AZUR 5/17

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September – Oktober 2017, 5 �, www.azur.de

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LUXURIÖS

Ein Verwöhn-Urlaub auf dem Mittelmeer

ERLEBNISREICH

Eine abenteuerliche Reise zur Antarktis

ANTARKTIS ■ KANADISCHE ARKTIS ■ KROATIEN ■ MITTELMEER ■ NIL ■ VON KAP ZU KAP

DIE BELIEBTESTEN KREUZFAHRT-ZIELE DER WINTERSAISON

Südsee, Orient, Karibik und mehr ...

Luxemburg 5,75 a, Österreich 5,70 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 6,90

AZUR°– DAS KREUZFAHRTMAGAZIN No. 44, September – Oktober 2017

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Azur ° Editorial

raumurlaub unter Segeln Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für eine Kreuzfahrt an Bord eines Großseglers gekommen! Wir bieten Ihnen Kreuzfahrten zum attraktiven Preis!

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Titelfotos: AIDA, Heinrich, Zimmernann

G

eiranger ist Endpunkt eines spektakulären Fjords, ein wunderbarer Flecken Erde für Einwohner und Touristen gleichermaßen. 250 Menschen leben dort üblicherweise, 14 davon gehen in den Kindergarten, 27 in die örtliche Schule. In den Sommermonaten aber steigt die Einwohnerzahl auf fast 2000 an, allesamt folgen einem sommerlichen Goldfieber. Die Einwohner leben fast ausschließlich vom Tourismus, und die Kreuzfahrtindustrie trägt ihren Teil dazu bei, denn bis zu 200 Schiffe steuern Geiranger pro Saison an. Da kann es schon mal recht eng werden, denn die Giganten bewegen sich nicht auf offener See, sondern in einem schmalen Fjord. Und bald könnte Geiranger mit dem neuen dominierenden Trend der Kreuzfahrt Bekanntschaft machen – den gewaltigen Mega-Schiffen mit mehr als 8000 Menschen an Bord. Da dürfte es auf dem ein oder anderen Fußweg zu Staus kommen. So wird Geiranger mehr noch diskutieren, wie viel Tourismus gewollt sein kann; wie etwa eine angemessene Entwicklung der Region und eine harmonische Beziehung zwischen Bevölkerung und Tourismus erreicht werden können. Das Beispiel Geiranger zeigt, wie die wachsende Größe der Schiffe und auch die stetig steigende Zahl mehr und mehr mit den Hafenstädten disharmoniert,

besonders wenn diese klein und lieblich sind. Wer Mega-Schiffe will, sich also die fettesten Fische im Netz wünscht, der wird sich wohl deren technischen und logistischen Notwendigkeiten beugen müssen – oder das Geschäft anderen überlassen. Weniger ist mehr, wird sich mancher denken. Das Routing für die MegaSchiffe wird also von den technischen Gegebenheiten der Häfen mindestens ebenso beeinflusst wie von der Schönheit einer Region. Das Gerangel in den Häfen nimmt ohnehin zu: Derzeit sind 74 Neubauten in der Planung. Bis 2025 wird die globale Kreuzfahrtflotte die Zahl der Betten um 40 Prozent erhöhen. Das Passagiervolumen steigt von 24 Millionen in 2016 auf 40 Millionen in 2030. Das Wachstum ist derart ungebremst, dass der Anbieter Genting gleich vier Werften kaufte, damit er überhaupt ausreichend Schiffe für seine Expansion beziehen kann, denn der Bau von Kreuzfahrtschiffen wird von den Kapazitäten dreier europäischer Werften begrenzt. Über die Grenzen des Wachstums ist global und – bezogen auf Branchen – oft gesprochen worden, doch die Entwicklung ging gleichwohl stets weiter. In Geiranger scheint klar, dass Wachstum tatsächlich an Grenzen stoßen kann.

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o N 5

2017 azur.de

42 SPECIAL

Von der Karibik bis Asien ist die Südhalbkugel gespickt mit traumhaften Sonnenzielen, die entdeckt werden wollen, wenn es bei uns wieder kalt wird. Leinen los!

REEDEREI Seite

A-Rosa AIDA Cruises Azamara Club Cruises Carnival Cruise Line Celebrity Cruises Costa Kreuzfahrten Crystal Cruises Cunard Line

7, 92 6, 47, 92 49 92 45 10, 45, 48, 92 92 7, 10, 46, 92

Hapag-Lloyd Cruises Hansa Touristik Holland America Line Ikarus Katarina Line MSC Kreuzfahrten nicko cruises Norwegian Cruise Line Oceania Cruises

7, 93 93 10, 44, 93 78, 93 84 46, 49 6, 94 7, 44, 94 47, 94

One Ocean Expeditions Phoenix Reisen Plantours Kreuzfahrten P&O Cruises Polaris Tours Ponant Poseidon Expeditions Princess Cruises Regent Seven Seas Cruises

28 48, 50, 64, 94 46, 95 94 8 48, 95 10 95 49, 96

Royal Caribbean 96 Seabourn 8 Silversea Cruises 14, 96 Star Clippers 45, 96 TransOcean Kreuzfahrten 44 TUI Cruises 7, 47, 96


Authentisches Griechenland schon ab

€ 599,-

AZUR ° Inhalt

14

MITTELMEER Das luxuriöse neue Flaggschiff von Silversea Cruises trägt den Namen Silver Muse und feierte unlängst sein Debüt im Mittelmeer.

pro Person inkl. Flu g & Landprogramm

28

ANTARKTIS Als echtes Forschungsschiff zeigt die Akademik Sergey Vavilov ihren Gästen alle Facetten des weißen Kontinents im Süden.

Mehr das Unentdeckte erforschen

Ihre Inklusivleistungen an Bord:

50 NIL

Fotos: Holland America Line, Kamara, PR, von Grudzinski, Wenger, Zimmermann

Tempelanlagen, Pharaonengräber und Hieroglyphen umgeben die Fahrtstrecke der Zeina auf Ägyptens grüner Ader.

64 VON KAP ZU KAP Zwei Kontinente und sechs Länder entdecken die Gäste der Amadea auf einer Reise voller kultureller und musikalischer Highlights.

• All-Inclusive-Verpflegung mit einer Auswahl an über 100 alkoholfreien und alkoholischen Getränken in der Zeit von ca. 08:00 bis 02:00 Uhr • Freie Auswahl à-la-carte- oder Buffetrestaurant • Serviceentgelt (Trinkgelder) • Deutschsprachiger Gästeservice

Authentisches Kuba schon ab

€ 1.999,-

pro Person inkl. Flu g, 2 Halbtagesausflüge n & Landprogramm

78 KANADA

Auf den Spuren des legendären Entdeckers John Franklin durchquert die Ocean Adventurer die Nordwestpassage.

84 KROATIEN

Die Heimat der Amalia und ihrer zahlreichen Schwesteryachten von Katarina Line ist die strahlend blaue Adriatische See.

6 CHECK-IN 92 NEWS 98 VORSCHAU/IMPRESSUM Veranstalter für Deutschland, Österreich und Benelux ist H&H Touristik GmbH, Kaiserstraße 94 A, 76133 Karlsruhe Tel: 0721 – 97 669 771 │ www.celestyalcruises-deutschland.de kreuzfahrten.service@hht.de


AZUR ° Check-in

Die neue Perle schwimmt In Palma de Mallorca hat AIDA Cruises seinen Neuzugang getauft.

A

Strahlende Taufpatin: Lena Gercke war der Star des feierlichen Abends.

ida Perla – so heißt nun das zwölfte Mitglied der AIDA-Flotte. Seinen Namen bekam es jetzt von seiner Taufpatin, Model und Moderatorin Lena Gercke. Am späten Abend verwandelte ein Feuerwerk den Nachthimmel über dem Hafen und der Altstadt von Palma de Mallorca in ein leuchtendes Farbenmeer. Der Tradition der letzten Aida-Taufen folgend, wurde die Aida Perla von ihrem Schwesterschiff Aida Aura begleitet. Zu den ersten Gratulanten zählten Prominente wie Model und Taufpatin der Aida Luna, Franziska Knuppe, Thore Schölermann oder die „The Voice of Germany“-Gewinner Jamie-Lee und Tay Schmedtmann. Der musikalische Höhepunkt des Abends war ein Überraschungskonzert des irischen Sängers Rea Garvey. Im Anschluss an die Taufe wurde im Beach Club und in vielen anderen Party-Locations bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Deutschlandweit verfolgten Kreuzfahrtfans die Taufe live im Internet. Zu den Highlights an Bord gehören der Beach Club unter einem wetterunabhängigen Foliendom und das Four Elements mit Wasserrutschen und Klettergarten. 14 verschiedene Kabinenvarianten stehen dem Gast zur Auswahl. Derzeit bereist die Aida Perla das westliche Mittelmeer, ab März 2018 gibt sie dann ein erstes Gastspiel in Deutschland. Ab Hamburg geht es zu den schönsten Destinationen Westeuropas wie » www.aida.de Southampton, Le Havre, Zeebrugge oder Rotterdam.

NICKO CRUISES STICHT IN SEE

Ab Sommer 2019 konzentriert sich nicko cruises nicht mehr nur auf Flusskreuzfahrten und wagt den Schritt in den Hochseemarkt. Das Expeditionsschiff World Explorer mit einer Kapazität von maximal 200 Gästen befindet sich derzeit im Bau und soll sowohl hohe Komfortstandards als auch ein spannendes Routing bieten. Ab 2019 soll das Schiff in der Sommersaison Kreuzfahrten für den deutschen und europäischen Quellmarkt unternehmen. Mögliche Fahrtgebiete sind Nordland, Arktis, Ostsee, Westeuropa und Mittelmeer. Laut nicko cruises sollen die Angebote durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bestechen. » www.nicko-cruises.de

6 °azur.de

5/2017


Kartbahn, Lasertag und Free-Fall-Rutsche Die Norwegian Bliss wird eines der spektakulärsten Entertainment-Schiffe.

I

m Frühjahr 2018 sticht der nächste Neubau von Norwegian Cruise Line in See. Bereits jetzt steht fest, auf welche Entertainment- und GastronomieHighlights sich die Gäste freuen können. Wie die Norwegian Joy, die ausschließlich den chinesischen Markt bedient, wird die Norwegian Bliss eine zweigeschossige EKart-Bahnstrecke erhalten, auf der die Gäste auf 300 Metern mit bis zu 50 Stundenkilometern ordentlich aufs Gaspedal drücken können. Durch die Elektromotoren soll dabei kaum Lärm entstehen. Ein

weiteres Highlight ist eine Freiluft-Arena im Stil einer verlassenen Raumstation, in der sich die Gäste mit Laserpistolen jagen können. Das Sonnendeck bietet zudem zwei große Pools und sechs Infinity-Whirlpools. Die Free-Fall-Rutsche Ocean Loops macht zwei große Kurven – eine davon über die Reling des Schiffs. In der mehr als 100

Meter langen Tandemrutsche Aqua Racer können Gäste nebeneinander auf Reifen gegeneinander antreten. Ein durchsichtiger Abschnitt ermöglicht den Ausblick auf das Meer. Junge Gäste amüsieren sich dagegen eher im Kids’ Aqua Park. Zum

Freestyle Cruising-Konzept von Norwegian Cruise Line gehören natürlich auch zahlreiche Restaurants und Bars. Neu sind zum Beispiel das „Texas Smokehouse Q“, das mexikanische Restaurant „Los Lobos“, das Dessertrestaurant „Coco’s“ sowie die nach dem CEO Andy Stuart benannte A-List-Bar. Ebenso gibt es zwei Observation Lounges, mit der exklusiven Horizon Lounge für The Haven-Gäste. Hier können die Gäste in der Sommersaison zunächst die Naturlandschaften Alaskas genießen. Im Winter fährt die Norwegian » www.ncl.de Bliss dann in der Karibik.

Gourmetköchinnen an Bord Fotos: PR

D

ie Fernseh- und YouTube-Köchin Felicitas Then begleitet ab dem 22. Oktober 2017 die Reise „Mosel Gourmetköchinnen“ an Bord der A-Rosa Flora. Gemeinsam mit der Spitzenköchin Claudia Schröter wird sie eines der drei Feinschmecker-Dinner für die Gäste zubereiten. Dabei wird Then wie üblich mit Zutaten, Aromen, der Zubereitungsart sowie der Konsistenz experimentieren. » www.arosa.de

? WER, WANN, WO

REBECCA MIR Vom 25. Oktober bis 5. November 2017 performen die Flying Steps sowie die Stars aus „Let’s Dance“, Rebecca Mir und Massimo Sinató, live auf der Bühne der Mein Schiff 5. In Workshops bringen sie ihren Fans Schrittfolgen bei. » www.tuicruises.com CHRISTIAN LINDNER Kurz vor der Bundestagswahl Ende September spricht Sabine Christiansen auf zwei Kreuzfahrten an Bord der Europa 2 mit mehreren Spitzenpolitikern, darunter auch Christian Lindner, dem Bundesvorsitzenden der FDP. » www.hl-cruises.de PETER MAFFAY Peter Maffay spielt im Rahmen der „Rock’N’Sail“-Reihe wieder auf der Queen Mary 2. Vom 27. Mai bis 1. Juni 2018 nimmt er Fans mit auf eine sechstägige musikalische Reise ab Hamburg über Guernsey bis Southampton und wieder zurück in die Hansestadt. » www.cunard.de

5/2017

azur.de


In das Eis mit Polaris Tours Viele Sehenswürdigkeiten und ein attraktives Stadtbild sorgen für die große Beliebtheit Tampas bei Passagieren und Reedereien.

Die neue In-Stadt Floridas Tampa ist bei Reedereien und Passagieren das aktuelle Trendziel.

F

ür Kreuzfahrten in die Karibik hat sich Tampa neben Miami und Fort Lauderdale in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Häfen Floridas entwickelt. Bereits heute werden jährlich rund 900.000 Passagiere abgefertigt. Und das nicht ohne Grund. Tampa hat Charme und ist sehr attraktiv für ein Vor- oder Nachprogramm. Nach einem Spaziergang über den Tampa Riverwalk, eine vier Kilometer lange Promenade, entlang vieler Kunstwerke, vorbei am Tampa Museum of Art und dem charismatischen Henry B. Plant Museum bis nach Tampa Heights ist der Jetlag vergessen. Abends verwandelt sich der Riverwalk dann mit einer Lightshow in ein

Outdoor-Kunstobjekt. Berühmt ist Tampa unter anderem für die Zigarrenherstellung. Durch den Zugang zum Golf von Mexiko machten sich schon die kubanischen Entdecker dies zu Nutze – vor allem im Stadtteil Ybor City, der heute mit seinem historischen, aber lebendigen Charakter viele Besucher anlockt. Heute ist es die Empress of the Seas von Royal Caribbean, die ihre Gäste ab Tampa zur wohl geschichtsträchtigsten Karibikinsel bringt. Aber auch Schiffe von Carnival Cruise Line, Norwegian Cruise Line oder Holland America Line sind vor Ort. Von Tampa aus sind alle Inselgruppen und Destinationen der Karibik bestens » www.visittampabay.com erreichbar.

P

olaris Tours ist ein Spezialveranstalter für Schiffsreisen in die Arktis und Antarktis, der nicht nur eine Vielzahl an Schiffen – vom einfachen Expeditionsschiff bis zur luxuriösen Yacht – im Portfolio hat, sondern auch ganz besondere Kreuzfahrten. Am 4. Juni 2018 ist beispielsweise der eigene Lektor und Reiseleiter Klaus Kiesewetter an Bord, wenn die Plancius im Packeis von Nordspitzbergen auf die Suche nach Eisbären geht. Ab dem 18. August 2018 fährt dann die kleine Sea Spirit exklusiv von Spitzbergen mit besonders wenigen Seetagen nach Franz-Josef-Land. Ein weiteres Highlight ist die Reise an Bord der Expedition, die in der Sommersaison 2018 mehrmals Spitzbergen komplett umrundet. Weitere Reisen, mehr Informationen und Buchungsmöglichkeiten gibt es telefonisch unter 08822 - 948 660 oder online. » www.polaris-tours.de

Neuigkeiten bei Seabourn ie Luxus-Reederei Seabourn bietet ihren Gästen neue Restaurants, Spa-Erlebnisse und Shows. Zu den Neuerungen zählt unter anderem das Restaurant „The Grill by Thomas Keller”, das für klassisch-amerikanische Küche mit modernen Varianten traditioneller Gerichte steht, der Spa-Bereich „Spa&Wellness by Dr. Andrew Weil”, in dem ein Mind Living Coach die Passagiere in die Formen des achtsamen Yoga und die Kunst der Meditation einführen wird, sowie die Show „An Evening with Tim Rice”, die unlängst auf der neuen Seabourn Encore ihre Premiere feierte. Auch steht Alaska als Destination wieder mit auf dem Programm. » www.seabourn.com

8 °azur.de

5/2017

Fotos: PR

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MS HAMBURG Für Weltentdecker und Genießer

DIE HAMBURG: ■ Familiäres Schiff mit max. 400 Gästen ■ Bordsprache Deutsch ■ Legere, persönliche Atmosphäre ■ Moderate Nebenkosten an Bord ■ Reiserouten für Weltenbummler abseits des Massentourismus

■ Concierge-Service, Lektorenvorträge und sechs Zodiacs ■ Eine Tischzeit, alternativ: Buffetrestaurant

Reisebeispiel

AMAZONAS

18-tägige Kreuzfahrt vom 02.01. bis 19.01.18 ab Belém / bis Iquitos 2-Bett-innen p.P. ab € 2-Bett-außen p. P. ab €

4.199,5.199,-

inkl. Flüge ab / bis Düsseldorf oder Frankfurt

Reisebeispiel Trinidad &Tobago Georgetown Îles du Salut Macapá Parintins Santana Afua Jutaí AmaManaus zon Pévas Santarém Belém as Guajara Alter Badajos Iquitos Leticia do Chão

BRASILIEN

30% Single

13-tägige Kreuzfahrt vom 31.01. bis 12.02.18 ab Belém / bis Port of Spain 2-Bett-innen p.P. ab € 2-Bett-außen p. P. ab €

2.799,3.499,-

inkl. Flüge ab / bis Düsseldorf oder Frankfurt

Kataloge, Beratung und Buchung in jedem guten Reisebüro oder bei: PLANTOURS Kreuzfahrten – Eine Marke der plantours & Partner GmbH Obernstr. 76 | 28195 Bremen | Tel. 0421/17369-0 | info@plantours-partner.de | wwww.plantours-partner.de


CRUISE-NEWS

» www.hamburgcruisedays.de

COSTA KREUZFAHRTEN Seit 2011 bietet Costa Kreuzfahrten seinen Gästen mindestens eine Weltreise im Jahr an. Neben Franzosen, Italienern, Spaniern und Schweizern gehören Deutsche zu den fünf TopNationalitäten an Bord. Im vergangenen Jahr stellten die deutschen Passagiere sogar die Mehrheit auf einer World Cruise. Am 6. Januar 2018 startet die Costa Luminosa zu ihrer zehnten Weltreise seit 2011. » www.costakreuzfahrten.de

CUNARD LINE Im Zuge der „Sport Bild“Awards am 21. August 2017 wurde die Queen Mary 2 am Cruise-Terminal Steinwerder kurzerhand zum Studio für einen Online-Fan-Talk. HSV-Vorstand Heribert Bruchhagen, Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste, der ehemalige HSV-Profi Thomas von Heesen und der „Sport Bild“-Chefredakteur Alfred Draxler diskutierten über den ersten Bundesliga-Spieltag. » www.cunard.de

10 °azur.de

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Reisen mit noch mehr Genuss Auf der Westerdam präsentiert Holland America Line allerhand Neues.

I

n Barcelona hat Holland America Line die frisch renovierte Westerdam präsentiert. Unter dem Motto „Premium Cruising“ wurden Neuigkeiten eingeführt, die nach und nach auch auf weiteren Schiffen der Reederei zu finden sein werden. Allein die Renovierung der Westerdam hat sich Holland America Line über 16 Millionen US-Dollar kosten lassen. Das Observation Deck 10 ist nun das Herzstück für die Landausflüge. Am Bug genießen die Gäste einen Ausblick in alle Richtungen und können sich dabei über die Häfen ihrer Route informieren. EXC heißt das neue Konzept und steht für Explo-

In der Exploration Central informieren sich die Gäste interaktiv über ihre Route.

ration Central. Eine Virtual Bridge mit zwei großen Displays zeigt alle Informationen an, die auch für den Kapitän von Bedeutung sind. Ebenfalls spannend sind die Tische mit interaktiven Displays, die alles Wissenswerte zur Route darstellen. Hier können Gäste auch ihren Aufenthalt an Land planen. Im Raum daneben halten EXC Guides ihre Vorträge. Auch in kulinarischer Hinsicht gibt es einiges Neues zu entdecken. Das Lido Buffet-Restaurant wurde zum Lido Market-Konzept weiterent-

wickelt. Zahlreiche Food-Stationen bieten Gerichte aus aller Welt, hinzukommen eine Salat- und eine Brottheke mit frischem Gebäck oder auch ein Bereich für Desserts. Zu Ehren ihres prominenten kulinarischen Beraters Rudi Sodamin hat Holland America Line ein Pop-up-Restaurant im Pinnacle Grill mit dem Namen „Rudi’s Sel de Mer“ eingeführt. Dieses bietet klassische Fisch- und Meeresfrüchtegerichte, kombiniert mit einer modernen Note. Einzug an Bord erhält auch die US-Kochshow „America’s Test Kitchen“. Auf einer Bühne finden Kochvorführungen und -kurse statt. Eine Auswahl an neuen Bars und Lounges ergänzt das Abendprogramm. Dazu zählen neben der originellen Gallery-Bar der B.B. King Blues Club, der Musik im Memphis-Stil von der Beale Street an Bord bringt. Die Lincoln Center Stage ist eine Kooperation mit dem Lincoln Center for Performing Arts aus New York mit klassischer Musik auf höchstem Niveau. Und Billboard Onboard nimmt die Gäste mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Billboard Charts. Das Rijksmuseum at Sea ist eine Kooperation mit dem Rijksmuseum in Amsterdam, das in 80 Galerien 8000 Kunstschätze holländischer Werke beherbergt. An Bord ist es jedoch mehr ein kreativer Salon, in dem sich die Gäste für ihre eigenen Kunstwerke inspirieren lassen können – durch Zeichnen, Fotografieren oder einfach nur durch Kritzeln. Zeichenblöcke, Stifte und Inspiration » www.hollandamerica.com sind inklusive.

Fotos: PR

HAMBURG CRUISE DAYS Hamburg hisst zum sechsten Mal die Flagge für die Hamburg Cruise Days und verwandelt den Hafen in eine Bühne für die Kreuzfahrtbranche und Kreuzfahrtfans. Vom 8. bis 10. September 2017 gehen elf Schiffe im Hamburger Hafen vor Anker, sechs davon präsentieren sich auf einer spektakulären Parade. Zudem taucht die Lichtinstallation „Blue Port“ den Hafen in ein magisches blaues Licht.


PRÄSENTIERT VON

E: LUSIV C N I ers ALL

ransf e&T FI · Flüg enztes WI r ke g n e ä b · un Getr e ll a zu · nahe l. Minibar ren ink ebüh r&G e ld e Trinkg ezialitäten · alle Sp s · alle urant Resta enzte egr · unb ge ausflü Land

ATLANTIC OCEAN

BEIJING (TIANJIN)

SEOUL (INCHEON)

BUSAN

• NAGASAKI • • JEJU SHANGHAI • • KAGOSHIMA

FUJAIRAH DUBAI MUMBAI

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GOA (MORMUGAO) MANGALORE COCHIN (KOCHI) COLOMBO

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DUBAI - SINGAPUR

12 TAGE AN BORD DER REGENT SEVEN SEAS VOYAGER

21 TAGE AN BORD DER REGENT SEVEN SEAS VOYAGER

17.– 29. DEZEMBER 2017

14. NOVEMBER – 5. DEZEMBER 2017

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AZUR ° Check-in

AZUR - Interview Hervé Humler, President and Chief Operating Officer of The Ritz-Carlton Hotel Company, L.L.C.

„Das Beste aus zwei Branchen“ Hotels von The Ritz-Carlton stehen für höchsten Luxus und exzellenten Service. Attribute, die auch die neuen Yachten auszeichnen sollen.

AZUR: Herr Humler, wie ist die neue HochseeSparte organisiert und welche Zielgruppen sollen angesprochen werden?

Passagiere aufnehmen können, was eine private und intime Erfahrung an Bord schafft. Des Weiteren wird das erste Schiff über ein À-la-carte-Restaurant unter der Leitung von Sven Elverfeld vom mit drei MichelinSternen ausgezeichneten „Aqua“ im The Ritz-Carlton, Wolfsburg, und einen von The Ritz-Carlton entworfenen und geführten Spa-Bereich verfügen. Ebenso wie eine marinaartige Plattform, die direkten Zugang zum Wasser bieten wird. Um unser Angebot noch weiter zu differenzieren, möchten wir Destinationsreisen anbieten, die sich durch Kooperationen mit lokalen Spitzenköchen, Musikern und Künstlern auszeichnen. Außerdem eröffnen wir mit den Yachten auch eine ganz neue Welt der Gelegenheiten für The Ritz-Carlton – zum Beispiel Reiseprogramme vor oder nach der Kreuzfahrt.

Humler: Die The Ritz-Carlton Yacht Collection wird Marriott International zum einzigen Anbieter von Luxus-Unterkünften sowohl an Land als auch auf See machen. Wir haben ein starkes Führungsteam aus den Branchen Luxushotellerie, Kreuzfahrt und maritimes Management, zudem arbeiten wir mit Marktberatern und lokalen Reisefachpartnern zusammen, die uns helfen, Chancen zu erkennen und das Gästeerlebnis zu perfektionieren. Obwohl weitere Details momentan noch erarbeitet werden, kann ich Ihnen sagen, dass wir ein Topteam aus Sales- und Marketing-Experten der Luxus-Kreuzfahrtindustrie rekrutieren werden, das uns dabei helfen wird, Beziehungen zu den lokalen Fachpartnern in unseren Schlüsselmärkten aufzubauen und zu pflegen. Wir erwarten, dass diese Erfahrung bestehende Top-Tier-Kunden von Ritz-Carlton ansprechen wird. Allein 405.000 Ritz-Carlton-Gäste haben uns im vergangenen Jahr bestätigt, dass sie bereits eine Kreuzfahrt unternommen haben. Wir hoffen außerdem, auch Kreuzfahrt-Neulinge anzuziehen – Gäste, die eine Mainstream-Kreuzfahrt nicht in Betracht ziehen würden. Zusätzlich erwarten wir, dass Charter-Service bei den Yachten, die dank ihrer Größe ideal für Gruppen und Meetings sein werden, eine beliebte Option darstellen wird.

Humler: Wir arbeiten mit dem besten Team aus erfahrenen Kreuzfahrtprofis, um einzigartige Reisen zu kreieren. Die exakten Routen und Programme befinden sich derzeit noch in der Entwicklung, aber wir planen Reisen zwischen sieben und zehn Tagen. Die erste Yacht wird unter anderem das Mittelmeer, Nordeuropa, Kanada, Lateinamerika und die Karibik sowie die USA und Neuengland besuchen. Wir gehen davon aus, dass das zweite Schiff ähnliche Destinationen anlaufen wird, außerdem hoffen wir, zusätzliche Sommerreisen entlang des Sankt-Lorenz-Stroms und auf den Großen Seen anbieten zu können. Unsere Pläne für das dritte Schiff fokussieren sich auf Destinationen im Asien-Pazifik-Raum.

Humler: Unsere Yachten werden Gästeannehmlichkeiten, Suitengrößen und Meerzugang bieten, wie es sie derzeit noch nicht gibt. Und in Kombination mit dem Service von The Ritz-Carlton werden wir Luxus auf See wirklich neu definieren. Jede Yacht wird 298

Humler: Seit jeher liebe ich das Meer, und dieses neue Vorhaben hat sowohl eine persönliche als auch eine professionelle Bedeutung für mich. Yachten bieten jedem Gast die Freiheit, so individuell wie möglich die Welt zu erkunden. Besonders kleine Schiffe wie unsere können spannende Destinationen ansteuern, die den Kreuzfahrt-Riesen eventuell verschlossen bleiben.

AZUR: Mit welchen Eigenschaften bestechen die Yachten und wie heben sie sich von den Wettbewerbern im Luxussegment ab?

12 °azur.de

5/2017

AZUR: Können Sie uns bereits Details zum Routing nennen?

AZUR: Sind Sie selbst Kreuzfahrer?

Foto: PR

I

n der Barreras-Werft im spanischen Vigo soll im vierten Quartal 2019 die erste von drei LuxusYachten von The Ritz-Carlton auslaufen. Die anderen beiden werden 2021 und 2022 folgen.


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Premium All Inclusive mit Norwegian Cruise Line

Mehr als nur eine Kreuzfahrt Seit über 50 Jahren machen wir Urlaub auf allen Weltmeeren zu einem einzigartigen und individuellen Erlebnis.

Eine neue Art der Kreuzfahrt erleben Ständige Erreichbarkeit, Termindruck, Freizeitstress? Diese Zwänge gibt es an Bord der Kreuzfahrtschiffe von Norwegian Cruise Line nicht. Das innovative Konzept für Freiheit und Flexibilität auf See lässt den Alltag verblassen und bietet viel Raum für individuelle Entspannung. Mit Premium All Inclusive bietet Norwegian Cruise Line darüber hinaus ein Produkt, mit dem das Kreuzfahrterlebnis noch unabhängiger und unbeschwerter wird. Premium All Inclusive – Grenzenlose Freiheit und Ultimative Entspannung Als Innovationsführer in der Kreuzfahrtbranche setzte Norwegian Cruise Line mit der Einführung von Premium All Inclusive im Dezember 2015 neue Maßstäbe auf hoher See. Alkoholische und nicht-alkoholische Getränke sowie Trinkgelder sind neben weiteren Leistungen seitdem bereits im Reisepreis inbegriffen, sodass die Budgetplanung für den Urlaub ganz einfach ist. Neuer Kreuzfahrtenkatalog 2017-2019 Im Katalog Kreuzfahrten Weltweit 2017-2019 findet sich alles Wissenswerte rund um unser innovatives Kreuzfahrterlebnis sowie unsere Routenvielfalt. Die insgesamt 15 Schiffe sind auf allen Weltmeeren für Sie unterwegs, von Europa bis zur Karibik und Hawaii, über Alaska bis Südamerika bis hin zu Australasien und im Südpazifik. Unsere Website informiert zudem über alle aktuellen Angebote.

DIE EUROPAFLOTTE – 5 SCHIFFE IN EUROPÄISCHEN GEWÄSSERN Lust, Europa neu zu entdecken? Genau wie 2017 werden auch im kommenden Jahr zwischen April und November wieder fünf Schiffe von Norwegian Cruise Line in Europa kreuzen und Destinationen vom Mittelmeer bis hoch zum Nordkap anlaufen.

Norwegian Breakaway Als baugleiches Schwesterschiff der Norwegian Getaway führt die Norwegian Breakaway die große Auswahl in Sachen Dining, Entertainment und Kabinenvielfalt in der Ostsee fort und übernimmt die Route von Warnemünde aus nach Tallinn, Helsinki, Stockholm, Kopenhagen und St. Petersburg, wo ein Übernachtaufenthalt ausreichend Zeit für ein ausgiebiges Sightseeing bietet.

Norwegian Jade Das zweite Schiff ab Deutschland startet von Hamburg aus und nimmt Sie mit auf eine Reise zu den malerischen Fjorden Norwegens, zum entlegenen Nordkap, zu den rauen Landschaften Islands sowie zu den schottischen Highlands in Großbritannien. Mittelmeerflotte Mit der Norwegian Epic, der Norwegian Spirit und der Norwegian Star hat Norwegian Cruise Line gleich drei Schiffe

im Mittelmeer stationiert, die die Gäste zu den schönsten Destinationen Südeuropas bringen. Mit Routen ab Barcelona, Civitavecchia (Rom) und Venedig bietet sich eine große Vielfalt für jeden Geschmack.

Buchen Sie schon jetzt Ihr Kreuzfahrterlebnis 2018 mit Norwegian Cruise Line. Mehr Infos und Buchungen unter 06 11-36 07 0, online unter NCL.de oder in Ihrem Reisebüro.


Mit der Muse von allen

Sinnen

Die monegassische Reederei Silversea will mit dem neunten Schiff ihrer Flotte neue Standards im Bereich der Luxus-Kreuzfahrt setzen – AZUR war bei der Einführungsfahrt von Genua nach Barcelona mit an Bord und hat das Flaggschiff einem ersten Test unterzogen.

14 °azur.de

5/2017


Silver Muse° Mittelmeer

5/2017

azur.de

15 °


Silver Muse° Mittelmeer

Wer auf der Silver Muse Sport machen möchte, hat eine große Auswahl an Fitness-, Kraft- und Ausdauerangeboten. Auf dem Oberdeck führt ein Joggingkurs rund um das Schiff.

Die Silver Muse wurde von der Fincantieri – Cantieri Navali Italiani S.p.A. gebaut und hatte am 19. April 2017 ihre Jungfernfahrt.

Das Sonnendeck hat neben einem großen Pool auch freistehende Whirlpools zu bieten – perfekt für die Entspannung in der Sonne. Gut in Kombination mit einem kalten Drink.

16 °azur.de

5/2017


Dank ihrer kleineren Größe kann die Silver Muse auch Häfen anlaufen, die anderen Schiffen verwehrt bleiben. Wie hier im Hafen von Monte Carlo kann das Schiff an einem stadtnahen Pier festmachen.

Die Silver Muse überzeugt mit Sitzbereichen und Panoramadecks sowie vielen Außenlounges und Open-Air-Restaurants.

Unser Autor Stefan Heinrich kommt mit dem Fotografieren an Bord kaum hinterher.

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Vorstellung im Theater, bei der sogar Silversea-Eigner Manfredi Lefebvre d’Ovidio hin und wieder ein Tänzchen aufs Parkett legt.

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Das große Sonnendeck avanciert schnell zum Lieblingsplatz: Tagsüber zum Sonnenbaden, abends kann im „Hot Rocks“ gespeist werden.

Die „Ferrari World“ in Tarragona ist für Fans der roten Boliden und PSLiebhaber ein absolutes Highlight – inklusive ordentlicher Geräuschkulisse.


In Barcelona liegt die Silver Muse fußläufig zur Stadt am Pier – auch individuelle Ausflüge, wie hier zum Park Güell, sind kein Problem.

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s ist dieser unvergleichliche Geruch, der direkt nach Betreten der Silver Muse den ersten der fünf menschlichen Sinne aktiviert. Dieser Duft, der nur für kurze Zeit an Neuem haftet: das Auto, frisch vom Autohaus abgeholt, der Strauß Blumen, eben direkt vom Feld geschnitten, und eben das Interieur eines Kreuzfahrtschiffs, das die ersten Seemeilen auf dem Weg durch das Mittelmeer ist. Die Silver Muse fährt von Genua aus über Marseille und Tarragona in die katalonische Hauptstadt – auf der offiziellen Einführungsfahrt sollen geladene Gäste das neue Flaggschiff von Silversea beschnuppern, Pardon, kennen lernen. Und es gibt an Bord viel zu entdecken: mehr Restaurants als jedes andere Luxus-Kreuzfahrtschiff, höchstes Raum-pro-Gast-Verhältnis der Branche und einen der größten Pools an Bord eines Luxus-Kreuzfahrtschiffs – um nur einige der Neuerungen zu nennen. Jede Menge Superlative, Zahlen und Fakten – aber wie bewerte ich eine Muse? Welche Aspekte sollen gelten? Natürlich könnte ich die gängigen Testkriterien für Kreuzfahrtschiffe anwenden – aber das wäre wohl eine Beleidigung für die Muse? Der Duden behauptet, eine Muse solle inspirieren – kann mich die schwimmende Muse anregen? Wie Camille Claudel einst den Maler Auguste Rodin oder Mafalda von Hessen den Modeschöpfer Giorgio Armani. Inspiration entsteht durch Aktivierung der Sinne – warum also nicht das Silversea-Flaggschiff mit Hilfe der eigenen fünf Sinne durchtesten? Kann ich das LuxusKreuzfahrtschiff riechen, schmecken, sehen, tasten und hören? Werden meine Sinne angeregt und befriedigt? Also: Nase putzen, Augentropfen rein und Kopfhörer raus – hoch die Gangway und ab an Bord der Silver Muse. Ich bin auf dem Weg in meine Suite und laufe schnüffelnd durch die Gänge, voller Hoffnung, dass mich keiner meiner Mitreisenden so entdeckt – sollte der erste Eindruck auch auf einem Kreuzfahrtschiff zählen, wäre ich wohl in Erklärungsnot. Dabei bin ich doch in geheimer Mission unterwegs – als Sinnesjäger will ich testen, ob der Name zu Recht am Bug des Luxus-Kreuzfahrtschiffs prangt. So ganz unter uns: Ich gönne mir eine Extraprise Geruch von den Bordwänden auf Deck 8, weil sich dort die Geschmacksrichtung „Neu“ mit „frischer Farbe“ vermischt. Dazu ein leichtes Bouquet von italienischem Kaffee aus dem Connoisseur’s Corner, abgerundet mit einer ordentlichen Prise Mittelmeerluft – einfach herrlich! Geradezu berauscht komme ich in meiner Suite an und laufe geradewegs in den Garten Eden der olfaktorischen Lust. Das neue Interieur meines schwimmenden Zuhauses, frisch gemachte Betten, dazu die unvergleichlich duftende Mittelmeerbrise, die von meiner privaten Veran-

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da in die Suite strömt – das Sinnesorgan in der Mitte meines Gesichts würde, wenn es denn könnte, jetzt wohl den ein oder anderen Freudensprung aufs Parkett legen. Nach einer halben Stunde an Bord hat mich die Muse mit ihrem Geruch betört: Sinn Nummer eins „Riechen“ – Check! Nachdem ich meine Kleidung in dem wirklich sehr geräumigen und begehbaren Kleiderscharank verstaut habe, schaue ich mich in Ruhe in meiner Suite um. Die Einrichtung der Suiten ist klassisch-modern mit hellen Naturtönen und bietet genug Raum, um auch mal ein paar Stunden in den eigenen vier Wänden zu genießen. Zur Auswahl stehen sieben verschiedene Suiten-Kategorien bis hin zur Owner’s Suite mit 183 Quadratmeter. Ich bin sehr glücklich mit meiner Classic Veranda Suite. Auf 36 Quadratmeter befinden sich nach dem Zwei-Raum-Konzept neben dem großen Doppel-Boxspringbett in jeder Suite ein Sofa und ein Sessel – der optische Eindruck eines Wohn- und Extraschlafbereichs lässt die sowieso schon große Suite noch geräumiger erscheinen. Jede Suite an Bord der Silver Muse bietet Meerblick und ist über deckenhohe Panoramatüren mit einer privaten Veranda verbunden – ein ganz besonderer Luxus bei Silversea, vor allem, wenn man hier das Frühstück im Bademantel mit der Sonne im Gesicht oder ein Dinner en Suite genießen kann. Auch die technische Ausrüstung ist vom Allerfeinsten: Der Fernseher ist in den Wandspiegel eingelassen und stört so weder physisch noch optisch. Das Entertainment-System ist mit so viel Inhalt gefüttert, dass selbst auf der Silversea-Weltreise kein Film doppelt laufen muss. Internet ist für alle an Bord gratis, das ist vor allem für Gäste angenehm, die auch auf einer Kreuzfahrt nicht auf ihre digitalen Endgeräte verzichten möchten. Sogar im Badezimmer ist für Unterhaltung gesorgt – das hochwertige Soundsytem lässt die Bezeichnung „stilles Örtchen“ geradezu lächerlich erscheinen. Überhaupt wurde in diesem Bereich der Suite geklotzt: Erlebnis-Dusche mit verschiedenen Brausen, Badewanne, zwei Waschbecken, Licht-Konzept und jede Menge Platz. Ich für meinen Teil könnte die kommenden drei Tage auch auf meiner Suite verbringen, allerdings würde das meine übrigen vier Sinne benachteiligen und wohl auch die Erwartungshaltung an diesen Artikel enttäuschen.

W

er diese wirklich luxuriös und gemütliche Suite richtig intensiv auskosten möchte, der kann sich über die Silversea-Grand Voyage 2018 informieren. 73 Tage unterwegs, dabei stehen 29 Häfen und 12 Länder auf dem Programm – Start und Ziel frei wählbar. Los geht es zum Beispiel von Sydney bis nach Auckland, von Belize einmal rund um Südamerika, oder von Los Angeles geht es über Tahiti, Neuseeland, Australien und Asien vorbei an Afrika ins Mittelmeer bis nach Rom. Angkor Wat, der


Neu ist das „Silver Note“ hier werden kleine, tapasartige Gerichte einer köstlichen internationalen Küche serviert, während Jazz- und Bluestöne die Ohren der Gäste verwöhnen.

Taj Mahal oder die Sehenswürdigkeiten entlang dem Roten Meer, dazu das Opernhaus von Sydney, die Petronas Towers in Kuala Lumpur oder die hoch aufragenden Skylines von Singapur und Hongkong. Während ich den Routenplan der Silver Muse studiere und das Mittelmeer dabei beobachte, wie es azurblau leuchtend an der Veranda vorbeizieht, klopft es an meiner Tür – Besuch hatte ich eigentlich nicht erwartet. Ein sehr schick gekleideter Herr steht vor meiner Suite und stellt sich als „mein persönlicher Butler“ vor. Ein Service, der auf allen Schiffen der Silversea-Flotte den Gästen geboten wird. Ich hatte im Vorfeld davon gelesen und war skeptisch. Sollte dieser Herr tatsächlich immer um mich herumschwirren? Mein persönlicher Butler heißt Putu, kommt aus Indonesien und ist ein Meister darin, immer genau im richtigen Moment zu erscheinen – oder eben nicht da zu sein. Dass ich meinen Butler „Putu“ nenne, soll nicht despektierlich sein, sondern ist auf seinen Wunsch direkt eingeführt worden. Putu ist überaus sympathisch, seine Arbeit und sein Erscheinen haben, wie von mir zunächst befürchtet, überhaupt nichts Antiquiertes. Er schafft die perfekte Mischung aus zuvorkommend und zurückhaltend und erinnert mich dabei an den Flaschengeist der 70er-Jahre-TV-Show „Bezaubernde Jeannie“ – der konnte nur mit einem Kopfnicken auf der Bildfläche auftauchen oder verschwinden. An Bord der Silver Muse wird aber wohl doch noch mit ganz weltlichen Dingen gearbeitet – auch wenn Silversea im 21. Jahrhundert in völlig neue Sphären der Luxus-Kreuzfahrt vorstoßen will. Umso mehr freue ich mich über mein Lieblingsgetränk in der Minibar, das wie von Zauberhand dort gelandet ist, nachdem ich mit Putu kurz darüber gesprochen hatte. Auch das zerknitterte Hemd aus dem Koffer hängt frisch gebügelt im Kleiderschrank, obwohl ich – ungesehen, wohlgemerkt – nur kurz für den Sonnenuntergang auf dem Oberdeck war. „Der Butler liest Ihnen Ihre Wünsche von den Lippen ab“ ist keine Floskel aus dem Mund eines Marketing-Mitarbeiters, sondern mit Putu an meiner Seite Realität an Bord. Der persönliche Butler-Service, was zu Beginn vielleicht etwas ungewohnt ist, entwickelt sich schon am ersten Tag zu einem angenehmen und gern in Anspruch genommenen Komfort.

Am Abend geht es auf hoher See zum ersten Dinner an Bord der Silver Muse. Meine Sinne sind geschärft und voller Erwartung, schließlich verspricht Silversea eine bisher ungekannte kulinarische Vielfalt der Extraklasse. Mit acht Restaurants bietet das Schiff mehr Lokalitäten als jedes andere Luxus-Kreuzfahrtschiff. Ich entscheide mich für die exotische Atmosphäre des „Indochine“, das die Aromen und Düfte des asiatischen Kontinents an Bord verströmt. Nicht nur wird mein glücklicher Geruchssinn aufs Neue geweckt, auch mein Geschmackssinn geht schon bei der Vorspeise in den Verwöhnmodus. Mit einer Fusion aus indischen, thailändischen und vietnamesischen Einflüssen werden auch die Geschmacksknospen aktiviert, die bei der heimischen Küche für gewöhnlich auf Urlaub sind. Angenehm ist auch, dass alle Restaurants à la carte und die Spezialitätenrestaurants nur mit Vorreservierung möglich sind – die Ungewissheit und das Warten auf einen Platz entfällt dadurch komplett. Sowohl die erwünschte Garderobe der Gäste als auch der Service und das Interieur des Restaurants treffen die richtige Mischung aus legerem, schickem und vornehmem Stil. Beim Nachtisch mit flambiertem Kokossorbet und Reis-Likör setze ich einen zweiten Haken in mein Notizbuch: Sinn Nummer zwei „Schmecken“ – Check! In den folgenden Tagen lasse ich mich unter anderem kulinarisch im „Hot Rocks“ verwöhnen – auf dem Sonnendeck können die Gäste ihre Speisen auf heißen Lavasteinen direkt selbst grillen und dabei den fantastischen Sonnenuntergang über dem Mittelmeer genießen! Im „La Terrazza“ wird der Gast mit mediterraner Küche verwöhnt, und das „La Dame“ von Relais & Châteaux wird Gourmets mit der Vorliebe zur französischen Küche verzücken. Überhaupt werden die Restaurantbesuche zu mei-nem kleinen persönlichen Highlight des Tages – leider sind es viel mehr Restaurants als Tage an Bord, aber mein allgemeiner Eindruck des erstklassigen Gourmetangebots macht Lust auf mehr! Die Kulinarik der Silver Muse bietet eine modern interpretierte Küche mit allerhöchstem Anspruch: Ganz nach dem All-inclusive-Lifestyle von Silversea sind bis auf zwei - das „La Dame“ und der Edel-Japaner „Kaiseki“ - alle Restaurants inkludiert. „Fine Dining und erlesene Speisen standen bei Silversea schon immer im Mittelpunkt“, erklärt mir Tina Kirfel, General Manager EMEA, beim Abendessen. „Bei uns sollen die Gäste in den Genuss eines ganz neuen kulinarischen Erlebnisses auf See kommen.“ Auch die Mischung aus Indoor- und Outdoor-Lokalitäten ist perfekt abgestimmt: Bei gutem Wetter bewege ich mich vom Frühstück über den Mittagssnack bis hin zum Dinner ausschließlich in der Sonne 5/2017

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– wer es zum Essen lieber klimatisiert mag, der findet auch hier genug Möglichkeiten. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Wahl der Garderobe, hier ist von sportlichleger im „Hot Rocks“ bis zu Abendgarderobe elegant im „La Dame“ alles im Angebot. Wer Lust hat, einmal alle Restaurants und Bars auf der Silver Muse auszuprobieren, der kann das zum Beispiel auf einer siebentägigen Reise nach Monte Carlo machen. Los geht es am 1. Juli 2018 von Barcelona über Marseille und Korsika nach Italien mit dem Fürstentum als ZielDestination. Neben dem Schiff als Highlight stehen die historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten des alten Europa im Vordergrund. Das Besondere bei den Silversea-Exkursionen ist, dass sich die Gäste einen privaten Reiseführer plus Fahrzeug dazubuchen können. Meistens sind die Tour-Guides einheimische Personen, die mit lokalen Geschichten, Informationen und Tipps durch die Destination führen. Ein großer Vorteil, gerade bei dieser Reise, ist die Größe der Silver Muse. Meistens liegt das Schiff fußläufig zur Stadt oder Sehenswürdigkeit direkt im Hafen. Lange Anreisen entfallen dadurch komplett, oft können die Destinationen auch auf eigene Faust erkundet werden. Am nächsten Tag wache ich direkt im Hafen von Marseille auf – die Silver Muse spielt auch hier ihren Größenvorteil aus und legt an dem zentralen Hafenpier an. Größe ist relativ, denn auch bei der Silver Muse wird am bewährten Konzept „kleine Schiffe“ festgehalten. 596 Passagiere haben maximal Platz, mit 213 Meter Gesamtlänge kommt die Silver Muse auch in Häfen, die vielen anderen Kreuzfahrtschiffen verwehrt bleiben. Der Luxus, den morgendlichen Kaffee auf der eigenen Veranda mit direktem Blick auf die Skyline von Marseille zu genießen, ist auf einer Kreuzfahrt schon außergewöhnlich. Während die ersten Gäste in Richtung Innenstadt oder zu einem Ausflug aufbrechen, entscheide ich mich,

Mit acht Restaurants bietet die Silver Muse mehr Lokalitäten als jedes andere Luxus-Kreuzfahrtschiff.

an Bord zu bleiben – immerhin wollen noch drei meiner Sinne von der Muse wachgeküsst werden. Vor dem Frühstück mache ich einen Spaziergang über die insgesamt acht Gästedecks. Das Silversea-Flaggschiff erinnert in der Bauart sehr an das Vorgängerschiff, die Silver Spirit, allerdings fallen mir die vielen Neuerungen an Bord direkt ins Auge. Das große Sonnendeck mit XL-Pool avanciert schnell zum Lieblingsplatz, auch habe ich an Bord der Silver Muse nie das Gefühl, dass zu viele Menschen an Bord sind. Im Gegenteil, es gibt genug Ecken und Orte, an denen man völlig ungestört den Tag genießen kann: ruhige Sitzbereiche und Panoramadecks, das großzügig geschnittene Sonnendeck sowie viele Außenlounges und Open-Air-Restaurants. Sehr wohl fühle ich mich auch im Arts Café auf Deck 8. Tagsüber ist das gemütlich eingerichtete Bistro eine Mischung aus Café und Deli-Bar: Hier wird in lockerer Atmosphäre gute Küche serviert, am frühen Abend verwandelt sich das Lokal dann in eine stimmungsvolle Cocktailbar – perfekt für einen Aperitif. Wechselnde Kunstausstellungen, dazu ein 180-GradBlick auf das Mittelmeer. Wer die Muse an Bord sucht, der hat gute Chancen, ihr hier zu begegnen! Überhaupt ist am Einrichtungskonzept bei Silversea gearbeitet worden, besonders das neue Farbschema ist gut gelungen. Das Interieur der Silver Muse ist in harmonierenden Tönen gestaltet, elegante Kunst bereichert die Gänge und Treppenaufgänge des Schiffs. Jeder Bereich, egal ob Piano-Bar oder Fitnessraum, das Interieur trifft thematisch genau den Punkt. Die Silver Muse empfängt den anspruchsvollen Kreuzfahrtgast mit unaufdringlicher Eleganz und klar gestaltetem Design – alles an Bord ist perfekt aufeinander abgestimmt und harmonisiert miteinander. Diese moderne Harmonie scheint sich auch auf die Gäste der Silver Muse auszuwirken. Selten habe ich an Bord eines Luxus-Kreuzfahrtschiffs eine so selbstverständlich entspannte Atmosphäre erlebt. Gäste aus der ganzen Welt geben dem Bordleben ein kosmopolitisches Flair, die Mischung aus Interaktion und Respekt vor Privatsphäre klappt wie selbstverständlich. Da ich in meiner geheimen Sinnesmission nicht auffallen möchte, beschränke ich mich auf Small Talk mit Gästen aus Australien, den USA und England – und bin ganz überrascht, dass nicht ein einziges Mal die Frage nach meiner Profession auftaucht. Offensichtlich gilt im oberen Luxus-Segment die inoffizielle Regel „Leben und leben lassen“. Oder sollte an Bord der Silver Muse so etwas wie ein sechster Sinn für einen entspannten Umgang mit den Mitreisenden in der richtigen Dosierung herrschen? Bevor ich dem Urinstikt „Hunger“ nachgebe und ein köstliches Frühstück genieße, mache ich vor meinem geistigen Auge eine Notiz: Sinn Nummer drei „Sehen“ – Check! Apropos Frühstück: Gäste kön-

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ENTDECKUNGEN AM KREUZFAHRTHAFEN

ID F LO R Sobald Ihr Schiff im Hafen von Tampa anlegt beginnt Ihr großes Abenteuer. In nur wenigen Schritten erreichen Sie wilde Wassersportaktivitäten, Broadway Musicals und interaktive & familienfreundliche Museen. Unweit der Küste gibt es von Designer-Läden über hervorragende Gourmetküche bis zu historischer Kultur zu entdecken. Es ist einfach spannend Tampa zu erkunden. Erobern Sie die Stadt im Nu - durch den fußgängerfreundlichen Riverwalk, mit dem Wassertaxi oder dem berühmten Streetcar Service.

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ENDE R E I R INSPI ÜSTE K


Silver Muse° Mittelmeer

nen aus dem wirklich sehr reichhaltigen und abwechslungsreichen Frühstücksbuffet im „La Terrazza“ auf Deck 7 wählen. Von einer großen Auswahl an Früchten über vielerlei Gebäck bis hin zu frisch zubereiteten Klassikern wie Omelette oder Rührei ist wirklich alles dabei, was den morgendlichen Appetit befriedigt. Dazu gibt es frisch gepresste Säfte, heute gerne „Smoothies“ genannt, und eine große Auswahl an Kaffee- und Teesorten. Das Ganze in Kombination mit der Sonne auf dem Außendeck des „La Terrazza“ – viel besser kann man sich einen Start in den Tag kaum wünschen. Das wird eigentlich nur noch von dem Fakt getoppt, dass jeder Gast sein Frühstück auf der Veranda seiner Suite einnehmen kann. Dazu müssen einfach nur am Abend zuvor die gewünschten Speisen aus einer langen Liste ausgewählt und dem Butler mitgeteilt werden. Ich persönlich liebe Frühstück, daher war ich auch nicht über den verwunderten Blick von Putu überrascht, als er meine großzügige Auswahl für den kommenden Morgen in Empfang nahm. Profi, wie er eben ist, kaschierte er diese aber mit einem freundlichen Lächeln und dem Kommentar, es freue ihn, wenn mir das Frühstück an Bord mundet. Wer das kosmopolitische Flair der Silver Muse entspannt kennen lernen möchte, der kann zum Beispiel vom 1. bis zum 13. Dezember 2018 von Singapur bis Singapur cruisen. Der Winter bleibt in Deutschland, während Sie die Petronas Towers in Kuala Lumpur oder die glitzernde Shwedagon-Pagode in Myanmar anschauen. Auf der historischen Insel Penang lernen Sie die „Road of Harmony“ und den Penang Hill kennen, auf Langkawi kommen die Strandliebhaber auf ihre Kosten.

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ach einem wunderbar entspannten Tag an Bord des Schiffs möchte ich vor dem Dinner meinem Kreislauf etwas auf die Sprünge helfen. Eine kleine Warnung vorab: Wer auf der Silver Muse seinen Puls auf gleichbleibendem Niveau halten will, der sollte tunlichst Deck 6 meiden. Im Fitnesscenter und Wohlfühltempel kümmern sich die Mitarbeiter der Silver Muse eingehend um Körper und Geist. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, denke ich mir und mache mich auf in Richtung der Geräte und des Kursraumes. Bei der Größe der Einrichtung kann schnell in Vergessenheit geraten, dass man sich in einer schwimmenden „Muckibude“ befindet. Neueste Geräte für Cardio und Kraft, jederzeit ist einer der Mitarbeiter ansprechbar. Auch das Kursprogramm ist reichhaltig und abwechslungsreich: Yin-Yoga, Stretching, Fitness – und das ist nur das heutige Vormittagsprogramm! Nach einem kurzen Abstecher in den Außenwhirlpool mit Meersicht hole ich mir meine Belohnung für die körperliche Betätigung ab. Im neuen Zàgara Beauty Spa stehen neun Behandlungsräume zur Verfügung, es gibt Ruheräume und eine Akupunktur-Suite. Die Mitarbeiter sind spezialisiert

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auf verschiedene Arten der Massage und unterschiedliche Anwendungen, alle sind ausgebildete Spezialisten in ihrem Fachbereich. Die junge Mitarbeiterin, die sich mit geschulten Massagehänden um meinen Rücken kümmert, war in ihrem Leben auf dem Festland Physiotherapeutin. Mein schmerzendes Knie behandelt sie ganz nach All-inclusive-Lifestyle an Bord gleich mit. Mit einer Mischung aus wohligem Schmerz und Erleichterung bitte ich sie, mich anschließend an eine Notiz zu erinnern: Sinn Nummer vier „Tasten“ – Check!

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ie Silver Muse reist lautlos, denn nach einem ungestörten Schlaf wache ich morgens im Hafen von Tarragona auf. Putu klopft genau in dem Moment an die Tür, als ich denke: „So ein heißer Kaffee…!“ Pünktlich wie eine deutsche Eieruhr hat mich mein indonesischer Butler geweckt. Das ist gut so, denn heute will ich mich in die nahe gelegene „Ferrari World“ begeben, die von den Gästen der Silver Muse exklusiv besichtigt werden kann. Dank einer perfekten Organisation und der kleinen Gästezahl ist die Anreise sehr kurzweilig – super, denn allzu lange möchte ich meine Muse nicht alleine lassen! Die „Ferrari World“ ist für Fans der roten Boliden sicher ein absolutes Highlight: Vom historischen Fahrzeug bis hin zum aktuellen Formel1-Rennwagen ist alles vorhanden, was die Anhänger des italienischen PS-Hengstes fasziniert. Ich persönlich sehe Autos eher als Alltagsgegenstand und sehne mich schnell nach der Ruhe an Bord der Silver Muse, vor allem wenn 600 Pferdestärken auf eine ordentliche Drehzahl gebracht werden und es überall nach Gummi und Benzin riecht. Ich fühle mich wie die drei Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen! Überhaupt wird mir an Land erst klar, wie leise es an Bord der Silver Muse zugeht und wie ruhig sich das Schiff fortbewegt, obwohl auch hier zwei mächtige Motoren am Werk sind. Zurück an Bord klärt mich der Erste Offizier auf: Bei der Silver Muse wurde ein besonderes Augenmerk auf die Geschwindigkeits-, Vibrations- und Geräuscheverbesserung gelegt. In meiner Suite höre ich keine Maschinengeräusche, und mein Gesprächspartner versichert mir, dass es bei dieser Motoriesierung nicht mehr leiser geht. Auch in Sachen Umweltschutz ist Silversea ganz vorne mit dabei. Ein besonderer Meilenstein ist die Entwicklung von Abgasnachbehandlungssystemen für die Silversea-Schiffe, durch die Schadstoffemissionen wie Stickoxide, Schwefeloxide und Rußpartikel drastisch um 90 Prozent und mehr reduziert werden. Gemeinsam mit dem Offizier mache ich meinen letzten Haken: Sinn Nummer fünf „Hören“ – Check! Bevor ich mich in das Programm meines letzten Abends an Bord stürze, studiere ich noch einmal den zukünftigen Routenplan der Silver Muse. Ich muss zugeben: Ich bin jetzt schon ein Fan von der Größe dieses Schiffs – und von allem, was diese Begebenheit mit sich bringt.


I TA L I E N

Genua FRANKREICH

Fotos: Stefan Heinrich, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Marseille

Schon immer mal wollte ich Südamerika vom Wasserweg aus bereisen und sehe den Zuckerhut vor meinem geistigen Auge, als ich über die Reise von Buenos Aires nach Rio de Janeiro lese: Vom 6. bis zum 16. Februar 2018 geht es von der argentinischen Hauptstadt über Uruguay entlang der brasilianischen Küste nach Rio. Die glitzernden Einkaufsstraßen Montevideos, die „StrandSchönheit“ Punta del Este, dazu die Küstenstädte an der Costa Verde – vielleicht frage ich Putu, ob wir im Februar 2018 auch wieder „zusammen arbeiten“ könnten. Silversea war eine der ersten Reedereien, die so genannte Themen-Kreuzfahrten angeboten haben. Auf der Südamerika-Reise steht das Spiel „Bridge“ ganz oben auf dem Aktivitätenplan. Zweimal täglich werden in entspanntem Ambiente Kontrakt- und Doppelbridge-Spielrunden organisiert. Ebenso werden informative Bridge-Vorträge für Anfänger und Spieler von mittlerem Niveau angeboten. Am letzten Abend gönne ich mir die Vorstellung im bordeigenen Theater, bei der sogar der Eigner von Silversea, Manfredi Lefebvre d’Ovidio, zur Feier des Tages ein Tänzchen aufs Parkett legt. Hier wird noch einmal der persönliche Charakter der familiengeführten Reederei spürbar, die an Bord des Super-Luxus-Schiffs für eine charmante Atmosphäre sorgt. Bei der anschließenden Party in der Panorama Lounge lasse ich meinen Sinnen freien Lauf und genieße den Ausblick am Heck auf das nachtschwarze Mittelmeer. Während mir die frische Brise um meine Nase streicht, gönne ich mir einen Absacker und freue mich auf das gemütliche Bett in meiner Suite! Am nächsten Morgen laufen wir in den Hafen von Barcelona ein – eine kurze, aber sehr inspirierende Reise geht zu Ende. In der warmen Sonne Barcelonas genieße ich das Frühstück auf meiner Veranda und halte leise Diskurs mit meiner neu gewonnenen Muse. Die Silver Muse setzt definitiv einen Meilenstein im Bereich der LuxusKreuzfahrtschiffe und wird den Gästen in Zukunft viel Freude bereiten. Kreuzfahrer, die auf einem Schiff anspruchsvollen Luxus, besten Service und exquisite Küche erwarten, werden auf dem neuen Flaggschiff von Silversea glückliche Tage erleben. Mit dem bewährten Konzept „Kleines Schiff, großer Luxus“ hat sich die monegassische Luxus-Reederei einen Schritt weiterentwickelt. Laut Wikipedia übrigens ist die Muse „eine Person oder eine Sache, die durch ihren Charakter, ihre Ausstrahlung und Zuwendung eine andere Person inspiriert“ – ob der Verfasser auch ein Kreuzfahrtschiff im Sinn hatte, bleibt wohl ungeklärt. Fest steht: Meine fünf Sinne sind mehrfach angeregt worden, nach meiner Reise vermute ich an Bord der Silver Muse sogar einen sechsten Sinn. Ich verlasse das Schiff beseelt, entspannt und inspiriert in Richtung spanisches Festland. Ich verabschiede mich von Putu, nehme noch einmal einen tiefen Atemzug in meiner Suite und sage meiner Muse „auf Wiedersehen“! Text: Stefan Heinrich

S PA N I E N

Barcelona Tarragona

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100 km

r e e m e l M i t t

Premiere im Mittelmeer Obwohl bei der Einführungsfahrt der Silver Muse eindeutig das Bordleben im Mittelpunkt stand, konnten die Gäste auch einige mediterrane Metropolen entdecken. Genua 600.000 Einwohner. Genua ist eine bedeutende Hafenstadt im nördlichen Italien und die Hauptstadt von Ligurien. Für Genuas Rolle als Europäische Kulturhauptstadt 2004 hat man mit der Instandsetzung der Altstadt begonnen, der Bummel durchs lebendige Gassengewirr ist ebenso ein Muss wie der über die barocken Prachtstraßen Via Garibaldi und Via Balbi – einst Wohnsitze der reichen Schiffsbauer, Kaufleute und Bankiers aus Genuas großer Zeit im 16. und 17. Jahrhundert.

MARSEILLE 1,58 Millionen Einwohner. Marseille gilt als Stadt der Kunst und Kultur und war 2013 Europäische Kulturhauptstadt. Auf dem 162 Meter hohen Hausberg steht die Basilika Notre-Dame de la Garde. Shops gibt’s am Prachtboulevard La Canebière. Ausflüge in die Provence: Dörfer der Provence (7,5 Std./150 US-Dollar), Avignon (7,5 Std./ca.110 USDollar), Aix-en-Provence (4 Std./ca. 60 US-Dollar). www.marseille-tourisme.com

BARCELONA 1,6 Millionen Einwohner. Quirlige Metropole Kataloniens. Hier wirkte der Künstler Antoni Gaudí.

Gleich vom Pier und an der Kolumbus-Statue vorbei beginnt die belebte Allee Las Ramblas mit dem gotischen Altstadtviertel mit der Kathedrale Santa Eulalia und dem Rathaus am Plaça de Sant Jaume. Mit der lila Metrolinie L 2 geht’s in wenigen Minuten zur unvollendeten Sagrada Familia von Gaudí (lange Schlangen, vorher Online-Ticket buchen). www.barcelonaturisme.com

TARRAGONA 130.000 Einwohner. Als Zentrum von Tarragona gilt die Straße Rambla Vella, die die Stadt bedingt in zwei Teile teilt. Im nördlichen Teil befinden sich alte Viertel mit Bauwerken aus der Zeit des Römischen Reiches, wie das gut erhaltene Kolosseum. Der südliche Teil von Tarragona ist neu, hier liegen moderne Businesszentren, Restaurants und Hotels.

LESETIPP Westliches Mittelmeer Kreuzfahrt, DuMont direkt Reiseführer, 12,99 Euro

Info www.silversea.com/de 5/2017

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Die Silver Muse ist als das neue Silversea-Flaggschiff größer, moderner und noch luxuriöser als die Vorgänger. Und trotzdem wird am bewährten Konzept „kleine Schiffe“ festgehalten – 596 Passagiere haben maximal Platz, mit 213 Meter Länge kommt das Schiff auch in kleinere Häfen.

Im „Hot Rocks“ können Gäste auf Lavasteinen erlesene Fleischund Fischspezialitäten direkt am Tisch selbst grillen und genießen.

Die acht Restaurants bieten eine modern interpretierte Küche und sind nach dem All-inclusive-Lifestyle von Silversea inkludiert.

Fitnesscenter, Spa-Bereich und Wellness-Oase - im schwimmenden Wohlfühltempel wird die Silver Muse in Sachen Körper und Geist tätig.

Jede Suite hat Meerblick und ist mit eigener Veranda ausgestattet, die Platz für entspannte Stunden mit Privatsphäre bietet.

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schiffstest

Der All-inclusive-Lifestyle Mit der Silver Muse hat Silversea den Standard im Bereich der Luxus-Kreuzfahrten ziemlich hoch gelegt. Schiff Die Silver Muse erinnert in der Bauart sehr an das Vorgängerschiff, die Silver Spirit. Allerdings ist das neue Flaggschiff größer, moderner und noch luxuriöser. Das geräumige Sonnendeck mit dem großen beheizten Pool zum Beispiel bietet genug Platz für sonnenhungrige Gäste. Gebaut wurde das Schiff 2017 von der Fincantieri – Cantieri Navali Italiani S.p.A.

Reederei Die Silversea Cruises Ltd. ist eine familiengeführte Reederei, die seit Anfang der 1990er Jahre Kreuzfahrtschiffe baut. Spezialisiert auf Kreuzfahrtschiffe der Luxusklasse, ist die Flotte inzwischen auf neun Schiffe angewachsen, darunter sind auch drei Expeditionsschiffe.

Fahrtgebiet Im Winterhalbjahr kreuzt die Silver Muse vor Südamerika und der Karibik, bevor es dann im Frühling 2018 zurück nach Europa geht. Silversea bot ihren Gästen als erstes Unternehmen personalisierte Reisen an, Start- und Zielhafen können dabei frei gewählt werden.

Suiten 296 Suiten, davon 6 Vista Suiten (31 m2), 6 Panorama Suiten (31 m2), 236 Veranda Suiten (36 m2), 34 Silver Suiten (73 m2), 4 Royal Suiten (105 m2), 8 Grand Suiten (146 m2) und 4 Owner’s Suiten (129 m2). Verbindungmöglichkeiten für genug Raum für Freunde und die ganze Familie. Die beiden großen Flachbildschirme sind modern im Spiegel integriert. Butler-Service, umwandelbare Twin-to-Queen-Betten, begehbarer Kleiderschrank, Sitzecke mit Schreibtisch, Toilettentisch

mit Föhn, Wahl des Kopfkissens, flauschige Bademäntel und Hausschuhe, Badezimmer mit italienischem Marmor nach Wahl mit Bvlgari- oder Neutrogena-Pflegeprodukten, Kühlschrank und Cocktailbar.

Gastronomie Mit acht Lokalitäten präsentiert die Silver Muse ein erstklassiges, breit gefächertes und individuelles Gourmetangebot. Das von den VorgängerSchiffen bekannte „Hot Rocks“ ist auf Deck 10 zu finden, hier können Gäste auf Lavasteinen erlesene Fleisch- und Fischspezialitäten direkt am Tisch selbst grillen. Das „La Dame“ von Relais & Châteaux bietet ein Menü der französischen Küche auf höchstem Niveau. Die Atmosphäre ist in einem schicken und modernen Stil gehalten. Neu ist das „Silver Note“ – hier werden tapasartige Gerichte serviert, während Jazz- und Bluestöne die Ohren der Gäste verwöhnen. Tagsüber werden kleinere Gerichte wie Pizza oder Burger auf dem Sonnendeck serviert.

Service Der Service der 411 CrewMitglieder ist herausragend und hält mit dem Standard von internationalen Spitzenhotels mit. Unter den Besatzungsmitgliedern befinden sich europäische Offiziere und europäisch ausgebildetes internationales Personal. Gastzu-Crew-Verhältnis: 1,3 zu 1. Der Umgang mit den Gästen ist locker und zuvorkommend – wahrt aber den gebotenen Abstand auf einem LuxusSchiff dieser Klasse.

Sport & Wellness Das neue Zàgara Beauty Spa ist ein Wohlfühltempel, der

die italienische Herkunft von Silversea mit gewohntem Wellness-Konzept kombiniert. Neun Behandlungsräume, eine Akupunktur-Suite, Ruheräume und mehrere Außenwhirlpools runden das Angebot ab. Das Fitnesscenter ist sehr groß und bietet neben zahlreichen Geräten auch einen Raum für Yoga-Übungen. Von Kraftgeräten bis zu Cardiomaschinen finden Sportler alles, um die ein oder andere Einheit an Bord zu absolvieren.

Shopping

Bordprogramm

Preisniveau

Es gibt abends täglich eine große Show im Theater, in der Cabaret Lounge werden bei Klaviermusik und kleineren Vorstellungen in gemütlichem Rahmen Drinks serviert. In der Hauptbar Dolce Vita wird zu späterer Stunde zu Tanz, Musik und Getränken geladen, besonders ist auch der Connoisseur‘s Corner, wo den Gästen eine ausgewählte Kollektion an Cognac und Zigarren zur Verfügung steht.

Die Mittelmeer-Cruise ist ab 4600 Euro buchbar, von Argentinien nach Brasilien geht es ab 5800 Euro in der Classic Veranda Suite. Der Preis ist pro Person mit All-inclusive-Livestyle von Silversea. Einzig spezielle Ausflüge oder Treatments im Wellnessbereich können hinzugebucht werden.

Ausgewählte Kosmetika, Schmuck und Kleidung. Es gibt eine kleine Shoppingmeile an Bord, in der sehr exklusive und ausgewählte Produkte angeboten werden.

Dresscode Casual chic: leger und sportlich locker, allerdings abends keine Shorts oder Jeans zum Dinner. Lange Hose und Hemd für die Herren, keine Krawatten-Pflicht oder Smoking-Zwang.

★★★★★

Ausflugsangebot Das Landprogramm ist auf der Silver Muse exklusiv und findet in ganz kleinen Gruppen statt. Je nach Hafen variiert die Anzahl der angebotenen Ausflüge. Es gibt verschiedene Angebote, um alle Interessen und jeden Aktivitätsgrad anzubieten. Zum Beispiel ist im „Silver Shore Privato“ ein Privatwagen inkludiert.

Publikum Internationale kosmopolitische Gäste, in der Regel sehr wohlhabend und überdurchschnittlich gebildet. Kinder sind eher selten an Bord. Viele Nordamerikaner und Europäer aus Deutschland, Frankreich und Italien.

Silver Muse Stärken: - Höchste Luxusklasse an Bord. Jede Suite verfügt über Meersicht mit eigener Veranda. Große Auswahl an Restaurants und Bars mit exzellenter Küche. Bordsprache: Englisch, Deutsch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 596 Crew: 411 Baujahr: 2017 Flagge: Bahamas BRZ: 40.700 Länge/Breite: 213 m/27 m 5/2017

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Gewaltige

Stille

Der südlichste Kontinent strahlt eine erhabene Ruhe aus, besitzt dabei jedoch den unbändigen Charakter einer entlegenen Wildnis. Unterwegs in der weißen und doch so kontrastreichen Antarktis. Ein Abenteuer.

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AKADEMIK SERGEY VAVILOV° Antarktis

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AKADEMIK SERGEY VAVILOV° Antarktis

Buckelwale auf Krillfang kommen den Zodiacs ganz nahe.

Trügerische Größenverhältnisse: Allein die Gletscherkante liegt hier rund 15 Meter über dem Meeresspiegel.

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Nach fünf Tagen auf stürmischer See genießen die Passagiere Sonne und Frühlingstemperaturen über den Steilklippen von Saunders Island, in denen tausende Albatrosse nisten.

Wer erforscht hier wen? Begegnungen dieser Art sind für beide Seiten spannend.

Während die meisten Passagiere auf Landgang sind, entdecken die Kayaker die Antarktis aus einer anderen Perspektive.

Dicht aneinandergekuschelt verbringen die korpulenten See-Elefanten den ganzen Tag entspannt am dunklen Strand von Hannah Point.

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AKADEMIK SERGEY VAVILOV° Antarktis

Die Lichtverhältnisse in der Abenddämmerung sind bezaubernd. Auf einer breiten Landzunge buddeln die Camper ihre Nachtlager in den Schnee.

Auf den größeren Eisschollen posieren Krabbenfresser vor der Kamera.

Klares Treibeis dient als Fotomotiv und macht sich auch im Cocktail gut.

Der Zahn der Zeit nagt auch an den Walfänger-Relikten auf Deception Island, aber die Geschichte ist hier immer noch greifbar.

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Jahrtausendealtes, luftarmes Eis wirkt in der strahlenden Sonne regelrecht farbenfroh.

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AKADEMIK SERGEY VAVILOV° Antarktis

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änner gesucht, für eine gefährliche Fahrt. Geringe Heuer. Bittere Kälte. Lange Monate in absoluter Dunkelheit. Ständige Gefahr. Sichere Rückkehr zweifelhaft. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall. So lautet die Kleinanzeige Ernest Shackletons, die im Jahre 1900 in der Londoner Tageszeitung „The Times“ erschienen sein soll. Angeblich meldeten sich daraufhin über 5000 Anwärter. 14 Jahre später waren alle Planungen getroffen, und die kleine Endurance stach in Plymouth in See. Nach Stopps in Buenos Aires sowie auf Südgeorgien bahnte sich die 43 Meter lange, dreimastige Schonerbark den weiteren Weg in Richtung Süden, denn Shackleton hatte sich vorgenommen, als erster Forscher den Antarktischen Kontinent zu überqueren. Dieses Ziel erreichte er in den folgenden drei Jahren zwar nicht, jedoch gilt seine Expedition noch immer als legendär, weil alle Mitglieder seiner Gruppe unter äußerst widrigen Umständen überlebten. Shackleton verlor den Kampf gegen das Eis, kehrte aber mitsamt seiner Mannschaft heil zurück. Das ist nun Geschichte von vor gerade einmal 100 Jahren, und angesichts der abenteuerlichen Umstände der Shackleton-Expedition ist es schon bemerkenswert, wie einfach der weiße Kontinent heute erreichbar ist. Vom LAN-Schalter am Frankfurter Airport über Santiago de Chile bis nach Punta Arenas im chilenischen Teil Patagoniens dauert die Reise im besten Fall etwas mehr als einen Tag. Nach ein paar Stunden Schlaf sitzen die Gäste von One Ocean Expeditions dann bereits um drei Uhr morgens wieder im Bus Richtung Airport, vier Stunden später landet die kleine Maschine auf einer Schotterpiste in der Nähe der Maxwell-Bucht auf King George Island. Die zweitägige Fahrt über die raue Drake-Passage haben wir einfach übersprungen, und unser schwimmendes Zuhause für die nächsten zehn Tage, das den Namen Akademik Sergey Vavilov trägt, erwartet uns direkt in antarktischen Gewässern. Hinter einigen dunkelroten Tanks der chilenischen Forschungsstation Base Presidente Eduardo Frei Montalva und Blechhütten der 80 Einwohner starken Siedlung Villa Las Estrellas ist die kantige Silhouette des Expeditionsschiffs bereits zu erkennen. Rein äußerlich besitzen die Akademik Sergey Vavilov und ihre Schwester Akademik Ioffe einen unverwechselbaren Charakter. Schützend hebt sich der hohe Bug ab vom sonst so flachen Körper, auf dem sich baukastenartig vier Passagierdecks stapeln. Diese fallen in Richtung Heck stufenweise ab, und ganz hinten bleibt eine große Fläche für die Zodiacs, die mit einem dreigliedrigen Kran zu Wasser gelassen werden. Die Akademik Sergey Vavilov ist eine rustikale, strahlend weiße Schönheit, die sich optisch nicht besser in

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die Landschaften ihrer polaren Fahrtgebiete einfügen könnte. Auf Höhe des Wasserspiegels steigen die Gäste aus dem Zodiac und klettern die stählerne Gangway nach oben auf Deck 3, wo im Dining-Room bereits ein zweites Frühstück bereitsteht. So viel Zeit wie möglich an Land verbringen, so viel wie möglich sehen, so viel wie möglich erleben. Diese Absichten verspricht uns Expeditionsleiter Danny bereits in seiner ersten Ansprache. Der gebürtige Texaner mit großer, leicht untersetzter Statur, blondem Zopf, kantiger Brille und orangefarbener Cap weiß, was seine Gäste hören wollen. Seiner ruhigen, tiefen Stimme lauschen wir gebannt, wenn er von den Abenteuern erzählt, die wir in den kommenden Tagen erleben werden. Wenn Danny dann inmitten der reißenden Informationsflut gekonnt eine seiner trockenen Pointen platziert, ohne auch nur den Mundwinkel zu verziehen, durchbricht lautes Gelächter die Stille im Speisesaal. Bei den üblichen Antarktis-Routen, die in Patagonien starten, bleibt viel Zeit für alle Vorbereitungen, bevor das Schiff die Antarktische Halbinsel erreicht. Wir dagegen befinden uns ja bereits auf den Südlichen Shetlandinseln und müssen nur die Bransfieldstraße überqueren. Zeit zum Verschnaufen bleibt also kaum. Zunächst erklärt uns Danny die Regeln, an die wir uns zu halten haben. One Ocean Expeditions gehört zur International Association of Antarctica Tour Operators und hat sich somit zum Schutz der Region verpflichtet. Für uns als Gäste heißt das beispielsweise: unter keinen Umständen Müll hinterlassen und den Pinguinen nicht zu dicht auf die Pelle rücken, auch nicht mit Selfie-Sticks oder ähnlichem. Außerdem werden unsere Kleidung und Accessoires gründlich mit dem Staubsauger gereinigt, sodass keine Pflanzensamen von zu Hause ihren Weg auf den siebten Kontinent finden, die den ökologischen Kreislauf hier stören könnten. Vorträge über die Tierwelt oder die Geologie der Antarktis müssen erst mal warten. „Auf dieser Reise zeigen wir euch die Antarktis zuerst und erklären sie euch dann später“, meint Danny in Bezug auf unseren Zeitplan. Für einige Infos über Pinguine reicht es dann aber doch noch. Schließlich sind diese für nicht wenige Gäste sogar der Hauptgrund für die Reise. Die Zuhörer sind entzückt von den niedlichen Bildern auf der Leinwand, bis die rauschende Stimme von Danny aus den Lautsprechern den Vortrag unterbricht. „Sorry für die Störung“, hören wir, „aber ich bitte nun alle Gäste an Deck. Orcas auf elf Uhr.“ Sofort sind die Pinguine vergessen, und die Gäste springen so schnell auf, dass sogar Stühle umkippen. Tatsächlich wird die Eile belohnt. Zwei Killerwale springen mit ihrem Kalb direkt vor dem Bug der Akademik Sergey Vavilov um die Wette. Fast synchron schießen zunächst die spitzen, schwarzen Flossen, dann die gewaltigen Körper aus dem Wasser und


Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 55 Knoten erzeugt der Cyclone zehn Meter hohe Wellen, die eindrucksvoll vom Bug der Akademik Sergey Vavilov durchbrochen werden.

A

m Abend steht es fest. Danny hatte bereits beim Mittagessen eine Andeutung gemacht, wollte aber wegen der schnell wechselnden Wetterbedingungen noch nichts versprechen. Doch nun ist es fast wolkenlos und windstill. Gegen 21 Uhr ankert die Akademik Sergey Vavilov vor einer kleinen, schneebedeckten Landzunge – unserem Schlafplatz für diese Nacht. Wir gehen campen im Eis! Während die untergehende Sonne die umliegenden Berge und Gletcher in ein fast magisches Rosa tunkt, werden die Zodiacs zu Wasser gelassen. Gemeinsam mit rund 30 weiteren Gästen verlasse ich das Schiff. Die Aufregung steigt. Schließlich verlässt uns die Akademik Sergey Vavilov und lässt uns allein in der Kälte. Zumindest fast, denn am Strand haben sich bereits ein paar Seebären ihr Nachtlager eingerichtet, und auch einzelne Eselspinguine träumen mit dem Schnabel unter den Flügelchen vor sich hin. Zelte gibt es keine. Mit der Schaufel buddeln wir unsere „Gräber“ in den Schnee, um in der Nacht vor Windböen geschützt zu sein. Noch ein Besuch bei „Mr. Yum Yum“, wie wir unseren Nachttopf liebevoll nennen. Dann ab in den gut isolierten Schlafsack, während langsam der Mond aufgeht und tausende Sterne den Himmel sprenkeln, deren Schein die schneebedeckte Landschaft um uns herum geisterhaft erleuchten lässt. Es ist still. Erst mit geschlossenen Augen schärft sich mein Gehörsinn und nimmt dennoch nichts wahr.

krachen wieder in die Wellen. Im klaren Wasser strecken sich die schönen Tiere ihre weißen Bäuche entgegen und gleiten minutenlang weiter in unsere Fahrtrichtung. Unser markantes Forschungsschiff bewährt sich vom ersten Moment an. Seine mehrstufige Außenfläche ist so weitläufig, dass alle Gäste beste Sicht genießen, ohne sich mit ihren teils überdimensionalen Teleobjektiven in die Quere zu kommen. Was für ein Vorgeschmack auf den bevorstehenden ersten Tag im Eis! In der Nacht haben wir die Wilhelmina Bay erreicht. Bereits der erste Blick nach draußen offenbart eine spiegelglatte Wasseroberfläche, in der sich die weißen Gletscher am Horizont spiegeln. Es ist absolut windstill, und die Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt fühlen sich in der strahlenden Sonne so gar nicht antarktisch an. Gleich nach dem Frühstück beginnt unsere erste Zodiac-Rundfahrt. Bis zu zehn Gäste finden Platz in den motorisierten Gummibooten, die sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen können, dabei aber stets ein sicheres Fahrgefühl vermitteln. Wir gleiten vorbei an schlafenden Buckelwalen, die nur einige Zentimeter aus dem Wasser ragen, und im Slalom durch türkisfarben schimmerndes Treibeis. Krabbenfresser und Seeleoparden sonnen sich gähnend und räkelnd auf den Eisschollen, wirken gänzlich unbeeindruckt. Es scheint, als erhole sich die ganze Tierwelt von einer anstrengenden Nacht auf Beutefang. Jedes Detail an diesem Ort absorbiert eine so friedliche, vollkommene Ruhe, die jeglichen Alltagsstress von unseren Schultern fegt und uns komplett in ihren Bann zieht. Danco Island ist eine 1,5 Kilometer lange Insel im südlichen Abschnitt des Errera-Kanals. Hier soll unsere erste Begegnung mit Eselspinguinen stattfinden, die schon vom Zodiac aus als unzählige schwarze Pünktchen zu sehen sind und sich bei schrumpfender Distanz zunehmend bemerkbar machen. Der Laut des Eselspinguins liegt irgendwo zwischen dem Krähen eines Raben und dem schelmischen Kichern eines Delfins. Entsprechend skurril wirkt die Geräuschkulisse nach der Anlandung, inmitten einer Kolonie hunderter schwarzweißer Federknäuel. Die Aufregung ist beiderseits groß. Auch die Bewohner von Danco Island sind neugierig, beobachten uns ganz genau und wedeln zur Begrüßung mit ihren etwas kurz geratenen Flügelchen. So elegant und anmutig sich die Pinguine im Wasser auch zu bewegen vermögen – an Land sind sie herrlich tollpatschig und haben durchaus ihre Probleme mit dem felsigen, rutschigen Untergrund im antarktischen Spätsommer. Ungelenk hüpfen sie von Stein zu

Stein oder jagen sich gegenseitig über die steilen Schneeflächen, bevor sie – einer nach dem anderen – an der gleichen Stelle stolpern und auf dem Bauch den Hang hinunterschlittern. Solche Begegnungen mit Pinguinen sind im März am schönsten. Zwar sind die Jungtiere nicht mehr ganz klein und unterscheiden sich nur noch durch ihr etwas fluffigeres Federgewand von ihren Eltern, dafür sind sie sozusagen im „Teenageralter“ und entsprechend aufgeweckt. Von unserer Regel, fünf Meter Abstand zu halten, haben sie natürlich noch nie etwas gehört und schenken ihr auch keinerlei Beachtung. Im Gegenteil – ohne zu zögern kommen sie angewatschelt, kreuzen unseren Weg, legen den Kopf in den Nacken, mustern uns oder schnappen mit ihren roten Schnäbeln nach unseren Schnürsenkeln. Nur schwer können wir uns von unseren neuen Freunden lösen und machen uns auf den etwas beschwerlichen Weg nach oben. Auf der Ebene am Gipfel von Danco Island umgibt uns ein unglaubliches 360Grad-Panorama. Im Norden und Südwesten verlassen die Arme des Errera-Kanals die Gerlache-Straße, werden immer breiter, um uns dann vollständig zu umschließen. Gegenüber unserem Ankerplatz sammeln sich haushohe Eisberge vor einem 500 Meter hohen Gletscher, der sich in wellenartigen Stufen nach oben zieht.

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AKADEMIK SERGEY VAVILOV° Antarktis

An Bord des Schiffs sind immer irgendwelche Laute zu hören, geschweige denn zu Hause in meiner Wohnung in der Hamburger City. Das wird mir allerdings erst jetzt bewusst, inmitten der totalen Geräuschlosigkeit, die nun wiederum fast laut wirkt. Ich öffne wieder meine Augen, die Müdigkeit ist verflogen. Intensiver habe ich meine Umgebung hier noch nie wahrgenommen. Ins monotone Nichts mischen sich von Zeit zu Zeit das Kreischen eines Seevogels, das weit entfernte Donnern eines kalbenden Gletschers und das Platschen einer kleinen Welle, die unter uns die Küste erreicht. Langsam fallen mir die Augen zu, ich denke an das Knistern und Knacken des Treibeises, das heute Morgen so laut war, als wir den Motor des Zodiacs für zwei Minuten ausschalteten. Es ist nicht nur ihr Erscheinungsbild, sondern vor allem auch der Sound der Antarktis, der das Erlebnis einer Expedition so eindrucksvoll macht. Überwältigt von den Eindrücken schlafe ich, eingemummelt in den dicken Schlafsack, mehrere Stunden wie ein Baby und wache erst wieder auf, als im Morgengrauen ein Pinguin neugierig den Gurt meines Rucksacks inspiziert. Good Morning, Antarctica!

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m ehrlich zu sein: So schön dieses Gefühl von Abenteuer in der letzten Nacht auch war, so stark beschwert sich nun der Rücken über die plattgedrückte, etwas unebene Schneedecke. Da erhalten die Annehmlichkeiten an Bord der Akademik Sergey Vavilov unmittelbar mehr Wertschätzung. Frühmorgens ist die kleine Sauna schon vorgeheizt, auf dem Außendeck 6 dampft bereits der Whirlpool vor sich hin. In die Hand gibt es direkt einen warmen Kakao – auf einmal erscheint die schlichte, praktikable Kabine mit den etwas schmalen Betten als höchst luxuriöser Rückzugsort. Nach einem weiteren Stündchen Schlaf unter der kuscheligen Decke bedienen wir uns wie jeden Morgen am üppigen Frühstück, das von frischen Früchten über Toast mit Beilagen bis zu warmen Gerichten alles zu bieten hat. Was das Essen betrifft, sind alle Gäste durchweg zufrieden. Mittags gibt es meist ein Buffet, mal italienisch, mal mexikanisch, mal indisch. Abends haben die Gäste bei ihrem Drei-Gänge-Menü die Wahl zwischen Fisch, Fleisch und einer vegetarischen Variante. Mit am besten schmecken die Suppe und der Salat, der auch am Ende der Reise noch knackfrisch ist. Dazu wählen die Gäste aus einer kleinen Karte Weine aus Frankreich, Chile oder Südafrika. Kurz gesagt: An Bord lässt es sich gut aushalten, es ist nicht schlimm, dass wir am Vormittag den Lemaire Channel nicht passieren können. Riesige Eisberge strömen uns entgegen, und ein Blick in die schmale Wasserstraße mit den steilen Gletscherwänden an beiden Seiten reicht aus, um zu sehen, dass hier heute kein Durchkommen ist.

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Auf Wiencke Island sieht die Situation am Nachmittag besser aus – wir können anlanden. Die Landzunge wird überragt von einem weitläufigen Gletscher, der ab 1973 von den Briten als Landebahn genutzt wurde. Männer und Güter, die hier mit dem Schiff ankamen, wurden wenig später per Flugzeug zur RotheraForschungsstation auf der Adelaide-Insel weiter im Süden gebracht. Noch heute erinnert eine kleine, blau gestrichene Transithütte an diese Zeit. In Betrieb war sie zum letzten Mal 1993, aber noch heute ist das Interieur perfekt erhalten. Die Regale sind gefüllt mit Backpulver, Vanillepulver und Butterdosen von vor 25 Jahren. Auf den Pritschen im Schlafraum liegen noch immer die Schneeschuhe, die stark an Tennisschläger erinnern und den Männern damals den Aufstieg zur Landebahn erleichterten. Die verrußte Holzeinrichtung sieht sehr spartanisch aus. Wir verwöhnten Kreuzfahrer haben größten Respekt vor den britischen Forschern, die hier einige Nächte auf ihren Flug warteten. 100 Jahre früher hätte sich Ernest Shackleton bestimmt über ein solch geräumiges Übergangslager gefreut. Zwischen den Landgängen verbringe ich die meiste Zeit in der Lounge auf Deck 6. Tagsüber kann man es sich hier bequem machen, einen Kaffee oder Tee trinken und dabei stundenlang die weißen Landschaften bestaunen. Falls sich ein Fotomotiv auftut, führt eine Tür direkt nach draußen aufs Deck. Um Punkt 18 Uhr füllt sich die Lounge dann abrupt. Barkeeper Jan lädt zur Happy Hour, mixt leckere Cocktails und schenkt Indian Pale Ale aus. Der 28-jährige Kanadier war im letzten Sommer selbst Gast an Bord der Akademik Sergey Vavilov und sprach begeistert den damaligen Hotelmanager auf einen Job an – mit Erfolg. Als Barkeeper genießt Jan den Vorteil, dass er während der Landgänge der Gäste auch mehr oder weniger arbeitslos ist und selbst auf Erkundungstour gehen kann. Ein befristeter Traumjob, denn schon im Frühjahr geht es mit dem Jura-Studium weiter. Auch abends nach dem Dinner hat Jan viel zu tun. Dann treffen sich noch einmal alle Gäste in der Lounge und lauschen den Fireside Chats, also den Vorträgen der etwas persönlicheren und lockereren Art von und mit täglich wechselnden Crewmitgliedern. Heute werden wir in die berühmtesten Mythen der Seemänner eingeführt und lernen einiges. Frauen an Bord bringen Unglück – außer natürlich, sie sind nackt. Und auch das Anstoßen mit den Gläsern oder Flaschen sollte vermieden werden, wenn man heil nach Hause kommen möchte. Und abergläubisch ist. Prost! „Das, was jetzt gleich kommt, werdet ihr so schnell nicht mehr vergessen“, ruft Danny und macht große Augen. Unser Expeditionsleiter steht im hinteren Bereich des Zodiacs, eine Hand am Motor, die andere zeigt auf die vielen Blubberbläschen, die sich rechts und


links von unserem Gummiboot langsam zu großen Kreisen an der Wasseroberfläche formen. Wir können ahnen, was uns jetzt erwartet, und halten die Luft an. Die ein oder andere gezückte Kamera zittert leicht vor sich hin. Im Wasser entsteht eine Art Sog, und die Oberfläche zieht sich förmlich nach unten. Dann schießt das gigantisch große Maul des Buckelwals mehrere Meter hoch in die Luft, öffnet sich, saugt so viel Wasser ein, dass unser Zodiac ins Schwanken gerät, und taucht dann wieder ab. Essenszeit in der Fournier Bay, in deren Gewässer es von Krill nur so wimmelt. Sekunden später sehen wir dann nur noch den gewaltigen Rücken des Wals und die Schwanzflosse, die auf die Wasseroberfläche klatscht und uns nass macht. Das alles geschieht wie aus dem Nichts – hätten wir die Arme ausgestreckt, hätten wir das Tier berührt. Was macht man nach einem solch eindrucksvollen Erlebnis? Ungläubig den Kopf schütteln und vor Begeisterung lauthals lachen. Wobei hierfür wenig Zeit bleibt, denn der nächste Wal taucht links von uns auf, dann wieder einer weiter vorn und wieder einer direkt zwischen den Kayakern, die im Moment mit Sicherheit noch etwas mehr Respekt vor den zweitgrößten Meeressäugern der Erde haben als wir. Wir nehmen uns alle Zeit der Welt, um diesen perfekten Nachmittag auszukosten. Erst in der Abenddämmerung steuert Danny wieder die Akademik Sergey Vavilov an.

W

ie schon in den letzten Tagen sind auch die nächsten Exkursionen unvergleichbar, jede Destination hat ihre ganz eigenen Vorzüge. Bei unserer ersten echten Anlandung auf der Halbinsel bei Neko Harbour werden wir Augenzeuge eines kalbenden Gletschers direkt neben uns. So nah, dass uns die Schallwellen mit einem bedrohlichen Grummeln rechtzeitig vorwarnen. Dann stürzt eine 20 Meter hohe Eisspitze krachend ins Wasser und schlägt große Wellen. Danny treibt die Gäste in Windeseile auf die Felsen, wenig später erreichen die Schaumkronen auch unsere Landzunge und überfluten den ganzen Strand. Am Hannah Point sehen wir erstmals Zügelpinguine, die mit ihrem weißen Gesicht und dem schwarzen Streifen vom Schnabel bis zum Hinterkopf aussehen wie maskiert. Und Deception Island ist die hufeisenförmige Spitze eines Vulkankraters. Eine Kreuzfahrt in die Mitte eines Feuerrings, umgeben von dunkler Asche und Lavagestein wie in Island. Robben bewachen die Skelette von Holzbooten, die seit den 70er Jahren neben alten Tanks und den unheimlichen, eingestürzten Hütten einer Walfang- und späteren Forschungsstation liegen. Seit einer Eruption im

Mit den Maschinen von Antarctic Airways gelangen die Gäste direkt zu den Südlichen Shetlandinseln.

INKL. AN- UND ABREISE


AKADEMIK SERGEY VAVILOV° Antarktis

Jahre 1969 herrscht hier gespenstische Stille. Einige Gäste wagen den Polar Plunge. Einmal ins 0,1 Grad warme Wasser springen, ein Selfie und dann wieder schnell an Land – das ist nur etwas für die Hartgesottenen. Zwei Tage nach diesem Expeditionsprogramm der Superlative wünschten wir uns fast, wir hätten nicht so oft mit den Gläsern angestoßen. Gestern mussten wir mitten im Antartic-Sund umdrehen, weil entgegenkommende Eisberge die Durchfahrt unmöglich gemacht haben. Der Plan, einen Abstecher ins Weddell-Meer südöstlich der Antarktischen Halbinsel zu machen, war also gestrichen. Wenig später konnten wir dann Point Wild auf Elephant Island, die Stelle, an der die meisten Forscher der Endurance-Expedition feststeckten und ausharrten, während Shackleton auf der Suche nach Hilfe im Rettungsboot nach Südgeorgien aufbrach, nur vom Deck der Akademik Sergey Vavilov sehen. Für eine Zodiacausfahrt war der Seegang zu hoch. Und nun sitzen wir in der Lounge und starren auf eine weitestgehend dunkelrote Windkarte. „Wir sind hier“, sagt Danny und zeigt auf den einzigen blau-grünen Fleck. „Fähnchen mit vier Strichen sind eher schlecht.“ Blöd nur, dass diese uns ohne Lücke umzingeln, hinterlegt mit dieser beunruhigenden tiefroten Farbe. Wir sind im Auge eines riesigen Cyclones, eines kreisrunden Sturmgebiets – und aus einem solchen gibt es logischerweise keine Möglichkeit zu entkommen. Auf unserem Weg in Richtung Falklandinseln müssen wir mittendurch. „Die nächsten Tage werden heftig“, kündigt Danny an. „Wer noch nicht unter medikamentösem Einfluss steht, sollte das jetzt ändern.“

H

eftig ist wohl der richtige Ausdruck. Von Backbord peitscht uns der Wind mit 55 Knoten entgegen und drückt bis zu zehn Meter hohe Wellen gegen den Bug. Dort zerschellen sie krachend und schießen als graue Gischt in die Höhe, sodass sie sogar noch dem Kapitän auf der Brücke die Sicht erschweren. Auf dem Kamm entsteht ein kurzes Gefühl der Schwerelosigkeit, und wenn das Schiff in ein Wellental brettert, wiegt der eigene Körper gefühlt das Doppelte. Suppe gibt es natürlich keine mehr. Zum ersten Mal bin ich froh über die schmalen Gänge mit Geländerstangen an der Seite, die meinem Geschwanke nur wenig Spielraum lassen. Trotz dieser leicht erschwerenden Zustände sind fast alle Passagiere erstaunlich munter und fit. Zu allen Mahlzeiten ist der Speisesaal gut gefüllt, nur wenige Plätze bleiben leer. So kommt auch die Mehrheit der Gäste in den Genuss eines wirklich originellen Bordprogramms, das an Tagen mit schlechtem Wetter immerhin eine ordentliche Entschädigung darstellt. Karen und Harry, beide Teil des Expeditionsteams, erzählen beim Fireside Chat, wie sie sich vor über 30 Jahren bei einer

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Antarktis-Expedition kennen gelernt haben und am Südpol den Schnee schmelzen ließen. Der Maler David zeigt den Gästen, wie man einen schönen Pinguin zeichnet, die preisgekrönte Fotografin Daisy spricht über ihre Abenteuer, bei denen sie mit Grizzlys und Eisbären auf Tuchfühlung ging, wobei wahrlich geniale Bilder entstanden. Bei einer Versteigerung werden unter anderem eine Flasche Antarktis-Wasser, eine Routenkarte unserer Reise, unterzeichnet vom Kapitän, ein genaues Imitat des Whiskys der ShackletonExpedition, ein Bild von David und Fotodrucke von Daisy an die Gäste gebracht. Gesamterlös: mehr als 15.000 US-Dollar für Projekte zum Schutz der Antarktis. Am zweiten stürmischen Abend verwandelt sich die Lounge dann in einen Pub, als Kaylan, die vor ihrem Job in der Expeditionscrew Gesang studiert hat, Seemannslieder zum Besten gibt und dabei von ihrem Kollegen mit der Gitarre begleitet wird. „Oh Frankie Wild-o, tralalalala“, grölt das Publikum lauthals mit – Jan kommt mit dem Ausschenken kaum hinterher.

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iel Zeit an Bord bringt den Vorteil mit sich, die mitreisenden Gäste besser kennen lernen zu können. Mit solchen Menschen zu reisen macht Spaß. Viele Kanadier, viele USAmerikaner, aber im Ganzen ein Mix aus über einem Dutzend Nationalitäten ist an Bord. Vom allein reisenden Südamerika-Backpacker in den Mittzwanzigern über das gut situierte Manager-Pärchen, das sich eine lang ersehnte Auszeit gönnt, bis zu den richtigen Polar-Fanatikern, die eigentlich jedes Jahr hier sind, ist alles vertreten. Und jeder Gast hat eine eigene spannende Geschichte zu erzählen. Claudia und Martin aus der Schweiz reisen seit dreieinhalb Jahren mit dem VW-Bus um die Welt und haben ihr mobiles Zuhause nun ausnahmsweise einmal für zwei Wochen gegen die Akademik Sergey Vavilov getauscht. Simon, ebenfalls aus der Schweiz, hat ganz spontan seinen Job geschmissen und bereist ganz Südamerika. Norm aus Kanada ist mit seinem Sohn Paki an Bord und erfüllt sich einen Lebenstraum. Vor wenigen Monaten ist seine Frau verstorben, die sich nie auf ein Kreuzfahrtschiff getraut hat. Norm redet offen: Für ihn gehört diese Reise zur Trauerbewältigung. So unterschiedlich die Hintergründe der Gäste auch sind, die Motive für die Reise sind mehr oder weniger dieselben. Am Duft der Freiheit schnuppern. Unberührte Natur erleben. Auf der Suche nach einem Abenteuer sind wir fündig geworden. Als Jim, der bei der Auktion einen Wake-Up-Call ersteigert hat, frühmorgens „We’re all living on the Sergey Vavilov“ ins Mikrofon trällert, ist der heftige Seegang verschwunden. Nach diesen Tagen fühlt sich die Fahrt um die Falklandinseln wie Fliegen an. Und unser letzter Landgang gleicht dem Wandeln im Paradies. Bei


CHILE

Falklandinseln Saunders Island

Stanley

Punta Arenas

Südamerika

Ausschnitt

Pa s s a ek a Dr

Fotos: Axel Zimmermann, Julian Scholz, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Sonnenaufgang schlendern wir über den feinen, Antarktis weißen Sandstrand von Whaler’s Bay Saunders Island. Schwarze Deception Island Geierfalken lassen sich von inseln der sanften Brise treiben, etland -Sh auf den grünen Hügeln über d Fournier Bay Sü uns grasen Schafe, und die Damoy Point Temperaturen sind weit Lemaire Channel im positiven Bereich. Fast schon ein irischer Sommer. Antarktische Halbinsel Wären da nicht die zwei Königspinguine, die nach einem morgendlichen Bad gemächlich aus der schaumigen Brandung watscheln. Besonders die Pinguin-Fans, die seit Tagen nur noch im schwarz-weiß-orangefarbenen Kostüm zu sehen sind, sind begeistert von ihren Artgenossen. Die sind wesentlich größer als die bisher gesichteten Arten und mit ihren farbigen Schläfen zugegebenermaßen auch noch etwas hübscher. Fast arrogant wirken sie, wenn sie wie echte Frackträger mit erhobenem Schnabel über den Sand stolzieren. Weiter oben auf den Weiden stellen die Höhlen der Magellan-Pinguine echte Stolperfallen für die Schafherden dar. Und an den steilen Klippen warten tausende fluffiger Albatros-Küken in ihren Nestern auf die Fische und Meerestiere, mit denen ihre Eltern sie füttern. Diese messen mit gespannten Flügeln weit über drei Meter, gleiten direkt über unseren Köpfen vorüber.

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ach über zehn Tagen treffen wir den ersten Menschen, der nicht die Reise mit uns angetreten ist. David ist eine von vier Personen, die das ganze Jahr auf Saunders Island verbringen. Alle sechs Wochen kommt ein Schiff mit Lebensmitteln, und pro Saison ankern um die 40 Kreuzfahrtschiffe vor Davids Heimat. Mit einem Landrover fährt David Gäste, die nicht besonders sicher auf den Beinen sind, zu den schönsten Aussichtsplätzen. Morgen werden wir den Hafen von Stanley erreichen. Man könnte fast sagen, wir wären zurück in der Zivilisation – und blicken zurück auf atemberaubende Tage in der Antarktis. Gefangen in einem Cyclone haben wir ausgeharrt und wissen nun, wie unberechenbar eine solche Abenteuerreise sein kann. Mit den Umständen und Risiken, die einst Shackleton auf sich nahm, lässt sich eine Kreuzfahrt nicht vergleichen. Jedoch können wir nun vielleicht erahnen, wie gewaltig die eisige Wildnis sein kann. Wir waren hier nur zu Gast. Aber jeder Mensch, der diese entlegene Natur selbst mit allen Sinnen erlebt hat, wird sich nicht nur ihrer vielseitigen Schönheit, sondern auch ihrer Bedeutung und Schutzbedürftigkeit sehr bewusst. Text: Axel Zimmermann

ge

0

200 km

Südatlantik Elephant Island King George Island Teniente R. Marsh Airport

Wilhelmina Bay Danco Island

Rongé Island Neko Harbour

Bis zur Grenze des Möglichen

bis 1962 als Forschungsstation diente und heute als südlichster Souvenirshop der Welt angefahren wird. Auch Postkarten können von hier versandt werden. Bis die in Deutschland ankommen, können jedoch drei Monate verstreichen.

DECEPTION ISLAND Unbewohnt. Die hufeisenförmige Insel ist die Spitze eines aktiven Vulkans. Im Inneren waren Walfang- und Forschungsstationen ansässig, Letztere wurden schließlich beim Vulkanausbruch 1967 zerstört. Heute erinnern gespenstische Holzhütten, Bootsgerippe und verrostete Tanks an die Geschichte der Insel.

ELEPHANT ISLAND Unbewohnt. Am Point Wild erinnert ein Denkmal an den Kapitän des Dampfschiffs Yelcho, das 1916 den größten Teil von Shackletons Crew auf Elephant Island rettete. Nachdem seine Endurance vom Packeis zerstört worden war, war Shackleton selbst im Rettungsboot nach Südgeorgien aufgebrochen und hatte Hilfe geholt.

Auf dieser Reise verhinderte die Wetterlage die Überfahrt ins Weddell-Meer. Umso schöner waren die Anlandungen westlich der Halbinsel. SAUNDERS ISLAND PUNTA ARENAS 120.000 Einwohner. Punta Arenas streitet sich mit anderen Städten Südamerikas um den Titel der südlichsten Stadt der Erde. Die Bezeichnung südlichste Großstadt trifft aber wohl zu. Viele Besucher beginnen von hier aus ihre Tour zum Nationalpark Torres del Paine.

KING GEORGE ISLAND 300 Einwohner. Die Insel gehört zu dem gleichermaßen von Chile, Argentinien und Großbritannien beanspruchten Teil des Antarktisterritoriums. Neben Argentinien, Russland, China, Uruguay, Südkorea, Brasilien, Polen und den USA ist auch Chile hier mit einer Forschungsstation vertreten.

WIENCKE-INSEL Unbewohnt. Auf der WienckeInsel liegt nicht nur das beschriebene britische Flugfeld, sondern auch der ehemalige Stützpunkt Port Lockroy, der

Vier Einwohner. Die viertgrößte der Falklandinseln liegt im Nordwesten der Gruppe und ist ein artenreiches Tierparadies. Zehntausende Albatrosse nisten in den Klippen, Magellan- und Königspinguine säumen die Strände, und auf den Hügeln erstrecken sich grüne Schafweiden. Eine vierköpfige Familie lebt hier das ganze Jahr über von der Viehzucht und vom Tourismus.

STANLEY 2500 Einwohner. Stanley ist der Regierungssitz der Falklandinseln. Die größte Sehenswürdigkeit der beschaulichen Hafenstadt ist die südlichste anglikanische Kirche der Welt mit einer riesigen Skulptur aus Walknochen vor dem Eingang. Touristenshops verkaufen allerlei Nützliches und Unnützes mit aufgedruckten Pinguinmotiven.

INFO www.oneoceanexpetions.com 2/2015 5/2017

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AKADEMIK SERGEY VAVILOV° Antarktis

Rustikale Schönheit: Wer die Akademik Sergey Vavilov erblickt, sieht ein komplett weiß gestrichenes, abenteuerlich wirkendes Forschungsschiff. Authentischer können Expeditionskreuzfahrten in den polaren Regionen nicht sein.

Die gemütliche Lounge auf Deck 6 bietet nicht nur beste Ausblicke, sondern dient auch als Treffpunkt zwischen den Landgängen und am Abend.

Die Brücke ist jederzeit für die Gäste geöffnet. Gemeinsam mit Gästen hält Ornithologe Steve hier Ausschau nach Meeresvögeln.

Maler David lässt die Gäste an seiner Kunst teilhaben und gibt Kurse im Pinguin-Zeichnen – auch bei schwerstem Seegang.

Die Standard-Kabinen sind schlicht eingerichtet, verfügen jedoch über genügend Platz und den gewissen Expeditionscharakter.

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SCHIFFSTEST

Expeditionskreuzfahrten auf einem echten Forschungsschiff Die AKADEMIK SERGEY VAVILOV weckt den Entdeckergeist ihrer Gäste und bietet legeren Komfort in den Polarregionen. SCHIFF

FAHRTGEBIET

Die Akademik Sergey Vavilov wurde 1988 in Finnland für die russische Akademie der Wissenschaften gebaut. Sie dient noch heute der Forschung im Bereich Hydro-Akustik und fährt daher leise und ruhig. An Bord sind oft russische Wissenschaftler beschäftigt. Für circa 200 Tage im Jahr fährt das Schiff für One Ocean Expeditions und bringt pro Reise bis zu 92 Gäste in die Polarregionen. An Bord herrscht eine legere Atmosphäre im Rahmen einer schlichten, aber freundlichen Einrichtung. Die Akademik Sergey Vavilov ist eisverstärkt und schafft 14,5 Knoten auf offener See.

Im Zeitraum zwischen Oktober und April ist die Akademik Sergey Vavilov in antarktischen Gewässern unterwegs. Im Juni und Juli 2018 steht Spitzbergen auf dem Programm. Mitte August 2018 lassen die Eisbedingungen dann Kreuzfahrten von der Westküste Grönlands durch die Nordwestpassage in der kanadischen Arktis zu.

REEDEREI Seit 2007 steht der kanadische Reiseveranstalter One Ocean Expeditions (www. oneoceanexpeditions.com) für authentische und lehrreiche Kreuzfahrten in die Polarregionen. Die Flotte besteht aus den beiden Schwesterschiffen Akademik Ioffe und Akademik Sergey Vavilov, die über eine nahezu identische Einrichtung verfügen. 2014 war One Ocean Expeditions mit der Akademik Sergey Vavilov an der Entdeckung der Erebus beteiligt, mit der John Franklin Mitte des 19. Jahrhunderts seine berühmte letzte Expedition durch die Nordwestpassage antrat. Gerade auf Kreuzfahrten in der kanadischen Arktis profitieren die Gäste daher von der Expertise. Die Brücke ist durchgehend geöffnet. Neben dem Hauptsitz in Kanada betreibt das Unternehmen unter anderem Büros in den USA, Australien und Großbritannien. In Deutschland werden Reisen unter anderem über Polar Kreuzfahrten vertrieben.

KABINEN 43 Außenkabinen insgesamt, davon 20 Zwei-Bett-Kabinen mit privater Dusche/WC, 12 Zwei-Bett-Kabinen, von denen sich jeweils zwei eine Dusche/ WC teilen, zwei Drei-BettKabinen ohne private Dusche/ WC, drei geräumigere Superiour-Kabinen, fünf ShackletonSuites mit Wohnbereich und eine weitläufige One OceanSuite. Alle Kabinen bieten ausreichend Stauraum und sind ausgestattet mit Schreibtisch, Teekocher und Haartrockner.

GASTRONOMIE Im hellen Dining-Room werden alle Gäste in einer Sitzung versorgt. Einfache, aber nie langweilige Küche, die schmeckt. Klassisches Frühstücksbuffet mit Zerealien, Jogurt, Früchten, warmen Speisen und Toast. Frische Brötchen, Wurst und Käse sind nicht vorhanden. Lunchbuffet mit vielseitigen Fleisch-, Fisch- und vegetarischen Gerichten. Dazu frisches und umfangreiches Salatbuffet. Dinner à la carte, Auswahl aus drei Hauptgerichten. Besonders schmecken die Suppen und die Desserts. Ein Glas Tischwein 5 US-Dollar, Flaschen zwischen 20 und 45 US-Dollar. In der Bar auf Deck 5 gibt es Biere, Weine, Spirituosen und Cocktails zu fairen Preisen. Wasser, Kaffee

und Tee sind hier 24 Stunden täglich kostenfrei erhältlich. Sofern das Programm es zulässt, findet zusätzlich eine Kaffeestunde statt.

SERVICE Freundliche russische Crew. Bett wird mehrmals täglich gemacht, gründliche Kabinenreinigung alle drei Tage. Empfohlenes Trinkgeld: 10 bis 12 US-Dollar pro Tag und Person.

SPORT & WELLNESS Zubuchbares Kayakprogramm mit fast täglichen Exkursionen, professioneller Ausrüstung und erfahrenen Guides: 795 US-Dollar pro Person. Kleiner Fitnessraum, in dem auch die Crew trainiert. Auf einem finnischen Schiff darf natürlich eine kleine Sauna nicht fehlen, ebenso wenig wie ein beheizter Whirlpool an Deck und ein Meerwasserpool für die Hartgesottenen. Bordeigene Masseurin. Gute und günstige Massagen: 30 Min./50 US-Dollar, 60 Min./75 US-Dollar, 90 Min./ 100 US-Dollar.

Areal und Zodiac-Rundfahrten. Ein Highlight ist das Campen im Eis.

PUBLIKUM Viele Kanadier/US-Amerikaner, aber auch europäische Gäste. Interessiert an Natur, Kultur und Geschichte. Aufgeschlossen und umgänglich.

SHOPPING Bordshop mit Souvenirs und Hygieneartikeln.

DRESSCODE Dem Klima entsprechend. Keine Vorgaben, auch nicht beim Captain‘s Dinner.

PREISNIVEAU Die Antarktis-Reisen starten bei ungefähr 600 Euro pro Person und Tag.

★★

BORDPROGRAMM Die Expeditionscrew und die Gastlektoren referieren regelmäßig über Themen in den Bereichen Forschung, Biologie, Geologie und Geografik. Bei den „Fireside Chats“ in der gemütlichen Panorama-Lounge auf Deck 5 stehen die persönlichen, emotionalen Erfahrungen und spannende Projekte der einzelnen Crewmitglieder im Mittelpunkt.

AUSFLUGSANGEBOT Abhängig von der Route bis zu zwei mehrstündige Landgänge täglich. Angeboten werden oft Hiking-Touren, freie Aufenthalte in einem abgesteckten

AKADEMIK SERGEY VAVILOV Stärken: - Authentische Expeditionen auf einem echten Forschungsschiff - Maximale Zeit an Land dank nur 92 Passagieren - Viel Platz an Bord und vor allem auf den Außendecks Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 92 Crew: 65 Baujahr: 1988 Flagge: Russland BRZ: 6450 Länge/Breite: 117 m/18,2 m

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AZUR° Sehnsuchtsziele

KARIBIK

Hawaii

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AIDA Cruises TUI Cruises Oceania Cruises

SÜDAMERIKA

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Cunard MSC Kreuzfahrten Plantours Kreuzfahrten

Wintersaison

in der Sonne

Vor der Kälte flüchten kann man am besten an Bord eines Kreuzfahrtschiffs. Kurs Richtung tropischer Gebiete um den Äquator und zu den Urlaubsparadiesen auf der Südhalbkugel. AZUR zeigt die schönsten Schiffe und Routen.

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ORIENT

Seite 49 Azamara Club Cruises MSC Kreuzfahrten Regent Seven Seas Cruises

ASIEN

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Star Clippers Costa Kreuzfahrten Celebrity Cruises

SÜDSEE

Seite 44 Norwegian Cruise Line TransOcean Kreuzfahrten Holland America Line

AFRIKA & INDISCHER OZEAN

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Fotos: PR, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Ponant Costa Kreuzfahrten Phoenix Reisen

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SÜDSEE

AZUR ° Blindtext

NORWEGIAN CRUISE LINE

TRANSOCEAN KREUZFAHRTEN

HOLLAND AMERICA LINE

Ganzjährig zu den Inselperlen Hawaiis

Immer dem Sommer hinterher

Sonnenurlaub für Weltenbummler

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enn eine amerikanische Reederei rein nationale Kreuzfahrten anbieten möchte, also ohne einen nicht-amerikanischen Hafen innerhalb der Route, muss sie auch unter amerikanischer Flagge fahren. Von den größeren Schiffen wird nur die Pride of America von Norwegian Cruise Line diesem Gesetz gerecht. Das ist der Grund, warum sie als einziges Schiff ganzjährig in Hawaii unterwegs sein kann und dabei auf siebentägigen Routen ab Honolulu vier Inseln des Archipels ansteuert. Zu den Highlights der Route zählen Übernacht-Aufenthalte auf Maui und Kauai. Den Gästen bleibt viel Zeit für die Erkundung unberührter Natur, historischer Stätten und schwarzer, grüner oder weißer Sandstrände. Die Pride of America wurde erst im April 2016 renoviert und hält, was ihr Name verspricht: Das Innendesign wirkt sehr amerikanischpatriotisch und bietet ein großzügiges Platzangebot. Ab 256 Euro pro Person und Tag sind die Reisen buchbar, inklusive Flug ab 473 Euro pro Person und Tag. » www.ncl.de

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on Oktober bis Dezember 2017 fährt die Astor „Einmal um die halbe Welt“ von London über Madeira in die Karibik, dann durch den Panamakanal und Mexiko in die Südsee. Hier steht Französisch-Polynesien auf dem Programm, mit Anlandungen in den Häfen von Nuku Hiva, Moorea und Papeete. Die Reise führt weiter nach Neuseeland und endet in Australien. Im Rahmen ihrer großen Weltreise ist auch die neue Columbus im Pazifik unterwegs. Im Februar 2018 ist sogar ein dreitägiger Aufenthalt auf Papeete geplant. Die Columbus ist das neue Flaggschiff des Mutterunternehmens von TransOcean Kreuzfahrten, Cruise & Maritime Voyages, und mit einer Kapazität von 1400 Passagieren deutlich größer als die Astor. Bordsprache ist Englisch. Allerdings ist eine deutschsprachige Hostess an Bord, und alle Dokumente sowie ausgewählte Landausflüge gibt es ebenfalls auf Deutsch. Die Preise beginnen bei 73 Euro pro Person und Tag. » www.transocean.de

ie elegant anmutenden Premium-Liner von Holland America Line fahren oft über Monate hinweg keinen Hafen mehrmals an. Gäste können dann entscheiden, ob sie die kompletten Reisen oder kleinere Teilstrecken buchen möchten. Dies ist auch im Winter in der Südsee möglich. So startet die Noordam Mitte September 2017 in Alaska und fährt in 35 Tagen vom Kalten ins Warme über Hawaii und die Südsee bis nach Sydney. Im Anschluss geht es nach Neuseeland, Neukaledonien und Fidschi in der Südsee oder auch nach Südaustralien. Die Kreuzfahrten sind nach Belieben kombinierbar. Getoppt wird das nur noch von der Maasdam, die in 56 Tagen den Südpazifik überquert und Australien umrundet. Wer danach immer noch nicht genug hat, kann im Anschluss zahlreiche kleine Inselchen im Südpazifik besuchen. Erstaunlich sind angesichts des Vier-Sterne-Niveaus von Holland America Line auch die günstigen Preise: Bereits für unter 90 Euro pro Person und Tag sind die Reisen erhältlich. » www.hollandamerica.com

Fotos: PR

Als einziges großes Schiff steuert die Pride of America das ganze Jahr über ausschließlich Hawaii an.


AZUR ° Sehnsuchtsziele

Die Star Clipper fährt im Winter um die thailändischen Inseln, im Sommer erkundet sie dann Bali.

ASIEN STAR CLIPPERS

COSTA KREUZFAHRTEN

CELEBRITY CRUISES

Südostasien entdecken unter weißen Segeln

Neue Asien-Routen ab Tokio und Singapur

Exotische Ziele mit dem Premium-Liner

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ie Reederei Star Clippers betont regelmäßig, dass sie mit ihren Segelyachten bewusst gegen den Massentourismus auf See steuere. So stehen beispielsweise in diesem Winter auch vorerst zum letzten Mal Kreuzfahrten an Bord der Star Flyer um Kuba auf dem Programm. Immer noch besonders und originell sind allerdings die Sommer-Routen der Star Clipper in Indonesien. Einwöchige Fahrten führen rund um Bali mit Stops auf Lombok oder im Komodo-Nationalpark. Dazu kommen weitere zehn- und elftägige Segel-Kreuzfahrten sowie zweiwöchige Törns zwischen Bali und Singapur. Im Winter geht es nur etwas weiter nördlich zur thailändischen Inselwelt und nach Singapur. Somit ist die Star Clipper ganzjährig in Asien positioniert. Die Preise beginnen bei circa 250 Euro pro Person und Tag. Dafür gibt es ein authentisches, aber komfortables Segelerlebnis auf einem Viermaster. » www.star-clippers.de

n der kommenden Wintersaison bietet Costa Kreuzfahrten neue Asien-Kreuzfahrten für europäische Gäste an. Bevor die Costa Victoria im Sommer 2018 erstmals seit 2012 wieder ins Mittelmeer zurückkehrt, startet sie ab 6. Januar ab Singapur zu 14-tägigen Kreuzfahrten. Die Reiseroute umfasst die thailändische Insel Koh Samui, einen Übernacht-Aufenthalt in Laem Chabang und einen Stop in Sihanoukville, Kambodscha. Dann geht es weiter nach Kuala Lumpur, zur Insel Langkawi sowie nach Phuket, Penang und Malakka. Die Preise hierfür beginnen bei circa 70 Euro pro Person und Tag. Spannend ist auch die Überführungsfahrt nach Savona im Februar 2018 über Malaysia, Sri Lanka und Indien. Ebenfalls neu sind die Winterkreuzfahrten mit der Costa neoRomantica. Von Ende Oktober 2017 bis Ende Januar 2018 startet das Schiff ab Tokio regelmäßig zu einer 14-Tage-Kreuzfahrt zu den schönsten Destinationen Japans, Taiwans und Koreas. Diese Reise ist ab 93 Euro pro Person und Tag buchbar. » www.costakreuzfahrten.de

u den Schiffen mit den vielseitigsten Asien-Routen gehört die Celebrity Millennium von der Royal CaribbeanPremiummarke Celebrity Cruises. Von September 2017 bis April 2018 ist sie in Asien positioniert und nutzt unter anderem Tokio, Hongkong, Shanghai und Singapur als Start- und Zielhäfen. Auf 13- bis 16-tägigen Kreuzfahrten können die Gäste dann Traumziele wie die thailändische Inselwelt, die Küste Vietnams oder die Megametropolen Chinas erkunden. Zu den exotischeren Kreuzfahrtzielen gehören Taipeh oder mehrere Stops in Südkorea. Ebenfalls sehr spannend ist die Japan-Entdeckerroute ab und bis Tokio, die unter anderem zum Vulkan Fuji sowie nach Kobe, Kochi und Nagasaki führt. Die Gäste an Bord von Celebrity Cruises haben einen höheren Anspruch an Service, müssen aber dennoch nicht auf die vielfältigen Angebote größerer Kreuzfahrtschiffe verzichten. Die Preise starten bereits bei ungefähr 70 Euro pro Person und Tag. » www.celebritycruises.de 5/2017

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SÜDAMERIKA

AZUR ° Blindtext

CUNARD

MSC KREUZFAHRTEN

PLANTOURS KREUZFAHRTEN

Große Südamerika-Reise der Queen Victoria

Südamerika-Experte mit drei Schiffen vor Ort

Amazonas intensiv an Bord der Hamburg

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n Südamerika kennt sich die Queen Victoria bereits bestens aus, unter anderem ist sie das größte Schiff, das jemals den Amazonas bis Manaus befahren hat. Im Winter 2018 umrundet sie den südamerikanischen Kontinent in 80 Tagen. Deutsche Gäste können dabei auf den Hin- und Rückflug verzichten, denn Startund Zielhafen ist Hamburg. Von dort aus geht es über den Atlantik nach Fort Lauderdale und in die Karibik, dann weiter Richtung Süden mit vielen Zwischenstops in Brasilien und Argentinien, vorbei am Kap Hoorn und dann entlang der Westküste Chiles bis nach Peru. Ein weiteres Routen-Highlight ist die Durchquerung des Panamakanals. Die Reise ist bereits ausverkauft. An Bord von Cunard Line erleben die Gäste die formelle, typisch britische Art der Kreuzfahrt mit Afternoon Tea und glaumourösen Gala-Abenden. Erst vor wenigen Monaten hat die Queen Victoria im Dock unter anderem Kabinen der neuen Britannia Club-Kategorie und ein modifiziertes Sonnendeck erhalten. » www.cunard.de

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SC Kreuzfahrten ist nicht nur das größte, privat geführte Kreuzfahrtunternehmen weltweit, sondern gehört auch zu den Marktführern in Südamerika. Besonders bei brasilianischen Gästen ist die Reederei sehr beliebt. Entsprechend stark ist MSC Kreuzfahrten in den Wintermonaten an der Ostküste Südamerikas aufgestellt. Fast alle Mitglieder der Musica-Klasse sind vor Ort und bieten bis zu zehntägige Kreuzfahrten nach Brasilien, Uruguay und Argentinien an. Dabei werden alle Metropolen abgedeckt: Die MSC Musica ist in Rio de Janeiro stationiert, die MSC Magnifica in Santos bei São Paulo, und die MSC Poesia nutzt Buenos Aires als Start- und Zielhafen. Zum Jahreswechsel leistet ihnen dann auch die MSC Preziosa während einer zehntägigen Reise ab Santos Gesellschaft. Die Kreuzfahrten sind ab ungefähr 110 Euro pro Person und Tag buchbar. » www.msc-kreuzfahrten.de

er wohl größte Vorteil der stilvollen, aber legeren Hamburg ist wohl ihre geringe Größe. Maximal 400 Passagiere an Bord erleben nicht nur einen sehr persönlichen, fast schon familiären Service, sondern auch Destinationen, die Gäste größerer Kreuzfahrt-Liner nicht zu Gesicht bekommen. Das beste Beispiel hierfür sind die Reisen in den Wintermonaten. Im Januar 2018 empfängt die Hamburg ihre Gäste in Belém, also in der Deltaregion des Amazonas. Von dort aus geht es über zwei Wochen lang in das Herz des tropischen Regenwalds. Nicht nur bis Manaus, sondern immer weiter, über 1500 Kilometer bis Iquitos, der mit 400.000 Einwohnern größten Stadt Perus im Regenwaldgebiet. Hier wechseln die Passagiere, und die Hamburg macht sich wieder auf den abenteuerlichen Weg zurück. Die beiden Reisen werden flankiert von zwei Kombinationsreisen mit Aufenthalten im Amazonasdelta sowie Stops in der Karibik. Die Preise beginnen bei 187 Euro pro Person und Tag. » www.plantours-partner.de

Fotos: PR

Ab und bis Hamburg umrundet die Queen Victoria den südamerikanischen Kontinent.


AZUR ° Sehnsuchtsziele

Die Aida Luna bringt deutschsprachige Gäste zu den karibischen Traumstränden.

KARIBIK AIDA CRUISES

TUI CRUISES

OCEANIA CRUISES

Deutschsprachiger Cluburlaub ab New York oder Jamaika

Premium Alles Inklusive unter Palmen

Kulinarische Meisterklasse rund um Kuba

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äste, die eine Winter-Clubkreuzfahrt in der Karibik planen, aber weniger Interesse an den amerikanischen Entertainment-Giganten mit englischer Bordsprache haben, sind an Bord der Aida Luna bestens versorgt. Sie ist das dritte Schiff der Sphinx-Klasse und seit 2009 im Einsatz für AIDA Cruises. An Bord erwartet die Gäste das bekannte Buffetrestaurant-Konzept in einer legeren, familienfreundlichen Atmosphäre. Während sich die Kinder im Kids Club austoben, können sich die Eltern im Body & Soul Spa entspannen. Noch bis Anfang November beginnen und enden die Routen in New York City und führen über die Bermuda-Inseln, Nassau und Florida. Danach stehen intensive zweiwöchige Kreuzfahrten ab Montego Bay auf Jamaika oder La Romana in der Dominikanischen Republik durch die westliche Karibik und nach Mexiko auf dem Programm. Die Preise beginnen bereits ab 64 Euro pro Person und Tag. » www.aida.de

UI Cruises ist in der Wintersaison mit dem neuesten Schiff der Wohlfühlflotte, der Mein Schiff 6, in der Karibik unterwegs. Obwohl sie baugleich mit ihrer Vorgängerin, der Mein Schiff 5, ist, finden sich doch einige neue Innovationen in Details. Das „Studio“ bringt virtuelle Stars auf die Hologramm-Bühne, die Schaubar wird zum Jazzclub, und die Abtanz Bar wird tagsüber als Escape Room genutzt. Von November 2017 bis April 2018 kreuzt die Mein Schiff 6 auf 15-tägigen Routen in der Karibik sowie nach Mexiko, Costa Rica, Panama und Venezuela. Die Gäste steigen ein in Jamaika oder der Dominikanischen Republik. Unterstützung kommt von der Mein Schiff 3, die sich ebenfalls von November bis April in der Karibik aufhält. Ihre Routen führen jedoch in die östliche Karibik nach Antigua, Barbuda und Barbados sowie in den Süden zu den ABC-Inseln. Bei TUI Cruises kommen die Gäste ab 99 Euro pro Person und Tag an Bord. Etwas teurer als AIDA, aber dafür mit Premium Alles Inklusive-Konzept. » www.tuicruises.de

ceania Cruises bietet gefühltes FünfSterne-Niveau zu Preisen bereits ab 240 Euro pro Person und Tag. Die Reederei ist zum einen bekannt für ihre exzellente Küche an Bord. Zur Auswahl stehen vielseitige Spezialitäten-Restaurants ohne feste Tischzeit und Aufpreis, in denen internationale Köstlichkeiten serviert werden. Außerdem bestechen die Schiffe mit einem modernen, eleganten Interieur, einem großzügigen Platzangebot und einem maßgeschneiderten Service. Fünf Flottenmitglieder sind in der Wintersaison für einzelne Kreuzfahrten oder dauerhaft in der Karibik unterwegs. Ein Highlight sind die sechs neuen Kuba-Reisen der Insignia, die unlängst angekündigt wurden. Diese starten im Oktober und November 2017 in Miami und sind zwischen 6 und 13 Tage lang. Erstmals läuft die Insignia von Oceania Cruises dabei neben der kubanischen Hauptstadt Havanna auch die Städte Cienfuegos und Santiago de Cuba an. Im Mai 2018 steuert auch das neueste Schiff Sirena das Trendziel an. » www.oceaniacruises.com 5/2017

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AZUR ° Sehnsuchtsziele Auf den Expeditionskreuzfahrten von Ponant lernen die Gäste auch Land und Leute kennen.

PONANT

COSTA KREUZFAHRTEN

PHOENIX REISEN

Französisches Flair im Südosten Afrikas

Ohne Zeitdruck Indien entdecken

Afrika intensiv an Bord der Albatros

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nde März 2018 beginnt die luxuriöse Le Lyrial in Kapstadt ihre neuntägige Reise entlang der Küste Südafrikas mit Aufenthalten in Port Elizabeth, Richards Bay und Durban. Auf dieser Kreuzfahrt können die Gäste unter anderem auf Safari gehen oder den Zulu-Stamm besuchen. Wenn es sich für die Gäste um eine Anschlussfahrt handelt, gibt es Extra-Rabatte bis zu 60 Prozent. Noch spannender ist die Reise direkt danach über Madagaskar und zu den Îles Éparses, jenen kleinen Inselchen, die im Südosten Afrikas liegen und zum Französischen Überseegebiet gehören. Sie heißen unter anderem Europa, Juan de Nova oder Îles Glorieuses und sind komplett unbewohnt. Die 16-tägige Route führt weiter zu den Outer Islands der Seychellen, wo auch das AldabraAtoll angesteuert wird. Ihr Ende findet die Kreuzfahrt dann in Mahé. Während der Reise wird auch der Chefredakteur des französischen GEO-Magazins an Bord sein. Die Preise beginnen bei 520 Euro pro Person und Tag. » www.ponant.de

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ereits in der letzten Wintersaison hat Costa Kreuzfahrten das Kreuzfahrtprogramm im Indischen Ozean mit einer exklusiven Route der Costa neoClassica stark erweitert. Nun startet das Schiff von Dezember 2017 bis Februar 2018 wieder regelmäßig ab Mumbai zu den schönsten Destinationen Indiens sowie nach Sri Lanka und auf die Malediven. Die Kreuzfahrt ist das beste Beispiel für das Konzept der neoCollection: Zwei Übernachtungen in Mumbai und ein Drei-Tages-Aufenthalt auf den Malediven während der 14-tägigen Route sorgen für ein entschleunigtes, entspanntes Reisen. Weitere Highlights sind Aufenthalte im Urlaubsparadies Goa, in den lebendigen Hafenstädten Mangaluru und Kochi sowie ein Stop in Colombo auf Sri Lanka. Die Preise beginnen ab circa 90 Euro pro Person und Tag, inklusive Flug ist die Kreuzfahrt ab ungefähr 140 Euro pro Person und Tag buchbar. » www.costakreuzfahrten.de

ie wohl ausgedehnteste Afrika-Kreuzfahrt hat Phoenix Reisen im Programm. Von Oktober bis Dezember 2017 umrundet die Albatros in 66 Tagen den Kontinent. Los geht es ab Monaco durch die Straße von Gibraltar und Richtung Westen nach Lanzarote, Gran Canaria und zu den Kapverdischen Inseln. Exotischere Ziele sind die kleinen Inselchen Ascension und St. Helena, die beide zum Britischen Überseegebiet gehören. In der Walfischbucht von Namibia bekommen die Gäste dann erstmals Festland unter die Füße. Es folgen verschiedene Stops in Südafrika, darunter auch ein viertägiger Aufenthalt in Kapstadt. Östlich des Kontinents stehen unter anderem die Insel La Réunion, Mauritius, Madagaskar und die Seychellen auf dem Programm, bevor die Albatros über den Orient und schließlich durch den Suezkanal wieder das Mittelmeer erreicht. Die Reise ist bereits ausgebucht, aber Interessierte können sich noch in eine Warteliste eintragen. Die Preise beginnen bei 60 Euro pro Person und Tag. » www.phoenixreisen.com

Fotos: PR

AFRIKA & INDISCHER OZEAN


Auf Sir Bani Yas Island besitzt MSC Kreuzfahrten eine eigene Landzunge.

ORIENT AZAMARA CLUB CRUISES

MSC KREUZFAHRTEN

REGENT SEVEN SEAS CRUISES

Orient-Kreuzfahrt mit vielen Overnight-Stops

Safari-Jeeptouren in den Arabischen Emiraten

Vom Mittelmeer nach Asien auf der Seven Seas Voyager

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eide Schiffe von Azamara Club Cruises haben kein dauerhaftes Fahrtgebiet, sondern steuern ganzjährig die unterschiedlichsten Reiseziele an. Die Luxusmarke des Royal Caribbean-Konzerns legt den Fokus auf eine entschleunigte Erkundung von Destinationen auf der ganzen Welt. So bietet die elftägige Route der Azamara Journey im November 2017 auch Overnight-Stops in Dubai, Abu Dhabi und Muscat an. Weitere Highlights sind Aufenthalte in Khasab im Oman, Manamah in Bahrain und Doha in Katar. Im Anschluss macht sich die Azamara Journey auf über Indien in Richtung Singapur. Preislich geht es los bei ungefähr 250 Euro pro Person und Tag. Sowohl die Azamara Journey als auch ihre Schwester, die Azamara Quest, wurden 2016 grunderneuert. Maximal 686 Gäste können sich nun auf ein neues, helleres Kabinendesign, ein frisch überholtes Spa sowie eine neue Ausstattung in den öffentlichen Bereichen freuen. » www.azamaraclubcruises.de

chon seit Längerem sind die Emirate ein beliebtes Winterziel bei MSC Kreuzfahrten. Von Dezember 2017 bis Februar 2018 startet die MSC Splendida zu achttägigen Kreuzfahrten. An Bord gehen können die Gäste in Dubai oder Abu Dhabi, wobei die Reederei mit Etihad Airways kooperiert und Fly&Cruise-Pakete nach Abu Dhabi schnürt. Hier wurde auch vor zwei Jahren der neue, moderne Kreuzfahrtterminal eröffnet, der für höhere Kapazitäten sorgt. Zusätzlich zu den beiden Mega-Metropolen liegen noch die kleine Stadt Khor Fakkan und Muscat im Oman auf der Route der MSC Splendida. Wirklich speziell ist außerdem die Insel Sir Bani Yas, die mittlerweile auch von anderen Reedereien angesteuert wird. Scheich Zayed hat hier seit den frühen 70er Jahren ein Wildlife-Resort errichtet. Drei Millionen Bäume wurden gepflanzt, zwischen denen sich über 15.000 Gazellen, Antilopen, Giraffen und sogar Geparden frei bewegen. Ab 125 Euro pro Person und Tag ist die Reise erhältlich. » www.msc-kreuzfahrten.de

m Rahmen ihrer Positionierungsfahrt vom Mittelmeer nach Asien befährt die luxuriöse Seven Seas Voyager im Oktober 2017 auch den Persischen Golf und steuert zudem zahlreiche andere spannende Destinationen an. Los geht es in Rom, dann nach Palermo und Heraklion auf Kreta. Durch den schmalen Suezkanal gelangt die Seven Seas Voyager in das Rote Meer, wo exotische Häfen wie Aqaba in Jordanien und Safaga in Ägypten angesteuert werden. Von hier aus sind Ausflüge nach Luxor und zum Tal der Könige möglich. Im Oman stehen dann nicht nur die Hauptstadt Muscat, sondern auch die lebendige Hafenstadt Salalah auf dem Programm. In den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört neben Dubai auch das kleinere Emirat Fudschairah zu den Highlights. Anschließend macht sich die Seven Seas Voyager auf den Weg über Indien, Sri Lanka und Südostasien nach Singapur. Die 40-tägige Luxus-Kreuzfahrt ist ab 394 Euro pro Person und Tag buchbar. » www.rssc.com 5/2017

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ZEINA° Ägypten

Faszinierend und irgendwie mystisch: der Horus-Tempel von Edfu, dessen Grundstein im Jahre 237 v. Chr. gelegt wurde.

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Die

Pharaonen lassen bitten

Eine Nil-Kreuzfahrt ist die schönste und entspannteste Art, sich Ägypten und seiner jahrtausendealten Geschichte zu nähern. Wie ein Film zieht die Nil-Landschaft vorüber. Und zwischen Obelisken und Pylonen ist ein Hauch von Ewigkeit zu spüren.

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Dieses TouristenTaxi wird mit Hafer „betankt“.

Wer nicht ins Wägelchen reinpasst, 52 °azur.de 5/2017 hängt sich eben außen dran.

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Von der Nil-Promenade erreicht man die SphingenAllee zum Luxor-Tempel, der seit 1979 zusammen mit dem Karnak-Tempel zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Im wahrsten Sinne des Wortes ein „Kleintransporter“.

Ob das Dreirad wohl bei uns durch den TÜV käme?

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Überraschung bei der Felukenfahrt: Kinder paddeln auf einem Surfbrett heran, singen die Marseillaise und hoffen auf Bakschisch.

Vor dem Bau des Hochdamms von Assuan wurde der Philae-Tempel zur Insel Agilkia „umgesiedelt“.

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Der historische Dampfer SS Sudan spielt in beiden Verfilmungen von Agatha Christies Roman „Tod auf dem Nil“ eine wichtige Rolle.

Immer wieder ein Erlebnis: Wenn die Zeina durch die Schleuse von Esna fährt, stehen fast alle Passagiere an Deck und beobachten das Manöver.

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ie Nacht ist sternenklar, und – Allah sei Dank – ein halb voller Mond steht am Himmel. So fällt wenigstens etwas Licht auf die Straße, zusätzlich zu den Scheinwerferkegeln des Kleinbusses, dessen Insassen an Schnappatmung leiden. Und zwar immer dann, wenn unmittelbar vor ihnen ein Fahrzeug aus der Dunkelheit auftaucht. Plötzlich und ohne Licht, denn Ägypter fahren auch in finsterster Nacht am liebsten ohne Beleuchtung. Mit dem Auto, dem Lkw, auf Motorrädern. Warum? „Ich fahre romantisch am Abend“, sei eine der üblichen Aussagen, antwortet der Fahrer ohne jede Aufregung. Er ist an diese Unsitte gewöhnt und scheint einen siebten Sinn für plötzlich vor ihm auftauchende Fahrzeuge entwickelt zu haben. Genauso wie für die „sleeping policemen“, Bremsschwellen, die zu schnelles Fahren verhindern sollen und von denen auf den knapp 300 Kilometern von Hurghada nach Luxor gefühlte 100 „versteckt“ sind. Er wird offensichtlich nie überrascht, weiß genau, wo er die Fahrt verlangsamen muss, und bringt seine kostbare Fracht – vier deutsche Urlauber, die sich auf eine Nil-Kreuzfahrt freuen – sicher und ohne eine einzige Vollbremsung zur PhoenixAnlegestelle in Luxor. Trotzdem sind alle vier froh, als das Ziel erreicht ist und sie unversehrt vor der Zeina stehen: das Ehepaar aus Hamburg, nennen wir es Zausel, meine Freundin Dagmar aus München und ich, die Reisejournalistin aus Hamburg. Dezent beleuchtet liegt unser Schiff am Anleger. Es scheint – zumindest im Dunkeln – seinem Namen Ehre zu machen. Zeina bedeutet im Arabischen „Schönheit“. Auch die großräumige Lobby hat dieses Prädikat verdient. Sie macht einen eleganten, gepflegten Eindruck. „Willkommen an Bord“, begrüßt ein freundlicher junger Mann die späten Gäste. „Ich bin Muhamad, der Reiseleiter auf der Zeina. Da Sie nach der langen Reise sicher müde sind, werde ich Ihnen morgen alle wichtigen Infos geben.“ Inzwischen ist es 22 Uhr. Der Magen knurrt. Was für eine Überraschung, als wir in der sehr schönen, geräumigen Kabine Sandwiches, Salat und Obst vorfinden! Wir packen fix die Koffer aus, holen ein Glas Wein von der Bar und lassen den aufregenden Tag mit einem gemütlichen Picknick ausklingen. Am nächsten Morgen klingelt das Telefon um 6.45 Uhr: der automatische Weck-Service vor Ausflügen. Also raus aus den Betten, unter die Dusche, anziehen und ab zum Frühstück. Da bekommen wir gleich mal einen Überblick über die Passagiere, die mit uns an der einwöchigen Nil-Kreuzfahrt teilnehmen. Das Restaurant ist gut besetzt, und das Sprachengewirr am BuffetTresen verrät, dass die deutschsprachigen Gäste zwar in

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der Überzahl sind, aber durch ein internationales Publikum ergänzt werden. Auch einige ägyptische Familien sind an Bord. An ihren Tischen geht es laut und turbulent zu. „Der Ägypter an sich ist absolut lärmresistent“, erzählt uns Muhamad später lachend. „Damit sich deutsche Gäste an Bord davon nicht gestört fühlen, sind die Essenszeiten mittags und abends unterschiedlich.“ Später im Foyer werden wir in Ausflugsgruppen eingeteilt. Ungefähr 20 Personen bilden je ein Grüppchen, das so für alle weiteren Touren zusammenbleibt und immer von demselben Reiseführer begleitet wird. So freunden sich die Passagiere leichter untereinander an, und auch Alleinreisende finden schneller Anschluss. Wie zum Beispiel Michael, ein junger Berliner mit einer spastischen Behinderung, herrlichem Humor und einer Lebensfreude, die alle ansteckt. Unser Reiseführer heißt Achmed Farrag und kommt aus Kairo. Noch bevor wir in den Bus steigen, um zu unserer ersten Tempel-Besichtigung zu starten, tauft er uns um. Ab jetzt sind alle Mitglieder unserer Gruppe Habibis. „Das ist ein Kosewort für gute Freunde, es bedeutet so viel wie Schatz, Schätzele, Liebelein“, erklärt Achmed, der auf dieser Reise unser aller LieblingsHabibi wird. Die Hitze ist schon am frühen Morgen enorm. Wie gut, dass es im Bus eine Klimaanlage gibt! Und sollte es doch mal jemandem zu kühl werden, hilft ein Schal über der Schulter. Kuschelige Pashmina-Schals kann man hier ja zum Spottpreis an jeder Ecke kaufen. Die Busfahrt zum Luxor-Tempel verkürzt uns Achmed mit einer kleinen Einführung in die große Historie seines Landes. Er erzählt von der Einteilung der ägyptischen Geschichte in „altes Reich“ (etwa 2707 bis 2216 v. Chr.), „mittleres Reich“ (etwa 2237 bis 1781 v. Chr.), „neues Reich“ (etwa 1550 bis 1079 v. Chr.) und dass die so genannten „Zwischenzeiten“ immer die „schlechten“ Zeiten waren. Alle hören sehr aufmerksam zu. NilKreuzfahrer sind keine Strandurlauber, sie interessieren sich für Land, Leute und Geschichte. Der Tempel von Luxor, erbaut zu Ehren des Windund Fruchtbarkeitsgottes Amun, steht auf der Ostseite des Nils, wie auch alle anderen großen Göttertempel. Westlich des Flusses findet man die Totentempel und Grabkammern für die verstorbenen Pharaone, z. B. den prächtigen Totentempel der Hatschepsut und das Tal der Könige. „Im Westen geht jeden Abend die Sonne unter, aber sie kommt jeden neuen Morgen wieder. So wünschte man sich das auch für die Pharaone: dass sie nach ihrem Tod wiederauferstehen. Deshalb legte man ihnen auch alle Dinge in die Grabkammer, die sie im nächsten Leben brauchen könnten: Schmuck, Nahrungsmittel und Kleidung“, erklärt unser ChefHabibi. Der Luxor-Tempel liegt mitten in der Stadt, ganz

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Die riesigen, hohen Sanddünen, die den Nil in der Nähe von Assuan flankieren, sind bei den ägyptischen Kindern als Rutschbahnen beliebt.

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chmeds Habibis sind gelehrige Schüler. Interessiert und wissensdurstig. Auch der 12-jährige Kai, der mit seiner Oma aus der Schweiz an der Nil-Kreuzfahrt teilnimmt, findet die Erzählungen des Reiseführers ausgesprochen spannend. Ihm fällt auch auf, dass die riesigen Figuren zwar teilweise keine Köpfe, aber dafür sehr gut erhaltene Beine haben. Achmed kann’s erklären: Die Tempel-Landschaft lag lange Zeit bis zur Hälfte unter Sand vergraben. Der untere Teil der Figuren, Säulen und Pylonen war also bestens geschützt, während die obere Hälfte den Witterungen ausgesetzt war.

Unsere obere Hälfte ist seit zwei Stunden der Sonne ausgesetzt, die gnadenlos vom blitzblauen Himmel brennt. Fläschchen mit Sonnenschutzcreme Faktor 30 machen die Runde, und Herren mit spärlichem Haarwuchs drücken sich eine Mütze aufs Haupt. Herr Zausel ist fein raus. Er hat sich schon auf der Hinreise ein Tuch gekauft, das man zum Turban drehen kann, und fühlt sich damit ziemlich angepasst. Zurück zum Bus kämpfen wir uns schwitzend durch eine Ansammlung von Händlern, die nach allen Regeln der Kunst versuchen, ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen. Hier greift das Wort Hartnäckigkeit in seiner besten Bedeutung. Kinder laufen uns bis zum Bus hinterher, kleine Armbänder mit einem Glück bringenden Skarabäus in den Händen. Drei Stück für einen Euro! Madame, bitte! Große, schwarze Augen! Wer einmal interessiert schaut, ist schon verloren. Die ersten Euro- und Pfund-Noten wechseln den Besitzer, die ersten Tüten mit Souvenirs werden im Bus verfrachtet. Unser Chef-Habibi folgert lachend: „Es wird wohl Zeit für einen Sprachkurs“ und bringt uns das wichtigste Wort in jeder Sprache bei: danke – schukran. Dann das zweitwichtigste Wort in Ägypten: nein danke – la schukran. Mit der Betonung auf dem „la“ kann man etliche Händler abwimmeln. Zurück an der Anlegestelle schaue ich mir die Zeina in Ruhe von außen an. Nun ja, ein neuer Anstrich wäre nicht verkehrt. Ansonsten ist es ein wirklich schönes Schiff, grün und weiß, mit drei großen Fensterreihen, die den uneingeschränkten Blick der Passagiere auf die Nil-Landschaft ermöglichen. Im Foyer erwartet

nah am Nil. Wir spazieren über eine schnurgerade, von Sphinxfiguren gesäumte Allee zum Tempeleingang, einem großen Pylon mit interessanten Wandzeichnungen. Ein Fall für Achmed. Er erklärt uns anhand der Bilder und Hieroglyphentexte den Krieg, den Pharao Ramses II. mit den Hethitern führte. Unser Reiseführer bemüht sich nachhaltig, uns in die Welt der Hieroglyphen einzuführen. „Die Schriften können oben beginnen, unten, links oder rechts. Zur Orientierung dient immer ein Kopf. Dort, wo er hinschaut, beginnt der Text.“ Und wir lernen, dass Kartuschen – das sind ovale Einrahmungen mit Sonnenstrahlen auf der unteren Seite zum Zeichen der Unendlichkeit – nur Namen von Königen und Königinnen vorbehalten sind. Wie dem auch sei – ich gebe jetzt schon mal zu, dass ich seit meiner Ägyptenreise einen goldenen Anhänger in Form einer Kartusche mit den Hieroglyphen meines Namens besitze.

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Die langen, landestypischen Dschallabijas sind bei Hitze die angenehmste Kleidung. Auch die Turbane schützen ägyptische Männer vor zu intensiver Sonnenbestrahlung.

uns Moussa, drückt jedem ein kühles, duftendes Tuch in die Hand und schenkt Malventee aus. Ein Begrüßungsritual, an das wir uns sehr gerne gewöhnen werden. Nach dem Mittagessen ist Zeit für eine Siesta. Am besten auf dem Sonnendeck, wo bequeme Sessel und breite Liegen unter schattigen Sonnensegeln zum Relaxen einladen. Ich unterziehe auch den Swimmingpool einem ersten Test. Das Wasser ist klar und sauber, aber auch kühl. Ich mag das, gehöre aber offensichtlich einer Minderheit an. Den Pool habe ich während der ganzen Reise fast immer für mich. Am Nachmittag geht’s nach Karnak, in die größte Tempelanlage der Welt, einst durch eine zweieinhalb Kilometer lange Straße mit dem Luxor-Tempel verbunden. Hier haben Generationen von Pharaonen über zwei Jahrtausende Heiligtümer und Bauten nebeneinandergesetzt und sich mit Baudenkmälern und Inschriften verewigt. Als ich vor einem halben Jahr in Karnak war, wirkte die Anlage leer und verlassen. Denn seit der JanuarRevolution 2011 kommen nur noch wenige Touristen nach Ägypten. Doch jetzt tobt buntes Leben zwischen Pylonen, Obelisken, Säulen und Statuen. Die meisten der Besucher sind Ägypter. Junge, Alte, Kinder. Im Land sind gerade Schulferien, viele Drei-Generationen-Familien machen im Reich der Pharaonen Urlaub – und freuen sich über uns als Gäste. Viele wollen ein Foto mit uns, fragen in gutem Englisch, wie wir heißen, woher wir kommen. Sie lachen viel und strahlen, wenn sie fotografiert werden. Nach dem Abendessen fahren wir wieder nach Karnak. Diesmal zu einer Ton- und Lichtshow. Unser OberHabibi hat es irgendwie geschafft, für uns eine ExtraVorführung in deutscher Sprache zu organisieren. Wie in einem spannenden Hörspiel werden wir in die Zeiten von Ramses II., Hatschepsut, Amun & Co. entführt. Bil-

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der von Pharaonen werden auf die Wände der Pylonen projiziert, dramatische Musik unterstreicht die wechselnde Illumination der Säulen und Obelisken. Gänsehaut pur. Und als wir am heiligen See sitzen, in dem sich die Lichter der Tempelstadt spiegeln, und den mit sonorer Stimme vorgetragenen Götter-Sagen lauschen, gibt es wohl niemanden, bei dem die Härchen auf den Armen nicht um einen Stehplatz kämpfen. Auf dem Weg zum Bus hat jeder erst mal mit sich zu tun. Nach so einer eindrucksvollen Vorführung findet man nur langsam zurück in die Gegenwart. Doch die hat mich endgültig wieder, als ich auf dem Schiff mit Muhamad, dem Reiseleiter, ins Gespräch komme. Er erzählt von seiner Frau und den drei Kindern, die vier, acht und zwölf Jahre alt sind. Das Wichtigste für ihn: Die Kinder sollen die beste Schulausbildung genießen. Auch wenn die nicht gerade billig ist. 6000 Euro zahlt er dafür im Jahr – bei den schlechten Verdienstmöglichkeiten in Zeiten der Touristenflaute ein kleines Vermögen. „Aber die Familie hilft“, sagt er dankbar.

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as mit dem Familienzusammenhalt war in Ägypten nicht immer so. Zumindest nicht bei den Pharaonen. Sonst hätte Hatschepsut wohl kaum nach dem Tod ihres Mannes, Pharao Thutmosis II., die Macht an sich gerissen, anstatt sie ihrem Stiefsohn Thutmosis III. zu überlassen. Ein weiblicher Pharao? Das hatte es bis dahin nicht gegeben. Doch gegen die selbstbewusste Königin, die ab 1479 v. Chr. zwei Jahrzehnte lang über Ober- und Unterägypten herrschte, konnte sich der Sohn nicht durchsetzen. Er kam erst nach ihrem Tod an die Macht und versuchte später, alles zu zerstören, was irgendwie mit seiner Mutter in Verbindung stand. Nur der Obelisk aus Rosengranit, den wir in der Tempelanlage von Karnak gesehen haben, blieb erhalten. Da hielt sich Thut-

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ZEINA° Ägypten

Die Ton- und Lichtshow in der Karnak-Tempelanlage lässt Besucher in die Zeit der Pharaonen eintauchen. Auch die Grabkammern im Tal der Könige, wie die der Pharaonin Tausret und ihres Nachfolgers, entführen in die Vergangenheit.

inzwischen schon einige Hieroglyphen selbst entziffern können. Nach der Rückkehr zum Schiff genieße ich das, worauf ich mich schon lange vor der Reise gefreut habe: Ich sitze auf dem Sonnendeck mit Kaffee und Keksen, während das Schiff langsam stromaufwärts gleitet. Die Flusslandschaft zieht langsam vorüber. Kahle Berge und Palmenhaine, grüne Gemüse- und Baumwollfelder, kleine Dörfer, Bauern mit Ochsenkarren. Wir begegnen einem anderen Nil-Kreuzfahrtschiff, das auf dem Weg nach Luxor ist, überholen Fischerboote und Feluken. Ich rühre mich nicht vom Fleck, bis die Sonne untergeht. Der rosa-orange-rote Himmel ist gigantisch. Die perfekte Einstimmung auf unser heutiges Abendprogramm.

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s ist dunkel, als die Zeina vor dem Kom OmboTempel ankert. Wie praktisch! Wir gehen von Bord und stolpern sozusagen direkt in den Doppeltempel, der zwei Göttern geweiht ist, die eine Hälfte dem Krokodilgott Sobek, die andere dem falkenköpfigen Horus. Die Ruinen des Tempels, dessen Bau auf die Jahre 304 bis 31 v. Chr. datiert wird, sind romantisch beleuchtet. Um Reliefs und Darstellungen gut erkennen zu können, hat Achmed eine Taschenlampe dabei. Besonders interessant finde ich die Zeichnungen von antiken chirurgischen Instrumenten, auf die uns Achmed aufmerksam macht: Lanzetten, Scheren, Operationszangen. Wir hantieren jetzt erst einmal mit Messer und Gabel und folgen anschließend der Einladung des Kapitäns in die Lounge-Bar. Bei Drinks und Canapés stellt er den Passagieren seine Mannschaft vor. Er trägt eine schicke braune Dschallabija, das lange Gewand der arabischen Männer, und einen weißen Turban. Wie er da so steht, freundlich lächelnd und entspannt, wirkt er wie einer, der mit sich und seinem Leben zufrieden ist. Der Ein-

mosis III. an das Gesetz, dass Obelisken nicht zerstört werden dürfen. Er ließ ihn stattdessen einfach bis auf zwei Drittel Höhe ummauern. In der Nacht werde ich wach, weil jemand mit viel Getöse die Hatschepsut-Hieroglyphen aus einer Kartusche kratzt. Ach nein, es rasselt und lärmt rund ums Schiff. Wir sind in der Schleuse von Esra. Ich drehe mich um und schlafe weiter. Dieses Mal – glaube ich – traumlos bis zum Weckerklingeln in Edfu. Vor der Anlegestelle scharren ein Dutzend Pferde mit den Hufen, denn die Fahrt zum Horus-Tempel geht in Zweier-Kutschen vonstatten. Unsere ist die Nr. 58. Obwohl sie vorab bezahlt wurde, macht uns der Kutscher schon beim Einsteigen deutlich, dass Bischu, sein Pferd, Hafer frisst und Hafer Geld kostet. Er will Bakschisch. Nicht für sich. Nur für Bischu. Er sagt es immer wieder – und nervt. Natürlich bekommt er zum Schluss Trinkgeld. Aber es wäre höher ausgefallen, wenn er weniger aufdringlich gewesen wäre. Beim Gang durch die Händlerreihen zum Eingang der Tempelanlage helfen tatsächlich ein cooler Blick und gefühlte hundert deutliche „la schukran“. Dann stehen wir vor einem sagenhaft gut erhaltenen, 36 Meter hohen Pylon, und Achmed erklärt, dass der Horus-Tempel als der am besten erhaltene Tempel in Ägypten gilt. Aber er ist ja auch „erst“ um die 2000 Jahre alt. Sehr eindrucksvoll – und ideal für Erinnerungsfotos – sind die beiden großen Granitfalken links und rechts des Eingangs. Sie ehren Horus, den falkenköpfigen Gott. Durch den Vorhof mit 32 riesigen Säulen arbeiten wir uns zum Allerheiligsten vor: dem religiösen Zentrum des Tempels, in dem eine Heilige Barke steht. Achmed entnimmt den Hieroglyphen, dass sich die Göttin Hathor hierher zur Hochzeit mit Horus rudern ließ. Kreuzfahrt antik. Unser Reiseführer kommt mit dem Erzählen kaum nach, zeigt aber unverhohlenen Stolz, dass seine Habibis

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In Straßenrestaurants sieht man nur Männer – gern mit Smartphone, Wasserpfeife und Cola.

druck bestätigt sich, als ich Kapitän Zaghlul am nächsten Tag auf der Brücke besuche. Barfuß steht er da, eine Hand am großen, hölzernen Steuerrad, ruhig, Blick voraus. 55 Jahre alt ist er, verheiratet, stolzer Vater von acht gesunden, gut geratenen Kindern. Den Beruf als Kapitän eines Nil-Kreuzfahrtschiffs übt er seit 28 Jahren aus. Hat als junger Mann auf einem kleinen Kahn angefangen. Seine Ausbildung? Learning by doing. Alle drei Jahre besucht er ein Seminar, legt eine Prüfung ab. In seiner Position braucht er hauptsächlich Erfahrung. „Auf dem Nil“, sagt er, „gibt es keine Schifffahrtspläne und keine Verkehrsregeln. Wir haben auch kein GPS. Wir Kapitäne müssen wissen, wo die vielen Sandbänke sind, wohin sie wandern. Und regeln per Lichthupe, wer links oder rechts fährt.“ Daggi sagt, sie würde Zaghlul immer blind vertrauen. Ich auch. Wir sind inzwischen in Assuan und haben volles Programm. Am Vormittag fahren wir zunächst mit dem Bus zu einem Steinbruch, der in der Antike den begehrten Rosengranit für Tempel und Pyramiden lieferte. Die Attraktion: ein „unvollendeter Obelisk“, 4,2 Meter im Quadrat breit und 41,8 Meter lang. Über 100 Steinmetze haben daran viele Monate geschuftet, weiß unser Reiseführer. Dummerweise ist der Koloss in der Mitte zerborsten und war damit unbrauchbar. Für den Besuch des Philae-Tempels auf der Insel Agilkia steigen wir in ein buntes Ausflugsboot. Achmed erzählt, dass die Tempelanlage eigentlich auf einer Nachbarinsel stand. Doch weil sie nach dem Bau des unteren Staudamms immer wieder unter Wasser stand, beschloss man vor dem Bau des neues Staudamms, den

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kompletten Tempel zu versetzen. Vier Jahre lang trugen Archäologen und Ingenieure Stein für Stein auf der einen Insel ab und auf der anderen wieder auf. Heute ist der wunderschön zwischen Palmen gelegene Tempel eines der Highlights einer Nil-Kreuzfahrt. Die Insel, auf der er früher stand, ist überflutet. Den großen Staudamm, der den Nil zum 500 Kilometer langen Nassersee aufstaut, besuchen wir anschließend. Der Damm, 1971 fertig gestellt, ist ein gewaltiges Bauwerk. Aber die tatsächlichen Ausmaße der Staumauer – 111 Meter hoch, 3,5 Kilometer lang und im Fundament einen Kilometer breit – sind, wenn man drauf steht, nicht wirklich zu erkennen. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen. Oder liegt es daran, dass alle Habibis schon ein bisschen müde sind? Egal, gleich nach dem Mittagessen geht es weiter – mit einer Feluken-Fahrt auf dem Nil. „Beeindruckend, wie sicher die Bootsführer ohne Motor manövrieren“, findet Daggi, die passionierte Seglerin, nachdem der junge Mann die Feluke problemlos in eine winzige Lücke am Steg bugsiert hat. Wir steigen aus – und nach einer kurzen Pause ins nächste Boot ein. Dieses hat einen Motor und bringt uns zu einem nubischen Dorf. Während der Fahrt, vorbei an der Insel Elephantine, an stillen Parks und hohen Sanddünen, gibt uns Achmed eine kleine „Nubier-Einführung“, erzählt, dass die Angehörigen dieses Volksstammes sehr zurückgezogen leben und sogar eine eigene Sprache haben, für die es kein Lexikon, keine Schrift gibt. Auch Ehen werden nur unter Nubiern geschlossen. Man bleibt unter sich. Trotzdem öffnet eine Familie ihr Haus für Touristen wie uns. Ein kunterbuntes, einfaches, aber blitzsauberes nubisches Haus. Die Hausfrau bietet uns Malventee an, zeigt ihre einfache Küche, und die Kinder führen uns zu ihren kargen Zimmerchen. Sie machen einen zufriedenen Eindruck.

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uf unserer Rückfahrt steht der Vollmond hoch über dem berühmten Old Cataract Hotel, in dem Agatha Christie ihren Krimi „Tod auf dem Nil“ schrieb. Auf der anderen Seite werden die Felsengräber auf dem Berg Qubbet el-Hawa genauso romantisch beleuchtet wie das Aga KhanMausoleum. Die Luft ist seidenweich und warm, trotz des leichten Fahrtwinds. Ich könnte stundenlang so durch die Nacht fahren. Passend zum Ausflug ins nubische Dorf findet später auf dem Schiff noch ein kleines nubisches Programm in der Lounge-Bar statt. Volkstümliche Musik, Sketche, Tanz. Plötzlich befinde ich mich mitten in einer Polonaise zwischen einer ägyptischen Familie. Wer hätte das gedacht? Am nächsten Morgen sind einige Passagiere schon früh nach Abu Simbel unterwegs. Doch 2.30 Uhr wecken,

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Theben

Karnak Luxor

Europa

Edfu

Rotes

Nil

Kom Ombo Ägypten

Luxor

Assuan AssuanStaudamm

Afrika

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AssuanStausee

Fotos: Uschi von Grudzinski, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Meer

Abfahrt 3.30 Uhr, je drei Stunden Hin- und Rückfahrt – darauf haben wir verzichtet. Stattdessen machen wir mit Achmed und ein paar Habibis einen Ausflug in die Stadt. Zuerst eine Sightseeing-Fahrt mit der Pferdekutsche, dann zu Fuß durch den Souk. Langsam bummeln wir von Laden zu Laden, von Stand zu Stand. Kleider, Schals, Tischdecken, Obst und Gemüse, Berge von duftenden Gewürzen, feinste Teesorten, Schmuck und Porzellan, Gürtel und Armreifen. Alles fein säuberlich aufgeschichtet, angehängt, dekoriert. Sehr verführerisch! Als wir uns an einem Straßencafé am Hauptplatz wieder treffen, ist kaum jemand ohne Einkaufstüte. Und Herr Zausel trägt stolz eine neue Dschallabija. Gestreift. Damit ist er bestens ausgerüstet für die Dschallabija-Party, die am Abend als eine Art „Vorabschied“ stattfindet. Allerdings ist er der Einzige der deutschen Passagiere, der das arabische Gewand trägt. Der letzte Tag an Bord präsentiert uns noch einmal die Schönheit des Nils, der Lebensader Ägyptens. Ich sitze auf dem Sonnendeck und lasse die vergangene Woche Revue passieren, als die Zeina ihre Fahrt verlangsamt. Wir sind in Esra. Die Schleusenfahrt findet heute bei Tageslicht statt. Worüber sich vor allem die Händler freuen. Sie haben sich am Schleusenrand postiert, halten ihre bunten Schals und Tücher hoch, rufen, gestikulieren und werfen, sobald sie bei einem der an der Reling stehenden Passagiere Interesse vermuten, ihre Waren mit unglaublicher Geschicklichkeit hoch aufs Deck. Es weht, es flattert, aber es funktioniert tatsächlich. So mancher Schal wechselt den Besitzer. Geld wird nach unten geworfen. Tücher, die nicht gefallen, ebenfalls. Ein Wunder, dass kein Tuch, kein Geldschein im Nil oder im Pool landet. Am Abend ankern wir wieder am Phoenix-Anleger in Luxor. Das letzte gemeinsame Abendessen der Habibis. Die Kellner bringen einen Kuchen mit Kerze und singen ein Geburtstagsständchen für Frau Zausel. Wir fallen ein. Ansonsten Abschiedsstimmung, denn morgen ist Abreisetag. Viele verlängern ihren ÄgyptenUrlaub mit ein paar Strandtagen am Roten Meer. Die anderen fliegen, wie wir, nach Hause. Aber alle sind sich einig: Die Nil-Kreuzfahrt mit der Zeina war eine rundum gelungene Reise. Text: Uschi von Grudzinski

100 km

ÄGYPTEN

Geheimnisvolles Land voller Magie Dem Zauber von Tempelanlagen, Pharaonengräbern und Hieroglyphen kann sich niemand entziehen.

ÄGYPTEN

KOM OMBO

87 Millionen Einwohner, über eine Million Quadratkilometer (dreimal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland). 96 Prozent des Landes sind Wüste, die restlichen 4 Prozent urbares Land am Nil. Ägypten liegt im Nordosten Afrikas. Hauptstadt: Kairo (etwa 10 Millionen Einwohner).

Ca. 70.000 Einwohner. Hauptsehenswürdigkeit: der Doppeltempel in Synchron-Optik. In einem Krokodilmuseum sind 22 mumifizierte Krokodile, Krokodil-Sarkophage, Föten und Eier sowie Stelen und Statuen mit Bildern des Krokodilgottes Sobek ausgestellt.

DER NIL

ASSUAN

Der längste Fluss der Erde entspringt in den Bergen von Ruanda und Burundi, mündet in Ägypten ins Mittelmeer, ist 6852 Kilometer lang und 2,5 bis 9 Meter tief. 1300 Kilometer seiner langen Reise legt er in Ägypten zurück. Die Kreuzfahrt von Luxor nach Assuan und retour hat eine Gesamtstrecke von rund 530 Kilometern. Krokodile? Fehlanzeige! Es gibt keine „Schnappis“ mehr im Nil.

Ca. 280.000 Einwohner. Sehr schön gelegen: der Insel-Tempel Philae. Wer genau hinschaut, findet dort auf einem Stein eingeritzt: Brehm, 1851. Eine „Hinterlassenschaft“ des bekannten Tierforschers („Brehms Tierleben“). Auf Elephantine Island sind Reste einer 5000 Jahre alten Siedlung zu sehen. Auf dem Steilufer gegenüber der Stadt ruhen Aga Khan II. und seine Gattin in einem Mausoleum, das nicht öffentlich zugänglich ist.

LUXOR Ca. 490.000 Einwohner. Größtes Freiluftmuseum der Welt, Dreh- und Angelpunkt aller Nil-Kreuzfahrten. Es gibt so viele Tempelanlagen und Pharaonengräber, dass zwei Tage kaum reichen, um alles zu sehen. Im Tal der Könige dürfen jeweils nur drei Grabkammern von insgesamt über 60 besichtigt werden. Fotografieren verboten! Dienstags ist Kamelmarkt (6 –11 Uhr). Einmaliges Erlebnis: eine Ballonfahrt am frühen Morgen (ca.100 Euro).

REISEZEIT Oktober bis Mai um 30 Grad. Von Juni bis August oft über 40 Grad heiß.

WÄHRUNG Ägyptisches Pfund (EGP), 1 Euro = 20,4 EGP

INFOS Ägyptisches Fremdenverkehrsamt, www.egypt.travel

EDFU

LESETIPP

Ca. 133.000 Einwohner. Die Stadt liegt auf beiden Nilseiten, die durch eine moderne Brücke verbunden sind. Hauptsehenswürdigkeit ist der Horus-Tempel.

Ägypten – Das Niltal von Kairo bis Abu Simbel, Michael Müller Verlag, 15,90 Euro X/201X 5/2017

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Wenn die Sonne so richtig heiß vom ägyptischen Himmel brennt, kommt eine Abkühlung im Swimmingpool auf dem Sonnendeck wie gerufen. Der Pool ist zwar nicht groß genug, um Bahnen zu schwimmen, aber das Wasser hat auch bei höheren Außentemperaturen selten mehr als 20 Grad.

Zum Bauchtanzabend kommen einheimische Künstler an Bord. Ihr Versuch, auch das Publikum zum Bauchtanz zu animieren, klappt nicht immer.

Auf diesem Schiff muss niemand die Liegen mit Handtüchern reservieren. Es sind genug für alle da. Sehr komfortabel: die breiten Familien-Liegen.

Jeden Abend eine Überraschung aus Handtuch-Kreationen auf dem Bett. Mal ein Schwan, mal ein Krokodil und mal ein Tourist mit Hut.

Special Service für Daggi! Als die meisten Passagiere zu Ausflügen unterwegs sind, wird ihr das Frühstück auf dem Sonnendeck serviert.

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SCHIFFSTEST

Auf zu alten Ufern! Mit der ZEINA reist man komfortabel und in familiärer Atmosphäre auf dem Nil durch die Jahrtausende. SCHIFF Das 5-Sterne-Schiff Zeina gehört zur Kategorie der FirstClass-Schiffe auf dem Nil. Von fünf Decks sind drei Passagierdecks. Das obere große Sonnendeck ist mit Swimmingpool (1,50 m tief), Poolbar und Jacuzzi, vielen Sonnenliegen, Sitzlandschaften und großen, Schatten spendenden Sonnensegeln ausgestattet. Es gibt keine behindertengerechten Kabinen, keinen Fahrstuhl.

REEDEREI Die Reederei Song of Egypt Nile Cruises ist im Besitz des ägyptischen Reiseunternehmens Memnon Tours & Cruises, das wiederum mit dem Reiseveranstalter Phoenix Reisen zusammenarbeitet. Johannes Zurnieden gründete 1973 das Unternehmen Phoenix Reisen. 1988 stieg er mit dem Charter der Maxim Gorki ins Kreuzfahrtgeschäft ein. Heute fährt z. B. das neue TV„Traumschiff“ Amadea für den Veranstalter, und über 50 Flusskreuzfahrtschiffe komplettieren das Schiffsreisen-Angebot. Auf dem Nil fahren mehrere VollcharterFlussschiffe in zwei Kategorien (www.phoenixreisen.com).

FAHRTGEBIET Die Zeina fährt ausschließlich in Ägypten auf dem Nil, vorwiegend die Strecke Luxor– Assuan–Luxor.

KABINEN 72 Außenkabinen (16–19 m2), zwei Suiten (24 m2) mit großen Panoramafenstern und größtenteils französischen Balkonen. Ausgestattet sind alle Kabinen mit Badewanne oder Dusche/ WC, Föhn, Klimaanlage, Fernseher (in den Häfen auch ARD und ZDF), kleiner Sitzecke, ge-

räumigem Schrank mit langem Spiegel, Telefon, Kühlschrank, Safe etc. Die Kabinen werden zweimal täglich gereinigt.

GASTRONOMIE Das Bordrestaurant bietet morgens, mittags und abends ein reichliches, abwechslungsreiches Buffet. Nachmittags von 16 bis 17 Uhr wird auf dem Sonnendeck Kaffee, Tee und Gebäck angeboten. Die Küche ist international mit vielen orientalischen Spezialitäten. Passagiere haben die Wahl zwischen Vollpension und All-inclusive-Verpflegung. Auf dem Mitteldeck gibt es eine große, gemütlich eingerichtete Lounge-Bar, in der auch Unterhaltungsprogramme stattfinden.

SERVICE Das Personal ist überwiegend ägyptischer Nationalität, sehr freundlich, hilfsbereit und ausgesprochen humorvoll. Die meisten sprechen ein bisschen Deutsch, ein bisschen Englisch. Zur Verständigung reicht das allemal.

SPORT & WELLNESS Da liegt eher nicht die Stärke des Nilschiffs. Immerhin gibt es an Bord einen Masseur, der sich seine Kunden mitunter durch kleine, kostenlose Probemassagen auf dem Sonnendeck sucht. Eine Ganzkörpermassage, 50 Minuten, kostet 26 Euro.

BORDPROGRAMM Jeden Abend findet nach dem Essen ein kleines Unterhaltungsprogramm in der Lounge-Bar statt, zum Beispiel eine Dschallabija-Party, eine Bauchtanz-Vorführung, ein nubischer Abend mit Musik und Tanz oder nette Party-

Spielchen für die Passagiere. Auf Anfrage können Maschinenraum und Brücke besichtigt werden. WLAN ist mit Passwort im Bar-Bereich vorhanden (kostenlos).

AUSFLUGSANGEBOT Die Ausflüge sind bereits im Reisepreis enthalten. Sie sind hervorragend organisiert und werden von Deutsch sprechenden, lizensierten, geschulten ägyptischen Reiseführern begleitet, die auch an Bord mitfahren. Meist werden zu Beginn der Kreuzfahrt Passagiergruppen gebildet (etwa 20 Personen), die dann alle Ausflüge gemeinsam und mit immer demselben Reiseführer machen. Sehr angenehm! Er ist auch bei Übersetzungswünschen, Einkäufen, Restaurant-Besuchen oder anderen Aktionen behilflich und unterstützt so die Phoenix-Reiseleitung bei der Gästebetreuung. Zusätzlich zu den Infoblättern für die Ausflüge sind alle Details und Abfahrtszeiten auf einer stets aktualisierten Info-Tafel in der Lobby nachzulesen. Dort werden auch kostenpflichtige fakultative Ausflüge angeboten, z. B. nach Abu Simbel (ganztägig, 98 Euro) oder eine Kutschfahrt durch Luxor (17 Euro).

PUBLIKUM International, aber der deutschsprachige Anteil überwiegt. Viele belesene Passagiere, die sich für Ägypten und die Geschichte interessieren. Altersdurchschnitt: um 50 Jahre. Meist genannter Beruf: Lehrer. 30 bis 35 Prozent der Gäste kommen wieder.

SHOPPING

Auswahl typischer Andenken, Shirts und Postkarten. Besonders beliebt und im Verhältnis zu Preisen in Deutschland günstig: Pashmina-Schals in vielen Farben und Mustern. Außerdem gibt’s eine Schmuckboutique, in der man Ketten, Ringe und Armbänder auch gravieren lassen kann.

DRESSCODE Ganztägig sportlich-leger. Für die Ausflüge empfehlen sich leichte Baumwollkleidung, festes Schuhwerk und ein Sonnenhut.

PREISNIVEAU Ab 90 Euro pro Tag.

★★★★

ZEINA Stärken: - Alle Ausflüge sind im Reise- preis inklusive und werden immer vom selben Guide ge führt, der auch mit an Bord ist. - Sehr freundliche, familiäre Atmosphäre, in der sich auch Alleinreisende sicher und behütet fühlen Bordsprache: Englisch, Deutsch Bordwährung: Ägyptisches Pfund, Euro wird akzeptiert Passagiere: 144 Crew: 80 Baujahr: 1993, letzte Renovierung 2012 Flagge: Ägypten BRZ: Länge/Breite: 72 m/14 m

Im Bordshop gibt’s eine bunte 5/2017

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Amadea° Von Kap zu Kap

Endlose Weiten und ganz viel

Samba

Bei einer Kreuzfahrt mit der Amadea vom Kap der Guten Hoffnung bis zum Kap Hoorn erlebt man alle vier Jahreszeiten. Südamerikanische Lebensfreude inbegriffen. 64 °azur.de

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Amadea° Von Kap zu Kap

Hauptsache, viel Federn sind dabei! Das temperamentvolle Show-Ensemble der Amadea begeistert mit Samba, Salsa und Tango.

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Foto: Pedro Kirilos/Riotur

Foto: Alexandre Macieira/Riotur

Rios neoklassizistisches Teatro Municipal ist symbolisch für den vergangenen Glanz der Stadt.

Eine große Touristenattraktion in Rio ist die Escadaria Selarón, deren Stufen mit bunten Mosaiken verziert wurden.

Eine Kreuzfahrt mit vielen Seetagen zwischen einzelnen Destinationen erfordert ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Dazu gehören auch die Demonstrationen von kunstfertigen Obstschnitzereien.

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Zur perfekten Seereise gehören auch Folklore und Kultur der jeweiligen Länder, die an Bord von Gastkünstlern repräsentiert werden. In Brasilien tanzt man zu SambaRhythmen.

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Sehr beliebt und unverzichtbar auf jedem Schiff, ob es im Atlantik, im Pazifik oder, wie hier, auf dem Rio de la Plata kreuzt, ist der gemütliche bayerische Frühschoppen.

rster Seetag nach Kapstadt. Viele Gäste haben sich heute Morgen auf Deck 11 zur so genannten RelingGymnastik eingefunden. Beim Stretchen berichtet man einander von den gestrigen Ausflügen in und um Kapstadt, unserem Einstiegshafen. Von dem Abend an Bord, bei dem einmal mehr, wie immer auf der Amadea, alles prächtig zueinanderpasste: der berühmte südafrikanische Pinotage zum Abendmenü, später der Auftritt bunt gewandeter Künstler aus Kapstadt mit ihren elektrisierenden Gesängen und Rhythmen. Vor uns liegt eine vierwöchige Kreuzfahrt von „Kap zu Kap“, genauer gesagt, von Kapstadt zum Kap Hoorn. Wann wird einem KreuzfahrtAficionado solch eine tolle Route schon einmal angeboten? Eine Mitreisende sinniert: „So etwas erlebt man nur einmal im Leben.“ Eine Seereise wie diese, mit mehrtägigen Aufenthalten in Städten wie Rio de Janeiro, Buenos Aires oder dem argentinischen Puerto Madryn. Auf der man sich – hoffentlich – auf Samba-Rhythmen, Tango-Shows, den Begegnungen mit Seelöwen und Pinguinen freuen darf. Sich dabei fragt, ob die Umrundung jenes gefährlichen „Kaps der Stürme“ in Feuerland, kurz bevor wir in der „südlichsten Stadt der Welt“ von Bord gehen, nicht zu gefährlich sei. Noch ist das Meer an unserem ersten Seetag ziemlich ruhig. Dabei kann von Erholung heute wirklich nicht die Rede sein. Zu vielfältig ist das Amadea-Bordprogramm. Keiner der Gäste will sich den Maritimen Frühschoppen mit Austern-Buffet entgehen lassen, kaum einer will den Vortrag eines mitreisenden IT-Experten versäumen, der den Gebrauch von Smartphone und Tablet an Bord erklärt. Und alle Gäste finden sich ein zur persönlichen Begrüßung durch Kapitän Hubert Flohr plus Erinnerungsfoto. Das Willkommens-GalaEssen steht auch schon bereit. In der Vista-Lounge stimmt uns der Bordpianist mit seiner „Musik zum Verweilen“ ein auf die morgige erste Destination, Lüderitz in Namibia. Später erkennen wir in Harry’s Bar auffallend viel Fernsehprominenz. Ach ja, hier auf der Amadea wird ja inzwischen, wie weiland auf dem „Traumschiff“, der Deutschland, die beliebte ZDF-Serie weitergedreht. Eine der 160 Weltreisenden, die hier schon seit Monaten an Bord sind, beklagt sich allerdings, dass sie und ihr Gatte eine Suite auf Deck 10 räumen mussten, da diese für den „Traumschiff“-Kapitän benötigt wurde. In Lüderitz am anderen Morgen ist es neblig, der Wind eiskalt, das Meer schmutzig-grau. Wir wundern uns, dass es hier noch so viele gutrestaurierte Gebäude aus deutscher Kolonialzeit gibt. Beim Postkartenkauf unterhalten wir uns mit der deutschstämmigen Inhaberin eines kleinen Ladens, die seit 47 Jahren bereits hier in „Südwest“ lebt. Erst als wir spätnachmittags aus 5/2017

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dem Industriehafen auslaufen, kommt die Sonne raus, verbreitet gleißende Helligkeit, die verschmilzt mit der Dünenwüste in der Ferne und uns eine Ahnung dessen vermittelt, was den Reiz des Kontinents ausmacht. Beim Auslaufen serviert das Bar-Team einen „Flying Kangaroo“. Im Restaurant heißt das Menü „Mama Africa“. Es enthält unter anderem Chakalaka vom Straußenfilet. Voodoo-Lounge heißt ein Gemüse-Curry, „Magic Zulu Dancer“ das Dessert. Spektakulärer als Lüderitz ist anderntags Walvis Bay, der einzige Tiefwasserhafen an der namibischen Küste. Von hier aus starten viele Gäste ihre Touren in die Wüste oder zum schönsten Vogelschutzgebiet Namibias. Noch 3100 Seemeilen entfernt sind wir von Rio de Janeiro. Über buchbare Ausflüge informiert uns Reiseleiter Thomas: „Nicht verpassen: die berühmte KunstTreppe.“ Thomas kennt sich aus, ist Feuer und Flamme für Rio, das ja wahrlich mehr bietet als den berühmten Christus auf dem Corcovado. Abends erleben wir in der Atlantik-Lounge, dem Theater des Schiffs, erstmals den Auftritt der Amadea-Show-Band. Heutzutage ein absoluter Luxus und eine Rarität auf Kreuzfahrtschiffen, solch eine umfangreiche Bordkapelle aufspielen zu lassen! Selbst die meisten Mega-Liner belassen es in der Regel während ihrer Shows bei preiswerten Playbacks. Der zweite Seetag ist ideal für eine Brückenführung. Mit 17 Knoten durchpflügen wir den Südatlantik bei Windstärke 5. Kapitän Flohr zeigt Fotos aus dem Trockendock, erklärt den Interessierten die Funktion des Wulstbugs – „wir sagen Birne dazu“. Die spare Treibstoff, sorge für größere Geschwindigkeit. Er erläutert die wundersame Wirkung der Stabilisatoren, zeigt uns auf Im El Viejo Almacen treten allabendlich die leidenschaftlichsten Tänzer und begabtesten Musiker von Buenos Aires auf.

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Beim Landgang in Punta Arenas nutzen die Passagiere die Gelegenheit, auf dem Markt landestypische Souvenirs zu kaufen.

der Seekarte, dass wir einen „Großkreis“ fahren parallel zum Äquator, um nach Rio zu kommen. Nun wissen wir auch dank der lehrreichen wie unterhaltsamen Brückenführung, dass zu den „vier Säulen der Navigation“ moderne Satellitenanlagen ebenso gehören wie Magnetund Kreiselkompass („geht die Sonne auf im Westen, musst du deinen Kompass testen“).

S

päter treffen wir auf die gesamte „Traumschiff“Produktions-Crew drei Decks tiefer in Harry’s Bar. Wir werden über jene inzwischen 36 Jahre alte Fernsehserie informiert, für die bereits vor Wochen ein 29-köpfiges Produktionsteam in Mauritius anreiste. Inklusive zehn Tonnen Equipment und zehn Darstellern, darunter auch Publikumsliebling Harald Schmidt. Er lässt sich bereitwillig von Passagieren in Gespräche verwickeln. Abends verwandeln sich die Sänger des Show-Ensembles am Pool in „The Rat Pack“, begleitet von der Amadea-Show-Band. Swingselig begeben sich die Passagiere zur Ruhe, sofern sie nicht noch einen Stop auf Deck 6 einlegen. Am „Asuka“-Zeichen gibt’s allabendlich einen Late-Night-Snack, heute MiniFlammkuchen mit Speck. Sieben Seetage liegen zwischen Walvis Bay und Rio. Da heißt es sich immer wieder neu zu entscheiden, womit wir uns sinnvoll beschäftigen wollen. Gehen wir zum Vortrag eines Vokal-Coachs zum Thema Körpersprache, zum Talk über unser schwimmendes Hotel mit Hoteldirektor Holger Winkler und Chefkoch Carsten Dohauer oder lieber zum Tanzkurs? Wir entscheiden uns für den Einblick in den Schiffsalltag und staunen über die Logistik, die vonnöten ist, um 600 Passagiere bei Laune zu halten. Wir sind beruhigt, dass für Montevideo 100 Tonnen Lebensmittel erwartet werden, inklusive der 15.000 Flaschen Evian, die bis Feuerland noch benötigt werden. Küchenchef Dohauer wird nach seiner schlimmsten Erfahrung bisher auf dieser Weltreise befragt, deren dritte Etappe in Kapstadt begann. Die Antwort: „Das Mehl ging uns aus.“ Der vierte Seetag – Halbzeit vor Rio – beginnt. Das Meer glitzert und brilliert in tausend türkis- und smaragdfarbenen Schattierungen vor den raumhohen Fenstern des Amadea-Fitness-Studios, das klein, aber


Amadea° Von Kap zu Kap

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uf Deck 8 neben dem Pool erwartet uns später Luc. Sensibel und freundlich führen sie Alt und Jung unter den Gästen in die Welt der lateinamerikanischen Tänze ein. Ein Alternativprogramm gibt’s später am Pool: Die Amadea-Show-Band präsentiert „Rock am Heck“, und die Passagiere flippen schier aus zur Musik der Rolling Stones und Deep Purple. Gute Laune scheint vorprogrammiert angesichts dieses groovenden Bordlebens. Die besten Voraussetzungen für Landgänge in all den musikdominierten Destinationen, die uns erwarten. Noch zwei Seetage bis Rio! Angefüllt sind sie mit einem „Wurst-Frühschöppchen“ am Morgen, mit einem Computerkurs und einem Blick hinter die Kulissen der Atlantik-Show-Lounge der Amadea. Luc und Markus vom Show-Ensemble führen einige Passagiere backstage herum, machen uns staunen über die Fülle der Kostüme auf allerengstem Raum. 20 Sänger und Tänzer müssen sich hier umziehen. „Dancecaptain“ Nikki sitzt auch jetzt wieder an ihrer Nähmaschine, denn für Kostüm-Reparaturen sind die Künstler selbst

verantwortlich, auch fürs Schminken (und Abschminken. Geheimtipp: Olivenöl). Heute Abend geht’s „In 80 Tagen um die Welt“. Was wir sehen, ist ein hochprofessioneller Durchlauf durch die Musical-Geschichte der letzten Jahrzehnte.

N

ur noch ein Tag bis Rio. Einen Vorgeschmack auf Brasilien und Argentinien gibt ein Churrasco am Pool – dabei wird viel Rindfleisch nach Landessitte gegrillt. Auch „Traumschiff“-Kreuzfahrtdirektor Oskar alias Harald Schmidt zeigt sich beeindruckt. Er steckt in seiner 3,5-StreifenUniform, die er nicht einmal in der Mittagspause ablegt. Die ist ja auch kurz. Bis 12 Uhr Dreh auf Deck 5, gleich geht’s weiter mit dem Dreh auf Deck 9 in der Bibliothek. Später referiert Bordlektorin Dagmar Koptein kenntnisreich über das Kreuz des Südens, jenes legendäre Sternbild am südlichen Sternenhimmel. Um ganz andere glitzernde „Sterne“ geht es dann im Vortrag von zwei mitreisenden Repräsentanten einer Juwelenfirma, die jene Shuttlebusse in Rio und Buenos Aires sponsert, die uns vom Liegeplatz in die jeweilige Stadt bringen und – praktischerweise – direkt vor ihren jeweiligen Schmuckgeschäften halten werden. Einlaufen dann frühmorgens in Rio: Um sechs Uhr sind alle Passagiere bereits auf den Beinen. Sie alle wollen schon vor dem Anlegen Fotos machen, vom Zuckerhut, dem Wahrzeichen der Stadt, vom Christus (kaum zu sehen in der Ferne), vom Corcovado. Gestern wurden wir alle noch gewarnt: „Fahren Sie bloß nicht auf eigene Faust auf den Berg. Sie müssen mit sechs Stunden Wartezeit rechnen.“ So haben fast alle Passagiere für die nächsten zwei Tage die an Bord angebotenen Ausflüge gebucht oder nehmen zumindest den Shuttlebus-Transfer in Anspruch, mit der Option, den nahe gelegenen Ipanema-Strand fußläufig zu erreichen. Stefan Zweig schrieb einst über Rio, es gebe keine schönere Stadt auf Erden! Dort fände man das „kräftigste Himmelblau der Welt“. In der Tat ist Rio wohl eine der abwechslungsreichsten Metropolen mit seiner Mischung von Natur und Architektur, Altem und Neuem, Schönem und Hässlichem, wie wir später noch sehen werden. Aber werden wir auch der sprichwörtlichen „Leichtigkeit des Seins“ der Cariocas, wie man die Einheimischen nennt, begegnen? Schließlich werden die Einwohner Rios ja als das glücklichste Völkchen der Welt bezeichnet. Reiseführerin Brigitte, die seit 1953 in Brasilien lebt, begleitet unseren Ausflug, der uns aus dem Hafengebiet vorbeiführt zunächst an vielen ehemaligen Silos, aus denen man prächtige Shoppingmeilen machte. Wir fahren vorbei an bunt bemalten Lagerhallen, aus deren Fenstern prächtige Dekorationen für den kommenden Karneval zu erahnen sind. Über einer Tür steht geschrieben: „Mein Traum: glücklich zu sein.“ 3000 Mitwirkende,

fein ist. Heute Morgen ist der Raum nahezu verwaist. Nur der „Traumschiff“-Bordarzt absolviert auf dem Laufband seine Trainingseinheiten. Chefhostess Heide Keller sitzt derweil vor der Kopernikus-Bar und wartet auf die Maskenbildnerin. In den Treppenhäusern der verschiedenen Decks stehen die großen EquipmentKisten herum für Ton, Requisiten und Licht, ganz wie früher auf der Deutschland, ohne dass auch nur einer der Passagiere daran Anstoß nähme. Man ist anscheinend entzückt, Schauspieler „zum Anfassen“ zu erleben, ihnen bei ihrer Arbeit zusehen zu dürfen. Viele Gäste haben sich sogar freiwillig als Statisten gemeldet, vulgo bezeichnet als „Schwenkmasse“. Die Golfer toben sich aus oben auf Deck 11 mit ihrem „Abschlag ins Meer“, andere befinden sich mit Bibi, unserer sympathischen Fitnesstrainerin, auf dem Amadea-Fitnesspfad rund um Deck 7. Der Abend auf See geht mit Hochkultur zu Ende: Ein ehemaliger Opernsänger reist mit. Sein Repertoire weist eine große Bandbreite auf. Er singt Mozart-Arien, dramatische Wagner-Partien und Loewe-Balladen und bringt sein begeistertes Publikum mit Anekdoten aus seiner fünfzigjährigen Opernkarriere zum Schmunzeln. Der fünfte Seetag beginnt mit einer „kleinen Wetterkunde“ von Kapitän Flohr. Es geht um planetare Windsysteme, um Zyklone und warum eine Kaltfront sich schneller entwickle als eine Warmfront. Um Haufenund Schichtwolken, lange Wellen (Südatlantik) und kurze, steile Wellen (Nordsee). Und natürlich um „Kaventsmänner“. Kapitän Flohr bereitet uns schon behutsam darauf vor, was uns in Ushuaia, unserem Ausstiegshafen, möglicherweise erwarten könnte: 15 bis 20 Meter hohe Wellenberge, Böen bis zu 120 Knoten.

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darunter 500 Trommler, werden am kommenden Sonntag das Sambadrom aufmischen. Auch Straßenabsperrungen und Zuschauertribünen auf Bürgersteigen und Parkflächen sind bereits aufgebaut für die großen Umzüge, die einige Tage später stattfinden sollen. Dann wird die Amadea leider schon in Buenos Aires sein. Wir fahren vorbei an all den Neuerungen Rios, die vor und für die Olympischen Spiele gebaut wurden. Für Brigitte ist es „jetzt alles schöner, als es je war“, aber sie erwähnt auch, dass ein Drittel der 14.000 Obdachlosen im Zentrum auf der Straße leben. 230 Arbeiter habe man gebraucht, um die Mosaiken auf den Bürgersteigen zu legen, erklärt sie, während wir die Blütenpracht der Flamboyant- und Kanonkugelbäumchen an den Straßenrändern passieren, auch einen Blick werfen können auf die Favelas an den Hängen der Stadt. Wir fahren am berühmten Copacabana-Strand vorbei. Dort wimmelt es von Menschen, und das Meer hat eine gefährlich hohe Brandung. Nein, lieber fahren wir morgen zum übersichtlicheren Ipanema-Strand, als Abschluss eines Tages, der uns morgens vom Corcovado aus einen überwältigenden Ausblick auf die Stadt, die Guanabara-Bucht, das Meer und die Strände bot. Und uns nachmittags im weltberühmten, der Pariser Oper nachempfundenen Teatro Municipal auf rotplüschigen Sesselchen den längst vergangenen Flair eines Musentempels nachspüren ließ, in dem schon Callas und Caruso sangen!

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ährend die Amadea Rio de Janeiro verlässt, treffen sich alle Passagiere an Deck zur Sailaway-Party und fotografieren. Nur noch vage erkennbar in der Ferne ist die Christus-Statue. Gut platzierte Samba-Klänge vom Bord-DJ zaubern den Passagieren ein Lächeln ins Gesicht. Bekleidungsvorschlag für heute Abend, laut Bordprogramm: leichte Eleganz, gerne tropisch-exotisch. Immerhin steht ein tropischer Tanzabend an mit heißen Mambo-, Samba- und Salsa-Klängen. Auf der zauberhaften Insel Ilhabela – wörtlich übersetzt: die schöne Insel – genießen wir am nächsten Morgen traumhafte Ruhe, Sonne, das Meer und den Blick auf bewaldete Gebirgsketten. Im kleinen historischen Zentrum des Inselchens entdecken wir vor einem Kirchlein eine zeitgenössische Christus-Skulptur, die aus hunderten von Patronenhülsen besteht. Wir freuen uns auf Santos, das wir morgen früh erreichen werden. Um halb acht kommt der Lotse an Bord. In Santos sieht man schon die ersten weißen Hochhäuser aufblitzen. Etliche Busse warten bereits auf diejenigen Amadea-Gäste, die den ganztägigen Ausflug nach São Paulo auf sich nehmen wollen. Dabei brodelt doch schon genügend Verkehr auch hier im Zentrum von Santos. Später lassen wir uns mit der Tram Turístico durch die historische Altstadt fahren, wo viele alte Cafés zu finden

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Symbol des Tango ist das aus Deutschland stammende Bandoneon. In den Shops von Montevideo gibt’s auch Cannabispflanzen.

sind. An einer mit wunderschönen Art-déco-Elementen überdachten Haltestelle steigen wir aus. Ganz in der Nähe sehen wir viele Musikaliengeschäfte, in denen man sich mit den traditionellen Karnevalsinstrumenten wie Bongos und Schlagzeugen eindecken und CDs mit Samba- und Salsa-Rhythmen kaufen kann. Morgen können wir wieder einen Seetag mit viel Bordprogramm genießen, Kraft schöpfen für die kommenden Ausflüge in Montevideo und Buenos Aires. Einstimmen lassen wir uns auf unser erstes spezielles Ausflugsziel, das weltberühmte Opernhaus in Montevideo, durch die abwechslungsreiche musikalische Bordunterhaltung. Die beginnt schon morgens mit einem JazzFrühschoppen, wird weitergeführt durch eine OpernSoiree am frühen Abend und geht später mit einer Broadway-Show und einer feurigen Reggae-Nacht zu Ende. In Dauerschleife läuft im Bordfernsehen der uralte Rühmann-Film „Das Haus in Montevideo“. Unsere Einfahrt in den Hafen führt uns vorbei am Industriehafen voller Kräne, Container und Lagerhäuser. Ein ziemlich abgewrackter Frachter trägt den schönen Namen „Hope“. Ein Schlepper drückt die Amadea an den Pier. Die Luft ist angenehme 28 Grad warm. Unsere Stadtrundfahrt führt an Platanen-Alleen und grünen Parks vorbei. Wir denken daran, dass der Schriftsteller Jorge Luis Borges einmal schrieb, dass Montevideo heute so sei, wie es einst in Buenos Aires war. Schließlich dauert die Karnevalszeit in Uruguays Metropole mit 40 Tagen länger als sonst irgendwo in Südamerika. Unser Ziel ist das zweitgrößte Theater Südamerikas, das Teatro Solís, in dessen Foyer ein Fußboden aus Carrara-Marmor verlegt wurde. Darüber schwebt ein 150 Kilogramm schwerer Kristallleuchter. An der Decke im 1200 Personen fassenden Zuschauerraum sind die Häupter der wichtigsten Komponisten verewigt. Auf dem Programm steht heute Abend ein Konzert des Philharmonischen Orchesters der Stadt – aber wir befinden uns dann schon auf dem Meer. Noch 134 Seemeilen sind wir von Buenos Aires entfernt. Die See ist schwach bewegt, das Wasser im Pool 27 Grad warm. Seit unserer Abfahrt in Kapstadt legte die Amadea 1477 Seemeilen zurück. Unsere Ziele in Buenos Aires? Kaffeehäuser und


natürlich das Teatro Colón. Für den Landgang haben wir geplant, möglichst auf den Spuren des großen Sängers Gardel zu wandeln, dessen Name untrennbar mit Tango verbunden ist. Oder auf Musik des Komponisten Astor Piazzolla zu treffen, der dieses Genre aus den Hafenbars Argentiniens holte und auf Europas Konzertpodien brachte. Und ganz besonders freuen wir uns auf eine spezielle Tango-Show als Krönung unseres zweitägigen Aufenthalts in der argentinischen Hauptstadt. Dort liegt unser Schiff nur einen Kilometer weit entfernt vom Stadtzentrum und der Calle Florida.

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n einem Sonntagmorgen wie diesem sind nicht viele Einwohner der Stadt unterwegs, stattdessen quillt die Fußgängerzone über von Kreuzfahrtgästen. In der Nähe der berühmten 16-spurigen Avenida 9 de Julio finden wir ein ansprechendes, nostalgisches Kaffeehaus, in dem wir Kekse und Orangensaft zum Espresso serviert bekommen. Wir machen uns auf zum Teatro Colón, das 1908 eröffnet wurde und über eine der weltbesten Akustiken verfügt. Der Kostümfundus lässt staunen: Allein 15.000 Paar Schuhe hat man im Keller gehortet. Während des Zweiten Weltkriegs fanden die weltbesten Opernsänger und Dirigenten Europas hier ihr künstlerisches Asyl. Auch heute noch singen Stars wie Anna Netrebko vor 2800 Zuschauern in dem luxuriös ausgestatteten Haus, dessen Interieur teilweise mit 22-karätigem Blattgold ausgestattet ist. Sponsoren wie Rolex machen’s möglich. Der „Golden Room“ des Hauses war einst Treffpunkt der Bourgeoisie. Auch die so genannte „Präsidentenbox“ sei „part of the show“, sagt unser Guide Ximena, die uns durch die Räume führt. Sie weist auf jene Loge hin, in der noch der Stuhl Evita Peróns existiert. „Wollen Sie ein Foto?“, werden wir gefragt. Wenig später machen wir uns auf zum bunten Künstlerviertel San Telmo mit seinen grellbunt bemalten Häuserwänden und seinen Antiquitätenmärkten, auf denen man auch jede Menge Straßenkünstler begegnet. An der Plaza Dorrego hat sich eine Musik-Combo aufgestellt, wir hören ergreifende Herz-Schmerz-Lieder mit viel „corazón“ und „emoción“. Um beides geht es später auch in einer sehr ambitionierten Tango-Show in der „Viejo Almacén“ (Alter Laden) genannten Bar. Wir erleben leidenschaftliche Tänzer, Musiker voller Spielfreude. Lassen uns von ihnen entführen in vergangene Zeiten voller Dekadenz, als Tango noch die Musik der Bordelle war, lauschen den von Bandoneon und Geigen begleiteten „Schmachtfetzen“. Und haben das Gefühl, als werde gleich jener Tango-Sänger Gardel die kleine, dunkle Bühne betreten. Ob es die elegisch tönenden Lieder von Sängern mit Blumen am Frack sind, ob leidenschaftlich einander umgarnende Tanzpaare: Die Künstler und Künstlerinnen des Abends performen auf enorm

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Amadea° Von Kap zu Kap

hohem Niveau und machen den Wandel des Genres Tango für die Gäste der Amadea miterfahrbar. Auf dem Weg zurück zum Schiff erzählt uns unser Guide Bernadette, dass der Tango in dessen Geburtsplatz, dem Hafenviertel La Boca, bereits früher schon jede Art von Aggression bei den damaligen Hafenarbeitern, den Estibadores, abgebaut habe. Viel hat sie, die als junges Mädchen sogar einst unter Piazzollas Dirigat in einem Chor auftrat, auch über den großen Tango-Star Gardel zu erzählen. Der stamme ja eigentlich aus Uruguay, richtig berühmt wurde er erst in Paris. Und: „Mit Ausnahme Montevideos werden Sie in Uruguay nirgendwo Tangomusik hören.“ Zeit für uns, endlich das Buch „Der Mann, der sich Gardel nannte“ zu lesen. Schwer beeindruckt und berührt kommen die Passagiere mit dem Bus zurück aufs Schiff. Alle sind sich einig: Das war das Ausflugs-Highlight dieser Reise schlechthin! So stellt man sich Emotionen in Argentinien vor. Was kann da noch kommen? Punta del Este! Nach Montevideo, das wir vorgestern besuchten, wartet hier ein weiterer Hafen Uruguays auf uns. Angeblich das „Sylt“ des Landes, ebenso elitär und teuer. Die Strände sollen überfüllt sein. Aber alle Landgänger sind entzückt, dass ausgerechnet eine Robbe neben unserer Tender-Anlegestelle in der Sonne liegt. Neben uns ankern noch zwei andere Kreuzfahrtschiffe. Das ist die Erklärung dafür, dass das Gedränge auf den Straßen ziemlich groß ist. Die höchste Lebensqualität Südamerikas soll man in dieser Stadt vorfinden, die als Besonderheit die Virgen de la Candelaria aufweist – eine kleine Kapelle, die direkt ins Meer hineingebaut wurde.

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echs Tage liegen noch vor uns, bevor es wieder nach Hause geht. Es wird täglich kühler, nur noch 22 Grad zeigt das Thermometer an. Am Seetag vor dem argentinischen Puerto Madryn verwandelt sich Deck 8 in einen bayerischen Marktplatz, auf dem Freibier, Obazda und Käsekrainer für gute Laune sorgen. Die Kreuzfahrtdirektorin und die Reiseleiterinnen tragen dazu fesche Dirndl. Der Sonnenaufgang vor Puerto Madryn ist so himmlisch wie das tägliche Abendrot zum Abend-Buffet betörend. Auch heute wieder beglücken uns die Millionen kleiner Wolkenknäuel am Himmel. Vor drei Tagen noch bei tropischen 30 Grad im Rio de la Plata geschwommen, gleiten wir heute mit unserem Traumschiff – die Fernsehleute haben uns in Montevideo verlassen – den letzten, ganz andersartigen, Eindrücken entgegen. Großartige Erlebnisse erwarten uns hoffentlich. Bei zehn Grad Außentemperatur werden wir allmählich auf die Kälte der kommenden Tage vorbereitet. Während Kreuzfahrtdirektorin Manuela auf Deck 10 in der VistaLounge südamerikanische Indianermärchen vorliest, erteilt Fitnesstrainerin Silvia nebenan eine Qigong-

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Lektion, auf dass die Energieströme fließen mögen. Die Köche bereiten am Pool eine Lamm-Grillstation vor. Das alles ist es ja, was Seereisen wie diese mit der Amadea auszeichnet: Sie bringt uns Passagiere auf angenehme Art dazu, sich auch mit den (Ess-)Kulturen des jeweiligen Landes auseinanderzusetzen. Schließlich stehen heute Nachmittag und morgen unter anderem Ausflüge zu Naturreservaten und Schafsfarmen an.

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chon morgens um sechs stehen anderntags die ersten Busse an dem Pier von Puerto Madryn. Die meisten Gäste fahren nach Punta Loma. Dort kann man Seelöwen in ihrer ureigensten Umgebung beobachten, Kormorane nisten in Felsspalten. Direkt vor unserer Anlegestelle haben wir wieder ein Seelöwenpärchen auf einer Plattform quasi „vor der Haustür“ liegen. Der Südwind fegt mit 35 Stundenkilometern über den Puderzuckersand des Strands und die Fußgänger fast von der Promenade. Diejenigen Passagiere, die trotz des widrigen Wetters einen Ausflug zur Halbinsel Valdés gemacht haben, kommen abends strahlend zurück an Bord. Sie sahen Pinguine, ganz nah. Noch zwei Seetage bis Punta Arenas. Perfekt, um die so informativen Vorträge der Bordlektorin zu besuchen. Klug und bestens vorbereitet doziert sie über das sturmumtoste Feuerland – „ab 80 Stundenkilometern erst spricht man hier von Wind“ –, über den BeagleKanal, Ushuaia und die Inselwelt um Kap Hoorn, von smaragdgrünen Seen, vom „größten Schiffsfriedhof der Welt“. Mittschiffs genießen einige Spaziergänger in „leichten Jäckchen“ noch ein letztes Mal die Sonnenstrahlen, bevor wir morgen definitiv in kälteren Gebilden sein werden. Nur noch 24 Stunden, dann werden wir die Magellanstraße befahren. Fast vier Wochen befinden wir uns jetzt auf der Amadea, in drei Tagen werden wir in Ushuaia von Bord gehen. Die Wassertemperatur ist inzwischen auf 12 Grad gesunken, 281 Seemeilen entfernt ist Punta Arenas. Einer der Offiziere berichtet von Walen, die er heute backbord gesichtet hat. „Sie sahen so aus, als wollten sie uns begleiten.“ In der Vista-Lounge spielt der Bordpianist: „Don’t cry for Me Argentina“. In Punta Arenas müssen letzte Souvenirs besorgt werden und jede Menge Mitbringsel, auf denen die Abbildung von Pinguinen nicht fehlen darf. Auf Mützen, Schlüsselanhängern, auf Pullovern und Socken aus Alpaka-Wolle. Auch die Tageszeitung hier heißt „El Pingüino“. Wie auch sonst? In den Cafés rund um die Plaza de Armas wird natürlich Mate-Tee getrunken. In unserem kleine Café steht ein alter Bullerofen, der wohlige Wärme verströmt. Am nächsten Morgen befahren wir den Beagle-Kanal. Welch ein Glück, dass unsere Kabine backbord liegt. So haben wir die Möglichkeit, dieses einmalige Natur-


BRASILIEN

Südatlantik NAMIBIA

Rio de Janeiro Santos Ilhabela

Lüderitz

ARGENTINIEN

Montevideo U R U G U AY Buenos Punta del Este Aires

CHILE

Puerto Madryn

Tango, Trubel, Traditionen

Walvis Bay

Kapstadt SÜDAFRIKA 0

500 km

Punta Arenas Ushuaia Kap Hoorn

Eine Reise von Kapstadt bis zur südlichsten Stadt der Welt.

Kapstadt

Buenos AireS/ARGENTINIEN

Zwei Millionen Einwohner. Hier begann im 18. Jahrhundert die europäische Besiedlung, als die Holländer am „Kap der Stürme“ eine florierende Kolonie errichteten.

Dynamisch und überwältigend ist der erste Eindruck der Stadt, in deren Umkreis 15 Millionen Einwohner leben. Die im Schachbrettmuster angelegten Straßen machen allerdings die Orientierung für Besucher leicht.

Lüderitz/Namibia schauspiel bequem vom Liegestuhl aus zu genießen. Früh aufstehen, gucken und staunen. Grün schimmert das Wasser des Beagle-Kanals. Wir fahren die „Allee“ der Gletscher entlang. Als Gruß an ihre alte Heimat hatten Auswanderer, die sich hier vor 100 Jahren niederließen, diesen Eisriesen die Namen ihrer europäischen Heimatländer gegeben. Es blieben die Namen der Gletscher. Zum Greifen nah der Gletscher Francia und andere, deren blaue Gletscherzungen hereinreichen bis ins Meer. Es stimmt, was Kapitän Flohr am Anfang dieser Reise versprach: „Bis zur Ankunft in Ushuaia werden Sie alle vier Jahreszeiten durchlebt haben.“

Fotos: Dagmar Zurek, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

N

achmittags wird die Sicht immer schlechter. Die See ist relativ ruhig. Mit 16 Knoten umschiffen wir im Regen Kap Hoorn. In der Kopernikus-Bar werden abends „Kap-Hörnchen“ serviert. Bei der Ankunft am frühen Morgen in Ushuaia hat sich, wie hier üblich und auch angekündigt, der Wind dramatisch verstärkt. Alle Pläne der Schiffsleitung sind hinfällig. Der Hafen ist geschlossen. Es heißt warten, bis der Wind nachlässt. Können die Heimflüge der anreisenden Gäste überhaupt realisiert werden? Die Amadea driftet, der Anker kann nicht zu Wasser gelassen werden. Spazieren gehen auf Deck ist unmöglich bei Böen von 45 Knoten. Ein letztes Mal genießen noch alle Passagiere Chefkoch Dohauers phänomenales Mittagsmenü, bis um 14 Uhr endlich unser Schiff am Pier der südlichsten Stadt der Welt festmacht. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehmen wir Abschied von unserem temporären Zuhause und der so fürsorglichen Crew. Um Sara Vial, die chilenische Schriftstellerin, zu zitieren: Wir machen uns „mit dem letzten Aufbrausen der arktischen Winde“ auf zum Flughafen. Wann schließlich unsere Chartermaschine nach Frankfurt abhob angesichts der tobenden Stürme rund um Feuerland, das wiederum ist eine ganz andere Geschichte. Text: Dagmar Zurek

Früher war es der erste Hafen in Deutsch-Südwestafrika. Noch heute beeindruckt das Städtchen durch seine deutsche Architektur.

WaLVIS BaY Wichtigster Wirtschaftsfaktor des einzigen Seehafens zwischen Kapstadt und Angola ist Salzgewinnung.

Rio de Janeiro/Brasilien Zur heimlichen Hauptstadt Brasiliens wurde die Stadt mit seinen 6,3 Millionen Einwohnern durch die sich harmonisch über Hügel, Strände und Wälder erstreckende Landschaft. Mit der Zahnradbahn geht es hinauf zum Wahrzeichen, dem Corcovado-Felsen mit der berühmten Christus-Figur.

Ilhabela Ist mit knapp 340 Quadratkilometern die größte brasilianische Meeresinsel. Das Schnorchelparadies diente früher als Piratenzuflucht und steht größtenteils unter Naturschutz.

Santos Verfügt über die bedeutendsten Hafenanlagen Brasiliens. Die 1920 gebaute Straßenbahn Passeio de Bonde fährt alle 15 Minuten zu den wichtigsten Attraktionen der Stadt.

Montevideo/Uruguay Dieses wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum Uruguays soll die beste Lebensqualität aller lateinamerikanischen Großstädte bieten. Sprichwörtlich ist die Leidenschaft ihrer Einwohner für Tango und für Mate-Tee.

Punta del Este/Uruguay Eines der gefragtesten Reiseziele Uruguays ist dieser mondäne Badeort mit seinen paradiesischen Stränden, der vom internationalen Jetset entdeckt wurde.

PueRto Madryn/ARGENT. Spärlich ist die steppenartige Vegetation in der Umgebung, doch die Weite und Stille der patagonischen Hochebene faszinieren.

Magellanstrasse An der atlantischen Einfahrt in den Kanal, am Cabo Virgenes, treffen sich die Grenzlinien von Argentinien und Chile. Über 670 Kilometer führt die Magellanstraße vorbei an den Ufern Patagoniens und Feuerlands.

Punta Arenas/Chile Mitte des 19. Jahrhunderts als Strafkolonie und Militärstützpunkt gegründet, wurde diese Hafenstadt dank der von Magellan entdeckten Ostwestpassage zum wichtigsten Handelszentrum Südpatagoniens.

Feuerland/Kap Hoorn Südöstlichste Spitze der kleinen Isla Hornus. An mehr als 200 Tagen im Jahr herrschen hier Stürme. 20 Meter hohe Wellen sind nicht selten.

Ushuaia/Feuerland Die südlichste Stadt der Welt mit ihren 60.000 Einwohnern hat sich vom Goldgräber- und Missionarsstädtchen zu einem Hotspot für Rucksacktouristen und Teilnehmer von Antarktis-Expeditionen entwickelt. 5/2017

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Eine schwimmende Oase ist die Amadea mit ihrer dezenten Eleganz, der Großzügigkeit und überschaubaren Einteilung ihrer acht Decks. Die Außendecks bieten frische Seeluft, Liegestühle an Sonnen- wie Schattenplätzen und eine Rundum-Promenade.

Beliebt bei sportlichen Gästen ist der große Golfgarten auf dem Sonnendeck. Hier können Golfer unter freiem Himmel ihren Abschlag trainieren.

Auf dem Panoramadeck kann man in der geräumigen Spa- und Wellnesslandschaft in Sauna und Whirlpool schön die Seele baumeln lassen.

Alle Kabinen der Amadea liegen außen. Die Suiten bieten getrennte Schlaf- und Wohnzimmer, die Junior-Suiten einen abgetrennten Sitzbereich.

In den eleganten Nichtraucherrestaurants „Vier Jahreszeiten“ und „Amadea“ kann mittags und abends aus mehrgängigen Menüs gewählt werden.

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schiffstest

Ein modernes First-Class-Kreuzfahrtschiff mit ganz viel Flair Die Amadea begeistert mit aufmerksamem Service und viel Platz zum Relaxen in stilvoller, komfortabler Umgebung. Schiff Die Amadea, 1991 als Asuka in Japan vom Stapel gelaufen, befährt seit 2006 die Weltmeere für die Phoenix Reisen GmbH Bonn. Das Phoenix-Flaggschiff wurde regelmäßig renoviert, zuletzt im Jahre 2016, und ist inzwischen bekannt geworden als ZDF-„Traumschiff“. Hier werden alljährlich die Dreharbeiten zur gleichnamigen Fernsehserie gedreht. Die Reiserouten der Amadea erstrecken sich von den Küsten des Mittelmeers über den Atlantik in die Karibik und nach Mittelamerika. Auch die Hafenstädte von Orient, Asien und Südafrika werden angefahren.

Reederei 1988 charterte das Bonner Unternehmen langfristig die Maxim Gorki und stieg damit in den Kreuzfahrtmarkt ein. Phoenix Reisen bietet Kreuzfahrten an auf den Hochseeschiffen Amadea, Artania, Albatros, auf der Deutschland sowie auf 40 Flussschiffen.

Fahrtgebiet Weltweit.

Kabinen Die Kabinen mit ihrer gemütlichen, modernen Möblierung sind in mehreren Kategorien buchbar von der Außenkabine mit Bullaugen (ab 16,5 m2) bis zur Superior-Kabine und Suiten, zu denen man durch große Schiebetüren auf den privaten Balkon gelangt. Spa-Suiten verfügen über einen Whirlpool auf dem Balkon. Die mit 71 Quadratmetern geräumigste Royal Suite bietet u. a. Wintergarten, separaten Schlafraum, begehbaren Kleiderschrank, Badezimmer mit Dusche und Wanne sowie ein Gäste-WC. Zur Ausstattung aller Kabinen

gehören u. a. Flachbildfernseher mit Satellitenprogramm, VideoService, Internetanschluss mit Netzwerkkabel fürs eigene Laptop sowie Telefon, individuell regulierbare Klimaanlage, Safe und Minibar. Kabinenservice.

Gastronomie Zwei gleichwertige Restaurants, „Vier Jahreszeiten“ und „Amadea“, die Platz bieten für 630 Gäste, erlauben freie Sitzwahl in einer Sitzung. Menüwahl auf Wunsch mit Schonkost oder vegetarisch. Tischweine und Säfte zu den Mahlzeiten sind im Reisepreis inkludiert. Es werden bis zu sieben Mahlzeiten serviert, vom FrühaufsteherSnack bis zum Mitternachtsimbiss. Maritime Freiluft-Events wie Frühschoppen, Austernbuffets und destinationsbezogene Barbecues. Sieben Bars und viele Salons wie die Observation-Lounge und der Rauchersalon bieten einen BarService. Die Getränkepreise sind sehr niedrig (Sekt 3 Euro, Bier ab 2,10€Euro, Longdrinks 3,90 Euro€plus 7 % Service). Beliebteste Treffpunkte der Gäste: das Kaminzimmer mit angeschlossener Bibliothek, die Vista-Lounge mit Ausblick auf das Meer.

Service Der Service ist sehr gut, dabei unaufdringlich und freundlich. Die Mitarbeiter aus Asien und osteuropäischen Ländern verfügen allesamt über gute Deutschkenntnisse. Ein Trinkgeld ist nicht obligatorisch. Als Richtlinie bei Zufriedenheit werden 5 Euro pro Gast und Tag empfohlen. SelfserviceWaschsalon. Gäste mit PhoenixSilver- oder -Gold-Service erwarten u. a. Blumen undChampagner, Ferngläser zur Benut-

zung während der Reise und ein kostenloser Wäscheservice.

Sport und Wellness Die modernen Spa- und Wellnessbereiche verfügen über mehrere Saunen, Ruhezonen und einen Beauty-Salon. Ein Außenpool, ein Whirlpool und eine Rundum-Promenade mit Joggingpfad. Ein großer OpenAir-Golfgarten, zweckmäßig ausgestattetes Fitnesscenter. Vielfältige Aerobic- und Gymnastikkurse. Massagen gegen Gebühr.

Shopping Es gibt eine kleine Shoppingarkade. Ausgewählte Kleidungsstücke findet man ebenso hier wie Dinge für den täglichen, persönlichen Bedarf.

Dresscode Der Dresscode ist vorwiegend leger bis sportlich-elegant. Je nach Länge der Reisen werden zwei- bis dreimal pro Reise Gala-Abende veranstaltet, für die es sich empfiehlt, Gala-Abendkleidung mitzunehmen.

Bordprogramm

Preisniveau

Professionell gestaltete Kurse zu Malerei, Internet, Fotografie. Je nach Witterung Poolpartys. Kabarett- und Musical- Shows in der zweistöckigen AtlantikLounge und anspruchsvolle Darbietungen klassischer Musik oder modernen Tanztheaters mit Tänzern des Show-Ensembles. Bordkino, Gottesdienste. Klaviermusik zur Tee- oder Kaffeestunde.

Die Tagesrate beträgt bei Belegung einer Drei-PersonenKabine pro Person ab 190 Euro, jeweils ohne Flüge..

★★★★

Ausflugsangebot Die Ausflüge sind seitens der Reederei bzw. deren Agenturen präzise und gewissenhaft geplant, sie bewegen sich im mittleren Preisniveau. Vorträge und Bildpräsentationen über die jeweiligen Reiseziele werden von fachkundigen Destinations-Lektoren durchgeführt. Auch die sehr guten, informativen Tagesprogramme bereiten optimal auf Landgänge vor.

Publikum Das Publikum setzt sich vorwiegend aus Paaren aus deutschsprachigen Ländern zusammen, weniger aus Familien mit kleinen Kindern. Auch für Alleinreisende ist dieses Schiff ideal.

AMADEA Stärken: - Großzügig gestaltetes Schiff mit dem Ambiente eines First-Class-Hotels - Der aufmerksame Service des freundlichen Teams - Die hochwertige, erstklassige Küche - Ein reichhaltiges, umfangreiches Bord-Unterhaltungsprogramm für alle Interessen Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 600 Crew: 300 Baujahr: 1991/2013 Flagge: Bahamas BRZ: 29.000 Länge/Breite: 193 m/25 m

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Ocean Adventurer° Kanadische Arktis

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Abenteuer in der

kalten Wildnis An Bord der Ocean Adventurer erkunden die Entdecker unter den Kreuzfahrern beeindruckende Naturlandschaften und die exotische Kultur in GrĂśnland und der kanadischen Arktis.

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ocean Adventurer° Kanadische Arktis

A

ls wir Uummannaq nachmittags verlassen, den „Herzberg“, der wie eine schwere Perle in den Fjord nördlich der Disko Bay hinabfällt, liegen gute zwanzig Stunden auf See vor uns. Hinter uns die Traumszenerien an der Westküste Grönlands: die Fahrt an den Rand der Eiskappe bei Kangerlussuaq, wo wir im tiefrot angemalten Jumbo-Jet, von Kopenhagen kommend, gelandet waren. Dann Sisimiut, das – einmalig für diesen Westteil der größten Insel der Erde – mit einwandfreien Teerstraßen aufwartet, das kleine Museum pittoresk gelegen mit fünf Meter langen Walknochen als Eingangstor. Der Eisfjord mit glänzendem Wasserlauf und mit sich dahinter gewaltig aufbauenden Eisbergen bei Ilulissat. Die ersten Buckelwale, die vor der kilometerlangen Gletscherfront des Eqip Sermia ihre Wasserfontänen beim Ausatmen nach oben schießen, davor die immer wieder auftauchenden Ringelrobben, die ihr Spiel mit unseren Zodiacs treiben. Bei nicht nachlassendem Sonnenschein und einer ununterbrochenen Tageshelligkeit begeistert Grönland, wie ein von innen leuchtender gigantischer Gral, wohl kaum an Schönheit übertreffbar. Doch dies ist nur der erste Teil unserer Kreuzfahrt, die wir mit der Ocean Adventurer, einem mittelgroßen Expeditionsschiff mit der Eisklasse 1A, also geschaffen auch für die Bewältigung extremer Eisverhältnisse, unternehmen. Quer durch die Baffin Bay, die Davis Strait entlang in Verfolgung des 72. Längengrades, erreichen wir gegen Morgen die Ostküste von Baffin Island. Die größte Insel des kanadisch-arktischen Archipels erscheint uns zunächst nur als schmaler Silberstreifen, dann können wir die abgehobelten dunkelgrauen Steinmassen aus dem beschneiten Küstenverlauf ausmachen, vor uns zwischen Schiff und Küste unzählige Eisberge. Zum Einklarieren nach Kanada ankern wir vor Pond Inlet, das sich mit seinen Häusern hinter einem Sandstrand auf einer steil ansteigenden Landrampe

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Die bunten Holzhäuschen der Siedlungen in Westgrönland bringen inmitten rauer Landschaften Farbe ins Spiel.

erstreckt. 1500 Inuit leben hier. Eine Folklore-Aufführung findet im Gemeindezentrum statt, zu dem wir in gleißendem Sonnenschein schweißgebadet hinaufwandern, denn die „nasse Landung“ hat uns zu Gummistiefeln, Wasserhose und Parka gezwungen. Zur kanadischen Nationalhymne müssen wir alle aufstehen. Der doppeltönige Kehlgesang ist genauso eindrucksvoll, wie ich ihn aus der Mongolei und Ost-Sibirien in Erinnerung habe. Nur zehn Kreuzfahrtschiffe legen hier während der drei eisfreien Monate im Jahr an. Die Inuit begrüßen uns mit offenen und lachenden Gesichtern. Am nächsten Morgen dann, der dichte Nebel hatte sich während der Fahrt in den Lancaster Sound aufgelöst, eine unvergessliche Begegnung mit einem Polarbär. Er wird auf einer Eisscholle gesichtet. Mit fast ganz abgestellten Motoren nähern wir uns. Der Eisbär hatte eine Robbe gefangen, breite Blutspuren auf der Eisscholle zeigen uns die Choreografie seines Großen Fressens. In der Croker Bay eine kilometerlange Gletscherwand, in unseren Zodiacs sind wir gut zwei Stunden vor den Gletschern und zwischen den Eisbergen unterwegs. Steuerbords Devon Island, übrigens – wenn das kein Superlativ ist! – die größte unbewohnte Insel unserer Erde. Grönland ist die größte, Baffin Island immerhin die fünftgrößte Insel unserer Erde. Nun haben wir also den Eingang zur Nordwestpassage passiert. Von nun an sind die Entdeckungs-Abenteuer dieser den Atlantik mit dem Pazifik verbindenden Straße durch den arktischen Inselarchipel die Topthemen der Vorträge unseres Wissenschaftsteams in der Hauptlounge. Unzählige haben ihre Namen in die Arktiskarte eintragen lassen: Frobisher (mit dem 1576 alles begann), Baffin, Byrot, Kane, Ross, McClure, McClintock, Hall, Barrow, Devon, Somerset, dann vor allem John Franklin und Crozier, Davis, Barry und – als erster Durchquerer der Nordwestpassage, zumindest in der Neuzeit – Amundsen (1903). Die Entdeckungstour von Franklin und Crozier ist ein tragischer Höhepunkt


Weiße Kunstwerke: Im Licht des arktischen Sommers wirken die Eisformationen noch beeindruckender.

2018 2019

innerhalb der Suchprogramme nach der Nordwestpassage. Die beiden Schiffe Erebus und Terror, mit insgesamt 129 Mann unter dem Befehl von John Franklin, hatten 1845 ihre erste Überwinterung in der sicheren Bucht von Beechey Island. Hier ankern wir und fahren mit den Zodiacs an Land. Wir besuchen die Grabstätten der ersten drei Toten der Franklin-Expedition. Ein weiterer Höhepunkt ist unsere Anlandung in Port Leopold, ein verlassener Außenposten der Hudson Bay Company, an der Nordostspitze von Somerset Island. Hier überwinterte James Clark Ross 1848 während seiner Suche nach der verschollenen Franklin-Expedition. Immer wieder verblüffend die topografische Vielseitigkeit dieses arktischen Archipels, von dem man erwartet hatte, nur gigantische flache, pfannkuchenähnliche Inseln im Meer schwimmen zu sehen. Ähnlich wie in den Kykladen der Ägäis kann man hier immer mindestens eine Insel sehen, hat also fortwährend Blickkontakt zu starren, abgeschabten Felspartien. Eine der schönsten ist der einen halben Kilometer lange Steilfelsen von 265 Meter Höhe an der Prince Leopold Island. Die See ist zu unruhig, um die Zodiacs zu Wasser zu lassen, doch können wir, da der Kapitän unser Schiff dicht vor diesen Felsen positioniert, in aller Muße die reiche Vogelwelt, Lummen, Krabbenund Papageientaucher, Dreizehenmöwen bewundern. In den Spalten des Steilabfalls haben die Vögel, trotz der Artenvielfalt friedlich nebeneinander lebend, ihre Nester in die natürlichen Bruthöhlen gebaut. Ein besonderer Höhepunkt unserer Tour ist dann

Die Welpen der Arbeitshunde machen sich auch prima als knuddlige Haustiere.


Beechey Island Prince Leopold Island

Croker Bay Kanada

Pond Inlet

USA

Kugluktuk

Gjoa Haven KANADA

Baffin Bay

Ilulissat

Sisimiut Kangerlussuaq GRÖNLAND 0

200 km

die Fahrt durch die Bellot Strait. Diese schmale Felsstraße, an der engsten Stelle gerade einen knappen Kilometer breit, trennt in ihrer Länge von 33 Kilometer den arktischen Archipel, hier also die Somerset Island, von der Nordspitze des amerikanischen Kontinents, der Boothia-Halbinsel. Wir wollten eine Weltpremiere verwirklichen und in Zodiacs die Straße durchfahren. Doch zwingt uns der „Swell“, der die See plötzlich in rasante Bewegung brachte, an Bord zu bleiben. So passieren wir den nördlichsten Punkt des amerikanischen Kontinents, Zenith Point. Zu beiden Seiten, nach Süden hin 750 Meter hoch, nach Norden 450 Meter, steile Landhänge. Hier stoßen die Strömungen aus dem Atlantik auf die aus dem Pazifik, die Zodiac-Fahrt wäre also auf alle Fälle nicht ungefährlich gewesen.

W

ieder in offenem Meer, in der Franklin Strait, stoßen wir bei einem Landgang auf Moschusochsen und auf Karibus, ziemlich weit entfernt und eher nur mit dem Tele oder Fernglas zu finden. In der weiten und flachen Cumberland-Bucht der King William Island gehen wir in die Boote. Hier müssen wir auch bleiben, weil ein Eisbär in Ufernähe auf Nahrungssuche ist. Doch das ist unser Glück. So können wir in dieser Bucht mehrere hundert Belugawale sichten, gewaltige Schwärme, die im Geleitzug um unsere Zodiacs mit ihren weißen, bis zu sechs Meter langen Körpern und mit ihren typischen Blasfontänen am Ufer entlangschwimmen. Selbst von unserer Crew und auch vom Wissenschaftsteam hatte vorher keiner Ähnliches in diesem Ausmaß gesehen. Fast drei Stunden fahren wir im Zodiac innerhalb dieser riesigen Bucht, der Wind raut auf, die Rückfahrt zum Schiff wird recht bewegt. Das BBQ-Essen auf dem offenen Hinterdeck rundet diesen schönen Tag ab. Zum ersten Mal wird es nachts ein bis zwei Stunden richtig dunkel. Umso mehr freut uns eine leuchtende Frühsonne in unserem Kabinenfenster auf der Backbordseite. Bei strahlendem Sonnenschein vor uns die Häuserfront von Gjoa Haven am Landfall zum Meer hin. Hier sogar ein kleiner Hafenpier, an welchem unsere Zodiacs anlegen können. Amundsen hatte hier zwei Winter und Sommer verbringen müssen, so fest hatte das Eis sein

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Schiff Gjøa stranguliert. Hier lernte er von den lokalen Netsilik Inuit alles über Jagen und Überleben, vor allem den Umgang mit Polarhunden. Was ihm später bei der Eroberung des Südpols die Trophäe des Erstbezwingers einbrachte, nur vier Wochen vor dem Engländer Scott. In Gjoa Haven in einem begeisternden Museum gibt es Fundstücke aus dem Franklin-Desaster, darunter die Glocke der Erebus. Die Inuit begrüßen uns zu einer abermaligen Folklore-Aufführung – mit Karibu-Suppe und Würfeln aus rohem Robbenfleisch vorweg. Ein weiterer Stopp, nach unserer Fahrt durch den Queen Maud Gulf, in Cambridge Bay auf Victoria Island. Auch hier die See ruhig, fantastischer Sonnenschein, sodass wir uns einige Stunden auf dem Achterdeck sonnen können. Im Community Center bleibt uns eine weitere Folklore-Aufführung nicht erspart, die Inuit-Frauen können unsere Damen mit aus Knochen gefertigtem Schmuck – Ketten, Ohrhängern, Tupilaks – erfreuen. Bei einer Tundra-Wanderung können wir die Reste einer Early Warning System-Anlage, die die Amerikaner zu Reagans Zeiten hier überall aufgestellt und somit die Russen in die Knie gezwungen hatten, sehen. An Bord auf dem Achterdeck ein Anti-SkorbutCocktail. Von den sieben Verläufen der Nordwestpassage führen jenseits westlich von Cambridge Bay vier durch den Amundsen Gulf Richtung Beaufort Sea, an Herschel Island und Point Barrow vorbei in die Bering-Straße, die Landenge zwischen Nordamerika und Asien. Unser letzter Fahrabschnitt bringt uns in den Amundsen Gulf, wo wir aber nach Kugluktuk abbiegen. Hier sind wir wieder auf nordamerikanischem Festland. Eine unbeschreiblich schöne Reise an den Rand unserer Welt geht zu Ende. Jeder der Teilnehmer, egal ob er von einer Polarobsession beherrscht ist – die meisten sind es – oder nur mit offener Neugierde diesen Teil unserer Erde entdecken wollte, ist begeistert. Dies ist eine Reise, die man nur einmal in seinem Leben macht und die auch heute noch, denn Technik und Fortschritt können hier nicht allzu viel ausrichten, eine extreme Qualität von Pionier- und Abenteuergeist vermittelt. Text: Ralf Huber Diese Expeditions-Kreuzfahrt mit umgekehrtem Reiseverlauf führt IKARUS TOURS in Zusammenarbeit mit PolarNEWS erneut im Herbst 2018 durch. Reisetermin: 9. bis 25. September 2018. Beratung und Buchung unter Tel. 06174 - 2902-50, kreuzfahrten@ikarus.com, www.ikarus.com.

Fotos: Ikarus, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Cambridge Bay


schiffstest

Auf dem Sonnendeck genießen Gäste die vorbeiziehenden Landschaften. Aber auch das Restaurant bietet schöne Ausblicke.

Die Ocean Adventurer, vormals Sea Adventurer, ist nicht zuletzt aufgrund ihrer überschaubaren Größe bestens geeignet für authentische Expeditionskreuzfahrten mit persönlichem Flair. Buchbar sind die Reisen über Ikarus Tours.

Expeditionen in komfortablem Ambiente Die Gäste der ocean Adventurer entdecken die Polarregionen mit vielen Annehmlichkeiten an Bord. Schiff Die Ocean Adventurer ist ein kleines, ansehnliches Schiff mit einem für Eisfahrten verstärkten Rumpf. Stabilisatoren sorgen für eine ruhige Lage des Schiffs auch in unruhiger See. Das Innendekor wird bestimmt durch Holz und Messing und sorgt für eine angenehme Atmosphäre.

Veranstalter Die 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ikarus Tours sind in der Bürozentrale in Königstein im Taunus mit der Planung, Abwicklung und Durchführung eines umfangreichen Reiseprogramms beschäftigt, das in den Katalogen FERNE WELTEN, EXPEDITIONSKREUZFAHRTEN und Private Selection veröffentlicht wird.

Der Fokus liegt klar auf aktiven Entdeckerreisen.

ausgestattet. Alle verfügen über eine eigene Dusche und WC.

fachkundigen Expertenteam informative Vorträge gehalten.

Fahrtgebiet

Gastronomie

Ausflugsangebot

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gelang Roald Amundsen die Entdeckung der Passage. Sie ist die kürzeste und damit schnellste Verbindung für Schiffe nach Japan oder Indien, zumindest theoretisch. Praktisch ist sie bis auf wenige Wochen im Jahr kaum passierbar, denn extreme Kälte, ein Gewirr aus Inseln, Passagen und Riffen, ewiges Zwielicht und nicht zuletzt Eis versperren den Weg.

Im ansprechenden Speisesaal mit großen Fenstern werden die Mahlzeiten nach amerikanischer Küche zubereitet und in einer Essensitzung serviert.

Zehn Zodiacs stehen für Anlandungen zur Verfügung. Oft bleiben die Gäste auch im Gummiboot sitzen und genießen von dort die Landschaften.

Service

Publikum

Eine 72-köpfige, freundliche Crew kümmert sich um die maximal 122 Passagiere. Die Bordsprache ist Englisch.

International, aktiv und abenteurlustig.

kabinen Die insgesamt 61 Kabinen sind alle außen gelegen und gemütlich sowie ansprechend

Dresscode

Im kleinen Fitnessraum und bei einer anschließenden Massage können die Gäste entspannen.

Es gibt keine allgemeinen Kleidervorschriften. Tagsüber ist man mit praktischer, warmer Kleidung gut beraten, am Abend kann es etwas formeller sein.

Bordprogramm

Preisniveau

In der Lounge werden vom

Ab ca. 790 Euro pro Person/Tag.

Sport & Wellness

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AMALIA° Kroatien

Aktive Erholung in der

Adria

Von Split nach Dubrovnik führt die Mini-Kreuzfahrt der familiären Amalia von Katarina Line. Im KroatienUrlaub können Gäste sowohl relaxen als auch aktiv sein.

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Der Kacic-Platz mit der St. Markus-Kirche und den Bergen im Hintergrund bietet die perfekte Kulisse für ein Foto.

Juri (rechts) und das Team bei der Willkommenspräsentation. Die Crew steht den Gästen mit Rat und Tat zur Seite.

Die Amalia sieht durch ihre Größe fast wie eine Privatyacht aus.

Beim Blick durch das Grüne lässt sich der traumhafte Salzsee erkennen.

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AMALIA ° Kroatien

Die weitläufige Terrasse bietet genügend Sitzgelegenheiten für alle Gäste.

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AMALIA ° Kroatien

Die von Palmen gesäumte Hafenpromenade von Makarska ist sehr idyllisch und absolut einen Besuch wert.

Bei Sonnenuntergang sieht die Amalia besonders prächtig aus.

Bei einem Spaziergang durch Makarska fallen auch die vielen kleinen Gassen auf.

G

roßer Trubel ist angesagt an diesem Samstagvormittag im Hafen von Split, der zweitgrößten Stadt Kroatiens, die sich im Herzen Dalmatiens befindet. Die Sonne scheint grell auf die vielen kleinen weißen Yachten, die sich hier nur so tummeln. Die Leute spazieren an der Promenade entlang, beobachten die Schiffe oder trinken gemütlich einen Kaffee in einem der Lokale. Es dauert nicht lange, bis ich mein Zuhause für die nächsten drei Tage gefunden habe. Die Amalia von Katarina Line steht bereit für die Einschiffung. Maximal 36 Personen haben darauf Platz. Das kroatische Unternehmen ist bekannt für seine Vielfalt an Yachten, welche in der Adria unterwegs sind, darunter traditionelle Segelschiffe und Luxusyachten. Auf dem Schiff zeigt sich die Crew in ihren türkisfarbenen Katarina Line-Shirts. Die ersten Gäste begeben sich an Bord und orientieren sich auf dem Schiff. Empfangen werden wir zunächst ganz individuell von Juri, unserem Kreuzfahrtleiter für die nächsten Tage. Die Kabinen werden noch hergerichtet, aber es gibt bereits eine erste kleine Einführung. Das vorher angekündigte Wildwasserrafting auf dem Cetina-Fluss sowie Ziplining sind noch ungewiss, da es darauf ankommt, wie viele Teilnehmer mitmachen möchten, erzählt mir Juri. Über W-LAN verfügt das Schiff zum Glück – auf dem Hauptdeck, nicht in den Kabinen. Das Hauptdeck besteht größtenteils aus einem Restaurant sowie einer weitläufigen Terrasse, die mit blauem Teppichboden ausgelegt ist. Die Tische auf der Terrasse sind aus dunklem Holz, die Stühle aus beigefarbenem Rattan. Auch die Sitzgelegenheiten in dem knallorangefarbenen Restaurant mit Bar sind in Beige gehalten. Alles wirkt etwas zusammengewürfelt und doch gemütlich. Schließlich sind die Kabinen fertig, sodass wir diese beziehen können. In meiner befinden sich zwei Betten mit lilafarbenen Bettdecken und ein heller Laminatboden. Über den Betten hängen bunte Bilder mit pinken Rahmen. Ein Nacht- sowie Kleiderschrank stehen ebenfalls in der Kabine. Zwei Bullaugen sorgen für Tageslicht und geben dem Raum etwas Tiefe. Kaum sind die Sachen ausgepackt, steht auch schon die Begrüßung an. So versammeln wir uns auf dem Hauptdeck und warten mit einem Willkommenscocktail in der Hand gespannt darauf, was uns Juri und die Crew zu berichten haben. Zunächst steht die Erklärung der Sicherheitsvorkehrungen an, dann erläutert Juri grob, was uns heute und in den nächsten Tagen erwartet: Das idyllische Makarska und die Insel Mljet mit ihrem Nationalpark gehören zu den Highlights dieser Fahrt. Für den Großteil der Gäste geht es danach noch zurück Richtung Split. Juri bittet uns eindringlich, die Abfahrtszeiten im Auge zu


Split K R O AT I E N

Makarska Ausschnitt Italien

behalten. Er erzählt, dass im letzten Jahr eine Frau aus Brasilien morgens zum Joggen an Land war und nicht rechtzeitig zurück an Bord kam. Ihrem Ehemann fiel dies leider erst gegen Mittag auf, als das Schiff schon einige Stunden unterwegs war. Diese kleine Anekdote sorgt bei uns allen für ein Schmunzeln. Zum Lunch gehen wir gemeinsam in das Restaurant, ich setze mich an einen der länglichen Tische. Das Publikum ist sehr international, und auch vom Alter her besteht eine gute Mischung. Mir gegenüber sitzen die Ehepaare Caroline und Martin sowie Mike und Jill aus England. Beide Paare bevorzugen kleinere Schiffe und wollen demnächst gemeinsam auf dem Mekong reisen. Neben mir haben es sich außerdem Denise und John aus Kapstadt gemütlich gemacht. John berichtet mir, dass er stolzer Südafrikaner ist und die Zeit für Afrika bald kommen würde. Das Mittagessen besteht aus einem Drei-GängeMenü mit einem kleinen Salatbuffet. Zur Vorspeise gibt es eine salzige, klare Suppe, zur Hauptspeise Hähnchen mit Kartoffeln, und als Dessert servieren die Kellner Eis. Das Essen ist einfach, aber gut gewürzt und schmeckt allen. Da sich hinterher tatsächlich nicht genug Gäste für die actiongeladenen Landgänge melden, fallen diese aus. Auf dem Weg nach Makarska gibt es einen so genannten Swimstop im türkisblauen Wasser, bei dem sich die Gäste im Meer abkühlen können. Immer wieder treffen wir dabei auf andere Katarina Line-Schiffe. Makarska erreichen wir schließlich gegen frühen Abend.

Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

D

as Küstenstädtchen verleiht geradezu Urlaubsfeeling, und ich schließe mich den Engländern bei ihrem Landgang an. Besonders die Hafenpromenade ist wunderschön mit ihren vielen Palmen und den Bergen im Hintergrund. Wir gehen auf Kopfsteinpflaster Richtung Altstadt, vorbei ˇ´ an Gebäuden aus hellbraunem Stein. Auf dem Kacic-ć Platz bewundern wir die St. Markus-Kirche sowie ein ˇ ´ Miošic´ erDenkmal, das an den Dichter Andrija Kacic innert. Hier werden fleißig Fotos gemacht. Hinterher beschließen wir, in einem der vielen Cafés noch etwas trinken zu gehen. Martin und Mike erzählen von ihrer Zeit als Ingenieure in Westafrika, von der sie nicht besonders begeistert waren. Die Korruption war vor allem in Nigeria überall präsent. Während ich mich auch schon bald verabschiede, sind die vier noch weiter auf der Suche nach einem Restaurant. Ein Abendessen wird an Bord nicht offeriert. Die Nacht verbringen wir im Hafen von Makarska. In den frühen Morgenstunden startet die Amalia Richtung Mljet. Ich gehe hinauf zu einem kleinen Frühstücksbuffet, das hauptsächlich aus Brot, verschiedenen Beilagen und warmen sowie kalten Getränken besteht. Ein Korb, prall gefüllt mit Äpfeln, Bananen und

.

0

20 km

Mljet

A

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Dubrovnik

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Durch das Adriatische Meer an Bord der Amalia Abwechslungsreiche Ziele in Kroatien ziehen Urlauber an. SPLIT 200.000 Einwohner. Die historische Stadt liegt auf einer Halbinsel an der kroatischen Adriaküste. Sie gilt inoffiziell als „Hauptstadt Dalmatiens“, da sie die größte Stadt in Südkroatien ist. Umgeben ist sie von den Gebirgen Kozjak, Mosor sowie dem Gebirgszug Perun. Die Altstadt von Split umfasst den Palast des Diokletian, welcher im Jahr 1979 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Touristen, die sich für Kultur interessieren, können hier imposante Plätze und Gebäude aus der Antike bestaunen. Ein weiteres Wahrzeichen ist die Riva, eine Uferpromenade an der Altstadt. Die Flaniermeile stellt zudem das lebendige Zentrum der Stadt dar.

MAKARSKA 14.000 Einwohner. Die gemütliche Hafenstadt befindet sich südlich von Split und am Fuße des Biokovo-Gebirges. Kultureller Anziehungspunkt bildet der Kacic-Platz mit der ˇ´ St. Markus-Kirche. Badeurlauber kommen ebenfalls auf ihre Kosten. So ist die Gegend für ihre malerischen Kieselstrände bekannt.

MLJET 1100 Einwohner. Die Insel liegt ungefähr 30 Kilometer nordwestlich von Dubrovnik

und umfasst eine Fläche von 100 Quadratkilometern. Im westlichen Teil erstreckt sich ein Naturschutzgebiet, das am 11. Novermber 1960 zum Nationalpark ernannt wurde (Eintritt: 125 Kuna). Besonderes Highlight im Nationalpark sind die Salzwasserseen, auf einem befindet sich die Insel St. Maria.

DUBROVNIK 43.000 Einwohner. Das „Kroatische Athen“ oder die „Perle der Adria“, wie es oft genannt wird, ist ein echter Touristenmagnet, nicht zuletzt wegen seiner traumhaften mediterranen Landschaft sowie seiner kulturellen Bedeutung. So haben die vielen Gelehrten und Dichter, die aus der Stadt stammten, die kroatische Literatur maßgeblich geprägt. Unzählige Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die gut erhaltenen Festungsanlagen oder die pulsierende Hauptstraße Dubrovniks mit ihren prachtvollen Gebäuden, locken Besucher aus aller Welt.

LESETIPP Kroatien, Polyglott, 12,99 Euro

INFO www.katarinaline.com 5/2017

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AMALIA ° Kroatien

Orangen, steht im Restaurant außerdem ganztägig für alle Reisenden bereit. Eine Flasche Wasser wird täglich in die Kabine gebracht. Auf dem Sonnendeck genießen die Gäste die warmen Temperaturen und die Aussicht auf die bergige Landschaft. Kurz vor dem Mittagessen gibt es den nächsten Swimstop. Gäste anderer Schiffe gesellen sich zu uns. Das Mittagessen besteht wieder aus einem Drei-Gänge Menü, wobei das Highlight für mich der Kokoskuchen zum Nachtisch ist. Das war’s mit seiner Diät, erklärt mir John aus Kapstadt. Kurz vor Ankunft gibt uns Juri noch einige Informationen zum Tagesablauf und der Destination Mljet. Die Insel besteht zum größten Teil aus einem waldreichen Nationalpark. Besonderer Anziehungspunkt von Mljet sind auch die Salzwasserseen. Auf einem befindet sich die kleine Insel St. Maria. Hier können Reisende ein altes Benediktinerkloster und eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert bestauen. Zu der Insel gelangt man ganz einfach mit kleinen Shuttlebooten, wobei die Fahrt im Nationalpark-Eintrittspreis inkludiert ist. Gemeinsam mit Jill, Mike, Caroline und Martin mache ich mich bereit für eine Entdeckungstour Richtung Nationalpark. Den Eintritt von 125 Kuna bezahlen wir an einem kleinen weißen Häuschen, an dem uns die Einheimischen neugierig begutachten. Weiter geht es an einigen Ständen mit bunten Mitbringseln vorbei, den kleinen Berg hinauf. Uns kommen dabei stets andere

Ein echtes Highlight: einer von vielen Stränden mit dem türkisblauen Wasser.

Gäste der Amalia entgegen. Wir gelangen schließlich zu Treppenstufen, die in eine einzigartige Natur führen. Rechts und links ist nur sattes Grün, und in der Ferne lässt sich so langsam der glitzernde Salzsee erkennen. Von der höchsten Stelle aus haben wir die perfekte Aussicht. Im und am See tummeln sich Badegäste, sogar ein kleines Barbecue mit gedeckten Tischen steht bereit. Bei strahlendem Sonnenschein geht es von dort aus hinunter zum See. Wir spazieren zunächst nur am steinigen

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Ufer entlang, genießen das Wetter und beobachten die Besucher. Auch einige Kanufahrer gesellen sich dazu. Doch dann entscheiden wir uns für eine Fahrt mit dem Shuttleboot zur St. Maria-Insel, die uns Juri vorher angepriesen hatte. Die Schlange vor dem Boot ist lang, wir können uns erst beim zweiten Durchgang dazusetzen.

D

er Komplex mit der Kirche und dem Benediktinerkloster gehört zu den bedeutendsten Denkmälern romanischer Kultur in Kroatien. Die Gebäude sind aus hellem Stein konstruiert, in der Kirche ist es angenehm kühl. Auch ertönt leise Musik aus den Lautsprechern. Wir sind begeistert von der Vielfalt der Insel als Naturparadies und kulturellem Anziehungspunkt zugleich. Neben einem Café warten wir auf die Rückreise mit dem Shuttleboot. Auf dem Rückweg genießen wir wie die anderen Besucher noch einmal die herrliche Natur. Das Publikum ist ein toller Mix aus verschiedenen Altersgruppen und Nationalitäten. Auch viele Jugendliche sind hier anzutreffen. Wieder zurück auf der Amalia bereitet das Team schon das Wine and Olive Oil Tasting vor. Weingläser, Brot sowie Olivenöl stehen bereit, und langsam trudeln auch die anderen Gäste ein. Neben mir sitzt Maria aus Johannesburg, die mit ihrer besten Freundin den Trip unternimmt. Das Olivenöl schmeckt sehr mild, und die Gäste langen gerne zu. Die Weine, ein Weißwein und ein Rotwein, sind eher trocken. Alle Produkte stammen aus eigener Herstellung des Kapitäns der Amalia, der sich damit sozusagen ein zweites Standbein aufgebaut hat. Zum Schluss berichtet Juri noch ein wenig von sich selbst. So erzählt er, dass er in Bosnien geboren wurde und dann mit seiner Familie nach Zagreb zog. Nach der Übernachtung im Hafen von Mljet geht es am nächsten Morgen weiter nach Dubrovnik, der „Perle der Adria“, wo die Reise für mich endet. Als wir in den Hafen fahren, fällt die Landschaft aus terrakottafarbenen Häusern auf. Nicht umsonst hat bereits Hollywood die Stadt entdeckt, hier fanden Dreharbeiten für die Serie „Game of Thrones“ statt. Dubrovnik hat jede Menge Charme und Sehenswürdigkeiten zu bieten, daher sind auch Stadtrundgänge mit erfahrenen Katarina LineTourguides möglich. Viel Natur sowie kulturelle Höhepunkte offeriert die Fahrt mit der Amalia. Dabei entschleunigen die regelmäßigen Swimstops die Reise und geben die Möglichkeit, das tolle Wetter, die Landschaft und das Wasser zu genießen. Die Reederei stellt mit ihren kleinen Yachten eine besondere Möglichkeit dar, die Adria zu entdecken. Dank der beschaulichen Größe können leichter Kontakte geknüpft werden, und auch der Kreuzfahrtleiter und das Team haben immer ein offenes Ohr. Katarina Line ist somit ein echter Geheimtipp für Gäste, die gemütlich, leger Text: Kristin Kamara und doch aktiv reisen möchten.


SCHIFFSTEST

Im Restaurant auf dem Hauptdeck genießen die Gäste Frühstück und Mittagessen. Auch frisches Obst steht immer bereit.

Die Kabinen sind funktionell eingerichtet. Die fröhlichen Farben passen zur Ausstattung des Schiffs.

Legeres Ambiente lädt zum Entspannen ein Mit der AMALIA von Katarina Line kann das internationale Publikum Kroatien genießen. SCHIFF

KABINEN

Ein beliebter Treffpunkt auf der Amalia ist das Hauptdeck mit Restaurant, Bar und weitläufiger Terrasse. Das Interieur ist teilweise recht bunt, besonders das knallorangefarbene Restaurant mit Bar ist ein Eyecatcher. Hier verfügt das Schiff auch über W-LAN. Auf dem Sonnendeck entspannen die Gäste gern und lassen die traumhaften Landschaften an sich vorbeiziehen. Die Amalia gehört zu den oberen Kategorien der Reederei.

18 einfach ausgestattete Kabinen mit Klimaanlage, Dusche und WC sowie einem großen Kleiderschrank. Handtücher können jeden Tag gewechselt werden.

REEDEREI

Fotos: Kristin Kamara, PR

Die kroatische Reederei Katarina Line offeriert eine große Bandbreite an Yachten, die durch das Adriatische Meer kreuzen. Vor 25 Jahren wurde das Familienunternehmen gegründet. Mittlerweile ist sie ein echter Geheimtipp und bietet Kreuzfahrten für Menschen jeden Alters.

FAHRTGEBIET Die Amalia kreuzt ganzjährig ab/bis Split über Makarska, Mljet, Dubrovnik, Trstenik, Korˇ und Havar. Des Weiteren cula werden auf anderen Routen auch Slano, Biševo und Omiš angefahren.

wobei 5 Euro pro Tag empfohlen werden.

DRESSCODE

Es werden regelmäßig Badestopps eingelegt, bei denen sich die Gäste abkühlen können.

Sportlich und leger. T-Shirt, Shorts und Sommerkleider – dazu flache, bequeme Schuhe. Das Erscheinen in Badekleidung zu den Mahlzeiten ist untersagt.

GASTRONOMIE

BORDPROGRAMM

PREISNIVEAU

Das Schiff verfügt über ein Restaurant, in dem Frühstück und Mittagessen eingenommen werden. Morgens gibt es ein kleines Frühstücksbuffet, und mittags werden drei Gänge serviert. Dazu zählen meist eine Suppe zur Vorspeise, ein einfaches Hauptgericht sowie ein kleiner Nachtisch. Das Essen ist schmackhaft und vielseitig. Auch ein Mini-Salatbuffet steht für die Gäste bereit. In der Bar können Getränke bestellt werden, wobei Wasser täglich in die Kabinen gebracht wird. Im Restaurant steht außerdem ein Obstkorb für die Gäste, der regelmäßig aufgefüllt wird.

Ein Wine and Olive Oil Tasting mit Produkten aus eigener Herstellung des Kapitäns wird für die Gäste vorbereitet. Der Kreuzfahrtleiter gibt zudem regelmäßig ausführlich Informationen zu der jeweiligen Destination.

Ab 90 Euro.

SERVICE Sehr locker und höflich, besteht hauptsächlich aus Kroatiern. Sie sprechen gutes Englisch und sind stets darum bemüht, den Gästen entgegenzukommen. Trinkgelder sind freiwillig,

SPORT & WELLNESS

★★★

AUSFLUGSANGEBOT Breite Palette an Ausflügen. Dazu gehören SightseeingTouren und aktionsreiche Exkursionen wie Ziplining und Wildwasserrafting. Diese finden jedoch nur statt, wenn sich genug Gäste dazu anmelden. Die Reisenden sind auch viel auf eigene Faust unterwegs und erkunden die Destinationen selbst.

PUBLIKUM Kreuzfahrterfahrene internationale Gäste – viele Südafrikaner, Australier und Engländer. Das Durchschnittsalter liegt bei ungefähr 55 Jahren.

AMALIA Stärken: - Lockere Atmosphäre an Bord - Geringe Größe ermöglicht es, leichter Kontakte zu knüpfen Bordsprache: Englisch Bordwährung: Kuna und Euro Passagiere: 36 Crew: 7 Baujahr: 2013 Flagge: Kroatien BRZ: 360 Länge/Breite: 37,4 m/8,2 m

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News Die Gäste der Aida Perla und die der Aida Stella können sich oft zuwinken. Ab sofort bietet AIDA Cruises auch kostenlose Besichtigungen auf den Schwesterschiffen.

FOTOSHOOTING AN BORD DER A-ROSA VIVA Unlängst bildete die A-Rosa Viva die Bühne und die Seine die Kulisse für eine mehrtägige Fotoproduktion. Ein 15-köpfiges Agentur- und Kamerateam nahm Motive für zukünftige Werbemaßnahmen sowie den Katalog 2019 auf. Während der Reise auf der Seine sind auch neue Fotos der A-Rosa-Markenbotschafterin Yvonne Catterfeld entstanden. So inszenierte das Produktionsteam den prominenten Gast sowohl an Bord als auch an Land. Gemeinsam mit ihrer Familie hat Yvonne Catterfeld das neue Fahrtgebiet schon eine Woche vor dem Shooting genossen. Zusätzlich setzte das Produktionsteam Fotomodelle ein, die in unterschiedlichen Bereichen des Schiffs, wie beispielsweise in den Kabinen, im Spa, im Restaurant oder auf dem Sonnendeck, geshootet wurden, aber vor allem auch in den Städten und Landschaften der Normandie. GÄSTE VON AIDA ENTDECKEN SCHWESTERSCHIFFE Ab sofort können AIDA-Gäste auch die Schwesterschiffe, die gleichzeitig im Hafen liegen, erkunden. Die Schiffsbesuche sind kostenlos. Beispielsweise trifft die neue Aida Perla auf ihrer Route im westlichen Mittelmeer in Häfen wie Barcelona, Livorno oder Civitavecchia regelmäßig auf die Aida Aura oder die Aida Stella. Aufgrund der großen Nachfrage bietet AIDA Cruises ab sofort an ausgewählten Terminen Gästen dieser Schiffe Besuche auf der Aida

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Perla an. Die Gäste der Aida Perla können im Gegenzug die Aida Aura besuchen. Nach einer persönlichen Begrüßung an Bord durch die Crew lernen die Gäste im Rahmen einer Führung durch die öffentlichen Bereiche das Schiff kennen. CaRnival Cruise Line Fährt erstmals Kuba An Mit der Carnival Paradise hat nun auch erstmalig ein Schiff von Carnival Cruise Line Kuba angesteuert. Im Rahmen einer mehrtägigen KaribikKreuzfahrt ab und bis Tampa legte der 2052 Passagiere fassende Cruiser im Hafen von Havanna an. Dort hatten die Gäste dank eines Übernachtaufenthalts die Möglichkeit, in das Nachtleben der kubanischen Metropole einzutauchen. Bis Mai 2018 wird die Carnival Paradise noch weitere elf vier- und fünftägige KaribikKreuzfahrten unternehmen, bei denen Kuba auf dem Routenplan steht. DIE COSTA NEOCLASSICA VERLÄSST DIE FLOTTE In der Sommersaison 2018 wird die Costa neoClassica die Flotte von Costa Kreuzfahrten verlassen. Die Costa neoRiviera wird ihre Routen übernehmen, dafür bietet die Costa Victoria dann erneut regelmäßige Kreuzfahrten im Mittelmeer an. Seit 2012 war das Schiff im asiatischen Raum unterwegs, Costa Kreuzfahrten bediente als erste Reederei weltweit den lokalen Markt in China. Ab Sommer 2018 bietet die Costa Victoria eine einwöchige Reiseroute zu den Inseln der Balearen an,

eine der beliebtesten Kreuzfahrten im Mittelmeer. Ursprünglich war für diese Route die Costa neoRiviera vorgesehen. Vor ihrem Antritt im Mittelmeer wird die Costa Victoria in der Chantier Naval de MarseilleWerft einer grundlegenden Erneuerung unterzogen. LUXUS-KARIBIKREISE MIT DER CRYSTAL SERENITY Mit einem All-inclusive-Konzept legt der Spezialist für hochwertige Kreuzfahrten Aviation & Tourism International gegen Jahresende 2017 eine individuell gestaltbare KaribikKreuzfahrt auf. Das Arrangement mit Flügen ab/bis Deutschland enthält eine Hotelübernachtung in Miami, bevor es am nächsten Tag auf die Crystal Serenity geht, die ihre Gäste für acht Tage in die Karibik bringt. Die Reise vom 5. bis 15. Dezember 2017 führt nach Grand Cayman im Gebiet der British West Indies, nach Ocho Rios im Norden Jamaikas und nach Bonaire auf den Niederländischen Antillen. Danach macht die Crystal Serenity auf der venezolanischen Insel Isla Margarita fest und besucht St. George’s auf Grenada. Die All-inclusive-Luxuskreuzfahrt endet in Barbados mit dem Rückflug nach Deutschland. EHE FÜR ALLE AUF DEN DREI CUNARD-QUEENS Als eine der ersten britischen Reedereien bietet die Cunard Line ab sofort die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare an Bord ihrer drei Königinnen an. Damit reagiert das Kreuz-


fahrtunternehmen, dessen Schiffe unter der Flagge der Bermudas kreuzen, auf das kürzlich verabschiedete Gesetz, nach dem gleichgeschlechtliche Pärchen auf den Bermuda-Inseln heiraten können. Bereits seit über fünf Jahren können Paare den wichtigsten Tag ihres Lebens an Bord der Queen Mary 2, Queen Elizabeth oder Queen Victoria verbringen, bisher wurden über 250 Eheschließungen vollzogen. Die Trauungszeremonie wird dabei vom Kapitän durchgeführt, der Trauschein wird von den Behörden auf den Bermudas ausgestellt. Im Hochzeitspaket ist alles, von der musikalischen Untermalung über den Wedding Planner bis zur Hochzeitsurkunde, enthalten.

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DIE BREMEN ERHÄLT DAS „POLAR CODE“-ZERTIFIKAT Das Expeditionsschiff von Hapag-Lloyd Cruises, die Bremen, hat als eines der weltweit ersten Passagierschiffe das „Polar Ship Certificate“, ein Zertifikat zum Befahren der Polarregionen, erhalten. Nach einer zweijährigen, intensiven Vorbereitungsphase ist die „Polar Code“Zertifizierung nun erfolgreich abgeschlossen. Bis zur Arktissaison 2018 sollen auch alle weiteren Schiffe der Flotte die Anforderungen des „Polar Code“ erfüllen, ab Januar 2018 ist dieser verbindlich. Der „Polar Code“ enthält Vorschriften für die Konstruktion, Ausrüstung und Qualifikation von Schiffen und ihrer Besatzung, die künftig die Polarregionen befahren. Er soll die Schiffssicherheit weiter erhöhen und dem Umweltschutz stärker Rechnung tragen.

Ab der Saison 2018 brauchen alle Schiffe, die die Polarregionen befahren, das „Polar Code“-Zertifikat. Die Bremen hat es schon erhalten.

HANSA TOURISTIK MIT NEUEN ONLINE-SCHULUNGEN Der Veranstalter Hansa Touristik GmbH mit Sitz in Stuttgart beginnt eine neue Schulungsreihe für alle Reisebüro-Expedienten. Die Kreuzfahrtexpertin Corinna Michalik erklärt die Besonderheiten und Neuheiten im Programm 2018 mit der Ocean Majesty. Das Webinar findet in kleinen Gruppen mit maximal 20 Teilnehmern statt. Die Schulungen sind kostenlos und dauern 30 Minuten. Details gibt es auf www.hansatouristik.de unter der Rubrik „aktuelles“. Anmeldungen erfolgen unter schulung@hansatouristik.de. VIELSEITIGE MEXIKO-REISEN MIT HOLLAND AMERICA LINE In der Kreuzfahrtsaison 2017/ 2018 legt Holland America Line in drei Häfen Mexikos an. Die Reederei offeriert dabei elf jeweils siebentägige Kreuzfahrten mit der Oosterdam und der Westerdam. Auftakt der Mexiko-Saison mit Start in San Diego, Kalifornien, ist am 30. September 2017 mit zwei aufeinander folgenden Kreuzfahrten der Oosterdam. Die Westerdam folgt am 24. November. Weitere Termine sind Anfang Dezember, über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage sowie im Januar und Februar 2018. Erste Station jeder Kreuzfahrt ist der Badeort Cabo San Lucas an der Südspitze der mexikanischen Halbinsel Baja California. Mazatlán, die „Perle des Pazifiks“, war im 19. Jahrhundert eine Handelsstadt. Geschichte und Kultur lassen sich hier ebenso erleben wie

Wassersport und lokale Küche. Der dritte Hafen ist Puerto Vallarta. NEUER KATALOG VON IKARUS TOURS UND POLARNEWS Expeditions-Kreuzfahrten in die Welt der Arktis und Antarktis finden sich im neuen Katalog „PolarNews Expeditionen“ von PolarNews und Ikarus Tours. Dazu gibt es einen Sonder-Beileger mit Reisen in wärmere Gefilde, wie zum GalápagosArchipel und in die Südsee. Auch Land-Expeditionen zum Nord- und Südpol finden sich im Portfolio. Der Königsteiner Spezialveranstalter Ikarus Tours hat das neue Expeditionsprogramm jetzt in Zusammenarbeit mit dem Schweizer PolarNews-Verlag für Deutschland, Österreich und die Schweiz herausgebracht. Der 132 Seiten starke Katalog für 2018 und 2019 präsentiert 20 Reisen auf Expeditionsschiffen mit maximal 110 Reisegästen sowie fünf Landexpeditionen. VIERFACHANLAUF MIT 23.000 PASSAGIEREN IN KIEL Am 12. August lagen in Kiel zusätzlich zu den Ostseefähren der Color Line, Stena Line und von DFDS vier Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Nach der Aida Vita und der Aida Luna trafen am Vormittag auch die MSC Fantasia und die Zuiderdam der Holland America Line ein. Binnen weniger Stunden gingen über die verschiedenen Terminalanlagen mehr als 23.000 Passagiere von oder an Bord. Das ist auch angesichts der wachsenden Gästezahlen ein

Wo versteckt sich der Popstar? Yvonne Catterfeld genießt mit Familie und Freunden eine Reise auf der Seine an Bord der A-Rosa Viva.

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Rekord in Kiel. Die Kreuzfahrtschiffe sind von besonderer touristischer und wirtschaftlicher Bedeutung für Kiel und die Region. In diesem Jahr werden Fähr- und Kreuzfahrtpassagiere Ausgaben von voraussichtlich 50 Millionen Euro in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt tätigen. NICKO CRUISES PRÄMIERT KREATIVE SCHAUFENSTER Nicko cruises sucht derzeit nach flussaffiner und ideenreicher Schaufenster-Dekoration. Interessierte Reisebüros können bei der Infox kostenfrei nicko cruises-Dekomaterial abfordern und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Der Stuttgarter Flussreise-Experte prämiert die zehn schönsten Schaufenster und verschenkt attraktive Preise wie nicko cruises-Flusskreuzfahrten auf Donau und Rhein sowie Gutscheine von Amazon und Douglas. Für die Teilnahme an der Schaufenster-Aktion müssen Reisebüros ein Foto von dem fertig dekorierten Schaufenster auf der Partner-Website www.gemeinsamaufkurs.de hochladen. Einsendeschluss ist der 30. September 2017. WEINEXPERTEN AN BORD VON NORWEGIAN CRUISE LINE Norwegian Cruise Line baut das Premium-Getränkeangebot weiter aus und holt sich Weinexperten an Bord. Auf ausgewählten Kreuzfahrten der „Meet the Winemaker Cruises“ haben die Gäste die Möglichkeit, sich mit Winzern auszutauschen und an Weinproben teilzu-

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Neu im Programm von Plantours Kreuzfahrten ist die Rossia, die von Mai bis September 2018 auf der Wolga unterwegs sein wird.

nehmen. Dazu zählen auch Dinner mit exklusiver Weinbegleitung. Die Winemaker Dinner-Serie findet in The Cellars, der Weinbar der Michael Mondavi Family, die als einer der Pioniere des amerikanischen Weinbaus gilt, statt. Zudem können die Gäste die Experten in einer kostenlosen Fragerunde nach Tipps und Tricks rund um Wein befragen und anschließend von den Winzern ausgewählte Weine erwerben. OCEANIA CRUISES INVESTIERT WEITER IN DEN VERTRIEB Nach dem erfolgreichen Start der Kooperation mit Dertour investiert Oceania Cruises weiter in den stationären Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Kreuzfahrtmarke plant eine umfangreiche Serie an Webinaren und E-Learnings sowie mehrere Schiffsbesichtigungen in Warnemünde, Venedig und Amsterdam. Zudem wird die Zusammenarbeit mit Vacation at Sea, dem Spezialisten für Kreuzfahrt-Angebote für Mitarbeiter aus der Touristik-Industrie, vertieft. So sollen noch mehr Expedienten die sechs BoutiqueSchiffe von Oceania erleben. Der PEP/InterlineSpezialist aus Seeheim wickelt exklusiv alle Expedienten- und Interline-Raten für die deutschsprachigen Märkte ab.

MIT P&O CRUISES NACH GRÖNLAND P&O Cruises bietet eine 20-tägige Grönland-Kreuzfahrt, zu der die Oriana am 23. Juli 2018 von Southampton aus aufbricht. Während der knapp dreiwöchigen Reise erwarten die 1880 Passagiere des Adults-onlySchiffs Fjorde, Gletscher und Eisberge. Von der englischen Hafenstadt geht es zunächst zu den Hebriden und weiter in Richtung Island. Nach dem Aufenthalt in Reykjavík steuert die Oriana Grönland an. Erste Station ist Qaqortoq im Süden der größten Insel der Erde. Entlang der zerklüfteten Westküste führt die Route bis nach Nuuk, der Hauptstadt Grönlands. Im zweiten Teil der Kreuzfahrt nimmt die Oriana erneut Kurs auf Island und die Färöer-Inseln, ehe es über das schottische Greenock wieder zurück nach Southampton geht. PROGAMM 2018 VON PHOENIX REISEN Im neuen Katalog „Fluss und Küsten 2018“ präsentiert Phoenix

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Auf ausgewählten Kreuzfahrten von Norwegian Cruise Line sind Weinkenner an Bord, die Gäste kommen in den Genuss erlesener Tropfen.


Reisen auf 216 Seiten gewohnt abwechslungsreiche Routen. Neu sind für das Katalogjahr 2018 Genussreisen mit kulinarischen Köstlichkeiten und Insiderinformationen wie auch Eventkreuzfahrten mit Musik und Unterhaltung aus der Welt von Las Vegas und Hollywood. Verstärkt wird die Flotte an der kroatischen Küste von der MY Paradis und in China von der Century Sky. Der neueste Flottenzugang wird im Frühjahr getauft – die Alena, das Schwesterschiff des 2017er Neubaus Asara. Außerdem erschienen ist der Katalog „Orient 2018“ mit Nilkreuzfahrten, Badeprogrammen und Rundreisen. NEUE FLUSSSCHIFFE UND ROUTEN BEI PLANTOURS Im neuen Flusskatalog „Stadt, Land, Fluss erleben“ von Plantours Kreuzfahrten finden Urlauber und Reisebüros auf 136 Seiten unter anderem mit der Rossia eine Schiffspremiere in Russland, neue Routen der Sans Souci in den Niederlanden und über den Nordostseekanal sowie Silvesterreisen mit drei zusätzlichen

Die spannendsten Kreuzfahrten von Princess Cruises sind auch die längsten ab 40 Tage Reisedauer. Auf diese gibt es Frühbucherrabatte.

Premium-Schiffen. Die Angebotspalette wurde zum Vorjahr von 64 auf 70 Reisen und von fünf auf sieben Schiffe ausgeweitet. Nachdem im vergangenen Winter bereits alle Kabinen der Elegant Lady renoviert und auf dem Oberdeck mit französischen Balkonen ausgestattet wurden, folgt im Winter 2017/2018 die Modernisierung aller öffentlichen Räume. Des Weiteren steuert im November 2017 und Februar 2018 der Flussliner Mekong Prestige 2 auf dem Mekong die Fernziele Vietnam und Kambodscha an. ARKTISREISEN 2019 MIT PONANT Am 27. Juli war bei der Reederei Ponant Buchungsstart für Kreuzfahrten in die nördliche Polarregion 2019. Von Ende Juni bis September 2019 ist Ponant mit vier Schiffen und 23 Abfahrten in Spitzbergen, Grönland, Kanada und Alaska unterwegs. Unter anderem geht es mit der Le Champlain, dem zweiten Schiff der neuen Ponant-Explorers-Serie, rund um Island und zum arktischen

Polarkreis. Das Konzept von Ponant beinhaltet Landgänge und ZodiacAusflüge, Touren in schwer erreichbare Gebiete sowie die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Naturführern und Expeditionsleitern persönlich auszutauschen. Dabei genießen die Gäste höchsten Luxus an Bord. FRÜHBUCHERRABATTE BEI PRINCESS CRUISES Noch bis zum 31. März 2018 gelten bei Princess Cruises Frühbucherregelungen für ausgewählte Angebote aus dem unlängst erschienenen Katalogprogramm für die Saison 2018/2019. Offeriert werden dabei auch längere Fahrten – von 40 bis zu 73 Tagen – um Südamerika oder Afrika, durch die Karibik, nach Alaska, Asien und Australien sowie durch den Panamakanal. Selbst die am 5. Januar 2019 startende 112 Tage dauernde Weltkreuzfahrt der Pacific Princess findet sich im Portfolio. Passagiere, die eines dieser Angebote rechtzeitig buchen, erhalten je nach Kabinenkategorie und Reise pro Person ein Bordguthaben von

Auch in der Sommersaison 2019 liegt ein Schwerpunkt von Ponant auf der Arktis. Vier Luxusschiffe bringen die Gäste zu den Eisbären.

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200 bis 1000 US-Dollar. In den Suiten wird die Minibar zudem bei Abfahrt kostenfrei aufgefüllt. WELTREISE DER SEVEN SEAS MARINER 33.870 Seemeilen auf elf Meeren in drei Ozeanen – die Seven Seas Mariner wird in drei Jahren Gastgeber der neuen „Navigate the World“Weltreise sein, die am 24. Januar 2020 startet und 131 Übernachtungen umfasst. Den Anker lichtet die Seven Seas Mariner in San Francisco, anschließend läuft sie die idyllischen Inseln im Südpazifik an, lässt die antiken Kulturen des Subkontinents Indien entdecken und an der Arabischen Halbinsel anlegen, bevor im Frühling die Mittelmeer-Destinationen auf dem Programm stehen und dann im Frühsommer die Karibik und Zentralamerika. Die Gäste gehen auf dieser Reise um den Erdball in 30 Ländern auf sechs Kontinenten an Land und besuchen 36 UNESCOWelterbestätten in insgesamt 66 Häfen. In 13 Häfen verweilt das Schiff über Nacht. Gäste kommen in den Genuss von 330 im Reisepreis inbegriffenen Landausflügen, außerdem beinhaltet die Weltreise ein GalaDinner in San Francisco zur Einstimmung auf die große Fahrt sowie drei zusätzliche Events an Land, während die Gäste um die Welt reisen. ROADSHOW VON A-ROSA UND ROYAL CARIBBEAN Über die Kreuzfahrtangebote von A-Rosa Flussschiff und Royal Caribbean können sich Reisebüropartner

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Gäste von TUI Cruises können derzeit ein All-inclusive-Paket buchen, das alle Restaurants an Bord einschließt, wie das Hanami by Tim Raue.

aus Deutschland vom 7. September bis 3. November 2017 bei einer gemeinsamen Roadshow informieren. Den Auftakt bildet eine Veranstaltung an Bord der A-Rosa Silva am 7. September in Frankfurt am Main. Danach führt die Roadshow unter anderem nach Hamburg, Berlin, Köln und Dortmund. Die Sales Manager verraten, bei einem informativen Frühstück in lockerer Atmosphäre, Neuigkeiten und Besonderheiten rund um die A-Rosa-Flotte und das Angebot von Royal Caribbean International. NEUER LEITER DES SILVERSEABÜROS IN FRANKFURT Tina Kirfel wird die monegassische Reederei Silversea verlassen, um sich neuen Herausforderungen und Chancen zu widmen. Das Unternehmen bestätigt die Ernennung von Alfredo Spadon zum Managing Director des Frankfurter Büros, welches für Europa, den Mittleren Osten und Afrika zuständig ist. Alfredo Spadon, niederländischer Staatsangehöriger, der fünf Sprachen fließend beherrscht, war vor seinem Antritt bei Silversea in wichtigen leitenden Positionen im EMEA-Bereich für Alitalia und MSC Cruises tätig. YOGA-KREUZFAHRTEN BEI STAR CLIPPERS Star Clippers setzt nun verstärkt auf Yoga-Kreuzfahrten. So können Gäste auf ausgewählten Reisen mit der Royal Clipper, Star Clipper oder Star Flyer an Yoga-Kursen teilnehmen. Die täglichen Unterrichtsein-

heiten sind für alle Passagiere kostenlos – dabei richtet sich das Angebot sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene. Die Royal Clipper kreuzt im Oktober durch das Westliche Mittelmeer und im Dezember durch die Karibik – auf drei Routen sind mit Melanie Camp, Catherine Derrow oder Paige Welborn YogaExperten dabei. Ende Oktober startet die Star Flyer in Málaga und nimmt Kurs durch das Mittelmeer – mit Shannon Aleksa ist eine erfahrene Yoga-Lehrerin mit an Bord. Auch in Indonesien werden den Passagieren an Bord der Star Clipper auf zwei weiteren Reisen die Grundlagen des Yoga vermittelt. Auf beiden Routen ist die Yoga-Expertin Christel Vollmer Gast auf dem Schiff. NOCH MEHR ALL-INCLUSIVE BEI TUI CRUISES An Bord der Mein Schiff 4 und Mein Schiff 5 testet TUI Cruises derzeit ein noch umfassenderes Allinclusive-Paket unter dem Namen „Die ganz große Freiheit“. Neben den Speisen und Getränken, die auf der Mein Schiff-Flotte bereits im Premium Alles Inklusive-Konzept enthalten sind, können Gäste nun auch aufpreispflichtige Speisen und Getränke, wie zum Beispiel Champagner, Sushi-Kreationen und hochwertiges Fleisch vom Grill, genießen. Bei Buchung des Pakets sind alle aufpreispflichtigen Genussleistungen inklusive, ob im Restaurant, an der Bar oder auf der Kabine. Bei einer einwöchigen Kreuzfahrt kostet das Angebot 298 Euro pro Person, bei zehn Tagen 419 Euro pro Person.

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Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann, Kristin Kamara Layout/Produktion: www.layoutraum.de; Corinna Blume Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Angelika BuceriusWanner, Uschi von Grudzinski, Stefan Heinrich, Christian Kolb, Roger Lehmann, Kai Ortel, Ira Panic, Axel Pinck, Gudrun Schlager, Dr. Peer Schmidt-Walther, Dr. Frank Sistenich, Carolin Thiersch, Sven Weniger, Dagmar Zurek Infografik/Illustrationen www.AxelKock.de Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock

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