesen Mann, wo genau, ist völlig egal. Hermann Scherer: Glückskinder,

Die Umstände sind dabei nebensächlich. Geld spielt kei-

Campus Verlag

ne Rolle. Mit Gelassenheit, Vertrauen und Entschiedenheit

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Gedankenräume

Das

Glück

in Zahlen

Was macht Menschen glücklich?

74%

75% Gesundheit 89 %

Glaube 25 %

Partnerschaft 79 %

Geld 47 %

Familie 74 %

Hobby 46 %

sind täglich glücklich, mit ihrem Partner zusammen zu sein!

61%

glauben, Geld und Glück haben nichts miteinander zu tun

Wo das Glück zu Hause ist Dänemark Finnland Norwegen Niederlande Kanada Schweiz Schweden Neuseeland Australien Irland ... Deutschland ... Benin Togo

Auf der Zufriedenheitsskala von 0 bis 10 liegen die Deutschen nach Regionen bei 7 bis 6. In Deutschland ist alles im Grünen Bereich!

48% Creative Edition 2014

sind ziemlich glücklich mit ihrem eigenen Leben

Quellen: IfD Allensbach, GESIS, Elite Partner, world happiness report

USA


Gedankenräume Das Glück schmieden

H a p py

bei der Arbeit Jeder ist seines Glückes Schmied. Das gilt auch für den Beruf, sofern du in der richtigen Schmiede arbeitest! Wenn das nicht der Fall ist, ist dein Mut gefragt, an der Verbesserung mitzuarbeiten. Diese 7 Punkte können dich inspirieren, auf deiner Arbeit ein ganz neues Gefühl von Glück zu finden.

1.

Bau dir gute Beziehungen auf Ob man mit Kollegen gut auskommt oder nicht, beeinflusst die Zufriedenheit sehr. Ist die

Stimmung im Team gut, geht das Glücksbarometer nach oben. Kommen neue Mitarbeiter ins Team, solltest du die Initiative ergreifen, um ihnen zu helfen, schnell neue Kontakte zu knüpfen.

2.

Zeig deine Wertschätzung Jeder Mensch fühlt sich gut, wenn er gebraucht wird, und ein kleines Lob zaubert jedem

ein Lächeln ins Gesicht. Zeige, dass du deine Kollegen und ihre Arbeit wertschätzt. Ihre Freude wird auch dich beflügeln.

3.

Vorteile solltest du im Auge behalten Es geht nicht immer nur ums Geld. Eine gute Work-Life-Balance zählt heute meist mehr

als das Finanzielle. Inspiriere den Chef, ein Bonuspaket an fleißige Mitarbeiter zu verschenken (z.B. Restaurantgutscheine oder die Möglichkeit, flexibel von zu Hause aus zu arbeiten).

4.

Bring das Leben in deinen Job Du willst „leben“ und „arbeiten“ im Job nicht strikt trennen und deine Chefin weiß das.

Darum gestattet sie dir, auch am Arbeitsplatz mit Freunden über Facebook und Twitter in Verbindung zu bleiben. Sie weiß, es geht nicht von der Leistung ab. Im Gegenteil: Du kommunizierst auch über deinen Job, teilst berufliche Erfolge und pushst dein Unternehmen durch virales Marketing.

5.

Du lernst nie aus Wie kommst du beruflich am schnellsten voran? Indem du dich weiterbildest und dei-

ne Qualifikationen ausbaust. Das wird deinen Chef mit Sicherheit freuen. Frag ihn, ob er dich unterstützt!

6.

Sei leidenschaftlich Das, was du mit Leidenschaft machst, gelingt am besten. Darum arbeitest du möglichst

an Projekten, die dir am Herzen liegen. Erfolge von allen im Team zu teilen, wird euer Glück multiplizieren.

7.

Lass dich vom Chef unterstützen Manchmal glaubt man, in der Karriere schon viel weiter sein zu können. Das schlägt sich

auf die Zufriedenheit nieder. Aber nicht bei dir: Du hast einen guten Chef, der euren Ehrgeiz im Team fördert und dir Aufstiegsmöglichkeiten aufzeigt.

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Netzgespräche

3

F ra g e n a n K a t r i n K ra u s e 1.

Sie tragen eine richtige Brille. Ist das eine Reminiszenz an Ihre alte Heimat die Augenoptik oder werben Sie für die Brille in einer Umgebung, in der Lasern

durchweg eine Option ist? In den letzten Jahren Augenoptik haben sich so einige Brillenmodelle angesammelt und ich trage sie sehr gern. In meinem jetzigen Job ist es meine Aufgabe, zukünftige Patienten für eine eventuelle Laserbehandlung zu beraten. Ich muss zugeben, dass ich an einigen Tage meine Brille zu Hause lasse, um „blöden Fragen“ aus dem Weg zu gehen. Zum Glück sehe ich auch ohne Brille ganz gut. Trotzdem wurde ich schon oft gefragt, warum ich noch eine Brille trage!

2.

Wenn Sie in drei Sätzen beschreiben sollten, was Ihnen an Ihrer jetzigen Aufgabe besonders gut gefällt, was würde ich da lesen?

Insbesondere gefällt mir die Vielfalt. Das Gebiet Augenoptik/Optometrie ist recht groß. Zum einen gibt es den handwerklichen und künstlerischen Bereich und auf der anderen Seite ist das Fachwissen über Optik/Physik. Natürlich ist auch die Augenheilkunde total spannend. Der Verkauf und die Beratung sind ebenfalls ein wichtiger Bereich. D.h. mir gefällt die Überlegung und das Abwägen, was das Beste für den Kunden/Patienten ist. Also das Zusammenfügen vieler einzelner Puzzleteile, die ein Gesamtes bilden.

3.

Wenn Sie noch einmal zu entscheiden hätten, würden Sie dann wieder Optometristin lernen oder doch lieber den längeren Weg wählen zur Augenärztin?

Ja, ich würde wieder den gleichen Weg gehen. D. h. die Ausbildung zum Optiker absolvieren, dann ein paar Monate/Jahre Berufserfahrung sammeln und dann das Studium anhängen. Ich finde, dass es viel mehr Studiengänge geben müsste, die eine vorherige Ausbildung als Voraussetzung haben. So kann jeder für sich entscheiden, ob man das Fachgebiet vertiefen möchte oder nicht.

http://www.ov-news.de/index.php/category/3_fragen_an/

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Foto: www.istockphoto.com

Katrin Krause hat bei Fielmann gelernt, an der Beuth Hochschule studiert, ist bei einem Praktikum an der Charité (Berlin) mit der Augenheilkunde in Kontakt gekommen und arbeitet seit 5 Jahren an der Augenklinik im Ring-Center in Berlin.


Das Gl端ck schmieden

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3


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Netzgespräche

3

F ra g e n a n Gunter Fink 1.

Ich kenne Sie als jemanden, der einen strategisch klaren Kopf hat und auch ein weiches nachgiebiges Herz. Geht das immer gut zusammen?

Es ist in meinen Augen sehr wichtig, dieses Zusammenspiel zu haben. Als mittelständischer Unternehmer bin ich in allen Prozessen Entscheidungsträger. Es ist zwar für mich unumgänglich, das Unternehmen mit der notwendigen Strategie und Klarheit zu führen, aber auch zwingend, das richtige Gespür für die Bedürfnisse und die Mitarbeiter zu haben. Das geht nur mit einem gewissen Maß an Sensibilität.

2.

Sie investieren viel in die Qualität. Denken Sie nicht ab und zu, dass etwas weniger mehr sein könnte – mehr für Sie und weniger für die, die den Aufwand

manchmal nicht wertschätzen? Na klar kommt dieser Gedanke immer wieder auf, wenn man die Gesamtkostenseite betrachtet. Ca. 700.000 Euro fließen jedes Jahr nur in die Aufrechterhaltung der Produktion und Erfüllung unserer Qualität. Für mich mit Flair steht aber ganz klar mein Leitspruch „Made in Germany – Dafür lebe ich!“ Wünschen würde ich mir nur, dass mein Beitrag zur deutschen Wirtschaft mit der Sicherung des Standortes und der Arbeitsplätze mehr Anerkennung bekäme.

3.

Worauf sind Sie wirklich stolz?

Stolz bin ich darauf, dass ich es geschafft habe, Flair in den 10 Jahren, die ich das Unternehmen jetzt habe, ohne zusätzliche Gelder oder Investoren eigenständig erfolgreich zu führen - und das in den teilweise sehr schwierigen Jahren. Stolz bin ich auch darauf, dass ich gefestigt bin mit vielen Innovationen, tollen Marketingaktivitäten, engagierten Mitarbeitern und darauf, eine für mich sowie für die gesamte Unternehmensgruppe Flair und Bexx wichtige und starke Frau an meiner Seite zu haben!

http://www.ov-news.de/index.php/category/3_fragen_an/page/2/

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Foto: www.istockphoto.com

Vor 10 Jahren kaufte Gunter Fink das Unternehmen Flair Modellbrillen. Er war bis dahin ein erfolgreicher Manager der Fassungsindustrie. Aber er wollte es mit 50 noch einmal wissen.


Skizzen: R. Keplinger/Silhouette Foto: www.bigstockphoto.com

Erfolgsperspektiven

Das Gl端ck ist der Begleiter der T端chtigkeit.

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(Unbekannt)


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Erfolgsperspektiven

Lachen

i s t Ko m m u n i k a t i o n Text: Susanne Koglin

Sagen Sie etwas mit einem Lächeln im Gesicht? Stehen Sie gerade? Schauen Sie den Kunden in die Augen? Kommunikation ist im Verkauf das A und O. Nicht alles läuft dabei über Worte und doch sind auch sie wichtig, wenn sie Kunden inspirieren wollen.

S

ie kann ihren Träger glücklich oder unglücklich machen: die Kontaktlinse. Ist sie schlecht angepasst? Kann der Kunde nicht gut damit sehen? Weiß er nicht so recht damit umzugehen? Dann ist die Unzu-

friedenheit vorprogrammiert. Das Gleiche gilt auch für den Mitarbeiter. Ist er nicht überzeugt vom Produkt, kann es nichts werden. Motivation ist gefragt. Der Erfolg der Linse hängt auch davon ab, ob sie konsequent und begeistert angeboten wird. Redner Oliver Alexander Kellner bestätigt: Erfolg bringt es, den Kunden erkennen zu lassen, dass man Kontaktlinsenspezialist ist. Das geht zum Beispiel durch eine offensivere Präsentation im Geschäft oder im Schaufenster und durch professionelle Anpassung durch einen definierten Prozess. Auch mit den Mitarbeitern immer wieder begeistert über Kontaktlinsen zu sprechen und ihnen glückliche KL-Träger vorzustellen, ist eine Chance. Anerkennung kann viel bewegen. Mitarbeiter zu loben, wenn sie Kontaktlinsen verkaufen, bringt Motivation und Zufriedenheit. Die Kommunikation ist ein entscheidender Faktor. Und glückliche Mitarbeiter kommunizieren ganz anders als unglückliche! Nur rund 20 % der menschlichen Kommunikation entfällt auf das gesprochene Wort. 80 % macht die Körpersprache aus, so die Selbstmarketingexpertin Caroline Krüll. Darum verrät die Haltung viel über den Menschen. Dynamisch und entschlossen durchs Leben gehen ist im Beruf ein Muss: aufrechtes Stehen, die Schultern leicht nach hinten, Kopf und Schultern gerade. Die innere Haltung folgt dann oft der äußeren Haltung und umgekehrt. Halten Sie sich gerade, auch wenn Sie sich mutlos fühlen, dann lässt dieses Gefühl nach, so Krüll. Und: Lachen ist wichtig. Die Mimik ändert sich, nach unten gezogene Mundwinkel verschwinden, der Verkauf läuft leichter!

K r e a t i ve r A u s t a u s c h i n M ü n c h e n Am 24. Mai hatte CooperVision rund 100 Kontaktlinsenanpasser nach München, in die BMW-Welt eingeladen. Das Ziel: Durch zwei spannende Vorträge und kreativen Austausch als und im Team, Impulse für einen noch besseren Verkauf von Linsen zu setzen.

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Erfolgsperspektiven

„ B ra u c h e i c h e i g e n t l i c h e i n e n We b - S h o p? “

NEIN! Steinle:

E

ines ist sicher: An einem gut konzipierten Online-Auftritt kommt heute kein Handeltreibender

mehr vorbei. Online-Umsätze steigen weiter an. Den Stationären kann diese Entwicklung Angst

machen, doch das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Oder schlimmer: einen OnlineShop mutwillig aus dem Boden zu stampfen. Andreas Steinle, Geschäftsführer des 1998 von Matthias Horx ins Leben gerufenen Zukunftsinstituts, prognostiziert, dass „die Innenstädte nicht tot sein werden“. Den Grund sieht er im veränderten Verhalten junger Kunden, die beispielsweise immer seltener einen Führerschein machen. Die Folge liege auf der Hand, wie Steinle betont: „Die wollen keine Geschäfte auf der grünen Wiese.“ Was sie allerdings als Kinder der Konnektivitäts-Gesellschaft suchen, sind gut gestaltete bzw. fürs Smartphone optimierte Websites. Doch Kunden wollten nicht unbedingt ein Produkt im Internet kaufen, sie suchten dort vielmehr Information, Entertainment und spezielle auf sie zugeschnittene Services. Und genau hier liege die Chance für den stationären Handel, ist sein Resümee. Eine Online-Präsenz hat für den Augenoptiker somit durchaus einen großen Nutzen, so kann er online ausführliche Informationen anbieten und sich auf den Verkauf offline konzentrieren.

Die

3 Grundsäulen eines gut klappenden Online-Auftritts:

1 . die fürs Mobiltelefon optimierte Website

2. ein passendes E-Mail-Marketing mittels Newsletter 3. die Präsenz in mindestens einem Sozialen Netzwerk wie Facebook

Vorsicht! Facebook nicht als Verkaufskanal missverstehen! Kunden wollen hier interagieren, ein wenig von der Person hinter der Firma kennenlernen und nicht nur eine Werbeanzeige nach der anderen anschauen. Experten raten dazu, Bilder zu zeigen, „Geschichten zu erzählen“ und dies konsequent zu tun, denn lieber keinen Account betreiben als einen, der nur alle paar Wochen Werbung präsentiert.

Merke: Soziale Netzwerke sind kein Verkaufs-, sondern ein Kommunikationsinstrument! von Susanne Koglin

O n l i n e M a r ke t i n g E x p e r i e n c e D ay Glashersteller Hoya widmete sich beim „Online Marketing Experience Day“ Anfang Juli in Düsseldorf den wichtigsten Entwicklungen in Sachen Online-Marketing und wie man diese Erkenntnisse als Augenoptiker für das eigene Business optimal nutzen kann. Eine kleine Broschüre mit den wichtigsten Regeln hat das Unternehmen zusammengestellt.

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Platz an der Sonne Text: Angela Mrositzki

M

artine Larroque, Managing Director für den Mittleren

Tage im Jahr knallt die Sonne am Persischen Golf, die Loca-

Osten, ist früh raus zu ihrem Fitnesstraining. Ein biss-

tion ist treffend gewählt: Das Tragen einer Sonnenbrille ist

chen schwitzen bei 30 Grad an diesem Maimorgen, das

hier ein Muss. Und so wächst nicht nur Dubai extrem schnell,

sei okay, sagt sie. Auch wir schwitzen, die Journalisten der

auch das Business des Sonnenbrillenherstellers mit hawaii-

Fachpresse aus fünfzehn Ländern, die Maui Jim auf die-

anischen Wurzeln expandiert. Aloha-Spirit im Reiche Allahs.

ser Pressereise nach Dubai begleiten. Durchschnittlich 360

Diese vollkommen gegensätzlichen Welten zusammenzubringen ist die Herausforderung für Martine Larroque. Dabei greift die gebürtige Französin auf viel Erfahrung zurück. Seit über 20 Jahren ist sie in der VAE-Region (Vereinigte Arabische Emirate) zu Hause, arbeitet in den 1990er Jahren in der Hotelbranche, später im Management eines lokalen Parfüm- und Kosmetikunternehmens. Nach 14 Jahren Übersee kehrt sie nach Europa zurück, sucht beruflich neue Perspektiven. Die findet sie bei Maui Jim. Für den Sonnenbrillenhersteller kommt Martine goldrichtig. Sie kennt Märkte, Menschen und Mentalitäten im Mittleren Osten. „Ich bekam die Chance, das Office in Dubai aufzubauen.“ Sie kehrt zurück, nimmt Veränderungen vor. Vor allem stellt sie ihr Team auf die multiethnische Vielonen Einwohner Dubais sind Fremdarbeiter mit süd- und südostasiatischen Pässen, einheimisch sind lediglich 10 Prozent der Bevölkerung). Dieser internationale Multikul-

Professionalität mit Aloha-

timix macht die Stärke ihres Rainbow-Teams aus, wie sie

Spirit: Von Dubai aus be-

es nennt. 15 Mitarbeiter im Office plus 4 Repräsentanten

arbeiten Martine Larroque

kommen aus 8 Nationen: Ägypten, Amerika, Nepal, Indien,

und ihr Team die Märkte

Philippinen, Libanon, Südafrika und Jordanien. Martine ist

im Mittleren Osten

die einzige Europäerin. Das funktioniere bestens, schaffe

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Fotos: Maui Jim, www.bigstockphoto.com

völkerkultur ein (der überwiegende Anteil der rund 2 Milli-


Erfolgsperspektiven

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Dubai. Luxus pur zwischen Wüste, Wolkenkratzern und Einkaufstempeln. Das Öl bescherte der gesamten Region Reichtum und eine der höchsten Millionärsdichten der Welt. Fragt sich nur: Ist wirklich alles Gold, was glänzt? Sind die Menschen hier glücklicher als anderswo?

ein positives Arbeitsklima und sorge für Respekt unter

informative Artikel über UV-Schutz und die Wichtigkeit

den Mitarbeitern, gegenüber Kunden und Geschäftspart-

der Glasqualität. Magazine kommen auf uns zu, interes-

nern. „Alle arbeiten auf Augenhöhe. Dazu muss man wis-

sieren sich. Doch um das Thema an die Öffentlichkeit zu

sen, dass Fremdarbeiter hier oft geringschätzig und nicht

bringen, braucht es Geschichten drum herum.“ Aufklärung

gleichberechtigt behandelt werden. Genau das machen

mit Aloha-Spirit. Das zeige Wirkung bei der arabischen Kli-

wir nicht. Wir urteilen nicht über die Nationalität unserer

entel. Die Kunden lieben die Marke, vertrauen auf den Ser-

Mitarbeiter und Geschäftspartner. Uns interessiert, was

vice. „Service ist in den VAE ein wichtiger Schlüssel zum Er-

wir gemeinsam erreichen. Werden Strategie und Ziel ver-

folg.“ Zudem in einem Markt, der stark von großen Ketten

standen, ziehen alle mit, egal welcher Herkunft sie sind.“

beherrscht wird. Zumeist Läden mit großer Verkaufsflä-

So will man weiter expandieren. Das Marktpotenzial in den

che. Prestigegeschäfte. Ein Tradi könnte sich die horrend

VAE sei ausbaufähig, ist Larroque überzeugt. Handel und

teuren Mieten in den Luxusmalls auch nicht leisten.

Tourismus boomen. Mit Investitionen und Geldströmen, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegen. Auch ihr Business

Blendet all dieser Luxus manchmal? Immer das Beste. Das

sei das letzte Jahr positiv verlaufen, und der Vergleich im

Größte. Das Edelste. Immerhin: Laut der Investmentbank

ersten und zweiten Quartal 2014 lässt die Sonne noch hel-

Merrill Lynch sind 79.000 der rund 300.000 Dubaier mit

ler strahlen: plus 40 Prozent Wachstum!

VAE-Pass Dollar-Millionäre. Martine Larroque: „Glück kann man nicht in Geld messen. Glück liegt in uns selbst, der in-

Im Wettbewerb steht man mit exklusiven Modebrands.

neren Zufriedenheit, der Ehrlichkeit vor uns selbst. Ist das

„Doch die Verbraucher realisieren, dass eine Luxussonnen-

gegeben, kann man überall glücklich sein. Selbst bei 46

brille nicht automatisch die Augen schützt.“ Zunehmend

Grad im Schatten! (lacht). Im zweiten Anlauf habe ich in

wird Wert auf die Glasqualität gelegt, steigt die Nachfra-

Dubai meine innere Harmonie gefunden. Das ist mein per-

ge nach polarisierenden Gläsern. Da liege der USP ihrer

sönliches Glücksempfinden. Allerdings bezweifle ich, dass

Produkte: Function und Fashion. „Auch hier sind die Men-

die Menschen hier wirklich glücklich sind. Dubai ist Bling-

schen gesundheitsbewusster geworden. Sie wissen um die

Bling! Ein einziger Luxuskonsummarkt, fokussiert auf ma-

Schädlichkeit ultravioletter Strahlung, sie schützen ihre

teriellen Reichtum. Am Anfang fantastisch, aber es bleibt

Haut, ihre Augen. Aus diesem Blickwinkel gehen wir das

nicht lange so.“ Dieser Anfang sei auch für sie nicht leicht

Thema an, forcieren es mit Marketingaktionen sowie mit

gewesen. Aber sie hat sich behauptet, als Frau in der ara-

kontinuierlicher Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit

bischen Geschäftswelt. Tough, wie sie ist, und: „Jeden Tag

mit Augenoptikern. Monatlich lanciert unsere PR-Agentur

glücklich mit meiner Arbeit!“

Creative Edition 2014


Erfolgsperspektiven

Glückliche Kunden s i e h t m a n wieder!“ Interview: Angela Mrositzki

n. Seit uktdesig d o r P n e klassisch r Tradiaus dem hrung de t ü tf m r o m F o k r eplinger tte. In de n HoriRoland K n Silhoue . An dere o ft v n f u e k h u Z r n-C sign die er Desig n Blick fü deren De 2012 ist schärfte , e te g k u m d e ade Pro h mit ein ünschen tion, doc custom-m seinen W i d e n e b n m h ih arke. t er zune tont. Die für die M zont sieh ägers be is tr n n b le il lö r e B g lität des m Treue Individua ar mit de g o s t h ic . Vielle abholen

Skizzen: R. Keplinger/Silhouette Foto: Angela Mrositzki

52

Creative Edition 2014


53

R

oland Keplinger, der aus der Nähe von Linz stammt, sammelte zehn Jahre lang Erfahrung in einem Nürnberger Designstudio,

hatte dort bereits mit Brillendesign zu tun, entwickelte Fassungskonzepte, Schutzbrillen oder Vermessungssysteme für die Augen. Zudem gestaltete er Hörgeräte, Kopfhörer oder Handys – alles Produkte am Kopf oder am Körper, erklärte er OPTIC+VISION Redakteurin Angela Mrositzki beim Interview in Linz. Herr Keplinger, ausschließlich Brillen zu gestalten, ist das noch spannend?

b, au a g e n g e h t .“ n e äg kt ir w Mar r : „W i n d e n e g n n epli atio nd K n ov Rola eine In n wa n

Natürlich! Der Konsument kann die Komplexität einer Brille nicht erkennen, wie schwierig Innovationen sind, die oft nur Details betreffen. Diese Prozesse zu durchdringen ist sehr spannend. Ebenso wie die Unterschiede zwischen Märkten und Mentalitäten, die ein international aufgestelltes Unternehmen berücksichtigen muss.

immer mit „40 Plus“ gleichgesetzt wird. Das Randlosthema spricht

Entsprechend werden Kollektionen differenziert.

sicher auch jüngere Menschen an. „Randlos“ kann ein Statement im Silhouette feiert sein 50jähriges Firmenjubiläum. War das Design

Gesicht sein, genau wie jede Nerdbrille. Ich glaube, viele Optiker ha-

immer am Puls der Zeit?

ben das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Mit einer custom-made

Das zeigt der Erfolg der Titan Minimal Art. Manche Brillenform war

Randlosbrille kann ich dem Kunden Scheibenform und Fassung in-

ihrer Zeit sogar voraus. Gutes Design braucht Zeit, um vom Markt

dividuell maßschneidern. Nur glückliche Kunden kommen wieder!

angenommen zu werden. Eine Gewissheit über Erfolg oder MisserMacht gutes Produktdesign mich als Konsument glücklicher?

folg gibt es nicht.

Bei vielen Verbrauchern hat Design einen hohen Stellenwert. Sie unWo ist der gestalterische Fingerzeig in die Zukunft?

terscheiden in gutes und schlechtes Design. Natürlich ist das subjek-

Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als gäbe es alles irgend-

tiv. Das Produkt muss immer für sich sprechen. Neulich hielt ich eine

wie schon. Doch es gibt immer wieder neue Ansätze. Wir arbeiten

Suppenkelle in der Hand, mit der sich jeder Topf perfekt bis in die

an technischen Innovationen für eine noch minimalistischere Ge-

letzten Winkel ausschöpfen lässt. Da hat sich der Designer wirklich

staltung. Und bringen entsprechende Neuheiten, wie mit der Titan

Gedanken über die Anforderungen an das Produkt gemacht.

New Wave, die mit einem unsichtbaren Nylorfaden verglast werIhre Glücksmomente mit gutem Design?

den kann – noch reduzierter, noch cleaner.

Ich bin ein Fan von Uhren und schönen alten Autos, bei deren Ist diese Minimalismus-Philosophie nicht eine Obsession?

Herstellung Handarbeit noch sehr wichtig war. Stolz bin ich auf

Ja, aber im Bezug auf technische Innovationen! Da wollen wir das

meine kleine Minox ML35, zu Beginn meines Studiums gekauft, die

Optimum. Aber wir versuchen auch, neue Käuferschichten zu er-

durch klare Gestaltung und kompakte Technik fasziniert. Obwohl

obern, bringen neue Scheibenformen, setzen neue Farb- und Mo-

sie über 25 Jahre alt ist, funktioniert die Mechanik noch perfekt.

deakzente, werden verspielter und auch etwas sportlicher, unter

Auch bei meinem Plattenspieler, der in der Summe mechanischer

anderem mit der Linie „Light Twist“. Wir haben da noch einige Din-

Teile eine technische Skulptur ergibt. Der Akt des Musikhörens be-

ge in der Schublade.

kommt durch das Ritual des Säuberns der Platte und das Aufsetzen der Nadel eine eigene Qualität.

Hinter Ihnen sehe ich Produkt- und Farbstudien: An welchen Themen inspirieren sich die kommenden Kollektionen?

Auf welchem Gefühlstripp ist heute der Konsument?

Es gibt kein Metathema. Die Moodboards zeigen Inspirationsquel-

Er wird dahin getrieben, dass er konsumieren muss – was für uns

len. Uhren beispielsweise. Bei Uhren zählt die Liebe zum Detail, das

Designer quasi die Lebensversicherung ist (lacht). Spaß beiseite!

Zusammenspiel von Funktion und Ästhetik. Ähnlich wie die Brille

Mir sind Produkte lieber, die Substanz haben. Und das Bewusstsein

sagt sie viel über ihren Träger aus. Ein Fassungsthema wird Ele-

wächst, die Kunden achten mehr und mehr auf Herkunft und Qua-

ganz sein, elegante Damen- und Herrenfassungen, inspiriert von

lität. Diese Rückbesinnung auf hochwertige Produkte kann man

den Ikonen der 1920er Jahre, aber neu interpretiert.

definitiv konstatieren. Auch wir werden weiterhin Brillen gestalten, die dem Brillenträger Sicherheit im Sehen und im guten Aussehen

Insgesamt also weniger Fashioneinflüsse, mehr Design?

geben. Das ist unsere Mission.

Titan Minimal Art ist ja ein Design-Produkt und von saisonalen Modetrends unabhängig. Ich verstehe nur nicht, weshalb „randlos“

Herr Keplinger, vielen Dank für das Gespräch.

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Alles beginnt mit einer

Vision Interview + Fotos: Angela Mrositzki

Horizonte ausloten. Räume und Lebensräume gestalten. Zeichen setzen. Darin sieht er Herausforderungen, als Mensch und Unternehmer. OPTIC+VISION Redakteurin Angela Mrositzki traf Michael Pachleitner zum Interview in seiner Rückzugsoase am Wörthersee.

E

r liebt diesen stillen Ort. Sein „Haus am See“, wie er es nennt.

Sie haben viel erreicht. Sind Sie ein glücklicher Mensch?

Dessen Baustil ähnelt einer marokkanischen Kasbah. Erhaben

Die Antwort ist ein klares Ja! Man muss jedoch selbst einiges dazu

thront es auf einer Anhöhe, zur Straße hin hermetisch abgeschlos-

beitragen, es sich erarbeiten, muss immer wieder neu die Weichen

sen. Von der Seeseite her fügt es sich wunderbar in die Landschaft

stellen. Es gibt Momente, in denen ich entscheiden muss, gehe ich

ein. Hinter dem Tor wartet bereits der Hausherr, grüßt gut gelaunt.

nach links oder rechts. Ich nehme viel aus dem Leben und ich gebe

Hier am Wörthersee, mit Ehefrau Denise und den Kindern, ist er

viel hinein. Ich fühle mich glücklich und lasse das zu, spreche mit

tiefenentspannt. Hier fügt sich alles zusammen. Familie. Geschäft.

der Familie, mit Freunden darüber, und hoffe, dass es positiv in das

Leben. Glück und Wohlbefinden.

Unternehmen hineinwirkt.

Michael Pachleitner, dieser Ort hat für Sie Geschichte ...

Familiäres Glück?

Mit dem Wörthersee verbinde ich Familie und Kindheit. Die Idee war,

Die Geburt meiner drei Kinder. Und natürlich das Ja meiner Frau,

eine Oase des Rückzugs zu schaffen, gleichzeitig auch einen Ort der

auf die Frage, ob sie mich heiratet. Wenn die Kinder mit uns spielen

Begegnung, einen vitalen Lebensraum. Architektur und Inneneinrich-

oder mir nach einem langen Arbeitstag entgegenlaufen – das ist

tung inspirieren sich an den offenen Märkten der marokkanischen

größtes Glück!

Medinas, der Souks. Im Vergleich ist die Firmenzentrale der Michael Pachleitner Group ein sehr modernes Gebäude, das große Kraft

Wann gingen Sie zuletzt aus Ihrem Büro und dachten: „Das war

ausstrahlt. Das Architekturkonzept in Graz steht für ein Unterneh-

ein toller Tag?“

men, das offen, flexibel, innovativ ist. Privat aber ziehe ich die Wärme

Das gibt es sehr oft. Insbesondere wenn ich mit meinem Team zu-

und Erdverbundenheit des afrikanischen Lebens- und Baustils vor.

sammenarbeite und im Zuge von Gesprächen und Diskussionen die Leidenschaft, die leuchtenden Augen, die volle Motivation der

Ob privat oder als Unternehmer – Sie mögen keine Grenzen?

Menschen spüre. Wenn wir zu einem Ergebnis kommen, das von

Die Aufteilung des Lebens in Beruf und Freizeit gibt es für mich

allen Beteiligten mit Überzeugung getragen wird. Wenn jeder weiß,

nicht. Arbeit ist für mich keine Belastung.

heute haben wir etwas geschafft, wir haben uns weiterentwickelt. Aus solchen Situationen ziehe ich sehr viel Kraft.

Sie mögen auch kein Mittelmaß … Nein! Mein Leben verläuft in extremen Sinuskurven. Es geht hoch-

Verlassen Sie sich auf Ihre Fähigkeiten oder vertrauen Sie auf das

tief, zwischen großer Euphorie und manchmal auch Leiden. Das ak-

Quäntchen Glück?

zeptiere ich. Auch, dass ich wohl einen siebten Sinn habe. Ich meine

Man braucht Reserven, wenn es einmal nicht optimal läuft. Ich

damit, dass ich im geschäftlichen Leben eine gewisse Objektivität

habe gelernt, dass ich nicht alles steuern kann. Da braucht es die-

in der Beurteilung von Situationen, von „richtig oder falsch“ habe.

ses Quäntchen Glück. Nur sollte es nicht überstrapaziert werden.

Dazu brauche ich weder Zahlen noch Daten oder Fakten. Für die rein wirtschaftlichen Aspekte des Unternehmens habe ich meine

Lassen sich Familienunternehmen heute noch als solche führen?

Berater, denn natürlich handele ich nicht nur nach meinem Gefühl.

Eindeutig ja. Als Leitwolf muss ich jedoch zum richtigen Zeitpunkt die

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Erfolgsperspektiven

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Richtung vorgeben. Wir sind eine mittelständische Firma mit rund 400 Mitarbeitern und so lange wir die Fähigkeit besitzen, das gesamte Team mitzunehmen, werden wir uns sehr gut weiterentwickeln. Ich zitiere aus der Unternehmens-Bibel: „Wer seinen Horizont erweitern will, muss sich bewegen.“ Welche Ausrichtung sehen Sie mittel- und langfristig für das Unternehmen? Konsolidierung einerseits, Wachstum andererseits. Derzeit verschlanken wir die Unternehmensgruppe, indem wir einzelne Unternehmen zusammenführen. Ziel ist ein gemeinsamer, wiedererkennbarer und schlüssiger Auftritt als Gruppe – als zuverlässiger Partner unserer Kunden. Vom Brillenglas über die Fassung bis zu Marketing, Logistik einschließlich Lagerhaltung bieten wir ein großes Leistungsportfolio an. Ich sehe unsere Zukunft als Konzeptpartner des Augenoptikers. Wo sehen Sie noch Wachstumspotenzial? In alle Richtungen: Brillenglas, Fassungen, Sonnenbrillen. Für neue

Sucht Perspektivwechsel: der Hausherr morgens auf dem Dach des Bootshauses

Marken sind wir offen. Ist es die richtige, würden wir sie aufnehmen und Zeit und Budget investieren, um sie erfolgreich am Markt zu nehmen nicht. Auch auf dem Schiff hat der Kapitän das letzte Wort.

positionieren, aufzubauen, sie zu leben.

Er trägt die Verantwortung. Generell versuche ich, unterschiedliche Wie präsent sind Sie in Ihrem Unternehmen?

Ansichten zu analysieren und mir aus diesem Mix meine eigene Mei-

Sehr präsent! Ein Unternehmen ist ja nicht nur ein Gebäude aus

nung zu bilden. Von Argumenten lasse ich mich überzeugen, nicht

Glas und Beton, es ist vor allem ein organisches Gebilde. Nur Pa-

aber überreden! Starke Mitarbeiter sind in jedem Fall ein Segen. Ich

rolen ausgeben und wieder verschwinden, das funktioniert nicht.

fühle mich wohler, wenn ich mich zurückziehen und Bereiche über-

Man muss das Unternehmen immer wieder feinjustieren. Ist eine

lassen kann und weiß, ich kann den Mitarbeitern vertrauen.

neue Struktur einmal implementiert, kann ich mich auf meine Kapitänsrolle konzentrieren, die Vision vorgeben. Meine Arbeit bedeu-

Wie gut muss man seine Kunden und deren Bedürfnisse kennen?

tet mir viel. Ich bringe gern das Beispiel eines Briefmarkensamm-

Man muss zuhören können. Einer der größten Fehler ist zu glau-

lers aus Leidenschaft. Der sitzt abends vor seinen Briefmarken. Ich

ben, man weiß eh, wie`s geht. Eigene Vorstellungen und Ideen soll-

lesen lieber Fachliteratur, beantworte E-Mails, denke über Konzep-

ten immer mit denen der Kunden abgeglichen werden. Deshalb

te nach. Der Beruf ist meine Berufung.

halte ich zu kleinen wie zu großen Kunden gern weiter selbst den Kontakt und kenne das Tagesgeschäft draußen. Unser Leitmotto

In Ihrer internen „Firmenbibel“ haben Sie Leitmaximen formuliert.

lautet nicht von ungefähr: „We are a committed team to make our

Handeln Sie danach?

customers more successful“.

Diese Leitlinien werden von der gesamten Mannschaft getragen. Wir stehen dazu und versuchen, sie konsequent zu leben. Wir

Schauen Sie auch auf den Endverbraucher?

setzen viel daran, sowohl die individuellen Fähigkeiten und Bega-

Selbstverständlich. Unser Job ist nicht damit getan, dass wir dem

bungen unser Mitarbeiter als auch die Teamfähigkeit zu fördern.

Optiker etwas verkauft haben. Unsere Gedanken kreisen ja darum,

Aus diesem Grund wurde die Human Relations-Abteilung verstärkt

dass sich der Optiker mit unseren Produkten und Services leich-

und ein interner Prozess eingeleitet, bei dem es um den Umgang

ter am Endverbraucher tut. Das steht in allen Überlegungen weit

miteinander geht, den inneren Zusammenhalt und das Hintenan-

oben, dafür bieten wir Konzepte.

stellen individueller Interessen. Unsere Mitarbeiter ziehen toll mit. Nehmen Sie das Beispiel der Fußballmannschaft von Barcelona.

Alles wird gut ...

Die machen Nachwuchsarbeit. Es ist ganz wichtig, eine junge Füh-

Ja, das ist mein Lebensmotto! Tatsächlich ist alles gut, so, wie es

rungsebene aufzubauen. Das tun wir seit Jahren. Wir werden nur

ist. Auch wenn ich sicherlich nicht alles richtig gemacht habe. Doch

erfolgreich sein, wenn alle gemeinsam am gleichen Strang ziehen.

auch Irr- und Abwege sind notwendig, um zum Erfolg zu kommen. Das bisherige Ergebnis macht mich glücklich. Ich fühle mich zufrie-

Wie ist Ihr Führungsstil, sind Sie Alleinherrscher?

den mit dem, wie es ist.

Meiner Meinung nach kann nur einer das Sagen haben. Föderalismus und Mehrheitsentscheidungen funktionieren in einem Unter-

Michael Pachleitner, danke für das Gespräch.

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Netzgespräche

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F ra g e n a n Swetlana Reiche 1.

Frau Reiche, Lensspirit ist wirklich in interessanter Name. Sind Sie auf einer Amerikareise darauf gekommen oder fiel der Name quasi vom Himmel? Was bedeutet er?

Der Name ist mir nach einer sehr anstrengenden Woche „Auf-dem-Sofa-liegen-undan-die Decke-starren“ eingefallen. Ziel war es, einen internationalen Begriff zu finden, der einerseits Produkt mit Emotionalität verbindet und andererseits unsere Begeisterung zu Produkt und Firma zum Ausdruck bringt. So ist aus den Worten „Lens“ (Englisch für „Linsen“) und „Spirit“ (Englisch für „Begeisterung“) „Lensspirit“ entstanden.

2.

Der Geist der Kontaktlinse im Internet ist für viele Augenoptiker ein richtiges Gespenst, manchmal sogar ein Nightmare-Schocker. Können Sie das verstehen?

Ja, natürlich verstehe ich das. Jeder darf eine eigene Meinung haben. Ob ich aber diese Meinung teile, ist etwas anderes. Die Zeiten verändern sich, die Ansprüche an Geschäftsleute steigen: Heute muss ich Produkt-Experte, Marketing-Fachmann und Kaufman in einem sein. Es ist nicht immer einfach. Umso mehr freue ich mich, dass immer mehr Optiker offener für neue Geschäftsmodelle werden und nach einer Kooperation suchen.

3.

Würden Sie sich freuen, wenn mehr Augenoptiker Kontaktlinsen anpassen würden oder geht es auch ohne sie?

Auf keinen Fall geht es ohne Fachberatung und Fachanpassung! Beide Gruppen profitieren voneinander. Der Versandhandel leistet eine starke Werbepräsenz, wodurch die Kontaktlinse bekannter und attraktiver wird. Schließlich wächst dadurch auch der Kontaktlinsen-Markt. Der Optiker bekommt Interessenten, die bei ihm eventuell eine stabile Kundschaft bilden. Außerdem sollten wir das Thema Nachkontrolle und Nachbetreuung stärker ausbauen. Hier ist der Optiker in Zukunft unersetzbar. Deswegen gehen wir neue Wege. Interessierte Optiker dürfen sich in unseren Online-Finder eintragen. Nur gemeinsam können wir den Markt gestalten und zu gegenseitigem Nutzen weiterentwickeln.

http://www.ov-news.de/index.php/category/3_fragen_an/

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Foto: www.istockphoto.com

Swetlana Reiche ist Gründerin und Geschäftsführerin des Kontaktlinsenversands Lensspirit™ in Leipzig. 1997 gründete sie einen für damalige Zeiten neuartigen Kontaktlinsenversand in einer kleinen Altbauwohnung.


Gl端cksmomente

(polnisches Sprichwort)

Foto: www.bigstockphoto.com

Wo Herz, da auch Gl端ck.

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Glücksmomente

Zum Glück

A u g e n o p t i ke r i n Text + Fotos: Guy-Pascal Dorner

Marina Rudolf (19) und Andrea Leonhardt (17) sind richtig glücklich, den Beruf der Augenoptikerin erlernen zu dürfen. Die zwei Azubis aus Baden-Württemberg haben beide das erste Lehrjahr praktisch hinter sich. Mit OPTIC+VISION sprachen die zwei über ihre Erwartungen, über die Inhalte ihrer Ausbildung und über ihre beruflichen Zukunftspläne. Wenn nur das (Azubi-) Gehalt nicht so mager wäre, und dann noch keine Samstagsarbeit – dann, ja dann wäre das berufliche Glück der zwei Youngsters der Augenoptik vollkommen.

I

ch wollte nicht ins Büro, das passt nicht zu mir“, wusste

spannend.“ Dies unterstreicht

Marina Rudolf aus Biberach/Riß, als sie vor der beruflichen

auch Andrea Leonhardt, die

Entscheidung stand. Nach Praktika im Gesundheitswesen,

beim Start von ihren Kolle-

aber auch bei einem Augenoptiker, stand für sie fest: „Ich

gen (bis auf den Chef ar-

will Augenoptikerin werden.“ Sie lernt nun bei „Optik Schil-

beiten bei „chilioptik Ried-

ling“, einem mittelständischen Optikerfachgeschäft in ihrer

lingen“ nur Frauen) das

Heimatstadt. „Wir sind hier ein super tolles Team“, sagt Ru-

Wichtigste gezeigt bekam,

dolf, die sich glücklich schätzt, für eine Auszubildende im

und insgeheim ihre Azubi-

ersten Lehrjahr schon unheimlich viel eigenverantwortlich

Kollegen, die bei großen

tun zu dürfen. Das ist bei ihrer Kollegin Andrea Leonhardt

Ketten lernen, etwas benei-

aus Ertingen nicht viel anders: Sie lernt bei „chilioptik Ried-

det, weil die nicht nur eine ei-

lingen“ – einem von drei Standorten eines mittelständischen

gene Lernwerkstatt haben,

Optikerfachgeschäfts. Leonhardt hat bei einem Berufsin-

sondern auch Verkaufs-

formationstag erstmals vom Beruf der „Augenoptikerin“

gespräche

erfahren und sich nach einem Praktikum bei einem Augen-

„Aber dafür ist es hier

optiker für diese Ausbildung entschieden, und dies, obwohl

viel

sie ursprünglich hatte Tierpflegerin werden wollen. „Es war

wir haben weniger

die richtige Entscheidung. Der Kontakt mit den Kunden und

Druck.“ Davon ist

die Arbeit in der Werkstatt, dies gefällt mir.“

sie überzeugt.

trainieren.

entspannter,

An die erste Arbeitswoche können sie sich gut erinnern. „Ich hatte befürchtet, dass wir viel mehr in der Werkstatt zu tun haben“, so Marina Rudolf, die besonders heiß auf den Kontakt mit Kunden ist. Blumen standen am ersten Arbeitstag auf ihrem Platz, samt einer Karte und einem Glücksbringer als „Willkommensgeschenk“ von den Kolleginnen (bei „Optik Schilling“ handelt es sich um ein reines Frauenteam). „Das

Andrea Leonhardt „Wenn der Chef

fand ich süß.“ „Vorsichtig herangetastet“ hat sie sich in den

dem Kunden eine Brille zeigt, der

ersten Tagen an ihre neuen Aufgaben. Dazu gehörte auch

Kunde aber die, die ich ihm vorher

ein dreitägiges Einsteigerseminar in Datteln (Nordrhein-

gezeigt habe, besser findet, dann

Westfalen), inklusive Werksführung bei „Hoya Lens“. Kurzum: „Die Woche war ganz schön anstrengend, aber super

macht mich das voll glücklich.“

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Glücksmomente

Learning by doing: Das gilt für beide Azubis in ihrem Ar-

len. „Frauen schauen sich

beitsalltag. Klar, die Lerninhalte des Blockunterrichts am

zehn verschiedene Bril-

Beruflichen Schulzentrum Leonberg (bei Stuttgart) sind fix

len an und nehmen dann

und damit für alle Azubis der Augenoptik dieselben. Im

meistens die erste. Män-

Lehrbetrieb haben sie ihr festgelegtes, tagtägliches Auf-

ner sagen oft gleich bei

gabengebiet – vom Gang zur Post bis hin zum Absortieren

der ersten Brille, die sie an-

der Lieferscheine. Darüber hinaus aber gibt es durchaus

probieren: ‚Ja, die passt!‘“,

Unterschiede beim Arbeitsalltag im Lehrbetrieb. Marina

so Andrea Leonhardt.

Rudolf darf für das erste Lehrjahr schon immens viel ei-

Klar,

genverantwortlich tun – weit mehr, als der Ausbildungs-

Kunden

plan vorsieht. Selbstverständlich helfen die Kolleginnen bei

mutigen

Bedarf. Aber Marina Rudolf ist stolz darauf, bislang nahezu

frohen) Brillen ten-

alle Aufgaben geschafft zu haben. „Ich bin darüber sehr

dieren, die reifere

glücklich. Denn ich bin in diesem einen Jahr auch viel, viel

Kundschaft dage-

selbstbewusster geworden.“ Glücklich ist ihre Kollegin An-

gen es oft nicht so

drea Leonhardt, wenn sie das richtige Händchen dafür be-

gewagt mag. „Wir

weisen kann, die für den Kunden optimale Brille zu finden.

müssen auch ler-

Auch wenn sie vielleicht nicht ganz so viel machen darf

nen,

wie Kollegin Marina Rudolf, aber ihr Aufgabenrepertoire ist

zen, ob der Kun-

dennoch sehr breit.

de

dass

jüngere

eher

zu

(farben-

abzuschätein

Wort

offenes schätzt,

Ob sie später als Augenoptiker arbeiten wollen? „Ich möch-

wir ehrlich sagen

te auf alle Fälle die Ausbildung zu Ende machen, und zwar

können,

mit guten Noten“, so Marina Rudolf. Vielleicht schnuppert

Brille besser zum

sie danach mal in eine Augenarztpraxis rein. „Grundsätz-

Kunden

lich ist der Augenoptiker kein schlechter Beruf. Aber ich will

oder ob der Kun-

später eigenständig leben können, auch finanziell. Und als

de dann empfind-

Augenoptiker verdient man nicht wirklich gut.“ Ja, ihr Azubi-

lich reagieren könnte“,

Gehalt von 420 Euro brutto ist wahrlich nicht üppig. „Der

so Andrea Leonhardt.

Beruf macht wirklich Spaß, ich denke, ich möchte zu 90

„Wenn

Prozent später als Augenoptikerin arbeiten“, sagt Andrea

Kunden eine Brille zeigt,

Leonhardt, die aber weiß, dass sie nach ihrer Lehre in ande-

der Kunde aber die, die ich

re Augenoptikergeschäfte reinschnuppern möchte, wenn

ihm vorher gezeigt habe, bes-

ihr die Familienplanung da nicht noch einen Strich durch

ser findet, dann macht mich das

die Rechnung macht. Leonhardt wünscht sich während der

voll glücklich.“

welche passt,

der

Chef

dem

Ausbildung gerne mehr Zeit in der Werkstatt und natürlich ein höheres Azubi-Gehalt. Die regelmäßige Samstagsarbeit stört sie dagegen nicht so wie ihre Kollegin Marina Rudolf. Sie hat aber auch jeden zweiten Samstag und die Samsta-

Marina Rudolf „Ich

ge während der Schulblockwochen frei. Dass sie (auch wenn von Haus aus nicht alle Brillenträger)

bin sehr glücklich

stets eine Brille tragen sollen, wenn sie mit Kunden Kontakt

darüber, dass ich im

haben, daran haben sie sich inzwischen gewöhnt. „Anfangs

Rahmen meiner Aus-

fand ich es lästig, aber jetzt ist es Routine“, so Andrea Leonhardt. Auf die Frage, wieso nun überwiegend Frauen (und nicht mehr wie früher die Männer) den Beruf des Augenoptikers erlernen, obwohl der ja durchaus noch einiges Hand-

bildung so viel eigenverantwortlich machen darf

werkliches beinhaltet, haben sie eine Vermutung parat:

und dies auch schaffe.

Nur die wenigstens Männer würden sich mit einem derart

Ich bin viel selbstbewuss-

geringen Gehalt zufrieden geben. Kurioserweise sind die Männer aber beim Brillenkauf einfacher zufrieden zu stel-

ter geworden.“

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Glücksmomente

O n l y yo u ! Interviews: Angela Mrositzki

Begeisterung für die Brille. Gibt's denn so was? Und ob! Einerseits rein rational, wenn der Mensch wieder richtig sehen kann. Andererseits wenn er sich gut fühlt, weil er gut aussieht. Die Wahrheit über das Kundenglück sagt ein Blick in die Gesichter. Wie bei unserer never ending Lovestory „Happy mit Brille“.

Michael Möhnle vertraut der Beratung seiner Optikerin

Mick Baumeister mit einem Modell, das endlich „passt“

Für Michael Möhnle ist die Brille ein Schmuckstück. Nicht von

die Brille ausdrücken. Möhnle trägt heute eine Fassung der

ungefähr, denn der Wirtschaftswissenschaftler aus Augs-

Schweizer Brillenschmiede Götti. Und wieder war die Freun-

burg ist Mitbegründer des Schmucklabels Bodem&Dier. Die

din mit im Spiel – und ein gemeinsamer Besuch bei Optik

Idee kam ihm, als er ein Geschenk für seine Freundin suchte

Müller in Schwäbisch Gmünd. Sie suchte eine Sonnenbrille, er

und von Juwelier zu Juwelier immer die gleichen Auslagen

stöberte nur. Da stach ihm diese Fassung ins Auge! Er griff

sah. „Ein Schmuckstück zu individualisieren war nicht mög-

sofort zu. Er achte vor allem auf die Qualität. „Vereint ein

lich.“ Genau das bietet ihre Manufaktur für hochwertige,

Produkt die gewünschten Eigenschaften, bleibe ich der Mar-

extravagante, individuelle Kreationen aus Beton, Edelstahl

ke treu.“ Diese Treue führte bereits zur zweiten Götti-Brille,

und Glas. Schmuck passend zu einem urbanen Lifestyle, zu

die dritte ist in Planung, eine andere Form, andere Farben:

dem auch die Brille gehört. „Sie ist Zeichen meiner Persön-

„Ich bin da gern aktuell.“

lichkeit.“ Möhnle trägt seit seinem 17. Lebensjahr eine Brille. Anfangs war das Nasenfahrrad ihm, dem coolen, sportlichen

Mick Baumeister sitzt in seinem Tonstudio in Schwäbisch

Typen, peinlich. Doch das Mindset habe sich verändert. „Viele

Gmünd (zweite Heimat ist Berlin) und lächelt in die Com-

Menschen besitzen sogar eine Zweit- und Drittbrille, die sie

puterkamera (wir skypen!). Mick ist Jazzpianist und Kom-

entsprechend der Kleidung, der Stimmung oder dem Anlass

ponist für Filmmusiken und Fernsehproduktionen, darunter

wechseln. Für mich ist sie ein Accessoire. Wie Schmuck wirkt

bekannte Krimiserien wie die „Eurocops“, „Der Fahnder“, „Ein

sie bei jedem Menschen anders – und ist damit so individuell

Fall für Zwei“ oder auch der TV-Renner „Die glückliche Fami-

wie man selbst.“ Selbstbewusstsein, Style, Individualität sollte

lie“. Eigentlich sollte Mick Pfarrer werden. Aber sein Leben ist

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Glücksmomente

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die Musik – von ersten Versuchen auf einem alten Harmoni-

„Gestern habe ich gerade meine siebte Colorline-Fassung

um im elterlichen Keller über den Klavierunterricht im Inter-

gekauft!“, lacht Sabine Ahlers. Das farbige Brillendesign fällt

nat am Bodensee, das Studium am Braunschweiger Konser-

auf, Komplimente gibt's von allen Seiten. Auf die Kollektion

vatorium. Ob ich die Monitore um ihn herum sehen könne?

aufmerksam machte sie Klaus Rittstieg, der Augenoptiker

In seinem Arbeitsumfeld ist das gute Sehen eine Notwendig-

„ihres Vertrauens“, wie sie ihn nennen. Jetzt tauscht man sich

keit, betont er. Brille trägt er seit geraumer Zeit, hat einige

aus, denn die Damen warten auf neues Kolorit.

ausprobiert. Immer wieder gab es Probleme mit drückenden Bügeln, mit wunden ja sogar blutigen Nasenrücken, „… weil

„Hi, my name is Paul Karsmakers!“ Es kommt wohl eher selten

die Dinger nicht richtig saßen!“ Erst das jetzige Modell über-

vor, dass ein Kunde und ein Brillenhersteller E-Mails austau-

zeugt ihn hundert Prozent. „Sie sitzt perfekt. Sie ist schlicht,

schen. Wie Imago Geschäftsführer Rainer Laepple und der

hat Charakter. Auch das Kaffeebraun passt. Sonst trage ich

Niederländer aus der Nähe von Eindhoven. Karsmakers hat

meist puristisch schwarz. Diese Brille aber gehört zu mir,

kommunikativen „Speed“ im Blut, der vermutlich auf seine

passt zu meinem Gefühl. Das bin ich! Sollte es das Modell

Passion, den Motorradsport, zurückzuführen ist. Als junger

einmal nicht mehr geben, würde ich es nachbauen lassen.“

Profifahrer erlebte er Geschwindigkeitsrausch und Gefahr

Lieben Farbe! Martina Moors und Sabine Ahlers (re.)

Paul Karsmakers schwört auf deutsche Fassungsqualität

Sie wechseln ihre Brillenfarben nach Lust und Laune! Sabine

am eigenen Ich. Inzwischen managt er mit Tochter Lenny

Ahlers, seit 16 Jahren Inhaberin des Friseursalons „Schnitt-

den Vertrieb von Schutzausrüstungen (www.elkaysports.nl)

punkt“ in Vechta und ihre Mitarbeiterin Martina Moors – sie

für die schnellen Zweiräder, „a real job“, wie er sagt. Ski, Ten-

trägt sie seit ihrem 9. Lebensjahr eine Korrektionsbrille – lie-

nis, Laufen, Radsport – Paul liebt es sportlich. Heute lässt er

ben ihren Beruf, „in dem sie Menschen glücklich machen“.

es gesetzter angehen, mit Golf und langen Spaziergängen

Nicht nur Frauen, auch Männer würden heute auf den Sitz

mit dem Hund. Sehprobleme (Strabismus und Doppelsehen)

der Haare wert legen. „Sie kleiden sich gut, duften ganz toll

brachten ihn zum Optiker / Optometristen. „Dort stand ich

und haben fast immer schicke Brillen auf.“ Jeden Morgen ent-

vor einer riesigen Brillenauswahl und blieb bei einer Ultra-

scheidet das Damen-Duo, welche Fassung, welche Farbe den

light-Fassung hängen. Meine erste Impression, und auch

Vorzug erhält, seit sie die Colorline-Kollektion (Imago) ent-

die meiner Tochter: ‚Wow Dad! Cool looking nice frame!’ Die

deckten: ein Paar Gläser, plus drei farbige Brillen, die je nach

Leichtigkeit des Materials Ultem, Flexibilität und Passform,

Stimmung, Anlass oder Outfit gewechselt werden. Unisono

es stimmte alles.“ Ausschlaggebend sei die Herkunftsgaran-

sagen sie: „Uns gefällt dieses System, die einfache Handha-

tie made in Germany gewesen. „Ich liebe deutsche Qualität,

bung, dass wir die Gläser selber einsetzen und auswechseln

meine Autos waren meist Audis.“

können.“ Sie loben die superleichten Gestelle, schwärmen von der Farb- und Formauswahl, die zu ihrem sportlichen Kleidungsstil passe. Reine Bügelwechselsysteme finden bei-

Lesen Sie weitere Lovestories von Brillen-

de schlicht zu langweilig. Sie bräuchten Farbe im Gesicht!

trägern unter www.ov-news.de/?p=2301

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Gl端cksmomente

Lebenskunst trifft

Text: Guy-Pascal Dorner Fotos: Monika Kolb

Flammentanz Creative Edition 2014


Glücksmomente

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Glück ist für Monika Kolb ein Gefühl von Freiheit. Die Stelzen- und Feuerfrau, Luftartistin, Gauklerin, Hula-Hoop-Künstlerin sowie Zirkus- und Theaterpädagogin aus dem Allgäu bezeichnet sich selbst als Freigeist. Ihre Shows können auch von Augenoptikern für Events gebucht werden. Sie ist überzeugt: „Glück, das ist dankbar sein, für das, was ich habe und bin. Wir müssen es in uns tragen. Nur dann wird es auf Dauer bei uns bleiben.“

F

euer ist Urkraft. Ich liebe den Tanz mit den Flammen.“

zweifeln.“ Kolb hat eine grundlegend positive Einstellung

Monika Kolb begeistert mit spannend heißen Action-

zum Leben, der es auch keinen Abbruch tut, dass sie keine

shows ihr Publikum. „Mein Herz gehört dem Feuer-Hula-

sonderlich guten Augen (mehr) hat, denn hier wird sie gut

Hoop.“ Sie tritt aber auch als Gauklerin auf, verbindet

versorgt. „Ich liebe meinen Augenoptiker, denn ich kann

Theater mit Akrobatik, Jonglage und Balance. Als Stelzen-

ihm voll und ganz vertrauen.“

läuferin ist sie ebenso auf Straßenevents präsent. Sie leitet zahlreiche Zirkusprojekte für Kinder und Jugendliche, zum

„Das Glück ist überall und immer auch bei uns, aber wir

Teil auch an Schulen in Baden-Württemberg, und enga-

sehen es oft nicht, weil wir zu beschäftigt sind mit allem

giert sich für das Projekt „El Shaddai – Hoffnung Kindheit

anderen. Für mich persönlich ist es ein Gefühl von Freiheit,

e.V.“ (www.hoffnung-kindheit.de), ein Benefizprojekt für

ein Herzflattern, Schmetterlinge in meinem Bauch, aber

Waisen-, Slum- und Straßenkinder in Indien. Der indische

auch der Moment, kurz bevor ich die Bühne betrete, wenn

Subkontinent hat es der Allgäuerin besonders angetan.

ich nochmals für einen Moment meine Augen schließe und

Seit vielen Jahren lebt und arbeitet sie regelmäßig für

tief durchatme.“ Natürlich ist auch bei Monika Kolb nicht

mehrere Monate dort. Der Wechsel zwischen dem gefes-

immer alles eitel Sonnenschein. „Wenn es mir mal nicht so

tigt-katholischen Allgäu und dem farbenfroh-spirituellen-

gut geht, versuche ich, mir glückliche Momente herzuholen.

hinduistischen Indien bleibt nicht ohne Prägung.

Dann schließe ich meine Augen und sehe indische Tempel, burmesische Kinder in den Bergen, wunderschöne Sonnen-

Doch der Wirbelwind aus dem Allgäu ist alles andere als

untergänge, die ich an traumhaften Stränden erlebt habe.“

eine Träumerin. „Man kann zwar ein Unternehmen auf seinen Träumen aufbauen, aber was ich lebe, ist hart er-

Viele Menschen setzen Glück mit Schönheit, Geld, Karriere und

arbeitet.“ So hat sie sich an einer der renommiertesten

diversen Statussymbolen gleich. Doch diese sind vergänglich

Zirkusschulen Englands, in Sheffield, in Luftartistik, Schau-

und nicht alles kann man mit Geld kaufen. Monika Kolb weiß

spiel und Tanz fortgebildet. Die Powerfrau weiß: „Es kann

das und hat ihren Weg danach gewählt, was sie glücklich

schwer sein, für seine Träume geradestehen zu müssen.“

macht. Sie hat vor Jahren ihr Haus im Allgäu verkauft, lebt seit-

Zum Beispiel wenn man nicht weiß, ob das Geld noch

dem mal hier, mal dort, übernachtet bei Freunden, schläft am

reicht, denn ein geregeltes Einkommen ist bei diesem Le-

Strand ... „Wenn wir mal ehrlich sind und tief in uns hineinhor-

benskonzept kaum möglich. „Ich glaube daran, dass jeder

chen, dann wissen wir alle sehr genau, dass wir

ein Stück weit für sein Glück selbst verantwortlich ist. Das

zum glücklich sein erst einmal uns selbst brau-

Leben stellt uns Aufgaben und wir können jeden Tag ent-

chen – und sonst gar nichts.“ Bildergalerie und

scheiden, ob wir sie als Chance nutzen oder daran ver-

mehr Infos unter: www.ov-news.de/?p=2347

Creative Edition 2014


64

Gipfelglück

Gipfelstürmer: Michi Wohlleben will alpinistisch hoch hinaus

W

ir treffen uns in den Dolomiten unterhalb des Rosen-

den DAV rückte ich in den Expeditionskader und musste sehr

gartenmassivs. Die Paolinenhütte auf 2.100 Meter

viel trainieren. Das war der erste Schritt in Richtung profes-

Höhe ist komfortabel per Sessellift zu erreichen. Michi ist 23 –

sionelle Arbeit mit Sponsoren und Medien. Dann hast Du

erstaunlich jung für die eindrucksvolle Liste seiner Expeditio-

entschieden, Deine Kletterpassion zum Beruf zu machen?

nen, Sport- und Eisklettertouren. Er hat Talent und sehr hart

Anfangs war es ein Traum. Ich hatte inzwischen meine Fach-

trainiert, seit er über den Expeditionskader des Deutschen

hochschulreife und auch eine Ausbildung zum Bergführer

Alpenvereins zum Profibergsport kam.

abgeschlossen. Aber das Sponsoring entwickelte sich weiter, Heute ist das Sportklettern meine Hauptbeschäftigung und

als kleiner Junge wanderte ich mit meinem Vater in den Ber-

das Bergführen ein willkommenes Zubrot. Was zeichnet den

gen und wäre gern die Felswände hochgeklettert. Wie ver-

Sportler Michi Wohlleben aus? Ich bin recht verbissen und

lief Dein Weg von den Anfängen bis zum Profikletterer? Mit

entschlossen in der Realisierung meiner Projekte. Ich bin

8 begann ich in einer Kletterjugendgruppe, mit 12 förderte

schon früh schwere Routen geklettert und habe immer einen

mich ein Jugendleiter, überzeugt von meinem Talent. In mei-

Gang zugegeben. Da ist einfach dieser Trieb in mir. Und ich

nem Heimatort Künzelsau gab es eine Kletterhalle, aber wir

bin gerne in den Bergen, habe sie am liebsten vor der Nase.

fuhren auch viel raus zum Fels. Zum Glück traf ich immer

Viele Deiner Touren sind psychisch und physisch anspruchs-

Menschen, die mich weiterbrachten. Im DAV-Expeditionkader

voll … Ja, es sind High-End-Touren, auf die man sich im Kopf

war ich zwar mit Abstand der Jüngste, aber die Trainer er-

vorbereiten und überzeugt sein muss, denn sie bedeuten

kannten mein Potenzial, sahen mein Engagement und mei-

immer auch Risiko. Wie bereitest Du Dich vor? Professionell

nen Ehrgeiz. In Deutschland gibt es wohl auch keinen ande-

nach einem Trainingsplan, den ich zusammen mit Sportwis-

ren Profialpinisten, der den Eiger mit 17 erklettert hat. Über

senschaftlern und Physiotherapeuten entwickelt habe. Dazu

Creative Edition 2014

Fotos: M.Wohlleben, Angela Mrositzki

ich erhielt die notwendige, auch finanzielle Unterstützung. Michi, hier oben bist Du in Deinem Element? Absolut! Schon


65

Glücksmomente

Das Kraxeln begann er im zarten Alter von 8. Mit 17 bezwang er die Eiger-Nordwand. Der deutsche Profibergsteiger und Sportkletterer Michi Wohlleben gilt als Ausnahmealpinist. Auf den Gipfeln dieser Welt spürt er das größte Glück. Interview: Angela Mrositzki

Von Gipfel zu Gipfel: Der Profikletterer möchte an seiner sportlichen Leistung gemessen werden

gehört über viele Jahre Konditions- und Ausdauertraining.

viel Schnee. Was ist das für ein Gefühl oben auf dem Gipfel?

Wie gehst Du mit der Gewissheit der Gefahr um? Bei jeder

Das kommt auf den Berg und die Route an. Ich hatte schon

Tour ist man fokussiert auf das Ziel, da bleibt keine Zeit, um

Momente, wo es auf dem Gipfel richtig aus mir herausbrach:

Angst aufkommen zu lassen. Eine gute Vorbereitung bringt

pure Freude, das totale Glücksgefühl! Bei der Zinnen-Bege-

Sicherheit. Je besser eine Tour geplant und vorbereitet wird,

hung freuten wir uns von Gipfel zu Gipfel. Auf dem letzten,

um so mehr lassen sich im Bergsport Risiken minimieren.

der kleinen Zinne, kamen wir mitten in der Nacht an. Es war

Ich kann heute meinen körperlichen Zustand gut einschät-

stockfinster, nur der Sternenhimmel über uns und in weiter

zen, kann meine Geschwindigkeit kontrollieren. Ich begebe

Ferne die Lichter der Dörfer. Um drei Uhr nachts waren wir

mich nie wissentlich in Gefahr. Erzählst Du uns über eines

zurück und haben zusammen eine Flasche Wein geleert!

Deiner letzten großen Projekte … Das war die Drei-ZinnenNord-Trilogie zusammen mit dem bekannten Alpinisten Ulli Steck im letzten März. Ein Novum! Und für mich ein Riesenprojekt, das ich seit 2 Jahren im Kopf hatte, bis ich wusste, wie und wann es umgesetzt werden konnte. Die Drei Zinnen sind drei um die 500-Meter hohe senkrechte Wände. Seit

In den Bergen ein

Jahrzehnten gibt es schon Winterbegehungen. Aber als jun-

unerlässlicher Be-

ger Sportler musste ich die bisherigen Meilensteine toppen.

gleiter: Michi Wohl-

Meine Idee war deshalb, die drei Nordwände hintereinander

leben mit funk-

in einer Tour zu bewältigen. Insgesamt vom ersten Einstieg

tional, stylischer

bis zum Gipfel der letzten Route waren wir 15 Stunden und

Sportbrille seines

42 Minuten unterwegs. Wir waren extrem schnell, bei richtig

Ausrüsters Julbo

Creative Edition 2014


66

Glücksmomente

Nicht aufgeben,

Chancen nutzen W

ir sind bei Wörle Optik, im Sehkraftcentrum Mün-

beschäftigt und informiert er sich fortan eingehend rund

chen

Ge-

um die AMD. Ein Vierteljahr lang probieren sie alle techni-

schäftsführer Ralf Emminger und sein Kollege, Ralph Lenz,

schen Sehhilfen aus. Aber eine feuchte Makuladegenera-

Augenoptikermeister und Abteilungsleiter Sehhilfen, so-

tion ist ein fortschreitender Prozess des Sehverlustes, der

wie Patricia Eckenberger, Produktmanagerin für Vergrö-

mit optischen Mitteln nicht in den Griff zu bekommen ist.

ßernde Sehhilfen der Eschenbach Optik. Ihr verdanke ich

Doch Herr Wiesner hat Glück, dass sich just in dem Mo-

den Kontakt zum Münchner Sehkraftzentrum. Als Lothar

ment ein neues Therapiefenster öffnet. Nur wenigen Au-

Wiesner den Raum betritt, verstummt unser kurzes Vor-

genärzten steht es derzeit zur Verfügung. Emminger hört

gespräch. Der gebürtige Schlesier (Jahrgang 1931) strahlt

von neuen Therapien und gibt Lothar Wiesner die Ad-

eine unglaubliche Vitalität und Präsenz aus. So erzählt

resse verschiedener Netzhautspezialisten. Der entschei-

er auch seine Geschichte eloquent, gewürzt mit kleinen

det sich für einen davon in seiner Nähe. Der Spezialist

Anekdoten. Wie er nach der Vertreibung über Leipzig

setzte die allerneuesten Technologien ein, und begann

nach Berlin kam, Hochfrequenztechnik und Elektrotech-

mit dem Spritzen eines Mittels mit dem Wirkstoff Beva-

nik studierte und 1957 zu Siemens nach München wech-

cizumab. Das war deutlich billiger als das damals zuge-

selte – weil er seinen geliebten Bergen nahe sein wollte.

lassene Ranibizumab. Wiesner schaut zu Ralf Emminger

Stolz zieht der Ingenieur im Ruhestand eine kleine Bilanz:

herüber. „Das größte Geschenk des Himmels, das Sie mir

56 Länder habe er bereist, über 270 Dienstreisen absol-

machen konnten“, lächelt Wiesner. Die Zeiten haben sich

viert, sei auf Berge gestiegen und Ski gefahren. Als wäre

geändert. Heute zahlen die Krankenkassen, und die The-

es gestern geschehen, schwärmt er vom Berufsleben, von

rapiegeschichte dieser Wirkstoffe ist eine der größten In-

Berg- und Gletschertouren, mit einer Begeisterung, dass

novationen der Augenheilkunde der letzten Jahrzehnte.

in

der

Augustenstraße

verabredet:

mir allein vom Zuhören schwindelig wird. Seitdem die feuchte AMD im linken Auge stabilisiert wer2007 dann der Einschnitt. Nach ersten augenärztlichen

den konnte, orientiert sich der rüstige Rentner neu. „Ich

Untersuchungen lautet die Diagnose: feuchte Makulade-

kann zwar alles um mich herum sehen. Aber das Scharf-

generation auf dem linken, trockene AMD auf dem rech-

sehen über die Makula ist weg. Das Feinzeichnen ging

ten Auge. In der Augenarztpraxis wird er mit dem Hin-

mir verloren. All das, was mit meiner Ingenieurstätigkeit

weis verabschiedet, man könne nicht viel mehr tun. Doch

zu tun hatte, was ich besonders gut konnte! Auch das

Herr Wiesner schließt nicht die Augen, sondern hofft auf

Orgelspiel musste ich aufgeben, weil ich die einzelnen

Hilfe. So sieht er ein Informationsblatt von Wörle Optik

Noten nicht mehr auseinanderhalten kann. Aber ich habe

und vertraut sich dem Team um Ralf Emminger an. Auch

lange genug gespielt – jetzt dirigiere ich immerhin noch

Creative Edition 2014

Fotos: Angela Mrositzki, www.bigstockphoto.com

Text: Angela Mrositzki


67

Glücksmomente

Menschen werden älter. Und mit dem Alter wächst auch die Anzahl der Sehbehinderungen. Ein Gespenst heißt AMD. Das Glück des langen Lebens wird hier häufig mit Traurigkeit bezahlt. Dem muss aber nicht so sein. Wenn Patienten selbst aktiv sind, sich informieren und Optionen suchen. Wie der Pensionär Lothar Wiesner. Er fand den richtigen Augenoptiker, den richtigen Netzhautspezialisten und hatte letztlich das Glück, in der Zeit neuer Therapieoptionen zu leben.

den Chor!“ Als er die Icons auf dem Computerbildschirm nicht mehr identifizieren kann, schließt er einen zweiten Bildschirm für die Vergrößerung an. Inzwischen kaufte er einen neuen Computer mit Windows 8 und einem 70 Zentimeter breiten Bildschirm. Lothar Wiesner weiß sich zu helfen. Auch mittels Sehhilfen. Licht, Helligkeit, Kontrast brachten die Verbesserung. Ralf Emminger: „Da bei ihm nicht so sehr die Vergrößerung entscheidend ist, benutzt er vergleichsweise einfache Hilfsmittel. Unter anderem eine Einschlaglupe für den Einkauf, eine Leuchtlupe, eine Standlupe zum dar-

Zwei Aufklärer in Sachen Low Vision: Augenoptker Ralf

unter schreiben. In jedem Zimmer hält er eine Lupe pa-

Emminger (rechts) und Lothar Wiesner

rat. Und er trägt eine Brille mit Kantenfilter.“ Regelmäßig

Bild oben: Die Sonnenblume. Ein schönes Bild für die

alle Jahre geht er zur Makula-Kontrolle. Bewusst nimmt

macula lutea, den Gelben Fleck.

er alles auf, was seinen Augen gut tut. „Meine Frau und ich kochen gern chinesisch mit dem Wok, wir ernähren

die Mehrheit sich zurückziehe, nicht mehr auf die Straße,

uns fettarm und mit vielen Komponenten.“ Die Ernährung

nicht zu Verwandten und Freunden gehe. Wann immer

sei ein wesentlicher Punkt. In der Nahrung seien wichtige

Wiesner kann, spricht er mit den Menschen, gibt sein Wis-

Substanzen für die Makula enthalten. Wiesner ist infor-

sen, seine persönlichen Erfahrungen weiter, macht sich

miert. Aber er mahnt auch an, dass es mehr Aufklärung

stark für Prävention, für eine regelmäßige AMD-Vorsorge.

und verständlich aufbereitete Informationen zur AMD

Da wird er weitermachen. Ebenso wie Ralf Emminger und

und zum Angebot vergrößernder Sehhilfen geben müss-

die Low Vision Experten von Wörle Optik. Dafür netzwer-

te. Das sieht auch Ralf Emminger: „Der Kunde weiß meis-

ken sie mit Augenärzten, Kliniken, Blinden- und Sehbehin-

tens gar nicht, was es alles für Hilfsmittel gibt.“ Und das

dertenverbänden, mit Altenheimen und Seniorenstiften.

bei Millionen von Menschen, die an AMD leiden, gibt Wies-

Ein langer Prozess sei das, sagt Emminger.

ner zu bedenken (laut der Organisation Pro Retina wird

aber der richtige Weg. Wie der von Lothar Wiesner.

Ein weiter,

von über vier Millionen Betroffenen in Deutschland ausgegangen). „Die meisten Menschen gehen gar nicht erst

Weitere Informationen zur Krankheit und Hilfe finden Sie

zum Augenarzt oder Optiker.“ Er habe den Eindruck, dass

beim AMD-Netz: www.amd-netz.de.

Creative Edition 2014


68

Gl端cksmomente

Ke i n Stillstand L ow V i s i o n Creative Edition 2014


Glücksmomente

69

Der gesundheitliche Zustand eines Menschen beeinflusst sein Lebensgefühl unmittelbar. Kann man nicht mehr richtig sehen wie im Fall von Low Vision, nimmt die Unzufriedenheit zu. Die optimale Beratung und Versorgung mit geeigneten Sehhilfen ist darum eine verantwortungsvolle Aufgabe für Augenärzte und Augenoptiker. Das 26. Fielmann Akademie Kolloquium diskutierte die vielfältigen sich daraus ergebenden Fragestellungen.

M

it steigender Lebenserwartung nimmt auch die Zahl

Zusammenhänge und die Vor- und Nachteile gängiger

der Menschen mit Sehbeeinträchtigung zu. Lässt die

Typen von vergrößernden Sehhilfen. Weiterhin betonten

Lesefähigkeit nach, stehen für Betroffene Selbständig-

sie, dass außer der Vergrößerung auch das Sehfeld eine

keit und Selbstbestimmtheit auf dem Spiel. Begleitende

entscheidende Rolle bei der Benutzung einer vergrößern-

Alterserkrankungen erschweren den Alltag zusätzlich.

den Sehhilfe spiele. Abschließend stellten Krawczyk und

Augenärzte und Augenoptiker tragen Verantwortung bei

Peschel heraus, dass es keine vergrößernde Sehhilfe gebe,

Beratung und Versorgung von Low Vision Patienten mit

die alle gewünschten Anforderungen erfüllen könne, dass

geeigneten Sehhilfen. Optisch vergrößernde Sehhilfen wie

aber optisch vergrößernde Sehhilfen nach wie vor ein

Lupen und Fernrohrsysteme sind seit Langem bewährt.

wichtiger Teil der Low Vision Versorgung seien.

Elektronische Systeme wurden in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Moderne Kommunikationstechnik

Im Anschluss präsentierte Prof. Dr. Michael Bach, Leiter

wie Smartphones und Tablets eröffnen ganz neue Versor-

der Sektion Funktionelle Sehforschung und Elektrophy-

gungsmöglichkeiten. Implantierbare Sehprothesen weisen

siologie der Universitäts-Augenklinik Freiburg seinen Vor-

auf Therapieoptionen, die vor Kurzem noch unvorstellbar

trag „Quantitative Niedrigstvisusbestimmung – Sehen mit

erschienen. Fragen stellen sich: Welche Möglichkeiten bie-

Retinaimplantat“. Prof Bach erläuterte, wie so genanntes

ten optisch vergrößernde Sehhilfen? Sind elektronische

„Prosthetisches Sehen“ für Blinde technisch möglich sei.

Systeme die besseren Sehhilfen bei Low Vision? Welche

Dabei handle es sich um elektrische Reizung der Netzhaut

Rolle spielt Licht für die Sehleistung sehbehinderter Men-

mit einer Elektrodenmatrix, mit dem einfache Punktmus-

schen? Welche Sehleistung können Menschen mit Reti-

ter wahrgenommen werden könnten. Allerdings gebe es

naimplantat erreichen? Diese und weitere Fragen wur-

noch eine Reihe von Herausforderungen auf diesem For-

den im 26. Fielmann Akademie Kolloquium in gewohnt

schungsgebiet, da viele Formen nicht in zufriedenstellen-

verständlicher Weise diskutiert. Über 140 Teilnehmer,

der Weise erkannt werden könnten. Anschließend berich-

darunter Augenoptiker Norddeutschlands, Vertreter der

tete Prof. Bach von der Visusmessung im Bereich Ultra

augenoptischen Industrie, Studierende und Meisterschü-

Low Vision, also bei extrem geringen Sehschärfen. Unter-

ler, folgten der Einladung der Fielmann Akademie Schloss

suchungen auf diesem Gebiet hätten gezeigt, dass der

Plön.

Freiburg Vision Test (FrACT) auch in diesem Bereich gut an der gängigen ETDRS-Tafel validiert werden konnte und

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Prof. Dr. Hans-Jür-

so Zahlenwerte für die zuvor nicht quantitativ erfassba-

gen Grein, Leiter des Bereichs Wissenschaft und Lehre der

ren Beschreibungen „Fingerzählen“ und „Handbewegung“

Fielmann Akademie Schloss Plön sowie Professor für Op-

ermittelt werden konnten. Dies könne genutzt werden, um

tometrie an der Fachhochschule Lübeck. Prof. Grein wies

Sehprothesen verschiedener Hersteller systematisch zu

anhand kurzer Beispiele auf die vielfältigen Fragestellun-

vergleichen.

gen im Bereich Low Vision hin und gab einen Ausblick auf den Nachmittag.

Den Abschluss des ersten Teils bildete der Vortrag „Wenn es nur das Sehen wäre – Häufige geriatrische Erkran-

Die augenoptischen Vorträge des 26. Fielmann Akademie

kungen und Syndrome“ von Dr. Peter Flesch, Chefarzt

Kolloquiums eröffneten M.Sc., Dipl. AO Ivonne Krawczyk,

der Geriatrischen Abteilung der Asklepios Klinik Nord in

und M.Sc., Dipl.-Ing. (FH) Manja Peschel, mit ihrem Grund-

Hamburg. Zunächst berichtete Dr. Flesch über den engen

lagenvortrag „Lupenbrille und Co. – antiquiert oder hilf-

Zusammenhang von Augenerkrankungen bzw. Sehbeein-

reich?“. Die beiden Dozentinnen der Fielmann Akademie

trächtigungen und Alter. Daraus ergäben sich mannigfal-

Schloss Plön beschrieben zunächst Anforderungen an

tige Konsequenzen für die Versorgung alter Menschen. Zu

eine ideale vergrößernde Sehhilfe. Anschließend gaben sie

den häufigsten Erkrankungen im Alter gehörten Erkran-

einen Überblick über die zugrunde liegenden optischen

kungen des Herz-Kreislauf-Systems ebenso wie Depres-

Creative Edition 2014


70

Glücksmomente

Die Referenten des Low-Vision-Kolloquiums im Plöner Schloss: C. Birkenstock, Prof. Dr. S. Degenhardt, Prof. Dr. M. Bach, M. Peschel, Prof. Dr. W. Schrader, I. Krawczyk, Prof. Dr. H.-J. Grein, Dr. P. Flesch (v.l.n.r.)

sionen, Demenz und Suchterkrankungen. Aus all diesen

verschiedener Leuchtmittel bzw. von Kombinationen von

Erkrankungen resultieren Funktionsstörungen, die sich

Leuchtmitteln, die der spektralen Verteilung des Sonnen-

insbesondere in den vier geriatrischen I‘s manifestieren:

lichts mehr oder weniger nahe kämen. Die Kenntnis da-

Immobilität, Instabilität, Inkontinenz und intellektueller Ab-

von sei wichtig im Kontext von circadianem Rhythmus

bau. Dies limitiere die sozialen Kontakte des alten Patien-

und kurzwelligem Licht. So sei es erwiesener Weise nicht

ten und daher auch den Kontakt mit dem Optiker. Es sei

ratsam, sich kurz vor dem Schlafengehen kurzwelligem

von hoher Wichtigkeit, so Dr. Flesch, dass das altengerech-

Licht auszusetzen, da dies die Aktivität des Körpers erhö-

te Optikergeschäft barrierefrei und behindertengerecht

he. Abschließend zeigte Prof. Degenhardt Ergebnisse einer

eingerichtet sei und eine behindertengerechte Toilette

Studie der FH Jena, die keinen statistischen Unterschied

habe. Abschließend betonte Dr. Flesch, dass bei optima-

zwischen konventioneller Beleuchtung und LED-Beleuch-

ler optischer Hilfsmittelversorgung die Teilhabe des hoch-

tung in Hinblick auf Lesefehler und Lesegeschwindigkeit

betagten Patienten wesentlich verbessert sei. Zusätzlich

feststellen konnte. Allerdings sei der subjektive Eindruck

würden Sicherheitsaspekte bzgl. Sturzprophylaxe oder in

bei vielen Low Vision Patienten mit LED-Beleuchtung bes-

der Medikamenteneinnahme und in Aktivitäten des tägli-

ser gewesen. Auf dem Gebiet der LED seien durch weitere

chen Lebens deutlich besser erfüllt.

technische Fortschritte zukünftiger Nutzen für Low Vision Patienten zu erwarten, so Prof. Degenhardt.

Nach einer kurzen Pause präsentierte Prof. Dr. Sven Degenhardt von der Fakultät für Erziehungswissenschaft der

Prof. Dr. Wolfgang Schrader, Retinologe aus Würzburg,

Universität Hamburg seinen Vortrag „Licht und Low Visi-

stellte in seinem Vortrag „Fortschritte der Augenheilkunde

on – Ein Blick hinter die Kulissen“. Zunächst betonte Prof.

– Neue Therapien bei degenerativen Augenerkrankungen“

Degenhardt, dass die Raumbeleuchtung in Schulen zwar

moderne Behandlungsmöglichkeiten für häufige degene-

häufig die Vorgabe der DIN-Norm erfülle, aber meist un-

rative Augenerkrankungen vor. Während es für die trocke-

zureichend für den Bedarf von Low Vision Patienten sei.

ne Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

Dann zeigte Prof. Degenhardt die spektrale Verteilung

weiterhin nur Therapieansätze gebe, seien bei der feuch-

Creative Edition 2014


ten Form der Einsatz so genannter VEGF-Inhibitoren, also von Stoffen, die die Neubildung von Gefäßen auf der Netzhaut hemmen, die Methode erster Wahl. Allerdings sei eine regelmäßige Gabe entscheidend für die Entwicklung der

Die Kombilösung mit Aloe Vera für alle weichen Kontaktlinsen

zentralen Sehschärfe. Bei der diabetischen Retinopathie, ebenso einer recht häufig auftretenden Augenerkrankung, werde per Laserkoagulation ein Teil der Rezeptoren zerstört, sodass der Gesamtbedarf an Sauerstoff in der Netzhaut sinkt. Zusätzlich könnten eine Entfernung ent-

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standener Membrane oder eine Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) nötig werden. Auch bei Vorliegen eines Makulaödems zeige die Gabe von VEGF-Inhibitoren eine

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positive Wirkung. Den Abschluss des Nachmittags bildete der Vortrag „Tablet und Smartphone – neue Technologien für Sehbeeinträchtigte“ von B.Sc. Christian Birkenstock, Optometrist an der Fachstelle Sehbehinderung Zentralschweiz fsz in Luzern. Zunächst erinnerte Birkenstock daran, dass auch bei Smartphones und Tablets mit einfachen Mitteln eine bessere Lesbarkeit der Inhalte zu erreichen sei, nämlich durch eine Anpassung von Schriftgröße, Schriftart und Kontrast, sowie einer geeigneten Beleuchtung. Weiterhin wies er auf die Nachteile von Touchpads gegenüber physischen Tasten für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen hin. Allerdings böten die heute gängigen Betriebssysteme iOS und Android eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten, die bei leichten Sehbeeinträchtigungen hilfreich sein können. Zusätzlich könnten Sprachsteuerung und die Funktion „Voice Over“, bei der das Gerät vorliest, wo im Menü es sich befindet, genutzt werden. Schließlich zeigte Birkenstock, wie die Kamera des Tablets oder Smartphones als mobiles Lesegerät dienen könne.

Schützt auf natürlichste Weise

In der anschließenden Podiumsdiskussion entwickelte sich ein interessantes Gespräch zwischen dem Auditorium und den Vortragenden. Hierbei ging es neben Fragen zum Thema Blaulichtschutz insbesondere um therapeutische Ansätze zur altersbedingten Makuladegeneration. Bei einem Imbiss wurde dann noch eine Weile gefachsimpelt. Auch das 26. Fielmann Akademie Kolloquium war ein kurzweiliger und vor allem informativer Nachmittag. Sehr

STOP

erfreulich war die hohe Anzahl fachlich interessierter Au-

LÍPIDS

genoptiker und Vertreter der Industrie, die den Weg ins

Schützt

Wirkt effizient

Silikonhydrogel

Schloss Plön fanden und mit interessanten Fragen zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.

*Alle Produkt-Studien (klinische Studie, Studie zur Effektivität der Lipidreinigung, Studie zur Reduktion der Materialaffinität gegenüber Lipiden) wurden mit Silikonhydrogel-Kontaktlinsen durchgeführt.

Das 27. Fielmann Akademie Kolloquium „Im Dialog vor Ort“ findet am 18. Oktober 2014 im Kooperation mit dem Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam statt.

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Farbe. Schärfe. Bis ins kleinste Detail.

Gezeigtes Modell: Ginger

Gezeigtes Modell: Mavericks

Gezeigtes Modell: Ailana

Sehen Sie alle Modelle unter www.mauijim.com/shop/de/germany

Maui Gradient ist eine patentierte im Glas befindliche Beschichtung. Unser ultimativer polarisierender Film kombiniert mit extrem hoher Lichtdurchlässigkeit sorgt für sofortigen angenehmen Sehkomfort. Unser Bi-Gradientenspiegel ist eine reflektierende spiegelnde Beschichtung im oberen und unteren Bereich der Gläser, der für Sie “blinzelt”, um grelles Licht von oben und unten zu absorbieren. MauiGradient ist eine dunklere Schicht die von oben nach unten graduell heller wird. So ist der benötigte Schutz einwandfrei gewährleistet. Zuätzlich wird aber der modische Aspekt berücksichtigt. Unsere neuen MauiGradienten Gläser bieten alle farbunterstützenden Vorteile unserer PolarizedPlus2 Technologie. 99% des grellen Lichts werden absorbiert während 100% der schädlichen UV-Strahlungen geblockt werden. Die durchschnittliche Lichtdurchlässigkeit liegt im oberen Bereich bei 11% und bei 21% im unteren Bereich.


Sport Sorgt für AufmerkSAmkeit. Machen Sie mit im „Team für Deutschland – Kontaktlinsen für den Spitzensport“: Sie helfen dadurch nicht nur jungen Spitzensportlern erfolgreich zu sein, sondern auch sich selbst; indem sie Ihr Engagement und Ihre fachliche Kompetenz mit zahlreichen Werbe- und PR-Ausstattungen von MPG&E und der Deutschen Sporthilfe nach außen tragen.

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