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Nur noch ein bissl warten, der Bus kommt gleich

Viel Gemurmel um den Bus

Wenn wir uns ein Wartehäuschen vorstellen, hätte sich beim Warten auf den ID. Buzz ein ganz schönes Stimmengewirr entwickelt. Immerhin ist das Konzept eines neuen Bullis 21 Jahre alt.

Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Volkswagen Nutzfahrzeuge

Gemurmel und Stimmengewirr haben wir als Übersetzung für „Buzz“ aus dem Englischen gefunden. Passt ja gut: Seit 2001 die Studie Microbus vorgestellt wurde, warten Fans des Originals auf eine Neuinterpretation. Und wenn Klassiker wiederkehren, bleibt keiner still. Ein Elektromotor hielt allerdings erst zehn Jahre später Einzug, als das Bulli Concept vorgestellt wurde, 2016 schließlich deutete der Budd-e schon im Namen darauf hin.

Wie im t1 geht die Kraft nach hinten Nun also ID. Buzz, die Serienvariante nach der Studie von 2017. Keiner hat erwartet, dass das in (optionalem) Zweifarblook auftretende Fahrzeug nach der Weltpremiere im März gleich beim Händler steht. Und tatsächlich, nach wie vor heißt es: Der nächste Bus kommt gleich – im Herbst soll es diesmal aber wirklich soweit sein. Preise sind noch entsprechend weit entfernt, auch

Sieht doch ganz freundlich aus; gefertigt wird der ID. buzz in hannover; updates: aus der Cloud

bei den Daten wird Volkswagen wenig konkret. Wir wissen, dass zum Start eine 77-kWh-Batterie verbaut ist, die einen 150-kW-Elektromotor antreibt. Wie vom Boxermotor des T1 gewohnt, wird die Kraft auf die Hinterachse geleitet. Das Lithum-IonenPaket wird entweder an der Wallbox mit elf kW oder am DC-Schnelllader mit maximal 170 kW geladen. „Plug & Charge“ ist durch die neueste Software als Funktion möglich. Dabei erkennt die Ladesäule – wenn sie zum Partnernetz gehört – das Fahrzeug und tauscht sicher und selbstständig die Bezahldaten aus. Auf jeden Fall komfortabel. Mit Over-the-Air-Updates können weitere Entwicklungen ihren Weg in den ID. Buzz finden. Bereits aus dem Golf bekannt, dennoch kein alter Hut, ist das lokale Warnsystem Car2X. In Serie werden Signale anderer Fahrzeuge und der Verkehrsinfrastruktur empfangen, um in Echtzeit auf Gefahren hinweisen zu können. Um die nächste Kurve steht einer mit Panne? Wissen wir längst!

Kein brummen, kein Gerücht Mit der tief unten verbauten Batterie wird ein luftiges Raumgefühl möglich, das Cockpit wirkt aus anderen ID.-Modellen vertraut. Sprich: Ein Minidisplay vor dem Lenkrad und ein großer Touchscreen in der Mitte sind Anlaufstelle für Infos und Interaktion. Fünf Sitzplätze und ein Laderaum von 1.121 bis 2.205 Liter werden in der Pkw-Variante geboten. Zur Erweiterung klappt die zweite Sitzreihe um. Bei der Cargo-Variante – auch Handwerker und Lieferdienste wollen schließlich den elektrischen Retro-Flair ausführen – wählt man zwischen zwei oder drei Sitzplätzen vorn. Hinter einer festen Trennwand bleibt Platz für 3,9 Kubikmeter Ladung. Quer eingeladen gehen sich zwei Euro-Paletten aus. Der aktuelle T6.1 ist etwa 26 Zentimeter länger, doch der Radstand des 4,71 Meter langen ID. Buzz misst mit 2.988 Millimeter nur knapp 13 Zentimeter weniger. Sollte der Wendekreis ein Kaufargument sein: VW gibt 11,1 Meter an. Wer dem Wind weniger Stirnfläche bietet, ist effizienter unterwegs. Ein Blick zurück offenbart: Der erste Bulli wartete mit einem c w-Wert von 0,44 auf. Beim Elektromodell ist man dagegen stolz auf 0,285 cw-Wert, besser als ein Sharan und ganz nah am Golf. 450 Kilometer Reichweite sollten zu erreichen sein. VW hält sich dazu noch bedeckt. Buzz kann im Englischen noch mehr bedeuten: Brummen und Dröhnen etwa, was mit dem reinen Elektroantrieb der Vergangenheit angehört. Oder auch Gerücht. Aber nein, dieser Bus kommt garantiert, versprochen! •

Volkswagen ID. Buzz

Leistung | Drehmoment 204 PS (150 kW) | k. A. 0–100 km/h | Vmax k. A. | 145 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad Reichweite (max.) | Batterie ca. 450 km (WLTP) | 77 kWh Ø-Verbrauch k. A. Ladedauer AC | DC k. A.1 | ca. 30 min (80 %)2 Kofferraum | Zuladung 1.121–2.205 l | k. A. Garantie Fahrzeug | Batterie k. A.

Basispreis | NoVA k. A.

Das gefällt uns: im Herbst kommt er, endlich Das vermissen wir: ein Samba-Sondermodell Die Alternativen: alle zu seriös und ohne Retroflair bei den Assistenz und Ladefunktionen ist nichts retro, teilautomatisiertes Fahren soll möglich sein; wer „plug & Charge“ nutzt, erspart sich das Kartenund AppDilemma an der Ladesäule

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