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2020 NOVEMBER 2018 - MÄRZ
aum ein Segment der Kreuzfahrt erfährt derzeit ein so großes Wachstum wie das der Expeditionsreisen. Besonders faszinieren die Polargebiete. „Wo Eisbären die Wildnis regieren, bestimmt die Natur den Verlauf ereignisreicher Tage.“ Dieser Werbetext von HapagLloyd Cruises für Kreuzfahrten nach Spitzbergen hat sich Ende Juli bewahrheitet, allerdings in einer sehr traurigen Weise. Vier speziell ausgebildete Eisbärenwächter der Bremen von HapagLloyd Cruises wollten bei einem Kontrollgang unerwünschte Begegnungen zwischen Gästen und Eisbären ausschließen und wurden dabei selbst von einem Bären angegriffen. In letzter Sekunde wurde das Tier erschossen, lediglich ein Crew-Mitglied erlitt leichte Kopfverletzungen. In den Tagen darauf gab es viele hitzige Kommentare. Grundtenor oft: Der verantwortungslose Kreuzfahrer dringt in das Reich des Eisbären ein und tötet ihn dann, wenn er ihm zu nahe kommt. Sicherlich, dieser Eisbär wäre ohne Arktis-Touristen noch am Leben. Fakt ist aber auch, dass die äußerst erfahrene Besatzung in der Arktis stets jedes vermeidbare Risiko eliminiert. In jeder Situation steht das Wohl der Tiere klar über dem Vergnügen der Gäste. Alle Reedereien und Veranstalter in der Arktis sind Mitglieder der Association of Arctic Expedition Cruise Operators. Freiwillig halten sie sich an strenge Regeln zum Schutz der Region und deren Bewohner – Menschen und Tiere. Vieles geht sogar darüber hinaus: Im Interview auf Seite 12 in diesem Heft erklärt Jamie Sweeting von G Adventures, wie touristische Infrastrukturen für Nachhaltigkeitsprojekte der eigenen Planeterra Foundation genutzt werden. Und auf meiner Arktis-Reise mit One Ocean Expeditions lag das Schiff einen Tag länger als geplant vor der Inuit-Siedlung Pond Inlet. Die Bordärztin versorgte eine schwer verletzte Einwohnerin, bevor diese mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden konnte. Der Tourismus kann auch Leben retten. Für die Bedrohung der Eisbären sind Expeditionskreuzfahrten nur die Spitze des Eisbergs. Dramatisch sind vielmehr die direkten Folgen des Klimawandels – und für den sind wir alle verantwortlich. Die wenigen Touristen, die das Privileg haben, diese majestätischen Raubtiere in ihrer freien Wildbahn zu beobachten, sind sich deren Schutzbedürftigkeit wohl noch am meisten bewusst und tragen ihre Erkenntnisse hoffentlich weiter in die dichter besiedelten Regionen unserer Erde. AXEL ZIMMERMANN LEITENDER REDAKTEUR
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REEDEREI Seite
1AVista Reisen AIDA Cruises Angermeyer Cruises Carnival Cruise Line Celebrity Cruises Celestyal Cruises Costa Kreuzfahrten
8 7, 18 8 94 94 24 94
Crystal Cruises Cunard G Adventures Hamburg Süd Hapag-Lloyd Cruises Holland America Line MSC Kreuzfahrten Nicko Cruises
8 8, 94 12 58 7, 94 6, 94 94 7, 70, 94
Norwegian Cruise Line 13, 95 Oceania Cruises 7 One Ocean Expeditions 14 P&O Cruises 95 Phoenix Reisen 6, 34, 95 Plantours 7 Polaris Tours 95 Princess Cruises 96
2018 azur.de
Regent Seven Seas Cruises 96 Royal Caribbean 96 Seabourn 96 Silversea Cruises 82 TUI Cruises 9, 96 Vestland Classic Cruises 46 Virgin Voyages 8 VIVA Cruises 10
Griechenland AZUR ° Inhalt
24 ÄGÄIS
Viele Häfen und lange Liegezeiten – die Gäste der Celestyal Crystal entdecken die Kultur und Traumstrände der griechischen Inseln intensiv.
46 OSTSEE
Fotos: Carnival Cruises, Kolb, Lehmann, Ortel, Dr. Schmidt-Walther, Zurek
Ein wenig Nostalgie kommt auf bei den Gästen des ehemaligen Postschiffs Nordstjernen, das jetzt unter anderem die Dänische Südsee befährt.
70 DOURO
Zwischen der portugiesischen Küste und der spanischen Grenze gibt es viel zu erleben auf einer Kreuzfahrt mit der Douro Cruiser.
34 PAZIFIK
Im Fernen Osten, zwischen Hongkong und Sydney, warten pazifische Naturparadiese auf den Besuch der Artania aus der Phoenix-Flotte.
58 LATEINAMERIKA
Neben unzähligen Containern nimmt der Frachter Nordisabella auch bis zu drei Passagiere mit von Hamburg über den Atlantik.
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Ihre Inklusivleistungen an Bord All-Inclusive-Verpflegung mit einem umfangreichen Angebot an alkoholfreien und alkoholischen Getränken von ca. 08:00 bis 02:00 Uhr 3 Landausflüge Serviceentgelt (Trinkgelder) Freie Auswahl à-la-carte- oder Buffetrestaurant Umfangreiches Unterhaltungsprogramm und Shows Sauna und Fitness Deutschsprachiger Gästeservice
82 ASIEN
Eine Luxusreise mit der Silver Shadow von Singapur über Malaysia und Thailand bis zu den goldenen Pagoden in Myanmar.
6 CHECK-IN 18 AIDA NOVA 94 NEWS 98 VORSCHAU/IMPRESSUM
Veranstalter für Deutschland, Österreich und Benelux ist H&H Touristik GmbH, Kaiserstraße 94 A, 76133 Karlsruhe│Tel: 0721 – 97 669 771 www.celestyalcruises-deutschland.de kreuzfahrten.service@hht.de
AZUR ° Check-in
Oprah an Bord Der US-amerikanische TV-Star wird nicht nur Taufpatin der Nieuw Statendam, sondern ist auch selbst an Bord auf einer dreitägigen Reise.
Gäste von Holland America Line können Oprah hautnah erleben.
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olland America Line kann sich über eine sehr berühmte Taufpatin für den kommenden Neuzugang Nieuw Statendam freuen. Star der Zeremonie Ende des Jahres wird Talkmasterin Oprah Winfrey. Bereits seit Längerem kooperiert die Reederei mit „O, The Oprah Magazine“, der monatlichen Frauenzeitschrift der TV-Ikone. Alle Flottenmitglieder sind mit einem „O Shop“ und „O’s Reading Room“ ausgestattet. Bei zwei „Adventure of Your Life“-Cruises im
August nach Alaska und im Oktober durch die Ostkaribik werden „O-inspirierte“ Aktivitäten angeboten, wie zum Beispiel Meditationen sowie Mode-, Beautyund Ernährungskurse mit Redaktionsmitgliedern des Magazins. Oprah selbst ist Ende Januar an Bord der Nieuw Statendam während einer dreitägigen „Girls’ Getaway Cruise“ in der Karibik. Bei drei Auftritten wird sie Tipps für ein Leben in Fülle geben.
FLOTTENZUWACHS BEI PHOENIX REISEN
» www.hollandamerica.de
Unter dem Namen Amera wird die derzeitige Prinsendam ab August 2019 für Phoenix Reisen unterwegs sein. Gäste von Holland America Line, die bereits eine spätere Reise gebucht haben, werden auf die Schiffe Rotterdam, Volendam und Veendam umgebucht. Ihre erste Sommersaison wird die Amera in Nordeuropa verbringen. Sie bietet Platz für 835 Passagiere. 1988 wurde die Prinsendam als Royal Viking Sud für die Royal Viking Line gebaut. Von 1994 bis 1998 war sie für Cunard unterwegs, bevor sie 1999 zur Seabourn Sun und 2002 zur Prinsendam wurde. Vor der Übergabe an Phoenix ist ein mehrwöchiger Werftaufenthalt geplant. » www.phoenixreisen.com
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Gäste-Erlebnis auf höchstem Niveau Oceania Cruises investiert umfangreich in die bestehende Flotte.
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ür 100 Millionen US-Dollar renoviert Oceania Cruises nun die vier Schiffe der R-Klasse. Die Regatta, die Insignia, die Sirena und die Nautica werden dabei jeweils mit 342 neuen DesignerSuiten und Kabinen ausgestattet. Dazu kommen frische Dekorationen in den Restaurants, Lounges und Bars. Inspiration
liefern die 450 Destinationen, die Oceania Cruises anläuft, Vorbilder sind auch die großen Schwesterschiffe Marina und Riviera. Hinter den Umbaumaßnahmen steht das Studio DADO, ein in Miami ansässiges Design- und Konzeptstudio, das sich auf luxuriöses Wohn- und HospitalityDesign spezialisiert hat. Die Insignia wird das erste Schiff der Flotte sein, das rundumerneuert am 7. Dezember 2018 vorgestellt wird. Es folgen die Sirena im Mai 2019, die Regatta im September 2019 und die Nautica im Juni 2020. Die Zahlen des „OceaniaNEXT“-Programms sind beeindruckend. So werden 1368 neue Suiten und Kabinen, 1400 Marmorbäder, 8000 neue Leuchtmöbel sowie 12.000 neue Sofas und Stühle installiert. Über 1000 Handwerker und Künstler sind mit dem Umbau beschäftigt. Ziel der Reederei ist es, neue Standards in Stil und Eleganz zu setzen, dabei jedoch die geschätzte intime Umgebung und persönliche Atmosphäre zu bewahren. » de.oceaniacruises.com Die Prachttreppe der Insignia erhält neue Geländer und Balustraden sowie einen Kronleuchter aus Rauchglas.
Mit der Hamburg nach Kuba Fotos: PR
VHamburg
ier Mal umrundet Plantours Kreuzfahrten mit der in der kommenden Wintersaison Kuba. Die jeweils elftägigen Kreuzfahrten starten und enden in Havanna, dazu kommen fünf weitere kubanische Häfen sowie ein Abstecher nach Jamaika. Die Reisetermine liegen im November 2018 sowie im Februar und November des kommenden Jahres. » www.plantours-partner.de
? WER, WANN, WO
BARBARA SCHÖNEBERGER 350 Gäste feierten in Frankfurt die nickoVision, das neue Flaggschiff von Nicko Cruises. Taufpatin war Barbara Schöneberger, die außerdem mit ihrer Musik für beste Unterhaltung sorgte. Die nickoVision ist jetzt auf der Donau unterwegs. » www.nicko-cruises.de LEVINA Beim Eurovision Song Contest 2017 hat sie nur den vorletzten Platz belegt, dennoch wird Levina für ihre tiefe, rauchige Stimme gefeiert. Auf zwei Kreuzfahrten im Januar 2019 singt sie an Bord der Aida Blu im Indischen Ozean. » www.aida.de GESINE CUKROWSKI Gemeinsam mit ihrem Kollegen Peter Prager hat Schauspielerin Gesine Cukrowski den MS Europa Poetry Award 2018 gewonnen. Mit ihrem Gedicht aus 100 Wörtern setzten sich die beiden an Bord des Luxusschiffs gegen weitere prominente Konkurrenten durch. » www.hl-cruises.de
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CRUISE-NEWS
» www.andandotours.com
VIRGIN VOYAGES Das erste Schiff von Virgin Voyages, das 2020 bei Fincantieri fertig gestellt werden soll, wird den Namen Scarlet Lady tragen. Heimathafen der Scarlet Lady wird Miami, angeboten werden zunächst Kreuzfahrten in die Karibik. Weitere baugleiche Schiffe sollen 2021 und 2022 in See stechen. Platz an Bord haben jeweils bis zu 2700 Passagiere und 1150 Crewmitglieder. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind nicht willkommen. » www.virginvoyages.com
1AVISTA REISEN 500 Gäste feierten in Köln mit dem Flussreisespezialisten 1AVista Reisen die Taufe des neuen Flaggschiffs VistaStar. Anschließend legte die frisch getaufte VistaStar zu einer Rundfahrt entlang der Kölner Skyline ab. Künftig wird das moderne First-Class-Schiff mit großzügigem Design und exklusiver Ausstattung auf Rhein, Main, Mosel und den niederländischen Wasserwegen unterwegs sein. » www.1AVista.de
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Kiellegung mit der Kanzlerin Prominenter Besuch beim Baubeginn der Crystal Endeavor in Stralsund.
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ur Kiellegung der Crystal Endeavor auf der MV Werft in Stralsund kam Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihren Wahlkreis und nahm gemeinsam mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Wirtschaftsminister Harry Glawe, Genting Hong Kongs Präsident und CEO Tan Sri Lim Kok Thay und CrystalPräsident Tom Wolber an der Zeremonie teil. Sie beglückwünschte die mehreren hundert Mitarbeiter, die vollzählig anwe-
send waren. Das Event sei nicht nur der „Grundstein für die Fertigstellung eines hochmodernen und komplexen Kreuzfahrtschiffes“, sondern auch ein „schönes Symbol dafür, dass der Schiffbau in Stralsund und in Mecklenurg-Vorpommern Zukunft hat.“ Auf der früheren Volkswerft ist die luxuriöse Expeditionsyacht der erste Schiffsneubau seit der Übernahme durch die malaysische GentingGruppe. In ihrer Premierensaison ab August 2020 wird die Crystal Endeavor, die 200 Gästen ein überaus luxuriöses Ambiente bietet, einige der entlegensten und schönsten Orte der Erde besuchen. Unter anderem steuert sie die russische Halbinsel Kamtschatka und die Inselwelt Japans, die tropischen Paradiese Indonesiens, das Great Barrier Reef, Tasmanien und die Antarktis an. Aviation & Tourism International präsentiert die Voyages, die bereits jetzt gebucht werden könGemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) feierte Crystal Cruises einen Meilenstein beim Bau der Crystal Endeavor. nen. » www.atiworld.de
Schwimmende Besuchermagnete
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reuzfahrtbegeisterte hatten im Sommer mehrere Möglichkeiten, die Cunard-Queens aus nächster Nähe zu sehen und dabei ein buntes Rahmenprogramm mit Musik und regionaler Gastronomie zu genießen. Beim „Queens Day“ in Kiel gab es direkt vor der Queen Victoria eine Champagner Tea Time auf einem 70 Meter langen Sofa, und die Queen Elizabeth lockte beim „Queens Day“ in Travemünde zehntausende Besucher an. » www.cunard.de
Fotos: PR
ANGERMEYER CRUISES Auf den Galapagos-Inseln sticht die elegante Segelyacht Mary Anne aus der Masse anderer Schiffe deutlich heraus und ist ein beliebtes Fotomotiv. In den kommenden zwei Jahren wird sie während jeweils sechswöchiger Werftaufenthalte rundum renoviert. Alle Kabinen und öffentlichen Räumlichkeiten werden neu gestaltet.
AZUR ° Check-in
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Bunt und feucht-fröhlich wird es zugehen bei der „Jeckliner“Kreuzfahrt von TUI Cruises.
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TUI Cruises bringt die fünfte Jahreszeit auf die Mein Schiff 6.
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om 28. April bis zum 2. Mai 2019 verwandelt TUI Cruises die Mein Schiff 6 erstmals in eine schwimmende Karnevalshochburg. Auf einer viertägigen Kreuzfahrt erobern Prinzessinnen, Matrosen und Piraten das Mittelmeer und feiern auf 15 Decks eine Kostümparty auf See. Der „Jeckliner“ nimmt von Palma de Mallorca Fahrt nach Barcelona und Marseille auf. Karnevalsbands wie die „Höhner“ und „Bläck Fööss“ sowie Comedian Guido Cantz sorgen an Bord für ausgelassene
Stimmung. Für wen das eine oder andere Glas zum Feiern, Schunkeln und Mitsingen dazugehört, kommt in den Genuss der „Jeckliner Drinks“. Diese beinhalten Bier, Softdrinks, Kaffee, Tee, alkoholfreie Cocktails und Weine. Spirituosen, Cocktails und Longdrinks sind ab 18 Uhr ebenfalls inbegriffen. Mit Premium Alles Inklusive gibt es zudem Speisen in fast allen 13 Restaurants und Bistros gratis. Die „Jeckliner“-Reise ist bereits buchbar und kostet ab 899 Euro » www.tuicruises.com pro Person.
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Gäste von VIVA Cruises genießen einen persönlichen Service und großzügige Räumlichkeiten an Bord. Neun Schiffe sind ab der Wintersaison auf den europäischen Wasserwegen unterwegs.
Exklusivität ohne Extrakosten
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ünktlich zur Weihnachtssaison startet der neue Anbieter VIVA Cruises mit seinen PremiumSchiffen auf den Flüssen Europas. Das Angebot klingt viel versprechend. Mit dem ersten Katalog stellt VIVA Cruises ein attraktives Konzept vor, das auch ein jüngeres, kosmopolitisches Publikum anspricht. Dabei präsentiert sich die Marke der renommierten Schweizer Reederei Scylla AG modern, stilvoll und international. Die Flusskreuzfahrten auf gehobenem Premiumniveau versprechen viel Flexibilität und einen legeren Lifestyle. Angekündigt werden ein ungewöhnlich gutes Gäste-Crew-Verhältnis sowie Exklusivität ohne Extrakosten. Mit VIVA All-Inclusive sind bereits hochwertige Getränke, auch von der Minibar, Badezimmerartikel von Crabtree & Evelyn und Rituals sowie kostenfreies WLAN im Reisepreis enthalten. Starre Tischzeiten oder Sitzordnungen gibt es nicht bei VIVA Cruises. In den Gourmet-Restaurants werden mehrgängige À-la-carte-Menüs mit saisonalen Highlights, regionalen Spezialitäten und kreativ interpretierten Klassikern serviert. Abgerundet wird das gast-
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ronomische Angebot mit einer großen Auswahl an erlesenen Weinen. Die Schiffe sind allesamt mit großzügigen Kabinen und Suiten ausgestattet. Sie sind 14 bis 27 Quadratmeter groß und besitzen bodentiefe Panoramafenster, teilweise mit französischem Balkon. Im November beginnen die ersten Kreuzfahrten von VIVA Cruises. Unterwegs sind die Flottenmitglieder auf Rhein, Donau, Elbe, Mosel, Seine und Rhône. Programm-Highlights sind beispielsweise die Fahrt vom berühmten Lichterfest in Lyon bis ins mittelalterliche Viviers in Südfrankreich oder auch die Flussreise vom preußischen Königshof in Potsdam an den sächsischen Hof in Dresden, verbunden mit einem Besuch in der Porzellanmanufaktur in Meißen. Spannend sind auch die Reisen entlang der deutschen und polnischen Ostseeküste. Alle Routen für 2018 und 2019 sind bereits jetzt buchbar und auch für Alleinreisende sehr attraktiv: Auf den ersten Reisen der VIVA-Schiffe beträgt der Einzelkabinen-Zuschlag nur zehn Prozent. » www.viva-cruises.com
Fotos: PR
VIVA Cruises ist der neue Anbieter für moderne Premium-Flusskreuzfahrten in Europa.
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AZUR - Interview Jamie Sweeting, President der Planeterra Foundation und Vice President für Social Enterprise & Sustainability bei G Adventures
„Authentische Reisen mit nachhaltigem Konzept“ Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Menschen und der Natur in den angesteuerten Reisezielen ist bei G Adventures fest verankert.
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eit über 25 Jahren beschäftigt sich Jamie Sweeting mit der Frage, wie Tourismus zu einer sozialen, kulturellen und ökologischen Nachhaltigkeit in den Zieldestinationen beitragen kann. Im Interview mit AZUR erklärt er, warum ein nachhaltiger Tourismus mehr ist als nur Schadensbegrenzung. AZUR: Jamie, wann hast du für dich die Bedeutung eines nachhaltigen Tourismus erkannt?
Sweeting: Schon früh hatte ich das Privileg, einige der schönsten Plätze auf der Erde zu sehen. Als Jugendlicher war ich begeisterter Taucher, später Tauchlehrer. Wenn man der Natur so nahekommt, entwickelt sich von selbst ein Bewusstsein für die Schutzbedürftigkeit unserer Erde. Alle Reisenden haben ein eigenes Interesse daran, dass die Umwelt und die Kultur in ihren Traumdestinationen erhalten bleiben. Diesen Ansatz verfolge ich auch beruflich. Unter anderem war ich bei Royal Caribbean Cruises tätig und dort für die Minimierung der ökologischen Fußstapfen verantwortlich. Bei G Adventures lassen sich Projekte allerdings noch gezielter und effektiver umsetzen. AZUR: Welche Reisearten hat G Adventures im Angebot?
Sweeting: G Adventures steht für sehr individuelle Abenteuerreisen mit kleinen Gruppen. Mittlerweile reisen jährlich über 200.000 Gäste mit uns. 700 verschiedene Reiseangebote in über 100 Ländern sind in unserem Portfolio. Die Angebotspalette reicht von Aktiv- und Kulturreisen über Urlaube speziell für Familien bis hin zur Kreuzfahrt. Hier steht unser eigenes Expeditionsschiff G Expedition im Fokus, das die Polarregionen ansteuert. Zudem chartern wir dauerhaft Yachten auf den Galapagos-Inseln sowie diverse Flussschiffe, zum Beispiel in Europa, Indien und Asien. AZUR: Was bedeutet Nachhaltigkeit für G Adventures?
Sweeting: Das ist bereits im Kern unserer Unternehmensphilosophie verankert. Wir möchten unseren Gästen unvergessliche Reiseerlebnisse bieten, und das ist nur mit einem großen Verantwortungsbewusstsein möglich. Vom Gründer von G Adventures, Bruce Poon Tip, wurde 2003 die Planeterra Foundation ins Leben
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gerufen. Planeterra greift auf die ausgeprägten Tourismusstrukturen von G Adventures zurück. Wir unterstützen die einheimischen Communities auf unterschiedlichste Art und Weise. 91 Prozent der Lieferanten und Kooperationspartner von G Adventures sind in den jeweiligen Destinationen verankert, das Geld geht also in die lokale Wirtschaft. Der Tourismus kann vor Ort viel bewirken. Jobs entstehen, weniger junge Einwohner ziehen in die Stadt, und die Kultur bleibt weiterhin erhalten – um nur eine von vielen Kausalitätsketten aufzuzeigen. Wir arbeiten mit Mikrounternehmen zusammen, von denen unsere Gäste profitieren, und andersrum. Da reicht die Bandbreite von Gastronomie, Transport und Unterkünften bis hin zum Shopping von lokalen Handarbeiten und zu Ausflügen mit lokalen Guides. Die Einwohner sorgen dafür, dass unsere Gäste einen authentischen Aufenthalt erleben. AZUR: Kannst du uns ein paar Beispiele für Projekte aus dem Kreuzfahrtbereich nennen?
Sweeting: Schauen wir einmal auf die Insel Caye Caulker vor Belize. Hier müssen die Schüler zum Festland pendeln, um eine weiterführende Schule zu besuchen, was für viele finanziell nicht möglich ist. Mit zwölf Jahren gibt es schon viele Schulabbrecher. 2008 eröffnete dann die erste Highschool vor Ort, die die Schüler auch gezielt im Bereich Tourismus ausbildet. Planeterra hat unter anderem Fahrräder gespendet, um von Schülern geführte Fahrradtouren zu realisieren. Die kommen bis heute sehr gut bei den Gästen von G Adventures an. Natürlich sorgen wir uns auch um die Sauberkeit der Ozeane. Darum haben wir über unseren Ocean Health Fund in den letzten fünf Jahren über 300.000 Kanadische Dollar an maritime Umweltprojekte gespendet. Unter anderem an das Projekt Kaisei, das dazu beiträgt, die gewaltige maritime Müllhalde am Nordpazifikwirbel zu beseitigen. Riesige Mengen an Plastik werden hier angeschwemmt. Und auch unsere Gäste können aktiv mithelfen, zum Beispiel bei unseren regelmäßigen Strandsäuberungsaktionen der » www.gadventures.de G Expedition in den Polarregionen.
30 Quadratmeter zum Wohlfühlen bieten die Grand Classic Zimmer des Grand Elysée Hamburg.
ATEMBERAUBENDE ABENTEUER AUF SEE UND AN LAND Nachhaltige Reisen ans Ende der Welt mit der G Expedition Wir lieben es, unseren Reisenden die Schönheit der Natur zu zeigen – und wir wollen sicherstellen, dass sie bewahrt wird. Deshalb setzen wir überall auf umweltfreundliche Praktiken und arbeiten mit Partnern wie Albatross Task Force, Clean Seas und Ocean Health Fund zusammen.
Vom Hotel direkt aufs Schiff Im Grand Elysée Hamburg beginnt der Urlaub entspannt.
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er in Hamburg seine Kreuzfahrt antritt, kann in der schönen Hansestadt bereits vor der eigentlichen Reise viel erleben. Ein perfekt abgestimmtes Arrangement für Kreuzfahrer bietet seit Kurzem das Grand Elysée Hamburg. Direkt in der City kommen die Gäste des privat geführten 5-Sterne-Hauses in den Genuss eines exklusiven Rundum-Pakets. Bei einer Übernachtung im 30 Quadratmeter großen Grand Classic Zimmer mit Marmorbad und luxuriöser Einrichtung kann der Urlaub nach einem Welcome
Drink in der Bourbon Street Bar komfortabel und entspannt beginnen. Am Tag der Abreise, direkt nach dem reichhaltigen Frühstück im „Le Parc“, steht ein Shuttle-Service bereit, der die Gäste und ihr Gepäck direkt zum Hafen bringt. Das Auto kann in der hoteleigenen Tiefgarage kostenfrei geparkt werden. Der Preis ab 295 Euro im Einzelzimmer oder ab 335 Euro im Doppelzimmer enthält die Kultur- und Tourismustaxe, die Nutzung des Elyseum Wellness & Spa sowie High-Speed-WLAN. » www.grand-elysee.com
Flottenausbau in großen Schritten
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bwohl das erste Schiff der Leonardo-Klasse erst 2022 ausgeliefert werden soll, hat Norwegian Cruise Line bei Fincantieri nun bereits das fünfte und sechste Schiff der Baureihe bestellt. Mit Platz für 3300 Gäste werden die Schiffe etwas kleiner ausfallen als die Neubauten der Breakaway PlusKlasse. Beim schnittigen Design steht auch die Energieeffizienz im Fokus. » www.ncl.de
Mehr erfährst du auf planeterra.org/ oceans oder bei deinem G Adventures Global Purpose Specialist. 0800 765 2787 gadventures.de/expedition
In Zentralamerika erkunden die Gäste der RCGS Resolute die exotische Natur an Land und auch unter Wasser.
Tropische Entdeckerreisen Mit der neuen RCGS Resolute macht sich One Ocean Expeditions erstmals auf in warme Gefilde. vom Meeresbiologen über den Geschichtsexperten bis hin zum Ornithologen. Mit den bordeigenen Zodiacs sind zudem jederzeit intensive Ausflüge möglich, die die Gäste so nah wie möglich an die Natur außergewöhnlicher Destinationen heranführen. Mit der RCGS Resolute finden auch neue Reisegebiete Einzug ins Programm von One Ocean Expeditions. Und die sind bei Weitem nicht so kalt wie bisher gewohnt. Nach der Antarktis-Saison und einer Kreuzfahrt zu den Gletschern Patagoniens macht sich das Schiff auf in Richtung Zentralamerika. Anfang Mai führt dann eine zehntägige Route entlang der Westküste Costa Ricas bis nach Colón in Panama. Die Gäste erkunden ölologische Paradiese wie das Curú-Naturschutzgebiet oder den Manuel Antonio-Nationalpark, aber auch lebendige Metropolen wie San José oder Panama City. Ein Highlight ist natürlich die Durchquerung des Panamakanals. Auf einer weiteren zehntägigen Kreuzfahrt im Anschluss nimmt die RCGS Resolute ihre Gäste mit nach Kolumbien, Nicaragua, Honduras und Mexiko. Täglich werden exotische Strände und Inseln angesteuert, bis die Reise schließlich in Cozumel endet. » www.oneoceanexpeditions.com
Die traumhaften Strände Costa Ricas zählen künftig zu den Ankerplätzen der RCGS Resolute.
14 °azur.de
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Fotos: PR
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enn es um Entdecker-Kreuzfahrten in die Polarregionen geht, zählt der kanadische Veranstalter One Ocean Expeditions zu den erfahrensten und renommiertesten Anbietern weltweit. Die beiden Schwesterschiffe Akademik Ioffe und Akademik Sergey Vavilov steuern nicht nur die arktischen Gebiete Kanadas an, sondern unter anderem auch Grönland, Spitzbergen und die Antarktis. Im November 2018 erhält die Flotte nun Unterstützung, und zwar von keiner Geringeren als der Hanseatic, die derzeit noch für Hapag-Lloyd Cruises unterwegs ist. Die künftige RCGS Resolute ist mit einer Kapazität von 146 Passagieren nicht nur größer als ihre beiden robusten neuen Schwestern, sondern auch ein wenig schicker und komfortabler. So zählen neben vielen Kabinenkategorien – von der Dreibett-Kabine bis zur geräumigen One Ocean Suite – auch zwei Restaurants, ein Theater, das für Lektorenvorträge genutzt wird, ein Jacuzzi und eine Sauna zur Ausstattung des Schiffs. Das alles bedeutet natürlich nicht, dass die Reisen auf der RCGS Resolute einen weniger abenteuerlichen Charakter besitzen. Wie bei One Ocean Expeditions üblich, befindet sich ein großes Expertenteam an Bord,
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AZUR - Interview Christine Fäth-Schubert, Geschäftsführerin der NEES-REISEN GmbH
„Familienunternehmen mit viel Liebe zum Produkt“ Von den Präferenzen der Kunden der Online-Buchungsplattform www.kreuzfahrten.de lassen sich interessante Kreuzfahrt-Trends ableiten. dukten verglichen. Ansonsten sind die Kriterien sehr individuell. Manche buchen stets ihr altbewährtes Stammschiff, andere legen Wert auf ein besonderes Routing. In jedem Fall sind für jeden Gast das richtige Schiff und die richtige Kreuzfahrt dabei.
Fäth-Schubert: Das war bereits in der Saison 2000, als wir ein Komplettpaket als Busveranstalter mit Anund Abreise zur und von der Deutschland im Angebot hatten. Praktisch eine Kreuzfahrt ab Haustür. Solche Produkte kamen dann immer mehr, auch mit anderen Schiffen. 2002 haben wir uns mit www.kreuzfahrten. de auf den Verkauf von Kreuzfahrten im Internet spezialisiert. Heute sind wir zwar mit einzelnen Produkten immer noch als Veranstalter tätig, der Fokus liegt aber auf unserer Funktion als Reisebüro. Im Portfolio haben wir alles, was für den deutschsprachigen Markt relevant ist. In unserer Datenbank befinden sich rund 20.000 Kreuzfahrten.
Fäth-Schubert: Das Mittelmeer steht weiterhin an erster Stelle, die Karibik schwächelt etwas seit den schlimmen Hurrikans 2017. Stark wie nie ist das Nordland. Man muss ja nicht immer weit wegfahren, um einen schönen Urlaub zu erleben, außerdem kann man in Norwegen im Sommer durchaus oft die Sonne genießen. Japan und Südostasien sind Fernziele, die derzeit sehr im Trend liegen, ob an Bord von deutschsprachigen oder internationalen Schiffen. Und nicht zu vergessen die europäischen Flüsse, die 2018 boomen wie nie. Die Flusskreuzfahrtbranche definiert sich neu, hat ihr ehemals etwas verstaubtes Image endgültig abgelegt und präsentiert sich mit modernen Produkten auch ganz neuen, jüngeren Zielgruppen.
AZUR: Frau Fäth-Schubert, wie kam es bei NEES-REISEN zum Einstieg in die Kreuzfahrtbranche?
AZUR: Welche Faktoren sind verantwortlich für den Erfolg von www.kreuzfahrten.de?
Fäth-Schubert: Mit 30 fachkundigen Mitarbeitern sind wir 365 Tage im Jahr erreichbar. Jedes Teammitglied ist mindestens drei Mal im Jahr an Bord eines Kreuzfahrtschiffs, bei jeder Neueinführung sind wir dabei und geben das Knowhow anschließend intern im Team weiter. Zudem legen wir großen Wert auf die Nachwuchsförderung, beschäftigen derzeit fünf Azubis und eine Duale Studentin. Die Reedereien kennen uns als Familienunternehmen mit viel Liebe zum Produkt. Wir machen viel möglich, auch beispielsweise in der kurzfristigen Verkaufsförderung, nicht nur bei Selbstläufern. Das schätzen die Reedereien, und wir erhalten die Angebote exklusiv aus erster Hand. AZUR: Welche Buchungskriterien stellen Ihre Kunden?
Fäth-Schubert: Zunächst natürlich der Preis beziehungsweise die im Preis enthaltenen Leistungen. Oft werden dann auch günstigere Basisprodukte und anfallende Mehrkosten mit teureren All-inclusive-Pro-
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AZUR: Welche Reiseziel-Trends gibt es derzeit?
AZUR: Als erfahrene Kreuzfahrerin haben Sie bestimmt einen besonderen persönlichen Reisetipp!
Fäth-Schubert: Besonders ist eigentlich jede Kreuzfahrt. Auf einer Reise mit der Amadea ab Bremerhaven hatten wir tolle Mitreisende und eine wunderbare Crew. Als deutschsprachige Gästebetreuerin auf einer sechswöchigen Kreuzfahrt von San Francisco bis Sydney mit der Dawn Princess waren es dagegen die exotischen Destinationen, die mich begeistert haben. Privat bin ich oft unterwegs, erst im August mit der Aida Stella anlässlich des 65. Geburtstags meiner Schwiegermutter. Weitere Reisen sind schon gebucht: Mit der Mein Schiff 4 im östlichen Mittelmeer, mit der Mein Schiff 3 in Asien – und ich liebäugle schon mit der Celebrity Edge, das wird bestimmt ein tolles Schiff! Auf einer Kreuzfahrt gibt es so viel zu erleben – oder eben auch nicht, wenn man es entspannt angehen möchte. Man muss nur einmal ein- und auspacken. Und der Blick aufs weite Meer ist einfach unbezahlbar. » www.kreuzfahrten.de
Foto: PR
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ls Busreiseveranstalter begann die Geschichte der NEES-REISEN GmbH bereits 1935. Heute zählt das Unternehmen zu den größten Online-Vermittlern für Kreuzfahrten, mit der Plattform www.kreuzfahrten.de und 37.000 Kunden pro Jahr.
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AIDA° Nova
Das erste
„ grüne“
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Kreuzfahrtschiff 5/2018
Wie auf dieser Fotomontage läuft die Aida Nova am 19. November das erste Mal in den Hamburger Hafen ein.
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Die Aida Nova wird mit Flüssigerdgas betrieben und ist damit weltweit Vorreiter für umweltverträglichere Reisen auf den Meeren.
Meter lang, 20 Decks, Platz für 5200 Gäste in 2500 Kabinen mit 19 Varianten, 17 Restaurants, 23 Bars & Clubs und ein gigantisches EntertainmentProgramm! Die Aida Nova hat aber nicht nur mit diesen Zahlen und Fakten die Nase vorn: Mit einer Bruttoraumzahl von 183.900 übertrifft sie die erst 2013 in Dienst gestellte Aida Stella um das Anderthalbfache. Sie begründet die neue Helios-Klasse der Rostocker Reederei und ist vor allem das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das zu 100 Prozent mit umweltschonendem Flüssiggas betrieben werden kann. Durch den Einsatz von LNG, also Liquefied Natural Gas, verringert sich die Emission von Stickoxiden im Gegensatz zu Schweröl und Diesel um bis zu 80 Prozent, die CO2-Emissionen um weitere 20 Prozent. Laut Hansjörg Kunze, Vice President Communication & Sustainability von Aida Cruises, wird durch den Antrieb mit Flüssigerdgas auch während der Fahrt auf See „technologisches Neuland“ betreten. Bisher wurden mit der Energieversorgung durch LNG nur während der Liegezeiten in den Häfen mit der Prima und Perla erste Erfahrungen gesammelt. Die Füllung der drei LNG-Gastanks reicht für einen 14-tägigen Törn. Zusätzlich wird für Motoren auch Diesel gebunkert. Grund: Erst bei 25 Prozent der erreichten Leistung kann auf 100-prozentigen Gasbetrieb umgestellt werden. Getauft ist die Aida Nova bereits, ihre erste viertägige Reise beginnt direkt nach der feierlichen Schiffsübergabe in Bremerhaven am 15. November 2018 und führt über Oslo nach Hamburg, wo sie am 19. November das erste Mal zu Besuch ist. Ab 2. Dezember startet die Aida Nova zur Jungfernfahrt in Richtung Kanaren. Die Premierensaison beginnt das Schiff am 12. Dezember und macht dann regelmäßig einwöchige Kreuzfahrten ab Teneriffa und Gran Canaria durch die Kanaren und nach Madeira. Text: Susanne Schaeffer 5/2018
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Das macht die Aida Nova so „sauber“
1 BAD In den Kabinen wurden Duschbrauseköpfe eingebaut, die Wasser einsparen. Die WCSpülungen verfügen über ein Vakuumsystem, das pro Spülgang nur einen Liter Wasser verwendet. Waschbecken und Duschen besitzen Durchflussbegrenzer. Der Frischwasserverbrauch wird durch Zeitschaltungen und Infrarotsteuerung in allen Sanitärbereichen an Bord kontinuierlich reduziert.
Auf diesem Querschnitt und den acht Einzelfotos können Sie sehen, wo und was an Bord für die Umwelt getan wird.
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4 TRINKWASSER AUS MEERWASSER Umkehrosmoseanlagen an Bord stellen aus Meerwasser den größten Teil des benötigten Trinkwassers an Bord her. Außerdem werden immer wieder Optimierungen der Frischwasserproduktion durchgeführt: Mit der Anpassung an die tatsächlich benötigte Wassermenge wird Energie zur Herstellung von Frischwasser und somit auch Treibstoff eingespart. Aus Meerwasser werden übrigens auch zwischen 1000 und 1800 Liter Bier an Bord hergestellt.
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5 TUNNEL WASHER In der Wäscherei an Bord werden täglich Handtücher, Bettwäsche, Tischdecken, Kleidung und vieles mehr gewaschen. Dafür gibt es einen so genannten Tunnel Washer. Dieser verbraucht pro Kilogramm Wäsche nur 2,5 Liter Wasser. Handelsübliche Haushaltswaschmaschinen benötigen dagegen im Durchschnitt rund 9,9 Liter Wasser.
6 LNG–TANK Die Aida Nova kann als erstes Schiff zu 100 Prozent mit LNG versorgt werden. Dadurch werden die Emissionen von Feinstaub und Schwefeloxiden vollständig vermieden, der Ausstoß von Stickoxiden und die CO2Emissionen verringern sich nachhaltig. Genauer: Emissionen von Stickoxiden können bis zu 80 Prozent und der CO2-Ausstoß um weitere 20 Prozent reduziert werden.
2 RUNNER-SYSTEM Ein modernes Bestell-System, das im Service und in den Bordküchen verwendet wird, hilft, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Die Kellner in den Restaurants übermitteln das bestellte Essen über ein mobiles Handgerät an die Küche, wo dann nur die tatsächlich benötigten Speisen zubereitet werden. Die Lebensmittelabfälle werden mit einem besonderen Vacuum-FoodWaste-System weiterverarbeitet. Es verbraucht erheblich weniger Wasser als herkömmliche Systeme. Dabei werden die Abfälle nicht mit Wasser durch Pipelines geschwemmt, sondern über ein Vakuum-Saugsystem in den dafür vorgesehenen Speichertank befördert, bevor sie gemäß den Umweltrichtlinien entsorgt werden.
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Das neue Design des Schiffsrumpfs, der Ruder und Propeller. Der „Steven“ ist treibstoffsparend konzipiert worden und senkt den Strömungswiderstand.
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★★★ AIDA NOVA
7 AZIPOD-GONDELN Auch modernste Pod-Antriebe tragen zur Senkung des Treibstoffverbrauchs bei. Der Antrieb liegt hierbei in einer strömungsgünstigen Gondel und ist um 360 Grad um die Hochachse drehbar, was zu der exzellenten Manövrierfähigkeit des Schiffs beiträgt.
8 POOLWASSER Der überwiegende Teil des Trinkwassers an Bord für alle Gäste und Crew wird mit eigenen Umkehrosmoseanlagen aus Meerwasser gewonnen. Dieses so gewonnene Trinkwasser wird u. a. aber auch für die Befüllung der Pools genutzt.
Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 5200 (bei Doppelbelegung), maximal 6600 Crew: 1650 Baujahr: 2018 Flagge: Italien BRZ: 183.900 Länge/Breite: 337 m/ 42 m
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3 KLIMAANLAGE Die Kabinen sind mit einem modernen Umluftsystem inklusive Abwärmenutzung ausgestattet, dem so genannten HVAC Control System, sodass sie voneinander getrennt temperaturabhängig geregelt werden. Diese moderne Technik reduziert den Energieverbrauch in den Kabinen um bis zu 20 Prozent. Hier werden nur solche Kältemittel eingesetzt, die die schützende Ozonschicht der Erde nicht gefährden. So konnten die Emissionen von Ozon abbauenden Kühlmitteln auf null reduziert werden. Damit Klimaanlage und auch Licht nicht unnötig in Betrieb sind, können die Gäste außerdem über einen HotelCard-Schalter beim Betreten oder Verlassen der Kabine den Strom abschalten.
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Die Highlights des neuen AIDA-Flaggschiffs 19 Decks voll gepackt mit Familienentertainment, Kulinarik und Rückzugsmöglichkeiten – kein Mitglied der Kussmund-Flotte ist vielseitiger als die Aida Nova. ACTION & FAMILIE Auf Deck 16 der Aida Nova kommen Adrenalin-Junkies voll auf ihre Kosten. Hier befindet sich das bereits bekannte 9 Four Elements, ein riesiger Abenteuerbereich mit auffahrbarem Glasdach, darunter unter anderem AIDA Racer, eine Doppelwasserrutsche über drei Decks, sowie ein Klettergarten und eine große LED-Leinwand. Direkt daneben toben sich junge Gäste in allen Altersklassen aus, die ganz Kleinen im 10 Mini-Club mit Bällebad, Drei- bis Elfjährige im Kids Club mit eigenem Theater und Piratenschiff, Teenies im Wave Club mit Multimedia-Spielen und kreativen Workshops. Und da Abenteuer hungrig machen, gibt es Pizza, Fischstäbchen, Burger im KinderBuffetrestaurant „Fuego“. Währenddessen können die Eltern im angrenzenden 11 Beach Club entspannen.
ENTERTAINMENT
WELLNESS & SPORT
In 13 Locations findet jeden Tag andere Unterhaltung statt. Das 12 Theatrium verwandelt sich abends in eine 360-GradBühne mit elf LED-Wänden und Lasertechnik. Neu an Bord sind die Shows „Avona Dio“, „Steampunk Circus“, „Nashville – Just Good Music“ und „Show me! YELLO!“. Mit dem 13 Studio X bekommt die Aida Nova das erste TV-Studio auf See. Weitere Highlights sind der Mystery Room, der Club Rock Box und das 14 Time Machine Restaurant, das die Gäste mitnimmt auf eine Reise durch die Zeit.
Über zwei Decks und 3545 Quadratmeter erstreckt sich das 15 Body & Soul Organic Spa. Gäste kommen in den Genuss von fünf Saunen mit Meerblick, eines Sonnendecks mit drei Jacuzzis, eines Kaminzimmers und eines Tepidariums. Mehr als 80 Anwendungen für Entspannung, Schönheit und Pflege stehen zur Verfügung. Sportfans wählen zwischen 30 Kursen im 16 Fitnessstudio mit Außenbereich, einer Joggingbahn und einem Volleyballfeld. Gesunde Erfrischungen gibt es im „Juicy‘s & Smoothies“.
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GASTRONOMIE
KABINEN
Mit 17 Restaurants bietet die Aida Nova eine große kulinarische Vielfalt. Bei Best Burger@Sea können sich Gäste ihren eigenen Burger zusammenstellen. Fangfrischen Fisch gibt es im 17 Ocean‘s, maritime Köstlichkeiten im „Yachtclub Restaurant“. Auf Deck 6 wartet eine asiatische Themenwelt auf die Gäste, und die 18 Street Food Meile ist fast rund um die Uhr geöffnet. Natürlich fehlen auch nicht AIDA-Klassiker wie das Brauhaus, das „Rossini,“ das „Markt Restaurant“ oder das 19 Kochstudio. Und Drinks gibt es in ebenfalls 17 Bars.
An Bord der Aida Nova können Gäste zwischen 20 Kabinenkategorien wählen. Am stärksten vertreten sind die Veranda- und Balkonkabinen in verschiedenen Varianten mit Platz für bis zu vier Personen und einem bis zu 12,5 Quadratmeter großen Sonnendeck. Zudem werden erstmals auch Einzelkabinen angeboten, entweder als Innenkabine oder mit Balkon. Die Suiten, von der Junior- bis zur zweistöckigen 20 Penthouse Suite, sind bis zu 53 Quadratmeter groß, hinzu kommt ein bis zu 38 Quadratmeter großes Sonnendeck.
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Eine Kreuzfahrt mit griechischem
Charme
Wer mit Celestyal Cruises unterwegs ist, lernt Griechenland besonders intensiv kennen. Viel Zeit an Land und die Atmosphäre an Bord machen die Reisen durch die Ägäis zu einem besonderen Erlebnis. 5/2018
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CELESTYAL CRYSTAL° Ägäis
Die Stufen am AkropolisHügel im Herzen von Athen sind Treffpunkt und Fotomotiv für Urlauber aus aller Welt.
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cke ich griechische Postkarten-Atmosphäre mit weißen Häusern, himmelblauen Türen und sogar einige Kuppelbauten. Bei 22 Grad ist es angenehm, in einer der vielen Tavernen mit Blick auf das Meer zu sitzen. Wer mehr über die Insel erfahren möchte, bucht auf dem Schiff einen Ausflug. Der führt zunächst ins Hinterland, vorbei an zahlreichen Bruchsteinmauern. Viele der steinigen, von der Hitze ausgedörrten Felder wurden in den letzten Jahrzehnten aufgegeben, als der Tourismus in den Fokus rückte. Eine Ausnahme ist eine kleine Käserei, vor der der Bus stoppt. Dem Besitzer liegt die handwerkliche Tradition am Herzen. 500 Liter Milch am Tag werden in dem Familienbetrieb zu Käse verarbeitet – aber auch zu einem leckeren probiotischen Drink. Dieser schmeckt erfrischend nach Molke und Zitrusfrüchten. Das genaue Rezept bleibt bei unserem kurzen Besuch jedoch geheim. Weitere Stopps sind der Strand von Kalafatis sowie das Kloster der Jungfrau Maria. Der alte Bau mit seinen stabilen Mauern lässt mich eintauchen in die reiche Geschichte der Insel. Aus dem Fenster des Busses sehen wir wenig später die Nachbarinsel Delos zwei Kilometer vor der Küste. Diese war einst eines der wichtigsten religiösen Zentren der Ägäis. Heute ist sie unbewohnt. Nach dem Ausflug geht es zurück zur Stadt.
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angsam senkt sich die Sonne ins Meer. Die letzten Sonnenstrahlen tauchen das auf dem Kraterrand gelegene Dorf Oia in ein bezauberndes Licht. Hunderte von Touristen flanieren auch an diesem Abend durch die engen Gassen. Ihre Blicke fallen auf weiß getünchte Häuser, geschichtsträchtige Bauten und den modernen Luxus. Asiatische Hochzeitspaare sind um die halbe Welt gereist, um an diesem romantischen Ort Fotos zu machen. Dazwischen einige der Gäste der Celestyal Crystal, die fast zwei Tage in der wassergefüllten Caldera liegt, damit genug Zeit bleibt, um die südlichste der Kykladen-Inseln zu entdecken. Bei der Reise „Idyllische Ägäis“ steuert die Celestyal Crystal in einer Woche sechs Häfen an und lässt den Gästen genug Zeit, um Land und Leute zu entdecken. Das gelingt zum Beispiel auf Mykonos. Im Hafen der kleinsten Kykladen-Insel, die für das lebhafte Nachtleben bekannt ist, liegt sie 24 Stunden. Bis zum nächsten Morgen um sechs Uhr besteht die Möglichkeit, mit dem kostenfreien Shuttle-Bus von der Stadt zum Liegeplatz im Hafen Tourlos – drei Kilometer vor der Stadt – zu fahren. Beim Spaziergang durch die engen Gassen entde-
Die Insel Santorin ist unvergleichlich. Die weißen Häuser der Ortschaften liegen hoch oben auf dem Kraterrand – über der Caldera, in der das Kreuzfahrtschiff vor Anker liegt. Ein außergewöhnliches und nur von wenigen Touristen besuchtes Ausflugsziel ist der Red Beach im Südwesten der Insel. Wer selbst mobil sein möchte, kann zu günstigen Tagespreisen ein Quad mieten und überall da anhalten, wo schöne Ausblicke und Fotomotive warten.
Farbenfrohe Möbel und weiß getünchte Häuser – das ist Griechenland wie aus dem Bilderbuch. Bei einer Kreuzfahrt wird es Wirklichkeit.
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Am Stadtrand stehen auf einem Hügel mehrere historische Windmühlen. Diese sind der perfekte Ort, um den Sonnenuntergang zu erleben. Während ein sanfter Wind vom Meer her weht und sich die Sonne langsam senkt, höre ich Worte des Glücks in vielen Sprachen – und leise Musik aus dem nahegelegenen Stadtzentrum. Wer griechische Kultur und Lebensart nicht nur an Land, sondern auch an Bord des Kreuzfahrtschiffs erleben möchte, findet ein umfangreiches Angebot. Ein Großteil der Mahlzeiten basiert auf Rezepten aus der griechischen Küche. Ich schmecke in verschiedenen Gerichten mediterrane Gewürze und einen Hauch von Olivenöl. Die meisten Weine kommen aus Griechenland. Und auch das Entertainment-Programm passt in die Region. Kreuzfahrtdirektor Danny kümmert sich persönlich und mit viel Humor um den Griechisch-Sprachkurs. Dieser besteht aus mehreren praktischen Lektionen, von Grundlagen bis zu einem Wortschatz für den Besuch in der Taverne. Auch das Unterhaltungsprogramm passt zur Reiseregion. Die Abendshows „Hellenic Voyage“ und „Mythologia“ sind thematisch genauso auf Griechenland ausgerichtet wie der kostenfreie Kochkurs. In dem lerne ich, wie ich nach der Reise „Feta Parcels“, „Dakos von Mykonos“ und „Fava von Santorin“ zubereiten kann. Die passenden Rezepte bekomme ich nach der Präsentation mit auf den Weg.
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eim Zwischenstopp auf Kreta kommen am späten Nachmittag Tänzer und Musiker von der Insel für eine traditionelle Tanzshow an Bord. Darüber hinaus gibt es vom Frühsport bis zum Walkathon die Möglichkeit, sich an Bord zu bewegen. Animateure kümmern sich um Bingo und Stadt-Land-Fluss, aber auch um Mannschaftsspiele wie „Männer gegen Frauen“ und Quiz zu den unterschiedlichsten Themen. Bei jüngeren Gästen sind Videospiele beliebt. Wissen Sie, wie man aus einem Bettlaken eine griechische Toga faltet? Oder aus einfachem Papier Blumen? Auch das kann man bei Kreativkursen an Bord erfahren. Und wer immer schon wissen wollte, wie die Kabinen-Stewards aus Handtüchern originelle Tiere falten, lernt es während der Reise an Bord. Mit wenigen geschickten Handgriffen wird aus dem Stoff wahlweise ein Hase, ein Affe oder sogar ein Schwan. Mit Kus,adası steht eine türkische Küstenstadt auf dem Programm. Da die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe, die dort anlegen, seit einigen Jahren um rund 80 Prozent eingebrochen ist, sind sowohl das Stadtzentrum als auch die Strände des kosmopolitischen Ferienorts nicht mehr ganz so überlaufen wie früher. Schon bei der Einfahrt des Schiffs ist die mit dem Festland durch einen Damm verbundene Taubeninsel zu sehen. Auf dieser steht eine genuesische Festung aus dem 14. Jahrhundert. Ein „Kus,adası“-Schriftzug in den Bergen über der Stadt
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erinnert ein wenig an Hollywood. Das Stadtzentrum ist größtenteils modern. Ins Auge fällt in einem beeindruckenden Gebäude die einstige osmanische Karavanserei. „Kadınlar Plajı“ ist ein zentraler, aber gut besuchter Strand – zu dem es viele Alternativen ein Stück weiter außerhalb gibt. Die meisten Gäste entscheiden sich bei ihrem ersten Besuch in Kus,adası für einen Ausflug nach Ephesos. Guide Can begleitet eine der Ausflugsgruppen. Mit dem Bus geht es vorbei an Feigen-, Pfirsich- und Maulbeerbäumen. Einst lag Ephesos direkt am Meer und war der größte Hafen der damaligen Zeit. Archäologen haben unter anderem ein großes Theater, die beeindruckenden Ruinen der Celsus-Bibliothek, einen Prozessionsweg, Tempel, Brunnenanlagen und Terrassenhäuser ausgegraben. Diese am Hang gelegenen Häuser wohlhabender Händlerfamilien vereinten repräsentative Geschäftsräume mit luxuriösen Wohnungen. In diesen waren vor 2000 Jahren bereits Wasserleitungen und Heizungsanlagen eingebaut. Mosaike und Wandmalereien zeugen bis heute vom Reichtum der damaligen Bewohner. Am Ausgang stürzen sich Händler auf die Touristen und bieten ihnen von Süßigkeiten bis hin zu traditionellen Handwerksprodukten alles an. Auf dem Rückweg gehört ein kurzer Halt bei einem Teppichhändler zum Programm. Auch wer keinen Teppich kaufen möchte, bekommt Snacks und einen leckeren Tee angeboten und erfährt, wie aus den Kokons der Seidenraupe Fäden und schließlich Teppiche werden. Während andere Gäste über die Preise einzelner Teppiche feilschen, mache ich mich auf in die wunderschöne Gartenanlage des Teppichhändlers, durch die sogar ein Pfau stolziert. Als der Teppichhändler mich draußen entdeckt, lädt er mich ein, eine köstliche Maulbeere direkt vom Baum zu kosten. Der Geschmack bleibt in Erinnerung. Die Celestyal Crystal hat eine angenehme Größe, bei der nicht nur der Check-in im Hafen gut und leicht funktioniert. Der Service an Bord hat eine persönliche Note. Schnell kommt man nicht nur mit anderen Reisenden
Griechische Kirchen und Klöster – oft mit als Bitte oder Dank dargebrachten Votivgaben.
Die weißen Häuser werden auf manchen Inseln direkt ans Meer gebaut. Die mit bunten Dächern und den weißen Kuppeln ausgestatteten Kirchen und Kapellen wurden oft an besonders schönen Stellen errichtet.
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ufgrund der Lage zwischen Europa, Afrika und Asien entwickelte sich Kreta zu einem Handelszentrum. In der Hauptstadt Heraklion, in der heute rund 200.000 Einwohner leben, bauten die Venezianer schon im 16. Jahrhundert ihre Koules-Festung zur Sicherung des Hafens. Beim Rundgang um die Festung klettere ich auf die Felsmauer und kann so ein Stück weit um die mächtige Anlage herumgehen. In ihrem Inneren ist heute ein Museum. Wichtigstes touristisches Ziel ist der minoische Palast von Knossos vor der Stadt. Dieser soll einst rund 1300 Räume gehabt haben – und ist möglicherweise der Hintergrund für Sagen rund um das Labyrinth und den Minotaurus. Schön anzusehen sind die Malereien in den Räumen des Palasts. Sportler springen über Stiere, Delfine und Seeigel sind in einer Unterwasserszene zu sehen. Das zeigt Gästeführerin Lina bei unserem Ausflug in das Reich des Königs Minos von Knossos. Die größte griechische Insel ist gebirgig und sehr abwechslungsreich. Schöne Sandstrände und das fast tropische Klima machen Kreta für Urlauber besonders reizvoll. Nach der griechischen Mythologie wurde Zeus auf der Insel geboren. Der minoische Palast von Knossos erinnert an eine mächtige Zivilisation, die sich nach der Steinzeit auf der Insel entwickelte. In den Ausgrabungsstätten wurden wichtige Gebäudeteile wiedererrichtet, sodass man beim Rundgang durch den Palast einen guten Eindruck von der damaligen Architektur gewinnt. Wir sehen bei strahlendem Sonnenschein Amphoren, Säulen und Wandgemälde. Auch wenn der Hafen von Heraklion am Stadtrand liegt, mache ich nach dem Ausflug noch einen Spaziergang in die Stadt. Ein Stück hinter der Festung besuche ich das naturhistorische Museum, in dessen Außenbereich riesige Dinosaurier-Figuren stehen.
Das Museum zeigt unter anderem die Ökosysteme des östlichen Mittelmeers. Die Celestyal Crystal bietet fast den ganzen Tag über etwas zu essen. Der Tag beginnt für Frühaufsteher schon um 6.30 Uhr mit dem Frühstück. Dieses gibt es in allen Restaurants als Buffet. Später folgt das Mittagessen mit einem täglich wechselnden Angebot von Indisch und Kantonesisch über Manoush bis hin zu „Tex Mex“. Es folgen der Nachmittagstee und schließlich das Abendessen. Im „Amalthia“- und „Olympus“-Restaurant wird es à la carte serviert. Wer einen Gang besonders genießt, kann diesen auch nachbestellen. Kandidaten dafür sind nicht nur köstliche Vorspeisen wie Vitello Tonnato, sondern auch die reich dekorierten Milchshakes, die an manchen Abenden auf der Dessertkarte stehen. Im Leda Buffet bedient man sich selbst. Bei schönem Wetter ist die Thalassa Bar auf Deck 5 ein besonders beliebter Treffpunkt mit Meerblick – an dem oft auch Livemusik gespielt wird. Aber auch an den drei anderen Bars gibt es bis in den späten Abend alles, was das Herz begehrt. Höhepunkt der Reise ist der zweitägige Besuch auf Santorin. Die Hauptinsel und ihre kleinen Nachbarinseln wurden durch die Explosion eines gigantischen Vulkans geformt. Heute ist der ehemalige Vulkankrater mit dem Meer verbunden, sodass die Celestyal Crystal in die eindrucksvolle Caldera hineinfahren kann. Weiße Häuser, schwarzes und rotes Vulkangestein, helle Tuffsteinschichten und das blaue Meer machen die Insel zu einem einzigartigen Reiseziel. Vom Schiff aus bringen kleine Boote die Gäste an Land. Mit der Seilbahn, auf dem Rücken von Maultieren (6 Euro pro Richtung) oder zu Fuß geht es hinauf bis nach Fira. Weiße Häuser, Kapellen mit blauen Dächern und malerische Aussichtsterrassen schmiegen sich hier an den Abgrund. Nicht nur bei Hochzeitspaaren aus aller Welt ist Santorin für den atemberaubenden Ausblick und die spektakulären Sonnenuntergänge über dem Meer bekannt. Wer gut zu Fuß ist, macht nach dem Bummel durch die Einkaufsstraßen einen Spaziergang auf dem Panoramaweg an der Steilküste. Unterhalb des Skaros Rock entdecke ich nach einer kleinen Wanderung eine malerische Kapelle. Von dort habe ich einen schönen Blick auf das Meer – und das fast für mich allein. Um mehr von Santorin zu entdecken, miete ich am
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aus aller Welt ins Gespräch, sondern auch mit Kellnern und Kabinenstewards. Mit einigen kann man sich auf Deutsch unterhalten, mit anderen auf Englisch. Kapitän Nikolaos Vasileiou lädt die Gäste zu einer Brückenführung ein. Bei der erfahre ich, wie auf der Brücke gearbeitet wird und welche technischen Geräte der Crew zur Verfügung stehen, um die Celestyal Crystal durch die Ägäis zu navigieren. Schön ist auch der Blick von den seitlichen Brückennocken auf das Schiff.
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zweiten Tag ein wendiges Quad (ab 25 Euro für 24 Stunden). Ich mache einen kurzen Abstecher zum nahegelegenen Strand unterhalb von Fira – und breche gleich wieder auf zu interessanteren Orten. Dazu zählt der acht Kilometer lange Strand von Perissa. Nach einem Fotostopp an der Kirche des Ortes und einem Spaziergang am Meer fahre ich an zahlreichen Restaurants vorbei. Ein Einheimischer rät mir, auch den Red Beach im Südwesten anzusteuern. Von diesem trennen mich einige Kilometer, doch es lohnt sich. Nach einem kurzen Spaziergang vom Parkplatz stehe ich unterhalb von rotgefärbten Felsen, unter denen sich ein schmaler Strand erstreckt. Wer hier baden möchte, sollte vorsichtig sein, denn kleine Steine im Wasser machen den Weg ins Meer an der traumhaften und wilden Küste unangenehm. Auf den steilen Felsen oberhalb des Strands balancieren einige Ziegen auf der Suche nach Futter. Immer wieder rieseln deshalb Sand und Steine auf den Strand herab. Wer das riskieren mag, sollte den eindrucksvollen Strand auf jeden Fall besuchen.
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in beliebtes Ausflugsziel sind die in der Nähe gelegenen Ausgrabungen von Akrotiri. Die Stadt der Kykladenkultur wurde mitten in ihrer Blütezeit bei einem Vulkanausbruch von Asche und Bimsstein verschüttet. Durch Erdbeben gewarnt, konnten die Bewohner aus der Stadt mit ihren Wertsachen fliehen. Dann verliert sich ihre Spur jedoch. Mit dem Boot kann man zu den kleinen Inseln in der Caldera fahren. Auf Palea Kameni kann man in heißen Quellen baden. Aus einem 127 Meter hohen Krater auf Nea Kameni steigt bis heute schwefelhaltiger Rauch. Die „Venus von Milo“, eine Statue der Aphrodite, wurde einst auf der Insel Milos gefunden. Heute ist sie im Louvre in Paris zu sehen. Der Hafen Adamas liegt geschützt in einer Bucht. Wer einen Eindruck von der vielseitigen Küste von Milos und den rund 70 Stränden gewinnen möchte, bucht eine Bootstour rund um die Insel. Auf dem Schiff wird eine Bootstour in Kombination mit einer Busfahrt angeboten. Das Ausflugsboot fährt die Küsten entlang zu den Grotten von Kleftiko. Ich habe Glück und einen Platz am Bug des kleinen Boots bekommen. Dort habe ich einen freien Blick auf die Küste und kann den strahlenden Sonnenschein genießen. Auf dem Weg weist der Skipper uns auf eine stillgelegte Manganmine und später den romantischen Aphrodite-Felsen hin. Kameras klicken, Videos werden mit dem Smartphone gedreht. An den Klippen angekommen, lässt der Kapitän den Anker ins Wasser fallen. Erst schauen viele Gäste ungläubig, als sie zum Baden vor den steil aufragenden Felsen eingeladen werden, doch dann siegt die Neugier. Kaum ist der Erste im Wasser, folgen viele weitere Gäste. Die meisten nutzen das auf dem Deck liegende Schnorchel-Equipment und entdecken farbenfrohe
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Fische zwischen den Steinen am Grund des glasklaren Wassers. Genauso spannend ist es, durch die Felsbögen und in die Küstengrotten zu schwimmen. Für viele Reisende wird durch das Bad in der ehemaligen Piratenbucht ein Traum wahr. Später geht es zurück zum Ausflugsboot, wo bereits Getränke und kleine Snacks auf die Badegäste warten. Nach der Rückfahrt folgt eine Bustour nach Sarakiniko. Vulkanausbrüche haben aus weißem Stein eine beeindruckende, an eine Mondlandschaft erinnernde Landschaft geformt. Leider bleiben hier nur wenige Minuten – das im Programm versprochene Schwimmen am Strand ist genauso gestrichen wie die Zeit, um die spektakuläre Landschaft zu entdecken. Nur so erreichen wir rechtzeitig eine kleine Ortschaft und können von der Terrasse der Kirche den Sonnenuntergang über dem Meer erleben. Die Celestyal Crystal wird von Gästen aus den unterschiedlichsten Ländern gebucht. Deshalb werden an Bord viele Sprachen gesprochen. Besonders gut kommt man dabei mit Englisch durch den Tag. Doch auch deutschsprachige Gäste finden Ansprechpartner. Wer Zeit an Bord hat, kann im Spa Massagen und andere Anwendungen genießen. Wer gerne spielt, findet im Casino nicht nur Automaten, sondern auch Roulette und Kartenspiele. Und auch bei den Tanzkursen wird eine große Auswahl geboten. Neben den griechischen Tänzen Bachata, Kalamatianos und Sirtaki kann man auch bei Salsa-, Ballos-, Merengue-, Zumba- und BauchtanzKursen Spaß haben. Bei den abendlichen Shows sind die Kursteilnehmer an manchen Abenden zum Vortanzen eingeladen. An vielen Orten auf dem Schiff spielt Musik. Pianist Gustavo spielt in der Eros Lounge, das „Trio Poseidon“ unterhält zur Teezeit mit griechischen Songs und das „Duo Jaleo“ am Abend mit internationalen Klängen. Wer mag, kann nach den Shows in der Muses Lounge zu den Klängen der „Latin Souls“-Band oder am Abend zur Musik von DJ Alberto an der Pool-Bar tanzen. Ein Geheimtipp ist das abendliche Karaoke in der Horizons Bar.
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ach einer Woche heißt es „Kalo Taxidi! – Gute Reise!“ in Piräus. Wer den Tag in Piräus verbringt, lässt den Abend im malerischen Hafen Pasalimani ausklingen. Doch natürlich wäre eine Griechenland-Reise ohne die Hauptstadt Athen nicht vollständig. Von Piräus aus erreicht man das Zentrum von Athen mit der Metro (1,40 Euro). Die Metrostation Monastiraki liegt im geschäftigen Viertel Plaka in der Nähe der Akropolis. Um einen ersten Überblick zu gewinnen, lohnt sich eine Bustour mit Athens Open Tour (17 Euro für 24 Stunden). Die alle 20 Minuten verkehrenden Busse steuern 14 Haltestellen an und bieten per Audioguide Informationen in vielen Sprachen an. Unter anderem steuern die Busse den Tempel des Zeus, das Parlament, das Panathinaiko-Stadion und auch die
GRIECHENLAND
TÜRKEI
Piräus
Kusadası ¸
Mykonos
Viele Häfen – und viel Zeit an Land. Das macht den besonderen Reiz einer Kreuzfahrt mit Celestyal Cruises aus.
Milos Santorin 0
Fotos: Christian Kolb, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR
PIRÄUS
Ägäis
50 km
Kreta
Unterwegs in der Ägäis
Heraklion
Akropolis an. Wer mag, kann zwischendurch aussteigen, eine der Sehenswürdigkeiten besichtigen und dann mit dem nächsten Bus weiterfahren. Die Akropolis, das weltbekannte Wahrzeichen Athens, liegt auf einem Hügel. Der heilige Berg der Akropolis war für viele Jahrhunderte das wichtigste religiöse Zentrum in Athen. Ein schöner, von Schatten spendenden Bäumen gesäumter Weg führt dorthin. Wer gut zu Fuß ist und die Vielzahl der Touristen nicht scheut, hat einen zauberhaften Blick über die Stadt. Gleich in der Nähe der Akropolis ist ein modernes Museum mit 14.000 Quadratmetern Ausstellungsräumen und sehenswerten Exponaten aus der griechischen Geschichte entstanden. Durch den Glasboden im Eingangsbereich sieht man historische Mauern und andere Zeugnisse der Geschichte. Im „Neuen Akropolismuseum“ werden ausschließlich Funde von der Akropolis ausgestellt. Dazu gehört auch der gesamte Fries des Parthenon-Tempels. Im Erdgeschoss gibt es den „Saal der Akropolishänge“. Im ersten Stockwerk sind Plastiken der ersten Großtempel zu sehen. Auf der dritten Ebene folgt dann der Parthenonsaal. Wer Fragen zu den Exponaten hat, findet in den Ausstellungsräumen qualifizierte Archäologen, die alle gerne Besucherfragen beantworten. Nicht weit entfernt liegt das Altstadtviertel Plaka mit unzähligen kleinen Gassen und Tavernen. An vielen Stellen unterhalten Straßenmusiker mit griechischen Klängen und laden zum Verweilen ein. Die Reise „Idyllische Ägais“ ist eine gute Wahl für alle, die bei einer einwöchigen Reise nicht nur die üblichen Touristenziele in der Ägäis besuchen möchten, sondern auch kleinere Häfen mit weniger Besuchern. Durch die langen Liegezeiten bleibt erfreulich viel Zeit an Land – für eigene Ausflüge oder um den Sonnenuntergang und das Nachtleben zu genießen. Auf der Reise zwischen den idyllischen Inseln haben die Gäste Zeit, an Bord griechische Lebensart kennen zu lernen und sehr viel zu erleben. Text: Christian Kolb & Karin Kudla
163.000 Einwohner, ist der Hafen der Hauptstadt Athen und Ausgangspunkt für die meisten Fähren zu den griechischen Inseln. Das Stadtzentrum von Athen erreicht man gut und schnell mit der Metro. Dort kann man die Akropolis mit dem Akropolis-Museum und viele weitere Zeugnisse der griechischen Geschichte besichtigen. Im Stadtviertel Plaka liegen zahllose Restaurants und Geschäfte.
MYKONOS 10.000 Einwohner, entstand der Sage nach aus einem zu Stein erstarrten Riesen. Bekannt ist die Insel nicht nur für ihre engen Gassen und die weiß getünchten Häuser, sondern auch für die auf einem Hügel am Meer stehenden Windmühlen. Ebenso beliebt als Fotomotiv ist „Klein Venedig“, direkt am Wasser stehende, farbenfrohe Häuser. Die aus fünf Kapellen bestehende PanagiaParaportiani-Kirche kann aktuell nur von außen besichtigt werden.
MILOS 5000 Einwohner, ist schon seit Jahrtausenden bewohnt. Die Vulkaninsel ist ursprünglich und nur wenig touristisch. Im Nordosten der Insel liegt Sarakiniko. Die weißen Felsen erinnern an eine Mondlandschaft und sind ein außergewöhnliches Fotomotiv. Am Strand kann man genauso schwimmen wie vor der Felsenküste von Kleftiko, die man aber nur mit dem Boot erreicht.
SANTORIN 17.000 Einwohner, ist eine Inselgruppe im Süden der Ägäis. Die größten Inseln bilden den Rand einer vom Meer gefluteten Caldera, in die auch die Kreuzfahrtschiffe hineinfahren. Die Hauptinsel Thira ist ein in aller Welt beliebtes Reiseziel mit zahllosen kleinen Hotels, Restaurants und Geschäften. Da die Orte oben am
Kraterrand liegen, gelangen die meisten Gäste mit der Seilbahn oder auf dem Rücken von Maultieren dorthin. Sehenswert ist nicht nur der von der kleinen Ortschaft Oia traumhafte Sonnenuntergang im Meer, sondern auch die archäologischen Ausgrabungen von Akrotiri und weiter entfernte Strände wie der Red Beach.
HERAKLION 173.000 Einwohner, ist die größte Stadt der Insel Kreta. Sie liegt an der Mitte der Nordküste der 250 Kilometer langen Insel. Die Hafenfestung Koules aus dem 16. Jahrhundert ist vom Schiffsanleger zu Fuß erreichbar. Rund um das Stadtzentrum erstreckt sich ein Ring aus venezianischen Festungsmauern. In der Fußgängerzone der geschäftigen Stadt steht der Löwenbrunnen aus dem Jahr 1628. Die Ruinen der minoischen Palastanlage Knossos sind nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt.
KUS,ADASI
100.000 Einwohner, ist eine Kreisstadt an der türkischen Ägäisküste. Die Stadt ist Ausgangspunkt für die meisten Ausflüge in das historische Ephesos. Dort stand im Altertum eines der Sieben Weltwunder. Erhalten geblieben sind Teile der am Hang liegenden Stadt. Dazu gehören die sehenswerte Celsus-Bibliothek und das Amphitheater. In der Nähe der Stadt Kus,adası laden mehrere Sandstrände zum Schwimmen ein. Die eindrucksvolle Festungsanlage auf der Tauben-Insel sieht man schon bei der Einfahrt in den Hafen.
LESEN Griechische Inseln, Ägäis, Marco Polo Reiseführer, 12,99 Euro
INFO www.visitgreece.com.de 5/2018
azur.de
31 °
An der Helios Bar auf dem Pooldeck gibt es nicht nur gut gekühlte Getränke, sondern immer wieder auch Angebote der Animateure. Hier wetteifern zwei Mannschaften um den Tagessieg.
Ein Dach über dem Pooldeck spendet Schatten und sorgt dafür, dass die Gäste sich auch an kühleren Tagen wohlfühlen.
Bei den einwöchigen Reisen bleibt wenig Zeit für das Training an den dicht an dicht stehenden Geräten im Fitnessraum.
Gemütliche Räume und Lounges sind gerade in den Abendstunden interessant. Die Celestyal Crystal bietet den Gästen gemütlich und funktional Bei den meisten Buchungen ist das Getränkepaket inklusive. eingerichtete Kabinen. Manche davon haben einen eigenen Balkon.
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SCHIFFSTEST
Griechische Lebensart auf hoher See An Bord der CELESTYAL CRYSTAL erleben die Passagiere mediterrane Gelassenheit und Gastfreundschaft. SCHIFF
KABINEN
Bis zu 960 Passagiere haben Platz auf der 1980 gebauten Celestyal Crystal für die Viking Line. Sie war als Fähre und später als Kreuzfahrtschiff auf der Ostsee unterwegs. Mit seinen hölzernen Decks erinnert das Schiff dennoch an die Zeit der eleganten und luxuriösen Seereisen. Das Bordleben spielt sich auf Deck 5 (Rezeption, Shop, Internetecke, Bar, Whirlpool), Deck 8 (Restaurant, Bar, Showlounge) und Deck 9 (Buffet-Restaurant, Bar, Pool) ab. Die meist englischsprachigen Mitarbeiter sind freundlich und engagiert.
Die Kabinen sind zweckmäßig ausgestattet und sauber und gepflegt. In den Schränken ist genügend Stauraum für das Gepäck. Auf dem Schiff gibt es 480 Kabinen, davon 43 Juniorsuiten, 8 Suiten, 2 Deluxe-Suiten mit Balkon, 3 weitere Suiten (Kategorie „S“) ohne Balkon. Die günstigsten Kabinen sind 11 Quadratmeter groß, die größte Suite 36 Quadratmeter. Alle Kabinen sind mit Dusche, WC, Klimaanlage, Safe, Fernseher, Föhn und Telefon ausgestattet. Auf den in den höheren Kategorien vorhandenen Balkonen ist Platz für zwei Stühle und einen kleinen Tisch.
REEDEREI Neben der Crystal hat Celestyal Cruises derzeit die Olympia im Einsatz. Beide Schiffe sind auf drei-, vier- und siebentägigen Reisen im östlichen Mittelmeer unterwegs. In den Preisen sind bei den meisten Reisen auch ein Getränkepaket und einzelne Ausflüge eingerechnet. Beginnen kann man die Reisen in verschiedenen Häfen. Am besten zu erreichen und ideal für ein Vor- und Nachprogramm ist Piräus, der Hafen der griechischen Hauptstadt Athen.
FAHRTGEBIET Celestyal Cruises bietet die siebentägige Reise „Idyllische Ägäis“ bis Oktober 2018 und dann wieder 2019 an. 2019 verlängert die Reederei die Saison in der Ägäis bis Dezember. Erstmals seit 2016 steht auch Istanbul wieder auf dem Programm. Bei der neuen Reise „Atemberaubende Ägäis“ steuern die Schiffe zudem Çanakkale und Volos an. Die „3 Kontinente“-Tour führt von Griechenland nach Ägypten, Israel und in die Türkei.
GASTRONOMIE Frühstück und Mittagessen gibt es in Buffetform. Mittagund Abendessen wird je nach Restaurant à la carte oder vom Buffet angeboten. Vielseitige Küche mit regionalen und europäischen Gerichten. Alle Gäste kommen am Abend zu einer Tischzeit ins Restaurant. Die Plätze werden bei jeder Mahlzeit neu zugewiesen. Softgetränke, Bier, Wein und die meisten Cocktails sind im Reisepreis enthalten. Einzelne, in der Karte gekennzeichnete, Getränke sind gegen Aufpreis erhältlich.
SERVICE Freundliches Personal mit guten Englischkenntnissen sowohl im Restaurant als auch an der Rezeption. Trinkgeld ist freiwillig und kann am Ende der Reise in eine Box an der Rezeption geworfen werden. Internetzugang (1 Std./7 Euro, 3 Std./16 Euro, 6 Std./25 Euro). Bordwährung: Euro.
SPORT & WELLNESS Sonnendeck mit gemütlichen
Liegestühlen und kleinem, überdachtem Pool. Whirlpool auf Deck 5. An mehreren Tagen werden morgendliche Lauftreffs, Gymnastik und Tanzkurse angeboten. Es gibt Sauna und Fitnessraum sowie einen kleinen Spa-Bereich mit Massagen und anderen Anwendungen.
BORDPROGRAMM Abendliche Shows mit Gesang, Tanz und teils auch Akrobatik in der Muses Lounge. Das Abendprogramm ist an manchen Abenden von der griechischen Mythologie geprägt. An mehreren Abenden wird die gleiche Show zweimal gezeigt, um den Gästen Flexibilität beim Abendessen zu ermöglichen. Sprachkurse, Quiz, Bingo und abendliches Karaoke runden das Programm ab. Abendliche Live-Musik in den verschiedenen Bars. Kleine englischsprachige Buchauswahl.
– von der spontanen Fahrt mit dem Hop-on-Hop-off-Bus bis hin zur eigenständigen Quadoder Bootstour. Am letzten Tag der Reise bietet die Reederei Ausflüge nach Athen an – ein später Rückflug lohnt sich auf jeden Fall.
PUBLIKUM An Kultur und Geschichte interessierte Gäste aus aller Welt. Durchschnittsalter: 45+.
SHOPPING Postkarten, Souvenirs, Süßwaren, Schmuck und Kleidung sind im gut sortierten Bordshop erhältlich.
DRESSCODE Tagsüber Freizeitkleidung, leger am Abend.
PREISNIVEAU Ab ca. 130 Euro pro Tag und Person, über H&H Touristik.
AUSFLUGSANGEBOT In der Regel halbtägige Busausflüge (ca. 74 Euro). Zudem gibt es geführte Stadtrundgänge, Transfers zu besonders schönen Stränden, Genusswanderungen, Boots- und Jeeptouren. Da bei vielen Gästen bestimmte Ausflüge im Reisepreis inkludiert sind, kommen nicht alle ausgeschriebenen Exkursionen zu Stande. Die oft zentralen Liegeplätze des Schiffs ermöglichen aber auch individuelle Landgänge. Aufgrund der langen Liegezeiten bleibt genügend Zeit für eigene Aktivitäten. Die Ausflüge werden in der Regel auf Englisch angeboten, da für deutsche Ausflugsgruppen meist nicht genug deutschsprachige Gäste an Bord sind. Bei der Planung eigener Aktivitäten hat man bei dieser Reise viele Möglichkeiten
★★★
CELESTYAL CRYSTAL Stärken: - Griechische Gastfreundschaft erleben - Reisepreis inkludiert Getränke und manche Ausflüge Bordsprache: Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 960 Crew: 406 Baujahr: 1980 Flagge: Malta BRZ: 25.611 Länge/Breite: 162 m/25,6 m
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ARTANIA° Australien
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Fernost bis
Down Under
Bis man, von Hongkong kommend, den ersten Hafen im Osten Australiens erreicht hat, kann man eine Menge anderer reizvoller Destinationen erforschen. Zum Beispiel die Inseln Indonesiens, die der Philippinen und Orte Papua-Neuguineas.
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ARTANIA° Australien
Die Überquerung des Äquators ist traditioneller Anlass für eine höchst lustige Taufe. Sogar Neptun ist dabei.
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Allabendlich Punkt acht Uhr beginnt die überwältigende Ton- und Lichtshow entlang Hongkongs Skyline.
Auch wenn die Artania in Sydney nicht direkt an der Harbour Bridge liegt, ein Shuttle bringt uns dorthin.
Die Puderzuckerstrände entlang den Küsten Australiens sind traumhaft schön, das Wasser ist türkisblau und badewannenwarm.
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In den kleinen Dörfern Papua-Neuguineas zelebrieren die Einheimischen ihre traditionellen Tänze.
Auf Kängurus trifft man überall in Australien, in Tierparks, an Straßen, auf Bäumen und am Meer.
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ARTANIA° Australien
misslingen vor Quezon zwei Versuche, den Anker zu werfen. Eine dramatische Situation. Kein Landgang auf dem Inselchen, vor dem die Reisenden eines der weltweit schönsten Tauchreviere und eine überwältigende Makro-Fauna an Land erwarten würden. „Sie sind im Urlaub, nicht auf Abenteuerreise“, sagt unser umsichtiger Kapitän Robert Fronenbroek. Sicherheit gehe vor, da das zu dieser Jahreszeit so unberechenbare Wetter in der Region das Tendern zum Inselparadies unmöglich mache. Unser Kabinensteward kommentiert dies weise mit philippinischem Fatalismus: „Bahala na.“ Das heiße: Es kommt, wie es kommt. Ein Bordunterhaltungsprogramm wird von den umtriebigen Reiseleitern flugs aus dem Ärmel geschüttelt. Ob Aerobic Moves, Pilates oder Yoga, FreibierAnstich oder Trommel-Workshop – es muss sich keiner langweilen. Flexibel zeigt sich auch das „Verrückt nach Meer“-Team. Statt am Strand wird eben an Bord für die inzwischen achte Serie der Doku-Soap gedreht. Unaufdringlich, ruhig geht’s zu bei den Aufnahmen. Keiner der Gäste fühlt sich gestört – wer nicht ins Fernsehen will, dessen Gesicht wird später rausgeschnitten. Morgen werden wir Manila anlaufen, ein ganz besonderer Hafen für die Besatzungsmitglieder. Die meisten von ihnen, die vorwiegend im Kabinenservice und Restaurant eingesetzt sind, stammen von den Philippinen. In Manila werden sie ihre Familien an der Pier treffen! Als die Artania am Manila South Harbour anlegt, warten bereits unzählige Frauen, Kinder, Freunde und Verwandte auf ihre Angehörigen. Es ist rührend – auch für die Passagiere –, diese Familienzusammenführung zu sehen, die in einem großen gemeinsamen Essen mit dem Kapitän kulminiert.
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ast alle Passagiere haben Ausflüge zu historischen Stätten der spanischen Eroberer gebucht, andere lassen sich mit Jeepneys, den abenteuerlich dekorierten Kleinbussen, vorbei am Luneta-Park durch den „Moloch“ Manila fahren. Keine Stadt Asiens gleiche Manila, erfahren wir von unserem erfahrenen Reiseleiter, denn „hier sehen die Bewohner orientalisch aus, hören auf spanische Namen und sprechen Englisch und Tagalog“. Es ist eine Stadt voller Kontraste. Es gibt etliche Prachtbauten im Millionärsviertel zu sehen und noch mehr Blechhütten der Armen, ein Kirchenbau aus Bambus steht neben einem Luxushotel aus Kokospalmen. Und, nein, Imelda Marcos’ ehemalige Schuhsammlung sei im Palast nicht zu besichtigen. Am frühen Morgen erreichen wir das Hafenstädtchen Coron auf Busuanga Island, der größten der philippinischen Calamian-Inseln. Auf dem Weg zu den acht Kilometer entfernten Maquinit Hot Springs
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weifellos sind es ja gerade die besonderen Destinationen zwischen Einstiegs- und Ausstiegshäfen, die die Seereisen mit der Artania so besonders machen. Wie der Ort Coron auf der Insel Busuanga oder das Dörfchen Kota Ternate auf den Molukken, die uns auf unserer dreiwöchigen Kreuzfahrt von Hongkong nach Sydney erwarten. In Hongkong liegt die Artania schön zentral am Ocean Terminal an der Einkaufsmall Harbour City. Bei unserer Ankunft an Bord entdecken wir viele bekannte Gesichter, angefangen von der gleichsam freundlichen wie hochkompetenten Kreuzfahrtdirektorin Manuela über ein TV-Team, das auch hier wieder die neuesten „Verrückt nach Meer“Folgen für die ARD produziert, bis hin zu den beliebten Bordkünstlern, die quasi schon zum „Inventar“ gehören. Sehr „künstlerisch“ gestaltet sich dann auch die Ausfahrt „unseres“ Schiffs aus Hongkong, nämlich mit einer „Symphony of Lights“, einer spektakulären Multimediashow, die die 44 höchsten Gebäude Hongkongs mit Laser-, Klang- und Lichtkaskaden überschüttet. Alle Passagiere fotografieren und filmen, was das Zeug hergibt. Manche allerdings nur „selektiv“. Ein weit gereister Gast, auch er ein Artania-„Repeater“, er gehört zu den Weltreisenden an Bord, sagt dazu: „Wenn man schon so viele Kreuzfahrten erlebt hat wie wir, haut einen so was nicht mehr vom Hocker.“ Wir befinden uns auf dem dritten Abschnitt einer Weltreise, für die sich die meisten Gäste bereits ein Jahr vorher ihre Lieblings-Suiten oder -Kabinen sicherten. Diese, auch die Außenkabinen, erweisen sich als wahre Wunder an Staumöglichkeiten für viel Gepäck. Auch die neu eingebauten Nasszellen auf Deck 4 scheinen um einiges größer zu sein als auf Schiffen vergleichbarer Kategorien. Aber sogar die erfahrendsten Globetrotter werden vom Overnight-Aufenthalt in Hongkong überrascht gewesen sein. Es ist winterlich kühl heute im „duftenden Hafen“, so die Übersetzung von Hongkong, Weltstadt im Mündungsgebiet des Perlflusses. Hier ist es gerade mal so „warm“ wie in Deutschland im Februar, neun Grad nämlich! Gut für ein entspanntes Bummeln über die vielen Märkte der vibrierenden Stadt, wie den an der Temple Street oder auf dem Jade-Markt, weniger angenehm für die Ausflügler, die mit der Seilbahn zum größten sitzenden Buddha der Welt fuhren. Stürmischer allerdings als das Wetter in Hongkong gestalten sich die ersten Seetage im Südchinesischen Meer bei Windstärke 6. Schmunzeln lässt uns die humorvolle Empfehlung von der Brücke: „Das beste Mittel gegen Seekrankheit ist ein Waldspaziergang.“ Doch ein solcher liegt wohl in weiter Ferne, wie auch der erste Landgang. Als sich endlich eine der 7000 Inselchen der Philippinen, „Hundred Islands“, in Sichtweite befindet,
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Koalas schlafen am Tag nahezu 20 Stunden. Wach im Eukalyptusstrauch hängend, sind sie ebenso niedlich.
Im Dorf Saroa werden die Passagiere der Artania von Schulkindern herzlich mit Blumenketten begrüßt.
geht es auf staubigen, holprigen Dorfstraßen vorbei an „sari sari“(Tante Emma)-Läden, heruntergekommenen Hütten, davor etliche Hunde, Hühner, spielende Kleinkinder, aber auch proper gekleidete Jugendliche in ihren adretten Schuluniformen. Die heißen Quellen sind schwefelhaltig, zum Glück ist das Meer zum Abkühlen sehr nahe. Das Wasser und die Luft sind 28 Grad warm, wunderbar nach Hongkongs Kälte. Am Naturstrand Cabo Beach tummeln sich viele Backpacker neben äußerst freundlichen Einheimischen. Mit einem Tricycle geht’s zurück an Bord – Taxen findet man hier nicht.
der „Gewürzinsel“ mit seiner großen Vielfalt kleiner Geschäfte, Handwerkslädchen und den Märkten, auf denen es betörend nach Muskat, Nelken und den typischen Gerichten aus den Garküchen duftet. Die folgenden Seetage in der Banda- und der Arafurasee sind angefüllt mit Stunden des Genießens, Entspannens, sind voller guter Gespräche mit Mitreisenden und bieten Zeit genug für Besuche des Spas. Heute dümpeln wir zehn Stunden lang durch die Torres-Straße, einer 185 Kilometer langen Meerenge zwischen Australien und der Südküste Neuguineas. Mystisch taucht hier und da ein flaches Inselchen am Horizont auf, das Meer ist ruhig und schillert türkisfarben. Der Himmel ist gesprenkelt mit kleinen Wölkchen. Die Passagiere stehen an der Reling, schauen versonnen in die Ferne. Eine wunderbar beschauliche Stimmung liegt über dem Schiff. Ganz anders die Begrüßung durch die Einheimischen am nächsten Tag in Port Moresby, der Hauptstadt des Inselstaates Papua-Neuguinea, der allgemein als „Ende der besiedelten Welt“ gilt. Mit Furcht erregendem Geschrei und wüstem Trommeln heißen die Einwohner die Artania-Gäste willkommen. Die Passagiere lassen sich gern im Kreis der freundlichen „Wilden“ fotografieren, die, geschmückt mit Federn, Blättern und Bemalungen am ganzen Körper, für uns rituelle Tänze in traditionellen Gewändern aufführen, später Kunstwerke aus Muscheln, Federn oder Blumen feilbieten. 40 Busse erwarten die Passagiere der Artania, die meisten haben Ausflüge ins Hochland gebucht, andere dürfen im Dorf Saroa an dem Tanzfest Sing-Sing teilhaben. Erschöpft,
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ie Decks der Artania sind heute menschenleer, die meisten Passagiere noch unterwegs auf der zauberhaften Insel. Die Fitten unter ihnen erklommen die 721 Stufen des Mount Tapyas, sie erzählten später von einem wunderbaren Sonnenuntergang. Kreuzen werden wir morgen in der Celebessee, übermorgen den Äquator überqueren (Taufe natürlich inbegriffen), bevor wir am Freitag und Samstag die beiden Molukken-Inseln Ambon und Ternate besuchen werden, die erste katholisch, die andere vorwiegend muslimisch. In Ternate erreichen wir nach nur wenigen Minuten die Innenstadt, in der ein kolonialer Sultanspalast und eine Sultansmoschee auf das ehemalige Sultanat hinweisen. Die katholische Kirche, an der wir vorbeikommen, ist aus schwarzem Lavastein gebaut. Auch in Ambon trifft man direkt in der Nähe des Hafens auf zwei geschichtsträchtige, reizvolle Moscheen. In der Altstadt tauchen wir ein ins quirlige indonesische Alltagsleben
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ARTANIA° Australien
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Verbindung zur Erde – weitergetragen. Auch habe man früher die einzelnen Stämme durch die Malereien auf ihren Körpern identifiziert, erfahren wir. Vor dem Auslaufen kommt eine weitere Gruppe von Aborigines an Bord. Sie führt, weiß bemalt am ganzen Körper, rituelle Tänze auf. Der harte Kampf der ansonsten kultivierten Reisenden um die besten Fotografierplätze ist da vorprogrammiert. Einige der Einheimischen weisen später ihr Publikum in das Spielen des Didgeridoos ein. Das Instrument war ursprünglich ein langer, von Termiten ausgehöhlter Baumstamm. Spektakuläre Klangvariationen lassen sich ihm je nach Zungenposition entlocken. Am Tag zwei in Cairns haben wir einen Ausflug aufs Inselchen Green Island gebucht, um so nahe wie möglich an das Great Barrier Reef zu kommen, das die Liste der 16 Weltnaturerben der UNESCO auf dem fünften Kontinent anführt. Dieses weltweit größte zusammenhängende Korallengebiet zieht sich 2000 Kilometer weit an der Küste entlang und gilt als eine der artenreichsten Regionen der Erde, erklärt unser Guide. Die Koralleninsel Green Island ist ein Paradies, dessen
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aber glücklich kehren die Gäste später auf ihr Schiff zurück. „Erholung auf See“ ist anderntags das Motto. Die Artania kreuzt in der Korallensee. Ein tropisches Buffet mit Früchten, frisch vom Markt in Ternate, sorgt für gute Laune, der Aerobic-Kurs am Pool mit der sympathischen Schweizer Trainerin Silvia sowieso. Endlich erreichen wir den ersten australischen Hafen dieser Reise, Cairns im Norden von Queensland, wo zwei Naturwunder aufeinandertreffen: das Great Barrier Reef und der tropische Regenwald. Es ist unglaublich heiß hier. Kein Wunder, dass es die meisten Gäste morgens erst einmal zum Schwimmen in der – allerdings whirlpoolheißen – Lagune zieht. Die Hitzeresistenten unter ihnen machen den Ausflug zum Tjapukai-Kulturpark, um auf die Nachkommen der Ureinwohner Australiens zu treffen. Dort erfahren die Passagiere viel über die Aborigines und deren indigene, bereits vor 40.000 Jahren entstandene Kultur. Die werde heute noch in „Bodyart“ und Tänzen – in die Luft gestreckte Arme symbolisieren Vögel, stampfende Füße sind die
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Wonnen allerdings überschaubar sind – Schnorcheln in der Umgebung des Außenriffs ist leider in der jetzigen „wet season“ nur in Moltopren-Vermummung von Kopf bis Zeh möglich. Vor den extrem gefährlichen Würfelquallen wird auf Schildern an den Ufern gewarnt. Keiner von uns, sagt auch der nette Mitarbeiter am InfoSchalter, würde um diese Jahreszeit ungeschützt ins Meer gehen. Wir beschränken uns auf die Fahrt mit dem Glasbodenboot. Entschieden sicherer offenbart der Glasboden uns die Wunderwelt im türkisfarbenen, klaren Wasser unter uns mit Fischen aller Arten, Korallen und Schildkröten.
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ach der Rückkehr von Green Island sitzen wir auf unseren „Logenplätzen“ in der Phoenix Lounge und sehen unzählige Sunset CruiseKatamarane in den Sonnenuntergang fahren. Die zu uns Touristen so freundliche Stadt verabschiedet sich Punkt sieben von uns mit Glockenschlägen ihres Uhrturms. Der Drink des Tages heißt – natürlich – „Flying Kangaroo“. Wir freuen uns auf das beschauliche Townsville, so genannt nach dessen Stadtgründer. Ziel ist für die meisten ein Besuch des Reef HQ Aquarium an der Flinders Street. Uns erwartet dort ein „Taucherlebnis“ ohne Schnorchel und Sauerstoffflasche. Durch einen Plexiglastunnel gelangt man in eine betörende Unterwasserwelt, in der es vor Haien, Rochen und farbenfrohen Fischen nur so wimmelt. In riesigen Aquarien wird das Ökosystem des Great Barrier Reef mit einer Vielzahl von lebenden Korallenstöcken dargestellt. Der stressfreie schöne Tag an Land wird beendet durch ein ebenso wunderbares Klavierkonzert mit einem Pianisten-Duo. Elzbieta Kalvelage, Klavierprofessorin an der Musikhochschule Köln, und ihr Partner Mihaly Barabas, Kenner der balinesischen Gamelanmusik übrigens, nehmen die Zuhörer mit auf eine Zeitreise durch mehrere Jahrhunderte Musikgeschichte. Heute ist Chopin „dran“, und die Passagiere diskutieren später noch beim Mitternachtssnack, ob der Komponist denn eigentlich Pole oder Franzose gewesen sei. Ein weiteres Konzert am nächsten Tag macht diese Reise, die für viele Passagiere von einem abschließenden Besuch der Sydney Opera gekrönt wird, noch mehr zu einer Kreuzfahrt für Musikfreunde. Unter dem Operetten-Motto „Ich lade gern mir Gäste ein“ verbindet die Sopranistin Magdalena Hermann wohltönend, sympathisch und unprätentiös Musik mit Poesie. Während die Sonne blutrot hinter den raumhohen Fenstern der Phoenix Lounge kitschig-schön im Meer versinkt, denkt man: Das erlebt man nur auf Kreuzfahrten, dass die Künstlerin singend einen Passagier zum WienerBlut-Walzertanzen überredet! Brisbane erwartet uns und ein längst überfälliger Besuch eines australischen Tierparks, denn das Strei-
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cheln von Koalas und Füttern von Kängurus steht natürlich ganz oben auf der Liste aller Passagiere. Endlos lange dauert anscheinend das Einlaufen in Brisbane mit seinen weißsandigen Küstenabschnitten und den Wäldern, die nahe bis ans Meer reichen. Hier in der Stadt im australischen „Sunshine State“ – die Einheimischen halten das angenehme Klima für das beste der Welt – ist es trotz Regenzeit nach wie vor sehr warm und trocken. Perfekt für den Besuch des Lone Pine Koala Sanctuary, Australiens ältestem und größtem Koala-Gehege. Als wir nach kurzer Busfahrt entlang vieler Parks diese Aufzuchtstation erreichen, steht eine lange Schlange von Tierfreunden vor dem Koala-Bereich. Alle wollen eines der 120 knopfäugigen Beuteltiere auf den Arm nehmen. Eine Mitarbeiterin klärt uns darüber auf, dass Koalas keineswegs zur Spezies der „Bären“ gehören und dass sie bis zu zehn Jahre alt werden in der Wildnis und 14 Jahre in Gefangenschaft. Und dass jene spezielle „Diät“ aus Eukalyptusblättern sie dazu befähige, bis zu 20 Stunden zu schlafen. Auf dem Weg zu den Kängurus kommen wir an recht angriffslustigen Emus vorbei, an trägen Wombats, die man die Höhlen grabenden „Bulldozer“ des Buschs nennt. Wir sehen riesige Warane (hinter Gittern) und Tasmanische Teufel (vorsichtshalber hinter Glas), deren Ohren in Erregung blutrot werden sollen – daher ihr Name. Die Kängurus allerdings liegen müde und augenscheinlich sehr, sehr satt unter schattigen Bäumen und wollen anstatt Futter von den vielen asiatischen Touristen nur noch ihre Ruhe haben.
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in Seetag noch liegt vor uns zum Abschiednehmen vom Schiff, und ein kulinarisches Highlight erwartet uns heute Abend: ein landestypisches „Down Under“-Fünf-Gänge-Menü, mit Liebe zum Detail von Chefkoch Jörg Schwab kreiert. Es ist kostenfrei, aber es passt eben nur eine begrenzte Zahl von Passagieren in die liebevoll dekorierte Bodega Bar. Das Surf ’n’ Turf-Menü, das unter anderem aus Känguru-Teriyaki und Krokodil-Knusperrolle besteht, wird natürlich begleitet von Weinen aus dem australischen Barossa Valley. Die umsichtige Supervisorin des Abends, Gülten Cebeci, normalerweise die gute Seele des „Lido“-Restaurants, hat mal wieder das Unmögliche möglich gemacht und für zusätzliche Sitzplätze in der völlig ausgebuchten Bodega Bar gesorgt. Anderntags scheint das Schiff wie ausgestorben. Wir liegen über Nacht in Sydney! Und alle scheinen in der trubeligen Stadt mit dem tollen Naturhafen und seinem berühmten Bondi Beach unterwegs zu sein. Schon um sechs Uhr morgens kam der Lotse an Bord. Wenig später, pünktlich bei Sonnenaufgang, passieren wir die Oper und die Harbour Bridge, im Volksmund liebevoll „Kleiderbügel“ genannt. Ob der Hyde Park mit seinen
CHINA
Hongkong 0
Manila Coron
1000 km
PHILIPPINEN
Pazifischer O zean
Kota Ternate
PA P U A NEUGUINEA
Ambon INDONESIEN
Molukken
Port Moresby Cairns Townsville
AUSTRALIEN
Brisbane
Entdeckerinseln und zauberhafte Meereswelten Das Beste von Hongkong und tropische Traumziele auf dem Seeweg nach Sydney. HONGKONG Aus der ehemaligen Kronkolonie ist eine Handelsmetropole und ein Mekka für Shoppingfans geworden. Mit 7,3 Millionen Einwohnern weist das Stadtgebiet eine der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit auf.
MANILA Sydney
Wasserspielen, vor dem soeben ein Brautpaar posiert, die wuchtige St. Mary’s Cathedral oder all die viktorianischen Gebäude in der Nähe, alles hier sieht „very British“ aus, stellen wir beim Landgang fest. Am frühen Abend ist unser Ziel Sydneys aufregendstes Bauwerk, die Sydney Opera. Es ist ein Komplex aus Theater, Opernhaus und Konzertsaal, das nach Fertigstellung zehnmal so teuer wurde wie geplant. Zu Füßen des Gebäudes trifft sich anscheinend abends die gesamte Bevölkerung der Stadt, um „portside“ einen Sundowner zu sich zu nehmen. Wir haben Premierenkarten für den heutigen Abend ergattert. In dem überraschend klein und schlicht gehaltenen Joan Sutherland Theatre, in dem nur Opernaufführungen stattfinden, erleben wir Schostakowitschs Oper „Die Nase“. Eine überaus unterhaltsame deutsche Produktion, die man übrigens auch in der Berliner Komischen Oper sehen kann. Die Besetzung: multikulti, so wie die aus allen Erdteilen eingewanderten Einwohner Sydneys. Das Publikum dieser Premiere mit ihrer bombastischen Klangkulisse und dem satirischem Bühnengeschehen: vorwiegend Einheimische. Kein Husten während der zweistündigen Vorstellung. Alles cool, alles entspannt, genau wie draußen vor dem Opernhaus, wo es innerhalb der gewaltigen Arkaden neben dem Wasser auch noch um Mitternacht von Menschen nur so wimmelt. Für uns die Erinnerung an den wunderschönen letzten Abend einer Kreuzfahrt, die spektakulär mit einer „Symphony of Light“ in Hongkong begann, die die Passagiere zu den unglaublichsten Naturschönheiten führte, die man sich denken kann, und die hier in Sydney mit Blick auf die mit Lichterpracht illuminierte Harbour Bridge ihren unvergesslichen Abschluss hatte. Text: Dagmar Zurek
Das multikulturelle Manila wurde auch das „Paris des Ostens“ genannt bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Das riesige Ballungszentrum entstand 1975 durch die Zusammenlegung von 17 Städten.
CORON Auf Busuanga Island befindet sich mit Coron die größte Ortschaft der Calamian-Inseln und das Wirtschaftszentrum des Archipels. Durch die vielen Wracks japanischer Kriegsschiffe vor der Insel wurde sie zu einem Hotspot für Wracktaucher.
MOLUKKEN Zu den Molukken gehören mehr als 1000 der über 17.500 Inseln Indonesiens. Auf der nördlich gelegenen Vulkaninsel Ternate wächst der „Afo“, der älteste Gewürznelkenbaum der Welt. Das gebirgige Ambon liegt im Süden der Molukken und verfügt über eine reizvolle Altstadt. Die originellsten Souvenirs sind die Kora Kora, Schiffsmodelle aus Gewürznelken.
PAPUA-NEUGUINEA Drei Viertel des Landes sind mit dichtem Regenwald überzogen. In der Hauptstadt Port Moresby findet man eine Mischung aus Kolonialbauten und bunten Häusern der Einheimischen, die vorwiegend zum Stamme der Motu gehören. Das Hochland gehört zu den am dichtesten besiedelten Gebieten im Pazifik.
CAIRNS Eine Fahrt mit der Kuranda Scenic Railway durch 15 Tunnel des
Urwalds gehört zu jedem Besuchsprogramm, wie auch ein Besuch des Tjapukai Aboriginal Cultural Park. Die Stadt, Ausgangspunkt für Ausflüge zum Great Barrier Reef, verfügt über eine großzügig angelegte, von gefährlichen Meerestieren befreite Schwimmlagune.
TOWNSVILLE Im kulturellen Mittelpunkt NordQueenslands verspürt man noch viel von der Eleganz vergangener Kolonialzeiten, vor allem in der historischen Flinders Street. Dort befindet sich auch das Reef HQ, das vermutlich größte KorallenriffAquarium der Welt. Salzwasserkrokodile hautnah erleben kann man im Billabong Sanctuary.
BRISBANE Das grüne „Brizzi“, wie die Hauptstadt von Queensland genannt wird, ist ein beliebter Ferienort. Mit den kostenfreien City-Loop-Bussen kann man bequem die Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken. Dazu gehört vor allem das Queensland Cultural Center. Tierfreunde können das Lone Pine Koala Sanctuary besuchen.
SYDNEY Australiens heimliche Hauptstadt, einst Sträflingskolonie, ist heute eine der vitalsten Metropolen weltweit. Mehr als 140 Nationalitäten sind hier beheimatet. Als Architekturikone gilt das Opera House mit seinen aufgeblähten Keramik-„Segeln“. Mit einer Fähre vom Circular Quay aus lässt sich die Stadt am besten erkunden. Joggen und Papageien füttern kann man in den Royal Botanic Gardens.
LESETIPP Philippinen, Lonely Planet, 24,99 Euro 5/2018
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Wenn auf die Passagiere in den Häfen asiatische Sehenswürdigkeiten warten, sie die Architektur-Ikonen Sydneys oder ein Weltnaturerbe besuchen können, sind die Decks der Artania menschenleer.
Die Panorama Lounge Pazifik ist ein beliebter Logenplatz über dem Meer. Hier trifft man sich zu einem gemütlichen Plausch.
Auch das gehört zu einer richtigen Kreuzfahrt: Die Cocktails, von Experten gemixt, sind abgestimmt auf die jeweilige Destination.
Das „Lido Buffet“-Restaurant ist eines der drei Bordrestaurants mit freier Tischwahl und langer Öffnungszeit.
„Willkommen zu Hause!“ ist der Slogan, mit dem man in komfortablen Außenkabinen über die Weltmeere reist.
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SCHIFFSTEST
Ankommen und sich wohlfühlen wie zu Hause Die ARTANIA ist eine schwimmende Oase mit Verwöhnprogrammen in einer angenehmen Umgebung. SCHIFF Die Artania präsentiert sich traditionell-klassisch und auch kosmopolitisch-modern als ein gutes Komforthotel. Die mit liebevollen Akzenten versehene Einrichtung strahlt gleichermaßen Eleganz wie auch ein wohnliches Ambiente aus. Das Schiff spricht ein Publikum an, das in guter Gesellschaft inmitten einer gemütlichen Umgebung reisen möchte. Die Artania wurde im Jahre 1984 als Royal Princess für den englischen Markt gebaut und befuhr mehr als zwei Jahrzehnte für die Reederei P&O Cruises die Weltmeere. Im Jahre 2014 wurden alle Bereiche des Ozeanliners umfassend renoviert. Der Bekanntheitsgrad des Schiffs und seiner Crew ist in Deutschland sehr groß, seitdem die an Bord gedrehte TV-Dokumentationsserie „Verrückt nach Meer“ in den Programmen der ARD ausgestrahlt wird.
REEDEREI Die Kreuzfahrtflotte der in Bonn beheimateten Reederei Phoenix Reisen umfasst neben der Artania noch das Flaggschiff Amadea, die Albatros und die Deutschland. Außerdem sind weltweit mehr als 40 Fluss- und Küstenschiffe auf Wasserstraßen und an malerischen Küsten eingesetzt. 2019 wird die Prinsendam, dann unter dem Namen Amera, für Phoenix Reisen in See stechen.
FAHRTGEBIET Die Artania ist in den kommenden Monaten in Europa entlang den mediterranen und atlantischen Küsten unterwegs, ebenso wird sie Destinationen in der Karibik, im Mittelamerika, an der amerikanischen Westküste und die Küsten Südamerikas bereisen.
KABINEN Es gibt hier ausschließlich Außenkabinen, viele davon mit privater
Veranda. Die Kabinengrößen variieren je nach Kategorie von 16 bis zu 50 Quadratmeter für die Suiten mit separatem Wohnund Schlafbereich. Zur Einrichtung in den Kabinen gehören ein Sat-TV mit interaktivem Bordprogramm, eine Klimaanlage, Kühlschrank mit Minibar, Safe und Fön. Die Bäder sind entweder mit Dusche oder Badewanne ausgestattet.
GASTRONOMIE Die zwei gleichwertigen MenüRestaurants, je nach Belegung mit einer oder zwei Tischzeiten, offerieren freie Tischwahl. Außerdem steht das „Lido Buffet“-Restaurant den Gästen zur Verfügung. Tischweine und Säfte sind mittags und abends inkludiert im Reisepreis wie auch der Mitternachtssnack. Auf Wunsch werden Frühstück, Getränke und kleine Gerichte auf die Kabine serviert. Beliebte Treffpunkte für die Gäste sind die sieben Bars und ein Nachtclub. Die Nebenkosten bleiben überschaubar wegen äußerst günstiger Getränkepreise.
SERVICE Der Service ist unaufdringlich, und alle Mitglieder der gut Deutsch sprechenden Crew sind sehr freundlich und entgegenkommend. Trinkgelder sind freiwillig, aber empfohlen werden bei Zufriedenheit 5 Euro pro Person und Tag. Bewohner der gehobenen Suitenkategorien kommen in den Genuss von Gold- beziehungsweise Silver-Service, der u. a. tägliche Kanapees am Nachmittag beinhaltet. Eine Wäscherei und ein Waschsalon zur Eigennutzung befinden sich an Bord sowie ein Hospital mit in der Regel zwei deutschen Ärzten.
Friseursalon sowie ein Fitnessraum mit vorwiegend kostenlosen täglichen Kursprogrammen. Personal Training gegen Gebühr. Meerwasser-Außenpool. Die Rundumpromenade kann zum Walken und Joggen genutzt werden.
arkade findet man ein großes Angebot vor, das sich von Schmuck über Kosmetika, Souvenirs und Drogerieartikel bis hin zu exklusiver Damen- und Herrenmode erstreckt.
BORDPROGRAMM
Mit sportlich-eleganter Kleidung ist man auf Kreuzfahrten mit der Artania immer gut angezogen. Es gibt keine feste Kleiderordnung. Empfohlen wird bei Kapitänsempfängen und Galaabenden, deren Anzahl sich nach der Länge der Kreuzfahrt richtet, ein dunkler Anzug und ein Cocktailkleid.
Zu jeder Tageszeit kann man an Bord zahlreiche Unterhaltungsangebote nutzen. In der ShowLounge werden anspruchsvolle Abendunterhaltungen mit der Artania-Bordband und einem Künstlerensemble aus MusicalSängern und -Tänzern angeboten. Lektorate, Lesungen, Konzerte und Seminare aus den Bereichen Kunst, Gesundheit und Computer runden das Programm ab. Auch VarieteeKünstler unterhalten die Gäste. Regelmäßig werden im Bordkino Filme aufgeführt.
AUSFLUGSANGEBOT Immer auf hohem Niveau, bezahlbar und begleitet von meist deutschsprachigen Reiseleitern, sind die vielseitigen, organisierten Landausflüge der Artania. Experten zum Zielgebiet bereiten die Gäste umfassend auf den Landgang vor. Jedem Passagier werden noch vor seiner Abreise zur Planung seiner Landgänge speziell für die Kreuzfahrt konzipierte Reiseführer zugeschickt.
PUBLIKUM
SPORT & WELLNESS
Die Gäste sind vorwiegend Paare im besten Alter und reisen aus deutschsprachigen Ländern an. Sie sind anspruchsvoll, gut situiert, generell weit gereist. Man bevorzugt eine gute Küche und hochwertige Abendunterhaltungen. Die meisten Mitreisenden sind treue Repeater, die fast ausschließlich mit der Artania ihre Seereisen unternehmen.
Zur Spa- und Wellnesslandschaft gehören eine Sauna mit Ruheraum, ein Beauty- und ein
In den Boutiquen der Shopping-
SHOPPING
DRESSCODE
PREISNIVEAU Ab ca. 80 Euro pro Person und Tag. Durchschnittlich über 100 Euro pro Person und Tag.
★★★★
ARTANIA Stärken: - Der freundliche und persönliche Service - Eine abwechslungsreiche, exquisite Küche - Die spezielle Routen- Auswahl Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 1200 Crew: 510 Baujahr: 1984, regelmäßige Renovierungen. Letzter Werftaufenthalt 2014 Flagge: Bahamas BRZ: 44.500 Länge/Breite: 231 m/29 m
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Nach 56 Jahren auf den norwegischen Hurtigruten war seine aktive Einsatzzeit 2012 vorbei. Vorerst. Denn unter der Regie von Vestland Classic Cruises erlebt das ehemalige Postschiff Nordstjernen nun eine neue Bl체te. 46 째azur.de
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Postschiff
auf Abwegen
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Norwegen grüßt Dänemark: Passagiere der Nordstjernen vor ihrer Hafenrundfahrt mit dem Traditionsschlepper Jakob im Hafen von Århus.
Das Wohnviertel „Isbjerget“ ist in Århus an der Stelle des ehemaligen Industriehafens im Norden der Stadt entstanden.
Auf dem holzbeplankten Bootsdeck der Nordstjernen kommt noch immer Postschiff-Romantik auf.
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Fåborg am Abend. Die Idylle einer dänischen Kleinstadt zur blauen Stunde ist etwas, das die großen Kreuzfahrtschiffe unserer Tage nicht bieten können.
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Entschleunigung: Eine Tagesfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal ist ideal, um sich auf dem Achterdeck Ruhe zu gönnen.
Rapsfelder sorgen auf beiden Seiten des Nord-Ostsee-Kanals für ein farbenfrohes Panorama.
Der Museumszug der „Sydfyenske Veteranjernbane“ lässt in Fåborg Eisenbahngeschichte lebendig werden.
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roße Schiffe – großer Aufwand, kleine Schiffe – kleiner Aufwand. Skandinavisch liberal geht es im dänischen Århus zu, wo die Nordstjernen auf uns wartet. Ein Kreuzfahrtterminal gibt es hier nicht, nicht einmal ein Begrüßungszelt auf dem Kai. Zäune oder Hafentore schon gar nicht, auch keine Gepäckscanner weit und breit. Nur das kleine Schiff mit dem schwarzen Rumpf und dem charakteristischen zylinderförmigen Schornstein und dessen Gangway. Nach seinem Namen wird man erst an Bord gefragt. Ein kleiner Tisch steht dazu in der Eingangshalle, in der früher einmal das Gepäck derjenigen Hurtigruten-Gäste verstaut wurde, die nur von einem Hafen zum nächsten gefahren sind. Die Dame hinter dem Tisch zaubert meine Schlüsselkarte hervor, händigt mir die Bordkarte aus, lässt mich das Ganze quittieren, und schon bin ich eingecheckt. Wenn nur jede Kreuzfahrt so unbürokratisch beginnen würde. „Hallo, Kai!“ Auch die Begrüßung durch die Bordreiseleiterin ist ebenso persönlich wie herzlich, auch wenn wir uns durch einen vorherigen Besuch an Bord bereits kennen. „Wir haben noch einen Platz auf der Jakob frei, kommst du mit?“ Die Jakob ist ein historischer Hafenschlepper und seine Hafenrundfahrt in Århus eigentlich bereits vorab ausverkauft gewesen. Wegen der großen Nachfrage unternimmt sie nun aber zwei Touren statt einer. Mit historischen Fahrzeugen, egal, ob Wasser oder Schiene, rennt man auf der Nordstjernen offene Türen ein. Außerdem legt die Jakob, Baujahr 1943, praktischerweise gleich neben dem mittlerweile 61 Jahre alten Postschiff ab. Schnell das Gepäck verstaut, die Gangway runter und 50 Meter weiter rauf auf den Schlepper. Die Hafenrundfahrt erweist sich als Glücksfall, denn die zweitgrößte Stadt Dänemarks hat sich am Hafen in den letzten Jahren gewaltig verändert. Die Werft ist 2007 pleitegegangen, die alten Kräne stehen noch, auf dem Gelände haben sich neue Firmen angesiedelt. Die Fährlinie nach Kalundborg ist 2013 eingestellt worden, und auch zur Insel Samsø gelangt man längst nicht mehr über Århus, sondern über den kleinen Hafen Hou südlich der Stadt. Selbst die Schnellfähren nach Seeland will man aus dem City-Hafen von Århus weg haben. Woher der Wind stattdessen neuerdings weht, wird bei der Hafenrundfahrt aber ebenso deutlich. 2017 war Århus „Europäische Kulturhauptstadt“, weshalb neben dem Kreuzfahrtanleger die 2015 eröffnete Bibliothek „Dokk1“ die Blicke auf sich zieht. Sie ist öffentliche Bücherei, Kulturzentrum, Konzerthaus, Tagungsort und Bürgeramt in einem. Gleich neben ihr gemahnt noch das alte „Toldboden“ (Zollhaus) mit seiner zeitlos schönen Backsteinarchitektur
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an die Vergangenheit, doch auch hier sind längst Immobilienbüros, eine Außenstelle der Universität und ein Restaurant eingezogen. Die auch optisch markanteste Veränderung der Waterfront ist allerdings „Isbjerget“, ein komplett neuer Stadtteil, den man im Osten der Stadt aus dem Boden gestampft bzw. dem Kattegat abgerungen hat. Die futuristisch anmutenden Hochhäuser sollen in Form und Farbe an Eisberge erinnern und beherbergen sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen. Gebaut wird übrigens weiterhin, auch dieser Stadtteil ist also „Work in Progress“ – eine Stadt im Umbruch. Als wir zur Nordstjernen zurückkehren, ist der Abend bereits weit fortgeschritten, doch zum Glück legt das Schiff erst gegen Mitternacht ab. Dafür ist jetzt endlich Zeit, die eigene Kabine zu inspizieren. Innenkabine Nr. 286 ist klein, aber das weiß man bei diesem Schiff vorher. Wer im Jahr 1956 von Bodø nach Tromsø fuhr, brauchte eben nicht viel Platz. Das Bad mit Dusche ist sogar Luxus, denn selbst darüber verfügten in den 1950er und 1960er Jahren längst nicht alle Kabinen auf den Hurtigruten-Schiffen. Allerdings gibt es keinen Föhn, kein Duschgel und kein Shampoo, man reist also besser mit einer gut gefüllten Kulturtasche an. Und die Klotür geht immer wieder von alleine auf – oder ist hier etwa Bordgeist Ernst zugange? Dieser soll seit dem Bau des Schiffs, als ein Werftarbeiter unter Deck unglücklich den Tod gefunden hat, an Bord spuken, führt jedoch nichts Böses im Schilde. Außerdem riecht die Kabine muffig, ein bisschen nach alter Jugendherberge. Doch auch dies bringt vermutlich das fortgeschrittene Alter mit sich. Die Trittleiter zum Oberbett steht immer im Weg und dient mitten im Raum als Stolperfalle, und wenn man im Bett zu schnell den Kopf hebt, holt man sich eine Beule an der Bettlampe. Wer sich auf diesem Schiff im Laufe der Reise nicht mindestens einmal etwas stößt, ist entweder Akrobat oder ein Hobbit.
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afür darf man als Passagier auf einem kleinen Schiff wie diesem Bereiche betreten, die einem auf den großen Pötten nicht zugänglich sind. Das Vorschiff zum Beispiel. Hier wird bei Costa & Co. entweder gearbeitet, wenn das Schiff an- oder ablegt, oder es dient als Rückzugsort für die Mitglieder der Besatzung, wenn diese einmal eine Minute frei haben. Nicht so auf der Nordstjernen. Als um 23.45 Uhr ein gewaltiges Zittern und Rumpeln durch das Schiff geht, nachdem unüberhörbar der Motor angeworfen wurde, wird zwar auch hier gearbeitet. Wenn man dabei aber nicht im Weg steht, darf man das Ablegen und das Auslaufen aus dem Hafen aus der Leonardo DiCaprio-Perspektive verfolgen. Nachdem auch die Gangway mit Hilfe des Bordkrans in ihre „Schlafposition“ geschwenkt worden ist, wünscht der Festmacher auf dem Kai noch „God Tur“, und dann
Ein neues Panorama: Neben der Cap San Diego ragt in Hamburg die Elbphilharmonie in die Höhe.
erkennt man seine Mitreisenden und die Crew-Mitglieder auch ohne Mühe wieder. Wobei die treuesten Anhänger des Schiffs, die mit ihrer „Stjerna“ teilweise schon in den 1970er und 1980er Jahren unterwegs gewesen sind, an Bord eine eingeschworene, fast religiöse Gemeinschaft bilden. Natürlich kennt man sich auch aus dem Hurtigruten-Forum, in welchem untereinander kleinste Details zu den Reisen und zur Historie des Schiffs ausgetauscht werden. Im Restaurant bekommen die „Foris“ daher auch ihren eigenen Tisch. Die Besatzung dankt derlei Hingabe mit skandinavischer Liberalität. So stehen nicht nur die Büros des Hotelmanagers und der Reiseleiterin den ganzen Tag lang offen. Auch die Tür zur Crew-Messe ist meist sperrangelweit geöffnet, so, als wäre man als Passagier jederzeit eingeladen, sich dazuzusetzen. Ist man ja vielleicht sogar. Ausprobiert haben wir es allerdings nicht.
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ls die Passagiere am nächsten Morgen frühstücken, befindet sich die Nordstjernen bei Nieselregen querab Fredericia am Eingang des Kleinen Belts. Das kurvige Fahrwasser trennt Jütland von Dänemarks zweigrößter Insel Fünen und ist, wie schon die vor ein paar Tagen angelaufenen Häfen in Norwegen, zu eng und zu flach für die großen Kreuzfahrtschiffe. Wassertiefen von weniger als zehn Metern treiben dem Kapitän hier angeblich Schweißperlen auf die Stirn, immerhin ist dieser aus dem Geirangerfjord (260 Meter), dem Lysefjord (500 Meter) und dem Sognefjord (1300 Meter) ein Vielfaches davon gewohnt. Der Tiefgang der Nordstjernen beläuft sich allerdings auf 4,50 Meter, da ist auch im „Trichter“, der bei Fredericia den Eingang zum Kleinen Belt markiert, jederzeit genügend Wasser unter dem Kiel. Lange bevor an mächtige stählerne Brücken zu denken war, wurde zwischen Fredericia und dem kleinen Örtchen Strib auf der anderen Belt-Seite bereits 1872 eine der ersten Eisenbahnfährlinien Europas eröffnet. Bis zu fünf Schiffe gleichzeitig bedienten damals die 2,3 Kilometer lange Verbindung, die über Jahrzehnte eine der wichtigsten Verkehrsadern Dänemarks darstellte. Erst 1935 wurde der Bahnfährverkehr eingestellt, als weiter südlich die Kleine Belt-Brücke in Betrieb genommen wurde. Diese heißt heute allerdings „Gamle Lillebæltsbro“, denn auch sie war dem immer stärker zunehmenden Verkehr irgendwann nicht mehr gewachsen. 1970 baute man daher in Middelfart eine neue Brücke über den Kleinen Belt, die „Ny Lillebæltsbro“. Die Nordstjernen passiert zunächst den alten Leuchtturm von Strib und fährt dann unter den beiden Belt-Brücken hindurch – natürlich lässt sich dieses Ereignis kaum einer an Bord ent-
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dreht die Nordstjernen ihren Bug in Richtung Hafenleuchtturm. Das dauert eine gefühlte Ewigkeit, aber so ein Postschiff ist mit nur einer Schraube und ohne Bugstrahlruder eben nicht so wendig wie ein moderner Schlepper. Auch setzt mit dem Auslaufen aus Århus ein monotones Vibrieren und Poltern ein. Auf dem ehemaligen Postschiff ist das völlig normal und bildet sogar eine wohlige Geräuschkulisse zum Einschlafen. Was sich an diesem Mai-Abend in Århus auf den Weg in Richtung Dänische Südsee macht, ist die meiste Zeit seines Lebens ein Arbeitstier gewesen. 1956 in Hamburg gebaut, versah die Nordstjernen bis 1994 durchgehend Dienst auf den Hurtigruten, jener elftägigen Rundreise entlang der norwegischen Küste, im Rahmen derer die Schiffe nicht weniger als 35 größere und kleinere Küstenhäfen anlaufen. Tagein, tagaus, jahrein, jahraus, rund um die Uhr. Anfangs streng in zwei Klassen getrennt, wurde diese Aufteilung an Bord bei einem Umbau 1982 aufgehoben, und auch eine neue Maschine bekam die Nordstjernen in jenem Jahr. Ab 1994 unternahm das Schiff im Sommer immer häufiger Kreuzfahrten in Spitzbergen, seine letzte Reise in Hurtigruten-Regie trat es jedoch erst 2012 an. Im stolzen Alter von 56 Jahren wechselte es da noch einmal den Besitzer. Haupteigentümer war nun die ebenfalls norwegische Reederei Vestland. Und die hatte viel vor mit dem inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Schiffsklassiker, konnte dieser doch insbesondere in Norwegen und Deutschland auf eine treue Anhängerschar zählen. So waren für die Nordstjernen bereits 2014 internationale Kreuzfahrten in Nord- und Ostsee geplant, zunächst blieb es jedoch bei innernorwegischen Reisen. Im Mai 2017 war es tatsächlich so weit, dass Vestland Classic Cruises mit seinem kleinen Flaggschiff erstmals international in See stechen konnte. Bevor wir das Schiff in Århus bestiegen, hatte es, von Bergen kommend, bereits Flåm, Fjærland, Balestrand, Stavanger und Farsund besucht. „Nordischer Frühling“ hat die Reederei diese Reise getauft, und insbesondere Fjærland, Balestrand und Farsund sucht man auf den Routenplänen der großen Kreuzfahrtschiffe vergeblich. Hier kann ein ehemaliges Hurtigruten-Postschiff den Vorteil seiner überschaubaren Größe ausspielen, denn für die Mega-Kreuzfahrer unserer Tage sind diese Häfen viel zu klein. In Fjærland überstieg die Einwohnerzahl von ca. 300 im Übrigen auch nur knapp die Zahl der Passagiere, die das Schiff mit Heimathafen Bergen mitgebracht hatte (86). Demgegenüber stehen gerade einmal 25 Mann Besatzung. Die Nordstjernen ist also nicht nur ein Schiff der kurzen Wege, sondern nach spätestens zwei Tagen
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Ein Besuch im Maschinenraum ist auf einem kleinen Schiff wie der Nordstjernen mit Anmeldung kein Problem.
gehen. Für den Außenstehenden mag diese Szene skurril wirken, immerhin ist auch unser Postschiff mit Baujahr 1956 altersmäßig eher bei den gemütlichen Dampfeisenbahnfähren aus Opas Zeiten angesiedelt als bei dem stählernen Ungetüm, das die vergleichsweise moderne Hängebrücke aus dem Jahr 1970 darstellt. Um nicht bereits mitten in der Nacht am Eingang des Kleinen Belts anzukommen, hatte Kapitän Reidar Berge mit 7 bis 8 Knoten Fahrt bisher übrigens einen Schongang eingelegt. Nach Fåborg, unserem heutigen Zielhafen, geht es am Ausgang der Meerenge jedoch wieder mit normaler Geschwindigkeit von 13 bis 14 Knoten. Und wenn sich dabei plötzlich in der Cafeteria ein Rattern diffuser Herkunft einstellt, wird dieses kurzerhand durch einen beherzten Klaps eines Besatzungsmitglieds gegen die Fensterverkleidung behoben. Auch hat zu diesem Zeitpunkt bereits das „Deko-Team MS Nordstjernen – Aktion 17. Mai“ seine Arbeit aufgenommen. Das klingt ein wenig nach „Manifest des 17. Parteitags der Kommunistischen Partei der Sowjetunion“ und wird tatsächlich mitunter auch mit ähnlich großer Hingabe betrieben, ist am Ende aber nichts weiter als ein Zirkel Freiwilliger, der sich dem Ziel „Unser Schiff soll noch schöner werden“ verschrieben hat. So jedenfalls steht es im Tagesprogramm, denn der morgige 17. Mai ist natürlich nicht irgendein Tag an Bord. Es ist der norwegische Nationalfeiertag, und der wird nicht nur auf norwegischem Boden, sondern auch auf Schiffen unter norwegischer Flagge gebührend gefeiert. Darüber hinaus hat sich für morgen auch noch hoher Besuch angekündigt: In Kiel-Holtenau oder Brunsbüttel will der Eigner der Nordstjernen an Bord kommen, und nicht zuletzt ihn will man beeindrucken. Immerhin hängen auch weitere internationale Kreuzfahrten vom Erfolg der Premierenfahrt ab.
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raußen ist derweil alles grau in grau, als sich das Ex-Postschiff gegen Mittag der Stadt Fåborg nähert. Vorbei geht es an den spärlich besiedelten dänischen „Südsee“-Inseln Lyø und Avernakø, ehe die Nordstjernen im strömenden Re-gen zwischen zwei Versorgern und einer kleinen Inselfähre anlegt. Fåborg wurde bereits 1229 erstmals urkundlich erwähnt und besitzt heute eine der am besten erhaltenen historischen Altstädte Dänemarks. Zunächst jedoch steht im Rahmen eines organisierten Ausflugs eine Fahrt mit der „Sydfyenske Veteranjernbane“ auf unserem Programm. Nach der alten Eisenbahnbrücke über den Kleinen Belt begegnen wir hier zum zweiten
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Mal am heutigen Tag einem leibhaftigen Stück Eisenbahngeschichte. Im Jahr 1882 wurde die Bahnstrecke zwischen Fåborg und Ringe eröffnet, wo Anschluss nach Odense und später auch nach Nyborg bestand. Heute ist die Bahnlinie allerdings nicht mehr in Betrieb. Bereits 1962 wurde der Personenverkehr hier eingestellt und 1987 auch der Güterverkehr. Erhalten geblieben ist die Strecke aber dennoch, sodass heute ein Museumszug zumindest zwischen Fåborg und dem Städtchen Korinth fahren kann. Dieser ist mit Baujahr 1952 sogar noch ein bisschen älter als die Nordstjernen, deren Passagiere lassen sich also nicht lange bitten, den historischen Waggon zu besteigen. Während der Fahrt beschlagen schnell die Scheiben, doch dass unser Zug neben den Gleisen arglose Rehe und Fasane aufscheucht, bleibt den meisten nicht verborgen. Keine Frage: Im Süden Fünens hat sich die Natur die Bahnstrecke wieder zurückgeholt, den Verkehr auf der Insel übernehmen längst Bus und Auto. Es ist daher auch im Zug der „Sydfyenske Veteranjernbane“ vielmehr das Flair der guten alten Zeit, das die Fahrgäste verzaubert. Da werden selbst im weiter anhaltenden Platzregen im Bahnhof Korinth begeistert die Kameras gezückt, um die historische Diesellok beim Wenden im Bild festzuhalten. Um 14.30 Uhr geht es zurück nach Fåborg, für den vorgeschlagenen Spaziergang entlang der Gleise findet sich nur eine Hand voll Freiwilliger. Nass sind wir mittlerweile alle genug. Auf der Nordstjernen hat in der Zwischenzeit das Dekorationskomitee ganze Arbeit geleistet: Bei unserer Rückkehr am Nachmittag sind die Salons des Schiffs opulent mit rot-weiß-blauen Luftballons und Fähnchen geschmückt. Davon können sich alle überzeugen, die am frühen Abend zum „Briefing“ im vorderen Salon zusammenkommen, um „Anekdoten und Geschichten“ zu lauschen, wie es das Tagesprogramm verspricht. Im Vordergrund stehen jedoch die Informationen zum bevorstehenden letzten Teil der „nostalgischen Seereise von Bergen nach Hamburg“. Dessen Ablauf ist nämlich alles andere als in Stein gemeißelt. Grund hierfür ist der geplante Tagestransit des Nord-Ostsee-Kanals morgen, denn das Verkehrsaufkommen im Kanal und der technische Zustand der Schleusenkammern könnten den Zeitpunkt und die Dauer der Passage durchaus zu einem Glücksspiel machen. Legen wir wie geplant um 23 Uhr in Fåborg ab, um sofort Kurs auf Kiel zu nehmen, kann es sein, dass wir unsere Kanal-Passage bereits mitten in der Nacht antreten müssen. Hoffen wir dagegen auf die vereinbarte Schleusung um acht Uhr morgens, reicht es
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Zurück an ihrer Geburtsstätte: In Hamburg, wo die Nordstjernen 1956 bei Blohm+Voss gebaut wurde, endet die Nostalgie-Reise.
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zwar, wenn wir Fåborg erst nachts verlassen. Riskieren damit allerdings auch, dass wir längere Zeit warten müssen, ehe unser Schiff die meistgenutzte künstliche Wasserstraße der Welt befahren darf – und dass sich unsere Ankunft in Hamburg vom frühen auf den späten Abend verschiebt. In die Entscheidung hierüber werden die Passagiere übrigens direkt einbezogen – auch dies auf größeren Schiffen undenkbar. Da es in Hamburg morgen aber niemand eilig hat, von Bord zu gehen, entscheidet man sich für Plan B, der auch den Vorteil hat, dass wir heute Abend Fåborg noch einmal zu Fuß erkunden können. In den Abendstunden hat auch der Regen endlich aufgehört, die Passagiere der „Stjerna“ können ihren Landgang diesmal also tatsächlich genießen. Mit dem Vesterport-Stadttor ist in Fåborg sogar noch ein Teil der alten mittelalterlichen Architektur gegenwärtig, Wahrzeichen der Stadt ist jedoch der um 1500 erbaute freistehende Glockenturm der Nikolaikirche. Auch die bunten Fachwerkhäuser gefallen, Fåborg am Abend ist dänische Kleinstadt-Idylle in Reinform. Bis nach 22 Uhr dehnen wir unseren Bummel aus, da man auch unten am Hafen beim Anblick der Segelyachten und des Fåborg Fjord wunderbar die Seele baumeln lassen kann. Hamburg ist noch weit weg. Genauso auch die moderne Kreuzfahrt, denn als die Landgänger zum Schiff zurückkehren, müssen sie nicht lange warten. Stattdessen sagt man an der Gangway nur seine Kabinennummer an, lässt sich auf der Passagierliste abstreichen, und schon ist man wieder zurück an Bord. Wie in der guten alten Zeit der Schiffsreisen. Dass die Bewahrung von Traditionen auf einem Schiff wie der Nordstjernen hier und da mit dem Zeitgeist und den Anforderungen des 21. Jahrhunderts kollidiert, wird an Bord jedoch auch deutlich. Das beginnt bereits damit, dass das Schiff nicht ganz gleichmäßig im Wasser liegt. War es früher heikel, wenn der vordere Frachtraum der „Stjerna“ mit 300 Tonnen voll beladen war, ist dieser heutzutage dauerhaft leer, sodass der Ex-Postdampfer achtern mehr Tiefgang hat als vorne. Auch deshalb möchte ihr Eigner auf den SpitzbergenKreuzfahrten wieder Fracht befördern dürfen. Der Ladekran ist ja intakt, und mit einer idealen Zuladung
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von 120 Tonnen wäre auch das Gleichgewicht des Schiffs wiederhergestellt. Ein anderer strittiger Punkt sind die immer strenger werdenden Sicherheitsvorschriften. So muss heute jeder Korridor im Brandfall über zwei Fluchtwege verfügen. Auf der Nordstjernen sind die Gänge unter Deck jedoch voller Sackgassen, also müssen Kompromisse her. Auf dem C-Deck dient eine „Katzenklappe“ in der Tür von Kabine 304 als Notöffner, um dort im Ernstfall durch das Kabinenfenster auf das Promenadendeck zu gelangen. Und auf dem A-Deck hat man sogar die Rückwand einer öffentlichen Toilette mit einer Fluchttür ausgestattet – in diesem Fall führt der Fluchtweg direkt in den Maschinenraum! Dies und vieles mehr erfährt man im Rahmen einer Führung durch das Schiff, für die auf der Nordstjernen übrigens nicht wie anderswo horrende Summen verlangt werden. Auf diesem Schiff kann jeder Gegenstand, jeder Winkel seine eigene kleine Geschichte erzählen, egal, ob dies eine Glastür mit kostbaren Intarsien, ein Wandgemälde der Nordstjernen oder eine der Hafenplaketten über der Treppe zum Bootsdeck ist. Nicht nur nach Meinung seiner Anhänger ist das kleine ExPostschiff heute übrigens schöner, als es jemals zuvor gewesen ist. Das liegt auch daran, dass die chronisch klammen Betreiber der Hurtigruten nie wirklich die Mittel zur Verfügung hatten, ihre Schiffe mehr als nötig zu modernisieren. Was im Übrigen ein Grund dafür ist, dass die Nordstjernen überhaupt so alt werden konnte. Auch die Wandverkleidungen im Restaurant wurden erst 2015 ausgetauscht und im alten Stil neu angebracht. Jemand, der das Schiff noch aus seiner Anfangszeit kennt, dürfte es heute kaum wiedererkennen.
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m norwegischen Nationalfeiertag herrscht Festtagsstimmung an Bord der Nordstjernen. Denn kaum hat die Ocean Majesty um acht Uhr die Schleuse verlassen, dürfen wir hinein, genau wie geplant. Noch während des Frühstücks blicken wir im Restaurant nicht mehr auf die Ufer der Kieler Förde, sondern auf die dunklen Wände der Schleusenkammer. Zuvor jedoch wurde der norwegische Nationalfeiertag auf dem Achterdeck ganz offiziell begangen: Aus einem tragbaren Lautsprecher schepperte neben dem „Gruß an Kiel“ die norwegische Nationalhymne, Matrose Finn hisste stolz die Flagge seines Landes am Heck, und die Passagiere zogen mehr oder weniger freiwillig mit norwegischen Fähnchen in der Hand im Rahmen einer Polonäse durch das Schiff. (Das Tagesprogramm nennt dies staatstragend „Traditionelle 17. Mai-Parade“.) Sogar Kapitän Berge trägt heute zur Feier des Tages Uniform. Kaum hat das Schiff Kiel-Holtenau verlassen, wird es still. An Backbord wie an Steuerbord plötzlich nur noch Vogelgezwitscher, ansonsten himmlische Ruhe.
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Blühende Rapsfelder sorgen für Farbtupfer entlang der Strecke, und nur ab und zu kommt uns ein anderes Schiff entgegen. Dafür sind die Entenfamilien und Schwäne am Ufer fast zum Greifen nahe. Es ist die perfekte Idylle, mitten auf diesem kleinen blauen Band, das seit 1895 Schleswig-Holstein zerschneidet.
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ie Transitzeit für die Tagespassage des NordOstsee-Kanals beträgt 6,5 bis 7 Stunden. Sogar die Sonne gibt sich ein Stelldichein – ein Segen nach dem fast komplett verregneten gestrigen Tag. Ein Teil der Passagiere postiert sich daher mit Fotoapparat oder Kamera auf dem Vorschiff, ein anderer macht es sich mit einem Buch oder bei Smalltalk an Deck gemütlich. Auf der Nordstjernen stören weder kreischende Teenager auf dem Pooldeck noch wummernde Bässe, zu denen das Animationsteam stumpfsinnige Spiele veranstaltet. Die einzige vernehmbare akustische Kulisse bilden die Lüfter- und Motorengeräusche des Schiffs. Auf dem Promenadendeck dringt sogar ein monotones „Tucktucktuck“ wie von einem Fischkutter aus einer offen stehenden Tür, an der es auch verdächtig warm ist. Fast möchte man meinen, als würde jemand Kohlen schippen, es ist aber nur die Schiffsküche, in der gerade fleißig das Mittagessen vorbereitet wird. Mit acht Knoten tuckert die Nordstjernen durch den „NOK“, wie der Kanal liebevoll abgekürzt wird, und viel zu schnell ziehen die markanten Wegpunkte vorüber: gleich hinter Kiel die Alte Levensauer Hochbrücke, dann die Rader Hochbrücke, die zuletzt durch Baumängel in die Schlagzeilen geraten ist, ferner die Lürssen-Werft in Schacht-Audorf und die Stadt Rendsburg mit ihrer imposanten Eisenbahnbrücke. Dies alles übrigens fachkundig moderiert durch das Reiseleiter-Team. Während der zweiten Hälfte der Kanalpassage dann die Lotsenstation Rüsterbergen, wo selbst unser Lotse von seinem Boot aus noch Fotos von der Nordstjernen macht – das alte Fährhaus an der Fischerhütte, die Eisenbahnhochbrücke Hochdonn und schließlich Brunsbüttel. An Bord gibt es zwischendurch Mittagessen bzw. Kaffee und Kuchen, aber lange hält es bei dem schönen Wetter niemanden in den Salons. Einzige Ausnahme: als zur Feier des Tages eine Sahnetorte mit der norwegischen Nationalflagge aus Himbeeren und Heidelbeeren auf den Tisch kommt. Darüber hinaus können Interessierte am Nachmittag an einer Führung durch den Maschinenraum teilnehmen. Chief Engineer Tito ist stolz auf sein Reich, auch wenn es dunkel, eng und stickig ist im Bauch des Schiffs und jegliches Gespräch dort vor lauter Maschinenlärm unmöglich. Doch wir bekommen die Schraubenwelle in Aktion zu sehen, die Fäkalienpumpe ebenso und natürlich den großen Acht-Zylinder-MaK-Diesel, allesamt übrigens picobello sauber. Um 16 Uhr trifft die Nordstjernen schließlich an der Schleuse in Brunsbüttel
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Fåborg
Durch die Dänische Südsee nach Hamburg Für eine Kreuzfahrt durch den Kleinen Belt und den Nord-Ostsee-Kanal ist ein Schiff wie die Nordstjernen ideal.
Ostsee 0
50 km
Nord-OstseeKanal
Nordsee
Kiel
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Elbe
Fotos: Kai Ortel, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR
ÅRHUS
Hamburg
ein und muss zunächst einmal an den Pfählen warten. Als der Nord-Ostsee-Kanal seinen nicht alltäglichen Schiffsgast wieder „ausgespuckt“ hat, gönne ich mir eine Auszeit in der Kabine. Natürlich nicht, ohne mir in dem engen Niedergang auf dem Vorschiff noch einmal den Kopf zu stoßen. Wie schon die Passage des Nord-Ostsee-Kanals erweist sich am Abend auch das Einlaufen in Hamburg als Traum. Die Sonne scheint ohne Unterlass. Während die Riesen unter den Kreuzfahrtschiffen meist schon in den frühen Morgenstunden das wenig attraktiv gelegene neue Terminal in Steinwerder anlaufen, nimmt die kleine Nordstjernen Kurs auf die Überseebrücke im Herzen des Hafens. Wir passieren Blankenese in der Abendsonne, bestaunen die großen Containerschiffe in Altenwerder und kommen schließlich auch an dem Ort vorbei, wo vor 61 Jahren alles begann: den Docks von Blohm+Voss, der Bauwerft des Schiffs. Noch schnell eine Schleife vor der neuen Elbphilharmonie gedreht, dann ist der „Nordische Frühling“ leider vorbei. Na ja, fast. Als um kurz vor 22 Uhr endlich alle Formalitäten erledigt sind, läutet Reiseleiterin Margit Distler den Abschiedsabend ein. Bedankt sich bei allen Teilnehmern für die gelungene Reise, nimmt sogar den scheuen Schiffseigner in die Mitte und rührt noch einmal die Werbetrommel für „ihr“ Schiff. Denn für 2019 plant die Reederei weitere internationale Reisen. Wer will, kann sogar seine Wunschroute in eine Liste eintragen oder zumindest Häfen, die er/sie immer schon einmal besuchen wollte. Von Grönland bis Sankt Petersburg und von Dublin bis Gotland ist so ziemlich alles vertreten. Sogar ein kleiner Seitenhieb auf die Großen der Branche fehlt an diesem Abschiedsabend nicht. „Wir sind froh, dass wir keine Roboter haben, die uns die Drinks mixen“, erklärt die sympathische Reiseleiterin und spielt damit auf die Quantum of the Seas an. Auf der Nordstjernen wird der Abschiedscocktail „Farvel Stjerna“ von Hand gemixt. Eine „Anti-Kreuzfahrt“ nennt dies ein Mitreisender und meint es natürlich anerkennend. „Bravo Zulu“ würde der Seemann sagen: Gut gemacht, kleine Nordstjernen! Text: Kai Ortel
Århus (265.000 Einwohner) ist die zweitgrößte Stadt Dänemarks und das Handels-, Verkehrs- und Wirtschaftszentrum Jütlands. Erstmals erwähnt im Jahr 948 (Bischofssitz), ist die Stadt reich an Kultur und Historie. 2017 zusammen mit Paphos „Europäische Kulturhauptstadt“ und entsprechend viele kulturelle, musikalische und andere Veranstaltungen. Auch der Kreuzfahrttourismus boomt inzwischen, für 2017 rechnete Århus allein mit über 30.000 deutschen Kreuzfahrtgästen, für 2018 sind 42 Kreuzfahrtschiff-Anläufe gemeldet.
KLEINER BELT Der Kleine Belt trennt das dänische Festland (Jütland) von der Insel Fünen und verbindet die südliche Ostsee mit dem Kattegat. Im Norden beginnt der Kleine Belt bei Fredericia mit dem „Tragten“ (Trichter) und endet im Süden etwa in Höhe der Städte Årøsund (Jütland) und Assens (Fünen). Bei Middelfart überqueren zwei Brücken den Kleinen Belt, die alte („Gamle“) Lillebæltsbro aus dem Jahr 1935 und die neue („Ny“) Lillebæltsbro aus dem Jahr 1970. An seiner engsten Stelle ist die Meerenge nur 600 Meter breit, sodass sich vom Schiff aus schöne Panorama-Aussichten bieten. Da die alte Lillebæltsbro über eine lichte Höhe von 33 Metern verfügt, können nur kleine und mittelgroße Schiffe den Kleinen Belt durchqueren.
FÅBORG Die dänische Kleinstadt Fåborg (7200 Einwohner) ist über 750 Jahre alt und besitzt eine der am besten erhaltenen historischen Altstädte Dänemarks. Aufgrund
seiner Lage am südfünischen Inselmeer erwies sich Fåborg im 18. und 19. Jahrhundert als ideal für den Handel mit SchleswigHolstein und den Nachbarländern, es entwickelte sich eine rege Kaufmannstätigkeit. Wahrzeichen Fåborgs ist der Glockenturm der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Nikolaikirche. Die malerischen Kopfsteinpflastergassen in der Innenstadt mit ihren bunten Fachwerkhäusern laden zu jeder Zeit zu einem Spaziergang ein.
NORD-OSTSEE-KANAL Seit 1895 verbindet der ehemalige Kaiser-Wilhelm-Kanal die Nordsee (Elbmündung) mit der Ostsee (Kieler Förde). An seinem Ein- und Ausgang (Brunsbüttel bzw. Kiel-Holtenau) ist eine Schleusung erforderlich. Die Passage der knapp 100 Kilometer langen Wasserstraße, die als die meistbefahrene ihrer Art weltweit gilt, dauert ca. 7,5 bis 8 Stunden und ist äußerst sehenswert. Die maximale Mastenhöhe über dem Wasserspiegel beträgt 40 Meter.
HAMBURG Deutschlands zweitgrößte Stadt (1,86 Mio. Einwohner) ist trotz des mitunter durchwachsenen „Schiet“wetters zu jeder Jahreszeit ein Touristenmagnet. Neueste Attraktion ist die Ende 2016 fertig gestellte Elbphilharmonie, aber auch die vielen Musicalhäuser, die HafenCity und (noch immer) die Reeperbahn ziehen weiterhin Scharen von Touristen an. Im Juni 2017 rief der „Spiegel“ unter der Schlagzeile „Comeback einer Metropole“ auf seinem Titelbild sogar die „Hauptstadt Hamburg“ aus. 2/2018 5/2018
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55 °
Keine schwimmende Bettenburg. Bei der Rückkehr vom Landausflug erwartet einen im Hafen von Fåborg mit der Nordstjernen unverkennbar noch ein Passagierschiff aus der guten alten Zeit.
Achtung, rutschig! Wie zu Hurtigruten-Zeiten kann es auf dem niedrig Klein und intim geht es im Restaurant der Nordstjernen zu. Stammgäste finden es nach mehreren Restaurierungen schöner als je zuvor. liegenden Promenadendeck bei Wellengang schon mal nass werden.
Die gemütliche Bar der Nordstjernen ist abends ein beliebter Treffpunkt. Hier gibt es Cocktails mit Eis von Gletschern aus Spitzbergen!
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Doppelstockbetten der rustikaleren Sorte sind an Bord eher die Regel, viele Kabinen sind klein und zweckmäßig eingerichtet.
SCHIFFSTEST
Ein Postschiff auf Kreuzfahrtkurs Ihre Ausstrahlung als alter Atlantikkreuzer ist der NORDSTJERNEN bis heute erhalten geblieben. SCHIFF 1956 für den innernorwegischen Küstenexpressdienst „Hurtigruten“ gebaut, blieb die Nordstjernen mit Unterbrechungen bis 2012 auf dieser Route. Ab 1968 wurde das Schiff im Sommer auch für Kreuzfahrten in Spitzbergen eingesetzt, die es, ebenfalls in Hurtigruten-Regie, noch immer unternimmt. Seit 2012 fährt die Nordstjernen für Vestland Classic Cruises auf innernorwegischen wie auch auf internationalen Kreuzfahrten in nordeuropäischen Gewässern. Im November 2012 wurde das ehemalige Postschiff von der obersten norwegischen Denkmalschutzbehörde unter uneingeschränkten Denkmalschutz gestellt.
REEDEREI Vestland Classic Cruises ist eine Tochtergesellschaft der Indre Nordhordland Dampbåtlag AS im norwegischen Avaldsnes und betreibt neben der Nordstjernen auch noch die kleineren Einheiten Bruvik (Tageskreuzfahrtschiff) und Sjøveien (Yacht-Kreuzfahrtschiff für 12 Passagiere). Die Reisen der Nordstjernen werden mitunter kurzfristig angesetzt und sind in der Regel nicht in den einschlägigen KreuzfahrtDatenbanken zu finden. Ein regelmäßiger Blick auf die Website (www.nostalgischepostschiffreisen.de) bzw. das Eintragen für den ReedereiNewsletter lohnt sich also.
FAHRTGEBIET Aufgrund ihrer geringen Größe kann die Nordstjernen auch kleine Häfen, Inseln und Fjorde anlaufen. Während der Sommersaison ist das Schiff im Rahmen ihrer alljährlichen Hurtigruten-Charter in Spitz-
bergen anzutreffen, in der Nebensaison auf Routen in Nord- und Ostsee, zumeist abseits der wohl bekannten Kreuzfahrt-Metropolen. O-Ton der Reederei: „Wir haben die Ziele liebevoll und sorgfältig ausgesucht und viel Wert auf Individualität gelegt.“
KABINEN Die Kabinen an Bord entsprechen in Größe, Stil und Ausstattung dem Standard der 1950er Jahre und sind für heutige Verhältnisse klein. Auch der Stauraum für das Gepäck ist beschränkt. Fairerweise weist die Reederei in ihren Reiseunterlagen („ein offenes Wort“) auf diesen Umstand hin. Frische Handtücher sind jederzeit verfügbar, der Kabinenservice erfolgt jedoch nicht täglich. Keine Bademäntel oder Haartrockner in den Kabinen.
GASTRONOMIE Frühstück: Buffet mit freier Platzwahl im Restaurant und in der Cafeteria. Mittagessen: Buffet mit freier Platzwahl im Restaurant und in der Cafeteria. Abendessen: Drei-GängeMenü oder Buffet mit festen Sitzplätzen (werden an Bord vergeben) im Restaurant und in der Cafeteria.
SERVICE Herzlich und persönlich, die Mischung aus philippinischen, osteuropäischen und skandinavischen Besatzungsmitgliedern ist bezaubernd. Englisch wird problemlos gesprochen, mit der deutschen Sprache geben sich alle an Bord große Mühe. Deutsche Reiseleitung auf jeder Reise in Regie von Vestland Classic Cruises.
SPORT & WELLNESS Nicht vorhanden. Erkunden
Sie das Schiff! Da es an Bord keine Fahrstühle gibt, halten Treppensteigen und sportliche Umrundungen des Promenadendecks während der Reise fit. Und natürlich die allmorgendliche und allabendliche Akrobatik, wenn es in einer der kompakteren Kabinen zu zweit einmal eng wird.
BORDPROGRAMM Die Nordstjernen ist kein Partydampfer. Schon allein aufgrund ihrer Größe sind organisierten Bordaktivitäten enge Grenzen gesetzt. Lektorate über die Reiseziele, thematische Vorträge und Filme stehen allerdings hoch im Kurs, sodass dann freie Plätze rar sind. Die Reiseleitung organisiert auf jeder Reise auch Nostalgieabende mit Quiz und Musik im Stil der 1950er Jahre sowie Schiffs- und Maschinenraumführungen. In der Cafeteria können Bücher ausgeliehen werden. Bei langen Hafenliegezeiten Musikdarbietungen lokaler Künstler an Bord.
SHOPPING Der Bordshop befindet sich in der Cafeteria und bietet eine große Auswahl an Souvenirs und Devotionalien rund um die Nordstjernen . Neben den offiziellen Schiffspostkarten werden zu ausgewählten Zeiten an Bord auch beliebte SammlerPostkarten des Schiffs sowie der angelaufenen Häfen und Sonderbriefmarken verkauft.
DRESSCODE Leger. Für die Ausflüge werden regenfeste Kleidung und bequeme, feste Schuhe empfohlen, für die Fahrten nach Spitzbergen bzw. in der Nebensaison Mütze, Schal und Handschuhe.
PREISNIVEAU Ab 90 Euro pro Person und Tag für eine kleine Innenkabine ohne Dusche/WC, ab 150 Euro Euro für eine Außenkabine mit Dusche/WC, ab 195 Euro für eine größere Außenkabine.
★★
AUSFLUGSANGEBOT Der kleinen Passagierzahl entsprechend viele Ausflüge in kleinen Gruppen (Mindestund Maximalteilnehmerzahl beachten!): geführte Spaziergänge, Fahrten mit historischen Schiffen und Bahnen, Busausflüge. Preise zwischen 13 Euro (historischer Stadtspaziergang in Fåborg) und 82 Euro (Überland-Busfahrt von Fjærland nach Balestrand).
PUBLIKUM Unterschiedlich je nach Fahrtgebiet. Bei Vestland Classic Cruises hoher Anteil deutschsprachiger Passagiere, im Rahmen der Hurtigruten-Charter in Spitzbergen international, bei innernorwegischen Touren überwiegend skandinavisch.
NORDSTJERNEN Stärken: - Kleines Schiff mit Charme und familiärer Atmosphäre - Reisen im kleinen Kreis zu Häfen, die den Kreuzfahrtschiffen nicht zugänglich sind Bordsprache: Deutsch, Norwegisch, Englisch Bordwährung: Norw. Krone Passagiere: 150 Crew: 35 Baujahr: 1956 Flagge: Norwegen BRZ: 2191 Länge/Breite: 80,8 m/12,6 m 5/2018
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NORDISABELLA° Lateinamerika
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Zwei Mal über den
Atlantik geschwommen
Sechs Wochen, neun Häfen, 13.204 Seemeilen: mit dem Containerschiff Nordisabella Kurs Lateinamerika.
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Blick vom Peildeck – es ist das oberste Deck mit Signalmast und Antennen - auf den mächtigen Schornstein mit seinen verschiedenen Abgasrohren für die 13.400-Kilowatt-Hauptmaschine und die vier insgesamt 7620 Kilowatt leistenden Generatoren.
Im mexikanischen Hafen Veracruz herrscht ein emsiger Lade- und Löschbetrieb, wenn die Container auf die Lkws gehievt werden.
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Karibik-Idylle pur am beliebten weiten Sandstrand von Progreso neben der Mole des mexikanischen Hafens.
Replika eines historischen spanischen Frachtseglers im kolumbianischen Hafen Cartagena, heute Restaurant.
In einer der vielen malerischen Gassen von Cartagenas Altstadt mit vielen vorbildlich restaurierten Häusern. 5/2018
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Der mexikanische Zweite Ingenieur sitzt nicht nur vor den Überwachungscomputern, sondern kontrolliert auch eigenhändig die Hauptmaschine.
Zum Abschluss des Landgangs in Puerto Moin gönnen sich in einer Strandbar Maschinenkadett (l.) und Zweiter Ingenieur lecker zubereiteten Fisch.
Der Chief (r.) geht mit dem Reederei-Agenten in Puerto Moin, Costa Rica, an Land, um dort günstig einzukaufen.
M
asten überragen die weit geschwungene Köhlbrandbrücke. Fast wie zu Hamburgs besten Segelschiffzeiten, nur heute eben komplett anders: ein 400-Meter-Riese hinter dem anderen. Schwindel erregend ihre Kapazität. Containerschiffe der Superlative mit 20.000 Blechkisten. Nicht gerade Design-Schönheiten, wohl aber effizient wie nie zuvor. „Für mich ist“, philosophiert der ergraute EurogateTerminalbusfahrer und ehemalige Fahrensmann, „so’n Kasten mehr oder weniger nur ein Stahlkörper, denn erst die Seeleute geben dem so was wie ’ne Seele.“ Wie sehr er damit Recht hat, soll sich bald zeigen. „Denn man gute Reise!“, wünscht er zum Abschied und braust mit rundum gelb blinkendem Warnlicht davon. Kaum am Fuß der Gangway angekommen, wieselt ein weißbehelmter dunkelhäutiger Overallmann die Stufen hinab, strahlt zur Begrüßung, schultert den Rucksack des einzigen Passagiers und klettert leichtfüßig die steile Treppe hinauf an Deck. Service à la Grand-Hotel. „Spare Officer“ steht auf dem Schild über der Tür, was so viel heißt wie „Reserve-Offizier“. Passt! Zweckmäßig, minimalistisch, so der erste Eindruck: breites Doppelbett für optimalen Schlafkomfort, Couch, Tisch, Regal, Schreibtisch, Stuhl, Kühlschrank, Kleiderschrank, Bad mit Dusche und WC. Fußboden in hölzerner Decksstruktur. Alles in hellem, ansprechendem Design. Leider: hinter dem einzigen Fenster die Rückseite eines Kühlcontainers. Wäre der nicht, hätte man einen weiten, ungebremsten Blick über das Vorschiff auf die See. Nun ja, hätte… Ende der Träumereien und immer dran denken: Dies ist kein Lust-, sondern ein Frachtschiff. „Lebende Ladung“ ist zweitrangig. Oder? Plötzlich ein Klopfen am Türrahmen: der Hausherr, erkennbar an vier goldenen Streifen auf den Achselklappen des blütenweißen Hemds. „Welcome on board!“, sagt’s und streckt einem wie unter Freunden die Hand entgegen, „captain Denis Pankratov.“ Der drahtige 41-jährige Russe wohnt mit seiner Familie am Schwarzen Meer. Welcher Hoteldirektor würde einen Gast so persönlich empfangen! Pankratov nimmt sich, trotz Hafenstress, Zeit für den Neuen, der jetzt sein Nachbar ist. „Sie stehen ab sofort unter meiner Aufsicht“, zwinkert er. Dann Smalltalk mit ersten Hinweisen, zum Beispiel über das bevorstehende Abendessen und die Auslaufzeit früh um sechs am nächsten Morgen. Der Master entschuldigt sich: „Wir können uns nachher in der Messe weiter unterhalten“ und widmet sich wieder seinen Papierstapeln, während der abgelöste Erste Offizier nach vier Monaten Fahrtzeit nur noch den wohlverdienten Urlaub im Sinn
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so…“ Eine ungewöhnlich nette Geste, die alle mit Beifall quittieren. Nun weiß jeder Bescheid über den Gast, und die Gerüchteküche verstummt. Halbwegs zwischen Schottland und Neufundland auf 55° Nord fängt die Nordisabella an, sich unwillig bei bis zu acht Windstärken zu schütteln. Gegen Nachmittag haben sich sechs Meter hohe Wellen in der schräg von vorn anlaufenden See und seitlichem Schwell aufgetürmt. Gischtwolken fetzen jedes Mal über die Nordisabella hinweg, wenn die Wellen gegen ihre Steuerbordflanke knallen. Aber dank ihrer Breite und reduzierter Geschwindigkeit bleibt es erstaunlich ruhig, kaum Roll- oder Stampfbewegungen. Seesalz liegt in der feuchten Luft. Rost ist vorprogrammiert. Die Wassertemperatur zeigt nur noch elf Grad, die Luft kaum mehr. In der Seekarte sind vor Neufundland und Labrador Gebiete eingezeichnet, in denen Eisberge vorkommen. Man glaubt ihren eisigen Hauch schon zu spüren. Die Nordisabella tangiert das nicht, sie wird das Gefahrengebiet südlich passieren. Während sich weiter im Süden, im berüchtigten „BermudaDreieck“, ein Killer-Hurrikan mit bis zu 20 Meter hohen Wellen entwickelt, die tödlich sein können. „Da rutschen wir zum Glück gerade durch die Florida-Straße an Kuba vorbei in den Golf von Mexiko“, freut sich Kapitän Pankratov.
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m nächsten Morgen nordwestlich von Neufundland: wie weggeblasen der TiefdruckSpuk, von der Sonne nur unschuldig belächelt. Achteraus erinnert nur noch ein schwarzgrauer Streifen am fernen Horizont an das vergangene Wind- und Wellen-Theater. Jetzt hämmern, schleifen und klopfen sie wieder, die Matrosen. Ein Kärcher-Trupp rückt der Salzkruste und dem Hafendreck mit Hochdruck zu Leibe. Schönwetter-Alltag. Und ein Sonnenuntergang, wie ihn selbst Kapitän Denis Pankratov in diesem oft sehr rauen Seegebiet noch nicht gesehen hat. „Einfach traumhaft! Die See ist für mich“, schwärmt der temperamentvolle, aber ansonsten sehr sachorientierte Kapitän, „die lebendigste Landschaft Wasser, das Element der Verwandlung.“ Was allen verborgen bleibt und nur aus der Seekarte abzulesen ist: die Berg-und-Tal-Fahrt über Sea Mountains, untermeerische Gebirge. Die steigen vor der USOstküste plötzlich aus 6500 Metern Tiefe auf und gipfeln bei 1000 Metern unter der Wasseroberfläche. Und die Nordisabella schwebt darüber wie auf Wolken. Während tief unten im Schiffsbauch unablässig das kräftige Herz wummert, stimmen die verspannten Stahlkisten ihre eigene Melodie an: Es knistert, ächzt, brummt, klopft, quietscht, schnarrt, scheppert, sirrt, zirpt und knallt in den Kartons. Ständiger Begleitsound beim Decks-Walking. Die Sonne lacht dazu: auf jetzt
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hat. Sein lettischer Nachfolger Vilnis Kaudze ist gerade aus Riga eingeflogen. Lange Reisen mag er eigentlich nicht, gesteht er: „Da denkt man zu viel nach.“ Wenn die Häfen Schlag auf Schlag kommen, habe man keine Zeit dazu. So gesehen… Während andere wieder die ruhige Seeroutine schätzen. Dann das erste Captain’s Dinner. Kein Privileg, sondern bald tägliche Routine in der Offiziersrunde. Der Küchenfahrplan vom sri-lankischen Smutje Udara Sampath Wahumpurage, kurz und unkompliziert nur „Cookie“ genannt, kann sich in Theorie und Praxis sehen lassen. Wie es mit der Frühstückszeit sei: ob es nicht vielleicht auch später ginge – wegen des Ausschlafens. „No problem!“, strahlt auch er, Kaffee und Tee seien immer da, das andere finde man im Kühlschrank. Grummeln um 6.25 Uhr. Die Hauptmaschine wird gestartet. We are sailing, möchte man singen, es geht los! Mit den Leinen klatscht die Gewissheit ins Wasser, dass es die nächsten 5403 Seemeilen oder 13 Tage keinen Landgang gibt. Dann beginnt endgültig die große Seereise. Nicht etwa durch den Englischen Kanal und die bewegte Biskaya, sondern an Helgoland vorbei mit Nordwestkurs auf Nordschottland zu. Sozusagen obenherum, das ist ungewöhnlich. „Unser Charterer Hamburg Süd“, so erklärt Kapitän Pankratov, „hat die Route empfohlen. Ich habe dementsprechend entschieden, durch den Pentland Firth zu fahren: weniger Schwell, mehr Geschwindigkeit, sogar 35 Seemeilen kürzer, Spritersparnis und kaum Verkehr.“ Wie es sich am nächsten Mittag zeigt, presst zwar ein starker Acht-Knoten-Strom gegen den Steven, sodass die Geschwindigkeit auf nur elf Knoten abfällt, aber das Fahrwasser ist breit und bis auf zwei passierende Fähren zwischen den Orkney-Inseln und dem Festland ruhig. Der berüchtigte Pentland Firth ist von Regenwolken verhüllt, die Sicht fällt ab auf unter zwei Seemeilen, sodass ein Ausgucksmann die Brücke verstärken muss. Diese Unsichtigkeit indes hat Kapitänleutnant Günther Prien im Zweiten Weltkrieg genutzt, als er mit U 46 in die Bucht von Scapa Flow pirschte und einen Teil der hier ankernden britischen Home Fleet versenkte. Kurz gibt die durch das Gewölk blitzende Sonne die schottische Steilküste frei, zu deren Füßen einsame Sandstrände locken. Fast wie in der Karibik. Die Handys, letzter Landkontakt, verstummen endgültig. Wir sind allein in den endlosen Weiten des Nordatlantiks. Der 360-Grad-Horizont wie leer gefegt. Außer uns kein weiteres Schiff in Sicht, was auch eine Woche lang so bleibt. Versammlung nach Großreinschiff und Kaffeepause im Mannschafts-Aufenthaltsraum. „Ich möchte euch“, beginnt Kapitän seine kurze Rede, „ein neues Familienmitglied vorstellen, damit keiner rätselt, was der hier macht, CIA-Agent oder
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ir delektieren uns an Shrimps, Würstchen, Steaks, Tunfisch, Puten- und Hähnchenschnitzel mit diversen Dips und Salaten. „Auf die Sattmacher verzichte ich da lieber“, gesteht der sportliche Kapitän und packt sich nochmal gegrillte Shrimps pur auf den Teller. Eine lockere Bierrunde, bei der alle auftauen. Vom rumänischen Dritten Ingenieur Daniel und seinem Landsmann Marian erfährt man haarsträubende Schauergeschichten aus Graf Draculas Reich. Die Kiribatis freuen sich nach elf Monaten Seefahrt auf ihre Südseeinseln, wo die Familien von Fischfang und bescheidener Landwirtschaft für den Eigenbedarf leben. Ihre Lieder zeugen von Sehnsucht nach der fernen Heimat. Meint der Chief grinsend dazu: „Wenn nach drei Wochen der Streit mit der Frau anfängt, wird’s wieder Zeit, auf See zu gehen.“ „Land in Sicht!“, meldet der Ausguck. Pünktlich um 19 Uhr, nach zwei Wochen auf See, kommt der erste Hafen in Sicht: Altamira. Voraus die funkelnden Lichter des Industriegebiets, links und rechts verlockende Strände mit Lagunen und Dünen. Hinter Tampico, der berühmten Nachbarstadt, flackern die Fackeln von Ölraffinerien in den Nachthimmel, der zusätzlich von grell zuckendem Wetterleuchten im Sekundenabstand erhellt wird. Im Hinterland ragt eine Bergkette auf. „Altamira traffic, this is motorvessel Nordisabella calling“, meldet sich der Kapitän an, wenig später steigt der Lotse über. Zwei Schlepper assistieren, drehen und bugsieren die Nordisabella an ihren Liegeplatz. Um 21.30 Uhr sind alle Leinen fest. Ein Containerkran schiebt sich übers Vorschiff, das Laden und Löschen beginnt. Für Kapitän und Offiziere eine kurze Nacht. Plötzlich ungewohnte Stille am nächsten Abend: Maschine stopp – auf hoher See. „Wir haben Zeit“, erklärt der Kapitän, „da lassen wir uns einfach mal treiben.“ Irgendwann in der Nacht geht wieder das vertraute Grummeln durchs Schiff. Mit Schleichfahrt wird am Morgen Veracruz angesteuert. „Buenos días“, wünscht der Wachmann, „bienvenidos, willkommen im wichtigsten Atlantik-Hafen Mexikos!“ In Steinwurfnähe die 333 Jahre alte Festung San Juan de Ulúa. Die gewaltigen grauen Mauern, verrät der Wächter, dienten einst zum Schutz vor Piraten, als die
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Spanier von Veracruz, der ältesten spanischen Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent – sie wurde am Karfreitag 1519 gegründet als „wahres Kreuz, vera cruz“ –, Silber und Gold abtransportierten. Heute ist Veracruz Auto-Ausfuhrhafen, sichtbar an großen kastenförmigen RoRo-Transportern. Sie holen auch die im VW-Werk Puebla am Fuß des Vulkans Popocatépetl produzierten Beetles ab. Ein paar Brocken Spanisch können hilfreich sein, um die Bushaltestelle zu finden. „Ins Zentrum?“ Für 50 US-Cents geht’s los, nachdem ein junger Mann den Bus herangewinkt hat. Überraschung im klapprigen Gefährt: Ein Gitarren-Gesangs-Duo stimmt auf den Landgang ein. Nicht mit dem Welthit „La Bamba“, der als Volkslied schon 1683 hier entstand, aber so ähnlich. An der Plaza Malecón ist man nach kurzer Fahrt mitten in der lebendigen, aber erstaunlich ruhigen Altstadt. Beim Rundgang sollte man sich wie die Nordisabella einfach treiben lassen – vom Palacio Municipal, dem Rathaus, mit stolzen „Viva México“-Riesenlettern, schneeweißer Kathedrale, schattigen Arkaden, kilometerlanger Hafenpromenade samt Blick auf die Nordisabella, Alexander-von-Humboldt-Statue und Mole bis zum Tequila-Absacker unter Palmen vor einer Hafenkneipe. Zwei Nächte und ein Tag in See, bis die Küste der Halbinsel Yucatán frühmorgens in Sicht kommt. „Nur 200 Container-Bewegungen diesmal“, sagt der Erste Vilnis Kaudze, „dann könnten wir um 15 Uhr ablegen.“ Von der Crew hört man, dass sich der Landgang nicht lohne. Aber keiner hat sich bisher selbst ein Bild gemacht. Der Torwächter empfängt einen – trotz kurzer Hosen und Sandalen – strahlend mit Handschlag und kündigt auch schon den Bus an. Nach 15 Minuten über die acht Kilometer lange Mole – sie ist damit eine der längsten weltweit – hält das klapprige Vehikel im Zentrum der 40.000-Einwohner-Stadt Progreso, zu Deutsch: Fortschritt. Offiziell hat sie den Zusatz „de Castro“ zu Ehren des gleichnamigen Hafenerbauers. Einstöckige, bunte Häuser, manche noch mit den typischen umlaufenden hölzernen Balustraden, dominieren die um das Rathaus rechtwinklig angelegte Altstadt. Gemächlich geht das Leben im schwülheißen karibischen Klima. Da schenkt man sich auch die beiden 20 Kilometer entfernten Maya-Ruinen. Die Zeit wäre ohnehin knapp geworden. An einem Stand werden Souvenirs angeboten, darunter auch Furcht erregend aufgerissene Haigebisse. Davon sollte man sich nicht schrecken lassen und den Strand ansteuern, ehe es, trotz Meeresbrise, mit 40 Grad unerträglich heiß wird. Schneeweiß, palmengesäumt und kilometerlang ist er. Hinein in die klaren türkisfarbenen Fluten, die mit 31 Grad auch keine rechte Abkühlung bringen. Zurück zum Containerterminal geht um die Mittagszeit natürlich kein Bus. Aber schwere Lastzüge rollen
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41° Nord und 53° West bei angenehmen 25 Grad. Weit hinter dem westlichen Horizont indes stöhnen die New Yorker unter der Sommerhitze, während der Kapitän die Bord-Badesaison offiziell für eröffnet erklärt: im atlantischen Meerwasser-Wellen-Pool, der sich in den kommenden Tagen bis zu 31 Grad aufheizen soll. Zeit für Bootsmann Volodymyr Konkov, auf dem Poop-Deck den Grill anzuheizen. Schon tags zuvor hat Smutje Udara leckere Salate und mariniertes Fleisch vorbereitet. Der Kapitän spendiert Getränke. Das Barbecue kann starten.
FRACHTSCHIFFREISEN In die Tiefe der Seefahrt eintauchen!
Unser neuer Katalog ist ab 17.09.2018 erhältlich!
HSR-1-03 Wilhelmshaven - Skandinavien
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Wilhelmshaven - Felixstowe - Göteborg - Danzig - Gävle - Norrköping Nord-Ostsee-Kanal - Wilhelmshaven
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Singapur - Hongkong - Kaohsiung Ningpo - Shanghai - Qingdao - Pusan Manzanillo - Panamakanal - Cartagena - Kingston - Caucedo - Singapur
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Antwerpen - Neapel - Suezkanal - Port Louis - Sydney - Melbourne - Adelaide - Fremantle - Singapur - Colombo Dschibuti - Valencia - Antwerpen
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Hamburg Süd Reiseagentur G.m.b.H. Burchardplatz 5, 20095 Hamburg Tel.: 040 - 3705 157 frachtschiff@hamburgsued-reiseagentur.de www.hamburgsued-frachtschiffreisen.de
NORDISABELLA° Lateinamerika
in nicht abreißen wollender Kolonne über die Mole. Zu Fuß, in der mörderischen Hitze? Keine gute Idee. Aber man könnte ja am Tor mal einen Fernfahrer ansprechen. Es klappt tatsächlich, obwohl „Mitfahrt eigentlich verboten“ ist, wie einer der Schrankenwärter sagt. Das Gefährt, in dessen Führerhaus man neben einem „Kapitän der Landstraße“ sitzt, kann sich sehen lassen: 35 Meter lang, neun Achsen, 32 Räder, 550 PS, 18 Gänge, 55 Tonnen Sojaschrot in den Trailern. Pünktlich um 15 Uhr legt der Frachter ab und quirlt dabei den hellen Sand im Hafenbecken wie zu riesigen Quellwolken gewaltig auf, die zu denen am blauen Himmel kontrastieren. Als der Lotse von Bord gegangen ist, gibt der Kapitän die Anweisung, die Nordisabella in allen karibischen Häfen nach blinden Passagieren und Drogen zu durchsuchen. „Negativ!“, kann gemeldet und die 1124 Seemeilen lange Reise nach Costa Rica angetreten werden. Den nächtlichen Kurs unter der Milchstraße haben anscheinend Bohrinseln abgesteckt, die Mexikos Gold von heute fördern. Ihre Gasfackeln und Scheinwerfer konkurrieren mit den funkelnden Sternen. Um zehn Uhr rauscht der Anker in den Grund, vor einer sattgrünen Urwald- und grau verhangenen Bergkulisse. Sechs weitere Frachter liegen schon auf Reede und nicken im Schwell, von der starken Küstenströmung ständig in die gleiche Richtung gedrückt. Sie warten darauf, dass einer der vier Liegeplätze im kleinen Hafen frei wird. Das brauchte Kolumbus nicht, als er im September 1502 auf seiner vierten Reise hier landete. Der Lotse kommt vor Anstrengung keuchend auf die Brücke, lässt das Schiff drehen und präzise rückwärts einparken. Wer von Bord aus zusehen möchte, wie Bananen oder Ananas verladen werden, der ist in Moin – nicht etwa benannt nach dem norddeutschen Allerweltsgruß – richtig. Ansonsten: für zehn US-Dollar pro Strecke ein Taxi nach Puerto Limón chartern.
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in Hafenarbeiter nimmt fünf Kiribati-Matrosen und den Passagier mit. Womit die klapprige Kiste völlig überladen ist. Dafür bekommt er einen Dollar Trinkgeld. Kleidung, Schuhe, Geldüberweisungen nach Hause und Telefonkarten stehen auf dem Shopping-Programm der Südseeinsulaner. Die Preise sind überhöht, aber mit etwas Spanisch kann man sie für die Jungs runterhandeln. Die freuen sich wie die Kinder und spendieren einen Drink. Die „Washington Bar“ hat noch die Rollläden unten. „No chance for a beer, girl and ‚short time‘“, bedauern die Männer. Wenn ihre Mädels zu Hause wüssten... Zufälliges Treffen am Park mit seinen Urwaldriesen und Luftwurzel-Vorhängen. Der mexikanische Zweite Ingenieur Ignazio und sein sri-lankischer MaschinenKadett Upula laden zum Lunch in einem Strandrestaurant. Das „Quimbamba“ liegt an einer malerischen -
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palmengesäumten Bucht mit gelb leuchtendem Sandstrand, den rauschende türkisfarbene Karibik-Brandung wäscht. Hinein! Das typisch costa-ricanische Fischgericht mit Meerblick schmeckt danach umso besser. „Costa Rica, die reiche Küste“, weiß Kapitän Pankratov, „ist nicht viel größer als die Schweiz.“ Es liegt, so wirbt ein Flyer des städtischen Touristenbüros über das Gebiet, auf der Landbrücke zwischen den sanften Sandstränden an der Karibik und der schroffen, reich gegliederten Küste am Pazifik. Die dicht bevölkerte Meseta Central aus fruchtbaren Vulkanböden ist optimal für die Landwirtschaft geeignet. So beherrschen heute Bananenplantagen amerikanischer Fruchtkonzerne das Land. Das „grüne Gold“ wird sortiert, gewaschen, verpackt und in Kühlcontainer-Trucks verladen, die als schier endloser Konvoi zur Küste donnern. Dritte-Welt-Wirtschaft live. Auf der Nordisabella werden rund 200 Hamburg-Süd-Kühlcontainer mit Ziel Europa verstaut. Beim Gang zum Vorschiff steigen einem wenig später süßliche Ananas- und Bananendüfte in die Nase. Verlockend zwar, aber unerreichbar. Mit Plomben sind die Früchte vor fruchtigen Gelüsten gesichert. Für 22 Uhr ist der Lotse bestellt. Um 22.40 Uhr klatschen die Leinen schließlich ins Wasser. 443 Seemeilen quer durch die Bucht von Panama bis Cartagena in Kolumbien liegen vor dem Frachter. Kurz vor Sonnenaufgang dreht die Nordisabella in die Bucht von Cartagena ein. Die schmale Einfahrt ist festungsbewacht, am Strand mit Palmwedeln gedeckte Hütten. Scharfer Kontrast um die Ecke: Hinter dem Leuchtturm taucht eine Manhattan-Kulisse mit Wolkenkratzern auf. Neben dem Fahrwasser eine Marienstatue, die an die viel größere Freiheitsdame vor New York erinnert. Über die roten Ziegeldächer der jahrhundertealten Ciudad vieja, der seit 1984 UNESCO-geschützten Altstadt von 1553, ragen Kirchtürme und Kuppeln, gekrönt von einem Berg mit aufgesetzter Festung. Kolumbiens Cartagena de Indias, so wird sie zur Unterscheidung ihrer spanischen Namenscousine genannt, gilt als die schönste unter den kolonialen Hafenstädten Amerikas. Letzte Chance vor der elftägigen Atlantik-Passage, sich noch einmal die Füße zu vertreten. Vor der Kulisse der Kathedrale zwei scheinbar alte Segler. So könnte es zu spanischen Zeiten hier ausgesehen haben. Cartagena gilt in der Geschichte als eine der ersten kolonialen spanischen Stadtgründungen im Norden Südamerikas und erlebte ein schnelles Wachstum als wichtiger Hafen für die Schifffahrt des Kontinents. Selbst im Schatten der malerischen Häuser wird es drückend heiß. Abkühlung schafft ein Rundgang auf der Stadtmauer mit lauer Passat-Brise. Noch mehr lockt der Bocagrande-Strand mit seinem klaren KaribikWasser zu Füßen des kolumbianischen Manhattan.
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Fotos: Dr. Peer Schmidt-Walther, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR
C O S TA R I C A
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Von Hamburg nach Hamburg
Eine Frachterreise ist etwas Besonderes, zumal das nichts für ein Massenpublikum ist. Die Liegezeit für Landgänge sind mal so, mal so. Auf jeden Fall anders als früher, weil heute Zeit Geld ist.
Cartagena
KOLUMBIEN
Adiós, Südamerika und Cartagena bonita, deren flammender Nachthimmel bald hinter dem Horizont versinkt. Milde lächelt der Neumond, und aus dem Schornstein sprühen nur so die Funken wie Sternschnuppen. So befeuert, heißt es ab jetzt nur noch volle Fahrt voraus! Mit Nordostkurs auf die Mona-Passage zu: zwischen Puerto Rico und der Dominikanischen Republik hindurch – in die blauen Weiten des Atlantiks. Wenig später passieren wir über dem Puerto-Rico-Graben seine mit fast neun Kilometern tiefste Stelle. Letztes Karibik-Wellen-Bad vor dem Wasserwechsel bei romantischem Mondschein im Pool, während das Schiff im „dead swell“ stampft. „Weit vor uns wütet ein tropischer Sturm mit zwölf Metern Wellenhöhe“, erklärt Kapitän Pankratov auf der nickenden Back das Schauspiel beim Sonnenuntergang, „das sind seine Reste, sonst hätten wir einen Ententeich.“ Fliegende Fische zeichnen goldene Kometenschweife in die See, Wale ziehen prustend vorbei, und Schildkröten dösen in der Sonne. Als Passagier kann man das natürlich auch genießen – beim täglichen Schwimmen, wobei im ersten europäischen Hafen Puerto de Marín das Gefühl aufkommt, zwei Mal über den Atlantik geschwommen zu sein und schon Schwimmhäute zwischen den Fingern zu haben. Die Elbe, das Finale, rückt mit ständig schrumpfenden 287 Seemeilen immer näher, den längsten für die abmusternden Seeleute. Das sind vor allem drei Männer aus der Maschine, die das Letzte aus ihr rausholen, denn die Nordisabella fliegt geradezu mit 21 Knoten in die Deutsche Bucht. „Vielleicht rudern die auch noch da unten“, grinst Erster Offizier Vilnis. „It’s a long way to Tipperary, it’s a long way to go“, hat die Besatzung im Film „Das Boot“ den schon legendären Song angestimmt, als der Kurs nach überstandenen Abenteuern endlich wieder Richtung Heimat ging. Nicht anders ergeht es einem auf der Nordisabella – nach 13.204 eindrucksstarken Seemeilen mit pünktlichem Einlaufen und Lotsen-WillkommensGruß: „Happy landing in Hamburg!“ Text: Dr. Peer Schmidt-Walther
HAMBURG
CARTAGENA
Sie ist zweitgrößte Stadt Deutschlands, und ihr Hafen ist einer der größten weltweit. Erkunden lässt er sich während einer Hafenrundfahrt. Sehenswert auf jeden Fall die Speicherstadt mit Internationalem Maritimem Museum und die Elbphilharmonie, die Alster und die St. Michaelis-Kirche.
Unter den südamerikanischen Schmuckstücken aus der Kolonialzeit das romantischste. Die 1533 gegründete, von einer gewaltigen Festungsmauer umgebene Stadt liegt an der Karibik-Küste.
ALTAMIRA In der Küstenebene am Golf von Mexiko liegt die Hafenstadt Altamira. 1749 wurde die Gemeinde von den Spaniern gegründet. Spanische Kolonialbauten zeugen von dieser Zeit. Heutzutage geprägt von Industrie und Landwirtschaft im Umland.
VERACRUZ Sie ist die älteste spanische Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent und wurde 1519 von Cortez gegründet. Gold und Silber wurden damals von hier aus nach Europa verschifft. Heute gilt sie als wichtigster Atlantik-Hafen des Landes.
PROGRESO Im Bundesstaat Yucatán liegt die aufstrebende mexikanische Hafenstadt. Das Klima ist schwülheiß, sodass man den Landgang am besten zum ausgiebigen Baden am langen weißen Strand nutzen sollte.
PUERTO MOIN Der puertoricanische Hafen ist einer von zweien, die zu Puerto Limón gehören. Von hier aus werden Ananas und Bananen mit Kühlschiffen in alle Welt exportiert.
PUERTO DE MARÍN Der Name des galizischen Hafens geht auf einen Landbesitzer namens Marinus zurück. Verbunden mit der Stadtgründung ist die Offiziersschule der königlich spanischen Marine. Touristisch von großer Anziehungskraft sind die Strände in der Bucht.
ANTWERPEN Im 15. und 16. Jahrhundert war Antwerpen eine der größten Städte der Welt. Bekannt als kulturelles Zentrum und Wirkungsstätte des Malers Rubens. Ihr Hafen ist der größte des Landes und der zweitgrößte Europas.
LONDON Mit 8,8 Millionen Einwohnern ist sie nicht nur Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, sondern auch Sitz des britischen Königshauses. London ist gegenwärtig eines der bedeutendsten Kulturund Handelszentren der Welt.
LESETIPP Frachtschiffreisen – als Passagier an Bord, Peer SchmidtWalther, ISBN 978-3-78221094-2, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, 24,95 Euro 3/2016 5/2018
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Die Nordisabella hat im belgischen Hafen Antwerpen festgemacht. Hier wird ein Teil der Containerladung gelöscht und danach London angesteuert.
Ganz konzentriert: Lotse, Erster Offizier, Kapitän und Rudergänger (v. l.) beim schwierigen Auslaufmanöver in Progreso.
Der freundliche sri-lankische Koch (Smutje) bereitet in seiner blitzsauberen Kombüse die Tagessuppe für das Mittagessen vor.
Eine Spezialität des ukrainischen Bootsmanns: die Bedienung des Grills für das bei allen sehr beliebte Samstag-Barbecue am Oberdeck.
Die relativ spartanische, aber zweckmäßige Supercargo-Kabine reicht aus, weil man sich tagsüber meistens außerhalb aufhält.
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SCHIFFSTEST
Die Nordisabella – ein typischer Containerfrachter Gäste erleben auf der NORDISABELLA eine Kreuzfahrt der etwas anderen, abenteuerlichen Art. SCHIFF Vorab: Ein Frachter ist kein Passagierschiff. Oder wie es ein Kapitän mal formuliert hat: „Passagiere sind lebende Ladung.“ Damit wollte er nur zum Ausdruck bringen, dass die Ladung grundsätzlich Vorrang hat. Der zahlende Passagier hat sich dieser Maxime schlicht unterzuordnen. Das ist keine Schikane, sondern pure Notwendigkeit und gilt uneingeschränkt weltweit. Dennoch wird – trotz gewisser „Spielregeln“ – einiges an Bord geboten.
REEDEREI Die Nordisabella gehört wie weitere rund vier Dutzend Schiffe zur renommierten Hamburger Reederei Nord, erkennbar an dem grauen Schornstein mit blauem Band und darin ein großes weißes N.
FAHRTGEBIET Wie bei vielen Frachtern erstreckt sich das Fahrtgebiet der Nordisabella über alle Weltmeere. Sie kann einige Monate und Jahre auf einer Route verkehren, aber dann auch wegen einer anderen Charter woandershin verlegen. Der Passagier kann sich zwar auf ein Schiff festlegen, muss dann aber akzeptieren, dass es in einem anderen Seegebiet unterwegs ist. Das sind die Spielregeln. Will sagen: Man muss schon eine gehörige Portion Flexibilität, auch zeitlich natürlich, mitbringen, um sich auf eine Frachterreise einzulassen. Das macht die Sache auch spannend.
KABINEN Zur Unterbringung stehen meistens Owner(Eigner)- bzw.
Supercargo-Kabinen zur Verfügung. Die Eigner-Kabine ist größer und komfortabler und kostet auch mehr. Man bezahlt heute über den Daumen zwischen 60 und 110 Euro pro Person und Tag. Wobei das von Schiff zu Schiff, Route zu Route, Reederei zu Reederei sehr unterschiedlich sein kann.
GASTRONOMIE Die Mahlzeiten nimmt der Passagier gemeinsam mit dem Kapitän und seinen Mitarbeitern in der Offiziersmesse ein und wird dabei bedient oder nicht (Buffet). Die Speisekarte ist reichlich und „gutbürgerlich“ ohne Schnickschnack (mittags und abends drei Gänge oder auch eine Aufschnittplatte). Wobei auch hier alles vom reedereiinternen Essenssatz, den Fähigkeiten des Kochs und der Mitsprache des Kapitäns beim Menüplan abhängt. Drei Mahlzeiten gibt es pro Tag, dazu Kaffee und Tee, Softdrinks und Obst. Wer nicht satt zu sein glaubt, kann sich noch aus dem Kühlschrank bedienen.
SERVICE Mit einem Kreuzfahrtschiff ist der Service nicht zu vergleichen. Die Kabine wird zwar gesäubert, doch nicht täglich, allenfalls der Papierkorb geleert. Handtücher bekommt man, auch mal außer der Reihe. Die Wäsche muss man in der Laundry selbst waschen, trocknen und ggf. bügeln. Beim Kapitän bestellte Waren (Getränke, Rauchwaren etc.) werden einem manchmal vom Steward der Offiziersmesse auf die Kabine gebracht. Das ist’s aber auch schon an Service.
SPORT & WELLNESS
DRESSCODE
„Wellness“ im herkömmlichen Sinn gibt’s natürlich auch nicht. Sind Schwimmbad, Sportraum (Gymnasium) und Sauna (auf größeren Schiffen) vorhanden, ist das kein Problem.
Einen „Dresscode“ wie auf manchen konservativen Kreuzfahrtschiffen gibt es auch nicht. Selbst nicht zum Captain’s Dinner, das es ja tagtäglich mehrfach gibt. Allerdings sollte man nicht barfuß oder sockenlos in der Messe erscheinen. Saubere Kleidung sollte Voraussetzung sein. T-Shirt und Jeans sind „Satz“, auch Bermudas in wärmeren Zonen.
BORDPROGRAMM Auch ein extra Bordprogramm für den Gast gibt es nicht. Das muss er sich selbst zusammenstellen. Gelegenheiten dazu gibt es viele, denn man kann sich an Bord fast überall frei bewegen und seine Zeit nach Lust und Laune verbringen. Die Möglichkeiten sind breit gefächert. Ob man seine WalkingRunden auf dem Hauptdeck dreht, auf die Brücke zum Klönschnack geht, sich sonnt, liest, Musik hört, schläft…
AUSFLUGSANGEBOT Zu Landgängen und Shopping (an Bord nur Waren des täglichen Bedarfs in eingeschränkter Auswahl und nicht in großen Mengen, wobei man auch vorab bestimmte Produkte ordern kann) wird einem der Kapitän meistens Vorschläge machen oder Tipps geben, wie man wann am besten wohin kommt. Oder er organisiert manchmal etwas über den jeweiligen örtlichen Agenten. Vom Kapitän hängt im Übrigen vieles ab. Der eine ist so, der andere so. Je nach Persönlichkeit und Charakter und wie im „wirklichen Leben“. Aber: Der Kapitän als Chef an Bord hat das letzte Wort. Wer es sich mit ihm verdirbt, hat schlechte Karten.
PUBLIKUM Im Allgemeinen „ältere Semester“, die viel Zeit haben und auch das entsprechende Geld.
PREISNIVEAU Apropos: Das Preisniveau bewegt sich immer noch relativ weit unter dem von Kreuzfahrtschiffen. Was die einem jedoch nicht bieten können, ist Seefahrt pur. Man sollte dafür schon etwas übrighaben, sonst ist man hier auf dem „Arbeitsplatz Schiff“ fehl am Platz.
NORDISABELLA Stärken: - Authentische Seefahrt an Bord eines echten Containerfrachters - Einblicke in das Leben der Crew Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar, Euro Passagiere: 3 Crew: 23 Baujahr: 2016 Flagge: Zypern BRZ: 28.316 Länge/Breite: 195 m/48,8 m
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Im Winter gehört der Douro den Portugiesen – und den wenigen Passagieren, die außerhalb der Saison auf dem Douro unterwegs sind. 70 °azur.de
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Silvester-
Flussfahrt im Tal des Portweins
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Hoch über der Stadt Lamego: Santuário de Nossa Senhora dos Remédios – die Kirche der Heiligen Jungfrau der Heilmittel.
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Links: Vergnüglicher Abstecher in die Weinkellerei Quinta da Avessada, oberhalb von Pinhão. Oben rechts: Typisches Haus in Porto mit Azulejos – den kunstvollen Fliesen an den Wänden. Unten rechts: Einst Bischofssitz – heute Museum in Lamego.
Magischer Douro am frühen Abend: einzigartige Stimmung am Pier von Pinhão.
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Rund 200 Kilometer von Porto entfernt: die Douro Cruiser am östlichsten Punkt der Flussfahrt, in Barca d’Alva, nahe an der spanischen Grenze. Idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region.
Oben links: Das legendäre Café Majestic in Porto. Unten links: Bis 1913 verkehrten hier Züge: Schuppen des stillgelegten Bahnhofs in Barca d’Alva. Rechts: Portos Wahrzeichen – die Brücke Dom Luís I.
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moderne TV-Gerät fällt auf, und der getönte Ganzkörperspiegel vermittelt den Eindruck, als ob man gerade von einer zweiwöchigen Karibikkreuzfahrt zurückgekehrt sei. Die zwei Steckdosen genügen allerdings nicht, um moderne Flusskreuzfahrer, die mit Notebook, Video- und Fotokamera sowie Smartphone unterwegs sind, zufrieden zu stellen. Die Staumöglichkeiten sind eher auf sommerliche Reisen mit leichtem Gepäck ausgerichtet. Platz für Winterjacken und Pullover ist nicht so richtig einkalkuliert. Abends erwartet uns ein Buffet im Restaurant auf dem Hauptdeck. Die Douro Cruiser ist, auch dank einer 30-köpfigen türkischen Reisegruppe, recht gut gebucht. Entsprechend eng ist es im Restaurant: An runden Tischen, die vier Personen bequem Platz bieten, werden kurzerhand sechs Gedecke aufgelegt. Die Teller und Gläser liegen so nahe beieinander, dass man schon mal versehentlich aus dem Glas des Tischnachbarn trinkt. Immerhin munden die zubereiteten Speisen. Und die Kellner geben sich alle Mühe, die Wünsche der Gäste zu erfüllen.
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ach einer ruhigen Nacht im Hafen von Porto bricht die Douro Cruiser am nächsten Morgen zur ersten Etappe auf. Ziel: Régua, eine Kleinstadt mit 15.000 Einwohnern. „Bom dia!“, schmettert es um 8.30 Uhr aus den Bordlautsprechern. Kreuzfahrtleiter Christophe, der aus der Nähe von Nizza stammende Franzose, ist seit fast sechs Jahren für Nicko Cruises unterwegs. Christophe erledigt seine Aufgabe professionell, und sein leichter französischer Akzent wirkt charmant. Mit diesem Charme und stoischer Ruhe begegnet er ersten Reklamationen: „Unglaublich, Sie haben nur einen Kopfhörer für die Landausflüge in Ihrer Kabine vorgefunden – das wird schwierig. Aber wissen Sie was: Ich gebe Ihnen nachher einen zweiten Kopfhörer.“ Kommunikation ist alles, ist Christophe überzeugt. „Für jedes Problem gibt es eine Lösung“, lässt er uns wissen, bevor er seinen Vortrag mit den Worten „Ich habe fertig“ abschließt. Im Verlauf des Vormittags passieren wir Carrapatelo, den größten Staudamm auf dem portugiesischen Teil des Douro: Ganze 35 Meter wird unser Schiff in dieser Schleuse angehoben. Nach dem Mittagessen erreichen wir Régua, von wo es sogleich mit Reiseführer Philippe per Bus nach Lamego geht. Philippe wird uns auch bei den weiteren Ausflügen begleiten. Er verspricht, dass er uns sein Wissen in homöopathischer Dosierung vermitteln wird. Als Erstes klärt der Portugiese das Verhältnis Portugals zu seinen Nachbarn. „Auf der einen Seite gibt es Spanien, auf der anderen Seite den Atlantik. Wir mögen den Atlantik mehr“, lässt er uns wissen und untermauert diese These mit dem geflügelten Wort: „Aus Spanien kommen keine guten Winde und keine
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it einem Glas Portwein stoßen wir auf dem Sonnendeck der Douro Cruiser auf die bevorstehende Flussfahrt an. Eine sanfte Brise weht über das Deck, unser Blick schweift über die von der Sonne beleuchtete Ribeira, das bunte Altstadtviertel von Porto. So jedenfalls haben wir uns den Auftakt zu unserer Silvesterflussfahrt auf dem portugiesischen Douro vorgestellt. Die Realität präsentiert sich heute allerdings anders: Es regnet in Strömen, als uns das Taxi vor unserem Flussfahrtschiff auslädt. Zwei Stunden zu früh, wie wir an der Rezeption erfahren. „Ach, vertreten Sie sich doch noch ein bisschen die Füße. Die Einschiffung beginnt in zwei Stunden“, schalmeit es hinter dem Tresen hervor. Was im Sommer kein Problem ist, kommt beim heutigen Wetter gerade nicht so toll an. Es ist also kein Zufall, dass Ende Dezember nur noch wenige der rund 20 auf dem Douro verkehrenden Passagierschiffe unterwegs sind. Wir sind gespannt, was uns auf dieser Flussfahrt außerhalb der Saison, die uns von Porto ins rund 200 Kilometer entfernte Barca d’Alva an der spanischen Grenze führt, erwartet. Trotz Regen sind wir augenblicklich fasziniert von den farbigen Häusern und den engen Gassen der hügeligen Stadt Porto. Wir schlendern vom Pier, der in Vila Nova de Gaia, direkt gegenüber der Altstadt von Porto, liegt, Richtung Brücke Dom Luís I. Die 1886 von einem Geschäftspartner des Architekten Eiffel erbaute, 174 Meter hohe Brücke gilt als Wahrzeichen Portos. Wir überqueren die Brücke auf der unteren Fahrbahn und bummeln durch das Altstadtviertel Ribeira. Uns fallen die schmalen, teilweise bis zu sieben Stockwerke hohen Häuser mit den wunderschön farbigen Fliesen auf. Tropfnass, aber glücklich, kehren wir zur Douro Cruiser zurück, verweilen kurz im Panorama-Salon, wo sich inzwischen weitere Passagiere eingefunden haben. Man parliert über frühere Flussfahrten, tauscht bereits Erfahrungen über Schiffe und Routen aus. Die Damen am Nebentisch kennen die besten Shopping-Möglichkeiten entlang der Donau, die Herren auf der anderen Seite fachsimpeln über die bevorstehende Route, rätseln, warum das Schiff nachts nicht fährt und tagsüber nur kurze Strecken zurücklegt. Die Antwort auf diese Fragen liefert uns Kreuzfahrtleiter Christophe einen Tag später: Auf dem Douro gilt wegen der engen Passagen und der Schleusen ein Nachtfahrverbot, und der Fluss ist nur auf 216 Kilometern befahrbar. Die Douro Cruiser verfügt über zwei verschiedene Kabinentypen: Auf dem Hauptdeck befinden sich die Kabinen mit Panoramafenstern, auf dem Oberdeck verfügen die Kabinen über einen kleinen Balkon. Unsere Außenkabine auf dem Hauptdeck wirkt sauber. Das
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guten Hochzeiten.“ Allerdings hat sich das Verhältnis zu Spanien seit der Besetzung im 17. Jahrhundert gebessert und ist heute recht entspannt. Portugal, so fährt Philippe fort, lässt sich in eine klimatische und eine wirtschaftliche Zone teilen: In der Mitte des Landes verläuft von Westen nach Osten die Klimagrenze. Der Norden, zu dem auch Porto und der Douro gehören, ist feucht und fruchtbar. Polykulturen prägen hier die Landwirtschaft. Der Süden hingegen ist trocken und heiß. Hier findet man vor allem Monokulturen. Die wirtschaftliche Grenze verläuft von Norden nach Süden: Im westlichen Teil dominiert die Industrie, im östlichen Teil die Landwirtschaft. Nicht ohne Stolz berichtet Philippe, dass der neue VW T-Roc in Portugal produziert werde.
Mehr als nur zwei Bahnhöfe: Die Halle in Porto wie auch die Station in Pinhão sind mit kunstvollen Fliesenbildern geschmückt.
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er erste Halt gilt dem Wallfahrtsort Santuário de Nossa Senhora dos Remédios – der Kirche der Heiligen Jungfrau der Heilmittel –, so jedenfalls informiert uns Philippe und fügt hinzu: Es gibt viele heilige Jungfrauen in Portugal. Die Kirche thront hoch über der Stadt Lamego. Der große Bus-Parkplatz ist leer, wir genießen die Ruhe vor der beeindruckenden Wallfahrtskirche – bestimmt ein Vorteil einer Reise außerhalb der Saison. Pünktlich um 18 Uhr bringt uns Philippe wieder zurück zum Schiff, das während unseres Ausflugs von Régua nach Pinhão weitergefahren ist. Noch vor Sonnenaufgang gleitet die Douro Cruises fast lautlos flussaufwärts Richtung Barca d’Alva. Der Douro wird auf diesem Abschnitt enger. Links und rechts vom Schiff sind Schieferplatten sichtbar, die wie Pfeile in die Höhe ragen. Das Wasser ist spiegelglatt und dunkelgrün. Die steilen Hügel sind trotz der Jahreszeit grün. Olivenhaine, Orangen-, Mandel- und Eukalyptusbäume sowie Pinien ziehen an uns vorüber. Kormorane fliehen vor dem nahenden Schiff und fliegen knapp oberhalb der Wasserfläche davon. Am Ufer wird das vorbeiziehende Schiff von Störchen und Fischreihern scheinbar misstrauisch verfolgt. Es ist kühl auf dem Sonnendeck, aber die Aussicht lässt die Kälte vergessen. Diese außersaisonale Fahrt hat etwas von einer Expeditionsreise, geht es mir durch den Kopf. Inmitten dieser atemberaubend schönen Natur taucht unvermittelt die Valeira-Schleuse auf. Die Anlage wirkt gespenstisch – auf jeden Fall nicht wirklich schön, aber unbestritten zweckmäßig, denn sie hebt uns weitere 33 Meter hinauf zum nächsten Flussabschnitt. Kurz nach Mittag erreichen wir Barca d’Alva, den östlichsten Punkt unserer Reise. Weiter kommt man mit dem Flussfahrtschiff auf dem Douro nicht, denn auf der spanischen Seite haben die Stauwerke keine Schleusen. Heute geht es mit Reiseleiter Philippe zum Castelo Rodrigo. 50 Einwohner zählt dieses historische Dorf, weiß Philippe. „Es sind eher erfahrene und reifere
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Herrschaften, die noch hier wohnen.“ Die Fahrt führt entlang von Olivenbäumen und Korkeichen. Aus Kork werden in Portugal Taschen, Schuhe und Souvenirs hergestellt – und sogar Bikinis und Hochzeitskleider, behauptet Philippe. Korkeichen dürfen nach 25 Jahren erstmals geschält werden – danach muss jeweils eine Frist von neun Jahren eingehalten werden bis zur erneuten Gewinnung von Kork. „Wer diese Zeiträume nicht einhält, wird gebüßt“, erklärt Philippe. „Portugal ist fix, wenn es ums Einkassieren von Bußen geht.“ Von den angekündigten älteren Herrschaften ist bei unserer Ankunft nichts zu sehen. Stattdessen begrüßen uns junge Portugiesinnen und bieten uns karamellisierte Mandeln an. Die Mandeln werden hier angebaut, von Hand geerntet und in vielen Varianten angeboten: gezuckert, gesalzen, mit Kokossplittern, Sesam oder Kaffeearoma. Castelo Rodrigo war bereits 500 Jahre v. Chr. bewohnt – wegen seiner erhöhten Lage war der Ort von strategischer Bedeutung. Nach der Belagerung Portugals durch die Spanier schlug hier 1664 die portugiesische Armee die Spanier in die Flucht. In der kleinen Ortschaft stehen verschiedene denkmalgeschützte Einrichtungen: Dazu gehören die Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert sowie der Schandpfahl aus dem 15. Jahrhundert, der nicht nur dazu diente, Leute für Vergehen öffentlich zu bestrafen, sondern auch der Punkt war, an dem Neuigkeiten verkündet wurden. Wer sich am nächsten Tag auf einen gemütlichen
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alamanca, die spanische Universitätsstadt, die „goldene Stadt“, wie sie wegen der mit goldgelben Sandsteinen gebauten Häuser auch genannt wird, steht heute auf dem Ausflugsprogramm. Eine interessante Stadt mit Sehenswürdigkeiten wie dem Stadtpalast, der Plaza Mayor, der Kathedrale oder der römischen Brücke. Zudem eine gute Gelegenheit zum Shoppen, so Reiseleiter Philippe, denn in Spanien sei alles ja ein bisschen günstiger als in Portugal. Trotzdem verzichten wir auf diesen Ausflug, da uns vier Stunden Busfahrt zu lang sind. Für uns liegt das Gute heute näher: nämlich beim ehemaligen Bahnhof, der an der stillgelegten Bahnlinie zwischen Porto und Salamanca liegt. 1887 wurde die Eisenbahnlinie eröffnet – Barca d’Alva wurde zu einer wichtigen Grenzstation zwischen Portugal und Spanien. Bis 1913 verkehrte hier regelmäßig ein Zug, der die Strecke zwischen Porto über Salamanca bis Medina in gut elf Stunden zurücklegte. Knapp 100 Jahre später wurde die Bahnlinie wieder geschlossen. Nur einen Steinwurf von unserer Anlegestelle entfernt, fällt der imposante Bahnhof sofort auf. Drei Gleise sind vor dem Hauptgebäude noch erkennbar. Sie sind überwachsen mit Sträuchern und Wildkräutern, Fenster und Türen sind zugemauert. Das Vordach über dem Bahnsteig ist gut zu erkennen. Der Stationsname ist mit den typischen portugiesischen Fliesen ausgeschildert. Der riesige Güterschuppen lässt erahnen, dass hier einst große Mengen an Waren zwischengelagert wurden. Auf den Gleisen stehend, erkennen wir auch, dass die Spurbreite mit etwa 1,6 Metern wesentlich breiter als bei anderen europäischen Bahnen ist. Vor einiger Zeit sollte die Schienenbreite dieser iberischen Breitspur der europäischen Regelspur angepasst werden – aus Kostengründen wurde das Vorhaben aber verworfen. Die Szenerie wirkt etwas unheimlich. Es ist absolut still hier. Außer unseren auf dem Schotter der Gleise knirschenden Schritten ist kein Geräusch zu vernehmen. Wir pirschen vorsichtig durch die weitläufige Bahnhofsanlage. Am Nachmittag setzen wir unseren Erkundungsgang in Barca d’Alva fort und landen an der spanischen Grenze bei Vega de Terrón. Auf der Brücke, die Portugal mit Spanien verbindet, stürzen sich gerade Wagemutige an einem Bungee-Seil in die Tiefe. Ansonsten ist es auch hier sehr ruhig. Am Abend wird zum portugiesischen
Barbecue-Buffet geladen. Das üppige Mahl vermittelt mit Suppe, die zu jeder portugiesischen Mahlzeit gehört, Fleisch vom Schwein, Rind und Schaf sowie Fisch wie Sardinen oder Kabeljau und verschiedenem Gemüse einen Querschnitt durch die portugiesische Küche. Vielseitig präsentiert sich auch das Dessert-Buffet. Bei vielen Nachspeisen wird Eigelb verwendet. Dieses blieb einst bei der Weinproduktion übrig: Das Eiweiß wurde für die Klärung des Weins genutzt. Aus dem Eigelb wird mit Zucker „Doce de ovos“, eine Eiersüßspeise, oder Eierpudding mit Karamellsauce hergestellt. Lecker schmecken auch die Pastéis de Nata, kleine Blätterteigtörtchen mit Vanillecreme-Füllung. Es folgt ein Flusstag: Von Barca d’Alva geht es zurück bis nach Pinhão. Christophe begrüßt uns wie gewohnt via Lautsprecher und verkündet auch gleich die momentanen Defekte: Heute sind es die Toiletten-Spülungen, die nicht funktionieren. Aber „es gibt für alles eine Lösung“, und man sei bereits mit der Reparatur der Anlagen beschäftigt. Zurück geht es durch den pittoresken oberen Teil des portugiesischen Douro. Wir passieren erneut die
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Tag mit ausschlafen eingestellt hat, hat die Rechnung ohne den Kreuzfahrtleiter gemacht: Punkt acht Uhr begrüßt er die Passagiere über sämtliche Lautsprecher des Schiffs. Nach dem Weckruf gibt es gleich eine weitere Überraschung: Kaum unter der Dusche und herzhaft eingeseift, geht das Wasser aus. Das kleine technische Problem, so Christophe, werde gleich behoben – der Techniker sei unterwegs.
Romantik pur: gemütliches Restaurant in Portos lauschigem Altstadtviertel Ribeira.
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schmalen Stellen mit den steilen Felsen und legen am frühen Nachmittag in Pinhão an. Zwei Stunden zu früh: Am Pier sitzen noch Männer beim Angeln. Unbeirrt steuert Kapitän Armando Freitas die Douro Cruiser zur Anlegestelle – die Angler weichen im letzten Moment. Zeit für einen Spaziergang durch Pinhão: Entlang dem Ufer geht es bis zur großen Stahlbrücke. Mehrere Ausflugsboote bieten Rundfahrten an. Wir kreuzen die Bahngleise und bummeln auf der Hauptstraße durch das Städtchen bis zum Bahnhof: Das Gebäude ist mit 25 Fliesenbildern geschmückt. Die Bilder zeigen typische Douro-Landschaften und Szenen der Weinlese! In der Hochsaison wird der Bahnhof überflutet von Touristen – wir stehen heute fast allein am Bahnhof und können die Kunstwerke in aller Ruhe bestaunen.
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m Abend steht ein Ausflug zur Quinta da Avessada, einer Weinkellerei oberhalb von Pinhão, auf dem Programm. In atemberaubendem Tempo rast unser Reisebus die engen und steilen Straßen empor. Obwohl wir schon die ganze Woche im Gebiet des Portweins unterwegs sind und bereits den ein oder anderen Wein gekostet haben, ist dies die erste Besichtigung einer Weinkellerei. Reiseleiter Philippe liefert uns die nötigen Informationen zum Wein: Die Trauben für den Portwein dürfen nur bis auf einer Höhe von 100 Metern über Meer angebaut und nicht bewässert werden. Das Portwein-Institut bewertet den Portwein jährlich. Ein herausragender Jahrgang wird als „Vintage“ klassiert – dieser Wein wird nach zwei Jahren in Flaschen abgefüllt und reift dann viele Jahre oder gar mehrere Jahrzehnte ohne Sauerstoff direkt in der Flasche. Philippe nennt dieses Verfahren Reduktion, im Gegensatz zur Oxidation, wo der Wein im Fass mit Sauerstoff reift. Neben dem Klima kommen den Reben auch die Bodenbeschaffenheit mit Schiefer und die Pfähle aus Schiefer zugute: Schiefer speichert nämlich die Wärme. Die Quinta da Avessada liegt, wie wir während der Fahrt unschwer feststellen können, wesentlich mehr als 100 Meter über Meer. Zu hoch also für Portwein, deshalb wird hier vor allem die weniger lukrative Muskatellertraube angebaut. Dem Eigentümer Luis de Barros scheint es trotzdem nicht schlecht zu gehen. Er empfängt uns fröhlich auf seinem Gutsbetrieb. „Wir produzieren hier Wein aus Muskatellertrauben und schauen, dass auch etwas zum Verkauf übrig bleibt“, lässt uns Luis augenzwinkernd wissen. Mit verschiedenen Anekdoten unterhält er uns beim Rundgang durch sein kleines Weinmuseum sowie beim anschließenden Abendessen. Untermalt wird der Abend mit volkstümlicher Musik. „Wenn Sie wieder auf dem Douro unterwegs sind, schauen Sie wieder bei uns rein – wir werden da sein, denn wir leben hier“, witzelt Luis zum Abschied. Beschwingt vom portugiesischen Wein
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scheinen die Kurven und Straßen auf der Rückfahrt zum Schiff nur noch halb so gefährlich wie bei der Hinfahrt. Trotz feucht-fröhlichem Abend sitzen am nächsten Morgen alle Ausflugsgäste pünktlich um 8.30 Uhr im Bus für die Besichtigung des Mateus-Palasts. Wir fahren an Sabrosa, dem Geburtsort des Entdeckers Ferdinand Magellan, vorbei, der zwar unter spanischer Flagge in See gestochen ist, aber in Portugal geboren wurde. Der wohl klingende Name Mateus sowie das Bild des Palasts prangen auf den berühmten gleichnamigen Weinflaschen mit der bauchigen Form, die heute weltweit vertrieben werden. Mit dem Mateus-Palast neben der kleinen Ortschaft Vila Real hat der Wein heute nichts mehr zu tun – die Rechte an Name und Bild wurden von den verarmten adligen Besitzern verkauft. Geblieben ist dem heutigen Grafen die Liegenschaft, die ihm durch Eintrittsgelder für Besichtigungen Einnahmen generiert. Der findige Graf hat, so Philippe, für sein Anwesen eine Stiftung gegründet, um damit dem Fiskus zu entkommen und um sogar Geldmittel aus der öffentlichen Hand zu kassieren. „Das Rad, das am lautesten quietscht, bekommt das meiste Öl“, kommentiert er zähneknirschend das eigennützige Verhalten des Grafen. Philippe führt uns durch die Räume des Anwesens aus dem 18. Jahrhundert. Anschließend bleibt Zeit, um sich im kunstvoll gestalteten Garten umzusehen. „Ein französischer Garten“, weiß Philippe, „denn im Gegensatz zum englischen Garten, den man wachsen lässt, wird der französische Garten stets gestutzt.“ Heute ist Silvester. Die Küchencrew der Douro Cruiser kredenzt den Passagieren ein 6-Gänge-Menü mit exquisiten Gängen wie Kabeljau mit Curcuma und Garnelen, Tomatencreme, Lachsfilet, Sorbet mit schwarzem Wodka, Filet Mignon und Zitronen-Parfait mit Waldbeeren. Danach dreht der stets gut gelaunte Bordmusiker so richtig auf. Wir bevorzugen einen Silvesterspaziergang durch die Gassen Portos: Die Stadt ist in Festlaune. Jedes Restaurant ist bis auf den letzten Platz gefüllt, Gäste sitzen teilweise sogar im Freien. Die Straßen sind beleuchtet und belebt, Imbissstände bieten leckere Speisen an. Die längsten Menschenschlangen beobachten wir vor den Ke-
Historische Straßenbahnen gehören zu Porto ebenso wie das moderne Stadtbahnsystem.
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20 km
Fotos: Roger Lehmann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR
Entspannte Flussfahrt quer durch Portugal bab-Ständen. Die Menschen strömen, teilweise mit Champagnerflaschen unter dem Arm, die Altstadt hinauf, um das Feuerwerk zu sehen. Um Mitternacht sind wir wieder auf dem Sonnendeck unseres Flussschiffs und stoßen mit anderen Passagieren unter dem vom Feuerwerk erhellten Sternenhimmel auf das neue Jahr an. Am Neujahrsmorgen steht die Tour durch Porto mit Besuch einer Weinkellerei an. Der Zeitpunkt dieser ursprünglich zu Beginn der Reise geplanten Tour ist nach Silvester suboptimal. Immerhin hat der Reisebus mit unserer erstaunlich munteren Truppe am Neujahrsmorgen freie Fahrt durch Porto. Es geht wieder über steile Straßen und durch enge Gassen – uns wird klar, warum man in Porto weniger Fahrräder sieht als zum Beispiel in Amsterdam. Porto sei die Stadt der Brücken, des Granits, des Barocks und der Kuttelesser, fasst Philippe das Wichtigste zusammen: Sechs Brücken führen hier über den Douro, viele der Gebäude wurden aus Granit gefertigt und zahlreiche Kirchen nach dem großen Erdbeben von 1755 im Barockstil gebaut. Das mit den Kuttelessern kam so: Zur Zeit Heinrich des Seefahrers (1394–1460) wurde das gute Fleisch an die Seeleute verkauft – die Bevölkerung von Porto musste mit den Resten vorliebnehmen. Wir besuchen den Bahnhof, der mit prächtigen Kachelbildern und verschiedenen Art-déco-Elementen ausgestattet ist, sowie die mittelalterliche, aus Granitstein erbaute Kathedrale. Dann werfen wir einen Blick in die Fußgängerzone mit dem berühmten Café Majestic, in dem Joanne K. Rowling die ersten Kapitel der Harry-Potter-Bücher geschrieben haben soll, und landen schließlich in der Weinkellerei Taylor, wo nach Philippes Portwein-Theorie nun auch die Praxis folgt: Nach der Besichtigung verschiedener Weinlager geht es nämlich zu einer Verkostung. Mit dieser Stadtrundfahrt geht eine erlebnisreiche Woche im Douro-Tal zu Ende. Beim letzten Abendessen an Bord blicken wir in mehrheitlich zufriedene Gesichter. „Es hat sich gelohnt“, ist ein Tischnachbar überzeugt, „wir nehmen viele Eindrücke vom Douro und den Menschen im Douro-Tal mit nach Hause. Die Reise außerhalb der Hauptsaison war entspannt. Wir ziehen kühles Wetter dem Hochsommer vor und sind deshalb auf unsere Kosten gekommen.“ Text: Roger Lehmann
Es gibt viel zu erleben auf dem Douro zwischen der portugiesischen Küste und der spanischen Grenze. PORTO 240.000 Einwohner. Zweitgrößte Stadt Portugals. Porto wandelt sich gerade von einer mittelalterlichen Stadt zu einer hippen Metropole. Sehenswürdigkeiten: Kathedrale auf dem Hügel Pena Ventosa, Kloster Pilar, zwei Stahlbogenbrücken (von Gustave Eiffel und seinem Geschäftspartner Théophile Seyrig), Altstadt Ribeira (UNESCO-Weltkulturerbe), verschiedene Museen (Fotografie, zeitgenössische Kunst, Portwein), Portweinlager in Vila Nova de Gaia. Tipps: Besuch des Jugendstil-Kaffeehauses Café Majestic (Originaleinrichtung aus den 1920er Jahren), Fahrt mit der alten Straßenbahn (Elétrico). Die schönste Aussicht hat man vom Kirchturm Torre dos Clérigos. Souvenirs: Portwein!
RÉGUA 17.000 Einwohner. Zentrum der Portweinproduktion mit der ersten geschützten Weinbauregion der Welt. Von hier wurde früher der Portwein nach Porto verschifft. Sehenswürdigkeiten: denkmalgeschützter Bahnhof mit historischen Lokomotiven. Ausgangspunkt für Ausflüge, zum Beispiel nach Lamego. Souvenirs: Portwein und Artikel aus Kork.
BARCA D’ALVA Kleiner, außerhalb der Saison recht verschlafener Ort an der Grenze zu Spanien. Ab 1887 verband die Eisenbahn Porto mit dem spanischen Salamanca. Barca d’Alva hatte als Grenzstation eine wichtige Funktion. 1985 wurde die Eisenbahnlinie
geschlossen, und der Ort verlor seine Bedeutung. Das einst wichtige Bahnhofsgebäude ist heute verlassen. Tipps: Spaziergang zur spanischen Grenze nach Vega de Terrón., Besuch des stillgelegten Bahnhofs. Trotz langer Busfahrt lohnt sich von hier aus ein Ausflug nach Salamanca, der spanischen Universitätsstadt. Da vor Ort kaum Ausflugsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, lohnt es sich hier, über den Reiseveranstalter zu buchen.
PINHÃO Knapp 700 Einwohner. Die Kleinstadt liegt im Alto Douro – dem Portwein-Anbaugebiet. Sehenswürdigkeiten: Gemeindekirche Igreja Paroquial, Bahnhof mit portugiesischen Fliesenbildern (Azulejos). Tipp: Ausgangspunkt für Ausflüge zum Beispiel nach Castelo Rodrigo oder zum Mateus-Palast. Souvenirs: In Castelo Rodrigo findet man eine große Auswahl an unterschiedlich zubereiteten Mandeln aus der Region sowie Produkte aus Kork, die ebenfalls in der Region hergestellt wurden.
LESETIPP DuMont Direkt – Porto: Autor Jürgen Strohmeier lebt in Lissabon und kennt Porto sehr gut. Sein Reiseführer ist ausgesprochen informativ und unterhaltend. 11,99 Euro 5/2018
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79 °
In den verschiedenen Schleusen entlang dem Douro wird das großzügige Sonnendeck mit beheiztem Pool, Liegestühlen und Sonnendach vorübergehend zum Schleusendeck – da hat die Sonne auch bei bestem Wetter keine Chance.
Am Tag schweifen die Blicke aus dem lichtdurchfluteten Panorama-Salon in die Ferne, am Abend zieht eher die Bar die Blicke an.
Temporäres Zuhause auf 15 Quadratmetern mit Aussicht (wenn man nicht gerade, wie abgebildet, in einer Schleuse steckt).
Alles im Griff: Kapitän Armando Freitas kennt den Fluss Douro und sein Schiff, die Douro Cruiser, wie seine Westentasche.
Im einladenden Restaurant kredenzt die freundliche Crew sowohl portugiesische wie auch internationale Spezialitäten.
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SCHIFFSTEST
Gemütliches Reisen im schönen Portugal Die DOURO CRUISES von Nicko Cruises ist fast das ganze Jahr im Douro-Tal unterwegs. SCHIFF Die Douro Cruiser gehört zur Kategorie „Nicko classic“ der Nicko-Cruises-Flotte. Das Flussschiff mit Baujahr 2005 verfügt über ein großes Sonnendeck mit kleinem, beheiztem Pool, ausreichend Liegestühlen sowie Stühlen und Tischen mit Sonnendach, aber ohne Windschutz. Die Douro Cruiser ist mit einem Treppenlift zwischen dem Ober- und Sonnendeck sowie einem Aufzug zwischen Unterund Oberdeck ausgestattet und somit zumindest teilweise barrierefrei. Die Kabinen sind allerdings nicht rollstuhlgerecht eingerichtet. Das Schiff verfügt neben dem Restaurant über einen Panorama-Salon mit Bar. Wie bei den meisten Flussfahrtschiffen üblich, lassen sich Vibrationen und Motorengeräusche vor allem im hinteren Teil des Schiffs während der Fahrt nicht vermeiden – da auf dem Douro aber nur am Tag gefahren wird, stört der Motor kaum. Die Flussfahrtschiffe auf dem Douro sind kleiner als die Schiffe auf anderen europäischen Flüssen – Komfort und Ausstattung lassen sich deshalb nicht miteinander vergleichen. Nichtraucherschiff (rauchen ist nur auf dem Sonnendeck gestattet).
REISEVERANSTALTER/ REEDEREI Der Stuttgarter Veranstalter Nicko Cruises wurde 1992 speziell für Russland-Reisen gegründet und hat sich seither zum Marktführer für Flusskreuzfahrten in Europa entwickelt. Das Unternehmen gehört seit Ende 2015 zum portugiesischen Investor Mystic Invest. Die 25 Kreuzer der Nicko-Cruises-Flotte verkehren auf europäischen und asiatischen Wasserwegen und werden in drei Schiffstypen
eingeteilt: Nicko boutique (kleinere Schiffe mit individuellen Dekors im Grand-HotelStil), Nicko modern (größere Schiffe mit bis zu 200 Betten in stilvollem, modernem Design) sowie Nicko classic (klassischelegante Flussschiffe). Ab Sommer 2019 plant das Unternehmen mit dem Expeditionsschiff World Explorer den Einstieg in den Hochseebereich. In Portugal verkehrt neben der Douro Cruiser auch das kleinere Nickoboutique-Schiff Douro Prince.
FAHRTGEBIET Die Douro Cruiser verkehrt auf dem Douro ab Porto.
KABINEN Die Douro Cruiser verfügt über 65 knapp 15 Quadratmeter große Außenkabinen. Auf dem Oberdeck sind die Kabinen mit einem begehbaren Balkon ausgerüstet. Die Kabinen auf dem Hauptdeck sind mit großen, nicht zu öffnenden Panoramafenstern ausgestattet. Alle Kabinen verfügen über Klimaanlage bzw. Heizung/Lüftung, Dusche/ WC, Haartrockner, Sat-TV, Safe, Sitzgelegenheit, Schreibtisch, Schrank und einen Notfallschalter (nicht zu verwechseln mit dem daneben angebrachten Lichtschalter!). Kein Telefon in der Kabine. Jeweils zwei nebeneinander stehende Betten, die auch getrennt aufgestellt werden können. Gut funktionierendes WLAN (moderate Tagesund Wochenpauschalen). Recht geräuschintensive Klima- bzw. Heizlüftung.
GASTRONOMIE Das Restaurant befindet sich im Unterdeck, knapp über dem Wasserspiegel. Serviert werden in einer Tischzeit internationale Gerichte. Frühstücks- und Mittagsbuffet, abends Buffet
oder 4- bis 6-Gänge-Menü. Zum Essen wird kostenlos Wasser sowie danach Kaffee gereicht, weitere Getränke werden separat in Rechnung gestellt. Es besteht die Möglichkeit, Getränkepakete (ohne Flaschenweine und Spirituosen) für die gesamte Reise zu buchen.
SERVICE Freundliche und hilfsbereite Crew. Die Bedienung im Restaurant ist effizient und aufmerksam, aber eher burschikos und kumpelhaft. Es wird kein großer Wert auf professionellen Service gelegt. Die vorwiegend portugiesischen Mitarbeiter sprechen Englisch, der Kreuzfahrtleiter sowie der Hoteldirektor sprechen Deutsch. Trinkgeldempfehlung des Veranstalters: 5 bis 7 Euro pro Tag und Person für die Crew sowie die Busfahrer. Weiter erwarten aber auch der Kreuzfahrtleiter von Nicko Cruises sowie die lokalen Reiseleiter ein Trinkgeld. Und vielleicht möchte man den Kellner oder das Zimmermädchen für besondere Verdienste zusätzlich honorieren. Somit liegen die effektiven Auslagen für Trinkgelder eher bei 20 als bei 7 Euro pro Tag und Person.
SPORT & WELLNESS Kleiner, beheizter Pool, der sich eher zum Baden als zum Schwimmen eignet.
BORDPROGRAMM Abends Live-Musik mit einem Bordmusiker. Einmal pro Woche wird eine Volksmusik-Gruppe für ein Konzert auf dem Schiff engagiert. Eine Informationsveranstaltung über den Reiseverlauf, die verfügbaren Ausflugsziele sowie künftige Flussreisen.
AUSFLUGSANGEBOT Nicko Cruises arbeitet mit lokalen Reiseleitern und Busunternehmen zusammen. Verschiedene Ausflüge können bereits als Paket im Voraus oder später direkt an Bord gebucht werden. Einige Ausflüge sind nur an Bord buchbar und werden nur durchgeführt, wenn genügend Anmeldungen vorliegen.
PUBLIKUM Vorwiegend Paare sowie einige Singles aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gelegentlich Reisegruppen aus anderen Ländern. Durchschnittsalter: ca. 68 Jahre.
SHOPPING Kleine Souvenir-Ecke.
DRESSCODE Tagsüber sportlich und leger. Abends gepflegte Kleidung.
PREISNIVEAU Ab ca. 200 Euro/Tag/Person.
★★★
DOURO CRUISER Stärken: - Freundliche Crew - Portugiesische Spezialitäten im Restaurant Bordsprache: Portugiesisch, Englisch und Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 130 Crew: 30 Baujahr: 2005 Flagge: Malta Länge/Breite: 78 m/11,4 m
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SILVER SHADOW° Singapur
Gold,
Es ist alles was glänzt
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Mit der silbernen Silver Shadow zu den goldenen Pagoden von Myanmar. Eine Reise voller Gegensätze in eine geheimnisvolle, touristisch noch schwach erschlossene Region dieser Welt.
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SILVER SHADOW° Singapur
Kuala Lumpur von oben: Blick von der Besucherplattform des KL Tower auf die 452 Meter hohen Petronas Towers. Abenteuerliche Suche nach Seeadlern im Kilim River-Naturpark der Insel Langkawi, Malaysia.
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Im Wat Chalong, dem größten Tempel auf der Insel Phuket, ist es nicht erlaubt, Schuhe, Hüte oder Sonnenbrillen zu tragen.
Frisch vom Feld: lebhafter Markt mit exotischem Gem체se in der N채he von Yangon, Myanmar.
Spektakul채r: Schiffsrumpf mit 145 Meter langem Swimmingpool auf dem 57. Stock des Marina Bay Sands Hotel in Singapur.
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ie Reederei Silversea überrascht vor der Reise mit einem personalisierten, 80 Seiten umfassenden Reisebuch, welches auf die Abenteuer zwischen Singapur, dem teuersten Pflaster der Welt, und dem touristisch noch schwach erschlossenen Land Myanmar einstimmt. Bevor wir aber in den Genuss der luxuriösen Silver Shadow kommen, heißt es erst mal: Luxus trifft Holzklasse. Die von Silversea gebuchten Flüge von Europa nach Singapur via Abu Dhabi erweisen sich als alles andere als luxuriös. Zudem stehen die strengen Gepäckvorschriften in krassem Widerspruch zur erwarteten Abendgarderobe auf dem Luxusliner. Trotz Regen bei der Ankunft in Singapur geht für uns die Sonne auf: Keine Wartezeiten bei der Passkontrolle, die Koffer liegen bereits auf dem Gepäckband, und Cheng, unser Fahrer, erwartet uns im Terminal. „Haben Sie uns den Regen mitgebracht?“, witzelt er. „Es ist schrecklich kalt heute!“ Mit „schrecklich kalt“ meint er die 27 Grad, die sein Bordcomputer anzeigt – wesentlich kühler wird es in Singapur das ganze Jahr nicht. Auf der Fahrt zum Hotel erzählt Cheng von den exorbitanten Bodenpreisen in Singapur, von rigiden Bestimmungen zur Einwanderung, vom friedlichen Zusammenleben verschiedener Religionen und von den strengen Vorschriften beim Autokauf: Im nur 710 Quadratkilometer kleinen Inselstaat Singapur muss vor dem Autokauf eine Bewilligung zum Halten eines Fahrzeugs erstanden werden. Diese Bewilligung kostet etwa so viel wie das Auto und gilt zehn Jahre. Neue Bewilligungen gibt es nur, wenn alte ablaufen – damit stellt der Staat sicher, dass immer gleich viele Autos im Verkehr sind. Die ERP-Hinweistafeln, die wir auf der Fahrt entdecken, stehen für Electronic Road Pricing: In Stoßzeiten werden Gebühren erhoben. Singapur war 1975 die erste Stadt mit einem City-Maut-System. „Das ist nicht sozial, aber effizient“, schließt Cheng dieses Thema ab. „Sie haben sich noch nicht für den Transfer zum Schiff registriert!“, so die ersten Worte, die mich per Telefon am nächsten Morgen aus meinen Jetlag-Träumen reißen. Die Telefonstimme wird strenger: „Morgen um 10 Uhr stellen Sie die Koffer vor die Zimmertür, um 11.30 Uhr identifizieren Sie Ihr Gepäck in der Hotelhalle, und um 12.45 Uhr werden Sie im Autobus Nr. 2 zum Schiff gebracht.“ O. k., dann brauchen wir uns am Transfertag also keine Gedanken mehr über ein Tagesprogramm zu machen: Der halbe Tag wird im Zeichen des Gepäcktransports stehen. Der heutige Tag muss deshalb umso intensiver ausgekostet werden. Unsere ersten Schritte führen uns in die Orchard Road, die Einkaufsmeile der Stadt. Rund 40 Einkaufszentren locken hier Kauflustige an. Mit dem Hop-on-Hop-off-Bus geht’s nach
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Little India: Auf beiden Straßenseiten werden Gewürze, Obst, Gemüse, Schmuck und Seidenwaren feilgeboten – es herrscht ein quirliges Treiben. Weiter geht die Fahrt durch bunte Wohnquartiere. Die günstigen Wohnungen erkenne man an der Wäsche, die zum Trocknen zum Fenster hinaus gehängt wird, erklärt man uns. Weiter geht es zur 1926 erbauten City Hall und durch die bunte Chinatown mit den vielen verschachtelten Häusern bis zum ältesten Hindu-Tempel Singapurs, dem filigranen Sri Mariamman. Bei Suntec City, einem neuen Gebäudekomplex mit unterschiedlich hohen Bürotürmen, die den fünf Fingern einer Hand nachempfunden sind, wechseln wir den Bus und legen danach einen Zwischenhalt bei den Supertrees ein, einer neuen Attraktion der Stadt. Die pflanzenbewachsenen, 25 bis 50 Meter hohen künstlichen Bäume haben mehrere Funktionen: Mit ihnen wird Wasser für die Pflanzen gesammelt, mit Photovoltaik wird Strom erzeugt, in den Baumstämmen sind Abluftrohre für Biogas-Klimaanlagen eingelegt. Zur Touristenattraktion werden die Supertrees durch bunte Beleuchtung und einer 250 Meter langen Hängebrücke. Daneben liegt das dreiteilige Marina Bay Sands Hotel, das auf dem Dach, im 57. Stock, eine Art Schiff mit einem 145 Meter langen Swimmingpool, Restaurants und einer Außenterrasse trägt. Im Innern des Komplexes, der vom Casino Sands in Las Vegas gebaut wurde, befinden sich ein Casino, ein Theater, viele Restaurants und natürlich ein weiteres Einkaufsparadies. Für den Weg zurück zum Hotel nehmen wir die U-Bahn und stellen erfreut fest, dass man sich mit diesem Verkehrsmittel günstig, entspannt und unkompliziert in der Stadt bewegen kann. Nach dem zeitintensiven Transfer zum Schiff, bei dem unseren Koffern mehr Beachtung zukommt als den Passagieren, verläuft das Check-in ohne Wartezeit. Auf dem Weg zur leuchtend weißen Silver Shadow – für die nächsten zwölf Tage unser Zuhause – bietet sich eine erste Gelegenheit zum Beschnuppern der mitreisenden Passagiere: Eine sechsköpfige Familie mit halb erwachsenen Kindern checkt ein, viele ältere Paare passieren die Gangway, einige Singles mustern die eintreffenden Passagiere. Zwei illustre Amerikaner, Typ Liberace und Tony Curtis, die, vermutlich im Hinblick auf die Pagoden, bereits mit auffälligem Goldschmuck geschmückt sind, fallen auf. 30 Schweizer, vier Deutsche und zwei Österreicher sind auf dieser Reise dabei, weiß Simona, die internationale Hostess. 298 Gäste haben sich für die Kreuzfahrt nach Myanmar entschieden, rund 100 Betten bleiben frei. Das Verhältnis von Passagieren zu CrewMitgliedern entspricht damit etwa 1:1. Auf unserer 32 Quadratmeter großen Suite – bei Silversea spricht man nicht von Kabinen – treffen wir den distinguierten Butler Bordoloi und den fröhlichen Suiteroom Attendant Pradeep. Beide stammen aus Indien und werden für unser Wohl an Bord sorgen. Butler Bordoloi will
Unterwegs in Myanmar mit 1 PS: Die Pferdekutsche bietet Platz für vier Einheimische oder zwei Touristen.
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m Abend lädt Kapitän Zanello zum Willkommenstreffen ein. Die Garderobe-Empfehlung lautet „formal“ und wird ausnahmslos eingehalten. Der Anlass hat deshalb trotz kurzer und emotionsloser Rede des Kapitäns etwas Festliches. Am Ausgang der Lounge wartet die Ehefrau des Kapitäns mit ihren beiden kleinen Kindern auf ihren Mann. La familia reist mit nach Myanmar – vielleicht ist die Rede des Kapitäns deshalb so karg ausgefallen. Nach einem umso üppigeren Abendessen widmen die Sängerinnen und Sänger dem Thema „Amore“ eine Show. Hervorragend live gesungen, aber von einem dumpfen Playback begleitet – die Dynamik fehlt, und die Stimmung ist auf Deck 0, um nicht zu sagen – im Keller. Wir kennen nur zwei Jahreszeiten: Sommer und Hochsommer“, lacht Sally, die uns auf der thailändischen
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die Minibar täglich nach unseren Wünschen nachfüllen und uns mit ausgewählten Körperpflegeprodukten versorgen. Neben einem begehbaren Kleiderschrank begeistert das luxuriös ausgestattete Bad mit Dusche, separater Badewanne und Doppelwaschbecken. Gemütlich ist auch der Balkon mit Teakholzboden und zwei bequemen Sesseln. Hier lässt es sich definitiv aushalten – die Reise kann beginnen: Kapitän Alessandro Zanello manövriert die Silver Shadow mit sicherer Hand aus dem Hafen von Singapur. Der Tag in Port Klang, Malaysia, beginnt mit einer Verspätung: Rund eine Stunde warten die Passagiere in der Show Lounge auf ihre Ausflüge. Man bleibt höflich, lässt die Crew aber doch spüren, dass man diese kostbare Morgenstunde lieber bei einem gemütlichen Frühstück verbracht hätte. Neben der Silver Shadow liegt die Mariner of the Seas von Royal Caribbean. Die rund 3000 Passagiere werden von den lokalen Behörden zuerst abgefertigt. Riese Royal Caribbean ließ wohl die Muskeln spielen, während Zwerg Silversea heute das Nachsehen hat. Reiseleiter Pee-Kee, ein Malaysier chinesischer Abstammung, erklärt zum Auftakt der Exkursion, dass die Damen ihre Handtaschen vor Dieben sichern sollen. Mit Bedrohungen müsse man allerdings nicht rechnen, denn auf das Halten von illegalen Waffen stehe die Todesstrafe. „Für Muslime, rund 60 Prozent der Bevölkerung, gilt im Land die Scharia“, fährt Pee-Kee fort, bevor er ausführlich den Gebrauch der sanitären Einrichtungen in seinem Land erklärt: „WC-Papier gibt es auf den Stehklos nicht, der Hintern wird hier mit Wasser gereinigt.“ Stille im Reisebus. In einigen Gesichtern scheint man lesen zu können, dass man am liebsten stoppen und ins Reich des Klopapiers zurückkehren würde. Nach einer Stunde trifft der Reisebus in Kuala Lumpur ein, wo beim Nationalmonument des Landes und dann beim Independence Square Halt gemacht wird. Hier wurde 1957 zum ersten Mal die malaysische Flagge gehisst. Neben dem großen Platz befindet sich das Sultan Abdul Samad Building. Das zweigeschossige Gebäude mit dem 40 Meter hohen Uhrenturm wurde 1897 fertig gestellt. Ursprünglich für die britische Regierung gebaut, befindet sich hier heute das höchste Gericht Malaysias. Später landen wir beim 421 Meter hohen KL Tower. Da
die Aufzüge teilweise defekt sind, ist ein gerüttelt Maß an Geduld gefordert, denn es bilden sich lange Warteschlangen vor den noch funktionierenden Liften. Abgesehen davon dürfe man dem Tower aber schon trauen, versichert Pee-Kee, denn das Bauwerk wurde von den deutschen Architekten Wayss & Freytag entworfen. Von der Besucherplattform auf 276 Metern Höhe können wir die Petronas Towers erblicken. Diese beiden Türme mit der markanten Brücke beim 41. Stock gehören zu den höchsten Wolkenkratzern der Welt. Acht Uhr am nächsten Morgen: Die Silver Shadow fährt mit voller Kraft Richtung Insel Penang. Eigentlich müssten wir schon da sein, doch wegen eines Motordefekts während der Nacht kündigt Kapitän Zanello eine Verspätung an. In George Town angekommen, begrüßt uns Suraja zu einer Rundfahrt. „Sehr geehrte Herren und Damen, wir begrüßen in dieser Reihenfolge – nächstes Jahr ist es dann vielleicht schon umgekehrt“, lacht die selbstbewusste muslimische Reiseleiterin. Auf der Fahrt durch George Town erblicken wir den Queen Victoria Memorial Clock Tower, die Spende eines lokalen Millionärs zum 60-jährigen Thronjubiläum von Königin Victoria. Erstes Ziel ist eine Batikfabrik. Die Arbeitsgänge dieses Textilverfahrens werden uns näher gebracht, bevor wir sanft in einen Verkaufsladen geschubst werden. Beim Titi Kerawang Stall, einem lokalen Früchteladen, werden uns Rambutan, eine Art Litschi, sowie Mangostan gereicht. Durian-Früchte sind im Moment nicht erhältlich. Diese riechen, so sagt man uns, wie die Hölle, schmecken aber wie der Himmel. Wegen des starken Geruchs soll die Frucht in Hotels, U-Bahnen und Flugzeugen verboten sein. Weiter geht’s zum Schlangentempel. Der Bau ist einem buddhistischen Heiligen gewidmet, dessen Statue soll über magische Kräfte verfügen. Der Tempel beherbergt giftige Schlangen, die vor allem nachts aktiv sind. Bei unserem Besuch um die Mittagszeit sind die Tiere träge – wir haben also nichts zu befürchten.
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wird für den Rohstoff wegen der Importe aus China nur noch ein Drittel des früheren Preises bezahlt. „Wovon sollen diese Leute heute leben?“, fragt Sally in die Runde. „Ich bewundere Sie!“, lässt sie später verlauten. „Die meisten Touristen verfallen wegen der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit nach kurzer Zeit im Reisebus in Tiefschlaf. Sie jedoch sind wach geblieben!“ Beflügelt von so viel Aufmerksamkeit, lässt Sally eine Zusatzrunde in Phuket drehen und verwöhnt uns schließlich noch mit Longan, einer Frucht der Insel, die sie kurz entschlossen bei einem Straßenhändler unterwegs einkauft. Gierig schlürfen die Passagiere an den süßen Früchten und vergessen für einen Augenblick, dass sie eigentlich schon an Bord sein sollten.
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sien-Experte und Referent auf dieser Reise, Ira Feldman, stimmt uns am ersten Seetag auf den Höhepunkt unserer Reise ein: Myanmar. Neben wertvollen Tipps lässt er sein Publikum wissen, dass man die Burmesen nicht auf die politischen Verhältnisse im Land ansprechen solle, denn nach wie vor bestimme das Militär zu einem großen Teil über das Land. 30 Grad Celsius am frühen Morgen, dazu eine Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent – willkommen in Yangon, Myanmar! Was uns beim Verlassen des Schiffs gleich auffällt: Auf den Straßen herrscht, anders als in Malaysia und Singapur, Rechtsverkehr. Erstaunlicherweise haben die Autos das Lenkrad trotzdem auf der rechten Seite, wie es für Linksverkehr üblich ist. Was weiter auffällt: Viele Männer tragen Röcke – in Anbetracht des Klimas eine vernünftige Lösung, wie wir neidlos eingestehen müssen. „85 Prozent der Bevölkerung sind Buddhisten“, erklärt Reiseleiter Kin Song, „erlaubt sind alle Religionen.“ Unser Konvoi besteht aus drei Reisebussen, die von der Polizei eskortiert werden. Anders als in Malaysia beobachten uns hier die Einheimischen aufmerksam. Jedes Lächeln oder Winken wird freudig erwidert. Die Menschen schauen uns in die Augen und wenden die Blicke nicht von uns ab. Der Transfer in die Stadt dauert eine Stunde und führt auf holprigen Straßen entlang einfacher Hütten, die als Unterkünfte und Verkaufsstände gleichzeitig dienen. Auf den Straßen herrscht emsiges Treiben: Motorräder, auf denen zwischen den Eltern noch ein oder zwei Kinder sitzen, bahnen sich den Weg durch den dichten Verkehr. Zum Straßenbild gehören auch Hunde, Kühe und Ziegen. Zwischen Reisfeldern erblicken wir Lotosblüten. „Aus deren Fasern werden Kleider für die Mönche hergestellt“, erklärt Kin Song. „Die Mönche, welche am Morgen unterwegs sind, sammeln Esswaren.“ Nach einem ersten Halt beim National Kandawgyi Garden geht die Fahrt weiter zur weltberühmten Shwedagon Pagoda. Zum großen Erstaunen stehen uns
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Insel Phuket begleitet. Sally blickt auf 35 Jahre Erfahrung in der Reisebranche zurück und erinnert sich an die ersten Backpackers, die damals nach Phuket getrampt sind. Seitdem hat sich viel verändert: Die Tramper sind den Badetouristen gewichen, und die einheimische Bevölkerung arbeitet nicht mehr auf dem Land, sondern in Hotels, Bars und Cabarets. Nicht alle Touristen sind pflegeleicht, beklagt sich Sally. So bevorzugten die Chinesen eigene, landesunkundige Reiseführer, was allerdings nicht schlimm sei, weil die Chinesen ohnehin nur am Einkaufen interessiert seien. Und mit den russischen Touristen sei auch die Mafia auf die Insel gekommen. In beiden Fällen versuche die Regierung nun gegenzusteuern. Unser erster Halt gilt dem Wat Chalong-Tempel, der größten Tempelanlage auf Phuket. „Keine Schuhe, keine Hüte, keine Sonnenbrillen!“, lautet die Regel für den Besuch der farbenprächtigen Gebäude. Sally erklärt uns den Gebrauch der Stäbchen, die sich in einem Holzbecher befinden: Die Thais schütteln den Becher, bis ein Stäbchen herausfällt. Die Stäbchen sind nummeriert, und zu jeder Nummer gibt es in einem Kasten einen Zettel, der einige Sätze zur Person und zur Zukunft enthält. Ist die Nachricht auf dem Zettel positiv, darf der Zettel mitgenommen werden, falls sie negativ ist, muss der Zettel im Tempel bleiben. Phuket ist bekannt für schöne Strände – davon will uns Sally überzeugen. Drei unterschiedliche Beispiele hat sie sich ausgesucht: Karon Beach ist der Strand für Frischverliebte, die außer Strand und Wasser nichts brauchen. Unterhaltung sucht man hier vergebens. Die gibt es dafür im Übermaß am Patong Beach. Neben einem ausschweifenden Nachtleben findet man hier auch den größten Markt für Imitate. Es gibt nichts, was hier nicht als billige Kopie angeboten wird. Die Enttäuschung nach einem Kaufrausch erfolgt allerdings, wenn das Lacoste-Krokodil schon beim ersten Waschgang das Weite sucht. Und Gucci-Handtaschen enden auf der Heimreise oft in den Händen eines aufmerksamen Zollbeamten. „Alles ist hier gefälscht“, verrät Sally. „Sogar die Frauen in den Cabarets“, fügt sie augenzwinkernd hinzu. Aber die Sonne, der Strand und das weite Meer sind echt und damit beste Werbung für den nächsten Badeurlaub. Am Patong Beach bieten Straßenküchen ihre exotischen Leckereien an. Besonders gefragt sind offenbar Barbecue-Kokosnüsse. Nächstes Ziel: Kamala Beach. Hier sind die Unterkünfte günstiger und deshalb vor allem für LangzeitUrlauber geeignet. Am 26. Dezember 2004 hat hier der Tsunami gewütet. Heute sind die Spuren der Verwüstung kaum mehr zu sehen. Entlang der Straße fallen uns die Kautschukbaum-Plantagen auf: Rund 30 Prozent der Fläche von Phuket sind mit Kautschukbäumen bewachsen – Latex, der weiße Saft aus diesen Bäumen, ist ein gefragter Rohstoff. Sally seufzt, denn die Globalisierung mache auch vor Phuket nicht Halt: Heute
DEM FERNEN OSTEN GANZ NAH Diese Reisen in den Fernen Osten mit Silversea sind eine ganz neue Erfahrung für Körper und Geist. Lassen Sie sich von der facettenreichen Kultur und den bezaubernden Traditionen Südostasiens faszinieren. Entdecken Sie die unbeschreibliche Vielfalt Indonesiens mit seinen tropischen Regenwäldern oder Hongkong mit seinen jahrhundertealten Tempeln, hochmodernen Bauwerken und einer Küche, die weltweit geschätzt wird.
YANGON – BALI
HONGKONG – SINGAPUR
Abreise: 05. März 2019 Dauer: 15 Tage Preis ab 8.500 € pro Person
Abreise: 04. November 2019 Dauer: 14 Tage Preis ab 5.700 € pro Person
Silver Discoverer
Silver Muse
Voyage 9905 **
Yangon Ross Island Port Blair South Cinque Island Banda Aceh Nias Island Suimeuliu Islands Anak Krakatoa Padang Karimunjawa Sumenep Ujung Kulon National Park Probolinggo Bali
Voyage 6929
Ha Long Bay
Hong Kong
Chan May Laem Chabang
Ho Chi Minh City
Singapore
Indonesien, das Land aus einer anderen Welt, ist eine Gegensätzlichkeit der Vielfalt. Mit der bunten Mischung aus Sprachen, Kulturen, atemberaubender Schönheit und köstlichen Speisen hält dieses kaleidoskopische Land für alle grosse Abenteuer und viel zum Entdecken bereit. Lassen Sie sich auf Ihrer Reise entlang der Küsten der drei schönsten Inseln – Java, Sumatra und Bali – betören. Indonesien ist mit seinen tropischen Regenwäldern und aktiven Vulkanen mehr als die Summe der einzelnen Teile.
Sie starten in einer der fortschrittlichsten Städte der Welt und begeben sich auf eine 14-tägige Abenteuer- und Entdeckungsreise. Diese Reise ist ein Gobelin der Blautöne: Erleben Sie vom Meer zum Himmel eine einzigartige Farbpalette. Geniessen Sie die langen Tage und den Luxus an Bord und tanzen Sie unter dem Sternenhimmel die Nacht hindurch. Lassen Sie sich von langen Aufenthalten in pulsierenden Städten verzaubern und erleben Sie den Flair Asiens.
Business-Class Flüge ab vielen deutschen Airports, sowie Zürich und Wien * 2 Vorübernachtungen ÜF im zentralen 4–5 Sterne Hotel 1 Nachübernachtung ÜF im 4–5 Sterne Hotel Alle Transfers (privat oder Kleinguppe) im Zielgebiet
Economy-Class Flüge ab vielen deutschen Airports, sowie Zürich und Wien * 1 Vorübernachtung ÜF im zentralen 4–5 Sterne Hotel Alle Transfers (privat oder Kleingruppe) im Zielgebiet * nach Verfügbarkeit, ggf. mit Aufpreis ** Visum für Myanmar und Indien erforderlich
REISEN SIE MIT UNS ZU ÜBER 1.000 DESTINATIONEN Beratung und Buchung über In Via Reise & Kreuzfahrt GmbH In Via Reise & Kreuzfahrt GmbH, Rettenberger Str. 7, 87545 Burgberg Tel : +49 (0) 8321 61871-0, E-Mail: anfrage@in-via.de, www.kreuzfahrten-invia.de
Allgemeine Geschäftsbedingungen: Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen von In Via Reise & Kreuzfahrt GmbH. Die Pauschalen können gerne nach individuellen Wünschen abgeändert und verlängert werden.
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hier nur zehn Minuten für Fotos zur Verfügung. Hals über Kopf stürzen die Passagiere aus dem Reisebus, doch von der Pagode ist von dieser Stelle beim Westeingang nur die goldene Spitze zu sehen. Uns ist klar: Da müssen wir in den nächsten Tagen nochmals hin. Mehr Zeit wird uns beim Rathaus zugestanden. Hier gilt es nach dem Aussteigen erst einmal, die zahlreichen jungen Kartenverkäuferinnen abzuwimmeln. „Woher sind Sie?“, will eine Verkäuferin wissen. „Raten Sie mal?“, frage ich nach. „Germany?“ Nicht schlecht! Die jungen Leute sind charmant, sprechen perfekt Englisch und sind sehr aufmerksam. Der letzte Halt auf dieser Tour gilt dem Strand Hotel, das 1901 als erstes Kolonialgebäude erstellt wurde. Während wir uns später auf dem Schiff auf dem Balkon ausruhen, beobachten wir, wie Einheimische vorfahren, vor dem Schiff posieren und Fotos schießen. Kreuzfahrtschiffe gehören hier noch nicht zum Alltag.
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ischer werfen in ihren kleinen Booten die Netze aus, dahinter hellgrün leuchtende Reisfelder, in der Ferne eine gold glänzende Pagode – was für eine herrliche Szenerie für ein Frühstück auf der Terrasse von Deck 7! Ein Traumstart in einen neuen Tag, der uns nochmals zur Shwedagon Pagoda führt. Zu Fuß steuern wir in Yangon vom Bahnhof aus die Pagode an. Ganz schön schweißtreibend, so ein Spaziergang bei 35 Grad Celsius! Wir schlendern an Wohnhäusern, verfallenen Kolonialgebäuden und Militäranlagen vorbei. Beim Südeingang der Shwedagon Pagoda angekommen, gilt es, die sechsspurige Straße zu überqueren. Da die Ampeln nur bedingt berücksichtigt werden, kämpfen wir uns Spur für Spur auf die andere Straßenseite. Wir ziehen Schuhe und Socken aus und steigen barfuß die schier endlos langen Treppen zum Tempel hinauf. Oben angekommen, werden Touristen aussortiert und zur Kasse gebeten: Für sie kostet der Besuch der Pagode acht Euro. Und dann staunen wir über die Pracht und Größe der Pagode. Hier ist tatsächlich alles Gold, was glänzt: Der untere Teil der Pagode ist mit Blattgold belegt, weiter oben sind Goldplatten vorhanden. Die Umbrella, die sich noch weiter oben befindet, besteht aus 500 Kilo Gold sowie 83.850 Edelsteinen. Die Pagode wurde 588 v. Chr. erstmals erbaut. 1774 wurde sie von König Sinbyushin auf die heutige Höhe von 99,36 Metern erweitert. Wochentage haben hier eine besondere Bedeutung: Sie bestimmen Charaktereigenschaften der Menschen und einen Teil ihres Namens. Da der Mittwoch in zwei Tage aufgeteilt ist (je 12 Stunden), gibt es acht Wochentage. Rund um die Pagode befindet sich für jeden Wochentag ein Verehrungsplatz. Viele junge Paare sind dort anzutreffen. Sie begeben sich zum Verehrungsplatz ihres Wochentags, stellen Räucherstäbchen auf, schmücken die Statue mit Blumen und übergießen sie anschließend mit Wasser. Das Gold, die bun-
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ten Tempel, die geheimnisvollen Düfte, die Klänge von Glocken und die vielen Menschen machen den Besuch zu einem einmaligen und berauschenden Erlebnis. Am dritten Tag im Hafen von Yangon führt uns Yae auf den lokalen Markt. Der Weg wird teilweise mit Pferdekutschen zurückgelegt. „Eine Kutsche bietet Platz für vier Einheimische oder zwei Touristen“, lächelt der zierliche Yae. Mit Pferd und Wagen erleben wir den Straßenverkehr noch intensiver als vom Reisebus aus. Vor dem Markt wird Halt gemacht. Wir schlängeln uns durch die Menschenmengen vorbei an unendlich vielen Verkaufsständen. Es duftet, es riecht, es klingt und lärmt. Trotz des Gedränges sind auch hier die Menschen ausgesprochen freundlich. Sogar dann, wenn die Touristen ihre Kameras zücken. Erstaunt stellen wir fest, dass umgekehrt auch die Burmesen ab und zu ihr Handy zücken und verstohlen ein Bild von den Fremden schießen. Die Tour führt uns weiter zur Island Pagoda, einer Pagode, die sich mitten in einem Fluss befindet und nur per Boot erreichbar ist. Trotz der Gezeiten, so beteuert Yae, wurde die Pagode noch nie überflutet. Zurück von der Insel werden wir mit frischer Kokosmilch überrascht. Weiter geht es zu einem kleinen Dorf mit rund 100 Einwohnern. Die Unterkünfte sind bescheiden, im Gegensatz zu den zwei Tempeln, die sich im Ort befinden. „Der regelmäßige Besuch der Tempel ist nicht erforderlich“, erklärt Yae, denn für die täglichen Gebete gibt es in jedem Haus auch einen kleinen Altar mit einer Buddha-Figur. Gegen Abend verlässt die Silver Shadow den Hafen von Yangon. Wir haben in Myanmar Menschen kennen gelernt, die nach unseren Maßstäben einfach leben, die Kraft und eine innere Ruhe ausstrahlen und uns auf Augenhöhe begegnet sind. Mit Respekt, Wohlwollen und auch einer Portion Neugier. Wir sind beeindruckt und gerührt zugleich.
Z
wei Tage tuckern wir nun mit 11,5 Knoten Richtung Langkawi, genießen das gepflegte Bordleben und die superbe Küche und erfreuen uns an einer Show, die der Kreuzfahrtdirektor Kirk mit seiner vierköpfigen Band gleich selbst bestreitet: „Jukebox“ nennt sich das Event, an dem Kirk Hits aus den 50er und 60er Jahren zum Besten gibt. Dann ist wieder Land in Sicht: Langkawi, Malaysia, unsere zweitletzte Station. Unser heutiger Guide nennt sich Haz, ist charmant und eine ausgesprochene Frohnatur. Er sei auf der Insel geboren und nicht weit gereist. Nur einmal verbrachte er drei Monate in einer Stadt, doch dann vermisste er das Grün, die Ruhe und das Gezwitscher der Vögel auf seiner Insel. Er sei eben ein Countryboy, lacht er und erzählt von der Seilbahn auf der Insel, welche nicht nur die weltweit längste freie Strecke zwischen zwei Masten habe, sondern auch die steilste Bahn ihrer
M YA N M A R
Yangon THAILAND 0
200 km
China
Fotos: Jean-Hugues Lüthi, Infografik: www..AxelKock.de für AZUR
Ausschnitt
Art sei. Beliebt ist die Insel nicht nur wegen der unberührten Natur, sondern auch, weil hier 1987 eine Duty-free-Zone eingerichtet wurde. Haz führt uns am Cenang-Strand und an Reisfeldern vorbei zum Kilim River-Naturpark. Mit kleinen Booten geht es zu zwei Höhlen, die von Fledermäusen bewohnt werden. Wir bewundern die Stalagmiten und die Stalaktiten sowie kleine Krebse, die hier rumkrabbeln. Nicht ins offizielle Programm gehören die kleinen Affen, die gekonnt die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Weiter geht es zu einer Fischfarm, die keine mehr ist: Der Besitzer hat auf Tourismus umgestellt und hält einige Tiere, die er den Besuchern stolz präsentiert. Als Empfangskomitee in Malacca begrüßen uns verrostete Schiffswracks, die auf einer Sandbank liegen, sowie eine Riesenschildkröte, die, kaum hat die Silver Shadow geankert, ihren Kopf neugierig aus dem Wasser streckt. Heute wird getendert. Auf der Bootsfahrt zum Ufer erblicken wir die 2006 ins Meer hinaus gebaute Moschee von Malacca – bei Wasserhochstand sieht es aus, als ob die Moschee schwimmen würde. Gleichzeitig mit uns trifft auch ein Tropenregen ein. Wir flüchten vor dem Regen in das Dataran-Pahlawan-Einkaufscenter. Alle großen Marken sind hier zu finden, dazu auch die ein oder andere Fälschung. Während der Kolonialzeit war Malacca zuerst in portugiesischen, später in niederländischen Händen – aus dieser Zeit stammen auch das markante, dunkelrote „Stadthuys“ sowie die nebenan liegende Christuskirche. Bei schönerem Wetter hätten wir hier wohl eine Rikscha-Fahrt gemacht – an jeder Ecke stehen farbige, für unser Empfinden kitschig geschmückte Rikschas bereit, einige sind mit veritablen Soundmaschinen ausgestattet und erinnern uns deshalb ein bisschen an eine Streetparade. Wir treffen schließlich noch auf die Flor de la Mar, einen Nachbau des portugiesischen Schiffs, welches 1501 gebaut wurde und zwischen Portugal und Indien verkehrte, bevor es 1511 vor Sumatra in einem Sturm sank. Auf dem Weg zurück nach Singapur bleibt Zeit für ein Fazit dieser Reise: Von den vielen Eindrücken werden uns die Bilder und Erlebnisse von Myanmar am stärksten in Erinnerung bleiben. Die Schönheit dieses touristisch noch nicht stark erschlossenen Landes sowie die Anmut der Bevölkerung haben uns tief beeindruckt. Begeistert sind wir auch von der Reederei Silversea, die diese spezielle Reise ermöglicht hat. Schließlich konnten wir uns davon überzeugen, dass die Silver Shadow zu Recht zu den weltbesten Kreuzfahrtschiffen gehört: Das Gold bzw. das Kapital des Luxusliners hat Hände und Füße – es ist die professionelle und ausgesprochen gastfreundliche Crew! Text: Roger Lehmann
Von Singapur nach Myanmar
Phuket Langkawi Penang M A L AY S I A
Port Klang Kuala Lumpur Malacca Singapur
Die abwechslungsreiche Route führt von der Löwenstadt über Stationen in Malaysia und Thailand nach Myanmar und zurück nach Singapur.
SINGAPUR 5,5 Millionen Einwohner und jährlich doppelt so viele Touristen. Sehenswürdigkeiten: Marina Bay Sands Casino und Shoppingcenter, die futuristischen Superbäume, Orchard Road mit 40 Einkaufszentren, Botanischer Garten. Souvenirs: Jade, handgeschnitzte Figuren, Kräutertee.
KUALA LUMPUR 1,6 Millionen Einwohner. Hauptstadt von Malaysia. Sehenswürdigkeiten: Petronas Towers (452 Meter), Fernsehturm, Batu-Höhlen (Kultzentrum der Hindus), Bukit Bintang (Shoppingmeile und Restaurants). Art-déco-Markthalle in Chinatown. Souvenirs: Zinnwaren, Batik, Schnitzereien.
INSEL PENANG 1,6 Millionen Einwohner. Hauptstadt des Bundesstaates Penang ist George Town. Sehenswürdigkeiten: Penang Hill, der mit 830 Metern höchste Berg der Insel, erreichbar mit einer der ältesten Standseilbahnen Asiens. Altstadt mit Verwaltungsgebäuden aus der britischen Kolonialzeit, Orang-Utan-Insel. Souvenirs: Tambun Biscuit, Tee, Gewürze.
PHUKET Insel mit 330.000 Einwohnern und jährlich über sechs Millionen Touristen. Mit 543 Quadratkilometern Thailands größte Insel. Sehenswürdigkeiten: Chinesi-
scher Tempel Put Yaw, Big Buddha (große Statue auf den Nakkerd Hills), Strände für jeden Geschmack. Souvenirs: Keramik, Perlen, Batik, Cashewnüsse (geröstet, gesalzen, mit Schokolade).
YANGON 5,3 Millionen Einwohner. Yangon ist die größte Stadt des Landes. Sehenswürdigkeiten: Shwedagon Pagoda – die berühmte, goldene Pagode, das Nationalheiligtum. Strand Road mit Kolonialbauten. Altstadt mit Rathaus und Gerichtshof. Kloster Kyauk Htat Gyi mit liegendem Buddha. Souvenirs: Holzschnitzereien, Bambusschirme, Seide, Schals und Blusen aus der Lotosweberei.
LANGKAWI 55.000 Einwohner. Inselgruppe, bestehend aus rund 100 Kalksteininseln. Sehenswürdigkeiten: Mangroven-Sumpfgebiet (Kilim Geoforest Park), Seilbahn Mount Mat Cincang und Hängebrücke Langkawi-Sky-Bridge. Souvenirs: Kunsthandwerk, Schmuck.
MALACCA 370.000 Einwohner. Historische Stadt, deren Gründung auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. UNESCO-Weltkulturerbe. Sehenswürdigkeiten: Altstadt aus holländischer Kolonialzeit. Maritimes Museum mit einer Nachbildung der 1511 gesunkenen Flor de la Mar. Souvenirs: Dodol Melaka (Süssigkeiten), Belacan (Garnelenpaste). 3/2016 5/2018
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Die neun Luxusschiffe der Reederei Silversea zählen seit vielen Jahren zu den weltbesten Kreuzfahrtschiffen der Kategorie „Small Ships“: Auf der Silver Shadow reisen maximal 382 Passagiere, die von 302 Crew-Mitgliedern rund um die Uhr liebevoll umsorgt werden.
Schlemmen im Restaurant „La Terrazza“: Abends werden authentische, Abwechslungsreiches Show-Programm in der Lounge mit bordeigenen Sängerinnen und Sängern sowie verschiedenen Gast-Künstlern. mediterrane Spezialitäten seviert (morgens und mittags: Buffet).
Entspannung pur: Gemütliche Privat-Balkone mit echten Teakholzböden laden zum Träumen und Verweilen ein.
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Jede Silversea Suite ist ein perfekter Rückzugsort – nicht nur geräumig, sondern auch sehr stilvoll eingerichtet.
SCHIFFSTEST
Ein Rolls-Royce unter Kreuzfahrtschiffen Die SILVER SHADOW trägt zu Recht den Namen eines Fahrzeugs der Luxusklasse. SCHIFF
FAHRTGEBIET
Die im Jahr 2000 in Italien bei Visentini/Mariotti erbaute Silver Shadow gehört zusammen mit dem Schwesterschiff Silver Whisper zur Millennium Class der Reederei Silversea Cruises. Sie zählt seit Inbetriebnahme zu den zehn weltbesten Schiffen der Kategorie „Small Ships“ (200 bis 600 Passagiere).
Asien, Alaska, Karibik und Mittelmeer.
REEDEREI Silversea Cruises betreibt neun kleine Luxusschiffe. Vier davon sind Expeditionsschiffe, mit denen auch entlegenste Winkel der Welt angefahren werden können. 1994 startete die Familie Lefebvre mit dem ersten Luxusliner, der Silver Cloud. Nur gerade 296 Passagiere (und fast gleich viele Besatzungsmitglieder) fasste dieses erste Schiff, welches in Sachen Stil und Komfort neue Maßstäbe setzte und mittlerweile zum Expeditionsschiff umgebaut wurde. Obwohl die weiteren Silversea-Liner immer ein bisschen größer wurden – die Silver Muse, das jüngste Mitglied der Flotte, bietet Platz für 596 Passagiere –, bleibt die Reederei ihrem erfolgreichen Konzept treu: Luxus auf hoher See, „all-inclusive“ ohne Wenn und Aber. Angesteuert werden kleine, zentral gelegene Häfen. Die wendigen Schiffe erlauben das Passieren von schmalen Wasserstraßen und das Kreuzen zwischen kleinen Inseln. Die Silversea-Flotte ist auf sechs Kontinenten, in 105 Ländern und 1000 Destinationen unterwegs. 2002 war Silversea Cruises die erste Reederei, die so genannte „personalisierte Reisen“ anbot, bei welchen die Passagiere selbst entscheiden konnten, wo sie zusteigen und das Schiff wieder verlassen.
SUITEN Die Suiten sind zwischen 27 und 133 Quadratmeter groß. Die Vista Suiten bieten ein großes Panoramafenster, die Veranda Suiten haben eine gemeinsame Veranda, alle anderen Suiten verfügen über einen eigenen Balkon. Alle Suiten sind mit einem begehbaren Kleiderschrank ausgerüstet, und für alle Suiten stehen Butler zur Verfügung. In den marmorverkleideten Bädern befinden sich sowohl eine Dusche wie auch eine Badewanne. Minibar, die nach den Wünschen der Gäste täglich ohne Zusatzkosten befüllt wird. WLAN ist an Bord verfügbar.
GASTRONOMIE Vier Restaurants mit großzügigen Öffnungszeiten und freier Platzwahl. Erlesene Weine, prickelnder Champagner, Spirituosen sowie exquisite Speisen – fast alles ist inklusive: von französischer Haute Cuisine bis Slow Food. Kontinentale und regionale Spezialitäten werden im „The Restaurant“ angeboten, ungezwungen geht es am „Pool Bar & Grill“ zu. „La Terrazza“ bietet authentische, mediterrane Gerichte an, das „Le Champagne“ saisonale Köstlichkeiten. Zusätzlich: InSuite-Dining (Zimmerservice) rund um die Uhr.
SERVICE Die Mitglieder der internationalen Crew sind äußerst aufmerksam, zuvorkommend und professionell. Butler-Service für alle (Sonder-)Wünsche wie Kofferpacken, Reservierung oder Zimmerservice. Internationale, deutsch sprechende
Hostessen. Deutsch übersetztes Bordprogramm. Alle Trinkgelder an Bord (ausgenommen Spa) sind inbegriffen. Besonderheit: Alleinreisenden stehen einige Begleiter, so genannte „Gentlemen Hosts“, für Ausflüge, zum Tanz oder zum Dinner zur Verfügung – eine alte Kreuzfahrt-Tradition, die heute nur noch von wenigen Reedereien gepflegt wird.
SPORT & WELLNESS Exklusives Fitnesscenter mit großem Yoga-, Tai-Chi- und Pilates-Angebot (teilweise gegen Aufpreis). Umfassendes Spa-Angebot (gegen Aufpreis).
BORDPROGRAMM Musikalische Unterhaltung durch eine vierköpfige Band, ein Gesangsduo sowie drei Sängerinnen und drei Sängern. Gelegentlich Auftritte durch Gastkünstler. Shows mit LiveGesang und Playback-Begleitung. Highlight: Jukebox-Show mit dem Cruise Director (Band und Gesang live). Vorträge und Destinationsvorstellungen von Gast-Referenten. Angemessene Spiele, Wettbewerbe und Quiz-Veranstaltungen.
AUSFLUGSANGEBOT Die Reederei arbeitet mit sorgfältig ausgewählten lokalen Ausflugsanbietern zusammen. Zwecks Qualitätskontrolle werden die Ausflüge von CrewMitgliedern begleitet. Je nach Wahl des gebuchten Arrangements stehen pro Destination verschiedene Ausflüge ohne Zusatzkosten zur Verfügung.
PUBLIKUM Vorwiegend Paare, Singles und Familien aus Europa und Nordamerika. Durchschnittsalter: ca. 60 Jahre.
SHOPPING Vom italienischen Architekten Tiziano Vudafieri designte Boutique mit Luxusartikeln wie Schmuck, Uhren oder Parfüm. Kleines Sortiment an Artikeln des täglichen Gebrauchs.
DRESSCODE Tagsüber: sportlich und leger. Abends gilt auf dem gesamten Schiff jeweils einer der folgenden Dresscodes: formal (festlich), informal (elegant), casual (sportlichelegant).
PREISNIVEAU Ab ca. 400 Euro pro Tag (all-inclusive).
★★★★★
SILVER SHADOW Stärken: - Feinster Luxus auf See mit einem sehr großen Platz- angebot und exzellentem Service - Besondere Routen mit exotischen Destinationen, die von größeren Schiffen nicht angelaufen werden Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 382 Crew: 302 Baujahr: 2000, renoviert 2017 Flagge: Bahamas BRZ: 28.258 Tonnen Länge/Breite: 186 m/24,9 m
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NEWS Hapag-Lloyd Cruises setzt weiter auf den Ausbau der Expeditionsflotte. 2019 kommen die Hanseatic Nature und Hanseatic Inspiration. Für 2021 ist bereits die Hanseatic Spirit geplant.
AUS CARNIVAL TRIUMPH WIRD CARNIVAL SUNRISE Carnival Cruise Line gönnt ihrer Triumph nicht nur eine rund 200 Millionen US-Dollar teure Komplettrenovierung, sondern auch einen neuen Namen: Nach einer am 1. März 2019 beginnenden zweimonatigen Umbauphase wird sie als Carnival Sunrise erstmals wieder in See stechen. Dann mit neuen Kabinen, Restaurants, dem Wasserpark WaterWorks und einem Hochseilgarten. BAUBEGINN DER CELEBRITY APEX Mit dem ersten Stahlschnitt hat der Bau der Celebrity Apex bei Chantiers de l’Atlantique, ehemals STX France, in Saint-Nazaire begonnen. Damit befindet sich nach der Celebrity Edge nun das zweite Modell der neuen Schiffsklasse in der Werft. Die Celebrity Apex wird im Frühjahr 2020 in Dienst gestellt. Zwei weitere Kreuzfahrtschiffe der Edge-Serie sollen im Herbst 2021 und im Herbst 2022 ausgeliefert werden. KIELLEGUNG DER COSTA SMERALDA In der Meyer Werft in Turku feierte Costa Crociere die Münzzeremonie für die Costa Smeralda. Der Neubau wird 2019 das erste mit Flüssigerdgas betriebene Kreuzfahrtschiff sein, das an internationale Passagiere in der ganzen Welt vermarktet wird. DualFuel-Motoren sorgen dafür, dass die Costa Smeralda im Hafen und auf See vollständig mit LNG betrieben
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werden kann. Dadurch wird die Emission von Feinstaub und Schwefeloxiden fast vollständig vermieden. Ebenso reduziert wird der Ausstoß von Stickoxiden und CO2.
weise im Herbst 2019 zwei baugleiche Expeditionsschiffe begrüßen.
TRANSATLANTIK-KATALOG VON CUNARD
Zur Wintersaison stockt Holland America Line die Kreuzfahrten nach Hawaii auf und setzt dabei auf die Eurodam und die Amsterdam. Gäste, die die berühmte Inselkette erkunden möchten, können zwischen neun Kreuzfahrten mit Routen von 16 bis 20 Tagen wählen. Die Fahrten beginnen ab Seattle, Vancouver, San Diego oder Los Angeles. Eine Besonderheit bei diesen Kreuzfahrten sind die Übernacht-Aufenthalte in Honolulu. Die Hawaii-Saison beginnt am 29. September 2018.
Viele Fans sehen in der Queen Mary 2 den einzig wahren Ocean Liner dieser Zeit. Sie wurde eigens für ihre regelmäßige Route zwischen New York und Europa konzipiert. Seit Kurzem ist der „Transatlantik 2019“-Katalog von Cunard verfügbar, der die jeweiligen Vorteile des Kurs West und des Kurs Ost vorstellt, bei der Kabinenwahl unterstützt und Informationen rund um kulturelle Highlights auf hoher See sowie Restaurant- und Freizeitangebote an Bord beinhaltet. Kreuzfahrtinteressierte und Reisebüromitarbeiter erhalten einen Überblick über alle 24 Transatlantik-Passagen der Queen Mary 2 im kommenden Jahr. WEITERER NEUBAU FÜR HAPAG-LLOYD CRUISES Die Flotte von Hapag-Lloyd Cruises erhält erneut Zuwachs im Expeditionssegment. Die TUI Group investiert in einen weiteren Neubau für ihre Hamburger Tochtergesellschaft. In Norwegen wird die Hanseatic Spirit entstehen, die Premiere ist für das zweite Quartal 2021 geplant. Das Schiff wird das erste Adults-Only-Schiff der Flotte. Zuvor wird Hapag-Lloyd Cruises mit der Hanseatic Nature und der Hanseatic Inspiration im Frühjahr beziehungs-
MEHR HAWAII BEI HOLLAND AMERICA LINE
NEUES MSC-TERMINAL IM HAFEN VON MIAMI MSC Cruises hat einen Vertrag über erweiterte Vorzugsrechte für Liegeplätze und eine Absichtserklärung für den Bau eines neuen Kreuzfahrtterminals im Hafen von Miami unterzeichnet. PortMiami ist Heimathafen von MSC Cruises in den USA. Die Vereinbarung erweitert das bisherige Liegeplatz-Vorzugsrecht am Samstag nun auch auf den Sonntag. Darüber hinaus wird das neue Terminal ab 2022 die noch im Bau befindlichen Schiffe der World Class mit 7000 Gästen abfertigen können. FLUSSREISEN 2019 VON NICKO CRUISES Der neue Katalog von nicko cruises für die Saison 2019 ist nun
in den Reisebüros verfügbar. Nicko cruises baut mit fünf zusätzlichen Schiffen und neuen Reiserouten sein Portfolio weiter aus. 2019 präsentiert sich der Veranstalter noch moderner und bietet eine noch größere Produktpalette an. 28 Flussschiffe kreuzen auf 27 Gewässern und 61 unterschiedlichen Routen mit rund 650 Abfahrten. Neuzugänge wie die Maliante oder Thurgau Rhône stoßen zur Flotte, ebenso werden bestehende Flottenmitglieder modernisiert. KEINE PLASTIKSTROHHALME AUF NCL-SCHIFFEN
in Zukunftstechnologien und die Verringerung von CO2-Emissionen. DETAILS ZUR NEUEN IONA VON P&O CRUISES Die bis zu 5200 Gästen Platz bietende Iona von P&O Cruises wird nicht nur das größte Schiff der Reederei werden, sondern mit LNG-Antrieb auch das umweltfreundlichste. Im Mittelpunkt des Giganten steht das verglaste Grand Atrium, das über drei Decks reicht. Auf den einzelnen Ebenen befinden sich Restaurants und Bars, außerdem findet hier auch waghalsige Luftakrobatik statt. Einzigartig für die P&O-Flotte ist auch das Unterhaltungszentrum Sky Dome auf den Decks 16 und 17. Unter einem verglasten Kuppeldach gibt es hier Shows und Deckpartys unterm Sternenhimmel. FLUSS-SAISON 2019 BEI PHOENIX REISEN Die beiden Kataloge „Fluss und Küsten“ und „Orient 2019 Kultur & Baden“ von Phoenix Reisen haben einige Neuigkeiten zu bieten. Die
Anna Katharina, Schwester des Premium-Schiffs Anesha, wird ab Sommer 2019 den Rhein befahren. Ebenfalls noch im Bau befindlich ist die Adora, die auf der Donau eingesetzt werden soll. In Indien können Gäste mit dem Neubau Charaidew II sowie an Kroatiens Küste mit der Princess kreuzen. Ab März 2019 hat Phoenix Reisen die A-Silver auf der Donau im Programm. Für die Magellan wurden auf dem Douro eine neue Route kreiert und mehr Reisetermine aufgenommen. Und auf dem Nil werden mit der Royal und der Crown Vision zwei zusätzliche Schiffe zwischen Assuan und Kairo eingesetzt. PROGRAMM 2019/2020 VON POLARIS TOURS Polaris Tours bietet in seinem Katalog „Arktis & Antarktis 2019/2020“ 40 Kreuzfahrten und Expeditionen mit vielen Terminen an. Dabei wurde das Programm weiter ausgebaut. Drei neue Reisen, zwei neue Schiffe, ein Exklusivprodukt und eine Halbumrundung der Antarktis sind im Angebot. Frühbucherrabatte, die zum
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Fotos: PR
Foto: A-ROSA
Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises verzichten künftig auf Einweg-Plastikstrohhalme auf allen 26 Schiffen sowie auf den Inseldestinationen Great Stirrup Cay und Harvest Caye. Als Mitglied der Trash Free Seas Alliance arbeitet NCL aktiv an Lösungen, die zur Reduzierung des Plastikmülls im Meer beitragen. Weitere Maßnahmen sind die Sicherung einer nachhaltigen Beschaffung, die Reduzierung von Müll, der auf Deponien landet, die Investition
So hell wirkt das Atrium der neuen Iona von P&O Cruises. Am Abend verwandelt sich der Raum in eine Showbühne für Luftakrobaten.
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Auf der Norwegian Bliss und allen weiteren Schiffen der Norwegian Cruise Line Holdings wird künftig massiv an Einweg-Plastik gespart.
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AZUR ° News
Mit einem über zweijährigen Vorlauf wurde bereits jetzt die knapp viermonatige Weltreise 2021 der Seven Seas Mariner angekündigt.
Teil bis zum 31. Januar 2019 gelten, gehen bis zu 3195 Euro pro Person. ZWEI LNG-SCHIFFE FÜR PRINCESS CRUISES Princess Cruises hat mit Fincantieri den Bau von zwei neuen Flottenmitgliedern vereinbart. Ausgeliefert werden die beiden Schiffe 2023 und 2025, sie sollen mit Flüssigerdgas LNG betrieben und zugleich die größten Schiffe der Flotte von Princess Cruises werden. Bei einer Bruttoraumzahl von 175.000 passen bis zu 4300 Gäste an Bord. Zuvor werden allerdings noch drei weitere Schiffe der Royal-Klasse fertig gestellt, als erstes Schiff die Sky Princess im Oktober 2019. Die anderen beiden sind für 2020 und 2022 geplant. WELTREISE 2021 MIT DER SEVEN SEAS MARINER Am 5. Januar 2021 startet eine 118-tägige Weltreise von Regent Seven Seas Cruises. Die „2021 World Cruise“ nimmt Gäste mit auf eine Reise zu 56 UNESCO-Welterbestätten rund um den Erdball. An Bord
SoundSeeker heißt die neue digitale Innovation von Royal Caribbean. Das Programm erstellt musikalische Videos aus Bildern der Urlauber.
der Seven Seas Mariner erkunden die Passagiere die Welt zwischen Miami und Barcelona. Dabei steuert das Schiff sechs Kontinente, 30 Länder und 61 Häfen in Südamerika, Französisch-Polynesien, Australien, Asien und im Mittelmeer an. DER NEUE SOUNDSEEKER VON ROYAL CARIBBEAN Der neue SoundSeeker von Royal Caribbean International verwandelt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Bildaufnahmen zu einem Video mit passendem Soundtrack für moderne Urlaubserinnerungen. Über die Webseite können Nutzer drei Fotos hochladen. Im Anschluss analysiert SoundSeeker Farbe, Landschaft, Hintergrund, Emotionen, Körpersprache sowie Gesichtsausdruck und übersetzt diese Kategorien in einen maßgeschneiderten Soundtrack. SEABOURN STEUERT ERSTMALS KUBA AN Seabourn fährt ab November 2019 erstmals von Miami und San Juan, Puerto Rico, nach
Kuba und kündigt somit ein neues Reiseziel im Programm an. Damit ist sie die dritte Kreuzfahrtlinie der Carnival Corporation, die aktuell die Genehmigung hat, Kuba anzulaufen. Seabourn bietet auf den 11-, 12- und 14-tägigen Fahrten mit der Seabourn Sojourn einen ÜbernachtAufenthalt in der historischen Hauptstadt Havanna an. NEUE MEIN SCHIFF 2 KOMMT FRÜHER ALS ERWARTET Deutlich früher als geplant kann sich TUI Cruises im kommenden Jahr über seinen nächsten Neubau freuen: Die neue Mein Schiff 2 wird bereits am 9. Februar 2019 in Lissabon getauft. Gäste können die Taufreise, die am 3. Februar in Bremerhaven startet und am 15. Februar in Las Palmas endet, in Kürze buchen. Ebenfalls neu im Programm: fünf im Anschluss startende, jeweils siebentägige Willkommensfahrten ab/bis Gran Canaria. Ende März fährt die neue Mein Schiff 2 dann nach Palma de Mallorca. Von dort aus starten den gesamten Sommer über verschiedene Fahrten ins westliche Mittelmeer.
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Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann, Kristin Kamara Layout/Produktion: www.layoutraum.de; Corinna Blume Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Uschi von Grudzinski, Christian Kolb, Roger Lehmann, Kai Ortel, Ira Panic, Gudrun Schlager, Dr. Peer SchmidtWalther, Dr. Frank Sistenich, Sven Weniger, Dagmar Zurek
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Buchen Sie jetzt in Ihrem Reisebüro oder im AIDA Kundencenter unter +49 (0) 381/ 20 27 07 07 oder auf www.aida.de * AIDA PREMIUM Preis pro Person bei 2er-Belegung (Innenkabine IC), inkl. 150 Euro Frühbucher-Plus-Ermäßigung bei Buchung bis 30.11.2018, jeweils limitiertes Kontingent Auszug aus dem aktuellen AIDA Katalog „März 2019 bis April 2020“, dessen allgemeine Reisebedingungen, Hinweise und Informationen gelten AIDA Cruises • German Branch of Costa Crociere S. p. A. • Am Strande 3 d • 18055 Rostock