AZUR 4/19

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Juli – August 2019, 6 �, www.azur.de

■ EXPEDITIONSKREUZFAHRTEN ■ AUSTRALIEN ■ DONAU ■ KARIBIK ■ SUEZKANAL

COOL, CLEVER, CELEBRITY

Cruisen mit Style FÜNF KREUZFAHRT-PREMIEREN

Hanseatic Nature

Insignia

Celebrity Edge

Norwegian Joy

Vasco da Gama

Luxemburg 7,00 a, Österreich 6,80 a, Italien 7,80 a, Schweiz 10,50 CHF

AZUR°– DAS KREUZFAHRTMAGAZIN No. 55, Juli – August 2019

Kreuzfahrt exklusiv


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MS LADY DILETTA

Unser erstes eigenes Fluss-Schiff (4 Sterne plus) geht ab 2020 auf große Fluss-Fahrt und begeistert mit eleganter Einrichtung, vielen Extras und einem großen Angebot für alleinreisende Gäste.

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AZUR ° Editorial

SEEREISEN 2020 Kleine Schiffe. Große Erlebnisse.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

D Titelfotos: Celebrity Cruises, Hapag-Lloyd Cruises, Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises, TransOcean Kreuzfahrten

ie Erfolgsstory der Kreuzfahrt nimmt kein Ende. Weltweit verzeichnete die Branche ein PassagierPlus von 6,7 Prozent. Deutschland kommt zwar auf bescheidene drei Prozent, doch Nordamerika eilt mit fabelhaften neun Prozent davon. So nimmt es nicht wunder, dass der internationale Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (CLIA) selbstbewusst in die Zukunft sieht. Deutsche Gäste bleiben, wie die jüngste Erhebung zeigt, weitgehend in heimatlichen, heißt europäischen, Gefilden: Ihre beliebtesten Reiseziele sind nach wie vor Nordeuropa (27,7 Prozent) und das westliche Mittelmeer (23,1 Prozent). Deutlich mehr Zuspruch als im Vorjahr verzeichnete der östliche Mittelmeerraum, was ein allmählich zurückkehrendes Vertrauen in die Region widerspiegelt. Die Ostsee als Klassiker findet immer mehr Zuspruch, mit inzwischen 8,4 Prozent aller deutschen Kreuzfahrtreisenden. Übersee-Ziele nehmen die hinteren Plätze ein, die Karibik mit 9,5 Prozent und Asien mit 1,9 Prozent. 28,52 Millionen Passagiere sind inzwischen binnen eines Jahres auf Kreuzfahrtschiffen weltweit unterwegs – und damit nimmt die Verantwortung der Branche zu. Global spielen so genannte ESG-Faktoren längst eine große Rolle, konkret „Environment Social Governance“, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Unternehmen sollen durch ihr Verhalten positiv zu Natur und Gesellschaft beitragen; das verlangen beispielsweise Kapitalanleger immer häufiger. Auch Urlauber fahren lieber mit Unternehmen, die über eine saubere Weste verfügen. So werden der Einbau von Filtern zur Reinigung der Abgase, der Einsatz von schonenderen Treibstoffen, der Verzicht von Plastikgeschirr oder auch karitative Leistungen sehr wohlwollend wahrgenommen. Auch auf diesem Gebiet macht die Kreuzfahrt-Industrie große Fortschritte, und auch hier sollte die Erfolgsstory kein Ende nehmen.

Mittelmeer • Westeuropa • Ostsee & Baltikum Nordeuropa • Transatlantik • Südamerika

Entdecken Sie die Welt mit unseren Hochseeschiffen! • Neubauten WORLD EXPLORER und WORLD VOYAGER: Exklusiver Komfort für nur 200 Gäste

• Bordleben und Ausflüge deutschsprachig

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Inhalt o N 4 2019 azur.de

REEDEREI

Seite

1AVista Reisen 92 A-Rosa 7, 92 AIDA Cruises 7, 92 Carnival Cruise Line 9 Celebrity Cruises 20 Celestyal Cruises 92 Costa Kreuzfahrten 10, 28, 93 CroisiEurope 8, 93 Cunard 10

4 °azur.de

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Disney Cruise Line Hamburg Süd Reisebüro Hapag-Lloyd Cruises Holland America Line Hurtigruten Ikarus Tours MSC Kreuzfahrten nicko cruises Northstar Cruises

10 44 7, 60, 93 10, 93 7, 58, 94 59, 94 12, 94 94 64

Norwegian Cruise Line 7, 40, 94 Oceania Cruises 76, 95 P&O Cruises 95 Phoenix Reisen 9, 95 Plantours Kreuzfahrten 6, 14, 56 Ponant 8, 56 Poseidon Expeditions 95 Royal Caribbean International 12, 96 Scenic Luxury Cruises & Tours 8

Seabourn 12, 96 SeaDream Yacht Club 13, 96 Silversea Cruises 59 Star Clippers 10, 96 TransOcean Kreuzfahrten 16 TUI Cruises 6, 96 VIVA Cruises 80


Inhalt o N 4

EL 32 DIE GRENZENLOSE PERFEKTION 28 KARIBIK

44 SUEZKANAL

64 AUSTRALIEN

80 DONAU

Traumstrände, Palmen und ein intensives KreuzfahrtProgramm – in 14 Tagen steuert die Costa Magica mit italienischem Bord-Ambiente zehn karibische Inseln an.

2019 azur.de

Abenteuer Down Under: Die True North bringt ihre Gäste zu den Naturwundern Australiens – unter anderem mit einem bordeigenen Helikopter und viel Komfort an Bord.

Ist das noch eine Kreuzfahrt? An Bord eines Frachtschiffs gibt es kein Bordprogramm, dafür viel Zeit zum Entspannen und Beobachten – eine Alternative.

Kultur und vor allem erstklassige Kulinarik auf der wunderschönen Route von Passau bis Budapest – eine unvergessliche Silvesterreise mit VIVA Cruises.

REEDEREI

Seite

1AVista Reisen A-Rosa AIDA Cruises Carnival Cruise Line Celebrity Cruises Celestyal Cruises Costa Kreuzfahrten CroisiEurope Disney Cruise Line

92 7, 92 7, 92 9 20 92 10, 28, 93 8, 93 10

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Hamburg Süd Reisebüro Hapag-Lloyd Cruises Holland America Line Hurtigruten Ikarus Tours MSC Kreuzfahrten nicko cruises Northstar Cruises Norwegian Cruise Line

44 7, 60, 93 10, 93 7, 58, 94 59, 94 12, 94 94 64 7, 40, 94

Oceania Cruises 76, 95 P&O Cruises 95 Phoenix Reisen 9, 95 Plantours Kreuzfahrten 6, 14, 56 Ponant 8, 56 Poseidon Expeditions 10, 95 Royal Caribbean International 12, 96 Scenic Luxury Cruises & Tours 8 Seabourn 12, 96

SeaDream Yacht Club 13, 96 Silversea Cruises 59 Star Clippers 10, 96 TransOcean Kreuzfahrten 16 TUI Cruises 6, 96 VIVA Cruises 80

Fotos: CroisiEurope, Köhlert, Kolb, Plantours, Schaeffer, Viva Cruises

6 CHECK-IN 92 NEWS 98 VORSCHAU/

IMPRESSUM

54 EXPEDITIONSKREUZFAHRTEN AZUR stellt fünf besondere Kreuzfahrten rund um den Globus vor, die Entdeckerherzen höherschlagen lassen.

SCHIFFE DER STUNDE Kaum Zeit zum Durchatmen bei so vielen Neuheiten in der Kreuzfahrtbranche wie noch nie – AZUR ist stets aktuell an Bord. Innovation und Style prägen die Celebrity Edge (S. 20), die Hanseatic Nature (S. 60) und die frisch umgebaute Norwegian Joy (S. 40). Getauft wurde auch die klassische Vasco da Gama (S. 16), und die Insignia (S. 76) wird moderner.

SEE THE UNSEEN


AZUR ° Check-in

Keine Panik

auf der Mein Schiff 1

Beim „Rockliner“ auf hoher See erlebten die Fans ihren Udo wieder einmal hautnah.

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und 2800 Rocker haben im Mai die Mein Schiff 1 geentert. Mitten unter ihnen: Udo Lindenberg und sein Panikorchester. Dabei standen zum wiederholten Mal fünf Tage lang Rock ’n’ Roll, Seefahrt und Eierlikör im Mittelpunkt. Musikalische Unterstützung erhielt die Rocklegende von Maria Furtwängler, Daniel Wirtz, Beatrice Reszat und der Band „Deine Cousine“. Die fünftägige Reise auf der Mein Schiff 1 führte von Kiel nach Helsinki und Stockholm. Währenddessen hieß es „Rock around the clock“ mit Live-Shows und einem Programm mit Vorträgen, Lesungen, Jam-Sessions und einem besonderen Highlight: Anlässlich seines Geburtstags gab Udo den Fans die Gelegenheit, mit ihm persönlich zu feiern. Das Panikorchester, Daniel Wirtz und alle Gäste zelebrierten eine einmalige Session auf dem Pooldeck.

» www.tuicruises.com

EIGENES FLUSSSCHIFF VON PLANTOURS MIT EINZELKABINEN

Pünktlich zur Saison 2020 erweitert Plantours Kreuzfahrten die Flussflotte um einen eigenen Neubau im 4-Sterne-Segment. 91 Kabinen, französische Balkone für 172 Passagiere bei 135 Metern Länge, so die technischen Eckdaten des noch namenlosen Schiffs. Zehn spezielle Einzelkabinen sollen die Mitfahrt für die steigende Anzahl an Alleinreisenden auch preislich attraktiver machen. Dazu kommen acht Suiten mit eigenem Balkon – ebenfalls eine Seltenheit in diesem Preissegment. Und die Zeichen stehen weiter auf Expansion: Bei der holländischen Werft TEAMCO wurden bereits Optionen für weitere Neubauten vereinbart. » www.plantours-partner.de

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Exkursionen in Elektro-Katamaranen Hurtigrutens Nachhaltigkeitsprojekt verbessert auch das Gästeerlebnis.

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urtigruten führt gemeinsam mit dem norwegischen Start-up Brim Explorer elektrisch betriebene und emissionsfreie Katamarane ein und macht somit die Erkundung einiger der unberührtesten Gewässer der Welt umweltfreundlicher. Die 24-Meter-Schiffe, die ab Frühjahr 2020 an den Start gehen, werden vom Heimathafen Longyearbyen auf der arktischen Insel Spitzbergen aus täglich nachhaltige Tagesausflüge unter der Marke Hurtigruten Svalbard durchführen – geräuscharm und emissionsfrei. Ausgestattet mit Batteriepacks wird der Hybrid-Katamaran eines der flexibelsten Elektroschiffe der Welt sein. Die Batterien des Schiffs können in praktisch jedem Hafen aufgeladen werden und halten bei einer Reisegeschwindigkeit von zehn Knoten circa zehn Stunden. Perfekt auch für

Exkursionen zu den zerklüfteten LofotenInseln oder für geräuscharme Nordlichtfahrten von der arktischen Hauptstadt Tromsø aus. Die Katamarane verfügen über ein klares, futuristisches Design mit großen Fenstern. So werden die 140 Gäste näher an die Elemente herangeführt. Neben der Landschaft können die Gäste auf den Ausflügen lokal bezogene Speisen aus dem renommierten Kulinarik-Konzept der Hurtigruten genießen. Um die Tierwelt sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche bestmöglich zu erfassen, werden die Katamarane zusätzlich mit Unterwassermikrofonen und Unterwasserdrohnen ausgestattet. Die Katamarane sind das jüngste Beispiel für eine Reihe von nachhaltigen Initiativen. So eliminierte Hurtigruten im letzten Jahr beispielsweise alle Einweg» www.hurtigruten.de Kunststoffe an Bord. Ohne Emissionen und fast ohne Geräusche erkunden die Gäste von Hurtigruten künftig die Umgebung.

Kreuzfahrt mit Weitsicht Fotos: PR

A

uf den neuen Expeditionsschiffen von Hapag-Lloyd Cruises können die Gäste die Natur des Amazonas oder der Antarktis noch detailreicher erleben. Bereits jetzt sind die Suiten der Hanseatic Nature mit den leistungsstarken und stylischen CL Companion-Ferngläsern von Swarovski Optik bestückt, und auch auf den weiteren Neubauten wird die Kooperation fortgesetzt. » www.hl-cruises.de

? WER, WANN, WO

ROBIN SCHULZ Der DJ zählt gemeinsam mit weiteren Top-Acts wie Dimitri Vegas & Like Mike, Timmy Trumpet, Don Diablo, Lost Frequencies, Gestört aber GeiL, MATTN und Le Shuuk zum Line Up des „World Club Dome Cruise Edition“, der vom 12. bis 16. August 2019 an Bord der Norwegian Pearl stattfindet. » www.e-hoi.de (Tickets) ELKE HEIDENREICH Vom 15. bis 24. Juni geht die Autorin zusammen mit den Gästen der A-Rosa Aqua der Frage auf den Grund, warum der Rhein eigentlich so schön ist. Mit dabei hat sie ihr aktuelles Buch „Alles fließt – der Rhein“. » www.a-rosa.de STEFAN MARQUARD Der TV-Star und begnadete Koch ist Gourmetpate von AIDA und kocht im Rahmen von regelmäßigen Workshops Topf an Topf mit den Gästen. Bis Januar 2020 ist Stefan Marquard noch fünf Mal an Bord von AIDAnova, AIDAperla und AIDAaura. » www.aida.de

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azur.de


Im Land der Gourmets

P Hightech und Komfort in den Tiefen des Ozeans – ein Blick in das U-Boot Scenic Neptune.

Abenteuer unter Wasser Die luxuriöse Yacht Scenic Eclipse verfügt über ein U-Boot.

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ightseeing unter Wasser: Scenic Luxury Cruises & Tours hat nun Details zur Technologie und zum Innenleben des Scenic Neptune-UBootes bekannt gegeben, das eine der Attraktionen auf der neuen Discovery-Yacht Scenic Eclipse sein wird. Diese sticht am 15. August 2019 zu ihrer Jungfernfahrt in See. An Bord des UBootes Scenic Neptune können Urlauber während ihrer Kreuzfahrt in die Unterwasserwelt eintauchen. Die Scenic Neptune bietet Platz für sechs Gäste plus Kapitän. Sie ist bis zu einer Tiefe von 300 Metern einsetzbar und soll durch eine präzise und

reaktionsschnelle Manövrierfähigkeit sowie durch ein komfortables Inneres mit 360-GradRundumsicht bestechen. Vulkanische Zinnen, steile Wände, majestätische Wracks, eine große Vielfalt an Meeresbewohnern und schöne Riffe warten darauf, besucht zu werden. Bis zu acht Tauchgänge pro Tag sollen angeboten werden. Die Bedienelemente bieten dem Kapitän eine einfache Handhabung aller relevanten Informationen über einen Touchscreen-Monitor. Bei Bedarf kann Scenic Neptune jederzeit sehr schnell oder aus eigener Kraft an die Oberfläche ge» www.sceniceclipse.eu bracht werden.

onant fährt als einziges Kreuzfahrtunternehmen unter französischer Flagge und ist somit eine Art Botschafter für die französische Lebensart auf See. An Bord bedeutet dies nicht nur einen „French Touch“ im Design, sondern auch eine feine Küche. Im Laufe einer Kreuzfahrt genießen die Reisenden an Bord zahlreiche Menüs, die von talentierten Köchen erstellt werden. Angereichert wird dies durch inspirierende Aromen der besuchten Häfen. Kreuzfahrten rund um die Themen Wein und Gourmet werden mit renommierten Partnern wie Château Latour, Ducasse Conseil oder auch Cuisine et Vins de France geplant. Ziele dieser besonderen Reisen sind beispielsweise Panama (mit L’Austral) im Oktober 2019, Portugal (mit L’Austral) im April 2020 und Frankreich (mit Le Jacques-Cartier) im September 2020. » www.ponant.de

C

roisiEurope expandiert im Bereich Hochsee-Kreuzfahrten. Die französische Reederei hat ein zweites Hochsee-Schiff erworben, das ab Frühjahr 2020 unter dem Namen La Belle des Océans neues Flaggschiff der Flotte wird. Die ehemalige Silver Discoverer hat Platz für bis zu 120 Passagiere in 60 geräumigen Suiten. Das Schiff zeichnet sich durch viel Komfort, elegantes Design und attraktiv konzipierte Außenbereiche aus. Den Gästen stehen zwei Lounge-Bars, ein Restaurant, ein kombiniertes Grill-Bar-Restaurant am Pool, ein Fitness-Center, ein Beauty-Salon mit Friseur, ein Spa und Wäsche-Service zur Verfügung. » www.meinfluss.de

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Fotos: PR, Shutterstock

CroisiEurope übernimmt die Silver Discoverer


vomex.de

AZUR ° Check-in

So kann es weitergehen.

Taufe der barrierefreien Viola

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m 3. Juni 2019 konnten Johannes Zurnieden und sein Team von Phoenix Reisen das neueste Mitglied in der Flusskreuzfahrtflotte begrüßen. MS Viola wurde am Brassertufer in Bonn feierlich während einer Taufzeremonie vom Bonner Pfarrer Raimund Blanke eingesegnet. Die Patin Annika Zeyen, ParalympicsMedaillengewinnerin und passionierte Rollstuhlsportlerin, taufte das Schiff mit vielen guten Wünschen auf den Namen Viola. An Bord bieten 34 rollstuhlgerechte Kabinen und großzügige öffentliche Räume komfortablen Platz für Menschen mit Behinderung. Zusätzliche Kabinen für Begleitpersonen machen das Reisen für alle Passagiere angenehm. In der Zukunft möchte Phoenix Reisen auch Passagieren mit anderen Behinderungen wie auch stetig liegenden Menschen eine Flusskreuzfahrt an Bord von MS Viola ermöglichen. Partner wie die Reederei Rijfers Nautical Management, der Hotel- und Restaurantdienstleister sea chefs, der Rollstuhlveranstalter Runa Reisen und auch der Malteser Hilfsdienst machen es möglich, dass Urlaub auf dem Wasser nun auch für Menschen möglich ist, die bis dato leider nicht mit Phoenix Reisen unterwegs sein konnten. Derzeit ist die Viola auf den » www.phoenixreisen.com niederländischen Wasserwegen unterwegs. Patin Annika Zeyen (Mitte) bei der Taufe der Viola.

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Hilft bei Reiseübelkeit

Einnahme ohne Wasser

Nicht nur ein neuer Name

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ach zweimonatigem Umbau und 200 Millionen US-Dollar hat die einstige Carnival Triumph ihren Dienst wieder aufgenommen. Dabei startete das Schiff als Carnival Sunrise nicht nur unter neuem Namen. Neben der kompletten Modernisierung aller Kabinen wurden auch jene Restaurant- und Bar-Innovationen installiert, die bereits das Bild der jüngeren Carnival-Schiffe prägen. Familien freuen sich besonders über den neuen Wasserpark sowie die exklusiv auf Kinder und Jugendliche ausgerichteten Bereiche Camp Ocean, Circle C und Club O2. » www.carnivalcruiseline.de

Vomex A® Reise 50 mg Sublingualtabletten: Wirkstoff: Dimenhydrinat. Anwendungsgebiet: Prävention und Behandlung von Reisekrankheit (bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren). Stand: 04/19-1. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Klinge Pharma GmbH, 83607 Holzkirchen, Deutschland


CRUISE-NEWS CUNARD Vor 15 Jahren, als die Queen Mary 2 am 19. Juli 2004 erstmals Hamburg anlief, lockte sie hunderttausende Schaulustige an die Elbe. Am Sonntag, 16. Juni 2019, besuchte die „Königin der Meere“ nun zum 65. Mal nach ihrer Indienststellung den Hamburger Hafen und feierte mit dem Anlauf unter großem Jubel das 15-jährige Bestehen dieser ganz besonderen Verbindung. » www.cunard.de

COSTA KREUZFAHRTEN Auf der italienischen Werft Fincantieri in Marghera wird derzeit die Costa Firenze, der zweite Costa-Neubau für China, gebaut. Die Indienststellung ist für Oktober 2020 geplant. Vor ihrem Einsatz in Asien wird die Costa Firenze einen Monat im Mittelmeer verbringen und fünf Kreuzfahrten ab Triest und Savona anbieten. Im Anschluss geht es in 51 Tagen nach Fernost. Die ersten Kreuzfahrten sind bereits buchbar.

Schwimmende Kunst in Asien Kurs Fernost für die Westerdam mit dem ersten Rijksmuseum at Sea.

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on September 2019 bis April 2020 bringt die Westerdam ihre Gäste in die spannendsten Regionen Asiens. Auf zahlreichen Routen mit einer Dauer von 13 bis 16 Tagen besucht das luxuriöse Schiff der Holland America Line Kambodscha und China, Japan, die Philippinen, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thailand und Vietnam. Die Reisen können bereits gebucht werden und kosten in der Doppelkabine ab 850 Euro pro Person. Und auch die Westerdam hat viele Highlights zu bieten. Neben dem von Holland America Line bekannten Music Walk an Bord kom-

men besonders Kunstfreunde in den Genuss des Rijksmuseum at Sea. Entstanden in Kooperation mit Rijksstudio, ist es weit mehr als ein schwimmendes Museum, sondern auch ein kreativer Salon, in dem sich die Gäste durch die Sammlung des Museums für ihre eigenen Kunstwerke inspirieren lassen können – das alles vor der Kulisse des „Bedrohten Schwans“ vom Maler Jan Asselijn. Ohnehin ist Kunst allgegenwärtig bei Holland America Line. Beeindruckend sind auch die vielen zeitgenössischen Kunstwerke an Bord des derzeitigen Flaggschiffs Nieuw Statendam. » www.hollandamerica.com

» www.costakreuzfahrten.de

» https://disneycruise.disney.go.com/

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Ein gewölbter, überdimensionaler Ausschnitt des Meisterwerks „Der bedrohte Schwan“ dominiert das Rijksmuseum at Sea.

Winterflucht unter weißen Segeln

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tar Clippers nimmt im Winter Kurs auf die Karibik und die Inselwelt Thailands. Die Royal Clipper, das größte 5-MastVollschiff der Welt, nimmt ab Barbados Kurs auf die Grenadinen und Windward-Inseln. Die Routen des 4-Masters Star Flyer führen ab und bis St. Maarten nach Antigua, St. Barths und Jost Van Dyke. Das Schwesterschiff Star Clipper startet ab Phuket im Wochenrhythmus zu einsamen Trauminseln in der Andamanensee. » www.star-clippers.de

Fotos: PR

DISNEY CRUISE LINE Im Herbst 2020 startet Disney Cruise Line HalloweenKreuzfahrten ab New York, Kalifornien, Texas und Florida zu tropischen Zielen. Halloween bedeutet bei Disney Cruise Line Spaß für die ganze Familie, unter anderem mit Kostümpartys, gruseliger Deko und bestem Entertainment. Im November wird dann bereits die Weihnachtssaison eingeleitet, und die Flotte wird entsprechend umdekoriert.


SO VIEL PREMIUM, DA REICHT EIN URLAUB GAR NICHT AUS.

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Michelle Hunziker ist kein unbekanntes Gesicht auf der MSCBühne – sie moderierte bereits die Taufe der MSC Seaview.

Taufe mit Michelle Hunziker

Bungee-Trampolin und Escape Room

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Die beliebte Moderatorin begleitet das Event der MSC Grandiosa.

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ie Taufgäste der MSC Grandiosa dürfen sich am 9. November 2019 im Hamburger Hafen auf eine glamouröse Moderatorin freuen: Michelle Hunziker wird durch den Abend führen. Die gebürtige Schweizerin, die international als TV-Moderatorin, Schauspielerin und Sängerin bekannt ist, moderierte bereits 2018 die Taufe der MSC Seaview in Genua. Sie wuchs in Italien auf, spricht fünf Sprachen und steht für Internationalität mit mediterraner Seele, Lebensfreude und Familienverbundenheit. Werte, die auch MSC Kreuzfahrten stets nach außen trägt. Die MSC Gran-

diosa ist das dritte Schiff der Meraviglia-Generation und das erste der Meraviglia-Plus-Klasse, das über zusätzliche Kabinen, mehr öffentliche Flächen und zahlreiche weitere Features verfügt. Sie ist zudem der fünfte Neubau, den MSC innerhalb von nur zweieinhalb Jahren in seine Flotte aufnimmt. Im Rahmen des Investitionsplans mit einem Gesamtvolumen von 13,6 Milliarden Euro folgen auf die MSC Grandiosa bis 2027 noch zwölf weitere Kreuzfahrtschiffe. Das nächste wird dann die MSC Virtuosa, Schwesterschiff der MSC Grandiosa, im Oktober 2020 sein. » www.msc-kreuzfahrten.de

Stahlschnitt der Seabourn Venture

ach einer kompletten Rundumerneuerung ist die Independence of the Seas von Royal Caribbean International nun das erste Flottenmitglied, das das „Royal Amplified“-Modernisierungsprogramm durchlaufen hat. Neu an Bord sind zahlreiche Action-Highlights wie die extralange Wasserrutsche namens The Perfect Storm, der Splashaway Bay-Wasserpark und eine Lasertag-Arena. Im Escape Room ist Teamgeist gefragt, denn nur gemeinsam lassen sich die verschiedenen Rätsel lösen und dem Raum entfliehen. Beim Sky Pad im Bungee-Trampolin mit VR-Technologie erwartet die Gäste ein neues Erlebnis in einer virtuellen Welt. Geräumige Lounges, Panorama-Kabinen, die aufgefrischte Royal Promenade und zahlreiche neue Restaurants runden das Renovierungsprogramm ab. Im neuen Snack-Spot „Fish & Ship“ wird dem britischen Way of Life gehuldigt. Authentisch asiatisch geht es im Restaurant „IZUMI“ zu. Das „Sugar Beach“ lässt mit seinen Köstlichkeiten nicht nur Kinderherzen höherschlagen, und im Playmakers Sports Bar herrscht bei Live-Übertragungen auf über 30 Großbildfernsehern beste Stimmung. Für das „Royal Amplified“-Programm plant Royal Caribbean rund eine Milliarde US-Dollar. » www.royalcaribbean.de

eabourn feierte unlängst einen Meilenstein in der Konstruktion des neuen Expeditionsschiffs Seabourn Venture. In Italien fand der erste Stahlschnitt statt. Die Seabourn Venture soll im Juni 2021 ausgeliefert werden, ein zweites Schwesterschiff folgt im Mai 2022. Bei den Neubauten handelt es sich um ein innovatives Design, das speziell für den ultraluxuriösen Expeditionsreisenden entwickelt wurde. Mit 170 Metern Länge haben beide neuen Schiffe jeweils 132 Oceanfront Veranda Suiten für maximal 264 Passagiere. Mit an Bord sind zwei U-Boote für Ausflüge in die Unterwasserwelt sowie 24 Zodiacs und Kajaks. » www.seabourn.com

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Fotos: PR

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Grüner Luxus

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enn die ultraluxuriöse SeaDream Innovation im September 2021 in See sticht, dürfen sich Gäste auf ein „Global Yachting“-Erlebnis freuen: Im ersten Jahr werden mehr als 200 Häfen in 49 Ländern und auf sieben Kontinenten angesteuert. Der Neubau bietet einen nachhaltigkeitsorientierten Ansatz in Sachen Energie- und Klimatechnologie. Das Schiff wird mit einem Akku ausgestattet sein, der ein leises, emissionsfreies Segeln für bis zu drei Stunden ermöglicht. Das Hybridsystem reduziert lokale Emissionen. Außerdem wird die SeaDream Innovation über eine „Organic Rankine Cycle“-Maschine verfügen, die überschüssige Wärme der Motoren in Strom umwandelt. Sofern vom Hafen angeboten, kann die SeaDream Innovation auch ans landseitige Stromnetz angeschlossen » www.seadream.com werden.

Logenplatz beim Gipfeltreffen der Giganten Seien Sie vom 19. – 22. März 2020 näher dran am St. Barths Bucket Race als irgendjemand sonst! Als Gast an Bord von Sea Cloud, wenn beide Windjammer gleichzeitig beim Sailing Together dem Kampf der Giganten in erster Reihe beiwohnen. Weitere Infos unter: www.artoftravel.de/bucket-race-2020 Tel.: +49 (4108)413-6080 art of travel GmbH Tal 26 80331 München


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AZUR - Interview Oliver Steuber, Geschäftsführer von Plantours Kreuzfahrten

„Steigende Nachfrage auf hoher See und dem Fluss“ Plantours Kreuzfahrten präsentiert das erste eigene Flussschiff, und auch im Hochsee-Bereich stehen die Zeichen auf Wachstum.

Plantours-Flussschiff, seine Premiere. Welche Beweggründe führten zu dieser Entscheidung?

Steuber: Ganz wesentlich ist, dass die Nachfrage nach unseren Flussreisen konstant sehr gut, sogar steigend ist und wir nun ein Schiff auf den Markt bringen, das sowohl die Ansprüche unserer Kunden als auch unsere Vorstellungen vereint. Und natürlich unsere Muttergesellschaft Ligabue, die uns vertraut und wesentlich den Anschub zum Neubau gegeben hat. Die Lady Diletta wird ein modernes Schiff, das wir im 4-Sterne-PlusSegment ansiedeln. Neben einem großen Restaurant im vorderen Bereich mit Blick in Fahrtrichtung wird es zusätzlich ein Restaurant am Heck geben. Einzigartig auf dem deutschen Markt sind spezielle Einzelkabinen. Die Nachfrage nach Einzelkabinen ist auf jeder Reise gegeben, und nun können wir unseren Gästen endlich Kabinen zu wirklich attraktiven Preisen anbieten. AZUR: Ist auch ein zweites Hochsee-Schiff geplant?

Steuber: Auf jeden Fall. Es ist kein Geheimnis, dass wir auf der Suche nach einem zweiten Hochsee-Schiff sind. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass es quasi der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht. Denn Plantours Kreuzfahrten steht nicht für den Massentourismus auf See. Wir suchen eben nicht nur ein Schiff, sondern das Schiff, das zu unserer Kunden- und Partnerstruktur passt. Wichtig ist aber auch, dass unsere Hamburg sehr, sehr gut gebucht ist. Das Routing und die Leistungen an Bord bekommen Bestnoten. Im kommenden Jahr wird die Hamburg umfangreich modernisiert, viele Kabinen erhalten elektrisch absenkbare Panoramafenster. Balkone wären gar nicht möglich, weil unsere Reisen zu den Großen Seen in Kanada und

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den USA wegen der engen Schleusen dann nicht mehr durchführbar wären. Und auch im Schiffsinneren wird es tolle Neuerungen geben – allerdings auch weiterhin keine Achterbahn und kein Hochseilgarten. AZUR: Die kommende Saison besticht unter anderem mit exotischen Routen. Wie viel Expeditionscharakter steckt in der kleinen, komfortablen Hamburg?

Steuber: Plantours Kreuzfahrten ist mehrfach für das Routing der Hamburg ausgezeichnet worden, aber darauf ruhen wir uns nicht aus. Die Schiffsgröße mit 400 Passagieren bietet enorme Vorteile, die wir im Sinne unserer Passagiere nutzen. Anlandungen mit unseren bordeigenen Zodiacs gehören in der Antarktis, Arktis und auch auf dem Amazonas dazu. Das ist schon klassische Expedition. Auch unsere Lektoren an Bord geben vertiefende Informationen. Und die Preise unserer Reisen in die Expeditions-Regionen sind auch nur ein Bruchteil so teuer, wie es sonstige Expeditions-Kreuzfahrten sind. „Soft-Expedition“ beschreibt es deshalb ganz gut, wir fahren halt nicht nur an der Eiskante entlang, sondern bieten die passenden ExpeditionsLandausflüge an. AZUR: Welche Reise der Hamburg würden Sie persönlich am liebsten antreten?

Steuber: Unsere Routen rund um Kuba und die Großen Seen begeistern mich. Kuba, weil es nicht nur Havanna ist, sondern wir viele Häfen ansteuern, und die Großen Seen sind eine tolle Mischung aus Natur mit dem Indian Summer und den Niagarafällen sowie spannenden Städten wie Montreal, Detroit, Chicago und Toronto. AZUR: Wie hoch ist die Wiederholerquote an begeisterten „Hamburg-Fans“?

Steuber: Die Quote der Stammgäste liegt bei über 60 Prozent, auf der Reise zum 30-jährigen Firmengeburtstag sogar bei 100 Prozent. Aber durch die Mischung der Routen mischt sich auch die Kundenstruktur. Eine Party auf Deck vor Kuba ist anders als die Fahrten ins arktische Eis. Und Flusskunden gehen auch auf hohe See! Zum Beispiel, wenn unser Flussschiff Sans Souci » www.plantours-partner.de Kurs auf die Ostsee nimmt.

Foto: PR

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eit 30 Jahren steht Plantours Kreuzfahrten für klassischen Genuss, Weltgewandtheit und Entdeckergeist. Die Hamburg ist auf allen Ozeanen der Erde unterwegs, und eine große Flussflotte bereist die Wasserwege Europas und Russlands. Geschäftsführer Oliver Steuber spricht mit uns über die aktuellen Entwicklungen und Produktneuheiten. AZUR: 2020 feiert die Lady Diletta, das erste eigene


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VASCO DA GAMA°

V. l. n. r.: Lounge auf dem Upper Deck, ClubColumbus-Rezeption in coolem Look, Royal Penthouse Suite auf dem Navigator Deck.

★★★

VASCO DA GAMA Stärken: - Gelungene Mischung aus klassischem Ambiente, Stil und moderner Kreuzfahrt Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 1150 Crew: 550 Baujahr: 1993, renov. 2017 Flagge: Bahamas BRZ: 55.820 Länge/Breite: 219 m/31 m

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V. l. n. r.: Kunstvoller Treppengang zwischen den beiden Decks des Hollywood‘s Theater, gemütliche Liegen in der Ocean Bar, das helle, geschmackvoll eingerichtete Hauptrestaurant.

Der neue

Klassiker Mit stilsicherem, traditionellem, aber zeitgemäßem Ambiente ergänzt die Vasco da Gama das Portfolio von TransOcean Kreuzfahrten optimal. In Bremerhaven wurde das neue Flaggschiff nun getauft.

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ei 60 Prozent Wiederholern unter den Gästen versteht es sich bei TransOcean Kreuzfahrten von selbst, dass die Meinung und die Wünsche der Kunden eine wichtige Rolle spielen – auch bei der Namensfindung des neuen Flottenmitglieds. Über 2500 Stimmen gingen ein, und die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer entschied sich für eine Bugbeschriftung mit Entdeckergeist – Vasco da Gama. Auf diesen Namen taufte Sängerin Annett Louisan das neue Flaggschiff feierlich am 9. Juni 2019 auf dem Pooldeck vor Bremerhaven. Ein großer Moment auch für die Stadt. So verfolgten zahlreiche Einwohner an Land das Geschehen auf der Leinwand: die Rede des Oberbürgermeisters Melf Gratz, den Auftritt der norddeutschen Kultband Fury in the Slaughterhouse und nach der Taufe ein bezauberndes Feuerwerk an der Küste. Ihre erste Reise unter neuem Namen hatte die Vasco da Gama dabei schon hinter sich. Über einen Monat dauerte die Repositionierung von Singapur bis Bremerhaven. Und auch die Geschichte des Schiffs ist lang, schließlich wurde es bereits 1993 als Statendam für die Holland America Line gebaut. Erst 2015 wurde es sehr umfassend renoviert, weswegen es Cruise & Maritime Voyages, das Mutterunternehmen von TransOcean Kreuzfahrten, in einwandfreiem Zustand übernehmen konnte. Es ist nicht so, dass man der Vasco da Gama ihr Alter nirgendwo ansehen könnte, das darf auch so sein. Ihr neues Gewand allerdings ist erfrischend und überrascht mit einer durchaus modernen Stilsicherheit.

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Imposantes Feuerwerk über Bremerhaven – bei angenehmen Temperaturen genossen die Gäste einen schönen Taufabend.

Zentrum des Geschehens ist Deck 8, das „Upper Deck“. Verspielt ordnen sich hier zahlreiche Bars und Lounges offen aneinander. Ein Highlight: die helle Ocean Bar mit entspannten Liegen, gemütlichen Sitzecken und einer lockeren, kreativen Deko. Hinten dann vier Restaurants, darunter auch die Aufpreis pflichtigen Alternativen „Chef’s Table“ und „The Grill“, vorne die obere Etage des Hollywood’s Theater, das sich über zwei Decks erstreckt. Ein weiterer Hotspot an Bord ist das Lido-Deck mit dem großzügigen, bei schlechtem Wetter überdachten Poolbereich, dem freundlichen Club Bistro mit Terrasse am Heck sowie dem Jade Spa und dem sehr ausladenden Fitnessstudio vorne. Weiter oben liegen noch der Nightclub mit Panoramaaussicht, der Sportbereich und ein sehr gut ausgestattetes Kinderland für junge Gäste. Aber auch das klassische Kreuzfahrterlebnis kommt nicht zu kurz. Besonders schön sind der Oasis-Pool am Heck, zu dem nur Erwachsene Zutritt haben, wie auch die breite Promenade um Deck 6. Alles in allem lässt sich sagen: Die Vasco da Gama steht für ein traditionelles Kreuzfahrt-Ambiente, das allerdings durch einen modernen Anstrich erst richtig in Szene gesetzt wird. Sowohl die regelmäßigen TransOcean-Gäste als auch neue, eventuell jüngere Zielgruppen dürften viel Freude an dem Neuzugang finden. Der ist noch bis Oktober 2019 exklusiv für TransOcean Kreuzfahrten und das deutschsprachige Publikum in Nordeuropa unterwegs. Im Winter geht es nach Australien, und im März 2020 beginnt eine weitere Saison mit vielen Abfahrten in Kiel und Bremerhaven. Text: Axel Zimmermann

Fotos: TransOcean, Axel Zimmermann

VASCO DA GAMA°


ADVERTORIAL

ANGEBOT FÜR KREUZFAHRER:

Von Bremerhaven in die weite Welt

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remerhaven steht für Sehnsucht, Fernweh und legendäre Ocean Liner – das war schon zu Zeiten der Auswanderer so! Direkt an dem Kai, von dem aus über sieben Millionen Auswanderer Europa verließen und ihr Glück in der Neuen Welt suchten, schuf der Architekt Andreas Heller mit THE LIBERTY ein spannendes Themenhotel, das unmittelbar an die geschichtsträchtige Vergangenheit der Hafenstadt anknüpft. Mitten im Herzen der Havenwelten, also unmittelbar beim Deutschen Auswandererhaus, Klimahaus und dem Zoo gelegen, setzt das neue 4-Sterne-Superior Hotel THE LIBERTY Maßstäbe in der Seestadt. Und mit einer Silhouette, die die der legendären Ocean Liner nachzeichnet, und New Yorks Freiheitsstatue („Statue of Liberty“) als Namensgeberin werden die Geschichten von Aufbruch und Hoffnung in allen Zimmern, Suiten und selbst in den kleinsten Details der Ausstattung spannend weitererzählt. „Ausgezeichnet!“ findet das auch das renommierte Fachblatt „Tophotel“, das dem THE LIBERTY den „Opening Award 2018“ als den besten Newcomer des Jahres überreichte. Glückwunsch! Einzigartig in der Seestadt sind auch das Restaurant MULBERRY STREET, in dem der Gourmet-Koch Phillip Probst 3- bis 7-Gänge-Menüs kreiert, sowie im Penthouse die NEW YORK BAR, die nicht nur durch ihre

ausgefallenen Gin Tonic-Variationen mittlerweile zum angesagtesten Treffpunkt der Stadt zählt. Ein Stück New York also in Bremerhaven… Eine perfekte Auszeit bietet das MIAMI Spa. Anschließend heißt es dann Entspannung pur auf der Dachterrasse – bei einem Sundowner mit Blick auf Bremerhavens Neuen Hafen und weit über die Weser bis zur Nordsee. So wird der Kurzurlaub am Meer zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Unser Tipp: THE LIBERTY begrüßt immer mehr Kreuzfahrer als Gäste. Sie gönnen sich so vor oder nach ihrer Seefahrt ein oder zwei Urlaubstage in Bremerhaven, denn schließlich gibt es hier jede Menge zu sehen. Neben einer Übernachtung gibt es ein Kreuzfahrt-Dinner im Restaurant MULBERRY STREET, einen Cocktail in der Dachterrassen Bar sowie einen Shuttle Service zum KreuzfahrtTerminal. Und der PKW parkt während der Kreuzfahrt natürlich sicher in der hoteleigenen Tiefgarage.

ANGEBOT Kreuzfahrer-Arrangement mit Übernachtung, Frühstücksbuffet, 3-Gänge-Dinner, Parken in der hoteleigenen Tiefgarage (max. 7 Nächte), einem Sundowner in der New York Bar und Shuttle zum/vom Columbus Cruise Center.

Columbusstrasse 67, 27568 Bremerhaven, Telefon: +49 (0) 471 90 22 40, liberty-bremerhaven.com


CELEBRITY EDGE°

Als Erstes sticht der Magic Carpet ins Auge – eine mobile Plattform, die je nach Position das Tendern vereinfacht oder als Erweiterung des Schiffs dient.

★★★★ CELEBRITY EDGE Stärken: - Das stylischste Schiff auf dem Markt derzeit

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Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 2918 Crew: 1320 Baujahr: 2018 Flagge: Malta BRZ: 129.500 Länge/Breite: 306 m/39 m


Das schwimmende

DesignWunder

Mit viel gestalterischer Raffinesse und innovativen Balkonkabinen beeindruckt die Celebrity Edge nun auch ihre Gäste im Mittelmeer.

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Grand Plaza

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Pooldeck

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EDEN Lounge


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Solarium

DIE ZEHN LIEBLINGSORTE AN BORD DER CELEBRITY EDGE 1. EDEN Lounge

Dieser helle, dreistöckige Raum am Heck ist eine grüne Oase mit unzähligen echten Pflanzen und frischem Look. Im Zentrum eine hohe Bar, unten ein Spezialitätenrestaurant, und über eine 100 Meter lange gewundene Rampe gelangen die Gäste am Wasser entlang eine Etage höher. Je nach Tageszeit und Anliegen wird die EDEN Lounge auch zum Treffpunkt für Kochkurse und Weinproben oder zum stimmungsvollen Varieté-Theater. 2. Rooftop Garden

Echte Parkatmosphäre auf hoher See – im Rooftop Garden auf Deck 15 bestimmen hübsche Pflanzeninseln und Teakholzboden den Look. Versteckte Sitzecken laden zum Entspannen ein, und abends sorgt eine warme, indirekte Beleuchtung für Urlaubsatmosphäre. Auf einer kleinen Bühne gibt es regelmäßig Live-Musik.

Kreativität auf dem Pooldeck – diese Trennwände grenzen Cabanas voneinander ab.

wei große, weiße Schmetterlingsflügel sind das beliebteste Fotomotiv auf dem Sonnendeck der Celebrity Edge. Dazwischen stehend entpuppen sich die Gäste als überlebensgroße Falter. Die volle Wirkung entfaltet das Kunstwerk des Brasilianers Rubem Robierb allerdings erst, wenn man den Namen kennt – „Dream Machine“. Eine solche ist auch die Celebrity Edge. Dieses Schiff verwirklicht Kreuzfahrt-Träume für Gäste, die Innovation suchen. Modernste Technik und vor allem ihr visionäres Design machen die Celebrity Edge zum Schiff der Stunde und zu einem Meilenstein der Branche. Im Dezember 2018 wurde sie von Malala Yousafzai, der jüngsten Nobelpreisträgerin der Welt, in Fort Lauderdale getauft und verbrachte die bei uns kalten Monate in der Karibik. Erst im Mai 2019 präsentierte sie sich in Southampton erstmals dem europäischen Publikum und ist nun im Mittelmeer unterwegs. Schon von außen lässt sich die Celebrity Edge unmöglich mit anderen Schiffen verwechseln. Dafür sorgt neben dem markanten Bug, der fast senkrecht ins Wasser sticht, vor allem der Magic Carpet. Die flexible, verglaste Plattform ragt über das Schiff hinaus und wechselt je nach Bedarf die Position und ihre Funktion. Entlang der Wasserlinie dient sie als komfortabler Ausgangspunkt zum Tendern, auf Höhe von Deck 5 als Erweiterung des asiatischen Spezialitätenrestaurants „Raw on 5“ und auf Deck 14 als zusätzliche Bar neben dem Sonnendeck. Stylische Effizienz auf allen Ebenen. Ohnehin steht die Celebrity Edge für das wohl innovativste Designkonzept der Kreuzfahrt. Überall an Bord gibt es wunderschöne Orte zu entdecken. Jeder einzelne Ort hat seinen ganz eigenen, spannenden Charakter, und keiner gleicht dem anderen. Dennoch passt alles in einer stimmigen Weise zusammen.

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Rooftop Garden

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The Club


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3. Sunset Bar

Offen gelegen am Ende von Deck 15 ist die Aussicht hier spektakulär. Hinten wird es auch mal etwas zugig, dann weichen die Gäste auf die windstilleren Sitzmöglichkeiten auf der Steuerbordseite aus. Sehr lecker ist beispielsweise der Frozen Pina Colada, auffallen kann man mit dem Corona Margarita – mit Bierflasche kopfüber im Riesen-Margarita-Glas. Ob das wohl schmeckt?

So luxuriös kann Kreuzfahrt sein – Blick in den riesigen Wohnbereich der Iconic Suite.

4. Pooldeck

Der größte Außenbereich ist asymmetrisch gestaltet – rechts vom Pool mit einem geschwungenen Durchgang im Holz-Look, kleinen Cabanas und Zugang zum Magic Carpet, links der direkte Blick aufs Meer und eine Joggingstrecke. LED-Technik setzt nachts die „Dream Machine“ vor dem Pool in Szene. Besonders cool sind die Whirlpools in Form von riesigen Margarita-Gläsern. 5. The Retreat

Gäste in den Retreat-Suiten haben ihren eigenen, teilweise direkten Zugang zum exklusiven Außenbereich. Überdachte Stühle, Couchen und Liegen sind alle in Weiß und Grau gehalten und sorgen für ein lockeres Flair. Der kleine Pool flacht zu den Seiten hin ab, und die Gäste können in ihren Hängestühlen die Füße ins Wasser halten. 6. Grand Plaza

Von Deck 3 bis 5 erstreckt sich das Herzstück der Celebrity Edge. Auf mehreren Stufen sind Sitzplätze verteilt, mehr oder weniger auf einer Ebene mit der Martini Bar. Weiter oben grenzen dann das Café al Bacio, das „Le Grand Bistro“, das „Raw on 5“ und das „Fine Cut Steakhouse“ an das Atrium. 7. Solarium

Einer der beliebtesten Plätze auf jedem Celebrity-Schiff, das mit Glas überdachte Solarium, wurde von dem berühmten Architekten Tom Wright neu gestaltet. Die 3D-Kunstwand vor dem Pool soll die Farben und Bewegungen des Ozeans widerspiegeln. Ein immer angenehm warmer Erholungsort! 8. Spa & Fitness

Der Spa-Bereich der Celebrity Edge ist über 2000 Quadratmeter groß und bietet Behandlungen für jeden Geschmack. Die verschiedensten Massagen – von „Zero Gravity“ über „Restorative Salt Stone“ bis zu „Aroma Spa Seaweed“ –, Akupunktur und Skin Energizing sind nur ein kleiner Auszug des Programms. Sehr schön sind die Sea Thermal Suites mit Blick auf den Ozean, ebenso wie die Sauna rechts daneben. Ein Deck weiter oben nimmt das moderne Fitnessstudio den kompletten vorderen Teil des Schiffs ein. 9. The Theatre

The Retreat

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Mit vier Bühnenflächen und drei beweglichen Projektionsflächen bietet The Theatre eine abwechslungsreiche Plattform für ein vielseitiges Entertainment-Programm. Die Hauptbühne reicht dabei weit in die Sitzreihen hinein. Aufgeführt werden unter anderem die farbenfrohe MusikShow „Kaleidoscope“, eine Fusion aus Musik und Akrobatik mit dem Namen „A Hot Summer Night’s Dream“ und das Erfolgsstück „Hype“. 4/2019

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Hohe Räume, wie hier das „EDEN Restaurant“, tragen maßgeblich zum gelungenen Design der Celebrity Edge bei. 10. The Club

Ergänzt wird das Entertainment-Programm mit einem multifunktionalen Ort, der seine Charakteristik im Tagesverlauf verändert. Abends finden hier Musik-, Tanz-, Akrobatik- und Comedy-Shows statt, tagsüber können die Gäste oft selbst ihr Geschick unter Beweis stellen, beispielsweise im Laser-Labyrinth.

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The Theatre

Fotos: Celebrity Cruises

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nnovativ waren die Designer der Celebrity Edge auch bei der Gestaltung der Kabinen. Schränke mit maximalem Stauvolumen, ein intelligentes Lichtsystem mit voreingestellten Stimmungen und das automatische Öffnen der Türen per Smartphone sprechen eine moderne Sprache. Ein Highlight ist das neue Balkonsystem der standardmäßigen Infinite Veranda Staterooms. Dabei handelt es sich mehr um einen verglasten Wintergarten, dessen Frontscheibe auf Knopfdruck bis zur mittleren Höhe herabgefahren werden kann. So entsteht auf Wunsch ein Balkon oder eben eine deutliche Verlängerung der Kabine, die dem Raumgefühl stark zugutekommt. Wer es noch luxuriöser haben möchte, hat die Auswahl zwischen zahlreichen höheren Kabinen- und Suitenkategorien. Besonders gut gefallen haben uns die zweistöckigen Edge Villas und natürlich auch die beiden 170 Quadratmeter großen Iconic Suites mit einem 62-Quadratmeter-Außenbereich. Gigantisch! Das gastronomische Konzept hat Celebrity Cruises für die Celebrity Edge fast gänzlich erneuert. Es gibt vier Hauptrestaurants, das „Normandie“ mit französischer Küche, das „Cosmopolitan“ mit klassisch-internationalen Gerichten, das „Tuscan“ sowie das „Cyprus“ mit mediterranem Touch. Das „Blue“ steht exklusiv den Gästen der Aqua-Klasse zur Verfügung, das „Luminae“ den Suiten-Gästen. Aufpreispflichtige Alternativen sind das „Fine Cut Steakhouse“, das „Raw on 5“, das „EDEN Restaurant“, der „Rooftop Garden Grill“, das „Dinner on the Edge“ auf dem Magic Carpet mit jeweils regionalen Spezialitäten und das „Le Grand Bistro“. Hier erwacht die Tischplatte zum Leben, wenn die animierte 3D-Comicfigur namens „Le Petit Chef“ die Gerichte direkt vor den Augen der Gäste virtuell auf dem Teller zubereitet. Wer die Celebrity Edge noch in diesem Jahr in Europa erleben möchte, hat bis November die Gelegenheit dazu. Auf acht- bis zwölftägigen Routen kreuzt sie im Westlichen Mittelmeer zwischen Barcelona und Civitavecchia. Den Winter verbringt sie wieder in der Karibik und in Mexiko, bevor sie im Mai 2020 zurückkehrt. Die Kreuzfahrt-Preise für die Celebrity Edge ändern sich recht kurzfristig. Zum Start im Mittelmeer geht es aber erst mal los bei 195 Euro pro Person und Tag auf einer Sieben-Nächte-Cruise. Auch die zusätzlichen Kosten an Bord von Celebrity Cruises sind nicht gerade gering. Doch es lohnt sich. Wer das wohl innovativste und spannendste Schiff des letzten Jahres erleben möchte, sollte an Bord der Celebrity Edge! Text: Axel Zimmermann


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COSTA MAGICA° Karibik

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der Karibik


Die komfortable Costa Magica l채uft auf ihrer Kreuzfahrt durch die Karibik in zwei Wochen zehn H채fen an. Rekordverd채chtig! 4/2019

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Wer durch Bridgetown auf Barbados bummelt, kommt an den Bars, Cafés und Shops am alten Hafen, der „Careenage“, nicht vorbei.

Pfeffer, Kurkuma, Muskat, Zimt oder Vanille: Gewürze aus der Karibik sind beliebte Mitbringsel. Paradiesische Strände warten auf Grenada – einer der Favoriten ist der Grand Anse.

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COSTA MAGICA° Karibik

Strand-Guru auf Tobago: Joey (65) bietet Touristen sebst gemachte Batik-Tücher an. Seine Lebensweisheiten gibt’s gratis dazu.

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Marktfrau in Fort-de-France auf Martinique. Auch an Bord der Costa Magica waren viele „locals“.

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ie kann eine Kreuzfahrt durch die Karibik möglichst entspannt beginnen? So zum Beispiel: Die deutschen Gäste steigen nach der Landung des Condor-Charterflugs aus Frankfurt auf Guadeloupe nur wenige Meter vom Flugzeug entfernt in den bereitstehenden Bus und werden zum Check-in am Cruise Terminal gefahren – ohne Einreiseformalitäten, die Insel gehört ja zu Frankreich, also zur EU. Transfer-Dauer: kaum 30 Minuten. Die Koffer kommen parallel zum Schiff und in die Kabine. Nix mit Warten am Gepäckband, Schleppen, Umladen. Frischluft tanken – ein drängendes Bedürfnis nach zehn Stunden Klimaanlagen-Mief in 11.000 Metern Höhe. Im Lido Maratea auf Deck 10 beseitigen CrewMitglieder eifrig Wasserpfützen. Folgen einer plötzlichen „Dusche“ von oben. Nicht untypisch für die Karibik, aber ungewöhnlich für den Monat Februar. Der Klimawandel macht vorm Paradies nicht Halt. Das Wetter sollte während der gesamten Kreuzfahrt wechselhaft bleiben, dabei stets windig, aber dennoch angenehm warm. Laue 25 Grad misst das Thermometer auch noch an diesem ersten Abend. Die Costa Magica gehört zu den älteren Schiffen der Flotte. Sie wurde bereits 2004 vom Stapel gelassen, aber Ende November 2017 umfassend im bekannten Costa-Design modernisiert: Weiterhin beherrschen ver-

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schiedene Braun-, Rot- und Orangetöne, viel Glas, Gold und einiges an Glitzer den Gesamteindruck in den öffentlichen Räumen. Dabei verströmt die Costa Magica durchaus die italienische Eleganz eines klassischen Grandhotels: das imposante, bis auf Deck 9 offene Atrium, das mondäne Restaurant „Costa Smeralda“ mit weitem Meerblick, die verschiedenen Lounges, Säle und Bars, in denen Live-Bands zum Paar-Tanz aufspielen. Kabinen-Inspektion: Die in hellen Brauntönen möblierte Balkonkabine entspricht mit im Schnitt 17 Quadratmetern dem Standard für vergleichbare MittelklasseSchiffe. Zwei Personen haben hier ausreichend Bewegungsfreiheit. Auch die Staufläche zeigt Normen: ein dreitüriger Kleiderschrank, Schreib-/Schminktisch mit vier integrierten Schubladen und Wandspiegel plus verlängerter Ablage, zwei sehr kleine Nachtschränkchen an den beiden Bettseiten. Das Duschbad ist mit einem Duschvorhang ausgestattet. Ein Schlafsofa und ein drittes in der Kabinen-Decke verstecktes Bett verraten, dass auch Familien hier einziehen. Gegen 22 Uhr verlässt die Costa Magica Pointe-àPitre, einen der beiden wöchentlichen Wechselhäfen. Nach einer Woche sind wir also wieder hier, dann geht es eine zweite Woche durch die magische Karibik: zehn Häfen auf zehn Inseln und gleich zwei Mal ein Stopp auf Martinique, wo ebenfalls wöchentlich Gäste einund aussteigen. Wir haben ganz viel vor! Erster Seetag, Sonnenaufgang. Nur wer Jetlag hat, sucht um diese Uhrzeit einen Koffein-Schub an der


COSTA MAGICA° Karibik

Das hätte Robinson Crusoe gefallen: Auf dem MiniEiland Le Gosier auf Guadeloupe gibt es weder Strom noch fließend Wasser.

Kulisse dann tags darauf auf Sint Maarten: Das Philipsburg von früher, mit seiner mit Blumenrabatten und Palmen angelegten Uferpromeade und den niederländisch anmutenden Gassen, ist nicht wiederzuerkennen – das Werk von Hurrikan „Irma“ im Herbst 2017. In nur vier Stunden hat der Sturm auf der zweigeteilten Insel bis heute sichtbare Spuren der Verwüstung hinterlassen: Autowracks, weggerissene Häuserfronten, Gebäuderuinen, leer stehende Hotels, mit blauen Plastikplanen provisorisch abgedeckte Dächer, aus dem Zoo ausgebrochene Affen. „Wir wurden 20 Jahre in unserer Entwicklung zurückgeworfen“, kommentiert Guide Raffael. Der Tourismus brach ein. Nachdem wir im französischen Inselteil im ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Marigot einen Stopp gemacht haben, ist ein Badeaufenthalt in der weitläufigen Simpson Bay geplant. Doch irgendwie mag nach diesen deprimierenden Eindrücken trotz mehr als einem Rum-Punch nicht wirklich Urlaubsfeeling aufkommen. Das kommt dann auf Antigua zurück: 365 Strände, so viele wie das Jahr Tage hat. „Unsere Hummer-Katamaranfahrt und der Ausflug auf die Mini-Insel Prickly Pear gehören hier zu den beliebtesten Touren“, sagt die deutschsprachige Tour-Expertin Giovanna. „Aber auch auf anderen Inseln gibt es solche Highlights: die Bootsfahrt etwa nach Mustique, der Promi-Insel vor St. Vincent. Es lohnt sich deshalb, seine Wunschausflüge schon von zu Hause online zu buchen.“ Allerdings sollte man wissen: Bei Costa sind Ausflüge nicht kostenfrei stor-

Aperol Bar am Pooldeck – einen Illy-Espresso, frisch gebrüht von einem gut gelaunten Filipino. Willkommen im Urlaub! Um 9.30 Uhr ist es mit der Ruhe vorbei: Fitness im Lido Maratea. Dutzende Gäste folgen unter den Augen hunderter Schaulustiger begeistert den Anweisungen einer energischen Tanz-Instrukteurin. Zumba, Rumba, Samba, Cha-Cha-Cha & Co., Schrittfolgen, Hüftschwünge, Drehungen. Jeden Morgen und Abend steht jeweils ein anderer Tanzstil auf dem Programm. Gängige „Fitness-Kurse“ wie Pilates, Yoga oder gar Rad-Rennen findet der Gast dagegen auf der Costa Magica nicht. Für Sportbegeisterte gibt es einen beliebten Outdoor-JoggingParcours auf Deck 11 und ein modernes Fitness-Studio. Tortola. Wo sollten Verliebte besser turteln können als hier? Schließlich stammt der Name vom spanischen „tortola“ ab, was auf Deutsch „Turteltaube“ bedeutet. Die Hauptinsel der BVI, der British Virgin Islands, zeigt sich bei einer Fahrt entlang der Küste als grünes Juwel, mit immer wieder atemberaubenden Ausblicken auf über 60 weitere Inselchen. Die bekannteste: Virgin Gorda mit ihren markanten Steinformationen „The Baths“, zu denen eine Costa-Exkursion führt. Ebenso ein Muss wäre eigentlich der Besuch der White Bay auf Jost Van Dyke, wo die (Nach-)Wirkungen des „Painkiller“-Cocktails in der dortigen Soggy Bar Segler-Generationen auf ewig in Erinnerung bleiben. Wer historisch interessiert ist, kann im beschaulichen Road Town das frühere Britische Konsulat, heute ein kleines Museum, besuchen. Ernüchternder Kontrast zu dieser perfekten Karibik-

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Sint Maarten: Von den Verwüstungen durch Hurrikan „Irma“ ist am KreuzfahrtPier nichts mehr zu sehen. Doch die Insel leidet bis heute unter den fatalen Folgen.

nierbar. „Wer canceln möchte, sollte uns das gleich am Anfang der Reise mitteilen“, so Giovanna. „Dann versuchen wir gerne, diesen Platz an andere Gäste weiterzuverkaufen. Garantieren können wir das aber nicht.“ Für Exkursionen in der Karibik gilt außerdem: Die Touren werden überwiegend auf Englisch durchgeführt. Deutschsprachige Führer gibt es hier nicht überall, was auch auf andere Sprachen, wie z. B. Italienisch, zutrifft. Nicht immer ist dann der jeweilige Gästebetreuer als Begleitung anwesend, um zu übersetzen. „Diese Einschränkung steht auf der Webseite, wird aber von den Gästen oft überlesen“, weiß Giovanna. „Viele Erstfahrer kommen außerdem mit falschen Vorstellungen hierher. Sie erwarten Metropolen wie rund ums Mittelmeer oder an der Ostsee. Dann rücken wir dieses falsche Bild gerade.“ Die Karibik hat nun mal eine rund 500 Jahre alte Geschichte und bestenfalls überschaubare Kleinstädte zu bieten. Dafür aber andere, einzigartige Naturschönheiten. Costa bietet aus diesem Grund auch viele Panoramafahrten an, die vor allem bei deutschen Gästen beliebt sind. Wer gerne aktiv ist, kann Schnorchel-Touren, Badetransfers zum Strand oder Katamaran-Segeln buchen. Auch moderate Wanderungen durch den Regenwald oder zu Wasserfällen gibt das Programm her. Activity-Ausflüge, etwa mit dem Fahrrad oder Pedelec, zum Tauchen oder Golfspielen, gibt es indes nicht. Anspruchsvoll sind allein zwei Vulkan-Besteigungen: Auf St. Lucia geht es

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auf das Wahrzeichen, den Gros Piton. Steil muss man hier fast zwei Stunden lang bergauf steigen. Nichts für Untrainierte, erzählen zwei Deutsche aus Bayern am Abend danach. Auf St. Vincent auf den Grenadinen wird der Kraterrand des La Soufrière erklommen. Die 15 Gäste fahren zunächst im Minibus knapp eine Stunde an der Atlantikseite der Insel entlang bis zum Startpunkt des offiziellen „Trail“ auf gut 500 Höhenmetern. Verteilung von Proviant: heimische Bananen, Wraps mit Tunfisch oder Hühnchen. Jede Menge Wasser. „Teilt eure Kräfte ein“, empfehlen uns die beiden Führer Joe und Ron. „Es fängt gemächlich an, wird dann aber immer steiler.“ Voraussichtliche Dauer unseres Aufstiegs auf die 1233 Meter: zwei Stunden. Die schnellste Costa-Gruppe schaffte es in einer Stunde und 40 Minuten, verkündet Joe. Der Pfad ist präpariert, Bambusstangen geben, wenn auch sehr hohe, Stufen vor. Der Dschungel wird zunehmend dichter, die Wolken hängen immer tiefer in den Baumkronen. Nach 40 Minuten japsen ausgerechnet die Jüngsten im Tross nach Puste. Guide Joe stoppt die Gruppe, erklärt die Vegetation um uns – Riesenbambusse, Farne, Feigenbäume. Weiter geht’s. Wir machen auf einem Felsplateau 30 Minuten später erneut Pause. Gute 700 Höhenmeter haben wir schon hinter uns. Die Luft wird schwerer, feuchter. „Regelmäßig und tief atmen“, mahnt Joe. Nieselregen setzt ein. Das Pflanzendickicht verwandelt sich in stei-


COSTA MAGICA° Karibik

Die Kinder auf den Inseln der früheren britischen Kolonien tragen alle Schuluniformen.

Sandstrand, Hütte mit Bar. Kein Strom, kein fließendes Wasser, nicht mal ein WC. Wir werden fast wie Robinson Crusoe an Land gespült, nein, nicht ganz. Wir können vom Boot zum Ufer schwimmen. Alternative: per Schlauchboot.

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weiter Seetag. Alle Borddurchsagen sind auf Costa-Schiffen generell mehrsprachig, auf der Costa Magica in Französisch, Italienisch, Englisch und Deutsch. Es scheint, als sei die halbe Karibik an Bord. Überall hört man Französisch. Richtige Annahme: „Wir haben 1200 lokale Gäste aus Martinique und Guadeloupe mit rund 600 Kindern dabei. Dort sind derzeit Karnevalsferien“, erklärt Hoteldirektor Luca. Etwa 800 Gäste kommen außerdem aus Frankreich, rund 400 sind deutschsprachig. „Wir feiern auf der Costa Magica karibischen Karneval“, verspricht Luca. „Alle können sich verkleiden!“ Was die „locals“ mit Hingabe tun! Drei Tage hintereinander, nein, besser, Nächte, denn erst um 22.45 Uhr gehen die Feste los, steigt ein wahres Feuerwerk aus schillernden Farben, heißen Rhythmen, wildem Tanz. Ohne Rum-Cocktails geht da gar nichts! Am Faschingssonntag, dem so genannten „Dimanche Gras“, führt ein großer Umzug übers ganze Schiff und endet in einer rauschenden Party im Lido Maratea. Tags darauf macht die Crew das Motto des Rosenmontags vor, das „Burlesque Weddings“ lautet und bei dem sich Männer als Bräute verkleiden. Am Faschingsdienstag wird der „Tag des Teufels“ zelebriert. Man trägt Rot oder geht als Teufel verkleidet! Fazit dieses karibischen Karnevals: super Performance der gesamten Crew, super Stimmung! Das Nightlife startet auf dieser Cruise nicht etwa um 21.30 Uhr, wie auf Touren in Nordeuropa, sondern erst ab 22.45 Uhr. Hoteldirektor Luca: „Deutsche Gäste trifft man daher nach dem Dinner eher bei Piano-Musik in der intimen Weinbar Capo Colonna oder im Teatro Urbino bei einer der Abend-Shows.“ Andere Nationalitäten haben andere Vorlieben, so Luca weiter: „Italiener, Spanier und Karibianer mögen das tägliche Quiz, tanzen abends zu den Live-Bands, etwa in der Grand Bar Salento, im Ballsaal Spoleto und sogar schon vor dem Dinner quasi zum Aperitiv im Italia Magica-Atrium.“ Show und Künstler präsentieren auf der Costa Magica ein beachtlich gutes Programm. Die Inszenierungen sind konventionell aufgebaut, was aufgrund der vorhandenen Bühnentechnik nachvollziehbar ist und weshalb sie auch nicht an den Produktionen auf Neubauten gemessen werden können. Was konkret geboten wird: Zwei Mal am Abend tritt entweder das Show-Ensemble oder ein Einzelkünstler, darunter auch Gastkünstler, im Teatro Urbino auf. Wer wie die Deutschen schon um 19 Uhr, also zur ersten der beiden Tischzeiten, zum Dinner geht, besucht die spätere Aufführung um 21.15 Uhr. Gezeigt wird

niges, freies Gelände. Wir müssen über Lavageröll klettern. Es wird merklich kühler. Der Wind peitscht. Dann, nach einer weiteren Viertelstunde – geschafft. Gespannter Blick über den Kraterrand in die Tiefe. Ein von Algen überzogener grüner See, terrassenartig bewachsene Hänge an den Seiten. Nicht so spektakulär wie erhofft. Schnell Fotos vom Krater, ein Selfie als Beweis des Gipfelsturms. Dann ist die Sicht gleich null. Nebel, Wolken hängen im Kessel. Das Wetter wird immer schlechter. Nichts wie bergab in den Schutz der Urwaldriesen. Fast im Galopp laufen wir zurück zum Bus. Einen RumPunsch haben wir uns dort aber jetzt verdient. Mindestens einen. Eine weitere Belohnung der – wohlgemerkt – unvergesslich schönen und durchaus lohnenswerten Strapaze kommt verspätet: Zwei Tage Muskelkater in Waden und Oberschenkeln. Gut, dass im nächsten Hafen, in Fortde-France auf Martinique, keine Exkursion geplant ist. Man darf lauffaul sein. Fast: 15 Minuten sind es vom Schiff zum zentralen Fähranleger. Von dort gehen alle 30 Minuten die Boote zum schönsten Strand von Les Trois-Îlets, der Anse Mitan. Ein paar Strandbars mitten im Sand, ein paar Bungalows zur Vermietung an Individualreisende: Beachlife ohne Pauschaltourismus. Ideal für einen chilligen Tag. Dösen unter Palmen, geschundene Muskeln im warmen Wasser besänftigen. Eine Idylle mit Postkartenblick direkt auf den gegenüberliegenden, mächtigen Vulkan Mount Peleé. Mit dem allerdings ein weniger schönes Kapitel Martiniques verbunden ist: Am 8. Mai 1902 war der Strato-Vulkan ausgebrochen, erreichte in nur 60 Sekunden den Küstenort Saint-Pierre, löschte dessen 30.000 Einwohner aus. Halbzeit der Kreuzfahrt am nächsten Tag auf Guadeloupe. Halbtagsausflug auf einer Katamaran-Tour zu einem Mini-Eiland vor Le Gosier. Ein alter Pier, Palmen,

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ein bunter Mix aus Film-Musik, Evergreens, Operetten, Kabarett und Magie. Immer Full House hat die Show „The Voice of the Sea“, bei der einmal auf der Zwei-WochenReise unter vorab gecasteten Teilnehmern die „Stimme der Keuzfahrt“ gekürt wird. Die Jury aus Kapitän, Hoteldirektor und Kreuzfahrt-Direktorin klopft lustige Sprüche wie Bohlen zu seinen besten Zeiten. Auf Italienisch zwar, aber mitlachen müssen trotzdem alle. Das Publikum darf nach dem Auftritt der sechs Finalisten abstimmen. Das Niveau der Sänger und Sängerinnen dieser Kreuzfahrt erweist sich als extrem hoch. „Das liegt an den vielen farbigen Martinikanern, die mit ihren einzigartigen Stimmen das Theater zum Beben bringen“, freut sich Hoteldirektor Luca.

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obago. Scarborough macht schon von Bord aus keinen besonders attraktiven Eindruck. Mit dem Minibus geht es gleich weiter zur Karibikseite. Die Überland-Fahrt bestätigt den ersten Eindruck. Die Bevölkerung wirkt ärmer, die Unterkünfte verwahrloster als in der übrigen Karibik. Das Klima – zumindest auf der südlichen Atlantikseite – scheint rauer und trockener zu sein. Starke Winde haben Bäume und Pflanzen gebeugt, die Vegetation zeigt sich weniger satt, reich, grün, ärmer an Blumen. Immerhin: Tobago liegt außerhalb des Hurrikan-Gürtels. Und: Tobago soll laut Reiseführer 220 Vogelarten beherbergen, vor allem auf der vorgelagerten Vogelinsel Little Tobago, wohin viele Gäste einen Ausflug gebucht haben und begeistert zurückkehren. Auch die Korallenriffe werden in der Touristeninfo angepriesen. Unser Ziel: der Pigeon Heritage Park mit eben jenem Zugang zur Unterwasserwelt Tobagos. Enttäuschend: Am Strand herrscht Rambazamba, Bands, Buden, Bars. Wer Natur und Ruhe sucht, muss am Strand entlangflüchten. Immerhin ein paar Fische sieht, wer hier schnorcheln geht. Aber besser Costa Cruises kann gleich das Glasbodenboot nehmen, das auch Karneval! von hier aus zum vorgelagerten Riff An Bord der Costa startet. Magica wurde drei Was Tobago vermissen lässt, macht Tage und Nächte Grenada wieder wett. Allein der Blick karibisch Fasching auf das liebliche St. George’s mit seinen gefeiert. pastellfarbenen Häuschen, dem imposanten Fort Louis und der Careenage dahinter bei der Einfahrt ist postkartenreif. Dann der Duft nach Zimt, Vanille und Muskat, der über der ganzen Insel zu liegen scheint, obwohl er nur von der Verkaufsware in den Souvenir-Häuschen vorm Terminal kommt. Eine gewollte Selbsttäuschung. Grenada bietet einen der schönsten Strände der Karibik: den weitläufigen Grand Anse – feinster Sand, glasklares Was-

36 °azur.de

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ser, kaum Menschen. Ein Wassertaxi bringt die Gäste vom Kreuzfahrtanleger für fünf Dollar in dieses Badeparadies. Entsprechend wehmütig fällt nach einem Traumtag der Abschied von Grenada aus. Sogar das Wetter war hier durchweg mal top! Vier Schiffe liegen gleichzeitig im Hafen von Barbados: Wer keinen Reederei-Ausflug gebucht hat, sich auch nicht von aufdringlichen Taxifahrern vorm Terminal eine private Tour hat aufschwatzen lassen, der landet nach einer halben Stunde Fußweg unweigerlich am Stadtstrand von Bridgetown. Am Carlisle Beach geht kein Kreuzfahrer verloren. Will man dem Herdentrieb folgend zu den „Seinen“, gilt ein einfacher Trick: einfach nach der „richtigen“ Badehandtuch-Farbe gucken! Costa-Kreuzer liegen auf Himmelblau, die MSCler auf Orange und Norwegians auf Türkis-Weiß gestreift. Noch ein paar Worte zur Gastronomie an Bord: Man kann gut essen auf der Costa Magica. Es gibt frische Salate, diverse Obstsorten, köstliche Backwaren zum Frühstück, sogar ein dunkles Vollkornbrot, aber auch frische Waffeln und Eierspeisen. Das Buffet im „Bellagio“ bietet reichlich Auswahl für alle Geschmäcker und immer wieder auch karibische Speisen. Zum Dinner sitzt es sich am schönsten am zugewiesenen festen Tisch in einem der Restaurants „Portofino“ oder „Costa Smeralda“. Seit 2015 hat sich die Reederei auf ihre italienischen Wurzeln besonnen und das Konzept „Italy’s Finest“ kreiert. Regionale Menüs stehen seitdem auf dem Speiseplan, etwa aus Venetien, Apulien, Kampanien, Kalabrien oder Sizilien. Pasta-Liebhaber dürfen sich auf original Barilla-Nudeln von Canelloni bis Tagliatelle freuen. Allerdings ist die Pasta für unseren deutschen Geschmack meist einen Tick zu bissfest gekocht. Besuch beim „casaro“, dem Käsemeister: Antonio produziert in seiner kleinen Käseküche mit Kollege Luigi täglich dutzende Kilo frischer Mozzarella-Masse. In einem SpezialMischer wird die Milch von Büffelrindern aus Kalabrien, dem Zentrum der Mozzarella-Herstellung Italiens, mit Wasser und Salz gemischt, Die Masse, ähnlich einem sehr weichen Hefeteig, wird nach dem Abkühlen in die typischen Kugelformen gepresst.


Tortola Sint Maarten

K

0

ANTIGUA UND BARBUDA

A

R

100 km

Guadeloupe I B I K

Auf dieser Kreuzfahrt werden zehn Inseln und zehn Häfen in 14 Tagen angelaufen.

Martinique

TORTOLA

St. Lucia

Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

St. Vincent und die Grenadinen

Mehr Karibik geht nicht!

BARBADOS

Rund 1300 von Grenada den großen „Eiern“ etwa braucht die KüTobago che für die berühmte Vorspeise „Kirschtomaten mit Mozzarella di Buffalo“, die zum Galadinner serviert wird. F&B-Manager Massimiliano: „Frisch an Bord hergestellter Mozzarella di Buffalo gibt es nur bei Costa. Unsere Gäste wissen dieses Alleinstellungsmerkmal zu schätzen.“ Eine Kostprobe direkt aus der Salzlake bestätigt: Frischer kann dieser weiße Käse nicht schmecken. „Möglichst nur mit einem Tropfen Olivenöl würzen“, rät Massimiliano. „So bleibt der reine, würzige Geschmack am besten erhalten.“ Es geht weiter nach St. Lucia, wo das Wetter längst nicht mehr so gut mitspielt. Ein idealer Grund für einen Bummel über den Markt von Castries mit anschließendem Faulenzen an Bord. Der zylinderförmige, gelbe Schornstein mit blauem Großbuchstaben „C“ beherrscht den Blick über das Pooldeck. Doch nicht nur von hier, auch noch aus großer Entfernung lässt sich jedes Schiff der Flotte leicht an diesem Markenzeichen erkennen. Das Firmenlogo weist bis heute auf die lange Geschichte der genuesischen Gründerfamilie Costa hin. Mitte des 19. Jahrhunderts für den Handel mit Olivenöl gegründet, stiegen die Brüder Costa zunächst ins Frachtgeschäft und bald nach dem Zweiten Weltkrieg als „Linea C“ in den Liniendienst mit Passagieren ein. In den 1960er Jahren konzentrierte man sich nur noch auf Kreuzfahrten. Wir reisen auch auf einer Traditionsroute! Das Karibik-Programm von Costa Crociere feiert 2019 ihr 60-jähriges Jubiläum in der Karibik. Das genuesische Familienunternehmen Costa war damals die weltweit erste Reederei überhaupt, die mit der 1914 gebauten „Franca C“ Kreuzfahrten in dieser Region anbot. Das Schiff für 900 Passagiere, das wie alle Schiffe den Namen eines Familienmitglieds erhalten hatte, wurde dafür eigens mit Dusche und WC in jeder Kabine ausgestattet. Echter Luxus für damalige Verhältnisse! Wir liegen wieder in Guadeloupe. Das Routing, zehn Häfen in zwei Wochen, ist optimal, die Vielseitigkeit der Karibik zu erleben. Besser geht es nicht! Und das Schiff? Die Costa Magica vereint Elemente der klassischen Kreuzfahrt, wie Gala-Abende, Dinner mit festem Tischplatz sowie abendliche Tanz-Musik, mit den Entertainment-Features eines Resort-Schiffs samt täglicher Animation wie Quiz und Pool-Partys – und das alles zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Text: Susanne Schaeffer

23.400 Einwohner, Hauptort: Road Town. Sehenswert: die zweitgrößte Insel der BVI, Virgin Gorda, mit den weltbekannten Steinformationen, „The Baths“. Anreise: per Boot im 30-Minuten-Takt. Als Ausflug für 85 Euro buchbar (Dauer: 5 Std.). Alternativ: Panorama-Tour Tortola mit Strand (4 Std./55,95 Euro). Auf eigene Faust: mit Sammeltaxen zum Strand Cane Garden Bay (ca. 8 US-Dollar/Person).

SINT MAARTEN 37.000 Einwohner, Hauptstadt: Philipsburg. Autonomes Land innerhalb der Niederlande. Sprache: Niederländisch/Englisch. Ausflug: Panorama-Tour, Lunch und Strand (70 Euro/6 Std.).

ANTIGUA 80.000 Einwohner, Hauptstadt: St. John’s (25.000 Einwohner). Insel der 365 Strände! Tipp: English Harbour, Falmouth. Ausflug: Hummer-Lunch auf dem LuxusKatamaran (110 Euro/6 Std.).

ST. VINCENT 115.000 Einwohner, Hauptstadt: Kingstown (20.000 Einwohner). Amtssprache: Englisch. Linksverkehr! Beliebt: Bootsfahrt zu den vorgelagerten Inseln Bequia und Mustique. Aktiv-Ausflug: Wanderung auf den Vulkan La Soufrière (70,95 Euro/6,5 Std.).

MARTINIQUE 386.500 Einwohner, Hauptstadt: Fort-de-France (100.000 Einwohner). Die „Blumeninsel“ ist seit 1946 Übersee-Département Frankreichs. Amtssprache: Französisch. Ausflug zu einer Rum-Destillerie mit AOCRhum, z. B. zur Distillerie Depaz.

GUADELOUPE

Sklavenmuseum Memorial ACTe, Ausflug: Katamaran-Fahrt nach Îlet du Gosier (65 Euro/3,5 Std.).

TOBAGO 60.850 Einwohner, 33 Kilometer nordöstlich von Trinidad. Hauptstadt: Scarborough. Sprache: Englisch/Kreolisch. Ausflug: Little Tobago (80,95 Euro/5 Std.).

BARBADOS 278.000 Einwohner, Hauptstadt: Bridgetown (98.000 Einwohner). Amtssprache: Englisch. Linksverkehr! Tipp: Höhlenbesuch in der Harrison’s Cave (55 Euro/3 Std.).

GRENADA 107.000 Einwohner, Hauptstadt: St. George˚s (5000 Einwohner). Tipp: Schnorcheln im Unterwasser-Skulpturenpark, Besuch einer Gewürzplantage, Inselrundfahrt. Schönster Strand: Grand Anse (Wassertaxi ab Terminal: 5 US-Dollar/Person).

ST. LUCIA 165.000 Einwohner, Hauptstadt: Castries (3600 Einwohner). Unabhängigkeit: 22. Februar 1979 (vom Vereinigten Königreich). Amtssprache: Englisch. Linksverkehr! Ausflug: Spaziergang durch den Regenwald auf dem Jacquotsweg (49 Euro/3,5 Std.).

WÄHRUNG Bezahlt werden kann überall mit US-Dollar. Ausnahme: Euro auf Martinique/Guadeloupe (Euro).

LESETIPP Marco Polo, Reiseführer Karibik – Kreuzfahrt, DuMont, 12,99 Euro

400.000 Einwohner, Hauptstadt: Basse-Terre (23.000 Einwohner). Hafen: Pointe-à-Pitre. Amtssprache: Französisch. Tipp: 4/2019

azur.de

37 °


Die Costa Magica strahlt mit ihrem weißen Anstrich in der karibischen Sonne. Das komfortable Mittelklasseschiff ist bei vielen Costa-Clubfahrern aus Deutschland beliebt.

Aktionen auf dem Pooldeck Lido Maratea gibt es fast rund um die Uhr: tagsüber Sonnenbaden, Tanz und Barbecue, abends karibische Partys.

Lust auf ein Bier? In den zehn Bars an Bord, wie hier in der Grand Bar Salento, warten stets gut gelaunte Crew-Mitglieder.

Italienische Küche vom Feinsten: Das elegante Restaurant „Costa Smeralda“ begrüßt die Gäste abends in zwei Essenszeiten mit festem Tisch und Kellner.

Die geräumige Balkonkabine ist zeitgemäß in hellem Holz und in verschiedenen Braun-, Beige- und Orangetönen ausgestattet.

38 °azur.de

4/2019


SCHIFFSTEST

Auf diesem Kreuzfahrtschiff trifft sich Bella Italia Die COSTA MAGICA ist ein Komfortschiff mit italienischem Flair und Essen. SCHIFF Die elgante Costa Magica vereint die schönsten Orte Italiens: Design und Namen der Restaurants, Lounges und Lidos sind inspiriert vom legendären Capri, mondänen Portofino oder dem traumhaften Bellagio. Das Interieur schmücken ausgewählte Kunstwerke der berühmten Accademia di Brera. Wem die italienische Vorliebe für verspielte Formen, Goldtöne und jede Menge Glitzer und Glas gefällt, wird sich hier zu Hause fühlen und an jeder Ecke an ein Grandhotel in Bella Italia erinnert. Das Schiff gehört mit seinem Baujahr 2004 zwar zu den älteren der Flotte, ist aber durch seine Renovierung im November 2017 durchaus als modern zu bezeichnen. Bei dem Werftaufenthalt wurden u. a. der WellnessBereich komplett erneuert und vergrößert, die Restaurants umfassend modernisiert. Die Atmosphäre an Bord der Costa Magica ist freundlich und ungezwungen. Die Küche ist an die Heimat Italien angelehnt: In den Hauptrestaurants „reisen“ die Gäste bei den Abend-Menüs durch ganz Italien. Das garantiert viel Abwechslung für den Gaumen, zumal es parallel auch lokale, also karibische, Gerichte gibt sowie Standards wie Caesar Salad oder Hühnchen, wenn man mal nichts findet, was einem schmeckt.

REEDEREI Costa Crociere (Sitz: Genua) versteht sich als Anbieter von zeitgemäßen Kreuzfahrten. Ihre Schiffe sind Resorts auf dem Wasser, verzichten aber nicht auf Elemente klassischer Kreuzfahrten (z. B. Gala-Dinner). Die Reederei

besitzt derzeit 15 Schiffe. Drei werden derzeit nur im asiatischen Markt eingesetzt. Im Oktober 2019 kommt das erste LNG-Schiff der Flotte, die Costa Smeralda, auf den Markt. Das Schwesterschiff dieser neuen Helios-Klasse ist derzeit noch unbenannt, soll 2021 gelauncht werden. 2020 kommt ein weiterer Neubau der Vista-Klasse, die Costa Toscana, heraus.

FAHRTGEBIET Die Costa Magica ist im Sommer in Nordeuropa, im Winter in der Karibik unterwegs.

KABINEN 1358 komfortable Kabinen, davon 464 Balkonkabinen (17 m2 inkl. Balkon) und 58 Suiten mit Balkon (16-35 m2 inkl. Balkon). Ausstattung: Die Möbel sind in warmen, hellen Brauntönen gehalten. Dreitüriger Kleiderschrank, Schreibtisch mit vier Schubladen und verlängerter Ablagefläche, je eine Steckdose EU/USA. Schlaf-Sofa, Balkon mit zwei Stühlen und Tischchen. Duschbad mit Glastür. LED-TV mit Entertainmentprogramm. Safe, Minibar (gegen Gebühr). Individuell regulierbare Klimaanlage.

GASTRONOMIE Vier Restaurants: BuffetRestaurant „Bellagio“, Bedienrestaurants „Portofino“ und „Costa Smeralda“ (abends je zwei Sitzungen, fester Tischplatz), pro Reisewoche je ein Gala-Dinner. Club-Restaurant „Vicenza“ (nur gegen Reservierung für Gäste des Costa-ClubProgramms), Burger-Restaurant und „Pizzeria Pummid’Oro“ (beide gegen Aufpreis). Getränkepakete, z. B. Più Gusto für 29 Euro/Tag. Zehn Bars, z. B. Aperol Bar auf dem

Pooldeck, Bar Italia Magica, Bar Brando, Bar Spoleto, Eiscafé Gelateria Amarillo (gegen Gebühr).

SERVICE Die Crew besteht aus 50 Nationalitäten, sehr freundlich, mehrsprachig. Im Service vorwiegend Filiponos. Deutschsprachige Gästebetreuer mit täglichen Sprechstunden, deutschsprachige Tagesprogramme, Menü-Karten, Durchsagen. Trinkgeld: im Reisepreis inkludiert.

SPORT & WELLNESS Vier Pools, fünf Whirlpools, Wasserrutsche. Einer der beiden Poolbereiche verfügt über ein ausfahrbares Glasdach. Jogging-Parcours. Tanzkurse im Poolbereich Lido Maratea. Spa- und Wellness-Bereich (1300 m2) mit Behandlungsangeboten (Massagen sehr teuer!), Türkisches Dampfbad, Sauna. Fitnesscenter, Basketball, Tischtennis. GesundheitsWorkshops. Friseur, Kosmetik.

mit dem Katamaran- und Glasbodenboot. Wenige sportliche Ausflüge. Hier werden zwei Vulkan-Wanderungen und Wanderungen durch den Regenwald angeboten.

PUBLIKUM International, auf Karibik-Reisen viele Gäste aus Martinique und Guadeloupe, Frankreich sowie Italien, etwa 300 bis 400 Gäste pro Kreuzfahrt sind deutschsprachig.

SHOPPING Diverse Geschäfte auf zwei Decks verteilt rund um das Atrium, z. B. mit Schmuck, Parfüm/Kosmetik, Kleidung, Lederwaren, Logo-Shop.

DRESSCODE Tagsüber leger, abends casual bis elegant (an Gala-Abenden).

PREISNIVEAU Ab 80 Euro pro Tag.

★★★

BORDPROGRAMM Theater mit über 1300 Plätzen. Abends verschiedene Shows, z. B. Musicals, Gäste-Show „Voice of the Sea“. Kasino. Bibliothek, Diskothek. Kidsclub Squok Club. Poolparty mit verschiedenen Themen, z. B. „Notte Bianca“, VideoRaum, Mehrzwecksportplatz. Internet-Point. WiFi: diverse Pakete, z. B. Internet XL (3 GB Datenvolumen)/109 Euro. Social Flat 7 days/19 Euro.

AUSFLUGSANGEBOT Eher konventionelles Angebot. In der Karibik gibt es viele Insel-Rundfahrten, Schnorchel-Touren, aber auch StrandTransfers zum Relaxen und Baden. Beliebt sind Fahrten

COSTA MAGICA Stärken: - Karibik-Touren mit zehn Häfen in 14 Tagen - Internationale Gästestruktur - Kinder unter 18 Jahren reisen kostenfrei Bordsprache: mehrsprachig Bordwährung: Euro Passagiere: 2716 Crew: 1027 Baujahr: 2004/2017 Flagge: Italien BRZ: 102.587 Länge/Breite: 272 m/35,5 m 4/2019

azur.de

39 °


NORWEGIAN JOY°

Go West ★★★★ NORWEGIAN JOY Stärken: - Riesiges Angebot an Gastro- nomie und Entertainment - Observation Lounge und viele Außenflächen für das perfekte Alaska-Erlebnis Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 3804 Crew: 1794 Baujahr: 2017, renov. 2019 Flagge: Bahamas BRZ: 167.725 Länge/Breite: 333 m/41 m

40 °azur.de

4/2019


Nach nur zwei Jahren in Fernost steuert die Norwegian Joy nun die Naturwunder Alaskas an. Um den Geschmack eines internationalen Publikums zu treffen, wurde das Schiff aufw채ndig umgestaltet. AZUR war bei der Einf체hrungsreise ab Vancouver an Bord.

째 째 4141

4/2019 2/2019 azur.de azur.de


So schön präsentierte sich die Norwegian Joy bei ihrer Einführungsfahrt in Vancouver.

Kurz vor der Einführungsrunde – das Adrenalin steigt in der Boxengasse.

Blick in Fahrtrichtung aus der stylischen Observation Lounge.

Gewohnt komfortabel und modern sind die Kabinen an Bord der Norwegian Joy. Über zwei Decks erstreckt sich die kurvenreiche Kartbahn. Die Minigolfspieler können das Renngeschehen aus der Nähe beobachten.

Alaskan Amber und unzählige weitere Biere gibt es im District Brewhouse.

42 °azur.de

2/2019


NORWEGIAN JOY °

F

jorde, Gletscher, 6000er-Gipfel, Wälder und Seenplatten – Alaska zählt zu den schönsten Naturparadiesen und ist bei Kreuzfahrern hoch im Kurs. Eines der beachtlichsten Schiffe hier ist seit April 2018 das neueste Flottenmitglied von Norwegian Cruise Line, die Norwegian Bliss, die eigentlich schon eine Reisedestination für sich selbst darstellt, aber auch sehr nach außen gerichtet ist und ihren Gästen eine große Nähe zu den umliegenden Landschaften bietet. Die Reederei spricht vom erfolgreichsten Schiff der Unternehmensgeschichte. So erfolgreich, dass es nun Unterstützung von einer Schwester erhält, die bisher in ganz anderen Gewässern unterwegs war. 2017 lief die Norwegian Joy vom Stapel und kreuzte seither mit asiatischen Gästen in Fernost. Nur zwei Jahre später nun der Wechsel in den Westen zu einem internationalen Publikum mit anderen Vorstellungen an das Design und die Annehmlichkeiten an Bord. So wurde die junge Norwegian Joy bereits für über 50 Millionen US-Dollar generalüberholt. Allein diese Investition macht deutlich, wie viel sich NCL von der Repositionierung verspricht. Das Ergebnis des Umbaus: ein Schiff, das sich stark an der Norwegian Bliss orientiert, aber auch mit einigen Neuheiten auftrumpft und in Alaska ein besonderes Reiseerlebnis bieten wird. Nur die Rumpfbemalung erinnert noch an das ursprüngliche Zielgebiet der Norwegian Joy. Bunte, fließende Linien formen einen Phoenix – in der chinesischen Kultur ein Symbol für Schönheit. Auf den ersten Blick eher gewöhnungsbedürftig ist dagegen die Struktur des Sonnendecks. Vor der Renovierung schlenderten die Gäste hier durch den Serenity Park mit künstlichem Rasen und Bäumen. Jetzt ist alles offen, ein kleiner Pool liegt mittig zwischen Bar und Wasserpark, der andere gegenüber an der Seite. So entsteht eine große Liegefläche, die optisch zwar nicht sehr viel hermacht, sich aber schon bei der Sailaway-Party als großzügiger Veranstaltungsort unter freiem Himmel bewährt. Wie die Norwegian Bliss verfügt nun auch die Norwegian Joy über die stylische Observation Lounge mit einer zweistöckigen Glasfront nach vorne und modernen, gemütlichen Ausläufern an den Seiten. Ein großzügiger und hoch gelegener Ort, perfekt zum Bestaunen der vorbeiziehenden Landschaften. Für das erweiterte Platzangebot hat Norwegian Cruise Line 23 Kabinen entfernt. Dafür gibt es vorne jetzt sogar Platz für eine Starbucks-Filiale. Zwei Decks darüber befindet sich der The Haven-Bereich, exklusiv für Gäste in den entsprechenden Suiten, mit eigener Lounge, separatem Restaurant, Sundeck und dem The Haven Courtyard mit Glasdecke und Pool. Das Schiffim-Schiff-Konzept von Norwegian Cruise Line bietet einen echten Mehrwert für Gäste, die noch etwas mehr Luxus, Ruhe und Abgelegenheit an Bord suchen. Zumal

der Spa- und Fitnessbereich für NCL-Verhältnisse relativ klein ausfällt – zugunsten des Galaxy Pavillons, einer VR-Spielearena. In einem Jeep flüchten die Gäste hier vor einem T-Rex, der Gang über einen Holzbalken auf dem Boden suggeriert ein Schwindel erregendes Abenteuer, und den Formel-1-Wagen mit originalem Lenkrad auf der Strecke zu halten, gestaltet sich als durchaus anspruchsvoll. Noch mehr Spaß an Bord bringen die Wasserrutschen Ocean Loop und Aqua Racer, die LasertagArena im Raumschiff-Ambiente und die Kartrennbahn. Race-Feeling vor den Gletschern Alaskas? Ja, warum denn nicht? Die Elektromotoren bringen ordentlich Geschwindigkeit auf die Strecke und machen einfach sehr viel Spaß, ganz egal, wo auf den sieben Weltmeeren man sich gerade befindet. Am Abend bringt NCL erstmals das Musical „Footloose“ auf die Bühne – mit tollen Darstellern und 90-minütiger, aber kurzweiliger Handlung. Die Eigenproduktion „Elements“ ist eine gelungene Symbiose aus Akrobatik, Tanz und Magie. Abgerundet wird das EntertainmentProgramm durch das Musical „Wine Lovers“, den Social Comedy Club und den Cavern Club, in dem die Beatles jeden Abend für ausgelassene Stimmung sorgen. Kulinarische Highlights an Bord der Norwegian Joy sind unter anderem das französische Spezialitätenrestaurant „Le Bistro“, das „Q Texas Smokehouse“ mit BBQKlassikern, das Seafood-Restaurant „Ocean Blue“ oder der Pub „The Local“ im Atrium. Die besten Drinks gibt es an der A-List-Bar, wo sich auch CEO Andy Stuart mit seinem Vodka Tonic „The Boss“ auf der Karte verewigt hat. Cocktails gibt es übrigens auch aus dem Zapfhahn – lecker und immer in der gleichen Qualität. Der Smoked Peach Margarita schmeckt super! So weit nur ein kleiner Auszug, denn eigentlich könnte man bei jeder Mahlzeit und jedem Drink einen anderen Ort erkunden. Viele Locations auf Deck 8 haben einen Außenbereich auf der breiten „Waterfront“-Promenade. „Free at Sea“ eben, mit höchstmöglicher Vielfalt an Bord sowie dem neuen Preismodell. Für 99 Euro bei einer siebentägigen Kreuzfahrt können zwei Inklusiv-Pakete aus fünf möglichen gewählt werden: Getränkepaket, Spezialitätenrestaurantpaket, Internetpaket, Landausflugspaket mit 50 US-Dollar Guthaben pro Kabine und Hafen oder der Option, dass der dritte und vierte Gast auf der Kabine nur die Steuern für die Kreuzfahrt bezahlen. Noch bis Oktober startet die Norwegian Joy ihre siebentägigen Alaska-Kreuzfahrten in Seattle. Im Winter stehen die US-Westküste, Mexiko und Mittelamerika auf dem Programm, im Sommer 2020 dann wieder Alaska. Preislich geht es los ab unter 100 Euro pro Person und Tag. Viel günstiger ist es kaum möglich, den hohen Norden der USA zu erkunden – eine spaßige, familienfreundliche Reisevariante für Gäste mit Abenteuergeist und Freude an flexiblem Komfort. Text: Axel Zimmermann 4/2019

azur.de

43 °


AZUR 째 Blindtext CMA CGM MOZART째 Suezkanal

째azur.de 44 째44 azur.de 4/2019 4/2019


Fifty

Shades

of Beige

Auf dem Frachtschiff durch das Rote Meer und den Suezkanal.

° ° 4545

4/2019 4/2019 azur.de azur.de


CMA CGM MOZART° Suezkanal

Landausflüge entlang der Route sind möglich, um das Hinterland und seine Einwohner zu entdecken.

Die Sonne geht unter im Roten Meer, und langsam steuert die CMA CGM Mozart ihren Ankerplatz an.

46 °azur.de

4/2019


Vom Sand verschluckt? Der Suezkanal ist oft „zweispurig“ und bietet dann solch bemerkenswerte Ausblicke.

Kommen Sie mit an Bord! Die schaukelnde Gangway schaffen Sie locker!

4/2019

azur.de

47 °


CMA CGM MOZART° Suezkanal

Inmitten des Suezkanals fällt der Blick auf das martialisch anmutende BajonettDenkmal in der Nähe von Ismailia.

R

eisen auf Frachtschiffen vermitteln authentische Eindrücke über die Seefahrt, einmalige Aussichten auf zum Teil historischen Handelsrouten und Einblicke in das Leben der Seeleute an Bord. Wen das interessiert, sollte mal eine Frachtschiffreise unternehmen. Meine bisher längste geht von Hamburg bis Australien und zurück. Sie ist gespickt mit vielen Höhepunkten, wunderschönen Passagen und erlebnisreichen Landgängen. Zur Rückreise auf dem Containerschiff CMA CGM Mozart gehört ebenso positiv das gute Verhältnis zum französischen Kapitän und zur gesamten französischen und philippinischen Besatzung. In besonderer Erinnerung bleibt mir die Fahrt durch das nördliche Rote Meer und anschließend durch den Suezkanal. Von einer Frachtschiffreise nach Schanghai zwei Jahre zuvor weiß ich, dass diese Passage sehr attraktiv ist. Sowohl an Backbord als auch an Steuerbord ziehen wunderschöne Küsten an uns vorbei, man meint, man sähe einen Film im Panoramakino. Natürlich ziehen wir an ihnen vorbei, denn wir bewegen uns, sie sind immer da. Genauso wie vor exakt zwei Jahren und drei Tagen. Der Unterschied, heute ist es etwas kühler (Ende Januar, nur 15°C), aber klare Sicht. Ich könnte die Vorlage aus meinem Tagebuch von damals kopieren, es herrscht die gleiche Atmosphäre. Erwartungsvoll sitze ich auf der Kommandobrücke und erspähe zuerst die Spitze der Sinai-Halbinsel, die sich mit Bergen bis über 1700 Meter aus dem Blau des Roten Meers erhebt. Westlich sehen wir die Ölanlagen von Zayt, auffallend leuchten die weißen Tanks uns entgegen. Dort schließt sich nach Norden hin eine Bergkette (Jabal az Zayt) mit Höhen über 400 Meter an. In dem grellen Mittagslicht wirken sie besonders markant. Östlich verfolgen uns die Sinai-Berge, mit zunehmender Entfernung langsam im Dunst verschwindend. Der südliche Teil der Sinai-Halbinsel zeigt sich gleichbleibend schön, ein leicht ansteigender Küstenstreifen geht nach acht bis zehn Kilometern in steiles Gebirge über. Das helle Beige dieses Landstrichs verwandelt sich in ein furchiges Hellbraun der hoch aufragenden Berge. Der Kontrast zur dunkelblauen See zu ihren Füßen hält meinen Blick die ganze Zeit gefangen. Jetzt fotografiere ich mehr mit dem Herzen und nur wenig mit der Kamera. Gelegentliche Ölbohrplattformen deuten auf die wirtschaftliche Bedeutung dieser Gegend hin. Wir steuern mit geradem Kurs von 315°, später 330°, auf den Suezkanal zu. Den erreichen wir erst in etwa acht Stunden. Dann wird es dunkel sein. Aber noch haben wir die herrlichste Aussicht auf die Küstenlinien, die sich mal näher an uns ranschieben, mal sich fast dem Blick entziehen.

48 °azur.de

4/2019

Ich staune, wie abwechslungsreich der Sinai ist. Jetzt am Nachmittag wird er direkter von der leicht schräg stehenden Sonne bestrahlt. Das Beige des Küstenstreifens wirkt viel heller, es zieht sich bis an die ersten Bergspitzen hinauf, mit Erosionsrinnen, die sich tief in die nun braunen bis grauen Berghänge gefressen haben. Auf der gegenüberliegenden Seite wechseln sich flache Küsten erstaunlich schnell mit steilen Bergen ab. Dann scheinen wir direkt auf ein Ölfeld zuzusteuern, doch je näher wir kommen, desto mehr ziehen sich die Bohrtürme und -plattformen auseinander. Mit dem Fernglas kann ich auch winzige Fischerboote entdecken, sogar einige kleine Tankschiffe, die direkt an den Plattformen anlegen. Hier trennt ein längliches Ölfeld den nord- und südgehenden Schiffsverkehr, wie mir ein Blick auf die Seekarte verdeutlicht. Alle Namens-, Entfernungs- und Höhenangaben entnehme ich auch dieser Karte. Allerdings sind diese Angaben nur auf das Notwendigste beschränkt. Vor uns sind kaum größere Schiffe auszumachen, hinter uns jedoch reihen sich träge Tanker und kleinere Frachtschiffe, die wir alle bereits heute Nacht und am Morgen überholt haben. Ein großes Containerschiff der Evergreen Line schiebt sich stetig an uns heran. Warum fährt es so schnell? Es kommt jedenfalls nicht früher durch den Suezkanal als wir. Denn an der so genannten Qualification Line


Blick von der Brücke. Die vorderen Container sind über 200 Meter entfernt.

Mir gehen langsam die Adjektive aus, mit denen ich die Vielfalt dieses Küstenstreifens angemessen beschreiben kann. Allein die vielfältigen Nuancierungen von Gelb über Beige, Hellbraun, Braun bis Grau zeigen mir, dass die Natur in ihrer Fülle die Sprache überflügelt. Hier habe ich tatsächlich „fifty shades of beige“ vor mir, auch wenn das, was sich vor mir abspielt, eher ein Natur- als ein Erotikfilm ist. Es ist schnell erklärt, warum vor uns keine Schiffe zu sehen sind – außer den kleinen Versorgungsschiffen und Tankern. Uns können keine Schiffe entgegenkommen, weil sie sich noch im Konvoi im Suezkanal befinden. Wenn das erste größere Schiff in Sicht ist, wird die Kette nicht abreißen, bis alle aus dem Konvoi, natürlich jetzt mit größeren Abständen wegen der unterschiedlichen Geschwindigkeit, uns passiert haben. Nur wenn man auf dem Monitor weiterscrollt, kann man die Position dieser Schiffe ablesen. Der wachhabende Offizier erklärt und zeigt mir alles bereitwillig. Dann wird der Golf von Suez wieder etwas breiter. Man kann jetzt auch auf dem Sinai Öltanks erkennen. Durch das schräge Licht „wechselt“ die Färbung des Wassers von Tiefblau zu einem salzigen Grün. Der Wind hat merklich aufgefrischt, und die Wellen mit ihren weißen Schaumkronen werden immer höher. Der

bei 29°42,8‘N müssen sich alle Schiffe bei der Port Authority anmelden, bekommen einen Ankerplatz zugewiesen, um dann irgendwann mit dem nächsten Konvoi durch den Kanal zu fahren. Jetzt liegt ein Höhenzug direkt am Strand, so sieht es aus, denn das helle Braun erhebt sich vor uns unvermittelt aus dem Meer, der anschließende Höhenzug dagegen in dunklerem Braun und Grau. Ein breiter Einschnitt zwischen ihnen gewährt uns einen Blick weiter ins Landesinnere. Doch der ist bald begrenzt von weiteren Bergen, deren Höhen man wegen der großen Entfernung schwer ermessen kann. Mit dem Fernglas erkenne ich, dass es ein Talkessel ist, hinter dem sich – mit bloßem Auge nicht zu erkennen – ein weiteres Gebirge aus dem Dunst schält. Eine Weile später zeigt sich der anschließende Höhenzug nicht mehr in Braun bis Grau, sondern in einem rostigen Rotbraun. Ich stelle mir diese Ansicht im Abendlicht vor, das könnte ein knalliges, tiefes Rot werden. Später, weiter nördlich, kommen immer mehr solcher Einschnitte. Bei dem schrägen Lichteinfall werfen die vorgelagerten Kegel jetzt Schatten auf die nachgelagerten Berghänge, sodass die Täler regelrecht plastisch wirken. In diesem Licht kann man auch gut die verschiedenen Schichten im Sandstein erkennen.

4/2019

azur.de

49 °


CMA CGM MOZART째 Suezkanal

CMA CGM MOZART Tragf채higkeit: 73.235 t TEU: 5780 Max. Geschw.: 24,5 kn Baujahr: 2004 Flagge/Heimathafen: Frankreich/Marseille BRZ: 65.730 L채nge/Breite: 277 m/40 m

Begegnung der Frachter-Riesen bei Jabal Maryam, im Hintergrund das eindrucksvolle Kriegsdenkmal von 1930.

50 째azur.de

4/2019


London Hamburg Rotterdam Genua Piräus Damietta Malta Suezkanal

Erkunden, erleben, entspannen Cochin Chennai Colombo

Atlantik

Indischer Ozean Pointe des Galets

0

Mit dem Trubel auf einem Kreuzfahrtschiff hat der Alltag auf dem Frachter kaum etwas gemein.

2000 km

Singapur

EIN TYPISCHER SEETAG Adelaide Melbourne Fremantle Sydney

Evergreen Liner liegt jetzt auf gleicher Höhe neben uns, vorgeschriebener Abstand: eine Seemeile. Immer interessant zu sehen, wie man auf gleicher Höhe fahrend quer durch die Containerreihen durchblicken kann. Das geht bei klarer Sicht aus bis zu drei Seemeilen Entfernung, also über fünf Kilometer. Das erste Schiff aus dem südgehenden Konvoi ist die CMA CGM Medea. Als sie uns in sechs Kilometern Entfernung passiert, kann man im Abendlicht noch sehr gut durch ihre Containerreihen blicken. Jetzt ist es 17.30 Uhr, also noch etwa drei Stunden bis wir auf Reede gehen. Eine Kleinigkeit nebenbei, der Erste Offizier unterhält sich angeregt per Funk mit dem wachhabenden Offizier der Medea, ebenso ein Franzose. Man sieht es unserem Chief Mate an, wie sehr ihm das Spaß macht. Das sind die kleinen Freuden eines Seemanns, erzählt er mir später, er kennt seinen Kollegen schon von der Seefahrtschule. Um 18.10 Uhr klappe ich meinen Laptop zu. Ich habe genug geschrieben, obwohl wir noch nicht am Ziel des heutigen Tages sind. In knapp zwei Stunden sind wir an der bereits erwähnten Qualification Line, die wir passieren müssen, um zum nächsten Konvoi zu gehören. Die letzten Seemeilen fahren wir ganz langsam, wir sind bei der Port Authority angemeldet und steuern jetzt unseren zugewiesenen Ankerplatz an. Um 20.30 Uhr fällt der Anker. Wann es weitergeht? Der Kapitän kann es nicht sagen: „This is Egypt.“ So seine lapidare Antwort. Tatsächlich wird der Anker am nächsten Morgen um 5 Uhr gelichtet, um 5.30 Uhr fahren wir in den Suezkanal ein – aber das steht alles in meinem nächsten Bericht.

PASSAGE DES SUEZKANALS

5.40 Uhr, wir passieren gerade Port Suez. Ruck, zuck bin ich auf der Brücke. Um 5 Uhr hatten wir den Anker gelichtet, um 5.30 Uhr sind wir in den Kanal eingefahren – genau bei Kilometer 162,250. (Im Suezkanal, wie in allen Kanälen, sind die Entfernungen üblicherweise in Kilometern und nicht in See-

Der Tag beginnt mit dem Frühstück in der Offiziersmesse meistens zwischen 7.30 und 8.30 Uhr. Anschließend gibt es Aktuelles zur Fahrtroute und der Wetterlage auf der Kommandobrücke. Bei gutem Wetter folgt oft ein Rundgang draußen auf dem Upper Deck um das Schiff. Da gibt es immer etwas zu entdecken. Ein toller Platz ist vorn am Bug: Dort ist es ganz ruhig, kein Lärm von Kühlaggregaten und Motoren, von Wind und Wellen. Tipp: Regelmäßige Rundgänge, auch mal zwei oder drei Runden in flottem Tempo über die Treppen, so lassen sich die reichlichen Kalorien gut abbauen. Das Mittagessen um 12 Uhr kommt schneller, als man denkt: verschiedene Salate als Vorspeise, Suppe, ein kräftiger Hauptgang und Nachtisch. Tipp: Teilen Sie dem Steward mit, dass Sie nur eine kleine Portion möchten, glauben Sie mir, die ist groß genug. Nach dem Essen ist Zeit für eine Ruhepause. Auf See haben viele Gäste ein größeres Schlafbedürfnis als an Land (die frische Luft, das ständige Rollen des Schiffs, die neue, ungewohnte Umgebung). Um 15 Uhr ist für alle Kaffeepause, für Passagiere auch früher oder später, wenn gewünscht. Auf See gibt es viel freie Zeit. Man sollte sich vorher überlegen, wie man diese gestalten will. Fotografie? Reisetagebuch? Lesen? Oder einfach nur Sonne, Wind, Wetter genießen und „die Seele baumeln lassen“? Das Abendessen ist sehr zeitig, d. h., danach ist der Abend noch lang. An Bord gibt es mehrere Fernsehgeräte zum Abspielen von Filmen. Es ist auch möglich, den Abend in der Lounge mit den Offizieren zu verbringen oder im Mannschaftsraum mit der Crew. Tipp: Im Dunkeln auf der Brücke ist der Sternenhimmel beeindruckend! Auf See ist es nachts dunkler, als es an Land sein kann. Regelmäßig gibt es an Bord obliga-

torische (Probe-)Alarme. Darüber informiert zu Beginn der Reise der Sicherheitsoffizier. Für die Seeleute schließt sich eine Sicherheitsübung an, wobei es interessant ist zuzuschauen (Rettungsboote, Notruder, Zitadelle etc.). Der Maschinenraum ist nur mit einer Führung zugänglich. Dann wird alles gern gezeigt und erklärt. Das gilt ebenso für die Lade- und Vorratsräume. Höhepunkt auf jedem Törn ist ein Grillfest. Dann gibt es reichlich Essen und Trinken (sowohl an Menge als auch an Auswahl), Zeit zum Klönen oder zur Lieblingsbeschäftigung der Filipinos: Karaoke. Wichtig zu wissen: Die Kabinen (im Seemannsjargon: Kammern) sind sehr geräumig und zweckmäßig mit viel Stauraum eingerichtet. Auf allen Schiffen gibt es eine Anzahl von Waschmaschinen, die natürlich auch von Passagieren benutzt werden können, was auf längeren Fahrten sehr praktisch ist. Bordsprache ist Englisch. Schulenglisch genügt in der Regel. Trinkgeld wird nicht erwartet, aber bei der Grillparty kann man „einen ausgeben“.

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CMA CGM MOZART° Suez Kanal

meilen angegeben.) Es wird langsam heller. Wir fahren als sechstes Schiff im Konvoi. Vorneweg zwei Autotransporter, die ich nur auf dem Monitor sehe. Direkt vor uns die CMA CGM Vasco da Gama, dann die Merete Maersk und, noch gut zu erkennen, die CSCL Pacific Ocean, mit der wir im Golf von Aden ein Stück parallel gefahren sind. Hinter uns die Ever Leader, die uns vor dem Kanal noch überholt hatte, und ein MSC-Schiff, mehr kann ich auch im Laufe der Fahrt nicht erkennen. Die Sonne geht um 6.45 Uhr auf, es sind 6°C. Ich gehe nur für schnelle Fotos raus, denn der Wind verstärkt die Kälte. Der freundliche ägyptische Lotse erklärt mir während einer kurzen Zigarettenpause, dass die Aufschüttungen rechts und links am Kanal von 1973 stammen. Damals hatten sich hier Ägypten und Israel, das den ganzen Sinai besetzt hatte, gegenübergelegen. Schaurig. Um 8.45 Uhr fahren wir in den Bittersee ein. Ein paar kleinere Schiffe ankern hier. Es sind deutlich weniger Fischer unterwegs als auf der Hinfahrt, aber das war auch an einem Sonntag. Hier kann man jetzt am besten die anderen Schiffe in unserem Konvoi sehen, sogar die fast enteilten Autotransporter, hinter uns kann ich nur fünf Schiffe erkennen, mehr nicht. Das weit geschwungene Ufer mit den Minaretten, Wassertürmen, Palmenbewuchs und Wohnhäusern ist mir wohl bekannt von meiner ersten Passage im März 2013. Schon um 9.45 Uhr sind wir durch den See und kommen in den neuen Teil des Suezkanals. Hier ist eine zweite Fahrrinne auf 43 Kilometer Länge parallel ausgebaggert. Jetzt können die Konvois problemlos aneinander vorbeifahren. Es muss nicht mehr im Bittersee geankert werden. Weil diese Wartezeit entfällt, ist die Passage nun deutlich kürzer.

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Sonne pur und über 32°C – willkommene Abkühlung im kleinen Pool.

Blick auf den gewaltigen Hauptmotor der CMA CGM Mozart. Der verfügt über 10 Zylinder und circa 78.600 PS.

Etwas später, auf Höhe von Ismailia, findet der Lotsenwechsel statt, unser Schiff verlangsamt die Fahrt für eine kurze Strecke. Es ist etwa 11 Uhr und wird immer heißer. Ich schieße einige Fotos des entgegenkommenden Konvois, die Schiffe scheinen sich regelrecht durch den Sand zu pflügen. Auch ein Kriegsdenkmal, groß wie ein Exerzierplatz, wird abgelichtet, genauso wie die vielen Fähren, die den Kanal queren. In der Nähe des Kanals gibt es doch einige Siedlungen auf dem Sinai, dort, wo die Fähren sind. Aber von manchen Fähren führen Straßen nur ins scheinbar endlose Nirgendwo der Wüste. Die Sandaufschüttungen rechts und links des Kanals sind hier mächtig hoch. Ich habe den Eindruck, dass an einigen Stellen noch immer gebaut wird. Es sind nicht mehr so viele Militärposten zu sehen wie vor drei Jahren, dafür umso mehr Pontonbrücken, das heißt, Ägypten ist wachsam. Jetzt fahren wir auch etwas schneller, anfangs waren es nur 8 bis 8,5 Knoten, beim Lotsenwechsel unter 7, jetzt sind es die üblichen 9 bis 9,5 Knoten, etwa 17 Stundenkilometer. Es geht fast nur noch geradeaus mit einer leichten Biegung. Schon von Weitem erkennt man die lang gezogene Al Qantara-Brücke, es ist die einzige Brückenquerung über den Kanal. Sie ist jedoch bei Schiffsverkehr gesperrt, also fast immer. Auf der Karte heißt sie Al Salam-Brücke, ich kenne sie nur unter Al Kantara-Brücke, weil sie bei der Stadt Al Kantara liegt. Auch die Schreibweise mit K oder Q ist wohl Geschmackssache. Jedenfalls ist hier in der Stadt und am Kanal viel Betrieb, mit Musik, wie bei einem Volksfest oder auf einem Markt. Wir kommen zum Ende der „Ausbaustrecke“, von hier sind es noch über 12 Kilometer bis Port Said am nördlichen Kanalende, also brauchen wir mehr als eine Stunde. Ich sollte jetzt zum schnellen Lunch in die Offiziersmesse gehen. Im Jahre 1869 ist der Suezkanal eröffnet worden, da war er natürlich nicht so breit. Diese jüngste Erweiterung mit der Parallelstrecke ist bestimmt nicht die letzte Baumaßnahme. Ich gehe runter aufs so genannte Upper Deck und spaziere nach vorn auf die Back, die Aufbauten vorn am Bug mit den Anker- und Seilwinden. Von hier nimmt man die Uferbefestigungen anders wahr: Man ist dichter dran, schaut nicht von oben herab. Auf der Straße parallel zum Kanal herrscht reger Verkehr,


vornehmlich Lkws mit Containern beladen. In regelmäßigen Abständen führen Bewässerungsgräben weit ins Land hinein. Hier ist auch alles grün, während gegenüber auf dem Sinai einheitliches Braun vorherrscht. Doch je weiter wir nach Norden kommen, desto mehr Siedlungen, Militärposten und Fabrikgelände finden wir vor. Port Said leuchtet uns schon von Weitem entgegen, doch es dauert noch, bis wir das Mittelmeer erreicht haben. Ganz langsam schieben wir uns an den Abzweig heran, der nordgehende Verkehr schwenkt hier leicht nach Osten ab. Voraus ist das breiter werdende Blau des Mittelmeers schon zu sehen. Doch mein Augenmerk ist auf die neuen Hafenanlagen gerichtet. Vom Lotsen erfahre ich, dass dieser Hafen von Maersk betrieben wird. Dass alles neu ist, erkennt man daran, dass die Lkw-Zubringer umständlich weite Umwege fahren, langwierige Kontrollen passieren und mit einer kleinen Fähre übersetzen müssen. Alles scheint eher provisorisch, auf keinen Fall den Erfordernissen eines moder-

nen Warenverkehrs angepasst. Die Hafenarbeiter kommen schneller hin, höre ich, mit einer Fähre direkt von Port Said sind sie in 20 Minuten im neuen Hafen. Ich bin gespannt, wie es hier wohl in fünf Jahren aussieht. Pessimisten werden sagen, genauso, Optimisten, nicht wiederzuerkennen. Auch wenn wir schon fast draußen sind, fahren wir erstaunlich langsam weiter. Ein schmaler, ausgebaggerter Kanal führt uns hinaus aufs Mittelmeer. Um 15.40 Uhr exakt passieren wir die Kanalausfahrt. Wir haben für die Durchfahrt gut zehn Stunden gebraucht, früher waren das bestenfalls 13 Stunden, mit Ankern im Bittersee. Abgespannt, doch glücklich und zufrieden ziehe ich mich auf meine Kammer (Kabine) zurück. Ich war zehn Stunden mit kurzer Unterbrechung auf der Brücke gewesen und habe geschaut, gestaunt und alles in mich aufgenommen. Nur ein Stündchen die Beine hochlegen, dann stehe ich wieder auf der Brücke, bereit zur Einfahrt in den Hafen von Damietta, Ägypten. Text: Henning Köhlert

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EXPEDITIONSKREUZFAHRTEN°

54 °azur.de

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exklusive 5 Expeditionen Maritime Abenteuer in den spannendsten Winkeln der Erde – Expeditionskreuzfahrten sind beliebt wie nie. AZUR stellt fünf ganz besondere Reisen der kommenden Saison vor.

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EXPEDITIONSKREUZFAHRTEN °

PLANTOURS

Chiles Fjorde intensiv

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um ersten Mal legt Plantours Kreuzfahrten Ende Januar 2020 mit MS Hamburg zu einer Reise durch die Fjordwelt Chiles ab. Dabei stehen zum Abschluss der Antarktis-Saison Orte wie Kap Hoorn und die Magellanstraße auf dem Routenprogramm. Auf die maximal 400 Passagiere wartet eine Mischung aus Expedition und Kreuzfahrt. Denn viele Exkursionen zu Gletschern und durch die Fjordlandschaften mit tosenden Wasserfällen im Süden Chiles finden mit den bordeigenen Zodiacs statt. Um diese Region intensiv zu erkunden, verzichtet Plantours Kreuzfahrten auf die sonst übliche Kombination mit einer Antarktis-Route. Nach dem Start in Ushuaia und rund zehn Tagen in den Fjorden Chiles stehen zudem die Falkland-Inseln, Mar del Plata in Argentinien sowie Montevideo und Buenos Aires auf dem Fahrplan der Hamburg. Kurz danach wird das kleinste Kreuzfahrtschiff Deutschlands übrigens umfassend renoviert und erhält unter anderem neue PanoramaFenster, die ähnlich wie französische Balkone großflächig zu öffnen sind, sowie erneuerte öffentliche Bereiche. Reisetermin: 31. Januar bis 17. Februar 2020 Preis: ab 195 Euro pro Person/Tag inklusive Flug Info: www.plantours-partner.de

PONANT

Inselparadiese entdecken mit National Geographic

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er französische Spezialist für luxuriöse Hochsee-Expeditionen kooperiert nun mit National Geographic. Auf ausgewählten Kreuzfahrten sind die renommierten Fotografen, Experten und Naturführer des Netzwerks an Bord und bringen den Gästen auf eindrucksvolle Art und Weise die jeweilige Reiseregion

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näher. So auch auf der Reise der Le Bougainville im Dezember 2019 zu den Traumstränden der Seychellen. Das Besondere an dieser 13-tägigen Kreuzfahrt: Auch Aldabra, das größte Atoll der Welt und UNESCO-Welterbestätte, wird angesteuert. Schnorcheln in den Korallenriffs der Lagune Alphonse und der Besuch


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2020 2021

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Schnittige Expeditionsyacht – seit April 2019 ist die Le Bougainville im Einsatz für Ponant.

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der weltweit größten Landschildkrötenkolonie sind nur ein paar der Highlights auf der abenteuerlichen Route. Und an Bord erleben die Gäste modernen Luxus im Yacht-Stil. Die Le Bougainville gehört zu den Ponant Explorers, der neuesten Expeditionsschiffsklasse von Ponant. Unter anderem ist sie mit einem Infinity

Pool am Heck, einer flexiblen Marina für Zodiacausfahrten und Wassersport sowie Blue Eye, einer stylischen Unterwasserlounge mit integrierten Hydraphonen in den Couches, ausgestattet. Reisetermin: 14. bis 26. Dezember 2019 Preis: ab 483 Euro pro Person/Tag Info: de.ponant.com

LESER-KREUZFAHRTEN


EXPEDITIONSKREUZFAHRTEN °

HURTIGRUTEN

Wie einst Roald Amundsen

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ereits Anfang des 20. Jahrhunderts durchquerte der Forscher Roald Amundsen die sagenumwobene Nordwestpassage – und die Gäste des nach ihm benannten Hurtigruten-Schiffs tun es ihm im August 2020 gleich. Natürlich sind heutzutage die Eisbedingungen und die Technik besser, aber immer noch dauert die Reise von Vancouver durch das Kanadische Polarmeer bis nach Halifax an der US-Ostküste ganze 29 Tage. Zu entdecken gibt es viel in der rauen Arktis: entlegene und weite Naturlandschaften, zahlreiche Relikte der frühen Entdecker, konserviert in der Eiseskälte, und bunte Inuit-Siedlungen. Die Roald Amundsen zählt zu den neuen

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Hybrid-Expeditionsschiffen von Hurtigruten und bietet neben einem geringen Kraftstoffverbrauch auch viel Komfort an Bord, unter anderem mit drei Restaurants, einer PanoramaSauna, einem Infinity Pool und dem mit 17,5 Metern höchsten Display auf See. Das Expeditionsprogramm ist bereits im Reisepreis enthalten, ebenso wie eine wind- und wasserfeste Jacke und weitere Outdoorkleidung im Verleih. Reisetermin: 16. August bis 13. September 2020 Preis: ab 650 Euro pro Person/Tag Info: www.hurtigruten.de


SILVERSEA CRUISES

IKARUS TOURS

Luxuriöser war Galapagos noch nie

Sonnenfinsternis im Südpolarmeer

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uf den Galapagos-Inseln ist Silversea Cruises derzeit noch mit der Silver Galapagos vertreten. Ab Sommer 2020 übernimmt allerdings ein neues Flottenmitglied die regelmäßigen Routen zu den wohl artenreichsten Inseln der Erde. Wie ihr Fahrtgebiet ist auch die Silver Origin einzigartig. Platz an Bord des LuxusAbenteurers haben bis zu 100 Gäste plus die ecuadorianische Crew. Das Design soll die Passagiere noch enger mit der Natur verbinden. Beispielsweise durch das Basecamp, eine Lounge für Vorträge und mehr mit einer interaktiven digitalen Wand, die Explorers Lounge mit raumhohen Fenstern für beste Aussichten und die Observation Lounge ganz vorne mit einer umfangreichen Bibliothek. Die Silver Origin verfügt ausschließlich über großzügige, moderne Suiten in acht Kategorien. Und auf die schutzbedürftige Umwelt nimmt das Schiff auch Rücksicht, unter anderem mit einem dynamischen Positionierungssystem, das die Position aufrechterhält und so den Meeresboden schont, und mit Süßwasserreinigungssystemen in jeder Suite

D

für die Vermeidung von Plastikflaschen. Reisetermin: regelmäßig ab Sommer 2020 Preis: wird noch bekannt gegeben Info: www.silversea.com

rei Wochen lang auf den Spuren Shackletons mit vielen Highlights. Im November 2021 brechen Ikarus Tours und PolarNEWS an Bord der Plancius von Oceanwide Expeditions auf zu einem Abenteuer bis ans Ende der Welt. Auf dem Programm stehen die spannenden Inselwelten Falklands und Südgeorgiens sowie die Antarktische Halbinsel mit unendlichen Eisweiten, gewaltigen Gletschern und schneebedeckten Berggipfeln. Riesige Pinguinkolonien, darunter die größte Königspinguinkolonie, Robben, Wale und Seevögel warten auf die Gäste. Ein ganz besonderes Augenmerk dieser Reise gilt allerdings einem einmaligen Naturspektakel am 4. Dezember 2021: eine totale Sonnenfinsternis im Weddell-Meer. Die Plancius fuhr einst als ozeanografisches Forschungsschiff für

die Königliche Marine der Niederlande. Sie ist komfortabel, aber nicht luxuriös ausgestattet und bietet ihren bis zu 100 Passagieren ein sehr individuelles Abenteuer. Im Preis sind unter anderem bereits Linienflüge ab Frankfurt, Hotelübernachtungen vor und nach der Reise, Ausflüge und eine deutschsprachige Reiseleitung inkludiert. Wer bis Ende 2020 bucht, erhält eine Ermäßigung von 300 Euro pro Person. Reisetermin: 20. November bis 14. Dezember 2021 Preis: ab 680 Euro pro Person/Tag Info: www.ikarus.com

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HANSEATIC NATURE°

Isolde Susset, HLC-Expeditions-Chefin, wünscht ihrem jüngsten „Baby“ bei einer familiären Taufzeremonie im Cruise Terminal Altona allzeit gute Fahrt.

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Auf Expedition aus der

„ersten Reihe“

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treichen Sie den Begriff „Ausflug“ aus Ihrem Kreuzfahrt-Vokabular: Mit der neuen HANSEATIC nature gehen Sie ab sofort nur noch „auf Expedition“ – wie ein richtiger Entdecker! Ob im arktischen Eis bei minus 25 Grad oder bei 40 Grad im tropischen Amazonas, Sie sind immer gaaaaanz nah dran am Geschehen – wenn Eisbären, Robben, Piranhas oder Krokodile auftauchen, eine Eisscholle knackt, ein Gletscher kracht. Möglich machen das etwa der neue „Nature Walk“, ein Umlauf auf dem Vordeck, zwei ausfahrbare Glasbalkone auf dem Sonnendeck und die bordeigenen 17 Zodiacs und E-Zodiacs mit umweltfreundlichem Elektroantrieb. 50 Prozent mehr Decksflächen hat die neue HANSEATIC nature außerdem mehr als ihr Vorgängerschiff HANSEATIC, eine luftige Observation Lounge mit 180-Grad-Sicht, die neue „Ocean Academy“ samt wandfüllendem Touchscreen, vollgestopft mit Landeskunde. Im angrenzenden Minilabor können allerlei Strandgut und andere Landgangs-Mitbringsel mit Binokularen untersucht werden. Weiteren Wissensdurst stillen erfahrene Lektoren mit ihren hochwertigen Vorträgen. Stand-up-Paddleboards und Schnorchelausrüstungen warten auf aktivere Gäste. Emotionale, authentische Erlebnisse und einmalige Momente verkauft die Hamburger Luxus-Reederei also, denn, so wird ihr Chef Karl J. Pojer nicht müde zu betonen, der Trend gehe eindeutig vom Haben zum Sein. Und: „Normal“ können alle, der Expeditionsgast jedoch ist höchst anspruchsvoll, wird ergo vom Markt immer härter umworben. Das erfordere jahrelange Expertise, so Pojer, und die habe sein Team. Und: Die Hamburger können sogar extreme 2/2019 Routen azur.de ▼

Die neue HANSEATIC nature bildet die perfekte Symbiose aus Luxus und authentischem Erlebnis.

61 °


Ausfahrbare Glasbalkone auf dem Sonnendeck bieten freie Sicht in die Tiefe. Das Schiff besitzt die höchste Eisklasse PC6.

Drei Restaurants bietet die HANSEATIC nature. Hier das Hauptrestaurant „Hanseatic“ (178 Plätze). Buffet und Sitzplätze auch im Freien hat das „Lido“. Amerikanische Spezialitäten serviert das „Hamptons“ ( 44 Plätze).

befahren: Nordwestpassage, Nordostpassage, halbe Erdumrundungen von der Südspitze von Südamerika um den südlichen Erdball und hoch bis Neuseeland. Möglich wird das nur durch eine besondere Technik, durch die die HANSEATIC nature (und außer ihr nur noch MS Bremen) ganze 36 Tage, ohne Treibstoff, Wasser und Proviant zu bunkern, auf See bleiben kann. Übliche Kreuzfahrtschiffe haben nur eine Seedauer von 15 bis 20 Tagen. Expeditions-Kreuzfahrer sind verwöhnt im besten Sinne. Bei ihrer Sammlung an „Once in a lifetime“Abenteuern wollen sie auf höchsten Komfort dennoch nicht verzichten. Die HANSEATIC nature bedient diese Klientel par excellence: Alle 120 Kabinen sind Außenkabinen und Suiten und verfügen mindestens über Meerblick und eine Größe von 21 Quadratmetern. Sie haben je nach Wahl einen vollwertigen oder Französischen Balkon ohne Sitzfläche. Wer mehr als den Standard auf Luxus-Niveau will, kann sich in einer Junior-Suite wohlfühlen: 42 Quadratmeter groß, sechs Quadratmeter privater Balkon, getrennter Wohn- und Schlafbereich jeweils mit TV und großen Fenstern für Panoramablicke. On top: Butlerservice, Tischreservierungen im Hauptrestaurant sowie eine Expeditions-Ausstattung aus Fernglas mit Swarovski Optik und Nordic Walking-Stöcken. Noch einen drauf in Sachen Annehmlichkeiten setzen die Grand Suiten mit 71 Quadratmetern: Baden Sie hier bei Tageslicht in einer freistehenden Badewanne. Nicht zu vergessen dieser neue Hyper-Luxus: eine beheizbare

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Die 120 Kabinen sind wie diese Balkonkabine alle luxuriös in geschmackvollen Farben ausgestattet, verfügen mindestens über Meerblick und 21 Quadratmeter.

Wand für nasse Parkas und Handtücher. Die Regendusche und Dampfsauna kennen die Hapag-Lloyd CruisesVielfahrer bereits von der Europa 2. Auch kulinarisch wird dem Luxus-Gast nur das Beste geboten: Hier will sich die HANSEATIC nature an das Spitzenniveau der Europa 2 anlehnen, hat drei Restaurants jeweils ohne Zuzahlung für die Speisen, ohne feste Tischordnung oder Tischzeiten. Nur im Spezialiäten-Restaurant „Hamptons“ müssen die Gäste vorab reservieren – damit alle mal an die Reihe kommen. Das sollte sich lohnen, denn hier wird feinste amerikanische Küche zum Dinner serviert. Das von den anderen Hapag-Lloyd Cruises-Schiffen bekannte „Lido“ bietet zu allen Mahlzeiten ein Buffet mit hochwertigen Gerichten. Das Hauptrestaurant „Hanseatic“ verwöhnt vom Frühstück bis zum Dinner mit Köstlichkeiten aus der jeweiligen Reiseregion. Außerdem neu und sicher ein wichtiges Plus für den Gast sind der große Ocean Spa mit Finnischer Sauna mit Meerblick und ein bestens ausgestatteter Sports-Club. Schwimmen lässt es sich auch dank Gegenstromanlage


HANSEATIC NATURE°

Fotos: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Susanne Schaeffer

Im HanseAtrium mit seiner stylischen Bar finden auch die Lektoren-Vorträge vor riesigen Video-Displays statt. Die Lounge ist durch variable Stellwände zudem flexibel nutzbar.

im Pool auf dem Sonnendeck, dazu wetterunabhängig durch ein flexibles Faltdach. Nomen est omen: Wer durch unberührte Natur reist, sollte diese auch schützen. Nachhaltigkeit ist deshalb oberstes Gebot an Bord. So trifft Natur pur auf Luxus pur: Innen- und Außenwelt werden eins. Zwei scheinbare Gegensätze vereinen sich zu einer perfekten Symbiose. Die Designer verbauten dafür so viele natürliche Materialien wie möglich, gestalteten öffentliche Bereiche wie Bars, Theken, Tische und Raumteiler – angelehnt an die Natur – in organischen Formen, etwa mit weichen Rundungen statt harter Ecken. Ebenso Stoffstrukturen und Texturen wurden von der Natur übernommen. So erinnert der von Bruchlinien durchzogene blaue Teppichboden im HanseAtrium an Eisschollen, im Restaurant dienen Korallen als Gestaltungsvorbild. Warm und dennoch modern wirkt die in feinen Nuancen aufeinander abgestimmte Farbgebung: Viel Grün, Braun und Weiß-Grau-Schattierungen verbinden sich zu einem homogenen Gesamtbild aller öffentlichen Bereiche und Kabinen – und das, ohne das Auge des Betrachters zu langweilen. Eine Kunst, die hier zur Vollendung gebracht wurde. Es wird nicht zuletzt auch auf Plastikstrohhalme verzichtet, mit veganer Kosmetik im Spa die Haut gecremt und gepflegt. Auch die Kunstwerke sind „grün“: Am Pool steht ein Pinguin, modelliert aus alten Flipflops, im Treppenhaus vor dem „Lido“-Restaurant eine mit leeren Plastikflaschen – nicht upcycelt – beklebte Wand.

Allerdings: Die HANSEATIC nature fährt nicht mit dem Treibstoff LNG (Flüssigerdgas). Und das hat einen nachvollziehbaren Grund: „Wir sind in so vielen exotischen Gebieten unterwegs, in denen es gar keine Möglichkeit gibt, LNG zu tanken“, so Henning Brauer, Projektleiter Neubauten der Reederei. „Daran wird sich in den nächsten 20 Jahren auch nicht viel ändern.“ Nachdem der ursprünglich für 12. April geplante Start der HANSEATIC nature wegen Bauverzögerungen nach hinten verlegt werden musste, stach der Neubau schließlich am 5. Mai von Hamburg aus erstmals in See. Getauft wurde vorab ★★★★★ ganz familiär im Kreise HANSEATIC NATURE der Crew und Mitarbeiter. Patin war Isolde Susset, Stärken: die den Bereich Expediti- Zwei ausfahrbare gläserne on bei Hapag-Lloyd Kreuz Balkone - Umlauf „Nature Walk“ fahrten seit Jahren prägt. am Bug Wer nun Lust bekommen hat, für einen Tagespreis Bordsprache: Deutsch ab 630 Euro pro Person Bordwährung: Euro auf Entdeckerkurs zu gePassagiere: 230 (199 bei hen, muss sich gedulden. Antarktis-Expeditionen und Bis Ende 2019 soll die Spitzbergen-Umrundung) Crew: ca. 175 HANSEATIC nature ausBaujahr: 2019 gebucht sein. Doch allen Flagge: Bahamas sei gesagt: Das Warten BRZ: 15.650 lohnt sich! Länge/Breite: 138 m/22 m Text: Susanne Schaeffer 4/2019

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63 °


TRUE NORTH ° Australien

64 °azur.de

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Wildnis

pur und purer Luxus 36 Passagiere entdecken an Bord der True North eines der letzten WildnisGebiete der Erde. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – denn das Boutique-Schiff hat einen eigenen Hubschrauber an Bord.

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TRUE NORTH ° Australien

Mit den schnellen und sicheren Beibooten der True North geht es zum Angeln, zu Wanderungen und Panoramafahrten an den einsamen Küsten der Kimberley-Region.

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Angeln ist eine der beliebten Freizeitbeschäftigungen an Bord der True North. Anfänger und Fortgeschrittene haben die Chance auf einen spektakulären Fang.


Nach einer Panoramafahrt durch den King George River erreicht die True North die um diese Jahreszeit trockenen Doppelwasserfälle. Wo in der Regenzeit Wassermassen hinabstürzen, ist nur ein kleines Rinnsaal zu sehen. Auf das Plateau geht es für die Gäste mit dem Hubschrauber oder über einen steilen Wanderweg. Natur und Tierwelt beeindrucken gleichermaßen: Bei den Ausflügen blicken die Gäste Süß- und Salzwasserkrokodilen in die Augen. Die majestätischen Tiere lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.

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TRUE NORTH ° Australien

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500 Fuß Flughöhe. Pilot Alan Carstens erklärt mit ruhiger Stimme, was seine Passagiere in den vier Himmelsrichtungen sehen können. In der einen Richtung ist eine kleine Insel mit einsamen Sandstränden zu sehen, in der anderen berühren die Wolken das Meer. Tief unter uns liegt das Schiff, von dem Alan mit seinen sechs Passagieren gestartet ist. Wer mit Alan und der True North die unberührte Natur der Kimberleys im Nordwesten Australiens erkunden möchte, macht eine Abenteuerkreuzfahrt voll eindrucksvoller Erlebnisse. Der Weg zu den Kimberleys ist weit. 14.000 Kilometer sind es von Deutschland bis an die australische Westküste. Nach der langen Reise lohnt es sich, für ein paar Tage in Perth zu bleiben. Das hilft gegen den Jetlag und erleichtert die Umstellung der inneren Uhr, denn in Perth ist es sieben Stunden später. Seit ihrer Gründung 1829 hat sich Perth zur viertgrößten australischen Metropole entwickelt. Eine Skyline aus Hotels und den Zentralen großer Rohstoffkonzerne gehört genauso zum Stadtbild wie das historische Rathaus. In den letzten Jahren ist Perth auch zu einer Ausgeh- und Kulturmetropole geworden. Um das Stadtzentrum für Bewohner und Gäste lebenswerter zu machen, hat man es mit Kunstprojekten, besserer Beleuchtung und neuen Lizenzen für zahlreiche kleine Bars belebt. Drei davon besucht Marielle Sengers bei den abendlichen „Two Feet & a Heartbeat“-Touren. Barkeeper Gary serviert in der Whisk(e)y-Bar „Helvetica“ nicht nur seinen Fishhouse-Punch, sondern auch rund 500 verschiedene Whisk(e)ys. Die dreistündige amüsante und informative Bar-Tour endet im „Cheeky Sparrow“ bei Bier und Wein. „Oh Hey WA“ hat Adie Chapman ihre Firma genannt. Die stimmgewaltige Gründerin ist bekennende PerthEnthusiastin und hat sich Kultur, Subkultur und Street Art verschrieben. Bei der zweistündigen Tour zeigt sie sowohl die Werke internationaler Künstler als auch die lokaler Untergrundmaler. Wer genau hinschaut, entdeckt neben großformatigen Kunstwerken, digitalen Wandbildern und eindrucksvollen Skulpturen auch kreative kleine Werke wie in den Boden eingelassene Spuren oder liebevoll gestaltete Kacheln. Perth habe sich von einer „Stadt in der Mitte von nichts“ zu einem Hub für Kunst, Kreativität und urbanes Leben entwickelt. Wer hingegen den Genuss in den Mittelpunkt seines Besuchs stellt, macht sich auf den Weg ins Swan Valley. Das Tal liegt 30 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Adam Saunders von Explore Tours Perth bringt seine Gäste zum ältesten Weingut „Sandelford“ und stellt sie der Winzerin Laura Pease vom Weingut „Upper Reach“ vor. Mit ihr probiert man Weine, schaut bei der Abfüllung zu und erlebt eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Das Swan Valley ist nicht nur für Wein, sondern auch für Nüsse, Nougat,

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Schokolade, Käse, Kaffee und Honig bekannt. Wer in Perth übernachtet, findet zahlreiche Hotels in allen Preislagen. Interessant ist zum Beispiel das Alex Hotel mit der für ihren außergewöhnlich guten und persönlichen Service bekannten „Shadow Wine Bar“ oder direkt im Stadtzentrum das The Westin Perth. Nach dem Akklimatisieren in Perth wartet der Flieger nach Broome. Die Stadt im Kimberley-Gebiet liegt 2200 Kilometer und damit 2,5 Flugstunden von Perth entfernt im Norden des Landes. Um für die Einschiffung auf Nummer sicher zu gehen, lohnt sich auch hier eine Übernachtung. Am 22 Kilometer langen Cable Beach ziehen zum Sonnenuntergang Kamel-Karawanen durch den weißen Sand. Ich habe einen Kamel-Ausritt bei Red Sun Camels gebucht. Der einstündige Ausritt im schwankenden Ledersattel ist ein kultiges Erlebnis und der wohl beste Platz, um den Sonnenuntergang über dem Meer zu erleben. Broome war einst die Perlenmetropole der südlichen Hemisphäre. Das erfahre ich bei einer „Discover Broome Tour“. Bei 30 Grad Außentemperatur fährt der gut klimatisierte Bus nach einem Stopp am Hotel Cable Beach Club Resort & Spa die interessantesten Punkte ab. Dazu gehören nicht nur der Blick auf den Cable Beach, der nach einem bis 1914 dort endenden Telegrafenkabel zur Insel Java benannt wurde, sondern auch Matsos Brauerei mit ihrem Ginger Beer und ein Spaziergang am Gantheaume Point. Bei ganz niedrigem Wasser wurden dort vor der Küste 130 Millionen Jahre alte, versteinerte Spuren von Dinosauriern entdeckt. Einst waren vor Broome 400 Perlen-Logger mit jeweils zehn Mann Besatzung unterwegs. Taucher, darunter zwangsweise verpflichtete Ureinwohner und Arbeiter aus dem Ausland, wurden 25 Meter tief ins Wasser hinabgelassen, um dort die wertvollen Perlen zu finden. Ein japanischer Friedhof mit hunderten Gräbern zeugt bis heute von der gefährlichen Arbeit im Wilden Westen der Perlenindustrie. Es gibt noch 20 der 400 Schiffe – und ein Museum, in dem man als Besucher eine 100.000-Dollar-Perle in die Hand nehmen kann.

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er Transferbus zum Schiff kommt am Nachmittag. Nach kurzer Fahrt hält er am Strand. Vor der Küste sieht man die True North kreuzen. Während sich die Besatzung um das Gepäck kümmert, heißt es für die Gäste „Schuhe ausziehen“. Wer Hilfe braucht, bekommt auf dem kurzen Stück Unterstützung von aufmerksamen Besatzungsmitgliedern. Alle anderen klettern selbst in die Boote und erleben kurz darauf eine rasante Tour zum Kreuzfahrtschiff. An Bord erwarten die Gäste ein Willkommensgetränk und eine Führung durch das Schiff zur eigenen Kabine. Kapitän Gavin Graham und seine Besatzung versprechen eine „Experience of a lifetime“. Nach dem Sicherheitsbriefing und der Vorstellung der Besatzung steht das Abendessen auf dem Programm. Zeitgleich versinkt die


Aus der Luft haben die Gäste den Überblick über die Landschaft aus Wasser, Fels und wilder Natur. Aus der Höhe sind im Wasser die Schatten von Haien, Krokodilen, Schildkröten und vielen anderen Tierarten zu erkennen. In vielen Felshöhlen sind Kunstwerke der Ureinwohner der Kimberley-Region zu sehen. Bis heute ist die wahre Bedeutung der meisten Zeichnungen ein Mysterium geblieben.

Sonne im Meer – um diese Jahreszeit schon vor 18 Uhr. Das luxuriöse Schiff, das höchsten Ansprüchen gerecht wird, verfügt über 18 Gästekabinen, die sich auf drei Passagierdecks verteilen. Auf dem obersten Deck liegen neben den vier exklusiven Kabinen der Explorer Class die Bar-Lounge mit Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich sowie die kleine Allure-Lounge im Bug. Davor gibt es überdachte Sitzplätze und mit Kissen gepolsterte Liegeflächen an der Spitze des Schiffs. Eine Etage tiefer liegen das Restaurant, die Rezeption und die Küche, in der man den Köchen Luke Pursell und Zaki Anwar bei der Arbeit zuschauen kann. Auf dem untersten Gästedeck gibt es weitere Kabinen und den Ausstieg auf die hinter dem Schiff vertäuten Tender- bzw. Ausflugsboote. Nur in Begleitung der Besatzung ist das Flugdeck mit dem bordeigenen Hubschrauber für die Gäste zugänglich. Gerne begrüßt Kapitän Gavin Graham Interessierte auf seiner Brücke. Deren Tür ist genau wie die der Kabinen standardmäßig offen. Einen Schlüssel für die Kabinen braucht man nicht – hier kommt nichts weg. „Ein Land so alt wie die Zeit“ nennt man den unbe4/2019

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TRUE NORTH ° Australien

Bei manchen Ausflügen mit dem Hubschrauber sind Zwischenlandungen an landschaftlich besonders reizvollen Orten eingeplant.

rührten Norden des Landes. Die Landschaft mit ihrer teils felsigen Küste, den mächtigen Wasserfällen und der wilden Natur mit Mangroven, wandernden Sandbänken und den höchsten Tiden von ganz Australien verspricht selbst für Weitgereiste ein besonderes Abenteuer. Kreuzfahrtdirektorin Simone Ellies und Pilot Alan Carstens stellen am Abend das Programm des nächsten Tages vor und laden die Gäste ein, sich auf Listen für Bootstouren, Angelausflüge, Wanderungen und die kostenpflichtigen Flüge mit dem Eurocopter-Hubschrauber einzutragen. Der erste Morgen auf dem Schiff beginnt um sieben Uhr mit dem Frühstück. Ausschlafen wäre in dieser Jahreszeit undenkbar, denn hier hängt alles von den Tiden ab. An diesem Tag liegen „nur“ 5,6 Meter zwischen Ebbe und Flut. Bei Springtiden kann der Unterschied auch das Doppelte betragen. Mit den Booten geht es zu den Horizontal Falls. Bei Ebbe und Flut muss das Wasser hier zwei Engstellen im roten Sandstein passieren und staut deshalb zurück. Mit dem Boot nähern wir uns der ersten Engstelle. Eindrucksvolle Verwirbelungen haben sich im Wasser gebildet. Mit Schwung lenkt Guide Matt das Boot durch das aufgewühlte Wasser und weiter zur zweiten Engstelle. Die ist ein noch eindrucksvolleres Fotomotiv. An jedem Reisetag bietet Alan Carstens mindestens einen Ausflug mit dem Helikopter an. Je nach Bedarf fliegt er das gleiche Programm mehrmals hintereinander, damit alle Gäste die Gelegenheit haben, die atemberaubende Küste und die Natur aus der Vogelperspek-

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tive zu sehen. Gleich zu Beginn der Reise steht mit dem 45-minütigen Flug über die Horizontal Falls und das Buccaneer-Archipel einer der eindrucksvollsten Flüge auf dem Programm. Nachdem der Hubschrauber in niedriger Höhe über das Naturschauspiel geflogen ist und alle Fluggäste die Möglichkeit hatten, aus der fliegenden Glaskugel ihre Bilder zu machen, bringt Alan die Maschine auf fast 1000 Meter Flughöhe. Von dort wirken die Inseln wie die Landschaft einer Modelleisenbahn. Das Spiel der Formen und Farben der am Ende einer tektonischen Störungslinie gelegenen Inseln ist einzigartig. Auf dem Rückflug passieren wir Inseln, auf denen Eisenerz abgebaut wird. Alan zeigt uns Schildkröten, Rochen und nach einigen Minuten Suche schließlich auch einen Wal mit seinem Kalb. Auch wer die Landschaft zu Fuß entdecken möchte, ist an Bord der True North genau richtig. Mit dem Boot fahren die Gäste zu einem Landeplatz an der Küste. Die Wanderung beginnt mit einem kleinen Aufstieg über Felsen. Es geht durch ein um diese Jahreszeit trockenes Bachbett und einen Hügel hinauf. Am Wegrand zeigt Naturexpertin Natalie „Nat“ Hill mir die roten Blüten der „Kimberley-Rose“. Der Baum verliert bereits zu Beginn der Trockenzeit seine Blätter und beeindruckt mit seinen prächtigen Blüten. Am Ende der Wanderung liegt ein vor Jahren verlassenes Einsiedlercamp. Ein alter Ofen und eine Kerosinlampe rosten vor sich hin. Säcke mit Beton sind auf dem Bettgestell zu bizarren Formen ausgehärtet.


Eine Reise voller Kontraste: In der KimberleyRegion begegnen die Gäste der True North tagelang keinen anderen Menschen. In Perth verbinden sich historische Gebäude und Wolkenkratzer zu einem eindrucksvollen Bild.

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n der Küche der True North stehen frische Zutaten und Abwechslung ganz hoch im Kurs. An jedem Tag wird das kontinentale Frühstücksbuffet um eine besondere Spezialität von Toast mit Ei und Avocado bis hin zu Räucherlachs-Bagel ergänzt. Zu allen Mahlzeiten gibt es frisches Brot und auf Wunsch den ganzen Tag frisches Obst aus dem im Restaurant bereitstehenden Obstkorb. Mittags und abends bekommen alle Gäste das gleiche Gericht. Fleisch und Fisch werden bei Bedarf um eine vegetarische Variante ergänzt. Im Laufe der Reise entscheiden sich immer mehr Gäste für Angelausflüge. Davon profitieren alle Gäste, denn so kommt neben den geplanten Köstlichkeiten auch frischer Kimberley-Fisch auf den Teller. Die bei einem Bootsausflug mit Reusen gefangenen Mangrovenkrabben werden Tage später beim Picknick am Strand serviert. An manchen Tagen ist die Wahl der besten Aktivität nicht leicht. Mit dem Tender zum King Cascades-Wasserfall und vom Boot aus eine Dusche im kühlen Nass nehmen? Oder lieber eine anspruchsvolle Wanderung über Felsen und Geröll bis zu einer Bademöglichkeit? Ich mache die Wanderung und komme zu einer wunder-

vollen Badestelle. Während ich noch unterwegs bin, sind andere Gäste mit dem Hubschrauber auf der Suche nach den Spuren uralter Kunst. Der Teil des Landes um den Prince Regent River ist reich an verborgener Felsbildkunst. Die fragilen Kunstwerke sind in Höhlen und unter Felsüberhängen versteckt und seit langer Zeit dem tropischen Klima und den sich ändernden Umweltbedingungen ausgesetzt. Manche sind bereits für immer verloren, andere ausgeblichen, sodass man nur noch die Umrisse als Schatten auf dem Fels erkennen kann. Die Fotos der Ausflügler sind beeindruckend – doch auch alle anderen werden beim Landausflug „Rocky Cove“ noch „Rock Art“ zu sehen bekommen. Die Werke stammen aus zwei Epochen. Joseph Bradshaw sah diese Figuren 1891 als erster Europäer, sodass die älteren Malereien nach ihm benannt wurden. Karbontests an Wespennestern, die über den Malereien gebaut wurden, beweisen, dass einzelne Felsmalereien älter als 17.500 Jahre sind. Diese zeigen in feinen, genauen Strichen skizzierte Figuren – die oft wirken, als würden sie tanzen. Deutlich jünger sind die Wandjina-Werke. Das älteste ist 1700 Jahre alt, die meisten sind jünger als 500 Jahre. Die in Rot, Braun, Gelb, Weiß und Schwarz gemalten Bilder zeigen große, mundlose Gesichter. Bis heute ist unklar, welche Geheimnisse und Geschichten sich dahinter verbergen. Die Region rund um den von Mangroven bewachsenen Prince Regent River gilt als eine der besonders schlecht zugänglichen. Pilot Alan ist begeistert von der reizvollen Gegend: „Flug-

Neben der verlassenen Unterkunft liegt ein Süßwassersee, in dem wir vor dem Rückweg ein erfrischendes Bad nehmen. Am zweiten Morgen klingelt mein Wecker schon vor Sonnenaufgang, denn das Frühstück beginnt um 5.30 Uhr. Entsprechend verschlafen bin ich beim Bootsausflug durch den Red Cone Creek. Doch plötzlich bin ich hellwach, denn am Ufer habe ich ein riesiges Salzwasserkrokodil entdeckt. Es liegt gemütlich im Schlamm und scheint uns gar nicht zu bemerken. Bei der Wanderung an diesem Tag muss man schwindelfrei sein, um den steilen Aufstieg genießen zu können. Die schöne Natur und die Möglichkeit, in einem Wasserloch zu schwimmen, entschädigen für die Strapaze am frühen Morgen. Um zehn Uhr nähert sich die True North dem nächsten Naturwunder. 20 Kilometer vor der Küste liegt das Montgomery Reef. Bis zu vier Meter liegt das Riff bei Niedrigwasser über dem Meeresspiegel. Während das Wasser fällt, fließt es in unzähligen kleinen Kaskaden aus dem Riff. Im Wasser sind zahlreiche Fische und Vögel zu sehen. Besonders gut gefallen mir die Schildkröten, die ihre Köpfe immer nur kurz aus dem Wasser recken. Vor und nach den Fahrten mit dem Boot besteht auch hier die Gelegenheit zu Rundflügen. Später am Tag entdecken wir in einiger Entfernung vom Schiff Buckelwale. Sofort lassen die Gäste alles stehen und liegen und eilen mit den Kameras in der Hand auf das Außendeck. Gut eine halbe Stunde schwimmen die Wale direkt um die True North. Die Gäste folgen ihnen von Backbord nach Steuerbord und wieder zurück und kommen den Walen direkt vom Kreuzfahrtschiff bis auf wenige Meter nahe.

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Mit dem Schiff wagt sich Kapitän Gavin Graham bis auf 20 Zentimeter an die mächtigen Felswände heran und beeindruckt so seine Gäste.

zeuge können nicht an Wasserfällen landen und so viele verschiedene Perspektiven wie ein Helikopter zeigen.“ Auch Tierexpertin Nat hat durch die reiche Tierwelt im Naturpark hier ihren Lieblingsplatz gefunden. Am nächsten Morgen erreicht die True North den Hunter River. Der sich durch die Ebene zum Ozean schlängelnde Fluss hat schlammige, von Mangroven bewachsene Ufer. Im Schlamm sind die Spuren von Krokodilen zu sehen. Nach dem morgendlichen Ausflug in die Natur fliege ich mit Alan zu den Mitchell Falls. Die Kaskade von Wasserfällen erreiche ich nach einem kleinen Spaziergang vom Landeplatz aus. Auf der anderen Seite des Tals sehe ich die auch in der Trockenzeit mächtigen Wasserfälle. Der Unterschied zu den Eagle Falls, die wir am Folgetag besuchen, ist gewaltig. Dort fließt in dieser Jahreszeit nur ein kleines Rinnsal, sodass wir reichlich Platz für ein Picknick haben. Wo in der Regenzeit Wassermassen hinabrauschen, kann man nun spazieren gehen. Koch Zaki begleitet mich zu einem Felsüberhang knapp über dem Abgrund und zeigt mir „Rock Art“. Gemeinsam mit Luke hat er schon vor Ankunft der Gäste ein köstlich duftendes BBQ vorbereitet. Da der Hubschrauber die Gäste wie im Lufttaxi vom und zum Schiff bringt, bleiben uns mehrere Stunden, um zu entdecken und – auch – um zu schwimmen. Mit dem King George River steht eine besonders reizvolle Landschaft am Ende der Schiffsreise. Wie immer heißt es früh aufstehen, denn um sechs Uhr steuert der

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Kapitän die True North in den von steil aufragenden Felsen umgebenen Fluss. Eine Sandbank in der Flussmündung macht die Einfahrt aufgrund der Tiden nur um diese Tageszeit möglich. Die Panoramafahrt führt vorbei an wundervoll gefärbten Felsformationen. Während ein seltener Frühnebel durch das Tal wabert, erreichen wir die Felswände, an denen in der Regenzeit die mächtigen Wasserfälle rund 80 Meter hinabrauschen. Kapitän Gavin Graham hat sein Schiff perfekt im Griff und bringt den Bug des Schiffs bis auf 20 Zentimeter an die Felswand heran. Gespannt blicken die Gäste auf die senkrecht vor ihnen aufragende Felswand. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg auf das Plateau. Manche wandern über einen steilen Pfad nach oben, andere nutzen den Hubschrauber, der in der eindrucksvollen Felslandschaft ganz besondere Fotoperspektiven bietet. Auf dem Rückweg sehe ich Delfine und an seichten Stellen Seekühe. Der letzte Tag der Reise geht weiter mit einer kurzen, aber sehr steilen Wanderung durch eine enge Schlucht bis zu einem Wasserloch. Bevor wir die Koffer packen, zeigt Fotograf Shaun die Bilder, die er mit seiner Kamera und einem Quadrocopter während der Reise gemacht hat. Am folgenden Morgen liegt das Schiff in Wyndham vor Anker. Kreuzfahrtdirektorin Simone, die Guides Simon, Matt, Raff, Sarah und Shaun und alle anderen Besatzungsmitglieder verabschieden die Gäste von einer spannenden Woche voller Abenteuer. Nach einer unver-


Mitchell River Prince Regent River

Wyndham

Montgomery Reef

Horizontal Falls

Kununurra

Australiens letzte Wildnis entdecken

Broome

Indisch er Oz

n ea 0

500 km

A U S T R A L I E N Ausschnitt

Perth Fremantle

Australien

Fotos: Christian Kolb, True North Adventure Cruises, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

gesslichen Reise abseits vom Massentourismus bleiben die Erinnerungen an die wundervolle Natur der Kimberleys und das entspannte Leben bei der Luxuskreuzfahrt an Bord der True North. Die meisten Gäste fahren mit dem Shuttlebus zum Flughafen in Kununurra. Am Stadtrand steht eine Skulptur in Form eines riesigen Krokodils. Dann wird die Landschaft einsam für die rund 100 Kilometer bis Kununurra. Gelegentlich begegnen uns Roadtrains – Lkws mit bis zu drei aneinandergekoppelten Anhängern. Rund um Kununurra wird die Landschaft grüner. Hier baut man Bananen, Mangos und seit einiger Zeit auch Sandelholz und Chia an.

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or dem Heimflug nach Deutschland habe ich nach dem Flug über Broome nach Perth noch zwei Tage in der Hafenstadt Fremantle eingeplant. Mit dem Round House steht in der nach dem englischen Kapitän Charles Fremantle benannten Stadt seit 1831 das älteste Gebäude von Westaustralien. Bei einer dreistündigen Radtour mit Michael Deller von Fremantle Tours entdecke ich eine entspannte Hafenstadt an der Mündung des Swan River. 120.000 Kreuzfahrtgäste kommen jedes Jahr im Hafen an, spazieren durch das historische West End, entdecken lokale Köstlichkeiten in den vor 100 Jahren eröffneten Fremantle Markets oder lassen es sich am Stadtstrand gut gehen. Dass die liebenswerte Stadt im Aufbruch ist, erfährt man nicht nur bei einem kühlen Bier in der Brauerei Little Creatures oder beim Abendessen im Restaurant „Bread in Common“ in einem alten Lagerhaus, man spürt es auch beim Rundgang durch die Hafenstadt. Empfehlenswert ist ein Tagesausflug auf die autofreie Insel Rottnest. Bei einer Rundfahrt mit dem Bus entdecke ich einige der mehr als 60 kleinen Strände und mehrere halb versunkene Schiffswracks. Ein 70 Jahre altes Fischadlernest, an überdimensionale Brokkoli erinnernde Bäume und zwei Leuchttürme dürfen auf keinem Foto fehlen. Einzigartig sind jedoch die nur auf der Insel lebenden Quokkas. Die possierlichen Kängurus sind rund um den Hauptort Thomson Bay weit verbreitet und gelten als „die glücklichsten Tiere der Welt“. Text: Christian Kolb

Spektakuläre Naturwunder in der Kimberley-Region im Nordwesten von Australien mit der True North. BROOME 14.000 Einwohner, einst die Perlenhauptstadt der Südhalbkugel. Heute ist der 22 Kilometer lange Sandstrand Cable Beach für Kamel-Ausritte im Sonnenuntergang bekannt. Am Gantheaume Point sind bei extremem Niedrigwasser versteinerte Fußabdrücke von Dinosauriern auf dem Meeresgrund zu sehen.

FREMANTLE 30.000 Einwohner, ist die Hafenstadt zur Großstadt Perth. Das 1830 errichtete Round House ist das älteste Gebäude in Westaustralien. Im West End stehen rund 250 historische Gebäude unter Denkmalschutz. 18 Kilometer vor der Küste liegt die autofreie Insel Rottnest, auf der mehrere tausend Quokkas leben.

HORIZONTAL FALLS Ein Naturschauspiel in der Kimberley-Region. Bei Ebbe und Flut staut sich das zu- bzw. abfließende Meerwasser an zwei nur 12 und 20 Meter breiten Engstellen. Da das Wasser nicht schnell genug hindurchfließen kann, ergeben sich gerade bei Springtiden Rückstaus, die das Wasser mehrere Meter hinabfließen lassen.

erprobt man auch den Anbau von Chia. Neben dem Abbau von Diamanten gewinnt auch der Tourismus an Bedeutung.

MONTGOMERY REEF Liegt 20 Kilometer vor der Küste und 130 Kilometer vom nächsten bewohnten Ort entfernt. Das Riff ist 80 Kilometer lang. Bei extremem Niedrigwasser ragt es vier bis fünf Meter aus dem Ozean.

PERTH Zwei Millionen Einwohner, ist die Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia. Die Stadt am Swan River wird von vielen Fluggesellschaften aus Europa angeflogen. In den letzten Jahren wurde der Fluss durch die Eröffnung des Elizabeth Quay wieder besser an das lebhafte Stadtzentrum angebunden.

WYNDHAM 780 Einwohner, ist die nördlichste Stadt in der KimberleyRegion. Die während des Goldrausches entstandene Kleinstadt verfügt über einen kleinen Hafen.

TIPP

Zwei Wasserfälle, über die der nach dem englischen König George V. benannte Fluss in die Tiefe stürzt. In der Regenzeit ergießt sich ein eindrucksvoller Fluss vom höher gelegenen Plateau, in der Trockenzeit ist nur ein Rinnsal zu sehen.

Wer in Australien online gehen möchte, gerät beim Datenroaming schnell in die Kostenfalle. Der „Skyroam Solis“ (149 Euro) bringt bis zu fünf Geräte zum Pauschalpreis ins Internet. Der Zugang funktioniert auch in Australien – nicht in der Kimberley-Region, da es dort kein Mobilfunknetz gibt. Tagespass: 8 Euro, Leihgerät inkl. OnlineZugang: 9,90 Euro/Tag.

KUNUNURRA

INFOS

5500 Einwohner, wurde in den 1960er Jahren gegründet. Die Stadt am Ord River ist ein Zentrum für den Anbau von Sandelholz geworden. Aktuell

Zu buchen bei der Art of Travel GmbH, Tal 26, 80331 München, Tel: 089 211076-16, B. Böttcher, info@artoftravel.de, www.artoftravel.de/truenorth

KING GEORGE FALLS

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Der Hubschrauber startet und landet auf dem Oberdeck der True North. Pilot Alan nimmt sechs Passagiere mit auf seine Entdeckungstouren.

Die kleine Bar im Heck des Schiffs ist ein beliebter Treffpunkt für Passagiere und Besatzung in den Abendstunden.

In der gemütlichen Lounge auf dem Oberdeck finden Vorträge statt. In der Bar gibt es gut gekühlte Getränke.

Wale in Sicht! Bei 36 Passagieren ist auf dem Sonnendeck reichlich Platz, um die Natur zu genießen und Fotos zu machen.

Die stilvoll eingerichteten Kabinen der True North sind komfortabel ausgestattet. Je nach Kategorie variiert die Anzahl der Fenster.

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SCHIFFSTEST

Ein Kreuzfahrtschiff mit dem Charme einer Luxus-Yacht Mit der TRUE NORTH die Wildnis erkunden. SCHIFF Die True North verbindet den Charme eines Luxushotels mit einem Abenteuerurlaub. Mit nur 2,2 Meter Tiefgang kann sie auch in der Trockenzeit weit in Flüsse hineinfahren. Die Crew stammt aus Australien und spricht perfekt Englisch. Die Atmosphäre ist freundschaftlich bis familiär. Die klimatisierten Kabinen sind stilvoll und zweckmäßig ausgestattet. Kabinen und Badezimmer werden täglich gereinigt. In den Schränken gibt es genügend Stauraum für Gepäck. Das Bordleben spielt sich in der Lounge, im Restaurant und auf dem kleinen Außendeck ab.

REEDEREI Die True North ist das einzige Schiff der australischen Reederei True North Adventure Cruises. Für Reisen in die entlegene Kimberley-Region sind die Städte Broome bzw. Wyndham Start- und Zielpunkt. Da Broome über einen eigenen Flughafen verfügt, kann man hier besonders gut einschiffen. Von Wyndham fährt ein Shuttlebus zum 100 Kilometer entfernten Flughafen Kununurra.

FAHRTGEBIET (2019) Die True North startete im Januar mit einer neuntägigen Reise. Es folgten acht Tage ab Perth, dann eine elftägige Reise von Perth nach Dampier. Ende März erreichte das Schiff die Kimberley-Region. Es bietet drei elftägige Reisen „Kimberley Waterfalls“ an. Über die folgenden Monate gibt es achttägige Reisen „Kimberley Snapshot“ und 14-tägige Reisen „Kimberley Ultimate“. Nach einer Reise von Wyndham zum Rowley ShoalsAtoll (14 Tage) folgen zwei Reisen ab Broome dorthin für jeweils sechs Tage. Im Septem-

ber und Oktober fährt das Schiff auf vier Routen von Darwin nach Indonesien. Im November und Dezember geht es auf fünf Routen von Cairns nach PapuaNeuguinea. Über Silvester ist die True North in Sydney.

KABINEN Auf dem Schiff gibt es 18 Kabinen, davon vier in der Explorer Class, sechs in der River Class und acht in der Ocean Class. Die günstigsten Kabinen sind 12 Quadratmeter groß, die größten 18 Quadratmeter. Alle Kabinen sind mit Klimaanlage, Bildschirm mit Video-on-DemandProgramm und Satellitentelefon ausgestattet. Gepflegte Badezimmer mit Dusche gehören zu den Kabinen. Kleine Kabinen haben Bullaugen und einzeln stehende Betten. Größere Kabinen haben nicht zu öffnende Panoramafenster und wahlweise Einzel- oder Doppelbetten. Kabinen der Explorer Class haben eine eigene Minibar und zwei Waschbecken im Bad.

GASTRONOMIE Das Frühstück gibt es in Buffetform. Mittagessen und Abendessen mit Dessert am Platz. Moderne australische Küche mit asiatischen Einflüssen. Eine Tischzeit. Freie Platzwahl bei jeder Mahlzeit. Vor dem Abendessen sind alle Gäste zum täglichen Barsnack eingeladen. An manchen Tagen werden Mahlzeiten an Land statt auf dem Schiff angeboten. Softgetränke, Säfte und Wasser – auch auf den Ausflügen – sind im Reisepreis enthalten. Alkoholische Getränke, z. B. von der gut sortierten Weinkarte, werden einzeln berechnet. Der Cocktail des Tages: umgerechnet 6,40 Euro.

SERVICE Außergewöhnlich freundliches

Personal mit sehr guten Englischkenntnissen in allen Bereichen des Schiffs. Trinkgeld ist freiwillig, kann am Ende der Reise in eine Box an der Rezeption geworfen werden. Internetzugang über Satellit kostenfrei. Ein allgemein nutzbarer Rechner steht in der Lounge. Ab 2019 ist auch die Nutzung der Bordwäscherei inkludiert.

SPORT & WELLNESS Sonnendeck mit gemütlichen Kissen und überdachte Sitzmöglichkeit im Bug des Schiffs. Überdachter Sitzbereich auch im Heck des Schiffs. An Bord gibt es weder Spa noch Sportprogramm – dafür bieten zahlreiche Wanderungen bei den Ausflügen Gelegenheit zur sportlichen Betätigung.

BORDPROGRAMM Die Tage beginnen kurz nach Sonnenaufgang – und enden früh. Neben der abendlichen Präsentation des Programms für den nächsten Tag gibt es kurze Vorträge über die Region und ihre Flora und Fauna. Kleine englischsprachige Buchauswahl. Schmuckpräsentation. Kostümabend mit bereitliegenden Kostümen. Abendliche Ausflüge mit Lagerfeuer an einsamen Stränden, Gesang zur Gitarre und gute Gespräche mit Crew und Mitreisenden ersetzen das klassische Bordprogramm.

AUSFLUGSANGEBOT Die meisten Ausflüge sind im Reisepreis enthalten. Panoramafahrten mit den Beibooten, Bootstouren zur Tierbeobachtung, geführte Wanderungen und Bademöglichkeiten. Sehr gefragt sind Bootsausflüge zum Angeln. Fünf Flüge als Paket kosten 1650 Euro, einzelne, kurze Flüge gibt es ab 70 Euro.

Wer mag, kann mit dem Hubschrauber zum Camping (480 Euro mit Übernachtung), zum Sonnenuntergang (250 Euro) oder zum Fischen (490 Euro) fliegen. Da das Schiff während dieser Reise keine Häfen anläuft, sind individuelle Landgänge nicht möglich.

PUBLIKUM An Natur, Abenteuer und Luxus interessierte, englischsprachige Gäste. Durchschnittsalter: 45+.

SHOPPING Schmuck (Perlen und Diamanten), Bekleidung, Sonnenbrillen, Schnorchel und Tauchermasken sind im Bordshop erhältlich.

DRESSCODE Tagsüber Freizeitkleidung, leger am Abend.

PREISNIVEAU Ab 1330 Euro pro Tag/Person.

★★★★

TRUE NORTH Stärken: - Australische Natur, Kultur und Gastfreundschaft erleben - Perfekt organisierter Abenteuerurlaub mit eigenem Helikopter Bordsprache: Englisch Bordwährung: Austr. Dollar Passagiere: 36 Crew: 20 Baujahr: 2005 Flagge: Australien BRZ: 776 Länge/Breite: 50 m/10 m

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★★★★★

INSIGNIA Stärken: - Frisch renoviertes Luxus-Boutiqueschiff mit klassischem Ambiente und moderner Hardware

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Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 684 Crew: 400 Baujahr: 1998 Flagge: Marshallinseln BRZ: 30.277 Länge/Breite: 180 m/26 m


Das nächste

Kapitel

Nach ihrer Renovierung besitzt die Insignia immer noch ihr altes Gesicht, jedoch auch einen frischen Charakter. Ein Schiffsbesuch in Barcelona.

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Echter Teakholzboden, gemütliche Liegen und ein moderner Look – so stylisch ist das offene Pooldeck.

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und der Obere Saal mit einer großen Prachttreppe, neu gestaltet und umrahmt von aufwändigen Geländern und Balustraden mit Kristallakzenten. Über ihr thront ein Kronleuchter aus Rauchglas mit handbemalten Stücken – sehr gelungen! Durch die neue, helle Bar Martini’s gelangen die Gäste zur Showlounge. Während in der Anfangszeit von Oceania Cruises Entertainment nicht im Fokus war, konnte die Reederei von der Schwester Norwegian Cruise Line, Vorreiter in diesem Bereich, wertvollen Input übernehmen. Und NCL profitiert von Oceanias Gastronomie-Expertise. Eine perfekte Symbiose! Das Spa überzeugt mit erstklassigen Produkten von Canyon Ranch, einem großzügigen Fitnessstudio und der entspannten Spa-Terrasse, die nur den oberen Suitenkategorien zur Verfügung steht. Und dann noch ein Blick in die neuen Kabinen, die deutlich freundlicher und geräumiger wirken. Maßgefertigte Möbel, Stein- und Holzdekore sowie Designer-Accessoires schaffen ein harmonisches Bild. USB-Anschlüsse und ein modernes Fernsehsystem runden den Komfort ab. Die Badezimmer sind mit aufwändigen Waschtischen und schicken Glasduschkabinen ausgestattet. Noch mehr Platz bieten nur die Bäder der Penthouse, Vista und Owner’s Suites, umgeben von Carrara-Marmor, poliertem Granit und geschmeidigem Onyx. Die Insignia bietet nach OceaniaNEXT immer noch klassisches Kreuzfahrt-Ambiente mit lässiger Eleganz. Nun eben mit einem moderneren Touch, einem sehr gelungenen Design-Upgrade und dem Ziel, neue Standards im Stil für Boutique-Kreuzfahrten zu setzen. Ihre nächste, noch längere Weltreise startet die Insignia am 8. Januar 2020 in Miami. Dann ist wieder Platz an den Türen für Text: Axel Zimmermann viele bunte Magnete.

Fotos: Oceania Cruises, Axel Zimmermann

U

nzählige Magnete kleben an der dunkelblauen Tür einer Owner’s Suite am Ende des Gangs. Neben dem Burj Khalifa ein Römerhelm, unter einem Buddha ein Indianerhäuptling. Erinnerungsstücke aus Ländern rund um den Globus, gesammelt in den letzten fünf Monaten. Anfang Juni befindet sich die Insignia in den letzten Zügen ihrer 180-tägigen Weltreise und liegt direkt vor dem World Trade Center in Barcelona. 70 Prozent der Gäste an Bord reisen das komplette halbe Jahr mit. Wer mit der englischen Bordsprache keine Probleme hat, sich gern unter internationale Gäste mischt und es sich leisten kann – ab rund 40.000 Euro kostet die Weltumrundung pro Person –, macht die Insignia zum schwimmenden Zuhause. Schiffe wie die Insignia mit Platz für gerade einmal 684 Gäste werden kaum noch gebaut, aber von den Gästen sehr geschätzt. Daher bringt Oceania Cruises die vier Schiffe der R-Klasse mit OceaniaNEXT auf ein neues Level, ohne dabei den klassischen Charakter anzugreifen. Die Insignia wurde bereits im Dezember 2018 entsprechend erneuert, es folgte die Sirena im Mai 2019. Die Regatta sowie die Nautica sind noch bis Juni 2020 an der Reihe. Insgesamt werden 1368 Suiten und Kabinen der vier Schiffe renoviert und 20.000 Möbel ausgetauscht. Alles läuft nach Plan – außer die Kostenentwicklung. Schon zum jetzigen Zeitpunkt wurden statt der geplanten 100 Millionen US-Dollar ganze 130 Millionen ausgegeben. Beim Besuch auf der Insignia in Barcelona werden die Veränderungen sofort deutlich. In der Horizons Lounge auf Deck 10 wurde eine wuchtige Wand hinter der Bühne entfernt, sodass der Raum nun viel großzügiger und wirkt. Das Pooldeck besticht mit echtem Teakholzboden und breiten Stoffliegen, die sich um den Pool und die zwei Whirlpools in der Mitte anordnen. Ein Raum, der zum Glück kaum verändert wurde, ist die traumhaft schöne Bibliothek im Stil eines englischen Landhauses. Massive Regale, ausladende Sessel und der prachtvolle, wenn auch unechte, Kamin – gerade auf einer Weltreise ist dies mit Sicherheit ein geschätzter Rückzugsort. Mit der „Feinsten Küche auf See“ bietet Oceania Cruises die mitunter beste Qualität der Branche. Auch hier wurde am Ambiente gefeilt. Der Grand Dining Room ist nun mit cremefarbenen Ledersesseln ausgestattet, die mit metallischen Bronzefäden das Licht des Kristallkronleuchters einfangen. Übrigens sind das Buffet- sowie die beiden Spezialitätenrestaurants „Toscana“ und „Polo Grill“ im Reisepreis inkludiert – der Gast hat die Wahl. Wie auch zwischen den Zusatzleistungen von OLife Choice. Getränkepaket, Landausflugspaket oder doch lieber ein flexibel einsetzbares Bordguthaben? Eine Entscheidung ganz nach den eigenen Vorlieben. Das Herzstück der Insignia bilden die Empfangshalle


Alle Kabinen und Suiten wurden erneuert und besitzen eine helle Stimmung, hochwertige Materialien und einen zeitgemäßen Charakter.

Einer der markantesten und schönsten Orte an Bord ist die traditionelle Bibliothek im englischen Landhaus-Stil.

Legeres Al fresco-Dining: Mahlzeiten vom Buffet des Terrace Café können die Gäste auch im Freien genießen.

Ein gewaltiger Kronleuchter aus Rauchglas ist der absolute Blickfang in der neu gestalteten Empfangshalle auf Deck 4 und 5. 4/2019

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Genussreich mit VIVA Cruises auf der legendären Route von Passau nach Budapest. 80 °azur.de

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Zwischen den

Jahren

auf der Donau 4/2019

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Der Heldenplatz in Pest (Hösök tere) im Winter. Die MetroLinie M1, die am Heldenplatz hält, ist die nächste Attraktion der Stadt.

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Eine schneidige Husarenuniform in einer der zahlreichen Galerien entlang den innerstädtischen Einkaufsstraßen.

Umliegend der Kossuth Lajos utca findet das Nachtleben der jungen Budapester und seiner Besucher statt. Rundherum liegen Backpacker-Hotels.

Die berühmte Markthalle hat selbst im Winter nichts von ihrer Farbenfreude eingebüßt. Für den Genussmenschen lohnt es sich, ein paar Stunden dort zu verbringen. 4/2019

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SWISS CRYSTAL° Donau

A

m dritten Weihnachtstag erreiche ich

früh meine alte Studentenstadt Passau. Mittlerweile sind es 3000 Studenten aus 100 Ländern. Die Drei-Flüsse-Stadt Passau an Donau, Inn und Ilz hat viele Highlights zu bieten, und manch eine Hochzeit wurde im alten Rathaus, in beeindruckender Kulisse von Wittelsbacher Prunk und meisterlicher Luftmalerei an den Wänden, auf tiefrotem Samt in eichenem Gestühl, geschlossen. In der Oberstadt finde ich meine bevorzugten Brauereiwirtshäuser wieder. Und dann mache ich noch einen Schlenker durch die weihnachtlich geschmückte Innenstadt ins Hotel Wilder Mann. Hier ist die weltweit größte private Sammlung zum Europäischen Glas aus über vier Jahrhunderten durch den Gründer von ROTEL zusammengetragen und untergebracht. Unten am Altstadtufer liegt die Swiss Crystal zur Abfahrt bereit. Ich checke ein. Der Koffer wird mir flugs abgenommen, und dann geht es mit VIVA Cruises auch schon auf Silvestertour. Zu meiner Begrüßung finde ich in der Kabine Pralinen, einen Obstteller, eine große Flasche Gerolsteiner auf der Anrichte vor. Es rumpelt zart. Wir legen ab. Das Schiff dreht sich, und wir entschwinden auf der Donau Richtung Österreich. Ich schaue aus dem Fenster, und eine hell erleuchtete Burg am Passauer Ufer liefert im dichten, schwarzen Nebel eine Kulisse, die an einen Edgar Wallace-Krimi erinnert. Eine sympathische Stimme ertönt aus dem Lautsprecher und lädt in den Salon. Ich gehe über den holzvertäfelten Flur, alles in allem traditionell gediegene Bürgerlichkeit der 80er, eine Treppe höher und mit einem Schritt weiter bin ich in der britisch anmutenden Bibliothek. Geradeaus, am Ende des Salons, lasse ich mich an der Bar nieder, genehmige mir ein Getränk und knüpfe die ersten sozialen Kontakte. Zum Abendessen im Restaurant treffe ich es gut. Meine Tischnachbarn, sämtlich in den Fünfzigern, scheinen sehr gut aufgelegt und empfangen mich mit herzlicher Freundlichkeit. Kaum haben wir uns begrüßt, steuert der Chefsteward auf uns zu. Ein großer Blonder mit der Statur eines gestandenen Diskuswerfers überreicht galant die Speisekarte für das Abendmenü. Oha! Das ist ja mal eine Ansage. Ich wähle das Carpaccio vom Angus-Weiderind als Starter, das Maispoulardenbrüstchen in Pfifferling-Balsamico-Sauce und zum Schluss, auf die Gefahr hin, dass ich bereits am ersten Abend platze, Dreierlei von feinster Schokolade. VIVA Cruises serviert à table. Zur Wahl, auch im Inklusivpreis, stehen ein Allendorf Rheingauer Riesling und Cal y Canto, eine wunderbare Cuvée aus der spanischen Castilla Tempranillo, einer Merlot- und Syrahrebe. Lupo, unser bulgarischer Chefsteward, setzt konsequent mit kon-

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zentrierter Miene eines englischen Butlers zum Nachschenken des wunderbaren Allendorfer Rieslings an. Während des Hauptgangs passieren wir die erste Donauschleuse Jochenstein. Die ersten Witze und Anekdoten kreisen am Tisch. We enjoy the moment. Gut geschlafen und ausgeschlafen schaue ich auf den Fluss. In circa vier Stunden erreichen wir Tulln, das kleine Städtchen knapp 40 Kilometer vor Wien. Das Egon-Schiele-Haus öffnet Frühjahr/Sommer und liegt unweit unserer Anlegestelle, direkt an der Promenade gegenüber der Donaubühne, die im Winter zum Bootshaus für Kajaks und Ruderboote umfunktioniert wird. Es gibt diverse Geschäfte mit Trachtenmode, eine Boutique mit teuren Marken befindet sich an Wiener/Rudolfstraße. Ein paar Geschäfte weiter gibt es zünftige Filzpantoffeln und Strickwolle. In der Nachmittagssonne vergnüge ich mich mit einer österreichischen Nationalspeise, einem Apfelstrudel mit Sahne, in der Konditorei Wagner direkt am Hauptplatz Ecke Lederergasse. Schräg gegenüber am Hauptplatz fällt mir ein Schild auf. Schnurstracks steuere ich auf die Glastür zu und entdecke lauter ausgezeichnet frisierte Damen. Beim Intercoiffeur, Weltmeister und Staatsmeister Strabbl Schaider am Hauptplatz 2, bekomme ich nach kurzer Wartezeit einen perfekten Schnitt und ein tolles Styling für sage und schreibe 65 Euro. Was für eine Occasion! Mit neuer Frisur geht es zurück aufs Schiff und Richtung Budapest. Und so, wie es auf einer Kreuzfahrt üblich ist, wird auf den Fluren und in der großen Lounge beim Küchenbuffet vom Abendessen gesprochen und über die Speiseabfolge gemutmaßt.

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m Nachhinein weiß ich, für mich beginnt an diesem Abend das Spiel mit der Qual der Wahl, jeweils am Mittag und am Abend wird ein 3-GängeMenü à table mit ausgesucht leckeren Flaschenweinen serviert. Abgekürzt lautet heute die Frage für das Abendmenü: St. Petersfisch mit Safranreis oder geschmorte Ochsenbäckchen in Burgunder mit Polenta? Dazu ein wohlschmeckender Bocksbeutel mit leichtem Honigmelone- und Kiwiaroma, ein Juliusspital Silvaner aus Franken, alternativ ein Assmannshäuser Spätburgunder trocken aus dem Rheingau, dessen Johannisbeere lange im Gaumen nachhallt, wie mein Kasseler Nachbar zur Rechten bestätigt. All meine Tischnachbarn entpuppen sich als wahre Kreuzfahrtexperten, zu meiner Linken auch als Budapest-Kenner. Da ich für den morgigen Aufenthalt bereits eine große BudapestStadtrundfahrt gebucht habe, verabreden wir uns für den morgigen Abend auf einen typischen ungarischen Aperitif in der legendären Budapester Markthalle. Ich begebe mich zur Ruhe. Meine Kabine ist wieder picobello sauber und aufgeräumt. Nach dem Makeover sind die Kabinen der Swiss Crystal ab 2019 mit komfor-


WEINE UND SEKTE · KLOTTEN / MOSEL

tablen Doppelbetten ausgestattet. Das Design ansprechend, sehr geschmackvoll in Braun-Beige-Tönen gehalten, erfüllt den 3-Sterne-plus-Standard. Ich schlafe jedoch noch in der alten Version mit zwei Einzelbetten und ebenfalls sehr gut. Die Swiss Crystal gehört zur „letzten“ Bastion „uriger“ Flusskreuzer. Das Fenster in meiner Rubin-Klasse verläuft knapp oberhalb der Flusslinie und bietet einen direkten Blick aufs Wasser. Die Swiss Crystal hat einen hohen Charmefaktor. Klein und kuschelig, nur insgesamt 63 Außenkabinen und maximal 125 Passagiere. Wie ich von meinen Mitkreuzfahrern im Laufe unserer Reise erfahren werde, gibt es wahre Fans dieser nostalgischen Silhouette und des Komforts.

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er Morgen des 29. Dezember empfängt uns mit blauem Himmel. Ein paar Schäfchenwolken spiegeln sich im Schatten des Flusses. Die Donau glitzert in strahlendem Sonnenlicht. Die Bäume und Sträucher am Ufer lassen die Üppigkeit von Blüten und tausend Farben Grün im Frühling und Sommer erahnen. Um die späte Mittagszeit werden wir Budapest erreichen, bis dahin laden das Wetter und das Oberdeck zu einem Liegestuhlvormittag in der prallen Dezembersonne ein. Für Wolldecken wurde gesorgt, der Service bringt heißen Tee, die Luft ist wundervoll. Wir betrachten eine wild romantische, zum Teil menschenleere Landschaft. Wenn man die Bebauung außerhalb zentraler Dorf- und Stadtbebauung aus der Ferne in Augenschein nimmt, so ist die Bescheidenheit des Lebensstils unverkennbar. Schließlich steuern wir Budapest in strahlender Mittagssonne an. Ein kleines Erinnerungsfoto oder Selfie im Vorüberfahren vor dem imposanten ungarischen Parlamentsgebäude muss sein! Dann legen wir direkt am Zentrum unweit der Markthalle und der Verbindungsstelle zwischen Buda (Oberstadt) und Pest (Unterstadt) an. Direkt am Liegeplatz befindet sich ein Geldwechselautomat. Das ist sehr praktisch, denn die Wechselstuben nehmen relativ hohe Gebühren, insbesondere bei kleineren Umsätzen. Über den Daumen wechseln wir 1000 Forint für 3 bis 3,20 Euro. Kurz nach der Ankunft sitzen wir zur mehrstündigen Rundfahrt hoch oben im Bus und haben sogleich besten Blick auf Freiheitsbrücke und das berühmte Gellérthotel. Unsere Begleiterin klärt uns in perfektem Deutsch umfassend über Budapester Geschichte, Architektur, Kultur und Politik und seine Thermalquellen auf. Wir fahren weiter über die bekannte Ringstraße 2 zur Kettenbrücke (1896), vorbei am Nationalmuseum im klassizistischen Baustil. In Pests Innenstadt gibt es noch reichlich renovierungswürdigen Jugendstilbestand, was der Stadt diese ganz besondere Aura zwischen Pracht, Aufbruch und Morbidität verleiht. Es geht weiter entlang dem einst legendären Hotel Waldorf Astoria, der größten europäischen Synagoge (1854–59), dem Eli-

ER WINZ

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Das Café Gerbeaud am zentralen Platz, Vörösmarty tér 7, in original Jugendstil bietet eine echte Traumkulisse für jeden Filmemacher.

sabethpark. Die Kaiserin und ungarische Königin Sissi wird in Ungarn nach wie vor hoch verehrt. Straßen, Parks, Hotels u.v.m. sind nach ihr benannt. Wir biegen nun in die Champs-Élysées von Budapest, die Andrássy út, ein. Um uns herum flitzen gelbe Caps. Ein Highlight jagt das andere. Was auf jeden Fall bei Ihrem BudapestAufenthalt nicht fehlen sollte, ist die großartige Anlage der Bastei mit der Stephanstatue. Junge Menschen aus allen Kontinenten dominieren auch hier das Straßenbild, einfach faszinierend. Die Bastei bietet einen atemberaubenden Blick auf die Donau und Pest. Allmählich macht sich eine abendliche Stimmung breit. Die Lichter über der Stadt und an Donaubrücken beginnen leuchtend zu funkeln. Budapest ist selbst im tiefsten Dezember magisch. Auf dem Rückweg zum Schiff eine letzte Anstrengung zum höchsten Punkt Budapests, dem Nationaldenkmal, der Freiheitsstatue, streifen wir noch einmal das jüdische Viertel. Hier spielt sich das Nachtleben von Budapest ab.

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Von außen vermuten Sie nicht die Eleganz im Ladeninneren, hinter dem Rolltor: Budapester Schuhmacherkunst par excellence.

Zurück an Bord. Ein wenig müde, aber mit Riesenappetit. Kurz gesagt, ich entscheide mich für einen Waldorfsalat mit Tafelspitzterrine, Wurzelselleriecrème und pochiertem Dorschfilet in Estragonsauce, dazu teilen wir uns an unserem runden Tisch ein Käsepotpourri. Lupo empfiehlt den formidablen Allendorf Rheingauer Riesling, trocken. Großartig! Gut gelaunt leisten wir uns einen Extra-Digestif in Wollmantel und Stiefeln auf dem Oberdeck mit Ausblick auf den nächtlich beleuchteten Burgpalast, das größte Gebäude Ungarns. Unser Tisch trifft sich wie geplant am nächsten Morgen. Der erste Anlaufpunkt unweit unseres Schiffs ist eine Bäckerei für ungarischen Rollkuchen, Kürtöskalács – Kürtöschkalatsch ungefähr ausgesprochen. Probieren Sie ihn mit Mandeln, Mohn oder Zucker und Zimt. Wir besuchen die berühmteste Einkaufsstraße (Váci utca) von Budapest. Schließlich landen wir im Hinterhof eines Budapester Schuhmachers und bestaunen feinste Budapester Maßschuhe. Wir pressen unsere Nase an Schau-


SWISS CRYSTAL° Donau

Zitronen angeboten. Dank des ungarisch sprechenden Tischnachbarn gehen wir auch in die obere Etage und bestellen an einem Imbiss ein weiteres Nationalgetränk, ausgesprochen Frötsch – eine knochentrockene Weinschorle. Dazu gibt es eine nicht ganz kalorienarme ungarische, also fettige, Bratwurst und fettgebackenes Lángos. Zwischendurch mache ich einmal die Runde über das Oberdeck der Markthalle und finde neben den obligatorischen Folkloreprodukten zauberhaft bestickte Wollstrickwaren. Nur widerwillig verlassen wir diesen genussreichen Ort Richtung Swiss Crystal. Im Hinterkopf keimt allerdings schon die Neugier auf unser nächstes Etappenziel Bratislava und die Menüfolge des Abends. Frisch gewaschen, onduliert und noch leicht locker fröhlich nehmen wir die Menükarte zur Hand. Wir ankern direkt am alten Stadtkern mit Blick auf die futuristische Donaubrücke, das UFO Bratislavas. Ein wahrer Luxus-Bus steht schon an unserem Ankerplatz bereit. Bratislava ist eine sehr junge Hauptstadt und hat lediglich um die 430.000 Einwohner. Sie wurde von Germanen, Kelten, Römern, Osmanen und dann von ▼

fenster mit schneidigen Husarenjacken. Auf dem bekannten Platz Vörösmarty tér wird Silvester gefeiert, und in Nummer 7 finden wir das berühmte Café Gerbeaud, eines der größten und traditionsreichsten Kaffeehäuser Europas. Wir gehen hinein. Eine Szenenkulisse aus den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts, die für einen großen Kinofilm nicht besser sein könnte. Schwere dunkelrote Samtvorhänge, große geschwungene Holzfensterrahmen, Schriftzüge im geätzten Fensterglas, die typischen Kaffeehausstühle, eine Jugendstiltheke mit klassischen Etageren, auf denen köstliche Petit Four und weitere verheißungsvolle, süße Geschmacksexplosionen angerichtet sind. Ach, hätten wir doch noch ein wenig mehr Zeit, ich wäre so gern geblieben. Ein weiterer Tipp: Das Centrál Kávéház in der Nähe der Markthalle ist schwer angesagt und mit allem Schnick und Schnack, fast pompös, das New York Café. Unten in der Markthalle werden Salami, besonders zu empfehlen Kobacs (eine Salami mit einem Durchmesser von circa 3 bis 4 Zentimetern), diverse Schnäpschen, Gänseleberpasteten, Geflügel, Peperoni, Paprika,

Wo das Exklusive stets inklusive ist Manchmal steht sie nahezu still, für einen wunderbaren Augenblick. Dann wiederum stürmt sie eilig voran und verfliegt: die Zeit, die wie ein Fluss immer in Bewegung ist. Als Gast von VIVA Cruises reisen Sie stets in Ihrem eigenen Tempo und geniessen jeden Tag neue Perspektiven – mit bestem Komfort, persönlichem Service und unserem einzigartigen VIVA All-Inclusive.

VIVA All-Inclusive • Legerer Lifestyle mit internationalen Gästen • Perfektes Crew/Gäste-Verhältnis • Lichtdurchflutete Kabinen mit elegantem Interieur und stets gefüllter Mini-Bar

• Gourmet-Restaurants mit exquisiten Speisen und hochwertigen Getränken • Exklusive Beauty-Produkte von Rituals • WLAN


Eine von insgesamt 45 wunderbaren, zur Auswahl stehenden leckeren Menü-Vorspeisen (r.). Meine wunderbaren Tischnachbarn, UngarnExperten und geübte Kreuzfahrer (u. l.). Grauschiefer Riesling, Weingut Theo Loosen in Klotten, Ortswein Mosel, trocken (u. r.).

Ungarn bevölkert. Die Österreichische K.u.k.-Monarchie hält Einzug, und wechselvoll geht es nach Gründung der Tschechoslowakei weiter. 1993, die letzte Trennung der beiden Staaten, war eine politische Entscheidung, keine Entscheidung des Volkes, erfahren wir. Ein leiser Unmut in der Stimme unserer Reiseleiterin ist wahrzunehmen. Wir fahren schließlich eine Anhöhe hinauf und passieren ein elegantes Villen-Wohnviertel in der Nachbarschaft zu Botschaften in exquisiter Hanglange mit Blick auf Stadt und Donau. Wir sehen von hier aus, dass sich in Bratislava diverse internationale Unternehmen angesiedelt haben. An der Peripherie entdecken wir auch VW, die hier den Touareg, Audi Q7, Q8, Porsche Cayenne bauen und die 2018 die höchsten Durchschnittslöhne, doppelt so viel wie der allgemeine Durchschnitt, nämlich 1804 Euro, zahlen. Es geht weiter zur Burg, die trutzig über der Stadt thront. Die Burg war Sitz ungarischer Könige. Kurz nach dem letzten großen Umbau der Burg im 18. Jahrhundert im Stile einer prachtvoll und herrschaftlichen Barockresidenz mit geschmackvollen französischen Gärten brannte sie 1811 ab. Sie wurde im letzten Jahrhundert wiederaufgebaut und beheimatet nun das Historische Museum der Slowakei. Der Stadtkern, vom spätbarocken Baustil der Kaiserin Maria Theresia geprägt, wird von einer im 16. Jahrhundert erbauten alten Stadtmauer umgeben. Bratislava und Wien bezeichnet man übrigens auch als Zwillingsstädte. Die Altstadt ist schnuckelig, aber es sind wirklich sehr viele Touristen unterwegs. Von daher lohnt es sich stets, einen Weg abseits der Hauptströme einzuschlagen, um die hübsche Stadt zu entdecken. Nah der Oper befindet sich die breite Allee „Hviezdoslavovo namestie“, die

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durch Zuschütten eines Donauarms entstanden sein soll. An dessen Ende sind gegenüber Oper und Hotel Carlton die Bratislaver Büdchen in rot-weißem Design fest installiert. Auf diesem Kopfsteinpflaster, nur wenige hundert Meter von unserem Ankerplatz entfernt, finden alle möglichen Veranstaltungen, von Motorradparaden bis zu Musikveranstaltungen, statt. Momentan ist auch eine vergnügliche Eisbahn aufgebaut. Zurück an Bord ist eine Mischung aus Ruhe, Geschäftigkeit und Vorfreude zu verspüren. Wir brechen noch am Nachmittag Richtung Wien auf. 19.30 Uhr Silvester-Gala-Menü. Die ganze Mannschaft trägt nun ihre elegante GalaUniform. Das Menü überschlägt sich selbst. Was das Herz begehrt, frisch gebeizter Lachs, Tomatensuppe mit Mini-Mozzarella und Pesto, kleines Zitronensorbet mit Vodka und im Hauptgang rosa gebratenes KalbsEntrecôte, Duchesse-Kartoffeln. Alternativ gibt es nahezu vegan/vegetarisch oder Wolfsbarsch mit Garnele und Pesto, Kürbisravioli und Spargel. Dazu reicht VIVA einen weißen Grauschiefer Mosel Riesling vom Weingut Theo Loosen und einen Südafrikaner Oude Kaap Reserve, Cabernet Sauvignon.

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u Silvester können die Gäste wählen, ob sie nach dem Menü ein klassisches Konzert in der Innenstadt besuchen möchten oder sich für die Swiss Crystal entscheiden. Ich bleibe, die Stimmung an Bord ist ausgezeichnet, der Service unermüdlich und sehr, sehr zuvorkommend. Erwartungsfroh ziehen kurz vor Mitternacht alle Gäste und die ganze Mannschaft in Mäntel und Mützen gehüllt nach oben. Kurz vor Mitternacht werden bereits die ersten Raketen abgeschossen. Ein Feuerwerk folgt dem nächsten. Allseits ein Hallo und Neujahrswünsche. So beginnen wir gemeinsam das neue Jahr mit Blick in den Wiener Himmel. Die Nacht wird kurz, die Silvester-Party mitsamt Besatzung im Salon lang. Dennoch besteige ich früh am nächsten Morgen den Bus in einer Krimikulisse, direkt vor dem „SOKO Wien“Kommissariat. Wir folgen also der berühmten Wiener Ringstraße, fahren entlang dem berühmten Repräsen-


DEUTSCHLAND

Passau

Krems

Tulln Wien

Melk

Don

SLOWAKEI

Bratislava

Relaxte acht Tage auf dem europäischen Strom.

au

ÖSTERREICH UNGARN 0

50 km

tationsgebäude des Kaisers Franz Joseph und halten am Schloss Belvedere. Zum Jahresbeginn begrüßt Schloss Belvedere uns Besucher mit der Installation einer roten Jahreszahl 2019. Das Belvedere verwahrt ausgezeichnete Klimt-Exponate, inklusive des berühmtesten Werkes „Der Kuss“, fabelhafte Gemälde. Scheinarchitektur schmückt die Decken. Das Winterpalais, Schloss Belvedere, besteht aus dem oberen und unteren Belvedere. Französische Gartenanlagen umrahmen und verbinden die Gebäude.

Fotos: Sabine Kulenkampff, VIVA Cruises, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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urück zum Schiff und „lecker Essen“ fahren wir Richtung Leopoldau, ein kleiner Schlenker zum Hundertwasserhaus, und dann am Nachmittag besuche ich noch das monumentale Schloss Schönbrunn. Die Führung ist ein Spaziergang durch die Habsburger Geschichte. Beeindruckend sind die Prunkräume, die Privatgemächer des Kaiserpaars Franz Joseph & Sissi und die kostbaren Räume aus der Zeit Maria Theresias, die große Galerie, das Toilette-Zimmer von Kaiserin Elisabeth, das Marie-Antoinette-Zimmer, das Porzellanzimmer usw. Vor dem Schlossplatz findet sich ein schöner Wintermarkt mit allerlei kunstgewerblichen und kulinarischen österreichischen Produkten. Zurück geht die Fahrt im Lichterglanz von Wien. Heute Abend gibt es Wiener Schnitzel. Perfekt, da alle einschlägigen Restaurants anscheinend geschlossen sind. Zuvor einen Caesar Salad und später ein leckeres Schoko-Nuss-Dessert. Der Service ist geschäftig. Die Crew hat für eine spezielle Show vorbereitet. Toll, witzig, Musik, Comedy, Tanz, Slapstick. Die gesamte Bandbreite wird wirklich gut bespielt. Ich bin müde, denn morgen ist der letzte Reisetag, wir halten in Stift Melk. Imposant in der Gesamterscheinung, ein Erbe der Bamberger. Beeindruckend sind die Gänge, die Bibliothek, der Gästetrakt. Klöster, insbesondere auch Melk, waren Herbergen für den Adel auf Reisen. Apropos, es geht zurück, und wir sind fast am Ende unserer Kreuzfahrt. Das letzte Essen, im Hauptgang Lammhüfte, Dorade, Safranrisotto, und meine Tischnachbarn, ebenfalls routinierte Kreuzfahrer, konstatieren, so gut wie diese Woche haben sie noch nie auf Fahrt gegessen. Text: Sabine Kulenkampff

Donaumetropolen von West nach Ost und zurück

Budapest

PASSAU

52.000 Einwohner. Donau, Ilz und Inn fließen hier zusammen. Allein die barocke Altstadt zwischen Inn und Donau, mit dem Stephansdom und seiner bekannten Domorgel, ist eine Reise wert. Doch auch ein Besuch der Innstadt und der Ilzstadt hat seine Vorzüge. Diese Stadtteile sind oftmals weniger belebt und bieten einen Einblick in die Geschichte Passaus. Die Stadt ist populärer Ausgangspunkt für Flusskreuzfahrten, so sind die zahlreichen Liegestellen stets gut frequentiert. Es lohnt sich, einen Tag vorher anzureisen.

TULLN 18.800 Einwohner, 40 Kilometer von der Bundeshauptstadt Wien entfernt. Tulln hat sich in den letzten Jahren auch als Einkaufsstadt einen guten Namen gemacht. Vereint es doch auf einzigartige Weise das Angenehme mit dem Nützlichen. Besonders in der verkehrsberuhigten Zone der Altstadt werden in gepflegten Bürgerhäusern von wohlsortierten Fachgeschäften gediegene Waren angeboten.

WIEN 1,9 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt Österreichs bietet unzählige Sehenswürdigkeiten, darunter der Stephansplatz mit dem Stephansdom, das Museumsquartier, die Hofburg, Schloss Schönbrunn und der Prater. Wer sich nach dem vielen Sightseeing etwas im Grünen erholen möchte, kann die Donauauen oder den Lainzer Tiergarten besuchen. Hier kann man beim Spazierengehen die wunderbare Natur genießen. Ebenfalls ein absolutes Muss: ein Stück Sachertorte oder ein Apfelstrudel in einem der vielen traditionsreichen Wiener Kaffeehäuser, dazu eine Melange (Kaffee mit Milchschaum).

BUDAPEST 1,7 Millionen Einwohner. Die Haupt-

stadt Ungarns teilt sich in die Stadthälften Buda und Pest auf, die durch die Donau getrennt sind. Vielfältige Baustile können hier bestaunt werden. Besondere Wahrzeichen: das Parlament, das Ungarische Nationalmuseum, die Fischerbastei, die Matthiaskirche und der Burgpalast. In der Markthalle kann man zudem tolle kulinarische Spezialitäten kaufen. Tipp: Die vegane Küche liegt auch in Budapest im Trend, so gibt es viele neue Restaurants mit pflanzlichen Produkten.

BRATISLAVA 430.000 Einwohner, Hauptstadt der Slowakei, auf Deutsch Pressburg. Highlights: die Burg Bratislava, die Michaelergasse mit Michaelertor sowie der Hauptplatz mit Altem Rathaus. In Bratislava gibt es immer mehr Kaffeehäuser, so hat sich hier eine echte Kaffeehaus-Kultur etabliert. Auch gibt es geradezu einen Boom, was Streetfood angeht – mit einer breiten Auswahl an qualitativ hochwertigen Burgern, Hotdogs und vielem mehr. Während der monatlichen Veranstaltung „Street Food Park“ können Besucher die innovativsten Gerichte probieren.

MELK 6000 Einwohner. Die Stadtgemeinde am Donauufer liegt in Niederösterreich. Die Bezeichnung Melk stammt vom slawischen „medilica“ ­– dies bedeutet übersetzt Grenzfluss, so lag hier eine ungarische Grenzfestung im 10. Jahrhundert. Besonderheit: Stift Melk, das Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau ist. Die Klosteranlage ist eines der bedeutendsten Symbole Österreichs. Tipp: die Wachauarena Melk. Hier werden jährlich Theaterstücke mit einem wunderschönen Blick auf das Stift aufgeführt.

LESETIPP Marco Polo, Reiseführer Donau – Kreuzfahrt, DuMont, 12,99 Euro 4/2019

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Die Swiss Crystal, Typ uriger Flusskreuzer, liegt 2019 – nach umfassendem Makeover in der Werft – in frischem Interior-Design zunächst als Hotelschiff am Düsseldorfer Rheinufer vor Anker. 2020 wird die Swiss Crystal als Hotelschiff in Amsterdam in Dienst gestellt.

Das großzügige und luftige Restaurant, der Raum für kulinarischen Hochgenuss. Morgens, in der Mitte, der Treffpunkt am Frühstücksbuffet.

Die kleine Boutique mit zauberhaften und preiswerten Ohrringen, Sonnenbrillen, Manschettenknöpfen, Shirts, Tüchern und Taschen.

Ein schöner Pool auf dem Oberdeck zum Relaxen. Der entspannteste Weg, um flusswärts die Landschaft in Augenschein zu nehmen.

Nach dem Makeover erstrahlen die Kabinen der Swiss Crystal elegant beige/braun in komplett neuem und modernem Design.

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SCHIFFSTEST

Ein Wintertraum entlang dem Donauufer Die SWISS CRYSTAL aus der VIVA Cruises-Flotte bietet Genuss und charmanten Service. SCHIFF Das Flusskreuzfahrtschiff Swiss Crystal wurde 1994 gebaut. Die Innenarchitektur der Swiss Crystal ist gediegen mit britischen sowie schweizerischen Akzenten im Stil der 80er und 90er Jahre am treffendsten zu umschreiben.. Sie wurde nach unserer Kreuzfahrt in der Werft überarbeitet und liegt 2019 als Premium-Hotel der VIVA Riverside GmbH am Düsseldorfer Rheinufer und im Januar 2020 in Amsterdam. Ähnlich in der Bauweise und Ausstattung und ebenfalls auf der Werft überarbeitet, fährt 2019 die Swiss Crown auf der Donaustrecke von Passau nach Budapest.

REEDEREI VIVA Cruises GmbH wurde 2018 gegründet und bietet mit zehn Flusskreuzfahrtschiffen Kreuzfahrten auf Donau, Elbe, Mosel, Rhein, Seine und entlang der Ostseeküste an. VIVA Cruises bietet besten Komfort und persönlichen Service. VIVA Cruises setzt auf Kulinarik, außerdem sind im All-inclusive-Modus hochwertige, alkoholische und nicht alkoholische Getränke sowie die Minibar inkludiert. Ab 2020 sind ebenfalls Trinkgelder im Reisepreis enthalten. Zur Gruppe gehört in Deutschland außerdem die VIVA Riverside GmbH. Beide Unternehmen gehören international zur schweizerischen Scylla AG.

FAHRTGEBIET Donau, von Passau bis zum Schwarzen Meer.

KABINEN Die insgesamt 63 Außenkabinen befinden sich auf dem Rubin- und Smaragddeck. Alle Kabinen auf der Swiss Crystal sind hell und verfügen über

ein Panoramafenster, zwei Betten, Radio, Farbfernseher, Minibar, Safe, Föhn, Klimaanlage sowie Dusche mit WC. Auf dem Emeralddeck befinden sich zwei Einzelbett- und eine Dreibett-Kabine sowie eine Mini-Suite mit einem Queensize-Bett. Beautyprodukte der Marke RITUALS befinden sich in der gesamten VIVA-Flotte zur kostenfreien Nutzung im Bad.

GASTRONOMIE Genuss steht im Vordergrund. VIVA Cruises setzt voll und ganz auf eine ausgezeichnete Küche. Eine Vielfalt, die keine Grenzen kennt, sowie ein breit gefächertes Sortiment werden tagtäglich und ohne Ausnahme feilgeboten. Morgens beginnt es mit einem üppigen Frühstücksbuffet. Sonderwünsche wie ein frisch gebratenes Spiegelei werden gern und umgehend erfüllt. Mittags sowie abends stehen jeweils drei Varianten für ein à table serviertes 3-Gänge-Menü inklusive eines wirklich anspruchsvollen Weinangebots zur Auswahl. Viele Weine stammen von ausgesuchten Winzern. Die bekömmlichen Weißweine stammen vor allem aus dem Rheingau, von der Mosel und der Pfalz. Auf allen Kreuzfahrten gibt es flexible Tischzeiten und eine freie Platzwahl.

SERVICE Die Crew ist bunt international. Im Service dominieren sehr gut deutsch sprechende, junge Mitarbeiter aus den östlichen Staaten der EU. Der Kapitän stammt aus den Niederlanden, die Reiseleitung aus Deutschland. In Küche, Housekeeping und Service kommen viele der Kollegen aus Indonesien. Der Service ist freundlich, fröhlich charmant

und zaubert zu jeder Zeit eine ausgezeichnete Stimmung. Ein weiteres Plus: Bügelservice und Wäscherei.

SPORT & WELLNESS Im Sommer steht der Whirlpool auf dem Oberdeck zur Benutzung. Zu jeder Jahreszeit sind Liegestühle auf dem Sonnendeck vorhanden und werden auch im Winter bei Bedarf aufgebaut. Wolldecken sorgen dann für den entsprechenden Wohlfühlmoment.

BORDPROGRAMM Unterhaltungsprogramm steht weniger im Fokus der Reise. Dennoch gibt es auf dem Schiff abends Live-Musik mit einem Bordmusiker. In den Gesellschaftsräumen und dem großen Salon finden Quiz und Tombola, die Crew-Show und SilvesterParty statt. Für ruhige Stunden steht die stilvolle und gemütliche Bibliothek zur Verfügung.

Ehepaare und Familien an Bord, aber auch Singles und andere Kombinationen können eine relaxte Zeit an Bord von VIVA Cruises verbringen. Bordsprache ist Deutsch und Englisch. Aufgrund der Internationalität der Mannschaft sind englische Grundkenntnisse in Bezug auf Essen, Service und Orientierung empfehlenswert, aber nicht unbedingt notwendig.

SHOPPING Was man wissen sollte: Wien ist am Neujahrsmorgen geschlossen. Ansonsten liegt die Swiss Crystal an jedem Liegeplatz zentral an den Innenstädten und lädt zu einem Einkaufsbummel. Alle bekannten Markenstores finden sich jeweils in relativer Nähe zum Schiff.

DRESSCODE Tagsüber sportlich und leger, abends gepflegte Kleidung.

AUSFLUGSANGEBOT

PREISNIVEAU

Das Ausflugsangebot ist ausgesprochen reichhaltig. Für die siebentägige Silvester-Kreuzfahrt stehen 13 verschiedene Landausflüge auf dem Programm, die nach Wahl zusätzlich zur Flusskreuzfahrt gebucht werden können. Die Preise liegen je nach Ausflug bzw. Event zwischen 30€ und 65 Euro pro Person. Dabei stehen Stadtrundfahrten in Tulln, Wien, Bratislava, Budapest, Schlösser- und Burgbesuche, die Besichtigung des Stifts Melk sowie ein Silvesterkonzert in Wien zur Auswahl.

Ab ca. 100 Euro/Tag/Person.

PUBLIKUM Das deutsche Publikum ist jung geblieben zwischen 55 und 75 Jahre. Das Durchschnittsalter taxiere ich auf der Reise um die 60. In der Hauptsache sind

★★★

SWISS CRYSTAL Stärken: - Exzellente Küche - Service à table Bordsprache: Deutsch, Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 125 Crew: 31 Baujahr: 1994 Flagge: Schweiz Länge/Breite: 101 m/11,40 m 4/2019

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NEWS Neben einer fortschrittlichen Umwelttechnologie verspricht das erste EMotion-Schiff von A-Rosa viel Platz an Bord – mit einer Breite von 11,4 Metern und Kabinen ab 21 Quadratmetern.

NEUER KATALOG VON 1AVISTA REISEN 1AVista Reisen präsentiert im neuen Katalog „Flussreisen 2020 & Küstenkreuzfahrten“ viele Neuheiten. Auf dem Rhein kreuzt MS VistaSerenity neu unter 1AVistaFlagge. Das Schiff der gehobenen Mittelklasse reist auf den klassischen Routen der Rheinlandschaft. Auch MS VistaSky ist ab März 2020 auf dem Rhein unterwegs. Der Schiffsneubau, mit eigenem Steakhouse an Bord, bereist zusätzlich zu den klassischen Rheinrouten den MainDonau-Kanal bis Passau und von dort aus bis zum Donaudelta. Die beschauliche MS Fluvius wurde speziell für das Befahren von außergewöhnlichen Routen in das 1AVista-Programm aufgenommen. In zwölf Tagen geht es von Köln über die Niederlande und Belgien auf kleinen Kanälen und durch Tunnelpassagen bis Paris. Und in Russland verstärkt MS VistaKatharina die 1AVista-Flotte und kreuzt zwischen Moskau und St. Petersburg, Moskau und Rostov sowie bis nach Nowgorod am Ilmensee. NEUE SCHIFFSGENERATION VON A-ROSA A-Rosa hat den neuen Katalog 2020 und damit auch das neue Entertainment-Konzept für die Saison 2020 vorgestellt. Zudem beeindrucken erste Renderings des ersten E-Motion-Schiffs, das ab 2021 den Rhein befahren soll. Statt der bisher üblichen Breite von 11,4 Metern weist das Schiff 17,7 Meter auf. Dank eines zusätzlichen vierten Decks prä-

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sentiert es sich ausschließlich mit großzügigen Balkonkabinen ab 21 Quadratmetern außerhalb der Family-Area, einem festen Kids Club sowie einem weitläufigen Sonnendeck mit separatem Erwachsenen- und Kinderpool. Die Kabinen und Suiten zeichnen sich durch ein modernes und doch zeitloses Design aus. Dank einer neuartigen, von der Concordia Damen Werft patentierten Luftblasentechnik wird der Dieselverbrauch maßgeblich gesenkt. Zudem schaltet das Schiff bei Anfahrt auf die Städte auf Batteriebetrieb um und läuft diese somit emissionsfrei und nahezu geräuschlos an. AIDA CRUISES ERÖFFNET SCHULE AUF DEN PHILIPPINEN Am 9. Mai 2019 feierte AIDA Cruises in Cebu auf den Philippinen die Einweihung der ersten Schule, gebaut aus Spendengeldern der Initiative AIDA Cruise & Help. Felix Eichhorn, President AIDA Cruises, durchschnitt das Absperrband und eröffnete somit die neu errichteten Klassenzimmer für rund 40 Kinder. AIDA Cruise & Help bildet in Zukunft das Dach für alle karitativen Projekte des Kreuzfahrtunternehmens. Der Fokus liegt insbesondere auf der nachhaltigen Verbesserung der Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen in Schwellen- und Entwicklungsländern sowie auf sozialen und kulturellen Projekten regional und international. Im Rahmen von Charity-Events an Bord der AIDASchiffe und an Land konnte AIDA innerhalb weniger Monate bereits über 200.000 Euro sammeln.

MIT CELESTYAL CRUISES DURCH DIE ADRIA Celestyal Cruises wird Ende 2020 seine Programme durch neue Routen im Adriatischen Meer ergänzen. Die sechs Adria-Kreuzfahrten werden sieben neue Häfen in Italien, Montenegro, Kroatien und Griechenland ansteuern. Vier Kreuzfahrten mit einer Dauer von sieben Nächten werden am 5., 12., 19. und 26. Dezember 2020 im italienischen Venedig starten, anschließend Korfu und Patras in Griechenland anlaufen, um vor der Rückkehr nach Venedig in den Häfen von Kotor, Dubrovnik und Split anzulegen. Hinzu kommen zwei Kreuzfahrten zur Schiffspositionierung, die erste beginnt am 30. November 2020 in Athen und endet fünf Nächte später in Venedig. Unterwegs stehen Stopps in Katakolon und Korfu sowie Kotor und Dubrovnik auf dem Programm. Am 2. Januar 2021 geht es in sieben Nächten von Venedig nach Athen mit Anläufen in Dubrovnik, Kotor, Korfu, Katakolon. CONNECT PERSONALAGENTUR ZIEHT UM NACH ROSTOCK Connect, Deutschlands größte Agentur für die Vermittlung von Fach- und Führungskräften für die Kreuzfahrtbranche, wechselt von Bremerhaven nach Rostock. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen nimmt parallel dazu drei Ziele neu ins Visier: Zum einen soll die Ausrichtung der Agentur internationaler und zum anderen die Nähe zum AFZRostock intensiv genutzt werden. Und Bewerber können neben Jobs


auf Hochsee- und Flusskreuzfahrtschiffen künftig auch bei den großen Fährreedereien Arbeitsplätze finden. Gründerin Daniela Fahr widmet sich außerhalb des Unternehmens anderen Aufgaben, die Leitung in Rostock übernimmt Anja Kostbade. COSTA KREUZFAHRTEN ZEICHNET VERTRIEB AUS Zum 26. Mal lud Costa seine Vertriebspartner zur internationalen Großveranstaltung „Protagonisti del Mare“ ein. Der seit über zwei Jahrzehnten fest etablierte Costa SalesEvent fand in diesem Jahr vom 15. bis zum 19. Mai an Bord der Costa Favolosa statt. Über 1800 Vertriebspartner aus der ganzen Welt waren der Einladung gefolgt, darunter rund 100 Teilnehmer aus Deutschland. Highlight der Mittelmeer-Kreuzfahrt war die Preisverleihung für die erfolgreichsten Vertriebspartner des vergangenen Jahres. Im Rahmen des feierlichen Galaabends konnten sich die Besten aus Deutschland über ihre Auszeichnungen in zwölf Kategorien freuen. Dr. Jörg Rudolph, Country Manager für Costa in Deutschland, überreichte die Trophäen persönlich an die Gewinner.

Fotos: PR

MIT DER LOIRE PRINCESS INS TAL DER SCHLÖSSER Seit Mai 2019 bietet CroisiEurope wieder Reisen auf ihrem SchaufelradSchiff, der Loire Princesse, an. Das Flussschiff mit seinen beiden großen Schaufelrädern fährt von Nantes bis an die Loire-Mündung nach SaintNazaire. Bei Landausflügen werden

Im Mai 2021 sollen die Hanseatic Nature und die Hanseatic Inspiration mit der Hanseatic Spirit noch eine Schwester bekommen.

die Kreuzfahrer der Weinstraße „Route de Muscadet“ folgen und die edlen Tropfen der Region probieren. Wie die Könige des Landes die französische Lebensart pflegten, zeigt der Besuch in zwei der schönsten LoireSchlösser, dem Château d’Azay-leRideau und dem Château Saumur. Die siebentägigen Kreuzfahrten ab und bis Nantes inklusive Busanreise sind ab 1598 Euro buchbar. NEUE GESCHÄFTSFÜHRERIN BEI HAMBURG CRUISE NET Am 1. Juli 2019 hat Christine Beine die Geschäftsführung von Hamburg Cruise Net e.V. von Matthias Rieger übernommen, der in den Ruhestand gegangen ist. Die Volkswirtin wechselte von der Handelskammer Hamburg, wo sie seit 2014 den Geschäftsbereich Infrastruktur leitete, an die Spitze des Dachverbandes der Kreuzfahrt in Hamburg. Beine bringt langjährige Erfahrungen in den Themenfeldern Verkehr, Hafen und Schifffahrt sowie Tourismus und Standortmarketing mit. Sie ist zudem Mitglied des Aufsichtsrates der Hamburg Port Authority und von Hafen Hamburg Marketing e.V. Hamburg Cruise Net e.V. konzentriert sich auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Schiffe, Passagiere und Dienstleister in Hamburg. Dabei steht auch das Umweltthema im Blickpunkt der Vereinsarbeit. STAHLSCHNITT DER HANSEATIC SPIRIT Der erste Stahlschnitt ist gemacht, damit wurde nun in Rumä-

nien mit dem Bau des dritten Expeditionsschiffs Hanseatic Spirit von Hapag-Lloyd Cruises begonnen. Zusammen mit der Hanseatic Nature und der Hanseatic Inspiration bildet die Hanseatic Spirit ab Mai 2021 die neue Expeditionsklasse von Hapag-Lloyd Cruises. Die baugleichen Schiffe verfügen über die höchste Eisklasse für Passagierschiffe, moderne Technik und Umwelttechnologien. Die Kiellegung der Hanseatic Spirit erfolgt noch im Juli 2019. Im gleichen Monat erscheint auch der erste Katalog mit buchbaren Reisen der Hanseatic Spirit für den Zeitraum von Mai 2021 bis September 2021. Die darauf folgenden Reisen werden in einem Katalog für die gesamte Expeditionsflotte veröffentlicht. MEXIKO-KREUZFAHRTEN MIT HOLLAND AMERICA LINE Holland America Line bringt Gäste in der Saison 2019/2020 mit drei Schiffen auf 20 Routen an die mexikanische Riviera. Die siebentägigen Rundtouren ab San Diego in Kalifornien bieten eine Kombination aus Kulturerlebnis und Entspannung – und lassen sich optional noch verlängern. Frühbucher belohnt Holland America Line mit Angeboten und Rabatten. Auf allen Routen machen Oosterdam, Eurodam und Maasdam Station an drei mexikanischen Häfen, darunter auch ein ÜbernachtAufenthalt in Puerto Vallarta, von wo aus Gäste je nach Wunsch Ausflüge in die subtropischen Wälder der Sierra Madre unternehmen oder eines der zahlreichen mexikanischen Pueblos besuchen.

AIDA-Präsident Felix Eichhorn freut sich mit den 40 Schülern über die Eröffnung einer Schule auf den Philippinen aus Spendengeldern.

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HURTIGRUTEN FÄHRT BALD MIT FLÜSSIGEM BIOGAS Hurtigruten unterzeichnet einen mehrjährigen Vertrag mit dem norwegischen Unternehmen Biokraft zur Lieferung von klimaneutralem flüssigem Biogas. Die Postschiffe stechen ab 2020 unter anderem mit dem umweltfreundlichen Treibstoff aus totem Fisch und anderen organischen Abfällen in See. Die Hybridschiffe von Hurtigruten fahren dann mit einer Kombination aus sauberem Strom, Flüssigerdgas und Biogas. Flüssiges Biogas gilt als derzeit umweltfreundlichster Kraftstoff. Es wird bereits in kleinem Umfang bei Bussen als Kraftstoff eingesetzt. Nordeuropa und Norwegen verfügen über eine große Fischerei- und Forstwirtschaft, die konstante Mengen an organischen Abfällen liefert. ANTARKTIS-KATALOG VON IKARUS TOURS Knapp 20 Reisen ins Südpolarmeer und zum antarktischen Kontinent finden sich im neuen Spezialkatalog von IKARUS TOURS und PolarNEWS zur Antarktis-Saison 2020/2021. Die Auswahl konzentriert sich auf Reisen mit Schiffen, die mit maximal 110 Reisegästen die Naturlandschaften am Südpolarkreis intensiv entdecken und kennen lernen. Schwerpunkte des Reiseprogramms bilden die klassischen Routen von Ushuaia zur Antarktischen Halbinsel und die Seereise zur Antarktischen Halbinsel über Falkland und das Königspinguinparadies Südgeorgien. Immer dabei ist ein erfahrenes

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Nach der MSC Bellissima und der MSC Meraviglia erhält nun auch die MSC Grandiosa die HOLA! Tapas Bar von Ramón Freixa.

Expeditionsteam, das Wissenswertes und Spannendes über Flora, Fauna und Landschaft sowie über Expeditionen in den hohen Breiten berichtet. Einen zusammengefassten Ausblick auf das neue Arktis-Reiseprogramm für 2020 und 2021, das Ende September in Katalogform erscheint, findet sich im hinteren Teil des Katalogs, darunter sind Expeditionsreisen nach Spitzbergen, Island, West- und Ostgrönland sowie in die russische Arktis mit dem Nordpol, Franz-JosefLand und der Nordostpassage. MSC KOOPERIERT WEITER MIT RAMÓN FREIXA MSC Cruises verlängert die erfolgreiche Partnerschaft mit dem spanischen Sternekoch Ramón Freixa. Auf der MSC Meraviglia wurde bereits ein HOLA! Restaurant eröffnet, auf der MSC Grandiosa, die ab November 2019 in See sticht, wird es ein weiteres geben. Freixa gehört zu einer Reihe internationaler Spitzenköche, die derzeit mit MSC Cruises zusammenarbeiten, wie auch der renommierte deutsche Koch Harald Wohlfahrt, der 25 Jahre in Folge mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. Die HOLA! Tapas Bar wurde entwickelt, um ein geselliges Kulinarik-Erlebnis zu bieten, bei dem sich die Gäste ihre Speisen, die von beliebten spanischen Gerichten inspiriert sind, teilen können. NICKO CRUISES FÜHRT ANGEBOT DER WOCHE EIN Ab sofort gibt es bei nicko cruises jede Woche ein besonderes Angebot.

Der Kreuzfahrtspezialist veröffentlicht dieses Produkt jeweils zu Wochenbeginn auf seiner Partner-Website www.gemeinsamaufkurs.de und auf der nicko cruises-Homepage. Das „Angebot der Woche“ mit attraktivem Preisvorteil an ausgewählten Terminen ist immer von Montag bis Sonntag limitiert buchbar. ROUTEN 2020/2021 VON NORWEGIAN CRUISE LINE Im neuen Katalog von Norwegian Cruise Line für Abfahrten bis 2021 finden sich zahlreiche neue Kreuzfahrten. Neben den ganzjährigen Hawaii-Kreuzfahrten der Pride of America sowie den Australien- und Neuseelandfahrten und den Südseerouten der Norwegian Jewel im Winter führt im März 2020 eine Kreuzfahrt an Bord der frisch renovierten Norwegian Spirit von Dubai in den Indischen Ozean mit Stopps auf den Seychellen, Madagaskar, Mauritius und La Réunion und weiter bis Kapstadt. Die Norwegian Bliss wird bis mindestens 2021 während der Sommermonate ab Seattle nach Alaska kreuzen. NCL positioniert auch weitere Neubauten in der Region. So unterstützt 2019 und 2020 die extra für den westlichen Markt umgebaute Norwegian Joy ihr Schwesterschiff. Ab 2021 wird zudem das neueste Schiff, Norwegian Encore, dort eingesetzt. Ausgebaut wird zudem das Europa-Angebot von NCL: Insgesamt sechs Schiffe werden im Sommer 2019 und 2020 auf dem alten Kontinent unterwegs sein. Neben der Norwegian Getaway, die aktuell wieder ab Kopenhagen in der Ostsee fährt,

Fotos: PR

Die Schiffe von Hurtigruten können ab 2020 mit flüssigem Biogas fahren – ein im Vergleich sehr umweltfreundlicher Antrieb.


kehrt auch die Norwegian Escape nach Europa zurück und übernimmt unter anderem die Ostseerouten 2020 und 2021. OCEANIA CRUISES MODERNISIERT DIE RIVIERA Neben den vier Schiffen der RKlasse werden auch die größeren Flottenmitglieder der O-Klasse von Oceania Cruises im Rahmen des OceaniaNEXT-Programms renoviert. Den Anfang macht nun die Riviera. Die weit reichendste Änderung ist eine der Kaffeebar angeschlossene Meerblick-Lounge auf Deck 14. Die neue Istas Lounge soll mit ihrer luxuriösen Einrichtung und der aktuellsten Victoria Arduino-Espressomaschine zum Ort der Entspannung bei einem illy-Kaffee werden. Die 200 Concierge-, 244 Veranda-Kabinen sowie 124 Penthouse Suiten der Riviera strahlen eine stilvolle, neue Atmosphäre aus, die von der modernisierten Insignia und Sirena inspiriert ist. Ein Highlight sind zudem die Owner’s Suiten, die exklusiv mit der Ralph Lauren Home Collection ausgestattet sind. P&O CRUISES ERÖFFNET ANGEBOT BIS 2021 Kreuzfahrer, die britisches Seereise-Feeling schätzen, können bei P&O Cruises ihr Hochsee-Erlebnis bereits weit im Voraus reservieren. So hat das Unternehmen sein Angebot bis März 2021 zur Buchung freigeschaltet. Zur Auswahl stehen insgesamt acht Schiffe, darunter auch die neue Iona für bis zu 5200 Passagiere, die

Vier Mal Spitzbergen hintereinander – dieser Rekord für die Sea Spirit wird im nächsten Sommer mit fünf Terminen nochmals getoppt.

im Mai 2020 zu ihrer Premierenfahrt startet. Das künftige Flaggschiff der P&O-Flotte wird seine erste Sommersaison mit einwöchigen NordeuropaKreuzfahrten ab/bis Southampton absolvieren, ehe es im Herbst 2020 mehrfach in Richtung Kanaren geht. Durch den Persischen Golf führt dagegen die zweiwöchige Kreuzfahrt der Oceana um den Jahreswechsel 2020/2021. Wer stattdessen KaribikFlair schnuppern möchte, ist an Bord der Britannia bestens aufgehoben. Das aktuell noch größte P&O-Schiff kreuzt im März 2021 zwischen verschiedenen Traumdestinationen, unter anderem auf der Strecke St. Lucia –Barbados mit Aufenthalten in St. Kitts, Antigua und St. Maarten. NEUER FLUSS-KATALOG VON PHOENIX REISEN

Katharina. Auch neu im Phoenix Reisen Portfolio ist MS Aleksandra, die im Winter 2019/2020 umfassend zum Balkonschiff umgebaut wird und dann zwischen Moskau und St. Petersburg kreuzt. Bis zum 31. Juli 2019 gibt es Frühbucherrabatte. VIER MAL SPITZBERGEN MIT POSEIDON EXPEDITIONS Poseidon Expeditions startete in diesem Sommer das bislang größte Spitzbergen-Programm: Vier Mal in Folge nahm die Sea Spirit im Juni Kurs auf das nördlichste bewohnte Gebiet der Welt. Dabei kombinierte eine der Expeditionen Spitzbergen mit Schottland. Ab Juli ist Spitzbergen dann Ausgangspunkt für drei Expeditionen nach Franz-Josef-Land im Nationalpark Russische Arktis. Bis zu fünf Lektoren begleiten die Reisen. Darunter der deutsche Expeditionsleiter Christian Bruttel, der seit Jahren in Longyearbyen auf Spitzbergen lebt, oder der Leiter des Ozeanographischen Museums Monaco, Roberto Calcagno, 2006 von Prinz Albert als Ministerpräsident des Fürstentums berufen. Im Sommer 2020 weitet

Aktuell gibt es in den Reisebüros den Vorabkatalog „Frühbucher Fluss und Küsten 2020“ des Bonner Kreuzfahrtveranstalters Phoenix Reisen. Zur gewohnt großen Schiffsvielfalt stoßen 2020 zwei Neubauten zur Phoenix-Flotte hinzu, die von langjährigen Reederei-Partnern gebaut werden. MS Andrea, ein Wir gehören zu den größten Kreuzfahrtanbietern im deutschsprachigen Raum Schwesterschiff von MS Asara und MS Alena, kommt von Rijfers Nautical M a n a ge me nt , und MS Annika Reisebüro Stahl von Scylla ist DIE KREUZFAHRT-SPEZIALISTEN eine Schwester der MS Anesha und MS Anna

So elegant sieht die Owner's Suite auf der Riviera von Oceania Cruises nach ihrer Renovierung aus.

Cruise24.de

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Poseidon Expeditions das Spitzbergen-Programm nochmals aus. Dann stehen fünf Routen auf dem Fahrplan. ROYAL CARIBBEAN ERÖFFNET BAHAMAS-PRIVATINSEL Royal Caribbean International hat die Privatinsel namens Perfect Day at CocoCay eröffnet. Das 250 Millionen Dollar teure Projekt auf den Bahamas bietet eine Kombination aus Nervenkitzel und Entspannungsmöglichkeiten. Abenteuerlustige können sich die höchste Wasserrutsche Nordamerikas hinunterstürzen, mit einem Heliumballon in die Luft segeln oder sich in die Fluten des größten Wellenbades der Karibik stürzen. Auf Gäste, die sich lieber entspannen möchten, warten der größte Süßwasserpool der Karibik, die Oasis Lagune, und weiße Sandstrände mit kristallklarem, tropischem Wasser. Die Insel steht nun den Gästen von Royal Caribbean exklusiv zur Verfügung und wird ab sofort von Häfen in Florida und im Nordosten der USA mit elf Schiffen angesteuert. KOMBINATIONSREISEN VON SEABOURN Seabourn hat für die EuropaSaison 2019 einige KombinationsKreuzfahrten aufgelegt. Die Reisen sind zwischen 14 und 28 Tagen lang und bieten Preisvorteile von bis zu 15 Prozent im Vergleich zur Buchung der einzelnen Kreuzfahrten. Die 21-tägige Reise „Schätze des Nordens und Ostsee“ verbindet die Höhepunkte Skandinaviens. An Bord der Seabourn Ovation findet sie vom 3. bis

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Gäste der Mein Schiff 2 konnten sich im Frühjahr an Bord tätowieren lassen. Vielleicht geht das bald auf allen Schiffen von TUI Cruises.

24. August 2019 statt und endet in Stockholm. 28 Tage Seabourn-Komfort erleben die Gäste bei der Kreuzfahrt Britische Inseln und Westeuropa vom 14. September bis 12. Oktober. Vom irischen Dublin aus führt die Route zu insgesamt 14 Häfen in Irland, England und Schottland. Weitere Kombinations-Angebote verbinden Marokko, die Balearen und Spanien oder führen von der Côte d’Azur ins Ägäische Meer. MITTELMEER INTENSIV AUF DEN SEADREAM-YACHTEN Die beiden Luxus-Kreuzfahrtyachten SeaDream I und II bringen ihre Gäste ab 2020 auf zahlreichen neuen Routen in die verborgenen Häfen des Mittelmeers, an denen zum Teil sogar kein anderes Kreuzfahrtschiff vor Anker geht: von Ikaria in der Ägäis über das slowenische Koper, die kroatische Insel Vis, Neum an der Küste von Bosnien und Herzegowina bis nach Santa Maria di Leuca am Italienischen Stiefel. Reisebeispiele sind die Route von Slowenien über Apulien bis nach Malta, eine Entdeckungsreise zu den Perlen der Adria oder eine Ägäis-Kreuzfahrt mit Besuch auf der abgelegenen Insel Ikaria. KOSTENLOSE YOGA-STUNDEN BEI STAR CLIPPERS Seit Juni hat Star Clippers nochmals das Angebot an Yoga-Reisen verstärkt. An mehreren Terminen bieten international gefragte Lehrer tägliche Yoga-Stunden unter weißen Segeln an. Die Routen der drei Groß-

segler führen dabei nach Thailand und Indonesien oder durch das Mittelmeer. Vorteil für die Passagiere: Die Teilnahme an den Kursen ist kostenfrei. In den frühen Morgenund Abendstunden finden die täglichen Unterrichtseinheiten auf den Holzdecks unter weißen Segeln bei frischer Seeluft statt. Das Angebot richtet sich sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene. Bereits in den letzten Jahren war Star Clippers mit dem Yoga-Konzept erfolgreich. Deshalb sind jetzt noch mehr Experten an Bord, um den Passagieren auf acht Segel-Kreuzfahrten Yoga-Unterricht anzubieten. TATTOO-STUDIO AN BORD DER MEIN SCHIFF-FLOTTE Erinnerungen, die unter die Haut gehen, konnten sich die Gäste von April bis Mai 2019 auf der Mein Schiff 2 als Tattoo stechen lassen. Tattoo-Künstler Chris Krafft und Kollegen von B. Liberty Tattoo aus Hamburg boten an Bord der Mein Schiff 2 im Barber Shop von Hair Spa on Sea im mobilen Studio ihre Kunst an. Nach der Testphase wird nun entschieden, ob die Studios auf allen Flottenmitgliedern angeboten werden sollen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit hoch, denn auf der Mein Schiff 2 waren schnell alle Termine ausgebucht. Besonders beliebt sind natürlich maritime Symbole wie Anker und Kompass, aber auch so genannte Cover Ups, bei denen alte Tattoos verschwinden und in neuem Glanz erstrahlen. Die Kosten für ein Tattoo werden je nach Aufwand berechnet und beginnen bei 100 Euro.

Fotos: PR

Wasserrutschen, Heliumballon, weiße Strände – die Privatinsel Perfect Day at CocoCay von Royal Caribbean ist ein Freizeitparadies.


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Die nächste AZUR erscheint am 5. September 2019. Durch bezaubernde Fjordlandschaften mit der MSC Meraviglia.

Redaktion AZUR – DAS KREUZFAHRTMAGAZIN Friedensallee 25 22765 Hamburg E-Mail: redaktion@azur.de

Unter den Segeln der Pan Orama II.

Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann Layout/Produktion: www.layoutraum.de Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Uschi von Grudzinski, Christian Kolb, Roger Lehmann, Kai Ortel, Ira Panic, Dr. Peer Schmidt-Walther, Dr. Frank Sistenich, Ingo Thiel, Sven Weniger, Dagmar Zurek

PORTUGAL

NORWEGEN

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Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Friedensallee 25 22765 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock Vertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Nordendstraße 2, 64546 Mörfelden-Walldorf Abonnement PrimaNeo GmbH & Co. KG Überseering 10A 22297 Hamburg Abo-Hotline Telefon: 040 – 23 67 04 66 Telefax: 040 – 23 67 03 01 azur@primaneo.de

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WEITERE THEMEN: MITTELAMERIKA: Tropische Traumreise mit der Norwegian Gem. SPECIAL: Die schönsten Sonnenziele während des kalten Winters.

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Fotos: Holland America Line, Shutterstock, Uschi von Grudzinski

ALASKA

Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) kostet 29,90 Euro, Österreich 46,90 Euro, Schweiz 55 CHF inkl. MwSt. und Versand. Einzelverkaufspreis: 6,00 Euro Anzeigen/Sonderdruck/ Mengenverkäufe Sabine Kulenkampff, kulenkampff@azur.de Telefon: 040 - 514 44 225 Es gelten die aktuellen Mediadaten vom 1. Januar 2019. Litho MWW Medien GmbH, Hamburg Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co KG Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotomaterial wird keine Haftung übernommen.

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Wo zwischen den Ozeanen das Abenteuer wartet.

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©  Montage Mauritius Images/ Age Fotostock/Michael S. Nolan/Hurtigruten

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