OPTIC UND VISION 3 2013
Magazin für wertige Augenoptik 03-2013
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Licht und Schatten
Don Camillo
Must Haves
Spanien und Portugal: bewegte
Über die Augenoptik vor
Fassungsneuheiten
augenoptische Historie
und nach dem Sündenfall
Frühjahr / Sommer 2013
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editorial
Mitspielen Was empfinden Sie dabei, wenn Sie lesen, dass Kollegen von Ihnen von Mr. Spex 5 Euro für eine Brillenanpassung erhalten? Ist das zu viel oder zu wenig? Für ein bisschen Biegen am Bügel mit dem ins Lot bringenden Griff. Es sind ja nicht einzelne, sondern ein paar hundert, die sich da ein neues Geschäftsfeld erhoffen. Egal, was Sie dabei empfinden. Sie können es sowieso nicht ändern. Auch nicht, dass es nun immer mehr werden, die Ihr Geschäft betreten und eine Internetbrille gerichtet haben wollen. Die Älteren von Ihnen haben sich schon mal darüber aufgeregt – als Menschen mit Filialistenbrillen hineinkamen und Schrauben nachgezogen haben wollten.
De Rigo Vision S.P.A. Service Hotline Deutschland: 0800-0006510 / Service Hotline Austria: 0800-295225
Es gibt einfach keine Ruhe. Keinen Stillstand. Es gibt kein Gleichgewicht, sondern immer nur ein Drängen und Zurückdrängen. Das ist Ökologie: in der Pflanzenwelt, im Tierreich, unter den Menschen und in Ihnen selbst – psychologisch wie physiologisch. Alles ist ein Ringen. Und da hilft es überhaupt nichts, sich über neue Angebotsformen wie Mr. Spex aufzuregen. Wenn er sich etabliert hat, kommt der, die oder das nächste. Und alles ist auch ein Werden und ein Vergehen. Wer kennt noch Optyl, die 1988 noch die größte Brillenfirma der Welt war? Wer kennt noch Titmus? Sicherlich, man möchte dann nickelig werden, Spione aussenden und Fallgruben stellen. Aber hat das je geholfen? Bestimmt nicht dort, wo Sie gegen etwas antreten, das Sie nicht in der Gänze verstehen, und es deshalb in alten Vorstellungen und Bildern interpretieren. Sie kennen die Geschichte mit Don Quijote, der gegen Windmühlen kämpfte, die ihm als Riesen erschienen oder staubumwölkte Hammelherden attackierte, die für ihn mächtige Heere zu sein schienen. Manche nehmen es dem Kunden sogar übel, dass er eine Brille aus dem Internet (oder vom Filialisten) kauft. Dem Unschuldigsten von allen, der nichts anderes getan hat, als Angebote des Marktes anzunehmen. Der Unschuldigste deshalb, weil er stets den Gewinn desjenigen zahlt, der ihm diese Brille verkauft hat. Wie groß diese Spanne ist, davon weiß er nichts (zum Glück für die traditionelle Augenoptik, möchte man da manchmal sagen). Er hat redlich bezahlt, was er angeboten bekommen hat. Er ist genau wie wir alle, die immer so und nicht anders einkaufen. Und wenn Spex jetzt noch keinen Gewinn macht – auf Dauer wird er – oder ein Nachfolger mit vielleicht noch
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Heinz Jürgen Höninger, Herausgeber
besserem Konzept. Bei Fielmann lief es auch nicht gleich von Anfang an so gut. Heute ist er laut Forbesliste der 437. reichste Mann auf Erden mit einem geschätzten Privatvermögen von 3.1 Mrd. Euro – und das mit einem Brillendurchschnittspreis von 170 Euro. Welche Losung gibt er seinen Mitarbeitern mit? „Der Kunde bist Du“. Er selbst versteht das als Nächstenliebe. Und von daher ist klar, dass jeder, der eine seiner Filialen betritt, ungefragt der Herkunft der Brille diese gerichtet bekommt. Im Heft finden Sie einen Beitrag von Carla Costa Mendes, die mit unserer Redaktionsleiterin Angela Mrositzki befreundete Herausgeberin des Magazins Look Vision Portugal. Während bei uns die Finanzkrise den Markt überhaupt nicht berührte, Sie weiter wuchsen und die Preise nach oben brachten, stehen Ihre portugiesischen Kollegen durch die Euro-Krise vor der Situation, dass die Umsätze sukzessive sinken – getrieben auch durch die stetig steigende Zahl ausländischer Filialisten. Doch statt den portugiesischen Fado (sehnsuchtsvoller, ein wenig rückwärtsgewandter Gesang) anzustimmen, machen Ihre Kollegen etwas, von dem wir vielleicht lernen können. Sie setzen in der Krise auf den Kontrapunkt zur Traurigkeit: auf Luxus. Sie schaffen Modetempel. Vielleicht können wir die Gegenstimme zur Melodie des Marktes finden. Nicht bekämpfend, sondern in die Gesamtkomposition hineinarbeitend – mit ein wenig Improvisation.
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spezial mehr europa
kommunizieren
investieren
62 Bleibende Werte Fusion kultureller Werte: amerikanische Luxusmarke Leisure Society
10 Licht und Schatten
16 The Main Event
42 Kontaktlinsen-Glück
Spanien und Portugal:
Zweiter Frühling: Armani und
Emotionen: Glück als Kategorie für
64 Flower-Power
bewegte augenoptische Historie
Luxottica erneuern Partnerschaft
den Kontaktlinsenkauf
Fröhliches Potpourri: Blumen in
20 Die Chance ergreifen
47 Kein Herz ...
Wandel: Marktanpassung beim
... für Optiker! Don Camillo im
66 Designwettbewerb
italienischen Hersteller Pramaor
Zwiegespräch mit Jesus
Prämierung: Escada und De Rigo
22 Neuer Glanz
50 2012 in Zahlen
Erweiterung: Meisterschule
ZVA-Branchenzahlen konstatieren
Norddeutsches Optik Colleg
Umsatzplus bei Filialisten
24 Perspektiven schaffen
52 Mit Service punkten
Dichtes Programm: 5. Lange Nacht
Qualitätsgarant: TÜV-Zertifizie-
3 Editorial
der Optik in Rathenow
rungen für Relaxed Vision Center
Mitspielen
titelthema
25 Stilbewusstsein fördern Gedankenaustausch: H.J. Höninger
zoom
besucht A. Schmied in Linz
36 Ein gewisser Herr
26 Be social!
54 Eyewear-Trends
Kundenpotenzial: Social Media er-
Must-Haves: Brillenneuheiten für
möglichen perfekte Kundenbindung
das Frühjahr / Sommer 2013
Günter Minkwitz
28 Virtuelle Marktplätze
Vor fünfzig Jahren formulierte
Im Vormarsch: Webshops und
Dr. Günter Minkwitz einen mathe-
Beratungs-Apps in der Augenoptik
matischen Zusammenhang, der bis
kultivieren
heute als „Satz von Minkwitz“ in
30 Philosophie + Passion
58 Novitäten
allen Lehrbüchern der Augenoptik
Internationales Pressemeeting:
Kunst + Mode: Fassungskonzepte
zu finden ist. Zum 21. Fielmann
Strategie-Up-date bei Maui Jim
und Kollektionsthemen
mit O+V zum Gespräch in einem
34 Sonne pur!
60 Crazy for you ...
Café und gab uns einen kleinen
Nicht nur reden, sondern handeln:
Gegen den Mainstream: Ein Essay
Einblick in sein Leben.
ESA-Kongress in Portugal
über couragiertes Brillendesign
Akademie Kolloquium traf er sich
allen Farben und Formen
präsentieren Gewinnerin
standards
8 News Menschen + Meldungen
69 Karriere + Chancen Veranstaltungen – Seminare
70 Impressum 74 Point of Sale
Magazin für wertige Augenoptik 03-2013
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Licht und Schatten
Don Camillo
Must Haves
Spanien und Portugal: bewegte
Über die Augenoptik vor
Fassungsneuheiten
augenoptische Historie
und nach dem Sündenfall
Frühjahr / Sommer 2013
Titel: Ray Ban
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Maui Jim
CooperVision
Flair
Trauer um Josef Schiffner
Neu im Key Account
Neuer Außendienst
Nach schwerer Krankheit ist Josef Schiffner am 24. April 2013 im Alter von 57 Jahren verstorben. Der gelernte Einzelhandelskaufmann (Textilbranche) wechselte später in den Außendienst. Seit 1999 arbeitete er als Repräsentant für Brillenfassungen und seit 2005 verstärkte er das Außendienstteam von Maui Jim, zu dessen Erfolg er maßgeblich beigetragen hat. Unermüdlich setzte er sich für den Auf- und Ausbau seines Außendienstgebietes im Norden Deutschlands ein. Geschäftspartner und Kollegen schätzten Josef Schiffner gleichermaßen für seine fachlichen und menschlichen Qualitäten: Ehrlichkeit, Direktheit, Verlässlichkeit, Korrektheit, Kollegialität. Arbeit war sein Leben. So wird man ihn in Erinnerung behalten.
Am 01. Februar 2013 hat Jens Bähre (38) in das Key Account Management für die DA-CH-Region des Kontaktlinsenherstellers CooperVision gewechselt. Zuvor war er bereits sechs Jahre als Gebietsleiter für CooperVision im Einsatz. Jens Bähre bringt eine langjährige Berufserfahrung im VisionCare-Bereich sowie im technischen Marketing und Qualitätsmanagement mit.
Nach intensiver Flair & bx. Kundenbetreuung im Großraum Hessen wird Herr Harry Bartsch zum 01. Mai 2013 in Ruhestand gehen. Den April hat Herr Bartsch genutzt, um seinen Nachfolger Herrn Andreas Bauch einzuarbeiten. Mit ihm gewinnt Flair einen Außendienst-Mitarbeiter, der bereits seit vielen Jahren in der Augenoptischen Branche im Großraum Hessen tätig ist. www.flair.de.
Fielmann Akademie
Zeiss
Kontaktlinsen + Kinder
Halbjahresbilanz
Am Dienstag, den 28. Mail findet das 22. Fielmann Akademie Kolloquium „Kontaktlinsenversorgung von Kindern“ statt. Die Anpassung gilt als Herausforderung. Dabei können Kinder im Alltag von den Vorteilen der Kontaktlinsen besonders profitieren. Neben klaren medizinischen Indikationen gibt es Situationen, in denen optische oder praktische Aspekte im Vordergrund stehen. Chancen und Risiken sind sorgfältig abzuwägen. Intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit von Augenoptikern und Augenärzten ist gefragt, um Kindern langfristig sicheres Kontaktlinsentragen zu ermöglichen. Zentralverbandes der Augenoptiker und der Ärztekammer Schleswig Holstein erteilt. Informationen zur Veranstaltungsabfolge: www.fielmann-akademie.com
Die Geschäftsentwicklung der ZEISS Gruppe war in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2012/13 von den schwierigen Bedingungen in einigen Märkten geprägt. Der Konzern schloss dennoch das erste Halbjahr (Stichtag: 31. März) mit einem Umsatz von 1,978 Milliarden Euro ab (erstes Halbjahr 2011/12: 2,040 Milliarden). Dr. Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG: „Die erste Geschäftsjahreshälfte 2012/13 lief wie erwartet schwieriger als das Vorjahr Unsere Halbjahresbilanz ist solide und auf dem von uns geplanten Niveau.“
SWAV
Dieter Mattern erhält Goldene Ehrennadel Am 24. Februar 2013 wurde Dieter Mattern im Zuge der Niederlegung seiner Ämter nach mehr als 20 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit als Landesinnungsmeister der AugenoptikerInnung Baden-Württemberg sowie als Vorsitzender des Südwestdeutschen AugenoptikerVerbandes ausgezeichnet. Peter Kupczyk, Geschäftsführer des SWAV überreichte Herrn Mattern die Ehrennadel in Gold für besondere Verdienste im Augenoptiker-Handwerk.
Onlinehandel
Mister Spex investiert Deutschlands Online-Optiker Mister Spex hat laut Pressemitteilung vom 14.5.2013 eine weitere Finanzierungsrunde über 16 Mill. Euro abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde von Scottish Equity Partners (SEP), die neu bei dem Berliner E-Commerce-Unternehmen an Bord sind. Investoren wie Xange und DN Capital haben sich erneut beteiligt.
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Welt-Orthoptik-Tag
Save the date! Die International Orthoptic Association (IOA), hat den ersten „Welt-Orthoptik-Tag“ initiiert, der am 03.06.2013 stattfinden wird. Die IOA ist die „globale“ Stimme von Orthoptistinnen/ Orthoptisten weltweit und will mit diesem Tag Patienten aller Altersgruppen, die visuell bedingte senso-motorische Beschwerden haben, auf den umfassenden Versorgungsbereich von Orthoptistinnen/Orthoptisten, von Strabismus bis Low Vision, von der Amblyopie bis NeuroOrthoptik, aufmerksam machen. Der Tag wird jährlich am ersten Montag im Juni gefeiert.
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Maui Jim Germany begleitet als Präsenter die einzige Stand-Up-PaddleWettbewerbsserie mit zehn Veranstaltungen in ganz Deutschland. 04.05.2013 12.05.2013 19./20.05.2013 22./23.06.2013 29./30.06.2013 03./04.08.2013 10./11.08.2013 24./25.08.2013 21.09.2013 05.10.2013
SUP Steinlechner-Cup / Utting, Ammersee SUP Beach Race / SURF-Festival / Pelzerhaken, Ostsee SUP Sunday & Monday / Wustrow, Ostsee Boot SUP Cup Unterbacher See / Düsseldorf 3. Nalani Müggelsee SUP Race / Berlin Hamburger SUP Contest / Oortkatensee SUP Terrassenhof-Cup / Bad Wiessee, Tegernsee Biggesee SUP Days / Olpe-Sondern SUP Nordbad Contest / Tutzing, Starnberger See SUP Chiemsee Insel-Marathon
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Licht und Schatten Spanien und Portugal sind unsere südlichsten EU-Partner. Länder mit bewegter Historie. Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise aber kämpfen sie wie Don Quichotte gegen Schulden und Arbeitslosigkeit. Nationale Eigenheiten und Stärken werden dabei oft vergessen. Die iberischen Kollegen beschreiben, wie es um die Augenoptik steht. Was ist so anders an Spanien? Würde man unter Europäern eine Umfrage über Spanien durchführen, wären Sonne, mediterrane Küche, Siesta und Party die meist genannten Wörter. Und natürlich das Wort „Krise“, das in den letzten Jahren mit unserem Land in Verbindung gebracht wird. Die Wirt-
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schaftsrezession hat das Wachstum gestoppt. Dennoch trifft sie nicht alle Bereiche gleichermaßen. Nach einem außergewöhnlichen Boom in den letzten Jahrzehnten, verzeichnet die Augenoptik eine wohl konstante, jedoch nicht dramatische Regression. Der Spanische Industrieverband der Augenoptik (AEO) konstatierte 2012 einen Rückgang der Verkäufe von -3% bei
Korrektionsbrillen und -11% bei Sonnenbrillen, konstant blieb hingegen das Preissegment zwischen 50-70 Euro, das rund 52 Prozent der verkauften Brillen repräsentiert. Fakt ist: Der spanische Augenoptikmarkt ist überdimensioniert. Ein Optiker kommt auf ungefähr 4000 Einwohner, die Konkurrenz ist groß,
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schwerpunkt
Etnia Barcelona 4 contra 1/Visual Global
GaudiConcept / Optim
Palens Qualität, Kreativität und immer wieder FARBE! Spanisches Brillendesign gehört zu Europas Avantgarde
die Folge eine Politik unkontrollierter Preisnachlässe. Ramón Noguera, Geschäftsführer der FEDAO (Spanischer Verband der Augenoptik) zieht ein Fazit: “Um der Krise die Stirn zu bieten, ist es notwendig, auf diese Art Politik zu verzichten. Die Niedrigpreise minimieren die Gewinne und multiplizieren die Anstrengungen“. Jedoch gibt es in Spanien nicht nur die Krise. Unser sonnenverwöhntes Land besitzt in der Augenoptik viel Potenzial. Die positive Entwicklung und Expansion von Unternehmen wie Etnia und Optim zeigt, dass spanische Produkte sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Landesgrenzen gefragt sind. Und dies ist nicht die einzige gute Nachricht, denn auch der spanische Kontaktlinsenmarkt wächst.
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Profil des spanischen Optikers Spanische Augenoptiker sind hochqualifiziert, verfügen über die neuesten Kenntnisse in Optometrie und Kontaktlinsenversorgung und sind zudem mit modernstem Laborequipment ausgestattet. Was ihnen oftmals fehlt, ist die Erfahrung mit Verkaufs- und Kommunikationstechniken. Dies bereitet den Boden für das Aufkommen von Optikketten und Franchiseunternehmen, die ihren Mitgliedern eine umfassende Marketingunterstützung anbieten – von der Image-Beratung über Marketingkampagnen bis hin zur Nutzung sozialer Netzwerke. Laut Angaben des Arbeitsausschusses der FEDAO liegt der Marktanteil der Franchiseunternehmen und Filialketten bei 75, der Handelsket-
ten bei 16 und der unabhängigen Optiker bei 19 Prozent.
Design made in Spain Man nimmt es vielleicht nicht so bewusst wahr, aber Spanien hat durchaus Referenzen bei Design, Mode und Accessoires vorzuweisen. Modeketten wie Zara, Mango oder Custo sind weltweit erfolgreich. Auch in der Augenoptik gibt es Marken und Unternehmen, die international keine Unbekannten sind. Etnia beispielsweise: Farbe und Qualität der Fassungen und Gläser finden ihr Publikum bei Brillenträgern mit jugendlicher Mentalität und einer ausgeprägten eigenen Persönlichkeit. 90 Prozent der Produktion wird nach Deutschland,
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Fotos Spanien: Mundo de la Óptica
schwerpunkt
Brillen-Antikonformismus der Marke Zen
Immer anders: Etnia Messeauftritt
Offenheit und Farbe: Messestand von Optim
Frankreich und den USA exportiert. Nach Aussage des Unternehmens sind die deutschen Optiker „unter unseren besten Botschaftern, denn sie sind mit unserer Kultur verbunden, wir wiederum mit ihrer Auffassung von Arbeit.” Bekannt ist auch die Vertriebsfirma Optim, die in ihrem Portfolio Marken führt wie Agatha Ruiz de la Prada – spanische Designpionierin in der Anwendung von Farben (ab April 2013 für den deutschen Markt im Vertrieb der Karavan Deutschland GmbH) – sowie Adolfo Dominguez, die Personifizierung eleganter, urbaner Prêt-à-Porter-Mode. Darüber hinaus führt man die Kollektionen der Marke Gaudi Concept, die sich, wie es der Name sagt, an der Kunst des katalanischen Architekten und Vertreter des Modernismus inspirieren.
versus Ehemann und Vater (der ist zudem Chef und Eigentümer des Unternehmens Visual Global). 2011, nach der Geburt ihrer dritten Tochter, bringt Lucia ihre handgemachte Retro-SchmuckKollektion heraus, die sich durch exklusive Designs und Muster mit „Vintage-Inspiration”, eigens entwickelte Acetatkreationen und überraschende Kombinationen von Materialien und Farben auszeichnet. Die Marke Zen richtet sich an stilsichere Frauen und Männer, die dem Konformismus entfliehen möchten. Francisco Castañeda, Geschäftsführer von D&R Optical, Hersteller und Distributeur von Zen, erklärt: „Der deutsche Markt, auf dem wir seit 2005 präsent sind, ist eine Herausforderung für uns. Unser Ziel ist es weiterhin zu wachsen, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren – ein optimales Produkt und einen optimalen Service für die Optiker.”
Unternehmen Conoptica hat einen neuen Produktkatalog eingeführt und sich damit als einer der führenden Kontaktlinsenanbieter auf dem spanischen Markt etabliert.
Gerade einmal 6 Monate auf dem spanischen Markt sind die von Hand gefertigten “easy to wear” Holz-Sonnenbrillen der Marke Palens (palens bedeutet “wood time“). Der Hersteller aus Barcelona ist bisher in Spanien und Italien vertreten, wo die Nachfrage beinahe die Produktionskapazitäten überschreitet. „Um sich vom Wettbewerb abzusetzen, ist es wichtig, Produkte anzubieten, die in der Europäischen Union und nicht in Asien oder mit anderen Materialien hergestellt werden“, erklärt ihr Gründer Óscar Palencia, der sein Unternehmen nach den Prinzipien unternehmerischer Sozialverantwortung führt. Trendy Eyewear ist das Label “4 contra 1”. Vier gegen Einen, sprich Lucia, Gründerin und Designerin der Marke, und ihre Töchter
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Kommen wir zu den Kontaktlinsen. Der spanische Hersteller Avizor steht weltweit für hochwertige Kontaktlinsenpflege (deutscher Vertriebspartner ist die MPG&E in Berlin). Ein Unternehmen, das immer wieder mit Innovationen sein Kontaktlinsenprogramm ausweitet. So mit Alvera, der All-inOne-Pflege auf Basis natürlicher Kräfte – dem neuen Pflegemittel für weiche Kontaktlinsen und speziell für Silikonhydrogel-Materialien, das zur Opti 2013 auf dem deutschen Markt eingeführt wurde sowie mit Ever Clean, dem innovativen Peroxidsystem. Das zur Hecht Contactlinsen GmbH gehörende
Von Ester Alonso Unsere Autorin ist Redaktionsleiterin der spanischen Fachzeitschrift „Mundo de la Óptica“
Luxus und Billigpreis bestimmen Portugals Optik Der portugiesische Optikmarkt weist eine eigenartige Dualität auf. Während einerseits die Krise die Lebensqualität der Bevölkerung ernsthaft beeinträchtigt und dazu führt, dass wir durch die teils extreme Armut unseres Landes auffallen, nimmt andererseits das Interesse der großen Luxusmarken an diesem kleinen Rechteck mit 11 Millionen Einwohnern zu. Vor diesem Hintergrund zu sehen ist die steigende Aufmerksamkeit für Brillen „made in Portugal“. Bisher gilt sie vor allem Paulino Spectacles (die historische Brillenmarke existiert seit drei Generationen, seit der Eröffnung des ersten Optikgeschäftes in Santarém in den späten 1930er Jahren). Und obwohl unser Brillenmarkt nur eine geringe Absatzkapazität hat, ent-
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Historischer Name seit drei Generationen …
… Paulino Spectacles - portugiesische Premiummarke
Kultoptiker: Franco Oculista in Braga
wickelte sich die Marke erfolgreich über die Grenzen hinaus. Beim Besuch der hiesigen Optikgeschäfte bleibt einem der vorherrschende Pessimismus nicht verborgen. Während die Optiker in der Vergangenheit angemessene Gewinne machten, verlieren sie jetzt im Konkurrenzkampf gegen die Global Player. Große Optikketten eröffnen überall im Land ihre Geschäfte und bieten wettbewerbsfähige Preise. Tatsächlich sehen die Ketten die Schwäche der portugiesischen Wirtschaft als Chance und unterstützen viele Optikergeschäfte in diesen schwierigen Zeiten. Die sich daraus ergebenden Zusammenschlüsse (75 Prozent der Optikgeschäfte sind inzwischen an eine Kette gebunden und repräsentieren 90 Prozent des Geschäftsvolumens) sowie der Preiskampf erklären die be-
trächtlichen Rückgänge der Renditen in der portugiesischen Optikbranche. Und obwohl die Anzahl der Läden gestiegen ist und insgesamt größere Stückzahlen verkauft werden, fließt weniger Geld in die Geschäfte.
Immerhin repräsentieren sie rund 15 Prozent aller Optiker. Offensichtlich wird, dass es auf dem Inlandsmarkt keine Luft für die mittlere Preiskategorie gibt. Entweder billig oder hochpreisig. Allerdings deutet einiges darauf hin, dass der Markt der gehobenen Preisklasse gesättigt ist. Was bleibt? Noch mehr Raum für die Discounter.
Doch gibt es auch Reaktionen auf diese Tendenz. Optiker, die den Markt viele Jahre lang bestimmt haben, investieren und erfinden sich neu. Dabei zielen sie eindeutig auf den Markt des gehobenen Konsums und bieten ein differenziertes Sortiment teuerer Marken an. Die Mehrheit versichert sogar, dass sie die Krise nicht gespürt hätte und dass der Umsatz in ihren Geschäften stabil geblieben sei. Es sind die rund 400 unabhängigen Optikgeschäfte, die sich im Wesentlichen Luxus und Design verschrieben haben.
Ein aktuelles Bild der portugiesischen Optikbranche Der südlichste Markt Europas zählt heute circa 2.000 Optikgeschäfte. Seit rund einem Jahrzehnt bleibt diese Zahl stabil, Neueröffnungen und Geschäftsschließungen halten sich die Waage.
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Fotos Portugal: LookVision Portugal
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Gehobenes Flair: André Ópticas in Lissabon
Futuristisches Ambiente: Olhar de Prata, Lissabon
Megastore: Optica Boavista in Porto
Blickt man zurück auf die Wachstumsjahre der 1980er und den Boom der 1990er Jahre, kam der Einschnitt mit dem Markteintritt der Optikkette MultiOpticas. Die Preise der Produkte sanken drastisch, die Branche „demokratisierte sich“. Die Mehrzahl der Optiker, mit denen wir sprachen, berichtete, dass die Zahl der Optikgeschäfte in den Orten, in denen sie niedergelassen sind, um mehr als das Doppelte zugenommen hat, von Setúbal über Braga bis Alcanena.
neneinrichter, Fibo/Polo aus Vila Real ein Glasanbieter. Weitere repräsentative Beispiele für die Produktion im Inland sind zwei ausländische Brillenglashersteller: die israelische Firma Shamir und Essilor aus Frankreich, die in Portugal große Produktionskomplexe errichteten.
ten (einschließlich Kontaktologie und Visualtraining), zudem in außergewöhnlichen Räumlichkeiten. Für Zusatzservices und das Wohlgefühl des Kunden gibt es die Bar, eine Kunstgalerie sowie einen Parkplatz mit Pförtner. Er habe ein Ladengeschäft auf der Straße schaffen wollen, aber mit den Bequemlichkeiten eines Einkaufszentrums, erklärt Optiker José Pedro Lourenço.
Die aktuelle Wirtschaftskrise beeinträchtigt das Verbrauchervertrauen stark. Auch augenoptische Produkte verzeichneten in den letzten Jahren einen beträchtlichen Nachfragerückgang. Während der Umsatzverlust im Optikfachhandel im Jahr 2011 3,6 Prozent betrug, lag er 2012 nach den Daten des Marktforschungsunternehmens D&B bereits bei 6 Prozent. Studien prognostizieren auch für die nächste Zeit wenig Verheißungsvolles, zumindest 2013 werden die Umsätze weiter sinken. Fassungen und Sonnenbrillen leiden dabei am stärksten unter den Ausgabenkürzungen der Portugiesen. Von Lissabon bis Porto halten die Verbraucher nach preiswerten Produkten Ausschau. Blicken wir auf die Industrie, verzeichnet Portugal derzeit ganze 52 Unternehmen in der Optikbranche. Nur wenige produzieren noch im Inland, wie der Brillenhersteller Sociel in Gondomar – das wohl letzte Bollwerk mit 100 Prozent einheimischer Produktion. Die Firma Artefacto aus Maia ist ein In-
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Die Kunst, Brillen zu verkaufen! Die “Eroberung” Portugals durch internationale Optikketten war die Initialzündung für die Neuorientierung der unabhängigen Fachgeschäfte. So etablierten sich im ersten Jahrzehnt des dritten Millenniums im ganzen Land Brillenmodeboutiquen, die ihre Verkaufsflächen in Kultstätten verwandelten. Unter vielen Beispielen zu nennen ist Franco Oculista in Braga. Jorge Franco. „Wir stellen nicht so viele Produkte aus und versuchen bei Brillen zu individualisieren, zu personalisieren. Auch wollen wir die Kunden nicht mit Überinformationen verwirren. Natürlich gehen wir das Risiko ein, dass die Kunden sich nicht mit unserem Angebot anfreunden. Hier liegt die Herausforderung, aber es ist die Art, wie wir unser Geschäft führen.“ In Porto findet man mit Optica Boavista einen Megastore mit über 2.000 Quadratmeter Fläche. Schon des öfteren für seine gewagten Schaufenster prämiert, ist die Welt des Sehens hier auf 360 Grad ein besonderes Erlebnis mit allen optischen und optometrischen Angebo-
Im Zentrum der Hauptstadt Lissabon, auf der Avenida da Liberdade, hat vor kurzem ein neuer Optiktempel eröffnet. André Ópticas bietet in gehobenem Flair – zwischen Luxus und Zen – ein Fassungs- und Sonnenbrillensortiment, das von unbekannten bis zu angesagten Marken reicht. Eine echte Oase inmitten des Großstadttrubels ist für die Kunden der kleine, ruhigen Garten im japanischen Stil. Olhar de Prata, ebenfalls in Lissabon gelegen, ist das erste Geschäft von Carl Zeiss in Portugal. Hell erstrahlt das futuristische Ladenambiente “mit einem Angebot, das Produktinnovation und Dienstleistungen verbindet, damit ein Besuch bei uns für den Kunden zu einer besonderen Erfahrung wird, und natürlich, um sich von anderen Optikgeschäften abzuheben“, sagt Eigentümer Tiago Alves.
Von Carla Costa Mendes Sie ist Herausgeberin des Fachmagazins LookVision Portugal
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Main Event Auf der Mailänder Modewoche im Februar luden das Modehaus Armani und Brillenhersteller Luxottica zu einem Anlass der besonderen Art: Nach fünfzehnjähriger Partnerschaft und einem Wechsel (wie er in modernen Beziehungen üblich ist!), wird man zukünftig wieder als Lizenzpartner die Brillen der weltweit erfolgreichen Modemarke auf den Markt bringen. Bei dem Event im Teatro Armani gehörte die Bühne allein der Brillenhandwerkskunst.
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Wieder Partner: Modekönig Giorgio Armani und Leonardo del Vecchio, der Gründer von Luxottica, beim Launch auf der Mailänder Modewoche
Der Abend hat die Aura eines großen Augenblicks. Dem tut auch die regnerische Februarnacht keinen Abbruch. Während uns das Taxi in die Via Borgognone 59 und zum “Teatro Armani” bringt, unterhalte ich mich mit Deirdre Carroll, unserer amerikanischen Kollegin von “Vision Monday”. Sie kam eigens die weite Strecke von New York geflogen. Und das knapp eine Woche vor der Mido. Aber der Anlass sei die Anstrengung wert, sagt sie. Denn welcher Journalist der internationalen Mode- oder Fachpresse wollte nicht beim offiziellen Auftakt zur neuen Ära in der Partnerschaft zwischen Armani und Luxottica anwesend sein. Seit dem Juni 2012 war bekannt, dass nach Safilo zukünftig wieder Luxottica für Design, Herstellung und weltweite Distribution von Korrektionsfassungen und Sonnenbrillen der Marken Giorgio Armani, Emporio Armani and A/X Armani Exchange zuständig sein wird. Schon einmal, 1988, waren Giorgio Armani und Luxottica-Gründer Leonardo Del Vecchio zusammengekommen. Über eineinhalb Jahrzehnte lief die Lizenzpartnerschaft erfolgreich. Sie sorgte dafür, dass Armani in den Optikgeschäften zum stilsicheren Brillenklassiker avancierte und der Glanz des Markenmythos auch ein bisschen auf die Brillenträger abfärbte, für deren Geldbeutel die Luxusroben des Modekönigs unerschwinglich sind. Vor dem Armani-Theater – einem ehemaligen Industriebau, das architektonische Konzept der Restaurierung stammt vom japanischen Stararchitekten Tadao Ando – stauen sich die Taxis. Der Gästeandrang ist groß. Regenschirme werden gereicht (denn es schüttet noch immer). Während der Mailänder Modewochen inszeniert Armani hier seine Catwalk-Schauen. Das Theater, ein schlichter, minimalistischer Bau, dient ihm als Bühne für Kultur und Kunst. Heute abend aber stehen die Brillenkreationen im Mittelpunkt. Und natürlich die beiden Hauptdarsteller: Giorgio Armani, der an der Spitze
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seines Modeimperiums weiterhin schaltet und waltet sowie Leonardo Del Vecchio, der die Konzernführung schon vor Jahren hochkarätigen Managern anvertraute. Zwei Ausnahmeunternehmer, der Mode- und der Brillenmacher, braungebrannt und mit Silberhaar, die geduldig das Blitzlichtgewitter der Kameras und iPhones über sich ergehen lassen. Und die so zufrieden dreinschauen, als hätte ihr Handschlag genügt, um den zweiten Frühling dieser Partnerschaft zu besiegeln.
Bühne für das Brillenhandwerk Während im Foyer Häppchen und Champagner kredenzt werden, treten Armani und Del Vecchio, gefolgt von ihrer Entourage und dem Troß der Besucher, durch einen schwarzen Vorhang in den dahinterliegenden Saal. Um die Brille als Hauptakteur angemessen zu inszenieren, ist hier nicht nur die neue Kollektion zu sehen, sondern auch die Demonstration der sechs Facharbeiter aus dem historischen Luxottica Stammwerk. Sie zeigen einzelne Produktionsschritte für die eigens Werkzeuge, Maschinen und Brillenkomponenten herangeschafft wurden. Die Werkstatt-Atmosphäre erinnert mich an eine erste Werksbesichtigung in Agordo, 1990 (der noch einige weitere folgten), bei der mich Del Vecchio persönlich durch die Fabrikhallen führte. Armani und Del Vecchio schauen den Mitarbeitern an den Werkbänken über die Schulter. Was sie und die Besucher aus nächster Nähe zu sehen bekommen, ist eine über Jahrzehnte ausgefeilte Handwerkskunst, gepaart mit der Passion, jede Brille bis in ihre Details so perfekt wie möglich auszuführen - der Garant für die Qualität einer jeden Armani-Brille. Dass sie die hohe Kunst des Brillemachens beherrschen, daran lassen Signora Laura und ihre Kollegen keinen Zweifel. Nur die vielen Menschen sind sie sonst nicht gewohnt. “Essere qui è
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molto emozionante”, das berühre sie hier sehr, und die Emotion unter Kontrolle zu bringen sei nicht einfach, sagt sie, wobei ihre Stimme leicht vibriert, der Aufregung Tribut zollend. Signora Laura aber bleibt konzentriert, derweil sie mit feinen Nadelstichen Paillette um Paillette auf ein Stück Leder näht, während die Kollegen an ihrer Seite zeigen, wie Fassungen gefräst, geschliffen und poliert werden. Präszisionsarbeit von Hand ausgeführt – die der Maestro soeben beschwor. Dass es dafür Auge, Erfahrung, handwerkliche Kenntnisse und Feingefühl braucht, davon können sich die Zuschauer überzeugen. Offensichtlich beeindruckt es sie, denn es wird nur leise gesprochen und gefragt. Doch die Mitarbeiter erklären gern. Zweifellos ist dies auch für sie ein bedeutender Moment.
Eloge an Eleganz und Essenz “Elegance does not mean being noticed, it means being remembered”. Eleganz bedeutet nicht, besonders aufzufallen, es bedeutet, in Erinnerung zu bleiben. Dieser Satz stammt natürlich von ihm, Giorgio Armani. An diesem Abend erscheint das Zitat alle paar Minuten zwischen den Video-Bildern, die die neue Kollektion und die Kampagne der “Frames of Life” zelebrieren. “Less is more”, auch das sei eine Erkenntnis, die sich der Modeschöpfer zu eigen gemacht habe, sagt Fabio d`Angelantonio. Ob dessen Prêt-à-Porter-Kollektionen oder die Alta Moda-Kreationen für den glamourösen Auftritt: Armanis Mode fasziniert durch ihre schlichte Eleganz, eine unerschöpfliche Kreativität bei Schnitten, Formen, Kompositionen – und durch ihre Stilkohärenz. Diese Stiltreue will auch der Brillenhersteller konsequent anstreben. Die Heraus-
Fotos: Armani / Luxottica
Das Projekt habe viel Energie freigesetzt. “Mit großer Intensität wurde an den neuen Kollektionen und an der Vorbereitung für diesen Abend gearbeitet”, sagt Fabio d`Angelantonio, Marketingleiter der Luxottica Gruppe. Giorgio Armani habe etliche Male im Theater vorbeigeschaut, um die Vorbereitungen zu kontrollieren. Gemäß seiner Art, die Dinge zur Perfektion zu treiben, wie er von sich sagt: “Ich bin immer in die Konzeption und Entwicklung all dessen involviert, was aus dem Hause Armani kommt. Jede Saison arbeite ich mit meinem Team und den Luxottica-Designern, damit Themen, Stimmungen und Motive aus den Mode- und Accessoire-Kollektionen auch beim Bril-
lendesign einfließen.” Der Luxottica-Marketingchef fügt dem eine kleine Anekdote bei, die die Besonderheit des Augenblicks sehr gut wiedergibt: “Ein Countrymanager schrieb uns vorgestern: Ihr werdet es vielleicht nicht glauben, aber beim Blick in die Präsentationskoffer mit den neuen Kollektionen sind mir die Tränen gekommen.” Freudentränen, versteht sich! Denn wer bei Luxottica schon früher mit der Marke gearbeitet hat, vermisste sie nach dem Wechsel zu Safilo schmerzlich, weiß d`Angelantonio.
Frames of Life: Die Retro-Kollektion präsentiert neue Modelle und die Fortsetzung der ästhetisch fotografierten s/w-Motive, mit neuen Protagonisten, emotionalen Bildern und Geschichten
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forderung sei jetzt, die Marke als Brillenikone wieder aufzuladen, “wie sie es vor 20 Jahren schon einmal war”, erklärt d`Angelantonio. Als Marken wie Armani die Brille in den Modeolymp hoben und die traurigen Kassengestelle abdanken mussten. Entsprechend hoch schätzt der Modemacher ihre Bedeutung ein: “Ich glaube, dass sie mehr und mehr zum unverzichtbaren Accessoire für den persönlichen Ausdruck und Stil einer Person wird. Wenn Sie jemanden anschauen, ist die Brille das erste, was Sie wahrnehmen. Aus diesem Grund muss sie gut zu einem Gesicht passen. Die beste Brille ist diejenige, die die Persönlichkeit des Trägers widerspiegelt, ohne sie zu verstellen. Man kann mit ihr aber auch “spielerisch” umgehen, sie wechseln, je nach Stimmung und Look.” Armani und Luxottica haben die Brillenmode der letzten Jahrzehnte wesentlich geprägt. Jetzt soll an diesen Erfolg angeknüpft werden. Dafür setzt man auf das Kerngeschäft mit den Korrektions- und Sonnenbrillen-Kollektionen von Giorgio Armani. Die Markenexklusivität wird der Vertrieb über selektierte Optikfachgeschäfte garantieren, bei Emporio Armani wird hingegen die Distribution breiter aufgefächert. Kein Zweifel: Der Name Armani strahlt hell, auch an diesem trüben Mailänder Abend. Ein Diamant für die gesamte Brillenmode – nicht nur für Luxottica. Von Angela Mrositzki
Armani Der Konzern Armani ist heute mit über 5700 Beschäftigten und 12 Fertigungsstandorten eine der weltweit führenden Vertriebsgruppen für Mode- und Luxusartikel. Der Konzern entwirft, fertigt, liefert und vertreibt Fashion- und Lifestyle-Artikel wie Kleidung, Accessoires, Eyewear, Uhren, Schmuck, Kosmetikartikel, Parfums, Möbel und Einrichtungsgegenstände unter den Markennamen Giorgio Armani Privé, Giorgio Armani, Emporio Armani, Armani Collezioni, AJ Armani Jeans, A/X Armani Exchange, Armani Junior und Armani Casa.
Exklusivität und raffinierter Luxus: die neue Linie Kaleidoscope der Frühjahr-SommerKollektion inspiriert sich an der Armani Abendmode und den Accessoires, den Farben und nuancierten Metalleffekten feiner Pailletten-Applikationen und Stickereien
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(Fotos oben) Timeless: Brillen, signiert von Giorgio Armani, stehen für zeitloses Design, hochwertige Materialien, handwerkliche Details und innovative Technologie
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Die CHANCE ergreifen
Foto: Angela Mrositzki / autentic.info
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Von der Kollektion zur Dachmarke “Blackfin”: Mit hochwertigen Titanbrillen und Strategien jenseits des Mainstreams passt der junge italienische Unternehmer Nicola del Din den traditionsreichen Familienbetrieb aus Agordo wandelnden Markterfordernissen an. Im Frühsommer vor zwei Jahren feierte die Firma Pramaor ihr 40-jähriges Bestehen. Früher fertigte das Unternehmen Brillen für große Auftraggeber der Branche. Heute ist der Familienbetrieb mit seinen Eigenmarken Blackfin und Bioeyes erfolgreich auf internationalen Märkten präsent. Vor allem Blackfin verbuchte in der Unternehmensbilanz einen Absatzboom und steigerte Jahr für Jahr die Umsätze. Ein urzeitlicher Fisch aus den Bergen als Markenidentität? Das mag ungewöhnlich scheinen, lacht Del Din, aber es erklärt sich! Er und Designer Corrado Rosson hatten die Idee zu Marke, Logo und Brillenlinie, einer hochwertigen Titan-Kollektion. Die grafische Ästhetik des stilisierten Fisches gefiel ihnen. Erschien das Symbol bisher vornehmlich als Dekor auf Brillenbügeln, führt das Unternehmen ab sofort Blackfin als Dachmarke. Dies sei der Ausgangspunkt einer Entwicklung, betont del Din. “Wir können uns nicht darauf ausruhen, schöne Titanbrillen zu verkaufen, sondern müssen als Unternehmen weiter wachsen. Dazu braucht es eine Geschichte.” Beim Blick auf heutige Markterfordernisse habe man festgestellt, dass Endverbraucherbedürfnisse immer stärker ins Visier rückten. Der Konsument suche Klarheit, Transparenz, weiß del Din. „Als Firma haben wir nur bedingt Einfluss auf den Verbraucher, aber wir können unser Image, das Außenbild bestimmen.”
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Mehr Emotion und die richtige Botschaft Wenn es für ihn so etwas wie ein Leitbild gibt, dann ist es die Weltfirma Apple. “Sie haben ein eindeutiges Konzept, ein einprägsames Logo und Erscheinungsbild. Der Verbraucher hat das Apple-Angebot klar vor Augen und entscheidet.” Emotionen rund um Produkt und Marke und Deutlichkeit in der Botschaft seien die Schlüssel zum Erfolg, ist der 38jährige überzeugt. Deshalb schließt er aus, auf den Zug aufzuspringen, den andere steuern. Er und sein Team wollen aus eigener Kraft die Zukunft gestalten und dabei sich und ihren Zielen treu bleiben. Deshalb auch das Leitmotiv “Looking Beyond. Always”. Über den Horizont blicken. Vorausschauen. Immer!, weist die Firmenphilosophie den Weg. Die sei durch die Marke Blackfin und die garantierte Brillenproduktion in heimischen Werkstätten repräsentiert. 53 Produktionsschritte durchlaufe jede Brille, in der Kombination moderner Industriefertigung und hochwertiger Handarbeit. Die Herstellung der Titanbrillen beherrsche man so gut wie nur wenige andere Unternehmen, sagt del Din selbstsicher. Heute aber reiche nicht einmal der Nachweis, dass die Titanbrille in Italien gefertigt wird. Der Verbraucher wolle es genauer wissen, weshalb man die regionale oder lokale Herkunft der einzelnen
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Brillenfotos: Pramaor
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(Foto links) Hoch hinaus will Nicola del Din mit Blackfin. Dank des zeitgenössischen Designs betont jede Titan-Fassung die Individualität ihres Trägers
Brillenkomponenten und Produktionsschritte zukünftig aufführen werde, erklärt del Din. Auch das Brillen-Design wird im Haus entworfen. Nicht Mainstream, sondern mutige Produktentwicklung. Brillenkultur. Besinnung auf das in der Firma gewachsene Know-how. Einsatz von Humanressourcen, ganz gleich, ob es sich dabei um Mitarbeiter oder Lieferanten handelt. Für alles zusammen fand man den Begriff “Neomade in Italy”. Eine Aufwertung mit neuen Inhalten des “made in Italy”, das ja nicht immer hält, was es verspricht (beispielsweise die Herstellung der Produkte im eigenen Lande!). “Unsere Brillen entstehen hier in Italien. Wahrscheinlich müssen wir es noch deutlicher kommunizieren: Wir sind Produzenten und haben mit den Jahren in der Herstellung der Titanbrillen ein sehr hohes Qualitätsniveau erreicht. Wir stecken viel Passion in die Produktion und in neue Projekte.” Im März auf einem Mido-Presseempfang wurde Blackfin erstmals als neues Markendach vorgestellt. Neben den internationalen Fachmagazinen horchte auch Tobias Piller, Korrespondent der FAZ, in die Brillenbranche hinein. Auf der Suche nach italienischen Firmen, die der Krise trotzen. Lange sprach er mit del Din. In Pillers Beitrag (Frankfurter Allgemeine Zei-
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tung, 06.03.2013) liest sich das so: “Unter der Marke Blackfin bietet er Brillengestelle aus Titan. Allein der Werkstoff sichert Exklusivität und garantiert rund 2,5 Millionen Euro Umsatz mit 25 Mitarbeitern.” Der junge Unternehmer sei selbstbewusst und ein schönes Beispiel dafür, dass Italien gut auf die Krise reagieren könne, schrieb Piller. Ein Fazit, das del Din und seine Mitarbeiter in ihrer Vision bestärken wird. Von Angela Mrositzki
Technologisch ausgreift und auch modisch Up-to-date: die Titan-Sonnenbrillen-Kollektion
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aus- und fortbildung
Neuer Glanz Das Norddeutsche Optik Colleg (NDOC) in Schwarmstedt hat sich seine Hörner abgestoßen und ist erwachsen geworden. Die Neueröffung ihrer Meisterschule wurde für Anke Steinhardt und Thomas Nagel und die Augenoptik im Norden zu einem großen Tag. stich. Nach nur 8 Monaten Bauzeit des 1,25 Mio. Euro teuren Projektes konnten die neuen Räume zwischen den Jahren bezogen werden.
Technisch ausgereifte Weiterbildung Zu den interessanten technischen Neuheiten zählen nicht nur die elektronischen Tafeln, die wie ein großer interaktiver Bildschirm arbeiten, sondern auch die Fingerabdruck-Sensoren an den Eingangstüren. Meisterschüler des NDOC können sich so außerhalb der Schulzeiten Zugang zum Gebäude verschaffen. Das Arbeiten in Lerngruppen oder praktische Übungen mit Familienangehörigen sind zu jeder Zeit möglich. Auch in den Praktikumsräumen stehen hochwertige Geräte zur Verfügung: ein Keratograph, elektronische Sehzeichendarbietung sowie eine HD-Video-Spaltlampe zur Hornhautkontrolle, Kontaktlinsenanpassung oder Ophthalmoskopie.
Auf in die Zukunft der Augenoptik lautet das Motto von A. Steinhardt und T. Nagel
Seminarprogramm erweitert
Mitte Februar war es soweit: Die große Eröffnungsfeier stand vor der Tür. Die Räume waren gewienert, das Catering bestellt. Erster Gast von Anke Steinhardt und Thomas Nagel war die Bürgermeisterin von Schwarmstedt, die sich begeistert durch die Räume führen ließ, gefolgt von Vertretern der augenoptischen Branche und dem Freundeskreis der Unternehmer. Das Architektenteam um Heiko Jahn, Daniela Schroeder und Horst Felkel von KMS in Walsrode kamen an diesem Tag nicht nur mit Glückwünschen, sondern mit einer besonderen Überraschung: Mit dem Gebäude nehmen sie an einem Architektur-Wettbewerb teil!
Neben den vielfach nachgefragten und gebuchten augenoptischen Seminaren gibt es dieses Jahr ein paar Besonderheiten. Dazu zählen: Einführung in die Funktionaloptometrie; Bodystatement – Körpersignale gezielt nutzen und einsetzen; Diebe, Betrüger, Notwehr; Forderungsmanagement; Arbeitsrecht; Azubi – aber richtig ... und vieles andere mehr. Die Schulung zum Optik-Assistenten bleibt fester Bestandteil des Seminarprogramms – denn es ist besser, einen Quereinsteiger mit Grundlagenwissen an den Kunden zu lassen, als ohne. Von Angela Mrositzki
Nach langen Verhandlungen mit den Banken und einem genialen Entwurf durch die Architekten erfolgte am 5. Mai 2012 der erste Spaten-
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Fotos: NDOC
Bereits im Jahr 2003 gründeten Thomas Nagel und Anke Steinhardt das NDOC: Eine Meisterschule, die mit persönlicher Betreuung und kleiner Gruppenstärke punktet. Angefangen mit 2 Teilnehmerinnen stieg die Zahl der zukünftigen Augenoptikermeister sprunghaft und erreichte im 2. Geschäftsjahr schon einen ersten Höhepunkt. Den Inhabern wurde klar, dass es nicht nur bei der Meisterausbildung bleiben könne. Die ersten angebotenen Wochenend-Seminare waren schnell ausgebucht, das Seminarprogramm stetig erweitert. Es fehlte allein an Raum. Deshalb entschied man sich für den Neubau.
Innen und Außen ein Highlight: das Norddeutsche Optik Colleg
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Neudefinition des High Index Materials Tribrid™-Brillenglasmaterial ist eine revolutionäre Brillenglastechologie, die die besten Glaseigenschaften kombiniert, abgestimmt auf die täglichen visuellen Bedürfnisse von Brillenträger, die eine höhere
klar > leicht > dünn > widerstandsfähig klar > leicht > dünn leicht > dünn dünn
Brillenglasstärke benötigen. 1,74
Das scharfe Sehen Bei jeder Brillenglasstärke ist scharfes Sehen wichtig. Brillengläser aus dem Tribrid™-Material besitzen die Eigenschaft klare und scharfe Abbildung bei höhere Glasstärken zu gewährleisten.
dünn und leicht Die perfekte Ausgewogenheit zwischen Komfort und
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andere Brillengläser
Tribrid™
Brillengläser
Brillengläser aus dem Tribrid™ Material werden hergestellt mit der Hybrid Technologie, eine Kombination aus dem Trivex®-Material und der traditionellen High Index Technologie.
Ästhetik eines dünnen Brillenglases.
widerstandsfähiger und haltbarer Das Tribrid™-Brillenglasmaterial bietet auch bei höheren Brillenwerten eine bessere Widerstandsfähigkeit, das bedeutet mehr Sicherheit, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit.
klar > leicht > dünn > widerstandsfähig
©2013 PPG Industries, Inc. Alle Rechte vorbehalten. TRIBRID ist eine Marke und TRIVEX ist eine eingetragene Marke von PPG Industries Ohio, Inc.
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Foto: Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte (buk)
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Perspektiven schaffen 1803 wurden in der Berliner Zeitung die ersten Ferngläser von J.H.A. Duncker aus Rathenow angeboten. Zur 5. “Langen Nacht der Optik” ist ihrer Geschichte eine Sonderausstellung gewidmet. Mit interessanten Veranstaltungen steht der 1. Juni ganz im Zeichen der Rathenower Optik. Erstmals präsentierte sich die “Lange Nacht der Optik” 2009. Seitdem ist der Blick auf Tradition und Moderne für die Stadt an der Havel und das Land Brandenburg so etwas wie eine feste Brancheninstitution. Vor allem ist es eine Veranstaltung mit vielen Akteuren und einer begeisterten Beteiligung der Menschen aus der Region. Zu den maßgeblichen Motivatoren und Gestaltern gehört die OABB (optic alliance brandenburg berlin e.V.), die mit ihrem Engagement lokal und regional zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung beiträgt und in den letzten Jahren nicht zuletzt auch über die Messeauftritte auf der Opti den Bekanntheitsgrad des Optikstandortes Rathenow sowie das Image des Netzwerkes und der einzelnen Unternehmen positiv förderte. Faszination Optik. Die ist auch in diesem Jahr den Besuchern gewiss, denn die 5. Lange Nacht der Optik wird wieder ein sehens- und erlebenswertes Programm bieten.
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Ein Höhepunkt wird ganz sicher das alle zwei Jahre stattfindende “Forum Optik” sein, das unter dem Thema „Die Zukunft der Brille, die Brille der Zukunft“ steht. Die Teilnehmer des Forums werden in Anwesenheit von Helmut Markov, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Brandenburg und Minister für Finanzen und Europaangelegenheiten, über strategische und arbeitsrelevante Themen diskutieren. Mit Spannung wird dazu auch der Fachvortrag von Werner Marchwat, dem Landesinnungsmeister der Augenoptikerinnung des Landes Brandenburg erwartet. Rathenow schaut nicht nur auf über 210 Jahre Brillenfassungsproduktion zurück. 1803 wurden in der Anzeige der Berliner Zeitung die ersten Ferngläser- „Theaterperspektive“von J.H.A. Duncker aus Rathenow angeboten. Eine Sonderausstellung bereitet die Geschichte der Ferngläser auf. Leihgaben von Sammlern, Museen und Institutionen ergänzen die umfangreiche Präsentation.
Bei den Vorträgen unter dem Motto „Augenoptik trifft Wissenschaft“ wird in diesem Jahr nicht nur Fachpublikum zum Teilnehmerkreis gehören. Mit der Wissenschaftsshow und dem Experimentalvortrag „PHYSIK- on stage“ gibt es zudem Wissenschaftliches publikumsnah aufbereitet, denn die Show erklärt mit einer guten Portion Witz – “einleuchtend” und leicht verständlich – optische Naturphänomene wie Halos, Regenbögen oder Polarlichter, aber auch Vorgänge in verschiedenen Spektralbereichen, Experimente mit Hochgeschwindigkeitskameras und Infrarotkameras. Zum Ausklang wird, wie bei jeder Langen Nacht, eine Komposition aus Barock-Feuerwerk und Projektionstechnologien, genannt Video Mapping, den Rathenower Abendhimmel zum Leuchten bringen. Das komplette Programm ist einzusehen unter: www.oabb.de. Von Angela Mrositzki
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standortgespräche
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Stilbewusstsein fördern Gespräche sind dann gut, wenn sie in die Tiefe gehen, man anschließend guten Mutes ist und etwas mitgenommen hat. So erging es Heinz Jürgen Höninger, der in Linz Arnold Schmied jun. traf und mit ihm über moderne Endverbraucher und Wertepartnerschaft sprach. Es ist schon eine Zeit her, da besuchte ich Arnold Schmied, der gemeinsam mit seinem Bruder Klaus die Geschicke des Familienunternehmens Silhouette lenkt, und wurde wie eh und je mit großer Freundlichkeit empfangen. Wir hatten verabredet, uns ein wenig über die Branche auszutauschen. Die beginnt ja nicht mehr wie früher bei Industrie bzw. Großhandel und endet am Schaufenster der Augenoptiker, sondern die gestaltende und teilnehmende Rolle des Endkunden nimmt zu. Er befreit sich vom Dasein als kaufende Zielgruppe, die man eindimensional über Anzeige bzw. Mailing bewerben kann und sucht mehr und mehr selbstbestimmt Dialog und Kommunikation mit Marken und Unternehmen, ihren Philosophien und Produkt- und Wertaussagen. Im Klartext – der anspruchsvolle Kunde will sich und seine Vorstellungen im Produkt und im Unternehmen wiedererkennen. Manche nennen das Markenbewusstsein, andere Stilbewusstsein, das sowohl Sinne als auch Anspruch befriedigt. Stilbewusstsein wirkt sehr umfassend. Es führt dazu, dass Menschen verschiedenen Situationen unterschiedlich begegenen und in ihnen unterschiedlich empfinden. Bei Uhren ist das schnell zu beobachten. Eigentlich würde eine günstige Swatch reichen für alle Gelegenheiten des Lebens, wo Zeitmessung bzw. -bestimmung notwendig ist, meint Schmied. Aber so ist es nicht für die, die auf Stil, mit den dazugehörigen Empfindungen, Wert legen. Da muss es manchmal doch eine Breitling sein – vielleicht für die Zeit, die besonders wertvoll oder schön oder beides ist. Die Situation, der Kontext bestimmt die Wahl der Uhr, die getragen wird. Sicher ist, die mit einer Breitling angesehene Zeit ist qualitativ eine andere, als die von der Swatch abgelesene. Und wir sind uns einig, dass dies auch bei der Brille möglich sein kann. Wenn die werthaltige Kommunikation, die zwischen Industrie und Augenoptiker fließt, in konzertierter Weise an den Brillenkunden weitergegeben wird. Die Basis hierfür ist die Wertepartnerschaft zwischen Unternehmen und Augenoptiker. Sie geht in die Tiefe über Vertrauen und in die Breite über erfolgreiche Zusammenarbeit. Sie beinhaltet gegenseitige Akzeptanz der Kompetenzen und persönliche Wertschätzung. Die Zusammenarbeit ist ergänzend arbeitsteilig – ebenso die Kommunikation. Hier kommt es darauf an, dass beide in ihrer unterschiedlichen Kompetenz gemeinsam versuchen, den Brillenkunden für die Fassung
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einer bestimmten Kollektion und ihr Konzept so zu begeistern, dass eine Nachhaltigkeit über den Kauf der Brille hinaus entsteht. Damit immer dann, wenn der Kunde seine Brille in die Hand nimmt, sie auf- oder absetzt, er das in einem aktivierten Marken-Stilbewusstsein tut. So aktualisiert sich das Wertbewusstsein stets aufs Neue und festigt sich. Wertpartnerschaften zwischen Augenoptiker und Unternehmen dienen so dem Ziel, die Brille im Bewusstsein der Menschen entsprechend wertig und nachhaltig zu positionieren. Dazu bedarf es in dieser multioptinalen Multichannel-Welt auch einer Multi-Channel-Kommunikation – sowohl auf der Seite des Augenoptikers, als auf Seiten des Unternehmens. Jeder in seiner Art und auf seine Weise – aber in der Aussage, in der Kommunikation aufeinander abgestimmt. Die Werteparnerschaft dient sowohl dem Augenoptiker, dem Unternehmen, als auch dem Brillenkunden, der so eine Stil-Konsistenz erlebt, die ihm bestätigt, die richtige Wahl getroffen zu haben. Gelingt dies, so haben Augenoptiker und Unternehmen einen kommunikativen Raum aufgespannt, in dem der Kunde sich in einer Welt bewegt, die er als die seine, bzw. seinem Stilbewusstsein entsprechende, erlebt. Ich merke an, dass es bisher die Brille nicht geschafft hat, im Bewusstsein der Kunden die Wertschätzung zu erlangen, die ihr eigentlich zusteht, da wir in einer visuellen Gesellschaft leben. Worauf Schmied meinte, daran müsse man aber stets arbeiten und dürfe nicht verzagen. Man solle es sich nur jeden Tag aufs Neue vornehmen. Wem könnte man eine solche Aussage mehr abnehmen?! Seine Familie hat in den letzten Jahrzehnten par Excellence bewiesen, wie erfolgreich das konsequente Erzeugen, Halten und Weiterentwickeln von Wert in Verbindung mit einer gehörigen Portion Entscheidungskraft sein kann. Die Linzer haben eine Erfolgsgeschichte sondergleichen hinter sich – und es ist anzunehmen und zu hoffen, dass die so weitergeht. Fazit: Die traditionelle Augenoptik benötigt traditionsgebundene, aber zugleich innovative Partner, um den Herausforderungen der Zukunft unternehmerisch positiv entgegenzusehen – auch wenn der moderne Kunde nicht der einfachste ist. Von Heinz Jürgen Höninger
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Be social!
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Nicht alle Ihre Kunden erreichen Sie online. Laut der aktuellen Allensbach Studie stellt die Gruppe der bis 44-jährigen jedoch online den größten Käuferzuwachs. Die Altersklasse 50+ hat 2012 online 77 Prozent zugelegt. Diese Zahlen zeigen Optikern genau das Kundenpotential auf, welches aktiv über Social Media angesprochen werden kann.
Perfekte Kundenbindung mit Social Media
Das Internet ist interaktiv. Nutzer wollen heute Inhalte nicht nur konsumieren, sondern selber gestalten, teilen, kommentieren. Der User / Konsument ist längst zum “Prosument”, ergo Verbraucher und Produzent in einer Person, geworden. Die Voraussetzung hierfür lieferte das web 2.0 mit einer wachsenden Zahl interaktiver Elemente. Diese werden mittlerweile mit dem Begriff “Social Media” beschrieben. (Die Bezeichnung web 2.0 für diese neue Generation des Web entstand in Anlehnung an Software-Versionen, die mit Nummern gekennzeichnet werden).
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Wie funktioniert Social Media? Für die Kommunikation kommen Text, Bild, Audio- und VideoElemente zum Einsatz. Diese können on- wie offline gemeinsam erstellt, bearbeitet, verteilt, kommentiert und beurteilt werden. Hierfür gibt es sogenannte Plattformen wie beispielsweis YouTube und Vimeo für Videos, Pinterest oder Instagram für Fotos. Dorthin werden Dateien ganz einfach via Internetzugang vom PC aus hochgeladen und stehen fortan zum „Teilen“ (to share) mittels Veröffentlichung im Internet bereit. Diese (kostenfreien) Angebote bezeichnet man als Social Media. Die genannten Plattformen sind jedoch in ihrer Ausrichtung und ihren Funktionen eingeschränkt. Je nach Sinn und Zweck lassen sie sich allerdings hervorragend nutzen, um Kommunikationsinhalte zu verwalten, von Netzwerken aus darauf zuzugreifen, oder anderen „Nutzern“ den Zugriff zu ermöglichen. Um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, wählt man das jeweils hierfür geeignete Netzwerk. Dabei ist es wichtig zu wissen, das jedes soziale Netzwerk (engl. Social Network) seine eigene Anhängerschaft und die darauf abgestimmten Funktionen hat.
Netzwerke bedienen auch geschäftliche Interessen Die bekanntesten Netzwerke sind in Deutschland Facebook, Twitter, XING, Google+, LinkedIn, wer-kennt-wen. Soziale Netzwerke sind meist kostenfrei und finanzieren sich in der Regel durch Werbung und Sponsoring. Teilweise bestehen auch Partnerschaften zwischen den genannten Plattformen. Das macht durchaus Sinn. Google+ zum Beispiel
hat YouTube als Partner. Bei XING und LinkedIn geht es um berufliche, unternehmensspezifische Themen und Kontakte. Auf Twitter, einem Mikro-Blog, werden im Sekundentakt Neuigkeiten „getwittert“. Hier folgt man interessanten Menschen, „retweetet“, zitiert deren Meldungen, kommentiert oder favorisiert mit einem Sternchen. Viele dieser auf 148 Zeichen begrenzten Kurzmeldungen, „Tweets“ genannt, verlinken auf den Artikel eines Blogs, ein Bild, Video oder andere Social Media-Inhalte. Für Optiker lohnt es sich, einen Blick auf die XING Gruppen zu werfen: Hier finden sie interessante Fachbeiträge. Eine andere Welt ist das Netzwerk Facebook: In diesem „Global Player“ tauschen sich Freunde, Bekannte, Kollegen und Verwandte zu Themen jeder Art aus. Hierfür werden persönliche Texte, Bilder oder Videos „gepostet“. Als weitere Funktion gibt es unter anderem einen Online Chat. Solche privaten Chats werden auch auf dem Smartphone angezeigt, sofern dort die entsprechende „App“ (engl. Applikation, Anwendung) installiert ist. Ebenso kann zu Veranstaltungen eingeladen werden. Letzter Stand der Dinge: Facebook wird erwachsen. Die Generation „Eltern“ ist in diesem Sozialen Netzwerk angekommen. Wer sucht, der findet! So wie Google+ (plus) 2012 dem lokalen Handel mit Google+ Local ein Geschenk machte, bietet Facebook zukünftig mit seiner „Graph Search“ innerhalb seiner großen Community etwas ähnlich Interessantes: Bei der internen Suche, zum Beispiel nach einem Optiker in der eigenen Stadt, kann man sich zukünftig anzeigen lassen, ob Freunde, Bekannte diesen schon aufgesucht und bewertet haben. Empfehlungsmarketing 2.0: Lieber Optiker, was willst Du mehr? Tipp: Je mehr „Follower“ Sie
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Schon bei der Anmeldung unterscheidet Facebook zwischen einer privaten, künstlerischen und kommerziellen Nutzung. Vorteil für kommerzielle Nutzer: Facebook stellt kostenfrei jeweils für 28 Tage eine detaillierte und aussagekräftige Analyse der Klicks zur Verfügung. Diese ist bares Geld wert! Richtig eingesetzt, eignet sich Facebook so nicht nur zur Kundenbindung. Mit etwas Geduld, Geschick und Know-how gewinnen Sie hier neue Kunden. Wichtig ist es, mit den Richtlinien und rechtlichen Regeln, wie zum Beispiel Bildrechte, vertraut zu sein. Das gilt für alle Social Media Anwendungen gleichermaßen.
das bereits für sich erkannt und überzeugen hier mit Qualität und Authentizität bei Kunden und Suchmaschinen gleichermaßen. Viele Optiker schrecken aber noch davor zurück, Social Media für ihre Zwecke zu nutzen. Das Social Web bedeutet eine neue Herausforderung für den Unternehmergeist. Es ist jedoch eine zukunftsweisende Möglichkeit, Neukunden zu gewinnen und Kaufabsichten durch Empfehlungen anderer positiv für sich zu entscheiden. Nirgendwo sonst kommt man dem Kunden so nahe! Auch die Kosten für diese neue Form der Kundenbindung sind im Gegensatz zur klassischen Kundenansprache gering. Oft fehlt jedoch die Zeit, sich selber schlau zu machen. Da aber guter Rat in Form von Vorträgen und „Work Shops“ zu haben ist, lohnt es sich hier die knappe Zeit zu investieren. Wen Sie wie und in welcher Zeit erreichen: Für den Einsatz von Social Media ist es sinnvoll, auf diese Fragen eine klare Antwort zu finden.
Der nächste Schritt ist, ein kleines Konzept zu erstellen, das die Punkte Zeit und Kosten berücksichtigt. Diese zwei Faktoren sind variabel: Investieren Sie selber mehr Zeit, benötigen Sie ein kleineres Budget und umgekehrt. Entscheidend für die Kundenbindung ist es, dass der Kunde sich angesprochen fühlt. Foto: C. Weber Höller
auf Facebook haben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Sie auf Facebook mit einem „war hier“ markieren und bewerten. Gleiches gilt für einen Eintrag bei Google+ Lokal. Melden Sie sich an und stellen Sie interessante Informationen zu Ihrem Unternehmen sowie ansprechende Fotos online.
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Die Autorin Claudia Weber Höller beschäftigt sich mit Social Media im Hinblick auf Praktikabilität und Nutzen für Kunden und aktive Kundenbindung (www.dcign.info)
Selbst Angela Merkel diskutierte via „Hangout“
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Auch das noch etwas unbekanntere Netzwerk Google+ wächst langsam, aber stetig. Und bietet spannende Möglichkeiten! Bei seinen Nutzern macht es keine Unterschiede. In diesem Sozialen Netzwerk kommt man über die themenspezifische Suche nach Neuigkeiten zusammen. Seit kurzem unterstützt Google+ diese spezifischen Interessen durch die Möglichkeit, online Gemeinschaften „Google + Communities“ zu bilden. Darüber hinaus bietet G+ seinen Nutzern die Funktion „Hangout“: Eine online Videokonferenz (mit bis zu neun Teilnehmern). Diese kann aufgezeichnet und parallel auch auf einem eigenen Kanal auf YouTube gezeigt werden. Dort oder im G+ Netzwerk sitzen die Zuschauer. Großeltern nutzen diese Möglichkeit bereits, um online ihre Enkelkinder zu sehen. Selbst Angela Merkel diskutierte kürzlich zum ersten Mal via „Hangout“ mit Gästen. Ebenso kann die Hangout Funktion dazu genutzt werden, Kunden online etwas zu zeigen oder zu erklären. Auch ist ein eigener YouTube Kanal, zum Beispiel um neue Produkte oder Dienstleistungen vorzustellen, eine Überlegung wert. Herstellervideos können dort dem eigenen „Kanal“ hinzugefügt werden. Einige Optiker haben
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www.bexx.de
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Virtuelle Marktplätze Webshops und Beratungs-Apps in der Augenoptik sind im Vormarsch. Auch Günther Harries von Paradies Optik in Hamburg ist für moderne IT-Lösungen aufgeschlossen. Im März startete er mit der Online-Brillenglasorder beim Glücksburger Glashersteller Schulz. Zulieferern – in der Hauptsache die online praktizierte, automatisierte und rationalisierte Warenbeschaffung, die gegenüber klassischen Liefersystemen auf Schnelligkeit und Vereinfachung des Bestellvorgangs sowie die effiziente Abwicklung von Serviceleistungen setzt.
Foto: Schulz Optische Fabrik GmbH
Paradise Optik am Alten Steinweg, im Herzen der Hamburger City, ist seit 20 Jahren eine gute Adresse für individuell gefertigte Brillen. “Um Ihrer schönen Augen willen”, wirbt die Homepage von Günther Harries, staatlich geprüfter Augenoptiker, Augenoptikermeister und Kontaktlinsenspezialist. Während des zweistündigen Gesprächs erlebe ich, wie Harries auf seine Kunden zugeht, sie berät, wie er augenoptische Kompetenz sympathisch und mit einem “Hamburger Schnak” spontan anzubringen weiß. Mit am Tisch sitzt Frank Walenda, strategischer Marketing-Berater für die Michael Pachleitner Group, zu der die Firma Schulz heute gehört. Schulz, seit lan-
Effizient: Das Online-Bestellportal für Brillengläser der Schulz Optische Fabrik GmbH
gem Lieferant von Paradies Optik, sei auf ihn zugekommen, sagt Harries. Er hat die Entwicklung des Webshop-Konzepts bis zur Realisierung begleitet, und sein Geschäft gehört zu den ersten, die mit dem System arbeiten. Harries ist internet-affin und experimentierfreudig. Als einer der ersten Hamburger Optiker hatte er eine Webseite. Heute ist er im Geschäft mit dem iPad unterwegs, um in der Kundenberatung flexibel und nicht an den Computer gebunden zu sein. Natürlich nutzt er die Vorteile des Business-to-Business (kurz B2B), die elektronische Kommunikation und Unterstützung von Geschäftsprozessen zwischen ihm und seinen
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“Es gibt inzwischen ein intensives Internetgeschäft bei Fassungen, Brillengläsern und Kontaktlinsen. Jedoch scheint es unserer Branche schwer zu fallen, einen Webshop zu konzipieren, wie ihn die jungen Kundinnen von Zalando gewohnt sind, denn oft lässt die praktisch-funktionale Anwendung zu wünschen übrig. Beratungstools sind schön, mitunter aber sind sie zu kompliziert und man muss zu viele Wege gehen, um zum Ergebnis zu kommen. Alles aber, was mit IT-Technik zu tun hat, muss mir die Arbeit mit dem Kunden erleichtern. Es muss funktionieren, denn ich will mich dem Kunden gegenüber nicht für Unzulänglichkeiten rechtfertigen müssen. Das wäre nicht glaubwürdig.” Läuft es, profitiere sein Lieferservice davon, der garantiere dem Kunden “on time Delivery”, die termingerechte Fertigstellung seiner Brille, betont Harries. Seit Herbst 2011 arbeitet in der Michael Pachleitner Group in Graz ein eigens gegründetes Team an der Entwicklung des Online-Bestellsystems. In einem Lernprozess, bei dem auch Input vom Markt berücksichtigt wurde. “Wir wollten alle operativen Kriterien einbeziehen, denn das beste System ist nichts wert, wenn es nicht läuft,” erläutert Walenda. Gerade im Bezug auf Funktionalität müsse man zwischen Theorie und Praxis unterscheiden, denn was toll aussieht, muss noch lange nicht wunschgemäß funktionieren. “Inzwischen aber haben wir die Rückmeldung vieler Augenoptiker und sehen, dass es zumeist Kleinigkeiten sind, an denen das System hängen bleiben kann. Hier justieren wir täglich nach. Die Gruppe investiert schon länger sehr viel Zeit in die Entwicklung von IT-Beratungs– und Ordertechnologien und dies im ständigen Austausch mit den Nutzern und Partnern aus den Märkten“, erklärt Walenda. Das neue Online-Portal ist nach seiner Einschätzung ein echtes Benchmark. In einem zweiten Schritt soll zudem ein Statistikmodul online geschaltet werden, über das der Optiker Auftragsbestätigungen, Rechnungen, Reklamationen und Abverkäufe abrufen kann. Im Sinne von Transparenz und einer vertrauensvollen Partnerschaft sei es wichtig, dem Kunden all diese Daten zur Verfügung zu stellen, so Walenda. Auch
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mittelfristig plant man bereits weiter: die Online-Order in der Kombination Fassung und Glas, mit einem Fassungsprogramm aus den firmeneigenen Marken-Kollektionen. Günther Harries wird dann sicher wieder einer der ersten sein, der sich mit konstruktiver Kritik zu Wort meldet. “Ja!, denn das Internet kann auch Hemmschwellen auf- statt abbauen. Wichtig ist, dass ein Webshop reibungslos läuft, wenn man sein Häkchen im Warenkorb gemacht hat. Leuchtet das grüne Lämpchen, müsste alles ok sein. Taucht aber ein Problem auf und es ist ein Anruf erforderlich, dann muss am Telefon eine kompetente Beratung und Hilfe zur Verfügung stehen.”
Ein Tool, das den Verkauf vereinfacht
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Die Firma Schulz Optische Fabrik GmbH mit Sitz in Glücksburg gehört zu den Glas-Vollsortimentern und führt im Angebot sowohl konventionelle Produkte als auch Freeform-Technologie vom Einstärken- bis zum Mehrstärkenglas sowie unter dem Begriff “Outdoor” das Segment der Sonnenbrillengläser. Lag der Brillenglasorder früher ein rein sachliches Bestellwesen zugrunde, werden die Produkte jetzt ausführlicher erklärt. Über das System soll der Optiker auf das gesamte Sortiment zugreifen und seine Bestellungen abwickeln können, um wiederum seine Kunden schneller und mit weniger Zeitaufwand bedienen zu können, führt Walenda aus. Funktionen und Services der Internetplattform sind: • Das Online-Bestellportal für Brillengläser „Made in Germany“, 24-Stunden und 7 Tage die Woche aktiv, gesteuert durch einen leicht bedienbaren, komfortablen Bestellprozess • Das funktionelle Beratungstool für Verkaufsgespräche demonstriert dem Kunden die ausgewählten Brillengläser unter anderem in 3D-Darstellung, mit verschiedenen Brillenglasdicken, Veredelungen und Farben • Das Kommunikationsportal informiert über Produktneuheiten, Aktionen und aktuelle Serviceleistungen • Das einfach zu verwaltende Wirtschaftsportal liefert Auswertungen zu Umsätzen, Bestellungen und Guthaben • Das individuelle Kundenportal bietet die Möglichkeit, Benutzereinstellungen schnell und einfach zu ändern und sich einen Überblick über alle Bestellaktivitäten zu verschaffen
Brillantenblick „Es ist wunderbar“, urteilt Juwelierin Manuela Rieck* über ihre multifokalen Kontaktlinsen. Seit sie diese trägt, sieht sie nah und fern wieder perfekt. Für Ihre filigrane Arbeit mit Brillanten, Perlen oder Edelmetallen ist das unerlässlich.
Zusammengefasst: Willkommen in der Zukunft auf virtuellen Marktplätzen! In diesem Sinne garantieren Webshops Kunde und Lieferant operative Schlankheit und eine schnellere, direktere Kommunikation. Vorausgesetzt, sie sind übersichtlich, unkompliziert und benutzerfreundlich. Denn der Nutzer, so Augenoptiker Harries, ist nur zufrieden, wenn er sich problemlos durch das Produktangebot bis zum Kaufabschluss durchklicken kann. Von Angela Mrositzki
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* Manuela Rieck gehört zu etwa 200.000 Menschen in Deutschland, die Mehrstärken-Kontaktlinsen tragen. Ihre simultane multifokale MonatsaustauschKontaktlinse ECCO easy plus zoom korrigiert nicht nur perfekt, sondern garantiert auch bei trockenen Augen komfortables Sehen.
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Mission und Botschaft: Zeal-Leitsatz im Empfang der Firmenzentrale
Willkommen in Boulder: Marketingdirektor Joe Prebich
Up-date zum Unternehmen: Maui Jim Präsentation in Dallas
Hochmotiviert und “geerdet”: das junge Zeal-Team
Traumhaftes Ski-Wetter: Vail in den Rocky Mountains
Simona Finessi (Publicomm Italien) vor dem Goggle-Test
Klare Ziele gesteckt: Zeal- Präsident John Sanchez
Philosophie und Passion Im März lud Maui Jim Fachmagazine aus sieben Ländern auf eine Pressereise in die USA zu einem Strategie-Update sowie dem Besuch der Zeal-Zentrale in Boulder, Colorado. Die junge Sonnenbrillenmarke, Newcomer auf der Silmo 2012, erweitert die Perspektiven des in Europa erfolgreichen amerikanischen Unternehmens. 30 32
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“Aloha all, it is almost time ...” Kurz nach der Mido im März erreicht mich die E-Mail von Marketing Manager Martijn van Erde mit der Einladung zu einer außergewöhnlichen Pressereise. Wie schon vor eineinhalb Jahren unter Teilnahme ausgewählter internationaler Fachmagazine aus Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Kuwait (die Kollegen aus England und Schweden waren dieses Mal leider verhindert – doch das Pressekader wächst zusehends!). Treffpunkt ist die texanische Weltmetropole Dallas – ein augenscheinliches Symbol amerikanischer Wirtschaftsmacht. Nicht von ungefähr heißt es: “Everything is bigger in Texas”. So auch unser Hotel, das Gaylord Texan Resort & Convention Center mit über 1.500 Gästezimmern, Spa-Ressort und diversen Restaurants. Nach einem deftigen texanischen Abendessen steht hier am ersten Morgen die Präsentation des Maui Jim Managements auf dem Programm. Luis Altuve, Vice President Marketing und Paul Lippens, Chief Financial Officier, illustrieren Facetten der zukünftigen Unternehmensstrategie. Ihr wichtigstes Fazit: Konträr zur weltweiten Wirtschaftskrise seien die Umsätze für Maui Jim auch 2012 positiv verlaufen, insbesondere im RXBusiness, so Lippens (ohne genaue Zahlen zu nennen, denn die sind laut Unternehmensleitung “geheim”).
Fokus auf Mitarbeiter, Produkte, Kunden Wann immer von den hawaiianischen Wurzeln und dem “Aloha Spirit” des Unternehmens die Rede ist, geht es in erster Linie um Human Relations, Mitarbeiter und Kunden. So während der Wirtschaftskrise 2008/2009, als Firmenboss Walter Hester hinter seiner Mannschaft (kein einziger Mitarbeiter wurde entlassen!) und hinter seinen Kunden stand. Mit entsprechender Verve spricht Luis Altuve, der erst seit sieben Monaten das Management in Peoria verstärkt von der Partnerschaft mit dem traditionellen Optikgeschäft. Altuve, der langjährige Markenerfahrung aus der Konsumgüterindustrie einbringt, wird Marketing und Kommunikation zukünftig eine zusätzliche Dimension hinzufügen: Die Hinwendung zum Endverbraucher. Neben dem Fokus auf den Fachhandel, dem B2B-Business wird in die B2C-Kommunikation investiert werden. “Lediglich 5 Prozent Brand-Awareness bei den Konsumenten in den USA ist nicht ausreichend. Schließlich haben wir ein geradezu perfektes Produkt, insbesondere eine hochwertige Glastechnologie. Zudem steht hinter der Marke ein hervorragender Kundenservice. All diese Faktoren müssen auch zum Endverbraucher kommuniziert werden. Über unsere Endkunden aber haben wir noch einiges zu lernen”, gibt Altuve einen Ausblick auf die zukünftige Marschrichtung. Verbraucherbewusstsein, Markentreue, Kundenloyalität. In diesem markenstrategischen Spannungsfeld wird das Unternehmen seine Anstrengungen zum Markenaufbau verstärken. Grundlage ist eine Konsumer-Marktstudie in den USA, die
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Fokus auf den Konsumenten: Luis Altuve, Maui Jim Vice President Marketing
international und somit auch auf Europa noch ausgeweitet werden soll. Bezüglich der Ergebnisse “vertröstete” Altuve die Journalisten in Dallas jedoch auf den Sommer 2013. Bis dahin seien die Erkenntnisse ausgewertet und taktische Schlüsse gezogen. Über die Marktstudien will man eine klare Vorstellung von den Konsumentenzielgruppen gewinnen, zu denen Maui Jim-Kunden gehören. Darüber hinaus die Information, über welche Medien sie erreicht werden. Wobei zukünftig Social Media und digitale Kommunikation eine zunehmend wichtigere Rolle spielen werden, ergänzt Altuve.
Kundenservice und Kundentraining Die Reihe ist an Chad Smith mit einem ausführlichen Überblick über Kollektionsmodelle, Glas- und Polarisationstechnologie. Sympathisch-eloquent personifiziert der Maui Jim-Trainer die intensive Arbeit am und mit dem Kunden. Er vermittelt intern Trainern und Repräsentanten und draußen im Markt auch dem Optikerkunden seine profunde Produktkenntnis und schwört sie auf die Marke ein. Ihm zuzuhören begeistert auch Nichtoptiker. Luis Altuve: “Training the trade! Chat ist meine beste Informationsquelle über das, was sich im Markt abspielt. Wir investieren sehr viel, um unser Verkaufsteam und die Optiker zu unterstützen, zu informieren, zu motivieren. Etwas Vergleichbares habe ich bisher noch nicht erlebt.” In der Produktentwicklung sei Firmenchef Walter Hester die treibende Kraft, betont Altuve im zweiten Teil seiner Strategierede. Kollektions-Upgrades, Markenimage und Verkaufsförderung, der Auftritt am Point of Sale, würden mehr und mehr an den Anforderungen der Optiker und an den Wünschen der Endkunden ausgerichtet. Mit einem ausgewogenen Mix aus Sport-, Lifestyle- und Fahionelementen tut sich auch im Design einiges. Designer Richard Walker lässt Mode- und
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Treffsicher: Unsere spanische Kollegin Ester Alonso beim Tontaubenschießen
Come-together: Beer Pairing Dinner in der Brauerei UpSlope
Zeitgeschmack einfließen: “I´m extremly exited about all the prospects” schließt Altuve seinen Perspektivvortrag.
Die beginnt mit einer informellen Begrüßung im Headquarter, mehr ein Concept-Store denn ein Showroom, in dem die Kunden direkt in die Markenwelt eintauchen können. Zur Einführung erzählt Prebich über “History and Heritage” der Stadt und die Ursprünge der Sonnenbrillen-Marke. Nicht von ungefähr säße man in Downtown. Das moderne Boulder sei sowohl die Präsenz technologischer Industrie mit Dependancen von Microsoft und IBM, als auch ein idealer Standort für lokale Unternehmen wie Zeal. Als authentische Marke sei man fest in die Community integriert. “Früher war hier der Viehmarkt und in diesem Gebäude saß eine Fleischerei.” Nach der Renovierung wurde daraus ein modernes Loft, mit viel Raum und natürlichem Licht. “Brooklyn meets Boulder ...”, lächelt Prebich. Ein optimales Ambiente für die hochmotivierte Truppe mit sieben Mitarbeitern im Innen- und weiteren 7 im Außendienst.
Am Nachmittag folgen den Worten Taten. Wir fahren auf eine texanische Shooting Range – und testen die Sonnenbrillen beim Tontaubenschießen. Mit einer durchaus ansehnlichen Trefferquote, selbst bei den Kollegen, die noch nie ein Gewehr in den Händen gehalten haben. Verhext waren die Schrotflinten bestimmt nicht. Dann lag es wohl eher am gesteigerten Kontrastsehen durch die polarisierenden Gläser. Und ein bisschen auch am Anfängerglück!
Lifestyle, Outdoor und Optik Tagsdarauf fliegt uns der firmeneigene Jet nach Boulder in Colorado. Kein First-Class-Arrangement, sondern ehrlicher Kundenservice! Denn bei Maui Jim gehört die schnelle, unkonventionelle Beförderung von Kunden und Gästen innerhalb der USA zum Aloha-Spirit. In Boulder begrüßt uns Chelsea Lawson, verantwortlich für die Zeal-PR. Nach dem Lunch führt sie uns durch das Zentrum der jungen dynamischen Universitätsstadt die auf circa 1600 Metern an den Ausläufern der Rocky Moutains liegt. Dank des trockenen Hochgebirgsklimas (mit fast 300 Tagen Sonnenschein pro Jahr!) ein idealer Trainingsort für Ausdauerathleten. Zudem sagt die Auszeichnung “Bicycle Friendly Community”, ideale Fahrradstadt, einiges über das Outdoor-Feeling ihrer Einwohner aus. Demgemäß steht auf unserem Abendprogramm ein “Beer Pairing Dinner”, ein zünftiges Barbecue bei eisigen Minusgraden vor den Toren der Brauerei UpSlope. Drinnen sitzen wir mit ZealPräsident John Sanchez und Marketingdirektor Joe Prebich und ihrem Team zusammen bei belgischem Style Pale Ale und Brown Ale: Einstimmung auf den “Heartbeat” der Zeal-Community und die Präsentation am nächsten Morgen.
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Deren Leitsatz “Follow Us” ist das Entree in die Markenwelt. Sanchez zeichnet ein Dreieck auf das Clipboard – die Eckpfeiler der Unternehmensphilosophie: Environment, Social Responsability and Life-Experiences – Umweltverantwortung, Sozialengagement und Lebenserfahrungen. Seiner Philosophie folgend unterstützt das Unternehmen eine Vielzahl von Initiativen, von Waldaufforstungs-, Wassergewinnungs- und Hausbauprojekten in Mittelamerika bis hin zu speziellen Outdoor-Aktivitäten für Kinder in Boulder oder der Hilfe für Brustkrebspatientinnen. “Charity-Projekte nur mit Geldspenden zu füttern, ist unsere Sache nicht. Wir fördern Projekte mit unseren Produkten und vornehmlich mit persönlichem, konkretem Engagement”, präzisiert Prebich ihre Auffassung von Social und Environment Responsability. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Kampagne, intern “Fiftyforeighty” genannt (Boulder liegt 5480 feet über dem Meeresspiegel!). Sie sieht vor, in 2013 – und darüber hinaus – jedes Jahr 5480 Bäume zu pflanzen. Einen großen Zeal-Wald, ausgehend von den USA an unterschiedlichsten Orten auf der Welt, erklärt Sanchez. Kon-
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Ausgezeichnet: HD Ski-Goggle erhielt den Ispo-Gold-Award 2013
Lifestyle, Active, Performance: die Produktsegmente der Zeal-Sonnenbrillenkollektion
sequent wird diese Philosophie umgesetzt. Selbst im täglichen Arbeitsumfeld, so wurde die Holzvertäfelung im Showroom und in den Büroräumen in Boulder aus “Beatlekill Pinewood” gefertigt. Die vom Bergkiefernkäfer befallenen toten Bäume finden im Interieur ihre sinnvolle Verwendung.
schließen. Es sei das weltweit erste Brillenglas seiner Art, die umweltfreundliche Alternative zu Brillengläsern auf Rohölbasis, betont Sanchez. “Es zeigt, was wir unter Innovation verstehen, nämlich ein Crossover aus dem Einsatz ökologischer Rohmaterialien und Kreativität in der Produktentwicklung.”
Zur Zeal-Community zählen vor allem die Athleten. “Sie sind Teil der Markenfamilie” erklärt Prebich zur Einführung des Video-Films, der international aktive Extremskiläufer, Snowboarder, Surfer, Skater, Wakeboarder vorstellt. Sie testen die Produkte und bringen ihre Erfahrungen in die Brillenentwicklung ein. Darüber hinaus treten sie als Markenbotschafter auf und geben dem aktiven Lifestyle- und Outdoor-Charakter der Marke ein authentisches Gesicht.
Mit dem Mutterunternehmen Maui Jim verfügt man jetzt über zusätzliches Know-how in der Glastechnologie. Hinzu kommen die Präsenz in der Distribution und die Kompetenz im Verkauf und im Kundenservice. Hans-Jürgen Penzek, VicePresident Europe und Leiter der deutschen Niederlassung in Braunschweig, der die Pressereise über die gesamte Zeit begleitete, sieht die Übernahme als ideale Ergänzung zum Angebot für den Optikfachhandel: “Mit Zeal können wir uns parallel Marktpotenziale bei einer jüngeren, aktiven, sportlichen Klientel im mittelpreisigen Marktsegment erschließen.”
Brillen- und Glasproduktion auf Pflanzenbasis Hundert Prozent konsequent wird das Umweltverständnis in der Herstellung umgesetzt. So sind alle Sonnenbrillenmodelle aus Z-Resin hergestellt, ein Naturmaterial auf Basis von Rizinusöl, das völlig ohne Rohölkomponenten auskommt und von einem spezialisierten Schweizer Zulieferer eigens für Zeal entwickelt wurde. Rizinusöl gehöre zu den erneuerbaren Ressourcen, bestätigt Dick Auld, Experte in Pflanzen- und Bodenwissenschaften der Technischen Universität in Texas und spricht der Initiative sein Lob aus. Neue Produktentwicklungen sind bereits in Planung, darunter Brillenmodelle sowohl aus Colorado Beatlekill Pinewood, als auch Metallbrillen aus recyceltem Titan, rostfreiem Stahl und umweltschonenden Materialien. Nachhaltigkeit und einen hohen Qualitätsanspruch an das Produkt erfüllen darüber hinaus die neuen “E-llume” Brillengläser (“E-llume” steht für illuminate your life, “E” für ecological), die ebenso die Verwendung von Rohöl in der Produktion aus-
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Die Zeichen stehen demnach auf Expansion. In 19 Ländern ist die Marke bereits vertreten. Auch für 2013 zeichnet sich eine positive Geschäftsentwicklung ab. Zwei Produkthighlights wurden gleich zum Jahresbeginn auf der opti und im Anschluss auf der Ispo München präsentiert: die Sonnenbrille Brewer und die HD Ski-Goggle erhielten jeweils den begehrten Ispo-Gold-Award. Kein Grund zum Abheben, bremsen ZealPräsident und Marketingdirektor. Ihre Devise lautet: Bodenhaftung! Ihr Markenverständnis sei “grounded”, geerdet, sagen Prebich und Sanchez. Wieder ist der Stolz herauszuhören über die lokalen Wurzeln. “Auch wenn wir noch ein relativ kleines Unternehmen sind, sind wir uns durchaus bewusst, dass wir viel bewegen können. Deshalb reden wir nicht gern, wir handeln lieber.” Zeal auf griechisch bedeutet: Passion. Leidenschaft. Nach zwei Tagen Boulder waren meine Kollegen und ich der Überzeugung: Das junge Team steckt voller Passion, gemäß ihrem Mindset: “You get out what you put in”. Von Angela Mrositzki
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sonnenbrillenmarkt
Sonne pur! Durchschnittlich neun bis zehn Stunden scheint die Sonne auf die portugiesische Küste im Wonnemonat Mai. Ein Energieschub für die Jahreskonferenz des Vision Council of America und der European Sunglass Association (ESA), die am 23. und 24. Mai zu einem Informationsaustausch einladen. Das Motto: Nicht nur reden, sondern handeln. Überwiegend kalt und verregnet waren die letzten Monate beinahe in ganz Europa, der Sonnenbrillenabsatz blieb hinter den Erwartungen zurück (und hinter seinen Möglichkeiten!, denkt man an das Marktpotenzial dieses Brillensegments). Nicht nur dem Wettergott wird die ESA die Stirn bieten müssen. Es gibt viel zu tun in der Vorbereitung auf den Jahreskongress 2013. Martijn van Erde, Marketing Manager bei Maui Jim und treibende Kraft der auf der Silmo 2012 verkündeten Kooperation zwischen ESA, Eurom und dem Vision Council, kündigt ein
Attraktiver ESA-Konferenzort: das Marriott Praia d‘el Rey in Portugal
hochkarätiges Programm aus Vorträgen und Diskussionsstoff an. In einem Skype-Interview mit OPTIC+VISION skizziert er die Ziele der Konferenz. Martijn van Erde, die ESA ist sehr präsent. Woran liegt das? Die ESA hat schon in der Vergangenheit einiges bewegt. Bis 2008 die Krise kam und die Zahl der Mitglieder sank, entweder weil Firmen vom Markt verschwanden oder von großen Unternehmen übernommen wurden. Zudem gibt es Mitglieder, die zahlen zwar in den gemeinsamen Topf. Aber die “Thinking Power”, Management, Energie und Arbeit dahinter werden ehrenamtlich und unentgeltlich von wenigen Personen
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aufgebracht, weil diese Firmen an das ESA-Engagement glauben und Zeit und Geld investieren. Wie arbeiten ESA und Vision Council zusammen, und warum ist man interessiert an einer europäischen Plattform? Das Vision Council ist eine Non-Profit-Organisation mit immerhin 30 Mitarbeitern in den USA. Sie haben eine Lobbyfirma, eine Agentur als Trend- und Fashion-Seismograph, ihre Rechtsanwälte. Die Zielsetzung ist heute global, um Optikindustrie, Handel und Kunden über den US-Markt hinaus zu bedienen. Manpower und Logistik stehen aber jetzt auch der ESA zur Verfügung, in einer Win-Win-Situation, aus der beide Partner Vorteile generieren. Das Hauptziel der Konferenz in Porto wird sein, Unternehmen und Brancheninsider zusammenzubringen, sie über den Status quo zu informieren und einen Ausblick auf die Zukunft zu geben. Was haben die Firmen davon, Mitglied in der ESA zu sein? Unternehmen haben Bedarf an Information. Nur ist ihre Beschaffung relativ teuer. Markenunabhängige Marktuntersuchungen, die Basisinformationen zum Kaufverhalten und zu Kundenbedürfnissen liefern, können sich zumeist nur große Fimen leisten. Von daher ist die übergreifende Informationsaufbereitung, die allen Mitgliedern zur Verfügung steht, ein wichtiger Service. Die ESA war in diesem Sinne schon aktiv, aber mit dem Vision Council hat man jetzt ein höheres Level erreicht, denn das VC führt in Europa eigene Verbraucherumfragen durch. Und nicht nur über Sonnenbrillen, sondern über den Optikmarkt im allgemeinen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lobbyarbeit. Da geht es um UV-Schutz-Standards, um Patentschutz, um Schutz vor Schwarzmarktprodukten und Markenplagiaten. Geplant ist die Einrichtung einer ESA-Vertretung in Brüssel, die den direkten Kontakt zur Politik auf EU-Ebene aufnehmen kann. Wie viele Unternehmen sind in der ESA vertreten? Derzeit haben wir um die 40 Mitglieder. Das hört sich nicht gewaltig an, dahinter aber stehen Firmen mit einer großen Wirtschaftskraft, wie zum Beispiel Essilor. Tatsächlich bräuchten wir mehr aktive Mitarbeiter – denn mit dem Vision Council
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haben wir jetzt deutlich mehr Support. Zum Wachstumspotenzial: Gibt es Zahlen und Prognosen der ESA über den europäischen Sonnenbrillenmarkt? Zahlen gibt es natürlich, die werden in Porto präsentiert. Aber man muss aufpassen – “Sonnenbrille” an sich ist eine allgemeine Kategorie. Die Entwicklung auf dem Sonnenbrillenmarkt ist hingegen sehr differenziert und nach Preis- und Qualitätskategorien unterteilt zu betrachten, denn es gibt unterschiedliche Ergebnisse. So geht das Billigsegment sehr gut, ebenso wie der Premium- und Luxury-Bereich. Nicht so gut läuft es im Mittelpreissegment, was man auch in anderen Märkten konstatieren kann. Vor allem muss man sich die Distributionskanäle genau ansehen. So hat die Sportsonnenbrille im Sportfachhandel sehr starke Abverkaufszuwächse.
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Wie entwickelt sich das RX-Sonnenbrillengeschäft in Europa? Das Potenzial für Korrekturverglasung im Sonnenbrillensegment ist noch groß, denn viele Endverbraucher wissen gar nicht, dass es die Sonnenbrille auch mit Korrektion gibt. Gibt es zu EU-Standards und-Regularien neue Erkenntnisse? Wer seine Sonnenbrille im Optikfachgeschäft oder in der Optikabteilung eines großen Kaufhauses ersteht, kann eigentlich sicher sein, dass sie allen UV-Schutzkriterien entspricht. Ich glaube, das Thema ist weniger, dass Brillen in Europa nicht den Standards entsprechen, sondern, dass ein hoher Prozentsatz der Menschen eben viel zu selten Sonnenbrille trägt. Online, Optikketten, Tradi, Verkäufe über andere Kanäle. Gibt es bei der ESA Erkenntnisse, wie sich der Markt verändern wird? Vom amerikanischen Markt zumindest wissen wir, dass die Brillenverkäufe bei den Ketten sehr starke Zuwächse verzeichnen, die Nachsicht haben die Fachgeschäfte. Die Ketten bieten eine große Auswahl und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Was den Online-Verkauf von Sonnenbrillen betrifft, ist der schon beachtlich und wird in Zukunft weiter wachsen. Es ist ja ein Riesenhype um den Online-Verkauf. Andererseits muss man sagen, dass er nicht so groß ist, wie die europäischen Optiker denken, weil sehr viel über Spontankäufe geht. Oft entscheidet sich der Verbraucher ad hoc. Das Internet nutzen Kunden vor allem als Informationsquelle für Produkt- und Preisvergleiche.
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Lohnt es sich, Mitglied der ESA zu werden? Wie sonst kommt der Optiker an die Information? Für ein unabhängiges Optikgeschäft wäre eine Mitgliedschaft sicherlich interessant, die Kosten im Verhältnis aber vermutlich zu hoch. Informationen über Entwicklungen, Trends und zu speziellen Marktuntersuchungen der ESA bekommt der Optiker beispielsweise, indem er OPTIC+VISION liest!
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*Alle Produkt-Studien (klinische Studie, Studie zur Effektivität der Lipidreinigung, Studie zur Reduktion der Materialaffinität gegenüber Lipiden) wurden mit Silikonhydrogel-Kontaktlinsen durchgeführt.
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Vor fünfzig Jahren formulierte Dr. Günter Minkwitz einen mathematischen Zusammenhang, der bis heute als „Satz von Minkwitz“ in allen Lehrbüchern der Augenoptik zu finden ist. Im 21. Fielmann Akademie Kolloquium berichtete er über die Umstände seiner für die Augenoptik so bedeutenden Veröffentlichung. Eine Chance für Heinz Jürgen Höninger, etwas mehr über ihn zu erfahren. Sonntagmorgen in einem Café im Schatten von Schloss Plön. Selbstbedienung. Eigentlich kein Rahmen für ein Interview mit einem im Grunde recht bedeutenden Mann, könnte man denken. Vor uns die Tabletts mit je einem Pott Kaffee und zwei belegten Brötchen. Ein seltsamer Kontrast zum Vortrag. Da hatten wir noch im sogenannten Pförtnerhäuschen des Schlosses mit Professor Grein und den Referenten des Kolloqiums fröhlich zusammen gesessen und diverse Softdrinks probiert. Dr. Günter Minkwitz war da so etwas wie der Star gewesen, ein gehobener Schatz aus längst vergangener Zeit. Ein Atemhauch Geschichte, der sich in der Kühle des Nordens zur Gestalt verdichtete und sich wahrscheinlich am nächsten Morgen in der aufsteigenden Sonne wieder verflüchtigen würde. Aber zum Glück gibt es dieses Café, das früh in der Kühle öffnet. Günter Minkwitz ist sympathisch, mit einem schelmisch beobachtenden, gleichzeitig aber scheuen Blick, dem man ansieht, dass er es nicht gewohnt ist, im Rampenlicht des öffentlichen Interesses zu stehen. Kein Wunder, wurde ihm, der vor 50 Jahren für die Brillenoptik so Bedeutendes und Bleibendes erkannt und berechnet hat, erstmals hier in der Fielmann-Akademie wirklich Ehre zuteil. Dieses Faktum ist unverständlich, wo doch das Gleitsichtglas seit so vielen Jahren die Augenoptik im Mindset dominiert. Geboren wurde er 1935 in Leverkusen. Seine aus Schlesien stammenden Eltern lebten hier allerdings nur kurz während eines beruflichen Intermezzos des Vaters. Dann kam der Krieg, Flucht und Vertreibung – der Va-
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ter fiel – und das Erreichen der neuen Heimat Berlin, wo er 1946 mit seiner Mutter und seinen vier Geschwistern ins Haus der Großeltern einzog. Hier wuchs er auf, zog mit seiner Frau gemeinsam die Kinder groß und fuhr von hier aus zu seiner Arbeitsstelle. Dem Leben mit seinen Fügungen gegenüber ist der gläubige Katholik dankbar, auch als sein Stück Berlin zur DDR wurde. Er verbrachte sein Berufsleben unbehelligt in den Biotopen von Familie, Freundschaft und dem ‚Institut für Optik und Spektroskopie der deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin‘. Er trifft sich bis heute noch mit den Klassenkameraden der ehemaligen Oberschule, in der er nach dem Krieg in die zweite Klasse einstieg. Er wusste ja, dass es auch anders sein konnte. Gerne hätte Minkwitz Physik studiert. Aber die Verhältnisse in der DDR waren sperrig. Für katholische Nicht-FDJler schlossen sich Karrieretüren manchmal schnell. Für ihn bedeutete das die Nichtzulassung zum Studium. Minkwitz glaubt an Fügung. Die kam in Gestalt eines Mathematikprofessors, der von Freunden auf ihn aufmerksam gemacht wurde. Der prüfte Minkwitz auf Herz und Nieren in Mathematik und nahm ihn als Student an. Trotz alledem. Da war Minkwitz 19 Jahre alt und entwickelte später ein großes Interesse für Differentialgeometrie, einem Teilgebiet der Mathematik, in dem Analysis und Geometrie zusammenfließen. Er ist strebsam. Aber man durfte auch nicht bummeln. 1959 war er dann fertig mit dem Studium. Mit 24. Was nur tun danach? Eines morgens geht er deshalb zu seinem Professor und fragt um Rat. Der greift prompt in die Tasche seines
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Jackets, zieht einen Zettel hervor und sagt: „Stellen Sie sich da mal vor. Die suchen einen Mathematiker mit Ahnung von Differentialgeometrie.“ Das ist für Minkwitz Fügung. Denn gerade an diesem Morgen, als der junge Absolvent sich vorgenommen hatte, seinen Professor zu fragen, traf dieser in der S-Bahn einen Studienkollegen aus längst vergangenen Tagen. Man kam ins Gespräch über dies und das – auch über den Beruf. Der ehemalige Kommilitone, Mathematiker am besagten Institut für Optik und Spektroskopie, fragte bei seinem Kollegen nach, ob er vielleicht einen fähigen Absolventen kenne, der Interesse an Differentialgeometrie habe und sich vorstellen könne, sich mit Glasflächenproblematiken auseinanderzusetzen. Irgendwann endet auch eine solche S-Bahn-Fahrt, und weil man sich so lange nicht gesehen hatte und nicht wieder aus den Augen verlieren wollte, tauschten beide die Adressen aus. Die zog der Professor nun aus der Tasche und überreichte sie dem überraschten Minkwitz. Er hatte bisher noch nie etwas mit Strahlenoptik zu tun gehabt, noch nie etwas mit Brillengläsern. Aber theoretisch zweidimensional gekrümmte Flächen waren natürlich sein Thema. So stellte er sich bei Rolf Riekher, Ingenieur am Institut, das von Professor Ernst Lau geleitet wurde, vor. Um dem Unerfahrenen die praktischen Fragestellungen zu erläutern, griff Riekher flugs zu einem Blatt und zeichnete die Pro-
blematik bei nicht rotationssymmetrischen Asphären auf. Das Blatt hat Minkwitz aufgehoben – ein Zeugnis seiner Wertschätzung. Riekher war gelernter Augenoptiker, Kopf der technischen Abteilung und ein Motivator sondergleichen. Dieser Mann hatte nach dem Krieg eine Schleiferei für dringend benötigte Brillengläser aufgebaut und war seit 1951 am Institut. Für Minkwitz ein Genie, das aber in der Laufbahn beschränkt wurde durch die fehlende akademische Ausbildung. Der Anfang der Idee des Gleitsichtglases war simpel. Professor Lau hatte sich bei Riekher über seine Bifokalbrille beschwert. Das motivierte den technischen Lösungsgeist von Riekher spontan. Gemeinsam entwickelten sie noch in diesem Gespräch die Idee zu einem Progressivglas – allerdings auf der Basis einer Rotationssphäre. Zwei Jahre später, 1953 – also ein Jahr, bevor Minkwitz das Studium begann – meldete man schon das Patent an unter der Überschrift: „Brillenglas mit gleitender Dioptrienzahl“. Zeitgleich übrigens mit dem Franzosen B. Maitenaz, damals Essel, heute Essilor. Die Ehre der Idee gebührt also beiden, aber der Name Gleitsicht geht auf die Berliner zurück. Lau und Riekher jedenfalls lasen die Patentschrift von Maitenaz sehr genau und der Ingenieur interessierte sich dafür, wie sich solche nichtsrotationssymmetrischen Flächen mit einer Nabelpunktlinie hinsichtlich des Flächenastigmatismus verhalten. Das war aber eine knifflige differentialgeometrische Fragestellung. Und
deshalb suchten sie einen Mathematiker. „Das war das Geniale an Riekher“, sagt Minkwitz. „Die Idee, nicht einen Physiker, sondern einen Mathematiker hinzuzuziehen. Jemand, der von Optik keine Ahnung hat und mit anderen Sichtweisen an die Problematik rangeht. Quereinsteiger sind von Vorteil, weil sie unbelastet sind.“ Und Minkwitz war fleißig. Schon 1960 konnten auf einer Tagung in Jena erste Ergebnisse vorgestellt werden, die darauf hindeuteten, dass da eine gewisse Gesetzmäßigkeit vorliegen könnte. Juli 1963 ist dann die eigentliche Geburtsstunde des Satzes von Minkwitz. Da erblickte er im Juliheft der Internationalen Zeitschrift OPTICA ACTA das Licht der Welt. Minkwitz versucht, dem Interviewer den Satz zu erläutern. Mit Geduld und
Blatt, auf dem Minkwitz die Problematik erklärt bekam
Modell einer nichtrotationssymmetrischen Asphäre, bei der die Scheitellinie aus Nabelpunkten besteht.
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einem Blick, der fragt: Wieso versteht er das nicht? Er gibt auf. „Für die Anwendung ist wichtig zu wissen, dass der Astigmatismus am stärksten in der Progressionszone ansteigt und zwar am Wendepunkt des Dioptrienverlaufs. Daher darf man die Addition nur so groß wie nötig und die Progressionskurve nicht zu kurz wählen.“ Einen Zusammenhang zu entdecken, der sich letztlich als eine mathematische Gesetzmässigkeit formulieren lässt, ist für einen Mathematiker etwas ganz Großes. Als würde man einen Blick in den Bauplan der Schöpfung wagen, plötzlich etwas verstehen und dann als Formel festhalten. Eine Sternstunde im Leben. So war es auch für Günter Minkwitz – nur dass er damals noch nicht ahnte, dass diese Gesetzmässigkeit später seinen Namen erhalten würde. Wie alle Schüler die Binomische Formel lernen und den Satz des Phytagoras, büffeln alle Meisterschüler der Augenoptik den Satz von Minkwitz. Sie vergessen hier wie da die mathematischen Herleitungen, aber das Lebenspraktische bleibt: Addition klein, Progression nicht zu kurz. Wer ist schon Binomi, wer ist schon Phytagoras? Kaum einen Schüler interessiert das. Ähnlich ist es wohl auch bei Günter Minkwitz. Schöpfer verschwinden als Personen hinter ihrer Schöpfung. Was bleibt, ist ein wenig Unsterblichkeit; das wirkliche Leben nach dem Tod, wie zeitgenössische Philosophie sagt. Wir aber leben noch und gehen zusammen zum Schloss zurück, packen unsere sieben Sachen und bummeln anschließend Richtung Innenstadt. Ich zum Parkplatz, er zum Bahnhof. Und wie ich ihm so hinterherschaue, sehe ich für mich einen alten Herrn, der ein ereingnisreiches und bestimmt angenehmes Wochende hinter sich hat in Ehrung seiner Leistung, die 50 Jahre zurück liegt. Übrigens: Später hat er nie wieder etwas mit Brillengläsern zu tun gehabt. Sein Satz bleibt, er aber entschwindet am Ende der mit Kopfstein geplasterten Gasse, löst sich auf im leichten Dunst. Die Sonne kommt heraus – und er ist weg, der ehedem gewisse Herr Minkwitz, der nun über die Formel hinaus ein Gesicht hat. Vielen Dank. Von Heinz Jürgen Höninger
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21. Fielmann Akademie Kolloqium
Gleitsichtgläser im Fokus Den
Vortragsreigen
Fielmann
vor. Dr. Minkwitz berichtete, wie am Institut
eröffneten
für Optik und Spektroskopie an der Akade-
B.Sc. Alexander Ritsche und Dr. Mar-
mie der Wissenschaften zu Berlin die Idee
tin Stritzke mit ihrem Grundlagenvortrag
zur Entwicklung eines „Glases mit gleitender
„Gleitsichtgläser – Brennpunkte im Fo-
Dioptrienzahl“ und schließlich die Patentan-
kus“. Die beiden Dozenten der Fielmann
meldung im Januar 1953 zustande kamen.
Akademie Schloss Plön bereiteten auf die
Er betonte, dass Prof. Lau den Begriff „glei-
weiteren Vorträge des Nachmittags vor, in-
tend“ für diese Anwendung geprägt hat, der
dem sie zunächst kurz die geschichtliche
sich im Laufe der Jahre im deutschen Sprach-
Entwicklung der Gleitsichtgläser nachzeich-
gebrauch durchgesetzt habe. Es sei festzustel-
neten. Anschließend berichteten sie über
len, dass Riekher der erste war, der ein funk-
den Aufbau von Gleitsichtgläsern sowie die
tionsfähiges Gleitsichtbrillenglas herstellte.
Unterscheidung von konventionellen und
Abschließend berichtete Dr. Minkwitz von
individualisierten Gleitsichtgläsern. Ritsche
den Forschungen im Bereich Gleitsichtglä-
und Dr. Stritzke zeigten auf, was bei der Zen-
ser in West-Deutschland, die schließlich zur
trierung von Gleitsichtgläsern zu beachten
Markteinführung des Rodenstock Progressiv
sei und welche Toleranzen bei der Fertigung
R 1981 und des Zeiss Gradal HS 1984 als er-
einer Gleitsichtbrille einzuhalten seien. Zum
ste deutsche Eigenentwicklungen führte.
Akademie
des
Kolloquiums
21.
Schluss Ihres Vortrags stellten sie ein Werkzeug zur systematischen Reklamationserfas-
Den Abschluss des ersten Teils bildete der
sung bei Gleitsichtbrillen vor und blickten
Vortrag
auf
trie –Optimierte Sehversorgung mit Gleit-
mögliche zukünftige Entwicklungen
rund um das Gleitsichtglas.
„Nahrefraktion
und
Aberrome-
sichtgläsern“ von Priv. Doz. Dr. Dietmar Uttenweiler, Head of Strategic Business
Dr. Günter Minkwitz nahm im folgenden
Unit
Vortrag die Zuhörer mit auf eine hochin-
Dr. Uttenweiler erläuterte, dass es vor zwei
teressante Zeitreise. Zunächst zeichnete er
Jahren der Firma Rodenstock gelungen sei,
seinen beruflichen Lebensweg nach und er-
eine vom Fernzylinder unabhängige Nahzy-
läuterte, wie es zur Formulierung des Satzes
linderwirkung in einem Gleitsichtglas um-
von Minkwitz vor genau 50 Jahren kam, der
zusetzen. Diese neue Technologie – genannt
noch heute von großer Bedeutung für das
Eye Lens Technology (EyeLT) – ermöglich-
Verständnis von Gleitsichtgläsern ist. An-
te erstmals eine Vollkorrektion in der Nähe
schließend stellte er die Forschungen von
bei astigmatischen Verordnungen durch ein
Bernand Maitenaz in Frankreich und der
Gleitsichtglas. Gerade in der heutigen Zeit,
Gruppe der Gleitsichtglas-Pioniere um Ing.
geprägt von Sehaufgaben in mittleren und
Rolf Riekher und Prof. Lau in Deutschland
nahen Distanzen durch Computer, Tablet
Lenses
der
Rodenstock
GmbH.
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titelthema
der satz von minkwitz
Prof. Dr. Hans-Jürgen Grein
Dr. Günter Minkwitz
Priv. Doz. Dr. Dietmar Uttenweiler
Dr.-Ing. Wolfgang Jaschinski
Dr. Martin Stritzke
B. Sc. Alexander Ritsche
PCs und anderen neuen Medien, werde ein
Wolfgang Jaschinski vom Leibniz-Institut
gekippt, im scharf vom Kunden gesehenen
scharfes und ermüdungsfreies Sehen in der
für Arbeitsforschung der TU Dortmund
Bereich befindet. Abschließend empfahl Dr.
Nähe immer wichtiger. Weiterhin berichtete
seinen Vortrag „Universal-Gleitsichtgläser
Jaschinski in der Kommunikation mit dem
Dr. Uttenweiler, dass in den letzten Jahren
am Arbeitsplatz – ein Widerspruch?“ Dr.
Kunden die Wirkung der Brille weniger in
die Bedeutung der Aberrometrie in der Bril-
Jaschinski betonte zunächst die Wichtig-
der Einheit „Dioptrie“ zu erläutern, sondern
lenoptik stetig zugenommen habe. Die aber-
keit der Ergonomie für eine gute Gleitsicht-
in den resultierenden horizontalen und ver-
rometrische Messung könne die subjektive
glasanpassung. Es bestehe die Möglichkeit,
tikalen Abständen relativ zum Auge am Ar-
Refraktion nicht ersetzen, liefere aber wich-
zunächst optometrisch zu versorgen und
beitsplatz.
tige zusätzliche Informationen über das Seh-
anschließend den Arbeitsplatz so anzu-
system des Brillenträgers. Denn mit einem
passen, dass er optimal mit der gewählten
Dipl.-Ing. (FH) Lars Mendel von Carl Zeiss
Aberrometer würden neben den Abbildungs-
optometrischen
funktionie-
Vision GmbH aus Aalen erläuterte in seinem
fehlern niederer Ordnung (Defokus, Astig-
re. Dr. Jaschinski zeigte, dass Träger von
Vortrag „Abseits der Routine –Spezielle Ver-
matismus und Prisma) auch die Abbildungs-
Universal-Gleitsichtgläsern in geringerem
sorgung mit Gleitsichtgläsern“, dass spezi-
fehler höherer Ordnung (HOA), wie Koma,
Ausmaß an Muskel-Skelett-Beschwerden
elle Versorgungen mit Gleitsichtgläsern bei
Sphärische Aberration etc., erfasst. Beim
am Arbeitsplatz leiden als eine Vergleichs-
Beachtung einiger wichtiger Aspekte erfolg-
sogenannten DNEye Konzept von Roden-
gruppe, die Brillen mit anderen Glastypen
reich gemeistert werden könnten. Bei der Re-
stock würden mittels eines Aberrometers die
tragen. Grund könnte sein, dass die beim
fraktion mit prismatischer Korrektion sei für
Abbildungsfehler niederer und höherer Ord-
Tragen von Gleitsichtgläsern nötige stär-
die Zentrierung eine Zentrierwertkorrektur
nung sowohl für die Ferne als auch für die
kere Kopfbewegung physiologisch gün-
nötig, weil die Augen Ausgleichsbewegungen
Nähe gemessen. Darüber hinaus erfolge eine
stiger ist als die eher starre Kopfhaltung
hinter Brillengläsern mit prismatischer Wir-
Messung der individuellen Pupillengröße bei
beim Tragen einer Einstärkenbrille am Bild-
kung ausführten. Als Faustformel werde 1
mesopischer und photopischer Beleuchtung.
schirmarbeitsplatz. Bei der Anpassung des
mm je 4cm/m sowohl in horizontaler als
Arbeitsplatzes sei zu beachten, dass sich
auch vertikaler Richtung entgegen der Basis
der Monitor relativ tief und nach hinten
korrigiert. Weiterhin berichtete Mendel, dass
Nach einer kurzen Pause präsentierte Dr.-Ing.
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Versorgung
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© copyright AVG 24 – Köln
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Vortrag „Die richtige Fassung für Gleitsichtgläser“ von Markus Knopp, Augenoptikermeister, vom Bildungszentrum der Handwerkskammer Dortmund. Knopp betonte, dass die Brillenversorgung nur funktionieren könne, wenn die nötigen Parameter für die Anpassung bei vorangepasster Brille ermittelt würden und die Brille nachher beim Tragen in der Gebrauchsstellung verbleibe. Dies stelle hohe Ansprüche an die Anpassbarkeit von Fassungen und an die Fähigkeiten des Anpassers. Erst bei einem stabilen Sitz der Brille ließen sich die Parameter für die op-
Dipl.-Ing. Lars Mendel
timale Gebrauchssituation präzise ermitteln und einhalten. Das sei nicht zuletzt bei individualisierten Gleitsichtgläsern enorm wichtig. Hier werde der Stellenwert guter Ausbildung und Lernwilligkeit klar. Anschließend zeigte Knopp, dass es Diskrepanzen hinsichtlich der Erwartungen an eine Brillenfassung gebe. Während der Fachoptiker bei den Fassungen Funktion und Präzision wünsche, wünsche der Hersteller Mode und Design und der Kunde alles davon. Ziel der Fassungsauswahl müsse es sein, dass die Fassung möglichst leicht und dennoch formstabil
AO-Meister Markus Knopp
ist. Maße und Form der Brillenfassung müssten so festgelegt sein, dass ein bebei einer Brillenglasbestimmung in etwa vier
schwerdefreier, fester Sitz erreicht werde,
Prozent der Fälle unterschiedliche Additi-
die ästhetischen Wünsche des Kunden
onen erforderlich seien. Würden in einem
befriedigt würden und zugleich die op-
solchen Fall Standardgleitsichtgläser bestellt,
tischen Korrektionsbedingungen erfüllt
könnten je nach Korrektion und Addition
werden könnten.
unterschiedliche
Dickenreduktionsprismen
in beiden Brillengläsern entstehen. Diese
In der anschließenden Podiumsdiskussion
könnten sich ungünstig auf das binokulare
entwickelte sich ein interessantes Gespräch
Sehen vornehmlich im Nahbereich auswir-
zwischen dem Auditorium und den Vortra-
ken. Bei der Anfertigung individueller Gleit-
genden. Hierbei ging es insbesondere um
sichtgläser würden dagegen beidseits gleiche
zukünftige Entwicklungen bei Gleitsicht-
Dickenreduktionsprismen
und
gläsern und um das Für und Wider von
gefertigt. Noch seltener als unterschiedliche
Universal-Gleitsichtbrillen am Bildschirm-
Additionen sind Besonderheiten im Kon-
arbeitsplatz. Bei einem Imbiss wurde dann
vergenzverhalten. Mendel zeigte, dass mit
noch eine Weile gefachsimpelt.
berechnet
DORTMUND
Samstag 31. August 2013 Sonntag 1. September 2013
individuellen Gleitsichtgläsern der Inset in sehr feinen Abstufungen von null bis fünf
Auch
Millimetern zur Berücksichtigung des Kon-
Kolloquium war ein kurzweiliger und vor
das
21.
Fielmann
Akademie
vergenzverhaltens gefertigt werden könne.
allem informativer Nachmittag. Sehr er-
Damit bleibe im Gegensatz zu konventio-
freulich war die hohe Anzahl fachlich inte-
nellen Gleitsichtgläsern das nutzbare Sehfeld
ressierter Augenoptiker und Vertreter der
optimal groß.
Industrie, die den Weg ins Schloss Plön fanden und mit interessanten Fragen zum
Den Abschluss des Nachmittags bildete der
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Das Glück Kontaktlinsen
Ist Glück eine Kategorie bei der Kontaktlinse? Nicht wirklich. Wohl aber eine der Kunden, die Kontaktlinsen tragen. Und nur darum geht es – und um A-U-G-E. von Heinz Jürgen Höninger
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Spring auf... fortbildung lichtschutz
...und werde Sehexperte.
In der Fachzeitschrift „Psychological Abstracts“ wurden wissenschaftliche Artikel über Emotionen ausgezählt: 87.000 beschäftigten sich mit Depression und 70.000 mit Angst; nur 4.000 mit Glück und gar nur 1200 mit Freude. Wahrscheinlich gäbe es ähnliche Ergebnisse, würden die Beiträge zum Thema Kontaktlinsen ausgezählt: Probleme, Compliance, Drop-out. Sechs Jahre ist es her, dass OPTIC+VISION dagegen das Thema „Glückliche Kontaktlinsenkunden“ publizierte. Das Ergebnis war erwartbar. Der Artikel fiel in der KL-Gemeinde nicht auf fruchtbaren Boden. In der DOZ wies uns der damalige KL-Verantwortliche belehrend zurecht 1. Kontaktlinsenträger würden nicht durch den Kauf und seine Umstände glücklich. Sie können sowieso nicht von allein glücklich werden. Ja, dazu bedarf es stets der Intervention der Spezialisten. Deren Organisation, die VDCO, interessiert sich auch nicht besonders für den Warencharakter 2 der Kontaktlinse, sondern für Forschung und Lehre in der Contactoptik. Allerdings: Auf der jährlichen Contact-Veranstaltung findet Marketing und Markt auch statt – aber eher als Sonderprogramm. Ziel der VDCO ist nicht, die Öffentlichkeit fürs Kontaktlinsentragen zu begeistern, sondern sie über die Möglichkeiten der contactoptischen Versorgung zu informieren.3 Versorgung hat aber mit Glück nur bedingt etwas zu tun – eher mit Kontexten von Mangel und Krankheit, bei denen Glück als deren Überwindung verstanden würde.
Es gibt derzeit eine große Sehnsucht nach Glück. Für die gibt es mittlerweile eine eigene Forschungsdisziplin, die Glücksforschung. Sie klärt uns auf, in welcher Stadt die zufriedensten Menschen leben (Hamburg) oder in welchem Land (Dänemark), wo die beste Nachbarschaft gepflegt wird (Leipzig) und das beste Zusammengehörigkeitsgefühl herrscht (Köln). Und das die neue Generation weniger Stress haben, mehr leben will und auch nicht dem großen Geld nachjagt. Der moderne Mensch will frei
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*Erfahrungsspiegel markt intern 2012/2013
Menschen westlich geprägter Gesellschaft interpretieren heute mehrheitlich „Glück als ein hedonistisches Vergnügen“ 4; eines, das Sinngenuss und Lust verspricht. Gerade die Jungen verstehen es so. Einkaufen macht sie glücklich, weil es Wünsche erfüllt5. Das hat wenig zu tun mit der „Befriedigung des Einkauftriebs“. Sie wollen nicht versorgt werden, sondern dem Akt des Kaufens an sich frönen. Oder wie die Spiegel-Autorin Barbara Supp treffend schreibt: „Shopping ist Hobby, der Vorgang des Geldausgebens ist es, der Genuss verspricht. Es muss gekauft werden, irgendwas. Irgendeine Ware. Irgendein Ding.“6 Warum nicht die Kontaktlinse, darf man sich doch da naiv fragen. Kaufen ist nicht mehr nur ein Mittel, sondern häufig alleiniger Zweck. Dabei muss nicht jeder Erlebniskauf extravagant und in entsprechenden darauf ausgerichteten Erlebnistempeln stattfinden. Ebay oder Amazon können auch Erlebnis sein und somit Glück bringen. Erlebnisse sind heute nicht mehr nur Spektakel, sondern hin und wieder auch das Genießen der Abwesenheit von externen Stimuli. Quasi wird das Nicht-Erlebnis zum Erlebnis. Om! Alles ist multioptional geworden. Der Kunde, der Einkauf, die Situation – außen wie innen.
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sein – sich nicht binden. In mehreren Universen gleichzeitig sein. Ob dem Fachhandel das nun schmeckt oder nicht. Die beinahe überkommene Vorstellung 7, Freiheit bedeute, etwas zu wählen und damit anderes auszuschließen, behagt ihm nicht. Er will im Grunde alles – und das möglichst komfortabel. Was er ganz bestimmt nicht möchte, sind Glückshemmer wie Probleme. 2007 drängte sich uns in der Redaktion der Verdacht auf, dass die Anpasser den Kunden das Glück-ohne-sie nicht zugestehen möchten, weil sie meinen, nur in Problem-Symbiose mit ihnen leben zu können.8 Daraufhin schlossen wir das Kapitel „Glückliche Kontaktlinsenkunden“, da die Redaktion sich nicht als Ruferin in der Wüste versteht. Der Acker war nicht bereit – zudem bei der Kontaktlinse deutlich wurde, dass die Experten gerne unter sich bleiben. Die Problemvernetzung zwischen Anpasser und KL-Industrie und -handel ist ebenfalls intensiv. KL-Urgesteine sitzen immer noch auf Presseveranstaltungen, verblüffen9 mit ihrem Expertenwissen und dominieren teils auch die Geschehen, bei denen es eigentlich nur um die Vermarktung geht und nicht um die Linse an sich. Doch die Welt da draußen ändert sich. Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Kunden, Linsen über das Internet zu ordern. Das bewegt natürlich viele Kontaktlinsenanpasser, die sich dann um Themen bemühen, die da so ungefähr heißen: Wie bringe ich Kontaktlinsenträger dazu, Kontaktlinsen in meinem Geschäft anstatt im Internet zu kaufen? Diese ökonomische Reflexfrage10 ist verständlich. Sie verdeckt aber die eigentlich wesentlichere Frage: Wie sehr braucht die Linse in Zukunft den Kontaktlinsenspezialisten oder wie sehr braucht er die Linse? Ohne dass der Redaktion Zahlen vorliegen,11 ist zu vermuten, dass hier Pareto-Verhältnisse herrschen: 80 Prozent der KL-Träger bräuchten eigentlich nach der Anpassung nicht mehr wirklich einen Spezialisten – höchstens einen Augenarzt, der alle Jahre mal nach dem Auge umfänglich sieht. Die Linsen können sie überall nachkaufen. Beim Arzt, beim Augenoptiker, im Handel und im Internet. Die anderen 20 Prozent sind Fälle für KL-Spezialisten. Für die Mehrheit der Augenoptiker (also nicht KL-Spezialisten) lohnt sich der verstärkte Blick auf die Linse als Handelsware durchaus. Sie kann hier gute Geschäftsmodelle entwickeln und gegen andere Vertriebsformen ohne weiteres antreten. Dazu braucht man nicht Spezialist zu sein, sondern höchstens im Netzwerk mit einem zusammen arbeiten. Der Kontaktlinsenexperte liebt die Linse. Der Kunde nicht. Wer sich der Vorstellung hingibt, der Mensch würde gerne eine Kontaktlinse tragen, irrt. Niemand will Kontaktlinsen an sich. Warum auch? Es ist wirklich nur ein in Kauf zu nehmendes Mittel zum Zweck. Die schnellere und unkompliziertere Alternative wäre eigentlich die Laser-Op, wenn sie denn eben keine OP5 wäre. Einmal hin und danach ist Schluss mit dem Beschäftigen mit der schlechten Sicht. Besser noch wäre natürlich die berühmte Pille, die alle Fehlsichtigkeit aufhebt, die es aber nicht gibt.13 Und aus dieser Leerstelle entwickelt die Kontaktlinse
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eigentlich ihr Potenzial, diese besonderen Bedürfnisse zu erfüllen: nicht nach gutem Sehen, nicht nach Optometrie oder den Segnungen der Contactoptik, sondern nach Attraktivität, nach Unabhängigkeit, nach Gesundheit, nach Entspannung – eben nach A-U-G-E.14 Das Glück mit der Kontaktlinse steckt nicht im Haben-wollen dieses kleinen, durchsichtigen Nichts. Sondern in der Befreiung, in der Emanzipation von den Zwängen physiologischer und psychologischer Eingeengtheit. Das Glück mit der Kontaktlinse steckt im großen freien Durchatmen – gespürt in einem „Endlich frei von …!“ Und zwar in diesen besonderen Situationen, die für Menschen wichtig sind, in denen sie keine Brille tragen müssen – aus welchen Gründen auch immer. Nur um diese Situationen geht es – um nicht mehr und auch nicht weniger. Frei sein. Entlastet sein. In dieser meiner Situation so zu sein, wie ich sie mir wünsche. Dieses „Endlich frei von … !“ ist eine moderne umfängliche Lebenssehnsucht. Auch deshalb ist das Internet so erfolgreich. Das spiegelt sich in den Antworten auf die Fragen, warum Menschen dort kaufen ( Schaubild 1). Legt man alle Preisargumente beiseite, so bleiben Gründe übrig, die übersetzt heißen: „kein Stress“ – in Ruhe stöbern, keine weiten Wege, zu Hause bleiben, Zeit sparen, kein Gedränge. Alles, was Genießen und Wohlbehagen verhindert. Neben dem Essen und Trinken bedeutet für Menschen Genuss heute Zeit, Ruhe und Muße. Das überrascht nicht, sind doch die Buchläden voll mit Ratgebern, wie man optimal die Seele baumeln lässt, wie man Abstand von dem bekommt, was einen belastet: Hektik, Zeitnot und Zwänge jeder Art. Deshalb hat der Kauf via Internet mehr und mehr Genuss- wenn
nicht sogar Glückspotenzial. Anders dagegen – ungeachtet der professionellen Richtigkeit der Forderungen – Maxams strenge Versorgungshinweise auf die „Befolgung von Empfehlungen“, der „unerlässlichen Pflege“, der notwendigen „Compliance“. Aber Kontaktlinsenträger wünschen sich ein Kontaktlinsentra-
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gen ohne Probleme und ohne komplizierte Gebrauchsanweisungen. Wer wünscht sich schon ein Produkt mit dem zugehörigen Experten für Probleme? Denn all das schränkt sie ein – und alles Einschränkende ist mit Unbehagen15 belegt. Kontaktlinsenanpasser alter Garde erwarten vom Träger eine gewisse Verhaltenskultur, an die der Träger sich anzupassen habe. Nicht vorteilhaft in dieser Zeit. Will man heute mehr Kontaktlinsen zum Menschen bringen (also die erreichen, die die Spezialisten nicht erreichen), muss man sich um seine Bedürfnisse kümmern. Und das sind nicht die, von denen der Anpasser glaubt, dass sie es seien. Würde die Gilde der Kontaktlinsen Anpassenden das so sehen, könnte der Kontaktlinsenmarkt schon deshalb anziehen, weil sich das Marketing drastisch verändern müsste. Alles, was Probleme assoziiert, würde aus der Kommunikation verschwinden. Die problemlösende Kommunikation wäre eine sehr leise, ja stille, die dann aufgenommen wird, wenn die Probleme kommen. Krisenkommunikation im Hinterraum. Auf KL-Kongressen könnte man den einen oder anderen Technik-Vortrag substituieren mit Vorträgen zu großen Bedürfnissen wie nach Attraktivität, nach Unabhängigkeit, nach Gesundheit und nach Entspannung (AU-G-E) und hier fragen, wo die Augenoptik diese Bedürfnisse bedient und entsprechend kommuniziert.
Als Idee könnte die A-U-G-E-Kommunikation dienen, die Bedürfnisse reflektiert, die derzeit dem Bedürfnisspektrum moderner Konsumenten entspricht.
A ttraktiv – mich so zu zeigen, wie ich mich schön finde U nabhängig – so zu leben, wie ich sein möchte G esund – das zu nutzen, was mein Wohlbefinden steigert E ntspannt – so relaxt sein, dass ich einfach leben kann Attraktivität Zahlreiche Studien belegen die vorteilhafte Wirkung der attraktiven äußeren Erscheinung.16 Die zu verbessern, gehört zu den ältesten kulturellen Ausdrucksweisen. Eine Untersuchung ergibt, dass gerade das Auge zentral ist für die Wahrnehmung von Attraktivität. Von elf Items, die bei einer Frau ein „sexy Gesicht“ von einem „unsexy Gesicht“ unterscheiden, ist die Augenregion an fünf beteiligt. Sexier wirkt ein weiter Augenabstand, dunklere Augenbrauen, lange und dunkle Wimpern, dünne Augenlider und das Fehlen von Augenringen17. Beim Mann sind nur drei beteiligt: dunkle Augenbrauen, dunkle Augenwimpern und dünne Augenlider. Körperliche Attraktivität an sich macht zwar Anzeige
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nicht unbedingt glücklicher, aber sich nicht attraktiv zu fühlen, macht viele Menschen unglücklich. Deshalb steigt auch die Zahl der Schönheitsoperationen. Es gilt: wer sich attraktiv fühlt, ist glücklicher – selbst dann, wenn andere es anders sehen. Insgesamt halten Menschen attraktivere Menschen für glücklicher als weniger attraktive. Und auch in der Arbeitswelt ist Attraktivität von Vorteil – in den unterscheidlichsten Berufen werden sie eher befördert, besser bezahlt und ihre Leistungen besser beurteilt. Attraktivität ist der Treiber für Interesse an der Kontaktlinse. Unabhängigkeit Schönheit ist Unabhängigkeit, postet ein Beauty-Blog. Freiheit ist ein starkes Korrelat von Glück, schreibt das Allensbach-Institut. Unabhängigkeit macht glücklicher, auch weil sie für andere attraktiv wirkt. Sie fördert ein selbstbewusstes Auftreten und Leben. Nur der Unabhängige kann multioptional sein, kann wählen, frei sein. Gerade für Frauen wird das mehr und mehr zum Thema. Die moderne Frau von heute weiß, was und wen sie will. Dazu benötigt sie einen klaren Blick. Zur Unabhängigkeit gehört selbstverständlich auch die visuelle Eroberung der Welt – egal in welcher Art und Weise. Unabhängigkeit ist ein modernes Lebensgefühl. Welche Sehhilfe bietet hier mehr?
dass sie kommunikativ in die Vollen gehen. Stellen Sie ein Schaufenster ausschließlich für die Kontaktlinsenkommunikation bereit. Und dabei geht es nicht um die Präsentation von Kontaktlinsenflüssigkeiten oder Packungen, sondern um A-U-G-E-Kommunikationen – um das Berühren der Menschen auf der Suche nach Glück. Dazu brauchen Sie kein KL-Spezialist zu sein, sondern nur ein Herz haben für Menschen, die sich mit Linse attraktiv, unabhängig, gesund und entspannt fühlen wollen.
[1] Ulrich Maxam schrieb 2007 dazu in der DOZ: „Zum glücklichen Kontaktlinsenträger, wie er unlängst von unserem Kollegen Heinz Jürgen Höninger in optic und vision 5-2007 thematisiert wurde, wird man nicht nur durch freundliches Auftreten des Verkäufers, durch angenehmes Einkaufsgefühl und Befriedigung des Einkaufstriebes. (…) Glücklicher Kontaktlinsenträger wird man nicht von alleine. Dazu ist außer der professionellen Anpassarbeit auch die Befolgung der Empfehlungen bezüglich Tragemodus und Pflege unerlässlich, eben die Compliance.“ [2] Betrachtung der Kontaktlinse als Mittel zur Bedürfnisbefriedigung, als Gegenstand des Handels und als Gegenbegriff zu Geld.
Gesundheit Wenn man Menschen zu Glück befragt, nennen sie spontan am häufigsten „Gesundheit“. Dabei geht es nicht um den objektiven Zustand, sondern um die subjektive Einschätzung. Die WHO hat Gesundheit als mehrdimensionalen Zustand des Wohlbefindens beschrieben. Gesundheit ist, sich wohl zu fühlen, an gewünschten Aktivitäten teilnehmen zu können und möglichst wenig Beschränkungen auferlegt zu bekommen. Eine Steilvorlage in der Kommunikation um die Kontaktlinse. Gesundheit ist heute sexy und ein schier unerschöpfliches Reservoir für KLThemen.
[3] http://www.optometrie.de/Wirueberuns/AufgabenderVDCO.html [4] Anton A. Bucher, Psychologie des Glücks: Ein Handbuch, S. 15. [5] http://www2.evangelisch.de/themen/wirtschaft/das-glück-beim-einkauf-lässt-sich-nichtumtauschen54555 [6] Barbara Supp, Was die Kaffeemaschine erzählt, Spiegel Wissen „Einfach leben“, , No 1. 2013, S. 15 [7] … auch die des Autors. [8] Auf einer Johnson&Johnson-Veranstaltung forderte der Keynote-Speaker Herrmann Scherer die anwesenden Spezialisten dazu auf, Probleme zu benennen, für deren Lösung sie da seien. [9] manchmal strengen sie auch nur an, weil keine anderen Denkkontexte frei werden können [10] Reflexfrage deshalb, weil sie stets nur auf Veränderungen reagiert und das Festhalten provoziert.
Entspannung Der eigentliche Schlüssel zum Wohlbefinden. Wer ohne Entspannung sieht, der arbeitet. Wer sich einschränken muss in Sport und Freizeit, der ist gestresst, weil er sich stets auf etwas konzentrieren muss, das seinen Flow behindert. Entspannung ist der Zustand, der uns heutzutage am nächsten zum Glück führt. Alles um die Kontaktlinse kann Entspannung assoziieren. Dazu bedarf es aber der Abwesenheit von Forderungen, die Spannung erzeugen; der Abwesenheit von Regeln, die uns fesseln. Erst recht keine Verbote. Dann lieber keine Linse.
[11] Der Autor würde sich hier über Kommunikation freuen, die er selbstverständlich veröffentlichen wird. [12] Und genau hier liegt die Problematik und ihr Wettbewerbsnachteil, den das Markteing um die KL besser herausstellen sollte. Bei der Ortho-K wird das ja schon umgesetzt. Aber auch nur, weil die Bearbeitung der Hornhaut hier zu dem Thema verführt. Die klassische Kontaktlinse dafür viele Schutzargumente. [13] Versorgungsorientierte beten wahrscheinlich zum lieben Gott, die Menschen hier bitte noch lange leiden zu lassen. [14] A-U-G-E - Bedürfnisstrategie. Entwickelt von autentic.info, Höninger. Siehe weiter unten im Text. [15] Das Unbehagen in der Kultur ist der Titel einer 1930 erschienenen Schrift von Sigmund Freud.
Das sind starke Argumente für die Kontaktlinse. A-U-G-EKommunikation dockt an Glückpotenzial an – und bietet der Kontaktlinse die Möglichkeit, an diese Wünsche anzudocken. OPTIC+VISION hat das AUGE für diesen Artikel entwickelt, weil wir glauben, dass es an der Zeit ist, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Gucken Sie nicht, wie andere es machen.
In dieser Abhandlung geht es um das Verhältnis von Kultur und „Unbehagen“, also Unlust, Leid, Unglück. [16] Diejenigen Personen, die als attraktiv beurteilt werden, sind auch diejenigen, die als schön und als sexuell begehrenswert gelten. Nach HENSS bestätigen diese Befunde den gängigen Attraktivitätsstereotyp: Wer sehr schön ist, gilt auch als sympathisch. Wer dagegen häßlich, sehr unattraktiv, sexuell sehr wenig ansehnlich empfunden wird, ist unsympathisch.
Suchen Sie Ihren eigenen Weg zur Kontaktlinse. Wichtig ist,
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Lieber Jesu ... Don Camillo hat kein Herz für seine Augenoptiker. Er wendet sich – wie immer wütend und voller Schlagkraft – an Jesus. Der verlangt Nachsicht und will der Augenoptik lieber eine Chance geben. Doch den Hahn dreht er bis dahin nicht voll auf ...
Eine Predigt zu halten, die Augenoptik sei zu Recht aus dem Paradies verbannt worden. Der 16-jährige Exodus von 1989 bis 2004 sei verdient. Und wie Du hinterher drohend die Faust erhoben hast ...
die Zeit der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrunderts? An die vielen Maden im Speck des Gesundheitswesen, als sich alle nur die Taschen vollgestopft haben? Ein reinstes Sodom und Gomorrha. Ich hätte Deinen Vater verstanden, wenn der alttestamentarisch den Schlauch draufgehalten hätte, wie er es zu Zeiten des guten Noahs auch schon gemacht hat.
Jesu. Ich musste es einfach mal loswerden. Erinnerst Du Dich nicht an
Ja, aber warum musst Du denn nachkarten? Sie haben ihre Strafe und müs-
Don Camillo, was hast Du Dir dabei gedacht? Musstest Du so aus der Haut fahren? Wobei denn, Herr?
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sen jetzt anbietend verkaufen statt versorgend abzugeben. Und sie haben sich bemüht, sind fruchtbar und vermehrten sich. Immerhin machen sie 5,2 Milliarden Umsatz und sind mittlerweile 12.000 Fachgeschäfte. Ich könnte der faulen Bande eine runterhauen, lieber Jesu. Denke nicht einmal daran, Don Camillo. Ich habe ihnen vergeben, Du musst ihnen auch vergeben.
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gespräche mit ihm
ne und kenn mich da ein wenig besser aus als Du, der immer noch die andere Wange hinhalten will. Um fair boxen zu können, muss man in den gleichen Gewichtsklassen die Fäuste fliegen lassen. Die Augenoptiker der 80er Jahre haben in einem Stadion geboxt mit 59 Millionen Einwohnern und 24 Millionen Fehlsichtigen. Heute sind es 82 Millionen mit über 40 Millionen Brillenträgern, die nicht mehr scharf sehen können. Und wenn Du wirklich genau wissen willst, ob Deine Schäfchen nicht nur so tun, als seien sie fleißig, musst Du das noch reinrechnen. Die Frage lautet also, wieviel Umsatz hätten die Maden ...
Jesu, traue diesen Refraktionierern nicht. Die tun nur so. Die wissen ganz genau, wie man die Optik verändert, damit kaum Sehbares ganz groß erscheint. Hat sich Gift in Dein Herz eingeschlichen, Don Camillo? Sieh doch einmal. 1989 lag der Umsatz dieser Brillenbranche bei nur 3,7 Milliarden Deutsche Mark – umgerechnet 1,89 Milliarden Euro. Und heute sind es 5,2 Milliarden. Also, sänftige Dein Herz und verlasse Deinen Irrweg. Tue Buße. Mit Dir kann man manchmal nicht reden, Herr. Immer musst Du gut sein und willst verzeihen. Ich kann das leider nicht, weil ich von dieser Welt bin und Wölfe unter den Pelzchen kenne. Du vergisst, dass ich auch einmal von und auf dieser Welt war – schmerzlich. Wie sollte ich das, aber ich weiß auch, dass es die Gier nach Geld war, für die Judas Dich verraten hat. Für jämmerliche dreißig Silberlinge. Oh, Don Camillo, das war damals viel Geld. Leider gibt es keine Statistiken über den Inflationsverlauf, sonst könnten wir ausrechnen, wie viel das heute wäre. Niemand würde mich heute für 30 Silberlinge verraten. Heute wären das wohl eine tausend Euro. Das bringt mich auf eine Idee, Herr. Wieviel Euro wären die 3,7 Milliarden DM Augenoptik-Umsatz von 1987 heute wert? Wozu willst Du das wissen, Don Camillo? Haderst Du immer noch? Ich kann nicht anders, lieber Jesu. Ich habe einfach das Gefühl, dass Du zu gut bist und nicht genau hinschaust. Sieh mal, ich möchte wissen, ob aus diesen Maden fleißige Bienchen geworden sind, oder? Ich weiss, dass sie fleißiger geworden sind. Doch Du willst es nur nicht wahr haben. Lass uns genau hinsehen, aber
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schäme Dich, wenn Du hinterher eingestehen musst, dass Du ihnen unrecht getan hast. Willst Du oder soll ich es Dir vorrechnen, Du Zweifler? Lass mich rechnen, Jesu. ich werde es Dir beweisen. Darf ich Computer und Internet zu Hilfe nehmen? Don Camillo, warum nicht? Anders als mancher von Euch weiß ich, dass es keine Teufelswerkzeuge sind. Apple ist nicht die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und Windows kein Fenster zum Hof, durch das man einen Mord erblickt. Mach nur zu, mein wütender Don Camillo. Vernetze Dich über die ganze Welt, wie es meine Jünger damals nach Pfingsten auch getan haben. Aus diesen 12 sind nun fast 2 Milliarden geworden. Vielen Dank für Dein Verständnis, Herr. Ich hab auch schon alles zurechtgelegt und ausgerechnet. Den 3,7 Milliarden Mark von damals würden heute 3,11 Milliarden Euro entsprechen. Du siehst Don Camillo, das sind 2 Milliarden weniger als meine augenoptischen Schäfchen heute erwirtschaften. Also, sie sind fleißiger geworden und haben das Beste aus dem Sündenfall gemacht. Oh nein, lieber Jesu. Sie haben nichts Gutes getan. Du weißt, ich boxe ger-
Es reicht, Don Camillo. Zügele dich. .. dicke Hummeln von damals gemacht, wenn sie die gleichen Umstände vorgefunden hätten wie Deine vermeintlich fleißigen Bienchen von heute? Don Camillo, Du kommst mir vor, als würdest Du zu Zeiten des Alten Testaments zurück sehen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Aber gut, ich will Dich nicht in Deinem Zorn belassen. Mach Dir Luft, nimm Deine Instrumente und rechne es aus. Hab ich schon, Jesu. Die madigen Hummeln von damals würden heute ebenfalls 5,2 Milliarden Umsatz erwirtschaften. Nichts da mit den fleißigeren Bienchen von heute. Verkleidete Mimikri-Maden sind es – nichts anderes. Man sollte die Ärmel hochkrempeln und denen richtig eins draufgeben oder Deinen Vater bitten, den Schlauch rauszuholen. Der war nicht so zimperlich mit dem Wegspülen. Du hast ja Recht mit dem Umsatz, lieber Don Camillo. Und trotzdem bist Du Opfer Deiner überstarken Gefühle, die Dir den gütigen Blick und somit die Wahrheit verstellen. Hast Du denn die Strukturen von damals und heute verglichen? Bitte komm mir jetzt bloß nicht mit Gleichnissen, lieber Herr. Ich weiß, darin bist Du Meister. Für mich gilt eine
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Gleichung: 5,2 Mrd.=5,2 Mrd. Wenn links faul steht, steht rechts auch faul. Aus dem Rauswuf haben die nichts, einfach gar nichts gelernt. Mich schüttelt die Abscheu. Sachte, sachte. Sieh einmal. Du musst die frohe Botschaft darin erkennen. Mein Vater und ich – und auch der Heilige Geist, der ja bald zu Pfingsten zu Euch kommt – wollen, dass die Augenoptik erhalten bleibt. Deshalb haben wir es so eingerichtet, dass sie der Gesellschaft, damals wie heute, 5,2 Milliarden Wert ist – und das bleibt auch so. Aber wir bleiben auch dabei, dass der Mensch frei ist, in Selbstverantwortung zu handeln. Deshalb mischen wir uns nicht ein, wie die Augenoptik sich selbst aufstellt. Uns ist egal, wer die Brillen verkauft: Tradi, Filialist oder Internet. Aber Du wirst sehen, dass die Unersättlichen von damals heute mehr leiden. Zu der Zeit machten die Filialisten gerade einmal 10% des Umsatzes. Es waren harmlose Regenwürmer. Die satten traditionellen Augenoptiker machten 90% – umgerechnet auf heute 4,65 Milliarden Euro Umsatz. Die Ketten nur knapp über 500 Millionen. Und heute, wie sind da die Verhältnisse? Einen Moment, lieber Jesu. Ich geb die Zahlen kurz ins Programm ein. Bei 60% Umsatzanteil machen die Kleinen 3,2 Milliarden Euro. Donnerwetter. (Es donnert) Sei vorsichtiger mit Deinen Worten, lieber Don Camillo. Und auch vorsichtiger mit Deinen Gefühlen. Du erkennst, dass die Kleinen Jahr für Jahr ihre Zeche für den Sündenfall auch bezahlen! Dieses Jahr kostet sie der Wandel ungefähr 1,4 Milliarden Euro. Das sind 140.000 Euro für das durchschnittliche Fachgeschäft, das kein Filialist ist. Tendenz steigend. Bis sie lernen ... Was meinst Du damit, Jesu? Was sollen sie lernen? Genauer hinzuschauen auf die Bedürfnisse der anderen. Du weißt, mein Vater war damals sehr wütend über Adam und Eva. Er hat sie nicht nur rausgeworfen, die Erde mal gespült, sondern auch dafür
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gesorgt, dass es nie mehr werden als 11 Millionen Brillen. Er hatte die Nase voll vom archaischen Hedonismus. Nicht jeden Apfel, den man vermeintlich leicht pflücken kann, soll man auch pflücken. Nicht aus jedem Kunden das Maximum für sich herausholen. Deshalb immer diese annähernd gleiche Zahl verkaufter Brillen, die der ZK, äh, der ZVA, Jahr für Jahr veröffentlicht?! Und wenn der Bäumchenpflanzer aus Hamburg auch jedes Jahr mehr verkauft, so werden es nicht mehr, weil alle anderen dann weniger verkaufen – die dann aber immer teurer. Man, man sollte sie ... Sei nicht so hart, lieber Don Camillo. Was sollen sie denn machen? Sie meinen, nur so überleben zu können. Bis sie die Angst verlieren und verstehen, was es heißt, für den anderen mehr da zu sein als für sich selbst. Dass Dienstleistung von Dienen kommt. Das Stück Apfel steckt immer noch in Adams Hals – aber ich bin guter Dinge, dass sie es bald runterschlucken und ausscheiden werden. Noch verharren sie – oder sehnen sich zurück ins Paradies, das sie heute Optometrie (in allen Abarten) nennen.
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Armer Don Camillo. Natürlich sollst Du mitfühlend sein. Aber Du musst sie auch gewähren lassen, ihre eigenen Fehler machen lassen – bis sie im Schwindel ihrer Freiheit erkennen, was gut und was schlecht ist. Sie sind fleißig, bemühen sich. Tanzen mühsam um das Kalb ihrer Kompetenz, bauen Institutionen darum und übersehen, dass sie eigentlich alles haben, was Menschen von ihnen wünschen: ein Herz für gute und schöne Brillen und die Sinne frei machende Kontaktlinse. Und wenn sie das erkannt haben, dann werden die Schleusen geöffnet. Dann werden sie aber nicht im Wasser ertrinken, sondern Millionen über Millionen Brillen und Kontaktlinsen mehr verkaufen – zu Preisen, die christlich sind. Du hast Recht, lieber Jesu. Dein Wille geschehe. Du hast selbst denen verziehen, die Dich gekreuzigt haben. Und dafür danke ich Dir. Verzeihe mir, dass ich mir gewünscht habe, dass Du Strafe statt Güte walten ließest. ich hoffe nur, die blöden Schafe kapieren auch, dass Du es gut mit Ihnen meinst. Don Camillo, fängst Du schon wieder an?
Diese Dialoge sind natürlich frei erfunden und sollen so verstanden werden, wie sie gedacht sind: humorvoll. Sie entstanden als Idee während einer Kaffepause auf der Rückfahrt vom WVAO-Kongress Ende April in München, auf dem Heinz Jürgen Höninger einen kleinen, aber ernsthaften
Ich versteh jetzt nicht ganz, lieber Jesu. Bist Du nun gut auf sie zu sprechen oder bist Du ihnen böse? Soll ich draufschlagen oder mitfühlend sein?
Vortrag über ein inhaltlich ähnliches Thema gehalten hatte. In seinem stets unaufgeräumten Auto lag eine alte Ausgabe von „Don Camillo und Peppone“ .
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Augenoptik 2012 in Zahlen Mitte April gab der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) im Rahmen einer Wirtschaftspressekonferenz die aktuellen Branchenzahlen bekannt. Die Augenoptik kann sich über ein Umsatzwachstum von 2,5% freuen. Wermutstropfen für den Mittelstand: Dieses generiert sich rein aus den Zuwächsen der Filialisten.
Aus der nebenstehenden Tabelle ersichtlich: Verkauft wurden in 2012 insgesamt 11,32 Millionen komplette Brillen, was ein Plus von 2,0% zum Vorjahr bedeutet. Zudem arbeitete man in weitere rund sechs Millionen ‚alte‘ Brillenfassungen neue Brillengläser ein. Insgesamt wurden 35,01 Millionen Brillengläser verkauft, was einem Plus von 1,6% entspricht. Die Gesamtzahl neuer Sehkorrektionen betrug in 2012 rund 17,5 Millionen. Von den umgesetzten 5,165 Milliarden Euro hält die Brillenoptik weiterhin ihren Löwenanteil von 81,8%. Hinzu kommen Kontaktlinsen inklusive -Pflegemittel, Hörgeräte sowie Handelswaren. Aufgrund der fehlenden konkreten Zahlen wurde der Onlinehandel nicht eingerechnet. Sicher sei jedoch, dass die Filialisten „vor allem mit einer auf niedrige Preise ausgelegten Geschäftspolitik Marktanteile gewonnen haben“ dürften. Neben der Brillenoptik habe der Augenoptiker in Form seiner Dienstleistungen einige Trümpfe in der Hand, die er fortan verstärkt ausspielen müsse, betonte Truckenbrod, der selbst in Leipzig ein Geschäft führt. Das gehe über den Brillenverkauf hinaus: Sehanalysen, Augenüberprüfungen, Screeningtests und an-
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Schaubilder: ZVA
Die Umsatzsteigerung sei vor allem durch Filialisten zustande gekommen, da das Gros der mittelständischen Augenoptiker weder bei den Stückzahlen noch beim Umsatz eine, oder lediglich eine geringfügige, Steigerung im Vergleich zum vorherigen Jahr zu vermelden hatte, betonte der ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod. Dem gegenüber legten die Filialketten deutlich zu und sorgten damit für das Wachstum der Branche, deren Gesamtumsatz sich in 2012 nunmehr auf 5,165 Milliarden Euro (inklusiv Mehrwertsteuer) belief.
Eckdaten der Augenoptik für das Jahr 2012
dere Spezialisierungen sehe er für die Zukunft als die Aufgaben, auf die der niedergelassene Augenoptiker noch mehr als bisher setzen müsse. Die vom sowieso meist kundenorientiert denkenden Augenoptiker angebotenen Serviceund Dienstleistungen stehen, so Truckenbrod, dem Wunsch des Verbrauchers nach niedrigen Preisen gegenüber. Von diesem Zwiespalt hätten sowohl Onlinehändler als auch Filialketten offensichtlich im vergangenen Jahr profitiert. So machten die zehn größten Filialisten 15,76% aller augenoptischen Betriebe in Deutschland aus. 2012 erzielten diese 37,28% des Branchenumsatzes. Die Zahl der augenoptischen Betriebe insgesamt sei nach einigen Jahren des Zuwachses 2012 mit 12.030 konstant geblieben, wobei sich in etwa gleich viele Geschäfte vom Markt verab-
schiedet hatten wie neu errichtet (oder übernommen) wurden. Auch die Zahl der Beschäftigten (49.000) hat sich nicht verändert. Dafür seien ebenfalls in erster Linie die Filialisten verantwortlich, betonte der ZVA-Präsident, denn während die Zahl der mittelständischen Betriebe leicht zurückgegangen sei, vermeldeten viele Filialisten steigende Betriebs- und Beschäftigtenzahlen. Erfreulich niedrig war und blieb mit 612 die Zahl der Ende 2012 gemeldeten erwerbslosen Augenoptiker. Hiermit wurde trotz eines nicht rosigen wirtschaftlichen Umfeldes ein neues Rekordtief erreicht. Zwar sei die Zahl bis März 2013 bereits auf 747 arbeitslose Augenoptiker angestiegen, dennoch könne man von einer Vollbeschäftigung sprechen, hob Thomas Truckenbrod hervor. Wie in vielen anderen Branchen steigt auch in der Augenoptik die
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augenoptik intern
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Gefahr des Fachkräftemangels: Die Zahl der abgelegten Gesellenprüfungen fiel in 2012 mit 1.419 geringer aus. Der ZVA-Präsident stellte deshalb besonders die Wichtigkeit der Nachwuchswerbung heraus. Noch sei die Zahl der Auszubildenden jedoch stabil. Wie zuvor ist das Bild der Branche von Frauen geprägt – von den 6.518 Azubis im vergangenen Jahr waren rund 75% weiblich. Während die technische Entwicklung nicht an der Augenoptik vorbei läuft und sich bereits besorgte Stimmen melden, wie sich der Berufsstand entwickeln müsse, um sich weiterhin am Markt behaupten zu können, beurteilt man beim Zentralverband die zukünftige Entwicklung der Branche betont positiv. Die Augenoptiker würden einen Großteil zur Seh-Versorgung in Deutschland beitragen. Nicht zuletzt durch die demographische Entwicklung sei diese Kompetenz in Zukunft noch stärker gefragt. Aus diesem Grund begrüße Truckenbrod auch das Berufslaufbahnkonzept, mit dem der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) der Forderung des ZVA zur Weiterentwicklung des Berufstandes entgegen komme. Dieses sei jetzt für die Augenoptik als Pilotprojekt langfristig im Bereich des Handwerks möglich. Truckenbrod stellte in diesem Zusammenhang die optometrischen Dienstleistungen in den Vordergrund, da man sich hiermit weiter vom reinen Handel ab-
1) eigene Schätzung / Hochrechnung, da erforderliche Angaben nicht übermittelt wurden. 2) Homepage
Die sechs umsatzstärksten Filialisten in der Augenoptik im Jahr 2012
grenzen könne. Auch deshalb gehe der ZVA gegen wettbewerbswidrige Werbeaussagen von Onlinehändlern vor und kämpfe für die Einhaltung von Normen und Arbeitsrichtlinien: „Die Urteile der jüngsten Vergangenheit bestärken uns auf diesem Weg. Wir können und wollen den Handel mit Brillen im Internet nicht verbieten, aber wir werden nachdrücklich dagegen vorgehen, damit der Vertrieb der Onlineanbieter nicht mit der Qualität, die der Augenoptiker liefert, gleichgesetzt wird und
zudem die Versorgung der Bevölkerung nicht verschlechtert wird.“ Quintessenz: Trotz des konjunkturellen Gegenwindes erweist sich die augenoptische Branche weiterhin als relativ stabil. Um nicht von technischer Evolution und fortschreitender Filialisierung überrollt zu werden, empfiehlt sich jedoch, genau im Auge zu behalten, wie sich das Branchenumfeld weiter entwickelt. Von Susanne Koglin
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Durch besten Service begeistern Mit dem Konzept ‚Relaxed Vision Center‘ ging die Carl Zeiss Vision GmbH in 2013 in ihr zehntes Jahr. Bereits frühzeitig hatte man begonnen, an einem externen maßgeschneiderten Zertifizierungskonzept zu arbeiten. Seit Februar 2012 laufen nun die Zertifizierungen, die durch den TÜV Süd durchgeführt werden. Wie ist das bisherige Ergebnis?
Foto: KGS/Zeiss
Mit der Einführung der ‚Relaxed Vision Center‘ (RVC) hatte das traditionsreiche Optikunternehmen den Plan, Augenoptikern ein hochwertiges Analyse- und Verkaufs-Tool an die Hand zu geben und Endkunden auch durch das Hervorheben des qualifizierten Services stärker an ihren jeweiligen RVC-Optiker zu binden. Klar: Der Markenname ‚Zeiss‘ zieht immer noch und ist für viele Kunden gleichbedeutend mit ‚Qualität‘. Doch um den Servicegedanken noch weiter zu verstärken und nach außen zu kommunizieren, sollte die Zufriedenheit der Kunden
Das Konzept der Zeiss ‚Relaxed Vision Center‘ soll durch die Zertifizierung durch den TÜV Süd weiter aufgewertet werden
ermittelt und bestätigt werden. Wichtig für die Glaubwürdigkeit solcher Erhebungen ist eine externe Ermittlung durch ein renommiertes Institut, um sowohl intern bei den Mitarbeitern wie auch bei den Käufern die Neutralität der Zertifizierung unter Beweis zu stellen. So erarbeiteten die Aalener gemeinsam mit der TÜV Süd Management Service GmbH eine (für Augenoptiker bezahlbare) Möglichkeit, um Kundenzufriedenheit zu messen und zu bewerten. „Vertrauen schaffen, Erfolg optimieren“, lautet das Motto
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der Service-Gesellschaft des Technischen Überwachungsvereins. Denn auch Schwachstellen werden dem TÜV-geprüften Augenoptiker sichtbar gemacht, die es dann zu beheben gilt. Die Ergebnisse werden mit konkreten Angaben zur weiteren Qualitätsverbesserung verknüpft. „Einen erfolgreichen Augenoptiker zeichnet aus, dass er nicht nur hochwertige Produkte mit fachlicher Kompetenz anbietet, sondern dass er kundenorientiert und bedarfsgerecht berät“, erläuterte Dr. Markus Nienhoff, Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV Süd Management Service GmbH, während einer Fachpressekonferenz auf der opti 2013. „Nur zufriedene Kunden kommen wieder und erzählen in ihrem Umfeld von ihren positiven Erlebnissen. Carl Zeiss ist für seine exzellenten Produkte bekannt. Wir von TÜV Süd übernehmen den neutralen Blick von außen, der hilft, Schwachstellen und Stärken im Service zu identifizieren und so erst die Möglichkeit zur Verbesserung bietet.“ Teilnehmen können alle Kunden eines Augenoptikers. Die Befragung erfolgt mittels eines zweiseitigen Bogens mit 36 Fragen. (Wer sich für den Fragebogen interessiert, kann sich diesen als PDF auf www.tuev-sued.de anschauen.) Diesen Bogen kann man im Laufe eines Zeitraums von 14 Wochen direkt beim Augenoptiker (in einem versiegelten Umschlag) abgeben, per Post einsenden oder online ausfüllen. Ermittelt werden die Serviceleistungen und ihre Auswirkungen auf den Kunden und seine Zufriedenheit. Produktprüfungen werden hingegen nicht vorgenommen. „Die Befragung bildet den gesamten Kundenerlebnisprozess in einem Augenoptikergeschäft ab“, so beschreibt man beim TÜV Süd die Intention, die in die Erstellung des Fragebogens einfloss. „Die Inhalte der Befragung reichen von der Bewertung der Einrichtung bis hin zum Beschwerdemanagement des Optikers. Des Weiteren kann der Kunde (Befragte) seine persönlichen Erfahrungen mit dem Optiker durch die Beantwortung offener Fragen darstellen. Die Fragen werden anhand einer Zufriedenheitsskala von 1 (vollkommen zufrieden) bis 5 (unzufrieden) bewertet.“ Mindestens 87 vollständig ausgefüllte Rücksendungen sind pro Augenoptikgeschäft notwendig, um zertifizierbar zu werden. Die Noten werden errechnet: Wer eine „Gesamtzufriedenheitsnote“ unter einem Durchschnittswert von 2,25 hat und weniger als 30 Prozent „Kritiker“ unter den Befragten vorweisen kann, darf
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sich über das Zertifikat freuen. Dieses lässt sich werbewirksam vermarkten, mit dem Hinweis „TÜV geprüfte Kundenzufriedenheit“ samt geschütztem TÜV-Prüfzeichen. Eine Benotung unter 1,50 erlaubt einen Hinweis auf ein „sehr gutes“ Prüfergebnis im Siegel – eine Benotung zwischen 1,51 und 2,25 berechtigt zum Tragen des Labels mit dem „gut“-Hinweis. Das allgemeine Untersuchungsergebnis ist durchaus sehr positiv für das Gros der Inhaber der Relaxed Vision Center: 85 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit ihrem Augenoptiker sehr zufrieden sind und dessen Service aktiv weiterempfehlen werden. Lediglich zwei Prozent waren unzufrieden und nicht bereit, den Augenoptiker weiterzuempfehlen. Aufgeschlüsselt wird das Ergebnis unter anderem auch nach der Dauer der Kundenbeziehung (siehe untenst. Schaubild). So gaben (Stand Januar 2013) insgesamt 73 Prozent der Befragten an, bereits länger als zwei Jahre Kunde des Unternehmens zu sein, 34 Prozent waren es schon mehr als zehn Jahre – Zeichen für eine sehr hohe Kundenbindung.
Schaubild: Zeiss/TÜV Süd
Während der Pilotprojekt-Phase zwischen Anfang bis Sommer 2012 wurden um die 50 Geschäfte begutachtet. Bis Januar
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Auch die Dauer der Kundenbeziehung gibt Aufschluss über die Zufriedenheit des Kunden
2013 wurden durch die TÜV Süd Management Service GmbH rund 80 Relaxed Vision Center geprüft. Aktuell werden auf der Webseite des TÜV Süd bereits insgesamt 104 zertifizierte Augenoptiker namentlich genannt. Über 6.000 Fragebögen von Endkunden wurden bis zu diesem Zeitpunkt vom Institut ausgewertet. Die Zertifizierung ist zwei Jahre gültig, dann muss die Prozedur erneut durchlaufen werden, um eine gleichbleibend gute bis sehr gute Qualität in der Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Von Susanne Koglin
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Fotos: Luxottica
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Luxottica Aufregender Mode-Stil-Mix Vintage. Kontrastreiche Farbspiele. Muster-Opulenz. Das Spektrum internationaler Modemarken überrascht immer wieder mit großer Vielfalt. Im April zeigte der italienische Brillenhersteller seine Neuheiten im Münchner Prisco-Haus. Der Catwalk exklusiver Brillen- und Sonnenbrillenmode bot einen thematischen Querschnitt durch die Frühjahr-/Sommerkollektionen. Ein Material-, Farb- und Musterfeuerwerk, bei dem das Brillendesign sich immer wieder neu erfindet. So bei der italienischen Luxusmarke Prada, die für minimalistische Schnitte im Kontrast zum Reichtum der Muster steht. Schlichtheit und Eleganz bestimmen die aktuelle Damen- und Herren-Brillenkollektion. Präzise Linien unterstreichen die starke, gleichzeitig aber feminine Identität. Formen, Materialien und Volumen sind markant, aber nicht übertrieben. Natürlich darf der Retro-Style bei den Korrektionsmodellen aus Metall oder Acetat nicht fehlen. Besonders ansprechend: die sehr leichten Brillenrahmen aus Metall und Acetat, bei denen die runden Gläser in klassischen Schildplatt-Tönen eingefasst sind. Abenteuer Safari. Von Kultformen inspiriert ist die neue Ralph Lauren Safari-Sonderedition für Herren und Damen. Kühne Eleganz und ein Hauch Bohème-Romantik des modernen Safari-Looks übersetzt in eine zeitlose Retro-Brillenkollektion mit besonderen Materialkombinationen wie dem Vintage-Finish aus Geschützmetall, Bügel in Glattleder und Kroko-Optik oder auch in grünes Segeltuch eingeschlagen mit Antikeffekt. Frische oder erdige Safari-Farben und Dekors verleihen Fassungen und Gläsern den stilvollen Vintage-Touch. Kommen wir zur Poesie des Bildes. Zur Schwarzweiß-Ästhetik. Zum Brückenschlag zwischen digitaler Fotografie und Vintage-Inspiration, zwischen Design, Tradition und Technologie. Mit einer einmaligen Persol Reflex Edition ehrt der Brillenklassiker die Kunst der Fotografie: Inspiriert vom Vintage-Design historischer Analogkameras sind das Korrektionsmodell sowie zwei Sonnenbrillenmodelle mit polarisierenden und phototropen Polar-Gläsern. Besonderheiten: Die traditionellen Acetatbügel werden durch schmale Metallbügel ersetzt. Der Supreme-Pfeil, das unverwechselbare Persol-Erkennungsmerkmal, wird am Scharnier schmaler. Streifen, Streifen, Streifen!, sind das Sommerhighlight von Dolce&Gabbana. Eine atmosphärische, stilistische und grafische Hommage an die traditionellen Farben Siziliens. Mondän. Feminin. Innovatives Oversize-Frontdesign und abgerundete Formen betonen insbesondere die Gesichtskonturen. Aufregend wird sie, die Brillen-Sommersaison 2013: Ein Sommernachtstraum. Nicht launisch, sondern stilvoll. Korrektion und Sonnenschutz zwischen Understatement und VIP-Appeal.
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Fotos: Face à Face
kollektionen + konzepte
Face à Face Kult! Kunstvolles Brillendesign Wohlgeformte, sinnlich-volle Lippen, knallrot geschminkt: Die Kollektion “Bocca” der Pariser Kreativschmiede, inspiriert vom Lippensofa des spanischen Künstlers und Exzentrikers Salvador Dalí. Der weiche, geschwungene Mund an der Stirnseite des Showrooms, in dem Face à Face am Vorabend der Mido die Kollektion “Bocca” präsentierte, lud dazu ein, sich einfach fallenzulassen. Die Kopie des berühmten Lippensofas von Salvador Dalí – ein blutroter Knalleffekt! Das Original lies der spanische Künstler als Hommage an das amerikanische Sexsymbol Mae West anfertigen, von dem er zeitlebens fasziniert gewesen sein soll. Ihr Mund stand Modell für Dalís legendäre Lippenliege. Dieser Mund hat es auch Face à Face Designer Pascal Jaulent angetan, für den die Kunst eine wichtige Quelle der Brillenkreation ist – wie für Dalí die Kunst als “Produkt” einen direkten Bezug zur Alltagskultur herstellte, unter Aufhebung der Gegensätze zwischen Kunst und Konsum. Von Dalís onirischer Welt des Unbewussten adaptierte Jaulent das Experiment mit der Verfremdung. Mund – Gesicht – Brille. “Interessant sind das Zusammenspiel zwischen Lippen und Augen, denn jede Linie, jedes Element des Gesichts ist für mich von Interesse für den Ausdruck der Persönlichkeit. Und gerade die Augen sagen sehr viel.” Das Besondere an der neuen Bocca-Kollektion sind die kreativen Variationsmöglichkeiten des Bügeldesigns. Die unterschiedlichsten Schuhformen am Bügeleende, allen voran Pumps und High Heels. Jaulent hat sichtlich Spaß an dem Spiel mit charmantverführerischer Symbolik. Wenn schon die Schuhmacher ihre Schöpfungen als Kunstwerke verstanden, als Skulptur oder Architektur – warum dann nicht auch er, der Brillenmacher? Der Designer ist fasziniert von der Möglichkeit mit einem Thema, mit Formen, Farben sowie aktuellen Modeeinflüssen zu spielen. In diesem Fall mit unterschiedlichen Beinstellungen – frivol, entspannt, gekreuzt, standhaft, selbstbewusst. Darüber hinaus spiegelt sich in der neuen Kollektion einmal mehr das Feingefühl Jaulents für mutige, aber gleichzeitig sensible Farbkontraste und ungewöhnliche Farbkombinationen wieder. Nach der erfolgreichen limited Edition aus dem Vorjahr war die Nachfrage größer als zunächst vermutet. In Mailand präsentierten die Franzosen deshalb eine Capsule Collection (eine spezielle, einmalig und streng limitierte Themen-Kollektion): sieben neue Modelle mit verschiedenen Bügellösungen, in gewagten wie auch in dezenten Ausführungen, die sowohl von Frauen als auch von Männern getragen werden können. Jaulent hat das Thema auf unterschiedlichste Weise aufgegriffen und interpretiert: erotisch, extravagant, sinnlich, sympathisch. “Ich glaube aber schon, dass auch etwas Mut dazu gehört, diese Brillen aufzusetzen.”
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Foto: Ennio Marchetto by Greg Gorman for l.a.Eyeworks
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designkonzepte
for you ...
Gegen Mainstream-Brillendesign setzen couragierte Brillenschmieden Kunst, Können, Kreativität und Kreation. Ist das der Köningsweg zum besseren Design? Ein Gespräch mit Brent Zerger, verantwortlich für PR und Kommunikation von LA Eyeworks. 60
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Wann immer wir uns auf den Optikmessen treffen, schätze ich seinen Input im Gedankenaustausch um innovatives Design. Innovation verstanden als Designansatz, unabhängig von saisonalen Modeströmungen und Trends, nur der eigenen Markenidentität, Fantasie und Entwicklung verpflichtet. Denn längst nicht immer entscheidet der Markt, was geht und was nicht geht. Vor diesem Hintergrund las ich vor einiger Zeit ein von Zerger 2008 verfasstes Essay – der Aufhänger für das folgende Gespräch. Brent, in dem damaligen Essay schreibst Du‚ ’wo einst eine dynamisch-vielschichtige Landschaft war, existiert heute nur eine mehr oder weniger mechanische Wüste, bis auf wenige Oasen.‘ Das klingt schrecklich pessimistisch ... Das Essay war in der Tat als Trauerrede geschrieben, in einem eher düsteren Unterton. Es sollte bei den Lesern Wirkung erzielen! Das ist jetzt fünf Jahre her. Damals schrieb ich unter anderem, dass die Großunternehmen es schwer haben werden, Banalität und kalkulierte Berechnung ihres Business dem Verbraucher gegenüber begreiflich zu machen. Aus meiner Sicht hat sich dies zu einem gewissen Grad bewahrheitet, zumindest in den USA. Obwohl mit dem Onlinehandel eine interessante neue Dynamik entstanden ist – aber das ist ein anderes Thema. Ich schrieb auch, dass sich gerade eine neue Generation von Designern und unabhängigen Optikgeschäften etabliert. Du siehst also ein Licht am Ende des Tunnels? Am Ende des Tunnels scheint immer ein Licht – hinter der Regenwolke! Fest steht: Wie der Künstler, unabhängig von dem, was geschieht, immer Kunst machen wird, wird ein Designer immer seinen Ideen Gestalt verleihen. Und genauso wird es immer Optiker geben, die diese Ideen aufnehmen und interpretieren. Welche Einflüsse wirken derzeit auf das Design im Allgemeinen und das Brillendesign im Besonderen? Brillendesign entsteht in einem vitalen, dynamischen Kontext. Die vielfältigen Einflüsse liegen auf der Hand, von der Architektur über die Produktwelt bis zu Industrie- und Grafikdesign und in zunehmendem Ausmaße innovative Herstellungstechnologien, wie das Beispiel Rapid Prototyping zeigt. Zudem gibt es heute die Möglichkeit, über Social Media alle Informationen zu teilen. In dem Essay spreche ich über einen Paradigmenwechsel zu benutzerfokussiertem Design, das unabhängig von Produktkategorien immer wichtiger wird. Wie sehr orientiert sich das Brillendesign noch immer an Trends? Momentan scheint es einen echten Dialog zwischen Mode und Brillendesign zu geben. Vielleicht liegt es, zumindest teilweise, an der Vielzahl gemeinsamer internationaler Projekte und Kooperationen verschiedener Marken. Auch haben die Modedesigner gelernt! Mehr als früher berücksichtigen sie heute Brillen und Sonnenbrillen als Teil ihrer Accessoire-Palette. Es ist noch nicht lange her, da wäre es unvorstellbar gewesen, Korrektions-
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brillen auf dem Set so vieler Modeschauen zu entdecken – das zeigt aber auch, dass Brillen heute einfach überall sind. Was kommt nach der Vintage-Welle? Man könnte eine hochinteressante Diskussion über die „Retro-Revolution“ führen: Warum das Thema seit Jahren ein Dauerbrenner ist und was es für unsere Erwartungen an das Brillendesign bedeutet. Aber abgesehen davon bringen die Hersteller immer wieder Kreativität und Mut ein, von Material- über Formen- bis hin zu Marketinginnovationen. Dialog und Ideenaustausch sind heute definitiv lebhafter, als sie es über viele Jahre hinweg waren. Auch die Designer besinnen sich wieder mehr auf ihre Aufgabe, gefestigte Vorstellungen infrage zu stellen, wie Brillendesign sein sollte oder sein könnte. Wie sieht unabhängiges Brillendesign aus? Da kann ich nur für LA Eyeworks sprechen. Unser Hauptanliegen lautet unverändert, dem Gesicht in seiner überwältigenden Vielfalt Ausdruck zu verleihen. Das ist die Herausforderung, der wir uns mit jedem neuen Brillendesign stellen. Dabei interessieren uns sowohl kulturelle Aspekte als auch Einflüsse aus unserem unmittelbaren Umfeld. Und es mangelt uns wahrlich nicht an Ideen. Interessant ist jedenfalls, dass heute auch kleine Designschmieden Erfolgschancen haben. Nicht zuletzt durch die Veränderungen in der Kommunikation und in der Produktion. Parallel zu den sich rasant entwickelnden Technologien gibt es den Trend zum “do it yourself ” via Internet, denn viele junge Designermarken werden im Grunde von einem Studiotisch oder einer Webseite aus entwickelt. Wohin geht der Trend im Handel – zu mehr Sortimentskonzentration oder dass die Optiker von jedem etwas haben? Ein Effekt der globalen Krise scheint zu sein, dass viele Geschäfte sich auf ein klares Angebot fokussieren und weniger Marken in einer größeren Stückzahl und Auswahl präsentieren. Kurz, dass sie als Geschäft ihre eigene Strategie fahren und eine unverwechselbare Identität entwickeln. Mit dem Internet haben die Verbraucher heute einen schnellen und leichten Zugang zu vielen Produkten, insbesondere zu Modemarken. Das stationäre Optikgeschäft muss daher wirkungsvoller und ansprechender auftreten. Ich glaube aber oder ich möchte zumindest glauben, dass dies heute den meisten sehr wohl bewusst ist. Stellt man Designerfassungen und Modemarken gegenüber, wo siehst Du die Unterschiede? Das ist eine weitreichende Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt. Aber gehe ich nach meinem Empfinden, sprechen mich eher Marken an, die sich von Trends abgrenzen, nicht die, die ihnen nachlaufen. Deshalb sind unabhängige Designermarken vom Markt nicht wegzudenken, allerdings muss die Mission mit Leidenschaft verfolgt werden. Brent, danke für das Gespräch. Von Angela Mrositzki
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Fotos: Baumvision
Bleibende WERTE
Foto: Angela Mrositzki / autentic.info
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Die Brille, “a piece of lifestyle”. Für Shane Baum, Designer und Schöpfer der amerikanischen Luxusmarke Leisure Society, ist jedes Modell die Fusion kultureller Werte, gepaart mit einem anspruchsvollen Design, hochwertigen Materialien und exzellenter Fertigung. Unser Interview mit Shane Baum auf der Mido findet im Salon der Leisure Society statt. In einem stilvollen Ambiente, das viel über die Markenphilosophie aussagt. Ebenso über Baums Verständnis von Luxus als Symbol und Ausdruck eines Lebensgefühls, einer Persönlichkeit. Geprägt haben den Designer Kindheit und Jugendzeit in einer 2500-Seelen zählenden Kleinstadt in Iowa – umgeben von Maisfeldern und Traktoren. Doch seine Zukunft sieht er ganz anders. Er träumt vom Aufbruch aus der amerikanischen Provinz gen Westen und studiert so nach dem College Maschinenbau an der San Jose State University, bevor es ihn weiter nach Süden zieht, in das Surferparadies Laguna Beach. Lifestyle und Business. An der südkalifornischen “Coast of Dreams” verbinden Lebensart und Geschäftssinn das Angenehme mit dem Einträglichen. Auch Baum arbeitet sich auf der Karriereleiter nach oben. Zunächst im Bekleidungsunternehmen des Designers Mossimo Giannulli wo er, gerade 26, Vice President des Geschäftsbereiches Eyewear wird. Mitte der 1990er Jahre, als das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät, trifft er Bill Barton und wechselt zum Optical Shop of Aspen. “Doch Bill feuerte mich, er meinte, es sei nicht der richtige Job für mich”, lacht Baum, wenn er daran zurückdenkt – arbeitet man doch heute eng zusammen. Doch
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als positiv denkender Mensch wusste er: “Ich kann das besser!” Und ganz offensichtlich hat die Goldküste etwas Befreiendes, das Menschen gewagter träumen lässt als anderswo auf der Welt. So zieht er sich einen Sommer lang zurück auf die Halbinsel Newport Beach und entwirft Businesspläne. Zwischen Surfspaß und Brainstorming-Sitzungen entwickelt er seine unternehmerische Vision. Sein Credo: Start small. Think big! Und vertraue auf die Menschen. Ganz ohne Mitarbeiter fing er an. Heute ist aus der Einmannfirma Baumvision ein international erfolgreiches Unternehmen geworden. “There are no Angels in Business! Man sollte nicht auf Wunder warten. Es geht allein um das gute Produkt und um Leistung. Um die Bereitschaft, hart zu arbeiten. Um etwas zu erreichen, musst du gut sein und auf dein Ziel fokussiert”, ist er überzeugt. 2001 unterzeichnet Baum dann seinen ersten Lizenzvertrag und entwirft fortan die Kollektionen für Paul Frank, eine zweite Lizenz mit Modern Amusement folgt. Mit diesen Marken startet 2003 das Europa-Geschäft. Zuerst von Berlin aus, heute sitzt das Baumvision Headquarter in Wien. Neue Lizenzen kamen hinzu, so der Brillenvertrieb für den New York Optiker Moscot und die Marke Barton Perreira. Kreiiert hat er aber auch Brillendesigns für Modelabels wie Luis Vuitton und Marc Jacobs.
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Fotos: Baumvision
luxus+lifestyle
Visionär einer Kulturfusion: Shane Baum, Designer und Schöpfer der amerikanischen Luxusmarke Leisure Society. Brillenluxus “out of time”: Mal mit eleganten Silhouetten oder klassischen Formen, mal weicher und feminin, mal größer und rechteckig, in dezenten oder leuchtend neuen Farben und mit Vintage-inspirierten Details
Brillen-Design gleich Brand-Design Von der Mutter, einer Choreografin und dem Vater, einem reisebesessenen Verkäufer bekommt er seine “cultural Wanderlust” und das Interesse für die Kunst vermittelt. “Jede Kultur hat ihre Eigenheiten. Spannend finde ich ihre Vermengung. Deshalb sollten wir die Gesellschaft nicht in Klassen, Kulturen und Ideen aufteilen, sondern den Austausch unterschiedlicher Erfahrungen forcieren.” Dieses kulturelle Erbe ist sein Kapital. “Als Unternehmer habe ich mit wenig angefangen. Als dann Geld da war, machte ich auch verrückte Dinge”, gesteht er lächelnd. Nicht zuletzt wurden so Idee und Markenname der Leisure Society geboren (2011 brachte er die erste Kollektion heraus). “Ich lud ein Dutzend Freunde zu einem traditionsreichen, historischen Pferderennen. Zum Programm gehörten unter anderem ein Frühstück im Four Seasons, der Transfer mit der Limousine, die Zugfahrt erster Klasse, die besten Zuschauerplätze auf der Rennbahn und ein festliches Abendessen. Alles auf höchstem Niveau, ein Luxus, den ich mit meinen Freunden teilen wollte. Dann hatte ich die Eingebung mit dem Absender und dem Zusatz: „‘... by Order of the Royal and Ancient Leisure Society. By order bedeutete so viel, dass wirklich alle nachdrücklich aufgefordert waren, teilzunehmen.” Ob Freunde oder heute auch die Mitarbeiter, “We can share our
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dreams together“, sagt er von seinem Team. Baums Unternehmen spiegelt auf ganzer Linie seine Persönlichkeit wieder. Das gilt ebenso für die Produktphilosopohie. Er habe nicht darüber nachgedacht, wie die Brillen aussehen müssten, damit Leute sie gerne kaufen. “Ich habe in den Spiegel geschaut und mich gefragt: Wer bin ich? Immerhin bin ich Herz und Kopf meiner Firma!”, sagt der vom Design getriebene Brillenmacher. Das Design mache den Markenkern aus. Wie bei vielen großen Marken mit einer Geschichte und einer Design-Identität. Genau das strebe er an. “Als Designer musst Du vor allem ehrlich zu dir selbst sein.” Für eine Luxusmarke wie Leisure Society bedeutet das, mit jeder Kollektion die Qualität hochzuhalten. So wurde die aktuelle zur Mido präsentierte Kollektion lediglich um drei neue Brillenmodelle erweitert (die Styles sind sowohl als Korrektionsfassungen als auch als Sonnenbrillen in vier Farben erhältlich). Exklusivität ist eben nicht inflationär. Baums Fassungsdesign setzt der Einweg-Brille Langelebigkeit und Wertbeständigkeit entgegen. Nach dem HeirloomPrinzip, das Zeit und Moden überdauert. Der Leisure SocietyKunde schätzt die Brille als besonderes Objekt, als elegantes Unikat.Denn Luxus als authentisches Lebensgefühl ist keiner Mode unterworfen. Von Angela Mrositzki
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Foto: Jimmy Choo
fashion- und eyewear trends
Foto: Roberto Cavalli
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Foto: Antonio Marras
Hoch hinaus mit den Stiefeletten aus mit Blümchen bedrucktem Pythonleder
Das auffällige Blumenmuster verleiht der Kombi aus Jacke und Faltenrock frühlingshafte Leichtigkeit
FLOWER-POWER
Blumige Aussichten im Brillendesign von Escada und Prada (Foto rechts außen)
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Foto: Jimmy Choo
Foto: Escada / De Rigo
Bildschön! Das Kleid in Wasserfarbenoptik lädt zum Träumen ein
Der Verschluss der Pythonclutch kann auch als stylisches Armband getragen werden
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Fröhliches Potpourri! Die Kollektionen der Frühjahr-Sommer-Saison schmücken die Schaufenster der Boutiquen weltweit. Manch einer mag sein Déjà-Vu-Erlebnis haben: wieder einmal sind Blumen in allen Farben und Formen ein Thema für Mode und Accessoires. Auch im Brillendesign!
Zur Vervollständigung eines “Total Look” werden der modebewussten Kundin auch Korrektur-und Sonnenbrillen geboten, bedruckt oder mit Schmuckdetails verziert. Wie bei Prada, deren Brillenmodelle mit auffälligen dreidimensionalen Blüten versehen sind, die von Hand appliziert wurden. Was aber bringt die Designer dazu, immer wieder auf ein altbewährtes Thema zurückzugreifen? Man könnte sagen, dass jede Saison unterschiedliche Inputs zu Outputs verarbeitet und dass keine Interpretation einer vorhergehenden gleichkommt. Und ganz sicher lässt sich sagen, dass das Blumenthema wie kaum ein anderes mit positiven Bedeutungen verbunden ist. Denken wir an die großflächigen Flowerprints der 1960er Jahre oder die zarten Blümchenmuster und femininen Silhouetten der 1940er und 50er Jahre. Zeitabschnitte, die unweigerlich mit der fortschreitenden Emanzipation der Frau verbunden sind, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten will, ohne auf ihre Weiblichkeit zu verzichten. Die Blume als Symbol versinnbildlicht sowohl die weibliche Fragilität als auch das Bewusstsein auf die eigenen Stärken und Schwächen.
Miteinander und inszenieren das perfekte Retro-Feeling, so gesehen bei Fendi oder Bottega Veneta. Liebliche sowie graphisch abstrakte floreale Muster auf High-Tech Materialien ergeben ein irisierendes Feuerwerk an Eindrücken, denen wir uns nicht entziehen können und wollen. Ob farbenfroh-knallig wie bei Moschino, delikatelegant wie bei Chanel oder melancholisch-düster wie bei Haider Ackermann, dieser aktuelle Trend weckt Erinnerungen an die einfachen Freuden des Lebens und an Momente sorgenfreier Leichtigkeit. Eine bekannte Modejournalistin resümierte die Stimmung der Frühjahr-Sommer Kollektionen sehr treffend: „We all yearn for a slice of the good life, don‘t we?“ Ein kleines Stück vom Kuchen des Glücks, ja, danach streben wir alle. Für alle, die mehr über die aktuellen Modetrends erfahren und immer up to date sein wollen, hier einige nützliche Links: www.style.com / www.vogue.de / www.styleranking.de / www.styleproofed.de Von Anna Oberhauser
Foto: Prada / Luxottica
Sowohl auf Kleidern als auch auf Brillenmodellen der verschiedenen hochkarätigen Marken wurde das Blumenthema auf unterschiedlichste Art und Weise interpretiert. Von zarten Prints im Stil eines Ölgemäldes, gestickten Ranken und All-Over Prints über Blütenapplikationen, Stickereien und üppigen floralen Applikationen aus verschiedenen Materialien bis hin zu kunstvollen Printeffekten in Wasserfarbenoptik: In den Kollektionen der trendangebenden Modehäuser sind Blumen und Blüten ein Thema in allen denkbaren Variationen.
Nicht wenige Modedesigner besinnen sich für die FrühjahrSommer-Saison 2013 auf diese Werte. Sie nehmen den Zeitgeist auf, die Sehnsucht nach Stabilität, Sicherheit und Wärme in einer unsicheren Zeit, die sich in der Interpretation der Blumen als klassisches Pendant der Weiblichkeit widerspiegelt. Das gekonnte Zusammenspiel kontinuierlicher Recherche nach neuartigen Materialien und detailverliebter Handarbeit ist bezeichnend für die Stimmung, den „Mood“ wie es so schön im Modejargon heißt, der Frühjahr-Sommer Kollektionen 2013. Die Figur umschmeichelnde Schnitte und von Hand gearbeitete Stickereien oder Applikationen treffen auf moderne Texturen, fügen sich in ein harmonisches
Die Autorin Anna Oberhauser ist als PR-Beraterin und freie Journalistin für internationale Online-Modemagazine tätig
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Machen Lust auf Sommer! Blumige Aussichten im Brillendesign
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Die Fotografin Kirsten Bohlig
“Ageless”, ist nach Fashion Director Daniel Wingate das Schlüsselwort der EscadaMarkenwerte. Frau soll sich schön fühlen. In zeitloser, tragbarer Mode
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fühlt sich schön 03 - 2013
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designwettbewerb
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Fedora Mednard, Gewinnerin des Escada Eyewear Contests, und die nach ihr benannte Kreation „ESCADA Fedora“, die in der Frühjahr/ Sommer 2013 Kollektion als Special Edition gelauncht wird
Nicht nur die Mode, auch die Brille ist Ausdruck von Feminität, Sinnlichkeit und zeitlosem Luxus. Dies zeigt die Sonnenbrillen-Kreation einer jungen Hamburger Modedesignerin, die als Siegerin aus dem von Escada und De Rigo erstmals durchgeführten nationalen Designwettbewerb hervorging. Modehaus und Brillenhersteller luden ihr zu Ehren zu einem exklusiven Cocktail-Empfang nach München ein. Glanzvoller Empfang an einem der ersten Frühlingsabende im April im Escada Flagship Store in der Maximilianstraße. Auf dem roten Teppich vor dem Eingang posieren die VIPs der Münchner Mode- und Filmszene. Vor ihnen drängen sich die Fotografen um das beste Bild und das authentischste Portrait der Preisträgerin Fedora Mednard, die in ihrem nachtblauen Plissé-Kleid die Treppe hinunterschwebt – in der Sekunde, als die Laudatio beginnt. Für die 23-jährige angehende Modedesignerin ist es ein großer Moment, als die Gastgeber, Bruno Sälzer (Escada CEO) und Daniel Wingate (Escada Fashion Director) sowie Paolo Zardini, Brillendesigner beim italienischen Lizenzpartner De Rigo, ihr die Auszeichnung überreichen, applaudiert von rund 200 geladenen Gästen. Zu dem bundesweiten Wettbewerb – gesucht wurde, so Sälzer in seiner Ansprache, der “Escada Key Eyewear Style 2013” – gingen über 50 Vorschläge von Studenten staatlich anerkannter deutscher Mode- und Design-Hochschulen ein, deren kreativer Gehalt die Erwartungen der Juroren bei weitem übertraf, erklärt Wingate. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren lag die finale Entscheidung bei ihm und bei Brillendesigner Paolo Zardini. “Ich wollte mich einfach überraschen lassen, sehen, was da kommt, und war wirklich begeistert”, sagt Wingate. Die Brille sei ihm nicht nur persönlich wichtig, auch innerhalb der Kollektion sei sie ein wesentliches Thema. Immerhin mache das Modehaus einen sehr guten Umsatz mit Sonnenbrillen. “Man sieht sie heute überall. Es ist ein Acces-
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soire mit einer besonderen Aussage. Vor allem, wenn man nicht allzuviel Stoff am Leib trägt, wie im Urlaub am Strand”, lacht der Fashion Director scherzhaft.
Zeitloser Luxus: Escada Mode und Eyewear Jede Luxusmarke lanciert ihre Sonnenbrillenkollektion. Die junge Modedesignerin weiß das natürlich und wollte sich mit ihrem Entwurf vom Mainstream abheben, um der Markenidentität Escadas gerecht zu werden. Ihr Brillenentwurf sollte Glamour und Luxus interpretieren. Wie eine Brille “konstruiert” ist, welchen funktionalen Kriterien sie unterliegt, hat sie im Internet recherchiert (wie das junge Leute heute eben so machen!). Erste Zeichnungen entstanden von Hand, am Computer die perspektivische dreidimensionale Umsetzung. Geboren in Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis, lebt Fedora seit ihrem vierten Lebensjahr in Hamburg, studiert an der hiesigen Modehochschule. Haiti sei ein Paradies der Farben. Die Leidenschaft der Farben, die verbinde sie tatsächlich mit Escada, sagt Fedora. Modedesign sei ihre Welt. “Ich habe schon in der ersten Klasse angefangen zu zeichnen und wollte nie etwas anderes als Mode machen.” Heute ist ihr großer Tag. Und ja, natürlich sei sie aufgeregt, so einen Event habe sie sich nicht erträumt. “Zum Glück fällt es bei mir nicht so auf, wenn ich rot werde ...”, lacht sie. Talent ist nichts weiter als fortgesetzte harte Arbeit. Nach ihrem Bachelor-Abschluss wird sie die Gelegenheit haben, das
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Alle Fotos: Escada
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Im Rampenlicht: Blitzlichtgewitter und roter Teppich für die VIPs
Daniel Wingate (links), Paolo Zardini (mitte) und Bruno Sälzer ehren die Preisträgerin
bisher Erlernte während eines sechsmonatigen Praktikums im Escada Designatelier zu vertiefen. “Es ist sicherlich eine Ehre für ein junges Talent in einer der letzten großen deutschen Luxusfirmen und Modehäuser für die Hauptkollektion arbeiten zu dürfen. Sie wird alle klassischen Tätigkeiten durchlaufen, die Designer unterstützen, vom Weiterreichen der Nadeln bis zur Anprobe. Praktikanten mit ComputerErfahrung lassen wir auch Druckmotive entwickeln und an Moodboards mitarbeiten (engl. mood „Stimmung“, board „Tafel“, ist ein wichtiges Arbeits- und Präsentationsmittel in Kommunikations- und Designberufen).
junger Designer, die neues Gestaltungspotenzial in der Brille entdecken. Was sie ihnen mit auf den Weg geben, ist die Erkenntnis, dass eine Brille zur Persönlickeit, zum Gesicht passen muss. Schließlich, so Wingate, schaut man einem Menschen immer zuerst in die Augen.
Der Wettbewerb, so Wingate, sei für Escada die Chance, junge Designertalente aufzuspüren. “Fedoras Sonnenbrillen-Kreation ist supermodern, superjung, sau-cool. Sorry, ich muss das einfach so sagen! Ihre Idee und die Entwürfe haben mich vom ersten Moment an begeistert.” Als Fashion Director müsse er einerseits darauf achten, dass der Stil der Marke gewahrt bleibt, andererseits aber nach Modernität Ausschau halten. “Die jungen Leute sind unsere Zukunft”, ist Wingate überzeugt, der an der Parsons School of Design in New York studierte und Erfahrungen als Head Designer unter anderem bei Hugo Boss, Marc O´Polo und Strenesse sammelte.
Von Angela Mrositzki
Von der Entwurfsskizze bis zur fertigen Kreation ...
Wingate arbeitet eng mit dem De Rigo Brillendesigner Paolo Zardini und seinem Team zusammen. Was Zardini an dem Gewinnermodell beeindruckt? “Die Schlichtheit. Unter allen Entwürfen hat mich überrascht, das eine so junge Designerin zu einer derart puren, klaren Lösung gekommen ist und die Identität der Marke so auf den Punkt interpretiert. Ihre Kreation hat all das, was Escada ausmacht: Eleganz. Glamour. Vintage-Spirit. Und gleichzeitig den Anspruch der Avantgarde.” Las man zum Ausklang des gelungenen Abends in den zufriedenen Gesichtern der Gastgeber und Gäste, werden höchstwahrscheinlich weitere Designwettbewerbe folgen. Sowohl Wingate als auch Zardini glauben an die Kreativität
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Glamour und Gold: Das prämierte Sonnenbrillen-Modell „ESCADA Fedora“
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IMPRESSUM Herausgeber Heinz Jürgen Höninger (verantwortlich) Tel. (07522) 931073 Fax (07522) 707 98 32 E-Mail: hjh@autentic.info
ISSN 1436-2155
Kleinanzeigenverkauf Michaela Einhauser, E-Mail: me@autentic.info Anzeigenpreise Gültige Preisliste Nr. 7 (1. Januar 2013)
Verlagsanschrift (neu) autentic.info GmbH Zunftwinkel 7 D-88239 Wangen im Allgäu www.autentic.info
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Fachzeitschrift mit geprüfter Auflagenzahl Druckauflage 1. Quartal 2013 13.100 Exemplare Verbreitete Auflage 12.793 Exemplare
Anzeigenverkauf Deutschland / International Angela Mrositzki, E-Mail: am@autentic.info, Tel. +39 – 347 11 26 088 Vanessa Burghardt, E-Mail: vb@autentic.info, Tel. (0203) 60809890, Fax (02054) 155-28
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Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung als Augenoptiker/in oder Augenoptik-Meister/in. Herausforderungen durch Zielstellungen meistern Sie gerne. Außerdem fühlen Sie sich bei der Zusammenarbeit mit Ihren bayerischen Mitmenschen wohl wie ein Fisch im Wasser. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung, die Sie bitte an: autentic.info GmbH, Chiffre ME 0919, Zunftwinkel 7, 88239 Wangen im Allgäu oder media@autentic.info senden.
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Ort : Hamburg 14.06.2013 Praxis-Seminar : « Sportoptik » Ort : Frankfurt 20.06.2013 Intensiv-Praxis-Training : Sehprofil garantiert Mehrbrillenverkauf Ort : Hamburg 21.06.2013 Seminar : Die bessere Nahkorrektion –Methoden der Nahprüfung Ort : Stuttgart 24.06.2013 Seminar : Im Refraktionsraum wird verkauft Ort : CH-Zürich 25.06.2013 Seminar : Mehrwertargumentation bei Brillengläsern Ort : München 26.06.2013 Seminar : Im Refraktionsraum wird verkauft » Ort : Dortmund 26.06.2013 Seminar : Mehrwertargumentation bei Brillengläsern Ort : Stuttgart Kontakt : Tel. 089 / 72 02-585 Techno-Lens 11.06.2013 Seminar : « KontaktlinsenAssistenz » Ort : München Kontakt : Tel. 089 / 32 36 70 -00 Carl Zeiss Vision 06.-10.06.2013 Seminar : Erfolgreich mit dem i. Profiler Ort : Starnberg 13.06.2013 Seminar : Vom Umgang mit schwierigen Zeitgenossen Ort : Erfurt 17.06.2013 Seminar : Verkauf und Persönlichkeit Ort : Starnberg 18.06.2013 Seminar : Sehen und Aussehen Ort : Starnberg 18.06.2013 Seminar : Vergrößernde Sehhilfen für Sehbehinderte Ort : Stuttgart Kontakt: Tel. 07361/591-362
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Profi-Technologie gewinnt IspoAward Das Design und die Ergonomie der Sonnenbrille “S’Track” haben bereits die ISPO Jury überzeugt und werden in dieser Saison garantiert jeden Trailläufer begeistern. Sébastien Chaigneau, einer der besten Ultra-Trail-Läufer, hat dieses Modell für Laufprofis entwickelt. “Dieses speziell auf Trailrunning zugeschnittene Modell wurde von mir gemeinsam mit Cébé entwickelt und erfüllt alle Anforderungen im Wettkampf und beim Training. Mit ihm kommt ein neues, von vielen lang ersehntes Produkt auf den Markt, das dank eigener Überlegungen und einer engen Zusammenarbeit zwischen der Marke und mir entstanden ist. So ist es uns gelungen ein einzigartiges Produkt für Traillauf und Ultra-Traillauf zu erschaffen.”
Swiss Eye-Sportbrillen für Kinder Ob kindlich-verspielt, supermodern oder „erwachsen-cool“ – Swiss Eye trifft mit den drei neuen Kinderbrillen Bambino, Junior und Young die Geschmäcker der Kleinsten, Kids und Teenager. Sportbrillen für Kinder müssen beim Radfahren, Toben und Spielen im Freien einiges aushalten und dürfen auf keinen Fall die Aktivität einschränken! Die neuen Swiss Eye-Kinderbrillen zeichnen sich durch eine gute Passform, enorme Flexibilität und Dehnungsresistenz, frische Farben und hochwertige kindgerechte Materialien aus. Eine optimale Sicht und der wichtige 100%ige Augenschutz vor UVA-, UVB- und UVC-Strahlungen für die Kinderaugen sind garantiert. Alle drei Modelle sind laut r+h auch zur optischen Verglasung geeignet. Ab sofort ist auch das Kinderbrillen-Starter-Set bestehend aus den 12 Kinderbrillen und einem passenden Display verfügbar
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Prägnanter Look Passend zum aktuellen Accessoire Trend, den man von Schuhen, Taschen und Gürteln kennt, kommen jetzt drei neue OWP Damenmodelle. Geprägte Details auf Metall und Acetat in Krokooptik oder als Zopfmuster bringen Dreidimensionalität ins Spiel und machen das erstklassige Design dezent spürbar. Die brandneuen Fassungen punkten mit Farbe und prägnantem Design.
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