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Tipps grüne Flotte

12 Tipps, wie die Flotte nachhaltiger wird

Nachhaltigkeit haben sich mittlerweile viele Unternehmen auf die Fahne geschrieben – um es dann bei der Umsetzung doch nicht so genau zu nehmen. aboutFLEET gibt 12 Tipps, was man als Flottenmanager wirklich tun kann, um den ökologischen Fussabdruck der Flotten und somit des Unternehmens zu verkleinern. Text: Rafael Künzle

1. Den eigenen ökologischen Fussabdruck kennen

Wie hoch ist der ökologische Fussabdruck des eigenen Fuhrparks, wie viel CO2 stossen die Fahrzeuge während des Betriebs aus? Während beim ökologischen Gesamtfussabdruck viele Faktoren wie die Haltezeit der Fahrzeuge, ihre Antriebstechnik und dabei verwendete Materialien (Stichwort seltene Erden) berücksichtigt werden müssen, ist die Berechnung des CO2-Ausstosses im Betrieb vergleichsweise einfach.

Die Anzahl der im Jahr gekauften Liter Treibstoff (hierbei hilft eine Tankkarte) kann mit folgenden Werten multipliziert werden.

– 1 Liter Diesel erzeugt 2,68 kg CO2 – 1 Liter Benzin erzeugt 2,31 kg CO2

2. Virtuelle statt physischer Treffen

Nicht jedes berufliche Treffen muss zwingend «face to face» abgehalten werden. Covid-19 hat gezeigt, dass auch Onlinemeetings via Zoom, Teams etc. durchaus eine Alternative bieten. Deshalb gilt es festzulegen, welche Geschäftsreisen wirklich notwendig sind, und so viele Meetings wie möglich virtuell durchzuführen.

3. CO2-Obergrenzen setzen

Das Setzen von CO2-Grenzen bei der Auswahl von Firmenwagen ist ein deutliches Signal und beschleunigt den Prozess zur Senkung der Emissionen. Diese Obergrenzen sollten idealerweise auch für Mitarbeitende gelten, die sich für einen Barzuschuss anstelle eines Firmenwagens entscheiden.

4. Fahrzeuge länger nutzen

Je länger die Haltedauer eines Fahrzeugs ist, desto grösser ist die Chance für Flotten, das bei der Herstellung anfallende CO2 über mehr Kilometer zu amortisieren und so den CO2-Fussabdruck über die gesamte Lebensdauer mit jeder Fahrt zu verringern.

5. Die Routenplanung

Das akribische Planen der Routen kann ebenfalls helfen, CO2 zu reduzieren. Dabei sollte nicht nur eine möglichst kurze Route gewählt werden, sondern auch Strecken und Tageszeiten vermieden werden, an denen Staus zu erwarten sind. Denn Fahrzeuge sind im fliessenden Verkehr viel sparsamer unterwegs und stossen weniger CO2 aus.

12 Tipps, wie die Flotte nachhaltiger wird

Der Einsatz von Telematiksystemen eröffnet Flottenverantwortlichen weitere Möglichkeiten, Fahrzeuge auf den kürzesten Routen und zu den effizientesten Tageszeiten einzusetzen.

6. Fahrzeugwahl

Bei der Wahl des passenden Fahrzeugs stellt sich heutzutage nicht nur die Modell-, sondern auch die Antriebsfrage. Elektrofahrzeuge fahren lokal emissionsfrei, was für Flotten eine enorme CO2Einsparung bedeutet. E-Fahrzeuge bergen jedoch das Risiko, dass dies die CO2-Belastung einfach weiter nach oben in der Lieferkette verlagert.

Bei Verbrennern bietet der Vergleich der WLTPWerte einen Anhaltspunkt zum Verbrauch, in der Realität fällt dieser meist 10 bis 15 % höher aus. Bei Plug-in-Hybriden muss das tägliche Streckenprofil berücksichtigt werden, da bei Langstrecken der Verbrauch in die Höhe schnellt, sobald der Akku leer ist. Die richtige Dimensionierung von leichten Nutzfahrzeugen, um übermässiges Volumen und Nutzlast zu vermeiden, kann ebenfalls zur CO2-Einsparung beitragen.

7. Ökodrive-Schulung für die Mitarbeitenden

Die Schulung von Dienstwagen- und Transporterfahrern in ökologischer Fahrweise, die sich auf eine bessere Beobachtung und Vorausschau sowie ein höheres Geschwindigkeitsbewusstsein konzentriert, kann laut Experten bis zu 15 % Treibstoff einsparen.

8. Unnötiges Gewicht und Ausstattungen vermeiden

Ab und an kann ein Blick in die Kofferräume der Fahrer nicht schaden. Schwere Gegenstände wie Werkzeuge etc., die nur sporadisch gebraucht werden, sollten nur im Bedarfsfall mitgeführt werden. Auch bestimmte Ausstattungs-Upgrades können die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs beeinflussen. Die Wahl grösserer Räder zum Beispiel erhöht in der Regel den Treibstoffverbrauch. Selbst die Wahl einer Anhängerkupplung oder eines Panoramadachs erhöht die CO2-Emissionen, da diese sich auf das Gewicht und die Aerodynamik auswirken.

9. Die Reifenwahl

Die korrekte Reifenwahl erhöht die Sicherheit und senkt den Treibstoffbedarf um bis zu 6 %. Natürlich spielt auch der Reifendruck eine Rolle, das RDKObligatorium erspart regelmässige Kontrollen dazu, es schadet aber nie, sich ab und an selbst von den Angaben bei einer Messung zu überzeugen.

10. Regelmässiges Warten

Ordnungsgemäss gewartete Fahrzeuge laufen ruhiger und verbrauchen weniger Treibstoff. Achten Sie deshalb darauf, dass die Wartungsintervalle eingehalten werden.

11. ÖV und Shared Mobility nutzen

In der gut erschlossenen Schweiz ist der ÖV oft eine valable Alternative zum Auto. Zudem gibt es bereits Angebote (SBB Green Class), die eine Mischform aus ÖV und Auto anbieten. Wer seine Mitarbeitenden disziplinieren möchte, für Geschäftsreisen möglichst auf den Dienstwagen zu verzichten, sollte klare Richtlinien festlegen und diese in der Car-Policy verankern, aber auch Anreize bieten.

12. E-Bike und Co. für die letzte Meile

Für die letzte Meile kann die Anschaffung von Velo, E-Bike etc. oder die Schaffung von Anreizen für solche Vehikel nicht nur den CO2-Ausstoss mindern, sondern auch die Vitalität der Mitarbeitenden erhöhen. Ein Paradebeispiel ist hierfür die sfs-Group: Rund 300 Mitarbeitende sattelten für den Arbeitsweg vom Auto aufs E-Bike um.

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