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November – Dezember 2017, 5 �, www.azur.de

Mit KreuzfahrtKalender 2018

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UPGRADE

Die Princess Grill-Klasse der Queen Elizabeth

ÜBERSICHT

Die schönsten Flussreisen

■ DONAU ■ GRÖNLAND ■ MITTELAMERIKA ■ MITTELMEER ■ NORDEUROPA ■ FLUSSREISEN

SEABOURN ENCORE

Feinster Luxus auf hoher See

Luxemburg 5,75 a, Österreich 5,70 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 6,90

AZUR°– DAS KREUZFAHRTMAGAZIN No. 45, November – Dezember 2017

n e t r h a f z u Kre ! t b e l r e e i S r fü


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Azur ° Editorial

pro Person

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Titelfotos: Seabourn, Cunard, Lehmann

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red Olsen und Crystal Cruises sind nur zwei bekannte Namen der Kreuzfahrt, deren Markenkern eigentlich die Hochsee ist, die aber nun auch Flüsse bereisen. Zwei etablierte Könner im Markt, die Reisen auf den Wasserstraßen attraktiver Urlaubsländer für ihre Kunden entdeckt haben – und ein klares Indiz dafür, dass Flussreisen ebenfalls vor einer guten Zukunft stehen. Der Markt hat also Potenzial und lohnt sich für die investierenden Unternehmen und deren Kunden gleichermaßen. Denn wenn die Zahl der Anbieter steigt, die wachsende Konkurrenz mehr Qualität der Neubauten und Routings mit sich bringt, dann profitiert besonders der Urlauber. Von dieser Warte aus betrachtet, ist die Beschaulichkeit im Markt der Flussreisen vorbei, die Anstrengungen zu Gunsten schöner Urlaubserlebnisse nehmen zu. Prima! Allein auf Europas Flüssen waren zuletzt 1,3 Millionen Passagiere unterwegs, davon 39 Prozent aus den USA und Kanada. Donau, Rhein, Seine und Douro gelten als wunderbare, äußerst komfortable Möglichkeiten zur Erkundung der Historie Europas. Denn die Städte mit großer, alter Substanz finden sich nun mal an Flüssen. Seit jeher waren diese bevorzugte Siedlungsgebiete, die Basis für Städte wie Köln, Regensburg, Paris und Wien. Es gibt also für kulturgeschichtlich interessierte Urlauber allerbeste Gründe für eine Fluss-

reise, denn keine andere Reiseform erschließt einem die Regionen und Städte so unkompliziert. Besichtigungen sind nicht mit langen Busfahrten teuer erkauft, sondern können direkt vom Anlegesteg bestenfalls zu Fuß erfolgen. Kulinarische Expeditionen sind eine mühelose Angelegenheit, wenn man an Rhein, Mosel und Donau jederzeit beim Winzer einen Stopp einlegen kann. Dass Flussreisen also mehr und mehr Anhänger finden, ist nur folgerichtig. Dass darüber hinaus eine größere Angebotsbreite entsteht, umso besser. Allein in den letzten zwei Jahren sind nahezu 50 neue Schiffe zu Fluss gelassen worden. Darunter finden sich raffinierte Konzepte, beispielsweise der Einsatz von Schaufelrädern auf Flüssen mit niedrigem Wasserstand. Der Andrang auf den Flüssen ist auf Donau und Drau inzwischen so groß, dass die regionalen Behörden gleich fünf Passagier-Terminals innerhalb 150 Kilometern anbieten, damit es zwischen den Reedereien nicht zum Gerangel kommt. Aber keine Sorge, zu Massenerscheinungen wie in Hochseehäfen wird es nicht kommen, denn auf den Flüssen sind die Schiffe meist mit unterhalb 200 Passagieren unterwegs und nicht mit oberhalb 4000 Passagieren. Auch unter diesem Gesichtspunkt zeigt sich ein Vorteil der Flussreisen.

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Josef Depenbrock Chefredakteur

Veranstalter für Deutschland, Österreich und Benelux ist H&H Touristik GmbH, Kaiserstraße 94 A, 76133 Karlsruhe Tel: 0721 – 97 669 771 │ www.celestyalcruises-deutschland.de kreuzfahrten.service@hht.de


o N 6 Reederei Seite

1AVista Reisen 52 A-Rosa 47 AB Göta Kanal 53 AIDA Cruises 7, 92 Azamara Club Cruises 10 Carnival Cruise Line 7, 92 Celebrity Cruises 92 Costa Kreuzfahrten 92 CroisiEurope 44

Crystal Cruises Cunard Line Dreamlines Hapag-Lloyd Cruises Holland America Line Hurtigruten Iceland ProCruises Ikarus Tours MSC Kreuzfahrten Nicko Cruises

7 6, 82, 92 8, 95 7, 10, 93 93 8, 93 68 93 6, 93 28, 49

2017 azur.de

Norwegian Cruise Line 10, 94 Oceania Cruises 10, 94 One Ocean Expeditions 8 P&O Cruises 8 Phoenix Reisen 48, 94 Plantours Kreuzfahrten 46 Ponant 95 Regent Seven Seas Cruises 94 Reisebüro Mittelthurgau 45 Royal Caribbean 9, 95

SE-Tours 50 Seabourn 54, 95 Silhouette Cruises 96 Silversea Cruises 7, 11, 96 Star Clippers 96 TransOcean Kreuzfahrten 96 TUI Cruises 10, 14, 96


Azur ° Inhalt

14

Mittelamerika Die Mein Schiff 4 war unterwegs auf der Karibikroute, die in der nächsten Saison ihre Nachfolgerin Mein Schiff 6 übernehmen wird.

28

Donau Auf der Donau erlebten die Gäste der Maxima von Nicko Cruises ganz neue Facetten einer klassischen Route durch Europa.

42 Fluss-Special 54 Mittelmeer Auch die kommende Saison auf Donau, Rhein & Co. hat wieder viele Highlights zu bieten. Die schönsten Reisen auf 12 Seiten.

Auf der Seabourn Encore wird Luxus großgeschrieben – eine traumhafte Kreuzfahrt in zehn Tagen von Barcelona bis Rom.

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Fotos: Lehmann, NCL, Nicko Tours, Schaeffer, Zimmermann

EL 32

MEER IN SICHT 68

Grönland Die Gäste der komfortablen Ocean Diamond genießen den arktischen Spätsommer in vollen Zügen. Grüne Weiden und endloses Eis.

82

Nordeuropa Auf einer Kurzreise ab Rotterdam zeigt die Queen Elizabeth, was sie in ihrer Princess GrillKategorie zu bieten hat.

6 check-in 92 news 98 Vorschau/Impressum

Delfine, die am Bug das Schiff begleiten. Ein Eisbär, der sich ins Wasser wagt. Oder Vögel, die das nahende Land ankündigen. Auf einer Expeditionskreuzfahrt werden Sie immer wieder in Staunen versetzt. Das EL 32 ist wie geschaffen für dieses Abenteuer auf hoher See. Als stets griffbereiter Begleiter mit brillanter Optik bewährt sich dieses kompakte Fernglas natürlich auch bestens bei allen Landgängen. Mit SWAROVSKI OPTIK gehört die Welt dem, der das Schöne sieht.

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Azur ° Check-in

Earth, Wind & Fire werden den Gästen der MSC Sinfonia im September 2018 ordentlich einheizen.

Cruise, Rock & Blues

Bei einer ganz besonderen Themenkreuzfahrt von MSC Cruises sind zahlreiche Musikgrößen zu Gast.

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it Al McKay und seiner Earth, Wind & Fire Experience konnte MSC Cruises echte Publikumslieblinge gewinnen. Von dieser Sorte sind allerdings noch einige mehr zu Gast, wenn die MSC Sinfonia zu ihrer 7. Rock & Blues Cruise aufbricht. Nun ist das Line-up komplett, Manfred Mann’s Earth Band ist der letzte Headliner, der bekannt gegeben wurde. Sie bringen Songs wie „Blinded by the Light“ auf die MSC Sinfonia. Vom 22. bis 29. September 2018 steuert diese dann ab Venedig griechische Inseln wie Santorini oder Rhodos an. Zu den weiteren

Acts an Bord zählen Marla Glen, Stefanie Heinzmann, Les Sauterelles, Sandee, Troubas Kater, Chica Torpedo und Pablo Infernal. Der internationale Blues-Rock wird von Aynsley Lister repräsentiert. Kenner der Rock & Blues Cruise sind die beiden Berner Bruno Dietrich und Mario Capitanio. Letzterer kommt mit seiner eigenen Band und neuen Songs an Bord. Dögz werden von Schöre Müller begleitet, und im Schiffspub tritt Levi Bo auf. Neben diesem Programm entsteht mit dem Montreux Jazz Club eine neue Bühne in Kooperation mit dem Montreux Jazz Festival. » www.msc-kreuzfahrten.de

Flottenzuwachs bei der Cunard Line

Die drei Cunard-Queens bekommen eine weitere Schwester. Gemeinsam mit der Fincantieri-Werft in Italien hat der Carnival-Konzern, zu dem auch Cunard gehört, eine Absichtserklärung für ein neues Schiff unterzeichnet, das 2022 fertig gestellt werden soll. Somit werden zum ersten Mal seit 1998 vier Schiffe gleichzeitig bei der britischen Traditionsreederei im Dienst stehen. Viele Details sind noch nicht bekannt, allerdings soll das Schiff mit 113.000 BRZ Platz für etwa 3000 Passagiere bieten. Es wird das 249. Flottenmitglied unter der Cunard-Flagge seit Gründung des Unternehmens vor über 177 Jahren. » www.cunard.de

6 °azur.de

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Die Aida Nova besucht Hamburg Das neue Flaggschiff wird im Dezember 2018 ausgeliefert.

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ie erste Saison des kommenden AIDA-Flaggschiffs beginnt in Hamburg. Von hier aus wird die Aida Nova im Dezember 2018 ihren Weg zu den Kanarischen Inseln antreten, wo sie ihre Premierensaison mit regulären Kreuzfahrten verbringen wird. An Bord offeriert das Schiff viele neue Highlights. So gibt es drei Wasserrutschen an Bord, und auf einer LED-Wand werden Filme und Sportevents gezeigt. Erlebnis und Kulinarik verschmelzen im neuen Restaurant „Time Machine“. Der Art Club ist die multimediale Version der AIDA Galerie mit einem Mix aus Kunst, Fotografie, Videos, Spielen und Hightech. Neben den ausgestellten Werken namhafter Künstler können Gäste dank 3D-Brillen auch virtuelle Kunst bestaunen. Die Bar im Look einer urbanen Hotellobby bietet auch praktische Lade-

stationen für Smartphones und Tablets. Zu den Besonderheiten an Bord zählen zudem nicht nur das Body & Soul Organic Spa auf 3500 Quadratmetern, sondern auch die 20 verschiedenen Kabinenvarianten. Die neue Penthouse Suite erstreckt sich über zwei Decks. Für Familien gibt es erstmals die Verandakabinen Deluxe mit besonders viel Platz. Die Suiten mit separatem Schlafzimmer und einem begehbaren Kleiderschrank bieten Platz für bis zu fünf Personen. Neu sind ebenfalls die Junior-Suiten mit lichtdurchflutetem Wintergarten. Die Einzelkabinen gibt es als Innenkabine oder mit Balkon. Neu sind auch die Street-FoodMeile und das Entertainment-Programm. Im ersten TV-Studio auf See werden Shows produziert und gesendet. Bis zu 500 Stu diogäste können live mit dabei sein. » www.aida.de Die Hamburger bekommen die Aida Nova als Erste zu sehen. Danach fährt sie in Richtung Kanaren.

Neues Carnival-Restaurant von Guy Fieri

Fotos: PR

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ereits jetzt sind die Burger-Restaurants von dem berühmten Fernsehkoch Guy Fieri sehr beliebt auf den Schiffen der Carnival Cruise Line. An Bord der Carnival Horizon wird es eine weitere Fieri-Attraktion geben: das Guy Fieri’s Pig & Anchor Bar-B-Que Smokehouse/Brewhouse. Dort wird Geräuchertes aus dem Holzofen serviert. Dazu passt dann bestens eines der verschiedenen Craft-Biere, die direkt im Restaurant gebraut werden. » www.carnivalcruiseline.de

? wer, wann, wo

Anna-MAria Kaufmann Crystal River Cruises hat in Rüdesheim das erste von vier Flussschiffen der Rhein-Klasse getauft. Taufpatin ist die Opernsängerin Anna-Maria Kaufmann. Sie übernahm die traditionelle Zeremonie und gab das Werk „Air“ von Johann Sebastian Bach zum Besten. » www.crystalcruises.com/river Shakira Gemeinsam mit Costa Crociere unterstützt Shakira den Bau einer neuen Schule in Kolumbien. Die Bauarbeiten werden 2018 in Cartagena beginnen, wenn der erste Ziegelstein, der von Barcelona aus mit einem Kreuzfahrtschiff dorthin überführt wird, ankommt. » www.silversea.com/de Talbot Runhof Am 17. August 2018 findet das Event Fashion2Night an Bord der Europa 2 vor Hamburger Kulisse statt – dieses Mal mit dem renommierten DesignerDuo Talbot Runhof. » www.hl-cruises.de

6/2017

azur.de


Fünf Gourmet-Spezialisten verwöhnen die Gäste von P&O Cruises auf vielen Reisen in der Saison 2018.

Küchenhelden zeigen ihr Können Sommeliers, Gebäckspezialisten, Sterne- und TV-Köche sorgen für Gaumenfreuden bei P&O Cruises.

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uf 19 Kreuzfahrten im kommenden Jahr kommen die Gäste von P&O Cruises in den Genuss von besonderen kulinarischen Erlebnissen. Die „Food Heroes“ sind an Bord, fünf Stars aus Küche und Keller, vom Sternekoch bis zum Weinexperten. Nach ihren Rezepten und Vorschlägen ist auch das aktuelle Kulinarik-Angebot der P&O-Flotte konzipiert. Angeführt wird die Riege der Chefs von den Sterneköchen Marco

Pierre White und Atul Kochhar, die vor allem in Großbritannien ein Begriff sind. Starkult genießt auch James Martin, der für seine Koch-Show „Saturday Kitchen“ bekannt ist. Spezialist für Gebäck ist Eric Lanlard, während Olly Smith als Sommelier höheres Weinwissen vermittelt. Die relevanten Routen der Britannia, der Azura und der Ventura führen durch Nordsee, Mittelmeer und » www.pocruises.de Atlantik bis in die Karibik.

Unterwasserbilder live auf der Kabine ald begleiten futuristisch anmutende Unterwasser-Drohnen die Expeditionsschiffe von Hurtigruten. Die Reederei arbeitet mit dem norwegischen Start-up Blueye Robotics zusammen, das solche unbemannte Tauchroboter für die Erkundung der Welt unterhalb der Meeresoberfläche herstellt. Die Live-Bilder sollen direkt auf Bildschirme an Bord der Schiffe oder auf digitale Geräte, wie Virtual Reality-Brillen oder Tablets, in den Zodiacs übertragen werden. In den extremen Bedingungen des Nordpolarmeers entwickelt, ist die Unterwasser-Drohne für Einsätze bei schwierigen Lichtverhältnissen prädestiniert und liefert auch hier gute Bilder.

» www.hurtigruten.de

8 °azur.de

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Expeditionen kanadischer Art

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ne Ocean Expeditions, Kanadas führender Veranstalter für Expeditionskreuzfahrten in die Polarregionen, kündigt nun die Erweiterung der Flotte durch den Neuzugang RCGS Resolute an. Das Schiff hat seinen Namen von der historischen HMS Resolute der British Royal Navy. RCGS steht für die Royal Canadian Geographical Society, den exklusiven Partner der Reederei, dank ihm die Gäste an Bord die Möglichkeit haben, von weltbekannten Forschern, Biologen, Historikern und Fotografen einiges zu lernen. Die RCGS Resolute wird im November 2018 ihre erste Expeditionskreuzfahrt antreten. Sie ist nicht nur eisverstärkt, sehr wendig und sicher, sondern bietet auch große Aussichtsplattformen. Maximal 146 Passagiere haben Platz an Bord. » www.oneoceanexpeditions.com

Fotos: PR

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Azur ° Check-in

So verspielt sehen die Familiensuiten an Bord der Symphony of the Seas aus.

Alles für die jungen Gäste

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ine Suite für Familien über zwei Decks mit Rutsche, Legowand, Air-Hockey-Tisch, 3D-Fernsehzimmer, Billardtisch und Kletterwand – das ist nur eine der Neuigkeiten, die sich Royal Caribbean beim Bau des neuen Flaggschiffs Symphony of the Seas hat einfallen lassen. Von der Harmony of the Seas kennen die Gäste schon die Roboter-Barkeeper an der Bionic Bar, die rasante Rutsche Ultimate Abyss und den riesigen Bordwalk. Dieser wurde nun allerdings um viele Bars und Restaurants erweitert. Im kulinarischen Bereich kommt die erste Seafood-Brasserie der Reederei hinzu, ebenso wie das mexikanische Open-Air-Restaurant „El Loco Fresh Mexican“. Und im Theater wird erstmals das Musical „Hairspray“ aufgeführt, zusammen mit „Flight“, einer historischen Satire über die Entwicklung des Flugverkehrs. Ihre Premierensaison im Sommer 2018 verbringt die Symphony of the Seas im Mittelmeer, dann geht‘s über den Atlantik nach Miami, ab hier in die Karibik. » www.royalcaribbean.de

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Cruise-news Azamara CluB Cruises Azamara Club Cruises hat den Erwerb eines Schwesterschiffs für die Azamara Journey und die Azamara Quest angekündigt, das im März 2018 ausgeliefert werden soll. Das neue Familienmitglied, die Azamara Pursuit, ist in der Größe mit der Azamara Journey und der Azamara Quest vergleichbar. Als solches wird dieses Schiff auch die Möglichkeit bieten, kleinere Häfen zu besuchen, die große Schiffe nicht anfahren dürfen. » www.azamaraclubcruises.de

Norwegian Cruise LinE Norwegian Cruise Line offeriert nun auch Premium All Inclusive Plus. Zusätzlich zu den bisherigen Inklusivleistungen gibt es fünf weitere Extras pro Kabine für Kreuzfahrten ab neun Tagen Dauer. Hinzu kommen 120 Minuten Telefonpaket, 250 Minuten Internetpaket, 50 US-Dollar Guthaben für Landausflüge pro Hafen, ein Hotelgutschein und ein Fluggutschein in Höhe von bis zu 150 Euro.

Neuer Look für die Europas Die beiden Luxusschiffe von Hapag-Lloyd Cruises wurden nun renoviert.

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owohl die Europa als auch die Europa 2 haben in den letzten Monaten im Dock der Hamburger Werft Blohm + Voss eine Erneuerung erhalten. Neben technischen Updates wurden auch einige Umgestaltungen durchgeführt. Bei der Europa wurde der Spa-Bereich vergrößert und mit modernen Behandlungsmöglichkeiten wie Thalasso ausgestattet. Darüber hinaus zeigen sich die Kaffeelounge Belvedere und die Havanna Bar in neuem Look. Die ehemalige Galerie ist als „Atelier“ in einen Multifunktionsraum umgewandelt worden. Bei der Europa 2

stand Deck 9 im Fokus. Einen komplett veränderten Look mit neuen Möbeln, Farben und Stoffen erhielt die Belvedere. Die Lounge am Bug wurde in eine Kaffeebar verwandelt. Zudem wurde die Bibliothek verlegt, in ihren ehemaligen Räumlichkeiten befindet sich jetzt die Cruise Sales Lounge mit einem Museum im Wartebereich. Das Studio wird zukünftig für Workshops, Vorträge und Kinovorführungen genutzt. Im Spa wurden alle Saunen erneuert, und die Gin-Bar auf Deck 4 heißt nun Collins. Auf das gleiche Deck ist auch der Teens Club umgezogen. » www.hl-cruises.de

» www.ncl.de

» www.oceaniacruises.com

10 °azur.de

6/2017

Im neuen Atelier der Europa 2 finden je nach Bedarf auch Vorträge und Sportkurse statt.

Fury on the cruise ship

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ury in the Slaughterhouse kommen an Bord der Mein Schiff 3 und bringen ihre Freunde mit. Vom 7. bis 11. September 2018 begleitet die Rockband die neueste TUI Cruise-Eventkreuzfahrt. Künstler wie Fools Garden, Henning Wehland und Mousse T sind genauso dabei wie Fischer-Z, Terry Hoax, Stoppok, das Pop-Duo Wingenfelder und Rockironiker Wohnraumhelden. » www.tuicruises.de

Fotos: PR

Oceania Cruises Oceania Cruises bietet Gästen der Concierge Level Veranda Kabinen jetzt noch mehr Service-Annehmlichkeiten. Zu den erweiterten Inklusivleistungen gehören der kostenlose Wäscheservice mit bis zu drei Wäschebeuteln pro Kabine, zudem wird auf Wunsch das Mittag- und Abendessen aus dem Grand Dining Room auf der Kabine serviert.


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Azur ° Check-in

Azur - Interview Alfredo Spadon, Managing Director Europe, Middle East & Africa (EMEA) bei Silversea Cruises

„Internationale Produkte für Genießer und Entdecker“ Silversea Cruises hat sich nicht nur im Markt für klassische Luxuskreuzfahrten, sondern auch im Expeditionssektor etabliert.

AZUR: Herr Spadon, wie hat sich der EMEA-Bereich bei Silversea in letzter Zeit entwickelt und welche weiteren Maßnahmen planen Sie zunächst?

Spadon: Sowohl der Bekanntheitsgrad als auch der Absatz sieht im EMEA-Bereich für dieses Jahr sehr gut aus und hat sich im Laufe der Jahre stets verbessert. Ich kann behaupten, dass dieses Jahr für Silversea das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte war. Natürlich arbeiten wir ständig daran, den Absatz und den Bekanntheitsgrad von Silversea auch weiterhin zu verbessern und weiterzuentwickeln. Eine genaue Strategie werden wir erst in zwei bis drei Monaten bekannt geben können. Mein Team und ich entwickeln aber bereits eine Vielzahl an Ideen. AZUR: Wie gestaltet sich der Publikumsmix bei Silversea und welchen Stellenwert nehmen der EMEA- und der deutschsprachige Bereich darin ein?

Spadon: Das Publikum von Silversea ist international und kosmopolitisch. Die Gäste kommen aus den verschiedensten Ländern dieser Welt und sind bereits weit gereist. Wir zählen viele Amerikaner, Engländer, Skandinavier und Australier, aber natürlich auch viele deutschsprachige Passagiere aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu unseren Gästen. Eine wichtige Zielgruppe für Silversea sind die Best Ager – wir freuen uns aber auch, dass unsere Erlebnisse auch beim etwas jüngeren Publikum immer beliebter werden. Der deutschsprachige Markt im EMEA-Bereich hat für uns einen besonders hohen Stellenwert. Auch global gesehen ist der EMEA-Bereich beziehungsweise der deutschsprachige Raum ein spannender und wichtiger Markt für Silversea. AZUR: Mit der Silver Muse hat die Branche eines ihrer luxuriösesten und modernsten Schiffe erhalten, bereits

12 °azur.de

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2020 soll das Schwesterschiff Silver Moon vom Stapel laufen. Können die anderen Flottenmitglieder mithalten?

Spadon: Alle Schiffe der Silversea-Flotte bieten unseren bekannten All-inclusive-Lifestyle und bestechen durch ihre exklusive Größe. Natürlich versuchen wir stetig, alle Schiffe auf den modernsten Stand der Technik zu bringen und entsprechend nachzurüsten, um unseren Gästen die beste Qualität anzubieten. Auf allen unserer klassischen Schiffe finden Gäste auch eine breite kulinarische Auswahl, unter anderem die einzigen Relais & Châteaux-Restaurants auf hoher See. AZUR: Welchen Stellenwert nimmt der Expeditionssektor mittlerweile ein? Wechseln viele Gäste von Silversea von der klassischen zur Expeditionskreuzfahrt?

Spadon: Der Expeditionssektor ist für uns ebenfalls ein sehr wichtiger Markt. Tendenziell steigt die Nachfrage nach Expeditionsreisen stetig an, deshalb setzt Silversea neben den klassischen Kreuzfahrten verstärkt auf Expeditionen – mit dem Bau der Silver Cloud bauen wir unsere Expeditionsflotte gerade auf vier Schiffe aus. Viele der klassischen Gäste kommen durch unsere Kreuzfahrten auf den Geschmack und wollen gerne etwas Neues in Form einer Expedition ausprobieren. Aber natürlich heißen wir auch viele neue Gäste willkommen, die das Abenteuer suchen oder für die es ein Lebensraum ist, ferne und unberührte Destinationen zu erkunden. AZUR: Welche Routen sind beim deutschsprachigen Publikum besonders beliebt? Und sind Sie privat auch öfters mit dem Kreuzfahrtschiff unterwegs?

Spadon: Generell kann man sagen, dass sowohl die klassischen Kreuzfahrten als auch die Expedition sich großer Beliebtheit erfreuen. Einige der beliebtesten Destinationen sind: Nordeuropa-, Mittelmeer-, Galapagos-, Alaska-, Antarktis- oder auch Weltreisen. Ich selbst habe bereits einige tolle Kreuzfahrterfahrungen gemacht. Mit Silversea war ich bereits im Mittelmeer unterwegs. Monaco und die Amalfiküste – es war einfach unglaublich, und diese Route würde ich wirklich » www.silversea.com jederzeit weiterempfehlen.

Foto: PR

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ie deutschsprachigen Märkte, aber auch ganz Europa, den Mittleren Osten und Afrika verwaltet Silversea Cruises vom Frankfurter Büro aus. Der Niederländer Alfredo Spadon ist neuer Managing Director, spricht fünf Sprachen fließend und kennt sich bestens aus in der Welt der Kreuzfahrt.


Advertorial

Singapur

Stadt der Vielfalt und unendlichen Möglichkeiten

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ie Löwenstadt hat viele Facetten, und jede einzelne ist es wert, entdeckt zu werden. Dem aktuellen Mastercard Global Destination Index zufolge hat es Singapur auf Platz fünf der meistbesuchten Städte der Welt geschafft – und das nicht ohne Grund: Ob abenteuerlustige Naturliebhaber, Gourmets oder Kunst- und Kultur-

interessierte, in dem faszinierenden asiatischen Stadtstaat kommt jeder auf seine Kosten. Singapur wird oft auch als „die Stadt der Vielfalt“ bezeichnet. Hier treffen indische, malaiische und chinesische Einflüsse aufeinander. So

findet man in derselben Straße sowohl chinesische als auch Hindu-Tempel sowie Moscheen und Kirchen. Besucher können auf Streifzügen durch die verschiedenen Viertel in Singapurs zahlreiche Kulturen, Ethnien und Religionen eintauchen. An jeder Ecke gibt es Neues zu erkunden und zu erleben. Hier treffen Foodies, Entdecker, Sammler, Socialiser sowie Action- und Kulturliebhaber aus aller Welt aufeinander und erschaffen täglich gemeinsam neue, spannende Dinge. Wer den lebendigen Charakter Singapurs ganz authentisch entdecken will, kann eine Stadtführung der besonderen Art machen und diesen Schmelztiegel der Kulturen durch die Augen der „Brand Personalities“ entdecken – Persönlichkeiten, die für das moderne, leidenschaftliche und lebhafte Singapur stehen. Sie haben für Besucher Spaziergänge mit ihren Lieblingsorten der Stadt zusammengestellt, sodass einem die versteckten Schätze der Metropole nicht entgehen. Einer der Markenbotschafter Singapurs ist Malcolm Lee, Küchenchef des Peranakan-Restaurants Candlenut. Peranakan ist eine ethnische Gruppe, die sich durch die Nachkommen chi-

nesischer Einwanderer und einheimischer Frauen entwickelt hat. Sein BWLStudium brach Malcolm ab, um die kulinarische Welt zu erobern. Inspiriert von der Peranakan-Architektur der Shophouses und den Wet-Markets (Markthallen für Frischwaren), zaubert der Singapurer einzigartige kulinarische Kreationen hervor. Er vereint Innovation mit Authentizität und gibt traditioneller Küche einen modernen Touch. Sein Erfolgsrezept scheint er gefunden zu haben, denn das Candlenut wurde 2016 mit einem MichelinStern ausgezeichnet. Malcolms Werdegang sowie der des Candlenuts zeigen, dass man mit wahrer Leidenschaft alles erreichen kann.

Singapur kann in der nächsten Kreuzfahrtsaison unter anderem bei einem Landgang von AIDA Cruises, Costa Cruises, Celebrity Cruises, HapagLloyd, Holland America Line, Royal Caribbean International, MSC Kreuzfahrten und TUI Cruises erlebt werden.

Mehr zu Singapur und den verschiedenen Stadttouren unter www.VisitSingapore.com


Karibischer

Kreis

Premiere in Mittelamerika für TUI Cruises mit der Mein Schiff 4. In diesem Winter wird sie vom neuen Flottenzugang, der Mein Schiff 6, dort abgelöst.

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Mein Schiff 4° Mittelamerika

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Mein Schiff 4° Mittelamerika

Botero schenkte Cartagena die „Dicke Gertrudis“.

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Aus der ersten Reihe verfolgen die Mein Schiffler den Einlauf in Cartagena – das Highlight der Kreuzfahrt.

Fröhliche Schulmädchen im Hafen von Coxen Hole, dem Liegeplatz auf Roatán.


„20 Jahre kein Friseur, aber ich wasche jeden Tag“, behauptet Rastafari „First Man“. Und: „Trocknen geht hopp, hopp.“ 6/2017

azur.de

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Schulkinder turnen in Panamas Casco Viejo auf der Statue von Belisario Porras, Ex-Staatspräsident von Panama, herum. Unten: Volle Dröhnung! Die Rastamänner von Jamaika singen alte Sklavenlieder, untermalt von rhythmischen, den Herzschlag imitierenden Trommeln.

18 °azur.de

6/2017


Mein Schiff 4° Mittelamerika

Auf Roatán lässt es sich aushalten: Die Vorzeigeinsel von Honduras lockt mit BadeResorts wie auf Big French Key. 6/2017

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Mein Schiff 4° Mittelamerika

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u bist ein Kind der See. Und die Welt liegt dir zu Füßen. Dein Horizont erwacht, und die Nacht lebt wie der Tag. Dein Stern steht über mir zwischen Himmel und dem Meer!“ Unheiligs Ballade „Große Freiheit“ fließt warm und weich über die karibische Abendluft mitten ins Herz der Kreuzfahrer. Der Moment des Auslaufens hier aus La Romana. Spätestens jetzt wissen alle, dass sie auf „ihrem“ Schiff sind – der Mein Schiff 4. Das war eine Zeit lang anders: Da hatten die Hamburger die Erkennungsmelodie durch ein seichtes Da rein-Da raus-Liedchen ersetzt, was aber nach unüberhörbaren Protesten der Vielfahrer revidiert wurde. So kann das „Wohlfühlen“ auf dem selbst erklärten „Wohlfühlschiff“ mit diesem Ohrwurm beginnen. Rund um, einmal um die Karibik herum geht es, so gut wie immer an den Küsten entlang. Neun Destinationen in acht Ländern in 14 Tagen – ein dichtes, vielseitiges wie spannendes Programm. Von der Dominikanischen Republik oder von Jamaika, je nach Wahl des Einstiegshafens, geht es nach Mexiko, Belize, Honduras, Costa Rica und Panama, ins kolumbianische Cartagena und zurück. Eine Route, die in etwa die Rostocker Kollegen von TUI Cruises bereits seit Jahren erfolgreich bereisen. Erst jetzt konnten die Hamburger nachziehen, denn vorher waren schlichtweg nicht die Kapazitäten an Schiffen vorhanden. Ich reise mit dem Voll-Charter von TUI Cruises nach La Romana. Praktisch: Wir steigen, ohne das Flughafengebäude zu betreten, nach 100 Metern Fußweg vom Flieger in einen Shuttle, der uns zum Hafen bringt. Keine Einreiseformalitäten, kein Gepäck schleppen. Um die Koffer kümmern sich heimische Mainzelmännchen. Auch das Check-in am Pier verläuft in Minutenschnelle. Und schon bin ich in meiner großzügigen Balkonkabine. Übermüdet bin ich wie die meisten, die wie ich bereits gute 18 Stunden auf den Beinen sind. Nur: Irgendwie heißt es durchzuhalten, denn erst drei Stunden später, um 21.15 Uhr, findet die Seenotrettungsübung statt. Da hilft ein kleiner Imbiss, denn unser Magen hat schon Mitternacht. Große Auswahl findet man im Buffet-Restaurant „Anckelmannsplatz“, das an diesen „Turn around“-Tagen durchgehend geöffnet hat. Nach dem Drill falle ich wie ein Stein ins Bett. Und verschlafe glatt die Begrüßung des Kreuzfahrt-Direktors. Sorry, Ulli! Erster Seetag. Die Nacht war kurz: minus eine Stunde wegen Zeitverschiebung plus Jetlag. Bei Sonnenaufgang drehen deshalb schon jede Menge Jogger ihre Runden. Gemächlich, aber konsequent. Es hat ja Kreuzfahrer gegeben, die auf See, Pardon, auf dem Schiff, einen Marathon absolviert haben. Auf der Mein Schiff 4 müsste man dafür bei einer Parcours-Länge

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von 280 Metern 151 Runden laufen. Heute mag davon keiner etwas wissen. Aber aktiv sind viele: Auch der schöne 25-Meter-Pool ist jetzt wie an allen Tagen mit fleißigen Frühschwimmern gefüllt. Ausruhen und noch mal ausruhen nach so viel Aktivität, die Wärme und Weite genießen. In der Kabine ist man längst eingerichtet. Schnell ist das Gepäck in den vielen Schubläden und Schränken verstaut, man hat sich einen ersten Espresso aus der Nespresso-Maschine gemacht. Das Wohlfühlen fällt eben leicht, auf einer Mein Schiff. Ihre Wege finden müssen ohnehin wenige: Die Repeater-Quote ist hoch, und man hat erneut gebucht, neugierig aufs attraktive Zielgebiet. Andere haben andere Gründe, an Bord zu sein. Doch davon werden wir später erfahren. Jamaika – das ist Reggae, Rum und Rastafari. Ocho Rios – Acht Flüsse –, der erste Stopp auf dieser Reise. „Ochi“ nennen die Locals ihre Heimatstadt liebevoll. Das Zentrum liegt in Sicht- und Fußweite vom Schiff. Der schöne Stadtstrand Turtle Beach ebenfalls: Für drei Dollar Eintritt kommt man ins bewachte Beachbad - mehr kostet der Sprung in die karibische Badewanne nicht. Ausflug zu den Dunn’s River Falls, der Hauptattraktion in dieser Ecke der Insel. Über 300 Meter tief stürzt sich der Wasserfall in Kaskaden bis ins Meer hinab. Das Wasser sprudelt über die Felsenstufen, sammelt sich dann in wannenartigen Becken. Ein Naturwunder! Touristen erklimmen mit Hilfe eines Führers und trittfesten Schuhen die Fälle, rutschen freudig von Pool zu Pool wieder hinunter. Auch die Mein Schiff-Kreuzfahrer lassen sich diesen nassen Spaß nicht nehmen. „Yama“ ja auf Jamaikanisch –, das war ein gelungener Auftakt.

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ontego Bay oder kurz „Mo Bay“: Heute ist Bob Marleys Geburtstag, er würde 72. Passend dazu gönne ich mir spannende Einblicke in die Rastafari-Kultur, dessen prominentestes Mitglied das Reggae-Idol war. Mit dem Reederei-Ausflug besuchen wir das „Rastafari Indigenous Village“, eine Kommune nahe der Stadt, die gegründet wurde, um die Mission der Rastafaris heimischen Schulkindern sowie Touristen zu vermitteln. Bereits unser Bus-Guide, dessen gebrochenes Deutsch, das er aus zehn Jahren in Berlin mitgebracht hat, gut verständlich ist, trägt ihr Erkennungsmerkmal auf dem Kopf: einen beachtlichen Turban aus geflochtenen, ungekämmten Zöpfen, die ihm bis zur Hüfte reichen. „20 Jahre kein Friseur, aber ich wasche jeden Tag“, behauptet er. „Trocknen geht hopp, hopp.“ Vor Ort erwarten uns „Queenbee“ und „First Man“, zwei von zehn Dorfbewohnern. An was glauben die Rastafaris? „Wir sehen in Haile Selassie, dem König Äthiopiens, den Nachfahren König Salomons. Und weil wir nicht nach Afrika zurückkönnen, implantieren wir deren Kultur und Glauben auf


Fauler als faul sind sie, die Faultiere, und hoch oben in den Bäumen nicht einfach zu entdecken.

Jamaika“, erklären sie. Inselweit wären es über 200.000, sage die Regierung. Stimmt nicht, sagen die Rastafaris. Tatsächlich die Philosophie ausleben, das täten viel weniger. Denn es gibt jede Menge Regeln, Riten und Symbolik: So etwa deuten die Rastafaris die Dreieinigkeit Gottes in Vater, Mutter, Kind um, lehnen deshalb auch das Patriarchat ab und sind für Gleichberechtigung. Sie formen ihre Hände so oft wie möglich zu einem Dreieck. Das tut auch Angela Merkel, ohne Rastafari zu sein. Wir hören von „First Man“, dass alle echten Rastafaris vegetarisch leben, nicht trinken, aber Marihuana anbauen – und auch konsumieren. Durch das Rauchen der Hanfpflanze wolle man nicht aus der Realität flüchten, sondern einen klaren Geist erlangen und damit die Kommunikation untereinander fördern.

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Immer für einen Spaß zu haben: Bike-Guide Flo vor der Skyline von Bocagrande, dem Strand von Cartagena.

um Abschluss folgt ein Rastafari-Konzert: alte Sklavenlieder untermalt von rhythmischen, den Herzschlag imitierenden Trommeln. Musik reinige Körper, Geist und Seele, hatte „First Man“ eingangs erklärt. Die Rastafari-Gemeinschaft steht jedem weltweit offen. „Konvertieren“ will von uns keiner. Zumal man auf der Mein Schiff 4 musikalisch vorzüglich für unser Seelenheil sorgt. Die Gastband Alegria Tropical aus der Dominikanischen Republik heizt am Pooldeck ein, das Magellan Trio swingt an der Waterkant-Bar, das Humboldt Trio musiziert im Klanghaus. Die Columbus Band bringt Discofox in der Schaubar, Techno legt der DJ nachts in der Abtanzbar auf. Wer Boogie-Woogie, Rumba, Walzer und Foxtrott auffrischen will, kann täglich mit Jasmin und Jannick üben. Ein viel genutztes Angebot, nicht zuletzt wegen der sympathischen Tanzlehrer. Cozumel, das ist Strand und Schnorcheln, mit Quad, Segway, Jeep oder Mini-Scooter übers flache Land oder an einem der Strände entspannen. Cozumel gilt als Tauchparadies. TUI Cruises bietet hier sowie auch in Belize und auf Roatán Schnuppertauchen und zertifizierte Tauchgänge mit Tauchlehrer an. Wir liegen am Pier mit der Pool-Position. In nur 20 Minuten bummeln wir erst durch das Wirrwarr der unvermeidlichen Souvenir-Mall zur Uferstraße. Vorbei geht’s an XXLSombreros, Taco-, Tortilla- und Tequila-Läden bis zur Plaza del Sol im Zentrum von San Miguel. Wer auch nach unten schaut, erkennt ins Straßenpflaster eingravierte Schwalben. Cozumel heißt in der Sprache der Maya „Schwalbeninsel“. Sie errichteten zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Ixchel Tempel auf dem Eiland. Die Legende besagt, dass ihnen die Göttin als Dank ihren Lieblingsvogel, die Schwalbe, gesandt habe. Heute ist nur noch die Maya-Ruine von San Gervasio erhalten. Alle anderen wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, um Start- und Landebahnen zu errichten. Folglich müssen kulturinteressierte Kreuzfahrer 6/2017

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Im Bamboo Beach Club von Ocho Rios tanzt eine Rastafrau zu Reggae-Rhythmen. Unten: Eine Gaudi ist es, im offenen Mini-Käfer über Cozumel zu düsen.

ans Festland, wo die Maya-Stätten von Chichén Itzá, der romantische Meer-Tempel Tulum und die Dschungel-Stadt Cobá zu finden sind. Wer eine sehen will – die zwei anderen sind zeitlich nicht drin –, muss früh raus. Um sieben Uhr starten die Katamaran-Schnellboote zum rund 16 Kilometer entfernten Festland, weitere 2,5 Stunden einfache Fahrt (!) mit dem Bus sind es dann noch zur weitest entfernten Anlage, Chichén Itzá. Die Anstrengung lohne sich, sind sich abends recht erschöpfte Gäste einig. Macht man ja meist auch nur einmal im Leben! Weil ich die Maya-Kultur in Yucatán von früheren Besuchen kenne, buche ich ein Fun-Event: Ich brettere mit einem zweisitzigen Mini-Scooter zum sandlosen Strand Playa Azul, wo ein Badestopp im türkisen Blau ansteht.

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einen los und weiter nach Belize, das viele noch als Britisch-Guayana im Kopf haben. Amtssprache ist bis heute Englisch. Natur zu Land und auf dem Wasser bietet unser Stopp am nächsten Morgen in Belize City. Wir liegen auf Reede, denn das Belize-Barriereriff verhindert ein Anlegen. Es ist auf 250 Kilometern Länge Teil des Mesoamerikanischen Riffs, das sich über 1000 Kilometer von der Nordostküste der Halbinsel Yucatán bis zur Bucht von Honduras erstreckt. Belize hat unzählige Atolle und Cays, also Inselchen, mit traumhaften Postkartenstränden, einer reichen Unterwasserwelt mit 500 Fisch- und 100 Korallenarten. 1996 wurde das Barriereriff hier zum UNESCO-Naturerbe ernannt, steht heute jedoch auf der „Roten Liste“: Globale Erwärmung und übermäßiges Wachstum der Mangroven haben ihr Tribut gezollt. Davon können wir uns nachmittags selbst ein Bild machen. Ab dem Schiff geht es in 30 Minuten mit dem Schnellboot zu einem Riff, wo wir beim Schnorcheln die Korallenbleiche nur zu deutlich erkennen. Manche Gäste zeigen sich auch enttäuscht von der mäßigen Fisch-Schau. Dafür entschädigte danach das Chill-out mit Rum-Punsch auf dem paradiesischen Goff’s Caye. Muss man in Belize an Land? Ja, wenn man oben auf einer Maya-Ruine stehen will. Denn was in Mexiko aufgrund von Unfällen in der Vergangenheit verboten ist, darf der Besucher in Belize noch, so erfahren die Gäste von Lektor Marcus Kummerer, dessen Vorträge sehr beliebt und ausnahmslos bestens besucht sind. Zu Recht: Der Hamburger präsentiert kurzweilig, informativ und mit einigem Humor jeden Hafen der Route. Die Maya-Anlage Altun Ha etwa ist eine Busstunde von Belize City entfernt, hier kann man noch die 100 Stufen auf einen Tempel hochkraxeln. Aber auch in Lamanai, die 3000 Jahre lang und damit am längsten überhaupt besiedelte Maya-Stadt, die, idyllisch an einer Uferlagune gelegen, nur per Boot erreichbar ist. Brüllaffen-Geschrei gibt’s beim Besuch umsonst dazu. Lektor Kummerer

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ie Insel Roatán allerdings ist ein Eldorado. Absolut sicher! Wir schlendern unbedenklich durch die gepflegten Straßen von Coxen Hole. Es herrscht karibisches Flair. Pastellfarbene Häuschen säumen die Straßen, auf denen sich auffallend dunkelhäutige Bewohner bewegen. Sie gehören den Garifuna an, einer Ethnie, die Nachfahren schwarzer Kariben sind, die die Engländer Ende des 18. Jahrhunderts hierher deportierten. Roatán protzt mit herrlichen Stränden, etwa dem West End Beach, und den schönsten Tauchplätzen der ganzen Küste. Ebenfalls zum Barriereriff gehörend hat es quasi einen Logenplatz. Nirgendwo sonst sind die Riffe so frei zugänglich. Wassersport ist also wieder angesagt. Kayak und Katamaran fahren, schnorcheln, schwimmen, tauchen. Die Reederei bietet diverse Möglichkeiten an, den Tag in einem erschlossenen Resort zu verbringen, teils mit Lunch, wie auf Big French Key, einem vorgelagerten Koralleninselchen, auf das man in ein paar Minuten übersetzt. Wer hier ins Wasser will, sollte an Badeschuhe denken, denn der Zugang ist steinig. Keine Lust auf Wasser? Dann empfiehlt sich ein Besuch der Iguana-Farm, wo hunderte von Leguanen warten, sich füttern zu lassen. Besonders die Kinder haben hier ihren Spaß. Oder es geht in den Öko-Park Mayan

Eden, die Heimat der Crystal Wings. Das ist der einzige Ort in Zentralamerika, an dem Schmetterlinge und Kolibris in Frieden in einem begehbaren Pavillon zusammenleben.

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in Seetag nach Costa Rica steht morgen an. Eine gute Gelegenheit, den heutigen Abend auszukosten und nach dem Dinner die Show im 1000-Plätze-Theater anzuschauen. Heute steht „Celebration“ auf dem Plan, ein Medley mit 80erJahre-Songs. Hört sich auf dem Papier viel versprechend an, doch die Darbietung der Künstler ist seicht und blutleer. Das berühmte Gänsehautfeeling, das einen schon bei Amateuren in jeder „DSDS“-Vorauswahl überläuft, will sich nicht einstellen. Schade, doch vorhersehbar, denn am Begrüßungsabend auf dem Pooldeck heimste das Ensemble keine Lorbeeren ein: stimmlich schwacher Gesang, schlechte, lahme Choreografie hölzern runtergetanzt, wenig Esprit bei den Akteuren. So blieb es bei allen zehn Shows dieser Reise. Jammerschade, denn wenn die „Software“ nicht das entsprechende Niveau hat, verpufft auch die beste Hardware aus Drehbühnen, Hubpodien, Falltüren, sechs fahrbaren LED-Wänden für Video-Effekte, alle von einem MasterMaschinenpult zentral gesteuert, nach einem Regieplan dirigiert vom Theater-Manager. Solche Hightech gibt es auf hoher See kaum! Über das Theater informiert uns das neue Mein Schiff-Modell, zehn Meter lang, eine Tonne schwer, das im Maßstab 1:30 im Bereich der Waterkant-Bar steht. Nicht nur die Brücke kann man hier dank der Glasfassade besichtigen, auf der Steuerbordseite finden sich auch mehrere Monitore, die in Kurzfilmen über die verborgenen Bereiche wie eben das Theater, aber auch über den Maschinenraum, die Wäscherei, die Main Galley und das Lager informieren. Zweiter Seetag. 13 Uhr. Das Schiffshorn ertönt. Das voll besetzte Pooldeck horcht auf. Was ist los? Da erscheint ein in glänzendes Weiß-Beige gekleidetes Paar auf dem Balkon von Deck 14. Das Hochzeitspaar dieser Reise, das sich wie an Königshäusern nach der Vermählung „dem Volk zeigt“! Und das jubelt, klatscht, gratuliert. Nun wissen wir: Das Tuten hatte glockengleich den Moment der Hochzeit verkündet. Kapitän Greulich war ihr „Standesbeamter auf See“. Weil alle Mein Schiffe unter der Flagge Maltas fahren, wo Trauungen auf See erlaubt sind, dürfen deren Kapitäne nach entsprechender Schulung rechtlich gültige Eheschließungen an Bord vornehmen. Dazu muss sich das Schiff außerhalb der 12-Meilen-Grenze befinden. Als Nachweis werden die genauen Koordinaten der Schiffsposition festgehalten, die später auch in der Heiratsurkunde stehen. Aber nicht nur geheiratet, auch geflittert wird auf dieser Kreuzfahrt, und zwar tüchtig: Allein fünf Paare habe ich kennen gelernt, die auf Hochzeitsreise waren.

schlägt seiner Fangemeinde zwar einen Rundgang durch Belize City vor, vermittelt aber zwischen den Zeilen, dass das Übersetzen nicht zwingend nötig sei. Das macht „Mut zur Lücke“! Also an Bord bleiben und ohne schlechtes Gewissen einen herrlichen (halben) „Wohlfühl-Tag“ einlegen. Etwa der süßen Lust frönen und eine der 35 verschiedenen, an Bord hergestellten Pralinen auf der Zunge zergehen lassen. Zum Beispiel die „Königin der Vanille“. Nur eine? Nein, auch noch eine zweite, die „Intensive Rote“ mit Himbeere und Sternanis bitte, die Lieblingspraline unseres Kapitäns Andreas Greulich, wie ich mir habe zuflüstern lassen. Weiter geht’s zu einer Runde ins Spa, in der Sauna schwitzen, dabei durch die bodentiefen Fenster bis zum Horizont schauen, danach im Fitness-Studio Gewichte stemmen, an Deck beim ebenso schweißtreibenden Cycling-Training gegen das Hüftgold ankämpfen. Nach einem späten Nickerchen auf der Kabine dann in das Atelier, in dem man im Malkurs seine schönsten Urlaubsmotive auf Leinwand verewigen kann. So verwöhnt geht’s in die „White Night“, die Poolparty heute Abend an Deck. Ganz in Weiß unterm Sternenhimmel tanzen, kleine Köstlichkeiten naschen, serviert von den Bordköchen, bunte Cocktails schlürfen, von den Offizieren geshakt. Es wird eine lange, laue Nacht, auf dem Weg nach Honduras, in die „Bananenrepublik“ der Region, in das Land mit einer Mordrate 20 Mal so hoch wie in den USA.

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Das Wohlfühl-Schiff ist auch ein „Love-Boat“! Puerto Limón, unser Hafen in Costa Rica. Die „Reiche Küste“ begrüßt die Mein Schiff 4 mit Tropenregen. Gut so, denn: ohne Nass auch keine Natur! Nur: Kann mein hier gebuchter Fahrrad-Ausflug stattfinden? Ich ziehe ein wasserdichtes Outfit an. Nicht nötig: Am Treffpunkt verteilt das stets gut gelaunte Bike-Team neben Helm, obligatorischem Müsliriegel und Trinkflaschen heute auch Regencapes. Unsere Räder warten schon, jeweils auf unsere Körpergröße eingestellt, am Pier. Es folgt die Einteilung in 12er-Gruppen – und schon treten wir in die Pedale. Bei inzwischen nur noch Nieselregen geht’s durch den Hafenort, vorbei an uns fröhlich zuwinkenden Einheimischen, weiter die Küste entlang, Dem strammen Gegenwind trotzen wir mit einem coolen Knopfdruck – und bitten so den Motor unserer E-Bikes, uns zu unterstützen. Natur haben wir links und rechts des Weges. Dichter Urwald, so scheint es. Dann in einen holprigen Schotterweg zu einer Bananenplantage von Del Monte. Leider ist heute kein Arbeitstag, das Förderband steht still, Bananen baden in der Waschwanne, und auf der Laderampe eines offen stehen gelassenen Lkw türmen sich die Stauden – grasgrün und steinhart. Nicht essbar. Bananenklau macht in diesem Fall nicht satt. Bike-Guide Florence füllt unsere leeren Energiespeicher mit mitgebrachten Mini-Bananen auf und klärt, warum die Banane krumm ist. Weil sie nämlich seitlich aus der Staude wächst, sich dann erst nach dem lebensnotwendigen Licht biegt – nach oben nämlich und deshalb krumm wächst. Ob unsere FrühstücksBananen auch so grün den weiten Umweg über Europa genommen haben und nun, gelb gereift zurück in der Heimat, von uns verköstigt werden? Nach dieser Tour greife ich morgens lieber zu Alternativ-Obst: Ananas, Papaya, Maracuja, Melonen, Orangen, immer mal wieder exotische Früchte zum Probieren. Oder gemischte (tiefgekühlt transpor-

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Vor Belize liegen hunderte solcher Mini-Inselchen wie Goff‘s Caye, die die Kreuzfahrer im Rahmen eines Schnorcheltrips anlaufen.

tierte) Beeren. Ohnehin bietet das Buffet – ebenso das im „Atlantik“ servierte Frühstück – eine immense Auswahl für wirklich jeden Geschmack in guter Qualität. Okay, die Miso-Suppe samt Einlagen fehlt, aber diese asiatische Variante erwartet wohl kein Gast auf einem deutschen Schiff. Auch zum Lunch und Dinner bietet die Reederei am Buffet eine breite Auswahl, bei der etwa Bio-Urkorn-Dinkelbrot oder geschrotetes Dinkel-Müsli sowie Diät-Kost wie glutenund lactosefreies Essen nicht fehlen. Es geht nicht nur um beständige hohe Qualität, sondern um Details. Den Unterschied machen kleine Extras, mit denen der Gast seine Gerichte nach Gusto verfeinern kann. Mit getrockneten Gojibeeren, Trockenobst, Samen und Körnern das Morgenmüsli, mit einer ganzen Palette von Gewürzen, zig Essigen und Ölen die verschiedensten RohkostSalate, mit allerlei Saucen und Chutneys die selbst zusammengestellten, dann à la minute von den Köchen zubereiteten Wok-Gerichte, mit diversen Einlagen die Suppen. Das Bedien-Restaurant „Atlantik“ teilt sich in klassische und mediterrane Küche, bietet entsprechend abends zwei Menü-Karten, aus denen der Gast jeweils seine Abfolge wählen kann.

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h, wie schön ist Panama! Janoschs Bucherfolg trifft allerdings nicht auf Colón zu. Colón, die spanische Bezeichnung für Kolumbus, die uns in Mittelamerika allerorten begegnet, ist der einzige Hafen unserer Route, von dem die Schiffsleitung abrät, ihn auf eigene Faust zu entdecken. Es habe schon Gäste gegeben, die von der allseits präsenten Polizei zum Schiff zurückeskortiert wurden. Die Mehrheit der Kreuzfahrer will ohnehin eine andere Attraktion besichtigen, den Panamakanal. Die 80 Kilometer lange, künstliche Wasserstraße zwischen Pazifik und Karibik feierte 2014 ihren 100. Geburtstag, die Erweiterung war 2016 fertig gestellt. Das Bauwerk wird jährlich von 14.000 Schiffen genutzt, die allerdings nicht länger als 364 Meter lang und 49 Meter breit sein dürfen. Die Durchfahrt ist ein teures Vergnügen, auch für Kreuzfahrtschiffe. Die müssen nämlich pro Passagier zahlen, was schnell mehrere 100.000 Dollar sind. Aber live und hautnah drin sein kann man trotzdem: Vier Stunden fahren die Mein Schiffler deshalb mit einem Ausflugsschiff durch die Schleusen Gatún, Miraflores und Pedro-Miguel bis nach Panama City. Die anderen lassen sich per Transferbus in die Altstadt der Metropole bringen, laufen drei Stunden allein durch das charmante Casco Viejo auf einer gerade mal 500 Meter langen Halbinsel am Wasser. Noch ziemlich verfallen, sind Gebäude, Kirchen und Paläste schon halb mit UNESCO-Geldern restauriert. Hier bummelt es sich entspannt durch die Gassen mit schicken Läden, cool designten Restaurants und feinen Boutique-Hotels.


Cozumel Santo Domingo La Romana

MEXIKO

Belize City

Montego Bay

Ocho Rios

JAMAIKA

DOM. R E P.

BELIZE

Roatán HONDURAS

K R I B I K A 0

Cartagena

Fotos: Susanne Schaeffer, PR, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Puerto Limón

Immer im Blick die moderne Skyline von Panama. Cartagena, die Perle Kolumbiens wird sie genannt, auch die Königin der Karibik, aber auf jeden Fall das Highlight dieser Kreuzfahrt, auf das alle Gäste gewartet haben. Weil die Altstadt eine der schönsten, wenn nicht die schönste Mittelamerikas ist. Weil sie uns vielleicht auch so nah ist, erinnert sie doch am meisten von allen Orten an Andalusien. Spanisch ist nicht nur die Architektur, auch Paella, Sangria und Stierkämpfe sind ein Erbe der Kolonialzeit. Und schon sind wir mittendrin – mit dem Shuttlebus oder wie ich wieder mit den Bikern. Dies sollte der sehenswerteste Radausflug der ganzen Reise werden: Wir fahren auf dem Mauerring um die Altstadt herum, dann durch einige Straßen und weiter in das neue Cartagena, nach Bocagrande, einem luxuriösen Hotel-Ghetto auf einer schmalen Landzunge. Wie in Miami sieht es hier aus. Zurück in der Altstadt haben wir 90 Minuten Freizeit ohne Rad. Pastellfarben oder blendend weiß gestrichene Häuser mit prächtigen Blumenbalkonen, romantische Innenhöfe, luftige Plazas, auf denen Musikanten spielen, stylische Bars, exzellente Restaurants, Edel-Boutiquen mit 1-a-Kleidung, Schmuck, Design und Kunst. Man kann sich endlos treiben lassen durch diese blitzsauberen Gassen, in denen gut gekleidete Kolumbianer ihrem Alltag nachgehen neben, natürlich, den vielen Touristen – das reiche Bogotá ist nur eine Flugstunde entfernt. Alle wollen länger bleiben. Doch das Schiff ruft. Ein grandioser Sonnenuntergang lindert den Trennungsschmerz. Und die Hoffnung, dass die Reederei die Liegezeit hier maßgeblich ausdehnt. Mindestens bis Mitternacht, schlägt auch Kapitän Greulich vor, der Cartagena ebenfalls favorisiert, wie er in seiner „Fragestunde“ den Gästen verrät. Letzter Halt dieser Reise ist die Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Mit dieser Traum-Destination kann Santo Domingo nicht mithalten. Die Stadt ist in zwei Stunden durchlaufen, einmal die Hauptfußgängerzone El Colón rauf bis zum Ende und zurück. Wer mag, kann sich den monströsen Kolumbus-Leuchtturm Faro a Colón anschauen, 20 Minuten vom Schiff zu Fuß (einen Blick kann man auch vom Schiff drauf werfen). In dem kreuzförmigen Gebäude sollen angeblich die Gebeine des Entdeckers liegen. Erstrahlen tut er übrigens nicht mehr, nachdem durch den Stromverbrauch in ganz Santo Domingo die Kühlschränke abtauten. Wehmut beim Auslaufen. Die Kreuzfahrt neigt sich dem Ende zu wie dieser Tag. Dabei will man doch gerade nur eins: nicht die Uhr zwei Wochen zurückdrehen, noch mal auf Anfang. Nein, viel lieber die WohlfühlKreuzfahrt ein zweites Mal drehen, rund um die Karibik. Neue Ecken entdecken und die schönsten wieder sehen. Am liebsten sofort, aber ganz sicher ganz bald.

Text: Susanne Schaeffer

C O S TA RICA

200 km

Colón

KOLUMBIEN

PA N A M A

9 Häfen in 8 Ländern in 14 Tagen Zu Besuch in modernen Metropolen, restaurierten AltstadtVierteln, bei Kulturdenkmälern, an Traumstränden, im Urwald.

Ocho Rios 10.000 Einwohner. Ferienort an schöner Bucht an der Nordküste. Kolumbus ging 1494 in der nahen Runaway Bay an Land. Ausflüge: Dunn’s River Falls (5 Std./59 Euro), Bob Marleys Haus.

Montego Bay 100.000 Einwohner. Highlights. Strand. Ausflug: Besuch im Rasta Village (3,5 Std./35 Euro).

Cozumel 75.000 Einwohner. Drittgrößte Insel Mexikos. Eroberer Hernán Cortés machte 1519 Station vor seinem Kampf gegen die Azteken. 40.000 Mayas wurden durch die von den Spaniern eingeschleppten Pocken ausgerottet. Achtung: hohe Geldstrafen bei Lebensmitteleinfuhr. Kontrolle am Pier mit Suchhunden. Ausflüge: Chichén Itzá (12 Std./129 Euro), Jeepfahrt (5 Std./65 Euro).

Belize City 70.000 Einwohner. Staatssprache: Englisch. Einzige Sehenswürdigkeit: die Swing Bridge von 1923, die immer noch täglich von Menschenhand verstellt wird. Ausflüge: MayaStätte Altun Ha (4,5 Std./49 Euro), Wanderung durch den Regenwald (4,5 Std., 49 Euro).

Coxen Hole 5000 Einwohner. Hauptort auf der Insel Roatán, Teil des Archipels Islas de la Bahía. Ausflug: Big French Key mit Schnorcheln und Lunch (6 Std./75 Euro).

ColÓn 245.000 Einwohner. Hafenstadt am

Eingang zum Panamakanal. Arbeitslosenrate: 40 Prozent. Keine Landgänge auf eigene Faust! Highlights: Panamakanal, Panama Citys Altstadt Casco Viejo mit Iglesia de Santa Ana, Palacio Presidencial, Teatro Nacional. Ausflug: Bootsfahrt durch den Panamakanal (7,5 Std./95 Euro).

Cartagena Eine Million Einwohner. Schönste Altstadt Mittelamerikas mit historischem Stadtkern. Das Castillo de San Felipe de Barajas von 1762 ist das größte, das die Spanier in ihren Kolonien je bauten. Tipp: Stadtviertel Getsemaní. Ausflug: Bike-Tour (5 Std./53 Euro).

Santo Domingo Eine Million Einwohner. Die Basilica Menor de la Virgen de La Anunciación ist die älteste Kathedrale Amerikas (Baubeginn 1521), in der bis 1992 die Gebeine von Kolumbus lagen, die anlässlich der 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas in den neuen KolumbusLeuchtturm überführt wurden. Ausflug: Cuevas de los Tres Ojos (5,5 Std./59 Euro).

Währung US-Dollar wird in allen Ländern akzeptiert. Wechselgeld auch in Dollar! Die Schiffsrezeption tauscht Euro in US-Dollar.

Souvenirs Rum, Tequila, PanamaHut, Kaffee, Schokolade

Lesetipp Zentralamerika, Lonely Planet, 24,99 Euro 6/2017

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Die multifunktionale Sportarena mit Tribüne am Heck ist nicht nur für diverse Ballspiele zu nutzen, sondern auch Treffpunkt der Bundesliga-Fans. Wichtige Spiele werden hier live übertragen.

Die Balkonkabinen sind komfortabel und in maritimen Farben gehalten, haben ausreichend Schränke und Schubladen sowie Steckdosen.

Im Mal-Atelier können die Gäste Reise-Inspirationen kreativ umsetzen. Edutainment-Gastgeber bieten regelmäßig Mal- und Zeichenkurse an.

Auf Deck 4 befindet sich neben der Teens-Lounge auch der Bereich „Kompass - Wissen auf See“.

Beliebter Treffpunkt von früh bis spät ist die Außenalster-Bar mit Lounge-Sitzgruppen am Heck des Schiffs.

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schiffstest

Bei TUI Cruises dominieren Wellness, Wissen und Wohlfühlen Die Mein Schiff 4 bietet ein gelungenes Rund-um-Konzept für Paare, Familien und Singles. Schiff Das brandneue Schiff ist baugleich mit dem im Vorjahr in Dienst gestellten Schwesterschiff, der Mein Schiff 3. Das „Wohlfühl-Schiff“ bietet seinen Gästen erneut die bereits bei der Mein Schiff 3 eingeführten Besonderheiten wie den gläsernen Diamanten in der Heck-Fassade mit Café Loungé und Parlinen-Bar, einen Konzertsaal auf See sowie zwei gläserne Balkone 37 Meter über dem Meer. Kabinen und öffentliche Bereiche, etwa das Theater, sind mit modernster Technik ausgestattet. Neu ist auf der Mein Schiff 4 das Schiffsmodell im Bereich der Waterkant-Bar mit integrierten Filmen über die nichtöffentlichen Bereiche an Bord, wie z. B. die Wäscherei.

REEDEREI Die Mein Schiff 4 gehört der Reederei TUI Cruises aus Hamburg. Diese ist ein Joint Venture der TUI AG mit Royal Caribbean Cruises Ltd. Aktuell betreibt das im April 2008 gegründete Unternehmen sechs Schiffe. Die Mein Schiff 6 wurde am 1. Juni 2017 in Hamburg getauft. 2018 und 2019 kommen zwei weitere Neubauten, die als neue Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 diese ersetzen werden.

FAHRTGEBIET Im Sommer 2017 gehören Norwegen, Großbritannien und Irland sowie die Metropolen Westeuropas zu den Zielen. Der Rest des Kalenderjahres steht im Zeichen der Kanaren. Verschiedene Routen führen hier auch nach Marokko und Madeira.

KABINEN Insgesamt 1253 Kabinen, 123 innen (ca. 17 m²), 97 außen

(ca. 17 m²) und 955 mit Balkon (ca. 17 m², zzgl. Balkon). 64 Junior-Suiten (ca. 26 m², zzgl. Balkon) und 14 Suiten (40 m² auf zwei Ebenen, zzgl. Dachterrasse). Ausstattung mit individuell regulierbarer Klimaanlage, interaktivem Flachbildfernseher, WLAN-Zugang (kostenpflichtig), Telefon und Nespresso-Maschine. Moderne Einrichtung mit abgerundeten Ecken in sanften Farbtönen mit leicht maritimer Dekoration. Ausreichend Steckdosen und Stauraum sind vorhanden.

GASTRONOMIE 10 Restaurants und Bistros, 13 Bars & Lounges. Frühstück im Buffet-Restaurant „Anckelmannsplatz“ mit Außenterrasse am Heck, wo sich auch das „Gosch Sylt“ befindet, in dem die Gäste das Mittag- und Abendessen nach Wahl vom Buffet oder à la carte zu sich nehmen können. Sehr vielseitige Küche mit Angeboten für jeden Geschmack.Nahezu alle Speisen und über 140 Getränke sind im „Premium Alles Inklusive-Konzept“ enthalten. Extra berechnet werden Getränke und Verzehr à la carte im Gourmetrestaurant „Richard’s Feines Esssen“ und im „Hanami“ (Sushi/japanisch). Kostenfreies Snackund Getränkeangebot rund um die Uhr. Wasserspender auf den Fluren. Als Teil des Ernährungskonzepts „Ganz schön gesund“ wird z. B. Bio-Urkorn-Dinkelbrot oder geschrotetes Dinkel-Müsli im „Anckelmannsplatz“ am Buffet angeboten, dazu eine große Auswahl an Zutaten wie Nüsse, Körner, Trockenobst ebenso wie eine ganze Theke nur mit Diät-Kost. Dort finden sich u. a. auch gluten- und lactosefreie Produkte.

SERVICE Sehr freundliches, gut gelauntes Personal mit guten Deutschkenntnissen. Trinkgeld: im Reisepreis enthalten. Freiwilliges Trinkgeld kann in eine Box an der Rezeption geworfen werden.

SPORT & WELLNESS 25-Meter-Außenpool, IndoorPool, vier Whirlpools. Spa- und Sportbereich (1700 m²) im skandinavischen Stil, Anwendungen gegen Gebühr (z. B. Ganzkörpermassage). Finnische Sauna mit Panoramablick, Dampfbad. Sportkurse (z. T. gegen Gebühr), Shuffleboard, Indoor-Cycling. Kosmetik, Friseur. Multifunktions-Sportarena mit Tribüne und Videowand (Übertragung von Filmen/Konzerten/Sportevents wie z. B. Fußball-Bundesliga).

gebiet nur englischsprachige Führer. Informationen hierzu in der Landausflugsbroschüre und an Bord. Aktivangebote sollten gleich nach Ankunft gebucht werden, da diese schnell ausgebucht sind.

PUBLIKUM Je nach Reisezeit Paare und/ oder Familien. Durchschnittsalter: 49 Jahre.

SHOPPING Einkaufsbereich „Neuer Wall“ mit verschiedenen Geschäften von Schmuck über Uhren bis hin zu Kleidung, Souvenirs und Duty-free-Angeboten.

DRESSCODE Tagsüber Freizeitkleidung, sportlich-leger am Abend. Gourmet-Restaurants smart casual.

BORDPROGRAMM

PREISNIVEAU

Modernes Theater mit ca. 1000 Plätzen mit Musik-, Tanz- und Artistikshows des Bord-Ensembles. Mehrere Bands spielen Live-Musik. Workshops wie diverse Tastings, Sushi, Malkurse im Mal-Atelier (kostenpflichtig) sowie zum Thema Gesundheit/ Ernährung. Lektorate über Zielgebiet. Klanghaus mit klassischen Konzerten, Lesungen. Diskothek Abtanzbar, Casino, Fotogalerie. Internetzugang (0,49 Euro/Min.), Videospiele, Bibliothek, Kids- und Teensclub.

Ab 200 Euro pro Tag/Person.

AUSFLUGSANGEBOT Vielfältiges Landprogramm (Halbtagsausflug ca. 55 Euro) in verschiedenen Kategorien, vom Busausflug bis hin zu Kultur- und Aktivangeboten. Fahrrad-, Golf- und Tauchausflüge können an Bord gebucht werden. In den Ferien eigene Ausflugsangebote für Kinder und Jugendliche. Je nach Ziel-

★★★★

Mein Schiff 4 Stärken: - Alles inklusive-Konzept - 25-Meter-Pool - Klanghaus mit hochwertigen Klassik-Konzerten Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 2506 Crew: 1000 Baujahr: 2015 Flagge: Malta BRZ: 99.526 Länge/Breite: 293,3 m/35,8 m

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Auf zu neuen

Donau-Ufern!

Nicko Cruises bietet auf der Maxima Ăźberraschende Donau-Perspektiven.

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Blick in die Stiftskirche des Barockklosters Göttweig bei Krems – wegen seiner imposanten Lage am Berg wird das Kloster auch das österreichische Montecassino genannt.

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Das NickoSchwesterschiff Viktoria vor der mächtigen, rund 100 Meter hohen Basilika in Esztergom, der ehemaligen Hauptstadt Ungarns.

Budapest auf eigene Faust: Mit der Straßenbahn (hier auf der Freiheitsbrücke) lässt sich die Hauptstadt problemlos erkunden. Shopping à gogo: Am Graben in Wien, nur einen Steinwurf vom Stephansdom entfernt, laden namhafte Boutiquen zum Einkaufen ein. 6/2017

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Begehrtes Fotoobjekt: Dank der Tipps des Fotoexperten l채sst sich die 1905 eingeweihte St.-Stephans-Basilika in Budapest ins rechte Licht r체cken.

Fotos: PR

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Höhepunkt in Bratislava: Galerie Nedbalka, die wegen ihrer Bauart auch „kleines GuggenheimMuseum“ genannt wird.

Markthalle in Budapest: Gleich neben der Freiheitsbrücke befindet sich dieses Eldorado für Souvenir- und SpezialitätenJäger.

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Nur für Schwindelfreie: Das höchste Kettenkarussell der Welt befindet sich im Wiener Prater. Mit 60 Stundenkilometern geht es 100 Meter in die Höhe!

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chön ist sie, eine Woche lang trägt sie uns praktisch auf Händen und zeigt uns, wo es langgeht. Aber blau ist sie definitiv nicht. Die Rede ist nicht von unserer bezaubernden Kreuzfahrtleiterin Stefanie, sondern von der Donau. Mit dem Taxi geht es vom Bahnhof Passau entlang dem in der Sonne glitzernden Fluss zur Maxima. „Eine Kreuzfahrt buchen, aber dann die zehn Euro für ein Taxi sparen“, entrüstet sich der Taxifahrer beim Anblick zweier Passagiere, die ihre Koffer vom Bahnhof zum fünf Kilometer entfernten Landesteg schleppen. Der Ärger verfliegt aber sofort beim Anblick des Cabrioschiffs der Reederei Wurm + Köck, der neuesten Attraktion in Passau: ein Ausflugsboot mit Schiebedach und Palmen an Bord. „Das hat es auf der Donau noch nie gegeben“, erklärt er stolz, bevor wir den Landesteg in Passau-Lindau erreichen. Kaum ausgestiegen, stelle ich fest, dass sich unsere Maxima diese Woche nicht allein auf eine Donaufahrt begibt. Sieben weitere Flusskreuzer stehen zum Einchecken bereit, darunter auch die Heidelberg und die Bellissima von Nicko Cruises. Die beiden Schiffe werden dieselben Destinationen ansteuern wie unsere Maxima. Allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Die Bellissima hat sich den Kulturschätzen der Donau verschrieben, die Heidelberg wirbt mit kulinarischen Höhepunkten wie edlen Tropfen aus der Wachau oder Sachertorte aus Wien. Und die Maxima? Sie verspricht diese Woche neben Kultur und Kulinarischem auch Kunst und Architektur: Angekündigt sind Tipps und Tricks von einem professionellen Fotografen, ein Kochkurs in Budapest, ein Genuss-Spaziergang in Krems, ein Abendessen in einer slowakischen Familie, eine Fahrt mit der ältesten U-Bahn des europäischen Kontinents und ein Besuch in einer Kunstgalerie. Wir freuen uns auf neue, spannende Sichtweisen auf verschiedene Metropolen entlang der Donau. Ab 16 Uhr beginnt das Einschiffungsprozedere. Ganz unaufgeregt und erstaunlich rasch: Schon nach wenigen Minuten begleitet mich Kabinenstewardess Rita auf meine komfortable Außenkabine mit Panoramafenstern und französischem Balkon. Zwei Stunden später begrüßt Kreuzfahrtleiterin Stefanie die Passagiere und führt sie in die Geheimnisse dieser Flusskreuzfahrt ein. „Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden“, lässt sie ihr Publikum wissen – wem also die Matratze zu hart ist, der soll sich gleich melden, damit das Problem be-

Nicht nur im Prater blühen die Bäume: Auch der Wiener Volksgarten mit dem Kaiserin-Sisi-Denkmal und dem Burgtheater ist eine Pracht.

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nsere Maxima durchquert derweil die Wachau-Passage: Bei Melk, dem Tor zur Wachau, können wir während der Fahrt die Türme des Benediktinerklosters erspähen. Wir gleiten an der Wehrkirche von St. Michael und dem schmucken Städtchen Weißenkirchen vorbei. Später erblicken wir Dürnstein mit der markanten Burg, in welcher einst Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde. Bevor es in Krems an Land geht, muss erst mal das Landgang-Prozedere absolviert werden. Will heißen: Landgang-Karte an der Rezeption fassen (anhand fehlender Karten kann später festgestellt werden, welche Passagiere noch an Land sind), Audiokarte gegen Audiogerät tauschen, Audiogerät mit bereits vorgängig erhaltenem Kopfhörer verkabeln und beide Gerätschaften an passenden Körperstellen anbringen, Kabinenkarte und Ausweispapiere sowie Landgang-Wasser und Fotoaus-

rüstung einpacken. Letzteres ist natürlich freiwillig. Das Bild derart ausgestatteter Passagiere entbehrt nicht einer gewissen Komik: Kopfhörerkabel und Tragschlaufen des Audiogeräts, der Kamera und der Ausflugstasche verheddern sich – aus den Ausflüglern werden Entfesselungskünstler –, Houdini hätte bei diesem Anblick seine helle Freude gehabt.

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rems ist eine Universitätsstadt mit 24.000 Einwohnern oder, wie es Christine, unsere lokale Reiseleiterin, ausdrückt, 24.000 „Hauptwohnsitzern“. Sie macht uns darauf aufmerksam, dass wir mit unserer Maxima gerade 35 Kilometer freies Fließgewässer der Donau durchquert haben und dass in diesem Bereich darauf verzichtet wurde, eine Staustufe mit einem weiteren Kraftwerk einzurichten. Christine begleitet uns auf der Fahrt hinauf zum Barockkloster Göttweig und hat primär die verschiedenen technischen Probleme, die sich bei Inbetriebnahme der Audiogeräte kundtun, zu bewältigen. Sie tut dies bravourös und mit stoischer Ruhe und wird dabei nicht müde, die Vorteile dieser Ausrüstungen zu loben. „Auch wenn es Ihnen im Moment kompliziert erscheinen mag, werden Sie die Vorzüge dieser Kopfhörer im Verlauf der Reise noch schätzen lernen. Der technische Fortschritt ist nicht aufzuhalten.“ Sagt’s und absolviert einen weiteren Soundcheck, während sie ihren eigenen Kopfhörer nicht auf dem Kopf, sondern verkehrt herum wie ein Mikrofon in der Hand trägt. Das imposante Benediktinerstift Göttweig, welches auch als österreichisches Montecassino bezeichnet wird, thront hoch über der Wachau. Schon im 11. Jahrhundert wurde hier eine Kirche gebaut, die heute noch bestehende Kapelle geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Im 18. Jahrhundert wurden große Neubaupläne geschmiedet, die aber nicht vollständig umgesetzt werden konnten. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Kloster als nationalpolitische Erziehungsanstalt, bis es 1945 von sowjetischen Besatzungstruppen verwüstet wurde. Ab 1973 konnten die Gebäude nach und nach restauriert werden. Wir stehen vor der eindrucksvollen Stiftskirche und stellen fest, dass aus Kostengründen teilweise nur notdürftig renoviert wurde: So sind die rechte Turmuhr sowie verschiedene Fenster nur aufgemalt. Das Innere der Stiftskirche beeindruckt mit Stuckaturen, Malereien und der eindrucksvollen, erst kürzlich renovierten Orgel. Wir setzen unseren Rundgang fort und machen einen kurzen Abstecher ins Museum im Kaisertrakt. Hier staunen wir über die pompöse Kaisertreppe, die sich über drei Stockwerke erstreckt, sowie über das Deckenfresko, welches Karl VI. in der Bildmitte zeigt. Im Treppensaal gibt es weitere Statuen zu den vier Jahreszeiten sowie individuell gestaltete Monatsvasen zu bestaunen. Während die einen Ausflügler noch stundenlang im

hoben werden kann. Charmant führt Stefanie durch das Programm mit Notfallinformationen und Verhaltensregeln an Bord. Sie rechnet damit, dass ihre Gäste in sieben Tagen rund ein Kilogramm zulegen werden, und fragt keck, wie man das so genannte Hüftgold heutzutage nennt. „Erotische Nutzfläche“, ist ihre überraschende Antwort, die überflüssige Pfunde ab sofort in neuem Licht erscheinen lässt. Nach dem ersten 4-GängeAbendessen im gediegenen Panorama-Restaurant startet die Maxima ihre Fahrt pünktlich um 21.30 Uhr. Vor dem Einschlafen erinnere ich mich noch kurz an die Worte der Kreuzfahrtleiterin, die darauf hingewiesen hat, dass wir während der Nacht sieben Schleusen durchqueren werden und dass es deshalb schon mal zu ungewohnten Schiffsbewegungen oder Geräuschen kommen könne. Sieben Schleusen und neun Stunden später erwache ich wie neugeboren. Kein Schleusenmanöver hat mir den Schlaf geraubt. Die Maxima gleitet fast lautlos auf der dunkelgrünen Donau dahin. Vom Ufer her hört man Vogelgezwitscher – ein prächtiger Start in den neuen Tag! Kurz nach dem Mittag werden wir heute in Krems anlegen. Kreuzfahrtleiterin Stefanie nutzt die Fahrt am Vormittag für Informationen zu den bevorstehenden Landgängen. Kompetent und humorvoll macht sie ihrem Publikum die Destinationen schmackhaft und legt sich dabei besonders für die Ausflüge, ins Zeug. Sie schwärmt von dem Kochkurs mit Einkauf in der Markthalle in Budapest, von der Möglichkeit, bei einer slowakischen Familie in Bratislava einheimische Köstlichkeiten kredenzt zu bekommen, oder von der speziellen Foto-Tour in Wien in Begleitung eines Spezialisten. Teilweise leider verschwendete Liebesmüh: Mangels Anmeldungen werden einige der Ausflüge auf dieser Reise aus dem Programm gekippt. Die Enttäuschung steht den wenigen, die sich wegen dieser Schwerpunkte für die Reise entschieden haben, ins Gesicht geschrieben.

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Museum und auf dem Gelände verweilen möchten, ist für die anderen der Kulturbedarf erst mal gedeckt. Für sie kommt der nun folgende Genuss-Spaziergang durch Krems gerade richtig. Beim Bummel durch die Stadt bietet sich die Gelegenheit, Kremser Senf, zusammen mit einem Würstchen und Brot, sowie Schokolade aus der hauseigenen Produktion der Bäckerei Hagmann zu verkosten. Der Genussgang durch die hübsche Altstadt von Krems endet im „Weinhimmel“, dem Lokal eines örtlichen Bioweinhändlers. „Sie haben auf dem Ausflug was zu essen gekriegt?“ Die Tischnachbarn eines älteren Ehepaars, das den Ausflug mitgemacht hat, können es kaum fassen. Wenn sie das gewusst hätten… Hungrig wird aber auch heute niemand zu Bett gehen. Heute ganz besonders nicht, denn es steht das große Gala-Dinner mit Kapitän Viorel Nita auf dem Programm. Der rumänische Kapitän, wohl wissend um seine vorwiegend deutschen Gäste, rühmt die Qualität der in Deutschland gebauten Maxima sowie der beiden Mercedes-Motoren, die ebenfalls in Deutschland produziert wurden. Kreuzfahrtleiterin Stefanie lobt die hervorragende Zusammenarbeit der Mitarbeiter, die aus den verschiedensten Ländern der Welt stammen. Ihre kreuzfahrthandelsübliche Frage, warum dies nur auf einem Schiff und nicht auf der ganzen Welt so friedlich funktionieren kann, wird einmal mehr nicht beantwortet, jedoch artig mit Applaus quittiert.

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m nächsten Tag legt die Maxima in Esztergom an – direkt unter der mächtigen Basilika und neben der 2001 neu errichteten MariaValeria-Brücke, die Ungarn mit der Slowakei verbindet. Der Aufenthalt hier dauert nur wenige Stunden. Gerade genug Zeit, um zu der Basilika aufzusteigen und die herrliche Aussicht auf die Donau und die Stadt, die zu den ältesten Ungarns zählt und einst sogar Hauptstadt war, zu werfen. Auf der Weiterfahrt Richtung Budapest verfärbt sich die Donau bräunlich, dazu ziehen dunkelgraue Wolken auf. Ein veritables Gewitter begrüßt uns in Budapest. Kreuzfahrtleiterin Stefanie erklärt uns kompetent die Sehenswürdigkeiten während der Fahrt zu unserem Standplatz. Dieser befindet sich nur einen Steinwurf von der Friedensbrücke und damit vom Zentrum der Stadt entfernt. Wir dürfen uns auf einen kurzweiligen Abendausflug in Begleitung von Annamarie, unserer lokalen Reiseleiterin, freuen. Mit dem Bus geht es an der zweitgrößten Synagoge der Welt (die größte befindet sich in New York) vorbei auf den GellértBerg. Hier bietet sich uns ein atemberaubender Blick auf die hell erleuchteten Stadtteile Buda, wo wir uns gerade befinden, und Pest, den flachen Teil auf der anderen Donauseite mit dem prächtigen Parlamentsgebäude. Die Fotografen geraten in Ekstase, doch die Fahrt geht schon kurz darauf weiter. Nämlich zurück zur Donau, wo wir

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mit einem Ausflugsschiff zu einer einstündigen Rundfahrt aufbrechen. Auch hier schlägt das Herz der Fotografen höher: Das Schiff macht es möglich, das hell erleuchtete Parlamentsgebäude aus einmaliger Perspektive abzulichten. Das Parlamentsgebäude ist das drittgrößte der Welt und ein bisschen überdimensioniert für ein Land mit knapp zehn Millionen Einwohnern, gibt unsere lokale Reiseleiterin zu. Aber das Gebäude wurde zu einer Zeit erstellt, als Österreich-Ungarn das drittgrößte Land Europas war. Michael Jackson soll sich, so wird uns berichtet, bei einem Aufenthalt in der Stadt nach dem Preis für das Gebäude erkundigt haben. Auch die beeindruckenden Brücken bieten herrliche Foto-Sujets. Begleitet werden wir von einer Zigeunerkapelle, die mit vorwiegend melancholischen Klängen aufwartet und damit entscheidend zu diesem stimmungsvollen Abend beiträgt. Die Fahrt endet direkt an der Maxima: Vom Ausflugsschiff aus können wir uns heute praktisch direkt ins Bett fallen lassen.

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ie Donau präsentiert sich tags darauf in einem sanften Grünton. Die Sonne ist zurück. Gut so, denn der erste Ausflug startet schon um 8.30 Uhr und führt uns größtenteils zu Fuß durch Budapest. Ein Bus setzt uns beim Heldenplatz unter dem Erzengel Gabriel, der von einer 38 Meter hohen Säule hinunter auf den Stadtteil Pest blickt, ab. Von hier spazieren wir neben Zoo und Zirkus vorbei zum Széchenyi-Bad, einer der größten Badeanstalten Europas. 1881 wurde das erste Bad eröffnet, 1999 wurde es letztmals renoviert. Mit 120 heißen Quellen gilt Budapest bis heute als größte Kurstadt Europas. „Öl hat man in Budapest nicht gefunden, aber Wasser ist uns wichtiger“, erklärt Annamarie. „Ohne Öl könnte man leben, aber ohne Wasser nicht“, begründet sie ihre Aussage. Danach schlägt das Herz jedes Eisenbahnfans höher: Wir steigen hinab in die Metrostation und fahren mit der ältesten U-Bahn des europäischen Kontinents. Wir staunen über die sorgfältig restaurierten Stationen, die mit einem braunen BahnangestelltenHäuschen und weiß gekachelten Wänden alle praktisch gleich angelegt sind. Sechs Stationen später ist der Spaß leider schon zu Ende. Zurück im Tageslicht statten wir der 1905 eingeweihten St.-Stephans-Basilika einen Besuch ab. Im Innern des mit viel Blattgold geschmückten Kirchenschiffs fällt neben der Höhe – die Kuppel befindet sich in luftigen 96 Metern Höhe – der dunkelrote Marmor auf: Rund 50 Sorten Marmor ließ der Architekt József Krausz hier verbauen. Der Spaziergang führt uns weiter am Budapest Eye, einem Riesenrad, das im Winter jeweils abgebaut wird, und am berühmten Café Gerbeaud, einem traditionsreichen Kaffeehaus, vorbei. Das Café erstrahlt in neuem Glanz. Wer hier einkehrt, muss allerdings tief in die


Emotionen auslösen, man muss beim Betrachten am Bild hängen bleiben. Der nächste Tag beginnt grau in grau: Sowohl der Himmel als auch die Donau präsentieren sich heute wenig farbenfroh. Umso bunter geht es bei den auf dem Weg nach Bratislava angesagten Foto-Workshops des Fotografen zu: In drei einstündigen Workshops bietet er interessierten Passagieren die Gelegenheit, sich mit der Fotografie auseinanderzusetzen. Geschickt vermittelt Hauke Dressler Grundwissen und gibt Tipps und Tricks weiter. Manchen Fotointeressierten mag es dabei überraschen, dass der Profi häufig auch das Handy zum Fotografieren einsetzt. Oft lichtet er sein Sujet erst damit ab, bevor er in die große Fototasche greift und die professionelle Ausrüstung zückt. Dabei wird den Anwesenden klar: Wer packende Bilder schießen will, muss sich dafür Zeit nehmen. Genau diese Zeit fehlt oft bei geführten Ausflügen: Wer sich zu viel Zeit nimmt für eine Einstellung, der riskiert, dass er den Anschluss an die Gruppe verliert. Dressler unterscheidet auch zwischen SouvenirBildern, die schnell geschossen werden und persönliche Erinnerungen darstellen, und den fünf bis zehn wirklich guten Bildern einer Reise.

Tasche greifen: Ein Stück Kuchen kostet mit rund acht Euro etwa doppelt so viel wie in einem normalen Lokal. Schließlich geht es entlang der Váci utca, der mit zahlreichen Einkaufsläden belegten Fußgängerzone, bis zur mächtigen Markthalle, wo in unzähligen Läden eine Fülle von Lebensmitteln und Souvenirs in sorgfältig dekorierten Auslagen zu finden ist. Am Abend erwartet uns Fotograf Hauke Dressler zu seinem Vortrag. Seit zehn Jahren ist er für das Reisemagazin GEO unterwegs, pro Jahr ist er bei etwa fünf Reportagen dabei. Obwohl ihm die Aufträge nicht den Lebensunterhalt finanzieren, freut er sich über jeden Auftrag, der es ihm ermöglicht, die Welt zu bereisen. Er berichtet von seinen Reportagen und einmaligen Erlebnissen wie dem schwimmenden Elefanten, von dem er einzigartige Unterwasseraufnahmen erstellen konnte. Die Passagiere sind sichtlich begeistert von den präsentierten Fotos, die im Kopf haften bleiben. Das ist auch das erklärte Ziel von Dressler: Bilder müssen

In der Konditorei Jindrak wird die original Linzer Torte bis heute nach dem ältesten bekannten Kuchenrezept hergestellt.

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m Nachmittag empfängt uns Katarina zu einem Spaziergang und anschließender Fahrt zur Burg Bratislava. Katarina entpuppt sich nicht nur als hervorragende Fremdenführerin, sondern auch als Entertainerin der Extraklasse. Auf dem Weg vom Schiff zur Oper macht sie uns darauf aufmerksam, dass man die öffentlichen Verkehrsmittel ab dem 65. Lebensjahr kostenlos nutzen kann. Dies führt dazu, fährt sie fort, dass ältere Menschen mit der Straßenbahn oft stundenlang von Endstation zu Endstation fahren oder miteinander in der Bahn Karten spielen. Ob ihre Mutter bei diesen Fahrten dabei ist, lässt sie offen, erzählt aber, dass ihre Mutter über drei Handys mit unterschiedlichen Netzanbietern verfüge und ganz genau wisse, wann sie mit welchem Handy am günstigsten telefonieren könne. Weiter geht’s zur berühmten Men-at-Work-Skulptur, einer Figur, die zu einem Abwasserschacht rausguckt. Obwohl es Glück bringen soll, wenn man den Kopf der Skulptur berührt, empfiehlt sie, dies nicht zu tun, da die Figur auch ein beliebtes Hundeklo sei. Einige Schritte weiter erblicken wir das Rathaus, welches zwei Mal erweitert wurde, indem jeweils das anliegende Haus dazugekauft wurde. Als Nächstes steht der Besuch der Galerie Nedbalka an. Diese wird wegen ihres runden Innenausbaus auch „kleines Guggenheim-Museum“ genannt und zeigt Bilder slowakischer Künstler der letzten 150 Jahre. Nicht alle sind vom Besuch in der Galerie restlos begeistert: Die einen hätten auf diesen Programmpunkt verzichten können, für die anderen sind die zur Verfügung stehenden 20 Minuten für die Besichti6/2017

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gung der Bilder und Objekte auf vier Stockwerken viel zu kurz. Der Spaziergang wird entlang der Markthalle fortgesetzt und endet hinter dem einzigen erhaltenen Stadttor, das im oberen Teil eher einem Kirchturm gleicht: dem Michaelertor. Auf dem Weg begegnen uns junge Männer in T-Shirts und kurzen Hosen. Katarina weiß: Es ist Freitag, da fallen regelmäßig junge Engländer über die Stadt her und haben nur ein Ziel – Alkohol. Dieser ist in der Slowakei sehr günstig erhältlich. Bis Sonntag wüssten die meisten, die an solchen Sauftouren mitmachen, oft nicht mehr, wo und wer sie sind. Die Slowaken hingegen betrinken sich nicht. Oder wenigstens nicht in der Stadt, fügt sie an.

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er nächste Teil der Tour wird mit dem Bus absolviert. Auf dem Weg hinauf zum russischen Kriegerdenkmal Slavín – seit 1961 ein nationales Kulturdenkmal – haben wir einen tollen Blick auf die Stadt. Viele Villen wurden in letzter Zeit an dieser erhöhten Lage erbaut. Auch Botschafter haben sich hier niedergelassen. So wohnt der amerikanische Botschafter direkt unter dem russischen Denkmal – etwas, das früher wohl nicht denkbar gewesen wäre. Der letzte Halt gilt der weißen Burg Bratislava mit den vier markanten Türmen. Die Burg befindet sich auf einem 85 Meter hohen Fels, der bereits seit der Steinzeit besiedelt ist. Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals auf- und umgebaut, zerstört und erneuert. 1992 wurde hier die aktuelle slowakische Verfassung unterzeichnet. Beim Durchzählen ihrer Gäste vor der Rückfahrt stellt Katarina fest, dass etwa gleich viele Personen und etwa die gleichen Gesichter im Bus seien. Da heute ein so genannter Nicko-Tag sei, weil gleich mehrere Schiffe von Nicko Cruises haltmachen, spiele es aber keine Rolle, ob man im richtigen Bus sitze, denn alle Busse führen zurück zu den Nicko-Schiffen. Grün, mit etwas gutem Willen könnte man bei der Ankunft in Wien auch einen Hauch Blau in der Farbe der Donau erkennen. Wir legen in Sichtweite des 248 Meter hohen Donau-City-Towers an, auf der anderen Seite liegt die Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche, die zum 50-jährigen Regierungsjubiläum des Kaisers gebaut wurde. Franz Joseph hat 68 Jahre regiert und die Geschichte des Landes entscheidend geprägt. Am Vormittag erkunden wir mit Reiseleiter Markus die Hauptstadt Österreichs. Es gibt viel zu entdecken: Wien hat allein 260 katholische Kirchen, ein Drittel der Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, die Grünanlagen machen mehr als die Hälfte der Stadtfläche aus. Auf der Fahrt ins Stadtzentrum erblicken wir auf der Praterstraße das Haus, in dem der Komponist Johann Strauss gewohnt hat. Strauss war drei Mal verheiratet und 13 Mal verlobt, weiß Markus. Wir brausen am legendären Riesenrad vorbei, das sich mit 0,75 Metern pro Sekun-

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de dreht und Kulisse verschiedener Filme war. Es folgen ein Denkmal des Feldmarschalls Josef Graf Radetzky, die Staatsoper, die jährlich 50 Opern und 20 Ballette zur Aufführung bringt, ein Denkmal von Mozart, der seinen letzten Lebensabschnitt in Wien verbracht hat, ein anderes von Goethe, der nie in Wien war, aber wegen seiner Bedeutung hier trotzdem verewigt wurde. Bevor wir bei der Hofburg den Reisebus verlassen und die Tour zu Fuß fortsetzen, warnt uns Markus vor den „Tascherlziehern“ – den Taschendieben –, die hier ihr Unwesen treiben. Kaiserin Sisi hat in der Hofburg gewohnt, erklärt Markus. Mit der Film-Sisi, die von Romy Schneider dargestellt wurde, hatte die richtige Kaiserin nur wenig gemeinsam. Sisi war eine Frau, die ihrer Zeit voraus war, gerne Sport trieb und Süßigkeiten liebte. Letzteres führte dazu, dass sie schlechte Zähne hatte, deshalb gerne ihren Mund hinter einem Fächer versteckte und beim Sprechen kaum die Lippen bewegte. Das erfolgreiche Musical „Elisabeth“ entspreche eher der Kaiserin, betont Markus. Von der Hofburg geht es durch die Fußgängerzone zum Stephansdom, wo wir die Stadt kurz auf eigene Faust erkunden können. Während einige der Passagiere schnurstracks Richtung Hotel Sacher marschieren, zieht es andere in den nächsten Souvenirshop, um sich einen Vorrat an Mozartkugeln anzulegen. Wieder andere lassen sich in den Cafés nieder und genießen entspannt eine Melange – eine Tasse Kaffee mit Milch und Milchschaum.

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a der Prater vom Schiff aus in nur 20 Gehminuten zu erreichen ist, begebe ich mich am Nachmittag in den berühmten Park, um mir die viel besungenen Bäume aus der Nähe anzusehen. Und tatsächlich: Sie blühen gerade, die Bäume im Prater! Die Parkanlage ist riesig. Jogger, Velofahrer, Rollerblader – alle tummeln sich in den schier unendlich langen Alleen. Daneben dreht das Riesenrad Runde um Runde, während daneben nostalgische und topmoderne Fahrgeschäfte Kundschaft anlocken. Ein fröhliches Treiben: Kleine Kinder sitzen gespannt in der Mecky-Bahn, ältere Kinder trauen sich in die Geisterbahn „Roter Adler“, und noch ältere Kinder wagen eine Fahrt auf einer Achterbahn oder einer anderen Einrichtung, welche einen entweder innerhalb von Sekunden in die Höhe katapultiert oder im freien Fall zu Boden sausen lässt. Irgendwie werden hier alle zwangsläufig für kurze Zeit wieder zu Kindern. Auf dem Weg zurück zum Schiff fällt ein Geschäft mit der Aufschrift „Zuchthaus“ auf. Bei näherer Betrachtung stelle ich fest, dass es sich hier nicht um ein Gefängnis, sondern um einen Laden, in dem Hanf gezüchtet wird, handelt. Tatsächlich darf in Österreich Cannabis angebaut und verkauft werden. Der Eigenkonsum wird offenbar nicht verfolgt – illegal ist nur


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Passau die Zucht bis zur Blüte mit dem Vorsatz der Suchtgewinnung. Verstehe das, wer will. Nach dem obligaten 4-Gänge-Abendessen steht heute noch die Show der Crew auf dem Programm: Es wird gezaubert, getanzt und gesungen. Der Anlass kommt gut an, vermutlich ist es auch für die Crew eine willkommene Abwechslung während ihrer anstrengenden 7-Tage-Woche.

Fotos: Roger Lehmann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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m letzten Tag ist erst einmal ausschlafen angesagt. Am Nachmittag werden wir in Linz eintreffen. Kreuzfahrtleiterin Stefanie nutzt die Gelegenheit geschickt, um nach dem Frühstück über die verschiedenen Reisen, die mit Nicko Cruises unternommen werden können, zu berichten. Das Unternehmen bietet praktisch auf jedem befahrbaren Fluss attraktive Kreuzfahrten an: Donau bis zum Donaudelta, Rhein, Mosel, Rhône, Seine und sogar der portugiesische Douro können neben vielen anderen Flüssen mit Nicko Cruises erkundet werden. Wer gleich bucht, profitiert sogar noch von einem zünftigen Rabatt. In Linz legen wir an der Stelle an, wo früher das „Bäckerschubserln“ stattgefunden hat: Bäcker, die zu kleine Brötchen gebacken hatten, wurden hier so lange unter Wasser gehalten, bis sie Besserung gelobten. Auf dem breiten Hauptplatz – nur einen Steinwurf von unserer Anlegestelle entfernt – besteige ich den CityExpress, eine gelbe Stadtrundfahrtbahn, die auf einer kurzen Fahrt die wichtigsten Punkte der Stadt anfährt: den neugotischen Dom mit seinem 134 Meter hohen Turm, das Stifterhaus, in dem einst Adalbert Stifter wohnte, das Lentos Kunstmuseum mit zeitgenössischer und moderner Kunst sowie die Konditorei Jindrak, die bis zum heutigen Tag die original Linzer Torte nach dem ältesten bekannten Kuchenrezept herstellt. Nach dem Hauptplatz bahnt sich mit dem Taubenmarkt und der Landstraße eine Einkaufsstraße durch Linz, die gut und gerne mit den renommierten Shoppingmeilen Wiens mithalten kann. Das Ende der Reise wird mit einem Abschiedssekt und einem zweiten Gala-Dinner zelebriert. In den vergangenen Tagen wurden neue Bekanntschaften geschlossen und Städte erkundet. Es wurde gemeinsam gelacht, getanzt und gut gegessen. Kurz: eine Flussfahrt, die lange in guter Erinnerung bleiben wird. Text: Roger Lehmann

50.000 Einwohner. Hier fließen Donau, Inn und Ilz zusammen. Passau ist ein beliebter Ausgangspunkt für Flusskreuzfahrten: Rund 30 Liegeplätze stehen zur Verfügung, pro Jahr legen über 2000 Mal Flusskreuzer an. Sehenswürdigkeiten: Altstadt mit dem Stephansdom und der weltgrößten Domorgel (17.974 Pfeifen und 233 Register). Tipp: Es lohnt sich, mindestens einen Tag vor der Kreuzfahrt anzureisen, um Passau kennen zu lernen!

Krems 24.500 Einwohner. Die Altstadt von Krems gehört zum UNESCOWeltkulturerbe. Sehenswürdigkeiten: Altstadt mit dem Steiner Tor, Benediktinerstift Göttweig. Souvenirs: Kremser Senf, Wein aus der Region.

Klassische Donaufahrt... ...mit überraschenden Perspektiven. beiden Stadtteile Buda und Pest verbindet, Einkaufsstraße (Váci utca). Souvenirs: Paprika, Wein, Kräuterlikör. Tipp: eine Fahrt auf der Donau bei Nacht.

Bratislava 430.000 Einwohner. Seit 1993 Hauptstadt der Slowakei. Sehenswürdigkeiten: Altstadt mit der Bratislavaer Burg, die Kathedrale des Heiligen Martin aus dem 15. Jahrhundert, das Michaelertor mit dem Zwiebelturmdach. Souvenirs: Spirituosen, Keramik, Kipferl mit Mohn oder Nüssen. Tipp: Besuch in einem Kaffeehaus.

Wien

1,8 Millionen Einwohner. Hauptstadt Österreichs. Sehenswürdigkeiten: Stephansdom – das Wahrzeichen Wiens aus dem 12. Jahrhundert –, Prater mit Riesenrad. Die zwischen 1668 Esztergom und 1745 erbaute Schlossanlage 31.000 Einwohner. Ehemalige Belvedere, Schloss Schönbrunn, Hauptstadt Ungarns und eine Hofburg, Tiergarten, Naschmarkt, der ältesten Städte des Landes. Friedhöfe, Sisi-Museum, Staatsoper. Tipp: Bestattungsmuseum Sehenswürdigkeiten: Basilika, die beim Zentralfriedhof. Souvenirs: 1856 von Kaiser Franz Joseph I. eingeweiht wurde. Franz Liszt Sachertorte, Mannerschnitten schrieb zu diesem Anlass die Esz- (Nougat-Waffeln in rosaroter tergomer Messe (Missa solemnis). Folie).

Budapest

Linz

1,7 Millionen Einwohner. Hauptstadt Ungarns. Vielfältige Architektur. Nach der London Underground-Bahn wurde hier 1896 die zweitälteste U-Bahn der Welt eröffnet. Die heutigen Wellness- und Kurbäder gehen zurück auf die Zeit der Römer und Türken. Sehenswürdigkeiten: Burgviertel mit dem Burgpalast, Kettenbrücke, welche die

200.000 Einwohner. Nach Wien und Graz die drittgrößte Stadt Österreichs. Linz hat sich als Förderer von Medienkunst etabliert und gehört damit als City of Media Arts zum Creative Cities Network der UNESCO. Stadt der Linzer Torte, die 1653 erstmals namentlich erwähnt wurde. Sehenswürdigkeiten: Hauptplatz und Innenstadt, Schlossmuseum. 6/2017

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Wohlfühloase auf der Donau: Die Maxima von Nicko Cruises bietet alles, was eine entspannte, aber auch spannende Flusskreuzfahrt ausmacht – Top-Reiseleitung, bequeme Kabinen, ein geräumiges Sonnendeck sowie ein großzügiges Panorama-Restaurant mit ausgezeichneter Küche.

Im lichtdurchfluteten Atrium kreuzen sich die Wege der Passagiere. Hier trifft man sich auch vor dem Landgang oder dem Restaurant-Besuch.

Im Panorama-Salon lässt man gerne bei einem Glas Wein entspannt die Landschaft vorbeiziehen oder schließt neue Bekanntschaften.

Die gepflegten und hellen Kabinen sind mit 16 Quadratmeter angenehm groß und verfügen über alles, was das Flusskreuzfahrer-Herz begehrt.

Das schätzt der erfahrene Flussschiff-Passagier besonders: einen gemütlichen Wellness-Bereich mit Sprudelbad, Sauna und Fitnessgeräten.

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schiffstest

Maximales Flusskreuzfahrt-Vergnügen Die Maxima von Nicko Cruises bietet beste Voraussetzungen für eine gelungene Flusskreuzfahrt. Schiff Die Maxima gehört zur Kategorie „Nicko modern“ der Nicko Cruises-Flotte. Gebaut wurde der Kreuzer 2003 als TUI Maxima in Rendsburg bei HDW-Nobiskrug GmbH. Das Schiff verfügt über ein großes Sonnendeck, das mit Sonnen- und Windschutz sowie komfortablen Liegestühlen und zahlreichen Sitzgelegenheiten ausgestattet ist. Weitere Sitzplätze mit Aussicht beim Bug des Schiffs. Die Maxima ist nicht barrierefrei eingerichtet. Wie bei den meisten Flussfahrtschiffen üblich, lassen sich Vibrationen und Motorengeräusche vor allem im hinteren Teil des Schiffs zeitweise nicht vermeiden.

Reederei Der Stuttgarter Veranstalter Nicko Cruises wurde 1992 speziell für Russland-Reisen gegründet und hat sich seither zum Marktführer für Flusskreuzfahrten in Europa entwickelt. Das Unternehmen gehört seit Ende 2015 zur portugiesischen Reiseveranstalterholding Mystic Invest. Die 21 Kreuzer der Nicko Cruises-Flotte verkehren auf europäischen und asiatischen Wasserwegen und werden in drei Schiffstypen eingeteilt: Nicko boutique (kleinere Schiffe mit individuellen Dekors im Grand-HotelStil), Nicko modern (größere Schiffe mit bis zu 200 Betten in stilvollem, modernem Design) sowie Nicko classic (klassischelegante Flussschiffe). Eigentümerin der Maxima ist die Reederei Premicon AG. Für die Verpflegung ist ein CateringUnternehmen zuständig.

Fahrtgebiet Die Maxima verkehrt auf der Donau. Angeboten werden Reisen zwischen Passau und

dem Donaudelta. Verschiedene Stationen wie Bratislava, Budapest, Belgrad oder das Eiserne Tor. Reisedauer zwischen 4 und 15 Tagen. Speziell sind die GEO-Cruises, die in Kooperation mit GEO durchgeführt werden.

kabinen Die Maxima verfügt über modern eingerichtete, ca. 16 m2 große Außenkabinen. Auf dem Mittel- und Oberdeck sind die Kabinen mit zu öffnenden Panoramafenstern und französischem Balkon ausgerüstet. Die Kabinen auf dem Hauptdeck sind mit breiten, nicht zu öffnenden Fenstern ausgestattet. Alle Kabinen verfügen über Klimaanlage resp. Heizung, Dusche/WC, Haartrockner, TV/ Radio, Minibar, Tresor, Telefon, Schreibtisch und überdurchschnittlichen Stauraum. Jeweils zwei nebeneinanderstehende Betten, die auch getrennt aufgestellt werden können. Eingeschränktes WLAN gegen Aufpreis (Tages- oder Wochenpauschalen).

Gastronomie Großzügiges PanoramaRestaurant mit einer Tischzeit. Serviert werden internationale Gerichte sowie Spezialitäten, die im Zusammenhang mit der jeweiligen Reiseroute stehen. Reichhaltiges Frühstücksbuffet, mittags 4-Gänge- und abends 5-Gänge-Menü. Alternativ steht am Mittag im Panorama-Salon auch ein Buffet mit einem Light-Menü zur Verfügung. Nachmittags gibt’s Kaffee und Kuchen. Getränke werden separat in Rechnung gestellt. Es besteht auch die Möglichkeit, Getränkepakete (ohne Flaschenweine und Spirituosen) für die ganze Reise zu buchen.

Service Die freundlichen und hilfsbereiten Mitglieder der Crew stammen vorwiegend aus Osteuropa und Asien. Die Mitarbeiter sind sehr aufmerksam – schon nach kurzer Zeit kennen sie die Vorlieben ihrer Gäste. Trinkgeld-Empfehlung: 5 bis 7 Euro pro Tag und Person für die Crew, Trinkgelder für die Kreuzfahrtleitung sowie für spezielle Verdienste nach eigenem Ermessen.

Sport & Wellness Wellnessbereich mit Whirlpool und Sauna, Fitnessgeräte. Sonnendeck mit Wind- und Sonnenschutz.

Bordprogramm Live-Musik am Abend, einmal pro Woche eine Show der Crew. Auf ausgewählten GEO Cruises steht zusätzlich ein GEO-Fotograf oder Redakteur für Workshops, Vorträge und Ausflugsbegleitungen zur Verfügung. Kleine Bibliothek mit Büchern, GEO-Magazinen und Illustrierten sowie Karten- und Gesellschaftsspiele. Auf GEO-Reisen stehen zudem Tablets mit ausgewählten Filmen kostenfrei zur Verfügung. Verschiedene Informationsveranstaltungen über den Reiseverlauf, die verfügbaren Ausflugsziele sowie künftige Flussreisen.

Ausflugsangebot Nicko Cruises arbeitet mit sorgfältig ausgewählten lokalen Ausflugsanbietern zusammen. Einige Ausflüge können bereits als Paket im Voraus oder später direkt an Bord gebucht werden. Verschiedene Ausflüge sind nur an Bord buchbar und werden nur durchgeführt, wenn genügend Anmeldungen vorliegen – zu diesen Ausflügen gehören auch die speziellen GEO-An-

gebote. Die Kreuzfahrtleitung orientiert sich vorbildlich an den Bedürfnissen der Passagiere, nimmt nach Möglichkeit auch zusätzliche Ausflüge ins Programm oder bietet Passagieren mit eingeschränkter Mobilität soweit möglich passende Alternativen an.

Publikum Vorwiegend Paare sowie einige Singles aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Durchschnittsalter: ca. 65 Jahre.

Shopping Kleiner Souvenir-Shop.

Dresscode Tagsüber: sportlich und leger, abends: gepflegte Kleidung. Zum Kapitäns- oder Gala-Dinner darf es gerne auch etwas festlichere Kleidung sein.

Preisniveau Ab ca. 100 Euro/Tag/Person.

★★★★

Maxima Stärken: - Freundliche Crew - Professionelle KreuzfahrtReiseleitung - Mehrwert durch GEO-Cruises Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 180 Crew: 40 Baujahr: 2003 Flagge: Valletta, Malta Länge/Breite: 126,7 m/11,4 m

6/2017

azur.de

41 °


Die

schĂśnsten Reisen auf dem

Fluss

42 °azur.de

6/2017


azur° Flussreisen

Foto: PR

Flusskreuzfahrten sind beliebt wie nie. Allein 435.000 deutsche Gäste konnte die Branche im vergangenen Jahr verzeichnen. Auch exotische Wasserwege sind im Kommen, allerdings sind die europäischen Flüsse weiterhin der Kassenschlager. AZUR zeigt die Reise-Highlights der Anbieter in der kommenden Saison 2018.

6/2017

azur.de

43 °


Azur ° Flussreisen

RhÔne CroisiEurope

Savoir-vivre ab Lyon

44 °azur.de

6/2017

Restaurant an Bord der Van Gogh. 0

50 km

Saône Lyon

Mâcon

Rhône

Vienne FRANKREICH

Südlichster Punkt der Reise ist im Anschluss Arles, wo die Gäste ein Ausflug in die Camargue erwartet. Weitere Häfen auf dem Weg zurück nach Lyon sind Avignon, Viviers und Tournon-sur-Rhône. Bei den Reisepreisen sind bereits Vollpension-Tarife mit Wein, Bier, Softgetränken und Espresso zu den Mahlzeiten sowie Bargetränken inklusive. Und auch für die Landausflüge fallen keine gesonderten Kosten mehr an.

van gogh Bordsprache: Französisch, Deutsch, Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 110 Crew: 27 Baujahr: 1999

Tournonsur-Rhône Viviers

Rhône Carmargue

Avignon Arles

Golf von Lyon

Infos „Rhône de Luxe“, acht Tage an Bord der Van Gogh Termine: 21.-28. Mai, 1.-8. Juni, 14.-21. August, 13.-20. September 2018 Ab 1318 Euro pro Person ohne Anreise Ab 1498 Euro pro Person mit Busanreise » www.meinfluss.de

Fotos: PR

A

ls in Frankreich ansässiges Familienunternehmen ist CroisiEurope der Experte vor Ort. In der Saison 2018 nutzt die Reederei erstmals Lyon als Start- und Zielhafen für Kreuzfahrten auf der Rhône und Saône. Das ermöglicht auch Individualreisenden eine einfache Anreise. Die Gäste können sich freuen auf das frisch renovierte Schiff Van Gogh. Bereits 1999 wurde es als Schiff der Prestigeklasse in Dienst gestellt, im kommenden Winter wird es nun zu einem 5-AnkerSchiff umgebaut. So klassifiziert CroisiEurope seine Schiffe der modernen Generation mit noch mehr Annehmlichkeiten als die Flottenmitglieder der 4-Anker-Klasse. Die Van Gogh verfügt ausschließlich über Außenkabinen, ab der kommenden Saison auch mit gefliestem Bad und verglaster Duschkabine. Von Lyon führt die Route zunächst über die Saône nach Mâcon, wo ein Besuch im Kloster Cluny auf dem Programm steht. Dann wendet die Van Gogh, passiert erneut Lyon und erreicht Vienne am Mont Pipet.

Frankreich


Weser/Ems Nordsee

Reisebüro Mittelthurgau

Deutschland

Friesische Impressionen

M

it seiner Marke Excellence ist das Reisebüro Mittelthurgau, das zur Twerenbold Reisen Gruppe gehört, der führende Anbieter für Flusskreuzfahrten im Schweizer Raum. Das Unternehmen tritt sowohl als Privatreeder als auch als Veranstalter auf. Entweder werden die Schiffe selbst konzipiert und gebaut, oder sie stehen unter langjährigem Vollcharter. Das „kleine Schweizer Grandhotel“ Excellence Pearl sticht nicht nur mit seinem eleganten Interieur aus der Flotte hervor, sondern überzeugt auch mit seinen geringen Ausmaßen, mit denen es auch auf Wasserstraßen kreuzen kann, die nur wenige andere Schiffe befahren können. Eine ganz besondere Route in der Saison 2018 beginnt in Amsterdam, führt dann aber nicht den Rhein hinauf, sondern an der Westküste des Ijsselmeers entlang bis zur Insel Texel, wo die Gäste eine Schutzstation für pflegebedürftige Seehunde besichtigen können. Weiter geht es über die schmalen Wasserwege des

Delfzijl

Texel Ijsselmeer

Weser

Papenburg Dörpen

Ems Bremen DEUTSCHLAND

Lemmer

Horn

NIEDERLANDE

0

Hannover

20 km

Amsterdam

holländischen Frieslands und die Grenze nach Deutschland auf die Ems bis Papenburg. Hier können die Gäste in der Meyer Werft zuschauen, wie die etwas größeren Schiffe entstehen. Wenig später ist die Excellence Pearl auf der Weser unterwegs und liegt über Nacht in der Hansestadt Bremen. Die Reise endet in Hannover, wo die Gäste ebenfalls Gelegenheit für einen abendlichen Stadtbummel haben. Busanreise und Transfers sind bereits im Reisepreis enthalten.

Excellence Pearl Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 82 Crew: 24 Baujahr: 2003, renov. 2017

Das Interieur der Excellence Pearl in Weiß-, Perlmutt- und Pastelltönen.

Infos „Amsterdam-Hannover“, acht Tage an Bord der Excellence Pearl Termine: 13.-20. Juni, 13.-20. Juli, 12.-19. August 2018. In entgegengesetzter Richtung: 20.-27. Juni, 20.-27. Juli 2018 Ab 1855 CHF pro Person mit Busanreise » www.mittelthurgau.ch

6/2017

azur.de

45 °


Azur ° Flussreisen

Wolga Plantours Kreuzfahrten

Neuzugang in Russland

B

46 °azur.de

6/2017

Russland Moskau

FINNLAND

Mandrogi Ladogasee Swir St. Petersburg

Eine der 112 Außenkabinen der Rossia.

Nächte liegt das Schiff in Moskau, drei weitere in St. Petersburg, sodass genug Zeit bleibt, die Metropolen mehr als nur flüchtig kennen zu lernen. Zwischenstopps unterwegs gibt es in Uglitsch, Jaroslawl, Gorizy, Kishi und Mandrogi. Bei Plantours Kreuzfahrten erhalten die Gäste umfangreiche Inklusivleistungen. Hin- und Rückflug sowie sieben Landausflüge sind bereits im Reisepreis enthalten. Der erste Termin ist am 15. Mai 2018.

Rossia Bordsprache: Russisch, Deutsch Bordwährung: Rubel Passagiere: 224 Crew: 100 Baujahr: 1978, renov. 2016

Ostsee

Kishi Onegasee Wolga-OstseeKanal Gorizy

Rybinsker Stausee Uglitsch RUSSLAND 0

100 km

Jaroslawl

Wolga Moskau

Infos „Auf Newa & Wolga zu den Schätzen Russlands“, zwölf Tage an Bord der Rossia Termine: 15.-26. Mai, 6.-17. Juni, 28. Juni-9. Juli, 20.-31. Juli, 11.-22. August, 2.-13. September 2018. Dazwischen Kreuzfahrten in umgekehrter Richtung Ab 1799 Euro pro Person inkl. Flügen » www.plantours-partner.de

Fotos: PR

isher war Plantours Kreuzfahrten auf der Wolga mit der Andrey Rublev vertreten, in der kommenden Saison wird diese von der Rossia abgelöst. Mit dem neuen Schiff verspricht der Bremer Veranstalter eine weitere Verbesserung für die Gäste mit einem für Russland besonders hohen Hotelstandard und einem facettenreichen Kulturangebot an Bord. Dazu zählen unter anderem Wodka-Verkostungen, Blini-Pfannkuchen-Kurse, Sprachunterricht in Russisch, tägliche Live-Musik sowie Brückenführungen und Vorträge zur russischen Geschichte. Die 112 Außenkabinen der Rossia verfügen über helle Möbel, ein ansprechendes Holzdekor und auch eine Glasduschkabine. Highlights an Bord sind zudem das weitläufige Sonnendeck, ein Wellnessbereich, ein hübsches Restaurant und zwei Bars. Zwölf Tage dauert die Reise mit der Rossia über die Wolga und die Newa von Moskau nach St. Petersburg. Wobei die eigentliche Fahrt wesentlich kürzer ist. Allein zwei


Seine A-rosa

Französische Kulinarik intensiv

S

eit der Sommersaison 2017 ist mit der A-Rosa Viva erstmals ein Schiff der Rostocker Reederei ab Paris auf der Seine unterwegs. Im kommenden Jahr wird das Programm mit zwei neuen Routen erweitert. Zum einen findet im Juni eine achttägige Gourmetreise statt. Von Paris geht es in die Heimat der drei großen französischen Cs: Camembert, Calvados und Cidre. Die Gäste der A-Rosa Viva können sich auf viele Inklusivleistungen freuen, wie zum Beispiel zwei Feinschmecker-Dinner, zubereitet von den Gastköchen Paul Stradner und Frank Möbes, mehrere Feinschmecker-Buffets, ein Champagnermenü, begleitet vom Master-Sommelier Hendrik Thoma, eine Calvados-Verkostung mit der Sommelière Verena Herzog und eine Dessert-Präsentation mit dem A-ROSA-Chef-Patissier Oliver Edelmann. Ein weiteres Highlight ist die neue zehntägige Intensiv-Reise, die die Gäste bis nach Le Havre ans Meer führt. Die Kreuzfahrt sieht unter anderem auch Übernacht-Aufenthalte

Die Seine-Reisen von A-ROSA beginnen und enden in Paris.

na l elka m Är Caudebec-

Le Havre

en-Caux

Frankreich

Rouen

FRANKREICH Vernon

Les Andelys Conflans Paris

Mantes-la-Jolie

in Caudebec-en-Caux, Rouen und, ganz am Ende der Route, in Paris vor. Sehr komfortabel reist es sich mit A-ROSA Premium alles inklusive. Im Preis enthalten sind Leistungen wie die Wahl einer Wunschkabine, umfangreiche Frühstücks-, Mittags- und Dinner-Buffets mit Live-Cooking, eine Vielzahl an Getränken über den ganzen Tag sowie kostenfreies WLAN. Kinder bis 15 Jahre reisen bei A-ROSA zudem kostenfrei.

A-Rosa Viva

Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 202 Crew: ca. 50 Baujahr: 2010

Seine 0

25 km

Infos „Seine Gourmet“, acht Tage mit der A-Rosa Viva Termin: 16.-23. Juni 2018 Ab 1679 Euro pro Person „Seine intensiv mit Paris“, zehn Tage mit der A-Rosa Viva Termine: 12.-21. Juli, 9.-18. August 2018 Ab 1649 Euro pro Person » www.a-rosa.de

6/2017

azur.de

47 °


Rhein/Mosel Phoenix Reisen

Kaffee, Schokolade und Wein

48 °azur.de

6/2017

Kabine der Anesha mit französischem Balkon.

Rhein

Köln

Bonn Königswinter Winningen Cochem Zell

Nigra in Trier. Im als Weltkulturerbe geschützten romantischen Rheintal kreuzt die Anesha außerdem vorbei an steilen Weinbergen, romantischen Winzerdörfern, trutzigen Burgen und dem Loreley-Felsen. Die Anesha wurde erst 2015 in Betrieb genommen, zählt zur Premium-Klasse von Phoenix Reisen und bietet ihren Gästen ein geschmackvolles Ambiente. In vielen Kabinen ziehen die Landschaften an einem französischen Balkon vorbei.

Anesha Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 180 Crew: 40 Baujahr: 2015

Mosel Trier

Deutschland

DEUTSCHLAND

Koblenz Braubach Loreley Rüdesheim

BernkastelKues 0

50 km

Infos „Genussreise & Special Guests“, sieben Tage an Bord der Anesha Termine: 5.-12. Oktober, 12.-19. Oktober, 19.-26 Oktober 2018 Ab 1099 Euro pro Person » www.phoenix-reisen.de

Fotos: Nicko Cruises Flussreisen GmbH, PR

G

enuss steht sicherlich für die meisten Gäste einer Mosel-Kreuzfahrt an erster Stelle. Phoenix Reisen hat allerdings im Oktober 2018 an drei Terminen eine Reise im Angebot, die Freunden des guten Geschmacks besonders gut gefallen dürfte. An Bord der Anesha sind zahlreiche Special Guests, wie Deutschlands erster Kaffeesommelier Michael Gliss und der Chocolatier Oliver Coppeneur. Aber auch ein weiteres Genussthema darf auf einer MoselReise natürlich nicht fehlen. „Freude schöner Göttertropfen“ ist ein wein- und feinsinniges ComedyProgramm für die gehobene Abendunterhaltung, präsentiert von WeinKabarettist Ingo Konrads. Die Route führt zunächst den Rhein hinauf von Köln nach Rüdesheim, dann wieder zurück nach Koblenz. Die Mosel befährt die Anesha bis Trier, bevor sie wieder ihren Weg zum Starthafen antritt. Highlights unter den Landausflügen sind unter anderem der Besuch der Marksburg in Braubach, eine Weinprobe in Cochem oder auch die Porta


Azur ° Flussreisen

Nil nicko Cruises

Zurück in Ägypten

D

ie Nachfrage nach Ägypten und Kreuzfahrten auf dem Nil wird langsam wieder größer. Nicko Cruises reagiert auf diese Entwicklung und legt eine zehntägige Flussrundreise wieder auf – eine Kombination aus Niloasen, Pyramiden und Nassersee. Zunächst übernachten die Gäste drei Nächte im Le Méridien Pyramids Hotel in Kairo und haben ausreichend Zeit, die Stadt sowie die Pyramiden von Gizeh zu erkunden. Nach einem Flug nach Abu Simbel liegt dann die Steigenberger Omar El Khayam bereit zur Einschiffung. Das Schiff zählt zu den derzeit modernsten und komfortabelsten auf dem Nil. Auf maximal 160 Gäste kommen 125 Crewmitglieder, was für eine Flusskreuzfahrt weit überdurchschnittlich ist. Ein weiteres Highlight sind die Kabinen, die alle 24 Quadratmeter groß sind. An Bord gibt es außerdem einen Swimmingpool, einen Wellnessbereich mit Indoor-Whirlpool sowie einen BillardSalon. Die Fahrt führt nun über den Nassersee mit Stopps in Kasr Ibrim,

Europa

Luxor Ägypten

Weitläufiges Sonnendeck mit großem Pool.

Afrika

Edfu

Nil 0

100 km

Assuan

AssuanStausee

Kom Ombo AssuanStaudamm

ÄGYPTEN

Amada und Wadi El Sebua nach Amada Assuan, wo das Schiff nochmals Wadi El Sebua über Nacht liegt. Dann beginnt die Abu Nil-Kreuzfahrt über Kom Ombo Kasr Ibrim und Edfu nach Luxor. Hier sind drei Simbel Nächte eingeplant sowie Ausflüge zum Tal der Könige und zum Karnak-Tempel. Im Anschluss geht ein Flug zurück nach Kairo. Im Preis enthalten sind alle internationalen und nationalen Flüge, „Kairo, Nassersee & Niloasen“, zehn Tage mit sieben Tagen an Bord der alle Übernachtungen und Transfers Steigenberger Omar El Khayam sowie die meisten Landausflüge.

Infos

Steigenberger Omar El Khayam Bordsprache: Englisch, Deutsch Bordwährung: US-Dollar, Euro Passagiere: 160 Crew: 125 Baujahr: 2008

Termine: Zahlreiche Reisetermine von Januar bis April und von September bis Dezember 2018 Ab 1799 Euro pro Person inkl. Flügen » www.nicko-cruises.de

6/2017

azur.de

49 °


Azur ° Flussreisen

Havel SE-Tours

Aktiv-Kreuzfahrt auf der Havel

50 °azur.de

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Deutschland

Restaurant an Bord der Felicitas. Rühstädt Havelberg Elbe

DEUTSCHLAND

Havel 0

Rathenow

eher gemütlich zu, die Reise ist auch für Einsteiger geeignet. Es geht über Radwege und kleine, ruhige Landstraßen, insgesamt werden 260 Radkilometer zurückgelegt. Begleitet werden die Gäste von der Felicitas, einem historischen Hotelschiff, das von der Eignerin selbst gefahren wird. Mit gerade einmal 20 Passagieren ist man hier in geselliger Runde, auch im maritim eingerichteten Restaurant. Die Preise verstehen sich inklusive Vollpension an Bord.

Felicitas Bordsprache: Deutsch, Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 20 Crew: 5 Baujahr: 1932, Umbau: 1995, renov. 2006

Brandenburg an der Havel

10 km

BerlinSpandau

Potsdam

Infos „Auf dem Havelradweg“, acht Tage an Bord der Felicitas Termine: 12.-19. Mai, 2.-9. Juni, 23.-30. Juni, 14.-21. Juli, 4.-11. August, 25. August1. September 2018 Ab 779 Euro pro Person in der 3-Bett-Kabine, Leihrad: 70 Euro, Elektrorad: 165 Euro » www.se-tours.de

Fotos: PR

K

ombinationen aus Radund Schiffsreisen sind die Spezialität von SE-Tours. Tagsüber legen die Gäste wie täglich ihre Kilometer auf zwei Rädern zurück, auf dem Fluss folgt ihnen ihr schwimmendes Hotel. So sind Unterkunft und Koffer immer an ihrer Seite, und abends wartet stets das „eigene“ Bett. Im Katalog für die Saison 2018 bietet SE-Tours Routen auf zahlreichen Flüssen Europas an, deren Umgebung landschaftlich einiges zu bieten hat. Auch Strecken, die von klassischen Anbietern von Flusskreuzfahrten kaum angeboten werden, sind enthalten. Wie zum Beispiel auf einer achttägigen Reise auf der Havel von Berlin-Spandau nach Havelberg passieren die Gäste mit dem Rad alte preußische Villen und Schlösser sowie deren weitläufige Anlagen. Im Schatten alter Bäume fahren sie am Ufer der Havel entlang und radeln an Obstwiesen mit Verkaufsständen vorbei. Etappenziele sind Potsdam, Brandenburg an der Havel, Rathenow und Rühstädt. Dabei geht es


Coming soon: WORLD EXPLORER 2019.

Viel erleben. Bequem genießen. Mit nicko cruises bald auch auf See. ✔ Expeditionsschiff-Neubau: Exklusiver Komfort für nur 200 Gäste ✔ Bordleben und Ausflüge deutschsprachig ✔ Besondere Routen: Häfen, die große Schiffe nicht anlaufen können ✔ Intensives Destinationserlebnis abseits des Massentourismus ✔ Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Mittelmeer • Baltikum • Nordland • Westeuropa • Transatlantik nicko cruises Flussreisen GmbH • Mittlerer Pfad 2 • 70499 Stuttgart • 0711 / 24 89 80 10 info@nicko-cruises.de • www.nicko-cruises.de/wox


Azur ° Flussreisen

Rhein/Donau

NIEDERLANDE

Amsterdam DEUTSCHLAND

Zwischen zwei Ozeanen

V

on der Nordsee bis zum Schwarzen Meer durch acht Länder. Gäste von 1AVista Reisen können die wohl längste „Grand Voyage“ auf dem Fluss antreten, und zwar an Bord der modernen VistaExplorer. Mit zubuchbarer Haustürabholung geht es bequem los in Köln und von hier aus zunächst in einer kleinen Schlaufe über Amsterdam, Rotterdam, Gorinchem und Nijmegen nach Bonn. Anschließend fährt die VistaExplorer auf dem Rhein stromaufwärts durch das romantische Mittelrheinland mit zahlreichen Burgen und Weinbergen. Auf ihrer Strecke über den Main legt sie in Würzburg, Bamberg und Nürnberg an, bevor sie in den Main-DonauKanal einbiegt, durchquert die Fränkische Alb und gelangt dann ins Donautal nach Regensburg. Stromabwärts lernen die Gäste nun alle Anrainerstaaten bis zum Schwarzen Meer kennen: Österreich, Ungarn, die Slowakei, Serbi-

52 °azur.de

6/2017

Köln

Rhein

0

Frankfurt/M.

Main

Nünberg Passau

200 km

SLOWAKEI

Bratislava Wien ÖSTERREICH

en, Bulgarien und Rumänien. Im Donaudelta steht eine Bootstour auf dem Programm, dann wendet die VistaExplorer noch am selben Tag und macht sich auf den Weg zurück nach Passau. 26 Tage dauert die Reise und bietet neben den zahlreichen Aufenthalten an Land auch ein vielseitiges Bordprogramm in gemütlicher, ungezwungener Atmosphäre. Dazu gehören Vorträge zu den jeweiligen Destinationen, Themenabende mit Live-Musik und Quizveranstaltungen. Mit der Kabine auf dem Oberdeck mit französischem Balkon.

Budapest Donau

UNGARN RUMÄNIEN

Belgrad

Tulcea Schwarzes Meer

SERBIEN BULGARIEN

1AVista All Inclusive-Verpflegung sind offene Bar- und Tischgetränke im Preis enthalten.

VistaExplorer

Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 170 Crew: ca. 40 Baujahr: 2001, renov. 2015

Infos „Grand Voyage“, 26 Tage an Bord der VistaExplorer Termine: 16. Juli-10. August, 10. September-5. Oktober 2018 Ab 3548 Euro pro Person » www.1avista.de

Fotos: PR, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

1AVista Reisen

Rotterdam


Göta-kanal Stockholm

SCHWEDEN

AB Göta Kanal

Schloss Läckö

Schwedenreise im Kolonialstil

E

in Wasserweg durch Schären, Kanäle und Seen zieht sich quer durch den schwedischen Landesteil Götaland vom Kattegat bis zur Ostsee. Mit einer Länge von über 190 Kilometern ist der Göta-Kanal ein beliebtes Reiseziel und eignet sich perfekt für eine langsame und entspannte Flusskreuzfahrt. Das wirklich Besondere an einer Reise über den Göta-Kanal sind allerdings die historischen Kanalschiffe, die die Reederei AB Göta Kanal betreibt. Auf der kompletten sechstägigen Route von Göteborg nach Stockholm ist die Diana unter-wegs. 1931 wurde sie in der Finnboda Werft in Stockholm als letztes dampfbetriebenes Boot in Schwedens regulärem Linienverkehr gebaut und seitdem natürlich mehrmals aufwändig renoviert. Erst im Jahr 1969 wurde ihre Dampfmaschine gegen eine Dieselmaschine ausgetauscht. Die Einrichtung und die Atmosphäre an Bord spie-

Schweden

Vänern

Motala Trollhättan

Göta-Kanal

Ostsee

Vadstena Berg

Vättern

Göteborg

0

40 km

Nordsee geln immer noch den zeittypischen Stil wider. Bis zu 50 Passagiere haben Platz an Bord. Sehenswürdigkeiten auf der Route sind unter anderem Vadstena, das Städtchen der heiligen Birgitta, Motala, die Hauptstadt des Göta-Kanals, die Klosterruine Vreta, die idyllische Stadt Söderköping und Birka, die von Wikingern errichtete erste Stadt Schwedens. Ende Juli chartert der Veranstalter Lernidee Erlebnisreisen auf der Restaurant an Bord der Diana.

Diana für sechs Tage und kombiniert die Flusskreuzfahrt mit einem Vor- und Nachprogramm zu einer zwölftägigen Reise.

Diana Bordsprache: Schwedisch, Englisch, Deutsch Bordwährung: Kreditkarte Passagiere: 50 Crew: ca. 15 Baujahr: 1931, renov. 2003 und 2012

Infos „Schwedenreise“, sechs Tage an Bord der Diana Termine: Zahreiche Termine zwischen Mai und September 2018 Ab 2125 Euro pro Person Zwölftägige Kombireise von Lernidee: 27. Juli-7. August 2018 Ab 4390 Euro pro Person » www.gotacanal.se/de » www.lernidee.de

6/2017

azur.de

53 °


Seabourn Encore° Mittelmeer

54 °azur.de

6/2017


Paradies auf See

Auf der neuen Seabourn Encore, einem Kreuzfahrtschiff der Ultraluxus-Klasse, durchs westliche Mittelmeer.

6/2017

azur.de

55 °


Der Hotspot der Reichen und Schönen an der ligurischen Küste Italiens: Das pittoreske Portofino. Die Seabourn-Gäste kommen per Boot von Santa Margharita Ligure dort an.

Farbige Früchte und weitere Köstlichkeiten der Provence werden auf dem Samstags-Markt mitten in St. Tropez unter schattigen Platanen angeboten. Touristen ebenso wie die Einheimischen decken sich hier ein.

56 °azur.de

6/2017

Die Franzosen lieben Wein und Käse! Besonders Ziegenkäse ist beliebt, auf dem Festland und auch auf Korsika – wie hier in L’Île-Rousse. Kostprobe erlaubt!


Seabourn Encore° Mittelmeer

Ultraluxus an Bord, aber auch auf der Route: Die Seabourn Encore ist aufgrund ihrer nur mittleren Größe klein genug, um auch in Orten wie St. Tropez zu halten. Dann wird an Land getendert.

Beschaulicher Bummel durch Positano. In den engen Gassen reihen sich schicke Restaurants und EdelBoutiquen aneinander.

Direkt vom Bord ins kristallklare Meer hüpfen, schwimmen, paddeln, segeln – das gefällt den Seabourn-Gästen. Die Marina ist deshalb beim Ankern vor L‘Île-Rousse gut besucht.

6/2017

azur.de

57 °


Ob Galileo Galilei auch diesen Ausblick genießen konnte, als er um 1590 als Lehrer in Pisa vom Schiefen Turm mit einem Apfel die Fallgesetze untersuchte?

Fotos: PR

Seabourn Encore° Mittelmeer

58 °azur.de

6/2017


Der Schiefe Turm von Pisa ist eine Herausforderung für jeden Fotografen. Tricksen ist da angesagt!

Sète ist ein berühmter Fischerort am Mittelmeer und wird wegen seiner vielen Kanäle und Brücken auch „Klein-Venedig des Languedoc“ genannt.

6/2017

azur.de

59 °


Kutscher warten vor dem Eingang der berühmten Kathedrale La Seu in Palma de Mallorca auf Kundschaft.

A

lles vom Feinsten – Suiten, Service, Spa, die Gastronomie, überhaupt das ganze Schiff! Eine Kreuzfahrt mit der Seabourn Encore bietet mehr als nur Luxus. Mehr geht nicht, denken Sie? Doch, Ultraluxus. Hier verwöhnen 415 Crew-Mitglieder die maximal 604 internationalen Gäste und erfüllen selbst Wünsche, von denen keiner bis dahin auch nur geträumt hat. Dieses exklusive Schiff ist ein kleines Paradies auf See! Seit der Taufe Anfang 2017 ist das neue Flaggschiff der Reederei sehr begehrt bei Liebhabern von High–EndKreuzfahrten – und bestens gebucht. Das macht es nicht einfach, hier ein freies Bett zu ergattern und alles mit einem professionellen Blick zu begutachten. Umso größer war meine Freude, als ich im August die Möglichkeit bekam, dieses schwimmende Eldorado besuchen zu können – als einer der ganz, ganz wenigen Journalisten überhaupt aus Deutschland. Zehn Tage war ich von Barcelona bis Civitavecchia zu den kleinen, feinen Hotspots im westlichen Mittelmeer unterwegs. Mitgebracht habe ich ein Logbuch voll mit Momentaufnahmen, Begegnungen und persönlichen Eindrücken. Anonym bleibt keiner auf der Seabourn Encore: „Mrs. Schaeffer, a very warm welcome!“ Kreuzfahrtdirektor Handré Potgieter erkennt mich, ohne mich vorher je gesehen zu haben. Erstaunlich! Genauso wie der Rest der Offiziere und die Crew in Bars und Restaurants. Wie sie das schaffen, bleibt ein Rätsel, das ich gar nicht lösen will. Lieber lasse ich die wohltuende Aufmerksamkeit wie süßen Honig über meine Seele laufen. An Smalltalk kommt auf einem amerikanischen Schiff kein Gast herum: Wie war mein Flug, der Privat-Transfer, das Check-in? Kreuzfahrtdirektor Handré fragt ehrlich interessiert, ohne aufdringlich zu sein. Natürlich war „everything fine“. Der Südafrikaner lädt mich zum Dinner ins Menü-Restaurant ein. Keine fünf Minuten an Bord und schon die erste Verabredung – klasse! Ich laufe mit gezückter Fotoausrüstung über die Decks. Ich will ja alles fotografieren: Pool, Restaurants, Bars. Mein Tun fällt auf. Ich oute mich als „Greenhorn“

60 °azur.de

6/2017

unter den Seabourn-Veteranen. Die fotografieren natürlich nicht zum x-ten Mal ihr zweites Zuhause. Wäre ja auch öde. Das Pooldeck ist ein Hingucker – mit Lümmelmatratzen auf Teakholz-Podesten und Love-Beds. Überschaubar, aber kuschelig. Klick, klick. Auch die von hier oben bis runter auf Deck 5 verlaufende Treppe gefällt mir. Elegant, mondän, weit geschwungen. Klick, klick. Die Gänge der Suiten sind nüchtern in dunkleren Brauntönen und Weinrot gehalten. Viele haben einen kleinen Zwischenflur, von dem aus die Kabinen abgehen. Nur wenige Bilder zieren die Wände, schon gar keine hochwertigen. Kein klick, klick. Ich erwarte eine wertvolle Kunstsammlung oder Kunstgalerie, die sich mittlerweile schon Komfortschiffe gönnen. Doch nur vereinzelt passiere ich Kunstwerke – und dann zumeist Skulpturen, etwa nahe den Hauptaufzügen und im Eingangsbereich zu den Restaurants. Das überraschend kühle Flair setzt sich in den Restaurants und Lounges fort. Wo sind ausgefallene Design-Elemente, die man nur auf diesem Seabourn-Schiff findet? Ein Markenzeichen also? Die Architekten haben die durchweg edlen Materialien in einem konservativen klassisch-amerikanischen Understatement-Stil verbaut. Schade. Hier wurde die Chance verpasst, im Ultraluxus-Segment einen innovativen Meilenstein zu setzen. Hundert Prozent gelungen ist jedoch die offene Gestaltung der Rezeption. Sie bildet das Zentrum des „Square“ auf Deck 7. Diese in Beigetönen gehaltene, über 180 Grad mit bodentiefen Fenstern ausgestattete, helle Lounge befindet sich am Bug des Schiffs. Um eine Säule herum sitzen hinter einzelnen Empfangstischen Gästebetreuer, Reiseleiter, Concierge. Die „Engel“ der Seabourn Encore zaubern von hier aus einfach jedes Problem aus der Welt: Devisen-Umtausch, RestaurantReservierungen, Taxi-Vorbestellungen, Online-Check-in vor der Abreise. Der gemütliche „Square“ ist so etwas wie das „Wohnzimmer“ der Seabourn Encore und nicht umsonst der beliebteste Indoor-Treffpunkt. Er lädt mit Sofas, Clubsesseln, Cocktailtischen und Leseecken mit ver-


Seabourn Encore° Mittelmeer

Baden und schnorcheln im warmen Meer am stadtnahen Strand von Ciutadella auf Menorca. Ein öffentlicher Bus fährt in 15 Minuten hierher.

schiedenster Literatur zum Verweilen ein. Passend dazu offeriert eine Coffee-Bar fast durchgehend heiße Getränke und, je nach Tageszeit, Frühstück-to-go, Sandwichs, Cookies, Eis und Milchshakes – falls der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass jemand vor Hunger vom Fleisch zu fallen droht. Oder falls jemand bei schlechtem Wetter ohne schlechtes Gewissen bei einem heißen Tee an dem 5000-Teile-Puzzle „Manhattan“ arbeiten will, das hier ständig auf einem Riesentisch wartet. Fern vom Ballermann lässt es sich auf Mallorca einsam wandern: Das Gebirge Tramuntana ist heute das Ziel eines Reederei-Ausflugs mit 14 Gästen. Über Stock und Stein, bergauf, bergab geht es unter der Führung eines lokalen Guides gut zweieinhalb Stunden durch unberührte Natur, mit herrlichen Ausblicken über die Felsenküste und das weite Meer. Auf der Finca Can Prohom stärken sich alle mit Serrano-Schinken-Brötchen und einem Gläschen roten Vino, bevor es weiter bis hinunter nach Port de Sóller geht. Nach dem kurzweiligen Zehn-Kilometer-Marsch kann man sich hier bei einem Bad erfrischen. Orthopäde John aus Melbourne: „Wir sind auf der ganzen Strecke nur einer Hand voll bimmelnder Schafe begegnet!“ Fazit: Die Tramuntana ist die perfekte Parallelwelt zu den überfüllten Stränden und der trubeligen Hauptstadt Palma!

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enn ich könnte, würde ich die gesamte Kreuzfahrt in meinem Bett verbringen. Ich schlafe auf See wie ein Murmeltier. Was haben die Betten auf Kreuzfahrtschiffen, was meins zu Hause nicht hat? Auf der Seabourn Encore lautet die Antwort: superdicke Matratzen plus ExtraAuflagen, eine Spielwiese voller Kuschelkissen und samtweiche Bettwäsche aus feinster ägyptischer Baumwolle. Nicht nur: Natürlich hauen mich als Stadtkind auch die reine Seeluft und der Sauerstoff-Schock um. Und, ich gebe es freimütig zu, auf dieser Kreuzfahrt auch der zu den Mahlzeiten servierte feine Rosé aus der Provence. Plus zwischendurch das ein oder andere Glas Champagner, der federleicht macht und später eine sanfte Bettschwere bringt. Schuld sind die Kellner! Sie sind auf der

Seabourn Encore so gut aussehend wie charmant, da kann frau deren Angebot auf ein Schlückchen „Prickelwasser“ doch unmöglich ablehnen, oder? Ich verwette meine Pulle Willkommens-Schampus, dass sie allesamt in ihrem früheren Leben „Baywatch“-Star, Bacardi-Modell, Bodybuilder oder „Bravo“-Boy waren. Oder von der Reederei von einer Modellagentur abgeworben wurden. Miesepetrig übers Deck schlurfen? Selbst wenn einem danach wäre: null Chance! Alle paar Meter verschenkt die gesamte Crew vom Hoteldirektor bis zum Handwerker im Blaumann ein Lächeln, einen fröhlichen Gruß, ein paar motivierende Worte. Schwupp, schon würde das Stimmungsbarometer wieder in die Höhe schießen. Ich habe eine Strichliste angelegt: Ganze 27 dieser „Gute-Laune-Drops“ bekomme ich über einen Tag verteilt – „Hi“, „Hello“, „How are you today?“, „Have fun!“, „Enjoy your day!“, „Welcome back“, „Nice to see you again“, ,,Have a nice dinner“, „Good night“ und, und, und. Selbstverständlich habe ich auch 27 Mal geantwortet, gelächelt, genickt, gedankt. Wäre ja nicht nett, auf derlei Nettigkeiten nicht genauso nett zu reagieren. Außerdem ist es ein Zeichen der Wertschätzung des Gastes. Dieses freundliche, proaktive Verhalten ist gewollt und fester Bestandteil des Spitzen-Service auf der Seabourn Encore. „Unsere Crew soll weder steif noch gekünstelt wirken, sondern locker-charmant, gleichzeitig versiert und niveauvoll mit unseren anspruchsvollen Gästen kommunizieren. „Das kann man niemandem beibringen“, weiß Hoteldirektor Laurent Laulouer. „Entweder man hat das richtige Naturell oder nicht.“ Menorca wird ebenso sportlich wie Mallorca, nur feuchter: Ein Kayak-Ausflug steht auf dem Programm. Erst tendern die sechs Teilnehmer an Land, hinein in den tiefen Naturhafen von Ciutadella, dann fahren sie mit dem Bus in die Bucht von Mahón. Von hier paddeln sie in 2er-Kayaks zur Illa del Rei, die in der lang gestreckten Bucht der Hauptstadt liegt, nach einer Pause wieder zurück. Ich bummle lieber durch die Altstadt Ciutadellas und springe am nächstgelegenen Strand ins Wasser. „Buenos días, Susanne. Kaffee, wie immer?“ Ich nicke verschlafen. Julio ist mein Morgenheld. Ab 6.15 Uhr be-

Der Passeig des Born in Palma de Mallorca zählt zu den prächtigsten Boulevards der Balearen-Hauptstadt.

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Neues Aushängeschild von Marseille: das 2013 eröffnete, MuCEM genannte Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers.

Das Tenderboot hatte auf dieser Kreuzfahrt beinahe Dauereinsatz. Nur auf Mallorca und in Sète lagen wir am Pier.

komme ich bei dem Peruaner an der Coffee-Bar meinen Pott Americano mit geschäumter Milch, dazu ein lauwarmes Mini-Croissant. Habe ich dann einen klaren Kopf, findet unser ganz privater „Sprachkurs auf See“ statt: Ich berichte ihm auf Spanisch von meinen Landgängen und Tagesplänen, korrigiere im Gegenzug die Fehler in seinem Deutsch. Julio war mehrere Jahre zum Arbeiten in Berlin. Ein Seetag bis St. Tropez mit Panorama-Cruising entlang den Calanques von Korsika. Hinter einem stahlblauen Himmel zeichnen sich die rauen und fast unbewohnten Felsenklippen besonders scharf ab. Fast alle Gäste sind an Deck, bewundern diese grandiose Landschaft. Wer meine Mitreisenden sind? Das erfahre ich schwarz auf weiß aus einem Büchlein, in dem die Namen aller Kreuzfahrer sowie deren Wohnorte abgedruckt sind. Zimmerdame Maggie hat es abends mit dem obligatorischen Schokoladen-Betthupferl und dem neuen „Herald“-Bordprogramm in meiner Suite hinterlegt. 562 Kreuzfahrer aus 30 Ländern sind an Bord, darunter 214 Amis, 94 Briten, 83 Australier, 27 Deutsche, 22 Neuseeländer, 18 Kanadier, elf Schweizer und sogar drei aus Saudi-Arabien. Seabourn-Kreuzfahrer sind überwiegend schon im Rentenalter, waren früher erfolgreiche Ärzte, Anwälte, Professoren oder sind noch mit über 70 im Job aktiv. Das lässige, unaufgeregte Tragen wertvollster Steinchen und edelsten Schweizer Uhrwerks – auch am oder im Pool und auf Landgängen – ist ein tägliches Bild. Obwohl der Gesamtwert sicher das gesamte Warenangebot eines Nobel-Juweliers überragt, ist Snobismus auf der Seabourn Encore ein Fremdwort. Alle sind angenehm unprätentiös, sehr freundlich, auf amerikanische Art „easy going“ und kommunikativ. Keiner protzt, prahlt, plustert sich auf, will sich beweisen. Muss ja auch keiner: Man fühlt sich unter seinesgleichen, als privater Club. Da ist es egal, was man ist, war, hat, hatte, gerade nicht hat und haben will. Wer an Bord kommt, gehört per se zu diesem exklusiven Kreis – ohne einen Seabourn-TÜV bestehen zu müssen. Selbstverständlich sollte man sich entsprechend kultiviert verhalten, eine weltoffene Einstellung sowie Englischkenntnisse mit-

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bringen, dann wird man mit offenen Armen empfangen. Ich führe immer wieder auch tiefsinnige Unterhaltungen. Mal über Donald Trump, mal über Knie-Operationen, moderne Malerei und Mozart. Ich werde spontan zu goldenen Hochzeiten eingeladen, die während der Kreuzfahrt gefeiert werden, oder als Single von den Gästen an deren Tisch gebeten. Sehr oft soll ich meine Kreuzfahrt-Expertise teilen und meine Meinung zur Seabourn Encore kundtun. Nächster Stopp ist Sète, die Fischerei-Metropole der Region, auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Mittelmeer und der 18 Kilometer langen Lagune Étang de Thau gelegen. Wir geraten mitten in die traditionsreichen „St. Louis“-Feierlichkeiten. Dieses Schifferstechen findet seit 1666 jedes Jahr am 25. August im „Canal Royal“ im Stadtzentrum statt. Mittags geht’s los, Menschentrauben strömen zum Austragungsort dieses Kampfspiels mit Booten. Mit Schild und Lanze bewaffnet stehen Kämpfer in mittelalterlichen Kostümen auf einer kleinen Schiffsplattform und versuchen ihre Gegner von deren schwimmendem Floß ins Wasser zu stoßen. Angefeuert werden sie von tausenden von Schaulustigen, von Trommeln und der Musik einer, wie mir ein Einheimischer erklärt, so genannten Autbòi. Das ist eine traditionelle Oboe aus dem Languedoc. Ein buntes, fröhliches Spektakel, dem die Kreuzfahrer als Zaungäste gerne beiwohnen.

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orman trippelt jauchzend auf meine Suite zu, plumpst direkt vor ihr auf seine Nase. Da ist schon sein Dad zur Stelle, hebt ihn hoch und trägt ihn zur richtigen Kabine zurück. Wie soll der Kleine auch wissen, wo seine Suite 529 ist? Mit 16 Monaten! Unser jüngster Mitreisender ist nicht der einzige Minderjährige: Ein halbes Dutzend Kinder sind unter 12, eine weitere Hand voll unter 21 Jahre alt. Der Hoteldirektor erklärt mir: „Wir bieten seit ein paar Jahren in den Ferien auch Kinderbetreuung an. Das war vor 15 Jahren undenkbar.“ Früh übt sich, wer ein Kreuzfahrer werden will – und möglichst früh will auch eine Ultraluxus-Reederei wie


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Noch herrscht eine idyllische Morgenruhe am Vieux Port von St. Tropez. Erst gegen Mittag treten sich an seiner Promenade die Touristen auf die Füße.

berühmte „Tarte Tropézienne“ mitgebracht. Sie steht auf dem Dessert-Buffet beim Lunch im „The Colonnade“. Die Süßmäuler stürzen sich drauf. Der Lunch ist meine Lieblingsmahlzeit auf der Seabourn Encore – neben dem Frühstück mit den vielen exotischen Früchten, den diversen Eierspeisen und frischen Waffeln sowie dem erstklassigen Menü am Abend in einem der Restaurants. Mittags am Themen-Buffet im „The Colonnade“ finde ich eine täglich wechselnde Auswahl an 1-a-Gerichten. Mein Favorit ist der Themen-Lunch „Frankreich“: die reichhaltige Fischsuppe, die frischen Muscheln in cremiger Weißwein-Sauce, das zarte, saftige Bœuf Bourguignon, dazu ein perfektes Gratin Dauphinois und schließlich eine gelungene Crème brûlée. Ich habe so zugeschlagen, dass ich abends im legeren Outdoor-Dining am Pooldeck namens „The Patio“ schon nach einer Miniportion Rote Beete auf Ziegenkäse kapituliere. Die GrillSpezialitäten hier, wie Lachsfilet oder gegrillte Scampi und in Trüffelöl gewälzte Pommes, kommen morgen Abend dran.

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howtime“ im Grand Salon: Broadway-Sängerin Christine Andreas begeistert die Zuschauer mit einem fantastischen Solo-Repertoire, eine Flötistin spielt virtuos Klassik-Stücke, ein Comedian tritt auf. Neben einer Varietee-Show präsentiert das Bord-Ensemble recht brav und konventionell choreografierte, aber gut gesungene Musicals. Der Hauptfokus von Seabourn liegt eindeutig nicht auf dem Entertainment. Überzeugt haben die Live-Band und das Live-Duo, die temporeich mit viel Einsatz auftreten. Morgens um 7.30 Uhr. Eine im Designer-Hausanzug gekleidete, aber bereits tipptopp geschminkte und gefönte Dame kommt mir mit einer Wanne voller Wäsche entgegen. „Washing day“, erklärt sie auf meinen erstaunten Blick hin. Ich folge ihr in den „Washing Room“: Fünf Waschmaschinen, fünf Trockner, eine Bügelstation stehen da. Zwei Maschinen laufen schon. Erstaunlich. Zu Hause in Naples habe sie natürlich eine Zugehhilfe. Natürlich. „Aber wir sind jetzt schon vier Wochen unterwegs. Jetzt haben wir nichts mehr Frisches zum

Seabourn Cruises die junge Kundschaft für sich begeistern, sie später im Optimalfall als Dauergast begrüßen. Das Club-Treueprogramm der Reederei gibt entsprechend Ansporn: Schon ab der ersten Kreuzfahrt sammelt der Gast Tage bzw. Punkte an, erhält dafür immer mehr attraktive Spezials. Ich mit meinen nunmehr zwei Seabourn-Touren (die erste war 2013 auf der heute nicht mehr für die Reederei, sondern für Windstar Cruises fahrenden Seabourn Legend) müsste demnach schon auf läppische 17 Tage kommen. Ab 20 Tage hätte ich den Silber-Status, ab 70 steige ich ins Gold-, ab 140 ins Platinum-, ab 250 ins Diamond-Level und ab 650 Tage in den Olymp, den Diamond Elite-Club, auf. Cocktail-Empfang für die 393 (!) Wiederholungstäter dieser Kreuzfahrt. Sie haben sage und schreibe 37 Jahre auf Seabourn-Schiffen verbracht, im Schnitt jeder rund 34 Tage oder knapp fünf Wochen. Spitzenreiter ist ein Schwulenpärchen. Die Texaner bringen es auf zusammen schlappe 660 Tage an Bord – jeweils gut ein Jahr! Applaus! Und dann der Seabourn-Toast (den alle auswendig können, nur ich nicht): „Cheers to large ships, small ships and all ships of the sea. But the best ships are the friendships. Cheers it is to you and me!“ Die Hitliste des Seabourn-Clubs führt übrigens eine über 90-jährige Dame aus London mit rund 3600 Tagen an. „Die Lady war vor zehn Wochen das letzte Mal bei uns, aber schon sehr kränklich. Jetzt kann sie nicht mehr verreisen“, verrät mir Kreuzfahrtdirektor Handré bei unserem Dinner im „The Restaurant“. Die MenüKarte hier bietet übrigens eine Riesenauswahl für mehrere Gänge. Qualität von Essen und Wein ist top, der Service ebenso. Bravo! Hotspot St. Tropez. Ich suche den typischen Duft der Provence, den von Lavendel, getrockneten Kräutern, eingelegten Oliven und Ziegenkäse. All das und mehr finde ich auf der Place des Lices, wo heute statt des Volkssports Boule der ebenso beliebte Samstagsmarkt stattfindet. Schade, dass ich keine Gelegenheit für ein Picknick habe, um die lokalen Spezialitäten zu würdigen. Nein, nicht schade: Die Seabourn-Chefs waren ja auch auf Landgang und haben als Überraschung die

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Anziehen“, sagt sie und füllt die Trommel mit Blusen, T-Shirts, Bermudas. Ich bin weder bisher vier Wochen am Stück auf See gewesen, noch habe und würde ich jemals bei Kleider-Not (unrealistisch, da ich nur ein Gramm am Übergewicht vorbeipacke) selbst Hand anlegen. Ich würde den Wäsche-Dienst beauftragen. Ein voller Beutel für 19,95 Dollar. Bügeln für ein paar Münzen extra. Was soll’s! Für Self-Service wäre mir mein Urlaub zu schade. Und erst recht auf einem UltraluxusLiner für 600 Dollar am Tag! Zumal: Selbst waschen muss ich ja zu Hause. „Die Gäste wünschten sich den Waschraum. Also haben wir ihn nachträglich eingerichtet. Seitdem wird er ständig benutzt“, so Hoteldirektor Lalouer. Besuch im „The Sushi“, dem ersten japanischen Restaurant auf einem Seabourn-Schiff. Hamachi, Tunfisch, Garnelen und andere frische Fischprodukte werden aus Japan eingeflogen, hier von einem ausgebildeten Sushi-Meister frisch zubereitet. Neben mir sitzt ein HNO-Klinik-Chef aus Tokio mit seiner Frau. Ihr Urteil über die Sashimi-, Nigiri- und Maki-Rollen: Daumen hoch bis zur Decke! Der Reis sei perfekt. Die ersten drei Jahre seiner Ausbildung habe er ja auch nur das richtige Zubereiten von Reis geübt, kommentiert unser Meister hinter seiner Theke bescheiden. In Marseille platzt die Seabourn-Sorglos-Blase: Ich flaniere entlang dem Vieux Port, beobachte das Feilschen auf dem Fischmarkt, will von dieser zauberhaften Kulisse weiter ins alte Hafenviertel Le Panier. Plötzlich rast nur wenige Meter von mir entfernt eine Gendarmerie mit lautem „Tatütata“ vorbei, weitere heulende Polizeiwagen, ein Notarzt, wieder Polizei, schwarze Limousinen mit Blaulicht auf dem Dach. Ein Unfall? Eine Politiker-Eskorte? Oder ein Anschlag? Wie wenige Tage zuvor auf der La Rambla in Barcelona, wo ich noch 48 Stunden vorher ebenso seelenruhig vor mich hin bummelte wie jetzt. Aufgeschreckt verfolge ich die Wagen. Sie verschwinden in Richtung Kathedrale. Dennoch bleibt eine innere Unruhe. Ich bleibe wachsam, schaue mich ständig um. Knapp drei Stunden später beim Lunch an Bord kommt die Durchsage: Ein Irrer hat absichtlich sein Auto in eine Bushaltestelle gelenkt – ein Toter, Verletzte. Aus Sicherheitsgründen sollen wir nicht mehr an Land.

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er perfekte Adrenalin-Killer ist nach diesem Schock die Pool-Party unterm Sternenhimmel in Sichtweite der Skyline von Marseille. Die Live-Band mischt mit einer tollen Performance und knackigen Medleys von den Beatles, von ABBA bis hin zu Pop-Klassikern die Gäste auf. Die Ensemble-Tänzer heizen mit ein. Im Nu ist die Tanzfläche voll. Bis Mitternacht geht die Post richtig ab! Im „The Grill“, dem ersten Restaurant des Sterne-

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Kochs Thomas Keller auf See: Modern inspirierte klassische amerikanische Küche wird hier in elegantem Rahmen serviert. Entsprechend hoch sind die Erwartungen der Seabourn-Fahrer. Neben mir sind Ex-Zahnarzt Richard aus Naples und seine Frau Susi schon beim Hauptgang: Prime Ribeye Steak von der renommierten Snake River Farm in Idaho und Lobster Thermidor. Beide bestätigen, was ich von mehreren Seiten bereits gehört hatte: Der berühmte US-Koch bleibt hinter seinem „Land“-Niveau zurück, vor allem was die Beständigkeit der Zubereitung angeht. Was ich nicht beurteilen kann, da ich nur ein Mal hier esse und eine passable Seezunge nach Müllerin-Art probiere. Mich hat die kleine MenüKarte enttäuscht: Ich vermisse das noble wie trendige Kobe- und Wagyu-Rind, aber vor allem wenigstens wöchentlich wechselnde Gerichte (die Karte bleibt immer gleich) sowie ein zusätzliches Überraschungselement, ein „Happening“, das mein Dinner hier einzigartig und unvergesslich macht. Ein Ceasar Salad, frisch zubereitet am Tisch, ist definitiv nicht überraschend.

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ir ankern vor L’Île-Rousse auf Korsika. Bordeigene Marina raus, rein ins blaue Meer! Was Seabourn bietet, geht sonst nur auf einer Privatyacht. Die Gäste können mit Kayaks paddeln, Banana-Boot fahren oder auf einer Jolle segeln. Der Ansturm ist so groß, dass man sich in Listen eintragen und Wartezeiten einkalkulieren muss. Meine Suite verfügt über dermaßen viele Schubladen und Schrankfächer – zusätzlich zu dem begehbaren Kleiderschrank –, dass ich als Alleinreisende mehr Stauraum habe, als ich brauche, und meinen Kofferinhalt derart großzügig verteilt habe, dass ich eigentlich ständig auf der Suche nach einem bestimmten Teil bin. Haha, was für ein Ultraluxus-Problem! Livorno, das Tor nach Florenz, Siena & Co. Nach 294 Stufen auf den gut 55 Meter hohen Schiefen Turm von Pisa, einem kurzen Schwindelanfall, für den ich auf dem Weg nach oben dessen Schieflage und die nicht geringe Auslenkung an der Spitze von immerhin 3,90 Metern verantwortlich mache, bin ich zurück und in meiner Suite. Ich mache eine wohl verdiente Siesta. Plötzlicher Lärm weckt mich. Party-Musik. Untypisch für dieses Schiff. Sie kommt von der Pier. Ein Blick über die Veranda löst das Rätsel: Rund 20 Crew-Mitglieder stehen Spalier, halten ein Stoffbanner mit „Welcome home“ in die Höhe, empfangen die erschöpften Heimkehrer. Für die müden Geister gibt’s offenbar frische Cocktails und feuchte Tücher. Wie schön, wenn man nach einer ElfStunden-Strapaze kreuz und quer durch die Toskana so belohnt wird! Ein Besuch im „The Retreat“: Für 349 Dollar kann man sich an einem Seetag in diesem abgegrenzten Bereich auf Deck 12 in Cabanas rund um einen Whirlpool


I TA L I E N FRANKREICH

Sète

Marseille

St. Tropez

Santa Margherita Ligure Livorno

L’Île-Rousse Korsika

S PA N I E N

0

Barcelona

Mallorca

100 km

tel Mit

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Ciutadella Menorca

Palma de Mallorca

Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Civitavecchia

ganz intim lümmeln und verwöhnen lassen. Mit Champagner und Kaviar, iPad, TV vom Mega-Flatscreen, Room-Service-Gerichten. Sicher, das ist schon Ultraluxus-Exklusivität! Kommt aber nicht so gut an: Selbst die gut betuchten Seabourn-Gäste empfinden den horrenden Preis als ungerechtfertigt und ohne den entsprechenden Mehrwert. Denn: Die Extras im „The Retreat“ sind ohnehin überall an Bord erhältlich und inkludiert. Vorschlag: Lieber diesen wunderschönen Premium-Bereich als Sonnendeck für alle zugänglich machen. Überhaupt: Wenn schon auf einer Seabourn Encore für Extras zuzahlen, dann lieber für eine spirituelle Erleuchtung. Der US-Wellness-Guru und Arzt Dr. Andrew Weil bietet im Rahmen seines ganzheitlichen Mind and Body-Programms eine ganz besondere Klang-Therapie im Spa an. Die eigens ausgebildete Expertin Kristina gibt ein individuelles Konzert auf zehn Klangschüsseln, die alle unterschiedliche Töne von sich geben, und beamt mich damit in die Alpha-Sphäre: „Das ist ein Zustand, in dem wir uns normalerweise nur kurz befinden, bevor wir einschlafen.“ Und in dem alles möglich sein soll, sagt sie. Tatsächlich bringen die psychedelischen Töne jede meiner Körperzellen zum Vibrieren, und ich bin nicht sicher, ob ich in eine traumlose Tiefe stürze oder engelsgleich in himmlische Höhen fliege. Dabei liege ich in der ganzen zeitlos gewordenen Zeit auf einem Kristall-Bett. Kein Witz: Die beheizte Liege besteht aus mit Amethysten gefüllten Röhren. Es war eine lohnende Grenzerfahrung mit Langzeitwirkung: Noch am nächsten Tag schwebe ich durch das LuxusÖrtchen Portofino. Wir hatten ganz in der Nähe, in Santa Margherita Ligure, geankert und sind von dort mit einem lokalen Boot hingefahren. Wer zu viel vom Paradies kostet, der – na, Sie wissen schon! Wehmütig singe ich mit, als die Crew am letzten Abend auf dem Pooldeck „We are family!“ anstimmt und ich mit Kreuzfahrtdirektor Handré mit einem letzten Glas Champagner anstoße. „You must come back very soon, promise?“ Ich verspreche es ihm. Denn neben all den Ultraluxus-Annehmlichkeiten hat die Seabourn Encore etwas Unbezahlbares: eine Crew mit einem Ultraluxus-Herzen! Text: Susanne Schaeffer

Zu den Hotspots entlang dem Mittelmeer Acht Ziele in zehn Tagen von Barcelona bis Rom.

Palma de Mallorca 400.000 Einwohner. Tipp: Altstadt mit gotischer Kathedrale La Seu, Castell de Bellver, mittelalterliche Burganlage. Ausflug: Bike durch die Serra de Tramuntana nach Port de Sóller (4 Std./119 Dollar).

Ciutadella 28.700 Einwohner, am Naturhafen Tramuntana gelegen. Bis zum 18. Jahrhundert Hauptstadt (heute: Maó). Sehenswert: Altstadt mit gotischer Kathedrale Santa Maria, der von Adelspalästen umgebenen Plaça des Born mit Obelisk (1857) und Rathaus.

d’If oder zu den Calanques. Tipp: Quartier Le Panier. Ausflüge: Aix-en-Provence, Avignon.

L’Île-Rousse 3534 Einwohner. Ferienort in der Balagne, über einen Damm mit dem Festland verbunden. Tipp: historische Markthalle. Strände: Hausstrand sowie Bodri, Algajola, Lozari: Ausflug nach Calvi und in die Bergdörfer (4 Std./84 Dollar).

Livorno

160.00 Einwohner. Sehenswert: Fortezza Vecchia, Fortezza Nuova, Mercato Centrale, Markthalle von 1894. In ganz Italien St. Tropez bekannt ist die „linguaccia 4300 Einwohner. Hotspot an livornese“, also „böse Zunge“, die der Côte d‘Azur. Schon Ende des selten ein Blatt vor den Mund 19. Jahrhunderts kamen Künstler nimmt. Ausflüge in die Toskana: wie Henri Matisse, in den 1950ern Florenz, Siena, Pisa, Lucca. Jahren die High Society um Brigitte Bardot. Schönster Strand: Santa Margherita Ligure Pampelonnne. Sehenswert: 9338 Einwohner. Elegante Altstadt, Zitadelle (1592). Hafenstadt an der Riviera di SÈtE Levante, 35 Kilometer von Genua 43.000 Einwohner. Fischerei-Met- entfernt: Bootsfahrt (11 Euro ropole, 12 Kilometer westlich von hin/zurück) nach Portofino, Montpellier. Mit 12 Brücken auch dem Top-Spot der Region, oder ins Cinque Terre. „Klein-Venedig des Languedoc“ genannt. Besuch der Markthalle mit Chefkoch (2,5 Std./74 Dollar). Souvenirs Lavendel und Rosé-Wein aus Ausflüge: See-Kayak (3 Std./134 der Provence, Serrano-Schinken Dollar). UNESCO-Partner Tour: Canal du Midi (4 Std./114 Dollar). aus Spanien, Salami von Korsika, Olivenöl und Pesto Marseille aus der Toskana. 860.000 Einwohner, am Golf Lesetipp von Lion, nach Paris zweitgrößte Westliches Stadt Frankreichs. Spaziergang Mittelmeer, am Alten Hafen Vieux Port mit Fischmarkt. Bootstrio zu Kreuzfahrt, den Frioul-Inseln Ratonneau, DuMont direkt, Pomègues und If mit Château 12,99 Euro 6/2017

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Das überschaubare Pooldeck der Seabourn Encore verfügt über zwei Whirlpools, ausreichend Lounge-Sofas, bietet Schattenplätze unter edlen Sonnenschirmen und ist mit eleganten Polsterliegen ausgestattet. Hier liegt auch der Patio-Grill.

Blick in die halbrunde Bar des Spezialiäten-Restaurants „The Grill by Thomas Keller“, US-Sternekoch. Ein Piano-Spieler begleitet das Dinner von hier aus.

Das hochgelobte japanische Restaurant „The Sushi“ stellt täglich sehr gute Sushis und andere fernöstliche Gerichte auf Bestellung her.

Noch mehr Intimität als auf dem übrigen Schiff finden Gäste im „The Retreat“, einer kostenpflichtigen Lounge mit Cabanas auf dem obersten Deck.

Die Suiten der Seabourn Encore sind luxuriös ausgestattet, verfügen über einen begehbaren Kleiderschrank und ein Marmorbad mit Badewanne.

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schiffstest

Ultraluxus-Schiff mit dem Ambiente eines Privat-Clubs Die stilvolle, elegante Seabourn Encore erfüllt höchste Ansprüche. Schiff Das im Januar 2017 getaufte Schiff gehört zur UltraluxusKlasse. Es verfügt ausschließlich über großzügige Wohnsuiten, die ebenso wie die öffentlichen Bereiche elegant, aber dezent eingerichtet sind. Für Seabourn typisch ist die Wassersport-Marina. Auf der Seabourn Encore erwarten Sie bester Service mit persönlicher Note und kulinarische Bestleistungen in allen Dining-Optionen. Die Reederei ist Mitglied der „Chaîne des Rôtisseurs“, bietet erstklassige, im Preis inkludierte Weine. Auch Bargetränke, Champagner und Kaviar werden rund um die Uhr kostenfrei angeboten. Man fühlt sich als Teil eines exklusiven Privatclubs: Bis zu 604 kultivierte Gäste aus aller Welt, Schwerpunkt USA und andere englischsprachige Länder, werden von 415 Crew-Mitgliedern verwöhnt. Die Repeater-Quote ist sehr hoch. Das Bordleben gestaltet sich entsprechend familiär und entspannt. Das hochwertige Entertainment besteht aus Show-Ensemble, Live-Band sowie Klassik-Musikern. Zusätzlich sorgen Pool-Partys sowie viele ExtraÜberraschungen für Abwechslung auf den Reisen, die meist ab zehn Tage dauern.

Reederei Die in Seattle (USA) ansässige Ultraluxus-Marke Seabourn Cruises wurde 1987 gegründet und gehört zur Carnival-Gruppe. Die Flotte besteht aus den drei eleganten Schwesterschiffen der Odyssey-Klasse (2009, 2011), nämlich der Seabourn Quest, Seabourn Sojourn und Seabourn Odyssey für jeweils 458 Gäste. Sie sind ebenso exklusiv, nur kleiner als die neue Klasse der Seabourn Encore. 2018 stößt als Neuzugang deren Schwester Seabourn Ovation hinzu. Die Erfolgsformel der Reederei: Nahezu ein Mitarbeiter

pro Gast garantiert den hohen und sehr persönlichen Service, außergewöhnliche Landprogramme in den weltweit schönsten Kreuzfahrt-Destinationen, das Anlaufen kleinerer, intimerer Häfen und entspanntes FineDining. Seabourn ist Mitglied der „World’s Leading Cruise Lines“.

Fahrtgebiet Die Seabourn Encore hat das ganze Jahr über einen wechselnden Routenverlauf. Sie hält sich in den Sommermonaten im westlichen und östlichen Mittelmeer auf, im europäischen Winter 2017/2018 ist sie in Fernost (Arabien, Emirate, Südostasien) unterwegs.

kabinen 300 luxuriöse, edel eingerichtete Veranda-Suiten (ab 28 m2 plus 6 m2 Balkon) mit Sofa, Esstisch, begehbarem Kleiderschrank, I-Flatscreen (TV, Musik, Filme), Minibar (inklusive), großzügigem MarmorBadezimmer mit Badewanne und separater Dusche. Zur Begrüßung eine Flasche Champagner und Obstkorb. Außerdem: Bettwäsche aus ägyptischer Baumwolle, Seifen, zum Beispiel L’Occitane, sowie Badeprodukte von Molton Brown, individuelles Briefpapier.

Gastronomie Fünf Dining-Optionen: „The Colonnade“ mit Outdoor-Terrasse (Frühstück/Lunch: Buffet, Dinner: Menü), „The Restaurant“ (wechselnde Menüs mit Tischservice), Spezialitätenrestaurant „The Grill by Thomas Keller“ (klassisch amerikanische Küche, Reservierung erforderlich), „The Sushi“ (Lunch/Dinner), „The Patio“ (Lunch/Dinner) für legeres Essen auf dem Pooldeck, In-Suite-Dining (abends: Menü aus „The Restaurant“).

Coffee Bar mit Snacks, Eis etc. Tea Time mit Piano-Musik. Freie Platzwahl, keine Essenszeiten. Fünf Bars, z. B. Sky Bar, Observation Bar.

Service Exzellenter Service. Internationale, durchweg englischsprachige Crew aus 51 Nationen. Die Offiziere kommen aus (Ost-)Europa. Deutschsprachige Gästebetreuer vorhanden. Trinkgeld ist im Preis inkludiert und wird nicht extra erwartet. Durchschnittsalter: ca. 62 Jahre.

Sport & Wellness Sechs Whirlpools, zwei Pools, Fitness-Studio, Personal Trainer, Kurse (z. B. Meditation, Yoga, Pilates, Tai Chi), Kinesis-System, ein dreidimensionales PulleySystem für mehr Balance, Beweglichkeit und Kraft. Dr. Andrew Weil Spa & WellnessCenter mit einzigartigem Mind & Body-Programm und Wellness-Guide, Massagen (ab 50 Min., Kosten: ab 159 US-Dollar), Kosmetik, Friseur.

Touren und Discovery-Touren (Spende an UNESCO inkludiert), private Touren im Taxi/Minivan. Ganzheitliche Mindful LivingTouren (fokussieren darauf, das ökologische, soziologische und kulturelle Bewusstsein zu steigern, kombiniert mit Bewegung).

Publikum Durchschnittsalter: ca. 60 Jahre.

Shopping Drei Duty-free-Shops: Seabourn-Kollektion, Mode, Kosmetik, Düfte, DesignerLuxusartikel, Juwelier.

Dresscode Tagsüber casual-smart, abends meist elegant-casual. Beim Gala-Dinner im „The Restaurant“ ist elegante Kleidung ewünscht.

Preisniveau 600 Euro pro Tag.

★★★★★

Bordprogramm Theater Grand Salon (AbendShows, klassische/PopKonzerte, Musicals, Varietee, Comedian), Observation Bar (Tea Time, abends Tanz), Tanzsalon/Bar „The Club“ mit Pre-Dinner-Cocktails/Tapas und abends Live-Band, Kasino. Kartenzimmer (z. B. BridgeTurniere), Lounge „The Square“ mit Rezeption/Coffee Bar. Vorlesungen, Kochveranstaltungen, Film-Abende, Kinderclub in den Ferien. WiFi, z. B. 7-TagePauschale: 239,95 Dollar.

Ausflugsangebot Sightseeing, Wanderungen, Kayak, Bootstouren, Kooperation mit UNESCO: World Heritage-

Seabourn Encore Stärken: - Exzellenter, persönlicher Service - Crew-Gäste-Verhältnis nahezu 1:1 - Kulinarisches Spitzenniveau Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 604 Crew: 415 Baujahr: 2016 (Taufe: 2017) Flagge: Bahamas BRT: 40.350 Länge/Breite: 210 m/28 m

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Sommer in der Mit Iceland ProCruises verbringt die Ocean Diamond ihren Sommer in Island, macht sich aber auch einmal pro Saison auf den Weg zur Westküste Grönlands.

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Die Größenverhältnisse sind im Eis oft trügerisch. Aus dem Heli-Cockpit wirkt die Gletscherkante relativ flach (oben), der Blick aus dem Boot offenbart die wahren Ausmaße (unten rechts). Wie könnte der Tag besser starten als mit einem Bacardi on Glacier Ice in der Sonne?

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Im Sommer wirkt es, als wären die Schlitten nur für die Touristen ausgestellt. Dahinter trocknet der Fisch.

Arbeitshunde begrüßen ihre Gäste mit lautem Jaulen.

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Der Blick über die kleine Siedlung auf der Herzinsel Uummannaq, gegenüber die größte Insel der Welt: Grönland.

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Was aussieht wie ein schneebedecktes Gebirge im Hintergrund, sind gigantische Eisberge, die in Richtung Diskobucht treiben. Der Weg zum Eisfjord ist wunderschön.

Fischfang ist die Haupteinnahmequelle in Grönland und natürlich auch die beliebteste Speise. Dieses Exemplar wird allerdings an die Hunde verfüttert.

Fast vor jedem Haus warten Schlitten, Schneemobile und kleine Boote auf ihren Einsatz.

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ie in weißen Marmor gelussuaq heute für den internationalen Flugverkehr someißelte Statuen liegen die gar noch bedeutender als die Hauptstadt Nuuk. Fast ganzjährig können hier Maschinen landen. Dabei hanletzten Eisberge im ruhigen delt es sich allerdings um wenige pro Tag, das FlugWasser, bewegen sich nicht hafengebäude besteht weitestgehend aus einer kleinen vom Fleck. Dahinter ragen Wartehalle und einem Gepäckband. Durch eine undunkle Felswände steil in scheinbare Seitentür geht es direkt nach draußen und die Höhe, bis sie schließlich vom purpurfarbenen ab in einige gelbe College-Busse, die ihre besten Zeiten Morgenhimmel überdeckt werden. Auf der gegenüberzwar eindeutig schon hinter sich haben, aber dafür liegenden Seite nehmen die Gebirgszüge bereits Kontugenauso ausgefallen sind wie unser Reiseziel. Auf den ren an, schießen aus der Dunkelheit heraus und enden verlassenen Straßen der 550-Seelen-Siedlung nehmen in scheinbar glühenden, feuerroten Gipfeln. Sonnenwir so einige Bodenwellen und Schlaglöcher mit, während wir einen kleinen Fußballplatz aus Schotter, aufgang im Prins Christian Sund am Südzipfel Grönlands. Die Ocean Diamond bahnt sich den Weg durch Wohnhäuser, die örtliche Schule und einen kleinen die schmale Wasserstraße, und ihre Passagiere werden Kindergarten passieren, in dem immerhin 13 Kinder Zeuge dieses Sonnenaufgangs der Extraklasse. Um ihren Tag verbringen. Jetzt dämmert es bereits, wir sieben Uhr sind die Außendecks gut besucht, im eiüberqueren auf einer schmalen Brücke einen reißenden sigen Zug des Fahrtwinds halten Kaffeebecher die Gletscherfluss, der nach seinem langen Weg durchs Hände warm. Nur Gebirge gänzlich einige Gletschergrau wirkt. Dafür arme durchbrechen mangelt es der dadas massive Labyhinter liegenden rinth, das uns eine Landschaft keineswegs an Farbe. Von solch dramatische trostloser Einöde Abschiedskulisse keine Spur, die Hübietet. Nach neun gel sind überzogen Tagen verlassen wir Grönland, und das mit dichten Gräsern und Farnen in hier ist nur das so spätsommerlichen genannte i-Tüpfelchen unserer bisRot-, Grün- und herigen Reise. Im Gelbtönen. Zwei arktischen Spätschneeweiße Polarsommer offenbart hasen huschen an die weltgrößte Inuns vorbei, ein wesel, die fast nur aus nig später erreichen wir eine kleiEis besteht, eine ne Wetterstation. erstaunlich farben- Über tausende von Jahren entweicht langsam die Luft aus dem Eis, bis es frohe Vielseitig- regelrecht gläsern wirkt und blau schimmert. Unter uns spiegelt keit. sich der Abendhimmel im Fjord, an dessen Ende sich Kangerlussuaq Eine gute Woche zuvor stehe ich am Schalter von langsam in ein kleines Lichtermeer verwandelt. RundIceland Air in Hamburg, und mein nächstes Ziel heißt herum wird alles schwarz. Nur weit außerhalb, wo der Reykjavík. Iceland Air nutzt die isländische Hauptstadt Fjord schon viel breiter ist, sticht ein weiteres einsames als Drehscheibe mit Direktanschlüssen zu mittlerweile 25 Destinationen in Europa und zu 18 in den USA. Licht ins Auge. Es ist die Ocean Diamond, die bereits Also treffen sich alle Gäste sozusagen in der Mitte, und auf uns wartet und auf unserer weiteren Fahrt immer das Abenteuer beginnt auf Vulkangestein. Drei Stungrößer wird. Der Bus hält an einer kleinen Anlegeden später und nur wenige Breitengrade höher landen stelle, an der die Gäste in die Zodiacs steigen. Fünf Minuten im motorisierten Gummiboot sind die letzte wir in Kangerlussuaq an der Westküste Grönlands, eiEtappe einer langen Anreise. ner kleinen Siedlung, errichtet 1941 von den Amerikanern. Auf dem Weg nach Europa benötigte man einen Unsere Koffer haben es während unserer kleinen Busrundfahrt bereits auf die Kabine geschafft. Wir daTankstopp, eine Base war hier angesichts der politischen gegen gönnen uns noch einen späten Snack im RestauLage natürlich auch strategisch relevant. rant auf Deck 3, in dem bis zu 199 Gäste gleichzeitig Aufgrund der guten Wetterbedingungen ist Kanger-

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kann man nachts auch mal laut schnarchen und überhaupt einfach machen, was man will. Und dem Mann zu Hause sei auch einmal etwas Urlaub von ihr gegönnt. Auffällig viele Singles sind an Bord, was wahrscheinlich nicht zuletzt daran liegt, dass auf dieser Reise keine Aufpreise für Alleinreisende anfallen. Bereits am ersten Tag lerne ich gefühlt die Hälfte der Gäste kennen. Nicht alle sind so abenteuerlustig wie Christine, aber der erste Eindruck zeigt ein aufgeschlossenes, interessantes Publikum, das hier ist, um eine außergewöhnliche Destination zu erkunden. Dafür ist die Ocean Diamond eine sehr komfortable Gastgeberin, mit der wir nun schon den Polarkreis überquert haben.

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och weit entfernt sind einige Farbtupfer auszumachen, die immer größer werden und sich kurz vor unserer Ankunft als die typisch nordischen Häuschen mit buntem Anstrich entpuppen. Wir haben Sissimiut erreicht, ein bedeutendes Fischerei-Zentrum und zudem eine der größten Städte Grönlands mit 6000 Einwohnern. Das klingt für unsere Verhältnisse eher nach einem kleinen Dörfchen, aber bei einer gesamten Bevölkerungszahl von 57.000 kann man hier fast von einer Metropole sprechen. Man stelle sich alle Bewohner Grönlands in einem einzigen Fußballstadion vor. Bei 50.000 von ihnen handelt es sich um echte Grönländer, die so genannten Eskimos, deren Vorfahren vor 4500 Jahren den Moschusochsen über die Beringstraße gefolgt sind. Der Begriff Eskimo gilt heute nicht mehr als diskriminierend oder beleidigend. Lange Zeit waren Linguistiker davon ausgegangen, dass sich das Wort vom weniger freundlichen Begriff „Rohfleischfresser“ ableite. Nun wurde diese These aber widerlegt. Eskimo bedeutet so viel wie „Schneeschuhflechter“ und ist wieder offiziell erlaubt. Ihre handwerklichen Fähigkeiten müssen die Eskimos heute allerdings nicht unter Beweis stellen, denn die Sonne scheint, die Temperaturen sind im zweistelligen positiven Bereich, und einige Gäste verlassen das Schiff ohne Jacke. Die breite, asphaltierte Hauptstraße schlängelt sich die Hügel hinauf, vorbei an den vielen Häuschen, die sich teilweise auf spektakuläre Art und Weise an die steilen Felsen schmiegen. Nicht selten führen Holztreppen mit unzähligen Stufen bis zur Haustür. Weiter oben dann ein richtiger Stadtsee mit einer schönen Promenade, die Sissimiut für einen Moment sogar etwas urban wirken lässt. Nur das laute Gejaule hinter uns stört diese idyllische Stille. Auf den ersten Blick lässt sich nicht ausmachen, woher der Lärm kommt, erst nach und nach können wir mehrere dutzend angekettete Arbeitshunde in den Felsen sehen. Lediglich zwei Welpen dürfen frei herumtollen und beschnuppern uns neugierig. Die Begegnung mit Arbeitshunden ist für die Gäste der Ocean Diamond hier an der Tagesordnung.

Platz finden. Aber schnell siegt die Müdigkeit gegen die Neugier auf die Mitreisenden. Meine Kabine liegt auf Deck 5 und zählt somit ebenso wie die Kabinen auf den beiden höher liegenden Decks zu den bereits renovierten. Jährlich werden weitere Bereiche auf Vordermann gebracht, und die Neuerungen können sich sehen lassen. Meine Kabine ist freundlich eingerichtet, mit einem hellbraun gemusterten Teppichboden und einer Garnitur im Holzlook. Auf viel Dekoration wird verzichtet, dadurch entsteht eine angenehme Geräumigkeit mit einem großen Doppelbett, einem Schreibtisch und viel Platz in den Schränken. Die Kabinen auf Deck 3 und 4 sind noch nicht so stimmig eingerichtet und fallen sehr bunt aus. Allerdings sind sie genauso praktikabel, die Betten sind überall gleich bequem. Im Halbschlaf nehme ich noch wahr, wie mit einem gedämpften Rumpeln die Motoren angelassen werden. Als ich die Augen wieder öffne, scheint die Sonne unter den dicken Vorhängen hervor und direkt in mein Gesicht. So kann die Reise beginnen. Iceland ProCruises als Teil von Iceland ProTravel ist hauptsächlich ein Spezialist für Reisen um Island. Rund 20.000 Gäste bringt das Unternehmen jährlich auf die Insel aus Feuer und Eis. Davon umfährt mittlerweile ein beträchtlicher Teil mit der Ocean Diamond in sieben bis neun Tagen die komplette Insel. Neun Reisen dieser Art sind in der kommenden Saison geplant. Eine Fahrt von Reykjavík nach Grönland und eine in entgegengesetzter Richtung zurück – wie die unsere – werden aber auch 2018 wieder ein Programm-Highlight darstellen. Iceland ProCruises chartert die Ocean Diamond nun schon in der dritten Sommersaison, der Vertrag läuft noch bis 2020. Mit 88 Prozent ist die Auslastung mehr als zufrieden stellend, in Planung ist bereits ein zweites Schiff. Vor allem boomt derzeit der US-Markt, und das fällt auch an Bord auf. Noch vor zwei Jahren war das Publikum hier fast ausschließlich deutschsprachig. Jetzt sind neben 90 Gästen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz immerhin 33 aus den USA und zehn aus Kanada an Bord. Weitere Nationalitäten sind unter anderem Island, Dänemark, China und die Vereinigten Arabischen Emirate. Ein solch heterogener Passagiermix bekommt auf der Ocean Diamond zwei Bordsprachen geboten. Nicht nur alle Dokumente und Informationen gibt es auf Deutsch und Englisch, sondern auch die getrennten Vorträge der Lektoren über die Häfen und die geschichtlichen, geografischen und politischen Fakten Grönlands. Nur bei der Sicherheitseinweisung am ersten Tag finden sich alle Gäste gleichzeitig ein. Da ich beide Sprachen beherrsche, verpasse ich trotz eines kleinen Pläuschchens mit meiner Nebensitzerin Christine nichts. Die 70-Jährige hat den weiten Weg von Australien auf sich genommen, um Grönland und Island zu erkunden. Sie reist allein, da

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Generell besteht keine Gefahr, aber es handelt sich eben auch nicht um Haustiere, und man sollte den Tieren nicht zu nahe kommen, ohne vorher mit dem Besitzer zu sprechen. Nach ein paar Streicheleinheiten für die Kleinen machen wir uns langsam auf den Weg zurück zum Schiff. In Sissimiut zeigt sich die Ocean Diamond zum ersten Mal von außen im Tageslicht. Das ehemalige Fährschiff besitzt sehr markante Konturen, die es nahezu unverwechselbar machen. Neben dem geradlinigen, dunkelblauen Rumpf sind es vor allem die beiden dreieckigen, weißen Außenflanken mit den Schornsteinen an der Spitze, die seine besondere Form ausmachen. Zwischen ihnen befindet sich ein weitläufiges Pooldeck, an dessen Ende sich die Zodiacs stapeln. Hier ist der ideale Platz, um die Sonne zu genießen, die weiterhin erstaunlich viel Kraft besitzt in diesen nördlichen Breitengraden. So empfängt uns auch die Herzinsel Uummannaq, benannt nach ihrem riesigen herzförmigen Felsen in der Mitte, bei bestem Wetter. Hier hat Iceland ProCruises heute einen besonderen Auftrag, denn das Unternehmen unterstützt eine soziale Einrichtung für hilfsbedürftige Kinder. Wir werden von René empfangen, dem dänischen Heimleiter, den vor 17 Jahren die Liebe hierher verschlagen hat. Trotz Scheidung hat er Uummannaq nie wieder verlassen, aus Liebe zur Natur und natürlich zu seiner Arbeit als Pädagoge. Ungefähr zehn solcher Jugendheime gibt es in Grönland, jeweils mit 30 bis 40 Kindern. Eine erschreckend hohe Zahl gemessen an der Gesamtbevölkerung. Vielleicht sind es die Abgeschiedenheit oder die langen Winter, die viele Grönländer in die Alkohol- oder Drogensucht treiben. Zu Hause leiden dann vor allem die Kinder, teilweise unter Gewalt und sexuellem Missbrauch. Oft müssen sie sich selbst um die ganze Familie kümmern und kennen keinen geregelten Tagesablauf. Wenn es gar nicht mehr geht, kommen sie in Einrichtungen wie die in Uummannaq. Hier werden sie Tag und Nacht betreut und können sich wie ganz normale Kinder verhalten und entwickeln. Das verwinkelte Haus besteht aus hübsch eingerichteten Wohnzimmern und kleinen Schlafsäälen. In der Mitte liegt ein großer Aufenthaltsraum mit Küche. Und im ersten Stock gibt es sogar ein Musikzimmer, in dem die Kinder fleißig an ihrem Cello oder auf ihrer Geige üben. Die Regale sind voll mit Bildern der Bewohner und Aufnahmen aus der ganzen Welt. Für verschiedene Musik- und Filmprojekte reisen die Kinder nach Hawaii, New York oder Südamerika. Aber auch hier in Uummannaq wird viel unternommen, von der klassischen Wanderung bis zu Schlittenhund-Touren. Iceland ProCruises unterstützt das Heim – letztes Jahr mit monetären Spenden, dieses Jahr mit kistenweise Spielzeug. Ein gutes Beispiel für eine Facette des gesunden Expeditionstourismus, der auch den Bewohnern in den entlegenen Gebieten zugutekommt.

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Ohnehin ist es die Frage, wie viel Tourismus Grönland derzeit verträgt. Die Nachfrage an Abenteuerreisen an Land steigt und liegt erstmals über den Kapazitäten, die die Hotels mit ihren insgesamt wenigen hundert Betten zu bieten haben. Einfacher reist es sich mit einem Kreuzfahrtschiff, von denen mittlerweile in jeder Saison von Mai bis September 80 bis 90 Grönland ansteuern. Die Grönländer unterstützen diese Entwicklung, hoffen auf weit mehr Arbeitsplätze. Ein nächster Schritt wäre es, auch Guides aus Grönland auszubilden, momentan übernehmen diesen Job meist die Dänen aufgrund ihrer Sprachkenntnisse. Es ist auch fraglich, wie sinnvoll es für die Bevölkerung ist, wenn Ozeanriesen mit 2500 Passagieren vor den winzigen Siedlungen ankern. Optimal sind da die kleinen Schiffe wie die Ocean Diamond – schwimmende Hotels, denen es möglich ist, die lokale Wirtschaft direkt zu unterstützen. Zum Beispiel durch die Buchung lokaler Anbieter für Bootsausflüge, Wanderungen etc. oder auch durch den Erwerb von frischem Fisch und Moschusochsen-Fleisch, das den Gästen hervorragend mundet. Die Kreuzfahrt boomt in Grönland. Nur die Ostküste, die von den Grönländern „Tunu“, also sozusagen Hinterteil der Welt, genannt wird, wird aufgrund der schwierigen klimatischen Bedingungen noch seltener angesteuert.

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en nördlichsten Punkt unserer Reise haben wir mit Uummannaq bereits erreicht, nun geht es wieder in Richtung Süden. In diesem seltenen Fall ist das tatsächlich auch der Weg ins Eis. Am nächsten Vormittag liegt die Ocean Diamond 500 Meter vor dem Equip-Gletscher. Kapitän Hans aus Finnland steht gemütlich mit Kaffee auf dem Seitenflügel der Brücke und hält das Schiff zwei Stunden lang auf Position, steuerbord in Richtung der bis zu 120 Meter hohen Eiskante. Sowohl diese Höhe als auch die Distanz wirken wesentlich geringer, fehlende Fixpunkte und die trockene Luft führen hier ganz schnell in die Irre. Von den Außendecks aus bewundern wir das Schattenspiel der spitzen Eisformationen in der Morgensonne. Im Kontrast zu dieser gewaltigen Stille der Natur wirkt Ilulissat am Nachmittag geradezu geschäftig. Zum ersten Mal in Grönland müssen wir beim Schlendern auf den Straßen auf den Verkehr achten und hören auch Autos hupen. Neben einer hübschen Holzkirche und dem Knud Rasmussen-Museum reihen sich im Zentrum Cafés, Souvenirshops und sogar ein Nachtclub aneinander. Außerdem bieten diverse Veranstalter eine Vielzahl an Outdoor-Aktivitäten an. Die Gelegenheit, um einmal auszuprobieren, was die Grönländer am besten können. Wenig später stehe ich, eingepackt in einen engen Softanzug und eine weitere Trockenschicht, am felsigen Strand und lasse mir von einem Guide ins Kayak helfen. Selbstverständlich mit einem etwas mulmigen Ge-


fühl, denn trotz Profi-Ausrüstung könnte ich auf eine noch entscheiden sich rund 30 Gäste an diesem Tag für unfreiwillige Eskimorolle durchaus verzichten. Immer- eine Wanderung um den Berg Lille Marlene, benannt hin schwimmen Eisberge in der Bucht, und ganz wind- nach dem einst schönsten Mädchen Grönlands. Das still ist es auch nicht. Tatsächlich wanken die Kayaks sind acht Kilometer über Stock und Stein, vorbei an den bei den ersten Wellen gefährlich, aber bereits nach ein Gletscherseen, die die Stadt mit Trinkwasser versorgen. paar Minuten hat jeder in der Gruppe den Dreh heraus. Dann zur gegenüberliegenden Bucht in ordentlichem Mittlerweile ist es Abend. Mit der untergehenden Sonne Tempo. Die älteste Teilnehmerin ist 80 Jahre alt. Die im Gesicht drehen wir eine kleine Runde in der Bucht meisten Gäste an Bord sind sehr aktiv und nutzen die und posen mit hoch erhobenen Paddeln vor glänzenden Gelegenheiten für ein wenig Bewegung. Eisbergen. Schließlich will man den Daheimgebliebenen Zumal am nächsten Tag nur eine Zodiacfahrt auf dem schon ein paar heroische Fotos mitbringen. Programm steht. Allerdings eine ganz besondere. Eine Ilulissat ist nicht bekannt für ein ausschweifen- Herde Moschusochsen beobachtet uns, wie wir tief in des Nightlife, aber ein Overnight-Stop lohnt sich alle- den schmalen Arsuk-Fjord fahren, wo im stillen, klaren mal. Früh am nächsten Morgen wandern wir auf einem Wasser unzählige orangefarbene Quallen umherwuseln. Holzpfad durch eine sumpfige, orangefarbene Grasland- Die eigentliche Attraktion sind aber die über 20 Meter schaft in Richtung Eisfjord. Schon am Anfang sind im hohen, weißen Stalagmiten unter Wasser, die durch Hintergrund gewaltige Eisberge zu sehen, aber das Pano- eine chemische Reaktion zwischen kalkhaltigem Süßrama, das sich uns auf dem Aussichtspunkt direkt über wasser aus den umliegenden Gletscherseen und dem dem Wasser letztsalzhaltigen Fjordlich erschließt, ist wasser entstanden sind. Bis kurz unter einzigartig. Weit die Wasseroberfläzu unserer Linken schimmert die che ragen sie empor und sind vom Eiskante des Gletschers. Unfassbar Zodiac aus deutlich riesige Eisgigansichtbar. Ein Ökosystem wie dieses ten werden ausgespuckt und treiben ist einzigartig auf auf einer Breite der Welt. von drei KilomeNach sieben tern hinaus. Vor Tagen an Bord der uns stauen sie sich Ocean Diamond an einer kleinen lassen wir nun die Verengung, bevor Westküste Grönlands hinter uns sie irgendwann in und bahnen uns die Diskobucht geschoben werden. den Weg durch das enge Fjordsystem Die Ausmaße sind Die perfekte Atlantik-Überquerung: wenig Seegang, Sonne im Gesicht und am Südzipfel bis so gigantisch, dass das weitläufige Pooldeck der Ocean Diamond als eigene Terrasse. nach Narsarsuaq, es scheint, als läge uns ein eisiges Festland wie die Antarktis gegenüber. einer winzigen Ansammlung von Häuschen in unmitUnd dann die Vorstellung, dass dies nur ein winziger telbarer Nähe zum Eisschild. Der Tag beginnt mit einer Ausläufer der Eismasse ist, die Grönland zu 85 Prozent Slalomfahrt um türkisfarbene Eisschollen auf einem und bis zu 3,5 Kilometer hoch bedeckt. Ein tiefgefro- kleinen Motorboot und einem Bacardi mit Aussicht auf renes Hochgebirge, dessen Fläche locker halb Europa eine weitere Gletscherkante. Doch es wird noch besser. Schon seit Tagen freue ich mich auf den Helikopterflug, ausfüllen würde. der im Programm von Iceland ProCruises zubuchbar ist. nsere Reise führt uns weiter Richtung Süden. Ja, auch Narsarsuaq hat einen Airport, so wie fast jede Zuerst nach Nuuk, in die Hauptstadt Grön- Siedlung in Grönland, denn Straßen gibt es hier nicht. lands. Hier sieht man deutliche Unterschiede In der Wartehalle treffen wir erst einmal auf vier Jäger zur Provinz. Hotels, Restaurants, Pubs und aus den USA und Kanada. In ihren großen Koffern beModeboutiquen bestimmen das Stadtbild im Zentrum. finden sich aber keine Feuerwaffen, sondern lediglich Eine echte Sehenswürdigkeit ist zudem das Kulturhaus, Pfeile und Bögen. Mit diesen haben sie heute aus 25 dessen Design dem Nordlicht nachempfunden ist. Den- Metern Entfernung einen Moschusochsen erlegt. Der

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Kopf ist bereits auf dem Weg nach Dänemark, von wo er wicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Parallel zu unserer in die USA überschifft wird. Der Körper des Tiers wird Reise toben in der Karibik Hurrikans und hinterlassen hier vor Ort weiterverwertet. Diesen Spaß lassen sich Zerstörung. Wer solche zunehmend katastrophaleren die Männer rund 40.000 US-Dollar kosten. Dagegen ist Naturereignisse nicht als Beweis für den unnatürlichen unser Helikopterflug ein echtes Schnäppchen. Unser Klimawandel anerkennen möchte, sollte zumindest die Pilot taucht auf, gibt uns die Hand und begrüßt uns – Veränderung der Gletscher ins Auge fassen – denn das natürlich mit breitestem österreichischem Dialekt. Gun- Eis lügt nicht. ther fliegt auf der ganzen Welt, aber dies hier ist einer Die Grönländer planen natürlich fest mit dem seiner liebsten Jobs. Warum, wird uns schnell klar. Wir Klimawandel, vor allem in wirtschaftlicher Sicht. In den nächsten Jahrsetzen das Headset auf, die Rotoren zehnten werden sie gehen an, mit eiZugriff auf riesinem leichten Ruck ge Vorkommen an heben wir ab. WeBodenschätzen hanig später überqueben, darunter Gold, ren wir den türPlatin, Seltene Erkisfarbenen Fjord den, Chrom und und eine steile Uran. Außerdem Bergkette, bis es soll die Landwirtam Horizont weiß schaft an Bedeutung gewinnen. schimmert. Langsam nähern wir Was sich für Grönland zunächst etuns derselben Gletscherzunge, die was befremdlich wir am Morgen anhört, ist am südlichen Zipfel längst noch vom Boot Realität. In Naraus bewundert haben. Allerdings ist sarsuaq befinden diese Perspektive Musikunterricht ist an der Tagesordnung im Kinderheim von Uummannaq. wir uns im Spätsommer inmitten noch um einiges Iceland ProCruises unterstützt die Einrichtung und stattet einen Besuch ab. einer grünen Oase. beeindr uckender. Wir landen auf einem kleinen Felsvorsprung weit über Weiden überziehen die Landschaft, und es riecht abdem Eis und kommen aus dem Staunen nicht mehr wechselnd nach Schaf und Kamille. Wir schlendern heraus. Etwa 50 Kilometer zieht sich der weiße, raue Arm vorbei an Bauernhöfen mit kleinen Höfen, auf denen ins Landesinnere. Vor der Kante ist das mit Eisschollen Ackerpflüge auf die nächste Ernte warten. Wären da gesprenkelte Wasser komplett ruhig, nichts rührt sich, nicht die Ruinen einer Unterkunft von Erik dem Roten, um uns herum ist es totenstill. Bis auf das Donnern, könnte das auch Irland sein. Die Wikinger kamen wohl wenn wieder einmal ein Stück vom Eis abbricht und nicht umsonst auf den Namen „Grünland“. ins Wasser stürzt. Von hier oben sieht das fast schon it der Fahrt durch den Prins Christian unspektakulär aus, dabei handelt es sich teilweise um Sund endet unser Aufenthalt in Grönland, 50 Meter hohe Blöcke, die im Fünf-Minuten-Takt abgehen. Ich bin beeindruckt, allerdings wecken diese und doch ist die Reise noch nicht zu Ende. Szenen auch gemischte Gefühle in mir. Erst gestern Zwei weitere Seetage auf dem Atlantik lieAbend lief in der Main Lounge der Film „Chasing Ice“, gen vor uns, bis die Ocean Diamond mit der Westküste in dem ein Fotograf Kameras vor Gletscherzungen ins- Islands ihr gewohntes Fahrtgebiet erreicht. Zwei Tage, talliert und die Veränderung über Jahre dokumen- um noch einmal alle Vorzüge des Schiffs auszukosten. tiert. Gletscher sind nun einmal die besten Indikatoren, Noch einmal ein richtiges Galadinner mit erstaunlich wenn es um Klimawandel geht. Das Ergebnis ist wenig zartem Fleisch vom Moschusochsen, das Hotelchef Thoüberraschend, in seinem Ausmaß aber doch erschre- mas in Grönland eingekauft hat. Das gastronomische ckend. Bildersequenzen zeigen, wie sich das Eis inner- Highlight dieser Reise, obwohl es in diesem Bereich halb von zwei Jahren kilometerweit zurückzieht und nie etwas zu klagen gab. Sowohl die Buffets am Mittag auch in der Höhe um die Hälfte schrumpft. In den letz- als auch die Menüs am Abend waren trotz beschränkten Jahren sind die Gletscher so weit zurückgegangen ter Auswahl an Zutaten erstaunlich vielseitig und fast wie in den kompletten 150 Jahren zuvor. Diese Ent- immer mit einer besonderen Note versehen, die für den

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GRÖNLAND Baffin Bay

Uummannaq

500 km

Ilulissat Sisimiut Kangerlussuaq Nuuk

ISLAND Reykjavík

Narsarsuaq

Vestmannaeyjar

nd an Su Prins Christi

A t l a n t i k

kleinen, aber feinen Unterschied zur Durchschnittsküche sorgten. Nun wird nochmals richtig geschlemmt, auch beim großen Dessert-Buffet auf Deck 4 mit bestimmt 20 verschiedenen Torten, Rumkugeln, Marzipansünden und allem Weiteren, was Herz und Magen begehren. Dazu die Partymusik von Thomas, der sich auch als DJ hervorragend macht. Gäste und Crew tanzen ausgelassen. Der letzte Abend endet dann, wie so oft, in der Lounge auf Deck 4 mit Pianomusik und isländischen Bieren, die uns schon in Vorfreude versetzen auf das letzte Ziel unserer Reise.

Fotos: Kai Ortel, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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ehn Tage wurden wir von purem Sonnenschein begleitet, jetzt empfängt uns Island mit Nieselwetter. Über den steilen, schwarzen Klippen der Insel Heimaey hängen tiefe Wolken, die Sicht ist diesig. Eine schmale Einfahrt führt zum hübschen Dörfchen, das umzingelt ist von Vulkanen. Erst 1973 wurden bei einem Ausbruch über 100 Häuser einfach unter Lava begraben. Die Geschichte dieser Katastrophe zeigt das neue Museum, das definitiv einen Besuch wert ist, vor allem bei diesem Wetter. Als wir am nächsten Morgen Reykjavík erreichen, erleben wir so etwas wie einen Kulturschock. Nach zwei Wochen sind wir zurück in der Zivilisation. Alles wirkt so hektisch, vor allem die lange Einkaufsstraße Laugavegur, die eigentlich nur aus Shops, Bars und Restaurants besteht. Die Flüge nach Deutschland gehen frühmorgens, daher haben die deutschen Gäste einen kompletten Tag in der Hauptstadt Islands zur Verfügung. Zeit genug für einen Besuch der markanten Hallgrimskirkja oder des neuen Opernhauses Harpa, das fast so viel hermacht wie die Elbphilharmonie und zudem nachts wunderschön leuchtet. Viele Gäste trifft man auch im Café mit Blick auf das Handy-Display. Dass wir auf der Reise nur sehr eingeschränkt Empfang hatten, fällt erst jetzt richtig auf. Vom Weltgeschehen haben wir fast nichts mitbekommen und doch das Gefühl, nichts verpasst zu haben. Im Gegenteil, letzten Endes haben wir viel gelernt. Es war eine echte Expedition, nur eben eine Soft Expedition, wie Iceland ProCruises diese Art von Reise gern bezeichnet. Ein gelungener Mix aus Abenteuer und allen Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt. Die Ocean Diamond ist ein Schiff, das beide Aspekte gut miteinander vereint. Text: Axel Zimmermann

Hamburg

Kangerlussuaq 550 Einwohner. Der Flughafen des kleinen Örtchens gilt als Tor nach Westgrönland. Von dem ehemaligen Armeestützpunkt aus wurde West-Berlin während der Blockade im Jahr 1948/1949 mit Lebensmitteln versorgt.

Sissimiut 6000 Einwohner. 100 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt die zweitgrößte Siedlung Grönlands. Von einigen Aussichtspunkten auf dem 784 Meter hohen Nasaasaaq bieten sich tolle Ausblicke auf die bunten Fischerhäuschen im felsigen Küstengebiet. Im Zentrum befindet sich die älteste Kirche Grönlands, die 1775 unter Erik dem Roten erbaut wurde.

Uummannaq 1200 Einwohner. Der Name Uummannaq bedeutet Robbenherz. Die Siedlung wurde so benannt aufgrund des herzförmigen Felsens, an dessen Hang sie liegt.

Ilulissat 1200 Einwohner. Nur bei guten Wetterbedingungen ist die Kommune am Ostufer der Diskobucht erreichbar. Wenn die gewaltigen Eismassen, die der zwei Kilometer entfernte Jakobshavn Isbræ-Gletscher ins offene Meer spuckt, vom Wind an der Küste festgehalten werden, ist die direkte Anlandung nicht möglich. Jedoch ist allein der Anblick der riesigen Eisberge atemberaubend.

Nuuk 17.000 Einwohner. Hauptstadt und gleichzeitig größte Siedlung

Unterwegs im Westen Grönlands Unterhalb des großen Eisschilds bietet eine 1000 Kilometer lange Küste perfekte Expeditionsbedingungen. Grönlands 250 Kilometer südlich des Polarkreises. Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Domkirche Grönlands, das Nationalmuseum und das Kulturzentrum.

Narsarsuaq 130 Einwohner. In der Umgebung wohnen weit verstreut einige hundert Menschen, die als Schafbauern und Fischer beschäftigt sind. Auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords liegt die ehemalige Wikingersiedlung Brattahlíð.

Heimaey 4300 Einwohner. Zehn Kilometer südlich der isländischen Küste liegen die Westmännerinseln mit ihrer Hauptinsel Heimaey. Von der tragischen Vulkanausbruchserie 1973 sind immer noch Spuren sichtbar, teilweise ist die Erde 20 Zentimeter unter der Oberfläche immer noch warm. Mittlerweile herrscht auf Heimaey jedoch wieder Inselidylle. Ein Besuch in dem örtlichen Museum lohnt sich.

ReykjavÍk 120.000 Einwohner. Die Hauptstadt Islands ist quirlig, entspannt und kosmopolitisch in einem. Sehenswert sind die berühmte Hallgrimskirkja und das moderne Konzerthaus Harpa. Ein Bummel durch die belebte Innenstadt ist ebenfalls ein Muss. Wer mehr Zeit hat, sollte sich eines der vielen beheizten Schwimmbäder nicht entgehen lassen oder gleich zur Blue Lagoon fahren, die allerdings mittlerweile als überlaufen und überteuert gilt. 6/2017

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Bis 2020 läuft der Vertrag der Ocean Diamond für Iceland ProCruises. So lange wird das Schiff in den Sommermonaten Island umrunden und auch Grönland ansteuern. Aufgrund der großen Nachfrage ist ein zweites Schiff in Planung.

In der Observation Lounge auf Deck 7 genießen die Gäste tagsüber die tolle Aussicht, abends dann kühle Drinks.

Ein dreigliedriger Kran hebt die Zodiacs in Windeseile aufs Wasser. Genutzt werden die Gummiboote fürs Landing und für Rundfahrten.

Zwei dicke Flanken und zwei weitere Decks ummanteln das Pooldeck der Ocean Diamond und sorgen für Windschutz.

So sehen die renovierten Kabinen aus: schlicht, aber modern. Nur die Erneuerung der unteren Decks steht noch aus.

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schiffstest

Expeditionen mit außergewöhnlich viel Komfort Die OCean Diamond bietet einen ausgewogenen Mix aus Abenteuercharakter und Stilsicherheit. Schiff Die Ocean Diamond wurde 1986 gebaut und war unter anderem schon als Fähre und als Kreuzfahrtschiff für Saga Cruises und Ponant im Einsatz. Noch heute tragen die Tische in der Lounge das „Le Diamond“-Logo. Seit einigen Jahren wird die Ocean Diamond für Expeditionskreuzfahrten unter anderem von Quark Expeditions gechartert, seit nunmehr drei Jahren gibt es auch Reisen für das deutschsprachige Publikum mit Iceland ProCruises. Das Schiff verfügt über die Eisklasse 1D und fühlt sich wohl in den polaren Regionen. An Bord herrscht ein legerer Luxus mit vielen Annehmlichkeiten eines PremiumKreuzfahrtschiffs.

Reederei Iceland ProCruises gehört zur Island ProTravel-Gruppe, Europas führendem Anbieter von Island-Reisen. Seit über 20 Jahren organisiert Island ProTravel individuelle Reisen, aber auch Gruppen- oder IncentiveReisen jeglicher Art. Von den zahlreichen bestehenden Kontakten zu Reiseveranstaltern vor Ort profitieren auch die Gäste von Iceland ProCruises. Das Motto „Isländer zeigen ihre Heimat“ gilt sowohl an Land als auch an Bord der Ocean Diamond. Das Schiff ist mindestens noch bis 2020 in den Sommermonaten im Einsatz für das Unternehmen. Aufgrund der großen Nachfrage, vor allem in den USA, ist Iceland ProCruises derzeit in den Planungen für ein zweites Schiff.

Fahrtgebiet Die Saison 2018 geht von Mai bis September und beginnt mit sieben Island-Umrundungen. Die Fahrt nach Grön-

land findet in der kommenden Saison bereits Ende Juli statt. Vor Ort wird sie drei Wochen lang von einem anderen Charter übernommen, Ende August geht es dann mit Iceland ProCruises zurück nach Island. Nach zwei weiteren IslandUmrundungen beschließen zwei Kombinationsreisen mit Schiff und Bus die Sommersaison 2018.

kabinen 109 Außenkabinen insgesamt, davon 10 Balkon-Suiten (30 m2) mit einem extrem weitläufigen Außenbereich, 10 Suiten (37 m2), 41 Außenkabinen mit Fenstern (19 m2), 23 Außenkabinen mit Bullauge (19 m2), 19 Außenkabinen mit eingeschränkter Sicht (19 m2) und 6 Dreibettkabinen (19 m2). Alle Kabinen verfügen über Dusche/WC, TV, Kühlschrank, Klimaanlage, Föhn und Satellitentelefon. In den Suiten befindet sich zusätzlich eine Badewanne.

Gastronomie Gespeist wird in einer Sitzung im eleganten Hauptrestaurant. Zusätzlich bietet ein kleineres Restaurant eine etwas intimere Atmosphäre zum identischen Menü. Verbesserungsbedarf besteht noch beim Frühstück, das in Sachen Auswahl sehr übersichtlich erscheint. Die Küche ist in der Regel einfach, aber gut, und hat einige Überraschungen auf Lager (z. B. Dinner zubereitet von Hotelchef Thomas oder ein hervorragendes Kuchenbuffet). Die Gäste an Bord bekommen mittags ein leckeres Buffet auf den Tisch. Zum Dinner stehen mehrere Speisen, auch vegetarische, in einem Drei-Gänge-Menü zur Auswahl. Weine ab

15 US-Dollar pro Flasche, Biere zwischen 5 und 8 USDollar. Wasser, Kaffee und Tee sind den ganzen Tag über kostenfrei erhältlich.

Ausflugsangebot

Service

Publikum

Sehr persönlicher, freundlicher Service. Kellner und Zimmerstewards kennen den Namen ihrer Gäste bereits nach dem ersten Tag. Kabinen werden zwei Mal am Tag frisch gemacht und gereinigt. Die Expeditionscrew ist originell, fachkundig und hilfsbereit. WiFi: 20 USDollar/10 MB. Trinkgeld: freiwillig. Empfohlen sind 12 USDollar pro Person und Tag für die Crew, 4 US-Dollar für das Expeditionsteam.

International. Viele deutschsprachige Gäste, aber mittlerweile auch mehr USAmerikaner und Kanadier. Meist Paare, auch Alleinreisende und Reisegruppen.

Sport & Wellness

Ab 180 Euro pro Person und Tag.

Massagen und Gesichtsbehandlungen ab 109 US-Dollar. Zehnminütige Augen-Revitalisierung oder Auffrischungsmaske für 20 USDollar. Der kleine Fitnessraum ist 24 Stunden lang geöffnet und kostenfrei nutzbar. An Deck befindet sich zudem ein beheizter Swimmingpool.

Bordprogramm Die Crew an Bord der Ocean Diamond besteht zum größten Teil aus erfahrenen isländischen Guides, die ihr Wissen über das Land in Vorträgen sehr gut weitervermitteln. Das Highlight des Bordprogramms besteht jedoch aus den Gesangseinlagen und Erzählungen der Teammitglieder. Sie wissen zudem einiges über die vielen Mythen und Legenden und unterhalten ihr Publikum mit diesen exzellent. In der Lounge gibt es regelmäßig gediegene Piano-Musik.

Vielseitig, von der Busrundfahrt über die Wanderung bis zum Helikopterflug über den Gletscher.

Shopping Bordshop mit Kleidung, Souvenirs und Hygieneartikeln.

Dresscode Leger, beim Captain’s Dinner smart casual.

Preisniveau

★★★

Ocean Diamond Stärken: - Reisen mit dem IslandSpezialisten und einem erfahrenen Expeditionsteam - Für ein Expeditionsschiff sehr großzügig geschnitten und mit vielen Annehmlichkeiten Bordsprache: Deutsch, Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 199 Crew: 117 Baujahr: 1986 (Umbau: 2012) Flagge: Bahamas BRZ: 8282 Länge/Breite: 124 m/16 m

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Queen EliZabeth° Kurzreise

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Auf ihrer Reise entlang der Atlantikk체ste von Rotterdam bis Southampton gew채hrt uns die Queen Elizabeth Audienz in ihrer Princess Grill-Kategorie.

Eure Majest채t? 6/2017

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Queen EliZabeth° Kurzreise

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Ein täglicher Höhepunkt an Bord ist der High Tea am Nachmittag im Queens Room. Weiß gekleidete Kellner servieren Tee und Scones.


Die dreistöckige Grand Lobby ist das Herzstück des Schiffs und lässt gleich bei Betreten keinen Zweifel am eleganten Stil der Queen.

Abends wird der Queens Room zum Tanzsaal mit Liveband. Die Veranstaltungen sind sehr beliebt, sowohl bei Paaren als auch bei Alleinreisenden. Gentleman Hosts fordern die Single-Damen zum Tanz auf. 6/2017

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Nicht nur innen überzeugen die Cunard-Schiffe mit einem äußerst großzügigen Platzangebot, sondern auch auf den Außendecks. Die Queen Elizabeth verfügt über zwei Pools und ein Games Deck mit Golfsimulator sowie Cricket- und Bowlingplatz.

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etting there is half the fun.“ Schon immer war der Weg das Ziel der britischen Traditionsreederei Cunard Line. Bereits vor nun 177 Jahren überquerte die Britannia regelmäßig den Atlantik, nicht nur mit Postfracht, sondern auch mit Passagieren. Dann die 1920er Jahre, die als goldenes Zeitalter der transatlantischen Schifffahrt in Erinnerung bleiben und noch immer mit dem heutigen Lifestyle an Bord der Cunard-Schiffe assoziiert werden. Eine Ära weit vor der legendären Queen Elizabeth 2, die während ihrer 35 Jahre im Dienst über fünf Millionen Seemeilen zurücklegte. Seit 2004 ist die Queen Mary 2 der Inbegriff für Kreuzfahrten mit britischer Tradition, 2007 und jüngst 2010 vervollständigten die Queen Victoria und die Queen Elizabeth das heutige Königinnen-Trio. Noch immer eilt der Cunard Line der Ruf des berühmten White Star Service voraus. Die Idee klassischer Umgangsformen an Bord eleganter Schiffe, auf denen kein Wunsch offenbleibt, wird in das Zeitalter der modernen Kreuzfahrt übertragen. Die Queens tragen ihren Titel nicht umsonst, aber der Gast ist König. Cunard bietet vier Reisekategorien, angefangen bei der Britannia- und der Britannia Club-Kategorie. Diese beiden unterscheiden sich nur in Details. Der hauptsächliche Pluspunkt von Britannia Club ist das intimere Restaurant mit dem gleichen

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Menü, aber freien Tischzeiten. Etwas kostspieliger wird es mit der Princess Grill-Kategorie, die Queens GrillKategorie ist das Exklusivste, was die Reederei zu bieten hat. Wir begleiten die Queen Elizabeth auf ihrer kurzen Reise von Rotterdam bis Southampton in einer Princes Grill-Kabine und sind gespannt auf die Vorzüge an Bord. Immerhin kostet eine solche Reise im Schnitt das Zwei- bis Dreifache im Vergleich zu einer Innenkabine der Britannia-Kategorie. Lohnt es sich, tiefer in die Tasche zu greifen? Vor den aufeinander gestapelten, leicht versetzten Glasquadern des nHow-Hotels in Rotterdam wirkt die Queen Elizabeth wie das komplette Gegenteil zur modernen Architektur der niederlädischen Hafenstadt. Zwar kann man das Schiff von der Erasmusbrücke aus gedanklich leicht auf das Heck hieven und sich vorstellen, wie es mit seinen 294 Metern Länge als höchster Wolkenkratzer Rotterdams jedes andere Gebäude überragen würde. Aber im Vergleich zu dem kantigen, futuristisch anmutenden Hintergrund besitzt die Queen Elizabeth ein geradezu unaufgeregtes, geradliniges Design, das hauptsächlich deshalb ins Auge sticht. Typisch für Cunard: der spitze Bug, der mitternachtsblaue Rumpf und natürlich der markante rot-schwarze Schornstein. Das ist ein echter Ocean Liner. Lediglich ihr weit auslaufendes Heck macht die Queen Mary 2 in den Augen vieler Fans noch etwas beliebter, aber definitiv sind alle drei Cunard-Königinnen wahre Schönheiten.


In Rotterdam fügt sich die Queen Elizabeth perfekt ins Stadtbild. Ihr Liegeplatz befindet sich direkt vor dem markanten nHow-Hotel und in unmittelbarer Nähe zur Erasmusbrücke, über die die Gäste ins Zentrum gelangen.

de. Schlemmen unter zwei imposanten Kronleuchtern und beleuchteten Wandbildern im Jugendstil. Ein nicht minder ästhetisches Ambiente bietet die angrenzende Queens Arcade, die hinaufführt zu einer glamourösen Shoppingmeile, in der sich zahlreiche Designer, Juweliere und Handelsketten aus dem Luxusbereich angesiedelt haben, wie auch Harrods, das wohl bekannteste und exklusivste Warenhaus Londons. In der Mitte thront eine große Uhr von DENT, dem königlichen Uhrmacher. Royal-Fans, die während der kommenden vier Jahre, in denen der Big Ben renoviert wird, nicht auf den unvergleichlichen Glockenklang verzichten möchten, müssen mit der Queen Elizabeth reisen. Hier gibt es täglich um 12 Uhr den originalen Sound. Imposant ist auch die größte Bibliothek auf See, die sich mit einer geschwungenen Holztreppe über zwei Decks erstreckt und über 12.000 Bücher in zehn Sprachen verfügt.

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um inneren Erscheinungsbild der Queen Elizabeth tragen maßgeblich die vielen Elemente im Holzlook bei, von denen aber nur rund zehn Prozent echt sind. Böden, Decken und Geländer bestehen aufgrund der SOLAS-Bestimmungen nur aus Kunststoff. Die Vorstellung, dass es auf den früheren Cunard-Schiffen keine MaterialImitationen gab, ob bei Holz oder Marmor, ist angesichts dieses prachtvollen Designs überwältigend. Und die Vorgängerinnen der Queen Elizabeth geraten

Die Gangway endet und gibt den Blick frei auf die wunderschöne dreistöckige Grand Lobby der Queen Elizabeth. Verspielt schwingen sich die Treppen von Deck zu Deck, in der Mitte thronen ein großes Blumenbouquet und ein Flügel. Kein Blick führt an dem riesigen Wandbild vorbei, das sich über die gesamte Höhe des Raumes erstreckt und in das angeblich 40 verschiedene Hölzer eingearbeitet wurden. Der Künstler heißt David Linley und ist der Neffe von Queen Elizabeth II. Dies ist allerdings nicht der Grund, weshalb ihm die große Ehre zuteil wurde, er gewann schlichtweg eine Ausschreibung. Die Grand Lobby besitzt mit ihren vielen Art-déco- und Jugendstil-Elementen ein klassisches und sattes Erscheinungsbild, wirkt aber nicht zu überladen oder zu schwer, vielmehr sehr locker, offen und großzügig. Diese gewisse Leichtigkeit zieht sich trotz des glamourösen Flairs über das komplette Schiff. Angefangen beim 300 Quadratmeter großen Queens Room, der nicht nur reichlich Platz für elegante Tanzabende bietet, sondern auch für Fechtkurse und den berühmten High Tea am Nachmittag. Wenn die komplett in Weiß gekleideten Kellner in einer anmutigen Formation entlang den Gemälden der verschiedenen Windsor-Schlösser in den Raum stolzieren, sind täglich um 15.30 Uhr alle Tische restlos besetzt. Zum Schwarztee mit Milch werden allerlei herzhafte und süße Appetithäppchen serviert, inklusive der leckeren Scones mit Clotted Cream und Marmela-

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an Bord keineswegs in Vergessenheit. Zahlreiche Vitrinen und Regale auf den Gängen sind Zeitzeugen der lebendigen Geschichte Cunards mit alten Relikten – von Reisetickets bis zum Bordtelefon – sowie unzähligen Fotografien. Im Weg steht aber nichts. Keine andere Reederei bietet derart weite Gänge und Treppen, die teilweise eher das Gefühl einer Promenade vermitteln als das eines Durchgangs auf einem Kreuzfahrtschiff.

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m besten zeigt sich die Großzügigkeit an Bord an den geschwungenen Treppenflügeln im zweistöckigen „Britannia Restaurant“, auf denen sich abends die Damen in ihren glamourösen Galakleidern hinabführen lassen. Allein dieses Restaurant hat Platz für 800 Gäste, direkt daneben schließt sich das Restaurant für die Britannia Club-Kategorie an, deren Gäste das gleiche Essen genießen, aber auf feste Tischzeiten verzichten. Das gastronomische Angebot ist allerdings ein wesentliches Kriterium bei der Entscheidung zwischen den „Britannia“-Kategorien und den teureren. Denn die Gäste der Princess Grill- und der Queens Grill-Kategorie speisen noch exklusiver in den jeweils namensgleichen Restaurants. Die Bezeichnung „Grill“ stammt aus den 1920ern, in denen so die Spitzenrestaurants mit offenem Grill bezeichnet wurden. Für die Gäste der Princess Grill- und der Queens Grill-Kategorie beginnt das Dinner täglich mit einem Cocktail und exklusiven Appetizern in der Grills Lounge. Anschließend geht es ins eigene Restaurant, nach links für die Princess Grill-Gäste, nach rechts für die der Queens Grill-Kategorie. Unterschiede gibt es hier kaum, und das Menü ist genauso vielseitig wie exklusiv. Lediglich

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ein paar wenige Specials sind den Queens Grill-Gästen vorbehalten, wie der tägliche Lobster und das Beef Tenderloin. Beide Menüs sind wesentlich umfangreicher als im „Britannia Restaurant“, und die Gerichte haben eine noch bessere Qualität. Das eigentliche Highlight für Princess Grill- und Queens Grill-Gäste ist aber der windgeschützte Außenbereich zwischen den Restaurantflügeln. Hier lässt es sich in gediegenem Ambiente gemütlich speisen, während ein kleiner Springbrunnen vor sich hin plätschert. Vor Rotterdam ist das schon herrlich, und man kann sich gut vorstellen, wie schön sich hier ein richtig lauer Sommerabend im Mittelmeer anfühlen muss. Ebenfalls empfehlenswert und jeden Extra-Euro wert sind die Spezialitätenrestaurants „Verandah“ mit seiner Haute Cuisine aus Frankreich und das „Coriander“ mit modernen indischen Gerichten. Wer es etwas legerer und unkomplizierter mag, findet fast den ganzen Tag über ein großes und frisches Buffet im „Lido Restaurant“. Auf dieser Reise ist die Queen Elizabeth so gut wie ausgebucht, und im Vergleich zu anderen Schiffen dieser Größe und Preisklasse ist es erstaunlich, wie ruhig es hier zugeht. Keine Schlangen, kein Gedränge, kein Lärm und immer ein freies Plätzchen, meist sogar direkt am Fenster mit Blick auf den Atlantik. Und wer komplett seine Ruhe haben möchte, bestellt ohne Aufpreis den Zimmerservice, der 24 Stunden zur Verfügung steht, und genießt seine Mahlzeit aus der regulären Speisekarte auf dem privaten Balkon. Ohnehin ist es an Bord der Queen Elizabeth keine Zeitverschwendung, öfters einfach mal in der eigenen Kabine oder Suite zu verweilen. Diese setzen nämlich den Glanz des Schiffs stilvoll fort. Nicht nur die große


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Fotos: PR (3), Axel Zimmermann (10)

Jedes Gericht an Bord wird nach genauen Standards zubereitet, sodass die Qualität stets gesichert ist. Neben allen Regularien kommt in der Galley aber auch der Spaß nicht zu kurz: Chefkoch Roland ist der Gewinner des diesjährigen Pancake-Rennens.

Fensterfront sorgt für eine angenehme Helligkeit, sondern auch die gesamte Einrichtung. Viele weiße, hellbraune und natürlich goldfarbene Elemente werden durch einen ebenso freundlichen gemusterten Teppich ergänzt. Je nach Kategorie variieren Größe und Struktur der Kabine oder Suite. In den Grill-Kategorien genießen die Gäste noch mehr Freizügigkeit und einige Extras, wie eine Badewanne, teilweise sogar mit WhirlpoolFunktion, einen Concierge- oder Butlerservice sowie den Vorteil einer bevorzugten Einschiffung. Ein exklusives Seating im Royal Court Theatre ist dagegen unabhängig von der jeweiligen Reisekategorie. Wer 30 US-Dollar bezahlt, wird im Restaurant abgeholt und in seine eigene kleine Privatlounge geführt, die sich auf der obersten der drei Etagen befindet. Während die Overtures die Rock- und Popmusik der 60er, 70er und 80er Jahre wieder lebendig werden lassen oder das Gesangs- und Tanzensemble Klassiker der Filmmusik zum Besten gibt, werden Champagner und Snacks gereicht. Überhaupt gibt es in den Abendstunden natürlich am meisten zu sehen und zu erleben auf der Queen Elizabeth. Im urigen Golden Lion Pub gehen Ales und Lager über die Theke, im Kasino glühen die Automaten, im Queens Room wird getanzt, und zu später Stunde wird der Yacht Club auf Deck 10 zur Diskothek. Das ganze Schiff putzt sich heraus und präsentiert sich von seiner glamourösesten Seite. Die Passagiere tun es ihm gleich. An Bord befindet sich mittlerweile ein erstaunlich großes Gästespektrum von Jung bis Alt. Schließlich ist es das erklärte Ziel von Cunard, jünger und moderner zu werden, ohne dabei die Traditionen zu vernachlässigen. Bemerkbar macht sich das unter anderem an einem vielseitigeren Routing mit Alaska-Kreuz-

fahrten in 2019, mit Weltreisen oder einer Umrundung Südamerikas, um nur einige Beispiele zu nennen. Neu sind auch Single-Kabinen an Bord der Schiffe. Die Queen Elizabeth hat 2014 im Dock von Blohm + Voss in Hamburg neun erhalten, acht davon sind Außenkabinen. Und auch der Dresscode hat sich leicht gelockert. Viele Galaabende sind nur noch „formal optional“ statt „formal“, das heißt, auf Schlips und Ballkleid kann verzichtet werden. So definiert jeder Gast den Luxus für sich selbst, wobei man das Wort „overdressed“ bei Cunard natürlich weiterhin nicht kennt. Besonders beliebt bei jüngeren Gästen sind auch die freien Tischzeiten und Open Seating-Konzepte der Grill-Kategorien. Viele kleine Anpassungen, die eine klassische Cunard-Kreuzfahrt noch etwas moderner und einfacher machen, womit sich weitere Zielgruppen angesprochen fühlen.

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gal, in welcher Kategorie man reist – das Reiseerlebnis an sich ist letztlich das gleiche. Der Charakter einer Cunard-Kreuzfahrt definiert sich nicht über die diversen Extras der teureren Kategorien, sondern über den besonderen Charme der Schiffe selbst. Die Princess Grill- und die Queens Grill-Gäste kommen allerdings in den Genuss von einer noch feineren Küche, von mehr Platz in der Kabine mit einem etwas individuelleren Service sowie diversen Bereichen auf dem Schiff, die anderen Passagieren nicht zugänglich sind, wie die speziellen Restaurants und die Grills Lounge. Wer eine CunardReise also auf eine noch etwas persönlichere und luxuriösere Weise erleben möchte, sollte das Upgrade in die Princess Grill-Klasse in Betracht ziehen. Text: Axel Zimmermann 6/2017

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Mit ihrem dunklen Rumpf und roten Schornstein sind die Cunard-Schiffe unverwechselbar. Die Queen Elizabeth ist in den Sommermonaten hauptsächlich im Mittelmeer und in Nordeuropa unterwegs, begibt sich im Winter dann aber regelmäßig auf große Weltreise.

Für einen Aufpreis von 35 US-Dollar erhalten Gäste im „Verandah Restaurant“ Es gibt kaum einen schöneren Ort, um die vielen Kalorien wieder feinste französische Küche, die ihr Geld durchaus wert ist. abzuarbeiten – mit Glasfront und Blick auf das Außendeck.

Suiten der Princess Grill-Kategorie verfügen über einen geräumigen Wohnbereich sowie natürlich über einen privaten Balkon.

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Die großen Queen-Size-Betten sind das Highlight der modernen und hell gestalteten Princess Grill-Kabinen.


schiffstest

Britische Kreuzfahrttradition modern interpretiert Die QUEEN ELIZABETH ist die jüngste Königin der Cunard-Flotte und überzeugt mit einem stimmigen Gesamtkonzept. Schiff

Fahrtgebiet

Die dreiköpfige Flotte der Cunard Line ist der Inbegriff des britischen Seefahrerstolzes. Auch wenn die Traditionsreederei in amerikanischer Hand ist, so wird der britische Stil doch sehr gepflegt. Ein aristokratisches Kreuzfahrterlebnis, das ambitionierte Kreuzfahrer zumindest einmal im Leben gemacht haben sollten. Die Queen Elizabeth empfängt die Gäste mit majestätischem Charme, so in der imposanten Grand Lobby, beim traditionell mit weißen Handschuhen servierten Afternoon Tea und im Queens Room, dem eleganten Ballsaal mit den funkelnden Kronleuchtern. Nach nur vier Jahren in Betrieb wurde das Schiff 2014 in der Werft von Blohm + Voss in Hamburg einer Erneuerung unterzogen. Dabei entstanden neun SingleKabinen auf Deck 2, außerdem wurden bestehende Kabinen und öffentliche Räume modernisiert.

In diesem Jahr stehen noch Reisen im westlichen Mittelmeer und zu den Kanaren auf dem Programm der Queen Elizabeth. Am 7. Januar 2018 bricht sie dann auf zu ihrer fünfmonatigen Weltreise über Nord- und Mittelamerika, die Südsee, Australien, Asien und Afrika. Den Sommer nächsten Jahres verbringt das Schiff in Nordeuropa und im Mittelmeer. 1037 Kabinen, davon 148 innen (14-22 m2), 141 außen (17-19 m2), 9 Einzelkabinen, 612 Balkonkabinen (22-44 m2), 61 Princess Suiten (31-48 m2), 43 Queens Suiten (47-63 m2), 17 Penthouses (47-55 m2), 4 Grand Suiten (102 m2), 2 Master Suiten (128-139 m2). Helles, elegantes Design. Mit TV, WC, Dusche oder Badewanne. Bei den höheren Kategorien werden mehr Service- und Hardware-Features angeboten.

Reederei

Gastronomie

Bereits 1840 nahm Samuel Cunard für die britische Post den regelmäßigen Transatlantik-Liniendienst auf. Bis ins 20. Jahrhundert brachte die Cunard-Flotte zudem einen Großteil aller europäischen Emigranten in die Neue Welt. Während der Weltkriege wurden die Schiffe für den Truppentransport umfunktioniert. Mit dem Hintergrund einer lebendigen Geschichte sind heute drei moderne Queens im Dienste der Cunard Line: die Queen Mary 2, die Queen Victoria und die Queen Elizabeth. 2022 soll ein viertes Schiff die Fincantieri-Werft verlassen. Dieses wird wie die Queen Mary 2 Platz für circa 3000 Passagiere bieten.

„Britannia-Restaurant“: Für die Gäste der Britannia-Kategorie ist in dem imposanten Hauptrestaurant im Art-déco-Ambiente wahlweise in der frühen Sitzung ab 18 Uhr oder in der späten Sitzung ab 20.30 Uhr ein Tisch reserviert. Club-Gäste genießen das Dinner in aller Ruhe im intimen „Britannia Club“ von 18.30 bis 21 Uhr. „Princess Grill“-Gäste essen im „Princess Grill“, und „Queens Grill“-Gäste speisen im „Queens Grill“, jeweils zwischen 18.30 und 21 Uhr. Buffet gibt es im „Lido-Restaurant“, das sich am Abend in mehrere Spezialitätenrestaurants aufteilt. Empfehlenswert ist unter anderem das „Coriander“ mit indischen Gerichten. Hinzu kommt das

kabinen

„Verandah“ auf Deck 2 mit französischer Haute Cuisine.

Service Freundlich und zuvorkommend. „Queens Grill“-Gäste kommen in den Genuss eines ButlerService. Empfohlene Trinkgelder werden dem Bordkonto angerechnet, können aber individuell angepasst werden. „Britannia“: 11,50 US-Dollar pro Person und Tag, „Princess“ und „Queens Grill“: 13,50 US-Dollar pro Person und Tag. Internet/ WiFi: 30 Minuten für 14,95 US-Dollar.

Sport & Wellness Großer Spa-Bereich auf Deck 9 mit modernem Fitness-Center. Körper- und Gesichtsbehandlung ab 99 US-Dollar für 50 Minuten. Games Deck mit Golfsimulator, Bowling und weiteren Rasenspielen.

Bordprogramm Musikalische und artistische Shows im Royal Court Theatre. Tagsüber Aktivitäten von Yoga-Stunden über Quizveranstaltungen bis zu Tanzkursen, Strickstunden und Tennisturnieren. Galaabende im Queens Room, Diskothek im Yacht Club. Außerdem: Kasino und zahlreiche Bars und Lounges mit Live-Musik.

Ausflugsangebot

Shopping In der Royal Arcade reihen sich luxuriöse Kleidungs- und Schmuckanbieter aneinander. Außerdem Duty-free-Shops und Souvenirläden.

Dresscode Je nach Abendprogramm variieren auch die Kleidungsvorschriften. An informellen Abenden ist Jacket für den Herrn und elegantes Outfit für die Dame Pflicht, an formellen Abenden sollte es ein dunkler Anzug mit Krawatte oder ein Smoking bzw. ein Ballkleid sein. Diese formellen Abende werden jedoch immer häufiger durch „formal optional“ ergänzt.

Preisniveau Im Smart-Preis bereits ab circa 100 Euro pro Person und Tag, in der Princess Grill-Kategorie kostet die Reise dann jeweils etwa das Doppelte.

★★★★

Queen Elizabeth

Je nach Aufenthaltsdauer halb- und ganztägige Exkursionen kultureller, geschichtlicher oder sportlicher Art.

Stärken: - Die klassisch britische Art der Kreuzfahrt zeitgemäß interpretiert - Letzte Renovierung erst 2014

Publikum

Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 2092 Crew: ca. 1000 Baujahr: 2010 Flagge: United Kingdom BRZ: 90.000 Länge/Breite: 294 m/32,3 m

Viele Briten, US-Amerikaner und deutsche Gäste. Der Passagiermix ist jünger geworden, und man sieht neben den begeisterten Stammgästen auch viele junge Paare und sogar Familien.

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News Die Aida Cara entdeckt die Welt. In Hamburg wurde sie mit großem Feuerwerk verabschiedet, nun bringt sie ihre Gäste unter anderem auf die Osterinsel, nach Neuseeland und zum Zuckerhut.

Die AIDA cara auf ihrer ersten Weltreise Am 17. Oktober 2017 startete die Aida Cara zur ersten Weltreise von AIDA Cruises. Diese führt in 116 Tagen zu 41 Häfen in 23 Ländern auf fünf Kontinenten. Highlights der Reise sind der Besuch der Osterinsel, Neuseelands und Australiens, des Zuckerhuts in Rio de Janeiro und der Malediven. Bevor sich die Aida Cara aus der Hansestadt verabschiedete, ging es vom Cruise Center Steinwerder zu einer kleinen Hafenrundfahrt. Nach einem Wendemanöver hinter Hamburgs neuem Wahrzeichen fuhr die Aida Cara dann elbabwärts Richtung Altona. Das Highlight war ein großes Feuerwerk am Nachthimmel. Neue Attraktionen auf Der Carnival Elation Nachdem am Anfang des Jahres die Carnival Sensation bereits modernisiert wurde, erhielt nun auch die Carnival Elation eine Rundumerneuerung. Neben dem Einbau eines Wasserparks bekam das Schiff 38 zusätzliche Kabinen, darunter zwei Grand Vista Suiten sowie 22 Junior Suiten. Außerdem wurden 98 der vorhandenen Unterkünfte mit Balkonen ausgestattet. Auf der knapp 2100 Passagieren Platz bietenden Carnival Elation fand nun auch das neue F&B-Konzept der Reederei Einzug – mit Bars wie dem RedFrog, der „BlueIguana Cantina“ oder dem „Guy’s Burger Joint“-Restaurant. Für junge Gäste bis elf Jahre gibt es den Spiel- und Lernbereich Camp Ocean. Die Carnival Elation startet künftig von Jacksonville aus ganzjährig zu

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Kreuzfahrten zu den Bahamas. Im April des kommenden Jahres absolviert sie zudem einen achttägigen Trip nach Bermuda. Im Mai 2018 geht es auf eine einwöchige Fahrt in die östliche Karibik. Europarouten 2019 von Celebrity Cruises Neben dem jüngsten Neuzugang Celebrity Edge werden vier weitere Schiffe von Celebrity Cruises für die Sommerrouten 2019 in Europa in See stechen, mit Stopps in 27 Ländern, Routen in über 16 Städten und Aufenthalten in mehr als 90 Anlaufhäfen – darunter die drei neuen Häfen Nauplion, Rijeka und Santa Margherita. Die Celebrity Edge, die Celebrity Infinity und die Celebrity Constellation werden im Mittelmeer unterwegs sein, die Celebrity Reflection in Nordeuopa und die Celebrity Silhouette zusätzlich in Skandinavien und Russland. Die Beliebtesten Destinationen der Europäer Der internationale Kreuzfahrtverband CLIA (Cruise Lines International Association) hat in einer neuen Statistik untersucht, wohin die 6,674 Millionen Kreuzfahrtgäste aus europäischen Quellmärkten am liebsten reisen. Die Präferenzen unterschieden sich von Land zu Land deutlich. Während sich weit mehr als 50 Prozent der deutschen und dänischen Kreuzfahrtpassagiere auf mehr als drei der Top-Destinationen verteilen, nämlich das Mittelmeer, die Karibik und Skandinavien, bevorzugen zum Beispiel mehr als 90 Prozent der

griechischen Gäste eine Reise durch das Mittelmeer. Costa Reduziert Lebensmittelabfälle Costa Crociere kooperiert mit dem Technologie-Unternehmen Winnow, um den Abfall von Lebensmitteln an Bord zu reduzieren. Dieser Aspekt gehört zur Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Winnow bietet kreative Lösungen für die Tourismusindustrie, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Es unterstützt Küchenchefs und -mitarbeiter mit Maßnahmen, um Lebensmittel möglichst effizient zu nutzen. Seit Kurzem wird an Bord der Costa Diadema, dem Flaggschiff von Costa Kreuzfahrten, die Winnow Software von dem Küchenteam verwendet. Diese soll künftig auf allen Costa-Schiffen in Europa und Asien Verwendung finden. Kreuzfahrtprogramm 2019 von Cunard Cunard hat den neuen Katalog für die Saison 2019 vorgestellt und bietet Frühentschlossenen eine große Auswahl an Reisen zu 78 Destinationen in 25 verschiedenen Ländern. Ein Highlight sind unter anderem die sechs Transatlantik-Passagen der Queen Mary 2, aus denen auch wieder Events wie die Fashion Cruise hervorstechen. Eine TransatlantikFahrt kann auch zu einer fünfwöchigen Kreuzfahrt mit Anläufen in Neuengland, Neufundland und Kanada erweitert werden. Neben einer Transatlantik-Route geht die Queen Elizabeth 2019 auf Jungfernfahrt


nach Alaska. Für die Queen Victoria stehen dagegen Skandinavien und Island im Fokus, ab Herbst dann das Mittelmeer. Bis zum 31. März 2018 gibt es noch Frühbucher-Ermäßigungen. Routen der Neuen Schiffe Von Hapag-Lloyd Cruises Hapag-Lloyd Cruises veröffentlicht die erste Routenvorschau für die beiden Expeditionsneubauten Hanseatic Nature und Hanseatic Inspiration. Zwischen den Reisen in die Arktis im europäischen Sommer und den Expeditionen in die Antarktis im europäischen Winter werden die Hanseatic Nature und Hanseatic Inspiration auch den Amazonas, die chilenischen Fjorde, die Azoren sowie die Kapverden ansteuern. Nach vielen Jahren kehrt Hapag-Lloyd Cruises auch wieder in die Great Lakes zurück. Dies ist möglich, weil die Hanseatic Inspiration mit einfahrbarer Brückennock über eine spezielle Bauweise verfügt, die die Passage der schmalen Schleusen möglich macht.

Fotos: PR

Frühbuchervorteile bei Holland America Line Wer vor dem 17. November 2017 eine Holland America Line-Kreuzfahrt mit Reisezeitraum März 2018 bis April 2019 bucht, erhält auf 600 Reisen Frühbuchervorteile. Mit „Explore4“ sind dabei vier Vorteile enthalten: pro Kabine ein Signature-Getränkepaket, ein Gratis-Abendessen für zwei Personen im Spezialitätenrestaurant „Pinnacle Grill“, ermäßigte Tarife für den dritten und vierten

Hurtigruten zeigt die atemberaubenden Landschaften der Arktis nicht nur den Gästen, sondern setzt sich auch für ihren Schutz ein.

Gast in der gleichen Kabine sowie flexible Buchungsbedingungen. Suitengäste erhalten außerdem noch ein Bordguthaben in Höhe von 200 US-Dollar pro Kabine. Hurtigruten will Kein Schweröl in der Arktis Auf der Our Ocean-Konferenz in Malta wurde der Startpunkt für die Erweiterung der internationalen Initiative zum Bann von Schweröl in der Arktis-Schifffahrt gesetzt. Das Our Ocean Arctic Commitment wurde ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen der Kreuzfahrtindustrie, Umwelt-NGOs und indigenen Gemeinschaften weiter auszubauen, zum Schutz der arktischen Umwelt und den dort lebenden Menschen. Dieser Schritt ist die erfolgreiche Fortführung der Initiative von Hurtigruten und der Clean Arctic Alliance. Sie wurde bereits von mehr als 50 führenden Unternehmen, Polarforschern, indigenen Gruppen, NGOs und politischen Persönlichkeiten unterzeichnet. Neues Katalog-Konzept Bei Ikarus Tours Ikarus Tours präsentiert für 2018 ein verändertes Katalog-Konzept. Zum einen gibt es das bewährte Studien- und Erlebnisreisenprogramm „Ferne Welten“. Zudem erscheint das Kreuzfahrten- und Expeditionsprogramm für 2018 erstmals als Wendekatalog. Der Wendekatalog mit den Angeboten „Polare Welten“ und „Zwischen den Polen“ wird seit dem 25. September 2017 an Reisebüros versandt. Die Kataloge können

über Infox sowie telefonisch unter 06174/29020 oder per Mail an info@ikarus.com direkt beim Veranstalter nachbestellt werden. UnaBhängige LandAUSFlüge im Reisebüro „Meine Landausflüge“, eine unabhängige Buchungsplattform für Kreuzfahrt-Ausflüge, kooperiert ab sofort mit DER Reisebüros und ermöglicht den Reisebüros, an der Vermittlung von Landausflügen in Form einer Provision mitzuverdienen und den Kunden Ausflüge unabhängig von der Reederei anzubieten. „Meine Landausflüge“ bietet seit April dieses Jahres eine von der Reederei unabhängige Buchungs- und Informationsplattform für Kreuzfahrt-Ausflüge an. Kreuzfahrtgäste können dadurch mit wenigen Klicks Ausflüge für ihre Landgänge buchen. Auf der Vertriebsseite arbeitet das Start-up mit namhaften Reisebüros zusammen und gewinnt mit DER Reisebüros weitere 500 Reisebüros hinzu. MSC Cruises Entwickelt Neues Sicherheitssystem MSC Cruises hat nun die Einführung eines videobasierten Notfallsystems an Bord der MSC Meraviglia bekannt gegeben. In Zusammenarbeit mit Bosch und Hewlett Packard Enterprise ist MSC ein Analysesystem gelungen, das Mann-überBord-Notfälle noch schneller erkennt. Das Sicherheitssystem, das auf Bilderkennung basiert, ermöglicht im Notfall auch ein noch schnelleres Eingreifen. Es wird zunächst auf dem neuesten Flaggschiff von

Kurzentschlossene profitieren: Noch bis Mitte November gelten die Frühbuchervorteile von Holland America Line.

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MSC Cruises, der MSC Meraviglia, eingesetzt. Das Schutzschild besteht aus einem intelligenten System mit Wärmebild-Technologie. Damit sichert MSC nonstop die relevanten Außenbereiche des Schiffs. Die Bilder werden in Echtzeit in das Sicherheitszentrum übertragen und dort zusammen mit allen anderen Daten ausgewertet. Norwegian Breakaway fährt ab New Oreans Anstelle der Norwegian Gem wird in der Wintersaison 2018/2019 die größere Norwegian Breakaway Gäste ab New Orleans in die Karibik bringen. Anlaufhäfen sind Cozumel und Costa Maya (Mexiko), Ocho Rios (Jamaika), George Town (Grand Cayman), Roatán (Honduras) und die Privatinsel Harvest Caye (Belize). Die vor Kurzem modernisierte Norwegian Gem wird in New York City bleiben und begibt sich auf Kreuzfahrten in die Karibik, nach Kanada und Neuengland sowie auf die Bahamas und nach Florida. Sie wird ihren Heimathafen in Manhattan mit

In der Saison 2019 hat Oceania Cruises 104 Reisen in Europa und den USA im Angebot. Mit dabei sind 80 neue Routen.

der Norwegian Escape teilen, die ab April 2018 zum ersten Mal seit ihrer Taufe 2015 jeden Sonntag ab New York zu siebentägigen Kreuzfahrten nach Bermuda aufbrechen wird. Neue Routen bei Oceania Cruises Seit dem 18. Oktober 2017 sind die Fahrten der Europa & Amerika Kollektion 2019 von Oceania Cruises buchbar. Die 104 Reisen umfassen 80 neue Routen mit mehr als 85 Übernachtaufenthalten. Mit einer Dauer von sieben bis 44 Tagen bringen die sechs luxuriösen Schiffe ihre Gäs-te vom Mittelmeer bis nach Alaska zu beliebten und exotischen Zielen. Erstmals befahren wird beispielsweise die Mittelmeerroute mit Häfen wie Ajaccio, Korsika und Crotone. Eine neue Destination ist Castellón, eine Stadt mittelalterlichen Ursprungs etwa 60 Kilometer nördlich von Valencia. Acht neue Routen konzentrieren sich auf Italien oder Spanien sowie die Iberische Halbinsel und das französische Weinland. In Nordeuropa führen die Routen bis nach Grönland und Island so-

wie abseits der ausgetretenen Pfade nördlich des Polarkreises nach Bodø oder Haugesund. Auszeichnungen für Phoenix Reisen Diesen Herbst wurden Phoenix Reisen und die Mitarbeiter zwei Mal prämiert. Im Oktober erhielt der Veranstalter einen Preis für faires Verhalten gegenüber dem Verbraucher, der vom Deutschen Institut für Service-Qualität gemeinsam mit dem Nachrichtensender n-tv vergeben wird. Bereits im September wurde Phoenix-Schiffsreisen-Direktor Michael Schulze als Gewinner des „Cruise Copenhagen Ambassador Award“ ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich an Persönlichkeiten der Kreuzfahrtbranche vergeben, die sich besonders um dänische Häfen und Destinationen bemüht machen. Kulinarik-Kreuzfahrt Auf der Le SolÉal Vom 11. bis 19. April 2018 sticht die Le Soléal zur kulinarischen

Sylter Kreuzfahrten Kontor GmbH • Alte Tonnenhalle 25992 List • Tel. 04651-836223 • Fax 04651-8362240 info@syltkontor.de • www.syltkontor.de

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Fotos: PR

Die Norwegian Breakaway löst im Winter 2018 ihre kleine Schwester Norwegian Gem in New Orleans ab. Angesteuert wird die Karibik.


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Kreuzfahrt von Porto nach Bordeaux in See. Ponant entwickelte die Kulinarik- und Weinkreuzfahrt in Zusammenarbeit mit Artémis Domaines, dem Eigentümer des berühmten Château Latour, und Ducasse Conseil, dem Beratungsbüro des Sternekochs Alain Ducasse. An Bord stehen zwei Gala-Abende mit dem Küchenchef des Pariser Restaurants „Le Jules Verne“, Pascal Féraud, und Stéphane Duchiron vom „Ore“-Restaurant in Versailles auf dem Plan. Während die Yacht von Ponant vor dem Château Latour liegt, genießen die Gäste die Gourmetküche. Saison 2019/2020 bei Regent Seven Seas Cruises Regent Seven Seas Cruises stellt die Kreuzfahrtsaison 2019/2020 vor – mit 118 neuen Routen auf den sieben Weltmeeren. Gäste haben eine große Auswahl an Fahrten mit einer Dauer zwischen sieben und 131 Übernachtungen im Mittelmeer und in Nordeuropa, Alaska, Kanada und Neuengland, in der Karibik, in Südamerika, Asien sowie in Australien

SeaDream bietet bald auch Kuba-Kreuzfahrten an. Ab Januar 2019 ist die SeaDream II vor Ort und erkundet die geschichtsträchtige Insel.

und im Südpazifik. Die Tarife von Regent Seven Seas Cruises beinhalten die Unterbringung in Suiten, Spezialitätenrestaurants, Hin- und Rückflüge, unbegrenzte Landausflüge, grenzenlose WLAN-Nutzung, eine unbegrenzte Getränkeauswahl jeglicher Art, Trinkgelder sowie Transfers. Baustart Für die Quantum-Ultra-Klasse Mit dem Brennen der ersten Stahlplatte begann Royal Caribbean International in der Meyer Werft offiziell mit dem Bau seiner neuen Quantum-Ultra-Klasse. Das ErlebnisSchiff wird den Namen Spectrum of the Seas tragen und 2019 in See stechen. Die Quantum-Ultra-Klasse wird den asiatischen, insbesondere chinesischen Markt bedienen. Die Spectrum soll die Schwesterschiffe der Quantum-Klasse in Sachen Borderlebnisse noch übertreffen, ebenso wie im Bereich Energieeinsparung. Auf der Meyer Werft wurden bereits die Quantum of the Seas, die Anthem of the Seas und die Ovation of the Seas gebaut.

Add-ons von Seabourn zur Kreuzfahrt Mit den Seabourn Journeys erleben Gäste vor und nach ihren Kreuzfahrten besondere Landreisen, zum Beispiel zum Südpol, ins Herz Aust-raliens und um den Gipfel des Denali. Die fünf bis 13 Tage dauernden Exkursionen fügen sich nahtlos an die Seereisen der Luxus-Reederei an und werden auf diversen Kreuzfahrten 2018 und 2019 angeboten. Reiseleiter begleiten die Gruppen und bringen ihre Gäste in engen Kontakt mit lokaler Kultur und Natur, Geschichte und Gastfreundschaft. Fast alle Angebote werden ab zwei Gästen angeboten, und der Transfer vom und zum Schiff ist mit den Arrangements bereits organisiert. Kuba-Reisen mit Dem SeaDream Yacht Club Ab Januar 2019 bietet der SeaDream Yacht Club auch Kuba-Rundreisen an. Die sieben- oder neuntägigen Touren bieten die Gelegenheit, die Insel auf einer Schiffsreise

Passend zur Destination Frankreich konzentriert sich eine Themenreise der Le Soléal ausschließlich auf das leibliche Wohl der Gäste.

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zu erleben. Die Yacht SeaDream II startet in Havanna oder Cienfuegos. Highlights auf der Route sind unter anderem die historische Hafenstadt Trinidad sowie die Inseln Cayo Largo und Isla de la Juventud. Die zehn Kuba-Rundreisen finden von Januar bis April 2019 statt und sind bereits buchbar. KAyak-Kreuzfahrten Auf den Seychellen Im kommenden Januar kooperiert die Seychellen-Reederei Silhouette Cruises mit Terra Santa Kayak Expeditions, einem Spezialisten für weltweite Kayak-Exkursionen. Dieser organisiert Touren nach Japan, Alaska, Norwegen und nun auch durch die Inselwelt der Seychellen. Die Kayak-Kreuzfahrt an Bord der Segelyacht Sea Bird von Silhouette Cruises richtet sich dabei sowohl an erfahrene Kayak-Fahrer als auch an ambitionierte Anfänger. Neben kurzen Inselumrundungen oder der Strecke zum Strand sind zudem auch anspruchsvollere, längere Strecken von Insel zu Insel geplant. Verlängerung der Silver Spirit Silversea plant die Verlängerung der Silver Spirit. Der Umbau beginnt Anfang nächsten Jahres in der Palermo-Werft von Fincantieri. Durch ein vorgefertigtes 15 Meter langes Mittelteil sollen neue Suiten entstehen, darunter sechs Silver Suiten, 26 Veranda Suiten und zwei Panorama Suiten. Technische Upgrades werden ebenfalls umgesetzt. Die Neu-

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Kuba fällt ab Winter 2018 aus dem Programm von Star Clippers. Dieses wird aber auf 180 Routen weltweit ausgedehnt.

gestaltung wurde vom Flaggschiff der Silversea-Flotte, der Silver Muse, inspiriert. Das Speiseangebot, das Interieur der Suiten und die öffentlichen Räume werden der Silver Muse angeglichen. 180 neue Routen bei Star Clippers Star Clippers offeriert ein neues Programm mit 180 Routen. Die wichtigsten Segelreviere sind dabei das Mittelmeer, die Karibik sowie die erst im vergangenen Winter neu aufgenommenen Routen in Asien. Dazukommen Atlantiküberquerungen, Fahrten durch den Panamakanal und eine Schnupper-Kreuzfahrt auf dem größten Fünf-Mast-Vollschiff der Welt. Das neue Programm von Star Clippers umfasst Reisen bis zum Frühjahr 2019, noch bis Ende Januar 2018 gelten Frühbuchervorteile. Themen-Highlights sind der Besuch der Filmfestspiele in Cannes und des Formel-1-Grand Prix. Thomson Cruises wird Marella Cruises Die für den britischen Kreuzfahrtmarkt zuständige Tochter des TUI-Konzerns Thomson Cruises benennt sich in Marella Cruises um. Auch die Schiffe werden somit neue Namen erhalten. Laut TUI steht Marella für „schimmernde See“. Nach ihrem Wechsel im Mai 2018 wird die Mein Schiff 1 von TUI Cruises dann Marella Explorer heißen. TUI-Discovery 1 und 2 werden zu Marella Discovery 1 und Marella Discovery 2. Analog zu diesem Schema wird

es dann auch die Marella Dream und die Marella Celebration geben. Neues Reisebüro-Handout von Transocean TransOcean Kreuzfahrten hat ein neues Handout für Reisebüros aufgelegt. Auf 28 Seiten enthält es alle wichtigen Informationen zur Astor, Columbus und Magellan sowie zur Buchung. Die Broschüre wurde über INFOX an alle kreuzfahrtaffinen Reisebüros verteilt und kann danach auch über den INFOX-Bestellservice geordert werden. Mit einer Übersicht über die Destinationen, Kurzportraits der drei Schiffe, Informationen zum Leben an Bord sowie den Erlebnis-Möglichkeiten an Land bietet das Handout Basiswissen und gibt Vertriebspartnern eine Verkaufshilfe an die Hand. Nachhaltige Ausflüge von TUI cruises Mit dem Spendenprogramm der Grün & Fair Landausflüge von TUI Cruises kamen in der Saison 2016/2017 204.300 Euro zusammen. Damit leistet die Reederei zum vierten Mal eine Unterstützung für den Arten- und Naturschutz in den besuchten Destinationen. In der letzten Saison nahmen fast 40.000 Gäste nachhaltig ausgerichtete Ausflüge wahr. Bei den speziell gekennzeichneten Exkursionen lernen die Gäste die Naturschätze der Region kennen und tragen dabei zum Erhalt dieser bei. So spendet TUI Cruises pro gebuchtem Ausflug 5 Euro an lokale Umweltschutzprojekte.

Fotos: PR

Wo könnte eine Kayak-Tour schöner sein als im Inselparadies der Seychellen? Silhouette Cruises bietet entsprechende Themenkreuzfahrten.


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Die nächste AZUR erscheint am 4. Januar 2018.

Redaktion AZUR – Das Kreuzfahrtmagazin Stresemannstraße 163 22769 Hamburg E-Mail: redaktion@azur.de

Die Sanctuary Ananda nimmt ihre Gäste mit auf eine exotische Reise auf dem nördlichen Irrawaddy.

Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann, Kristin Kamara Layout/Produktion: www.layoutraum.de; Corinna Blume Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Angelika BuceriusWanner, Uschi von Grudzinski, Stefan Heinrich, Christian Kolb, Roger Lehmann, Kai Ortel, Ira Panic, Axel Pinck, Gudrun Schlager, Dr. Peer Schmidt-Walther, Dr. Frank Sistenich, Carolin Thiersch, Sven Weniger, Dagmar Zurek Infografik/Illustrationen www.AxelKock.de Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock

Myanmar Unter weißen Segeln zu den Inseln der Lebensfreude mit der Royal Clipper.

Der moderne Passagierfrachter Aranui 5 erreicht die schönsten Inseln der Südsee.

Vertrieb MZV GmbH Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

Feinste Küche im Mittelmeer an Bord der Riviera.

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Weitere Themen: Island: Zur Insel aus Feuer und Eis mit der Passagierfähre Norröna. Saison 2018: Alle neuen Schiffe auf hoher See und auf dem Fluss.

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Fotos: Carsten Heinke, Christian Kolb, Susanne Schaeffer, Dagmar Zurek

Karibik

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www.azur.de N0 6/17, EVT: 9.11.2017 November - Dezember 2017



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