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April – Juni 2016, 5 �, www.azur.de

Britische Inseln

Schlösser, Burgen und blühende Gärten

Karibik

Lebensfreude und Sonnenschein www.azur.de ■ Weltreisen

Der große Traum!

Kreuzfahrt um die Welt

Luxemburg 5,75 a, Österreich 5,70 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9,90

Azur°– DAS KREUZFAHRTMAGAZIN No. 36, April – Juni 2016

n e t r h a f z u Kre ! t b e l r e e i S r fü


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ALLE FREIHEITEN, KEINE EXTRAKOSTEN!

Azur ° Editorial

NORWEGIAN‘S

PREMIUM ALL INCLUSIVE

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Titelfotos: Costa Kreuzfahrten, Lüthi, Schaeffer

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ie Welt lässt sich nicht in einem Schritt bessern, es braucht viele, und idealerweise trägt jeder dazu nach eigenem Ermessen bei. Wenige Hand voll Elektromotoren, mit denen Hapag-Lloyd künftig seine Gäste durch die Eiswelt kurvt, sind so ein kleiner Schritt, gemessen an der Größe des Kreuzfahrt-Geschäftes insgesamt. Aber diese kleinen Schritte finden sich bei zunehmend mehr Kreuzfahrt-Gesellschaften. Eigentlich ist es egal, ob Investitionen zum Schutz der Umwelt aus kühlem Kalkül oder mit warmem Herzen geschehen; die gute Tat zählt letztlich. Natürlich kommt ein deutlich reduzierter Kraftstoffverbrauch der Giganten auf See durch deutliche Kostensenkung auch der Kasse zugute, aber darüber hinaus durch weniger Emissionen der Umwelt ebenfalls. Technische Verbesserungen wie reibungsarme Schiffskörper werden längst auch als umweltpolitische Heldentat deklariert. Die kostengünstige langsame Fahrt gilt als ökologisch bewusstes „slow steaming“. Natürlich möchten die Unternehmen der Kreuzfahrt mit blütenreiner Weste unterwegs sein, denn das Urlaubserlebnis würde doch arg geschmälert, wenn offenkundig eine Schädigung der Natur damit verbunden wäre. Hier will die Industrie auf keinen

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650 Euro p. P.*

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Fall die Deutungshoheit an Naturschutzverbände verlieren, die ihren kritischen Blick auf das Milliardengeschäft richten. Deshalb werden auch kleine Fortschritte in der Umweltverträglichkeit groß kommuniziert. Besonders wirkungsvoll ist die Einführung von Abgasreinigungssystemen für Kreuzfahrtschiffe, durch die Schadstoffemissionen wie Stickoxide, Schwefeloxide und Rußpartikel um rund 90 Prozent und mehr reduziert werden. Auch die schnelle Verbreitung von Landstromanschlüssen mindert das Risiko, dass irgendwann dicke Luft die Kreuzfahrt umweht. Aber zurück zu den kleinen Schritten: Hapag-Lloyd produziert Kataloge & Co. nunmehr klimaneutral. Zunächst werden die unverzichtbaren Emissionen aller Druckaufträge berechnet und dann durch die Unterstützung eines Klimaschutzvorhabens in Kenia ausgeglichen – ein Wasseraufbereitungs-Projekt, das Haushalte in ländlichen Gebieten mit Filteranlagen versorgt und so den Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht. Auch dies ist eine Möglichkeit zur Besserung der Lage auf diesem Planeten. Wer selbst einen Beitrag zu diesem großen Ziel leistet, dem macht das Reisen doch doppelt Freude. josef Depenbrock Chefredakteur

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www.azur.de


Inhalt o N 2 Reederei Seite

AIDA Cruises 9, 60, 106, 113 Azamara Club Cruises 60 Carnival Cruise Line 11 Celebrity Cruises 76, 106 Club Med 8 Costa Kreuzfahrten 9, 44, 59, 61,106, 113 CroisiMer/CroisiEurope 62 Cruise & Maritime Voyages 59

4 째azur.de

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Crystal Cruises 58 Cunard 7, 59 Fred.Olsen Cruise Lines 59 FTI Cruises 7, 106 Hapag-Lloyd Cruises 6, 58, 107 Holland America Line 10, 59 Hurtigruten 107 Iceland ProCruises 90, 107 MSC Kreuzfahrten 8, 60, 108

2016 azur.de

Norwegian Cruise Line 8, 108 Oceania Cruises 7, 58, 108 Oceanwide Expeditions 9,108 P&O Cruises 59, 108 Phoenix Reisen 59, 110 Plantours Kreuzfahrten 58, 110 Ponant 7, 60, 110, 113 Princess Cruises 13, 59 Regent Seven Seas Cruises 7, 12, 58, 111

Royal Caribbean 60, 111 Seabourn 60 Sea Cloud Cruises 30 SeaDream Yacht Club 10, 111 Silversea 13, 16, 59,112 Star Clippers 10 Thomson Cruises 112 TransOcean Kreuzfahrten 10, 59 TUI Cruises 10, 13,112,113


Azur ° Inhalt

16 Galapagos

Auf luxuriöser Expeditionskreuzfahrt an Bord der exklusiven Silver Galapagos zu den Naturschätzen des Galapagos-Archipels.

30 Karibik

Die elegante Segelyacht Sea Cloud II lässt die Herzen echter Seefahrer auf ihrer Route von Antigua bis Barbados höherschlagen.

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44

Fotos: Ehrenreich, Lüthi, PR, Reulike, Schaeffer, von Grudzinski, Zimmermann

Weltreise 115 Tage, 36 Häfen, drei Kontinente, ein Traum: an Bord der Costa Deliziosa einmal um den ganzen Globus.

62

Kroatien Französischer Charme vor der Küste Kroatiens: Die La Belle de L’Adriatique zeigt ihren Gästen die zauberhaftesten Inselperlen.

DIE CL FAMILIE

DABEI SEIN IST ALLES 76 Brit. Inseln

Wie vielseitig Irland, Schottland und England sein können, zeigt eine entspannte Kreuzfahrt an Bord der Celebrity Silhouette.

90 Island

Während einer zehntägigen Rundreise an Bord der Ocean Diamond lernen die Gäste die Vulkaninsel von allen Seiten kennen.

6 check-in 58 Service weltreise 106 News 114 Vorschau/Impressum

Reisen in ferne Länder, der Ausflug ins Grüne oder die herausfordernde Wanderung in den Bergen eröffnen Ihnen eine Welt jenseits des Alltäglichen, die Sie immer wieder in Erstaunen versetzt. Gut, wenn Sie in solchen Momenten von einem kompakten und leichten Fernglas der CL Familie begleitet werden, das sich nicht nur ganz einfach in jeder Tasche verstauen lässt, sondern auch durch kompromisslosen Sehkomfort überzeugt. Erleben Sie große wie kleine Entdeckungen noch intensiver und Ihre Begegnungen mit der Natur noch packender. Denn die Welt gehört dem, der das Schöne sieht – mit SWAROVSKI OPTIK.

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Azur ° Check-in

Gaumenfreuden und

Jazzklänge Ein Live-Konzert von Roger Cicero zählt zu den Highlights der ersten Eventnacht „Perfektion2Taste“ an Bord der Europa 2.

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m Hamburger Hafen liegend, wird die Europa 2 am 19. Juli 2016 zum Mekka für KulinarikFans. Während der Eventnacht „Perfection2Taste“ präsentieren Experten aus ganz Europa Leckerbissen für Gourmets. Auf dem Pool-Deck können die Gäste über eine kulinarische Meile schlendern und Produkte aus den verschiedensten gastronomischen Bereichen probieren. Profis für Wein, Käse, Olivenöl oder Fleisch informieren im Rahmen von „Perfection2Taste“ über die Herkunft ihrer Produkte und darüber, mit welcher Sorgfalt und Qualität die Auswahl und Herstellung erfolgt. Unter den Teilnehmern befinden sich einige der renommiertesten Produzenten, Partner und Lieferanten von HapagLloyd Cruises wie Otto Gourmet, Bos Food, Gin Sul oder Véronique Witzigmann. Kohl aus Italien produziert köstliche Bergapfelsäfte, die natürlich gekostet werden können. Für Gäste, die sich für Portwein begeistern, bietet sich mit Symington aus Portugal ein perfekter Gesprächspartner. Aber auch süße Köstlichkeiten kommen nicht zu kurz, wenn Die Pâtisserie aus Hamburg ihre Backwerke und Kyl21 Eis aus Berlin präsentieren. Musikalischer Höhepunkt des Abends ist ein Live-Konzert des deutschen Ausnahmemusikers Roger Cicero. Gemeinsam mit seiner Big Band präsentiert er an Bord der Europa 2 unter anderem Soul und Swing. „Perfection2Taste“ endet mit einem extra konzipierten Feuerwerk. Die Eventnacht mit Übernachtung an Bord ist ab 693 Euro buchbar.

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An Stilsicherheit fehlt es weder Roger Cicero noch der Europa 2.


All-inclusive-Luxus auf höchstem Niveau Die Seven Seas Explorer startet 2016 in ihre Debüt-Saison.

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m Sommer 2016 wird die internationale Luxusreederei Regent Seven Seas Cruises neue Maßstäbe setzen, wenn sie ihr neues Flaggschiff, die Seven Seas Explorer, in Dienst stellt: Sie wird eines der luxuriösesten Kreuzfahrtschiffe, die jemals gebaut wurden. Maximal 750 Gäste reisen in großzügigen Designer-Suiten mit einem weit überdurchschnittlichen Platzangebot zwischen 28 und 360 Quadratmeter. Diese sind mit edlen Steinen, Marmor sowie exquisiten Möbeln ausgestattet und passen perfekt zum eleganten und stilsicheren Interieur der öffentlichen Räumlichkeiten. Zu den hochklassigen Restaurants an Bord zählen die beliebten Klassiker „Compass Rose“, „Prime 7“-Steakhouse und das italienische „La

Veranda“. Beim neuen „Chartreuse“ handelt es sich um ein französisches GourmetRestaurant, das „Pacific Rim“ widmet sich den kulinarischen Traditionen Asiens. Live-Musik und Shows gibt es in der glanzvollen Meridian Lounge und im Constellation-Theater. Für Erholung Suchende bietet der Canyon Ranch SpaClub eine idyllische Wohlfühloase. Auf den Kreuzfahrten mit Regent Seven Seas sind nahezu alle Leistungen bereits im Reisepreis inkludiert: von der Übernachtung im Luxushotel vor der Einschiffung über die Landausflüge, die Transfers, die Mahlzeiten und Getränke bis zu den Trinkgeldern und dem Internetzugang. Ab Juli kreuzt die Seven Seas Explorer im Mittelmeer, bevor es im Winter in die Karibik geht.

? wer, wann, wo

Claudine Pépin Die gefeierte KochbuchAutorin und Tochter des Meisterkochs Jacques Pépin wird im April zur Taufpatin der Sirena von Oceania Cruises. Ebenso wird Claudine Pépin den Gästen während der Jungfernfahrt mit Koch-Demonstrationen und Autogramm-Events zur Verfügung stehen. SiEgfried Rauch Bereits zum zweiten Mal war der „Traumschiff“-Kapitän Siegfried Rauch im Januar zu Gast auf der Berlin von FTI Cruises. Da er kleine, ruhige Kreuzfahrtschiffe besonders schätzt, zeigte er sich begeistert von der sommerlichen Reise im Roten Meer.

Zwei Queens zu Gast in Hamburg

Fotos: PR

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m 8. Januar 2016 liefen erstmals zwei Cunard-Schiffe gleichzeitig aus der Hansestadt an der Elbe aus. Sowohl die Queen Elizabeth als auch die Queen Victoria machten sich auf zu ihren Weltreisen. Die Queen Elizabeth wird ihre 126-tägige Kreuzfahrt am 12. Mai auch wieder in der Hansestadt beenden, während die Queen Victoria nach 123 Tagen am 10. Mai in Southampton ankommen wird. Gäste der kompletten Weltreisen genossen bereits am Abend vor Beginn ein Gala-Dinner und eine Übernachtung im exklusiven Hotel Atlantic Kempinski direkt an der Alster. Beim Auslaufen erlebten sie zudem ein spektakuläres Feuerwerk.

Alain Ducasse Spitzenkoch Alain Ducasse ist es als bislang Einzigem weltweit gelungen, drei Restaurants mit jeweils drei Michelin-Sternen zu führen. Von nun an wird er auch zur kontinuierlichen Verbesserung der Küche an Bord der Superyachten von Ponant beitragen.

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azur.de


Bahamas privat

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ie Gäste von MSC Cruises erwartet in naher Zukunft eine Privatinsel auf den Bahamas. Eine solche hat die Reederei nun für die nächsten 100 Jahre gepachtet. In den kommenden zwei Jahren soll die Insel in ein Ausflugsparadies verwandelt werden. Das Ocean Cay MSC Marine Reserve erstreckt sich auf einer Fläche von 38,5 Hektar. Über einen Pier sollen die Gäste direkt an Land gehen können. Geplant sind hier unter anderem ein 3,5 Kilometer langer Strand, ein Amphitheater mit 2000 Sitzplätzen, eine Lagune, ein Hochzeitspavillon, Restaurants und Bars.

Bekenntnis zur Hansestadt Norwegian Cruise Line macht Hamburg zum Abfahrtshafen.

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gen startet sie ihre Kreuzfahrten in die Ostsee und steuert dabei unter anderem auch Warnemünde an. Seit Beginn 2016 kommen deutsche Gäste auf 12 von 14 Schiffen von Norwegian Cruise Line, ausgenommen die Norwegian Sky und Pride of America, in den Genuss eines umfassenden Premium All Inclusive-Konzepts. Inkludiert im Reisepreis sind neben den bisherigen Leistungen wie Mahlzeiten, Entertainment und Freizeitangeboten nun auch eine große Auswahl an Getränken in Restaurants und Bars sowie alle Trinkgelder. Gäste in den „The Haven“-Kabinen und den Suiten erhalten zusätzlich kostenlose Mahlzeiten in den Spezialitätenrestaurants, 250 Minuten Gratis-Internet pro Suite und 100 US-Dollar Bordguthaben pro Suite.

Themenreisen bei Club Med

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as mit 184 Kabinen zweitgrößte Motorsegelschiff der Welt, die Club Med 2, ist ab Mai 2016 wie in jeder Sommersaison im Mittelmeer unterwegs. Neu in diesem Sommer sind ThemenKreuzfahrten, unter anderem unter dem Motto „Golf“. Aber auch Tauchkreuzfahrten, Familienreisen, kulinarische Exkursionen und Mini-Kreuzfahrten werden angeboten. Neben Häfen in Frankreich und Italien stehen auch Routen nach Kroatien, Montenegro, Griechenland oder in die Türkei auf dem Programm.

Fotos: PR, Maridav - Shutterstock.com

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um ersten Mal in der Unternehmensgeschichte der US-amerikanischen Reederei Norwegian Cruise Line werden in der Sommersaison 2017 fünf Flottenmitglieder in europäischen Gewässern kreuzen. Ein Highlight des Programms, vor allem für deutsche Gäste, sind die erstmalig regelmäßigen Abfahrten ab Hamburg. Die beliebte Norwegian Jade, eines von vier Schiffen der Jewel-Klasse, wird von Mai bis Oktober von der Elbe aus zu verschiedenen Routen nach Westeuropa, zu den Norwegischen Fjorden, zum Nordkap sowie nach Island und Großbritannien aufbrechen. Des Weiteren kommt das zweitneuste und -größte Schiff der Flotte, die Norwegian Getaway, zum ersten Mal seit ihrer Auslieferung zurück nach Europa. Ab Kopenha-


Azur ° Check-in

Künstliche Intelligenz

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Eisige Jogging-Kreuzfahrt Oceanwide Expeditions bringt mutige Läufer nach Grönland.

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m September 2016 hat der Veranstalter Oceanwide Expeditions eine neue Aktivität im Programm. Konditionierte Trail-Läufer haben die Möglichkeit, an einer Arctic TrailPremierenreise im entlegenen Ostgrönland teilzunehmen. Für diese sucht Oceanwide Expeditions noch Experten und Profiläufer. Die erste echte Trail Running-Reise findet statt vom 14. bis zum 21. September. Aufgrund der Abgeschiedenheit der Region wird sie ganzheitlich vom Expeditionsschiff Ortelius begleitet, das zum Basislager für die Läufer wird. Die Erlebniskreuzfahrt nach Grönland be-

ginnt und endet in Island. An Bord wird gegessen, geschlafen und entspannt. Dabei wird eine ganztägige Lauf-Option angeboten. Mit kleinen, aufblasbaren Zodiacs wird der Transport vom Schiff zur Anlandung gewährleistet. Die Gesamtstrecke beträgt etwa 25 Kilometer mit etwa 250 Metern Höhenunterschied bergauf und bergab. Auf widrige Bedingungen müssen die Läufer stets vorbereitet sein. Zur Vorauswahl gehört die Unterzeichnung eines Haftungsausschlusses. Außerdem müssen die Teilnehmer selbst für ihre persönliche Kleidung und spezielle Ausrüstung sorgen.

emeinsam mit der französischen Firma Aldebaran testet die Costa-Gruppe den Einsatz von Robotern mit dem Namen „Pepper“. Diese können menschliche Emotionen lesen und sind somit geeignet, um Gästen Unterstützung zu geben. Natürlich soll „Pepper“ auch im Entertainmentbereich eingesetzt werden. Vor der Vertragsunterzeichnung über eine Vereinbarung in Millionenhöhe hat „Pepper“ bereits ein Praktikum an Bord der Aida Stella mit Bravour absolviert und auch seine Seetauglichkeit im Dialog mit Gästen und der Crew unter Beweis gestellt. Die ersten Modelle werden schon im Frühjahr auf der Aida Stella und der Costa Diadema zum Einsatz kommen.

Weltweite Show-Castings von AIDA

In Städten wie London, Los Angeles und New York sucht AIDA Cruises derzeit nach neuen Talenten für die aufwändig produzierten Shows an Bord. Auf den 24 Bühnen der zehn Flottenmitglieder sollen die Künstler zukünftig in farbenprächtigen Kostümen ihr Können zeigen. Gesucht werden in diesem Jahr 570 exzellente Sänger, Tänzer, Artisten und Schauspieler für die bis zu 19-köpfigen Ensembles. So auch für das neue Flaggschiff Aida Prima, das ab April 2016 zu seinen ersten Metropolenreisen starten wird. Bis zu 12 Shows aus den verschiedensten Stilrichtungen studieren die Darsteller bei AIDA Entertainment in Hamburg ein.

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Cruise-news

Seadream Yacht Club Im Zeitraum von Mai bis Oktober 2016 veranstaltet SeaDream Yacht Club acht Weinreisen im Mittelmeer. Dabei kommen die Gäste in den Genuss von Verkostungen. Besucht werden einige der besten Weingüter weltweit. Bei den Winzerdinnern an Bord gibt es zudem viele Insidertipps von Profis. Auf den Routen werden sowohl die schönsten Hafenstädte des Mittelmeers als auch unbekannte Geheimtipps angesteuert. TUI CRUISES Bei der neuen Ausflugskategorie Eigenregie von TUI Cruises werden die örtlichen Veranstalter mit einbezogen. In jedem Hafen halten diese ein vielfältiges Ausflugsprogramm bereit. Das umfangreiche Angebot an Ausflügen wird zum größten Teil von TUI Cruises vermittelt. Verantwortung und Durchführung der Exkursionen liegen jedoch allein in den Händen der jeweiligen Ausflugsagentur.

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Die Astor kehrt zurück

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Neue Sommerrouten mit TransOcean Kreuzfahrten.

ach einem sechsmonatigen Ausflug nach Australien begrüßt TransOcean Kreuzfahrten die Astor im April 2016 zurück in Europa. In Down Under war das Schiff im Einsatz für den britischen Anbieter Cruise & Maritime Voyages, das Schwesterunternehmen von TransOcean Kreuzfahrten unter der CMV Holdings. Während der Positionierungsfahrt von Tilbury nach Bremerhaven läuft die Astor nun am 1. Mai in London ein. Direkt auf der Themse erwartet die Gäste eine „Welcome Europa Party“, der Beginn der Saison 2016. Ein besonderes Highlight

des Sommers ist die Reise ins ewige Eis. Am 15. Juli 2016 sticht die Astor von Bremerhaven aus Richtung Grönland in See. Für diese Tour konnte TransOcean Kreuzfahrten den renommierten Meeresbiologen und Zoologen Dr. Klemens Pütz mit seinem Team als Expeditionsleiter gewinnen. Begleitet von einer Gruppe anerkannter Wissenschaftler, erhalten die Passagiere Informationen und einzigartige Einblicke in diese noch weitgehend unberührte Region. Auf ausgewählten Kreuzfahrten der Astor reisen Singles ohne Aufpreis zum Zweibett-Preis in einer Innen- oder Außenkabine.

Erfrischende Kooperationen

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olland America Line startete mit einigen neuen Partnerschaften in das Jahr 2016. Auf der neuen Koningsdam arbeitet die Reederei mit Koppert Cress zusammen. Das Unternehmen stellt frische Mikro-Kräuter für die Showküche des „Culinary Arts Center“ her. Die Oosterdam führt nun ein erweitertes Kunstangebot im „Rijksmuseum at Sea“ mit sich. Und der Master Mixologist Dale DeGroff kreiert neue Cocktails für die komplette Flotte.

Fotos: PR

Star Clippers Die Segelyachten von Star Clippers steuern in der Sommersaison neue Ziele an. Erstmals sind Fahrten zwischen Rom und Athen im Programm, ebenso wie Routen zu Zielen wie die Amalfiküste, die Côte d’Azur oder die griechische Inselwelt. Die Kubareisen im Winter enthalten nun auch Liegezeiten in der Hauptstadt Havanna. Zudem ist Star Clippers nach dreijähriger Pause auch wieder in Asien unterwegs.


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Azur ° Check-in

Azur - Interview Graham Sadler – Managing Director bei Regent Seven Seas Cruises UK & Europe

„Der deutsche Markt spielt für uns eine große Rolle“

Immer mehr deutschsprachige Gäste schätzen ein internationales Publikum und genießen den Luxus an Bord von Regent Seven Seas.

AZUR: Herr Sadler, wir freuen uns bereits auf die Seven Seas Explorer, die als das luxuriöseste Schiff weltweit angekündigt wurde. Was genau hebt sie von der Konkurrenz ab?

Sadler: Sie können sich sicher sein, dass die Seven Seas Explorer alle Erwartungen übertreffen wird. Absolute Alleinstellungsmerkmale sind beispielsweise das großzügige Platzangebot an Bord sowie das Interieur aus edlen, hochwertigen Materialien. Auf jedes noch so kleine Detail wurde größten Wert gelegt. In drei Spezialitätenrestaurants bieten wir unseren Gästen eine exklusive, vielfältige Küche. Neu sind unter anderem das französische Gourmetrestaurant „Chartreuse“ und das „Pacific Rim“ im Pan-Asia-Stil. In der „Culinary Arts Kitchen“ können unsere Gäste außerdem selbst ihre Kochkünste unter Beweis stellen – vom Fischgericht bis zum köstlichen Dessert. An Bord der Seven Seas Explorer erleben die Passagiere das wohl luxuriöseste All-inclusive-Konzept auf hoher See. So gut wie alle Leistungen sind bereits im Reisepreis inbegriffen. 542 Crewmitglieder sorgen sich dabei um das Wohl der maximal 750 Gäste. Damit auch der Rest unserer Flotte mit diesen neuen Luxusstandards mithalten kann, starten wir zudem nun ein 125 Millionen Dollar teures Modernisierungsprogramm. AZUR: Inwiefern ist ein All-inclusive-Konzept überhaupt relevant für Gäste in einem höheren Preissegment?

Sadler: Die Vorteile unseres Preismodells liegen vor allem im sozialen Bereich. Gäste genießen die vielseitigen Angebote, lernen mehr Mitreisende kennen und schließen neue Freundschaften. Die Erschwinglichkeit der verschiedenen Komponenten spielt keine Rolle mehr. Es geht darum, den Gästen zu bieten, was sie sich wünschen. Jeder soll sich bei uns wohlfühlen und

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Erinnerungen mit nach Hause nehmen, die ein Leben lang halten. Diese Philosophie macht Regent Seven Seas einzigartig in der Branche. AZUR: Macht sich der wachsende deutsche Kreuzfahrtmarkt auch bei Ihnen bemerkbar? Inwieweit passen Sie sich an ein größeres deutsches Publikum an?

Sadler: In der Tat freuen wir uns über immer mehr deutsche Gäste an Bord unserer Schiffe. Mittlerweile schätzen viele von ihnen besonders die Möglichkeit, auf ein internationales Publikum zu treffen und Menschen aus aller Welt kennen zu lernen. Dennoch bieten wir selbstverständlich viele deutschsprachigen Services an, wie zum Beispiel Zeitungen, Bordprogramme, Filme und Menükarten. Außerdem befinden sich zahlreiche deutschsprachige Crewmitglieder an Bord. Auf ausgewählten Kreuzfahrten können deutsche Gäste sogar Landausflüge in ihrer Heimatsprache buchen. Dass wir mit diesem Angebot genau richtig liegen, zeigt eine sehr hohe Quote an Rückkehrern. AZUR: Können Sie sich mittelfristig auch einen deutschen Abfahrtshafen vorstellen?

Sadler: Natürlich, der deutsche Kreuzfahrtmarkt boomt. Viele Faktoren spielen bei einer solchen Überlegung eine Rolle. Aber mit Sicherheit werden wir eine Route mit deutschem Abfahrtshafen in der mittelfristigen Zukunft testen, vielleicht sogar früher.

AZUR: In unserer aktuellen Ausgabe liegt ein Schwerpunkt auf dem Thema Weltreisen. Auch die Seven Seas Navigator bricht im Januar 2017 zu einer 129-tägigen Kreuzfahrt auf. Wäre so eine Reise auch etwas für Sie?

Sadler: Ich wünschte wirklich, ich hätte die Zeit dazu! Eigentlich bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich jemals länger als zehn Tage am Stück Urlaub gemacht habe. Und mit drei kleinen Kindern wird es wohl noch dauern, bis ich eine Weltreise antreten kann. Jedoch berichten mir viele Gäste von ihrer Flucht vor den kalten Wintermonaten, und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, eine solche Kreuzfahrt einmal selbst erleben zu können. » www.regentsevenseas-kreuzfahrten.com

Foto: PR

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chon seit Beginn der Geschichte von Regent Seven Seas Cruises in 2001, damals unter dem Namen Radisson Seven Seas Cruises, ist Graham Sadler ein Teil des Unternehmens. Heute ist er unter anderem verantwortlich für die strategische Entwicklung in Deutschland.


Nächstes Erlebnis: Griechenland.

Modernes Terminal für mehr Passagiere

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cheich Hazza bin Zayed Al Nayan eröffnete im Dezember 2015 das neue Terminal im Zayed Port in Abu Dhabi. Dieses bietet modernste Einrichtungen und ein spannendes, orientalisches Ambiente. Mit dem

dieser Saison war Abu Dhabi mit seinem neuen Terminal Basishafen für die MSC Musica, die im Anschluss an die Eröffnungszeremonie vom Scheich besichtigt wurde. In der Wintersaison 2016 wird MSC Kreuzfahrten die Kapazitäten in den Arabischen Emiraten weiter erhöhen. Vor Ort sein wird die größere MSC Fantasia. Angeboten werden zwei verschiedene achttägige Routen, die auch miteinander kombiniert werden können. Hinzu kommen spannende Destinationen wie Mit dem neuen Kreuzfahrtterminal wird Abu Dhabi Doha, Bahrain oder zu einer der führenden Winterdestinationen. auch Sir Bani Yas neuen Terminal können bis zu Island. Seine ehemalige Privatinsel drei Schiffe gleichzeitig anlegen. hat Scheich Zayed in den frühen Bereits in der aktuellen Saison 70er Jahren in ein Wildlife-Resort wurden 111 Schiffsanläufe und verwandelt. Seitdem wurden über über 205.000 Passagiere gezählt. drei Millionen Bäume gepflanzt, Schon 2020 sollen es über 130 zwischen denen sich über 15.000 Anläufe und 300.000 Passagiere Gazellen und Antilopen frei bewesein. Eine besonders starke Ver- gen. Andere Tiere wie exotische bindung zu Abu Dhabi als Desti- Vogelarten, Giraffen und sogar nation und Passagierwechselhafen Geparden sind Geschenke von anhat MSC Kreuzfahrten. Bereits in deren Regierungsoberhäuptern.

Meeridylle und Motorenlärm

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uf einer Reise an Bord der luxuriösen Silver Spirit entdecken die Gäste Ende Mai 2016 die Schönheit der Riviera. Während der neuntägigen Mittelmeerroute liegt das Schiff allerdings zwei Tage vor dem Fürstentum Monaco vor Anker. Und das nicht nur

wegen der kulturellen Sehenswürdigkeiten, sondern auch wegen des Großen Preises von Monaco. Die Gäste von Silversea verfolgen das Formel-1Rennen von exklusiven Plätzen auf der Tribüne aus und treffen sogar ehemalige Fahrer bei einem „Meet and Greet“.

Kreuzfahrt Traumhafte Ägäis Thessaloniki

Kalambaka Volos Delphi Athen

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Flug nach Thessaloniki und zurück Rail & Fly-Ticket 2. Klasse inkl. ICE-Nutzung 3 Nächte Rundreise vor der Kreuzfahrt inkl. ÜF 7 Übernachtungen an Bord 7 x Vollpension an Bord Show- und Unterhaltungsprogramm Deutschsprachiger Gästeservice an Bord 1 Nacht nach der Kreuzfahrt in Volos inkl. ÜF Alle Transfers lt. Reiseverlauf

Traumhafte Kreuzfahrten im Mittelmeer und der Karibik Große Routenvielfalt Routen zu Orten und Häfen, die andere Schiffe nie erreichen Deutschsprachiger Gästeservice an Bord

Herzliche Gastfreundschaft und persönlicher Service Vollpension mit Speisen aus regionalen Zutaten Umfangreiche Inklusivleistungen Unbegrenzte Getränkepakete zubuchbar

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SAISON 2016

Jeder Moment ist ein Erlebnis Erlebnis: Griechenland

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Veranstalter für Deutschland, Österreich und Benelux ist H&H Touristik


Azur ° Check-in

Azur - Interview Dirk Wannack, Inhaber von Foto Wannack in Hamburg

„Ein gutes Fernglas für Kreuzfahrer ist vor allem handlich“ Wenn der Blick von Deck in die Ferne schweift, sind Details ohne ein Fernglas oft kaum zu erkennen. Eine kurze Kaufberatung vom Profi.

AZUR: Alle Ferngläser sind mit zwei Kennzahlen wie 8x30 bezeichnet. Was bedeuten diese genau?

Wannack: Die erste, kleinere Zahl steht für den Vergrößerungsfaktor, den das Fernglas zu bieten hat. Eine Acht bedeutet also die achtfache Vergrößerung des Blickfelds. Mit der zweiten Zahl wird der Durchmesser das Glases und somit die Lichtstärke angegeben. Je höher der Wert, desto besser ist die Sicht auch bei schwierigen, etwas dunkleren Lichtverhältnissen. Allerdings ist die Qualität eines Fernglases bei Weitem nicht nur an diesen zwei Kennzahlen zu messen. In jeder Preisklasse gibt es beispielsweise Geräte mit der Bezeichnung 8x30, die sich in ihrem Sehverhalten jedoch deutlich unterscheiden. Faktoren wie Materialien sowie die Art der Vergütung von Linsen und Prismen spielen ebenfalls eine große Rolle. AZUR: Gerade Kreuzfahrer haben es oft mit großen Distanzen und schlechten Lichtverhältnissen zu tun. Welche Mindestwerte der Kennzahlen würden Sie empfehlen?

Wannack: Das kommt natürlich stark auf das einzelne Glas an. Generell macht man mit einem 8x32er-Fernglas nichts falsch. Diese sind in der Regel auch noch relativ handlich, was ja für die Reisenden ebenfalls sehr wichtig ist. Ein Kapitän, der auf die Mobilität keine Rücksicht nehmen muss, nutzt da schon eher ein Fernglas mit siebenfacher Vergrößerung und 50 Millimeter Glasdurchmesser. So kann er auf einem noch größeren Sichtfeld auch bei Dunkelheit gut sehen. Außerdem enthalten diese Geräte einen Fixfokus ab 15 Meter Entfernung. Sie sind dann allerdings auch locker dreimal so groß. AZUR: Was müssen Kreuzfahrer in Sachen Bildstabilisierung beachten?

Wannack: Letztendlich spielt der Vergrößerungsfaktor eine viel größere Rolle. An Bord eines Schiffs sind

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die Bewegungen in den meisten Situationen ohnehin gleichmäßig und eher langsam, sodass der Benutzer mit einem ausreichend großen Sichtfeld auch ohne Probleme einen Punkt in der Ferne fixieren kann. Wenn ein Expeditionskreuzfahrer in einem wackligen Zodiac sitzt und versucht, einem flinken Vogel zu folgen, hilft auch der beste Bildstabilisator nichts, sondern eher ein geringer Vergrößerungsfaktor. AZUR: Besonders wichtig für Expeditionskreuzfahrer ist auch die Wasserdichte.

Wannack: Eigentlich alle hochwertigen Ferngläser sind heutzutage mindestens gegen Spritzwasser geschützt. Viele sind auch stickstoffgefüllt und somit komplett wasserdicht bis zu einer bestimmten Tiefe. Wenn die Gläser mit Salzwasser in Kontakt gekommen sind, lassen sie sich meistens ganz einfach mit klarem Wasser abspülen. Ab und an schadet auch eine Reinigung beim Fachhändler nicht. Wichtig ist bei der Pflege nur, keine scharfen Mittel zu verwenden. AZUR: Gibt es weitere Faktoren, die beim Kauf wichtig sind? Was kostet ein gutes Fernglas?

Wannack: Wir treffen für unsere Kunden ab circa 300 Euro eine Vorauswahl in jeder Preiskategorie mit Geräten, die wir auch wirklich ans Herz legen können. Vor dem Kauf empfehle ich unbedingt den Besuch beim Fachhändler. Denn jeder Mensch hat ein anderes Auge und eine individuelle Sensorik. So sind die Geschmäcker recht unterschiedlich, und man sollte in jedem Fall einige Geräte selbst getestet haben, bevor man sich für den Kauf eines bestimmten entscheidet. AZUR: Unsere Redaktion testete bereits das CL Companion 8x30 von Swarovski Optik. Wie lautet die Expertenmeinung?

Wannack: Dieses Gerät ist vor allem sehr gut in seinem Preis-Leistungs-Verhältnis. Man erhält ein qualitativ solides Beobachtungsglas. Kreuzfahrern, die weniger auf Naturbeobachtungen aus sind, sondern das Glas nur für Städtebesichtigungen benutzen, kann ich auch das noch handlichere und preiswertere CL Pocket » www.foto-wannack.de 8x25 empfehlen.

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n der Hamburger Neanderstraße führen die Experten von Foto Wannack seit 85 Jahren ein breites und auserlesenes Sortiment an Kameras, Spektiven und Ferngläsern. Inhaber Dirk Wannack erklärt, worauf es beim Kauf eines Fernglases ankommt.


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Silver Galapagos° Galapagos-Inseln

Riesenpötte haben hier „Hausverbot“: Der Galapagos-Archipel darf nur im kleinen Expeditionsschiff entdeckt werden. Eigentlich ist der Mensch hier total überflüssig. Die wahren Stars haben blaue Füße, schwer zu schleppen oder sehen außerirdisch aus.

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Am

schönsten Ende der Welt 2/2016

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Fregattvögel blasen ihre gewaltigen, scharlachroten Kehlsäcke auf, um ihren Weibchen zu imponieren. In der Luft jagen sie ihren Konkurrenten, den Blaufußtölpeln, mit Vorliebe das Futter ab.

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Die Galapagos-Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Vor 7,7 Millionen Jahren leiteten heftige Wehen in den Tiefen des Ozeans, der damals alles andere als still war, die lange Geburtsphase dieser faszinierenden Inseln ein.

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Der gelbe Landleguan, wissenschaftlich auch Drusenkopf genannt.

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Selbst die Seelöwen haben vor den Menschen keine Angst, kommen auf Tuchfühlung. Die Silver Galapagos ist seit September 2013 im Archipel auf zwei Routen unterwegs.

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as ist es also, das Ende der Welt. Oder der Anfang – je nach Blickwinkel. Der Teil unseres Planeten also, der auf großen Wandkarten in Schulen gern mal ausgespart wird, aus Platzgründen. Weil man davon ausgeht, dass so weit links neben Südamerika, da draußen im weiten, blauen Nichts des Pazifischen Ozeans, ohnehin nicht mehr viel passiert. Oder rechts von Asien, je nach Standpunkt. Würde Karin Chacons, Kapitän des Kreuzfahrtschiffes Silver Galapagos, nämlich jetzt scharf in Richtung Westen steuern, läge diese endlose Wüste aus Wasser vor ihm. Und dann käme nach etwa 14.000 Kilometern im grünblauen Nichts Papua-Neuguinea. In Richtung Osten würde er nach 1000 Kilometern auf die südamerikanische Landmasse stoßen. In Richtung Südwesten könnte er nach 3500 Kilometern die zu Chile gehörende Osterinsel erreichen, ein ernst zu nehmender Mitbewerber um den Titel „einsamster Ort der Welt“. Wer von diesem Archipel im Nirgendwo also weg will, braucht vor allem eins: viel Zeit. „Dabei gibt es ja überhaupt keinen Grund, von hier wegzufahren“, sagt Capitano Karin Chacons. Und er muss es wissen. Als früherer Tankerkapitän hat er nahezu jeden Winkel dieses Planeten gesehen. Und behauptet daher aus voller Überzeugung: „Glaubt mir, der Galapagos-Archipel ist das schönste Ende der Welt.“ Oder ihr Anfang. Aber das hatten wir ja schon. Sanft schaukelt das 88 Meter lange Schiff durch die hier am Äquator ziemlich unaufgeregten Gewässer, an denen vor einem halben Jahrtausend schon der portugiesische Weltumsegler Ferdinand Magellan verzweifelte. Weil auch damals kein Lüftchen die Segel seiner auf drei Schiffe geschrumpften Flotte blähte. Er taufte das Meer deshalb Stiller Ozean, Pazifik. Und weil keine heftigen Winde stören, kaum Wellengang die Passagiere quält, die Temperaturen hier in Äquatornähe stets angenehm gleichbleibend sind, ist der Galapagos-Archipel der ideale Ort für ein intensives

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Rendezvous mit der Natur, vor allem mit der Frühgeschichte der Evolution. Für den britischen Naturforscher Charles Darwin waren diese Inseln übrigens ein Anfang. Darwins kurzer Besuch mit der kleinen Bark „Beagle“ 1835 auf Floreana, Isabela, San Cristóbal und Santiago genügten dem erst 22-jährigen Forscher-Azubi, um später das Fundament für seine Evolutionstheorie zu legen. Und ganz nebenbei begründete er damit seine Unsterblichkeit als einer der größten Naturforscher der Menschheit. Für den Galapagos-Archipel war der Besuch des Welt-Erforschers, der allerdings damals noch keiner war, eine Art Erweckung – seitdem sind die „Cerro Papas“, die verzauberten Inseln, wie sie damals hießen, als eines der „Wunder der Welt“ in aller Munde. Und Darwin wurde zu ihrem „Entdecker“. Was natürlich nicht stimmt und den „Galapagueños“, den „Schildkröten-Menschen“, wie die heute etwa 40.000 Insulaner im Rest Ecuadors genannt werden, mitunter gehörig auf die Nerven geht. „Lasst mich zufrieden mit eurem Darwin“, sagt David Rodriguez, dem der ganze Rummel um den rauschebärtigen Engländer mitunter ein bisschen zu viel ist. Der 59-jährige David lebt auf San Cristóbal und arbeitet in der Aufzuchtstation für junge Die „GalapagosHauptstadt“ Puerto Baquerizo Moreno auf San Cristóbal, nach dem etwas lebendigeren Puerto Ayora die zweitgrößte Stadt des Archipels.


Ein Wald aus Galapagos-Feigenkakteen am Strand von Genovesa. Die Vegetation auf dem Vulkanboden ist spärlich. Nur auf den Inseln, auf denen Süßwasser zu finden ist, kommen auch ausgiebige Regenwälder vor.

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it einer klassischen Kreuzfahrt lässt sich die einwöchige Fahrt der Silver Galapagos ohnehin nicht vergleichen. Das Schiff – nur maximal 100 Gäste passen an Bord, dazu 75 Personen Besatzung – ähnelt eher einer schwimmenden Bildungseinrichtung, mit Haute Cuisine, Piano-Bar und Wellness-Zone. Professionelle Spaßmacher oder Entertainer sucht man an Bord vergeblich. Dafür findet man jede Menge Tier- und Pflanzenkundler. Den Argentinier Luciano Bernacchi zum Beispiel, einen Ornithologen und Naturwissenschaftler, der an Bord Vorträge hält. Zum Beispiel über die Entstehung dieser 13 Hauptinseln und mehr als 100 kleineren Eilande. Vor 7,7 Millionen Jahren leiteten heftige Wehen in den Tiefen des Ozeans, der damals alles andere als still war, die lange Geburtsphase dieser faszinierenden Inseln ein. Nach einem turbulenten Rumoren und Eruptionen entstand Española als erste der Inseln – und vor etwa 700.000 Jahren Isabela und Fernandina als die jüngste der schönen Schwestern. Und dann geschah ganz lange Zeit – nicht viel! Zum Segen für die Tier- und Pflanzenwelt, die hier ganz eigene Wege ging. Weil die Menschen den Archipel am Ende ihrer bekannten Welt eine endlos lang erscheinende Zeit einfach übersahen. Was auch daran lag, dass er jenseits der befahrenen Handelswege lag. Zudem erschwerten starke Strömungen ein Manövrieren der damals noch technisch unzureichenden Schiffe. Nur die Piraten, die fanden hier

jahrhundertelang ideale Möglichkeiten, sich vor ihren Verfolgern – vor allem vor Spaniern und Portugiesen, die Südamerika kolonialisierten –zu verstecken. Die dauerhafte Besiedlung der fünf heute bewohnten Inseln begann allerdings erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Yvonne Mortola aus der „Galapagos-Hauptstadt“ Puerto Ayora ist an Bord der Silversea Galapagos für die Ausflüge in deutscher Sprache zuständig, die neben englisch- und spanischsprachigen Begleitungen stets angeboten werden. Und weil sich gerade mal eine Hand voll deutschsprachiger Gäste unter den etwa 80 Passagieren befindet, die zu den täglichen Ausflügen mit Yvonne in eines der Schlauchboote steigen, hat sich bei der amerikanischen, kanadischen, australischen Übermacht schnell ein wenig Neid breitgemacht: „Nehmt mich mit auf eure ,V.I.P.-Tour‘“, ruft winkend die Kanadierin Patrice Lee Seyon aus einem der mit 14 Personen voll besetzten Boote dem fast leeren Zodiac der Deutschen zu. Doch die genießen ihren Exoten-Status. Die eigentlichen Stars, derentwegen Patrice und die anderen Gäste die Reise ans Ende der Welt gebucht haben, findet man nicht an Bord. Es sind die Rochen, Mantas, Galapagos-Haie, Papageienfische und Muränen, die zum Beispiel beim Schnorcheln in den bizarren Wäldern aus Korallen vor der Insel Genovesa – einem der Ziele der Tour – beobachtet werden können. Es sind die Meeresschildkröten, die mit ruhigen Ruderschlägen der schaufelartigen Gliedmaßen stoisch ihre Bahnen ziehen – was für vollkommene Momente sorgt, falls man ihnen unter Wasser begegnet. Und es sind die endemischen, also nur hier lebenden Echsen, Leguane und Vögel, die bei den Landgängen auf den Inseln beobachtet werden können. Sie sind der Grund, warum jährlich Hunderttausende auf diese Inseln am Ende der Welt strömen. Erster Landgang der einwöchigen Bootstour auf der Insel Seymour Norte etwas nördlich des Ausgangshafens Baltra. Plötzlich steht da auf dem dunklen Lavagestein dieser braun und weiß gefiederte ulkige Kerl mit seinen himmelblauen Füßen, starrt mit den stecknadelgroßen

Riesenschildkröten, die zu Davids Ärger auch noch „Charles Darwin Research Station“ heißt. Denn es kränkt den Latino-Stolz dann schon ein wenig, dass ausgerechnet ein bleichgesichtiger Engländer, den es eher zufällig für drei Wochen hierher verschlug, zur personifizierten Werbe-Ikone dieses faszinierenden Archipels geworden ist. Heute wird Darwin in Form von Statuen, Wandbildern oder billigem Souvenir-Ramsch wie T-Shirts vergöttert. Auch eine der Inseln trägt seinen Namen, außerdem eine Finkenart – und so manche Kreuzfahrt wirbt mit „Darwin Sunset“, „Darwin Yacht“, „Darwin Adventure“ etc.

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Pupillen seiner gelben Augen die viel größeren Zweibeiner mit ihren schmutzigen Füßen an. Die haben nämlich eben beim Anlanden ihre Schlauchboote verlassen und mussten durch knietiefes Wasser waten. Gut, mal abgesehen vom Herumstehen und Glotzen gibt es für den komischen Kerl mit den himmelblauen Füßen auch nicht allzu viel zu tun, zumal das Laufen nicht gerade zu seinen Stärken gehört. Ein Manko, dem er seinen Namen verdankt: Blaufußtölpel. Obwohl es schon ein bisschen gehässig ist, diesem Seevogel seine offensichtliche Unbeholfenheit an Land so direkt ins Stammbuch zu schreiben. Dabei sind die Engländer sogar noch einen Dreh gehässiger: Booby, Trottel, nennen sie dieses possierliche Kerlchen, das mit seinen himmelblauen Füßen zu einer der Hauptattraktionen auf dem Galapagos-Archipel gehört. Und diese Tölpel, es gibt sie auch in der rotfüßigen Variante, denken gar nicht daran, ihre blauen oder roten Beinchen in Bewegung zu setzen, um uns großen Zweibeinern mit den Badeschlappen und den schmutzigen Füßen Platz zu machen. Weil diesen Vögeln hier mehrere tausend Jahre Erfahrung im Zusammenleben mit den Menschen fehlt, haben sie keinerlei Scheu vor uns –welch evolutionäre Verirrung und bodenloser Leichtsinn! Also machen die Menschen lieber einen großen Bogen um den kleinen Kerl mit den himmelblauen Füßen, der nicht daran denkt, Platz zu machen. Schnell wird einem auf den Galapagos-Inseln deutlich: Die wahren V.I.P.s hier sind die Tiere, zahlreich sind daher die Einschränkungen, Anlandezeiten und Spazierrouten betreffend.

D

ie Helden auf der Insel Genovesa ganz im Norden des Archipels, der zweiten Anlaufstation der Rundreise, sind frech wie Oskar und ziemlich aufgeblasen: Fregattvögel nennen sie sich, sie sind die Rowdys unter den gefiederten Bewohnern des Archipels. Sie sind hemmungslose Poser, die ihren Kehlsack zu gewaltiger Größe aufplustern. Das Riesending, das ein bisschen an ein knallrotes Herz erinnert, soll den Vogeldamen wohl genau das signalisieren: Ich lege dir mein Herz zu Füßen. Offensicht-

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lich befinden sich diese Vögel in einem Zustand permanenter Paarungsbereitschaft. Denn sobald sich eine Fregattvogel-Lady dem Busch nähert, auf dem eine ganze Runde Männchen mit ihren am Ende geschwungenen, langen Schnäbeln schnatternd ausharren, ploppen Dutzende dieser scharlachroten Kehlsäcke auf.

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erzlose Verachtung empfinden diese schwarzen Rowdys, die mit ihren schmalen, langen und gebogenen Flügeln in der Luft ein wenig an Tarnkappenbomber erinnern, indes für die anderen Vögel der Insel, die bereits erwähnten Tölpel zum Beispiel. Denn ihnen jagen sie mit Vorliebe das eben erst mühsam gefundene Futter ab oder klauen ihnen die Eier aus den Nestern. Sie greifen ihre Opfer an wie einst die Fregatten der Piraten die mit Silber beladenen spanischen Handelsschiffe – daher der Name. Und sie haben, wen wundert’s, hier auf den Galapagos-Inseln noch weniger Angst vor uns Menschen als die Tölpel. Wer so einem Fregattvogel zu nahe kommt, dem reckt sich gern mal ein zur Attacke bereiter und geöffneter Schnabel entgegen. Santa Cruz, nächste Station, ist die zweitgrößte, allerdings bevölkerungsreichste Insel des Archipels. Es ist eine von nur sechs Galapagos-Inseln, auf denen heute noch die Tiere zu finden sind, denen der Archipel seinen Namen verdankt: Riesenschildkröten. Im Zeitlupentempo schiebt die betagte alte Dame ihren schätzungsweise 300 Kilo schweren Körper durch das sattgrüne hohe Gras der „Charles Darwin Research Station“. Ein beinahe galaktischer Anblick: Ihr nach vorn geschobener Kopf erinnert ein wenig an E.T., die Form des Panzers dagegen an den Helm von Darth Vader. Doch anders als der Bösewicht aus „Star Wars“ sind sie friedlich, geradezu scheu. Kommt ein Mensch ihnen zu nahe, machen sie ein Geräusch wie ein Linienbus, der beim Halten die Druckluft seiner Bremsen abbaut – um so das Volumen ihres Körpers zu verkleinern und sich tief in den schützenden Panzer zu verkriechen. Scheint die Gefahr vorbei zu sein, schieben sie ihren Kopf aus dem Versteck wieder heraus und schlurfen weiter


Silver Galapagos° Galapagos-Inseln

Eine Tölpel-Kolonie auf Seymour Norte.

In kleinen Schlauchbooten, so genannten Zodiacs, werden die Passagiere der Silver Galapagos an Land gebracht.

Zeit die unter Wasser an den Felsen wachsenden Algen ab. Vor etwa sechs Millionen Jahren – also im Tertiär, die Dinosaurier waren längst ausgestorben – verschlug es diese Echsen auf die Inseln. Vermutlich auf angeschwemmten Bäumen. Damals gab es sie weltweit. Doch sie überlebten nur hier, weil die Inseln durch die Entfernung zum Festland isoliert waren. Zudem sorgen zwei sich kreuzende Meeresströmungen – der kalte Humboldt- und der warme Panamastrom – für ein in den Tropen eher untypisches Wechselklima. Wie gegenüber den „Tölpeln“, so ließen wir Menschen auch gegenüber diesen faszinierenden Kreaturen mitunter den gebührenden Respekt missen: „Diese scheußlichen Reptilien“ beschrieb sie einst Charles Darwin. Ihre Physiognomie soll für zahlreiche KinoKreaturen Hollywoods – von Godzilla bis „Enemy Mine“ – Pate gestanden haben. Wir Menschen bedrohten ihren Fortbestand nie, dafür aber unsere Mitbringsel auf die Inseln – Hunde und Katzen. Verwilderte Haustiere wurden zu den größten Feinden dieser faszinierenden Echsen. Allerdings gilt ihr Bestand heute als stabil.

A

n welchen Film erinnert diese Szene knapp vor der Insel Rábida nur? Im milden Abendlicht sitzt ein Seelöwenbulle auf der Spitze eines kleinen Riffs mitten im Meer, reckt seinen Kopf in die Höhe und scheint die untergehende Sonne mit einem Lied zu verabschieden – oder ihr hinterherzuheulen. Oder er weint, weil sein nur badelakengroßer Privatfelsen soeben von einer ganzen Armee feuerroter Klippenkrabben okkupiert wird, die die steile Wand hinaufklettern. Jetzt sitzt er da wie der singende See-Elefant aus dem Kinderfilm „Urmel aus dem Eis“ der Augsburger Puppenkiste. Zu Hunderten liegen Seelöwen in der Sonne am Traumstrand der Gardner Bay ganz im Norden der Insel Española direkt gegenüber von Gardner Island. Es ist einer der schönsten Strände des ganzen Archipels, blendend weiß und steinfrei. In Ufernähe kann mit Schnorchel und Flossen ein unterseeisches Miniatur-Wunderland entdeckt werden, zwischen den schneeweißen oder feuer▼

übers Gelände – man hat ja Zeit. Bis zu 175 Jahre Lebenszeit wollen erst mal ausgefüllt sein, also geht man alle Aktivitäten ruhig an – das Vorwärtskommen, das Fressen, auch das Liebesspiel. Schätzungsweise 15.000 dieser Urzeittiere leben noch heute in zehn Unterarten auf sechs Inseln verstreut. Einst waren es zehn Mal so viele. Schiffe, die die Inseln Richtung Westen verließen, die endlose Wüste auf Wasser vor sich, nahmen diese faszinierenden Tiere als Fleischlieferanten für unterwegs mit an Bord und rotteten sie so nahezu aus. Übrigens fühlten sich die Spanier, die diese Region der Welt kolonialisierten, durch die Form des Schildkrötenpanzers einst nicht an Darth Vader erinnert, den gab es nämlich noch nicht, sondern an einen Sattel – was übersetzt „Galápago“ heißt. Punta Suárez, westlichster Punkt der kleinen Galapagos-Insel Española. Die mit frechen Irokesenkämmen versehenen, bis zu 1,30 Meter langen und mitunter rot oder gelb gefärbten Meeresechsen sind die Helden der vermutlich ältesten Insel des ganzen Archipels. Die Reptilien gibt es zwar auf allen Inseln des Archipels, doch hier auf Española scheinen sie noch ein bisschen farbenprächtiger zu sein – grüner schimmert der Kamm, rötlicher die Haut, mitunter gelb das Maul und die Vorderbeine. Sie schlendern am Strand entlang oder hocken auf den pechschwarzen Lavasteinen in der Sonne, weiden von Zeit zu

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Im Hafen von Puerto Baquerizo Moreno belagern Pelikane den Verkaufsstand eines Fischhändlers. Die Gewässer sind sehr fischreich, das liegt auch am nährstoffreichen Humboldtstrom.

roten Korallenwäldern tummeln sich kleine, bunte Fische. Doch die meisten Besucher frönen heute mal dem Müßiggang. Menschen und Tiere – Seelöwen, Meeresechsen – verfallen hier ähnlichen Verhaltensmustern: Man liegt im weißen Sand und tut nichts. Neugierig sind nur ein paar Babys der Seelöwen, die sich diese komischen zweibeinigen Eindringlinge einmal ganz genau anschauen wollen. Ihre vor sich hin dösenden Eltern lassen sie gewähren, während der Nachwuchs neugierig auf die Menschen zu rutscht, bis diese ihre Handtücher einpacken und weichen – denn zu vertraute Begegnungen zwischen Mensch und Tier sind auf diesen Inseln tabu. Das gilt auch für die Darwin-Finken, die vom Kondenswasser, welches sich an den kühlen Mineralwasserflaschen bildet, trinken wollen: Selbst das unterbinden die strengen Guides. „Kein Essen mitbringen, nichts anfassen, nichts mitnehmen – und immer schön auf dem Weg bleiben“, mahnt Yvonne. Nur so kann dieser ozeanische „Jurassic Park“ der Welt erhalten bleiben – trotz enorm steigender Zahlen von Touristen. 40.000 Urlauber besuchten den Archipel vor 20 Jahren, mittlerweile kommen jährlich fast 200.000. Das klingt viel, verteilt sich jedoch auf eine Landfläche, die halb so groß wie Schleswig-Holstein ist. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa der Zahl der Gäste, die allein in einem Wintermonat das Bundesland zwischen Nord- und Ostsee besuchen. Eine ökologische Herausforderung ist der schnell wachsende Tourismus dennoch, weil die Inseln keine Infrastruktur haben, ihn zu bewältigen. Deshalb gibt es Einschränkungen: So sind im Archipel keine großen Schiffe erlaubt. Zudem tanken alle GalapagosSchiffe nur schwefelarmen Schiffsdiesel und fahren nicht mit dem billigeren Schweröl. Doch nicht allein der Tourismus, sondern auch die steigende Einwohnerzahl birgt Risiken für die einzigartige Natur. Lebten zu Beginn der 50er Jahre noch knapp

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über 1000 Menschen auf den sechs bewohnten Inseln, so sind es heute über 26.000. Die Inseln sind als Wohn- und Arbeitsort sehr beliebt, weil es gut bezahlte Jobs gibt, anders als im Rest des nur wenig entwickelten Staates Ecuador. Doch diese Zuwanderung birgt große Gefahren, weil die Galapagos-Inseln und die Menschen stets ein ambivalentes Verhältnis hatten: Es gibt weder eine verlässliche Trinkwasserversorgung noch Kläranlagen. Nur wenige Hotels haben sich solche Systemse zugelegt. Das „Jurassic Park“ der Evolutionsgeschichte ist ein fragiles System, Menschen und ihre Abwässer stören da nur. Und es kamen in der Vergangenheit nicht nur Forscher wie Darwin hierher, die sich für die Inseln als Segen entpuppten. Viele der Eindringlinge waren skrupellose Glücksritter wie jener Manuel Julián Cobos, der sich 1891 auf San Cristóbal niederließ, um Roccella-Flechten anzubauen, aus denen der Purpur-Farbstoff für die Papstund Kardinalsroben gewonnen wurde. Weil das nicht klappte, sattelte er später auf Zuckerrohr um. Für seine Eine Rote Klippenkrabbe – ein typischer und sehr zahlreich auftretender Bewohner der GalapagosInseln.


Galapagos-

Genovesa

Ins

eln

Santiago Rábida

Santa Cruz

Isabela

Fotos: Anke Schaffelhuber, Elian Ehrenreich, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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50 km

Plantagen holte er Sträflinge vom Festland und herrschte hier auf der Insel mit einem Schreckensregime. Begehrten sie auf, wurden sie ausgepeitscht oder auf andere, unbewohnte Inseln des Archipels verbannt. In El Progreso, der Hauptstadt des „Cobos-Imperiums“, kann man heute noch Maschinenteile wie gigantische Zahnräder seiner Zuckerrohrfabrik sehen, auch Cobos’ Grab befindet sich dort. 1904 wurde er von seinen ausgebeuteten Arbeitern ermordet. Anderen Siedlern erging es nicht besser: Auf Floreana endete der Versuch dreier deutschsprachiger Siedlergruppen, dort Fuß zu fassen, in einer mysteriösen Todesserie, über die es unter dem Titel „Galapagos-Affäre“ sogar Filme und Bücher gibt. Trotz der Bevölkerungsexplosion spielen die Menschen auf dem Archipel noch immer eher die Rollen von Statisten. Die eigentlichen Stars sind die Tiere. Und genau deshalb gleicht eine Reise auf der Silver Galapagos durch den Archipel eher einer einwöchigen Dokumentation im Discovery Channel, an der man in Echtzeit mitwirken darf. Keine Fernsehgeräte, Vorführungen, Bespaßungsprogramme drohen, das tagsüber auf Ausflügen Erlebte allabendlich aus der Erinnerung zu verdrängen. Dafür gibt es umso reichlicher die Momente der Ruhe, der Reflexion des Erlebten.

A

n jedem dieser stillen Abende sollte man ein klein wenig Abschied feiern von dieser grandiosen Inselwelt, weil kein Ankerplatz dem anderen gleicht. Das Wissen, dass dem nächsten Tag ganz sicher der Zauber eines Neubeginns innewohnt, macht es einem leichter. Am stilvollsten inszeniert man diese Abschiede mit Beginn der hereinbrechenden Dämmerung, indem man sich auf einem dieser unverschämt bequemen „King-Size-Divans“ auf dem Achterdeck räkelt. Mit einem Gin Tonic in der Hand, während ganz unaufdringlich und leise „My way“, gespielt vom Bord-Pianisten Alfredo, in die Stille des verendenden Tages hinausflutet. Dann schaut man ihr zu, der vom unermüdlichen Tageseinsatz längst ermatteten Sonne, wie sie allmählich glutrot im Meer versinkt – zum Beispiel hinter den bizarren Felsformationen der Bucht von Punta Pitt im Norden San Cristóbals. Und dann nimmt man diesem verschwenderischen Gestirn das Versprechen ab, es möge am nächsten Morgen genauso schön wieder scheinen. Und tatsächlich hält sie sich fast immer daran – an diesem schönsten Ende der Welt. Oder Anfang, je nach Blickwinkel. Text: Elian Ehrenreich

At la n t i s c h er Ozea n Seymour Norte Baltra

Südamerika

Plaza Sur

San Cristóbal

Sieben Tage, sieben Highlights Auf „Nord-Tour“ mit der Silver Galapagos: einzigartige tierische Begegnungen und spektakuläre Landschaften am schönsten Ende der Welt.

Española

Baltra

…ist eine der kleineren Inseln des Galapagos-Archipels und liegt etwa einen Kilometer vor der Nordküste von Santa Cruz, der zweitgrößten Insel. Auf der etwa 27 Quadratkilometer großen Insel befindet sich mit dem Seymour Airport der Hauptflughafen der Inseln. Baltra ist für fast alle Besucher der Einstieg – bunte Meeresechsen watscheln in aller Seelenruhe über die Straße.

Bahia Darwin (Genovesa) …wird aufgrund ihrer ungewöhnlichen Vogelwelt besonders häufig besucht. Auf der 14 Quadratkilometer kleinen Insel leben Rotfußtölpel sowie drei Darwin-Finkenarten. Spektakulärster Anlaufpunkt sind die Prince Philip’s Steps. Seymour Norte

…ist etwa zwei Quadratkilometer groß, 1,5 Kilometer nördlich von Baltra. Bevölkert wird die Insel von Fregattvögeln, Blaufußtölpeln, Landleguanen und Seelöwen.

Zur Tour gehört ein Besuch von „Galapaguera de Cerro Colorado“, einer Aufzuchtstation für Riesenschildkröten im Süden. Einer der beeindruckendsten Plätze ist Punta Pitt im Nordosten. Hier türmt sich direkt am Meer ein Gebirgszug aus vulkanischem Gestein in bizarrer Formation 730 Meter hoch.

Española

…ist eine 61 Quadratkilometer große Insel im Südosten der Inseln. Touristen kommen vor allem, um Albatrosse und den Paarungstanz der Blaufußtölpel zu sehen. Im Westen der Insel liegt Punta Suárez, deren felsige Klippen der einzige Nestplatz des Galapagos-Albatros ist. Eine Meerenge, „Blowhole“ (zu Deutsch Blasloch) genannt, spuckt das Wasser bis zu 23 Meter in die Höhe.

Santa Cruz

RÁbida

…ist etwa fünf Quadratkilometer groß und wird von Flamingos, Seelöwen, Pelikanen, Tölpeln, Finken bevölkert. Eisenoxidhaltige Vulkanschlacke färbt den Sand dunkelrot.

…ist nach Isabela die zweitgrößte, bevölkerungsreichste Insel. Die nahezu kreisrunde Insel vulkanischen Ursprungs, knapp 986 Quadratkilometer, ist damit etwas größer als Rügen. Größter Ort auf der Insel ist mit rund 12.000 Einwohnern Puerto Ayora. Besucht wird auch die Charles Darwin Station, die seit 1964 besteht. Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten hier.

San CristÓbal

Souvenirs

…auch Chatham genannt, ist die östlichste der Galapagos-Inseln und hat eine Fläche von 558 Quadratkilometern. Der höchste Punkt der Insel ist ein erloschener, stark erodierter Vulkan, 730 Meter hoch. Durch die von ihm bedingten Niederschläge ist das Klima sehr feucht, während es auf der flachen Nordosthälfte der Insel sehr trocken ist. Die Hauptstadt des GalapagosArchipels, Puerto Baquerizo Moreno, liegt an der südwestlichen Spitze. Auf der Insel leben 5500 Menschen.

…auf keinen Fall darf man eigenmächtig auf „Souvenir-Suche“ gehen – Muscheln, Pflanzen, sogar Steine dürfen nicht mitgenommen werden. Souvenir-Shops gibt es zum Beispiel in Puerto Ayora.

Lesetipp

…der Lonely Planet Reiseführer Ecuador & Galápagosinseln von Regis St. Louis, 2012, 22,99 Euro 4/2015

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Auf dem Oberdeck befinden sich der Spa- und Fitnessbereich sowie ein Jacuzzi (Bildmitte hinten). Das Schiff bietet Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten, wenn auch im bescheidenen Rahmen.

Die Piano Bar, der ideale Platz, um Mitreisende bei einem Cocktail zu treffen und kennen zu lernen.

Die Spa-, Kosmetik und Massage-Zone auf dem Oberdeck. Angeboten werden Anwendungen zu moderaten Preisen.

Alle Suiten und Kabinen verfügen über Meerblick, einige Suiten bieten dazu noch Panoramafenster oder eine eigene Veranda.

Das Menü im „The Restaurant“ umfasst eine große Auswahl an internationalen Gerichten.

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schiffstest

Auf Entdeckungstour mit Maximalkomfort Expeditionskreuzfahrten mit der SILVER GALAPAGOS verbinden Luxus mit der Faszination der Natur. Schiff Das Schiff wurde 1990 für Renaissance Cruises als Renaissance Three gebaut. Silversea Cruises kaufte es 2012, die erste Reise für Silversea startete die Silver Galapagos am 28. September 2013. Vom 30. August bis zum 3. Oktober 2014 wurde das Schiff umfangreich modernisiert. Es kann maximal 100 Gäste an Bord nehmen, die Mannschaft besteht aus 75 Personen. Dank seiner schnittigen Form eignet sich das Schiff ideal dazu, die entlegenen Gebiete der Inseln anzusteuern.

Reederei Silversea Cruises ist im Besitz der italienischen Familie Lefebvre und wurde 1994 mit dem Kauf der Silver Cloud gegründet. Unter dem Reedereichef Manfredi Lefebvre d’Ovidio hat sich die Reederei mit Sitz in Monaco auf Kreuzfahrten der Luxusklasse spezialisiert. Die Flotte umfasst aktuell acht Schiffe, das neueste Schiff ist die übernommene Clipper Odyssey.

Fahrtgebiet Die Silver Galapagos hat zwei je siebentägige Routen rund um die Galapagos-Inseln im Programm, die auch miteinander kombiniert werden können, da keine Destination zweimal angefahren wird. Startpunkt der Nord-Tour ist Baltra nördlich von Santa Cruz. Weitere Stationen: Genovesa, Seymour Norte, San Cristóbal, Española, Baltra (hier beschrieben). In der Bahia Elizabeth startet die westliche Route, angelaufen werden Santiago, Isabela, Fernandina, Floreana, San Cristóbal und Santa Cruz. Zu deren Highlights gehören neben dem Besichtigen von Höhleninschriften aus dem 19. Jahrhundert und des legendären Pinnacle Rock auch das Tauchen

mit Grünen Meeresschildkröten und ein Besuch der riesigen Meerechsen-Kolonie. Gezeitenbecken, Mangrovenwälder und eine Salzwasserlagune laden ebenso zu Erkundigungen ein wie natürliche Lavatunnel und duftende Wälder aus Palo SantoBäumen.

kabinen An Bord der Silver Galapagos verfügen alle 50 Suiten und Kabinen über Meerblick. Höchsten Luxus und Komfort bieten die vier 34 Quadratmeter großen Silver Suiten. Zudem gibt es Veranda-Suiten, Terrace-Suiten, Deluxe-Veranda-Suiten und Explorer Suiten. Alle sind mit WLAN, Kühlschrank, Marmorbädern mit Duschen ausgestattet.

Gastronomie Hummer, Steak und frischer Fisch sind die Favoriten in den beiden Restaurants an Bord. Der angenehmere Platz abends ist der Grill auf dem Achterdeck 5, allerdings ist hier das Speisenangebot etwas eingeschränkt (keine täglich wechselnden Menüs). Der Ausblick besonders am Abend ist grandios, tagsüber ist die Anzahl der überdachten, schattigen Plätze eingeschränkt. Im Restaurant in der Mitte des Schiffes zaubert ein internationales Team von Köchen Haute Cuisine.

Service Der Service an Bord ist freundlich und kompetent und steht 24 Stunden zur Verfügung.

Sport & Wellness Es gibt einen Fitnessraum auf Deck 6 mit Crosstrainer, Ergometer, Stepper – zudem einen kleinen Jacuzzi-Whirlpool. Massagen werden angeboten. Der Fitnessraum kann 24 Stunden genutzt werden. Da es sich ausdrücklich um ein „Expeditions-

schiff“ handelt, sportliche Aktivitäten zum Beispiel Tauchgänge, Kanutouren oder Wanderungen sind, bilden Sport- und WellnessAktivitäten keinen Schwerpunkt.

Bordprogramm In der Explorer Lounge werden Filmvorführungen oder Vorträge über die Region, Flora und Fauna oder die Entstehung des Galapagos-Archipels angeboten. In der Bücherei auf Deck 3 gibt es eine Auswahl an populärwissenschaftlichen Büchern. In der Piano Bar unterhält ein Musiker allabendlich die Gäste.

Ausflugsangebot Die täglichen Ausflüge – angelandet wird mit einer Flotte von Schlauchbooten – machen diese Reisen so einzigartig. Keiner der Ausflüge muss zusätzlich bezahlt werden. Es gibt englisch-, spanisch- und deutschsprachige Touren, geleitet werden sie von Führern mit wissenschaftlichen Ausbildungen.

Dresscode In den beiden Restaurants sind Abendgarderobe und Freizeitkleidung (Grill) angemessen, ansonsten dominiert legere Kleidung (Shorts, Badeschlappen) an Bord das Bild. Für die Ausflüge sind Wanderschuhe und sommerliche Outdoorkleidung sinnvoll. Sonnenhüte und Schwimm-Shirts (beim Schnorcheln) werden empfohlen. Surf-Suits für Tauch- und Schnorchelausflüge sind an Bord in ausreichender Anzahl und jeder Größe vorhanden.

Preisniveau Die Preise für die Wochentour liegen (ohne Anreise) bei 5850 Euro und 8050 Euro (je nach Saison).

★★★★★

Publikum Der Großteil der Gäste kommt aus englischsprachigen Ländern – USA, Australien, Großbritannien. Europäer – Deutsche, Franzosen, Niederländer – sind in der Minderheit, ebenso Lateinamerikaner. Auf Grund des hohen Preises und der Exklusivität der Tour bilden Paare – viele davon im gehobenen Alter – das Gros der Gäste an Bord. Kinder sind gern gesehen, aber eher die Ausnahme. Um gehandicapte Menschen wird sich rührend gekümmert, sie können die Touren aber nur begrenzt wahrnehmen.

Shopping Es gibt, abgesehen von einem kleinen Angebot an zweckmäßiger Kleidung (Regenjacken), keine Shopping-Möglichkeiten an Bord.

Silver Galapagos Schiff 18,0 Kabinen 9,0 Gastronomie 17,0 Service 18,0 Sport & Wellness 7,0 Bordprogramm 8,0 Ausflugsangebot 9,0 GESAMT Punkte 86,0 Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: max. 100 Crew: 75 PCR: 1,3 SR: 23,29 Baujahr: 1990 Flagge: Bahamas BRZ: 4077 Länge/Breite: 88 m/15 m

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Segeln

zu neuenUfern Die Sea Cloud II segelte von Antigua bis Barbados zu den Hotspots der Kleinen Antillen. 30 째azur.de

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3000 Quadratmeter Segelfl채che auf 23 Segel verteilt. Die Matrosen klettern zum Hissen und Reffen auf die Masten.

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Wahrzeichen von St. Lucia, wenn nicht sogar von der ganzen Karibik: die imposanten Vulkankegel Gros und Petit Piton. Sie gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO.

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So jung und schon ganz große Schönheiten: Teenager am Strand von Dominica erfreuen sich am Posieren vor der Kamera der Touristen.

Die Sea Cloud II hart am Wind auf ihrem Segeltörn nach St. Barth.

Die beste Pizza in der gesamten Karibik gibt‘s auf Bequia. 2/2016

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Panoramablick auf die Bucht von Soufrière auf St. Lucia. Die Ausflügler besuchen hier mit dem Bus die vulkanischen Schwefelquellen.

White Bay auf Jost Van Dyke: In den irre bequemen Adirondack Chairs wird eine kurze Auszeit schnell zu einer kleinen Ewigkeit.

„Mummy“ verkauft auf St. Lucia ihren nach Geheimrezept gebrannten Rum.

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Der Rest der Welt scheint ja so weit weg zu sein von Bequia. Also einfach abtauchen in die Zeitlosigkeit und erholen, wenn man erst mal dort ist...

Bequia ist das Juwel der Inselkette Grenadinen. Ein Platz der Ruhe und Entspannung mit freundlichen Bewohnern und traumhaftem Karibik-Wasser.

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In Cabrits auf Dominica warten beeindruckende Naturschönheiten wie etwa dieser Mangrovenwald mit seltenen Vögeln. Einfach ein Boot mieten und hinein in den Urwald rudern lassen!

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egel flattern im Wind, und das Meer rauscht. Sanft gleitet die Sea Cloud II über das Wasser. Taucht in ein Wellental ein, steigt mühelos auf den nächsten Kamm, scheint majestätisch auf dem Gipfel der Quelle zu schweben – eine winzige Ewigkeit lang –, bevor sie sich erneut würdevoll vor dem Meer verbeugt. Segeln ist ein gleichmäßiges Wiegen, einschläfernd und beruhigend wie in Kindertagen im Schaukelbettchen. Rollen, sagen die Segler dazu. Natürlich nur, wenn die See nicht braust und tobt und stürmt, sondern mit angenehmer Windstärke von 3 bis 4 Beaufort einer luftigen Brise gleicht. So wie auf unserer Kreuzfahrt im Frühjahr durch die Antillen. Wenn in Mitteleuropa noch Schnee und Frost sich die Hand reichen, hat die Karibik die Regenzeit mit ihren heftigen Tropenschauern schon verabschiedet, die Luftfeuchtigkeit ist angenehm erträglich. Dann lässt sich das Segeln von A bis Z in vollen Zügen genießen. Denn in Sachen Genuss bietet die Sea Cloud II jede Menge: Luxus-Kabinen, Top-Kulinarik und Spitzen-Service, vor allem aber ein einzigartiges Kreuzfahrt-Erlebnis. Bei ihrer Indienststellung 2001 war sie seit langer Zeit der erste Neubau eines Segelschiffes und das ehrgeizige Projekt des Hamburger Reeders Hermann Ebel. Der erfolgreiche Kaufmann hatte seit 1974 auch schon die legendäre Sea Cloud, die 1979 zu einem LuxusWindjammer umgebaut wurde, in Betrieb. Die Schwester der stolzen „Königin der Meere“ verbindet Abenteuer und Romantik eines Großseglers mit heutigen 5-Sterne-Kreuzfahrt-Standards. Beide Windjammer bereisen die schönsten Reviere – im Sommer das Mittel-

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meer und den Norden Europas, im Winter Mittelamerika und die Karibik. Selten wiederholen sich ihre Routen in einer Saison. Immer wieder werden neue, meist kleine Häfen und einsame Buchten angesteuert, die Lust auf ein Wiederkommen machen. Sea Cloud-Fahrer sind deshalb Vielfahrer, im Fachjargon Repeater. „Einige Gäste waren schon mehr als 25 Mal an Bord“, so Julia Eble von Sea Cloud Cruises. Auch als wir auf Antigua an Bord unserer 9-TageCruise gehen, begrüßen viele die Crew wie alte Bekannte. Das Schiff ist bis auf die letzte Kabine besetzt. Die meisten der 94 Gäste kommen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Nur ein halbes Dutzend sind englischsprachig, werden aber schnell von den anderen Mitreisenden integriert. Duzen ist auf Seglern zwar üblich, doch so locker ist die kultivierte Klientel auf der Sea Cloud II nicht. Steif und geziert geht es aber auch nicht zu. Man gibt sich durchweg aufgeschlossen, kommunikativ und interessiert, ohne in Gesprächen in kumpelhafte Club-Atmosphäre abzurutschen. Das Dinner am ersten Abend, das wegen der langen Anreise bei den meisten Gästen recht kurz ausfällt, offenbart auch schon den Dresscode an Bord. Sportlich-maritim bis sportlich-elegant, viele Designer-Labels sind darunter. Anzug und Krawatte sucht man – bis auf die GalaDinner – vergebens. Tagsüber geht es sowieso leger zu: leichte Sommerkleidung, Sonnenbrille und ein windsicheres Käppi, rutsch- und trittsicheres Schuhwerk. So geht’s zum Frühaufsteher-Frühstück an der Lido-Bar, zum Lustwandeln über die Teakplanken der Decks oder zum Plaudern und Lesen in einem Lounge-Sessel. Weder Cocktailkleid noch Highheels müssen ins Gepäck, obwohl die durchaus und etliche weitere Klei-


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Wollten Sie sich auch schon immer mal wie Robinson Crusoe fühlen? Die Insel Jost Van Dyke ist für viele der schönste Flecken der ganzen Karibik. Kein Wunder, dass auch die Sea Cloud II dort ankert. Mit dem Zodiac gehen die Gäste auf nassen Landgang.

See gehört dem Segeln: Dann bekommen die Gäste erstmals die großartige Gelegenheit, dem Segelhissen beizuwohnen und dabei eine erste Lehrstunde in Nautik mitzumachen. Vorab gibt’s ein Segler-Glossar zum Einlesen. Gleich nach dem Frühstück sitzen also Neulinge wie Insider auf dem Lidodeck in den Teakstühlen, verrenken sich den Kopf und spitzen die Ohren, um ja nichts zu verpassen, wie Lektor Constantin Elfe aus Berlin den uhrwerkartigen Ablauf kommentiert. Zur Takelage, so lernen wir, gehören die Masten und das komplette Tauwerk, das die Masten hält, und alles, was an den Masten befestigt ist – wie etwa Blöcke und Beschläge. Allerdings nicht die Segel und auch nicht die Schoten, also die Leinen, mit denen die Matrosen die Segel bedienen. „Die Sea Cloud ist ein Schiff mit drei Masten, eine so genannte Bark“, lässt uns Elfe wissen. „Warum eine Bark? Weil sie an den vorderen zwei Masten ein Rahsegel hat, am letzten Mast aber keins. Hätte sie hinten auch noch eine Rah, wäre sie ein Dreimast-Vollschiff.“ Die Rahen gehören auch zu der eben bereits erwähnten Takelage. Es sind runde Stangen, die quer zur Fahrtrichtung am Mast angebracht sind. An ihnen hängt schwerstes Tuch. Insgesamt 3000 Quadratmeter, verteilt auf 23 Segel, sind das bei der Sea Cloud II. Und die sollen nun in luftiger Höhe gehisst werden. Mit Handarbeit! Das dauert gute 20 Minuten. Gebannt beobachten wir, wie jeweils acht Matrosen flink wie Äffchen die drei Masten aus Stahl entern. Ganz schön hoch müssen die Jungs. Wer da raufklettert, ist nicht nur schwindelfrei, sondern auch mutig, denn gesichert sind sie hier noch nicht. Erst wenn sie auf den Rahen entlangbalancieren und die Zeisige lösen, können sie

dungsstücke in dem Stauraum der 47 geräumigen, allesamt außen liegenden Kabinen Platz fänden. Die Kabinen sind nämlich für ein Segelschiff verschwenderisch großzügig geschnitten und verfügen in den 16 JuniorSuiten zudem über einen begehbaren Kleiderschrank. Stilvolle Möbel mit maritimem Touch im Design, hochwertige Stoffe, Marmor-Waschtisch in den Bädern und goldene Armaturen erfüllen höchste Ansprüche. Die Extras im Detail sind es, die für die fünf Sterne stehen: der Begrüßungs-Champagner, der täglich frisch aufgefüllte Obstkorb, die inkludierte Minibar, das wechselnde Betthupferl, das mal Praline, mal Badesalz ist. Kreuzfahrtschiffe transportieren ihre Gäste mit Motoren und jeder Menge Hightech über die Ozeane. Die Technik liegt versteckt hinter Monitoren auf der Brücke, dem „Cockpit“ der Kapitäne, oder tief unten im Schiffsbauch und ist nur auf ausgewiesenen Führungen zu besichtigen. Anders auf einem Segler. Die fahren zwar auch unter Maschine. Dann nämlich, wenn Flaute herrscht oder die Gäste eine ruhige Nacht haben sollen oder weitere Strecken in einem bestimmten Zeitplan zurückgelegt werden müssen. Der Antrieb ist die Natur – die Winde, die in die Segel blasen. Die Technik dazu bildet die Takelage – und die befindet sich sichtbar an Deck. Takelage? Der Laie denkt hier an Knoten-Wirrwarr. Ganz ehrlich: ein passendes Synonym. Und überhaupt: Segler-Vokabular klingt wie Segler-Latein. Wer nämlich noch nie gesegelt oder irgendwo mitgesegelt ist, versteht – na ja, zu Anfang jedenfalls – sehr wenig von den Aktivitäten. Auch auf der Sea Cloud II sind neben den erfahrenen Seebären immer wieder jungfräuliche Matrosen unter den Gästen. Doch nicht lange, denn der erste Tag auf

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sich einhaken. „Die Sea Cloud II ist die größte Bark der Welt!“, erklärt Elfe. „Dagegen ist die Sea Cloud mit ihren vier Masten eine so genannte Viermast-Bark. Hätten beide auf dem hinteren Mast, dem Besanmast, auch ein Rahsegel, würde man dann von einem Dreimastbzw. Viermast-Vollschiff sprechen.“

Am frühen Abend dann Anker werfen im Paradies. Und das heißt Jost Van Dyke. Die Mini-Insel ist benannt nach einem früheren Piraten. Drei Hügel machen die Silhouette des Eilands aus. Gerade mal 6,5 Kilometer lang, 5 Kilometer breit ist es. Palmengesäumte Strände, puderzuckerfein und weiß der Sand, das Meer smaragdgrün schimmernd. Ursprünglicher, natürlicher, perfekun tut sich was oben im Rigg. Rigg? Kennen ter kann Karibik nicht sein! Unsere weiße Lady liegt wir schon, denn es ist nur ein anderes Wort königlich in der White Bay, während Dutzende Yachten für Takelage. Da oben werden die Segel nach neugierig um sie herumkreisen. und nach aufgerollt und ganz heruntergelasDie Gäste sind mit Zodiacs übergesetzt und geniesen. Nun müssten wir doch Fahrt aufnehmen! „Nein, erst ßen einen erholsamen Strandtag. Mittags landen allermüssen wir auf Kurs gehen“, erläutert Elfe. „Dazu werdings viele Tagestouristen mit Partybooten aus dem den die Rahen um die Masten gedreht. Die Rahen sind nahen Tortola. Die Idylle bekommt Risse. Leider muss nämlich nicht fixiert. Man sagt auch, sie werden ‚geauch das Beach Barbecue in „Ivan’s Stress-Free Bar“ ausbrasst‘.“ Es quietscht und ächzt im Gebälk, dann ist die fallen – der Wind hat stark zugenommen und bringt Luft plötzlich wundersam still. Die Sea Cloud II segelt! Sandverwehungen! Schade: Gegrillter Fisch mit einem „Unser Kurs lautet heute 300 Grad und liegt unserem „Painkiller“-Punsch, die Hängematte unterm Tamarinnächsten Stopp Virgin Gorda direkt voraus“, so der Lekdenbaum, dazu der schwarze Gitarrenspieler mit der tor. „Wir müssen möglichst immer so segeln, dass der Rastamähne – das wär’s doch gewesen! Nicht umsonst Wind von der Seite kommt. Früher mussten die Großist das Beach Barbecue das Highlight und gehört zum segler deshalb quasi vor dem Wind weglaufen. Eine Standard-Programm bei Sea Cloud. Kenntnis, die die Engländer dazu brachte, die PassatNächster Stopp am kommenden Nachmittag ist winde, die sie nutzen, um über den Atlantik zu kommen, St. Barth. Die Jetset-Insel der Karibik. Sie teilt wie alle als Tradewinds zu bezeichnen, also als Handelswinde. Karibik-Eilande das Schicksal wechselnder Herren: Mit deren Hilfe konnten sie schnell Knoten machen, Spanier, Schweden, Franzosen und der Malteser-Ritterwas ihrem Handel zugutekam.“ orden kämpften um ihren Besitz. Übrig geblieben sind Zurück ins Heute und auf unsere Sea Cloud II. Wir von den Schweden die pastellfarbenen Holzhäuschen, segeln den Tag über mit gemütlichen acht, neun Knoten ein grün lackierter Uhrturm oder das Dinzey House, den Britischen Jungferninseln entgegen. 60 Inselchen, heute schwedisches Konsulat. Die Franzosen haben vor 21 bewohnt. Das Seglerparadies der Karibik. Über Nacht allem ihren Lebensstil hiergelassen: Das Savoir-vivre ankern wir im geschützten North Sound. Hier setzen lebt in den Nobel-Restaurants, stylischen Bars, schiwir mit Tendern für einen Spaziergang über zum Bitcken Cafés und Designer-Boutiquen bis heute weiter. ter End Yacht Club, berühmt unter Wer an Land geht, braucht ein dickes Yachties. Nach einem kleinen RundPortmonee oder schaut sich einfach gang kehren wir aber zurück, denn nur satt und schön! Organisierte das Welcome Dinner mit KapitänsAusflüge gibt es auf St. Barth nicht. Cocktail steht bevor. Ein kitschiger Lohnend sind ein Spaziergang durch Sonnenuntergang vor romantischer den Hauptort Gustavia, eine kurze Kulisse Dutzender weißer Yachten Taxifahrt zur Baie de St. Jean auf krönt diesen Abend. der anderen Seite des Hügels. Der „The Bath“ auf Virgin Gorda ist Strand dort ist flach abfallend, also das Ziel am nächsten Morgen. Mit ofideal zum Baden, die Stimmung in Sorgfältig in Ringe gelegt, wartet das fenen Safaribussen fahren die Gäsden Beach-Clubs ist bombig, die Prolaufende Gut auf seinen Einsatz. te über die Insel zu diesen beeindrumi-Quote hoch. Und der eisgekühlte ckenden Felsformationen, die natürRosé ist selbstverständlich aus der liche Schwimmbecken und Unterwasserhöhlen gebildet Provence eingeflogen. haben. Weiterfahrt zur Lunchzeit. Wir sind unter SeAm spektakulärsten ist jedoch die Nähe zum Fluggeln, denn der Sir-Francis-Drake-Kanal ist bekannt für platz: Die Propellermaschinen küssen beim Starten sichere, gute Winde. Benannt ist er nach dem berühmund Landen beinahe den Strand. Allerdings hat man ten Seefahrer, der wie wir diese schmale Wasserstraße, offenbar inzwischen eingesehen, wie gefährlich diese gesäumt von einer Inselkette, befahren hat. Ginger, Show ist, und hat daraufhin den direkten StrandabCopper, Salt heißen die winzigen Flecken im türkisblauschnitt zwischen Startbahn und Meer für Passanten en Meer. Ob es dort tatsächlich Ingwer, Kupfer, Salz gibt? gesperrt.

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Kontrastprogramm am nächsten Tag des Törns auf Antigua auf dem Woauf Dominica – vom europäisch-amechenmarkt, oder die in einem Rierikanisch geprägten Luxusleben zum sen-Parmesan geschwenkte Pasta. karibischen Landleben. Auf Anhieb Dazu wechselnde passende Weine, sichtbar, wenn man in Cabrits vom Der Löwe von Barbados, eine Felsmalerei, die ebenfalls im Preis inkludiert liegt an der Straße zur Atlantikküste. Pier in den nahen Ort läuft. Kaputte sind. Das Schönste am Lunchbuffet Hütten, ungepflegte Gärten, Schlagist: Man sitzt auf dem Lidodeck mit löcher auf den Straßen, zahnlose Schwarze, schuhlose freiem Blick aufs Meer. Das Dinner hingegen wird bis Kinder und leider auch viel Müll. Dennoch ist Dominica auf ein karibisches Barbecue stets als 4-Gänge-Auseine Schönheit – eine Naturschönheit: üppiger Urwald, wahl-Menü an fein gedeckten Tischen im klimatisierten 300 Seen und Flüsse, Wasserfälle, Vulkanberge. Hier Restaurant auf dem Promenadendeck serviert. Pünktwachsen Bananen, Kokosnüsse, Zitronen, Kakao. Die lichkeit beim Essen ist übrigens mittags und abends erEinwohner nennen ihre Insel „3 R-Land“: River, Rainwünscht. Eine Schiffsglocke ertönt, wenn angerichtet bows, Romance (aufgrund ihrer zerklüfteten Form). Eiist. Die Nachmittage an Bord vergehen ruhig, ebenso nen ersten Überblick bietet der Spaziergang vom Schiff die Abende. Die Bordunterhaltung besteht aus gelegentaus über einen Pfad zum Fort Shirley. Die Festungslichen Lektoren-Vorträgen. Wichtigster Termin ist die anlage mit Kasernen, Krankenhaus, Lagerhäusern aus nachmittägliche Tee- und Kaffeestunde, wenn an der dem 18. Jahrhundert, wo einst 600 Soldaten wohnten, Lido-Bar Süßes serviert wird – mal eine Waffel, mal ein beherbergt ein kleines Museum und jede Menge alte KaEiskaffee, immer Gebäck und Kuchen. nonen. Sie liegt auf einer Anhöhe und bietet einen lohrühstück an Deck vor der eindrucksvollen nenden Blick auf die Prince Rubert Bay. Wer den dunkKulisse der Zuckerhüte. Nein, wir sind nicht in len Sandstrand sieht und Lust auf ein Bad bekommt, Rio und sehen auch nicht doppelt. Die Zwilsollte bedenken: Die Wasserqualität ist hier nicht die lingsberge Gros Peton und Petit Piton bebeste. Komisch, dass die Bucht der beste Ankerplatz auf grüßen uns aus nächster Nähe, so klar ist die Luft, so ganz Dominica sein soll. Immerhin kann man von hier intensiv strahlt die Sonne. Keine Wolke trübt den Troaus nach Portsmouth laufen und sich dort bei einem penhimmel heute. Wir können uns nicht sattsehen an örtlichen Anbieter eine Tour buchen. Wir sind in einem den Pitons. Kein Wunder, dass sie in jedem KaribikKanu zum Indian River und haben uns weiter in die Kalender zu finden sind! Und zu Recht als Wahrzeichen Mangrovensümpfe hineinrudern lassen. Nicht ganz hisder Insel gelten. Willkommen auf St. Lucia! toriengetreu im Einbaum wie die Indianer früher, aber Wir liegen exklusiv in der Bucht von Soufrière vor dennoch interessant, zumal man frühmorgens ziemlich Anker. Kein anderes Kreuzfahrtschiff ist in Sicht. Der alleine unterwegs ist und seltene Vögel sieht. Ergänzt Luxus der kleinen Segler! Die Riesenpötte müssen halt haben wir den Ausflug mit einer halbstündigen Wanin die großen Häfen und überfluten von dort aus mit derung durch den Urwald zu einem einsamen Wasserihren Busladungen Städte und Ziele drumherum. Die fall. Ein kleines Abenteuer ist es, über riesige Wurzeln Sea Cloud II-Gäste hingegen bummeln zunächst geund Baumstämme zu klettern, wilde Bäche von Stein zu mütlich durch das Dorf. Recht beschaulich geht es hier Stein springend zu überqueren und auf schmalen Pfazu. Fischer entladen ihren Tagesfang, Frauen verkauden an Felswänden entlangzuhangeln! Die Reederei hat fen ihr Obst. Und viele scheinen einfach nur dazusitauf Dominica aber auch zwei Ausflüge im Programm: zen ohne Grund. Unser erstes Ziel ganz in der Nähe sind Der eine führt in den 600 Meter hoch gelegenen Syndie Schwefelquellen, die ebenso wie die Pitons der vuldicate-Nationalpark. „Es ist der letzte übrig gebliebene kanischen Tätigkeit St. Lucias zu zollen sind. Am EinLebensraum des einheimischen Nationalvogels Sisserou gang kann man barfuß durch die heißen Schwefelbecken Parrot. Nur noch 400 leben auf Dominica“, erklärt der waten – gut für die Haut –, dann aussteigen und eine Führer auf der Wanderung den Gästen, die sich die Besichtigung der Quellen anschließen. Das Besondere Augen ausschauen, aber keinen der seltenen Exemplare hier: Man fährt dafür quasi in den Vulkan hinein, zu Gesicht bekommen. Auf der zweiten Exkursion könweshalb dieser auch als „Drive in“-Vulkan bezeichnet nen die Gäste die kreolische Küche kennen lernen und wird. auch kosten. Der Kochkurs findet in einer restaurierten Unser Fahrer hält an einem Aussichtspunkt mit herrOffiziersbaracke im nahen Cabrits National Park statt. lichem Blick über die Bucht von Soufrière. Hier erwarAlle schwärmen von den Leckereien später beim Lunch tet uns allerdings auch „Mummy“, eine lebenslustige, an Bord. Denn trotz Kostprobe der heimischen Kochkugelrunde Schwarze, mitsamt ihrem Verkaufsstand: kunst kann keiner den von Küchenchef Daniel Göhler Chutney, Marmelade, Likör und Rum, in Secondhandund seinem Team kredenzten Spezialitäten widerstehen: Gläsern und alten Plastikflaschen abgefüllt, hat sie etwa Tunfisch vom Grill, frisch eingekauft zu Beginn

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im Angebot. „Alles selbst gemacht. Und Bio!“, schwört Freiheit entlassen. Damit er sie weiterhin beobachten sie. Man glaubt ihr aufs Wort. Sie begutachtet uns kurz kann, hat er alle markiert. „Taucher und Schnorchler kritisch und intensiv. Dann hat sie offensichtlich das sehen sie oft und machen Fotos von ihnen.“ Wir nicht, richtige Produkt für uns – Spice-Rum, für umgerechobwohl wir danach Badestopp am Princess Margaretnet fünf Euro die 0,5-Liter-Flasche. Der sei ihr SpezialStrand einlegen. Doch Vorsicht! Hier stehen die gefährRezept – wegen der heimischen Gewürze. „Ein Gläschen lichen Manchineel-Bäume. Ihre apfelartigen Früchte reicht, und Ihr Mann ist Feuer und Flamme!“ Ihr breites sind giftig, ebenso ihr säurehaltiger Saft. „Wenn es Grinsen wird groß wie eine Pfanne. Ein Aphrodisiakum, regnet, können allein die Wassertropfen der Blätter so von Mummy aus St. Lucia. Welche Frau kann einem solgiftig wie Efeu sein“, warnt Tom uns. Meistens sind die chen Versuch widerstehen? „Have fun!“, ruft Mummy Baumstämme zur Warnung gekennzeichnet. Auf Beuns noch hinterher. Glaubt man jedenfalls verstanden quia aber gerade nicht. zu haben, denn die „Luschies“, wie die Einheimischen ndspurt nach Barbados, wo diese Traumgenannt werden, sprechen ein französisches Patois, Kreuzfahrt zu Ende geht. Oder fast, denn viele obwohl die Amtssprache Englisch ist. Beide KolonialGäste verlängern auf Barbados. Wenn schon, mächte waren auf St. Lucia. Und es war wie überall in denn schon! Zumal Barbados zu den abwechsder Karibik: Es floss literweise Blut. Der Widerstand der lungsreichsten Karibik-Inseln zählt: wilde Wellen und Ureinwohner war hier sogar besonders vehement. Über hohe Klippen auf der Atlantikseite, liebliche Palmenhundert Jahre stritten sich England und Frankreich, 14 Buchten auf der Karibikseite, insgesamt 90 Kilometer Mal wechselte St. Lucia den Besitzer. 1814 wird das EiStrände, Top-Golfplätze, historische Kolonialbauten und land schließlich britisch, gehört heute zum CommonDenkmäler der einst prosperierenden Zuckerindustrie. wealth. Später an Bord finde ich in der kleinen, aber Barbados ist außerdem „very British“ – und das vom hochwertig bestückten Bibliothek der Sea Cloud II pasCricket bis zum Schulsystem. Gute Infrastruktur und send zur Destination das karibische Epos „Omeros“. Der ausreichend Unterkünfte sorgen zudem für boomenDichter und Nobelpreisträger von 1992, Derek Walcott, den Tourismus. Nur legerer, bezahlbarer Badeurlaub ist ist von der Insel und beschreibt darin in wunderschöschwer zu finden gewesen. Das erst kürzlich für 65 Milner Poesie Leben und Lieben der einfachen Fischer. lionen modernisierte Sandals Resort in Christ Church Bequia – ausgesprochen „Beck-wee“ –, das Juwel der schließt hier eine Lücke als erstes All-inclusive-Resort Grenadinen. Der Name bedeutet „Insel der Wolken“ in im Luxus-Segment. Eine üppige Gartenlandschaft, der Sprache der Awarak, der Urbevölkerung. Wir haben ein spektakulärer Lagunen-Pool, die blauen Himmel. Und Bequia schlieLage direkt an einem herrlichen ßen wir sofort ins Herz. Es punktet Karibikstrand, dazu riesige Suiten mit Charme und Ursprünglichkeit, mit allen Schikanen ausgestattet. freundlichen Menschen und menBemerkenswert ist die kulinarische schenleeren Stränden. Wir ankern in Auswahl an elf Gourmet-RestauPort Elizabeth, einem gepflegten Örtrants – wohlgemerkt!, alle Drinks chen mit angelegten Blumenbeeten, im Preis inbegriffen. Das Sandals fröhlich bemalten Häusern, Cafés, macht eine Kreuzfahrt „rund“! Lädchen. Sehr einladend! Kein WunDoch noch sind wir auf See. Auch der, dass die Yachties dieses Fleckam letzten Tag nutzen die Gäste fleichen Karibik so lieben. Der Ausflug ßig das kleine Fitnessstudio oder lasheute geht in offenen Safaribussen Nur Yachten und Schiffe von der Größe sen sich im Behandlungsraum masquer über die Insel durch üppige Nader Sea Cloud fahren Jost Van Dyke an. sieren, cremen, maniküren oder fritur, vorbei an atemberaubenden Nasieren. Das erledigt hier in Personalturbuchten und reihenweise Rastaunion die Beauty & Spa-Managerin Stefanie Kyros: männern mit ihren typischen rot-gelb-grünen Häkel„Derzeit wollen viele unser neues Anti-Aging-Konzept mützen. „Wir besuchen Bruder King“, verkündet KreuzSqoom ausprobieren. Das ist eine Ultraschall-Massage, fahrt-Direktor Tom. Der frühere Fischer, heute über 70 die mit Hyaluron-Gel kleine Fältchen wegbügeln soll.“ Jahre alt, hat sich vor 20 Jahren der Rettung der KaUnd zum letzten Mal setzt auch heute die Crew noch rettschildkröten vor dem Aussterben verschrieben und einmal die Segel. Noch ein letztes Mal wollen wir diein Park Bay eine Schildkrötenfarm gegründet. „In der ses Schauspiel aufsaugen, quasi als Vorrat für daheim. Natur überlebt nur eine von 1000, bei mir 50 von 100“, Wohlig eingelullt in das Wellen-Wind-Klangspiel lieerzählt er stolz. Drei Jahre muss er sie dafür aufpäpgen wir später auf der Liegefläche auf dem Sonnendeck. peln, erst mit Dosen-Tunfisch, dann mit Sardinen. 2000 Die blaue Riesenmatratze dort ist das schönste PlätzTiere konnte er so im Alter von drei Jahren in die

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BRITISCHE JUNGFERNINSELN

At la n t i s c h er Ozea n St. Barth ANTIGUA UND BARBUDA

Lieblingsplätze des Jetset und der Yachties Die schönsten Plätze zum Ankerwerfen von Antigua bis Barbados.

Antigua

Reservat Carib Territory leben ca. 500 Indianer – die größte homogene Population der Kariben weltweit. Ausflug: Kreolischer Kochkurs. Währung: Ostkaribischer Dollar (EC$), 1 Euro = 3 EC$. www.dominica.dm

Kar i b i sc he s

Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Meer

chen für ein Nickerchen. Oder für Philosophisches: Wie schnell DOMINICA doch auf See der Alltag am Horizont St. Lucia verwischt! Wer segelt, verlässt den si0 50 km 16.000 Einwohner. Hauptstadt: cheren Hafen, das feste Ufer. Wirft mit Castries. Wahrzeichen: Gros Piton jeder Seemeile Ballast ab. Findet Muße. (789 m) und Petit Piton (736 m). Entdeckt mit jeder Kursänderung neue PerSehenswert: Schwefelquellen mit spektiven. Gewinnt mit jedem neuen Ab„Drive in“-Vulkan. Ausflüge der legen mehr Klarheit. Fühlt immer intensiver. Reederei: Besuch des Botanischen Wer segelt, fällt aus der Zeit und landet in St. Lucia der Freiheit. Weil die Natur das Steuer überGartens, der Schwefelquellen und nommen hat. Eine Segel-Kreuzfahrt ist mehr Wanderung auf dem Tet Paul Trail. als jede andere Kreuzfahrt auch eine Reise zu Oder Besuch der Plantage „Mourne sich selbst. Coubaril“. Souvenirs: Kürbisflaschen, Geräusche unterbrechen die Gedankengebunte Puppen. Währung: OstkaribiBARBADOS Bequia bäude. Zwei Filipinos im Matrosen-Dress mascher Dollar (EC$), 1 Euro = 3 EC$. chen sich an der Reling zu schaffen. Die Mannwww.stlucia.org schaft ist eigentlich immer irgendwo an Deck Bequia Britische emsig am Werkeln. Da wird Lack gepinselt, da werden Jungferninseln 5000 Einwohner, die meisten aus die Planken geschrubbt, das Geländer gesäubert, das 23.000 Einwohner. Britisches Afrika stammend. Größte Insel der Messing glänzend poliert. Das ist gewollt und auch gut Protektorat. Hauptstadt: Road Town Grenadinen. Sprache: Englisch. so. Segeln ist Teamarbeit. Und die Sea Cloud II-Crew auf der Hauptinsel Tortola. 1493 Tipp: Bequia Bookshop, einer der ist mit Leidenschaft und einem steten Lächeln dabei. entdeckte Kolumbus die 11.000 besten Buchläden der Karibik. Atelier Da macht es dem Gast umso mehr Freude, hautnah Jungfrauen, obwohl es nur 21 sind. für Schiffsmodelle aus Holz – ideales deren Aktionen mitzuerleben. Was zu gucken gibt es, Top-Spots: Bitter End Yacht Club im Mitbringsel! Für den Hunger: Pizzawenn die Segel wieder eingeholt werden, meist geNorth Sound, Naturschauspiel „The Bude „Sammy“ beim Anleger. Wähschieht das zur Cocktailstunde gegen 18 Uhr. Dann Bath“, das Badezimmer, auf Virgin rung: Ostkaribischer Dollar (EC$), heißt es „Klar Deck“ machen, dann wird das laufenGorda (3000 Einwohner). Jost Van 1 Euro = 3 EC$. www.discoversvg.com de Gut aufgeschossen: Dazu legen die Matrosen die Dyke (300 Einwohner): Soggy Dollar meterlangen Taue in geometrisch korrekte Kreise Barbados Bar (Rumpunsch „Painkiller“ probieauf dem Deck aus, bevor sie sie auf die dafür vorgese286.000 Einwohner. Hauptstadt: ren!). Währung: US-Dollar. henen Belegnägel hängen. Ein letztes Mal klicken die Bridgetown. Hotel-Tipp: Sandals Keine Euro! www.bvitourism.de Fotoapparate, ein letztes Mal genießen die Gäste ihren Barbados (www.sandals.de), 1 ÜberDrink an Deck in der Abendsonne. Diese Minuten, St. Barth nachtung ab 200 Euro, buchbar z. B. wenn sich der rote Feuerball dem Horizont nähert, ist (Franz. Antillen) über DERTOUR. Tipp: Oistins, Fischüberhaupt die schönste, die romantischste Zeit des Ta9000 Einwohner. Hauptstadt: markt und Party-Meile. Währung: ges. Jetzt ist der Windjammer eingetaucht in goldgelbes Gustavia. Das schönste Fleckchen Barbados Dollar (BDS$), 1 Euro = Licht, umringt vom silbern glitzernden Meer. Frankreich in der Karibik! Schnorcheln 2,4 BDS$. www.barbados.org Kapitän Christian Pfenninger verabschiedet abends am Shell Beach nahe Gustavia. beim Farewell-Champagner eine muntere Gästeschar, Reisezeit Währung: Euro. die in den letzten Tagen auch aufgrund vieler interesTropisch-heißes Klima (30 Grad). www.saintbarth-tourisme.com santer Gespräche zu einer geselligen Gruppe zusamBeste Monate: Dezember bis April. mengewachsen ist. Und natürlich wird nun auch Bilanz Dominica Zeitverschiebung: - 5 gezogen. Für die Segel-Enthusiasten steht fest: Der Weg 72.000 Einwohner. Hauptstadt: RoStunden (- 6 Stunden ist das Ziel. Doch nicht nur: Auch das Schiff ist das seau. Benannt nach dem Wochentag in der Sommerzeit). Ziel. Für die Sea Cloud II gilt allemal das Eine wie das Domingo/Sonntag, an dem Kolumbus Andere: eine unvergessliche Segel-Romantik auf LuxusLesetipp sie 1493 entdeckte. Die Kariben Niveau. nannten die Insel auch „Waitukubuli”, Karibik, Marco Polo, Text: Susanne Schaeffer Land der vielen Schlachten. In dem

9,95 Euro

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Auf dem das Schiff umlaufende Lidodeck, hier sehen wir die Backbord-Seite, lässt sich wind- und sonnengeschützt das unermüdliche Treiben der Crew beobachten.

Die Lounge auf dem Lidodeck wird für Lektorate, aber auch für Piano-Musik auf dem Flügel genutzt. Abends trinken die Gäste hier gerne ihren Digestif.

Immer in der ersten Reihe sitzen die Gäste in den Lounge-Liegen auf dem Lidodeck am Heck oder auf Bänken mit azurblauen Sea Cloud-Kissen.

Die 16 Junior-Suiten auf dem Promenadendeck verfügen über ein BaldachinBett, Rosenholz-Möbel, Marmor-Kamin und begehbaren Kleiderschrank.

Die Lido-Bar ist in warmen Gewässern der Treffpunkt an Deck – von Early Bird-Frühstück bis zu Sundowner und Cocktail-Empfängen.

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Maritime Eleganz unter weißen Segeln Die luxuriöse Sea Cloud II holt die alte Seefahrer-Romantik in die Gegenwart. Schiff Die luxuriöse Sea Cloud II ist die moderne Schwester der Sea Cloud. Mit ihren 24 Segeln und 2800 Quadratmeter Segelfläche bietet sie ein einmaliges Segelerlebnis auf allen Weltmeeren, wobei sie vor allem in kleinen, für die Megaliner nicht zugänglichen Häfen und Buchten vor Anker geht. Ein Muss für segelaffine Kreuzfahrer, die lieber Gold statt Silber mögen, ein individuelles Tagesprogramm in kleinen Gruppen dem starren Entertainment-Marathon in einer Touri-Meute vorziehen und exquisit zubereitete GourmetKüche genießen möchten. Und das alles in lockerer Atmosphäre bei persönlichem und unaufdringlichem Service.

Reederei Die Sea Cloud Cruises GmbH ist Teil der Hansa Treuhand Holding AG des Unternehmers Hermann Ebel mit Sitz in Hamburg. Sie betreibt neben der Sea Cloud II auch den 2016 85 Jahre alt werdenden Traditionssegler Sea Cloud. Die Sea Coud II , wie die Sea Cloud, zählt zu den Top Five der Boutique-Schiffe, wurde mehrfach ausgezeichnet. Sea Cloud Cruises ist Mitglied bei „Feine Privathotels”.

Fahrtgebiet Die Sea Cloud II kreuzt zu den schönsten Ecken der Weltmeere, dorthin, wo das Segeln am schönsten ist. In den Sommermonaten ist das Mittelmeer ihr Revier, außerdem die Atlantikküste und Nordeuropa mit Ostsee. Über die Kanaren segelt sie für den Winter auf einer Transatlantik-Route in die Karibik (Kleine Antillen) und nach Mittelamerika. Sie ankert dabei immer bevorzugt in

Buchten oder legt in kleinen Häfen an. Auch ihre Schwester, die königliche Sea Cloud, ist auf den Routen der alten Seefahrer unterwegs. Sie reist im Winter über die Kanaren und den Atlantik in die Karibik. Dort kreuzt sie jeweils zehn Tage lang ab/bis Barbados, u. a. zu den Grenadinen. Aber auch Törns rund um Kuba stehen auf dem Programm. In den Sommermonaten segelt die Sea Cloud im östlichen Mittelmeer auf verschiedenen Routen, z. B. ab Venedig über Korfu bis Piräus.

kabinen 47 Außenkabinen, davon 2 Eignersuiten (27 m2, Himmelbett) und 16 Junior-Suiten (23 m2, siehe Foto) mit dekorativem Kamin, TV mit DVD, Marmorbad mit Badewanne. 29 De-LuxeAußenkabinen von 16, 19 und 20 Quadratmetern Größe. Alle edel ausgestattet mit Sitzecke, goldenen Armaturen im Bad, Minibar (alkoholfreie Getränke inklusive). Individuell regulierbare Klimaanlage. Begrüßungs-Champagner in der Kabine. Täglich frischer Obstkorb.

Gastronomie Ein Restaurant (Mitglied im Chaîne des Rôtisseurs). Freie Platzwahl. Pünktliches Erscheinen ist erwünscht, da alles à la minute zubereitet wird! Abends 4-GängeAuswahl-Menü, mittags Lunchbuffet entweder im Restaurant oder an Deck (wetterabhängig). Hochklassige Weine von Winzern und Bier zu den Mahlzeiten inklusive (Alternativen gegen Gebühr aus dem erlesenen Weinsortiment). Canapés zum Cocktail vorm Dinner. Softdrinks, Kaffee, Tee und Wasser kostenfrei

an Deck zur Selbstbedienung rund um die Uhr. Ebenso kostenloses Wasser zu den Ausflügen. 5-Gänge-GalaDinner. Captain’s Welcomeund Farewell-Cocktail.

Service Exzellent, sehr diskret. Sehr freundlich und offen. Vorwiegend deutschsprachiges bzw. englischsprachiges Personal (Filipinos, Osteuropäer). Trinkgeld: freiwillig. Empfohlen: 14 Euro/Tag/ Person.

Sport & Wellness Modernes, aber nur sehr kleines Fitnessstudio. Badeplattform mit Badematten, Schnorchel-, Wasserski-Ausrüstung zur kostenlosen Nutung, Spa mit Massagen (z. B. Vollmassage 95 Euro/50 Min.), Sauna.

Publikum International mit Schwerpunkt deutschsprachig. Viele Repeater. Kultiviert. Viel gereist, Segelfreunde, die etwas Besonderes erleben möchten.

Shopping Kleine Boutique mit maritimem Sortiment und Sea Cloud-Kollektion, Souvenirs, Reisebedarf.

Dresscode Sportlich-leger. Zum Welcomeund Captain’s Dinner festlich im Cocktailkleid/Anzug.

Preisniveau Ab 400 Euro pro Tag.

★★★★★

Bordprogramm Live-Musik vom Keyboard auf dem Lidodeck bzw. bei schlechtem Wetter in der Lounge am Steinway-Flügel. Bordeigener Computer in der Bibliothek, hier auch deutschund englischsprachige Bücher und Gesellschaftsspiele. WLAN: 10 Euro/Tag an ausgewählten Plätzen. DVDAusleihe. Kostenloser Wäscheservice in der Kat. A+B.

Ausflugsangebot Je nach Zielgebiet mit kulturellen oder landesgeschichtlichen Schwerpunkten. Oft begleiten Lektoren mit Spezialgebiet die Reisen, halten Vorträge an Bord, begleiten die Exkursionen. In der Karibik sind die Ausflüge im Reisepreis inbegriffen. Hier findet auch pro Reise ein Beach Barbecue statt. Beliebt sind Themenreisen (z. B. Gärten in England) mit zubuchbarem Ausflugspaket.

Sea Cloud II Schiff 18,5 Kabinen 19,0 Gastronomie 17,0 Service 17,5 Sport & Wellness 6,5 Bordprogramm 6,0 Ausflugsangebot 8,0 GESAMT Punkte 92,5 Bordsprache: Deutsch, Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 94 Crew: 65 PCR: 1,45 SR: 24,21 Baujahr: 2001 Flagge: Malta BRZ: 3849 Länge/Breite: 117 m/16 m

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Mit einem Schiff um die Welt zu fahren war ein Traum, auf den sich Brina Stein organisatorisch lange vorbereitenkonnte.Nichtaber auf die Emotionen, Gefühle und Gedanken, die sie da „draußen“ erwartet hatten. 44 °azur.de

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Von der Erf체llung eines

Traums Kreuzfahrt um die Welt 2/2016

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Die mystischen Moai auf der Osterinsel versprühten ihren ganz eigenen Zauber und beeindruckten uns nachhaltig.

In Brasilien genoss die Autorin gern gut gekühlte Kokosnüsse. Nicht einer, Tausende Pinguine saßen auf dem Pinguinfelsen in Feuerland und schienen die Weltreisenden erwartet zu haben.

Eindrucksvolle Auffahrt auf den berühmten Zuckerhut in Rio de Janeiro.

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6. Januar 2015: Ein erster Blick vom Hotelzimmer in Savon auf das neue Zuhause – die Costa Deliziosa! Ein Gänsehautmoment.

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Vor Sydney lag das Schiff drei Tage auf Reede, was ungewöhnliche Fotoperspektiven dieser Stadt bot. Getendert wurde mit den Rettungsbooten.

Die Reise bot interessante Begegnungen mit Menschen: Auf Mauritius sahen die Urlauber bei der Herstellung der Holzboote zu, auf Bora Bora präsentierte ein Fischer seine Perlen.

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Der Kontinent Afrika punktete mit seiner bezaubernden Tierwelt (TalaWildreservat bei Durban, S체dafrika) und Einblicken in die Welt der Einheimischen, hier im Zuludorf in der N채he von Richards Bay, S체dafrika.

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Das Herz von Kapstadt ist die Waterfront, per Taxi in nur fünf Minuten vom Hafen zu erreichen.

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elcher Tag ist heute? Ach, schon wieder Sonntag? Warum findet die Präsentation über die Hafeninfos eigentlich immer am Seetag morgens um 9 Uhr statt, wenn man mal ausschlafen könnte? Schon wieder Gala? Auf welchem Deck ist heute der Ausgang? Dies waren tägliche Fragen, die wir uns an vielen Tagen auf der Weltreise mit der Costa Deliziosa stellten. Gemeinsam mit meinem Mann fuhr ich an Bord des Kreuzfahrtschiffes in 115 Tagen einmal um die Welt. Am 6.1.2015 starteten wir in Savona und erreichten diese entzückende und wunderschöne Hafenstadt am 1.5.2015 wieder. Dazwischen lagen gleich drei aufregende Kontinente: Wir entdeckten Südamerika, Australien/Ozeanien und Südafrika. Tatsächlich war es so, dass wir das Zeitgefühl verloren. Man wusste nicht, welcher Wochentag war, und das war im Prinzip auch egal. Nur der Sonntag war wichtig, denn das hat die Welt gemeinsam, an Sonntagen sind Geschäfte zumeist geschlossen. Wenn man über eine so lange Zeit auf einem Schiff war, dann verschob sich der eigene Horizont. Die Präsentationstermine der Zielgebiete um 9 Uhr nervten wirklich, das hätte man besser lösen können, aber da diese insgesamt pro Seetag in fünf Sprachen nacheinander stattfinden mussten, sei dies logistisch entschuldigt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir Deutschen immer am Morgen die erste Präsentation hatten. Gala-Abende fanden einmal pro Woche statt, gefühlt immer wieder sonntags. Nach der Hälfte der Reise hatten unsere Landsleute schon keine Lust mehr dazu, die eleganten italienischen Frauen hielten jedoch bis zum Schluss durch, und ich bewunderte sie dafür grenzenlos. Ehrlich, einige sah ich nie in den gleichen Kleidern oder Hosenanzügen. Aber ich hatte auch nur vier große Koffer mitgenommen. Trotzdem waren mein Mann und ich von der Kleidung her bei Galas noch im oberen Segment angesiedelt. Trotz Gala sah man am Abend hier und da auch schon mal T-Shirt und Jeans.

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Das ging eigentlich gar nicht, wurde aber beim Einlass ins Restaurant trotzdem nicht vom Maître moniert. An Land zu gelangen, war in manchen Häfen nicht einfach. Folgte man immer brav der Ausschilderung, lief man oft im Kreis herum. Wir fanden immer den Ausgang, manchmal auch überraschend. Wir besuchten insgesamt 18 Länder auf unserer Weltreise, liefen in 36 Häfen ein. Die ersten zwei Wochen auf dem Weg nach Brasilien waren für uns eher unspektakulär. Aber das war auch gut so, denn man hatte genug Zeit, um sich auf dem Schiff einzugewöhnen. Das absolute Highlight war die Äquatortaufe am 12. Schiffstag. Mittags um 12 Uhr war es so weit. Neptun und sein Gefolge marschierten kurz vor 12 Uhr auf Deck 9 in den Lido Azzurro Blu-Bereich ein. Es gab eine kurze, traditionelle Zeremonie, dann sprangen wir Punkt 12 Uhr alle, immerhin 2000 Passagiere und einige Crewmitglieder, in die Luft, um schließlich auf der Südhalbkugel zu landen. Gäste, die im Anschluss Lust hatten, wurden mit einer blauen Flüssigkeit überschüttet. Ich hatte das erste Mal auf dieser Reise Gänsehaut, da mir bewusst wurde, dass das große Abenteuer Weltreise jetzt erst richtig begann. Nur zwei Tage später erreichten wir Südamerika. Einen knappen Monat lang umfuhren wir diesen aufregenden Kontinent und ankerten in insgesamt 12 Häfen. Von allen Zielen war natürlich die Einund Ausfahrt von Rio de Janeiro etwas ganz Besonderes. Schon letztes Jahr, als die Fußball-WM lief und wir Weltmeister wurden, hatte ich mit einer gewissen Aufregung in das gläserne Redaktionsstudio im Fernsehen geschaut, wo man im Hintergrund den Zuckerhut sah. Dann sah ich ihn endlich live, und die zwei Seilbahnen wirkten auf mich vom Deck aus unendlich klein. Natürlich besuchten wir den Zuckerhut und auch den Corcovado. Leider präsentierte sich die Christus-Statue im Nebel. Doch Rio bot uns noch viel mehr. Ich sah eine der schönsten Kirchen der Welt, genoss zumindest einen kurzen Stopp an der Copacabana und besichtigte, der Reiseleiter nannte es „den deutschen Tempel“, das Maracanã-Stadion. Außerdem lernte ich in dieser Zeit, es waren immer um die 30 Grad Celsius, Kokosnuss zu trinken. Ein Dollar


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m 29. Reisetag umrundeten wir Kap Hoorn! Da die Wetterverhältnisse es zuließen (Wind, 14 Grad, aber kaum Seegang), hatten wir das Glück, wirklich um diesen berühmten Felsen herumzufahren. Eine einzigartige Erfahrung! Wir freuten uns auch sehr über die Urkunde, die wir später von Costa auf die Kabine erhielten und die dieses Erlebnis nochmals dokumentierte. Ushuaia, die südlichste Stadt Südamerikas, die bei genauer Betrachtung eher wie ein kleines Bergdorf in der Schweiz wirkte, begeisterte uns sehr. Was man dort neben dem Verzehr von Königskrabben und Lamm Asado unbedingt machen sollte, ist der Besuch des Pinguinfelsens, der einige Kilometer vorgelagert ist und den wir bequem mit einem Katamaran erreichten. Nicht nur einer dieser kleinen Freunde war da, nein, Tausende erwarteten uns. Es blieb genug Zeit für zahlreiche Fotos, ich verliebte mich regelrecht in diese Tiere. An Land watschelten sie unsicher, doch im Wasser zeigten sie ihr wahres Können. Chile zeigte sich leider oft von seiner grauen Seite. Dazu passend hatten wir uns eine recht heftige Erkältung eingefangen, die bei mir sogar bis zur Stimmlosigkeit ausuferte. Der Halt in Valparaíso war für zwei Tage geplant, wurde dann aber kurzfristig um eine Nacht verlängert, da wir noch auf ein wichtiges Ersatzteil aus Europa warten mussten. Angeblich war unsere Sicherheit nicht betroffen, doch der eine oder andere Passagier hatte schon ein mulmiges Gefühl, schließlich würde uns die nächste Etappe in der Südsee in sehr einsame Gegenden bringen. An Bord wurde groß Valentinstag gefeiert. Es wimmelte nur so von Herzchen überall, die Damen erhielten am Abend eine rote Rose von ihrem Tischkellner. In Valparaíso war auch der erste Passagierwechsel, ca. 120 Passagiere stiegen aus, in etwa genauso viele wieder auf. Ausgeschifft wurden hier übrigens auch zwei Leichen. Langsam begriffen wir, dass eine Weltreise keine normale Kreuzfahrt war. Nach drei langen Seetagen erreichten wir die Osterinsel, auf welche ich mich ganz besonders gefreut hatte. Ich wurde nicht enttäuscht. Bei 25 Grad und fast immer blauem Himmel unternahmen wir einen geführten Ausflug zu den berühmten Steinfiguren. Die Tour fand mit örtlichen Kleinbussen statt, die alles andere als bequem waren. Auf dem Weg nach Tahiti passierten wir am 50. Tag unserer Reise die Pitcairn Islands, und es folgte ein unerwartet tolles Erlebnis. Morgens ankerten wir vor den Inseln. Auf ihnen leben 48 Menschen, die Nachfahren von Captain Cook. 24 ka-

men mit einem kleinen Boot angeschwommen, um uns zu besuchen und Handwerkskunst am Innenpool zu verkaufen. Wir hatten das Glück, mit einigen von ihnen im Fahrstuhl zu Deck 9 hinaufzufahren. Was dann folgte, wird unvergessen bleiben: 2000 Passagiere und viele Crewmitglieder stürzten sich auf die 20 Verkaufstische! Alle wollten T-Shirts, Pins, Holzschalen, Honig haben! Drei Tage später erreichten wir Papeete, Tahiti, und damit die Südsee. Das Thermometer zeigte 33 Grad! Wir begaben uns zu einem Ausflug in die Stadt. Es war wirklich so, wie man es sich vorstellte. Frauen in langen Gewändern sangen und tanzten auf der Straße und trugen die typischen Kränze um den Hals oder auch auf dem Kopf. Wir besuchten die Markthalle und bestaunten die Auswahl an tropischem Obst. In der ersten Etage der Halle fanden wir ein Restaurant und bestellten Sashimi vom weißen Tunfisch. Dazu gab es Uro, das war Brotfrucht. Das Essen schmeckte hervorragend, und wir genossen dazu ein Hinano, das typische Bier von Tahiti. Auch der zweite Tag auf Tahiti war erlebnisreich. Bei einem geführten Ausflug besuchten wir die Bucht, wo einst Captain Cook an Land ging. Dann hielten wir an der Küste an einem Blowhole, aus dem wahre Wasserfontänen von Zeit zu Zeit herausspritzten. Mit einem wundervollen Ausblick von einem Berg über die ganze Insel endete der Ausflug. Da wir Papeete erst am nächsten Tag verließen, nutzten wir den Overnight-Stopp und folgten dem Tipp unseres Reiseleiters vom Tag. Allabendlich kam ein Food-Truck in den Hafen. Dieser bestand aus etwa 30 verschiedenen Ständen, die alle Landesspezialitäten anboten. Alles war einfach gehalten, man saß auf rustikalen Bierzeltgarnituren, aber es war supersauber. Wir entschieden uns schließlich für ein BBQ und legten auf unseren Kleingrill kleine Stücke Fleisch und Fisch. Dabei konnten wir auf unser schön beleuchtetes Kreuzfahrtschiff blicken, und ich fühlte mich das erste Mal unendlich frei. Der ganz normale Alltag war nach knapp zwei Monaten Zeit an Bord wie weggespült, er existierte nicht mehr. Die nächste Woche verbrachten wir in der traumhaften Südsee, die ihr Versprechen aus jeglicher Werbung hielt. Sonniges, heißes Wetter immer über 30 Grad, Strände wie aus dem Bilderbuch, Palmen wie gemalt. Auf Moorea badete und tauchte ich das erste Mal in der Südsee, um den kleinen, bunten Fischen nahezukommen. Die Südsee schmeckte salzig, ich war überrascht. Auf Bora Bora besuchten wir eine Perlenfarm und ließen uns von echten Perlentauchern den genauen Herstellungsvorgang zeigen. Auf dem ersten Seetag Richtung Tonga feierten wir schon die Halbzeit unserer Kreuzfahrt. Wir waren nun genau am entferntesten Ort von unserer Heimat bei dieser Reise. Es fühlte sich manchmal seltsam an, wenn wir auf die ausgestellte Weltkarte auf Deck 3 blickten. Nuku’alofa, den Hafen des Königreichs Tonga, er-

und einfach lecker! Argentinien bezauberte mit Land, Leuten und dem besten Rinderfilet, das ich jemals gegessen habe. Unvergessen wird auch der Besuch am Grab von Evita Perón bleiben oder der Moment, als in einem Taxi in Buenos Aires aus dem Radio ein Tango erklang.

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reichten wir morgens um 7 Uhr am 60. Tag unserer Reise. Mittlerweile war schon der Monat März angebrochen. Im Laufe des Tages kletterte das Thermometer auf 37 Grad, es wurde der heißeste Tag der Weltreise. Mit Musik und Tanz von Frauen, die Blumenkränze um ihren Hals trugen, wurden wir nach dem Anlegen begrüßt. Ich hatte Tränen in den Augen, als eine Stimme übers Mikro uns in perfektem Englisch in dem freundlichsten Land der Erde begrüßte! Unser gebuchter Ausflug fand mit uralten Schulbussen statt, zum Glück war Samstag! Dafür waren sie nicht klimatisiert. Wir besichtigten von außen den Präsidentenpalast und die eindrucksvollen Königsgräber. Danach ging es in ein authentisches Dorf. Dort führten uns die Einheimischen, die wirklich alle so freundlich waren, ihre Riten und Tänze vor. Danach wollten sie mit uns tanzen. Das habe ich aber aufgrund der hohen Temperaturen lieber gelassen und stattdessen meinem Mann, der noch mehr schwitzte, einen Fächer aus Bast gekauft, den der Name der Insel zierte. Er kostete 5 Dollar, half aber ungemein. Nach den Vorführungen durften wir das Dorf besuchen. Wir bekamen erfrischende Getränke in Form von Melonen, die ausgehöhlt waren, deren Saft wir durch einen Strohhalm tranken. Es wurden auch Speisen der Insel zubereitet, ich aß erneut die von mir inzwischen favorisierte Brotfrucht. Viel zu schnell verließen wir am Abend dieses Königreich wieder. Als wir aus dem Hafen von Nuku’alofa ausliefen, standen die Menschen teilweise sogar im Wasser und haben uns zugewunken. Die Sonne ging gerade unter, ich hatte wie morgens Tränen in den Augen. Die Emotionen nahmen im Laufe der Reise täglich zu, man erlebte alles viel intensiver.

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wei Seetage später erreichten wir Neuseeland. In Auckland war es deutlich kühler, nur 22 Grad. Diese Temperaturwechsel waren für den Körper durchaus anstrengend. In Auckland verliebte ich mich auf den ersten Blick. Wir lagen mit unserem Kreuzfahrtschiff direkt vor dem Watchtower. Am Nachmittag begaben wir uns auf einen geführten Ausflug. Eine rüstige Schweizerin zeigte uns ihre neue Heimat, in die sie vor über 20 Jahren ausgewandert war. Wir besuchten einen Wintergarten mit vielen exotischen Pflanzen und den Vorort Devonport. Unzählige Segelboote kreuzten vor der beeindruckenden Skyline. Da wir über Nacht in Auckland lagen, gingen wir natürlich aus zum Essen. Später bummelten wir noch durch den Hafen und entdeckten, dass das legendäre Volvo Ocean Race gerade zu Gast war. Wir bestaunten die riesigen, schnittigen Segeljachten und kauften im Souvenirshop reichlich ein. Als die Sonne sank, begann der Fernsehturm, der Sky Tower, in unterschiedlichen Farben nacheinander zu leuchten. Ein wunderschöner Anblick, aber ich fragte mich, ob die nette Mitarbeiterin aus dem Bordshop unseres Schiffes wohl wieder heil zurück war. Sie hatte uns nämlich an-

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vertraut, dass sie am frühen Nachmittag einen BungeeSprung von dort oben geplant hatte. Zurück an Bord sagte ich meinem Mann, dass Auckland meine Stadt wäre, wenn ich jemals auswandern würde. Am nächsten Tag hatten wir noch den Vormittag in meiner neuen Traumstadt. Wir mussten einige Kosmetikartikel einkaufen, und ich konnte mir einen Burger bei Burger King nicht verkneifen. Danach erstand ich noch ein wunderschönes grünes Armband aus Jade, dem Halbedelstein der Ureinwohner, der Maori. Das Auslaufen erlebten wir auf Deck 3 an der Reling. Als „Time To Say Goodbye“ in der italienischen Version dreimal hintereinander erklang, hatte auch mein Mann Tränen in den Augen. Nach zwei Ruhetagen erlebten wir um 10 Uhr morgens den Anlauf von Australien. In Sydney lagen wir drei Tage lang auf Reede. Von unserem Ankerplatz hatten wir eine traumhafte Sicht auf die große Brücke, den „Coathanger“, und die berühmte Oper. Am ersten Tag tenderten wir ein wenig wackelig zur Anlegestelle Man o’ War, die sich unmittelbar neben der Oper befindet. Wir entschieden uns für einen Besuch im nahen Distrikt Darling Harbour. Dort gibt es das „Wildlife Sydney“, welches wir besuchten, um die australische Tierwelt kennen zu lernen. Eine schöne Anlage – wir konnten aus nächster Nähe Koalabären, Krokodile, Kängurus und viele weitere Tiere beobachten. Zum Abendessen gab es dann in einem Restaurant einen sehr leckeren Wagyu-Burger, der von hervorragender Qualität war und sehr gut schmeckte. Am nächsten Tag stand sehr früh der in der Weltreise enthaltene Ausflug „Das Beste von Sydney“ auf dem Programm. Wir tenderten dieses Mal zum Taronga-Zoo, wo die Busse schon auf uns warteten. Die Fahrt führte uns zunächst durch zahlreiche Vororte, deren Häuser alle die gleichen schmiedeeisernen Gitter zierten. Am berühmten Bondi Beach machten wir einen kurzen Stopp und wurden von einem heftigen Sandsturm überrascht. Während ich große Probleme mit meinen Kontaktlinsen hatte, genossen die Surfer ihren Ritt über die Wellen. Zum Mittagessen ging es dann zurück nach Darling Harbour, wir bestiegen einen echten Schaufelraddampfer. Das Essen war eher Nebensache, als wir ganz nah die Oper passierten. Diese besichtigten wir danach auch von innen. Bei der Führung entdeckte ich einen Seelöwen, der entspannt auf den Treppen zum Meer hin in der Sonne döste. Als sich eine Mitreisende Sorgen machte, ob er vielleicht tot wäre, hob er wie zum Gegenbeweis eine Flosse. Wieder so ein Moment! Am Abend besuchten uns an Bord einige Aborigines und boten eine eindrucksvolle Show aus Musik und Tanz im Theater. Am dritten Tag in Sydney besuchten wir das Queen Victoria Building, da wir erfahren hatten, dass es dort einen deutschen Bäcker gibt. Mein Mann freute sich über ein tolles Sandwich bei dem Lüneburger Bäcker, wo die Verkaufsdamen sogar perfekt Deutsch sprachen. Südlich um Australien herum


Am 10. April 2015 erreichten wir glücklich das Kap der Guten Hoffnung, es war unser 94. Reisetag.

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auritius erwartete uns mit 30 Grad! Wir machten uns per Taxi auf in die Stadt. Es war herrlich, wieder Land unter den Füßen zu spüren. Unser Ziel war die Waterfront, an der sich viele schöne Geschäfte und Restaurants befanden. In einer Art Markt saß ein junger Mann, der tolle Glasgravuren anfertigte. Wir kauften zwei mit unserem Namen gravierte Schnapsgläser, zwei weitere als Geschenk für ein liebes Crew-Ehepaar, das uns immer ausgezeichnet bediente. An der Waterfront war auch ein Stand, an dem Zuckerrohrschnaps gebrannt wurde. Wir konnten uns über die Herstellungsweise informieren und natürlich auch probieren. Sehr spannend. Nach sieben Seetagen hatten wir auch das Bedürfnis, mal wieder „draußen“ essen zu gehen. „The Deck“ war ein Restaurant auf einem Ponton, ich genoss ein wundervolles Curry mit Huhn und Krabben. Am Abend war unser neuer Tischkellner dann etwas entgeistert. Eine Mitreisende am Tisch feierte Geburtstag, und wir hatten alle gemeinsam den Tisch vorbereitet. Es gab eine Kerze, Dekorationen, eine kleine Flasche Wein, ein Buch von mir. Gratulanten aller Nationen sangen Lieder oder trugen Gedichte vor. Ein schöner Abend, der deutlich zeigte, wie wir Passagiere nach 84 Tagen zusammengewachsen waren. Das Schiff war längst nicht mehr groß, es war zu einem kleinen Dorf geworden. Am 1. April erwartete uns La Réunion mit Saint-Denis. Wir gönnten uns an den nächsten drei Tagen sehr viel Ruhe, um Kraft für den neuen Kontinent Afrika zu sammeln. Lediglich am ersten Seetag nach Maputo war ein wenig Aufregung angesagt. Ich gab eine private Lesung am Nachmittag in der Wein-Bar für die deutschsprachigen Gäste, die sehr gut besucht und ein voller Erfolg war. Meine Geschichten, die auf Kreuzfahrtschiffen spielen, an Bord selbst zu lesen, war wieder eine tolle Sache, die mich als Kreuzfahrtautorin stets begeistert. Die Zuhörer waren interessiert und stellten viele Fragen. Ich verriet, dass es von dieser Kreuzfahrt um die Welt meinen ersten Roman in 2016 zu lesen gäbe.

stoppten wir noch in Melbourne und Perth. Captain Cooks Haus und das berühmte Bild von Chloe im Young & Jackson Hotel sollte man in Melbourne unbedingt gesehen haben. Auf dem Weg nach Perth hatten wir zum ersten Mal auf dieser Reise starken Seegang mit Windstärke 9. Uns trafen die Ausläufer des Hurrikans über Vanuatu. In Perth besuchten wir bei einem Ausflug Hillarys Boat Harbour. Dies ist ein großer Pier, auf dem sich zahlreiche Restaurants und Geschäfte befinden, umgeben von großen Motorbooten und Segeljachten. Dort hätten wir gern zu Abend gegessen, doch die Zeit reichte nur für einen Drink, der traumhafte Sonnenuntergang war inklusive. Mich faszinierte auf dem Rückweg ein Modell mit drei Delfinen. Ich warf ein wenig Geld ein, und die Delfine drehten sich um 360 Grad im Kreis – das vor der Kulisse der untergehenden Sonne. Passend dazu machten sie auch Geräusche. Das Geld kam übrigens dem Tierschutz zugute. Mit Wehmut verließen wir an diesem Abend den Kontinent Australien, doch die Vorfreude auf Südafrika war größer. Nun erwarteten uns sieben Tage auf See, die längste Strecke der Reise. Wir hatten Australien mit angenehmen 22 Grad verlassen, und bis zu unserem ersten Hafen nach einer Woche Seefahrt, Port Louis (Mauritius), wurde es jeden Tag um ein Grad wärmer. Seetage, es waren 68 auf dieser Reise, gestalteten sich bei uns eigentlich immer gleich. Morgens ein kleines Frühstück, dann arbeitete ich meist bis zum Mittagessen an meinem neuen Buch, welches am 20.11.2015 im Verlag 3.0 erschienen ist und „Jahresausklang auf Sylt – Wellengeflüster in Westerland“ heißt. Es spielt nicht auf einer Kreuzfahrt, sondern ausschließlich auf meiner zweiten Liebe, der Insel Sylt. Das Schreiben half manchmal auch bei Heimweh. Dieses Gefühl stellte sich trotz aller Freuden in der Welt immer wieder ein. Ich hatte eine geheime Facebook-Gruppe in dieser Zeit, der Kontakt war unglaublich wichtig. Mit meinen Eltern tauschte ich mich über Skype aus. Nach dem Mittagessen, wahlweise im Buffet- oder Bedienrestaurant, gingen wir dann stets einen Espresso trinken und unterhielten uns ein wenig mit den netten Barkellnern. Der Nachmittag wurde unterschiedlich verbracht. Mal lasen wir, mal sonnten wir uns, mal schliefen wir. Punkt 18 Uhr mussten wir jedenfalls an unserem Tisch 10 im Restaurant „Albatros“ zum Abendessen erscheinen. Die Abende waren auch immer ähnlich an

Seetagen. Nette Tischgespräche, danach bummelten wir mal durch den Shop, sahen eine Show an oder gingen ins 4D-Kino. Zum Abschluss besuchten wir meistens die nette Wein-Bar (Piano Bar Excite) auf Deck 3. Der letzte der sieben Seetage bedeutete auch den Abschied für unseren abendlichen Tischkellner. Das war wieder sehr emotional. Wir hatten uns aneinander gewöhnt, nach immerhin 83 Tagen. Er kannte unsere Vorlieben beim Essen, wir schätzten seine stets gute Laune und die Freude, die er an seinem Job zu haben schien. Wenn er besonders gut drauf gewesen war, dann warf er auch schon mal den Kuchen, den es zum Nachtisch gab, vor dem Servieren über Kopf in der Luft herum.

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Costa Deliziosa° Weltreise

Am 33. Seetag, auf dem Weg nach Maputo, kam wieder Schwung in die Passagiere, denn morgens wurde über den Bordlautsprecher in fünf Sprachen erklärt, dass wir dieses Ziel aufgrund zu hohen Seegangs nicht anlaufen würden. Stattdessen würden wir direkt nach Richards Bay, Südafrika, fahren. Daheim, im weit entfernten Deutschland, hatte mein Vater, der jeden Tag unsere Route akribisch über Internet verfolgte, die Kursänderung schon zehn Stunden vorher bemerkt. Die wilden Spekulationen an Bord teilten wir nicht. Wir konnten es ohnehin nicht ändern. Am 5.4.2015, es war Ostersonntag, lagen wir sieben Stunden und ca. elf Kilometer vor dem Hafen von Richards Bay und warteten auf eine Einlaufgenehmigung. Die Stimmung an Bord war mehr als geladen. Niemand verstand es. Viele Passagiere saßen den ganzen Tag auf gepackten Sachen im Atrium und warteten auf ihre Emigration. Unsere fand um 16.30 Uhr statt, nachdem wir um 14.30 Uhr endlich in den Hafen einlaufen durften. So ließen wir den Abend an Bord ausklingen. Nach einem Landgang stand uns heute nicht mehr der Sinn, zumal da draußen auch nichts zu sehen war, außer grüner Wiese. Unser Ausflug zum Zuludorf begann am nächsten Morgen um 8.45 Uhr. Dies war ein Ausflug, den ich aus Recherchegründen für meinen Roman unbedingt machen wollte. Eine Stunde und 30 Minuten dauerte die Fahrt, dann fuhren wir vor, und echte Zulus in farbenfreudigen Kostümen erwarteten uns. Es wurde eine umfangreiche Führung durch das Dorf geboten. Das war genau das, was ich mir für meine Arbeit erhofft hatte. Wir kauften einen handgefertigten Holzspeer, den wir übrigens mühelos an Bord bekamen, ich trug ihn einfach wie einen Regenschirm.

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m nächsten Tag das nächste Highlight, Durban! Wir hatten den Ausflug in das TalaWildreservat schon lange vor der Abreise im Januar gebucht. Er war sein Geld absolut wert, wenn er auch schon um 7.15 Uhr begann. Bereits am Eingang waren Tiere zu sehen, die hier im Prinzip in freier Wildbahn lebten. Wir bestiegen einen typischen Geländewagen und fuhren 2,5 Stunden mit einem erstklassigen Führer durch das Gebiet. Wir hatten das Glück, alle Tiere, die hier leben, aus nächster Nähe zu treffen: Affen, Giraffen, Gnus, Kudus, Ochsen, Rhinozerosse, Zebras und Strauße. Selbst ein Flusspferd konnten wir bestaunen, bevor es sich Minuten später in einen kleinen See begab und abtauchte. Der Seetag nach Kapstadt tat unserer Erholung gut. Um 7 Uhr morgens liefen wir an unserem 94. Reisetag in den Hafen ein. Zur besonderen Freude tauchte ein Seelöwe immer wieder beim Einlaufen unter unserem Schiff hindurch. Dann ging die Sonne auf, und der hoch über uns erhobene Tafelberg begann in der Sonne zu glitzern. Das war wieder so ein Gänsehautmoment dieser Weltreise. Schon von

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Deutschland aus hatten wir einen exklusiven Fahrer bei einer Agentur im Internet gebucht. Gerhard war Deutscher, lebte aber schon 20 Jahre hier. Er erwartete uns pünktlich vor dem Cruise-Terminal. Natürlich ging es Richtung Kap. Einen ersten längeren Halt legten wir in Boulders Beach ein, um eine Pinguinkolonie zu besuchen. Man kam auf einem Holzsteg sehr nahe an sie heran. Was hatte ich diese Jungs seit Südamerika vermisst! Überhaupt kam es mir in diesem Moment gefühlt vor, als sei Südamerika schon ewig lange her. Kein Wunder: Die Südsee und Australien lagen dazwischen. So langsam realisierte ich, wie lange wir schon unterwegs waren, und auch das erste Mal, dass es nun bald nach Hause gehen würde. Wie würde es sein, wieder in den ganz normalen Alltag einzutauchen? Kurz vor dem Cape Point trafen wir dann auf frei umherlaufende Strauße. Gerhard ließ für mich die Fensterscheibe hinunter, damit ich bessere Fotoaufnahmen machen konnte. Doch ich hatte Respekt vor dem Schnabel des Straußes, der mir direkt in die Augen blickte.

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urück nach Kapstadt befuhren wir die atemberaubende Straße der Westküste und stoppten noch für ein Mittagessen in Champs, einem kleinen, schönen Küstenort. Die Westküste kann sich wahrlich in einem Zug mit dem Highway One von San Francisco nach Los Angeles messen lassen, wir genossen traumhafte Ausblicke auf die zerklüftete Küste, das Meer und die Strände. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem kostenpflichtigen Shuttle an die Waterfront, wo wir einige Souvenirs kauften. Die Waterfront war das Zentrum von Kapstadt in den letzten Jahren geworden. Den so genannten Food Court sollte man unbedingt besuchen. Viele Obst- und Gemüsestände, aber wir fanden nach kurzer Zeit auch einen Stand, der einen Spieß mit vier unterschiedlichen Fleischsorten anbot: Strauß, Zebra, Krokodil, Warzenschwein. Dieser wurde mit Salat und Reis als Beilage frisch zubereitet. Nachdem ich alle Tiere in freier Wildbahn vor Kurzem erst selbst gesehen hatte, fiel das auf der einen Seite schwer, auf der anderen war die Neugier größer. Und es war kaum zu glauben, tatsächlich empfand ich das Warzenschwein am schmackhaftesten. Mit zwei weiteren Seetagen ging es nach Namibia. Mal wieder erwartete uns ein klassischer Containerhafen. Wir hatten den Ausflug in die deutsche Kolonie Swakopmund gebucht und waren gespannt. Als Erstes stoppten wir an einer Lagune und bekamen sehr nahe Tausende von pinken Flamingos zu sehen. Durch die Wüste fuhren wir dann nach Swakopmund. Überall in den Geschäften spricht und versteht man die deutsche Sprache. Ich bekam meine berühmte Gänsehaut, als in einem Geschäft munter auf Deutsch das Radio Namibia sendete. Und das Heimweh wuchs. Wir


Savona Barcelona Lanzarote Casablanca Atlantik

0

Mindelo

Pazifik

Recife

Valparaíso Hanga Roa

Fotos: Brina Stein, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Punta Arenas

Pazifischer Ozean Jamestown Walvis Bay

Rio de Janeiro Buenos Aires

Ushuaia

2000 km

Durban Kapstadt

Bora Bora

Port Louis Fremantle

Indischer Ozean

besuchten natürlich auch das „Deutsche Brauhaus“ und ließen uns ein Weizenbier, das erste nach vier Monaten, mit einer Brezel und einer Hartwurst schmecken. Auf der Rückfahrt hielten wir an Düne Nummer 7 zu einem kurzen Fotoshooting, bevor es zum Schiff ging. Wieder zwei Seetage und wir erreichten Jamestown, St. Helena, am 101. Tag unserer Reise. Langsam wurde jedem Passagier bewusst, dass die Highlights dieser Reise nun vorbei waren. Daher meinten auch mobil eingeschränkte Gäste, die „Himmelsleiter“, eine Steintreppe, die auf einen steilen Berg hinaufführt, um jeden Preis erklimmen zu müssen. Ich ersparte mir das und unternahm nur einen kurzen Rundgang durch die wirklich schöne Stadt. Am Abend hatte das Hospital wieder viele neue Kunden, aber so war es stets auf dieser Weltreise gewesen. Vielen von ihnen war nun bewusst, dass der Traum in 14 Tagen enden würde. Sie waren nach vier Monaten mit dieser Gewissheit überfordert. Die letzten zwei Wochen fühlten sich so unspektakulär an wie die ersten zwei. Ich stellte mein Buch fertig. Lanzarote bot dann eine große und ungeplante Überraschung für uns. Über das Internet mieteten wir einen Fiat 500 Cabrio und genossen einen wunderbaren Tag in den Feuerbergen. Heute steht so ein Modell auf unserer Auffahrt, denn wir verliebten uns in dieses Auto. In Málaga stiegen die Spanier aus, in Marseille die Franzosen. Nach vier Monaten wurde es richtig ruhig an Bord, Alle, die noch da waren, hatten ein gemeinsames Problem: Koffer packen! Wir natürlich auch, und es mussten zwei neue Koffer dazugekauft werden. Der letzte Abend an Bord war dann richtig emotional. Nach 115 Tagen, längst war das Schiff unser Zuhause geworden, nahm man Abschied von den Mitreisenden und der Crew! Wie hatte uns diese gemeinsame Zeit doch vereint, wir waren eine Familie geworden! Ob wir uns jemals wiedersehen werden? Es wurden eifrig Adressen ausgetauscht. Als wir am Morgen des 1.5.2015 in den Hafen von Savona einliefen, stand ich an der Reling und konnte es kaum glauben! Genau hier waren wir am 6.1.2015 gestartet, nun kehrten wir zurück. Fast ehrfürchtig betrachtete ich das Cruise-Terminal, wo alles damals begonnen hatte. Was lag alles dazwischen? Begegnungen, Emotionen, Eindrücke und Erfahrungen, die ich wie einen Schatz in meinem Herzen trage. „Giro del mondo finito“, dachte ich, als ich später mit meinem Mann das letzte Mal über Text: Brina Stein die Gangway an Land schritt.

Sydney Melbourne

Auckland

In 115 Tagen um die Welt 36 Häfen, 68 Seetage und drei Kontinente.

Mitte März besuchten wir Australien und hatten Stopps in Sydney, Melbourne und in Fremantle (Perth). Sehenswürdigkeiten in Sydney waren eine Führung durch die Oper, Tiere hautnah im Wildlife Sydney und natürlich der berühmte Surferstrand Bondi Beach. Wer Sehnsucht nach einer echt deutschen Currywurst hat, der sollte das „German Schnitzelhaus“ (www.germanschnitzelhaus. com.au) besuchen. In Melbourne sollte man unbedingt zu Captain Südamerika Cooks House fahren und danach Am 19.1.2015 erreichten wir Südamerika. In Brasilien stoppten durch die unzählig vielen und sehr schön gestalteten Passawir in Recife, Maceió, Salvador gen in der Nähe des Bahnhofs de Bahia und Rio de Janeiro. Sehenswürdigkeiten: Besuch des bummeln. Der Hafen Fremantle ist ca. 20 Kilometer von Perth Corcovado, des Zuckerhuts und eine Führung im Maracanã-Sta- entfernt. Eine kostenfreie Tram dion. Souvenirs: Pareo. Währung: bringt einen vom Hafen in die kleine Innenstadt. Souvenirs: Real. In Uruguay besuchten wir Bumerang, Magnet, T-Shirts Punta del Este und Montevideo. und ein Koalabär aus Stoff. In Argentinien Buenos Aires, Währung: Australischer Dollar. Puerto Madryn und Ushuaia. Sehenswürdigkeiten: das Grab von Evita Perón in Buenos Aires Afrika und der einzigartige PinguinEnde März erreichten wir Port felsen in Feuerland. Währung: Louis (Mauritius), tags drauf Argentinischer Peso. Souvenirs: La Réunion. Das erste Mal zahlein Stoffpinguin aus Ushuaia. ten wir wieder mit Euro. Es Nach der Umrundung von Kap folgten fünf Tage Südafrika mit Hoorn kreuzten wir entlang der den Häfen Richards Bay, Durban chilenischen Küste bis Valparaíso. und Kapstadt. Von Richards Bay Punta Arenas, Puerto Montt wa- aus empfiehlt sich ein Ausflug ren unsere Stopps. Ein weiterer nach Shakaland in ein Zuludorf. Höhepunkt war die Osterinsel. In Durban fuhren wir ins TalaSehenswürdigkeiten: die SteinWildreservat. Das Kap der Guten figuren, die Moai. Souvenirs: Hoffnung ist Pflicht. Am zweiten ein kleiner Moai, handgefertigt Tag ein Bummel durch die beim Hafen zu kaufen. Währung: rühmte Waterfront. Souvenirs: TChilenischer Peso. Shirts und Stofflöwe. Währung: Südafrikanischer Rand. Auf dem Ozeanien & Australien Weg zurück stoppten wir in Walvis Bay (Namibia) und tenderten Zunächst kreuzten wir durch vor Napoleons Insel St. Helena, die traumhafte Südsee mit Jamestown (Großbritannien). Papeete (Tahiti), Moorea, Bora Die Häfen Puerto Chacabuco Bora (Franz.-Polynesien) und (Chile) und Maputo (MozamNuku‘alofa (Tonga). Auckland bique) wurden nicht angelaufen. verließen wir am 11.3.2015. Wir legten in den 115 Tagen mit unserem Kreuzfahrtschiff insgesamt 33.216 Seemeilen zurück. 15 Landausflüge waren im Reisepreis bereits inklusive. 16 verschiedene Währungen! Wir lernten, dass man mit Dollar immer bezahlen konnte, dass es umgerechnet aber mehr kostete. In Neuseeland, Australien und Südafrika zogen wir mittels Kreditkarte einheimisches Bargeld zu einem guten Kurs.

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Die Costa Deliziosa liegt vor Punta del Este, Uruguay, auf Reede.

Einblicke in Küchenarbeiten bot Costa im Rahmen einer einstündigen Küchenführung, die mit einem Gläschen Sekt und Häppchen endete.

Das elegante „Samsara“-Restaurant auf Deck 2 ist den Gästen der Samsara-Kategorie und der Suiten vorbehalten.

Die Costa Deliziosa punktet mit einem bunten, lichtdurchfluteten Atrium und Fahrstühlen aus Glas.

Von den fantasievollen Handtuchkreationen bekommen die Gäste eine große Auswahl zu sehen.

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schiffstest

Auf Kreuzfahrt von Kunstwerken umgeben! Das Kreuzfahrtschiff Costa Deliziosa punktet mit 340 Originalwerken. Schiff

Gastronomie

Service

Shopping

Beim Aufstieg betritt man als Erstes das Atrium und staunt über ein beeindruckendes Lichtspiel und über eines der schönsten Kunstwerke, die sich an Bord befinden. Es ist eine Weltkugel vom Künstler Arnaldo Pomodoro. Das gesamte Schiff ist mit sehr hochwertigen Materialien ausgestattet. Die einzelnen Decks sind nach Blumen benannt.

Das „Albatros“-Restaurant am Heck des Schiffes erstreckt sich über Deck 2 und 3. Dort wird abends zu zwei festen Tischzeiten (18 und 20.30 Uhr) und am zugeteilten Tisch serviert. Morgens und mittags ist es ebenfalls, allerdings bei freier Tischwahl, geöffnet. Auf der Backbordseite in unmittelbarer Nähe befindet sich das „Samsara“-Restaurant für die Gäste, die diese Kategorie gebucht haben. Auf Deck 9 liegt das „Muscadins-Buffet-Restaurant“, welches morgens und mittags immer geöffnet hat. Ein Bereich dieses Restaurants verwandelt sich allabendlich in eine Pizzeria, die zuzahlungspflichtig ist. Das „Clubrestaurant“ auf Deck 10 ist deutlich eine Klasse besser, ebenfalls mit Bedienung am Platz und feinerer Auswahl aus einer kleinen Karte. Clubmitglieder werden hierhin einmal pro Reise eingeladen.

Vom Kabinensteward über Kellner bis zum Barpersonal war die Crew sehr motiviert, freundlich und stets hilfsbereit in allen Lagen. Das Serviceentgelt pro Person in Höhe von 9 Euro pro Tag wird automatisch vom Bordkonto abgebucht. Weitere Trinkgelder sind freiwillig.

Eine komplette Ladenzeile ist an Bord. Ein Juwelier, eine Bordboutique mit Kleidung und Souvenirs, ein Fotoshop und ein Kosmetikgeschäft.

Reederei Costa Crociere ist eine Tochtergesellschaft der Carnival Corporation & plc und hat ihren Firmensitz in Genua, Italien. Momentan besteht die Flotte, die unter dem „C“ im Einsatz ist, aus 15 Schiffen. Es sind Neubauten in Auftrag gegeben, die 2019 und 2020 kommen sollen.

Fahrtgebiet Im Sommer ist das Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer mit 7- bis 11-tägigen Kreuzfahrten unterwegs, im Winter in der Karibik.

kabinen Die Costa Deliziosa verfügt über 1130 Kabinen und bietet Platz für 2826 Passagiere. Standardmäßig Innen-, Außen- und Balkonkabinen. Alle Kabinen sind mit TV-Flachbildschirmen, einer Minibar, einer regulierbaren Klimaanalage und vielen Schränken ausgestattet. Der Gast kann per WLAN jederzeit von dort aus in das kostenpflichtige Internet. Deutlich mehr Platz bieten die vier unterschiedlichen Suitentypen. Die Costa Deliziosa verfügt über einen 3500 m2 großen Spa-Bereich, der den Namen Samsara trägt. So bietet das Schiff auch exklusive Samsara-Kabinen an, die einen freien Zugang zu diesem Bereich ermöglichen und direkt in der Nähe des Spas liegen.

BarS & Lounges Die Costa Deliziosa bietet dem Gast elf unterschiedliche Bars. Von der ruhigeren Piano Bar Excite (Weinbar) auf Deck 3, in der allabendlich Canapés zum Wein serviert werden, bis hin zur lebhaften Grand Bar Mirabilis ein Deck tiefer, wo das Tanzvergnügen oft bis in die frühen Morgenstunden geht. Ein absoluter Hingucker ist natürlich die Scuderia Costa Bar backbord auf Deck 10. Gleich daneben befindet sich eins der so genannten C-Wonders, ein Grand-Prix-Rennwagen-Simulator. Eine klassische Pool-Bar am Heck, die Lido Aqua Regina Bar auf Deck 9, gibt es auch. Nachtschwärmer können sich zudem bis in die frühen Morgenstunden in der Borddisco auf Deck 3 austoben.

Sport & Wellness Ein riesengroßer Samsara-Spa mit verschiedenen Saunen, einem Dampfbad, Pools und einem Solarium. Eine hohe Anzahl an Wellness-Anwendungen ist zubuchbar, auch in verschiedenen Paketen. Es gibt darüber hinaus ein Fitnessstudio mit modernen Geräten und zwei Tischtennisplatten auf Deck 10. Auf Deck 11 sind ein Jogging-Parcours und ein Roller Skating-Bereich. Außerdem befinden sich an Bord drei Schwimmbäder.

Dresscode Tagsüber leger, abends ist in der Regel einmal pro Woche Gala, dann wird es gern gesehen, wenn die Herren im Anzug und die Damen in einem schicken Kleid oder im Hosenanzug zum Essen erscheinen. Es gibt auch Themenabende, z. B. den Italienischen Abend, hier wird der Gast gebeten, sich in den Farben des Landes zu kleiden: Grün, Weiß, Rot.

Preisniveau Ab 99 Euro pro Tag und Person.

★★★★

Bordprogramm Diverse Tanz- und Sportkurse, Bingo, Vorträge und allabendliche Shows im Theater bieten Unterhaltung fast rund um die Uhr. Abends und an Seetagen nachmittags öffnet auch das zweite C-Wonder, das 4DKino auf Deck 2. Die Bibliothek bietet eine große Auswahl von Büchern in verschiedenen Sprachen an, und die Freunde des Glücksspiels erwartet ein großes Casino mit unzähligen verschiedenen Automaten und Spieltischen.

Publikum Ein bunter Mix verschiedener Nationalitäten: Italiener, Spanier, Franzosen, Dänen, Kroaten, Norweger und knapp 300 deutschsprachige Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Durchschnittsalter: ca. 65 Jahre.

Costa Deliziosa Schiff 15,5 Kabinen 7,0 Gastronomie 9,5 Service 17,5 Sport & Wellness 8,5 Bordprogramm 7,1 Ausflugsangebot 6,5 GESAMT Punkte 71,6 Bordsprache: mehrsprachig Bordwährung: Euro Passagiere: 2826 Crew: 934 PCR: 3,0 SR: 24,6 Baujahr: 2010 Flagge: Italien BRZ: 92.600 Länge/Breite: 294 m/32,3 m

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Weltreisen im Überblick Die Hamburg ist ein sehr angenehmer Begleiter bei Weltreisen, auf dem Foto in der Karibik.

Die hier vorgestellten Kreuzfahrten führen zu Häfen auf mehreren Kontinenten und dauern mindestens 40 Tage. Hapag-Lloyd Cruises Als renommierte Marke für Kreuzfahrten in Deutschland bietet Hapag-Lloyd Cruises im Luxussegment eine verlässliche Qualität bei Service, Routen und Landgängen. Ab Ende August begibt sich die klassischgediegene Europa erstmals auf eine Weltumrundung. Diese dauert ganze 337 Tage und umfasst fünf Kontinente. Angeboten werden auch fünf 46- bis 69-tägige Etappen. In den Preisen enthalten sind verschieden hohe Ausflugsguthaben. Wer sich für die komplette, fast einjährige Kreuzfahrt entscheidet, bekommt sogar Landausflüge im Wert von 10.000 Euro gutgeschrieben. Ab 436 Euro pro Tag. www.hl-kreuzfahrten.de

Oceania Cruises Oceania steht für mittelgroße Schiffe, luxuriöses Ambiente und kulinarischen Hochgenuss. Im Januar 2017 startet die Insignia ihre 180-tägige Weltreise. Auf über 45.000 Seemeilen geht es einmal um den

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Globus. Enthalten sind 98 Häfen in 36 Ländern auf sechs Kontinenten. Zur Auswahl stehen auch acht Teilstrecken. Wer bis zum 30. Juni 2016 bucht, profitiert dabei vom OLife Frühbucherprogramm. Neben dem bereits inkludierten Internet können die Gäste entscheiden, ob das House Beverage Package, bis zu fünf Landausflüge oder ein Shipboard Credit in Höhe von bis zu 500 US-Dollar inkludiert sein sollen. Ab 200 Euro pro Tag. www.oceaniakreuzfahrten.com

Plantours Kreuzfahrten Ohnehin ist die Hamburg das ganze Jahr über auf allen Weltmeeren unterwegs. Wer dem Winter entkommen möchte, hat die Möglichkeit, ab November 2016 ganze 177 Tage auf dem kleinen, gemütlichen Schiff für maximal 400 Gäste zu verbringen. Von Venedig geht es durchs Mittelmeer nach Nordafrika, dann über den Atlantik und einmal um Südamerika bis in die Karibik und wieder zurück. Ende April

beendet die Hamburg ihre Reise in ihrer namensgebenden Hansestadt. Gäste der kompletten Winterreise erhalten Vorteile wie Inklusivflüge, 1000 Euro Bordguthaben und einen kostenfreien Landausflug. Ab 94 Euro pro Tag. www.plantours-partner.de

Crystal Cruises Die 94-tägige Reise der luxuriösen Crystal Serenity ab Januar 2017 ist zwar mit „Full World Cruise“ bezeichnet, führt aber lediglich ab Miami einmal um den südamerikanischen Kontinent. Anfang 2018 dagegen fährt die Serenity in 129 Tagen von Südafrika über Australien, Südostasien, Indien und die Vereinigten Emirate nach Rom. Ab 426 Euro pro Tag. www.crystalcruises.com

Regent Seven Seas Der Panamakanal, Südseeatolle, das berühmte Opernhaus von Sydney, die Götterinsel Bali und zahlreiche Kulturstäd-


weltreiseN

Cunard Am 8. Januar 2016 starteten erstmals zwei Schiffe der Cunard Line ihre Weltreise in Hamburg: die Queen Elizabeth und die Queen Victoria. Und auch in der kommenden Saison haben Gäste die Möglichkeit, direkt ab Hamburg um den Globus zu reisen. Die Queen Elizabeth bricht am 5. Januar 2017 in der Hansestadt zu ihrer 125-tägigen Weltumrundung auf. Die Route führt über Nord- und Südamerika nach Australien, dann weiter über Asien und Afrika wieder zurück nach Europa. Zur gleichen Zeit sind auch die Queen Mary 2 und die Queen Victoria auf Weltreise – allerdings mit dem Start- und Zielhafen Southampton. Wie immer sind auch Teilstrecken buchbar. Ab 135 Euro pro Tag. www.cunard.de

TRANSOCEAN KREUZFAHRTEN Am 5. Januar 2017 beginnt die klassisch britische Magellan ihre 121-tägige „Grand Maiden Round the World Cruise“ in London. Die Gäste erleben zunächst eine Atlantiküberfahrt, dann diverse karibische Inseln. Im Anschluss geht es durch den Panamakanal nach Südamerika, Französisch-Polynesien und Australien. Der nächste Schwerpunkt der Reise ist Asien mit Indonesien, China, Vietnam, Singapur, Malaysia und Thailand. Auf der weiteren Route zurück nach London liegen Destinationen wie Sri Lanka, der Oman, Jordanien, Israel, Griechenland und Gibraltar. Ab 91 Euro pro Tag. www.transocean.de

Silversea

Holland America Line

Die monegassische Luxusreederei Silversea schickt die Silver Whisper im Januar 2017 auf eine viermonatige große Weltreise mit 62 Stopps in 25 Ländern. Von San Francisco führt die Route über den Pazifik, um Australien und Südostasien weiter in die Arabischen Emirate. Zielhafen ist Anfang Mai der Heimathafen Monte Carlo. Gäste, die die komplette Weltreise buchen, werden direkt im Anschluss zur viertägigen Jungfernfahrt des viel versprechenden Neubaus Silver Muse eingeladen. Buchbar sind allerdings auch acht verschiedene Teilstrecken. Ab 474 Euro pro Tag. www.silversea.com

Kreuzfahrten mit Destinationen auf mindestens zwei Kontinenten heißen bei der klassischen, vornehmen Holland America Line „Grand World Voyages“. Knapp 50 entsprechende Routen sind derzeit im Portfolio. Die einzig echte Weltumrundung beginnt jedoch im Januar 2017 an Bord der Amsterdam. In 112 Tagen steuert der elegante Liner teils renommierte, teils aber auch exotische Häfen auf vier Kontinenten an. Abfahrt und Ankunft ist in Fort Lauderdale. Ab 137 Euro pro Tag. www.hollandamerica.de

Princess Cruises Zwei Schiffe der gehobenen Kreuzfahrtlinie Princess Cruises treten regelmäßig zu längeren Reisen an. Die Route der Sea Princess beginnt sowohl in 2016 als auch in 2017 jeweils im Mai in Australien. In knapp vier Monaten führt sie über Arabien, Europa und Asien einmal um die Welt. Die Pacific Princess beginnt ihre nächste Weltumrundung dagegen im Januar 2017 in Fort Lauderdale. Spannende Destinationen wie Honolulu und der Panamakanal werden angesteuert. Ab 170 Euro pro Tag. www.princesscruises.de

Phoenix Reisen Sowohl das ZDF-„Traumschiff“ Amadea als auch die Artania und die Albatros umrunden im Winter den Globus. Los geht es jeweils im Dezember 2016 ab Nizza oder Genua. Bei der Route und Dauer der Kreuzfahrten gibt es Unterschiede. Während beispielsweise die Albatros in 112 Tagen 51 Häfen anläuft, sind es bei der Amadea 135 Tage und 75 Häfen. Gäste mit einem runden Geburtstag in 2017 oder mit einem Geburtsdatum zwischen Mai und November erhalten für die Reise mit der Albatros eine Gutschrift über 500 Euro, für die Reise mit der Artania eine Gutschrift über 1000 Euro. Ab 89 Euro pro Tag. www.phoenixreisen.com

Fred.Olsen Cruise Lines Die norwegische Reederei Fred.Olsen Cruise Lines konzentriert sich mit ihren fünf klassischen Kreuzfahrtschiffen hauptsächlich auf ein englischsprachiges Publikum. Im Januar 2017 legt die Black Watch in Southampton ab, um schon 14 Tage später den Panamakanal zu durchqueren. Danach geht es nach Südamerika, Neuseeland und Australien. Weitere Ziele auf der Weltreise sind unter anderem Südostasien, die Malediven oder auch der Oman. Nach 108 Tagen läuft die Black Watch wieder in Southampton ein. Ab 140 Euro pro Tag. www.fredolsencruises.com

P&O Cruises Die Weltreisen von der traditionell britischen Reederei P&O Cruises beginnen und enden natürlich in Southampton. Die Arcadia ist ab dem 2. Januar 2017 insgesamt 116 Tage unterwegs, wobei auch zwischen 13 verschiedenen Segmenten gewählt werden kann. Eine Woche später legt ebenfalls die Aurora zu ihrer 104tägigen Weltumrundung ab – in entgegengesetzter Richtung. Ansonsten ähneln sich die Routen der beiden Schiffe stark. Sechs Kontinente stehen auf dem Programm. Ab 135 Euro pro Tag. www.pocruises.de

Costa Kreuzfahrten Zurzeit ist es die Costa Luminosa, die sich jährlich aufmacht zu einer Reise rund um die Welt. Die dritte Etappe der aktuellen Weltreise beginnt am 14. März 2016, dauert

te im Mittelmeer sind nur einige Stationen der 129-tägigen Luxusweltreise der Seven Seas Navigator ab 5. Januar 2017. Auf dem Fahrplan stehen 62 Anlaufhäfen in 33 Ländern auf allen Kontinenten. Dazwischen bleiben den Gästen mehrere Tage auf See, an denen sie sich erholen und die Annehmlichkeiten des Luxusschiffs genießen können. Im Preis enthalten sind unter anderem 700 US-Dollar Bordguthaben und drei Landausflüge. Ab 363 Euro pro Tag. www.regentsevenseas-kreuzfahrten.com

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Die Queen Mary 2 macht auf ihrer 120-tägigen Weltreise Halt in Sydney.

Seabourn Die mittelgroßen Schiffe von Seabourn stehen im Spitzenfeld des Ultra-Luxussegments. Neues Mitglied der Flotte ist die Seabourn Encore, die den Gästen noch großzügigere öffentliche Bereiche bietet als ihre Vorgängerinnen. Angeboten werden 36- bis 90-tägige „Umfassende Entdeckungsreisen“, die meist mehr als einen Kontinent beinhalten. Beispielsweise fährt das Flaggschiff ab Dezember 2016 in 60 Tagen von Griechenland über Arabien und Südostasien bis nach Australien. Interessant ist auch die 89-tägige PazifikraumErkundung der Seabourn Sojourn mit vielen Zwischenstopps in Asien und Nordamerika. Ab 570 Euro pro Tag. www.seabourn.de

Ponant Wer sich für eine längere Auszeit auf den kleinen Schiffen der französischen

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Luxusreederei Ponant entscheidet, kann verschiedene Kreuzfahrten zu einer 46bis 80-tägigen „Grand Voyage“ verbinden. Dabei werden meistens mehrere Kontinente angesteuert. Ende 2016 geht es beispielsweise in 55 Tagen von Ushuaia über Südafrika bis zu den Seychellen. Oder in 80 Tagen von Hongkong über Australien nach Neuseeland. Ab 270 Euro pro Tag. www.ponant.de

AIDA Cruises Auf den Weltenbummler-Reisen von Aida werden Häfen auf mehreren Kontinenten angesteuert. Ende Oktober 2016 bricht die Aida Bella in Venedig auf zu ihrer 43-tägigen Kreuzfahrt über das östliche Mittelmeer, Arabien und Indien bis nach Südostasien. Zielhafen ist Singapur. Die Aida Vita fährt im Februar 2017 von Miami nach Hamburg mit Zwischenstopps in der Karibik, auf den BermudaInseln, in Spanien und Großbritannien. Ab 84 Euro pro Tag. www.aida.de

MSC Kreuzfahrten Eine klassische Weltumrundung ist nicht im Routen-Portfolio von MSC Kreuzfahrten enthalten. Jedoch werden einige „Grand Voyages“ angeboten, während deren mindestens zwei verschiedene Kontinente angesteuert werden. Die längste Strecke nimmt bereits Ende März 2016 die MSC Lirica auf sich. Ab Genua geht es in 42 Tagen durch das Mittelmeer, den Suezkanal und den Arabischen Golf bis nach Indien,

Vietnam und China. Ausschiffungshafen ist Shanghai. Ab 55 Euro pro Tag. www.msc-kreuzfahrten.de

Royal Caribbean Am 3. Mai 2016 tritt die neue Ovation of the Seas ihre Positionierungsfahrt einmal rund um die Welt an. Ab der Sommersaison wird das neueste Mitglied der QuantumKlasse in Asien unterwegs sein. Zunächst führt eine achttägige Kreuzfahrt von Southampton nach Barcelona, dann geht es in 17 Tagen über Italien, Griechenland und Jordanien nach Dubai. Von hier aus noch 15 Tage über den Oman, Indien und Malaysia nach Singapur. Ab 85 Euro pro Tag. www.royalcaribbean.de

Azamara Club Cruises Mit den beiden Luxuslinern Azamara Journey und Azamara Quest können die Gäste praktisch jederzeit ihre persönliche Weltreise beginnen. Denn beide Flottenmitglieder sind das ganze Jahr über auf allen Weltmeeren unterwegs, und keine Route wird direkt wiederholt. Allein in der Saison 2017 stehen 203 Ziele in 68 Ländern auf dem Programm von Azamara Club Cruises. Anfang des Jahres ist die Azamara Quest in Mittelamerika unterwegs, dann geht es ins Schwarze und ins Mittelmeer. Die Azamara Journey bereist unter anderem Asien, Australien, den Pazifik, Neuseeland, aber auch Nord- und Westeuropa. Ab 131 Euro pro Tag. www.azamaraclubcruises.de

Fotos: PR

51 Tage und führt von Sydney unter anderem über Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate und verschiedene Destinationen im Mittelmeer bis nach Warnemünde. Die nächste Weltreise startet am 2. September 2016 und steht unter dem Motto „Die Kreuzfahrt der großen Ozeane“. Buchbar sind 98 Tage an Bord ab und bis Savona. Zunächst geht es über den Atlantik nach Mittel- und Nordamerika, dann weiter nach Australien und Südostasien. Auf dem Rückweg ins Mittelmeer stehen unter anderem Mumbai und Dubai auf dem Programm. Buchbar sind auch Teilstrecken. Ab 108 Euro pro Tag. www.costakreuzfahrten.de


Azur ° Interview Paolo Arreghini, Bridgelehrer bei Costa Kreuzfahrten

„Jede Nationalität hat ihren eigenen Geschmack“ Auf internationalen Schiffen treffen die verschiedensten Vorstellungen von guter Unterhaltung aufeinander. Allseits beliebt ist jedoch das Bridgespiel.

S

eit 23 Jahren ist Paolo Arreghini unterwegs auf hoher See. Als langjähriger Top Concierge bei Costa Kreuzfahrten kennt er unzählige Destinationen auf der ganzen Welt ebenso gut wie die Eigenheiten und Wünsche seiner internationalen Gäste. Aktuell reist der gebürtige italienische Fürst an Bord der Costa Luminosa um den Globus und ist hierbei aufgrund der hohen Nachfrage ausschließlich als Bridgelehrer tätig. AZUR: Herr Arreghini, könnten Sie uns einen kurzen Überblick über Ihre Aufgaben an Bord der Costa Luminosa geben? Wie sieht der reguläre Tagesablauf eines Bridgelehrers auf See aus?

Arreghini: Morgens unterrichte ich Bridge für Anfänger in verschiedenen Klassen und in verschiedenen Sprachen. Ein umfangreiches Training ist von großer Bedeutung, da es sich um ein durchaus komplexes Spiel handelt. Nachmittags finden dann die Turniere statt. Hier an Bord ist Bridge sehr beliebt, und wir haben immer zahlreiche Anmeldungen zu den Kursen vorliegen. Ich liebe es, mit unseren Gästen bei null anzufangen und dabei zuzusehen, wie sie Tag für Tag besser werden. Eigentlich war es auch vorgesehen, dass ich die Crew unterrichte, aber bei den vielen unterschiedlichen Arbeitszeiten ist es leider unmöglich, entsprechende Programme zu organisieren. Vor allem, weil ich der Einzige hier bin, der Bridge unterrichten kann. Auf Dauer würde ich mich sehr freuen, weitere Animateure für das Spiel zu gewinnen. AZUR: Sie sind mit hoher Wahrscheinlichkeit das einzige Crewmitglied mit waschechtem Adelstitel. Wie kamen Sie zu Ihrem jetzigen Beruf? Wollten Sie schon immer die große, weite Welt erkunden?

Arreghini: Ich stamme von der Familie eines Prinzen ab, den Arreghini von Mestre-Trevi. Unser Wappen lässt sich bis ungefähr 1270 zurückverfolgen. Meine Großeltern in Rom waren bereits sehr talentierte Bridgespieler, aber keine guten Lehrer. Bei mir ist das wohl anders. Gelernt habe ich das Spiel mit 14 Jahren. Aber wenn ich eines mehr mag als das Spielen selbst, dann ist es das Unterrichten. Ich spreche fünf Sprachen und liebe es, Gästen aus allen Ländern etwas beizubringen. Bei Costa habe ich vor 23 Jahren angefangen und verschiedene Positionen besetzt. Zuletzt habe ich

als Concierge gearbeitet, aber dank der großen Nachfrage unterrichte ich aktuell auf der Weltreise mit der Costa Luminosa nun ausschließlich Bridge. Nach zehn Seetagen zwischen Australien und Südafrika kann es dann fast jeder. AZUR: In 108 Tagen steuert die Costa Luminosa 39 Häfen in 20 Ländern an. Lernen Sie nach 23 Jahren an Bord immer noch neue Facetten der Reiseziele kennen?

Arreghini: Ja, auf jeden Fall. New York würde ich unter anderem gerne weiter erkunden, genauso wie den Orient. Hier habe ich schon viel erlebt, zum Beispiel bin ich einmal in der Wüste im Sand versunken und musste gerettet werden. Bora Bora würde ich auch nochmal gerne sehen, hier fühlt man sich wie im Paradies. Eine große Angebotsvielfalt und viele unterschiedliche Routen sind meiner Meinung nach ein wichtiger Faktor, denn viele unserer Gäste sind nicht zum ersten Mal an Bord und freuen sich immer wieder, etwas Neues zu entdecken. AZUR: Welche Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Nationalitäten bei der Auswahl des Bordprogramms?

Arreghini: Jede Nationalität hat ihren eigenen Geschmack. Die Deutschen lieben gute Musik und ein leichtes Entertainment-Programm. Die Spanier würden am liebsten nie ins Bett gehen und die Nacht durchtanzen. Die Italiener möchten unbedingt Teil des Programms sein und nicht nur zusehen, die Amerikaner lieben das Casino. Der schwierigste Teil unseres Jobs ist es, alle glücklich zu machen, was manchmal eine große Herausforderung darstellt. Aber wir gehen auf jede Nationalität ein und freuen uns sehr über das internationale Umfeld. AZUR: Trotz des spannenden und vielseitigen Jobs an Bord – denkt man nach unzähligen Reisen in der ganzen Welt nicht auch über ein weniger rasantes Leben an Land nach?

Arreghini: Ja, natürlich. Ich freue mich schon auf eine Position auf dem Festland, auf ein ruhiges Leben zu Hause. Und vor allem freue ich mich darauf, in der Nähe meines Sohnes zu sein, der mir alles bedeutet. Nichtsdestotrotz werde ich Costa niemals verlassen. Ich habe diesem Unternehmen viele wunderbare Erfahrungen zu verdanken. Nun will ich natürlich auch etwas zurückgeben. » www.costakreuzfahrten.de 2/2016

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Bonjour, ma belle Inselhüpfen in Kroatien – mit dieser französischen Großyacht kommt man den kleinen Schmuckstücken ganz nah.

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Das mittelalterliche Stadtbild Korcˇulas können die Passagiere der La Belle de L’Adriatique sogar vom Whirlpool auf dem Sonnendeck aus auf sich wirken lassen. Kindern gefällt der blubbernde Badespaß übrigens (auch ohne Aussicht) mindestens genauso gut wie eine Fahrt mit dem knallroten U-Boot, das im Hafen von Dubrovnik liegt, und auf jeden Fall besser als ein City-Bummel durch Šibenik bei glühender Mittagshitze.

Vis ist die kroatische Insel, die am weitesten vom Festland entfernt ist. Im Hafen der Inselhauptstadt liegen viele große Segelyachten, in der Bucht daneben Fischerboote und kleinere Yachten. Dahinter lädt ein schöner Kieselstrand mit kristallklarem Wasser zum Baden ein.

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Traumstadt Split: Auf der Palmenpromenade zwischen Diokletianpalast und Meer treffen sich Alt und Jung, Urlauber und Einheimische.

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Immer wieder faszinierend: die himmlischen Blautöne, die das Meer vor der kroatischen Küste und rund um die Inseln hervorzaubert. Zum Beispiel bei Hvar. Also nix wie rein ins Meer und eine Runde schwimmen!

Sportliche Bewegung ganz anderer Art fordert der Anstieg zur Festung auf dem „Heiligen Iwan“ von Kotor. Bei sommerlichen Temperaturen ist der steile Weg mit 2000 Stufen ziemlich schweißtreibend. Wie gut, dass unterwegs ein paar Wasserverkäufer stehen.

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Pack die Badehose ein... Ja, das Badezeug sollte man bei dieser Kroatienreise nie vergessen. Auch der Ausflug von Šibenik zu den hinreißenden Wasserfällen im Krka-Nationalpark findet seinen krönenden Abschluss in einem Bad im Naturpool am Fuße der Fälle. Wichtig ist allerdings, dass sich die Wasserratten nur innerhalb der Begrenzungen aufhalten. Dahinter kann die Strömung durchaus gefährlich werden.

Zu den Highlights der Kreuzfahrt gehört die Fahrt durch den fjordähnlichen, smaragdgrünen Meeresarm zur Bucht von Kotor. Auf dem Weg wird die Insel Sveti Dorde passiert. Ebenfalls beeindruckend: die Säbelkämpfe in Korcˇula. Jedes Jahr im Juli und August ist ihnen ein Festival gewidmet.

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enad Mogic hat kein Problem mit linken Socken. Ganz im Gegenteil. Er nutzt sie einfach, um seine Passagiere zum Schmunzeln zu bringen. Wie? Dazu kommen wir später.

Unser erstes Treffen mit dem kroatischen Kapitän findet in Dubrovnik statt, kurz nachdem uns der Taxifahrer am Eingangstor des Kreuzfahrthafens ausgeladen und mit der Hand in Richtung der eindrucksvoll eleganten FranjoTudman-Schrägseilbrücke gezeigt hat. Dort liegt, im Schatten des Kreuzfahrtriesen MSC Poesia, die familiäre Großyacht, die wir uns für eine kroatische Inseltour ausgesucht haben. Ein Schiff, das klein und wendig ist, weniger Tiefgang hat und problemlos auch kleine Inseln anlaufen kann: La Belle de L’Adriatique. Ein Steward in schmucker Uniform kommt uns am Kai entgegen. „Üschi et Jütta?“, fragt er mit französischem Akzent und nimmt uns, ohne eine Antwort abzuwarten, die Koffer ab. Kann der Mann hellsehen? Nein! Wir sind die letzten der 177 Passagiere für die achttägige Kreuzfahrt „Inselwelt Kroatien“! Am Fuße der Gangway lasse ich den Blick über das Schiff gleiten. Sehr schick und elegant sieht sie aus, die „Schöne der Adria“ von der Reederei CroisiMer. Eine Reihe Bullaugen schaut mich freundlich an, darüber zwei Reihen mit Fenstern. Eine Bullaugenreihe ganz unten wird noch von der Kaimauer verdeckt. Am Ende der Gangway werden wir mit festem Handschlag begrüßt. „Bienvenue“, sagt Monsieur Mogic. „Herzlich willkommen.“ Ja, wo gibt es das denn, dass der Kapitän die Passagiere schon bei der Einschiffung persönlich begrüßt? Ich bin völlig von den Socken. Und das Wundern geht weiter. Niemand will einen Pass oder ein Voucher sehen. Das hat Zeit. Schließlich wird gleich das Abendmenü serviert, und das ist für Franzosen wichtiger als alle Formalitäten. Ein Steward wird uns zur Kabine begleiten. Eine Treppe hinunter. Noch eine. Der Geruch von Großwäscherei und Heißmangel zieht in die Nase, als wir den schmalen Gang zu unserer Kabine 115 entlanggehen. Voilà! Da sind wir. Diese 13 Quadratmeter werden also die nächsten sieben Tage unser Zuhause sein. Zwei Einzelbetten mit orangefarbener Überdecke, Gardinen in derselben Farbe, ein Stuhl, zwei Schränke, ein winziges Bad und eine Klimaanlage. Alles sehr sauber, ordentlich, freundlich – soweit man das beim spärlichen Tageslicht erkennen kann. Jutta reckt sich, um aus einem der beiden Bullaugen hinaussehen zu können. Wir sind auf der Meerseite, die Wellen schaukeln direkt vor unseren Augen. „Hier werden wir sowieso nur zum Schlafen sein“, sagt Jutta, als hätte sie gehört, was ich nur gedacht habe. Das Restaurant des Schiffes liegt eine Etage höher,

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und wir entern es nach einem kurzen Kleiderwechsel. Um die runden Tische sitzen meist sechs Personen. Unsere Tischnachbarn sind zwei Ehepaare. Ricke und Günter aus der Nähe von Würzburg, Doris und Herbert aus Bad Bramstedt. Es dauert nicht lange, da hat sich über geräuchertem Lachs und Hähnchenbrustfilet mit Brokkoli ein munteres Gespräch entwickelt. Es wird viel gelacht. Das lässt sich gut an. Mit diesen vieren werden wir garantiert noch viele Kroatien-Eindrücke, nette Erlebnisse und so manche Flasche Weißwein teilen. Dubrovnik gehört für mich zu den faszinierendsten Metropolen Europas. Ich war schon mehrmals in der kroatischen „Perle der Adria“ und traue mir zu, Jutta die schönsten Ecken und Winkel der Stadt auf eigene Faust zu zeigen. Ist ja auch nicht schwer. Eigentlich muss man nur der Stadtmauer folgen und die Aus- und Einblicke genießen. 1940 Meter lang, bis zu sechs Meter breit und bis 25 Meter hoch umschließt sie die Altstadt, die 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Zahllose Treppen mit teils steilen Stufen machen das Bauwerk, in das auch drei Festungen integriert sind, zu einer Art historischem Fitnesspfad. Die Glocken läuten, als sich zum ersten Mal der Blick über das Häusermeer öffnet. Dicht aneinandergekuschelte Kalksteingebäude mit roten Dächern, zwischen denen hier und da ein Kirchturm oder eine Kuppel herausragt, dahinter das tiefblaue Meer mit weißen Segel- und orangefarbenen Kajakpünktchen. Dazu die Glocken. Wun-der-schön! Welcher der 25 Altstadtkirchen die akustische Untermalung dieser Aussicht zu verdanken ist, lässt sich nicht ausmachen. Aber wir tippen auf die Kathedrale Maria Himmelfahrt. Das goldene Kreuz auf ihrer mächtigen Kuppel glitzert in der Sonne und scheint in direkter Verbindung zum Himmel zu stehen. Der besondere Moment wird durch eine fröhlich plappernde Gruppe von Japanern unterbrochen. Wer Stille sucht, ist hier am falschen Ort. Bis zu 15.000 Besucher wälzen sich an manchen Tagen über die Mauer, die Dubrovnik, einst Ragusa, ursprünglich vor feindlichen Angriffen schützen sollte. Wehrhaft ist sie in der Tat. Sonst würde sie dem Ansturm der Touristenmassen kaum dauerhaft standhalten können. Auch auf dem Stradun ist fix was los. Das Kalksteinpflaster der Promenade, das wie heller Marmor glänzt, wird heute von besonders vielen Füßen poliert. Denn zu den „üblichen“ Sightseeing-Touristen kommen Schauspieler und Sänger, Künstler und Kulturinteressierte, die sich in Dubrovnik zum Sommerfestival treffen. Heute ist der erste Tag der Veranstaltung, die seit 1950 im Juli und August mit klassischen Konzerten und Theaterstücken begeistert. Traditionell wird zur Eröffnung ein Feuerwerk gezündet. Als die La Belle de L’Adriatique am Abend den Kreuzfahrthafen verlässt, stoppt Kapitän Mogic sein Schiff


Das Restaurant „Pelegrini“ neben der St. Jakob-Kathedrale von Šibenik ist eine beliebte Konoba (traditionelle dalmatinische Taverne).

den Mungos angesiedelt. Das hat geklappt. Jetzt gibt es keine Giftschlangen mehr, sondern die einzigen wilden Mungos in Europa.“

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inter einer steinernen Brücke, die den Kanal quert, der den Kleinen und den Großen See verbindet, steigen wir in ein Ausflugsboot, das uns zur Klosterinsel in der Mitte des Großen Sees bringt. Das Benediktinerkloster aus dem 12. Jahrhundert hat allerdings schon lange keinen Mönch mehr gesehen. Genauer gesagt, seit 1809, als die Ordensbrüder unter napoleonischer Herrschaft verbannt wurden. Nevenka: „Damals machten die enttäuschten Mönche lauter seltsame Dinge. Sie haben zum Beispiel von hinten nach vorne gebetet und sind mit nach unten gehaltenen, tropfenden Kerzen rund um die Insel gelaufen.“ 1959 wollte Tito das Kloster für sich als Sommerresidenz restaurieren lassen. Damals wurden für die große Yacht des Staatsmannes extra eine Brücke und eine Mühle weggesprengt. Doch das hätte man sich sparen können. Tito blieb nur kurz. Das Kloster wurde zum Hotel. Aber auch das existiert schon lange nicht mehr. Auf dem Weg zurück erzählt uns Nevenka noch von der Nymphe Kalypso, die einst Odysseus sieben Jahre auf Mljet gefangen gehalten haben soll. Doch sie vermutet, dass es weniger die Zauberkräfte der Meernymphe waren, die den schiffbrüchigen griechischen Gott hier festhielten, als vielmehr die Schönheit der Insel. Ich finde Mljet auch wunderschön, kann mich aber trotzdem losreißen. Mit dem Boot geht’s zurück aufs Schiff. Von unserem Lieblingsplatz, der Außenbar auf Deck 3, beobachten wir bei einem leckeren Caffè

noch einmal vor der Festung Lovrijenac, und wir werden Zeugen eines großartigen Feuerwerks. Alle Passagiere haben sich bei Mondschein auf dem Sonnendeck versammelt und bestaunen das farbenprächtige Schauspiel über der Stadtmauer. Andächtige Stille, als der letzte Feuerregen erlischt, und Gänsehaut, als Kapitän Mogic das Schiffshorn durch die dunkle Nacht schallen lässt – dreimal lang, als Dank. Unsere Insel-Kreuzfahrt startet viel versprechend. Nevenka ist 17, bildhübsch und fröhlich. Sie empfängt die Gäste, die ein Beiboot der La Belle de L’Adriatique im winzigen Hafen von Pomena auf Mljet ausspuckt, mit munterem Geplauder. Wo hat sie so gut Deutsch gelernt? „Vor dem Fernseher. Ich war als Kind sehr krank, musste lange im Bett liegen und habe stundenlang deutsche Comicserien gesehen“, sagt unsere junge Reiseführerin stolz. Während wir mit ihr zwischen Pinien, Steineichen und Kiefern durch den Nationalpark spazieren, erzählt sie uns voller Schwung wissenswerte Details über die Insel und vieles, was man so sicher nicht in jedem Reiseführer findet. Mljet, ein grünes Eiland, das zu 72 Prozent bewaldet ist, gilt als Paradies für Radler und Kajakfahrer. Letztere haben ihr Revier auf den beiden Inselseen, die – wenig fantasievoll – Kleiner See (Malo Jezero) und Großer See (Veliko Jezero) heißen. „Eigentlich sind es ja keine richtigen Seen“, verrät Nevenka. „Sie sind durch einen Kanal mit dem Meer verbunden und salzhaltig.“ Unser Weg führt zunächst am Ufer des Kleinen Sees entlang, dessen leuchtendes Türkisblau zum Baden einlädt. Obwohl er bis zu 29 Meter tief ist, wird das Wasser im Sommer bis zu 30 Grad warm, erfahren wir. „Früher gab es hier giftige Schlangen“, plaudert Nevenka weiter. „Um sie zu vertreiben, wur-

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Eine Seilbahn bringt Dubrovnik-Touristen auf den 412 Meter hohen Hausberg Srd. Der Blick auf die Insel Lokrum ist sensationell.

Americano, wie die Rettungsboote an zwei Seilen hochgehievt und wieder an Bord platziert werden. Dann setzt sich die La Belle de L’Adriatique in Richtung Korcˇula in Bewegung. Beim Mittagessen treffen wir unsere Tischnachbarn, die den Ausflug nach Mljet nicht mitgemacht haben. Wir erzählen von Nevenka, Kalypso und den Benediktinermönchen, während wir uns Schinken mit Melone, Entenbrust mit Blumenkohlgratin und MangoPanna cotta schmecken lassen. Es könnte uns wirklich schlechter gehen. Wann genau er geboren wurde, steht nicht fest. Wo, auch nicht. Sicher sind nur Datum und Ort seines Todes: der 8. Januar 1324 in Venedig. Da muss Marco Polo ungefähr 70 Jahre alt gewesen sein und ein ziemlich ereignisreiches Leben mit unzähligen Reisen um die Welt hinter sich gehabt haben. Das zumindest vermitteln seine Reisetagebücher. Noch auf dem Sterbebett sagte er: „Ich habe nicht die Hälfte dessen erzählt, was ich gesehen habe.“ Auf Korcˇ ula glaubt man, dass der große Entdecker und Vater aller Reisejournalisten ein Sohn der Insel ist. Er wird geliebt und geehrt. Auf Schritt und Tritt begegnet man seinem Namen. An einem Hotel, einem Restaurant, einem Reisebüro. Aus dem Schaufenster einer Buchhandlung schaut freundlich eine Büste mit seinen Gesichtszügen. Plakate weisen auf eine Marco PoloAusstellung hin. Auch ein Haus, in dem er angeblich 1254 zur Welt kam, ist zu besichtigen. Das Eintrittsgeld soll sich allerdings höchstens für die schöne Aussicht lohnen. Aber die haben wir ja auch von unserer La Belle de L’Adriatique, die in bester Position im Hafen von Korcˇula-Stadt liegt. Vom Whirlpool auf dem Sonnendeck aus schaue ich auf das venezianisch anmutende Städtchen, durch dessen schmale Gassen wir gleich nach unserer Ankunft zusammen mit Doris und Herbert gebummelt sind. Zuerst auf der von Open-Air-Restaurants gesäumten Küstenpromenade, dann rechts hinüber an einer Reihe von

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Marktständen vorbei, wo ich einem weißen Sommerkleidchen nicht widerstehen konnte, und dann über die breiten Stufen hinauf zum Kopnena Vrata (Landtor) im Revelin-Turm und hinein in die Altstadt. Verlaufen kann man sich hier nicht. Eine einzige Straße zieht sich über den Hügelrücken, links und rechts zweigen kleine Gässchen ab, die bergab und zu jeder Seite zum Meer führen. Helle Kalksteinmauern, bunter Blumenschmuck, Palmen, türkisfarbenes Wasser, eine sanfte Brise – Ausblicke, die verzücken, Motive, die jedes Fotografenherz höherschlagen lassen. Im Zentrum der Altstadt dann der Markusplatz mit der gleichnamigen Kathedrale, dem ehemaligen Bischofspalast, in dem sich heute ein Museum mit vorwiegend kirchlichen Exponaten befindet, Rathaus, Arneri-Palast und Stadtmuseum. Doris und Herbert bleiben vor einer Galerie stehen, sehen sich Bilder an, auf denen Maler das besondere Flair Korcˇulas eingefangen haben. So ein Bild wäre sicherlich eine schöne Erinnerung für zu Hause. Beim kroatischen Abendessen, kräftig und deftig, schwärmen alle von der wunderschönen Insel. Und für einen großen Teil der Passagiere geht die Korcˇ ulaFaszination noch weiter. Sie erleben in einem Theater eine mitreißende „Moreška“-Vorführung. Der historische Säbeltanz erzählt die Geschichte zweier Heere, die um eine geraubte Prinzessin kämpfen. Auch ohne die Worte zu verstehen, lässt die Eindringlichkeit des Säbeltanzes niemanden kalt. Beeindruckt bummeln wir anschließend zurück zum Hafen, wo neben unserer französischen Lady die Eclipse liegt, eine rund 850 Millionen Euro teure Yacht, die sich der Öl-Multi Abramowitsch vor ein paar Jahren in Hamburg hat bauen lassen. Ich habe gelesen, dass man das Luxusschiff mit Pool, Kino, Disco, Sauna, 20 Jet-Skis, vier Motorbooten, einem UBoot und zwei Hubschrauberlandeplätzen für rund 1,4 Millionen Euro pro Woche mieten kann. Wer wohl jetzt hinter den beleuchteten Fenstern Champagner trinkt? Wir lassen den Abend mit einem Glas Weißwein


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ostenlos k g lo a t a K Bitte 4638836 0 0 8 0 r e t n u Busfenstern platt – so wunderschön ist die Landschaft aus saftig grünen Wäldern, lindgrün schimmernden Seen und einem tiefblauen Fluss, der sich seinen Weg unverdrossen durch die geschwungene Hügellandschaft bahnt. Dann gehen wir – vorbei an einer alten Mühle, die als Museum eingerichtet ist – zu den Wasserfällen, die in breiten Kaskaden insgesamt 240 Meter bergab rollen. Ein eindrucksvolles Naturschauspiel! Während eines zweistündigen Rundgangs durch die Märchenlandschaft schweigt sogar Marijana meistens. Das Rauschen der Wasserfälle wird nur vom Klicken der Fotokameras unterbrochen. Der krönende Abschluss des Ausflugs: ein erfrischendes Bad im großen Naturpool am Fuße der Fälle. Jetzt sind wir fit für die Rückfahrt nach Šibenik und eine Sightseeingtour durch die Altstadt. Lange verweilen wir bei der Kathedrale Sveti Jakov, die im 15. und 16. Jahrhundert erbaut wurde. Interessant: Alle Steine greifen ineinander. Also eine Art historisches 3-D-Puzzle. An der Außenseite befinden sich 70 steinerne Köpfe – Portraits der Stadtbürger aus dem 15. Jahrhundert. Vielleicht ist auch der Kopf des Kroaten Faust Vrançi c´ darunter. Denn der konstruierte damals in Šibenik den ersten Fallschirm!

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echtzeitig zum kleinen Aperitif-Spiel in der Salon-Bar sind wir zurück auf unserem Schiff. Inzwischen kennt man die meisten Gesichter der Passagiere, lächelt sich zu, wechselt ein paar Worte in Deutsch, Englisch, Französisch. Eine internationale und gleichzeitig familiäre Atmosphäre. Heute unterhalten wir uns noch mit AnneCécile. Die charmante Französin arbeitet als Animateurin auf dem Schiff und ist zuständig für deutsche Übersetzungen. Nach dem dalmatinischen

gemütlich auf Deck 4 ausklingen. Als das Schiff gegen 23.30 Uhr ablegt, liegen wir schon in den Betten. Das sanfte Schaukeln macht wohlig müde. Das ist auf der La Belle de L’Adriatique garantiert nicht anders als auf der AbramowitschSuper-Yacht. Und wer braucht schon ein Extra-U-Boot an Bord? Das Unter-Wasser-Gefühl gibt’s bei uns in Kabine 115 inklusive. Zumindest am nächsten Morgen. Ein leichter Seegang lässt die Wellen energisch gegen die Bullaugen klatschen. Kleine, weiße Schaumkrönchen schaukeln vorbei. Wir fahren in den Kanal ein, der nach Šibenik führt. Die Stadt, so wird im Tagesprogramm beschrieben, liegt in einer weiten Bucht an der Mündung des Krka-Flusses. Sie wurde wie ein Amphitheater am Hang eines Berges erbaut, überragt vom Fort des Heiligen Mihovil aus dem 11. Jahrhundert, eine von insgesamt vier Festungen. Während einer umfassenden Renovierung im Jahr 2014 wurde ins Fort eine Sommerbühne integriert, als spektakulärer Veranstaltungsort für Musik- und Theater-Veranstaltungen. Gleich nach dem Frühstück gehen wir aufs Sonnendeck, um die Fahrt durch den Kanal zum Hafen auf uns wirken zu lassen. Einige fleißige Sportler sind noch bei der leichten Morgengymnastik, als wir uns schon über den Gruß auf einer felsigen Landzunge freuen. „Dobro došli“ steht da in hoch aufragenden Buchstaben und „Welcome in Šibenik“. Für uns ist die alte Hafenstadt heute Ausgangspunkt für einen Ausflug in den Nationalpark Krka, berühmt für seine 17 Wasserfälle. Während der 30-minütigen Busfahrt verrät uns Fremdenführerin Marijana, woran man typische Dalmatier erkennt: Sie reden sehr viel und sehr laut. Während sie Ersteres mit interessanten Erklärungen über den Nationalpark unter Beweis stellt, drücken wir unsere Nasen an den

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La Belle dE L’Adriatique° Kroatien

Abendessen (Fischsuppe und Wolfsbarsch) treffen sich die meisten Passagiere in der Salon-Bar zum Klapa-Abend. „Klapan“ gehört in diesem Fall nicht zum Handwerk, sondern ist ein für diese Region typischer A-cappella-Gesang. Trogir, das „lebendige Museum“, bekommt am nächsten Morgen schon um 7.30 Uhr Besuch von der La Belle de L’Adriatique. Die Gründung der Stadt, die heute rund 8500 Einwohner hat, geht auf das zweite Jahrhundert zurück. In den engen Gassen der Altstadt fühlt man sich tatsächlich in die Vergangenheit zurückgebeamt. Doch wir beamen uns fix wieder vorwärts und freuen uns auf das nächste Ziel: Split.

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o eine Altstadt findet man selten! Der römische Kaiser Diokletian ließ im 3. Jahrhundert einen Palast als Alterssitz errichten und wie eine Schutzburg ausbauen, mit riesigen Mauern, 16 Wachtürmen, vier Toren, drei Tempeln und einem Mausoleum. Nach der Römerzeit wurde der Palast zu einer Art bewohnter Festung umgebaut, und im Laufe der Zeit entstanden nach und nach Umbauten, Neubauten und Veränderungen. Heute tobt zwischen meterdicken historischen Mauern, hohen Torbogen und schmalen Gassen das bunte Leben. Kneipen, Restaurants, Galerien und Boutiquen haben sich angesiedelt und ziehen vorwiegend junge Leute an. Kein Wunder, dass die UNESCO die „Palast-Altstadt“, in der heute rund 3000 Menschen leben, zum Weltkulturerbe erklärt hat. Die La Belle de L’Adriatique hat ihren Liegeplatz nur 15 Gehminuten von der Altstadt entfernt. Ideal, um wieder mal auf eigene Faust auf Erkundungstour zu gehen. Jutta und ich ziehen die „schnellen“ Schuhe an und sprinten los. Entlang der Hafenmeile begegnen uns viele Leute mit Gepäck. Es sind Urlauber, die auf eine Fähre warten, die von hier aus die umliegenden Inseln ansteuert. Inselhüpfen ist an der Kroatischen Adria unkompliziert und sehr beliebt. Durch das Bronzene Tor gelangen wir in die Altstadt und lassen uns einfach treiben. Atmosphäre atmen, das ist hier wichtiger als geschichtliche Jahreszahlen. An einem Saftstand lädt mich Jutta zu einer Vitaminspritze ein. Der Drink „Summertime“ wird frisch gepresst – aus Pfirsich, Apfel und Grapefruit. Lecker! Den Rückweg treten wir durch das Goldene Tor in der Palastmauer an. Dort steht, fast zehn Meter hoch, ein Denkmal für Bischof Grgur Ninski, der sich im 9. Jahrhundert um den Erhalt der kroatischen Sprache verdient machte. Glück und Gesundheit sei dem vergönnt, der die linke große Zehe der Statue streichelt, heißt es. Sie glänzt inzwischen hellgolden. Natürlich kann man daran nicht achtlos vorübergehen. Abends, beim Barbecue auf dem Sonnendeck, habe ich einen Platz mit Blick auf Split und die Uferpromenade. Gegrillte Scampi, eis-

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gekühlter Weißwein, nette Gesellschaft und zur blauen Stunde ein pinkfarbener Abendhimmel über der Bergkette hinter der Stadt – der goldene Zeh wirkt schon. Wir gehen jeden Abend mit dem Gedanken ins Bett, dass es schöner eigentlich nicht mehr kommen kann. Und werden jeden Tag mit neuen Superlativen überrascht. Die Insel Hvar ist wieder so ein Beispiel. Als ich vor vielen Jahren mal hier war, wanderte ich mit Bergführerin Veselka durchs gebirgige Inland der Insel, und sie sagte: „Mal ehrlich: Schöner als bei uns kann es nirgendwo sein.“ Sie hat sicherlich nicht nur die Insel-Natur, sondern auch die Hauptstadt Hvar gemeint, die wir am Dienstagmorgen nach einem „Outdoor-Frühstück“ auf dem Sonnendeck anlaufen. Schon der Blick von Bord auf das Küstenstädtchen mit der palmengeschmückten Hafenpromenade stimmt irgendwie heiter. Im Mittelalter berühmt als wichtiger Hafen des venezianischen Marineimperiums, belegen heute Nobelyachten die Ankerplätze. Die Eclipse ist zwar nicht dabei, vielleicht trinken die Herrschaften ihren Champagner aber auch in einer der einsameren Inselbuchten. Mittelpunkt des Städtchens ist die riesige venezianische Piazza, deren Steinpflaster glänzt, als hätte es ein Putzbataillon die ganze Nacht poliert. In den Straßencafés werden die Stühle zurechtgerückt, und vor der Kathedrale mit dem vierstöckigen Campanile versammelt sich eine Hochzeitsgesellschaft. Hinter dem Fischereihafen zur Seeseite leuchtet hell das Venezianische Arsenal, in dessen oberstem Stockwerk sich eines der ältesten Theater Europas befindet. Es wurde 1612 eröffnet und wird noch heute bespielt. Viel Zeit haben wir leider nicht in Hvar, trotzdem beschließen wir, uns die Stadt noch etwas genauer anzusehen. Abseits der Touristenpfade klettern wir auf steilen Stufengassen aufwärts. Viele Haustüren stehen offen, auf einem wackligen Stuhl sitzt eine alte Dame und stickt, eine Katze putzt sich in der Sonne, eine Ziege meckert. Wäsche hängt zwischen zwei Balkonen. Unser Weg endet an einem Friedhof mit liebevoll gepflegten Gräbern und blumengeschmückten Grabsteinen. Von hier geht der Blick durch die Pinien über die Dächer hinaus aufs Meer. Ganz klar: Der schönste Platz auf Hvar ist für die Toten reserviert. Unser Schiff verlässt die Insel, die zu den zehn schönsten der Welt zählt, gegen 12 Uhr. Nach einem Stopp im Hafen von Vis und einer angenehmen Badepause hat Nenad Mogic zum Gala-Cocktail eingeladen – und löst in einer launigen Ansprache das Rätsel um die linken Socken. Während die Crew türkisfarbene Drinks an die Passagiere verteilt, „beichtet“ der 52-jährige Kapitän, der seine Ausbildung an der Nautischen Universität Split absolvierte, eine angebliche Links- und Rechtsschwäche. Steuer- oder Backbord? Das, so sagt er,


Krka-Nationalpark Šibenik

Trogir

Split

Italien

Zauberhafte Inselwelten und historische Städte

Ausschnitt

K R O AT I E N

Hvar

A Korcˇula

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Fotos: Uschi von Grudzinski, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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kann er sich nur mit I Hilfe eines Tricks merA ken – und lüpft seine Hosenbeine: Er trägt zwei ver0 schieden farbige Socken. Grün für Steuerbord, Rot für Backbord... Nach diesem Geständnis steht einem fröhlichen Gala-Abendessen nichts mehr im Wege. „Der schönste Teil unserer Reise. Wir laden Sie herzlichst ein, auf das Sonnendeck zu kommen“, steht für unseren letzten Tag an Bord im Tagesprogramm. Noch schöner als das, was wir bisher erlebt haben? Kaum vorstellbar! Trotzdem finden wir uns pünktlich um 8.30 Uhr auf dem Sonnendeck ein – und staunen! Hier sieht es ja aus wie in einem norwegischen Fjord! Auf seidenglatter See gleitet unsere französische Schöne zwischen grünen Bergen dahin. Vorbei an Dörfern, die aussehen, als wären sie aus Legosteinen zusammengewürfelt worden, an Inseln, auf denen nur ein Kloster, nur eine Kirche steht. Wir sind in Montenegro, auf dem Weg zur Bucht von Kotor. Nach 20 Kilometern wird es ganz schmal. Ein Lotsenboot begleitet uns durch die Meerenge. Dann sind es nochmal rund zehn Kilometer durch die Bilderbuchlandschaft bis Kotor, einst Schlupfwinkel für Seeräuber und Piraten. Rechts der Stadt fällt ein unvollendeter Hotelbau ins Auge, am Anleger ein hochmodernes verspiegeltes Hafengebäude. In die historische Altstadt tauchen wir erst ein, nachdem wir hinter unserem Guide Dieter das Seetor in der Stadtmauer passiert haben. Der gebürtige Berliner kam der Liebe wegen nach Kotor und kennt sich heute in der Geschichte der Stadt besser aus als so manch Kotoraner. Zuerst besuchen wir die Kathedrale, die dem Heiligen Tryphon gewidmet ist, dem Schutzpatron der Stadt. Schmuckstück des Gotteshauses ist der Hochaltar auf vier Säulen, auf denen im Relief das Leben und Martyrium Tryphons gezeigt wird. Der nächste Weg führt uns zum Meeres-Museum, das mit Schiffsmodellen, nautischen Geräten, Kunstgemälden, Möbeln und traditioneller Kleidung einen umfassenden Einblick in vergangene Jahrhunderte ermöglicht. Während der Stadtführung schauen Jutta und ich immer mal wieder nach oben, dorthin, wo die alte Stadtmauer zu einer Kapelle hinaufführt und weiter zu einer Festung. Keine Frage – da müssen wir rauf. Als die anderen zum Schiff zurückgehen, klettern wir die alten Stufen hinauf, höher und höher, bis zur Marienkirche und noch ein Stück weiter. Der Blick von hier oben ist sensationell. Der Anstieg hat sich gelohnt, auch wenn die Zeit nicht mehr für das Fort reicht. Unser Schiff legt gleich ab, fährt über Nacht zurück nach Dubrovnik. Eine interessante, spannende und fröhliche Kreuzfahrt geht zu Ende. Wir müssen uns auf die Socken machen. Text: Uschi von Grudzinski

Mljet Dubrovnik M O N T E NEGRO

Kotor 100 km

Zwischen der Insel Rab und der Bucht von Kotor liegt Kroatiens „Sunshine-State“ Dalmatien.

MLJET

Sˇ IBENIK

1200 Einwohner, ca. 100 Quadratmeter, zwei Inselorte: Polace und Pomena. Großer Nationalpark mit zwei Salzseen und Klosterinsel. Schönster Sandstrand: Saplunara an der Südspitze. www.np-mljet.hr

46.300 Einwohner. Hafenstadt nahe der Mündung des 72 Kilometer langen Flusses Krka. Beim Stadtbummel müssen 2851 Stufen überwunden werden. Mehr hat keine Stadt in Kroatien. Außerdem: 24 Kirchen, 4 Festungen, 4 Brunnen. www.sibenik-tourism.hr/de

KORCˇULA 16.000 Einwohner, 280 Quadratmeter. Insel-Hauptort: Korcˇula-Stadt, 5660 Einwohner. Wichtigste Sehenswürdigkeit: die Markuskathedrale. Nicht versäumen: eine Aufführung des Säbeltanzes. www.korcula.hr

HVAR 11.000 Einwohner, 297 Quadratkilometer. Weinberge und Lavendelfelder. Hauptstadt Hvar-Stadt, 3780 Einwohner. Kleine Stadtstrände (Kiesel), kristallklares Meer und FKK auf der vorgelagerten Insel Jerolim. Restaurant-Tipp: „Hanibal“ auf der Piazza. www.hvar.hr

VIS 3600 Einwohner, 90 Quadratkilometer. Drei Bergketten, höchster Punkt: Hum, 587 Meter. Hauptort Vis-Stadt (1930 Einwohner). Sehenswert: das Museum mit archäologischen Funden aus fast zwei Jahrtausenden. www.visinfo.org/de

DUBROVNIK 44.000 Einwohner. Die Altstadt lässt sich auf der Stadtmauer umrunden. Ticket: 14 Euro. Buslinien vom Hafen zur Altstadt (Pile Tor): 1A, 1B, 3, 8. Ticket 1,57 Euro (am Kiosk), 1,96 Euro (im Bus). Im Kreuzgang des Franziskanerklosters ist die älteste Apotheke Europas (14. Jh.). Dubrovnik war Drehort für viele Szenen der US-Serie „Game of Thrones“. www.dubrovnik.hr/de

SPLIT 178.000 Einwohner. Gilt als Hauptstadt Dalmatiens. 1700 Jahre Geschichte und modernes Leben. Grüne Oase der Stadt ist die Parklandschaft Marjan. Im Sommer vielfältiges Kulturangebot: Theater, Opern, Konzerte, Schlagerfestivals, oft open air. www.visitsplit.com

KOTOR/MONTENEGRO 5400 Einwohner, seit 1979 UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe. Von hohen Bergen (bis 1894 Meter) geschützt. Man spricht Montenegrinisch. Das ist allerdings die gleiche Sprache wie Kroatisch. www.montenegro.travel

Beste Reisezeit Mai bis Oktober, Tagestemperaturen im Hochsommer um 30 Grad.

WÄHRUNG In Kroatien zahlt man mit Kuna (1 Euro = 7,63 Kuna), in Montenegro mit Euro.

INFOS www.croatia.hr/de

Lesetipp Kroatische Adriaküste, DuMont, 17,99 Euro 2/2016

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In Split sorgt ein Barbecue auf dem Sonnendeck für Abwechslung und Begeisterung bei den Passagieren der La Belle de L’Adriatique. Das Wetter ist super, die Küchencrew hat sich ordentlich ins Zeug gelegt, und die Kellner sorgen dafür, dass kein Glas lange leer bleibt.

Elegant sieht sie aus, „die Schöne“ von der Reederei CroisiMer. Sie darf auch Häfen anlaufen, die großen Kreuzfahrtriesen verwehrt bleiben.

Durchs Bullauge geschaut: Der große Tisch im Speisesaal ist für den Kapitän und seine Crew gedeckt. Die Passagiere sitzen an runden Sechser-Tischen.

Im gemütlichen Salon treffen sich die Passagiere zum Reden, Lesen und Kartenspielen. Der freundliche Barkeeper sorgt für das passende Getränk.

Mit Musik geht alles besser! Der Saxofonist sorgt auf der La Belle de L’Adriatique auch beim Frühstück auf dem Sonnendeck für den guten Ton.

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schiffstest

Mit der Großyacht zu Kroatiens zauberhaften kleinen Inselperlen Familiäre Atmosphäre und französischer Charme auf der La Belle de l’Adriatique. Schiff Die La Belle de L’Adriatique ist eine elegante Großyacht, die hauptsächlich gebaut wurde, um auf dem Adriatischen Meer und entlang der dalmatischen Küste zu fahren. Dank ihrer Kompaktheit und mit nur 2,50 Meter Tiefgang kann sie auch kleine, verträumte Inseln anlaufen, die großen Kreuzfahrtschiffen verwehrt bleiben. Von April bis September startet „die Schöne“ jeweils von Dubrovnik zu einwöchigen Touren durch die kroatische Inselwelt, im Januar und Februar ab Neapel zur Mittelmeer-Kreuzfahrt „Die Schönheiten Italiens“.

Reederei Die elsässische Reederei CroisiMer/CroisiEurope mit Sitz in Straßburg besitzt eine Flotte von 29 Flussschiffen der Prestigeklasse in Europa (Fahrtgebiete Donau, Rhône, Saône, Seine, Po, Elbe, Havel, Oder, Rhein, Mosel, Neckar, Saar, Main, Douro, Guadalquivir, Guadiana, Gironde, Dordogne, Loire und Garonne), zwei Flussschiffen auf dem Mekong, einem Seeschiff und einer Segelyacht. In Deutschland wird die Reederei von Anton Götten Reisen in Saarbrücken vertreten.

Fahrtgebiet Die La Belle de L‘Adriatique wurde für Seekreuzfahrten in der Adria gebaut. In Wintermonaten kreuzt sie aber auch im Mittelmeer (ab/bis Neapel).

in Gelb-Braun-Orange, Fernseher, Telefon, Safe, Fön und Klimaanlage. Es gibt keine Balkonkabinen.

Morgengymnastik auf dem Sonnendeck. Entspannung in zwei Whirlpools auf dem Sonnendeck.

Gastronomie

Bordprogramm

Hübsch eingerichtetes Restaurant auf Deck 2 (Bullaugen), in dem alle Mahlzeiten serviert werden. Elegant eingedeckt, mit weißen Tischdecken und Stoffservietten. Es gibt nur eine Tischzeit und eine Sitzordnung, so arrangiert, dass die Tische jeweils mit einer Nationalität bzw. einer Sprache besetzt sind. Mittags und abends werden DreiGänge-Menüs serviert, ohne Wahlmöglichkeit, beim GalaDinner fünf Gänge. Besonders beliebt: ein Barbecue-Abend auf dem Sonnendeck im Hafen von Split. Leicht französisch orientierte, schmackhafte Küche. Am kroatischen und am dalmatischen Abend zaubert der Küchenchef mit seinen Köchen landestypische Gerichte. Zu allen Mahlzeiten werden Getränke (Bier, Wein, Saft, Wasser etc.) kostenlos ausgeschenkt, Wein aus der Weinkarte gegen Zuzahlung. Es gibt kein spezielles Captain’s Dinner. Der Kapitän isst immer mit seiner Crew im Restaurant. Mit den Passagieren stößt er an beim Captain’s Welcomeund beim Farewell-Cocktail. Für Frühaufsteher stehen 30 Minuten vor dem Frühstück in der Salon-Bar Kaffee, Tee und etwas Gebäck bereit.

Mal wird nachmittags ein Dokumentarfilm gezeigt, z. B. über Kroatien, mal treffen sich die Passagiere zum AperitifSpiel in der Salon-Bar, und mal unterrichtet Romeo interessierte Gäste im Serviettenfalten. Zum Abendprogramm gehört eine Klapa-Vorstellung (dalmatinischer volkstümlicher A-cappella-Gesang), eine nette Crew-Show und Tanzmusik in der Loungebar (mit Tanzfläche). Ein Saxofonist sorgt bei Barbecue und Frühstück auf dem Sonnendeck für den guten Ton. In einer kleinen Bibliothek können Passagiere formlos Bücher in mehreren Sprachen ausleihen, Kinderbetreuung ist möglich.

kabinen

Service

100 Außenkabinen (12 bis 15 Quadratmeter), mit großen Panoramafenstern auf Deck 3 und 4 und Bullaugen auf Deck 1 und 2. Eine behindertengerechte Kabine. Gemütliche Einrichtungen

Gut geschultes Personal, sehr freundlich, sowohl im Restaurant und an den Bars als auch an der Rezeption.

Sport & Wellness Fehlanzeige. Sporadisch leichte

Postkarten, Reiseführer etc. zum Verkauf.

Dresscode Die familiäre, entspannte Atmosphäre zeigt sich auch hier. Die Garderobe kann tagsüber und abends leger, sportlich und praktisch sein. Nur zum Gala-Dinner wird elegante oder festliche Kleidung erwartet. Männer sollten dazu eine Krawatte tragen.

Preisniveau Ab 178 Euro pro Tag. Im Preis enthalten: Vollpension plus, Tischgetränke, Getränke an der Bar (außer der Exklusivkarte), kostenloses WLAN. Pauschalpreis für 1 Woche inkl. Charterflug ab/bis Straßburg ab 1698 Euro.

★★★

Ausflugsangebot In jedem Hafen wird nur ein Landausflug angeboten. Die Ausflüge finden mehrsprachig (Französisch, Englisch, Deutsch) in kleinen, überschaubaren Gruppen statt. Ausflugspreis: zwischen 23 und 64 Euro.

Publikum Auf unserer Reise waren überwiegend Franzosen an Bord (60 Prozent), je 10 Prozent Deutsche, Belgier und Briten. Der Rest international (Kanada, Australien, Italien etc.). Viele Paare, etliche Alleinreisende, wenig Kinder (außerhalb der Ferienzeit). Durchschnittsalter: 60 Jahre.

Shopping In der winzigen Bordboutique stehen hübsche Shirts, Caps, Handtücher, Magnete, Frühstücks-Sets, Badeschuhe,

La Belle dE L’Adriatique Schiff 13,0 Kabinen 6,5 Gastronomie 13,5 Service 13,0 Sport & Wellness 2,0 Bordprogramm 6,0 Ausflugsangebot 6,0 GESAMT Punkte 60,0 Bordsprache: Französisch Bordwährung: Euro Passagiere: 198 Crew: 48 PCR: 4,16 SR: 14,28 Baujahr: 2007/Renovierung 2014 Flagge: Belgien BRZ: 3500 Länge/Breite: 110 m/12 m

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Celebrity Silhouette째 Britische Inseln

Beliebte Anlegestelle f체r Kreuzfahrtschiffe: das malerische Hafenst채dtchen Cobh, Irland.

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Entspannt

zu den Britischen Inseln

AZUR reiste mit der luxuriösen Celebrity Silhouette von Amsterdam über Le Havre zu den Britischen Inseln.

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Einkaufen mit Stil: Das elegante St. Stephen’s Green Shopping Center an der Grafton Street in Dublin, Irland, lässt nicht nur die Herzen von Shopping-Begeisterten höher schlagen.

Die bunt bemalten Boutiquen und Pubs bringen Farbe in die Straßen von St. Peter Port, Guernsey. Ein willkommener Kontrast zum wolkenverhangenen Himmel über der Kanalinsel. Kein alltägliches Vergnügen für die Einwohner von Dunmore-Ost, Irland: Bei Sonnenschein trifft man sich am Strand.

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Celebrity Silhouette째 Britische Inseln

Dunmore-Ost, Irland, l채sst sich gut auf eigene Faust erkunden. Bei Spazierg채ngen ist die Celebrity Silhouette im Hintergrund als Orientierungshilfe immer dabei.

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Celebrity Silhouette째 Britische Inseln

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Belfast Castle am Fuss des Cavehill: W채hrend Einheimische gerade Hochzeit feiern, erkunden Touristen gleichzeitig das imposante Schloss und den pr채chtigen Park.


Wer sich in Glasgow im emsigen Treiben der ebenso belebten wie beliebten Buchanan Street verirrt, kann jederzeit auf die Hilfsbereitschaft der überaus freundlichen Glaswegians zählen.

Eingebettet in die pittoreske Alabasterküste Frankreichs: der zauberhafte Strand von Étretat in der Haute-Normandie. Das Seebad ist von Le Havre aus per Bus bequem erreichbar.

Die Skulpturen „Superlambananas“ in Liverpool sind eine Kreuzung aus Lamm und Banane und wollen auf die Gefahren der Gentechnik hinweisen.

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ir haben Ihnen ein Zimmer mit Blick auf den Kanal reserviert“, verrät der Concierge beim Checkin im Hotel in Amsterdam. Besser kann eine Kreuzfahrt nicht beginnen, denn das Kreuzfahrt-Terminal liegt in Sichtweite des Hotels. Wir werden also die Möglichkeit haben, das Einlaufen der Celebrity Silhouette am nächsten Morgen hautnah zu erleben. Amsterdam macht an diesem sommerlich warmen Abend einen völlig entspannten Eindruck. Das liegt nicht an den zahlreichen Coffeeshops, die nicht in erster Linie Kaffee verkaufen, sondern daran, dass ein fast tropisches Wochenende bevorsteht. Junge Leute haben ihre Boote klargemacht und kurven gut gelaunt durch die Kanäle des „Venedigs des Nordens“. Auf den Booten wird gelacht und gechillt, dazu wird ein Picknick verzehrt und das eine oder andere Gläschen Wein getrunken. Da es uns nicht gelingt, ein eigenes Boot zu chartern, steigen wir bei der Reederei Kooij, einem Unternehmen mit Tradition, für eine abendliche Kanalfahrt zu. Die Reederei wurde 1922 gegründet, das älteste noch im Dienst stehende Boot, die Prinzessin Irene, wurde 1936 gebaut. Die Schiffe sind immer noch in den klassischen Farben Rot und Beige sowie mit dem hellblauen Streifen bemalt – so wie man sie aus Filmen und von Postkarten seit Jahrzehnten kennt. Bei den Kooijs sind schon Prominente wie Sir Winston Churchill, Queen Elizabeth II., Hillary Clinton und Michael Jackson mitgefahren. Wir gleiten am Haus des Bürgermeisters vorbei, erhalten Erklärungen zu den verschiedenen Dachgiebeln, sehen die berühmten sieben baugleichen, in einer Reihe stehenden Brücken und genießen den Ausblick auf den Zentralbahnhof. Eine Grachtenfahrt am Abend – ein Muss in Amsterdam! Am frühen Samstagmorgen, noch vor Sonnenaufgang, ist es so weit: Am Horizont taucht die Silhouette der Silhouette auf. Das Celebrity-Schiff dreht sich um die eigene Achse und gleitet dann fast lautlos zum Terminal. Gespannt verfolgen wir das Anlegemanöver praktisch vom Hotelbett aus. In Abwandlung des Zitats „Harry, fahr schon mal den Wagen vor“ aus dem TVKlassiker „Derrick“ müsste es heute heißen: „Kapitän Emmanouil, fahren Sie schon mal den Kreuzer vor“ – bequemer war ein Transfer aufs Schiff noch nie. Zwar versuchen wir, das Frühstück im Hotel noch zu genießen, aber die Celebrity Silhouette vor dem Fenster des Frühstücksraums wirkt hypnotisch. Wir können es kaum erwarten und beeilen uns, um zum Check-in zu gelangen. Gäbe es Auszeichnungen für das bequemste Check-in, die Crew der Silhouette hätte diesen Preis heute erhalten: Ohne Wartezeit geben wir das Gepäck auf, gehen weiter zum Schalter und stehen nach der

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Sicherheitskontrolle schon wenige Minuten später mit einem Glas Champagner in der Hand auf Deck 5. Besser geht’s nicht. Um 13 Uhr können die Kabinen bezogen werden, uns erwartet auf Deck 6 eine großzügige Balkonkabine. Jetzt kann es losgehen! Das Auslaufen aus dem Hafen ist für 17 Uhr angesagt. Ein holländischer Männerchor verabschiedet die Silhouette mit Volksliedern und dem rührenden Lied „Goodbye my Lover“. Doch der Lover will vorerst nicht aufs weite Meer hinaus, denn man erwartet noch verspätete Passagiere. Nach einer halben Stunde braust ein Taxi direkt zum Pier, einige Gäste verschwinden unter Beifall und Pfiffen der rechtzeitig eingecheckten Passagiere im Schiffsbauch. Das erste Abendessen im SelectDining-Restaurant „Grand Cuvée“ mundet vorzüglich. Zur Vorspeise wählen wir die geröstete Rote Beete mit Sherry-Vinaigrette-Sauce, Feta-Käse, kleinen Tomaten und Rucola. Der folgende Salat besteht aus Karotten, Kreuzkümmel, Avocado und Sonnenblumenkernen an einer Zitronen-Jogurt-Vinaigrette-Sauce. Als Hauptgang genießen wir ein paniertes Kotelett, Stampf aus

Die Kirche St. Cybi’s Church in Holyhead ist echt – ebenso wie der Männerchor, der extra für Kreuzfahrer Konzerte gibt.

Marshmallows und Süßkartoffeln sowie gedämpften Bohnen, alles angerichtet auf einer spritzigen RosinenCidre-Sauce. Wir erleben echte Geschmacksexplosionen und wahre Gaumenfreuden. Zum Abschluss des Tages stimmen uns im großen Theater zwei Sopranistinnen und zwei Tenöre, begleitet vom Live-Orchester, auf das Showprogramm der kommenden 14 Tage ein. Ebenso entspannt wie der Starttag geht die Reise am ersten Seetag weiter: Die See ist spiegelglatt, es ist bereits am Morgen 20 Grad Celsius warm. Das Frühstück auf dem offenen Deck 14 hinter dem OceanviewCafé bietet Entspannung pur. Das Buffet lässt keine Wünsche offen. Um 11 Uhr stellt die Crew vom Aus-


Wer es nicht auf ein Boot schafft, lässt sich entlang den Grachten in Restaurants nieder: Feierabendstimmung in Amsterdam.

am Meer. An diesem Sommertag herrscht Hochbetrieb. „Russen, Franzosen, Amerikaner, Deutsche – alle sind sie heute da“, strahlt der Eisverkäufer, während er ohne Unterbruch seine feinen, hausgemachten Eissorten zu Kugeln formt und in knusprige Waffeln füllt. Gegenüber bietet ein Laden Fischkonserven in bunten Dosen an, daneben präsentiert eine Bäckerei in verführerisch gestalteten Schaufenstern lokale Spezialitäten. Die Ladenstraße führt direkt zum weitläufigen Strand und zur breiten Strandpromenade.

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B

onjour Le Havre“, heißt es am zweiten Tag. Auf dem Weg zu den Britischen Inseln wird erst einmal in Frankreich Halt gemacht. Die Stadt, die seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, wurde im Zweiten Weltkrieg innerhalb von zwei Tagen komplett zerstört. Architekt Auguste Perret wurde nach Kriegsende beauftragt, Wohnraum für 60.000 Menschen zu schaffen und die Stadt mit gesamter Infrastruktur wiederaufzubauen. Da es an Baumaterial fehlte, wurde Schutt zu Beton verarbeitet. Wie bei den anderen Stationen dieser Reise profitieren wir von langen Anlegezeiten. In Le Havre hat die Silhouette bereits am Morgen um 7 Uhr Halt gemacht und legt erst um 21 Uhr wieder ab. Somit steht einem zweiten Ausflug am Nachmittag nichts im Wege: Nach einer 45-minütigen Fahrt treffen wir in Fécamp ein, wo wir die Destillerie des berühmten Benediktiner Likörs besichtigen. Obwohl der Likör nur in homöopathischen Dosen zum Degustieren gereicht wird, geht die Fahrt anschließend noch entspannter weiter Richtung Étretat. Eingebettet zwischen imposanten Felsformationen, der so genannten Alabasterküste, treffen wir hier auf ein herausgeputztes Dorf

flugsbüro die kommenden Stationen vor. Witzig und charmant werden die Destinationen präsentiert – erfreulicherweise werden neben den Ausflügen auch Tipps für Passagiere, die das Land auf eigene Faust erkunden möchten, abgegeben. Gegen Abend stellt sich Kapitän Emmanouil mit seinen Offizieren den Schiffsgästen vor. Sichtlich stolz präsentiert der junge Grieche seine Führungskräfte.

timmungswechsel am dritten Reisetag: Um 7 Uhr erreichen wir St. Peter Port auf der Kanalinsel Guernsey. Es regnet. Damit aber noch nicht genug: Über Nacht ist aus dem opulenten Selbstwahl-Buffet auf Deck 14 eine Art Militärkantine geworden. In langen Schlangen stehen die Passagiere vor den Buffet-Inseln. Das Essen wird ab sofort geschöpft, man darf sich nicht mehr selbst bedienen. Grund für diesen Systemwechsel: Der Norovirus, der bei mehreren Passagieren diagnostiziert wurde, erfordert solche Sicherheitsmaßnahmen – im Interesse der Gäste, wie man uns versichert. Die Attraktivität des Buffet-Restaurants sinkt gegen den Nullpunkt. Auch der Regen drückt auf die Stimmung beim Spaziergang durch St. Peter Port. Die Stadtkirche beim Hafen ist trotzdem sehenswert. Die roten Lämpchen im Innern erinnern an die Westminster Abbey in London. Zu unserer Überraschung kann man hier direkt in der Kirche einen Kaffee trinken. Auch ein Spaziergang entlang der Ladenstraße und bis zum Hauteville-Haus, in dem Victor Hugo („Les Misérables“) von 1856 bis 1870 im Exil lebte, lohnt sich. Leider sind bereits alle Führungen durchs Haus ausgebucht – kein Wunder bei diesem Wetter! Das Sommerwetter ist am nächsten Morgen in Cobh, Irland, zurück. Die Maßnahmen gegen den Norovirus werden hingegen fortgesetzt, und zwar so lange, bis während 72 Stunden kein weiterer Krankheitsfall mehr auftaucht. Wir kennen Cobh von einer früheren Reise. Damals hatten wir das Blarney Castle besucht – der Sage nach soll man nach dem Küssen des Blarney-Steins zeit seines Lebens mit Eloquenz gesegnet sein. Wir möchten es in puncto Eloquenz nicht übertreiben und verzichten deshalb auf einen zweiten Besuch des Castles. Uns hat es heute das Hafenstädtchen Cobh angetan. Farbige Häuser und grelle Blumen prägen das Ortsbild. Bunte Fischerboote liegen im Hafen – ein Paradies für jeden Hobbyfotografen! Wir schlendern durch die engen, steilen Straßen. Bei vielen Häusern sind die Haustüren offen, Einheimische sitzen auf Bänken vor ihren Häusern, einige Hunde sonnen sich auf der warmen Straße. Oben im Städtchen angekommen, lohnt sich ein Besuch der weithin sichtbaren, neugotischen Kathedrale mit dem auffallenden Holz2/2016

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Celebrity Silhouette° Britische Inseln

dach. Verschiedene Kleinbusse und eine Touristenbahn bieten Touren an – willkommene Alternativen zu den teuren Ausflügen der Reederei. Am Abend gönnen wir uns ein Filet Mignon mit gebratenem Gemüse und Trüffel-Parmesan-Steak-Frites im Spezialitätenrestaurant „Tuscan Grill“. Der Service ist perfekt, die Qualität des Essens ist gut, aber der hohe Aufpreis von 45 Dollar pro Person scheint uns nicht gerechtfertigt, da in den übrigen Schiffsrestaurants ohne Zusatzkosten praktisch auf gleichem Niveau gekocht wird.

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ragen Sie mich nicht, wo Dunmore-West liegt, ich habe es auf keiner Karte gefunden, aber wir legen heute in Dunmore-Ost an“, informiert ein Mitarbeiter des Ausflugsbüros. DunmoreOst liegt nur einen Katzensprung von Waterford entfernt. Ausflüge zu der „Mutter aller Burgen“, dem Rock of Cashel, oder in die Stadt Waterford, bekannt für ihre Glasmanufaktur Waterford Crystal, locken. Wir wollen den Tag entspannt angehen, lassen uns von einem Tenderboot ans Ufer überstellen und gelangen nach einem kurzen Spaziergang zum Strand. Ganz Dunmore scheint bei diesem tollen Wetter am Strand zu verweilen. Wir erkennen an den vielen Kindern, die begeistert Sandburgen bauen oder Wasserkanäle in den Sand schaufeln, dass solche Sommertage hier gezählt sind, denn die Kleinen haben alle eine ausgesprochen weiße Haut. Wir entdecken einen drei Kilometer langen, ausgeschilderten Waldspaziergang und wandeln im kühlen Schatten großer Bäume Richtung Schiff. Erkundungstouren zu Fuß, direkt neben der Anlegestelle des Schiffes, können sich lohnen! Es scheint, als könne Petrus den Sommer auf dieser Reise nach Belieben ein- und ausschalten. Am Tag in Holyhead, Wales, ist der Schalter auf „Aus“. 13 Grad Celsius zeigt das Thermometer, Nebel hüllt die Landschaft ein, und erneut ist Tendern angesagt. Alles Punkte, die viele Passagiere davon abhalten, einen Landgang zu unternehmen. Schade, denn an keiner anderen Destination sind wir Kreuzfahrer so willkommen wie hier in Holyhead. Der Bürgermeister steht persönlich am Pier und begrüßt seine Gäste, alle verfügbaren Transportmittel werden mobilisiert, um die verwöhnten Besucher kostenlos in die kleine Stadt zu chauffieren. In der Kirche gibt der Männerchor unentgeltlich zwei Konzerte, und selbst in der Hauptstraße wird extra für die Ankömmlinge musiziert. Einige Besucher rümpfen die Nase. Gewiss, Holyhead ist kein Disneyland, aber der Ort wirkt authentisch und hat durchaus Charme. Entlang der Hauptstraße finden wir kleine Läden, eine Metzgerei und sogar ein Kino. Der Bäckerei Castle Bakery können wir nicht widerstehen und decken uns mit einem Vorrat an „Traditional Welsh Cakes“ ein. Nur 20 Meilen von Holyhead

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entfernt befindet sich die Ortschaft mit einem der längsten Namen der Welt: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch. Den Namen mit 58 Buchstaben soll sich 1888 ein Schuhmacher ausgedacht haben, um den Ort bekannt zu machen. Viele Passagiere auf dieser Kreuzfahrt scheinen EisenbahnFans zu sein, denn die Ausflüge mit der Schmalspurbahn Welsh Highland Railway oder der antiken Victorian Tramway waren im Nu ausgebucht. Die Show am Abend an Bord heißt „Velocity“ und ist erwähnenswert, weil eine Sängerin ausgerechnet während eines Soloauftritts mit Schluckauf zu kämpfen hat und dem Song damit eine ganz spezielle Note verleiht. Dublin empfängt uns mit Sonnenschein – gerade richtig, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Die

Die Passagiere freuen sich: In Liverpool wird der Aufenthalt der Silhouette bis 23 Uhr verlängert.

Silhouette liegt im Hafen, aber doch etwas außerhalb der Stadt. 14 Dollar kostet der von der Reederei organisierte Transfer ins Zentrum. Die Fahrt führt entlang den Docklands, die in den letzten fünf Jahren neu aufgebaut wurden, vorbei am Google-Zentrum und direkt zum Merrion Square. Wir flanieren Richtung Grafton Street, einer abwechslungsreichen Einkaufsstraße mit einem großen Shoppingcenter. Einkaufshäuser wie Marks & Spencer sind hier, dazu HMV mit einem großen Angebot an irischer Musik. Gegen Mittag treten wir den Rückzug an. Ein Shuttle-Bus steht bereit, wir steigen zu, und die Fahrt geht los. An unseren Tickets ist niemand interessiert. Große Augen machen wir, als der Bus an der Silhouette vorbeibraust und erst vor der Veendam der Holland-America Line stoppt. Uns wird einerseits klar, dass wir in den falschen Bus gehüpft sind, und andererseits, dass der Transfer bei dieser Reederei offenbar kostenlos ist. Unser Transferpreis von 14 Dollar erscheint uns jetzt noch überrissener, zumal


Untrennbar mit Dublin verbunden und bei Touristen beliebt: herzzerreißende irische Folksongs, lärmige Pubs und samtschwarzes Guinness-Bier.

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ary hat sich geirrt: Die Sonne ist kurz vor 7 Uhr aufgegangen und rückt Greenock, die kleine schottische Hafenstadt, in ein wunderbares Licht. Im Hafen werden wir mit Klängen eines Dudelsacks begrüßt. Wiederum stehen verschiedene Ausflugsmöglichkeiten zur Verfügung: Glasgow ist in 45 und Edinburgh in 90 Autominuten erreichbar. Wir entscheiden uns für Glasgow und begeben uns in die Obhut der Schottin Jeanne. Unsere Begleiterin auf der Fahrt nach Glasgow fragt als Erstes, was wohl speziell an Glasgow sei. Die Antwort liefert sie gleich nach: die Glasgower oder Glaswegians, wie man die Einwohner hier bezeichnet. Die Glaswegians seien sehr freundlich, während die Edinburgher ein bisschen „hoity toity“ (überheblich) seien. Tatsächlich sind die Glaswegians ausgesprochen freundlich – und, wie fast alles auf dieser Reise, auch sehr entspannt. Kaum bleiben wir an einer Kreuzung stehen, werden wir gefragt, ob wir uns verlaufen hätten – dies sogar direkt vor dem unübersehbaren Hauptbahnhof. Wir starten unseren

in der Stadt eine ganze Stadtrundfahrt für 10 Euro zu haben ist. Am Nachmittag erwartet uns Clauda zur Guinness-Bier-Tour. Clauda ist eine ältere, hagere Dame – sie würde ohne Weiteres als fünftes Golden Girl bei der gleichnamigen amerikanischen TV-Serie durchgehen. Und Clauda ist nicht nur Informationsvermittlerin, sondern auch Unterhalterin. Die Namen der zahlreichen Kirchen sind ihr zwar teilweise entfallen, aber sie meistert die Fahrt trotzdem bravourös. „Schauen Sie links, da kommt gleich ein wunderschöner Park“ – doch anstelle des Parks taucht eine große Baustelle auf. „Schauen Sie nach rechts, links wird gerade irgendetwas gebaut. Was, weiß ich nicht, mir sagt ja keiner mehr was“, versucht sie die Situation zu retten. Die Besichtigung der Guinness-Brauerei, einst größte Bierbrauerei der Welt, erfordert Geduld, denn das Besucherzentrum, welches auf sieben Etagen verteilt ist, erlebt gerade einen Riesenansturm. Etage für Etage kämpfen wir uns nach oben, zuoberst werden wir mit einem Freibier belohnt. Zurück an Bord steht die Show einer lokalen Folklore-Gruppe auf dem Programm. Zum ersten Mal auf dieser Reise ist das Theater bis auf den letzten Platz besetzt. Die Show begeistert mit Standardtänzen, Riverdance und typisch irischer Folkmusik. Dublin zum Zweiten: Die Silhouette bleibt über Nacht im Hafen – die Passagiere schätzen diese Verlängerung, die es erlaubt, einen Abend im Theater zu verbringen, ein Konzert zu besuchen oder einen Abstecher in ein Pub zu wagen. Am zweiten Tag begeben wir uns zu Fuß Richtung Stadt. Wir verlassen das Hafengelände und erreichen die 3Arena, ein 2008 eröffnetes Konzertgebäude, welches das The Point Theatre ablöste, aus dem der European Song Contest (ESC) in den Jahren 1994, 1995 und 1997 übertragen wurde. Von hier aus hatte 1994 Michael Flatley mit „Riverdance“ seinen Siegeszug rund um die Welt angetreten. Hier besteht die Möglichkeit, mit der Straßenbahn für

wenige Cent ins Stadtzentrum zu fahren. Wir marschieren durch die Docklands weiter, kommen an der Bauruine einer Bank, die sich vor einigen Jahren verspekuliert hatte, vorbei und bummeln durch die Henry Street, einer weiteren Shopping-Oase in Dublin. Überraschung beim Frühstück auf dem Weg nach Belfast: Die Buffets sind wieder geöffnet – sechs Tage nach dem Norovirus-Alarm scheint das Schlimmste überstanden zu sein. Entsprechend entspannt fällt das Frühstück auf Deck 14 aus. Die Silhouette trifft heute erst am Mittag in Belfast ein, sie bleibt dafür bis kurz vor Mitternacht im Hafen. Auch diese spezielle Landgangzeit kommt gut an. Man genießt den „freien“ Vormittag und kann danach Belfast bis spät in die Nacht erkunden. Belfast organisiert für seine Kreuzfahrer einen kostenlosen Transfer ins Stadtzentrum. Wir sind jedoch heute mit Mary, einer pensionierten Lehrerin, unterwegs. Kreuz und quer rast sie mit unserer Reisegruppe durch Belfast, macht Halt beim prächtigen Belfast Castle, beim Rathaus, im Botanischen Garten und beim etwas überdimensioniert wirkenden Regierungsgebäude von Nordirland, dem Stormont Castle. Wir erfahren viel über die bewegte Geschichte Belfasts und noch viel mehr über Marys Schulgebäude. Nach dem Niedergang der Tuch- und Schiffsindustrie in den 50er Jahren – hier wurde 1909 die Titanic entworfen und gebaut – hatte Nordirland schwer zu kämpfen. Heute zählt Bombardier Aerospace zu den größten Unternehmen Belfasts. Mary erkundigt sich am Ende der Tour nach unserem nächsten Reiseziel. „Glasgow“, antworten wir artig, worauf die ehemalige Lehrerin mit mitleidiger Miene seufzt: „Ihr Armen, da werdet ihr bestimmt nicht so tolles Wetter haben.“

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Rundgang beim George Square, dem Platz, der nach König George III. benannt wurde. Auf dem Platz befindet sich eine Statue von Königin Victoria, neben dem Platz steht das imposante Rathaus. Ein Shopping-Eldorado eröffnet sich uns entlang der Buckanan Street sowie in der südlich gelegenen Argyle Street und der nördlichen Sauchiehall Street. Hier finden wir auch einen der ältesten Tearooms, das „Willow“. Ab 1896 baute der Architekt Charles Macintosh auf Initiative von Catherine Cranston, Tochter eines Teehändlers und Anhängerin der Abstinenzbewegung, mehrere solcher Lokale. Die Tearooms wurden speziell als Treffpunkte für Frauen gestaltet. Zurück auf dem Schiff steht der Empfang für Repeaters mit den Schiffsoffizieren auf dem Programm. Eine Offizierin gesellt sich zu uns und fragt, wo wir morgen hingehen würden. „Nach Liverpool“, lautet unsere spontane Antwort. War das eine Testfrage oder eine falsche Antwort? Wir wissen es nicht, denn die Dame verschwindet so schnell, wie sie aufgetaucht ist. Auf Deck 15 spielen wir auf echtem Rasen eine Runde Boccia, genießen den Sonnenuntergang und tauchen schließlich in die „Extreme Vegas Show“ ein, die nicht wirklich extrem an die spektakulären Shows von Las Vegas erinnert.

für einige Stunden endlich noch gerecht. Zur Freude der Passagiere verlängert Kapitän Emmanouil den Aufenthalt um sechs Stunden. Die neue Abfahrtzeit von 23 Uhr ermöglicht eine Extrarunde durch die gigantische Shoppinglandschaft Liverpoool One und macht sogar einen Besuch im topmodernen Odeon-Multiplex-Kino möglich. Eine spezielle Überraschung bietet auch das Abendprogramm an Bord: Die Gruppe „Ukebox“ wird angesagt. Sie besteht aus fünf Liverpoolern, die mit Ukulelen und Gesang ein Repertoire von Tom Jones bis zu den aktuellen Hitparaden-Charts zum Besten geben. Das Publikum ist Längere Aufenthalte in Häfen bieten neue Eindrücke: Aussicht von der Celebrity Silhouette kurz vor Mitternacht auf das nächtliche Liverpool.

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uch in Liverpool scheint die Sonne. Beim obligaten Frühstück auf Deck 14 lauert uns Fitar, ein etwas übermotivierter, verkaufstüchtiger Kellner, auf. Er empfiehlt uns mit Nachdruck fürs Abendessen das Spezialitätenrestaurant „Qsine“. Und er möchte wissen, ob es uns im „Tuscan Grille“ gefallen hätte, schließlich hatte er uns diese Reservation vermittelt. Wir lassen ihn wissen, dass der Aufpreis in unseren Augen zu hoch sei, worauf er uns unverzüglich einen Rabatt von 30 Prozent für einen Besuch im „Qsine“ anbietet. Immer noch zu teuer, lassen wir ihn wissen. Fitar wieselt davon, taucht kurz darauf mit einem neuen Angebot an unserem Tisch auf: „Ich gebe Ihnen 50 Prozent Rabatt fürs ‚Qsine‘.“ Wir lehnen dankend ab, staunen aber, dass solche Preisnachlässe offenbar möglich sind, und werden uns beim nächsten Besuch eines Spezialitätenrestaurants daran erinnern. Der Landeplatz der Silhouette befindet sich in Liverpool mitten in der Stadt. Wir verlassen das Schiff, schlendern durch das Terminal, in welchem aus Lautsprechern das Lied „Hello Goodbye“ der Beatles dröhnt. Das Museum der berühmten Pilzköpfe liegt nur einen Steinwurf vom Schiff entfernt. Direkt beim Pier stehen Doppeldeckerbusse für Stadtrundfahrten bereit. Wenige Meter daneben taucht Albert Dock auf, eine Überbauung, die auf das Jahr 1846 zurückgeht. Heute befinden sich im Albert Dock Shops, Restaurants und Museen. Die Hafengegend wurde hübsch renoviert – ein Spaziergang lohnt sich hier allemal. Leider schlägt das Wetter gegen Mittag um, Regen setzt ein, das „englische Wetter“ wird seinem Ruf

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begeistert. Musik wird den Liverpoolern wohl einfach in die Wiege gelegt. Noch später am Abend lädt Cruisedirektor Damian zum Tanzwettbewerb ein. Die Veranstaltung heißt hier nicht „Dance with the Stars“ wie im Fernsehen, sondern „Dance with the Stripes“. Anstelle der Promis tanzen auf dem Schiff die Offiziere mit den Gästen um die Wette. Nach neun aufeinander folgenden Tagen mit Landgängen folgen zwei Seetage. Die Crew um Cruisedirektor Damian legt sich mächtig ins Zeug und stellt für beide Tage ein attraktives Programm zusammen. Wir nehmen am Kapitäns-Talk teil: Kapitän Emmanouil erklärt, dass die ab Wasseroberfläche 67 Meter hohe und nur 8,6 Meter unter die Wasseroberfläche reichende Silhouette nicht kippt, weil der Schwerpunkt des Schiffes im unteren Bereich, nämlich unter der Rezeption auf Deck 2, liegt. Er empfiehlt, den Ort nicht aufzusuchen, weil man den Schwerpunkt nicht sehen kann. Weiter lässt er verlauten, dass unser Kreuzer drei Mal den Atlantik überqueren könnte, ohne einmal tanken zu müssen. Der Kapitän lobt seine Crew und rühmt die Zusammenarbeit der Menschen aus 80 Ländern. Tatsächlich haben auch wir den Eindruck, dass die Crew entspannt, freundlich und aufmerksam ist. Sowohl die Kellner wie auch die im


Glasgow Belfast 0

IRLAND

Dublin

Liverpool

100 km

Britisches Inselhopping ab Amsterdam

No rds ee

Holyhead Waterford Cobh

GROSSB R I TA N N I E N

Amsterdam NIEDERLANDE

Die Route ab Amsterdam über Frankreich nach Irland, Nordirland, Wales, Schottland und England bietet ausgesprochen viel Abwechslung!

Amsterdam, Niederlande Atlan ti k FRANKREICH

Fotos: Jean-Hugues Lüthi, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

St. Peter Port Guernsey

Le Havre

Hotelbereich tätigen Angestellten scheinen ein feines Gespür dafür zu haben, wann eine Konversation gewünscht und angebracht und wann sie fehl am Platz ist. Auch der Umgang unter den Angestellten scheint, soweit wir es beobachten können, locker und kollegial zu sein. Vorbei sind offenbar die Zeiten, als Vorgesetzte ihre Mitarbeitenden mit Argusaugen beobachteten und ständig maßregelten. Nach dem Talk lädt der Magier Justino zu einer Zaubershow ins Theater. Gleichzeitig werden auf dem Schiff Tanz- und Hula-Hoop-Kurse sowie Wettbewerbe, Quiz-Veranstaltungen und Bingo-Spiele angeboten. Dazu gibt es Musikdarbietungen für jeden Geschmack. Selbstverständlich steht auch der riesige Wellness-Bereich zur Verfügung. Wer bereits mit dem Abbau des in den letzten Tagen zugelegten Hüftgolds starten will, findet dazu ein passendes Sportgerät im Fitnessstudio. Die beiden Seetage bieten auch Gelegenheit, das „weltweit größte Filmangebot auf See“ zu testen. Eine beachtliche Anzahl aktueller Kinofilme kann kostenlos in der Kabine abgerufen werden. Einige Filme sind sogar in deutscher Sprache verfügbar. Eine größere Filmauswahl steht gegen eine Gebühr von 12 Dollar pro Film zur Verfügung. Am zweiten Seetag meldet sich auch die Sonne zurück und beschert Sonnenhungrigen ein weiteres Sonnenbad. Ideale Voraussetzungen auch für das Wasservolleyballspiel der Offiziere gegen die Gäste. Die Offiziere spielen standesgemäß in weißen Uniform-Hemden. Ein tolles Spektakel. Und ein gutes Beispiel dafür, dass man Poolspiele auch mit Stil durchführen kann, ohne Schlüpfrigkeiten und ohne sich auf Kosten Einzelner lustig zu machen. Die griechische Reeder-Familie Chandris ist 1989 mit dem ersten Celebrity-Kreuzer und mit dem Anspruch, außergewöhnlichen Service und überragende Qualität auf See anzubieten, angetreten. Obwohl Familie Chandris ihr Unternehmen längst dem weltweit zweitgrößten Kreuzfahrt-Konzern, Caribbean Cruises Ltd., verkauft hat, bieten die CelebritySchiffe in ihrer Klasse bis zum heutigen Tag in puncto Service und Qualität tatsächlich einen spürbaren Mehrwert – sie sind ihrer Konkurrenz quasi eine Schiffslänge voraus. Text: Roger Lehmann

810.000 Einwohner. Sehenswürdigkeiten: Anne-Frank-Haus, Heineken Bierbrauerei. Tipp: Grachtenfahrt am Abend. Souvenirs: Tulpenzwiebeln für den eigenen Garten, Käse.

Le Havre, Frankreich 174.000 Einwohner. Größter Außenhandels- und Containerverkehrshafen Frankreichs und viertgrößter Hafen Nordeuropas. Sehenswürdigkeiten: Stadtkern (seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe). Tipps: Ausflüge in die nähere Umgebung, wie z. B. zum Seebad Étretat oder ins Städtchen Fécamp mit Besichtigung der Schnapsbrennerei Bénédictine.

St. Peter Port, Guernsey 16.500 Einwohner. St. Peter Port ist die Hauptstadt von Guernsey. Sehenswürdigkeiten: Das Castle Cornet ist vom Hafen in knapp 30 Minuten zu Fuß erreichbar. Im Hauteville-Haus hat der Schriftsteller Victor Hugo 14 Jahre im Exil gelebt.

CoBH (CoRK), Irland 120.000 Einwohner. Cobh ist die zweitgrößte Stadt Irlands. Sehenswürdigkeiten: English Market. Markthalle mit einer Fülle von einheimischen (Blutwurst und Kutteln) und exotischen Leckereien. Tipp: Rundfahrt im Doppeldeckerbus.

Waterford, Irland 47.000 Einwohner. Sehenswürdigkeiten: Mount Congreve House and Gardens (einzigartige Gartenanlage am Stadtrand von Waterford). Tipp: Epic Tour of the Viking Triangle – 45-minütige Tour durch historische Gebäude inkl. Überblick über die irische Geschichte. Schiffsanlegestelle ist Dunmore-Ost: abwechslungsreiche Spaziermöglichkeiten.

Holyhead, Wales 11.300 Einwohner. Authentisches

walisisches Städtchen. Sehenswürdigkeiten: St. Cybi’s Church, Ffestiniog Railway (älteste Schmalspurbahn der Welt). Souvenirs: Traditional Welsh Cakes aus der Castle Bakery.

Dublin, Irland 500.000 Einwohner. Hauptstadt der Republik Irland. Sehenswürdigkeiten: Saint Patrick’s-Kathedrale, National Museum, Bierbrauerei Guinness. Tipp: Stadt auf eigene Faust entdecken (Stadtrundfahrt vor Ort buchen). Shoppen in der Grafton und in der Henry Street. Souvenirs: CDs mit irischer Folkmusik.

Belfast, Nordirland 281.000 Einwohner. Hauptstadt Nordirlands. Sehenswürdigkeiten: SS Nomadic, das Tenderboot für Titanic-Passagiere der 1. und 2. Klasse – das letzte Schiff der berühmten White Star Line, Rathaus, Grand Opera House, Botanischer Garten, Parlamentsgebäude, Titanic-Museum.

Glasgow, Schottland 600.000 Einwohner. Größte Stadt Schottlands und drittgrößte Stadt des Vereinigten Königreichs. Sehenswürdigkeiten: The Riverside Museum of Transport and Travel (Geschichte des Transportwesens ab dem 18. Jahrhundert), Buchanan Street (die Shopping-Meile). Tipp: freier Eintritt in alle städtischen Museen. Souvenirs: T-Shirts, schottische Bekleidung (Kilt).

Liverpool, England 474.000 Einwohner. Stadt des Fußballs (FC Everton und FC Liverpool) und Wiege der Beatles. Sehenswürdigkeiten: Liverpool Football Club Stadium (geführte Touren), Albert Dock mit Shops, Bars und Restaurants, Radio City Tower, Beatles-Museum. Tipp: Begeben Sie sich mit der „Magical Mystery Tour“ auf die Spuren der Beatles (täglich 10.30 Uhr). Souvenirs: alles rund um den Fußball und die Beatles. 2/2016

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Die bunte Poollandschaft der Silhouette ist ein echter Hingucker. Die Lichtshow lässt Deck 14 in verschiedensten Farbkombinationen erscheinen. Dieser optische Genuss steht leider in Konkurrenz zu den gleichzeitig angebotenen kulinarischen Genüssen.

Der Lawn Club mit echtem Rasen und die kostenpflichtigen Cabanas auf Deck 15 laden zum Verweilen ein.

Das Hightech-Theater fasst 1115 Zuschauer und bietet jeden Abend eine Show: Konzerte, Musical-Shows sowie Komiker und Zauberer lassen keine Langeweile aufkommen.

Die geräumigen Kabinen der Silhouette sind clever konzipiert, perfekt isoliert und technisch auf dem neuesten Stand. Im Bild: Balkonkabine.

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Das Hauptrestauant „Grand Cuvée“ bietet eine große Auswahl an exquisiten Gerichten (feste und freie Essenszeiten).


schiffstest

Moderne Eleganz, viel Komfort und exquisite Restaurants Die CelebRity Silhouette bietet dem anspruchsvollen Gast Luxus und höchsten Service. Schiff In dem 2011 gebauten, modernen Solstice-Klasse-Schiff der Celebrity-Flotte liegt die Klasse in vielen scheinbar unscheinbaren Details. Sie überzeugt mit einem eleganten Interieur sowie weitläufigen öffentlichen Bereichen. Einzigartig: Rückzugsorte wie der Lawn Club auf Deck 15 mit speziellen Cabanas (gegen Aufpreis) und echtem Rasen für ein Picknick oder Boccia-Spiel. Hochwertige Spezialitätenrestaurants und persönlicher Service. Bordwährung: Dollar.

Reederei Celebrity Cruises wurde 1989 von der griechischen Reederei Chandris gegründet. 1997 wurde diese von der amerikanischen Royal Caribbean Cruise Line (RCL) übernommen. Die Celebrity Silhouette ist eines von fünf Schiffen der Solstice-Klasse, welche von der Meyer Werft in Papenburg zwischen 2008 und 2012 gebaut wurden. Neben der Solstice-Klasse gehört auch die Millennium-Klasse mit vier weiteren Luxuslinern zu Celebrity Cruises. Die Schiffe der Millennium-Klasse wurden in den Jahren 2000 bis 2002 in der Werft Chantiers de l’Atlantique in Frankreich gebaut. Das erste Schiff dieser Klasse war gleichzeitig auch das erste Kreuzfahrtschiff mit Gasturbinen. Zur CelebrityFlotte gehört schließlich noch das Expeditionsschiff Xpedition. Die ehemaligen Celebrity-Schiffe der Century-Klasse, die Galaxy sowie die Mercury, sind heute als die Mein Schiff 1 und 2 für TUI Cruises auf den Meeren unterwegs.

(18 m2), 70 Außenkabinen (18 m2), 143 Innenkabinen (17 m2), mit Buchenholz-Schränken, Flachbildschirm-TV mit interaktivem Bordprogramm, Minibar (gegen Gebühr). Geräumiges Bad mit Dusche, Toilettenartikel, ausreichend Ablagen und Schubladen. Regulierbare Klimaanlage, WLAN (z. B. 0,79 Dollar/Min., 59 Dollar/90 Min.).

Gastronomie 12 Restaurants. Inklusive: Hauptrestaurant „Gran Cuvée“ mit mehrgängigen Menüs zur Auswahl (zwei Essenszeiten sowie freie Zeitwahl), „Buffet OceanView“, Aqua Spa Café und „The Porch“ (Frühstück und Lunch). „Mast Grill“ (bis 18 Uhr Burger, Hotdogs, Pommes). Gegen Aufpreis (45 Dollar): „Tuscan Grille“ (Steaks), „Qsine“ (innovativ und international), „Murano“(franz./ital.), „Lawn Grill“. Bistro on Five, Café al Bacio, Gelateria. Das „Blu“Spezialitätenrestaurant steht den Gästen der Aqua-Klasse zur Verfügung. Pub „Michael’s Club“ mit einer Auswahl an internationalen Biersorten. Getränkepakete: Soda ab 9 Dollar pro Tag. 3 Flaschen Wein (Classic-Paket): 126 Dollar. Verschiedene Bars, u. a. die „World Class Bar“ sowie die extravagante „Martini-Bar“ mit der berühmten Eis-Theke.

Service Höchst aufmerksam, freundlich und offen für kleine Gespräche am Rande. International, teils mit Deutschkenntnissen im Service. Trinkgeld: 12,95 Euro, AquaKlasse 13,45 Euro und Suiten 16,45 Dollar/Tag/Person.

Fahrtgebiet

Sport & Wellness

Europa, Transatlantik, Karibik.

Hochmodernes Fitness-Studio mit Panoramablick am Bug. Friseur, Beauty-Salon, Spa mit Akupunktur, Massagen (alle

kabinen 1443, davon 1030 mit Balkon

eher teuer). Sehr beliebt: Aroma Stone-Massage (165 Dollar/ 75 Min.), Persian Garden. Joggingbahn mit Aussicht auf Deck 14, zahlreiche Sprudelbäder, Sportplatz für Basketball- und Fußballspiele.

Bordprogramm Shows mit den bordeigenen „Celebrity Singers and Dancers“, internationale Gaststars, LiveMusik, Pool-Party, Workshops (teils kostenpflichtig), Theater, Casino, Filmvorführungen in Kinoqualität, Night Club Qsar, Internet-Café iLounge. Interaktive Shows im großen Foyer. Das motivierte Team des Kreuzfahrtdirektors bietet speziell an Seetagen ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm: Spiel und Spaß mit Stil für Jung und Alt!

Abende mit Cocktail-, respektive Abendkleid für die Dame sowie Anzug und Krawatte für den Herrn. Der Dresscode wird auf dem Celebrity-Luxusliner mehrheitlich eingehalten und verleiht dem Schiff an formalen Abenden ein stimmig-festliches Ambiente.

Kinder Altersgerechte, englischsprachige Betreuung im X-Club. Achtung: Der Besuch des Night Clubs und der Lounges an Bord ab 23 Uhr ist laut US-Gesetz erst ab 21 Jahren gestattet – ein wahrer Partykiller.

Preisniveau Ab 90 Euro pro Tag.

★★★★

Ausflugsangebot Vielfältige Angebote an Sightseeing-Busfahrten, Sport und Aktivtouren oder Exklusiv-Exkursionen mit begrenzter Gästezahl. Je nach Destination können vor Ort Ausflüge günstiger gebucht werden – allerdings mit dem Risiko, dass bei einem Zwischenfall und verspäteter Rückkehr das Schiff bereits Kurs auf den nächsten Hafen genommen hat.

Publikum International, aufgeschlossen und entspannt. Durchschnittsalter: zwischen 48 und 55 Jahre.

Shopping Zahlreiche Boutiquen und Shops auf Deck 4 und in der Galleria auf Deck 5 mit Designer-Kleidung, Kosmetik, Souvenirs, Uhren und Schmuck. Speziell: Pool-Kiosk.

Dresscode Sportlich-leger tagsüber, abends zwanglos. Je nach KreuzfahrtDauer zwei oder mehr formale

CELEBRITY SILHOUETTE Schiff 16,0 Kabinen 8,0 Gastronomie 18,0 Service 16,0 Sport & Wellness 9,0 Bordprogramm 9,0 Ausflugsangebot 8,0 GESAMT Punkte 84,0 Bordsprache: Englisch Bordwährung: Dollar Passagiere: 2886 Crew: 1255 PCR: 2,3 SR: 29,55 Baujahr: 2011 Flagge: Malta BRZ: 122.400 Länge/Breite: 319 m/37 m

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Tanz

um den

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Vulkan

Auf einer zehnt채gigen Island-Umrundung erleben die G채ste der komfortablen Ocean Diamond den Facettenreichtum der Insel aus Feuer und Eis.

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Schlichte, bunte Häuser bringen auf Island Farbe ins Spiel. Die Kirchen dagegen wirken oftmals wie aus der Kulisse eines ScienceFiction-Films.

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Abstrakte Eisskulpturen aus der Gletscherlagune Jökulsárlón zieren den schwarzen Strand an der Küste. 2/2016


Wenn die Ocean Diamond zu später Stunde den Vogelfelsen Látrabjarg passiert, ist es immer noch taghell. Auf dem windgeschützten Sonnendeck gehen die Gäste baden, genießen die Aussicht und manchmal sogar ein BarbecueBuffet.

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Ocean Diamond° Island

Mitten im Juni lässt schon der Weihnachtsmann grüßen.

Spektakuläre Wasserfälle wie der Dynjandi zählen zu den Natur-Highlights der Island-Umrundung.

Anlandungen an schwierigen Stellen und Vogelbeobachtungen sind mit den bordeigenen Zodiacs kein Problem.

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Eine kleine Kirche erinnert an das Leben der Einwohner auf Flatey. Heute kommen nur noch Urlauber auf die flache Insel.

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H

festem Boden unter den Füßen wirken die Wolken, eute gleicht der Swimmingdie im Flugzeug noch wie Zuckerwatte aussahen, pool eher einem Wellenbad. nun düster und bedrohlich. Zwischen Keflavík und Obwohl sich die Ocean Diader rund 50 Kilometer entfernten Hauptstadt Reykmond nie weit von der Küsjavík erstreckt sich eine dunkelbraune, völlig fremd te entfernt, macht sich der wirkende Einöde. Eine einzige kerzengerade Straße Seegang an Deck deutlich zieht sich durch scheinbar ewig weite, flache Vulkanbemerkbar. Mit einer Dose geröllfelder. Als der Bus nach einer knappen Stunde „Gull“-Bier in der Hand lasse die ersten Häuser erreicht hat, bekommen wir erstich mich im lauwarmen Wasser von einer Ecke in mals Menschen zu Gesicht, die allerdings etwas merkdie andere treiben, während mir die Sonne ins Gewürdig aussehen. So wie sie in ihren engen, gelben sicht scheint. Ein perfektes Urlaubsmotiv. Dass ich Ganzkörperkostümen an einer kleinen Kreuzung auf den Pool bei diesem Traumwetter fast für mich ganz der Stelle hüpfen, erinnern sie an Teletubbies. Fröhallein habe, hat wohl zwei Gründe. Erstens befindet lich strecken sie uns Schilder mit den Worten „Secret sich die Ocean Diamond nicht etwa auf einer idylliSolstice“ entgegen. Was das wohl bedeutet? Keiner schen Sommerroute durchs Mittelmeer, sondern nur im Bus hat auch nur den leisesten Schimmer. Skurknapp südlich vom Polarkreis im Nordwesten Islands. riler hätte unsere Ankunft nicht sein können. Trotz der grellen Sonne sind die Temperaturen fast Von der Straße aus sieht Reykjavík nicht besonim negativen Bereich und der Fahrtwind eisig. Ein ders spannend aus. Die vielen bunten Häuserdächer, bisschen habe ich schon Angst davor, das beheizte die das Stadtbild sonst so bunt machen, kommen bei Schwimmbecken zu verlassen. Zweitens ist es nicht Regenwetter nicht stark zur Geltung. Auf direktem etwa später Nachmittag, sondern nach Mitternacht. Weg steuern wir den Hafen an, wo die Ocean Diamond Im Juni verschwindet die Sonne hier – wenn überbereits auf uns wartet. Das Äußere unser Gastgebehaupt – nur für wenige Stunden. Ein nächtlicher Barin kann man heute als gut getarnt bezeichnen, denn degang in der Mittsommerzeit – dieser Punkt ist nun der dunkelblaue Rumpf hat fast den gleichen satten abgehakt auf meiner Must-Do-Liste für die zehntägiFarbton wie das klare Wasser hier im Hafen. Und ge Island-Umrundung an Bord der Ocean Diamond. der weiße, stämmige Rumpf geht in dem nebligen Einige Tage zuvor betrete ich im nicht weniger Nichts fast unter. Auffällig sind allerdings die zwei sommerlichen Hamburg den Flieger von Icelandair. breiten, dreieckigen Säulen mit Schornsteinen an der Dabei sind die heißen Temperaturen im Juni wirkSpitze, zwischen denen sich ein tief gelegenes, weitlich das Einzige, das ich etwas ungern hinter mir läufiges Sonnendeck versteckt. Das alles sieht robust, lasse. Meine Vorfreude auf die bevorstehende Reiaber einladend aus, und dieser Eindruck bestätigt se ist groß und wird noch größer beim Betrachten sich auch im Inneren des Schiffs. Schon der helle des Sicherheitsvideos. Ein Wasserfall rauscht vor Empfangsraum mit kleiner Sitzinsel, Rezeption und sich hin, bevor darüber langsam eine animierte NotAusflugsbüro wirkt großzügig und sympathisch. fallrutsche eingeblendet wird. Grün leuchtend zieAuch sonst bestimmen warme Farbtöne das Interihen wirre Nordlichter über den Sternenhimmel, geeur und sorgen für die notwendige Gemütlichkeit ben sich nach und nach allerdings als Sitzplan mit innerhalb des schlichten Designs und Schnitts eines Notausgängen zu erkennen. Island kenne ich bisher Expeditionsschiffs. Perfekt zu diesem Stil passt nur von Bildern als die dramatisch-schöne Insel aus ebenfalls meine Kabine. Große Fenster lassen den Feuer und Eis. Ein raues, weitläufiges Naturparadies, durchschnittlich geräumigen Raum heller und dessen kontrastreiche Facetten still danach schreifreundlicher erscheinen. en, entdeckt zu werden. Rechts und links von dem Wie schade, dass heute Wenn Schwefeldampf an die Oberfläche kommt, Doppelbett bleibt noch von oben nur eine dicke halten die Besucher ihre Nase zu. Platz für zwei schmale Wolkendecke zu sehen ist. Gänge, die zu einer kleiDiese wird in der Ferne nen Schreibtischzeile sojedoch durchbrochen von wie zum gekachelten Baeinem gigantischen Gletdezimmer führen. Dieses scherberg, dessen scharfe verfügt über eine Toilette Kanten die weißen Schwaund eine Badewanne mit den zu zerschneiden scheiDusche. Teppiche, Vornen. Er zeigt uns: Wir sind hänge, Bettwäsche und angekommen. auch die Bilder sind in Unten ist es dunkel. Mit

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Ocean Diamond° Island

Amerikaner. Daher werden Vorträge wie die Sicherheitseinweisung für Zodiacfahrten am Nachmittag zweisprachig gehalten. Das ist nett gemeint, aber die meisten deutschen Passagiere sind dem Englischen ohnehin mächtig und eher gelangweilt von den doppelten Informationen. Nach 45 Minuten dürfen wir uns endlich die Schwimmweste überziehen und am kleinen Pier von Stykkishólmur in die kleinen Gummi-Motorboote steigen. Unsere erste Vogelbeobachtungs-Fahrt führt zu den winzigen, vorgelagerten Inselchen. Bis auf wenige Meter kommen wir heran an die vielen Seevögel, darunter auch einige Kormorane, und Schafe, bei denen man sich fragen muss, wie sie es überhaupt hierher geschafft haben. Leider glänzen die Papageientaucher heute durch Abwesenheit.

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üde falle ich am späten Abend ins Bett. Blöd nur, dass es in meiner Kabine immer noch taghell ist. Zwar sind die Vorhänge geschlossen, aber das Sonnenlicht, das einfach nicht weniger werden will, bahnt sich seinen Weg darunter hindurch und fällt direkt in mein Gesicht. Was nun? Mein Körper sagt: „Liegen bleiben! Bitte!“ Aber da spielt der Kopf nicht mit. Wenn die Nacht buchstäblich zum Tag wird, braucht es etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. An Bord der Ocean Diamond gibt es natürlich genug Plätze, an denen man sich die späten Stunden um die Ohren schlagen kann. Am schönsten und besten dafür geeignet ist die Observation Lounge auf Deck 7. Hinter einer großen Glasfront in Fahrtrichtung sitzen immer einige Nachtschwärmer, die in ihren Büchern lesen, sich einen letzten Drink gönnen oder einfach nur mit geschlossenen Augen die warme Mitternachtssonne genießen. Ein drehbarer, hüfthoher Globus in der Mitte verleiht der einzigartigen Atmosphäre zu dieser Uhrzeit einen besonderen Entdecker-Charakter. Noch nach Mitternacht passieren wir heute den gigantischen, kraterförmigen Vogelfelsen Látrabjarg, dessen tausende von Bewohnern von der Ferne aussehen wie winzige Staubkörner, die von Sonnenstrahlen erfasst werden. Kurz vorm Einschlafen in einem der bequemen Sessel der Observation Lounge finde ich dann doch noch den Weg in meine Kabine. Am nächsten Morgen wache ich auf in einem abgelegenen Paradies. In der kleinen Siedlung Ísafjördur leben rund 2000 Einwohner direkt an einem blauen Fjord, umrandet von 800 bis 900 Meter hohen Bergketten. Einige Gipfel sind regelrecht plattgedrückt und bilden eine nahezu waagrechte Horizontlinie. Die Formationen daneben ragen dagegen spitz in die Höhe und erinnern mit ihren schrägen Hängen sehr an Toblerone-Tafeln. Hier kann

rot-orangenen Farbtönen gehalten und verleihen meinem schwimmenden Zuhause einen geschmackvollen, modernen Charakter. Noch zufriedener mit ihrer Unterkunft dürften allerdings die Besitzer der Balkon-Suiten auf dem obersten Deck 7 sein. Diese sind noch wesentlich großzügiger geschnitten und besitzen, wie der Name schon verrät, einen Balkon. Allerdings mit kaum vergleichbaren Ausmaßen. Wirklich mühelos finden unter freiem Himmel zwei Liegestühle und ein Balkontisch mit Stuhl Platz. Mehr Raum auf einem Expedtionsschiff geht nicht. Nur schade, dass das Wetter heute nicht zum Sonnenbaden einlädt. Am nächsten Tag sieht das schon anders aus. Die Wolken haben sich komplett verzogen, und strahlender Sonnenschein malt die Westküste Islands, die gestern noch so trist gewirkt hat, bunt an. Für uns geht es in den kommenden zehn Tagen einmal rund um die Insel, wir befinden uns praktisch auf dem maritimen Gegenstück zur berühmten Ringstraße an Land. Die Perspektive von außen nach innen ist spannend. Mal endet die Insel abrupt mit steilen, kantigen Klippen, mal passieren wir flache, weitläufige Strände. Zum ersten Mal legen wir am späten Vormittag in Stykkishólmur an. Der kleine Ort liegt im Norden der Snæfellsnes-Halbinsel und ist ein perfekter Ausgangspunkt, um das Naturschutzgebiet zu erkunden. Auf der Busfahrt entlang der Nordküste wird mir zum ersten Mal klar, warum Island auch als die Blaue Insel bezeichnet wird. Es ist wohl das besondere Licht im Norden, das das Meer strahlend blau wirken lässt, noch intensiver als der Himmel an solch einem wundervollen Tag. Sogar die kleinen Bäche und Wasserfälle, die sich in die Bergketten auf der linken Seite schneiden, stechen direkt ins Auge und bringen Farbe ins Spiel. Ebenso wie die satt grünen Wiesen, die wir passieren. Von einem Moment auf den anderen verändert sich dann die Landschaft, und wir durchqueren ein 4000 Jahre altes Lavafeld. Tiefschwarze, spitze Steine ragen aus dem Boden wie Grabsteine. Kurz danach machen wir einen kleinen Spaziergang entlang den Steilküsten, in denen unzählige nistende Seevögel ihr Gleichgewicht unter Beweis stellen. Auf der 90 Kilometer langen Fahrt bis zur Spitze der Halbinsel wird es nicht langweilig. Am westlichen Ende liegt der 1500 Meter hohe, immer noch aktive Zentralvulkan, der von einer riesigen Gletschermasse bedeckt ist. Seine Berühmtheit hat der Snæfellsjökull allerdings hauptsächlich niemand anderem als Jules Verne zu verdanken. Hier soll er gewesen sein, der Einstieg auf der Reise zum Mittelpunkt der Erde. Unter den hauptsächlich deutschsprachigen Gästen der Ocean Diamond befinden sich auch einige

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man sich bildhaft vorstellen, wie sich die Gletscher während der letzten Eiszeit ihren Weg durch das Gestein gegraben haben. Und auch, wie isoliert die Bewohner hier sein müssen, gerade im Winter. Noch jetzt im milden Juni entdecke ich die letzten Schneeflecken direkt am Wasser. Etwas höher begrenzen hohe Schneewände die Straßen. Immerhin führt ein kerzengerader Tunnel durch das Gestein. Dieser ist allerdings einspurig, und Autos, die unserem Bus entgegenkommen, müssen in kleine Wartebuchten ausweichen. Nach der Durchquerung des Tunnels müssen wir dann doch noch einige steile Serpentinen überwinden, um die andere Seite der Bergkette zu erreichen. Im benachbarten Tal liegt nämlich der Hrafnseyri-Hof, bekannt als Geburtsort von Jón Sigurdsson, der sich im 19. Jahrhundert für die Selbständigkeit Islands eingesetzt hat. Hätten wir Hrafnseyri drei Tage später besucht, dann pünktlich zum Geburtstag des Nationalhelden und zum landesweiten Nationalfeiertag. Allein die mit Moos und Gras bedeckten Dächer der drei kleinen Häuser sind ein Blickfang. Diese Baumethode hat Tradition, denn zu Zeiten der Wikinger gab es auf der Vulkaninsel natürlich kein Holz. Lediglich die wohlhabenden Einwohner konnten mit der Zeit etwas von dem wertvollen Treibholz ergattern, das vor die Küsten gespült wurde.

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oft Expedition, so nennt sich das Konzept des Veranstalters Iceland ProCruises, mit dem wir unterwegs sind. Diese Bezeichnung trifft es gut, vor allem was die Landausflüge angeht. Zu entdecken gibt es viel Spektakuläres auf Island, wie an diesem Nachmittag den Dynjandi-Wasserfall, der sich über mehrere gewaltige Stufen erstreckt. An anderen Tagen werden auch kleine Wanderungen oder spezielle Programme wie Meeresangeln angeboten. Im Regelfall erreichen wir jedoch alle Sehenswürdigkeiten und Naturspektakel bequem mit dem Bus. Ausgestattet sind wir mit einem Lunchpaket, sodass wir auch Ganztags-Touren ohne Probleme meistern können. Jeden Mittag gibt es daher ein etwas trockenes Baguette, Obst, Marmorkuchen und eine Cola. Vielfältig ist das nicht. An Bord hat das Gastronomie-Angebot jedoch eine andere Qualität. Die seltenen Mittagsbuffets bestechen durch eine große Auswahl an schmackhaften internationalen Gerichten, und beim Dinner erwartet die Gäste eine Karte mit drei Gängen. Meist kann beim Hauptgang zwischen

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Der erste Siedler der SnæfellsnesHalbinsel Bárður hatte Trollblut in seinen Adern. Heute sitzt er im Snæfellsjökull und wird von einer Skulptur an der Küste verkörpert.

einem Fleisch-, einem Fischund einem vegetarischen Gericht entschieden werden. Dabei sorgen sowohl der elegante große Speisesaal als auch ein etwas helleres, intimeres Restaurant ein Deck höher für das passende Flair. Auf dem Weg nach Akureyri verwandelt sich zusätzlich das große Sonnendeck in ein Open-Air-Grillrestaurant. Die Gäste laden sich am Buffet die Teller voll mit gutem Fleisch, Würstchen und leckeren Salaten und Gemüse. Kalt ist es hier draußen, aber die tiefe Lage des Decks zwischen den zwei breiten Schornsteinsäulen schützt zumindest weitestgehend vor dem eisigen Fahrtwind. Akureyri im Norden Islands ist die viertgrößte Stadt der Insel, nach der Hauptstadt Reykjavík und deren Vororten Kópavogur und Hafnarfjörður. 18.000 Einwohner leben in dem gemütlichen Ort. Von Ruhe ist an diesem Abend vor dem beliebten Café Amour direkt im Zentrum der City nichts zu spüren. Bei einem „Gull“ lernen wir den inoffiziellen Volkssport der Isländer kennen. Aus Richtung der belebten Einkaufsstraße dröhnt ohrenbetäubender Motorensound. Ist das ein Mercedes AMG oder sogar ein Lamborghini? Weder noch. Um die Ecke biegen drei baugleiche Mitsubishi Colts, schätzungsweise Baujahr 1990. Ein weißer, ein blauer und ein roter. Alle sind tiefergelegt und machen den Eindruck, als würden sie gleich von ihrer eigenen Auspuffanlage aufgefressen werden. Als die Autos an uns vorbeifahren und der ganze Tisch vibriert, hängen nicht nur die Ellbogen von aufmerksamkeitsbedürftigen Führerschein-Neulingen aus dem Fenster, sondern auch der einer Familienmutter mit Kind auf dem Rücksitz. Wir sind baff. In der folgenden Stunde erleben wir eine Autoparade mit den unterschiedlichsten aufgemotzten Kunstwerken. Einige davon cruisen im Drei-Minuten-Takt an uns vorbei. So vertreibt man sich also die Zeit in Akureyri. Noch mehr über merkwürdige Eigenheiten der Isländer erfahren wir während einer „Infotainment“Veranstaltung in der Lounge der Ocean Diamond. Die Expeditionscrew an Bord besteht größtenteils aus Einheimischen, die aus dem Nähkästchen plaudern über das Leben und die Kultur auf der Insel. Dazu gehört natürlich der Glauben an allerhand Mystisches von Trollen bis Elfen. Letztere sollen wie wir Menschen von Adam und Eva abstammen, sind allerdings unsichtbar und leben in so etwas wie einer anderen Dimension. Für die menschlichen Bewohner Islands heißt das: Der Fels hinter meinem Garten

Ocean Diamond° Island


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Tasiilaq l l Kulusuk


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iese Anekdote und viele mehr erzählen uns Arndis, Thóra und der Expeditionsleiter Örvar. Allerdings können die drei weitaus mehr als nur Geschichten erzählen. Alle sind ausgebildete Opernsänger, die ihr Publikum bei Gesangsabenden oder auch spontanen Einlagen während anderer Vorträge regelrecht verzaubern. Örvar mit seiner tiefen, melancholischen Tenorstimme, dazu die reinen, hellen Töne von Arndis und Thóra. Schöner könnte das isländische Liedgut kaum vorgetragen werden. Mich erinnern die Klänge an den „Herr der Ringe“-Soundtrack. Nicht umsonst war beispielsweise Arndis neun Jahre lang der weltweit gefeierte Star von „Apassionata“. Mitunter ihre Heimatverbundenheit führte sie dann zurück nach Island. Hier findet sie die Ruhe und die Zeit, um sich ihrer eigenen Musik zu widmen. Im Sommer singt sie nun, statt für tausende von Zuschauern, an Bord der Ocean Diamond für 200 Gäste und kann diesen zusätzlich zehn Tage lang ihre Heimat vorstellen. Auf dem Diamond Circle, einer Strecke von 260 Kilometern im Nordosten Islands, liegen viele der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten, die Island zu bieten hat. Mit dem Bus geht es zunächst von der Küste aus ins Landesinnere. Hier ist es viel grüner als noch im Westen und teilweise sogar bewaldet – sofern man die kleinen Ansammlungen an höchstens mannsgroßen Bäumen als Wälder bezeichnen kann. Bei den Isländern jedenfalls sind sie so beliebt, dass diese hier in kleinen Ferienhäusern gerne ihren Urlaub verbringen. Vorbei geht es auch an einigen kleinen Dörfern, die nicht viel hergeben außer natürlich einer Kirche und einem Schwimmbad. Jede Siedlung, und als solche werden schon eine Hand voll aneinandergereihte Häuschen bezeichnet, besitzt eine Kirche und ein

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Schwimmbad. Das gehört auf Island einfach dazu. Unser erster Stopp ist der berühmte Godafoss, der „Götterwasserfall“, der jedoch wenig später vom gewaltigen Dettifoss in den Schatten gestellt wird. In einer Schlucht, die in ihren Ausmaßen an den Grand Canyon erinnert, stürzen sich gewaltige Wassermassen über 45 Meter in die Tiefe. Heute ist der erste warme Tag nach einer langen Kälteperiode, und der Dettifoss zeigt, was in ihm steckt. Schon in 100 Meter Entfernung verstehe ich mein eigenes Wort nicht mehr. Und auf dem Weg über einen Trampelpfad wird aus dem lauten Rauschen ein ohrenbetäubendes Donnern. Gemeinsam mit einigen mutigen Gästen kämpfe ich mich vor bis zur Fallkante und blicke hinab auf die Quelle des Lärms. Dort, wo sekündlich Tonnen von Wasser am Boden aufschlagen, bahnt sich im Sonnenlicht ein Regenbogen aus der gigantischen Dunstwolke. Der Dettifoss ist ein beeindruckendes Beispiel für die enorme Kraft und die unvergleichbare Schönheit der Natur. In der Nähe des berühmten Myvatn-Sees riecht es nach verfaulten Eiern. Schmale, lehmige Pfade führen an den Rand von silbernen, blubbernden Schlammkratern. Um zur Quelle des strengen Schwefelgeruchs zu gelangen, kann ich zum Glück einfach den vielen mit Kameras bewaffneten Japanern folgen, denn an manchen Stellen sehe ich meine eigenen Hände nicht mehr vor Augen. Einige Meter weiter strömen dichte, stinkende Dampfschwaden pfeifend aus dem Gestein. Das ist das Ergebnis, wenn kaltes Grundwasser auf heißes Magma im Erdinneren trifft, kondensiert und beim Aufstieg gleich eine Menge Mineralien und Schwefel mitnimmt. Bei dieser Szenerie fühle ich mich ein bisschen wie auf einem anderen Planeten. Bin aber auch nicht traurig darüber, als der Bus startet und wir dem Gestank in Richtung Ásbyrgi entfliehen. Dass hier wirklich Odins Pferd Sleipnir seine Hufe in die Erde gebohrt haben soll, übersteigt meine Vorstellungskraft etwas. Beeindruckend ist die rund 3,5 Kilometer lange, hufeisenförmige Schlucht jedoch allemal. Zumal sich hier laut Touristentafel ein großes wirtschaftliches und kulturelles Elfenzentrum befindet.

könnte auch ein Elfenhaus sein. Und solche gilt es zu schützen. Jetzt wird es skurril. Denn zum isländischen Baugenehmigungsverfahren gehört auch die Prüfung durch einen Elfenbeauftragten. Man will ja nicht die Unterkunft eines unsichtbaren Nachbarn zerstören. Wenn in einer der unzähligen Sagen und Märchen irgendetwas auf ein Elfenheim hinweist, kann an dieser Stelle kein Menschenhaus errichtet werden.

Halb Boot, halb Truck: Dieses originelle Gefährt bringt seine Passagiere vom Trockenen in die eisigen Gewässer der Gletscherlagune und wieder zurück.


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Ocean Diamond° Island

Na ja, zumindest sind weit und breit keine menschlichen Bauten zu sehen. Die Elfenbeauftragten haben ganze Arbeit geleistet. Nun haben wir eine Vorstellung davon, was man an nur einem Tag auf Island erleben kann, und freuen uns ganz besonders auf das heutige Dinner. Dieses wird vom Hotelmanager Thomas Pfennings höchstpersönlich zubereitet. Der frische Dorsch und die Miesmuscheln à la nage schmecken hervorragend. Flatey – der Name ist Programm. Auf der winzigen, vorgelagerten Insel ist kaum ein Höhenmeter zu überwinden. Seit der Staat die kleine Schule 1967 geschlossen hat, sind hier nur noch einige Ferienhäuser angesiedelt. Jedoch haben andere Bewohner Gefallen an Flatey gefunden. Unzählige Küstenseeschwalben nisten in den weitläufigen Wiesen vor der Nordküste Islands. Dass diese keinen Spaß kennen, wenn sie potenzielle Störenfriede identifizieren, bekomme ich am eigenen Leib zu spüren. Zum Glück hatte mich Arndis bereits im Vorfeld vor den „Luftterroristen“ gewarnt. So weiß ich, was zu tun ist. Als sich gleich mehrere Vögel kreischend über meinem Kopf zusammenschließen und zur Attacke ansetzen, reiße ich blitzschnell den Arm nach oben. Weh tut es trotzdem, allerdings sind mir die Stiche spitzer Schnäbel an der Hand lieber als am Kopf. Küstenseeschwalben stürzen sich immer auf die höchste Stelle an ihrem Opfer. Böse kann ich den wütenden Vögelchen nicht lange sein, schließlich sind wir ja die Eindringlinge. An einer Steilküste auf der anderen Seite von Flatey liegen einige Mitreisende flach auf dem Boden und starren durch ihre Ferngläser. Da sind sie endlich, die Papageientaucher. Vor ihren kleinen Höhlen warten die Touristen-Lieblinge mit den unverwechselbaren bunten Schnäbeln auf den richtigen Moment, um blitzschnell ins Wasser einzutauchen und frische Beute zu ergattern. Auf dem Speiseplan stehen Fische und Krebstiere. Heute lassen sich die Papageientaucher geduldig ablichten und stellen alle Fotografen an Bord der Ocean Diamond zufrieden. Nachmittags bekommen diese auch noch größere Tiere vor die Linse. An Deck der Ocean Diamond beginnt unsere Walbeobachtungstour vor Húsavik. Dass wir hierfür nicht in die Zodiacs steigen, wie es im Programm ausgewiesen war, enttäuscht einige Gäste. Die offizielle Begründung, dass kleine Boote die Tiere eher erschrecken, verliert an Substanz, als wir sehen, wie sich die kleineren Schiffe der ört-

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Alle zehn Minuten spuckt der Geysir Strokkur heißes Wasser meterhoch in die Luft, bis zu drei Mal kurz hintereinander.

lichen Veranstalter den Blauwalen bis auf wenige Meter nähern. Die Ocean Diamond kann mit den flinken Meeresgiganten nicht mithalten, und wir sehen nur von Weitem die riesigen Wasserfontänen und Schwanzflossen der größten und schwersten Säugetiere dieser Erde. Spannung kommt natürlich trotzdem auf, wenn wieder einmal eine Sichtung durch die Bordlautsprecher durchgegeben wird und alle Passagiere von einer Seite zur anderen sprinten, um nichts zu verpassen. Soft Expedition bedeutet nur manchmal eben auch, auf einen Platz in der ersten Reihe verzichten zu müssen. Das vielfältige Ausflugsprogramm am nächsten Tag in Seydisfjördur entschädigt allerdings für vieles. Zur Auswahl stehen eine Reitstunde auf den goldigen Islandpferden, eine Kajaktour durch den imposanten Fjord und eine Wanderung auf den Berg entlang eines pittoresken Bachlaufs. Wie man sich auch entscheidet, am Nachmittag bleibt genug Zeit für einen Besuch im Technikmuseum. 1904 startete in Seydisfjördur die erste Telefonleitung mit rund 14.000 Masten quer über die Insel nach Reykjavík. Ein anderer Treffpunkt für Gäste und Besatzungsmitglieder in dem kleinen Dörfchen liegt mitten auf der Straße vor einem kleinen Hotel. Dieses hat ein offenes WLAN-Netz, das von den Mobilgeräten auch noch draußen erkannt wird. Erreichbarkeit ist ein seltenes und kostbares Gut auf unserer Island-Umrundung, denn 10 Megabyte Datenvolumen an Bord kosten bereits 20 US-Dollar.

D

rei Viertel unserer Route liegen nun bereits hinter uns. Und auch der Süden Islands hat noch einiges an Highlights zu bieten. Bei Höfn begeistert uns vor allem die imposante Blaue Lagune. Ein riesiger Gletscher spuckt hier Eisberge ins Wasser, deren schwarze Schichten einiges über die Geschichte zahlreicher Vulkanausbrüche erzählen. Neben der Lagune ragt aus dem Hang eines kleinen Hügels ein Steg ins Leere. Wenig später steigen wir hier in eine Art Hybrid aus Boot und Monstertruck, der uns bis ins Wasser fährt, um dort zwischen den Eismassen hindurchzugleiten. Unter der Ringstraße hindurch treiben die Eisberge nach und nach aus der Lagune ins offene Meer, und wir bewundern zum Abschluss noch die vielen abstrakten Eisskulpturen, die am langen, schwarzen Strand angespült worden sind. Der letzte Zwischenstopp


Siglufjörður

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Vestmannaeyjar

Fotos: Axel Zimmermann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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unserer Reise ist dann noch einmal ein besonders exklusiver. Wir legen an in Heimaey auf den Westmännerinseln. Eigentlich eine Siedlung wie jede andere bisher. Merkwürdig erscheinen jedoch die Schornsteine und Mauerteile, die aus einigen Hügeln ragen. Es handelt sich um stumme Zeugen des verheerenden Vulkanausbruchs, bei dem rund 100 Gebäude von den austretenden Lavamassen überwalzt wurden. Im örtlichen Museum ist noch ein solches altes Haus zu besichtigen. Nach neun Tagen endet unsere Rundreise natürlich dort, wo sie begonnen hat, in Reykjavík. Gäste, die individuell abreisen, verpassen den letzten Ausflug auf dem Goldenen Ring, also mit Sehenswürdigkeiten wie dem ersten Parlament der Welt Thingvellir, dem Geysir Strokkur und dem „Goldenen Wasserfall“ Gullfoss. Allerdings sind diese Attraktionen gleichermaßen berühmt wie überlaufen. Während unserer Kreuzfahrt haben wir auch Orte gesehen, die nicht jeder Tourist auf dem Zettel hat. Sie waren die eigentlichen Highlights unserer Reise. Eine Umrundung Islands mit neun Stopps ist in dieser Form einzigartig. Wir haben die komplette Vielfalt der Insel erlebt, die Küste von jeder Seite betrachtet. Das Motto von Iceland ProCruises heißt „Isländer zeigen ihre Heimat“. Das haben sie auf eine sehr detailreiche, fast auch enthusiastische Art und Weise getan. Die Isländer sind schon ein seltsames, aber sehr sympathisches, offenes und fröhliches Volk. Besonders im Sommer, wenn die Sonne kaum untergeht. Auf einem Schild in der City lese ich „Secret Solstice Mittsommer-Festival“. An diesem Wochenende wurde hier 72 Stunden am Stück der Sommer zelebriert. Wie schade, dass heute schon Sonntag ist und ich morgen um vier Uhr in der Früh wieder in den Flieger steigen muss. Die Ocean Diamond sehe ich bestimmt wieder. Vielleicht auf einer ihrer Routen nach Grönland. Und mein letzter Besuch auf Island war dies wohl auch nicht. Zu gerne würde ich noch einmal im Winter herkommen, wenn es kälter und dunkler ist, aber sicherlich nicht weniger zauberhaft. Text: Axel Zimmermann

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100 km

Auf dem Wasser entlang der Ringstraße In zehn Tagen und neun Etappen umfährt die Ocean Diamond die vielfältige Vulkaninsel im Nordatlantik.

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ReykjavÍk 120.000 Einwohner. Die Hauptstadt Islands ist quirlig, entspannt und kosmopolitisch in einem. Sehenswert sind die berühmte Hallgrímskirkja und das moderne Konzerthaus Harpa. Ein Bummel durch die belebte Innenstadt ist ebenfalls ein Muss.

StykkishÓlmur 1000 Einwohner. Die Gemeinde liegt an der Nordseite der Halbinsel Snæfellsnes und eignet sich als Startpunkt für einen Ausflug zum Zentralvulkan des Snæfellsjökull, der vor 1750 Jahren zum letzten Mal ausgebrochen ist.

Ísafjörður 2000 Einwohner. Von hohen Bergketten umringt liegt Ísafjörður im äußersten Nordwesten Islands. Nicht weit entfernt liegen das Unabhängigkeitsmuseum Hrafnseyri und der 100 Meter hohe Wasserfall Dynjandi.

Siglufjördur 1200 Einwohner. In der Zeit des Heringsbooms zählte die Handelsstadt Siglufjördur mehr als doppelt so viele Einwohner wie heute nach der Überfischung. Noch heute wird ein Heringsfest zelebriert, außerdem erinnert das Heringsfangmuseum an frühere Zeiten.

Akureyri 18.000 Einwohner. Trotz des vielen Tourismus wirkt Akureyri verschlafen – wenn man vom isländischen Volkssport des Autotunings absieht. Die unverwechselbare Akureyrarkirkja prägt das Stadtbild. Von Akureyri aus sind der Myvatn-See, der imposante Dettifoss und die

hufeisenförmige Schlucht Ásbyrgi gut zu erreichen.

Flatey

Unbewohnt. Im Jahr 1967 haben die rund 100 Einwohner die Insel verlassen, da die eigene Schule geschlossen wurde. Heute sind hier dafür unzählige Seeschwalben zuhause, die in den Wiesen zwischen den wenigen Ferienhäusern ein Brutgebiet gefunden haben.

Seydisfjördur 700 Einwohner. Hier bringt die einzige Fähre Besucher vom europäischen Festland auf die Insel. In Seydisfjördur gibt es die Möglichkeit, Kayak zu fahren, einen Ausritt auf Islandpferden zu unternehmen oder das Technikmuseum zu besuchen.

Höfn 1700 Einwohner. Neben einem Besuch im Schifffahrtsmuseum bieten sich ab Höfn Ausflüge zu den schwimmenden Eisbergen der Gletscherlagune sowie zum grünen Skaftafell-Nationalpark an.

Vestmannaeyjar 4300 Einwohner. Zehn Kilometer südlich der isländischen Küste liegen die Westmännerinseln. Von der tragischen Vulkanausbruchserie 1973 sind immer noch Spuren sichtbar. Mittlerweile herrscht auf Heimaey jedoch wieder Inselidylle.

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Mit ihrer überschaubaren Größe kann die Ocean Diamond problemlos auch in den kleinen Häfen Islands anlegen. Ihr Rumpf ist blau wie das klare Wasser, ihr Körper weiß wie die mit Schnee und Gletschern bedeckten Berge am Horizont.

Trotz kalter Temperaturen zieht es die Gäste jenseits des Polarkreises aufs Sonnendeck, wenn heiße Steaks und Würstchen bereitstehen.

Manch unterhaltsamer Abend klingt bei einem guten Buch und einem letzten Getränk in der hellen, gemütlichen Observation Lounge aus.

Einmal pro Reise kommen die Gäste in den Genuss eines riesigen Kuchenbuffets. Dazu zaubert der Barkeeper einen leckeren Irish Coffee.

Als ausgebildete Opernsänger geben Mitglieder des Expeditionsteams den Ton an. Vorgetragen werden isländisches Liedgut und natürlich Klassiker der Oper.

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schiffstest

Expeditionen mit außergewöhnlich viel Komfort Die Ocean Diamond bietet einen ausgewogenen Mix aus Abenteuercharakter und Stilsicherheit. Schiff Die Super-Yacht Ocean Diamond wurde 1986 gebaut und war unter anderem schon als Fähre und als Kreuzfahrtschiff für Saga Cruises und Ponant im Einsatz. Noch heute tragen die Tische in der Lounge das „Le Diamond“-Logo. Seit einigen Jahren wird die Ocean Diamond für Expeditionskreuzfahrten unter anderem von Quark Expeditions gechartert, seit diesem Jahr gibt es auch deutschsprachige Reisen mit Iceland ProCruises. Das Schiff verfügt über die Eisklasse 1D und fühlt sich wohl in polaren Regionen. An Bord herrscht ein legerer Luxus mit vielen Annehmlichkeiten eines Premium-Kreuzfahrtschiffs.

Reederei Iceland ProCruises gehört zur Island ProTravel-Gruppe, Europas führendem Anbieter von Island-Reisen. Seit über 20 Jahren organisiert Island ProTravel individuelle Reisen, aber auch Gruppen- oder Incentive-Reisen jeglicher Art. Von den zahlreichen bestehenden Kontakten zu Reiseveranstaltern vor Ort profitieren auch die Gäste von Iceland ProCruises. Das Motto „Isländer zeigen ihre Heimat“ gilt sowohl an Land als auch an Bord der Ocean Diamond. Das Schiff ist noch bis 2017 in den Sommermonaten im Einsatz für das Unternehmen. Aufgrund der großen Nachfrage wird der Vertrag jedoch voraussichtlich um weitere drei Jahre bis 2020 verlängert.

Fahrtgebiet Die Saison 2016 geht von Mai bis September und beginnt mit einer Fahrt von Hamburg über die Shetland- und die Färöer-Inseln, entlang der

Nordküste Islands bis nach Reykjavík. Im Anschluss finden sechs 10-tägige Island-Umrundungen statt. Es folgen diverse Überfahrten nach Grönland und Themenreisen wie „Auf den Spuren der Wikinger“ oder die „Nordlichter und Wale“-Tour. Letztere ist eine Kombination aus Schiffs- und Busreise.

kabinen 109 Außenkabinen insgesamt, davon 10 Balkon-Suites (30 m2) mit einem extrem weitläufigen Außenbereich, 10 Suiten (37 m2), 41 Außenkabinen mit Fenstern (19 m2), 23 Außenkabinen mit Bullauge (19 m2), 19 Außenkabinen mit eingeschränkter Sicht (19 m2) und 6 Dreibettkabinen (19 m2). Alle Kabinen verfügen über Dusche/WC, TV, Kühlschrank, Klimaanlage, Föhn und Satellitentelefon. In den Suiten befindet sich zusätzlich eine Badewanne.

Gastronomie Gespeist wird in einer Sitzung im eleganten Hauptrestaurant. Zusätzlich bietet ein kleineres Restaurant eine etwas intimere Atmosphäre zum identischen Menü. Verbesserungsbedarf besteht noch beim Frühstück, das in Sachen Auswahl sehr übersichtlich erscheint. Die Küche ist in der Regel einfach, aber gut und hat einige Überraschungen auf Lager (z. B. Dinner zubereitet von Hotelchef Thomas oder ein hervorragendes Kuchenbuffet). Mittags gibt es während der Ausflüge eine etwas einseitige Proviantbox. Die Gäste an Bord bekommen ein leckeres Buffet auf den Tisch. Zum Dinner stehen mehrere Speisen, auch vegetarische, in einem Drei-Gänge-Menü zur Auswahl. Weine ab 15 US-Dollar pro

Flasche, Biere zwischen 5 und 8 US-Dollar. Wasser, Kaffee und Tee sind den ganzen Tag über kostenfrei erhältlich.

Service Sehr persönlicher, freundlicher Service. Kellner und Zimmerstewards kennen den Namen ihrer Gäste bereits nach dem ersten Tag. Kabinen werden zwei Mal am Tag frisch gemacht und gereinigt. Die Expeditionscrew ist originell, fachkundig und hilfsbereit. WiFi: 20 US-Dollar/10 MB. Trinkgeld: freiwillig, empfohlen sind 12 US-Dollar pro Person und Tag.

Sport & Wellness Massagen und Gesichtsbehandlungen ab 109 US-Dollar. Zehnminütige Augen-Revitalisierung oder Auffrischungsmaske für 20 US-Dollar. Der kleine Fitnessraum ist 24 Stunden lang geöffnet und kostenfrei nutzbar. An Deck befindet sich zudem ein beheizter Swimmingpool.

sind bereits im Preis enthalten, andere müssen hinzugebucht werden.

Publikum Zu 75 Prozent deutschsprachig. 20 Prozent Stammkunden von Island ProTravel. Viele Paare, aber auch Reisegruppen. Durchschnittsalter: 60+.

Shopping Bordshop mit Souvenirs und Hygieneartikeln.

Dresscode Dem Klima entsprechend. Keine Vorgaben, beim Captain‘s Dinner gerne etwas eleganter.

Preisniveau Ab 150 US-Dollar pro Tag und Person.

★★★

Bordprogramm Die Crew an Bord der Ocean Diamond besteht zum größten Teil aus erfahrenen isländischen Guides, die ihr Wissen über das Land in Vorträgen sehr gut weitervermitteln. Das Highlight des Bordprogramms besteht jedoch aus den Gesangseinlagen der beiden ausgebildeten Opernsänger Arndis und Örvar. Sie wissen zudem einiges über die vielen Mythen und Legenden und unterhalten ihr Publikum mit diesen exzellent. In der Lounge gibt es regelmäßig gediegene Piano-Musik.

Ausflugsangebot Meistens ganztägige Busrundfahrten, teils auch ZodiacAusfahrten. Viele Ausflüge

OCEAN DIAMOND Schiff 13,9 Kabinen 6,9 Gastronomie 12,5 Service 13,5 Sport & Wellness 5,8 Bordprogramm 7,0 Ausflugsangebot 7,0 GESAMT Punkte 66,6 Bordsprache: Deutsch/Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 200 Crew: 117 PCR: 1,71 SR: 26,13 Baujahr: 1986, Umbau 2012 Flagge: Bahamas BRZ: 8282 Länge/Breite: 124 m/16 m

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News Die Aida Prima, die 2016 in Dienst gestellt wird, kann in Häfen mit entsprechender Infrastruktur mit Flüssiggas betrieben werden.

Nachhaltigkeit ist weiterhin ein wichtiger Baustein der Unternehmensphilosophie von AIDA Cruises. Die Rostocker Reederei setzte ihr Engagement zur Senkung der Emissionen auch in 2015 erfolgreich fort. Die Aida Sol ist weltweit das erste Kreuzfahrtschiff, das über die LNG Hybrid Barge im Hamburger Hafen mit Strom aus emissionsarmem Flüssigerdgas versorgt wird. Weitere Schiffe der AIDA-Flotte erhielten erste Einbauten des umfassenden Filtersystems zur Abgasreduzierung. Und als neues Mitglied der Stiftung 2° setzte AIDA unter anderem auf der Weltklimakonferenz in Paris ein Signal für den Klimaschutz. 2019 und 2020 werden zwei neue Kreuzfahrtschiffe in Dienst gestellt, die zu 100 Prozent mit LNG betrieben werden. „Für uns sind wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltiges Handeln kein Widerspruch, im Gegenteil. Dies ist die Basis, um langfristig erfolgreich zu sein“, begründet die Direktorin für Umwelt und Gesellschaft, Dr. Monika Griefahn, das Engagement. CELEBRITY CRUISES MIT NEUEN ROUTEN 2017/2018 In der Kreuzfahrtsaison 2017/2018 hat die Premium-Kreuzfahrtmarke Celebrity Cruises neue Routen im Programm. Fünf Mitglieder der Flotte steuern die Karibik an. Die Dauer der Reisen variiert zwischen 7 und 14 Tagen, wobei die Schiffe bei den längeren Kreuzfahrten teilweise auch über Nacht im Hafen liegen.

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Ein Highlight des Programms ist das Signature Event Sailing der Celebrity Reflection zum Mardi Gras, dem Abschluss der Karnevalszeit, in New Orleans. Die Saison 2017/2018 bietet mit der Celebrity Infinity auch Touren nach Südamerika und in die Antarktis. Und das Expeditionsschiff Celebrity Xpedition, das bei einem Trockendock-Aufenthalt im September 2015 eine komplett neue Innenausstattung bekommen hat, macht sich auf zu den GalapagosInseln. Auf 8- bis 16-tägigen Kreuzfahrten bringt die Expertin Dr. Ellen Prager und ihr Team den Gästen die Flora und Fauna der Traumdestination näher. ZWEI NEUE SCHIFFE FÜR COSTA ASIA Die Costa-Gruppe hat eine Vereinbarung mit der Fincantieri-Werft zum Bau von zwei neuen Schiffen für Costa Asia bekannt gegeben. Die entsprechenden Verträge werden 2016 finalisiert. Die beiden Schiffe werden jeweils über 135.000 BRZ verfügen und Platz für 4200 Gäste bieten. Sie werden speziell für den chinesischen Markt entwickelt und sollen 2019 und 2020 in Dienst gestellt werden. Mit dieser neuen Vereinbarung hat die Costa-Gruppe nun insgesamt den Bau von acht neuen Schiffen mit 45.000 Betten beauftragt. Vier Schiffe sind für AIDA Cruises geplant, zwei für Costa Crociere und zwei für Costa Asia. Die Kapazität der Flotte wird damit auf 110.000 Betten gesteigert. CEO der Costa-Gruppe, Michael Thamm, geht davon aus, dass der chinesische

Kreuzfahrtmarkt bis 2020 der zweitgrößte Markt der Welt sein wird. Bereits 2006 war die Costa-Gruppe das erste Kreuzfahrtunternehmen in dieser Region. Drei Schiffe sind derzeit ganzjährig in Asien im Einsatz: die Costa Atlantica, Costa Victoria und die Costa Sirena. Schon im April 2016 soll die Costa Fortuna hinzukommen. Die Kreuzfahrten werden als „Italien auf dem Meer“ vermarktet und ein europäisches Urlaubserlebnis für chinesische Gäste bieten. BAYERISCHE PHILHARMONIE AN BORD DER BERLIN Vom 6. bis zum 16. März 2016 veranstaltet FTI Cruises zum ersten Mal eine Klassik- und Jazz-Kreuzfahrt auf der Berlin. Mit an Bord sind die Musiker der Bayerischen Philharmonie und ihrer Partneragentur Zeitklänge durchs Mittelmeer, darunter der Jazz-Trompeter Vincent Eberle, der Jazz-Pianist Leo Betzl, der Gitarrist Perry Schack, die Flötistin Ildiko Juhasz sowie die Sopranistin Julia Chalfin, die von Anke Eva Blumenthal am Piano begleitet wird. Gespielt wird Musik aus verschiedenen Stilrichtungen wie Klassik, Jazz oder auch Musicals. Zudem wird die Kreuzfahrt von Chefdirigent und Intendant der Bayerischen Philharmonie, Mark Mast, begleitet. Die zehntägige Route durchs Mittelmeer beginnt in Venedig und führt über Slowenien, Kroatien und Montenegro zurück nach Italien. Höhepunkte der Reise sind unter anderem die Wasserfälle des Nationalparks Krka in Kroatien, die Wallanlagen von Dubrovnik und die Bucht von Kotor.

Fotos: PR

AIDA CRUISES ZIEHT POSITIVE NACHHALTIGKEITSBILANZ


HAPAG-LLOYD ÄNDERT DEN MARKENNAMEN Aus Hapag-Lloyd Kreuzfahrten wird Hapag-Lloyd Cruises. 125 Jahre nach der ersten Vergnügungsreise auf See nimmt das Hamburger Unternehmen signifikante Änderungen vor. Der Firmenname wird international, und in diesem Zuge erfolgt auch eine Neugestaltung des Unternehmenslogos. Mit dem neuen Namen soll laut dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Karl J. Pojer, eine marktübergreifende Verständlichkeit mit einer weltoffenen Wirkung geschaffen werden. Eine moderne, internationale Zielgruppe soll angesprochen werden. Die Neugestaltung des Logos beinhaltet neben der Modernisierung des bekannten Zeichens, das nun eine schlankere, elegantere Silhouette aufweist, die Integration der Zahl 1891. In diesem Jahr fand unter Albert Ballin die erste Kreuzfahrt statt. Weiterhin wurden die Farben des Logos angepasst und erstrahlen nun in dunkleren Orange- und Blautönen. MODEMACHER AUF HOHER SEE Während die Europa 2 im Juni 2016 auf ihrer Reise von Civitavecchia nach Monte Carlo mondäne Mittelmeerhäfen anläuft, kommen die Gäste an Bord in den Genuss der besonderen Kreationen des Düsseldorfer Designers Steffen Schraut. Schrauts Designs repräsentieren einen minimalistischen und gleichzeitig detailverliebten Stil, angereichert mit raffinierten und femini-

Expeditionsreisen mit viel Komfort erleben die Gäste der Ocean Diamond. 2016 sind Island-Entdeckungen direkt ab Hamburg buchbar.

nen Komponenten. Der Höhepunkt der Reise ist eine exklusive Modenschau. In der Pop-up-Boutique an Bord können die Gäste zudem ihre Lieblingsstücke noch vor dem offiziellen Verkaufsstart erwerben. In einem Fashion-Talk diskutieren die Berliner Stylistin Julia Freitag und Steffen Schraut über die aktuellen Trends und Highlights der FashionSzene. Tipps und Tricks für das richtige Haar- und Make-up-Styling erhalten die Gäste in Workshops des international bekannten Stylisten Dimitris Dimitrakoudis. Und auch geschmacklich wird das Reisethema inszeniert: Der bekannte Koch Roland Trettel kreiert ein Fashion-Dinner und bringt beliebte Klassiker auf stylische Art und Weise auf den Teller. KLASSISCHE KLÄNGE BEI HURTIGRUTEN An zwölf Reiseterminen im April und Mai 2016 können die Gäste von Hurtigruten ein exklusives Kultur-Programm während ihrer Postschiffreise genießen. 24 Musik- und Kulturevents an außergewöhnlichen Konzertstätten finden auf den Kreuzfahrten entlang der norwegischen Küste statt. Im Mittelpunkt der Kultur-Seereisen stehen der norwegische Komponist Edvard Grieg und seine Musik. Bereits zum Reiseauftakt besuchen die Gäste das Grieg-Museum in Bergen und dessen Kammermusiksaal Troldhaugen. Weitere besondere Orte, um der Musik zu lauschen, sind beispielsweise die Grotte eines alten Bergwerks, ein ehemaliger Luftschutzbunker oder auch ein ausgedienter Fischöltank.

Allerdings gehören auch etablierte Veranstaltungsorte wie das Konzerthaus Stormen in Bodø oder die Eismeerkathedrale in Tromsø zum Programm. Sowohl die Kong Harald als auch die Nordkapp und die Polarlys brechen zu den Hurtigruten KulturSeereisen auf. MIT ICELAND PROCRUISES VON HAMBURG NACH ISLAND Im neuen Programm des Hamburger Island-Spezialisten Iceland ProCruises befindet sich unter anderem eine direkte Route von Hamburg nach Island. Mit dem komfortablen Expeditionsschiff Ocean Diamond geht es am 11. Mai 2016 über Port of Tyne, Kirkwall, Lerwick und die Färöer-Inseln bis zur kleinen Siedlung Seydisfjördur im Osten Islands. Weitere Häfen auf der Insel aus Feuer und Eis sind Husavik, Akureyri, Siglufjördur, Grimsey und Ísafjördur, bevor die Ocean Diamond an ihrem Zielort Reykjavík anlegt. Noch bis zum 20. März 2016 profitieren die Gäste von Frühbucherrabatten. Ein weiteres Highlight des Programms sind die siebentägigen Kombinationsreisen „Nordlichter und Wale“ mit Schiff und Bus im September 2016. An Bord der Ocean Diamond geht es von Reykjavík nach Stykkishólmur, Ísafjördur und Akureyri, wo die Gäste das Schiff verlassen und zu einer Busreise aufbrechen. Die Fahrt führt unter anderem zum Myvatnsee, in den Süden Islands mit dem Geothermalgebiet Haukadalur und dem goldenen Wasserfall Gullfoss sowie zur Blauen Lagune, von der aus Eisberge ins offene Meer treiben.

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten heißt jetzt Hapag-Lloyd Cruises. Der neue Name soll ein modernes, internationales Publikum ansprechen.

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MSC GIBT PARTNERSCHAFT MIT SAMSUNG BEKANNT Für die Kreuzfahrtschiffe der neuen Seaside- und Meraviglia-Generation hat sich MSC Cruises den Elektronik-Giganten Samsung an Bord geholt. Innerhalb einer strategischen Partnerschaft werden alle Schiffe eine umfangreiche technische Ausstattung von Samsung erhalten. Dazu zählen HDTV-Flachbildschirme in den Kabinen, Bildschirme in den öffentlichen Bereichen und die digitale Beschilderung. Auch Mobillösungen wie Smartphones und Tablets werden von Samsung kommen, ebenso wie die medizinische Bordausstattung und die Drucktechnik für alle Geschäftsabläufe. Bereits mit den Flaggschiffen MSC Meraviglia und MSC Seaside, die im Juni und Dezember 2017 vom Stapel laufen, tritt die Partnerschaft in Kraft. NEUER MARKENAUFTRITT VON NORWEGIAN CRUISE LINE Die US-amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line stellt aktuell ihren neuen Markenauftritt „Feel Free“ vor. Die Kampagne soll Norwegians Ansatz von Flexibilität und Freiheit auf See vermitteln, der gerade mit der Einführung des Premium All Inclusive-Konzepts auf dem deutschen Markt erweitert wurde. Laut Meg Lee, Senior Vice-President und Chief Marketing Officer von Norwegian Cruise Line, überwindet das Konzept von „Feel Free“ die traditionelle Vorstellung von Kreuzfahrten und verkörpert das Versprechen, Gästen einen Urlaub ganz

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Die Britannia hat einen neuen Abfahrtshafen in der Karibik: Ab November kreuzt das Flaggschiff von P&O Cruises auch ab St. Lucia.

nach eigenen Vorstellungen zu bieten. Der passende Soundtrack kommt vom US-Superstar und Markenbotschafter Pitbull, der den Song von Mick Jagger und Keith Richards „I’m Free“ neu interpretiert hat. OCEANIA CRUISES ERWEITERT DAS FRÜHBUCHERPROGRAMM Anfang 2016 hat Oceania Cruises die Weiterentwicklung des OLife Programms gestartet. OLife Choice ermöglicht es, Oceania Cruises Kreuzfahrten um weitere Annehmlichkeiten zu erweitern: Neben dem kostenlosen Internetzugang für die gesamte Reisedauer kann sich der Gast zusätzlich für bis zu fünf kostenfreie Landausflüge, ein inkludiertes Bordguthaben von bis zu 500 USD oder das House Select-Getränkepaket, das eine große Auswahl an Champagener, Wein und Bier zu den Mahlzeiten beinhaltet, entscheiden. Die Anzahl der kostenfreien Landausflüge sowie die Höhe des inkludierten Bordguthabens variieren entsprechend der Kreuzfahrtdauer. Die Frühbucher-Promotion gilt zunächst für alle Neubuchungen bis zum 30. Juni 2016. Dabei sind schon alle Kreuzfahrten mit Abfahrt ab dem 25. April 2016 berücksichtigt. Alle Kabinenkategorien sind inbegriffen. EXPEDITIONEN INS ROSSMEER MIT OCEANWIDE EXPEDITIONS Nach erfolgreichen Erkundungsfahrten 2013 und 2015 hat die niederländische Polar-Reederei Oceanwide Expeditions für das Jahr 2017

zwei neue Expeditionen in das Rossmeer angekündigt. Das zum Schutz gegen Treibeis verstärkte Schiff Ortelius mit Hubschrauber an Bord wird vom südamerikanischen Kontinent zur Antarktischen Halbinsel reisen, den Polarkreis überqueren, dann weiter in den Westen zu Peter Island und entlang dem Eisrand der „tiefen Antarktis“ durch das Bellingshausenmeer ins Rossmeer segeln. Weiter geht die Reise zur unbewohnten subantarktischen Campbell-Insel und endet nach 32 Tagen in Neuseeland. Die zweite Kreuzfahrt sieht die gleiche Reiseroute in umgekehrter Richtung vor. Reisen in die Rossmeer-Region waren schon immer eine Herausforderung. Das Schelfeis verhindert ein ganzjähriges Bereisen, und die Entfernungen sind enorm. Wenn die Bedingungen es zulassen, werden die Gäste von Oceanwide Expeditions sogar die selten besuchte Peterinsel und die Hütte des britischen Entdeckers Ernest Shackleton auf der Ross-Insel besuchen. NEUER KARIBIK-HAFEN BEI P&O CRUISES Neben Barbados hat P&O Cruises mit St. Lucia einen weiteren Abfahrtshafen in der Karibik ins Portfolio genommen. Ab November 2016 kreuzt die britische Reederei mit ihrem Flaggschiff Britannia zwischen beiden Inseln durch die östliche Karibik. Während das Routing der zweiwöchigen Fahrten St. Lucia als Start- und Zielhafen ausweist, beginnen die einwöchigen Reisen ebenfalls dort, enden allerdings auf Barbados. Angesteuert werden dabei

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Ein Helikopter an Bord der Ortelius bringt die Passagiere während der Rossmeer-Expeditionen an entlegene Orte.


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Dominica, Antigua und St. Maarten. Auf den zweiwöchigen Kreuzfahrten stehen Aufenthalte in St. Thomas, Puerto Rico, St. Maarten, Curaçao, Aruba, Bonaire und St. Vincent auf dem Programm. P&O Cruises bietet hierzu Komplettpakete ab/bis England, die auf Wunsch um die Anschlussverbindungen ab/bis Deutschland erweitert werden können. Am 4. März 2017 startet die Britannia dann von St. Lucia aus ins „Sommercamp“ nach Europa. Die dreiwöchige Fahrt mit Ziel Southampton führt vor der Atlantiküberquerung aber noch zu den Kleinen Antillen. PHOENIX-SEEREISENKATALOG IN DEN REISEBÜROS Seit jüngstem ist der PhoenixKatalog „Seereisen 2017“ in den Reisebüros erhältlich. Auf 256 Seiten präsentieren sich die vier Hochseeschiffe auf unterschiedlichen Routen, klassische Ziele werden ebenso angefahren wie selten besuchte Destinationen und Häfen, die noch nie auf der Phoenix-Reisekarte standen. Im Sommer bereisen die Schiffe das Nordland ab und bis Deutschland mit Zielen wie Grönland, Island und Norwegen sowie der Ostsee. Außerdem finden Kreuzfahrten zu den Kanaren und nach Kapverden statt. Im Herbst nehmen die Schiffe Kurs auf Kanada, die USA und rund um Afrika. Die Wintersaison steht im Zeichen von ausgiebigen Weltreisen rund um den Globus, die auch in kürzeren Teilstrecken zu buchen sind. Noch bis Ende Juli erhalten die Gäste von Phoenix Reisen einen individuellen Frühbucher-Bonus.

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Die Hamburg kehrt in die Antarktis zurück. In der kommenden Wintersaison durchquert sie die legendäre Drake-Passage in Richtung Südpol.

DIE HAMBURG FÄHRT IN DIE ANTARKTIS Von Mitte Dezember 2016 bis Ende Januar 2017 ist die größte Eiswüste der Erde bereits zum zweiten Mal das spektakuläre Ziel der Hamburg. In Buenos Aires legt das Schiff am 18. Dezember 2016 ab und bricht auf zu seiner 18-tägigen Tour. Noch an Weihnachten passiert die Hamburg die legendäre Drake-Passage. Zu Silvester befinden sich die Gäste im Beagle-Kanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Im Anschluss an die Silvesterreise beginnt in Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens, die 14-tägige Rundfahrt „Antarktis intensiv“. Sie konzentriert sich auf die Überfahrt von der äußersten Spitze Südamerikas zur Nordküste der Antarktischen Halbinsel. Auf dem Rückweg besucht die Hamburg den Mythos Kap Hoorn, und beim Overnight im Hafen von Ushuaia bleibt genügend Zeit, den Feuerland-Nationalpark Tierra del Fuego zu besichtigen. Wer neben der Antarktis auch die bekannte Magellanstraße sowie die chilenischen Fjorde erkunden möchte, kann für 19 Tage am 13. Januar 2017 auf der Hamburg einchecken. Den maximal 350 Gästen stehen sechs moderne Schlauchboote für Anlandungen zur Verfügung. ZWEI NEUE ROUTEN BEI PONANT In der kommenden Wintersaison nehmen die Luxusyachten des Unternehmens Kurs auf neue Destinationen. Dieses Mal geht es in den

Atlantik, nach Afrika und in den Indischen Ozean. Im März findet beispielsweise eine Kreuzfahrt von Kap zu Kap statt. Vom Kap Hoorn führt der Weg zum Kap der Guten Hoffnung, um spektakuläre Landschaften und spannende Tierwelten zu entdecken. Vom Rand des legendären weißen Kontinents, zwischen der Antarktischen Halbinsel, den Falklandinseln und Südgeorgien, brechen die Passagiere der Le Lyrial in den Südatlantik auf und erkunden den Tristan da Cunha-Archipel, der zum Britischen Überseeterritorium zählt. Von hier aus geht es weiter nach Südafrika. Eine zweite Kreuzfahrt führt von Kapstadt ins kosmopolitische Durban. Außerdem bringt Ponant seine Gäste, während einer Reise von Durban zu den Seychellen, zu den Les Îles Éparses, den „Verstreuten Inseln“, entlang der Straße von Mosambik. Ein weiteres Highlight der Kreuzfahrt ist die Vulkaninsel Nosy Komba. EINMAL UM DIE ERDE MIT REGENT SEVEN SEAS Der Panamakanal, Südseeatolle, das berühmte Opernhaus von Sydney, die Götterinsel Bali und zahlreiche Kulturstädte im Mittelmeer sind nur einige Stationen der Luxusweltreise der Seven Seas Navigator ab 4. Januar 2017. Diese beginnt mit einer exklusiven Galaveranstaltung im historischen Biltmore Hotel in der amerikanischen Hafenmetropole Miami, bevor das Schiff einen Tag später zu seiner faszinierenden Reise um den Erdball aufbricht. Auf dem Fahrplan der Seven Seas Navigator

Fotos: PR

Die weiß-türkisfarbenen Schiffe von Phoenix Reisen fahren 2017 unter anderem ab Deutschland in den hohen Norden.


stehen 62 Anlaufhäfen in 33 Ländern auf allen Kontinenten. Dazwischen bleiben den Gästen mehrere Tage auf See, an denen sie sich erholen und die Annehmlichkeiten des Luxusschiffs mit maximal 490 Mitreisenden genießen können. Die Gäste wohnen ausschließlich in großräumigen und luxuriös ausgestatteten Außensuiten, von denen viele über eine private Veranda verfügen. Die Master Suite misst sogar 109 Quadratmeter und offeriert ihren Gästen auch einen persönlichen Butler. ENTERTAINMENT AUF DER HARMONY OF THE SEAS Die Kreuzfahrtmarke Royal Caribbean International enthüllt weitere Details zu den Entertainment-Angeboten auf der neuen Harmony of the Seas. Das Royal Theater mit Platz für 1380 Gäste ist der Spielort für zwei von Royal Caribbean Productions inszenierten Shows. Die eigens produzierte Show „Grease“ bringt die Hits des Musicals neu arrangiert auf die Bühne. Und „Columbus, das Musical“

Auf dem zukünftig größten Kreuzfahrtschiff der Welt, der Harmony of the Seas, wird Entertainment natürlich großgeschrieben.

erzählt die Geschichte von Marvin Columbus, einem entfernten, glücklosen – fiktiven – Cousin des Entdeckers Christoph Kolumbus. Im AquaTheater ermöglichen zwei zehn Meter hohe Türme und ein hydraulisch gesteuerter Pool den Akrobaten neue Darbietungen wie Balance-Tricks auf dem Seil und Katapult-Akrobatik. Eisläufer im Zusammenspiel mit neuester Technik erwarten die Gäste im Studio B bei den neuen Eislaufshows. Und im Puzzle Break müssen die Gäste Rätsel lösen, um sich aus einem Raum zu befreien. Natürlich wird die Harmony of the Seas auch Schauplatz für Paraden und Themennächte. POSITIONIERUNGSFAHRTEN DER SEADREAM-YACHTEN Im April geht es für die Gäste von SeaDream Yacht Club auf zwei Reisen über den Atlantik. Vom 9. bis 21. und vom 17. bis 30. April 2016 brechen die beiden Zwillingsyachten SeaDream I und II von der Karibik in Richtung Europa auf und stechen für mehr als zehn Tage in See. Für

Gäste der Sea-Dream I beginnt das Abenteuer auf der Trauminsel Barbados. Während der neun folgenden Seetage finden an Bord Tai-Chi- und Yoga-Kurse an Deck sowie spannende Vorträge durch Gastredner statt. Außerdem warten ein Golf-Simulator und das großzügige Spa auf die Gäste. Besonders Mutige können sogar ein Bad im Atlantik nehmen, sofern es das Wetter und der Wellengang zulassen. Bei SeaDream Yacht Club werden die jeweils bis zu 112 Gäste von einer 95-köpfigen Crew umsorgt. In Europa angelangt, legt die SeaDream I in Madeira an. Nach zwei weiteren Tagen wird dann das Ziel Lissabon erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist die SeaDream II bereits auf dem Weg von Puerto Rico nach Málaga. Auf der Reise ist ein Zwischenstopp in Funchal geplant. KIELLEGUNG DER NEUEN SILVER MUSE Beim italienischen Schiffbauunternehmen Fincantieri in Genua fand jetzt die feierliche Zere-

62 Anlaufhäfen in 33 Ländern stehen auf dem Programm der diesjährigen Weltreise an Bord der Seven Seas Navigator.

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monie zur Kiellegung der Silver Muse, des neuen Flottenmitglieds der monegassischen Luxusreederei Silversea, statt. CEO von Silversea, Enzo Visone, und Direktor von Fincantieri, Raffaele Davassi, waren persönlich bei der Feierlichkeit vertreten. Mit der maritimen Tradition der Kiellegung wird der Baustart der neuen Silver Muse gefeiert. Üblicherweise wird in den Kiel des Schiffes eine Münze als Glücksbringer eingeschweißt. Die soll dem Schiff nicht nur während der Bauphase Glück bringen, sondern auch danach dafür sorgen, dass der Kapitän und seine Crew zukünftig auf sichere Fahrt gehen können. Silversea lässt gleich acht Münzen in den Kiel einarbeiten. Eine repräsentativ für die Antarktis und jeweils eine stellvertretend aus Ländern der weiteren Kontinente, die Silversea auf seinen Routen bereist: Brasilien, Australien, USA, Südafrika, Italien und Singapur. Die achte Münze ist eine eigens für die Silver Muse gestaltete Sondermünze. CEO Enzo Visone bezeichnet die Kiellegung der Silver Muse als Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Bereits 2017 wird das luxuriöse neue Flaggschiff in See stechen und in Europa sowie Nord- und Südamerika, Kanada und der Karibik über 130 Destinationen in 34 Ländern bereisen. Mit 40.700 Tonnen und 298 Suiten beherbergt das neue Schiff bis zu 596 Gäste. THOMSON CRUISES VERKAUFT DIE ISLAND ESCAPE Thomson Cruises hat die Island Escape an die Cruise Holding Inc.

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In Hamburg betreten die Kinder des Fußballcamps der FC St. Pauli Rabauken ihr schwimmendes Trainingslager namens Mein Schiff 4.

verkauft. Der neue Eigentümer hat Columbia Cruise Services (CCS) mit dem Full Management des Schiffes beauftragt. Das Unternehmen mit 30 Jahren Erfahrung in der Kreuzfahrtbranche war bereits vor dem Verkauf mit dem Management betraut. Seit Januar 2015 wird das operative Geschäft vom Standort Hamburg geführt. Während eines Aufenthalts in der Werft in Brest, Frankreich, hat die Island Escape bereits ihren neuen Namen Ocean Gala erhalten. Ursprünglich wurde das Schiff 1981 in der Dubigeon Normandie S.A.-Werft in Nantes, Frankreich, als größtes Fährschiff der damaligen Zeit gebaut. Nach mehreren Umbaumaßnahmen unter Thomson Cruises hat sie heute Platz für 1760 Passagiere und 636 Besatzungsmitglieder. NACHWUCHSFUSSBALLER AN BORD DER MEIN SCHIFF 4 Das Fußballcamp der FC St. Pauli Rabauken findet auf vier einwöchigen Fahrten in den Sommerferien 2016 und 2017 erneut statt. Im August diesen Jahres geht es an Bord der Mein Schiff 4 in Richtung Ostsee oder nach Südnorwegen mit Zwischenstopp in Kopenhagen. Im Oktober kommenden Jahres stehen die Kanaren auf dem Plan. Eigens für das Fußballcamp sind qualifizierte Trainer der Fußballschule FC St. Pauli Rabauken auf den Touren mit dabei. Während der Kreuzfahrt absolvieren die Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren ein bis zwei Trainingseinheiten am Tag. Diese werden vorrangig in der großzügigen Arena im Heckbereich auf Deck 14 statt-

finden. Zum Abschluss warten auf die Teilnehmer ein Abschlussturnier sowie ein Fußballquiz und KickerTurniere. Jeder Teilnehmer erhält ein Trainings-Set, bestehend aus Trikot, Sporthose und Stutzen. Eine Mitgliedschaft in einem Fußballverein ist nicht notwendig. Bei TUI Cruises reisen Kinder ab dem dritten Bett bis einschließlich 14 Jahre als dritte, vierte, fünfte oder sechste Person in der Kabine kostenfrei mit, dies gilt auch für Babys bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr. Neben den Innen-, Außen- und Balkonkabinen verfügt die Wohlfühlflotte auch über spezielle geräumige Familienkabinen. Mit dem Premium Alles Inklusive-Konzept an Bord der Mein Schiff-Flotte haben Eltern die Möglichkeit, den Überblick über die Reisekosten zu behalten. AIDA ERHÄLT VERSTÄRKUNG IM MARKETING Seit dem 1. Januar 2016 verstärkt Dr. Gerlinde Leichtfried als Senior Vice President Marketing & ECommerce das Führungsteam von AIDA Cruises. In dieser Funktion verantwortet die gebürtige Österreicherin die gesamte Marken- und Produktkommunikation, einschließlich des Bereichs E-Commerce, von Deutschlands führendem Anbieter für Kreuzfahrten und berichtet direkt an Felix Eichhorn, President AIDA Cruises. Die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin war vor ihrem Wechsel zu AIDA Cruises Mitglied der Geschäftsführung der Thalia Holding und zeichnete seit 2012 als Geschäftsführerin für die

Fotos: PR

Nicht nur eine, sondern gleich acht Glücksmünzen wurden bei der Kiellegung der Silver Muse eingearbeitet.


Seit Januar 2016 ist die neue Position des Director Product Managements bei TUI Cruises durch Denis Wiechert besetzt.

ZUWACHS BEI COSTA CROCIERE IN DEUTSCHLAND Hardy Puls wurde am 1. Dezember 2015 neuer Director Marketing & Sales für das Kreuzfahrtunternehmen Costa Crociere in Deutschland. In dieser Funktion ist der 38-Jährige für alle Marketing- und Salesaktivitäten sowie die Positionierung und Weiterentwicklung der Marke Costa Kreuzfahrten in Deutschland verantwortlich. Zusätzlich kümmert er sich um den Bereich Guest Relations für den deutschen Markt. Puls berichtet in seiner neuen Funktion von Hamburg aus direkt an Massimo Brancaleoni, Senior Vice President World Wide Sales von Costa Crociere mit Sitz in Genua. Gleichzeitig wird er in enger Abstimmung mit dem Marketing und Sales-Team von AIDA zusammenarbeiten, das sich mit Costa die Verantwortung für den Sourcemarkt Deutschland teilt. Puls war zuvor Director Marketing & Customer Relations bei der A-Rosa Flussschiff GmbH und bei Stena Line als Head of Travel Germany beschäftigt. Auch für das Unternehmen selbst ist Puls kein Neuling. Bei AIDA Cruises

war er langjährig als Führungskraft verantwortlich für die Bereiche Marketing & Customer Relations. NEU GESCHAFFENE POSITION BEI TUI CRUISES

werden“, freut sich Ferdinand Strohmeier über die neue Verstärkung seines Teams. NEUERUNGEN IM VERTRIEB BEI PONANT

Um die Qualität und damit die Das Hamburger Büro der franzöGästezufriedenheit weiter auszu- sischen Luxusreederei Ponant überbauen, verstärkt Denis Wiechert TUI nimmt ab sofort auch den Vertrieb für Cruises seit Januar 2016 in der neu die deutschsprachige Schweiz. Dageschaffenen Position Director Pro- mit sind die Vertriebschefin Stefanie duct Management. Er berichtet direkt Vollmuth und ihre Mitarbeiterinnen an Ferdinand Strohmeier, Vice Pre- nun für den gesamten deutschsprasident Operations von TUI Cruises. chigen Raum verantwortlich. Vorher Der staatlich geprüfte Hotelbetriebs- organisierte das Hamburger Ponantwirt hat bereits mehrjährige Erfah- Büro bereits den Vertrieb und die rung in der Kreuzfahrtbranche ge- Vermarktung der Luxuskreuzfahrten sammelt. Zunächst arbeitete er drei in Deutschland und Österreich. Auch Jahre, unter anderem als Hotel Ma- für Schweizer Reisebüros gilt selbstnager, an Bord der AIDA-Flotte. 2013 verständlich eine Grundprovision wechselte Denis Wiechert dann an von 12 Prozent auf alle bei Ponant Land und hatte bei AIDA Cruises zu- gebuchten Kreuzfahrten. Mit der letzt als Director F&B die zentrale Übernahme des Vertriebs durch Leitung der Food & Beverage Ope- Ponant in Hamburg werden zukünfration sowie fachliche Führung tig auch in der Schweiz deutschder Hotel-Manager innerhalb der sprachige Kataloge und Broschüren Flotte inne. Bei TUI Cruises ist De- erhältlich sein. Optionsanfragen und nis Wiechert zukünftig für die Be- Reservierungen könnten über die reiche Food & Beverage, Hotel Ope- deutschsprachige Reservierung in rations, Kids, Teens & Edutainment Hamburg abgewickelt werden. sowie Spa & Sport zuständig. „Mit Denis Wiechert begrüßen wir einen absolut erfahrenen Kreuzfahrtspezialisten. Ich bin überzeugt, Kreuzfahrtagentur & Reisebüro Im Büntefeld 3 · 30974 Wennigsen-Holtensen dass unsere Telefon (05109) 56300-0 Wohlfühlschiffe von seinem Wiswww.flussreise24.de sen profitieren Foto: A-ROSA

Bereiche Marketing & Cross Channel sowie Personal verantwortlich. Ihre berufliche Laufbahn startete Dr. Leichtfried in der Unternehmensberatung, bevor sie 2006 erste Führungsaufgaben in der Thalia Holding übernahm. Bei AIDA Cruises soll sie dabei helfen, die Marke erfolgreich weiterzuentwickeln, den Ausbau der Produktkommunikation voranzutreiben, und somit zum weiteren strategischen Wachstum beitragen.

Hardy Puls besitzt langjährige Erfahrung im Kreuzfahrtbereich und ist nun Director Marketing & Sales bei Costa in Deutschland.

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IMPRESSUM

Die nächste AZUR erscheint am 2. Juni 2016.

Redaktion AZUR – Das Kreuzfahrtmagazin Stresemannstraße 163 22769 Hamburg E-Mail: redaktion@azur.de

Samba, Tango und Geschunkel – die Artania fährt vom Nordosten Brasiliens bis nach Buenos Aires.

Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann Layout/Produktion: www.layoutraum.de; Corinna Blume Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Angelika Bucerius, Claudia Diemar, Martina Emmerich, Adrienne Friedlaender, Uschi von Grudzinski, Christian Kolb, Roger Lehmann, Anja Menzel, Ira Panic, Susanne Reininger, Dr. Frank Sistenich, Carolin Thiersch, Sven Weniger, Dagmar Zurek Infografik/Illustrationen www.AxelKock.de Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock

Südamerika Sonne und Kultur für verwöhnte Gäste auf der eleganten Le Lyrial.

Mit der Ocean Nova ins Reich der Königspinguine.

Antarktis Mittelmeer

Weitere Themen: Südafrika: Mit der Oceania Nautica entlang der Küste der Regenbogennation. Kanaren: An Bord der Mein Schiff 4 zu den paradiesischen Inseln im Atlantik.

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Abonnement interabo Betreuungs-GmbH Postfach 10 32 45 20022 Hamburg Abo-Hotline Telefon: 040 – 23 67 04 66 Telefax: 040 – 23 67 04 67 azur@interabo.de Das Jahresabonnement kostet 19,60 Euro (4 Ausgaben) inkl. MwSt. und Versand. Einzelverkaufspreis: 5,00 Euro Anzeigen/Sonderdruck/ Mengenverkäufe Gerhard Langstein, langstein@azur.de Telefon: 040 - 514 44 195 Helge Schaubode, schaubode@azur.de Telefon: 040 - 514 44 262 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 vom 1. Januar 2015. Litho MWW Medien GmbH, Hamburg Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co KG Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotomaterial wird keine Haftung übernommen.

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Fotos: Blinder Fotograf

Zwei Inseln, ein Land und gewaltige Naturschönheiten – mit der luxuriösen Europa.

Fotos: Schaeffer, Schlager, von Grudzinski, Zimmermann

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1 Maximal 400 Gäste: Ein überschaubares

Schiff ist ein Garant für entspanntes Reisen ohne Warteschlangen oder Diskussionen beim Thema Liegestuhl.

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2

Persönliches Ambiente: Herzlich willkommen, denn hier begrüßt der Kreuzfahrtleiter seine Gäste noch per Handschlag. Man fühlt sich außerdem in jedem Hafen der Welt zuhause, denn die Bordsprache ist Deutsch.

3 Tischzeit mit Aussicht: Guten Appetit heißt

es im Alster-Restaurant. Während das Dinner in nur einer Tischzeit serviert wird, geben Panorama-Fenster die Aussicht auf das offene Meer frei. Das Palmgarten-Buffet ist jeden Abend eine abwechslungsreiche Alternative.

4

Lebendiges Infotainment: Neben Shows, Tanz, Sport- und Spiel bieten Lektoren und Wissenschaftler landeskundliche Vorträge und Informatives zum Reiseziel.

5

Individueller Service: Ob Ausflugswünsche, ein privates, feierliches Event oder der bordeigene Fahrradverleih: Der Concierge steht für zusätzlichen Service von „A“ bis „Z“ bereit.

6 Gastfreundliche Nebenkosten: Das

Reiseportemonnaie lacht, denn die moderaten Getränkepreise sowie die zahlreichen, inklusiven Extras, wie Brückenführungen, Freigetränke nach dem Ausflug oder Sekt zum Frühstück sind auf HAMBURG selbstverständlich.

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Reisen mit Expeditionscharakter: Die HAMBURG sorgt mit ihren sechs Schlauchbooten für Expeditionen auf Eismeer-Routen oder Anlandungen an einsamen Stränden für das besondere Urlaubserlebnis.

8 Die Routenexpertin: Nicht im Kreis fah-

ren, sondern immer wieder neue, entlegene Reiseziele entdecken, ist das Markenzeichen der HAMBURG. Ob Winter oder Sommer, ob auf Flüssen oder Seen, sie bietet eine weltweite Routenvielfalt, die überzeugt. Kataloge, Beratung und Buchung in jedem guten Reisebüro oder bei

PLANTOURS Kreuzfahrten – Eine Marke der plantours & Partner GmbH | Obernstr. 76 28195 Bremen | Tel. 0421/17369-0 info@plantours-partner.de www.plantours-partner.de

Mit Gunther Emmerlich im hohen Norden unterwegs Das wird ein Fest für die Sinne: Die MS HAMBURG besucht vom 3. bis 18. September 2016 die schönsten Plätze des hohen Nordens – inklusive einer Stippvisite am Weißen Meer. Im privaten Schiffsambiente und vor gigantischer Naturkulisse wird der beliebte Opernsänger und Entertainer Gunther Emmerlich stimmungsvolle Lesungen und Liederabende vor maximal 400 Zuhörern präsentieren.

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om malerischen, norwegischen Tromsø aus über das Weiße Meer und zurück über Norwegens Fjordidyll bis ins heimatliche Bremerhaven – das ist einmal mehr eine besonders einzigartige Kreuzfahrtroute der HAMBURG. In goldener Spätsommersonne macht sich der beliebte, deutschsprachige Liner auf den Weg – frei nach ihrem Lieblingsmotto: Reise lieber ungewöhnlich. Wo andere Schiffe umkehren würden, biegt die HAMBURG am Nordkap einfach scharf rechts ab, und nimmt über Kirkenes Kurs Richtung Barentssee. So hoch im Norden, wo norwegische, finnische und russische Einflüsse sich mischen, taucht sie ein in die Weite am Weißen Meer. Wenn hier der Blick über die unberührte Natur schweift, wird an der Reling jede Seemeile reine Magie. Vor unbewohnten, russischen Inseln leben grönländische Robben, die seltenen weißen Belugawale und riesige Vogelkolonien. Der Polarkreis ist zum Greifen nah, nur 160 Kilometer entfernt. Neben menschenleeren Buchten und typischer Tundra-Landschaft finden auch Kulturinteressierte Geschichtsdenkmäler nicht nur auf den berühmten Solovetsky-Inseln. Himmel und Berge in goldener Sonne und klarer Luft: das ist Norwegen. Aus der Schiffsperspektive sieht alles noch imposanter aus. Immer wieder prägen auch kleine, rostrote Fischerhütten das Landschaftsbild. Der Natur auf der Spur erreicht die HAMBURG am

frühen Morgen die traumschönen Lofoten. Selbstverständlich über die sogenannte Innenpassage, die die karibisch anmutende Inselgruppe erst richtig in Szene setzt. Fotomotive am laufenden Band liefert am übernächsten Tag der wohl mit Abstand schönste Fjord der Welt: der Geirangerfjord. Die so angenehm gelassene Gastfreundlichkeit der Norweger sowie das hanseatische Flair der Kulturhauptstadt Bergen runden das 16-tägige Kreuzfahrterlebnis entlang der schönsten Küstenlinie Europas ab – mit dem wildromantischen Abstecher ins Weiße Meer inklusive. Das ist eine fantastische Kombination, ein pures Urlaubsvergnügen und für die HAMBURG ist diese neue Route eine Premiere. Das Abenteuer Norwegen mit Russland endet am 18. September an der Columbuskaje in Bremerhaven. 16 Tage vom 03.09. bis 18.09.2016 ab Tromsø / bis Bremerhaven inkl. Hinflug 2-Bett-innen p.P. ab . . . . . . . . . . . 2-Bett-außen p. P. ab . . . . . . . . . .

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