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aRBÖ-Reifentest
from FLOTTE 10-11/2022
Die Stunde der Alleskönner
Heuer haben sich der Autofahrerclub und seine Partnerorganisationen eines Themas angenommen, das vielen Fuhrparkbetreibern auf der Zunge liegt: Reichen Ganzjahresreifen? Genau das wollte man herausfinden.
text: Roland scharf, Fotos: aRBÖ
Die Annahme ist richtig, dass die Vorzüge von Winterreifen vor allem auf Eis und Schnee zur Geltung kommen, doch wie oft fährt man heutzutage noch auf Eis und Schnee? Natürlich: Wenn es einmal brenzlig wird, überdenkt man diesen Spargedanken schnell, aber trotzdem sind im urbanen Flachland die Chancen überschaubar, dass man von der weißen Pracht aus dem Verkehr gezogen wird. Also sind Ganzjahresreifen vielleicht doch eine vollwertige Alternative?
strukturmix
Das untersuchte der ARBÖ und nahm neun Allrounder der Dimension 205/55 R 17 genauer unter die Lupe. Sie schickte man durch ein gründliches Testszenario, wobei eine Tatsache schnell feststand: Ganzjahresreifen sind immer nur ein Kompromiss, wie Erich Groiss, technischer Koordinator beim ARBÖ ausführt: „Ein Ganzjahresreifen muss sämtliche Witterungsverhältnisse abdecken. Daher wird der Winter- oder Sommerspezialist auf den spezifischen Fahrbahnuntergründen immer eine Spur besser sein als der Ganzjahresreifen.“
schneefragen
Die Ergebnisse: Auf Schnee stachen Michelin, Nokian und Continental besonders hervor. Der Michelin bietet mit 16,5 Meter aus 38 km/h den kürzesten Bremsweg, dicht gefolgt von Nokian (16,6 Meter) und Continental (17,0 Meter). Sie alle haben zudem eine gute Seitenführung. Souverän ist auch ihr Lenkverhalten und die Kontrollierbarkeit. Schlusslicht auf Schneefahrbahn ist der Bridgestone. Er hat den mit Abstand längsten Bremsweg (19,0 Meter) und zeigt im subjektiven Handling gravierende Mankos: unpräzise im Gesamten, schwache Seitenführung und der Testfahrer muss beim Beschleunigen gegen das ausgeprägte Untersteuern ankämpfen.
kürzesten Bremsweg (24,4 Meter) und kann auch beim Handling überzeugen. Die meisten Reifen bieten auf trockener Fahrbahn eine gute Kurvenfestigkeit, präzises Lenkverhalten und sind gut kontrollierbar zu fahren. Einzig die Reifen der Marken Berlin und Cooper schwächeln etwas und haben noch Aufholbedarf.
aber durchaus gute für euro- Das Fazit fällt versöhnlich aus. Groiss: päische Wetterverhältnisse.“ „Den perfekten Ganzjahresreifen gibt es noch nicht. Aber durchaus gute, die für durchschnittliche mitteleuropäische Wetter- und Witterungsverhältnisse geeignet sind.“ Der Michelin Crossclimate2 hat den Höllenritt über die Teststrecken am besten gemeistert und wird Testsieger. Er war bei Schnee, Nässe und auf trockener Strecke souverän, ausgewogen und gut fahrbar. Auf Platz zwei und drei landen der Continental AllSeasonContact und der Nokian Seasonproof. Der Bridgestone Weather Control hatte zwar die Nässe am besten im Griff und zeigte eine gute Performance auf trockener Fahrbahn, aber im Bereich Winter war er der Schwächste. Daher bekommt er nur ein „bedingt empfehlenswert“. Für den richtigen Wintereinsatz ist er nach Einschätzung des Testteams nicht zu empfehlen. Auch die Reifen von Cooper und Berlin sind in Summe nicht herausstechend und erreichen nur ein „bedingt empfehlenswert“. Der Testverlierer ist der Toyo Celsius, er zeigte vor allem beim Handling nass zu viele Gefahrenquellen und bekommt als einziger Reifen im Test ein „nicht empfehlenswert“. •
Feuchte Fakten
Ähnlich das Ergebnis auf nasser Strecke: Beim Nassbremsen aus 80 km/h zeigt der Bridgestone mit 27,9 Metern die beste Leistung und ist damit nah an der Sommerreifenreferenz (27,4 Meter). Es folgen Vredestein (28,2 Meter) und Continental (29,5 Meter). Überhaupt ist das hier das Metier des Bridgestone, der im Gegensatz zum Wintertest die beste Performance abliefert. Im Gegensatz zum Toyo, der bei Aquaplaning und Handling zusammen mit dem Berlin schwächelt. Und wenn die Straße trocken ist? Da liegen die Kandidaten dichter beieinander. Beim Bremsen aus 80 km/h zeigte der Michelin den