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Auswirkungen von Homeoffice auf Flotte, Mobilität und Büronutzung

Auswirkungen von Homeoffice auf Flotte, Mobilität und Büronutzung von Unternehmen

Arval und BNP Paribas Real Estate haben jüngst eine Studie über die Auswirkungen von Homeoffice auf Flotte, Mobilität und Büronutzung von Unternehmen durchgeführt. Shams-Dine El Mouden, International Consulting Director bei Arval, stellt einige der wichtigsten Ergebnisse vor.

Unternehmen aller Grössenordnungen befinden sich heute – mehr als je zuvor – an einem Scheideweg ihrer Entwicklung. Im Gefolge der Pandemie müssen wir uns alle damit auseinandersetzen, wie sich die «neue Normalität» manifestieren wird. Und im Zentrum dieser Entwicklung steht die Art und Weise, wie Unternehmensflotten, Unternehmensmobilität und Unternehmensimmobilien zusammenarbeiten.

Jeder Vierte könnte zu Hause arbeiten

Wir bei Arval haben aus erster Hand erfahren, wie die Pandemie ein Katalysator für die Einführung von Mobilitätslösungen war, die diese neue Art zu leben und zu arbeiten widerspiegeln. Unsere jüngsten Untersuchungen haben gezeigt, dass theoretisch bis zu 25 % aller europäischen Arbeitnehmer in Zukunft von zu Hause aus arbeiten könnten, verglichen mit durchschnittlich 5,4 % vor der Pandemie.

Die Schliessungen in ganz Europa und der anhaltende Trend zur Telearbeit haben sich auch auf den Immobilienmarkt ausgewirkt, sodass die Bauträger jetzt genau überdenken, wie sich Wohn- und Geschäftsräume entwickeln sollen.

Wie immer gibt es Unwägbarkeiten, die man

1: Hybrider Ansatz – Satelliten-Bürostruktur

Einrichtung einer Reihe von Satellitenbüros – möglicherweise Coworking Spaces – unter Beibehaltung des Hauptsitzes. Dieser sollte verkleinert werden, wobei sich die Mitarbeiter die Schreibtische teilen und zwischen Heim- und Büroarbeit wechseln. Die Auswirkungen auf die traditionellen Firmenflotten sind minimal, und Mitarbeitenden ohne Auto können alternative Mobilitätslösungen angeboten werden, wie Carsharing, Mitfahrgelegenheiten und Bike-Programme etc.

2: Maximierung der Fernarbeit

Eine mehrheitlich oder vollständig remote arbeitende Belegschaft senkt die Immobilienkosten. Sie beseitigt die Umweltbelastungen, da Räumlichkeiten und Reisen entfallen. Die Mobilität ist logistisch einfach für Mitarbeitende, da diese höchstens gelegentlich zu einem Coworking Space fahren, um Kollegen persönlich zu treffen. Den Fahrern könnte ein Mobilitätspaket einschliesslich Firmenwagen angeboten werden.

3: Hybrider Ansatz – flexibler Arbeitsmodus

Umgestaltung bestehender Büros, um mehr Bereiche für die Zusammenarbeit zu schaffen, zum Beispiel Besprechungsräume und grössere Arbeitsräume. Die Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, in einem physischen Büro zu arbeiten, können aber bei Bedarf auch aus der Ferne arbeiten. Unternehmensflotten bleiben unverändert, während Carsharing und Mikromobilität-Lösungen, zum Beispiel Citybikes, zunehmen.

4: Schnelle Rückkehr ins Büro

Rückkehr zu den physischen Standorten und Arbeitsmethoden, wie sie vor der Ankunft von Covid-19 waren. Dies hätte keine Auswirkungen auf das Management der Unternehmensflotte, wobei einige Mitarbeitende gerne ins Büro zurückkehren, während andere nur ungern die langen Pendelwege wieder auf sich nehmen.

Shams-Dine El Mouden, International Consulting Director Arval.

im Auge behalten muss. So wird beispielsweise die Telearbeit nicht für jeden und auch nicht für jeden Sektor geeignet sein. Und während die Leerstände in Büros während der Covid19-Krise in den wichtigsten europäischen Städten zurückgegangen sein mögen, wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum nach der Pandemie die Nachfrage nach sorgfältig gestalteten Geschäftsräumen wieder ankurbeln wird.

Wie können Unternehmen also sicherstellen, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt das richtige Gleichgewicht gefunden haben? Meiner Meinung nach wird der Anstieg der Telearbeit, den wir während der Pandemie erlebt haben, sowohl die Büronutzung als auch die Art und Weise, wie wir alle arbeiten, verändern.

Nehmen wir das Beispiel einer hybriden Arbeitsform mit zwei Tagen pro Woche, so könnte ein Unternehmen beschliessen, seine Büroflächen zu überdenken, da ein grösserer Anteil der Belegschaft jeden Tag aus der Ferne arbeitet

Dies hat nicht nur zur Folge, dass interne Büroräume für «Hot Desking»-Zwecke umgestaltet werden, sondern auch Auswirkungen auf den Standort dieser Räumlichkeiten, um sicherzustellen, dass sie mit allen Verkehrsmitteln leicht erreichbar sind.

Es ist wichtig, dass die Unternehmen daran denken, dass das Wohlbefinden und das Engagement der Mitarbeiter für diesen Übergang von entscheidender Bedeutung sind.

Wie wird die neue Normalität aussehen?

Die einfache Antwort ist, dass es kein klares Konzept für die langfristige Gestaltung von Unternehmensmobilität und Immobilien gibt. Die wichtigste Frage, die sich die Unternehmen stellen müssen, ist, ob sie die weit verbreitete Praxis der Fernarbeit beibehalten, die Arbeit im Büro in vollem Umfang wieder aufnehmen oder eine Mischung aus beidem wählen.

Arval Consulting und Real Estate haben eine Matrix entwickelt, die eine Reihe von vier Möglichkeiten aufzeigt, wie Büro- und Mobilitätsstrukturen nach der Pandemie umgestaltet werden könnten: ein hybrider Ansatz, bei dem Satellitenbüros in der Nähe der Mitarbeiter eingerichtet werden, ein Ansatz zur Maximierung der Fernarbeit, ein hybrider und flexibler Ansatz sowie eine Rückkehr zum Büro.

Sie alle setzen voraus, dass die Fähigkeit und die Bereitschaft bestehen, die Bürostruktur innerhalb der Unternehmen zu verändern, und dass die Mitarbeiter bereit sind, dies in die Tat umzusetzen.

Betrachten wir als Beispiel kurz das dritte Szenario aus der Sicht der Flottenbetreiber. In diesem Fall würden sich die Mitarbeiter die Schreibtische teilen und beispielsweise zwei Tage pro Woche zu Hause und drei Tage pro Woche im Büro arbeiten.

Bezeichnenderweise müsste der Fuhrpark der Unternehmen bei diesem Modell nicht wesentlich verändert werden – auch wenn die Fahrer der Nutzfahrzeuge wahrscheinlich weniger Kilometer zurücklegen würden.

Es fördert auch das Carsharing, bei dem eine Mischung aus Fahrzeugen mit unterschiedlichen Antrieben sowie Mikromobilitätslösungen wie Motorroller und E-Bikes zum Einsatz kommen könnten.

Zum Schluss ...

Alle vier Szenarien, die in der Arval-Matrix identifiziert wurden, veranschaulichen einige der Entscheidungen, die Unternehmen in Bezug auf ihre zukünftigen Ansätze für Remote- und Büroarbeit und deren potenzielle Auswirkungen treffen könnten.

Es spielt dabei eine grosse Anzahl von Faktoren eine Rolle, die darüber entscheiden, ob ein Unternehmen seine Arbeitsweise ändern kann oder nicht. Wir wissen, dass bestimmte Sektoren dazu besser in der Lage sind als andere. Die vier in unserer Matrix dargestellten Szenarien zeigen, dass Branchen, die weniger an physische Zwänge gebunden sind, sich eher wandeln. Beispielsweise indem sie Fernarbeitspraktiken kombinieren, um Effizienzgewinne zu erzielen, und den Mitarbeitenden dabei ermöglichen, Flexibilität zu bewahren.

Das Wichtigste, was sich im Zuge der Pandemie herauskristallisiert, ist der Appetit auf mehr Flexibilität. Dies wird sich in unterschiedlichen angebotenen Mobilitätslösungen, in der Flexibilität des Arbeitslebens der Mitarbeitenden und der Art und Weise, wie die Büros genutzt werden, äussern.

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