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Beschriftungen: So bleibt Ihre Flotte in bester Erinnerung

So bleibt Ihre Flotte in bester Erinnerung

Grossflächig oder klein, auffallend oder dezent? Experte Patrick Muntwyler, Business Manager bei REALIZER, gibt in unserem Exklusivinterview Auskunft, worauf man bei der Beschriftung/Folierung des

Fuhrparks achten sollte. Interview: Rafael Künzle

aboutFLEET: Worauf muss man bei der Beschriftung eines Autos besonders achten? Patrick Muntwyler: Etwas haben fast alle Werbeträger gemeinsam: Meist bleiben nur wenige Sekunden, um eine Botschaft und ein positives Image an Passanten übermitteln zu können. Bei Autos ist dies noch extremer. Fährt ein Auto vorbei, hat man nur eine ganz kurze Zeitspanne zur Verfügung, um Aufmerksamkeit zu erregen. Da muss die Beschriftung sofort positiv auffallen. Gefällt die Beschriftung, bleibt sie automatisch besser im Gedächtnis, womit die Chancen grösser werden, dass auch die Botschaft schneller ankommt. Der erste Kontakt hat immer zum Ziel, das Interesse zu wecken und zu erreichen, dass jemand anschliessend weitere Informationen haben möchte. Das «Wer sind wir» und «Was machen wir» soll bei einer Beschriftung immer im Vordergrund stehen, damit Interessierte wissen, wonach sie suchen müssen und bei Google sofort weiterführende Informationen einholen können.

Wie viel Zeit nimmt eine komplexe Folierung/Beschriftung in Anspruch? Eine Folierung kann von einer Stunde bei geschnittenen Buchstaben oder kleinen Elementen (Typecut) bis zu zwei Arbeitstage bei einer Vollfolierung in Anspruch nehmen. Am wichtigsten ist immer, dass die Infrastruktur vor Ort überhaupt eine saubere Vollfolierung zulässt. Hierzu wird ein staub- sowie schmutzfreier Raum mit mindestens 12 Grad benötigt. Gerne dürfen unsere Kunden die Folierung auch bei uns in Bachenbülach, Bülach oder Schlieren durchführen lassen. Auf Wunsch holen wir ihr Fahrzeug sogar bei ihnen ab und bringen es nach der Folierung wieder zurück.

Welches sind die Herausforderungen beim Beschriften/Folieren? Die Herausforderungen beinhalten vor allem, vorab alle Details abzuklären und den Umfang sowie die benötigten Gegebenheiten zu definieren. Eine gute Planung ist beim Folieren das A und O, um eine fehlerfreie und prozessoptimierte Beschriftung zu gewährleisten.

Vielfach sehen wir leider auch, dass Vollfolierungen auf dem Markt zu sehr attraktiven Preisen angeboten und von nicht geschultem Personal appliziert werden. Die Folgen sieht man teils erst bei der Entschriftung, da zum Beispiel auf dem Lack geschnitten wurde, was diesen verletzt hat.

Erfahrenes Personal verwendet ein Knifeless Tape und muss keine Schnitte auf dem Fahrzeuglack durchführen, was Verletzungen verhindert.

Was sind konkret die Vorteile bei einer Beschriftung/Folierung des Dienstwagens? Bis auf die Folierungskosten ist der Dienstwagen eine kostenlose Werbefläche über die volle Einsatzdauer. Das hilft, die Botschaft sowie das Unternehmen nach aussen zu tragen. Neben der klassischen Kommunikation sind z. B. Vollfolierungen auch wertsteigernd, da der Lack darunter wie neu bleibt und dank der Folie vor leichten Kratzern geschützt bleibt.

Patrick Muntwyler, Business Manager bei REALIZER.

Gibt es auch Nachteile? Oder Branchen, wo Sie keine Beschriftung empfehlen? Allgemeine Nachteile gibt es in dieser Form nicht. Bei reparaturanfälligen Flotten würde ich allerdings den Beschriftungsumfang in Grenzen halten, um somit auch eine möglichst schnelle und kosteneffiziente Instandsetzung zu gewährleisten. Das heisst, dass ich in diesem Fall sicher keine Komplett- oder Teilfolierung empfehlen würde. Ganz nach dem Motto: «Reduce to the minimum». Fahrer- und Beifahrertüren, Heckklappe sowie Motorhaube mit geschnittenen Folienbuchstaben beschriften, die nach einer Reparatur einfach wieder ausgetauscht werden können.

Eines ist dabei immer wichtig: Die Fahrerinnen und Fahrer sollten sich bewusst sein, dass sie auf den Strassen das Unternehmen repräsentieren. Eine rücksichtsvolle Fahrweise ist dabei automatisch auch eine gute Werbung für den Arbeitgeber.

Welche Modelle/Fahrzeugklassen eignen sich besonders als fahrende Werbefläche? Generell eigenen sich alle Fahrzeuge als Werbefläche. Je grösser die Karosseriefläche, umso mehr Platz steht für die Kommunikation zur Verfügung.

Vielfach sieht man daher auch die Beschriftungstypen Light (Kader), Medium (VAD-PWFahrzeuge) und Large für Lieferwagen/Grossfahrzeuge. Wobei in der Variante Light nur mit dem Logo in klein, der Variante Medium mit dem Logo etwas grösser und prominenter inklusive 1–2 Zusätzen und in der Variante Large mit einem grossen Logo und eventuell sogar mit grossflächigeren Motiven gearbeitet wird.

Wichtig ist, bei den Passanten und Interessenten in Erinnerung zu bleiben. Hierbei gilt in den meisten Fällen: Weniger ist mehr. Das Design und somit das Unternehmen soll ansprechend rüberkommen und im Gedächtnis bleiben und daher nicht mit Informationen überladen sein.

Welche Lackfarbe empfehlen Sie, damit die Beschriftung optimal zur Geltung kommt? Bei einer Folierung kann grundsätzlich jede Farbe zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass das Design optisch daran angepasst wird und das Gesamtbild als Einheit wirkt. Bei grossflächigeren Beschriftungen wie dem Car-Wrapping (Vollfolierung) raten wir meistens zu schwarzen Lackierungen, da hierbei kostenoptimiert gewisse Anbauteile ausgelassen werden können, die sich dank dem Schwarz super ins Gesamtbild integrieren lassen.

Wie wichtig ist es, die Corporate Identity des Unternehmens bei der Beschriftung der Firmenwagen zu übernehmen? Oder kann diese auch unabhängig davon gestaltet werden? Ein einheitlicher Auftritt von off- bis online über sämtliche Kanäle wirkt nicht nur professionell, sondern hilft auch, die Werbung bzw. in diesem Fall das Fahrzeug umgehend einem Unternehmen zuordnen zu können. Dadurch bleibt mehr Zeit, die Message, die darauf platziert wird, mitteilen zu können.

Grossflächig beschriften oder nur dezent, wozu raten Sie als Experte? Bei einem bereits bekannten Unternehmen mit grossem Fuhrpark und einer reparaturanfälligen Flotte würde ich zu einer dezenten, aber ansprechenden Beschriftung raten. Für weniger bekannte Unternehmen, deren Ziele sich überwiegend um die Bekanntmachung und Positionierung drehen, raten wir zu einer Beschriftung mit Fokus auf das Tätigkeitsgebiet. Gross, frisch und auffallend.

Bei einem kompletten Rebranding raten wir immer zu einer deutlichen Kommunikation und somit Visualisierung auf dem Fahrzeug, um den Kunden/Passanten das neue Erscheinungsbild möglichst einzuprägen. Wie kommen Bilder oder Sujets an? Wenn die Bildsprache mit der restlichen Kommunikation des Unternehmens einhergeht, ist dies eine sehr schöne Lösung. Piktogramme und Bilder ermöglichen, innert kürzester Zeit und ohne Bulletpoints oder viel Text den Passanten das tägliche Tun näherzubringen. Aus meiner Sicht wirken gut ausgewählte Fotos, passend auf dem Fahrzeug platziert, extrem gut und können einem das Unternehmen auf sympathische Art und Weise auf die Schnelle näherbringen.

«Der Dienstwagen ist eine kostenlose Werbefläche über die volle Einsatzdauer. Das hilft, die Botschaft sowie das Unternehmen nach aussen zu tragen.»

Worauf sollte man bei Texten/Slogans auf Fahrzeugen achten? In der Kürze liegt die Würze. Oft haben die Adressaten nur wenige Sekunden zur Verfügung, um eine Botschaft und das tägliche Tun eines Unternehmens zu verstehen.

Im Zweifelsfall empfehlen wir eine optisch ansprechende Lösung vor einer Überladung mit Informationen. Lieber mit einem einfachen und simplen Bild arbeiten, als diverse Textelemente in Form einer Aufzählung zu platzieren.

Welche Fahrzeugteile dürfen nicht foliert/ beschriftet werden? Die Front-, Fahrer- und Beifahrerscheibe muss per Gesetz bei einer Beschriftung ausgelassen werden. Grundsätzlich gilt, dass die Sicht nach vorne und seitlich heraus niemals beeinträchtigt werden darf.

Gibt es bei der Beschriftung der Firmenwagen weitere gesetzliche Grenzen? Es dürfen keine Folien, welche die Verkehrsteilnehmer ablenken könnten, grossflächig eingesetzt werden. Hierzu gehören die meisten Reflektierfolien (ausgenommen davon sind Einsatzfahrzeuge), eine Mehrheit der Chrom- und Spiegelfolien sowie Neon- und Leuchtfarben der Einsatzfahrzeuge. Im normalen Typecut dürfen prozentual die meisten Folien eingesetzt werden (was nicht heisst, dass sich alle dafür eignen). Im CarWrapping/Vollfolierungsbereich sind die Regeln daher etwas strenger, weshalb nur drei Spiegelfolien (schwarz, rot und blau) eingesetzt werden dürfen. Welches sind die häufigsten Fehler, welche in Bezug auf die Beschriftung von Firmenautos gemacht werden? Ich beobachte oft, dass Kunden die halbe Firmengeschichte, mit allen erdenklichen Telefonnummern und zum Teil bis zum Fax auf dem Fahrzeug platzieren möchten. Bei Baustellenfahrzeugen ist es sicherlich sinnvoll, eine Telefonnummer zu platzieren, falls das Fahrzeug weggefahren werden müsste. Ansonsten gilt auch hier: Weniger ist mehr. Wichtig ist immer, dass der Name des Unternehmens im Gedächtnis bleibt. Die wenigsten werden sich eine Telefonnummer merken können. Oder haben Sie sich wirklich einmal anhand einer Beschriftung auf einem Fahrzeug die Telefonnummer gemerkt?

Haben Sie abschliessend einige Tipps an Unternehmer, die mit dem Gedanken spielen, den Fuhrpark beschriften zu lassen? Schauen Sie immer auf das grosse Ganze. Folgende Fragen sollten dabei geklärt werden: Wie lange ist die Einsatzdauer unserer Fahrzeuge? Wie reparaturanfällig ist unsere Flotte? Wo sind unsere Fahrzeuge überall stationiert und wann soll die Beschriftung stattfinden (Auslieferungszentrum, Garage, bei Ihnen vor Ort oder dem jeweiligen Fahrzeugbeschrifter)? Was wollen wir kommunizieren? Was ist unser Ziel mit der Beschriftung (Bekanntmachung, Präsenz oder Aktionen promoten etc.)? All diese Fragen helfen, den Umfang einer Beschriftung definieren zu können.

Gerne dürfen Sie auch jederzeit auf uns zukommen und wir beraten Sie individuell bei Ihrem Projekt, bis und mit Ausführung am Fahrzeug.

REALIZER ist ein schweizweit einzigartiges Kompetenzzentrum im Bereich der Werbung rund um das Automobil und Point-of-SaleWerbung. Als Teil eines der führenden Anbieter von Out-of-Home-Lösungen sind wir national für unsere Kunden und Partner im Einsatz und produzieren an mehreren Produktionsstandorten täglich Beschriftungen und Werbeprodukte. Im Fokus steht dabei immer, die ideale Lösung für das jeweilige Bedürfnis zu entwickeln.

REALIZER Weieracherstrasse 10 044 864 21 08 8184 Bachenbülach

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