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Oktober – Dezember 2014, 4,90 �, www.azur.de

Mein Schiff 3

Louis Cristal

Der erste Test

Rund um Kuba

www.azur.de Expeditionsreisen

Die besten Expeditionsreisen

Kreuzfahrten für Abenteurer

Luxemburg 5,50 a, Österreich 5,50 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9

Azur ° – DAS KREUZFAHRTMAGAZIN Oktober – Dezember 2014

Kreuzfahrten ! t b e l r e e i S r ü f


AUFWACHEN, S-T-R-E-T-C-H-E-N, JOGGEN, PLANSCHEN, GENIESSEN, SONNEN, DÖSEN, ENTDECKEN, STAUNEN, SCHWIMMEN, KLETTERN, RUTSCHEN, LACHEN, WIEDERHOLEN, DINIEREN, TANZEN, FEIERN, KUSCHELN, SPAZIEREN, SICH ZURÜCKZIEHEN, ENTSPANNEN, TRÄUMEN ...

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Azur ° Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

E

Titelfotos: PR, Susanne Schaeffer, Axel Zimmermann

s ist schon atemberaubend, in welchem Tempo TUI Cruises mit seiner Wohlfühl-Flotte marschiert. Ohne Frage sind das Konzept „Premium Alles Inklusive“ und der Slogan „Mein Schiff“ ein Volltreffer – seit dem Start des Joint Ventures des TUI-Konzerns mit Royal Caribbean kennt die Auslastung nur Bestwerte. So ist es folgerichtig, dass erneut neue Schiffe bestellt wurden – weitere zwei, sodass sich die Flotte in kurzer Zeit verdreifacht auf dann 14.000 Betten! Die Entwicklung der Marke taugt auch in anderen Branchen als Muster. Glasklar wurde die Zielgruppe definiert – ein Publikum nicht aus der Golf-Klasse, sondern aus der E-Klasse. Ein Publikum, das oberhalb der lebendigen AIDAClubs angesiedelt ist und weniger Halligalli, aber mehr Gediegenheit sucht, dazu ein klares Service- und Preiskonzept. An Bord soll es hochwertiger zugehen als auf den Massenspaßfrachtern, aber es soll gleichwohl nicht so teuer sein, dass als Zielgruppe nur ein elitärer, kleiner Kreis bleibt. Es ist das Schiff der Abteilungsleiter und Prokuristen. So gelang es TUI, in den Massenmarkt erstaunlich schnell vorzudringen, ohne dass das Konzept als Massenstrategie rüberkommt. Ein Bravourstück, das zuallererst dem scheidenden Reedereichef und Visionär Richard J. Vogel zu verdanken ist. Er hat für sich nach dieser beispiellosen Er-

folgsserie entschieden, noch einmal einen anderen Anlauf im Berufsleben zu nehmen – sehr souverän. TUI wird auch ohne ihn weiter seinen Erfolgsweg beschreiten, denn das Konzept hat derart ins Schwarze getroffen, dass es für lange Zeit trägt – und eigentlich nur scheitern kann, wenn daran herumgebastelt würde, was bei TUI wohl niemand ernsthaft anstreben wird. So geraten die vielen kleinen Reedereien mit ihren Unikaten auf See noch mehr unter Druck. Bei aller Sympathie für diese teilweise sehr schönen, persönlich geführten Schiffe, auch diese Anbieter müssen sich wirtschaftlichen Realitäten stellen. Beispielsweise den so genannten Skaleneffekten, dass bei Bordprogramm, Routing, Logistik etc. erheblich günstigere Einstandspreise möglich sind, wenn die Leistung auf 14.000 Betten umgelegt werden kann und nicht auf 400. So verfügen die großen Reedereien wie TUI und AIDA über einen immanenten Preisvorteil, den sie gegenüber den Kunden ausspielen können. Ein Trost mag für die kleineren Reedereien sein, dass auch TUI mit seinen Schiffen größer und größer wird. So geht die persönliche Note eher verloren, und die Nischenanbieter können auf diesem Gebiet weiter ihre Stärken ausspielen. Schön wäre, wenn die Vielfalt der Anbieter erhalten bliebe.

Traumurlaub unter Segeln Haben Sie schon immer von einer Kreuzfahrt an Bord eines Großseglers geträumt und bislang noch keine Gelegenheit gefunden, diesen Traum zu realisieren? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen! Denn wir können Ihnen Kreuzfahrten zum attraktiven Preis anbieten. bis zu

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Josef Depenbrock Chefredakteur Star ClipperS Kreuzfahrten Gmbh

Konrad - Adenauer - Straße 4 · 30853 Hannover - Langenhagen Tel 0 511 / 72 66 59-0 · Fax 0 511/72 66 59-20 · info@star-clippers.de www.star-clippers.de · Gebührenfreie Hotline: 0 0800-78 27 25 47 (STARCLIP)


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Expeditionen Mit Segelschiffen, Yachten und Eisbrechern führen Kreuzfahrten in die besonders entlegenen Regionen dieser Welt. Auf 30 Seiten: die größten Abenteuer, die verwegenen Routen, die renommierten Anbieter.

Wer erforscht hier wen? Pinguine und Kreuzfahrer beäugen einander.

4 °azur.de

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2014 azur.de


Azur ° Inhalt

Eine Königin zeigt sich stehts von ihrer besten Seite. Die Queen im Mittelmeer. Schöne Augenblicke teilt man besonders gern mit besonderen Menschen. Vor allem dann, wenn sie gar nicht mehr enden wollen. So wie auf der QUEEN ELIZABETH, wo Sie eine faszinierende Mischung aus klassischer Seereise, internationaler Moderne und britischer Tradition erwartet. Buchen Sie jetzt in Ihrem Reisebüro oder bei Cunard unter +49 (0)40 415 33 555.

Venedig

Nagelneu und hochmodern ist die opulente Mein Schiff 3. Was das Schiff bietet, war auf einer Adria-Route zu erleben. Mit vier Sternen geht es übers Meer.

30 Kuba

Karibik-Reisen gibt es viele – meist ohne die größte Insel der Region, Kuba. Die Louis Cristal befährt dieses Reiseziel und vermittelt an Bord und an Land ein unbeschwertes Lebensgefühl.

44 Ostsee

Das elegante Fernseh„Traumschiff“ Deutschland steuert die Metropolen der Ostsee an. Eine Reise voller wunderbarer Eindrücke von Kultur, Landschaft und Geschichte.

Fotos: Peter von Sassen, Susanne Schaeffer, Dr. Frank Sistenich, Angelika Bucerius, Axel Zimmermann, PR

6 check-in

Kreuzfahrt- Persönlichkeiten sowie Neuigkeiten und Entwicklungen in der Branche

74

Nordpol Nur monumentale Eisbrecher erreichen den nördlichsten Punkt der Welt. Die 50 Years of Victory benötigt Atomkraft, um das Eis zu brechen. REEDEREI SEITE Aida 8,12, 106 Angermeyer Cruises 60 A-Rosa 106 Aurora Expeditions 63, 65 Azamara Club Cruises 106 Carnival Cruises 107 Celebrity Cruises 12, 60, 107 Color Line 108 Compagnie du Ponant 63, 65, 71 Coral Princess Cruises 73 Costa Kreuzfahrten 108 CPTM 73 Croisi Europe 108 Crystal Cruises 109 Cunard 109 Deilmann 8, 44, 115 FTI 110 G Adventures 65

88 schottland

Nur wenige wissen, dass das Schottische Hochland auch per Schiff zu durchqueren ist – auf dem Kaledonischen Kanal. Inklusive Loch Ness! Hapag-Lloyd Heritage Expeditions Holland America Line Hurtigruten Ikarus Tours Lindblad Expeditions Louis Cruises Magna Carta Steamship MSC Kreuzfahrten Murmansk Shipping Noble Caledonia Northstar Cruises Norwegian Cruise Line Oceania Cruises Oceanwide Expeditions One Oceans Expeditions P&O Cruises

8, 63, 65, 66, 71, 110 65, 67, 73 8, 111 7, 63, 70, 111 63, 74 60, 63, 65, 69, 71, 73 13 88 6, 8, 112 63 68, 73 73 11, 112 112 64, 71 62, 65 114

102 Schiffe Online 105 Abo 106 news 121 Reisebüros 122 Vorschau/ Impressum

Passatkreuzfahrten 10, 113 Phoenix 113 Plantours 113 Polar Kreuzfahrten 63, 65, 67 Poseidon Expeditions 63, 65, 114 Princess Cruises 12, 114 Quark Expeditions 63, 65 Regent Seven Seas 115 Royal Caribbean 7, 116 Seabourn Cruises 116 SeaDream Yachtclub 117 SE-Tours 117 Silversea Cruises 14, 60, 63, 65, 67, 71, 72, 117 Star Clippers 6, 118 Stena Line 12 Tallink Silja 118 TUI Cruises 9, 16, 118 Un-Cruise Adventures 60

Korčula Civitavecchia (Rom)

Neapel

Messina Malta

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Azur ° Check-in

Ein See-Elefant als Globetrotter Nachdem MSC Kreuzfahrten „Selso“ in die freie Wildbahn entließ, legte er 8000 Kilometer zuzück.

N

ach sechs Monaten auf See hat der Südliche See-Elefant „Selso“ auf Marion Island Quartier bezogen. 2013 war das Jungtier völlig entkräftet und unterernährt im südafrikanischen KwaZulu-Natal gestrandet und wurde anschließend im uShaka Sea World’s Rehabilitation Centre in Durban aufgepäppelt. Nach sieben Monaten und nachdem er 110 Kilo zugenommen hatte, wurde das damals 22 Monate alte Tier in Begleitung von Tierpflegern in Durban auf die MSC Sinfonia eingeschifft. Nach einer zweitägigen Der Sender auf Reise wurde Selso an der Küste von dem Kopf von „Selso“ Port Elizabeth in seinen natürmachte es möglich, lichen Lebensraum entlassen. Süddass seine Route genau liche See-Elefanten leben normaverfolgt werden konnte. lerweise im Südlichen Ozean, das nahe gelegenste Inselsiedlungsgebiet ist Marion Island, 2200 Kilometer südlich von rück. Abgesehen von der Paarungs- und FellwechselSüdafrika. Bereits zwei Tage nach seiner Freilassung zeit verbringen Südliche See-Elefanten den Großteil ihim Meer hatte Selso seine Orientierung wiederge- res Lebens im Meer. So auch Selso: Auf seiner Reise funden und machte sich auf den richtigen Weg gen Richtung Süden verbachte er viel Zeit in Gebieten, die Süden. Mit Hilfe eines Satellitensenders konnte sein als gute Futtergründe bekannt sind. Bis Juni hatte Weg ein Jahr lang aufgezeichnet werden. In weniger er beinahe das antarktische Schelfeis erreicht, drehte als sechs Monaten legte er mehr als 8000 Kilometer zu- aber wieder Richtung Norden ab. » www.msc-kreuzfahrten.de

Das gröSSte segelschiff der welt auf schnuppertour Zu einer besonderen Kreuzfahrt legt das größte Segelschiff der Welt ab: Während einer fünftägigen Kurzreise steuert die Royal Clipper mit Korsika, Sardinien und Elba drei der schönsten Inseln des Mittelmeers an. Der Fünfmaster, der diese Route in diesem Jahr ein einziges Mal befahren wird, setzt dabei 54 Segel mit einer Fläche von 5200 Quadratmetern. Im Anschluss an diese Schnuppertour überquert die Royal Clipper den Atlantik und nimmt Kurs auf das Winterprogramm durch die Karibik. 21. bis 25. Oktober, ab/bis Civitavecchia, ab 1205 Euro pro Person. » www.starclippers.de

6 °azur.de 4/2014


Futuristische Unterhaltung Quantum of the Seas mit transformativem Veranstaltungsort.

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oyal Caribbean International hat das Unterhaltungsprogramm an Bord der Quantum of the Seas präsentiert. Der transformative Veranstaltungsort Two70° ist ein großer, mehrstöckiger Raum mit 270°-Panoramablick auf das Meer am Heck des Schiffes. Er wird zur Bühne für die futuristische Unterhaltung an Bord, die moderne Technologie mit Tänzern, Sängern, Luftakrobaten und Musikern kombiniert. An der Fensterfront des Two70° befindet sich Vistarama, eine Innovation, die speziell für die Quantum-Klasse entwickelt wurde. Vistarama verwandelt die vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster in un-

terschiedliche Szenerien, indem es 18 Projektoren zu einer 30 Meter breiten und über sechs Meter hohen Kulisse kombiniert. Die digitalen Shows in branchenweit einzigartiger 12K-Auflösung (12.000 Pixel) erwachen zum Leben. Hinzu kommen sechs bewegliche Roboscreens. Diese sind jeweils über zwei Meter hoch und von flinken Roboterarmen gesteuert. Sie kreieren Szenerien, während sie sich einzeln bewegen und drehen oder zu einer großen Fläche verschmelzen. Die Darstellungen von Vistarama und den Roboscreens hat das renommierte Entertainment Studio Moment Factory entwickelt.

Yacht-Kreuzfahrten mit PONANT

» www.royalcaribbean.de

ANTARKTIS EXPEDITIONEN AUF HÖCHSTEM NIVEAU Gehen Sie auf eine einzigartige Expedition inmitten majestätischer Eisberge an Bord der Yachten Le Boréal, L’Austral und Le Lyrial mit 122 bis 132 Kabinen und Suiten. Weitere Informationen in Ihrem Reisebüro oder direkt bei uns unter:

Versteigerung für guten Zweck Fotos: PR

A

uf jeder Reise an Bord des Expeditionsschiffes Fram werden Höchstgebote für exklusive Andenken abgegeben. Der Wunsch der Passagiere, einmalige Reisesouvenirs mit nach Hause zu bringen, hat seit 2005 einen Betrag von gut 180.000 Euro für gemeinnützige Organisationen in der Antarktis und Grönland eingebracht. Ein Teil der Einnahmen hilft, den bedrohten Seevogelbestand auf der Insel Südgeorgien im Südatlantik zu bewahren. Die Tiere der Insel sind zunehmend durch eingeschleppte Schädlinge bedroht. » www.hurtigruten.de

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Compagnie du Ponant, 408 Avenue du Prado, 13008 Marseille - Frankreich. © PONANT / Nathalie Michel


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Hilfe für unterernährte Kinder

wer, wann, wo

reinhold messner Auf der Expedition „Panamakanal und Orinoco“ der Hanseatic von Callao nach Belém erleben die Gäste das grüne Herz Südamerikas in Begleitung der BergsteigerLegende Reinhold Messner. 16. März bis 7. April 2015, ab 10.970 Euro.

MSC spendet drei Millionen Euro an UNICEF.

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SC Cruises hat drei Millionen Euro an UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, gespendet. Den symbolischen Scheck übergab Pierfrancesco Vago, Executive Chairman von MSC Cruises, während einer Zeremonie am Genfer Firmensitz von MSC an Elsbeth Müller, Executive Director von UNICEF Schweiz. Die Millionenspende kommt dem Kampf gegen Mangelernährung in Krisengebieten zugute. UNICEF setzt sich weltweit für die Rechte von Kindern ein und ist in mehr als 190 Län-

dern und Regionen aktiv. „Es ist uns eine Ehre, UNICEF in seinem Kampf gegen den Hunger von Kindern auf der ganzen Welt unterstützen zu können“, sagte Vago. „Wir sehen es als unsere Pflicht an, im Zuge unserer Partnerschaft dabei zu helfen, Kinderleben mit Hilfe therapeutischer Lebensmittel zu retten.“ Bereits 2009 initiierten MSC Cruises und UNICEF das Programm „Get on Board for Children“, das Gäste während ihrer Reise auf einem der zwölf MSC- Schiffe zu Spenden aufruft.

» www.msc-kreuzfahrten.de

» www.hl-kreuzfahrten.de

Bernd stelter Mit seiner Tournee „Mundwinkel hoch“ ist Bernd Stelter in ganz Deutschland unterwegs. Auf der Asien-Route der Deutschland wird er zum Comedy-Golf einladen. 27. März bis 11. April 2015, Singapur–Vereinigte Emirate, ab 5570 Euro inkl. Flug. » www.deilmann-kreuzfahrten.de

8 °azur.de

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nsgesamt 22 „Länderpunkte“ sammeln Passagiere auf der 85-tägigen Kreuzfahrt von/bis Rotterdam. Von Europa aus geht die Rotterdam auf große Fahrt durchs Mittelmeer, macht Halt in Ländern wie Portugal, Spanien, Griechenland, Israel und Ägypten, bevor sie durch den Suezkanal zur Umrundung der Arabischen Halbinsel aufbricht. Außergewöhnliche Ziele wie Jordanien, Oman oder die Vereinigten Arabischen Emirate stehen auf dem Programm. Weiter führt die Kreuzfahrt über die Sehnsuchtsziele Seychellen, Mauritius und La Réunion nach Südafrika und Namibia, um schließlich entlang der afrikanischen Westküste die Rückreise anzutreten. Die Kreuzfahrt auf der Rotterdam ist ab 7999 Euro pro Person in einer Innenkabine buchbar. Teilstrecken von 20, 28, 35 und 45 Tagen sind ebenfalls verfügbar. » www.hollandamerica.com

Fotos: PR

RAFAEL DE ALCALÁ Mit seiner spanischen Musik bringt Rafael de Alcalá mitreißende Rhythmen an Bord, Rumbas, Gipsy-Pop, Flamenco. Mit unverwechselbarer Stimme und spanischem Temperament begeistert er sein Publikum. Aida Cara, 3. bis 17. November, ab 1019 Euro. » www.aida.de

Holland-America Line umrundet Afrika


Azur ° Check-in

TUI Cruises expandiert auf sechs Schiffe

D

ie TUI AG und Royal Caribbean Cruises konkretisieren die Expansionspläne für das gemeinsame Joint Venture TUI Cruises: Bis 2017 soll die Mein Schiff-Flotte von aktuell drei auf sechs Schiffe und dann 14.000 Betten wachsen. Damit baut TUI Cruises ihre bereits heute starke Position im deutschen Kreuzfahrtmarkt weiter aus. Vorstand und Aufsichtsrat der TUI AG sowie das Board der Royal Caribbean Cruises haben die Bestellung von zwei neuen Schiffen entschieden. Im Bau ist bereits die Mein Schiff 4, mit den jetzt beschlossenen Neubestellungen für Mein Schiff 5 und Mein Schiff 6 investieren TUI AG und Royal Caribbean Cruises in touristische Wachstumsmärkte. Die Muttergesellschaften der von Hamburg aus operierenden TUI Cruises setzen auf eine anhaltend hohe Nachfrage im Geschäft mit Kreuzfahrten und haben deshalb frühzeitig die Entscheidung für das weitere Wachstum getroffen. Friedrich Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI AG: „In Deutschland und Europa

steigt das Interesse an Kreuzfahrten. Mit der Mein SchiffFlotte hat TUI Cruises einen eigenen Premium-Standard im Markt gesetzt und neue Zielgruppen für Kreuzfahrten erschlossen. Die Schiffe sind hervorragend ausgelastet, und das Unternehmen wächst. TUI Cruises und ihre Schiffe sind damit eine entscheidende Säule für die Differenzierungsund Wachstumsstrategie der TUI-Gruppe. Kreuzfahrten liegen im Trend und werden von neuen Zielgruppen entdeckt.” Die beiden neu beschlossenen Schiffe sollen 2016 und 2017 ausgeliefert werden. Die neuen Kreuzfahrtschiffe werden Schwesterschiffe der beiden vorangegangenen Neubauten Mein Schiff 3 und Mein Schiff 4: 295 Meter lang, 15 Decks mit 1250 Kabinen. 90 Prozent der Kabinen der Wohlfühlschiffe sind Außenkabinen, 82 Prozent haben einen Balkon. Auf den neuen Kreuzfahrtschiffen mit 97.000 Bruttoregistertonnen (BRT) haben bei einer Kabinenbelegung mit zwei Personen insgesamt 2500 Passagiere Platz. » www.tuicruises.com

ASTOR: 10 Tage Ostsee & Nordsee

vom 06.10. bis 15.10.2014, ab Kiel, bis Bremerhaven inkl. Vollpension und All-Inclusive-Getränkepaket in der 2-Bett-Glückskabine* innen € 749,– p. P. außen € 999,– p. P.

Die persönlichste Kreuzfahrt Ihres Lebens. Lassen Sie sich 10 Tage lang von nordischen Metropolen und malerischen Fjordlandschaften verzaubern. Freuen Sie sich auf skandinavische Sehenswürdigkeiten und genießen Sie das rundum erholsame Bordleben. Die ASTOR lädt zum großen Saisonfinale 2014 und verspricht ein Fest für alle Sinne. Der ideale Reisetipp für Natur-, Kunst- und Kulturliebhaber. Beratung & Buchung in Ihrem Reisebüro oder auf www.transocean.de *Glückskabine: Überlassen Sie uns die Kabinenauswahl. Ihre Kabinennummer erhalten Sie mit den Reiseunterlagen. Limitiertes Kontingent. Weitere Kategorien sowie Reisedetails auf Anfrage. Irrtümer und Änderungen vorbehalten. TransOcean Kreuzfahrten, Rathenaustraße 33, 63067 Offenbach


Azur ° Check-in

Azur - Interview Andreas Keßlau (45), Vertriebs- und Marketingdirektor für Deutschland, Österreich und die Schweiz

Freuen Sie sich auf eine Delphin in neuem Glanz! Passat Kreuzfahrten konzentriert sich ab sofort ganz auf den Sommer. Die Abwesenheit der Delphin wird für Erneuerungen genutzt.

10 °azur.de

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den deutschen Markt attraktive Destinationen im Programm haben. Azur: Der Vertrieb besteht nun aus Ihnen direkt bei Passat in Hamburg zum einen und aus dem Joint-Venture-Partner, dem bekannten Vertriebsteam von Passat und TransOcean in Offenbach, zum anderen. Wie sind hier die Aufgaben verteilt? Keßlau: Alle Vertriebsaktivitäten werden ausschließlich von der Zentrale in Hamburg gesteuert. Vom Team von CMV in Offenbach erfahren wir jedoch eine tolle Unterstützung. Azur: Im September 2014 wird die Delphin technisch aufgefrischt, im nächsten Jahr steht eine Aufhübschung des Interieurs an. Auf welche Details können sich die Gäste in der Saison 2015 freuen? Keßlau: Kabinen und öffentliche Räume werden überarbeitet, es wird zum Beispiel neues Mobiliar, neue Teppiche oder neue Liegestühle geben. Die deutschen Gäste können sich nach dem Winter, wo das Schiff nicht in Deutschland angeboten wird, auf eine Delphin in neuem Glanz freuen. Azur: Die Delphin ist mit dem Investor Pradeep Agrawal in indischer Hand. Haben Sie einen Überblick über den indischen Kreuzfahrtmarkt, dessen Publikum und Potenziale? Keßlau: Für Passat Kreuzfahrten als Charterer können wir dies ausschließen. Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft und freuen uns auf eine tolle Sommersaison 2015 mit attraktiven Angeboten für den deutschen Markt.

Die beliebte Delphin ist in Zukunft für ihre deutschen Gäste nur noch im Sommer da.

Fotos: PR

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eit diesem Jahr ist Andreas Keßlau bei Passat Kreuzfahrten für die Leitung des Vertriebs zuständig. In Azur steht er Rede und Antwort zu den aktuellen Entwicklungen im Vertrieb und der Vercharterung der Delphin im Winter. Azur: Woran lag es Ihres Erachtens, dass die Mindestteilnehmerzahlen im Winter nicht mehr erreicht werden konnten? Keßlau: Nur 15 bis 20 Prozent aller Deutschen machen überhaupt eine Urlaubsreise im Winter. Das gilt für alle Reiseformen, Kreuzfahrten haben ja nur einen Bruchteil am gesamten Reisemarkt. Insbesondere die ältere Zielgruppe vermeidet Langstreckenflüge. Darum ist es gerade in der Kreuzfahrt schwer, ausreichend Passagiere zu gewinnen, vernünftige Preise zu erzielen und den Winter wirtschaftlich zu gestalten. Azur: Können Sie uns bereits Informationen darüber geben, um welchen internationalen Charterer es sich handelt und wie das Konzept der Delphin in den Wintermonaten aussehen wird? Keßlau: Nein, es obliegt einzig und allein dem Charterer, ob und wann er bekannt gibt, was mit dem Schiff in den Wintermonaten passiert. Azur: Wie werden sich angesichts der Veränderungen die Vertriebs- und Marketingaktivitäten für den deutschen Raum entwickeln? Keßlau: Wir sind mit allen bestehenden Partnern, mit denen wir seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten, im Gespräch und konnten auch viele neue Partner gewinnen. Weil wir uns derzeit nur auf die Sommersaison 2015 fokussieren und damit auf die für den deutschen Markt beste Reisezeit, freuen sich unsere Partner, da dies ein großer Verkaufsvorteil ist. Wir überlegen derzeit sogar, ob wir das Schiff in Deutschland etwas eher als ursprünglich geplant fahren lassen. Konkret heißt das, die Saison nicht erst, wie vorgesehen Mitte Juni, sondern bereits Anfang Mai oder eventuell sogar im April starten zu lassen. Wir bereiten gerade unseren neuen Katalog für den Sommer 2015 vor und werden tolle Routings und für


FÜR LIEBHABER UND WERTSCHÄTZER . DIE BERLIN. Wir bringen Sie auf andere Wege und zu neuen Zielen. Zurück zum Wesentlichen. Ganz entspannt.

Music Festivals at Sea Einzigartige Themenkreuzfahrten auf der Norwegian Pearl.

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orwegian Cruise Line veranstaltet auf der Norwegian Pearl (Miami–Cozumel) musikalische Themenkreuzfahrten mit OpenAir-Auftritten und Meet and Greets mit den Stars. Ein Highlight ist das Sixthman-Festival mit der längsten Tradition: The Rock Boat XV, The World’s Greatest Floating Music Festival at Sea, präsentiert von Sister Hazel mit Auftritten der Barenaked Ladies, Michael Franti & Spearhead sowie Will Hoge und rund dreißig weiteren Künstlern, die während vier Tagen Entertainment rund um die Uhr bieten werden. Eine Prise Romantik erleben Gäste auf der Kreuzfahrt „Sail Across the Sun“: Neben Train stehen Künstler wie Andy Grammer, A Great Big World, The Wailers sowie Weinverkostungen und Kochshows einiger der führenden US-Köche auf dem Programm. Die Norwegian Pearl bietet mit einer spektakulären Open-AirBühne und Pooldeck einen perfekten Veranstaltungsort für Festivals. Des Weiteren verfügt das Schiff über 13 Bars und Lounges, 19 Dining-Optionen, einen Pool, vier Whirlpools sowie Spa mit Fitnesscenter. Die Themenkreuzfahrten im Überblick: Kiss Kruise IV (31. Oktober bis 4. November 2014), Grammy Festival at Sea präsentiert von Women Who Rock! (4. bis 8. November 2014), Florida Georgia Line Cruise (8. bis 12. November 2014), Mad Decent Boat (12. bis 16. November 2014), Simple Man Cruise VIII (16. bis 20. November 2014), Sandy Beaches Cruise (10. bis 17. Januar 2015), Cayamo 2015 (17. bis 24. Januar 2015), The Rock Boat XV (24. bis 28. Januar 2015), Sail Across the Sun 2015 (13. bis 17. Februar 2015), Keeping the Blues Alive at Sea (17. bis 21. Februar 2015), 311 Caribbean Cruise, Soundsystem Jamaica (25. Februar bis 1. März 2015), Kid Rock’s 6th Annual Chillin’ the Most » www.ncl.de Cruise (2. bis 6. März 2015). www.fti-cruises.de FTI Cruises GmbH, Landsberger Str. 88, 80339 München


Azur ° Check-in

Die besten Events der Welt

Cruise-news

Celebrity baut Top-Ereignisse in Routen ein.

I

n der Saison 2015/2016 erweitert Celebrity Cruises ihr Angebot um exklusive Signature Event Sailings. Die neuen Landausflüge öffnen den Gästen eine Reihe von international bekannten Veranstaltungen in Europa, im Fernen Osten und in Südamerika. An Bord veranstaltet Celebrity spezielle Shows, Vorträge und von den Veranstaltungen an Land inspirierte Events. Die Reisetermine: Anzac

» www.ncl.de

princess Princess Cruises hat einen weiteren Neubau in Auftrag gegeben. Das 19. Schiff der amerikanischen KreuzfahrtReederei wird auf der italienischen FincantieriWerft entstehen, rund 600 Millionen Euro kosten und 2017 ausgeliefert. Gefertigt wird der jüngste Spross der Flotte auf Basis der Royal Princess-Klasse, die mit zwei Schiffen bereits erfolgreich im Einsatz ist. » www.princesscruises.de

STENA Die Stena Germanica (Kiel– Göteborg) wird als erste RoPax-Fähre der Stena Line-Flotte auf Methanol umgerüstet. Mit diesem Antrieb erfüllt die Fähre verschärfte Umweltrichtlinien. Die Ballasttanks im Doppelboden der Fähre werden zu Methanol-Tanks umgerüstet. Ein Vorteil von Methanol ist, dass praktisch alle Emissionen von Schwefel- und Stickstoffoxiden sowie Partikeln deutlich minimiert sind. » www.stenaline.de

12 °azur.de

4/2014

Day, 100. Jahrestag. Im Rahmen einer 12-Nächte-Kreuzfahrt in die Türkei und nach Griechenland am 22. April 2015 mit der Celebrity Constellation ab Rom (Civitavecchia) können Geschichtsinteressierte die Schlachtfelder von Gallipoli besuchen. Während einer 10-Nächte-Kreuzfahrt im Mittelmeer am 11. Mai 2015 ab Barcelona macht die Celebrity Equinox Halt

bei den Filmfestspielen in Cannes. Die 14-Nächte-Kreuzfahrt in die Türkei und ins Schwarze Meer am 5. Juli 2015 ab Istanbul beinhaltet einen Aufenthalt in Venedig während der historischen Festa del Redentore. An Bord der 12-Nächte-Kreuzfahrt zu den Britischen Inseln am 15. Juli 2015 mit der Celebrity Silhouette ab Amsterdam können Golfliebhaber die ältesten und renommiertesten Profi-Golfmeisterschaften miterleben, die British Open (Edinburgh). Rio de Janeiro: Die Celebrity Infinity bringt auf ihrer 14-Nächte-Kreuzfahrt in Südamerika am 31. Januar 2016 ab Buenos Aires ihre Gäste mitten in den brasilianischen Karneval. Während der 14-NächteKreuzfahrt von Singapur bis Hongkong am 31. Januar 2016 an Bord der Celebrity Millennium erleben die Gäste das chinesische Neujahrsfest. In Hongkong können sie historische Sehenswürdigkeiten erkunden, vom Wong Tai Sin-Tempel über den Kowloon Walled-Stadtpark bis hin zu den Lam Tsuen Wishing Trees. An Bord finden eine Live-Darbietung von Shaolin-Mönchen, Tai Chi-Unterricht und weitere Veranstaltungen zur Feier des „Jahres des » www.celebritycruises.de Affen“ statt.

Aida Aura auf Orient-Indien-Reisen Mit der Aida Aura geht es ab November 2014 auf eine neue, sehr reizvolle 14-tägige Orient-Indien-Route. Start ist in Dubai, zum Jahresanfang während des Dubai Shopping Festivals. Die Ziele in Indien sind Mumbai, Mangalore und Mormugao/Goa. Orientalische Ziele sind Muscat und Abu Dhabi. Die Orient-Indien-Reisen werden vom 19. November 2014 bis 25. Februar 2016 angeboten. Sie sind ab 999 Euro buchbar, Weihnachts- und Silvesterreisen ab 1199 Euro. » www.aida.de

Fotos: PR

norwegian Norwegian Cruise Line hat mit der Meyer Werft GmbH in Papenburg eine Vereinbarung zum Bau von zwei Kreuzfahrtschiffen der Breakaway Plus-Klasse mit Auslieferungstermin im zweiten Quartal 2018 sowie im vierten Quartal 2019 geschlossen. Die neuen Freestyle Cruising Resorts bieten mit 164.600 BRZ Platz für jeweils 4200 Passagiere. Der Auftragswert liegt bei 1,6 Milliarden Euro.


„Das Schönste am

Urlaub? Dieses Kribbeln,

kurz bevor es losgeht.“

Yvonne Catterfeld

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Azur ° Check-in

Azur - Interview Tina Kirfel, Director EMEA Silversea Cruises

„Klein, fein, alles sehr entspannt und stilvoll“ Silversea verstärkt seine Aktivitäten, um künftig noch mehr Deutsche an Bord seiner luxuriösen Liner und Expeditionsschiffe zu bringen.

AZUR: Seit Mai sind Sie als General Manager and Sales & Marketing Director EMEA für Silversea tätig. Mit welchen Aufgaben hatten Sie es in Ihrer ersten Zeit zu tun?

Kirfel: Bisher ist die Marke Silversea im deutschsprachigen Markt noch nicht sehr bekannt. Das möchten wir natürlich ändern, und deswegen liegt mein Hauptfokus neben dem Aufbau der Zentrale in Frankfurt auch darauf, die Marke und unsere wundervollen Schiffe hier bekannter zu machen. AZUR: Welche Veränderungen streben Sie konkret an und welche Ergebnisse versprechen Sie sich von diesen?

Kirfel: In der Vergangenheit haben wir unser Potenzial im deutschsprachigen Markt noch nicht ausgeschöpft. Deswegen haben wir nun das Vertriebsteam verstärkt, um unser Produkt auch hier bekannter zu machen. Denn so können wir künftig mehr Veranstaltungen für interessierte Kunden organisieren und unsere Reisebüropartner, die unser Produkt verkaufen, bestmöglich unterstützen und schulen. Unsere Flotte besteht aus kleinen, feinen Kreuzfahrtschiffen, und ich weiß, dass unsere Kunden an Bord wunderbare Urlaube verbringen und einzigartige Erlebnisse haben. Daher verspreche ich mir durch unsere neue Power, dass wir noch mehr Menschen als bisher von unseren Schiffen begeistern und das SilverseaFeeling vermitteln können. AZUR: Kurz vor Ihrem Eintritt bei Silversea ging die Silver Discoverer, das dritte Expeditionsschiff der Reederei,

auf Jungfernfahrt. Wie wird das Schiff bisher angenommen und welche Position nimmt der Expeditionssektor

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innerhalb des gesamten Vertriebs bei Silversea ein?

Kirfel: Die Silver Discoverer bereist mit ihren Gästen außergewöhnliche Destinationen wie die KimberleyRegion in Australien oder die entlegenen Inselwelten Mikronesiens und Polynesiens, und das wird sehr gut angenommen. Unsere Expeditionsflotte ist innerhalb kurzer Zeit auf drei Schiffe angewachsen und hat einen sehr hohen Stellenwert in unserem Unternehmen. So sind wir in der Lage, mit unseren Expeditionsschiffen unterschiedlichste Traumziele anzufahren und auf die Wünsche unserer Gäste einzugehen. AZUR: Welche Highlights sind im Kreuzfahrtprogramm 2015 von Silversea zu erwarten?

Kirfel: Natürlich ist unsere Weltreise, die am 5. Januar 2015 in Los Angeles startet und in 115 Tagen mehr als 50 Destinationen in 30 Ländern bereist, ein großes Highlight. Über die Inselparadiese des Südpazifiks geht es nach Australien, Vietnam, Thailand, Singapur, Malaysia, Sri Lanka und die Seychellen nach Afrika und in die Karibik. Aber auch die neuen kleinen, idyllischen Häfen, die wir 2015 anfahren werden, sind jeder für sich schon ein Highlight. Darunter San Antonio auf Ibiza, Rethymnon auf Kreta oder Savusavu auf Fidschi – und das ist nur eine kleine Auswahl unserer neuen Destinationen. AZUR: Begeistern Sie sich auch privat für LuxusKreuzfahrten? Wann sind Sie zum ersten Mal auf einem der Silversea-Schiffe unterwegs?

Kirfel: Ja, ich begeistere mich tatsächlich sehr für Kreuzfahrten. Was gibt es Schöneres, als die Perspektive zu wechseln und die Welt von der Seeseite zu entdecken, während einem die Seeluft in der Nase kitzelt? Diese besondere Erfahrung übt auf mich immer und immer wieder Faszination aus. Ich war schon auf der Silver Cloud und Silver Spirit und habe mich sofort in die Atmosphäre an Bord verliebt. Klein, fein, alles sehr entspannt und stilvoll. Auf den Silversea-Schiffen gibt es keine Zwänge, und man reist mit einem wunderbar entspannten, internatio» www.silversea.de nalen Publikum.

Foto: PR

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it Silversea Cruises verstärkt eine renommierte Luxus-Reederei ihre Vertriebsaktivitäten im deutschsprachigenen Raum. Was die Kunden erwarten können, beantwortet Tina Kirfel, die für die Märkte Europa, Mittlerer Osten und Afrika zuständig ist. Die Reederei fährt mit einem weltgewandten Publikum auf sehr eleganten Schiffen klassische Reiseländer an und darüber hinaus auch auf Expeditonsschiffen unbekanntere Regionen.


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Foto: Susanne Schaeffer

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mein schiff 3° Mittelmeer

Schätze der Adria

Die neue Mein Schiff 3 kreuzt ab/bis Malta in die Adria – wie hier nach Dubrovnik. Azur war auf einer der ersten Reisen mit an Bord. Der Neubau von TUI Cruises ist ein Wohlfühlschiff im XL-Format.

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1000 kreisrunde Hütchen-Hütten: Das Trulli-Dorf Alberobello in Apulien gehört zum Weltkulturerbe. Ein Must-see von der Hafenstadt Brindisi aus.

Bike-Parkplatz am Anleger in Kotor: 50 nagelneue Räder bringen die AktivUrlauber der Mein Schiff 3 um die Traumbucht.

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mein schiff 3° Mittelmeer

Auf der Fahrt durch den Fjord von Kotor kommen die Schiffe auch an der Klosterinsel Sveti Đorde und der Friedhofsinsel Gospa od Škrpjela vorbei.

Fotos: Susanne Schaeffer, Hardy Teicke

Patina angesetzt haben die meisten der griechischen Skulpturen in der Parkanlage des Achillion, Sissis Schloss auf Korfu.

Verführerische Kalorienbomben aus Blätterteig. Honig und Sesam locken in Korfu-Stadt.

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Hochsaison und Strandvergnügen in Paleokastritsa, für viele die schönste Bucht auf der ganzen Insel Korfu.

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Blick auf die roten Dächer Dubrovniks mit seiner Stadtmauer und dem alten Hafen. Eine Seilbahn führt auf den Hausberg Srd hinauf.

Fotos: Hardy Teicke

Lecce, für seinen eleganten Barockstil bekannt, liegt 40 Kilometer südlich von Brindisi. Bummeln lohnt sich – viele Künstler und Designer bieten ihre Werke an!


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des TUI Cruises-Katalogs der nächsten Saison. Ein Werbeslogan, der in Bezug auf den ersten Neubau der Reederei ins Schwarze zugeschnitten ist. Ein paar, wenn auch sehr statische, Zahlen aus der Entstehungsgeschichte sollen an dieser Stelle auch mal genannt werden: Der Rumpf der Mein Schiff 3 wurde im finnischen Turku in nur eineinhalb Jahren aus 77 Stahlblöcken zusammengeschweißt, die bereits mit Isolierung, Rohrleitungen und Farbe ausgerüstet sind. Der Rumpf des Liners besteht aus schlappen 250.000 Einzelteilen – in einem Pkw stecken übrigens 10.000 Teile! Die Länge der verlegten Kabel reicht mit 2000 Kilometern vom Flughafen Frankfurt bis zum Einstiegshafen auf Malta. Es gibt nicht weniger als 51.456 einzelne Handtücher, das sind 18.876 Kilo, die mehr oder weniger täglich in der hochmodernen Wäscherei von etwa 20 Crewmitgliedern gereinigt werden. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Mit 293 Metern ist die am 12. Juni von Schlagerstar Helene Fischer in Hamburg getaufte Mein Schiff 3 tatsächlich um knapp 40 Meter länger als die Schwestern 1 und 2 (je 262 Meter). Höher ist sie auch, mit ihren 14 Decks gegenüber 13. Klar gibt es auch mehr Kabinen, nämlich 1253, die durch Mehrfachbelegung mit 2790 Gästen vollgemacht werden können. Nicht nur die Ausmaße sind gewachsen, auch der Platz: mehr Restaurants, mehr Bars & Lounges, mehr Rückzugsorte, mehr Sport & Spa, mehr Kabinen-Varianten und mehr Entertainmentangebote. All das bringt mehr Freiheiten für den Gast, seinen individuellen Wohlfühl-Urlaub zu verleben.

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och kommt das neue und größere Schiff auch bei den Gästen an? Immerhin sind knapp ein Drittel von ihnen entweder Repeater oder gar schon Stammgäste, kennen also auch die anderen Mein Schiff(e). Und deren Meinung und Urteil interessieren die Verantwortlichen besonders in diesen ersten Wochen und Monaten nach Indienststellung. General Manager Axel Sorger erklärt: „Wir hören sehr genau zu, lesen die Fragebögen nach jeder Reise und analysieren. Nur so können wir unser Angebot noch besser auf die Gäste zuschneiden.“ Unter den Top 10 der Wünsche derzeit: mehr Schattenplätze, mehr Sitzgelegenheiten draußen. „Diese Themen werden wir zeitnah in Angriff nehmen.“ Auch wir haben Eindrücke der Gäste gesammelt. Fazit: Die große Mehrheit ist von der Hardware begeistert, von der Großzügigkeit der Räume, der luftigen Deckenhöhe von knapp drei Metern und den vielen Glasflächen, die immer wieder den Blick aufs Meer frei geben. Auch das moderne, dezent farbenfrohe Design gefällt. Ein anderer, aber kleinerer Teil der befragten Gäste bevorzugt weiterhin die Mein Schiff 1 und 2, weil die beiden überschaubarer seien und ihren Charme im eben nicht perfektionistisch durchgestylten Ambiente haben. „Sie vermitteln noch das Gefühl, auf einem

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ach drei Stunden und zehn Minuten steht Mathias Lechner am Gipfel des Lovcen, dem höchsten Punkt des gleichnamigen Nationalparks in Montenegro. Rund 1800 Höhenmeter hat der 48-Jährige sich da abgestrampelt. Erst auf asphaltierten Serpentinen, die letzten 300 Meter nur über Geröll. Begleitet wird der durchtrainierte Rechtsanwalt einzig von dem nur halb so alten Sammy. Der ist einer der vier Bike-Guides an Bord der Mein Schiff 3 und wie seine Kollegen unterwegs ausgestattet mit GPS und natürlich Handy für den Notfall. Der war nicht nötig – die Sportler kommen heil hoch und wieder runter. Nach knapp fünf Stunden und 45 Kilometern im Sattel sind beide stolz auf ihre Leistung. Mathias Lechner resümiert: „Das war mit Abstand die härteste Stecke, die ich bisher gefahren bin. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Die Natur und Ausblicke von dort oben sind einzigartig. Und ich finde es klasse, dass die Reederei für mich allein diese Tour durchgeführt hat. Zumal sie ja nicht mal im Ausflugsangebot steht.“ Bike-Leiter Simon sagt: „Mathias ist Stammgast auf unseren Schiffen. War schon fünf Mal mit uns auf See. Wir wissen, dass er topfit ist, denn er bucht immer alle unsere Bike-AktivTouren. Da wir aber in Kotor keine dieser anspruchsvollen Routen derzeit im Programm haben, wollten wir ihm aber diese Chance bieten.“ Wohlfühlen ist ja bekanntlich eine individuelle Angelegenheit. Was dem einen, in diesem Fall dem Extrem-Biker Mathias, sichtliches Vergnügen bereitet, ist für andere, nämlich den normalen Kreuzfahrt-Urlaubern, die reinste Schinderei. Und zu der letzteren Sorte gehören die meisten. Doch auf der Mein Schiff 3 kann jeder sein optimale Wohlfühl-Dosis bekommen. Bleiben wir zunächst noch bei den Rad-Exkursionen. Die gibt’s mit einem der 50 Bikes nämlich für unterschiedliche Niveaus – als Landschafts-Tour im ebenen Gelände, als etwas sportlichere Variante mit mehr Kilometern und stärkeren Steigungen oder eben die harte Nummer als Aktiv-Tour. Wer sich nur gemütlich bewegen will, steigt auf eines der 13 Pedelecs: Mit zusätzlichem Energieschub aus dem angebauten Elektromotor tritt man wundersam leicht in die Pedale. Einmal um die gesamte Bucht von Kotor geht es so. Anstiege und Gegenwind? Schnell den Bike-Computer auf höchste Unterstützung eingestellt und schon werden die E-Biker mit bis zu 25 km/h vorangepusht. Da bleibt auch nach vier Stunden, einer Pause und einem Bad im klaren Fjord-Wasser noch genug Power, die restaurierte Altstadt von Kotor zu erkunden, bevor es zurück aufs Schiff geht – wo jede Menge andere Gelegenheiten zum Wohlfühlen warten. Das neue Wohlfühlschiff. Größer. Freier. Lieber. In dicken Lettern prangen diese drei Wörter auf dem Titel


E NTD EC K E N S I E D I E W E LT D E R H A M BU RG - U N D M IT D E R H A M BU RG D I E G A NZE W E LT! Highlights unserer Reiserouten bis Mai 2016: USA & Kanada – Amazonas – Orinoco – Karibik – Rund um die Balearen – Heimathäfen Nordsee – Spitzbergen – Island – Grönland – Große Seen Kanadas – Indien – Thailand – Malaysia – Vietnam – Philippinen – Malediven – Seychellen – Komoren – Madagaskar – Mauritius – Südafrika – Senegal

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mein schiff 3° Mittelmeer

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euankömmlinge, von denen viele bereits bis mittags angereist sind, nutzen nach einem Lunch an Bord – die Kabinen sind erst um 15 Uhr beziehbar – die Zeit bis zur Abfahrt um 22 Uhr für einen Besuch der Altstadt von Valletta. Da es ein Sonntag ist, sind die Straßen angenehm leer, dafür haben nicht alle Geschäfte geöffnet. Hauptattraktion ist die St. Johannes Co-Kathedrale, in der der Reichtum des Johanniterordens zur Schau gestellt wird. Für alle, die lieber baden wollen, bietet sich eine Fahrt zu einem der wenigen Strände Maltas an. Eine halbe Stunde für 30 Euro sind es mit dem Taxi an den Golden Beach. Allerdings liegen sie dort wie die Ölsardinen, da es einer der wenigen Sandstrände überhaupt ist. Natürlich kann man die Zeit auch angenehm an Bord verbringen und beispielsweise in Ruhe das Schiff kennen lernen, denn der Neubau wartet mit einigen Highlights auf. Ein Hingucker ist der Diamant, mit seiner rund 170 Quadratmeter großen Glasfassade in Form eines Diamanten das auffälligste und ungewöhnlichste Designelement, das in der Außenansicht schnell zum unverwechselbaren Markenzeichen und Erkennungsmerkmal avanciert ist. 88 Glasflächen à vier Scheiben, insgesamt 352 einzelne Glaspaneele, so lernen wir bei der Schiffsbesichtigung von einem der „Gastgeber“! Sehr schön ist

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der lichtdurchflutete Innenbereich, der sich Große Freiheit nennt. In einer ineineinander übergehenden, recht offenen Gestaltung ist hier eine so genannte Genusswelt untergebracht, darunter die von der Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 bekannten Spezialitäten-Restaurants „Richards – Feines Essen“ und das Steakhouse „Surf & Turf“. Die schönsten Bereiche sind jedoch die dazwischen liegende Diamant Bar und die neue Café Lounge, ein modernes Kaffeehaus. Ein ausgebildeter Barista präsentiert leckere, internationale Kaffeespezialitäten, dazu gibt’s ebenso köstliche hausgemachte Pralinen und handgeschöpfte Schokoladen. Mein Favorit am Abend ist der außen liegende Champagner-Treff. Hier kann man herrlich auf das Meer und in die Sterne gucken. Doch erst mal steht nach der Seenotrettungsübung der Auslauf von Malta bevor. Traditionell wird die Hymne von Unheilig gespielt, dann kommt Helene Fischers Hit „Atemlos“, gefolgt von den Sängern des Theaterensembles. Leider hat man mit diesen vier nicht das glücklichste Händchen bewiesen. Dafür erfüllt die LiveBand heute wie auch bei den übrigen Auftritten ihre Erwartungen. Beste Aussicht bietet übrigens der Ausguck hinter der Sport-Arena.

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m ersten von zwei Seetagen auf der Strecke lässt sich das Klanghaus erleben: Der erste und einzige Konzertsaal auf einem Kreuzer für 300 Besucher verfügt über eine beeindruckende Akustik. Die Technik ist so ausgeklügelt, dass Klangvarianten von großen Konzerthäusern der Welt simuliert werden können. Neben klassischen Konzerten finden hier tagsüber wie abends aber auch theatralische Lesungen, multivisionelle Vorträge, wie z. B. von den Lektoren an Bord, oder amüsantes Bou- levard-Theater statt. Wir haben uns eine fantastische Rezitation mit dem Titel „Das Leben ist der Woge gleich“ angehört mit Gedichten zum Thema von Ringelnatz, Goethe & Co. An einem anderen Abend gab man höchst unterhaltsam die beliebte Komödie „Der Neurosenkavalier“ zum Besten. Auch die kam beim Publikum an. Das Klanghaus ist eine gelungene Bereicherung für Gäste, die auch gehobenes Entertainment auf See nicht missen möchten. Und ein intellektuelles Gegengewicht zum großen Theater, wo das gängige Potpourri aus Musicals, Akrobatik und Rock-Pop-Unterhaltung geboten wird. Allerdings hat hier das Niveau im Vergleich zu den beiden ersten Mein Schiffen zugelegt und wartet nun mit vielen multimedialen und spektakulären Einlagen auf, was der hochmodernen Bühnentechnik geschuldet ist. Ebenso lehrreich wie spannend und eine echte Bereicherung ist die Ausstellung „Meerleben“. „Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber dem Lebensraum Meer bewusst. Schließlich bereisen wir die Weltmeere mit unseren Schiffen. Deswegen wollen wir unseren

Foto: Susanne Schaeffer

traditionellen Kreuzfahrtschiff zu sein“, so erzählt uns ein Stammgast aus Brandenburg. Wie schön, dass nicht nur der Markt eine breite Vielfalt an Kreuzfahrtschiffen anbietet, sondern auch innerhalb einer Reederei die Wahl besteht, wie man reisen will. Und: „TUI Cruises hat sich als Marke etabliert. Nicht mehr der Unterschied zu vergleichbaren Konkurrenzprodukten ist für eine Buchung entscheidend, sondern, welche Art von Wohlfühl-Urlaub ich auf welchem Mein Schiff will.“ Mit der Garantie, dass, wer TUI Cruises bucht, auch immer ein einheitliches Konzept auf allen drei Schiffen bekommt. Dazu gehören beispielsweise die inkludierten gut 140 Getränke. Zu denen gehören auch die meisten Cocktails, die durchweg heiß begehrt sind und zu häufigen Wartezeiten an den Bars führen, wie beispielsweise an der Überschaubar und der Außenalsterbar beim Auslaufen. Womit wir beim ersten Abend wären. Ein- und Ausstiegshafen der Mein Schiff 3 in dieser Sommersaison ist Malta. Von hier aus startet sie bis 19. Oktober auf einer Schmetterlingsroute eine Woche ins Mittelmeer, die andere in die Adria. Gerade in der Ferienzeit genießen viele Gäste zwei Wochen an Bord. So lässt sich auch die Insel Malta an einem vollen Tag erleben. Die angebotenen Ausflüge bieten einen guten Querschnitt mit Historie, Landschaftserlebnis und Action: Da sind der Klassiker mit Inselrundfahrt per Bus oder, rasanter, als Safari mit Jeep, eine Segway-Tour oder ein Besuch im Beachclub.


te der Kreuzfahrtschiffe verringert. Gut also, dass die Mein Schiff 3 bis 22.30 Uhr bleibt. „Tausende Touristen schieben sich immer noch täglich durch die Hauptstraße namens Stradun“, erzählt Helena, die deutschsprachige Führerin auf dem Ausflug am Morgen zur nordwestlich gelegenen Insel Lopud. „Obwohl jetzt schon 68 Kreuzfahrtschiffe, das ist ein Viertel weniger als früher, und damit etwa 200.000 Gäste weniger in einer Saison kommen dürfen.“ Dagegen ist das Eiland Lopud, das wir nach einer halben Stunde Bootsfahrt erreichen – keine Autos, ein Hotel, ein paar Restaurants und viel, viel Ruhe –, sehr erholsam! Und pures Kontrastprogramm also gegenüber dem versnobten Dubrovnik mitsamt seinem Laufsteg für die neureiche Möchtegern-Society.

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Gästen die Schönheit des Meeres näherbringen“, erklärt CEO Richard J. Vogel das Konzept. Mittelpunkt ist der interaktive Entdecker-Globus: Groß wie Klein dreht an der Riesenkugel und lernt so etwas über Tiefseegräben, besondere Meeresbewohner aufzuspüren oder über die großen Seefahrer. Hier kann man sich Stunden aufhalten, maßstabsgetreue Schiffsmodelle oder gar einen nachgebildeten Blauwal bestaunen. Und noch mehr zu entdecken gibt es auf der interaktiven Brücke, im Meereskino, am Forschertisch und in der Hörmuschel. Hoch hinaus geht’s in Dubrovnik auf den Hausberg Srd – und bequem dazu, nämlich mit der Seilbahn. Die Aussicht auf die Altstadt und die Küste ist einmalig. Am besten kommt man erst gegen Abend hierher, möglichst zum Sonnenuntergang. Dann ist das Licht einfach am schönsten, die kupferroten Dächer strahlen. Um diese Uhrzeit ist es auch in den Gassen unten erträglicher, die Menschenmassen zumindest um die üblichen Tagesgäs-

Sissi, Sissi, Sissi: Die österreichische Kaiserin, die die Insel Korfu liebte, ist bis heute omnipräsent.

neingeschränkt lobenswert ist das vielseitige Frühstück an Bord, ebenso das Buffet im „Sylt Gosch“ mit typischen Gerichten der berühmtesten Fischbude Deutschlands. Hier gibt’s die Klassiker von den Krabben bis zum Matjesbrot und der roten Grütze. Im Steakhouse „Surf & Turf“ wird erstklassiges Fleisch à la carte geboten – Wagyu Beef, Müritz. Ein besonderes Erlebnis ist ein Abend im À-lacarte-Restaurant „Hanami“, wo man unbedingt ein japanisches Fondue, das Shabu Shabu mit individuellen Zutaten aus dem Feuertopf, probieren sollte! Kosten: ab 13,90 Euro. Wer allerdings im „Richards – Feines Essen“ neben bestem Service, der durchaus geboten wird, auch beste Gourmetküche für einen Aufpreis von 49 Euro plus 40 Euro Weinbegleitung erwartet, tut sich schwer, einen gravierenden Niveau-Unterschied zum Menü im Hauptrestaurant „Atlantik“ zu finden – abgesehen von der eleganten Atmosphäre und dem aufmerksamen Service. Das „Atlantik“ erlebt auf der Mein Schiff 3 eine Dreiteilung in Klassisch, Mediterran und Euroasiatisch. Besonders beliebt ist das Mediterran mit frischer Pasta. Kleiner Wermutstropfen: Lange Schlangen zu Hochzeiten führten hier auch schon mal zu Ungeduld bei den Gästen. Wer einen Tisch ergattert hat, muss nicht selten ungewöhnlich lange warten, bis er satt ist. Hier herrscht also dringend Optimierungsbedarf. Doch vielleicht liegt’s auch mit an der verflixten Technik: 80 Köche an Bord mit ihrer rund 140 Mann starken Küchen-Crew sorgen zwar immer noch maßgeblich dafür, dass die reine Nahrungsaufnahme ein gelungenes sinnliches Erlebnis wird. Letztlich sind sie jedoch abhängig von komplizierten, bis ins Detail programmierten Hightech-Geräten – die heimlichen Bocuses der Bordküchen! „Bis auf simple Gerichte wie das Rührei zum Frühstück wird jeder Arbeitsschritt angegeben, jede Koch- Back-, Grill- oder Garzeit in mehreren Sprachen auf Displays angesagt und permanent überwacht. Ebenso die Temperatur von Ofen bzw. Herd“, erzählt Hotelmanager Strauss. Mitarbeiter 4/2014

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mein schiff 3° Mittelmeer

müssen eigens auf diese IT geschult werden. Das Einzige, was da bei einem Gericht noch schieflaufen kann, ist, wenn ein Gerät ausfällt. Ein Super-GAU, der zig Spezialisten auf den Plan ruft – und die Gäste eben warten lässt. Erstmals läuft eine Mein Schiff diesen Hafen auf dem „Absatz“ des Stiefels Italiens in Apulien an. Brindisi, eine Stadt, die schon den alten Römern als Sprungbrett nach Griechenland diente. Doch die heutige Industriestadt kann man sich getrost schenken. Viel span-

nender und einzigartig ist Alberobello im Hinterland, die Hauptstadt der Trulli und UNESCO-Weltkulturerbe. Trulli? Das sind kreisrunde, weiß getünchte Hütten mit spitzen Hütchen und einer Mini-Krone obendrauf. Wie die Schlümpfe macht man einen unvergesslichen Spaziergang durch eine scheinbare Filmkulisse. Auf Pflastersteinwegen geht es durch ein Dorf mit insgesamt 1000 dieser zwergenhaften „Schlumpfhäuser“. Manche sind miteinander verbunden, winzig klein und allein stehend. Ihre Geschichte ist alt: Die einfachen Rundbauten wurden in der kargen, steinigen Gegend Apuliens bereits seit der Frühzeit von den hiesigen Bauern aus Feldsteinen aufeinandergeschichtet, die sich oben zu einer kegelförmigen Spitze zusammenfügen. Ohne Mörtel also, Marke Trockenbau. Heute sind darin Souvenirläden, Restaurants oder Hotels untergebracht.

Im Gassengewimmel von Korfu-Stadt braucht mancher auch Wegweiser zur Orientierung.

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Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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n Sachen Sport an Bord gibt es nichts zu meckern: Vom Sonnengruß am Morgen über Spinning, TRX Training und Kinesis bis zum heißen Zumba als Aufwärmung für die Abtanzbar reicht das tägliche Bewegungsangebot. Vieles davon ist sogar kostenfrei. Dazu Personal Trainer, Tanz-Workshops und die Sport-Arena, die täglich von Jung und Alt bevölkert wird und wo vom Fuß- bis zum Volleyball alle möglichen Bälle durch die Luft fliegen. Ein Novum auf See: der 25-Meter-Pool auf dem Sonnendeck, in dem es sich zumindest morgens früh mit nur einer Hand voll Mitstreitern richtige Bahnen schwimmen lässt. Und der auf unserer Reise immer komplett zu benutzen war, also nicht wegen zu viel Seegangs zwangsweise halbiert werden musste. Ach ja, einen Innenpool gibt es auch erstmals an Bord. Leider ungünstig platziert direkt an das am Heck liegende Buffet-Restaurant „Anckelmannplatz“ – statt an den Spa-Bereich am Bug, wo man in kühleren Gegenden direkt von Tür zu Tür hätte gehen können statt über das Außendeck. Generell jedoch gilt festzuhalten: Wer braucht da noch einen Extra-Hype wie Kletterwand, Minigolf, Eislaufstadion oder Surf-Rider, mit denen die Amis auf ihren Resortschiffen gerne punkten. Allerdings nicht zu ergründen ist bisher, warum die Mein Schiff 3 keine Tischtennisplatten aufgestellt hat. Das Spa ist großzügig und in warmen Grün-Braun-Tönen gehalten. Die Saunalandschaft mit vier Saunen punktet mit einem sehr schönen Außendeck. Die angebotenen Massagen bieten einen asiatischen Schwerpunkt. Getestet haben wir eine ayurvedische Behandlung mit dem eindeutigen Ergebnis, dass Krishna aus Nepal wegen seiner goldenen HeilHände promt ein Übernahme-Angebot erhielt. Sind wir wirklich in Griechenland? Italienischer Charme, französische Baukunst und Ölbäume, wo man hinschaut. Der Titel „Griechenlands Tor zum Westen“ wird die grüne Insel Korfu genannt, die nie unter os-


K R O AT I E N

Dubrovnik

MONTENEGRO

Kotor

Adri a

I TA L I E N

Brindisi GRIECHENLAND

Korfu 0

manischer Herrschaft stand. Ein Ausflug der Reederei hat eine Besichtigung des Schlosses der Kaiserin Sissi samt Park und bezaubernder Aussicht im Programm. Obwohl es nicht mal 0 Uhr früh ist, sind schon mehrere Busladungen da. Das Ziel ist die Hauptattraktion Korfus. Nach einer Stunde Führung geht’s weiter nach Paleokastritsa, einer schönen, aber leider völlig überfüllten Bucht, und von hier zum Kloster Panagia Theotokos aus dem 13. Jahrhundert. Zurück in Korfu-Stadt bleibt genügend Zeit für die Altstadt – und einen Blitzbesuch für zehn Euro im Fish Spa, einem Wellness-Tempel für die Füße, der hier der Renner ist. Füße ins Wasserbecken hängen, wo winzige, rötliche Saugbarben hungrig mit ihrem breiten Maul an der Haut rumknabbern. Lustig-kitzelig und durchblutungsfördernd. Nach einem Seetag sind wir zurück auf Malta. Nur ungern räumen wir unsere hellen, modern und im maritimen Design ausgestatteten Kabinen. In den zwei Schränken, acht Schubladen, zwei Hängeschränken war alles großzügig untergebracht. Fünf Steckdosen dienten zum Aufladen aller Handys und Co. Wie zu Hause war’s, wenn wir morgens mit der Espresso-Maschine unseren ersten Kaffee auf dem Balkon genießen konnten und abends hier ebenso einen letzten Schluck. Was man wissen muss: Das Mobiliar passt nicht ganz perfekt. Ein gewollter Stilbruch, genannt „Homing“, wodurch sich der Gast wie zu Hause „wohlfühlen“ soll. Bei den über dem Sofa hängenden Bildchen klappt das Ansinnen der Innendesigner nicht bei allen Gästen. Sie wirken leicht altbacken. Schade, dass man die nicht optional abhängen kann. Aber über Geschmack lässt sich streiten, und dem generellen Wohlfühlen tut es sicher keinen Abbruch. Das bedeutet ja sowieso für jeden Gast etwas anderes. Text: Susanne Schaeffer

100 km

M i t t elmeer M A LTA

Valletta

Vom Mittelmeer in den längsten Fjord Südeuropas Die naturbelassene und kontrastreiche Küste der Adria punktet mit wunderschön restaurierten, alten Städtchen. Dubrovnik (Kroatien)

49.000 Einwohner. Seit 1979 ist die Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe. Das ehemalige Ragusa war ein unabhängiger Stadtstaat, nahm es sogar mit Venedig auf, ist erst von Napoleon 1806 besiegt worden. Heute ist die Stadt der Hotspot an der Adria mit vielen Edel-Boutiquen, Designer-Läden und teuren Restaurants. Leider ist sie dadurch auch schon etwas versnobt. Top-Ausblick: vom Hausberg Srd. Sehenswert hier: Ausstellung zum Bosnienkrieg in der ehemaligen Kaiserburg. Ausflug: Mostar-Brücke zwischen Ost und West (10 Std./69 Euro). Währung: Kroatische Kuna,1 Euro = 7,5 Kuna. Euro werden teilweise akzeptiert, dann aber zu einem schlechten Kurs. www.dubrovnik.hr

Kotor (Montenegro)

6.000 Einwohner. Stadt am 28 Kilometer langen und südlichsten Fjord Europas, der Bucht von Kotor. Durch

den mittelalterlichen Stadtkern – überschaubar und gut zu Fuß zu erkunden – geht’s durch drei Tore. Wer mit dem Kreuzfahrtschiff kommt, läuft durch das Hafentor Morska Vrata aus dem Jahre 1555 direkt zum größten Platz der Stadt, dem Waffenplatz. Spaziergang: Auf die hoch über der Stadt gelegene Zitadelle. Ausblick dort oben: grandios! Baden ist auch stadtnah möglich und in vielen ruhigen Felsbadebuchten in der Nähe. Währung: Montenegro hat seit 2002 den Euro. www.montenegro.travel/de

Korfu (Griechenland)

100.000 Einwohner. Die nördlichste der Ionischen Inseln. Griechisch, aber viel westlicher als der Rest des Landes. 500 Jahre Besatzung durch Venezianer, Franzosen, Engländer. Erst 1864 kam der Anschluss an Griechenland. Sehenswert: Korfu-Stadt mit der alten und neuen Festung. Ausflug: Jeeptour ins Hinterland (4 Std./49 Euro). www.corfuvisit.net

Brindisi (Italien)

89.000 Einwohner. Hafenstadt in Apulien auf der Halbinsel Salento. Diese bildet den so genannten „Absatz“ des italienischen „Stiefels“. Wer in Geschichte Achilleion auf Korfu.

und Tradition Apuliens eintauchen möchte, sollte vor allem Alberobello besuchen, die Heimat der „Trulli“, das sind antike, ohne Mörtel gebaute Steinbehausungen mit Kegeldach. Ausflug: Stadtrundgang Brindisi und Ölverkostung (4 Std./ 39 Euro).

ValLetta (Malta)

418.000 Einwohner. Der maltesische Archipel verteilt sich auf die drei bewohnten Inseln Malta, Gozo und Comino sowie auf mehrere unbewohnte Kleinstinseln. Schmelztiegel der Kulturen und Religionen. Englischsprachig. Ausflug: zwei Hauptstädte – das neue und heutige Valletta und das alte Mdina (4 Std./ 42 Euro). Währung: Euro. www.visitmalta.com

Souvenirs

Getrocknete Feigen, Honig, Kräuter, Lavendel(-öl), Wein, Holzschnitzereien, Töpferware.

Lesetipp

Korfu, Dumont Direkt, 9,95 Euro; Kroatische Adriaküste, Dumont Direkt, 14,95 Euro; Montenegro, Marco Polo, 9,95 Euro

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Die Mein Schiff 3, hier im Hafen von Korfu – nicht allein, aber in erster Reihe. Der erste Neubau der Reederei, der sich aber äußerlich an die anderen beiden Mein Schiff(e) anpasst. Weithin sichtbar ist die charakteristische Rumpf-Beschriftung mit Schlagwörtern, die das Wohlfühl-Konzept propagieren.

Die Café Lounge in der Großen Freiheit ist Teil des „Diamanten“. Hier gibt‘s Kaffeespezialitäten aus aller Welt, feinste Pralinen und süße Souvenirs.

Die gläsern glitzernde Diamantbar im „Diamanten“ lädt abends zu einem prickelnden Champagner oder Digestif.

Das Pooldeck auf Deck 12 verfügt über Liegen, Schattenplätze, LoungeLiegen, zwei Whirlpools und einen 25 Meter langen Swimmingpool.

Die Kabinen, hier eine Balkonkabine auf Deck 11, sind alle mindestens 17 Quadratmeter groß.

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schiffstest

Das 3. Wohlfühlschiff steckt voller Innovationen Die mein schiff 3 bietet dem deutschen Kreuzfahrer ein zeitgemäßes Design und viel Freiraum, Sport und Wellness. Schiff Der erste Neubau mit Highlights wie dem Diamanten, eine 167 m2 große Glasfassade am Heck des Schiffes über zwie Decks, den Blauen Balkonen auf Deck 14, insgesamt zwei ca. 11 m2 große Plattformen mit gläsernem Boden, die sich 37 Meter über der Wasseroberfläche befinden und die Gäste über die Weiten des Meeres schweben lassen. Ebefalls eine Innovation ist das Klanghaus, ein Schiffs-Konzertsaal mit natürlich anmutender Akustik auf dem Meer. Hier finden klassische Konzerte, anspruchsvoller Jazz, theatralische Lesungen, multivisionelle Vorträge oder Kino mit Surround-Sound statt.

UMWELT Das Schiff verbraucht 30 Prozent weniger Energie als vergleichbare Schiffe seiner Klasse. Eine Entschwefelungsanlage senkt die schädlichen Schwefelemissionen um bis zu 99 Prozent, der Partikelausstoß geht um 60 Prozent zurück. Diese Anlage wird auch außerhalb der Emissionsgebiete permanent im Einsatz sein. Eingesetzte Katalysatoren (SCR = Selective Catalytic Reduction) reduzieren die Stickoxidemissionen um 75 Prozent auf den Grenzwert, der erst ab 2016 für Neubauten vorgeschrieben ist. Darüber hinaus ist die Entschwefelungsanlage mit einer Waschwasserbehandlungsanlage ausgestattet. Die bei der Entschwefelung durch das Waschwasser herausgewaschenen Schadstoffe werden durch diese Anlage aus dem Waschwasser herausgefiltert, an Bord gesammelt und an Land durch qualifizierte Betriebe fachgerecht entsorgt.

REEDEREI TUI Cruises (Hamburg) ist ein Gemeinschaftsunternehmen der TUI AG und des weltweit tätigen Kreuzfahrtunternehmens Royal

Caribbean Cruises Ltd. Die Mein Schiff-Flotte verfügt derzeit über drei Schiffe mit 6336 Betten. Im Frühjahr 2015 kommt das Schwesterschiff der Mein Schiff 3, die Mein Schiff 4. Bis 2017 sind zwei weitere, baugleiche Mein Schiff(e) in Auftrag gegeben.

ROUTEN Die Mein Schiff 3 fährt noch bis 19. Oktober ab/bis Malta auf einer so genannten Schmetterlingsroute das westliche Mittelmeer und in der nächsten Woche die Adria mit Kroatien an. Ab Mitte November tourt die Mein Schiff 3 dann im wöchentlichen Wechsel von Gran Canaria aus entweder nach Madeira, La Palma, Teneriffa und Fuerteventura oder nach Agadir (Marokko), Teneriffa, La Gomera und Lanzarote.

KABINEN 1253 insgesamt, davon 123 Innenkabinen, 97 Außenkabinen, 957 Balkonkabinen (je 17 m2 plus Balkon), 64 Junior Suiten, 12 Suiten. Die Kabinen sind in weiß-beigen Tönen gehalten und maritim farblich unterbrochen von verschiedenen Blautönen wie gemusterten Kissen und Gardinen. Grüßzügig ausgestattet mit ausreichend Schubladen, einem größeren und einem kleineren Schrank (mit praktischen Hängekörben in der Tür) für Wäscheteile, FlachbildschirmTV mit interaktivem Programm inkl. Videos, Nespresso-Maschine und fünf Steckdosen. Keine Minibar (dafür Wasserspender auf allen Fluren). Individuell regulierbare Klimaanlage.

Sport & Wellness 25 Meter langer Außenpool, Indoor-Poolbereich mit Whirlpool. Modernes Fitnessstudio mit Kursangebot (überwiegend kostenfrei). Spa mit Behandlungen und Massagen (z. B. 60 Min. AyurvedaMassage: 79 Euro). Sport-Arena

im Heckbereich für Volleyball, Basketball oder Fußball, mit Tribüne und großer LED-Leinwand für z. B. Übertragung von Sportveranstaltungen.

Gastronomie Elf Restaurants. Inklusive: das Hauptrestaurant „Atlantik“, drei integrierte Restaurants Klassisch, Mediterran und Euroasiatisch, mit Tischservice, Buffetrestaurant „Anckelmannplatz“. Neu: die Backstube mit frischen Backwaren. Gegen Gebühr: SpezialitätenRestaurant „Richards – Feines Essen“, Steakhouse „Surf & Turf“, Restaurant „Hamami“ (japanisch). Café Lounge, 24-Stunden-Bistro. 12 Bars & Lounges. Premium Alles Inklusive: 144 Getränke!

Bordprogramm Theater für 1000 Gäste mit eigens produzierten Shows, z. B. „RockShow“, Workshops (diverse Themen wie z. B. Ernährung, Tanzen), Lektorate, Diskothek Abtanzbar, Klanghaus für klassische Konzerte, Lesungen, Wissens-Lounge Meerleben, Meeresatelier (gegen Gebühr), Fotogalerie, Casino. Kinderclub für mehrere Altersgruppen „Insel der Seeräuber“. „Sturmfrei“Teenslounge. WiFi (Kosten: 0,49 Euro/Min., 19,90 Euro/60 Min., 49,90 Euro/3 Std.).

Publikum Deutschsprachig, Singles, Paare und Familien, die komfortabel, genussvoll und aktiv kreuzen wollen. Durchschnittsalter: 49 Jahre.

Shopping Shopping-Arcade „Neuer Wall“ mit diversen Geschäften mit Logo-Artikeln, Designermode und zollfreien Waren wie Zigaretten, Kosmetik, Parfüms.

Ausflüge Exkursionen in zehn verschiedenen Kategorien: Klassiker (Stadtrund-

fahrten), Aktiv (Wandern, Klettern), Wasser & Mehr (Segeln, Rafting, Kanu/Kajak), Erlebnis (Jeeptour, Segway), Kulinarisch (Kochen/Weinprobe), Grün & Fair (nachhaltige, umweltfreundliche Ausflüge z. B. in Naturschutzgebiete), Klein & Mein (Ausflüge in Kleingruppen oder individuell im Minivan mit oder ohne Führer), Golf, Tauchen. Besonders beliebt Rad-Touren auf verschiedenen Niveaus (50 Bikes, 13 E-Bikes) . Teens- und Kinderausflüge in den Ferienzeiten.

Dresscode Informell, leger und sportlich, abends in den Restaurants lange Hosen. Keine Gala-Dinner.

Preisniveau Ab 150 Euro pro Tag.

★★★★

Mein schiff 3 Schiff 17,0 Kabinen 8,0 Gastronomie 16,5 Service 16,5 Sport & Wellness 8,7 Bordprogramm 8,4 Ausflugsangebot 8,5 GESAMT Punkte 83,6 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 2506 Crew: 1000 PCR: 2,5 SR: 27,66 Baujahr: 2014 Flagge: Malta BRZ: 97.000 Länge/Breite: 293 m/35,80 m

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Sonne, Salsa

und Socialismo Die Louis Cristal umrundet die wohl kontrastreichste Karibikinsel Kuba. Dabei erleben ihre Gäste eine lebendige Kultur und erstaunliche Weltoffenheit – echte Gastfreundschaft an Bord und an Land.

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Der Ausblick von El Morro bei Santiago de Cuba betont sowohl die SchĂśnheit der Insel als auch ihre lebhafte Geschichte.

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Der Verkehr auf den Straßen Kubas sorgt für farbenfrohe Szenerien – und jede Menge Abgase.

Mahlzeit in einem außergewöhnlichen Ambiente: Das ehemalige Gefängnis Trinidads ist heute ein Restaurant.

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Louis Cristal° Kuba

Da die Louis Cristal an den flachen Stränden der Jugendinsel nicht anlegen kann, bringen Tenderboote die Gäste an Land.

Auf den Straßen von Santiago de Cuba tobt das Leben: karibische Rhythmen an jeder Ecke.

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Juan bei der Arbeit: Das Bemalen von Töpferwerken ist seine Leidenschaft.

Nichts steht mehr für Kuba als amerikanische Oldtimer und tropische Kulissen.

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Das ehemalige Franziskanerkloster ist das Wahrzeichen Trinidads.


Louis Cristal째 Kuba

Zum Mojito gibt es in den Bars auf Kuba fast immer Live-Musik. 4/2014

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Authentischer Markt in Trinidad - Touristen sind hier noch in der Unterzahl.

Havanna-Rum und Guantanamera - diese Kombination sorgt für ausgelassene Stimmung an heißen Nachmittagen.

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In Havanna gibt es sie noch – die eleganten Gentlemen mit Zigarre, Anzug und Gehstock.


Louis Cristal° Kuba

typisch mediterrane oder karibische Küche erwartet, liegt falsch. Vielmehr besteht die Auswahl aus einer großen Palette internationaler Gerichte. Heute gibt es Kebabspieße, Rindergulasch, Schweinesteaks und geräucherten Fisch, aber auch Gemüselasagne, Kartoffelpuffer, Risotto und Nudelauflauf. Dazu natürlich jede Menge Salate. Da das Buffet eher durch seine Vielfalt als durch seinen originellen Charakter besticht, probiere ich so viel wie möglich aus. Schnell stelle ich fest: Die Speisen auf der Louis Cristal sind zwar nicht unbedingt auf Sterneniveau, doch mit Sicherheit ist für jeden Gast immer etwas dabei. Und das Wichtigste: Es schmeckt. Wer es dennoch etwas exquisiter möchte, bekommt im Gourmetrestaurant „Alberta Steakhouse“ für 30 Kanadische Dollar (rund 20 Euro) eine hochwertige Abwechslung, bestehend aus kanadischen Steaks und Bieren sowie verschiedenen Weinen, die nochmals ungefähr 30 Kanadische Dollar kosten. Die Essenszeiten sind stets abhängig vom jeweiligen Tagesprogramm an Land. Jedoch hat die Küche in der Regel mindestens bis 21.30 Uhr geöffnet. Mittlerweile bin ich seit über 24 Stunden auf den Beinen, möchte den kubanischen Zirkus mit Künstlern aus Havanna aber dennoch nicht verpassen. Für mein Durchhaltevermögen werde ich in der Metropolitan Lounge mit faszinierenden artistischen Einlagen belohnt. Eine sechsköpfige Live-Band begleitet die Show mit flotter, leidenschaftlicher Musik. Dazu gibt’s noch einen Gute-Nacht-Mojito, zehn Minuten später wiegen mich die Wellen sanft in den Schlaf. Erholt von den Reisestrapazen, kann ich mich am nächsten Morgen auf einen ruhigen Seetag freuen. Heute sind alle 586 Passagiere an Bord, überfüllt wirkt es aber nirgends. Das ist auch kein Wunder, denn auf der Louis Cristal finden in der Hochsaison bis zu 1200 Gäste Platz. Es sind viele Kanadier und Jamaikaner anzutreffen, aber auch einige Europäer. Allerdings wird sich in der kommenden Saison in der Gästestruktur einiges ändern: Es werden über 30 Prozent deutschsprachige Gäste erwartet, daher werden die Bordsprachen auch um Deutsch erweitert. Beim reichhaltigen Frühstück im „La Scala“-Restaurant lerne ich Josh aus Boston kennen. Ja, auch US-Amerikaner können und wollen Kuba entdecken, obwohl die Kreuzfahrt nicht in den Vereinigten Staaten buchbar ist. Josh ist während seines Urlaubs auf Jamaika darauf aufmerksam geworden und hat sich spontan für die Kuba-Umrundung entschieden. Gemeinsam schlendern wir über das Schiff und entdecken die „Caruso-Bar“ am Heck des fünften Decks, die mit ihrem Open-Air-Ambiente und ihrem kleinen Jacuzzi genau meinen Geschmack trifft. Mit kubanischen Klängen im Hintergrund wirkt das Wasser noch blauer, der Mojito schmeckt noch frischer, und ich habe zum ersten Mal das Gefühl, wirklich in der Karibik

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ie drückende Hitze in Havanna treibt mir bereits kurz nach der Landung den Schweiß aus den Poren. Für Abkühlung sorgt jedoch schon die Taxifahrt ins Stadtzentrum. Fahrer Raúl ist stolzer Besitzer eines roten Oldtimer-Cabrios, das trotz einiger Dellen und rostiger Flecken eine Menge Charme besitzt. Eine halbe Stunde genieße ich den lauen Fahrtwind im Gesicht und lasse die ersten Eindrücke auf mich wirken. Raúl könnte sich eigentlich auch Reiseführer nennen. Er erzählt mir von der Offenheit und Freundlichkeit der Kubaner und ist hierfür selbst das beste Beispiel. Weil ich zum ersten Mal Gast auf Kuba bin, machen wir sogar einen Umweg über die imposante und geschichtsreiche Plaza de la Revolución. Mein eigentliches Ziel ist jedoch die Louis Cristal, die schon seit einigen Stunden am Kreuzfahrtterminal auf mich wartet. Es geht auf eine einwöchige Kreuzfahrt rund um Kuba, eine in dieser Form einmalige Route. Am Terminal gibt es keine Warteschlangen, denn die Passagiere können den ganzen Tag über einchecken. Außerdem sind viele Gäste schon drei Tage zuvor in Montego Bay, Jamaika, an Bord gegangen. Innerhalb von zehn Minuten bin ich in meiner 15 Quadratmeter großen und durchaus praktikablen Außenkabine auf dem siebten Deck angekommen. Ein bequemes Bett und eine schlichte Einrichtung, die zwar einen etwas älteren Eindruck macht, aber dennoch sehr gemütlich wirkt – was braucht man mehr? Viel Zeit zum Auspacken bleibt nicht, denn ich komme gerade rechtzeitig zur Begrüßung. In der eleganten Metropolitan Lounge gibt Entertainment-Chef Danny einen kurzen Überblick über das Schiff und die Abläufe an Bord. Die All-inclusive-Getränkepakete werden angepriesen. Und zuletzt sorgt Danny mit einigen lustigen Anekdoten gleich für lockere Stimmung. Beispiel gefällig? An der Rezeption geht der Anruf eines Gastes ein, der nicht weiß, wie er aus seiner Kabine kommt. Schließlich gäbe es nur zwei Türen, die eine führe zur Toilette und an der anderen hänge das Schild „Bitte nicht stören“. Bis auf einige dieser Lacher hätte ich wohl auf die Einführung verzichten können. Denn die Louis Cristal ist sehr übersichtlich, und ich finde mich schnell allein zurecht. Die Restaurants, Bars und Lounges sowie der kleine Pool, das Wellnesscenter, das Fitnessstudio und das Casino sind auf den Decks acht und neun zu finden. Auf dem Sonnendeck entdecke ich noch die Stars Lounge, die einen tollen Panoramablick auf die Altstadt Havannas bietet. Meine kleine Erkundungstour endet mit einem Essen im „Traviata“-Buffet-Restaurant. Wer hier aufgrund der griechischen Herkunft der Reederei Louis Cruises oder aufgrund des Reisegebiets eine

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gemächlich die Straße zu überqueren. Und auch bei den Hühnern und Ziegen hilft alles Hupen nichts. Reiseleiter Marcel ist voll in seinem Element und redet eigentlich pausenlos, jedoch wird sogar er durch die ein oder andere Vollbremsung ins Stocken gebracht. Mehr oder weniger schnell fahren wir vorbei an riesigen Zuckerplantagen und hügeligen Rasenflächen. Die Dunn‘s River Falls sind nicht nur bekannt durch James Bond, sondern auch für ihre zahlreichen Stufen, die erklommen werden können. Als es gerade anfängt, etwas monoton zu werden, erreichen wir Biran. angekommen zu sein. Einige Gäste zünden sich bereits Üblicherweise verlangt der Staat fünf Pesos für das Foeine Zigarre an. Aber auch die zahlreichen Aktivitäten tografieren. Heute ist jedoch niemand da, der das konan Bord finden großen Anklang. Tischtennis-Turniere, trollieren könnte, und eigentlich interessiert das sowieso Quizveranstaltungen, Karaoke sowie Spanisch- oder niemanden, wie Marcel verrät. Der Vater der CastroSalsastunden sorgen für beste Unterhaltung. Ich lasse Brüder, Ángel Castro, war ein wohlhabender Farmer, der den Tag mit einem guten Buch und einigen flüssigen ungefähr 40 Arbeiter aus Haiti beschäftigte. Auf dem Erfrischungen gemächlich verstreichen. Zum Abendriesigen Anwesen bekommen wir zunächst die Schule essen besuche ich das „La Scala“-Restaurant, wo eine für die Arbeiterkinder zu sehen, dann geht es vorbei Speisekarte mit verschiedenen Drei-Gänge-Menüs auf am Familiengrab ins Haus der Castros, das in eine Art mich wartet. Ich wähle den Krabbensalat, gefolgt von Museum verwandelt wurde. Nach einer guten Stunde einem Rinderfilet mit Balsamicosauce und zuletzt einer brechen wir auf in Richtung der großen Provinzstadt Portion Tiramisù. Wieder kein kulinarischer Höhenflug, Holguin im Nordosten Kubas. Unterwegs stoppt der Bus aber ich bereue meine Entscheidung keineswegs. Gut in einer unscheinbaren Straße zum Mittagessen. Dieses gesättigt beschließen Josh und ich, dass es jetzt stanschmeckt sehr gut und wird – selbstverständlich – von desgemäß Zeit für eine Zigarre wird. In der „Carusoeiner kubanischen Band begleitet, die neben „GuantanBar“ sind die weltberühmten Cohibas erhältlich, genauamera“ und Co. tatsächlich auch mit Rock-Klassikern so wie eine große Auswahl an Rum. Wir erfahren, dass wie „Wind of Change“ oder „Hotel California“ aufder sieben Jahre alte Havanna-Club wohl am beliebtrumpft. Meine Tischnachbarn Gudrun und Klaus sind testen bei den Kubanern ist, und die müssen es ja begeistert. Die beiden haben ihre Kreuzfahrt wie viele wissen. Zum Wohl. Ein perfekter Abschluss des Tages. Deutsche an Bord in Kombination mit einem Badeurlaub Morgen legt die Louis Cristal in Antilla an. in Varadero gebucht und fühlen sich sehr wohl auf der Louis Cristal. Das einzige Problem, das sie haben, ist die ls ich mit einem Kaffee das Deck betrete, Bordsprache. Generell wird Englisch, Französisch und blitzen die ersten Sonnenstrahlen vom HoriSpanisch gesprochen. Das muss man wissen, allerdings zont über das Wasser. Land in Sicht! Seitlich kommt man auch mit mittelmäßigen Englischkenntniserstreckt sich die kubanische Nordküste. Das sen gut zurecht. Und ab kommender Saison ist Deutsch Schiff fährt bereits langsamer, mittlerweile präsentiert sowieso Standard auf der Louis Cristal. sich die kleine Hafenstadt Antilla mit ihrem steilen Verlauf Die Zigarrenfabrik, die wir anschließend besuchen, und einem kleinen Steg. Dieser kann es natürlich nicht ist genau so, wie ich es mir immer vorgestellt habe: In mit der Louis Cristal aufnehmen, daher werden die Paseiner verschlissenen Fabrikhalle sitzen 300 Arbeiter sagiere mit Booten an Land gebracht. Antilla ist sehr in langen Reihen und rollen im Akkord Tabakblätter überschaubar und bietet wenige kulturelle Sehenswürzusammen. Neben riesigen Bildern von Fidel Castro digkeiten. Auf den Straßen sind am Morgen kaum Menund Che Guevara hängen an der Wand Listen mit den schen zu sehen. Diese Ruhe wirkt durchaus einladend, Arbeitern des Monats zur Motivationssteigerung. 140 aber die Busse für die verschiedenen Landausflüge steZigarren pro Tag sind das erklärte Ziel für jeden Behen schon bereit. Nächstes Ziel: die Farm Biran, der Geschäftigten. Wir können ihnen direkt über die Schulburtsort von Fidel und Raúl Castro. 50 Kilometer sollten tern schauen, davon lassen sie sich auch nicht aus der in einer knappen Stunde machbar sein. Weit gefehlt. Die Ruhe bringen. Schon nach fünf Minuten in der stickivermeintlich kurze Fahrt wird zu einem Hindernispargen Halle habe ich großen Respekt vor ihrer Leistung. cours. Frei laufende Kühe – die übrigens dem Staat gehöNach diesem ereignisreichen Tag fehlt leider die ren und von den Bauern nur gemolken, nicht geschlachZeit, Holguin genauer zu erkunden. Ich laufe kurz über tet werden dürfen – lassen es sich nicht nehmen, ganz die belebte Plaza de la Revolución – eine solche gibt es

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Louis Cristal° Kuba

lich den Außenbereich des Schlosses auf eigene Faust erkunden. Steinerne Treppen führen mich hinauf zur Aussichtsplattform. Die Mauern sinken Stufe für Stufe und geben langsam einen atemberaubenden Panoramablick auf das Meer und eine Bucht mit mehreren Inseln frei. Kubanische Chöre machen diesen Moment perfekt. Zum Mittagessen fahren wir mit dem Boot auf eine Fischerinsel und legen direkt am Restaurant an. Meeresfrüchte, ein kühles Bier und eine frische Brise im Gesicht – Karibik pur.

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urück in der Stadt besuchen wir zunächst Casa Diego Velázquez, das älteste erhaltene Haus auf Kuba. Der Namensgeber war einer der bekanntesten spanischen Eroberer. Wir lernen einiges über das Leben in der Kolonialzeit, doch ich bin froh, dass die Führung nur rund 15 Minuten dauert. Mich zieht es nach draußen, in die bunten Gassen des Stadtzentrums. Hier pulsiert das Leben. Am meisten begeistert mich die allgegenwärtige Musik. An nahezu jeder Straßenkreuzung, in jeder Bar und auf jedem Platz geben kleine Musikgruppen leidenschaftlich ihre Stücke zum Besten. Menschen tanzen mitten auf der Straße. Das ist pure Lebensfreude, das ist Kuba. Nach einer ausgiebigen Verkostung des feurigen Santiago-Rums in einer traditionell gehaltenen Bar müssen wir zurück aufs Schiff. Schade, hier hätte ich es noch ein paar Tage länger ausgehalten. Aber jetzt heißt es erst einmal „Auf Wiedersehen, Kuba“, morgen steht ein Zwischenstopp auf Jamaika auf dem Programm. Am Kreuzfahrtterminal von Montego Bay spricht mich Taxifahrer Ken an, der zwar freundlich ist, aber alles versucht, um mit mir in irgendeiner Weise ins Geschäft zu kommen. Nicht nur Taxifahrten hat er im Angebot, sondern auch Souvenirs und Zigarren. Natürlich lädt er mich letztendlich auf einen nicht ganz legalen „Jamaican Smoke“ ein. Erst als ich in den Bus steige, hat Ken keine Möglichkeit mehr, mir auf Schritt und Tritt zu folgen. Auf der Fahrt durch die Stadt werden die Kontraste zum sozialistischen Kuba mehr als deutlich. Montego Bay ist ein touristischer und kapitalistischer Hotspot. Riesige Hotelkomplexe versperren die Sicht zum Meer. Die wenigen Propaganda-Plakate auf Kuba werden durch Pepsi- und Nike-Reklame ersetzt. Überall Fastfood-Ketten. Die Bars heißen „Treat Ur Self“, „Chill Dut Hut“ oder „Jus’ Jammin’“ und bedienen alle Klischees. Ich muss feststellen, dass ich diesen ganzen Trubel in den letzten Tagen nicht vermisst habe. Eine gute Stunde dauert die Fahrt zu den Dunn’s River Falls. Der weitläufige, treppenartig geformte Wasserfall endet direkt im Meer und bietet einen Anblick, der einiges von den bisherigen Eindrücken von Jamaika wieder gutmacht. Doch wir sind nicht nur hier, um ein paar Bilder zu schießen. Heute sind die sportlichen Fä-

natürlich in fast jeder kubanischen Stadt. Dann geht es schon wieder mit dem Bus zurück nach Antilla und an Bord der Cristal. Eigentlich will ich die Latin Night Show sehen, jedoch versinke ich in einem Gespräch mit dem Kabinenmädchen Francesca aus Mauritius, die mir eindrucksvoll vom Leben an Bord berichtet. Seit zwei Jahren hat sie ihre Familie nun nicht mehr gesehen, dennoch ist sie überglücklich in ihrem Job und kann sich ein anderes Leben nicht mehr vorstellen. Dafür muss man geboren sein – egal, ob als Servicekraft, Barkeeper oder Entertainer. Dass jedes einzelne Mitglied der Cristal-Crew seinen Beruf liebt, spüre ich an der Freundlichkeit und Offenheit, die mich jeden Tag aufs Neue überrascht. Täglich lerne ich neues Crew-Personal kennen, und nicht selten entstehen interessante Gespräche, die weit über oberflächlichen Small-Talk hinausgehen. Ohne Frage – die Gastfreundlichkeit ist einer der größten Wohlfühlfaktoren auf dem Schiff. Nächster Tag, nächstes Highlight. Heute steht Santiago de Cuba auf dem Programm. Die Reiseleiterin Rosa ist sehr sympathisch, etwas nervös und immer darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Ein unzufriedener Gast oder gar eine Beschwerde wäre eine Katastrophe. Kurzum: Rosa nimmt ihren Job sehr ernst. Ich bin mit einer sehr lustigen, afroamerikanischen Gruppe unter wegs. Alle fühlen sich wohl auf Kuba, werden aber auch von einer gewissen Vorsicht begleitet. Debbie ist beispielsweise fest davon überzeugt, dass auf allen öffentlichen Plätzen Mikrofone installiert sind, die jedes Wort aufzeichnen. Das hat ihr ein Reiseführer erzählt, der merkwürdigerweise auch für die kubanische Regierung arbeitet. Da passt man lieber auf, was man sagt. Santiago ist sehr lebendig. Hausfassaden und vor allem Oldtimer in allen erdenklichen Farben malen die Straßen bunt an. Die Bergketten am Horizont sorgen für einen spannenden Kontrast. Da wir eine kleine Gruppe sind, können wir halten, wo wir wollen. Fotomotive gäbe es noch genug, doch wir sind schon auf dem Weg zum Schloss El Morro, das etwas außerhalb liegt und zu Zeiten der Piraten einen wichtigen Verteidigungsstützpunkt darstellte. In den Katakomben ist Rosa gerade dabei, auf einige historische Hintergründe hinzuweisen, als ein lauter Knall die Wände erzittern lässt. Nach einem kurzen Schreck öffne ich meine Augen. Meine amerikanischen Freunde befinden sich alle in geduckter Haltung, einige liegen sogar auf dem Boden. Allerdings stellt sich heraus, dass jede Panik unbegründet ist. Die kubanische El Morro-Burg wurde auch an diesem Tag nicht zum Ziel eines Terroranschlags. Es handelt sich lediglich um eine tägliche Zeremonie, in der einige Kanonen abgefeuert werden. Rosa schämt sich zu Tode, dass sie vergessen hat, uns davor zu warnen. Wir müssen mindestens drei ihrer Entschuldigungen annehmen, bis sie sich damit zufrieden gibt. Dann können wir end-

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higkeiten gefragt. Mitten in den Wassermassen wollen wir die Felsen bis zur Fallkante erklimmen. Von ganz unten sieht das Naturspektakel sehr imposant aus, da wird dem einen oder anderen Hobbykletterer doch etwas mulmig. Die beiden lustigen Rasta-Guides Peter und Maurice sowie der Kameramann „Papa“ lassen mit ihrem Animationsprogramm jedoch jegliche Angst in Luft aufgehen. „Can I get a Jah mon?“, schreit Papa, und alle stimmen ein. Dann kann es losgehen. Hand in Hand beginnen wir nacheinander den Aufstieg. Die Felsen sind schon etwas rutschig, aber an den kniffligen Stellen helfen Peter und Maurice nach. Zwischendurch können wir uns immer wieder in natürlichen Swimmingpools mit türkisfarbenem Wasser erholen. Und nach einer Stunde sind wir tatsächlich ganz oben angekommen und können stolz auf uns sein. Eine bisschen Sport zwischendurch hat noch keinem Kreuzfahrer geschadet.

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urück auf der Louis Cristal kommt es mir so vor, als wären viel weniger Menschen an Bord als zuvor. Barkeeper Praveen hat die Erklärung: Wir befinden uns auf der letzten KubaKreuzfahrt in dieser Saison. Die Gäste, die vor einer Woche in Montego Bay zugestiegen sind, sind nun nicht mehr an Bord. Und da die Cristal ab Havanna direkt nach Griechenland fährt, sind auch keine neuen Passagiere mehr dazugekommen. Das heißt ab jetzt: ein noch besseres Platzangebot, mehr Servicekräfte als Passagiere und ein sehr entspanntes Bordleben. Den Abend lasse ich in der Star Lounge & Disco ausklingen, die weniger zum Tanzen als zum Entspannen genutzt wird. Westlich verschwindet die Sonne langsam hinter dem Meer und taucht das immer kleiner werdende Jamaika auf der anderen Seite in ein sattes Orange. Später leistet mir ein kreuzfahrterprobtes Paar aus Island Gesellschaft. Die beiden sind froh, sich für die KubaReise entschieden zu haben. Klar, das Schiff hat schon einige Jahre auf dem Buckel, was man hier und da sieht und auch sehen darf. Das vielfältige Bordprogramm, der tolle Service und nicht zuletzt die erstklassigen Reisedestinationen machen kleine Unannehmlichkeiten auf jeden Fall wieder wett. Zudem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Dem kann ich im Großen und Ganzen nur zustimmen. Erst als ich in Cienfuegos in den Bus steige, bemerke ich, wie viele deutschsprachige Passagiere an Bord sind. Bis jetzt hatte ich meine Muttersprache kaum gehört, aber die Reisegruppe besteht fast ausschließlich aus Deutschen und Schweizern. Unser gemeinsames Ziel ist Trinidad, eine ehemals sehr wohlhabende Stadt, die im 19. Jahrhundert ihre regionale Vormachtstellung im Zuckeranbau an Cienfuegos verlor und bis 1950 vom Rest der Insel mehr oder weniger isoliert war. Jedoch hat Trinidad nichts von seinem mittelalterlichen Charme

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eingebüßt. Im Stadtzentrum thronen weiterhin eindrucksvolle Prachtbauten über den schmalen, mit Kopfsteinpflaster versehenen Straßen, auf denen man dank wenigem Verkehr problemlos entlangschlendern kann. Trinidad strahlt eine enorme Gelassenheit aus und ist das perfekte Kontrastprogramm zum hektischen Jamaika. Auch wenn es im Zentrum so heiß ist, dass die Luft zu flimmern beginnt – wir bummeln über einen kleinen Straßenmarkt und besuchen ein altes Kolonialhaus. Über eine schmale Holzwendeltreppe gelangen wir schließlich auf einen Turm des Gebäudes und genießen den Überblick über die ganze Stadt bis zum Gebirge im Hintergrund. Eine malerische Kulisse. Nach einem Mittagsbuffet im Innenhof eines ehemaligen Gefängnisses, das hellgelb gestrichen ist und mittlerweile eher an ein Hotel erinnert, besuchen wir den Familienbetrieb Santander. Die kleine Töpferei ist seit dem 19. Jahrhundert landesweit berühmt, Bilder belegen die Besuche von Fidel und Raúl Castro. Darauf ist auch Juan sehr stolz. Der junge Kubaner ist für die Bemalung der Kunstwerke zuständig und liebt seinen Job. Dass mir seine Arbeit so gut gefällt, schmeichelt ihm sichtlich, und ich bekomme zum Abschied zwei kleine Werke geschenkt. Die letzte Station des Tages ist eine urige Bar, in der uns das traditionelle Getränk Canchánchara serviert wird. Zutaten: Honig, Zitronensaft und – ach ja, natürlich eine ganze Menge Rum, der sich bei der Hitze auch sofort bemerkbar macht. Während der Busfahrt zur Louis Cristal halte ich ein kleines Schläfchen. Letzter Stopp der Kreuzfahrt ist die traumhafte „Insel der Jugend“ im Südwesten Kubas. Noch einmal Sonne tanken am schmalen, weißen Sandstrand. Baden im beinah lauwarmen, glasklaren Wasser. Und einen Drink genießen im Schatten der grünen Palmen. Besser und entspannter könnte der Abschluss nicht sein. Schon morgen legen wir in Havanna an, und bereits um 12 Uhr verlässt die Louis Cristal die karibischen Gewässer und macht sich auf den Weg ins Mittelmeer. Somit ist der Abend auch die letzte Möglichkeit, in den Genuss des Showprogramms zu kommen. Ich besuche die Talentshow, an der sich die Crewmitglieder, aber auch Passagiere beteiligen können. Es wird gesungen, getanzt, und einige Barkeeper legen sogar einen - wenn auch nicht ganz vollendeten - Striptease hin, der mit tosendem Applaus honoriert wird. Ganz klar: Entertainment wird großgeschrieben auf der Louis Cristal. Die Einfahrt nach Havanna durch eine schmale Bucht ist mit Abstand die schönste der Reise. Vom Sonnendeck aus zeigt sich die eng bebaute Altstadt mit allen Details und aus einem beeindruckenden Blickwinkel. In der tief stehenden Morgensonne lassen sich die letzten Momente an Bord am besten genießen. Da kommt schon ein wenig Wehmut auf. Am Terminal trennen sich dann die Wege der Passagiere, jedoch fliegt kaum jemand direkt

Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

louis cristal° Kuba


Ka ri bi s c h es M eer

Havanna Cienfuegos

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KUBA

Isla de la Juventud nach Hause. Auch ich habe noch einen halben Tag, um zumindest Habana Vieja, die Altstadt, zu besuchen. Diese empfängt mich mit wunderschönen Einkaufsstraßen und historischen Plätzen. Nahezu alle Gebäude sind restauriert und präsentieren sich in einem farbenfrohen Gewand. Allerdings bröckelt diese Fassade wortwörtlich, und das bereits in den Nebenstraßen. Hier sind die Häuserwände auf einmal nur noch grau, der Asphalt wird von großen Rissen durchzogen. Das schadet dem Stadtbild jedoch keineswegs. Im Gegenteil, es verleiht ihm einen besonderen Akzent. Kuba ist eben voll von Kontrasten. Havanna steht fast schon sinnbildlich für das Land und dessen Menschen, die sich mehrheitlich sicher nicht mit Wohlstand rühmen können, aber ihr Leben dennoch in vollen Zügen genießen. Wie Raúl, der ambitionierte Taxifahrer, wie Rosa, die Reiseführerin aus Leidenschaft, wie Juan, der fleißige Töpfer, und wie Alejandro, der mich nun Zigarre rauchend mit der Pferdekutsche durch die Stadt fährt.

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nerhalb einer Woche habe ich weitaus mehr gesehen als nur die Hauptstadt und ein paar Sandstrände. Eine solche Umrundung der Insel, gespickt mit kulturellen Highlights und jeder Menge Unterhaltung, ist derzeit nur auf der Louis Cristal möglich. Und für Gäste, denen das alles zu schnell geht, gibt es auch diverse Möglichkeiten: Wer in Montego Bay startet, kann einen einwöchigen Stopp in Havanna einlegen. Und wenn man schon einmal hier ist, warum nicht die Kreuzfahrt mit einem Badeurlaub kombinieren? Die Louis Cristal ist eine spezielle und komfortable Lösung für alle, die noch nicht persönlich das Vergnügen mit Kuba hatten und die Insel in kurzer Zeit kennen und lieben lernen möchten. Text: Axel Zimmermann

100 km

Holguin Antilla

Nordamerika

Santiago de Cuba

Südamerika

Montego Bay JAMAIKA

Friede, Freude, Fidel Eine Umrundung des wohl kontrastreichsten Flecks der Karibik – zu den Häfen der facettenreichen und immer wieder überraschenden Insel Kuba. Havanna

2.200.000 Einwohner. Die Hauptstadt Kubas ist zugleich kulturelles und historisches Zentrum der Insel. Bei einem kürzeren Aufenthalt ist vor allem die Altstadt Havannas sehenswert. Hier tobt das Leben. Auf den engen, restaurierten Gassen und auf den charmanten Plätzen tummeln sich Imbissbuden, Souvenirhändler und Taxifahrer – ob mit Oldtimern, Pferdekutschen oder Fahrrad. Kurzum: Trotz des sozialistischen Staatsapparats ist das Straßenbild geprägt von vielen Kleinunternehmern, die der Stadt nach einer revolutionsbedingten Pause wieder Leben einhauchen.

Holguin

346.000 Einwohner. Die Stadt wurde nach einem spanischen Grundbesitzer Mitte des 16. Jahrhunderts benannt und bietet viele schöne Parks und sehenswerte Gebäude. In der Nähe befindet sich der Kolumbus-Naturpark, eine beliebte Ferienregion, die immer mehr Touristen in die Stadt lockt. Dementsprechend lebendig geht es hier zu. Die Louis Cristal legt im Hafen der 80 Kilometer entfernten Kleinstadt Antilla an. Für

Passagiere, die Holguin oder andere Highlights der Provinz entdecken möchten, ist es am einfachsten, einen Landausflug zu buchen.

Santiago de Cuba

506.000 Einwohner. Nirgendwo auf Kuba treffen so viele verschiedene kulturelle Einflüsse aufeinander wie in der zweitgrößten Stadt der Insel. Santiago de Cuba wird nicht umsonst als die „karibischste“ Stadt Kubas bezeichnet. Die Einwohner übermitteln mit ihrer Offenheit – und vor allem mit ihrer ausgeprägten musikalischen Tradition – ein Gefühl purer Lebensfreude. Einfach durch die Straßen schlendern und sich von der guten Laune anstecken lassen.

Montego Bay

84.000 Einwohner. Nach Kingston ist Montego Bay die zweitgrößte Stadt Jamaikas. Unzählige Resorts, Hotels, Ferienhäuser, Restaurants und Bars sowie die Shoppingmeile Harbour Street zeigen, dass die Hafenstadt hauptsächlich vom Tourismus lebt, was nicht verwunderlich ist: Tolle Strände (die allerdings oft zu Hotels gehören) ziehen sich entlang der Küste und grenzen die palmenbedeckten Hügel vom Meer

ab, wo Tauchbegeisterte auf 26 km2 bunte Korallenriffe entdecken können.

Cienfuegos

172.000 Einwohner. Die ruhige Stadt mit weitläufigen Straßen und Promenaden wird auch als „Perle des Südens“ bezeichnet. Saubere Plätze und eine belebte, bunte Fußgängerzone sind mit Sicherheit einen Besuch wert. Empfehlenswert ist alternativ ein Ausflug in die 80 Kilometer entfernte, charmante Stadt Trinidad. Auf dem Kopfsteinpflaster zwischen urigen, eng stehenden Häusern und prachtvollen, gut erhaltenen Kolonialgebäuden scheint die Zeit stillzustehen.

Isla de la Juventud (insel der jugend)

100.000 Einwohner. Mit 2200 km2 ist die Isla de la Juventud die größte kubanische Insel und ein Traumziel für Sonnenanbeter und Wasserratten. Am weißen Strand des gepflegten Resorts Punta Frances kommen karibische Gefühle auf. Das klare, türkisene Wasser lädt zum Baden, Tauchen oder Schnorcheln ein. Dafür bleiben ungefähr drei Stunden, bevor sich das letzte Boot auf den Weg zurück zum Schiff macht. 4/2014

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In der Wintersaison erhält die Louis Cristal einen Blumen-Look, passend zur farbenfrohen und kontrastreichen Reise um Kuba. Im Sommer geht es dann wieder „nackt“ zurück ins Mittelmeer. Hier werden die griechischen Inseln und die türkische Küste angesteuert.

Das Dach über der Riviera Bar ist eigentlich durchgehend geöffnet. Wem der frische Fahrtwind nicht ausreicht, kann sich im Pool abkühlen.

In einem schlichten Ambiente werden im „Alberta Steakhouse“ kanadische Fleischspezialitäten serviert.

Die öffentlichen Räume der Louis Cristal sind farbenfroh und gemütlich eingerichtet. Außerdem ist es nie überfüllt.

Die Kabinen der Louis Cristal sind praktikabel und einfach eingerichtet, bieten ausreichend Platz und sind sehr sauber.

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Schiffstest

Karibische Gelassenheit in legerem Ambiente Eine Rundfahrt um Kuba wird auf der Louis Cristal zu einem amüsanten Erlebnis in lockerer Gesellschaft. Schiff

kabinen

Bereits 1980 wurde die heutige Louis Cristal als Viking Saga für die Fährreederei Viking Line gebaut. Zwischenzeitlich war das Schiff unter den Namen SallyAlbatros,Leeward,Superstar Taurus, Silja Opera und ab 2007 dann als Louis Cristal in der Ostsee, im Mittelmeer und in der Karibik unterwegs. Dank umfangreicher Restaurierungen überlebte die Cristal sowohl einen Brand als auch einen Grundgang. Die lange und bewegte Geschichte hat natürlich ein paar Kratzer und Schrammen hinterlassen, das Alter des Schiffes ist durchaus sichtbar. Dennoch besticht die Louis Cristal durch eine gemütliche Ausstattung und die legere Atmosphäre an Bord. Alles ist darauf ausgerichtet, den Gästen einen komfortablen, lockeren und unterhaltsamen Aufenthalt zu bieten.

Insgesamt 480 Kabinen, davon 301 Außenkabinen (8 bis 15 m2), 163 Innenkabinen (11 bis 13 m2) und 16 Suiten (25 bis 43 m2). In einigen Kategorien ermöglichen ausklappbare Betten an der Wand Platz für bis zu fünf Personen. Alle Räumlichkeiten sind klimatisiert und verfügen über ein Badezimmer mit Dusche und WC sowie ein Telefon und einen Fernseher. Die Einrichtung lässt sich als praktikabel und gemütlich beschreiben, außerdem wird Sauberkeit auf der Louis Cristal großgeschrieben.

reederei Die Reederei Louis Cruises wurde 1986 als Tochter des 1935 gegründeten zypriotischen Tourismuskonzerns Louis Group ins Leben gerufen. Sie hat ihren Sitz auf Zypern und befährt derzeit mit zwei Schiffen das östliche Mittelmeer: der Louis Olympia und der Louis Cristal, die seit Ende 2013 von November bis April um Kuba unterwegs ist.

Fotos: Axel Zimmermann

Fahrtgebiet In den Wintermonaten ist die Louis Cristal durchgängig auf der einwöchigen Route um Kuba unterwegs. Im Sommer kreuzt das Schiff im östlichen Mittelmeer zu den griechischen Inseln der Ägäis und der türkischen Küste.

gastronomie Was die Mahlzeiten betrifft, ist das „La Scala“-Restaurant der Dreh- und Angelpunkt auf der Louis Cristal. Hier gibt es morgens ein vielseitiges Frühstück, mittags und abends zaubert der französische Chef leckere internationale Gerichte. Im „Traviata“ steht den Gästen zudem ein Buffet zur Verfügung, das täglich variiert und kaum Wünsche offenlässt. Bei gutem Wetter lässt sich das Essen auch bei offenem Dach in der „Riviera-Bar“ genießen. Die Mahlzeiten sowie Wasser, Kaffee und Tee sind bereits im Preis enthalten. Steakliebhaber kommen gegen einen Aufpreis im „Alberta “ auf ihre Kosten, wo kanadische Steaks, Weine und Biere angeboten werden.

10 Kanadischen Dollar täglich wird automatisch abgebucht, lässt sich jedoch nach Belieben ändern.

Sport & Wellness Bei der reichhaltigen Verpflegung an Bord darf für Pflichtbewusste ein Fitnessstudio natürlich nicht fehlen. Wellnessangebote und einen neuen Haarschnitt gibt es gegen Aufpreis.

Bordprogramm Wer sich zwischen den ganzen Highlights an Land einen Tag Pause gönnen möchte, kann sich an Bord bestens unterhalten. Tagsüber gibt es jede Menge Spiel, Spaß und Animation, abends dann lustige und unterhaltsame Shows in der Metropolitan Lounge. In der „RendezvousBar“ gibt es zudem regelmäßig Live-Musik.

trifft man auf Paare oder größere Reisegruppen.

Shopping Im Duty-free-Shop gibt es Souvenirs, Kleidung und Lebensmittel.

Dresscode Auf der Louis Cristal geht es sehr leger zu. Generell kann sich jeder so kleiden, wie er sich wohlfühlt. Zum Dinner werden lange Hosen vorgeschlagen, zum Captain’s Cocktail „elegante Kleidung“.

Preisniveau Momentan mit Frühbucherrabatt noch ab 52 Euro pro Tag. In Kabinen ab einer größeren Kapazität sinken die Preise ab der dritten Person.

★★★

Ausflugsangebot Täglich werden mehrere halb- und ganztägige Ausflüge angeboten. Die Gäste können kulturelle Highlights und tolle Landschaften Kubas entdecken, gemütliche Strandtage einlegen oder auch sportlich aktiv werden. Von OldtimerStadtrundfahrten über Sonne tanken in exklusiven Beach Resorts bis zum Tauchkurs ist alles dabei. Die Preise variieren zwischen 49 und 160 Kanadischen Dollar.

service

publikum

Auf der Louis Cristal ist der Gast König. Der Service läuft reibungslos, und wenn Hilfe benötigt wird, ist immer jemand zur Stelle. Das Personal ist durchweg sehr freundlich und aufgeschlossen. Ein Trinkgeld von

Sehr international. Viele Gäste kommen aus Kanada und Jamaika, wo die Kreuzfahrten stark vermarktet werden. Aber auch einige Europäer sind an Bord, davon ein Großteil deutschsprachig. Familien sind eher selten, hauptsächlich

Louis Cristal Schiff 13,0 Kabinen 5,5 Gastronomie 12,3 Service 16,5 Sport 4,5 Bordprogramm 7,5 Ausflugsangebot 7,2 GESAMT Punkte 66,5 Bordsprache: Englisch, Französisch, Deutsch Bordwährung: Kanad. Dollar Passagiere: 960 Crew: 400 PCR: 2,4 SR: 18,83 Baujahr: 1980 Flagge: Malta BRZ: 25.611 Länge/Breite: 158,88 m/25,2 m

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Traumreise mit dem

Traumschiff

Foto: Angelika Bucerius

Die elegante Deutschland fährt zu den Metropolen der Ostsee – eine Reise voller wunderbarer Eindrücke von Kultur, Landschaft und Geschichte.

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Deutschland째 Ostsee

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Kleine, gemütliche Cafés, Bars und Restaurants, Läden mit Kunsthandwerk und Kopfsteinpflaster-Gassen machen den Charme der Altstadt „Gamla stan“ der schwedischen Hauptstadt Stockholm aus.

Im Katharinenpalast in der Stadt Puschkin nahe St. Petersburg ist nicht nur das berühmte nachgebaute Bernsteinzimmer sehenswert, sondern auch ungewöhnliche Palastsäle wie das grüne Speisezimmer.

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Fotos: Angelika Bucerius

Umstritten, aber unübersehbar: Kurz vor der Grenze zum russischen Teil der Kurischen Nehrung steht die überdimensionale Sonnenuhr aus Beton auf der Hohen Düne vor Nida.


Blick aus dem weitläufigen Park der Zarenresidenz Peterhof bei St. Petersburg: Die Große Kaskade mit der Samson-Fontäne wird morgens mit feierlicher Musik angestellt.

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Fotos: Angelika Bucerius

Die Blutkirche von St. Petersburg gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Innen ist sie mit großartigen BibelMosaiken gestaltet.

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Von der Aussichtsplattform des Dombergs der Tallinner Oberstadt hat man den besten Blick auf die Altstadt und den Hafen.

Die Säle des Schlosses der mittelalterlichen Marienburg in der Nähe von Danzig zeichnen sich durch Sterngewölbe in gotischem Stil, viel Fensterfläche und schlanke tragende Säulen aus.

Vier Sommer verbrachte Thomas Mann in Nida auf der Kurischen Nehrung – heute ist sein Sommerhaus ein Museum über sein Leben und Wirken während dieser Zeit. 4/2014

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iese Kombination ist einfach unschlagbar. Sicher, es gibt viele schöne, spannende und erlebnisreiche Routen und Ziele. Es gibt viele schöne, mehr oder weniger luxuriöse, größere oder kleinere schwimmende Hotels. Die Deutschland, die als Kulisse der ZDF„Traumschiff“-Serie als eine der wenigen Schiffe noch auf Weltreise geht, findet überall ein schönes Hafenplätzchen, weil sie so klein und von schlichter Eleganz ist. Doch dann ist da die vergoldete, luxuriöse, manchmal plüschige Innenausstattung des Grandhotels auf See. Dazu kommt das Erlebnis einer klassischen Kreuzfahrt mit persönlicher Atmosphäre, niveauvollem Unterhaltungsprogramm, exzellentem Essen und Gala-Veranstaltungen. Alles zusammen scheint es eine Route wie geschaffen für die Deutschland zu sein. Und auf genau dieser sind wir unterwegs: der Reise zu den Landschaften und Metropolen der Ostsee. Start- und Endhafen ist Travemünde. Von hier aus fahren wir einmal gegen den Uhrzeigersinn ringsherum. Unsere erste Station ist Danzig. Ausgerechnet hinter dem original erhaltenen prächtigen goldenen Türrahmen befindet sich der erschütterndste Anblick. Denn wer durch die gut durch eine Glaswand geschützte Tür tritt, gelangt in die Überreste der zerbombten Marienkirche in der Marienburg südöstlich von Danzig in der heutigen Stadt Malbork. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Europäern in den letzten Jahrhunderten haben der mittelalterlichen Burganlage erheblich zugesetzt. Auf alten Bildern sind die Zerstörungen durch Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs dokumentiert. Viel ist in aufwändiger Arbeit wiederhergestellt, wiedererrichtet oder renoviert worden. Nicht jedoch das Gotteshaus, das nur von einem provisorischen Holzdach vor Niederschlag geschützt ist. Gleich links neben dem seitlichen Eingang durch den goldenen Torbogen ist das Fragment der Kanzel zu sehen. An den Wänden und dort, wo eigentlich die Kirchenbänke aufgereiht sind, hängen oder stehen die Überreste von christlichen Statuen. Gerade weil die Zerstörung erhalten und das Gewesene nicht wiederhergestellt ist, berührt diese Kirche und bleibt in Erinnerung. Zerstörung und Wiederaufbau direkt nebeneinander sind auch in Danzig mitten in der Innenstadt zu sehen. Die Gassen der ehemaligen Hansestadt, das Grüne Tor und der Lange Markt, das Krantor und die Marienkirche sind historische und touristische Attraktionen auf Postkarten-Niveau. Doch direkt gegenüber, nur über den schmalen Fluss Mottlau hinweg, ragen zerklüftete Backsteinwände zwischen Schutt, Müll und wucherndem Gestrüpp hinaus, als befänden wir uns in einem verlassenen, heruntergekommenen Industriegebiet. Die

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unschönen Seiten der Stadt sehen wir uns jedoch nicht von Nahem an, denn wir werden von der lokalen Touristenführerin zu den vorzeigbaren Bauten und Plätzen gelotst. Sehenswert sind besonders die Details. So beispielsweise die Astronomische Uhr aus dem 15. Jahrhundert in der Marienkirche oder die merkwürdigen Fassaden in einigen Wohnstraßen. Denn an manchen Häusern mitten in einer Reihenhäuserzeile sind gleich zwei Hausnummern angebracht. Unsere Führerin bittet uns, durch die Fenster der Häuser mit den doppelten Nummern zu blicken. Wir sehen nur Treppenhaus. Genau das ist des Rätsels Lösung, erfahren wir. Denn die hausbreite Front dient allein als Auf- und Zugang zu den benachbarten Wohnhäusern. Von außen wirkt dies verschwenderisch. Auch der Sinn erschließt sich uns nicht. Die näheren Beweggründe der Architekten und Stadtplaner erfahren wir leider auch nicht. Unsere Danzig-Erkundung endet in einer BernsteinSchmuckmanufaktur in unmittelbarer Nähe des Grünen Tors. Dort wird uns demonstriert, wie Echt von Gefälscht zu unterscheiden ist. Zwei Tests lernen wir von den außerordentlich gut Deutsch sprechenden Mitarbeitern. Für Test Nummer eins benötigt man einen Schleifstein. Wer Bernstein dem harten Abrieb aussetzt, riecht im schlechtesten Fall Kunststoff, idealerweise Harz. Test Nummer zwei bedarf einer Schale mit Salzwasser. Geht der optisch so echt wirkende Bernstein unter wie ein Stein, so ist es eine Fälschung. Schwimmt er wie ein Holzstück an der Wasseroberfläche, dann besteht der gelblich-orange Schmuckstein tatsächlich aus fossilem Harz. Selbst ein Profi muss zu solchen Hilfsmitteln greifen, wie uns ein mitreisender Juwelier erzählt. Denn rein optisch könne er auch nicht mit Sicherheit sagen, ob hier Schein oder Bernstein vorliege.

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or dieser Frage stehen wir bei unserer nächsten Station, der litauischen Hafenstadt Kleipeda (früher: Memel). Auf dem Platz mit der wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeit, der Brunnen-Statue „Ännchen von Tharau“, sind mehrere Verkaufsstände mit Bernsteinschmuck aufgestellt. Die Ketten, Ringe und Schmucksteine sind so billig, dass wir auch ohne Salzwasserbecken und Schleifstein an der Echtheit zweifeln. Ebenfalls nicht echt ist das Denkmal im Simon-Dach-Brunnen, da das originale Ännchen, dessen Name aus einem Volkslied stammt, im Zweiten Weltkrieg verschollen ist. Das erinnert stark an das Bernsteinzimmer im Katharinenpalast bei St. Petersburg, das ebenfalls nur eine Nachbildung ist. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Steine des Zimmer-Imitats echt sind. Doch Kleipeda und die angrenzende Kurische Nehrung bieten so viel mehr als nachgebildete Skulpturen und gefälschten Bernsteinschmuck. Wir fahren mit ei-


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ier ist es so wundervoll ruhig und friedlich, dass verständlich wird, warum Künstler früher und heute hierherkommen, um in Muße arbeiten zu können. Auch der sensible Thomas Mann, der etwas außerhalb von Nida von 1930 bis 1932 in einem Ferienhaus mit seiner Familie den Sommer verbrachte. Das Häuschen liegt auf einer Anhöhe und bietet einen traumhaften Blick auf das Haff. Heute ist es ein Museum. Als wir bei bestem Sonnenschein und Sommertemperaturen auf der Terrasse stehen und hinunterblicken, fühlen wir uns an die Côte d’Azur versetzt. Zur perfekten Idylle schwimmen zwei Schwäne im Süßwasser des Haffs. Das allumfassende Naturerlebnis der Kurischen Nehrung lässt sich etwas weiter östlich noch steigern. Denn unser nächstes Ziel ist die estnische Insel Saaremaa, die nur selten von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird. Ein Anleger „mitten im Nirgendwo“ ist die treffende Beschreibung von Kapitän Andreas Greulich, kurz bevor wir am Abend wieder von der estnischen Insel Saaremaa ablegen. Dieses Nirgendwo drängt sich schon allein deshalb auf, weil die Insel keine Berge oder wesentliche Anhöhen hat. Sie ist so unauffällig, weil sie so auffallend flach ist. Dabei ist die Küste 1300 Kilometer lang. Ein Steg liegt in der Bucht, die von Wald umsäumt ist. Dieser Wald prägt die Insel, wird sie doch zu gut 40 Prozent von ihm bedeckt. Es gibt auch ein kleines Fischerdorf ein paar Meter weiter nördlich. Dort leben sogar das ganze Jahr über vier Bewohner, wie unsere einheimische Führerin voller Stolz erzählt. Sie selbst habe noch nie die Insel verlassen, sagt die etwa 50 Jahre alte Estin, die dafür ein ganz hervorragendes Deutsch mit nachvollziehbar starkem Akzent spricht. Wo und wie sie so gut unsere Sprache gelernt hat, bleibt so geheimnisvoll wie vieles, was diese Insel zu bieten hat. Beispielsweise, was sich hinter der langen und hohen,

weißen Mauer verbarg, die einst am Rande der Inselhauptstadt Kuressaare von den sowjetischen Besatzern errichtet wurde. Nicht nur in Berlin ist die Mauer gefallen, sondern auch auf Saaremaa. Allerdings hatten sich auf der estnischen Insel die Sowjets selbst eingesperrt und den Blick der Einwohner auf das Armee-Eiland auf der Insel versperrt. Die Zahl der Soldaten sollte geheim bleiben. Doch die estnischen Einheimischen wollten wissen, mit wie vielen ungebetenen Gästen sie sich ihre Insel teilten. Also leiteten sie die Besatzungsmacht nach Anzahl der in Bäckereien georderten Brote und Brötchen ab. Die Mauer ist weg, die Soldaten auch. Geblieben ist eine genügsame Bevölkerung, die sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen lässt. Die Insulaner genießen die Einsamkeit, wie wir erzählt bekommen und mit eigenen Augen sehen. Hier leben elf Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 226 pro Quadratkilometer. Da das Eiland in der Ostsee vor der Unabhängigkeit im Jahr 1991 sowjetische Sperrzone war, hat sich eine nationale Homogenität ergeben. 98 Prozent der Einwohner sind Esten. Die größten Gruppen der restlichen zwei Prozent sind Russen, Ukrainer und Finnen. Doch es gibt immerhin 0,06 Prozent Deutsche. Einer davon sei ein Künstler, der nach Saaremaa gekommen sei, um Kommerz und moderner Welt zu entfliehen. Auf der Insel hat er ganz sicher den richtigen Platz dafür gefunden. Denn auf dem Weg zur Inselhauptstadt Kuressaare sehen wir rechts der Straße Wald, links der Straße Wald, Birken neben Nadelbäumen dazwischen Wiesen, sehr wenige Felder, noch weniger Hütten, noch viel weniger Dörfer und nur eine einzige Stadt – die Inselhauptstadt Kuressaare, die einst Arensburg hieß. Wenn man in den Linienbus steigt, reicht es zu sagen: „Ich will in die Stadt – und schon werden Sie nach Kuressaare gebracht“, erzählt unsere Reiseführerin und lacht. Schließlich gibt es nur die eine. Dabei befinden wir uns auf der drittgrößten Insel in der gesamten Ostsee.

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ichtbares Zeichen des Alters ist die monumentale Burg, in der einst Bischöfe und ihre Gefolgschaft residierten. Errichtet wurde Arensburg 1380 vom Deutschen Orden. Es ist die einzige mittelalterliche Festung in den baltischen Ländern, die in den diversen Kriegen nicht zerstört wurde. Nur wenige Meter entfernt von der Ostsee waren sie stets in Angst vor Angreifern von Land oder Wasser. Sogar ein Segelboot stand bereit, um den Kirchenmann im Ernstfall in Sicherheit zu bringen. Für alle Notfälle wurde ein Zufluchtsbunker mitten in die Festung eingebaut, der jeden Klaustrophobiker zum Wahnsinn treiben würde. Doch das war die Zeit des finsteren Mittelalters. Wahrhaft finster ist der Aufstieg über ein Treppenhaus

ner Fähre über das Kurische Haff und gelangen auf die fast hundert Kilometer lange Halbinsel, die knapp zur Hälfte zu Russland gehört. Auf dem Weg nach Westen – ironischerweise in Richtung russischer Grenze – stoppen wir für einen ungewöhnlichen Waldspaziergang. Riesige, zum Teil meterhohe Holzskulpturen leiten uns einen fantastischen Weg durch die Mythologie und Traumwelt der Landzunge, die vor allem von Bäumen, Dünen und lang gezogenen Sandstränden gebildet wird. Künstler schufen einst Holzgebilde, die finstere Monster, bezaubernde Märchenwesen und lustige Gesellen darstellen. Es gibt auch einen Wunsch-Thron, der ausgerechnet unterhalb eines finsteren Drachens aufgestellt ist. Wunsch und Wirklichkeit: Wir entkommen allen finsteren Gesellen. Schließlich wollen wir noch bis nach Nida, das kurz vor der russischen Grenze liegt.

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as Städtchen ist indes schnell durchschritten und besichtigt. Am Ortsrand liegen ein paar Spa- und Kurhotels. Bereits 1840 eröffnete in Kuressaare das erste Spa, seitdem ist Saaremaa als Kurort bekannt. Während der sowjetischen Besatzung kamen besonders gerne russische Kurgäste auf die idyllisch gelegene Ostseeinsel. Es gibt eine große städtische Bibliothek, ein Rathaus, mehrere Pubs und Restaurants und Läden für Souvenirs. Am nächsten Tag werden wir in der Hauptstadt von Estland sein, die zwar größer, glücklicherweise ebenso entspannt-sympathisch ist. Sehr lebendig trotz der mittelalterlichen Gemäuer ist die Hauptstadt Estlands, Tallinn. Als wir anlegen, sind auf Steuerbordseite die schöne Meersicht und die Bucht und auf Backbordseite der Blick auf die Stadt, die sich in Ober- und Unterstadt teilt. Doch nur wenige Stunden später schiebt sich ein Schatten auf das Schiff. Statt Meerespanorama bietet das Kabinenfenster nun die Sicht auf gläserne, außen liegende Aufzüge eines schwimmenden Hotelhochhauses einer amerikanischen Reederei. Wenige Minuten später ist der Ausblick auf der anderen Seite zwar bunter, aber ebenso wenig natürlich oder landestypisch. Ein quietschbunt bemalter Bug verdeckt die Sicht auf die Stadt. Wie attraktiv und sehenswert die herausgeputzte Ostseehauptstadt ist, bezeugt die zunehmende Anzahl an Kreuzfahrtschiffen. Die neue Pier haben wir als eine der ersten eingeweiht. Am Tag unseres Besuchs liegen drei große und unser vergleichsweise kleines Passagierschiff im Hafen – dazu noch eine wechselnde Anzahl an Fähren, die weitere Touristen und Bewohner an Land bringen. Dem Selbstverständnis der Stadt entspricht auch die Namensgebung der Ostsee. Denn für die Tallinner ist es die Westsee (Läänemeri). Dem Westen fühlen sich alle baltischen Staaten verbunden. Dass Russland immer noch Ambitionen habe, ihre ehemalige Sowjetrepublik in den Machtbereich zurückzuholen, vermuten Esten, Letten und Litauer nach eigenem Bekunden stets. Umso

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entschlossener sind die Esten, als unabhängige stolze Nation zu gelten. Nachdem Estland jahrhundertelang abwechselnd von Russen, Deutschen und Schweden besetzt und unterdrückt war, ist es nun verständlich, dass es besonders auf die Eigenständigkeit pocht. Ein Prachtstück, auf das die Einheimischen zu Recht stolz sein können, ist ihre Hauptstadt Tallinn, die bis 1918 den deutschen Namen Reval trug. Der Ursprung des heutigen Namens ist nicht eindeutig geklärt. Gängige Ableitung ist von „Taani-linn“, das so viel wie „Dänische Stadt“ oder „Dänische Burg“ heißt und sich auf die Eroberung der Stadt durch den dänischen König Waldemar im Jahr 1219 bezieht. Über den Finnischen Meerbusen der Ostsee hinweg sind es nur rund 80 Kilometer bis zur finnischen Hauptstadt Helsinki. Dort werden wir indes erst im Anschluss an St. Petersburg sein. Doch vielleicht gerade durch den Zwischenaufenthalt in der russischen Ostseemetropole wird die Verbundenheit von Esten und Finnen besonders deutlich. Denn den Finnen fühlen sich die Bürger des am weitesten im Osten gelegenen der drei baltischen Länder am meisten verbunden. Zudem stammt ihre Sprache von der gleichen finno-ugrischen Familie ab. Die estnische Hauptstadt erkundet man am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad, denn so gelangt man durch die verkehrsberuhigte Oberstadt und die engen Gassen der Altstadt voller Touristen. Die Altstadt erhob die UNESCO 1997 zum Weltkulturerbe, insbesondere weil die mittelalterliche nordeuropäische Handelsstadt so gut erhalten ist. Hier liegt auch das Zentrum der Stadt, der Rathausplatz, der von Restaurants und Bars mit Außenbereichen umringt ist und an einem schönen Tag immer voller Leute zu sein scheint.

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ine Besonderheit grenzt direkt an den zentralen Platz: Die Apotheke aus dem Jahr 1422 zählt zu einer der ältesten weltweit, die immer noch geöffnet ist. Ob man in der Oberstadt oder der Unterstadt ist: Die Stadtmauer, von der immer noch 1,85 Kilometer und 26 Türme erhalten sind, ist dort überall präsent, womit sie sich als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt qualifiziert. Die Oberstadt war bis 1877 von der Unterstadt getrennt. Heute verbinden steile, gepflasterte Wege und Gassen die beiden Teile – wobei der untere Teil der lebhaftere ist. Auf dem Domberg liegen die Burg Tallinn, die Alexander-Newski-Kathedrale und der Tallinner Dom. Während die Domkirche äußerlich schlicht und unspektakulär wirkt, sind im Inneren die mehr als hundert pompösen Wappenepitaphe estländischer Adliger besonders sehenswert. Mittlerweile haben die Esten auch ihren Frieden mit der russisch-orthodoxen AlexanderNewski-Kathedrale gemacht, die lange als Sinnbild der Russifizierung Estlands galt. Den besten Blick über die

Foto: Angelika Bucerius

voller Adjektive. Bis in den Turm führen schmale, unebene, dazu noch steile Stufen eines engen, dunklen, aufwärts führenden Gangs. Die erhoffte Belohnung für die Mühsal bleibt aus. Denn am Ziel des erhofften Ausblicks angekommen, steht man in einem viereckigen, dunklen Raum, dessen Schießscharten – die vermutlich auch als Ausguck der Wachen dienten – mit Milchglas verbaut sind. So tapsen wir eindruckslos wieder durch das Düstere hinab. Wer einen anderen Weg hinauf wählt, kommt zu dem erhofften Rundumblick über Land, Ufer und Meer. Zwischen den massiven Mauern, die das Dach umschirmen, gibt es regelmäßige Lücken, die ein traumhaftes Panorama auf Ostsee und Inselhauptstadt bieten.


Stadt und bis zum Hafen hat man von der Aussichtsplattform des Dombergs aus. Dieser wird nur noch übertroffen von dem Blick zurück auf die Stadt, als wir auf dem Achterdeck der Deutschland stehen. Von dem Land, das möglichst weit weg von allem Russischen sein will, geht es für uns genau dorthin: nach St. Petersburg. Das ist dreifacher Luxus in einer Stadt, die mit ihren grandiosen Palästen und Kirchen voll von üppig überladener Gold-Verzierung von Luxus nur so strotzt – zumindest dann, wenn man auf den Touristenpfaden bleibt. Unser Tripel ist: drei Tage Liegezeit, dazu mitten in St. Petersburg und bei zudem besten Sonnenwetter. Die weniger gute Alternative wäre – abgesehen vom Schauerwetter –, im Hafen außerhalb der Stadt zu liegen und nur einen, maximal zwei Tage zu bleiben. So ist es bei den Massenschiffen. Eine Kreuzfahrt mit der Deutschland ist an sich schon ein Luxus, da es kein billiges Vergnügen ist. Dieser Luxus relativiert sich indes, wenn man sich die Hotelzimmerpreise der „weißen Stadt“ an der Newa ansieht. Da erscheint der Tagespreis des schwimmenden Grandhotels vergleichsweise als Schnäppchen – dazu noch inklusive Vollpension.

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nser Liegeplatz ganz in der Nähe des Stadtzentrums bietet eher ungewöhnliche Ausblicke. Backbord zwischen Anleger und Ufer liegt auf Höhe unseres Hecks eine private Luxusyacht. Auf Bug-Höhe hat ein Museums-U-Boot festgemacht. Solche Kontraste gehören ganz selbstverständlich zu der Stadt, die nicht – wie häufig angenommen wird – nach Peter dem Großen, sondern nach dem Apostel Simon Petrus benannt ist. Dieser war aber immerhin der Schutzheilige des Zaren Peter. Nur ein einziger Tag in der Fünf-Millionen-Einwohner-Stadt wäre tatsächlich viel zu kurz – nicht nur für diejenigen, die das erste Mal hierherkommen, sondern

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ber auch die anderen Palasträume sind ein Erlebnis. Denn hier sieht man, wie wandelbar das damalige Verständnis von dem war, was „in“ oder „angesagt“ ist. Aus dem Inneren kennt man vor allem die üppig vergoldeten und verspiegelten Empfangs- und Tanzsäle. Dagegen eher unbekannt und nahezu modern erscheinen die Räume, die in Grün mit reduziertem Dekor oder ganz in Weiß mit verspielten Ornamenten gestaltet sind. Getafelt wurde damals besonders gerne auf Meißner Porzellan. Hier lernen wir auch, woher der Spruch „Die Tafel aufheben“ für das Ende einer Mahlzeit kommt. Denn Tisch und Stühle wurden extra für das Essen in die Mitte des Raums gestellt und anschließend wieder abtransportiert. Wir sitzen auf den Teakholz-Stühlen im Außenbereich der Kultbar „Alter Fritz“ bei einem Gin Tonic auf der Deutschland, als wir erst durch die Newa aus- und in die Ostsee einfahren. Was in der Stadt nicht sichtbar war, ist von außen umso offensichtlicher. Denn eine gelbliche Smogschicht schwebt langgestreckt über St. Petersburg. Welch schöne Aussicht ist da, morgen im Traumland aller Naturfreunde zu sein: Finnland. Helsinki erreichen wir bereits am frühen Morgen. Der beliebte Marktplatz, auf dem Strickwaren, finnische Spezialitäten und Handwerkskunst verkauft werden, ist nur wenige Meter entfernt. Ein weiteres Mal sind wir dankbar, auf einem kleinen Schiff zu reisen, das uns so nahe ans Ziel bringt. So gelangen wir zu Fuß inner-

Attraktive Wegweiserin eines Souvenirgeschäfts in der Tallinner Altstadt.

auch für die Wiederholungs-Besucher. Immer wieder sehenswert ist das nachgebaute Bernsteinzimmer im Katharinenpalast in der Zarenresidenz Puschkin etwas außerhalb von St. Petersburg. Benannt wurde das Ensemble aus Palästen und Parkanlage nach Russlands bedeutendstem Dichter, Alexander Puschkin. Es war indes nicht Zarin Katharina, die im 18. Jahrhundert den prunkvollen Palast baute oder gar in Auftrag gab. Es war ihre Tochter, die Zarin Elisabeth, die ihn zu Ehren ihrer Mutter errichten und nach ihr benennen ließ. Als wir am wolkenfreien Morgen durch das riesige, schmiedeeiserne Tor treten, gleicht die hellblaue Fassadenfarbe dem Himmel. Die Schlange vor dem Eingang ist bereits lang, und so lauschen wir der kleinen Musikkapelle, die in ihren bereits sichtbar abgenutzten Musikcorps-Uniformen die immer gleichen Melodien in stets gleicher Reihenfolge spielt. Spätestens wenn sie den Tanz der „Vier Schwäne“ aus Tschaikowskys „Schwanensee“ anstimmen und vier Musiker dazu in flotter Schrittfolge vorwärts und seitwärts tanzen, wissen wir, dass die Platte von vorne gespielt wird. Glücklicherweise sind wir da bereits in den ersten Sälen des Palastes und hören nur noch den „Schwanentanz“ durch die Fenster. Gruppenweise schieben wir uns durch die Räume. Ersehntes Ziel ist das Bernsteinzimmer.

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Erschütternd: die zerstörte Marienkirche in der Marienburg bei Danzig.

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Stets beeindrucken die angenehme Atmosphäre und die Lebensqualität der schwedischen Ostseemetropole. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Stadt im Wasser gebaut zu sein scheint – ist sie doch auf 14 Inseln gebaut. Zum anderen gelangt man innerhalb weniger Gehminuten von Altstadt, trubeliger Einkaufsmeile, prachtvollem Schloss-Ensemble und innerstädtischem Hafen mitten ins Grüne, inklusive grasender Pferde und Kühe.

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en besten Blick auf dieses städtische Idyll hat man vom Rundfunk- und Aussichtsturm Kaknästornet. Er steht mitten im Grünen und doch im Stadtgebiet. Architektonisch ist der 155 Meter (mit Antenne 170 Meter) hohe Multifunktionsturm selbst ein Hingucker, da er einen ungewöhnlichen quadratischen Querschnitt hat. Bei gutem Wetter und guter Sicht lohnt sich auf jeden Fall, die Aussichtsplattform im 30. Stock und das Restaurant darunter zu besuchen. Beide bieten einen traumhaften Fernblick weit in die Schärenlandschaft und auf die Stadt. Auf der Fahrt zurück zum Schiff haben wir das Glück, im Stau zu stehen. Denn diesen verursacht die berittene königliche Stadtschlosswache auf ihrem Weg zur Wachablösung. Das Stadtschloss, das nicht länger Wohnort, sondern lediglich Arbeitsplatz der königlichen Familie ist, liegt in der Altstadt Gamla stan. Die Deutschland liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. So laufen wir ganz gemütlich immer am Kai entlang bis nach Stadsholmen, der Hauptinsel mit Gamla stan und Stadtschloss. Hier findet sich ein weiterer Grund, warum diese pittoreske nordische Stadt so lebenswert ist. In den verwinkelten Gassen gibt es gemütliche Cafés, kleine Kunsthandwerk-Läden und Galerien. Dazu Superlative der Minimalversion, wie die kleinste Skulptur und die engste Gasse der Stadt, noch eine deutsche Kirche Tyska kyrkan, die Nikolaikirche – in der die schwedische Kronprinzessin 2010 ebenso wie ihre Eltern heirateten –, und das Nobel-Museum. Nicht weit entfernt liegt auf einer gegenüberliegenden Insel das Wahrzeichen Stockholms, das Stadshuset. Bekannt ist dies weltweit vor allem von der Innenansicht, da darin in jedem Jahr das Bankett für die Nobelpreisträger stattfindet. Hier würden wir gerne noch über Nacht im Hafen liegen. Doch die grandiose Schären-Ausfahrt bei langsam sinkender Sonne lässt alle Gedanken daran verschwinden – ist dies doch ein Erlebnis, das so schnell nicht überboten wird. Nach einem Seetag mit abschließendem krönendem Gala-Abend mit der berühmten Eisparade laufen wir am nächsten Morgen in Travemünde ein. Wir sind einmal rings um die Ostseeküste gefahren. Nun schließt sich der Kreis unserer Traumreise mit dem „Traumschiff“. Text: Angelika Bucerius

Fotos: Angelika Bucerius, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

halb weniger Minuten von der Pier ins Stadtzentrum mit den Shoppingmeilen Aleksanterinkatu und Esplanadi sowie zum Senatsplatz, über dem der Dom thront. Ein Auto benötigt man, um weiter entfernte Sehenswürdigkeiten Helsinkis zu sehen. Die Affinität der Finnen zum Künstlerischen und Ungewöhnlichen steht sinnbildlich im Sibelius-Park mit dem Sibelius-Denkmal, das aus mehreren hundert Stahlröhren in eine Art Orgelform zusammengebaut ist. Einst wurde das moderne Kunstwerk stark kritisiert. Mittlerweile ist es eines der wichtigsten touristischen Ziele der Stadt. Ungewöhnlich und deshalb sehenswert ist die Temppeliaukio-Kirche, die Felsenkirchen auf moderne Weise interpretiert. Statt in die Höhe erstreckt sie sich in einen Granitfelsen hinein. Auf bezaubernde Weise strömt Tageslicht durch die vielen kleinen Fenster im Kupferdach. Wir hätten auch einen Ausflug mit der Fähre zur Festung Suomenlinna machen können, die 1748 auf Inseln vor der Stadt errichtet wurde und zum UNESCOWeltkulturerbe zählt. Am Nachmittag erleben wir sie dennoch in ganz besonderer Weise. Beim Auslaufen fahren wir direkt an der Festung vorbei und können so auch sehen, dass sie nicht auf einer, sondern gleich auf fünf Inseln erbaut wurde. Ein Vielfaches an Inseln müssen wir passieren, um nach Stockholm zu gelangen. Die schönste Weise, um in die schwedische Hauptstadt zu gelangen, ist sicherlich mit weitem Abstand auf dem Seeweg. Denn allein die Fahrt durch die Schären mit den kleinen Inseln, den roten Häusern und kleinen Bootsanlegern ist an sich schon ein Genuss. Ob bei erstem oder wiederholtem Besuch:


SCHWEDEN

FINNLAND Helsinki

Stockholm

Saaremaa 0

Danzig (Polen) Die „stolze Hafen- und Hansestadt“ (polnisch: Gdansk) hat 460.000 Einwohner. Im Mittelalter galt Danzig als reichste Stadt der Welt. Heute ist Danzig eines der kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zentren Polens. Im Zweiten Weltkrieg wurde das historische Stadtzentrum nahezu vollständig zerstört und in den Nachkriegsjahren weitgehend wieder aufgebaut. Sehenswürdigkeiten: Altstadt mit Rathaus, Artushof (früherer Treffpunkt der Kaufleute), Krantor (1444 erbautes Wahrzeichen), Marienkirche (Europas größte mittelalterliche aus Ziegeln erbaute Basilika), St. KatharinenKirche (älteste Kirche Danzigs mit 49 Glocken). www.polen.travel/de/stadte/danzig

Klaipeda (Litauen) Klaipeda ist die drittgrößte Stadt in Litauen (183.000 Einwohner). Bis 1923 und zwischen 1940 und 1944 hieß die Hafenstadt Memel. Klaipeda ist heute das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Westlitauens. Sehenswürdigkeiten: Arche (größtes Granitdenkmal in Litauen), Segelschiff Meridianas, Delphinarium und Meeresmuseum, Skulpturenpark und Simon-DachBrunnen mit dem „Ännchen von Tharau“-Denkmal im Herzen der Altstadt auf dem Theaterplatz. www.klaipedainfo.lt/de

Saaremaa (Estland) Saaremaa (deutsch: Ösel) ist mit 2700 Quadratkilometern die größte Insel Estlands und nach Panzerkreuzer Aurora in St. Petersburg.

RUSSLAND

St. Petersburg Tallinn ESTLAND

200 km

Nords ee DEUTSCHLAND

Travemünde

Os ts ee Danzig

Kleipeda L I TA U E N

POLEN

Sechs Länder und ihre Geschichte Die Ostsee-Route der Deutschland führt zu kleinen Ländern mit großer Geschichte und zu großen Ländern mit viel Glanz und Gloria. Seeland, Gotland und Fünen die viertgrößte Insel der Ostsee. Zur Hauptinsel Saaremaa (35.000 Einwohner) gehören die umliegenden Inseln Muhu, Abruka, Vilsandi, Ruhnu und weitere kleinere Inseln. Saaremaa misst von Nord nach Süd 88 Kilometer und von West nach Ost 90 Kilometer. Die Küste ist 1300 Meter lang. Die einzige Stadt Kuressaare (ehemals Arensburg) ist auch die Hauptstadt. Sehenswürdigkeiten: Altstadt von Kuressaare, Burg Kuressaare (Arensburg), Windmühlen in Angla, Meteoritenkrater Kaali, Steilküste „Panga Pank“.

Tallinn (Estland) Die Hauptstadt (420.000 Einwohner) von Estland liegt am Finnischen Meerbusen. Sie ist bekannt für ihre historischen Bauwerke (alte Kaufmannshäuser), die von den jeweiligen Herrschern geprägt sind (schwedische, dänische, deutsche und russisch-zaristische Herrschaft). Die Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sehenswürdigkeiten: die Aussichtsplattform „Kohtuotsa“ (großartiger Blick auf die mittelalterliche Altstadt mit dem mo-

dernen Stadtteil im Hintergrund), Rathausplatz (zahlreiche Kaufmannshäuser), die AlexanderNewski-Kathedrale (Estlands russisch-orthodoxe Hauptkathedrale). www.visitestonia.com

St. Petersburg (Russland) St. Petersburg liegt an der Mündung der Newa am Ostende des Finnischen Meerbusens und ist mit fünf Millionen Einwohnern die nördlichste Millionenstadt der Welt und nach Moskau die zweitgrößte Stadt Russlands. Aufgrund der vielen Brücken wird die Stadt auch „Venedig des Nordens“ genannt. Gegründet wurde sie 1703 von Peter dem Großen. Zwischen 1914 bis 1924 hieß sie Petrograd und von 1924 bis 1991 zu Ehren Lenins, des Gründers der Sowjetunion, Leningrad. Sehenswürdigkeiten: EremitageMuseum und Winterpalast, Peter-und-Paul-Festung, St.-IsaakKathedrale, Auferstehungskirche (Bluterlöser-Kirche), Schloss Peterhof, Newskij-Prospekt (alte Prachtstraße und heutige Hauptstraße), Panzerkreuzer Aurora, Smolnyi-Kloster, Katharinenpalast mit dem rekonstruierten Bernsteinzimmer. www.petersburg-info.de

Helsinki (Finnland) Die finnische Hauptstadt (605.000 Einwohner) liegt im Süden an der Küste des Finnischen Meerbusens

und besteht zu einem Drittel aus Parks und Grünflächen. Offiziell ist die Stadt zweisprachig (Finnisch und Schwedisch). Gegründet wurde sie im Jahr 1550 noch als Teil Schwedens. Sehenswürdigkeiten: Marktplatz Kauppatori direkt am Hafen und angrenzend die alte Markthalle, Uspenski-Kathedrale (größte orthodoxe Kirche außerhalb Russlands), Felsenkirche, Lutherische Domkirche, Sibelius-Park mit Sibelius-Monument (des finnischen Komponisten Jean Sibelius), Freilichtmuseum Seurasaari. www.visithelsinki.fi/de

Stockholm (Schweden) Die schwedische Hauptstadt Stockholm (870.000 Einwohner) zählt berechtigterweise zu den schönsten Hauptstädten der Welt. Sie ist geprägt von der Nähe zum Wasser und den vielen Grünanlagen. Die Altstadt mit ihrem mittelalterlichen Straßennetz ist fast autofrei. Zum Stadtgebiet gehören 14 Inseln, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Sehenswürdigkeiten: Stadshuset (Rathaus und Wahrzeichen von Stockholm), Gamla stan (historische Altstadt), Königliches Schloss, Kirche Storkyrkan, Kriegsschiff Vasa und das Freilichtmuseum Skansen (beide auf der Insel Djurgården), Ekoparken (weltweit erster städtischer Nationalpark). www.visitsweden.de 4/2014

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55 °


Das großzügige Sonnendeck der Deutschland mit Salzwasserpool und ausreichend Liegefläche wird von dem fernsehbekannten Schornstein mit „Traumschiff“-Logo überragt.

Der edle und üppig vergoldete Kaisersaal passt zu dem Grandhotel auf See.

Im Gourmet-Restaurant „Vier Jahreszeiten“ werden täglich wechselnde Mehr-Gänge-Menüs auf Sterne-Niveau offeriert.

Die Bewohner der Grande Suite werden mit Butler-Service, täglich frischen Canapés und Pralinen zusätzlich verwöhnt.

Die Bar „Alter Fritz“ ist Kult. Hier gibt es die berühmten Wiener Würstchen und Frikadellen, die ein Muss jeder Reise sind.

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Schiffstest

Tatsächlich, ein Grandhotel auf See! Die deutschland bietet nach zeitgemäßen Verbesserungen seinen Gästen noch mehr Komfort. Schiff Die Deutschland ist ein schwimmendes Grandhotel für maximal 480 Gäste, das als einziges Kreuzfahrtschiff noch unter deutscher Flagge fährt. Fernsehbekannt ist sie als Kulisse und Drehort der ZDF-„Traumschiff“-Serie. Erstklassiger Service, luxuriöses Ambiente und hochwertige Küche in Verbindung mit einer familiären Atmosphäre machen sie einzigartig. Obwohl der Kult des Traditionsschiffes gepflegt und von Erstreisenden ebenso wie Stammgästen geschätzt wird, fallen sehr positiv zeitgemäße Veränderungen in Gastronomie, Sport und Kabinen auf. Komplett ausgestattetes Bordhospital, inklusive Dialysestation.

reederei Die Reederei Peter Deilmann wurde 1972 von Peter Deilmann als private Reederei im Bereich der Luxus-Kreuzfahrten gegründet. Seit Januar 2014 ist die Münchner Investmentgesellschaft Callista Private Equity GmbH & Co. KG Mehrheitseigner.

Fahrtgebiet Im Sommer befährt die Deutschland europäische Routen, im Winter wechselt sie auf die südliche Erdhalbkugel.

kabinen Alls 294 Kabinen (70 innen) in neun Kategorien (ab 12 m2 innen bis 19 m2 außen) sind luxuriös ausgestattet und verfügen über eine individuell regulierbare Klimaanlage. Die Grande Suite und die Eignerkabine haben Balkone. Ende 2014 werden die Kabinen auf den oberen Kabinendecks 7 und 8 mit französischen Balkonen ausgestattet. In jeder Kabine: Flachbildschirm-TV (mit Radio-, Musik- und Videoprogramm), Minibar, Schreib-/Frisiertisch (mit Föhn) und Safe. Die Bäder sind

mit Dusche (in den Suiten mit Badewanne) und hochwertigen Kosmetik- und Toilettenartikeln ausgestattet. Für die Gäste in den Kabinen auf Deck 7 und 8 ist das Internet mittels WLAN inkludiert (sonst: 20 Euro/Std., 199 Euro/ 7 Tage). Laptops und iPads können kostenlos ausgeliehen werden.

gastronomie Drei erstklassige Restaurants ohne Zuzahlung und kostenloser 24-Stunden-Kabinenservice. Hauptrestaurant „Berlin“ mit mehrgängigen Menüs, Service am Platz (auch zum Frühstück) und künftig freier Tischwahl und einer Tischzeit am Abend, Buffet-Restaurant „Lido Gourmet“ künftig abends nur noch zum Teil als Buffet – der andere Teil wird zum Themenrestaurant mit Service am Platz umgewandelt. Neu: Zwischen Mittag- und Abendessen werden im Lido-Grill kleine (Grill-) Gerichte, Salate und Früchte angeboten. Im SpezialitätenRestaurant „Vier Jahreszeiten“ werden abends mehrgängige Menüs auf Sterne-Niveau serviert (Reservierung erforderlich). Ein Höhepunkt am Nachmittag: elegante Tee-Stunde auf der Lido-Terrasse mit klassischer Live-Musik. Bars: Die Kult-Bar „Zum Alten Fritz“ liegt achtern auf Deck 7 mit Innenbereich mit ClubAtmosphäre und großzügiger, überdachter Außenterrasse. Zwischen Kaisersaal und Hauptrestaurant liegt auf Deck 6 der Salon „Lili Marleen“ (beide abends mit Live-Musik).

service Die deutschsprachige Servicecrew ist bestens geschult und geht auf individuelle Wünsche ganz selbstverständlich ein. Durch die persönliche Ansprache der Gäste fühlen sich auch Erstfahrer in die Großfamilie Deutschland

einbezogen. Trinkgeld: freiwillig, empfohlen: 8 Euro/p. P./Tag.

Ausflüge werden vom Concierge organisiert.

sport & wellness

publikum

Der Fitnessraum auf Deck 6 achtern mit Panoramablick ist zwar räumlich klein, aber dafür mit beachtlich vielen modernen Cardio- und MultifunktionsKraftgeräten sowie dem innovativen EMS „Miha Bodytec“ (Elektromagnetisches Trainingssystem) ausgestattet. Gleich nebenan die Finnische Sauna mit Meerblick (täglich Aufguss) und ein Römisches Dampfbad. Außenpool mit Meerwasser auf dem Sonnendeck 9, Innenpool mit Gegenstromanlage auf Deck 3. Golfabschlag und Putting-Green. Täglich kostenfreie Fitnesskurse (u. a. Wassergymnastik, Aerobic, Pilates/Yoga). Wellnessangebote im „Wellness Spa Deutschland“ auf Deck 3 (gegen Gebühr), E-Bike-Touren in ausgewählten Destinationen.

Deutschsprachig, stilbewusst, gut situiert, gebildet und trotz des relativ hohen Altersdurchschnitts unternehmungslustig.

Shopping Juwelier Leicht, Bordboutique mit Mode- und Kosmetikartikeln, Accessoires, Präsenten. Fotoshop. Friseur mit Haarpflegeprodukten.

Dresscode Tagsüber sportlich-leger, abends sportlich-elegant, an GalaAbenden (mind. zwei pro Reise) formell, d. h. Abendkleid/Smoking.

Preisniveau Ab 350 Euro pro Tag.

★★★★★

bordprogramm Abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Abendlicher Show-Höhepunkt findet im „Kaisersaal“ statt, der allein optisch seinem Namen alle Ehre macht. Lektorate über die Reiseziele sowie auf die Reise abgestimmte Vorträge, täglich Kino-Programm, ein Mal pro Reise Küchenparty und Frühshoppen mit Freibier, Shuffleboard, Tischtennis, Bingo, Bibliothek.

AusflugsangeboT Ausgenommen gut organisierte Ausflüge, die dazu vergleichsweise preisgünstig angeboten werden. Je nach Destination Schwerpunkte – mit stets breitem und oftmals ausgefallenem Angebot: z. B. exklusives Konzert im Katharinenpalast von St. Petersburg, Stadtrundgänge, Panoramafahrten (auch für Gehbehinderte geeignet). Private

Deutschland

Schiff 18,0 Kabinen 9,0 Gastronomie 19,5 Service 19,3 Sport & Wellness 9,0 Bordprogramm 8,3 Ausflugsangebot 9,0 GESAMT Punkte 92,1 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 480 Crew: 280 PCR: 1,7 SR: – Baujahr: 1998 Flagge: Deutsch BRZ: 22.496 Länge/Breite: 175 m/23 m

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e r a r m e l o p r d o N

Grönland

NORDAMERIKA

Grönland Das Hurtigruten-Expeditionsschiff Fram geht im Juni 2015 auf große GrönlandReise – von Reykjavík über den Süden des Landes bis hoch in den eisigen arktischen Norden.

a n O z e Galapagosinseln

P

a

z

e r h s c i if

t i s c h e r l a n t A O z e a n

galapagos Der Dreimaster Mary Anne macht eine Expedition im Gebiet der Galapagosinseln nicht nur zu einem spannenden und authentischen Erlebnis, sondern auch zu einer Reise mit Stil.

antarktis 32 Tage Eis. Was sich zunächst etwas trist anhört, ist in Wirklichkeit äußerst abwechslungsreich und spannend – die Antarktis-Halbumrundung auf der Ortelius von Oceanwide Expeditions.

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Fotos: PR, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

SÜDAMERIKA


azur° Expeditions-Kreuzfahrten

Spitzbergen

arktis

EUROPA

Unterwegs im Land der Eisbären: Das ehemalige Forschungsschiff Akademik Sergey Vavilov bringt seine Passagiere bis nach Spitzbergen und kommt dabei dem Nordpol sehr nahe.

ASIEN

Kamtschatka

Kamtschatka/Kurilen Im September 2015 erkundet Hapag-Lloyds Expeditionsschiff Bremen die gewaltigen Naturspektakel und exotischen Kulturen der Kamtschatka-Halbinsel und der Kurilen.

AFRIKA

indischer ozean

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Südse

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AUSTRALIEN

In

Auf ihrem Weg zu den wohl schönsten und auch isoliertesten Inseln der Welt macht die kleine, aber feine Yacht Island Sky auch Halt in Mosambik an der afrikanischen Ostküste.

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e a n O z

Die schönsten Expeditionen

Südsee Eine Südsee-Expeditionsreise auf der Silver Explorer ist nichts für Urlauber, die sich an den weißen, paradiesischen Stränden ausschließlich in ihrer Hängematte entspannen möchten.

Die Welt bietet unzählige schöne Orte, neue Erfahrungen und spannende Abenteuer. Überall gibt es etwas zu entdecken. Mittlerweile werden zahlreiche Expeditionskreuzfahrten angeboten, die durch ein wissenschaftliches und abenteuerliches Programm bestechen. 4/2014

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azur° Expeditions-Kreuzfahrten

Der Dreimaster Mary Anne ist ein echter Hingucker im Gebiet der Galapagosinseln.

Blaufußtölpel: an Land ein wenig unbeholfen.

Galapagos

Wo Drachen schwimmen gehen

B

izarre Vulkanlandschaften, eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt sowie eine noch weitgehend unberührte Natur ziehen die Besucher der Galapagosinseln in ihren Bann. Nur wenige Reedereien steuern dieses Paradies im östlichen Pazifischen Ozean an. Ein Schiff sticht jedoch in besonderer Weise hervor. Still und leise zieht die Mary Anne ihre Bahnen zu den schönsten Zielen des Archipels. Sie ist der einzige Dreimaster in diesen Gewässern und nicht nur für Segelfans ein wahr gewordener weißer Traum. An Eleganz und Exklusivität kann der Mary Anne so schnell kein anderes Schiff das Was-

Galapagos-Meerechse: Der einzige Leguan, der im Meer taucht.

60 °azur.de

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ser reichen. Allein ihre Eigenschaft als Segelschiff ermöglicht ihren Gästen ein einmaliges Expeditionserlebnis. Es ist nicht selten, dass sie von Delfinen und Walen auf ihrer Reise begleitet werden. Schließlich werden diese nicht durch störende Motorengeräusche abgeschreckt. Außerdem können Passagiere Segelunterricht nehmen oder sich in der astronomischen Navigation üben. Die Mary Anne ist Flottenmitglied bei der Traditionsreederei Angermeyer Cruises. Bis heute liegt das Geschäft in den Händen der Familie. Fiddi Angermeyer wurde auf den Galapagosinseln geboren, ist ein erfahrener Seefahrer und leitet die Reederei mit großem Enthusiasmus. Bald wird die Bellissima, eine kleine Luxusyacht für gerade einmal zwölf Gäste, die Mary Anne mit eigenen Galapagos-Touren unterstützen. In stetigem Wechsel fährt die Mary Anne eine jeweils achttägige Ost- und Westroute. An Bord begleitet die Gäste ein kompetentes Team, bestehend aus dem Kapitän, dem Ersten Steuermann, Ingenieuren, zwei Matrosen, einem Chefkoch mit Assistent, dem Kabinenservice und einem naturkundigen Fremdenführer. Schnorchelausrüstung wird kostenlos zur Verfügung

gestellt, Taucheranzüge können sich die Gäste für 25 US-Dollar pro Woche ausleihen. Während der Kreuzfahrten finden zudem Konferenzen zu biologischen und geologischen Themen rund um die Region statt. Die Ost-Routen der Mary Anne beginnen auf der Insel Baltra. Das erste Ziel ist die Black Turtle Cove, eine große Lagune an der Nordküste der Insel Santa Cruz. Auf einer Fahrt im Schlauchboot werden die Gäste hier von grünen Meeresschildkröten begleitet, während Pelikane und Reiher auf ihren Ästen ruhen. Schon am nächsten Tag wartet das nächste Highlight: der Korallenstrand von Darwin Bay, der mit seinen roten Mangroven und weichen Opuntien ein beliebter Ort für Rotfußtölpel und Fregattvögel ist. Nachmittags wandern die Gäste über die Prince Philip’s Steps. Ziel ist eine Ebene, auf der Nazcatölpel nisten. In Bartholomé erklimmen die Passagiere der Mary Anne eine Anhöhe, von der aus sich eine atemberaubende Aussicht auf die zentralen Inseln des Archipels bietet. Weiter geht es zu einem dunklen Vulkanstrand auf Santiago und zur Küste bei Sullivan Bay, wo Grotten und Bögen Zuflucht für den GalapagosSeebär bieten. Der nächste Tag steht dann ganz im Sinne der Vogelbe-


Weitere Anbieter Silversea Durch die Silver Galapagos ist Silversea mit einem eigenen Expeditionsschiff durchgängig auf den Galapagosinseln vertreten. Wöchentlich starten die Touren auf Baltra. Die Preise beginnen bei 621 Euro pro Person und Tag. Dafür gibt es einen luxuriösen Expeditions-Lifestyle an Bord und ein spannendes Programm.

Fotos: PR

Insel Isabela: Die Urlauber brechen zur Tierbeobachtung mit dem Boot auf.

obachtung. Die Salzwasserlagunen ßend bietet eine kleine Lagune beste der „roten Insel“ Rábida und der Möglichkeiten, die Galapagos-RieNordwestküste von Santa Cruz bie- senschildkröten in freier Wildbahn ten eine große Artenvielfalt. Zudem zu erleben. Am nächsten Tag lädt die flanieren die Expedienten an wun- Teufelskrone, ein aus dem Meer raderschönen Stränden mit Sand aus gender Vulkankegel, zu einem tollen Überresten von Korallen, an denen Schnorchelabenteuer ein. Hier sind Meeresschildkröten brüten. unter anderem Rochen zu sehen. AnAuf der Insel Plaza Sur begrü- schließend können die Passagiere in ßen schimmernde Kaktusfeigen, der Post Office Bay ihre Postkarten rötliche Sesuvien und auch kupfer- absenden, wie es Walfänger bereits farbene Landleguane ihre Besucher. vor Jahrhunderten machten. Auf Santa Fé ist soWeitere Highlights gar eine inseleigene der Route sind der Unterart der Reptilien Lavastrom Pahoehoe zu entdecken. Jede mit einer anschlieMenge Tierarten sind ßenden Wanderung auch auf Española zu zur Flamingo-Lagune, Hause. Hier stoßen die eine Pangafahrt um Passagiere auf SeeElizabeth Bay zu den Mary Anne löwen, Meeresechsen, größten Mangroven aber auch auf Darwin- Die Mary Anne ist als einziger des Archipels und zu finken und Española- Dreimaster im Gebiet der Galapaden Galapagos-PinSpottdrosseln. Letzt- gosinseln unterwegs. Bis zu 16 guinen, eine Nasslanendlich endet die Rei- Passagiere kommen in acht Kabinen dung bei Urbina Bay se mit einem Besuch unter, wobei Single-Reisende und ein Spaziergang in der Charles Dar- keinen Aufpreis bezahlen. An Bord zu den flugunfähiwin-Brutstation für befinden sich eine Lounge, eine gen Kormoranen von Bar, ein Sonnendeck sowie ein Riesenschildkröten. Punta Espinosa. Des Die Westroute der Restaurant unter freiem Himmel. Weiteren stehen eine Mary Anne startet Bordsprache: Englisch, Spanisch Wanderung zum Gaebenfalls auf Baltra Bordwährung: US-Dollar lapagos-Dar winsee, und führt dort zu- Passagiere: 16 eine Schnorcheltour nächst zu den Los Crew: 8 zu den UnterwasserGemelos, Zwillings- PCR: 2,0 kliffen von Punta Vikratern auf dem Weg SR: 16,46 cente Roca, eine Vonach Puerto Ayo- Baujahr: 1997 gelbeobachtung am ra, deren Entstehung Flagge: Ecuador Strand Espumilla und auf eine vulkanische BRZ: 395 ein Besuch der GrotExplosion zurückzu- Länge/Breite: 65,8 m/7,9 m ten von Puerto Egas führen ist. Anschlieauf dem Plan.

Lindblad Expeditions Die Schiffe National Geographic EndeavourundNationalGeographic Islander bieten 10- bis 16-tägige Galapagos-Expeditionen über das ganze Jahr. Nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit National Geographic sind die Schiffe in Sachen Experten an Bord und Forschungstechnik bestens ausgestattet. Professionelle Fotografen geben den Passagieren wertvolle Tipps. Boote mit Glasboden und Unterwasserkameras geben zudem faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt. Die Preise beginnen bei 549 US-Dollar pro Person und Tag. Celebrity Cruises Celebrity Cruises steuert mit der Celebrity Xpedition ebenfalls das ganze Jahr über die Galapagosinseln an. Im Gegensatz zum Rest der Flotte der Reederei ist die Xpedition kein klassisches Kreuzfahrtschiff, sondern eine Art Mega-Yacht für Naturliebhaber. Natürlich ist auch hier viel Platz für gute Gastronomie, Wellness und Unterhaltung. Die siebentägigen Kreuzfahrten starten bei 390 Euro pro Tag und Person. Un-Cruise Adventures Von Februar bis November beginnen neuntägige Kreuzfahrten der Reederei Un-Cruise Adventures, die sich auf Expeditionen mit kleinen Schiffen spezialisiert hat, in Quito. Die elegante Yacht La Pinta bietet ihren 48 Passagieren großzügige Kabinen mit Fenster und eine Sky-Bar unter freiem Himmel. Kayaks, Schnochelausrüstung, Taucheranzüge und auch ein Boot mit Glasboden sind ebenfalls mit an Bord. Das alles hat seinen Preis: ab 900 US-Dollar pro Tag und Person.

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azur° Expeditions-Kreuzfahrten

Mit Zodiacs fahren die Urlauber bis nah die treibenden Eisberge.

An Bord erhalten Gäste Einblick in die Navivation.

Arktis

D

ie schier unendlichen Weiten der Arktis rufen Bilder von kargen und unwirklichen, verschneiten Landschaften hervor. Daher ist es überraschend, wie viel Leben es auf der Inselgruppe Spitzbergen gibt. Dies ist der Ort, wo Eisbären auf offenem Eis Robben jagen und wo SeevögelKolonien auf der Tundra die kurz weilende Fülle des Sommers genießen. Besucher befinden sich inmitten einer weißen Fläche, die nicht zu

Eisbären sind ein beliebtes Fotomotiv auf Arktisreisen.

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enden scheint. Während einer Expeditionskreuzfahrt um Spitzbergen erleben abenteuerlustige Entdecker alle Wunder und die frostige Magie der Arktis in nur wenigen Tagen. Ein Spezialist in diesem Gebiet ist der Veranstalter One Ocean Expeditions mit seinen Schiffen Akademik Ioffe und Akademik Sergey Vavilov. Letzteres ist in den Sommermonaten durchgehend in der Arktis unterwegs. Gebaut wurde die Sergey Vavilov 1988 als Forschungsschiff für polare Regionen. In den letzten Jahren wurde ihr jedoch nach und nach ein touristischer Charakter verliehen, ohne dabei die notwendige Authentizität zu vernachlässigen. Eine qualitativ hochwertige Gastronomie, ein Wellnesscenter mit Sauna, Spa-Bereich und Salzwasserpool sowie ein Fitnessraum erscheinen als selbstverständlich. Und in der Lounge haben die Gäste ein 180Grad-Panorama, das der enormen Weitläufigkeit der Arktis gerecht wird. Von komfortablen Kabinen bis hin zu luxuriösen Suiten bleiben zudem keine Wünsche offen. Eine große Bandbreite an Aktivitäten und interessante Vorträge an Bord machen die Reisen zu einem richtigen Abenteuer. Neuntägige Expeditionen um Spitzbergen beginnen preislich bei 466 US-Dollar (349 Euro) pro Tag.

Wenn die Gäste der Akademik Sergey Vavilov mit dem Flugzeug in Longyearbyen landen, liegt das Schiff schon im Hafen. Nach dem Check-in führt die Route zum Isfjord, dem zweitgrößten Fjord der Inselgruppe. Gerade zum Zeitpunkt der Reise, wenn die Sonne hier fast gar nicht untergeht, lässt sich die dramatische Landschaft vom Deck aus besonders genießen. Und weil auch das Staunen hungrig macht, lädt das Expeditionsteam im Anschluss zu einem Willkommens-Dinner mit reichlichen Informationen zur Reise ein. Während der Durchfahrt durch die schmale Meerenge bei Boubonhamna sind oft Weißwale zu sehen. Bei den erwachsenen Tieren ist zudem der Name Programm, die jungen Wale sind grau gefleckt. Fünfbis zehntausend Tiere sind noch in dieser Region anzutreffen. Bei einer Erkundungstour mit dem Zodiac sind die Weißwale häufig aus nächster Nähe zu betrachten. Anschließend geht es auf eine schöne Wanderroute nach Ingebrigsten Bukta, die an einer alten Jagdhütte und riesigen Weißwalskeletten vorbeiführt. Auf der Route sind mit großer Wahrscheinlichkeit viele frei laufende Rentiere zu sehen. Am nächsten Tag befindet sich die Akademik Sergey Vavilov im

Fotos: PR, Mark Carwardine (2), Rob Stimpson (1)

Das unendliche Weiß


Weitere Anbieter Das Expeditionsteam lädt die Gäste zu einer Erkundungstour mit dem Zodiac ein.

Krossfjord, der Heimat unzähliger und mit ihrem Lärm die eisige Stille Vogelkolonien der verschiedensten durchbrechen. Wo könnte eine KaArten. In den Zodiacs kommen die nufahrt spannender sein? Gäste ganz nah an die belebten VoDas nächste Highlight der Route gelfelsen heran. Nicht selten tau- ist die alte Walfangstation Smeerenchen wenige Meter weiter die Köpfe burg, wörtlich übersetzt Walspeckvon Bart- oder Ringelrobben aus Stadt. Während eines etwas gespensdem dunklen Wasser auf. Weiter geht tigen Spaziergangs informieren die es zum Liefdefjord, an dessen Ende Experten über die Geschichte des sich eine weite Ebene anschließt – Walfangs, dessen dramatischen ökoperfekt für eine Wanderung durchs logischen Folgen, aber auch dessen Eis. Oft sind hier Eisgroße Rolle in der Erbären zu entdecken, schließung von Spitzdie Robben jagen oder bergen. Immer noch es auf die nährstofferinnern die riesigen haltigen Eier der VöÖfen an die rauen gel abgesehen haben. vergangenen Tage. Nur 540 Nautische Am letzten Tag der Meilen vom Nordpol spektakulären ExpeAkademik Sergey Vavilov bei Phippsøya kommt ditionsfahrt steuert 1988 wurde das Forschungsschiff die eigentliche Funkdie Akademik Sergey Akademik Sergey Vavilov in Finn- Vavilov die Prinztion des Eisbrechers land gebaut. Heute zählt es zum Einsatz. Oft könCharles-Insel an. Hier zusammen mit der Akademik Ioffe bestehen gute Channen die Gäste vom zur Flotte des ExpeditionsverSchiff direkt aufs Eis, cen, Walrossen ganz anstalters One Ocean Expeditions, wo sich allerdings nahe zu kommen. der authentische, sichere und auch jederzeit EisOhne dieses Erlebnis vor allem ökologisch vertretbare bären tummeln könist eine SpitzbergenReisen in der Arktis und der nen. Nachdem jeder Expedition nicht vollAntarktis im Programm hat. ein Erinnerungsfoto ständig, denn ihr GeBordsprache: Englisch mit dem GPS-Gerät, ruch ist – vorsichtig Bordwährung: US-Dollar das hier ganze 81 Grad ausgedrückt – einzigPassagiere: 92 Nord anzeigt, gemacht artig. Zum Abschluss Crew: 63 hat, geht es wieder in lädt der Kapitän die PCR: 1,46 Richtung Süden durch Passagiere zum DinSR: 41,61 die Hinlopen-Meerner ein, um zusamBaujahr: 1988 enge, an deren steimen mit ihnen die Flagge: Russland len Küsten unzählige Reise zu reflektieren. BRZ: 6450 Dickschnabellummen, Frühmorgens geht es Länge/Breite: 117 m/18,2 m Dreizehenmöwen und dann in LongyearGryllteisten brüten byen von Bord.

Die Arktis ist neben der Antarktis der größte Hotspot für Expeditionsreisen Ein gutes Dutzend Reedereien sind hier unterwegs. Die Angebotspalette reicht von einwöchigen Kreuzfahrten mit einem kurzen Besuch auf Spitzbergen bis hin zur einmonatigen Kombination von Norwegen, Spitzbergen, Island und Grönland. Preislich gibt es natürlich auch große Unterschiede, jedoch gilt hier das Gleiche wie für alle Expeditionskreuzfahrten weltweit: Unter 300 Euro pro Tag und Person ist kaum etwas machbar. Hapag-Lloyd ist in den Sommermonaten mit der Bremen und der Hanseatic in der Arktis vertreten, Silversea zur selben Zeit mit der Silver Explorer, Compagnie du Ponant mit der Le Boréal. Die Fram von Hurtigruten umrundet in den wärmsten Monaten wöchentlich Spitzbergen, im Herbst geht es dann auf größere Routen in Kombination mit Norwegen und Island. Spezialisten im Gebiet der Arktis sind zudem die Reederei Murmansk Shipping mit ihrer Flotte aus Atomeisbrechern sowie die Veranstalter Poseidon Expeditions, Polar Kreuzfahrten, Quark Expeditions und Aurora Expeditions mit Schiffen wie der Sea Spirit, der Quest oder der Ocean Diamond. Deutsche Gäste buchen derartige Reisen oft über Ikarus Tours. Fehlen darf in der Arktis natürlich auch nicht Lindblad Expeditions. Die National Geographic Explorer fährt im Juni und Juli eher größere Routen von Norwegen über Spitzbergen nach Island. G Adventures ist mit der Expedition mal im Mai, mal im September zu Gast auf Spitzbergen, kommend von Island oder Norwegen. Marktführer ist jedoch die Reederei Oceanwide Expeditions, die die arktischen Gewässer mit ihren vier Schiffen Rembrandt van Rijn, Plancius, Ortelius und Noorderlicht am meisten frequentieren.

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azur° Expeditions-Kreuzfahrten

Die Ortelius bei einer Eisfahrt in der Ross Sea – am 9. Januar 2015 startet sie zur ersten Halbumrundung der Antarktis.

Antarktis

Die kälteste Region der Erde

M

itten in der Einsamkeit der Antarktis können Abenteuerlustige eine zauberhafte, unvergessliche Landschaft entdecken. Wie vielleicht nirgendwo anders auf der Welt sieht man sich der fantastischen Kraft der Natur so direkt gegenüber wie in der Antarktis mit ihren hohen Bergen, massigen Gletschern und schimmernden Eisbergen. Die Antarktis ist nicht nur die kälteste Region der Erde, sondern gilt bis heute als der am wenigsten erforschte Kontinent unseres Planeten. Nicht umsonst wird der Ort seit Menschengedenken als „Terra incognita“ – unbekanntes Land – bezeichnet. Mit 20 Jahren Polarerfahrung ist die Reederei Oceanwide Expeditions ein unbestrittener Spezialist für Ex-

Ein Ziel der Ortelius ist die größte Pinguinkolonie der Welt.

peditionskreuzfahrten in den Regionen der Antarktis und Arktis. Neben den traditionellen, charismatischen Segelschiffen Noorderlicht und Rembrandt van Rijn besteht die Flotte aus zwei Entdeckerschiffen der höchsten Eisklasse, der Ortelius und der Plancius. Das bedeutet, die kältesten und extremsten Orte der Erde können angesteuert werden. Höchste Sicherheitsstandards sind dabei so selbstverständlich wie unvergessliche Momente für die Passagiere. Für letztere muss man bei Oceanwide Expeditions übrigens nicht unbedingt zu zweit reisen: Offene Alleinreisende können auf allen Routen ohne Zuschlag ein Bett in einer Doppel-, Dreier- oder Viererkabine buchen. Aus dem Programm für die Antarktis sticht eine Expeditionsreise ganz besonders hervor und ist in dieser Form mit Sicherheit weltweit einmalig. Die Ortelius startet nach einer erfolgreichen Premiere in 2013 an zwei Terminen eine 32-tägige Halbumrundung der Antarktis. Das Programm lässt das Herz eines jeden Abenteurers höherschlagen. An Bord befinden sich nicht nur Zodiacs, sondern auch Helikopter. Und diese werden nicht nur für vereinzelte Flüge verwendet, sondern bringen alle Passagiere

an Orte, die in keiner anderen Weise erreicht werden können. Selbstverständlich ist ein erfahrenes Expeditionsteam mit an Bord, das die Passagiere während der Expeditionen und bei Vorträgen mit allen Informationen versorgt. Die Kabinen und Inneneinrichtungen der Ortelius lassen sich mit zwei Attributen beschreiben: komfortabel und praktikabel. Elegante Restaurants und riesige Suiten sucht man hier vergeblich, und das ist auch gut so. Der Expeditionscharakter steht absolut im Vordergrund und verleiht den Reisen eine authentische Note, ohne dabei einem angenehmen Aufenthalt im Wege zu stehen. Die erste Halbumrundung der Antarktis beginnt am 9. Januar 2015 in Ushuaia und endet einen guten Monat später im neuseeländischen Bluff. Die zweite Reise verläuft in entgegengesetzter Richtung und beginnt direkt im Anschluss, am 11. Februar 2015. Die Preise beginnen ab 589 Euro pro Tag. Wer in Neuseeland an Bord geht, erreicht nach einem Seetag die Subantarktische Insel Campbell Island mit einer üppigen Vegetation und einzigartigen Tierwelt. Zu sehen gibt es die verschiedensten Albatross- und Pinguinarten sowie SeeElefanten, Pelzrobben und Seelöwen.


Weitere Anbieter Der Helikopter bringt die Gäste zu den Expeditionshütten von Scott und Shackleton.

Anschließend navigiert die Ortelius beobachten. Bei Anlandungen auf entlang von Scott Island und durch Shepard Island und Marie-Byrdtreibendes Eis an der Öffnung zum Land besuchen die Passagiere der Rossmeer. Nächstes Ziel ist Cape Ortelius eine Kolonie von KehlstreiAdare, wo zum ersten Mal in der fenpinguinen und Südpolar-RaubGeschichte der Antarktis Menschen möwen. Weiter geht es nach Peter I überwinterten. Hier ist die größte Island, eine unbewohnte vulkanische Pinguinkolonie der Welt zu Hause. Insel, die kaum von PassagierschifDer Kurs führt weiter in Rich- fen angefahren wird, und durch tung Süden, vorbei an der Drygalski- das Packeis der Bellingshausen-See. Eiszunge und der italienischen ForAm Tag 28 wird der Polarkreis schungsstation Terra Nova Bay und überquert. Nächstes Ziel: die kleinen Kap Hallett bis nach Inseln Minnows, die Ross Island. Sofern die im frühen 20. JahrWetterbedingungen hundert von engstimmen, bringt der lischen und franzöHelikopter alle Passischen Expeditionen sagiere zu den Exentdeckt wurden. peditionshütten von Der letzte LandErnest Shackleton und ausflug dieser Reise Ortelius Robert Falcon Scott. findet auf PeterDie Ortelius ist ein kleines, moderMit etwas Glück gibt mann Island statt, wo nes und sehr sicheres Expeditionses auch die AnlandeAdélie- und Eselsschiff. Sie verfügt über die höchste Erlaubnis bei der USpinguine und BlauEisklasse und durchbricht somit Station McMurdo. augenkormorane zu auch die dicksten Eisschichten. Nach einem Stopp Hause sind. Auf den Der große Luxus an Bord weicht auf dem Ross-Eisschelf Plénau-Inseln sind einem schlichten, gemütlichen nimmt die Ortelius dann See-Elefanten Interieur und einem wissenschaftfünf Tage lang Kurs zu sehen, die am lich fundierten Reiseprogramm. durch die AmundsenStrand liegen. Bordsprache: Englisch See, entlang dem äuAuf ihrer letzten Bordwährung: Euro ßeren Packeisgürtel. Etappe durchquert Passagiere: 116 Langweilig wird es die Ortelius den spekCrew: 48 währenddessen auf takulären LemairePCR: 2,42 keinen Fall, denn zu Kanal und den zerSR: 16,46 sehen gibt es viel. Mit klüfteten Beagle-KaBaujahr: 1989 etwas Glück lassen nal, um nach guten Flagge: Zypern sich einzelne Kaiserzwei Tagen die südBRZ: 4575 pinguine, Robben auf lichste Stadt der Erde, Länge/Breite: 91,25 m/17,61 m Eisschollen, SchwertUshuaia (Argentinien), wale und Zwergwale zu erreichen.

Wie auch die Arktis ist die Antarktis eine sehr beliebte Destination für Expeditionen. Es sind hauptsächlich die gleichen Anbieter, die hier unterwegs sind, da diese natürlich auch über eine polartaugliche Flotte verfügen. Preislich gilt dasselbe Limit: Unter 300 Euro pro Tag geht nichts, oftmals sind die Reisen wesentlich teurer. Ein großer Unterschied zur Arktis ist jedoch die Hauptreisesaison. Die Termine konzentrieren sich meist auf die Wintermonate. Fast alle Reisen beginnen und enden in Argentinien oder Chile – von der 10-tägigen Kurzroute bis hin zur einmonatigen Entdeckungsreise. Die Silver Explorer von Silversea ist von November bis März auf neun 10- bis 23-tägigen Routen in der Antarktis unterwegs. HapagLloyd ist sowohl mit der Bremen als auch mit der Hanseatic durchgängig von November bis Februar vertreten. Im gleichen Zeitraum beginnt auch die Le Soléal von Compagnie du Ponant ihre Touren ab Ushuaia, ebenso wie die authentischen Expeditionsschiffe der Veranstalter Quark Expeditions, Polar Kreuzfahrten, Aurora Expeditions und Poseidon Expeditions. Mit der Expedition von G Adventures sind sogar Kayak-Touren und Campingabenteuer möglich. Nicht wegzudenken ist natürlich auch die Reederei Lindblad Expeditions, die die National Geographic Explorer und die National Geographic Orion in die Antarktis schickt. Und auch die Akademik Ioffe und die Akademik Sergey Vavilov von One Ocean Expeditions fahren durchgängig 9- bis 19-tägige Routen. Das einzige Schiff, das mit vier Terminen im Winter nicht ganz durchgängig antarktische Ziele anfährt, ist die Spirit of Enderby von Heritage Expeditions.

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azur° Expeditions-Kreuzfahrten

Dank ihrer Wendigkeit kann die Bremen auch kleinere Buchten ansteuern.

Schneefeld: Landgänge im echten Sinne.

Kamtschatka/Kurilen

Reise in eine andere Welt

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ewaltige Vulkane, donnernde Wasserfälle, ungestörte Tierbeobachtungen machen eine Expeditionskreuzfahrt zum ostasiatischen Teil Russlands zu einem einmaligen Erlebnis. Im September 2015 macht sich das Expeditionsschiff Bremen von Hapag-Lloyd auf den Weg zu einer außergewöhnlichen Reise von der Halbinsel Kamtschatka über die Inselkette der Kurilen bis nach Japan. In dem 23-tägigen Reisepaket sind die üblichen Hapag-LloydStandards bereits enthalten. Dazu zählen die Flüge, großzügige Außenkabinen und -suiten sowie eine exotische und vom Reiseziel beeinflusste Gastronomie. Unbekannte und weit entfernte Destinationen lassen sich in einem angenehmen Ambiente erkunden. Hinzu kommen spannende Exkursionen an Orten, die nur mit

Auf der TschuktschenHalbinsel haben die Walrosse ihr Zuhause.

dem schiffseigenen Zodiac zu erreichen sind. Die Passagiere haben dabei die Wahl zwischen klassischen Ausflügen, Expertenausflügen unter professioneller Leitung, Erlebnisausflügen, wie zum Beispiel Helikopterflüge, Bootstouren oder Jeepsafaris, sowie Aktivtouren mit etwas sportlichem Einsatz. Kostenpunkt: ab 447 Euro pro Tag und Person. Die Reise in den Fernen Osten Russlands beginnt mit einem Linienflug von Deutschland nach Vancouver und einer anschließenden Übernachtung in der Metropole an der Westküste Kanadas. Am nächsten Tag bringt ein Sonderflug die Gäste der Bremen direkt nach Nome in Alaska. Die Reise von hier zur Tschuktschen-Halbinsel ist in gewisser Weise ein Sprung in die nahe Zukunft, denn die Datumsgrenze wird überschritten und ein Tag entfällt. Am nächsten, also am übernächsten, Tag legt die Bremen dann am Land der Tschuktschen an. Die Passagiere befinden sich nun im natürlichen Lebensraum der Wale, Seevögel, Walrosse und Robben. Mit ihrer Wendigkeit ist die Bremen in der Lage, für einen eindrucksvollen Auftakt der Expedition zu sorgen. Ein Besuch in

Prowidenija bietet Einblicke in die traditionelle Lebensweise der Einwohner, die hier hauptsächlich von Fischfang, Jagd und Rentierzucht leben. Von der Achen-Lagune dagegen startet die erste Zodiacfahrt zu einer Wanderung durch die Tundra, in der Bärenspuren gesichtet werden können. Außerdem sind Walbeobachtungen während der Fahrten der Bremen keine Seltenheit. Vom Land der Tschuktschen führt die Reiseroute in den Süden zur Halbinsel Kamtschatka, wo Vulkane und Geysire, Steilküsten und tiefe Wälder auf die Passagiere der Bremen warten. Hier ist der Riesenseeadler zu Hause, und in den kristallklaren Flüssen suchen Braunbären nach Nahrung. Eine erfahrene und flexible Crew an Bord der Bremen sorgt für die Erschließung der besten Plätze für Tierbeobachtungen. Die anschließende Zodiacfahrt führt zum Vogelfelsen der Bogoslava-Insel, der bewohnt ist von Horn- und Schopflunden sowie Dickschnabelund Trottellummen. Dagegen wird der Strand vor Verkhoturova, den die Bremen passiert, regelmäßig von Walrossen aufgesucht. Im weiteren Verlauf der Reise begeben sich die Passagiere auf die Spuren des dänischen Entdeckers Vitus Bering und besuchen dessen Grab auf der nach


Weitere Anbieter

Fotos: PR

Die Felsformationen an den Küsten sind meist frei von menschlichen Ansiedlungen.

ihm benannten Insel. Außerdem gibt Auf die Gäste der Bremen warten es im typischen Dörfchen Nikolskoje spannende Naturschauspiele und einiges über die Kultur der Einwoh- hautnahe Tierbeobachtungen. Zu sener zu lernen. In Petropawlowsk be- hen sind beispielsweise die Seeotter steht dann die Möglichkeit zu einem in den Kelpwäldern der Insel ShumHelikopterflug in das Tal der Gey- shu. Und auf Yankicho fährt der sire, das bereits vor 20.000 Jahren Zodiac bei gutem Wetter bis in das entstand. Die Expedienten erleben Innere einer steilen Caldera. das dramatische Schauspiel der rauNächster Stopp der Expedition: chenden Schwefelquellen und Was- die Insel Sachalin im Ochotskischen sersäulen aus Sicht Meer. Von hier aus des Riesenseeadlers. steuern die Zodiacs Allerdings nur diejezur Insel Tyuleniy, nigen, die den Ausflug an deren Stränden zusätzlich zum Reiseriesige Kolonien von paket buchen. Ebenso Seebären und Stelmit Extrakosten verlerschen Seelöwen bunden ist der Flug leben, während die bremen in den Nalychevozerklüfteten Felsen Maximal 155 Passagiere bringt Naturpark mit einem von unzähligen Trotdie Bremen zu den spannendsten Bad in den heißen tellummen bevölkert Orten der Welt. Highlights an Quellen oder eine sind. Bord des komfortablen ExpediWanderung am AvaEinen facettentionsschiffes sind die hochwertige cha-Vulkan mit fanreichen Abschluss für Küche, der für einen Kreuzer tastischen Aussichten. die Reise der Bremen dieser Art umfassende Service Von Kamtschatka bieten die Destinatiund die Panorama Lounge, die aus fährt die Bremen onen in Japan. Das mit ihrer 180-Grad-Sicht einen in die Inselwelt der pulsierende Aomori fantastischen Rundblick auf Kurilen. Hier wird und die stille Insel kommende Ziele gewährt. die Ursprünglichkeit Sado eröffnen den Bordsprache: Deutsch des Fernen Ostens Passagieren das Land Bordwährung: Euro spürbar, wenn grün des Lächelns zwiPassagiere: 155 bewachsene Vulkanschen Buddha und Crew: 100 kegel durch Nebelidyllischer Natur. Von PCR: 1,55 schwaden schimmern Kanazawa geht ein SR: 26,48 und die Gischt gegen Flug nach Tokio, wo Baujahr: 1990 die steilen Klippen noch eine ÜbernachFlagge: Bahamas donnert. Die Kurilen tung ansteht, bevor BRZ: 6752 zählen zu den am wees am nächsten Tag Länge/Breite: 111 m/17 m nigsten erschlossenen zurück nach FrankExpeditionsrevieren. furt geht.

Heritage Expeditions Die neuseeländische Reederei Heritage Expeditions hat über das Jahr verteilt sieben verschiedene Routen im russischen Fernen Osten im Angebot. Im Mittelpunkt stehen das Ochotskische Meer, Kamtschatka, die Kurilen sowie die Wrangelinsel im Norden. Der rustikale Eisbrecher Spirit of Enderby sorgt mit bequemen Kabinen, einer guten Küche mit neuseeländischen Chefs, einer Sauna und einer Lounge für Vorträge für den notwendigen Komfort, aber zeitgleich und in viel größerem Maße für ein authentisches Expeditionserlebnis. Dafür sorgt auch ein kompetentes Team aus Forschern und Expeditionsleitern, das den bis zu 50 Passagieren zur Verfügung steht. Preislich beginnen die 10- bis 15-tägigen Reisen ab 531 Euro pro Person und Tag. Compagnie du Ponant Auch die für ihre Yacht-Kreuzfahrten bekannte Reederei Compagnie du Ponant ist in Russland unterwegs. Im September und Oktober 2014 macht sich die L’Austral auf zu zwei 16-tägigen Routen nach Kamtschatka und zu den Kurilen, zur selben Zeit in 2015 übernimmt dann die Le Soléal. Beide Schiffe sorgen für ein gut designtes Yacht-Ambiente und einen luxuriösen französischen Touch. Dennoch kommen Expeditionen mit dem schiffseigenen Zodiac nicht zu kurz. Im Vergleich zu den anderen Anbietern sind die Preise relativ günstig und starten bei 300 Euro pro Tag inklusive Flug. Silversea Seit Mitte August sind die Expeditionsschiffe Silver Discoverer und Silver Explorer auf jeweils zwei Routen im Osten Russlands unterwegs. Der Reisezeitraum geht noch bis Mitte September, für 2015 ist im Juni die erste Reise dort vorgesehen. An Bord herrscht Luxus pur: Genächtigt wird ausschließlich in Suiten, teilweise mit Veranda und Butlerservice, gegessen wird in Gourmetrestaurants. Zudem ist das Spa-, Wellness- und Fitnessprogramm sehr umfangreich. Die Preise liegen in der Regel über 600 Euro pro Tag und Person, teilweise gibt es jedoch auch Schnäppchen ab 477 Euro.

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Bei Noble Caledonia kommt nur frisches und hochwertiges Essen auf den Tisch.

Die Suiten der Island Sky versprühen Eleganz.

Indischer Ozean

Eine Reise, viele Welten

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er britische Reiseveranstalter Noble Caledonia hat für seine Kunden in diesem Jahr ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk in petto. Abenteuerlustige Gäste schickt er am 13. Dezember 2014 auf eine 27-tägige „Grand Indian Ocean Safari“: eine Expeditionskreuzfahrt zu einigen der wohl schönsten und isoliertesten tropischen Inseln der Welt, wie Mauritius, Madagaskar und die Komoren, aber auch die kaum touristisch erschlossene Küste von Nordmosambik. Außerdem lernen die Passagiere die außergewöhnliche Tier-, Pflanzen- und Unterwasserwelt der Seychellen kennen. Eine solch lange Reise erfordert natürlich auch eine komfortable Unterkunft. Diese bietet die Island Sky ihren bis zu 114 Passagieren. Noble Caledonia hat die Yacht unter Vollcharter und tritt als Ve r a n s t a lte r Dank Walt Disney besonders bei Kindern beliebt: Lemuren.

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auf. Das Gesamtprodukt kann sich sehen lassen. Einerseits besitzt das Schiff ein elegantes und luxuriöses Interieur, das den Gästen den größtmöglichen Komfort bietet. Die Suiten sind sehr geräumig, und die Küche ist mit ihren wechselnden Fünf-Gänge-Menüs äußerst vielfältig und exquisit. Nicht selten kommt es vor, dass der Chef einem vorbeifahrenden Fischerboot gleich den kompletten frischen Tagesfang abnimmt. Im Kontrast zu dieser Exklusivität gibt es keinen Dresscode oder ein durchorganisiertes Unterhaltungsprogramm – der Schwerpunkt liegt auf der Erkundung der Destinationen. Die Expeditionsleiter und Gastredner halten Vorträge über die kommenden Reiseziele. Nach der Buchung müssen sich die Kunden von Noble Caledonia nicht mehr ums Geld kümmern: Im Allinclusive-Paket sind die Flüge, die Mahlzeiten, alle Getränke sowie alle Landausflüge und Exkursionen mit dem schiffseigenen Zodiac bereits enthalten. Zurzeit ist die Reise für 418 Britische Pfund (527 Euro) pro Person und Tag buchbar. Mit einem Direktflug von London nach Mauritius beginnt das Abenteuer im Indischen Ozean. Allerdings recht entspannt. Es bleiben ein ganzer Tag und eine Nacht

in einem gehobenen Hotel zur freien Verfügung. Am nächsten Tag werden die Gäste vom Expeditionsleiter begrüßt und entdecken gemeinsam die Insel mit ihrem indischen Touch und einem kulturellen Mix aus Franko-Mauretaniern, Kreolen, Chinesen, Muslimen und Hindus. Nachmittags geht es dann auf die Island Sky. Nächster Stopp ist die Insel La Réunion, ein kleines Stück Frankreich mitten im Indischen Ozean. Das betrifft jedoch nicht das Gelände: Auf den Hochebenen ragen inaktive und erloschene Vulkane in die Höhe, ebenso wie über 3000 Meter hohe Berggipfel. Dennoch sorgen die nährstoffreiche Erde und das milde Klima für eine blühende und grüne Landschaft, gespickt mit kleinen Dörfern und kleinen Städten, die wiederum eine typisch französische Atmosphäre ausstrahlen. Überall liegen die Düfte von tropischen Früchten, Vanille und den verschiedensten Gewürzen in der Luft. Nach einer eintägigen Fahrt legt die Island Sky dann an der kleinen Insel Sainte Marie direkt vor der Ostküste Madagaskars an, die im 17. und 18. Jahrhundert eine beliebte Basis für Piraten darstellte. Heute ist sie ein tropisches Paradies mit Sandstränden und Korallenriffen, die wie gemacht sind für eine erste


Weiterer Anbieter

Buchten und Lagunen mit türkisfarbenem Wasser laden zum Schnorcheln ein.

Zodiac-Tour mit Schnorchelgang. Am die Expedienten willkommen in einächsten Tag geht es dann zu den ner anderen Welt. Enge Gassen, BaRegenwäldern des Nosy Mangabe- sare und Häuser mit überhängenReservats auf Madagaskar. Hier sind den Balkonen vermitteln das typisch die nicht nur aus den Animations- arabische Flair. Wer sich Sansibar etfilmen bekannten Lemuren zu Hau- was näher anschauen möchte, bleibt se, ebenso Chamäleons, Salamander einfach länger – die Island Sky kehrt und eine Vielzahl an Vogelarten. Die nach einem Tag in Bagamoyo und Island Sky gleitet nun weiter Rich- seinen Kaole-Ruinen zurück. tung Norden an der Ostküste entPünktlich zum Neujahr erreicht lang und legt zwischendurch am die Island Sky das größte Atoll des natürlichen Hafen Diego Suarez und Indischen Ozeans, Aldabra. Auf Piam Nosy Hara-Arcard Island tummeln chipel an. Bereits bei sich Tausende von Sonnenaufgang fahL a nd s c h i ld k r öte n , ren die Gäste hier mit während die Gäste dem Zodiac zu den zur bildhübschen Laimposanten Kalkgune wandern. Nasteinfelsen, wo Seeadtürlich dürfen hier ler und Schwarzsegler Schnorcheltouren zu Island Sky zu beobachten sind. den Korallenriffen Die Island Sky gehört zusammen Das nächste große nicht fehlen, bevor mit der Caledonian Sky zu den Highlight der „Grand es weitergeht zu den Flaggschiffen des ReiseveranstalIndian Ocean Safari“ Seychellen. Die Inseln ters Noble Caledonia. Eine große ist Mosambik in Afrides Alphonse-Atolls Geräumigkeit und eine gehobene kas Osten. Die Stadt zählen zu den schönsKüche treffen hier auf den Pemba bietet Einblicke ten Inseln der Region. Expeditionscharakter, der den in die regionale KulMit etwas Glück ist spektakulären Destinationen des tur und tolle Schnorhier der extrem selIndischen Ozeans gerecht wird. chelmög l ich keiten, tene Seychellendajal Bordsprache: Englisch und der Archipel der zu sehen. Über PrasBordwährung: Britische Pfund Quirimbas-Inseln ist lin mit seinem dichPassagiere: 114 mit seinen 400 Fischten Palmenwald führt Crew: 70 arten der ideale Ort die Route letztendlich PCR: 1,63 für einen bunten zur Insel Mahé. Von SR: 22,83 Heiligabend, bevor die hier aus fliegen die Baujahr: 1992 Island Sky in RichPassagiere der Island Flagge: Bahamas tung Sansibar aufSky mit vielen einBRZ: 4200 bricht. Der farbendrucksvollen ErinneLänge/Breite: 91 m/15 m prächtige Hafen von rungen zurück nach Sansibar-Stadt heißt London.

Lindblad Expeditions Lindblad Expeditions ist mit der National Geographic Orion wieder im April und Mai 2015 im Indischen Ozean unterwegs und steuert auf mehreren 15- bis 23-tägigen Routen Ziele wie Madagaskar, Sansibar und die Seychellen, aber auch die Malediven und Sri Lanka an. Die National Geographic Orion wurde erst in diesem Jahr von der Reederei Orion Expeditions Cruises übernommen. Sie ist einerseits ein modernes und übersichtliches Expeditionsschiff, bietet den Gästen andererseits aber eine sehr komfortable Ausstattung und einen besonderen Service. Auf 102 Passagiere kommen 65 CrewMitglieder und ein zwölfköpfiges Expeditionsteam. Jede der 53 Kabinen und Suiten (von 16,3 bis 32,1 m²) ist mit einem Flatscreen-TV, einem DVD-Player und Internetzugang (mit zeitabhängigen Extrakosten) ausgestattet. Auch Safe und MiniKühlschrank fehlen nicht. Durch einen Spa-Bereich, ein Fitnessstudio, eine Lounge mit Cocktailbar und das Theater für exkursionsbezogene Vorträge wird es auch an Bord nie langweilig. Für eine abenteuerliche Kreuzfahrt sorgen Forscher, Fotografen, Autoren und Dokumentarfilmer von National Geographic, die regelmäßig an den Kreuzfahrten teilnehmen und den Passagieren mit ihrem Expertenwissen zur Verfügung stehen. Ein National Geographic-Taucher liefert aktuelle Unterwasseraufnahmen, genauso wie ein Tauchroboter, der auch die tiefsten Meereswelten erkunden kann. „Photography instructors“ unterstützen die Gäste im Umgang mit der Kamera. Die Schiffe sind zudem mit Expeditions-Schlauchbooten und Kajaks ausgestattet. Und dank des „Open Bridge“-Konzepts ist es jederzeit möglich, dem Kapitän bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Die Lindblad-Expeditionskreuzfahrten im Indischen Ozean sind nur direkt bei der Reederei oder bei Reisebüros in den USA, Australien und Neuseeland buchbar. Die Preise beginnen bei stattlichen 886 US-Dollar (661 Euro) pro Person und Tag.

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Bunte, traditionelle Fischerhäuschen säumen die Westküste Grönlands.

Gäste der Fram lernen Einwohner Grönlands kennen.

Grönland

Die Schönheit des Nordens

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as abgelegene Grönland ist die größte Insel der Welt, und das Meer, das sie umgibt, ist entweder ständig gefroren oder eiskalt, bedingt durch die vorwiegend kalten Meeresströmungen. Wer sich fragt, warum man sich in solch gnadenloser Landschaft niedergelassen hat, bedenkt nicht, welche Schönheit Grönland trotzdem verkörpert. Die arktische Nacht im Winter besteht aus einer wundersamen, ständigen Dämmerung – oder gänzlicher Dunkelheit im hohen Norden des Landes – gepaart mit den spektakulären Polarlichtern. Die Tierwelt ist ebenso interessant und verspricht vor allem Begegnungen mit Walen, Robben und Seevögeln. Längst haben die Kreuzfahrtree-

Gäste der Fram treffen in Grönland auf den Moschusochsen.

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dereien Grönland als Destination für Expeditionsreisen für sich entdeckt. Reisen führen nach Nordwest-, Südoder Ostgrönland. Oft steuern die Schiffe vor oder nach einem Grönland-Besuch auch die kanadische Arktis an. Eine Reederei, die auf den ersten Blick rein gar nichts mit Grönland zu tun hat, ist Hurtigruten, bekannt durch die Linienfahrten entlang der Fjordküste Norwegens. Das Flaggschiff Fram ist jedoch das ganze Jahr über in fast allen Ozeanen unterwegs. Im Juni 2015 steht auch Grönland auf dem Programm. Landaufenthalte werden bei Hurtigruten größtenteils von den Gästen individuell gestaltet. Natürlich ist eine große Auswahl an Exkursionen vorhanden, aber noch nicht im Preis ab 500 Euro pro Tag enthalten. Startpunkt der Grönland-Route der Fram ist Reykjavík, die Anreise ist inklusive. Die nördlichste Hauptstadt der Welt ist umgeben von Gletschern, Geysiren, Wasserfällen und Gebirgsformationen. Im Kontrast hierzu versprühen die idyllischen Sträßchen Reykjavíks fast schon Kleinstadtcharme. Die Fram legt erst am Abend ab – genug Zeit für eine Erkundung der quirligen Stadt. Erster Halt der Expedition ist dann die Halbinsel Snæfellsnes. Die hiesige landschaftliche Vielfalt reicht von

seichten Hügeln über Lavaformationen und aktive Vulkane bis hin zu heißen und kalten Quellen. Diese Naturspektakel können innerhalb eines Tagesausflugs besichtigt werden. Auf dem Weg durch die Dänemarkstraße können sich die Gäste mit Expertenvorträgen auf das nächste Ziel vorbereiten: Grönland! Wenn es möglich ist, durchfährt das Schiff den Prins Christian Sund, der die Inselgruppe Kap Farvel vom Festland trennt und eine atemberaubende Landschaft offenbart. Falls die Strecke von Eisbergen „verstopft“ ist, wird Kap Farvel stattdessen umrundet. Dann erreicht die Fram Südgrönland, das mit seinen grünen, fruchtbaren Feldern einen wahrlichen Kontrast zu den im Wasser treibenden Eisbergen darstellt. Mit seinen farbenprächtigen Häusern zählt Qaqortoq zu den schönsten Städten der Region. Ausflüge führen zur einzigen Gerberei Grönlands, in einem Rundgang durch die Stadt, oder auch zu einem Kaffeekränzchen mit den Einwohnern. In der 55-Seelen-Siedlung Igaliku, die vor allem durch die Wikinger-Ruinen von Gardar bekannt ist, können die Passagiere der Fram auf eine Wanderung gehen oder eine traditionelle Schaffarm besuchen. Von der Siedlung Qassiarsuk dagegen sind unter anderem Boots-


Weitere Anbieter Oceanwide Expeditions Die Reederei Oceanwide Expeditions ist mit ihren vier Expeditionsschiffen Marktführer in den arktischen Gebieten. Angeboten werden Reisen zu den verschiedensten Teilen Grönlands, teilweise auch ab Spitzbergen oder Island. Sehr interessant sind Themenfahrten wie die „Ski & Sail“Expedition. Die Preise sind für das Programm sehr günstig und starten bei 206 Euro pro Tag.

Fotos: PR

Boote führen ihre Passagiere zu den imposanten Eisbergen der grönländischen Arktis.

fahrten zum imposanten Qooroq- von ihrer schönsten Seite. KontrastEisfjord buchbar. Letzter Halt in programm hierzu ist eine BootsSüdgrönland ist das Städtchen Nar- fahrt zur ehemaligen Fischfabrik saq an der wunderschönen Küste von Assaqutaq. Anschließend wird des Tunulliarfik-Fjords, das von der malerische Ilulissat-Fjord angeden großen Gletschern im Norden steuert, der seit 2004 zum UNESCObegrenzt wird. Diese garantieren Welterbe gehört. Die Schönheit dieEisberge entlang des Fjords – ein ser Gegend lässt sich am besten mit wichtiger Lebensraum für Seehunde, einem Helikopterrundflug genießen. Lachse, Forellen und Zwergwale. Am selben Tag erreicht die Fram In der grönländischen Haupt- die Siedlung Itilleq, was so viel wie stadt Nuuk treffen traditionelle „Aushöhlung“ bedeutet. Der Name kleine Häuschen auf ist hier Programm, moderne Gebäude denn der Ort wird wie das Kulturhaus. von hohen Berg- und Die Angebote für Gletscherformationen Landausflüge reichen umgeben. Highlight: von einer klassischen Es werden Spieler Stadtrundfahrt bis zu und Unterstützer für einer Erkundung der das Fußballspiel „ItilFram kulturellen und hisleq gegen Fram“ geDie Fram steht in der torischen Umgebung. sucht! Tradition der ursprünglichen Anschließend steuert Den Abschluss der Fram. Sie ist das jüngste die Fram NordwestE x pe d it ion sk r e u zSchiff der Hurtigrutengrönland an. Die Regifahrt bildet ein BeFlotte und dank modernster on um die Diskobucht such in der Siedlung Technologie hervorragend herum bietet mit giKangerlussuaq am für Expeditionsreisen in die gantischen Eisbergen, gleichnamigen Fjord. Polarregionen geeignet. Seen und Fjorden soDie Umgebung ist Bordsprache: Norwegisch, wie einer spektakuHeimat der MoschusDeutsch, Englisch lären Flora und Fauna ochsen, die in den Bordwährung: Euro, US-Dollar unvergessliche Ein60er Jahren hier anPassagiere: 318 drücke. Erster Anlegesiedelt wurden. Die Crew: 70 gehafen ist Sisimiut, Ausschiffung erfolgt PCR: 4,54 die zweitgrößte Stadt hier mit PolarcirkelSR: 30,02 Grönlands, deren EinBooten, da KangerBaujahr: 2007 wohner hauptsächlich lussuaq über keinen Flagge: Norwegen vom Fischfang leben. Hafen verfügt. Flüge BRZ: 11.647 Auf einer Wanderung zurück nach DeutschLänge/Breite: 114 m/20,2 m zum Palasip Qaqqaa land gehen direkt zeigt sich die Region nach Düsseldorf.

Lindblad Expeditions Von Mai bis Juli ist Lindblad Expeditions mit der National Geographic Explorer um Grönland unterwegs. Die Reisen dauern 12 bis 25 Tage und starten teilweise in Island. Wer möchte, kann auch die kanadische Arktis mit einschließen. Preise ab 813 US-Dollar pro Tag (608 Euro). Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Sowohl die Bremen als auch die Hanseatic sind vor allem in den Sommermonaten auf Grönland-Reise. Ob die komplette Route von Südnach Nordgrönland ab Reykjavík oder eine Kombination mit der kanadischen Arktis – alles ist möglich. Die 10bis 18-tägigen Routen kosten ab 499 Euro pro Tag. Silversea Wie überall in den arktischen Gebieten kommt bei Silversea die Silver Explorer zum Einsatz. Von Juli bis September kreuzt das Schiff auch um Grönland. Sehr exklusiv ist die Durchquerung der legendären Nordwestpassage mit anschließender Fahrt an der Nordküste Kanadas entlang bis nach Alaska. Die günstigsten Angebote ab 438 Euro pro Tag sind eher eine Ausnahme, häufig sind die Reisen um einiges teurer. Compagnie du Ponant Auch die L’Austral von Compagnie du Ponant nimmt die Fahrt durch die Nordwestpassage auf sich und fährt anschließend sogar bis zur russischen Ostküste. Übliche GrönlandRouten, teilweise mit Island, runden das Angebot der Reederei ab. Kostenpunkt: ab 343 Euro pro Tag.

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azur° Expeditions-Kreuzfahrten

Die Inselbewohner nennen diesen idyllischen Fleck das „Blaue Loch“.

Auf den Fahrten hautnah zu erleben: alte Riten.

Südsee

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er seine Südseeträume wahr werden lässt, landet auf Inseln mitten in der Weite des Pazifischen Ozeans: Strände, so weiß wie Puderzucker, Palmen, die sich im Wind wiegen, Lagunen mit märchenhaften Unterwasserwelten und lebensfrohe Menschen, die Besucher mit Blumenketten willkommen heißen. Wenn es – zumindest für den Urlaub – ein Paradies auf Erden gibt, dann findet man es in der Südsee. Wer eine Expeditionskreuzfahrt mit Silversea bucht, will jedoch nicht nur den ganzen Tag in der Hängematte verbringen und Cocktails schlürfen. Im Oktober 2014 bricht die Silver Explorer auf zu

Bunt und vielfältig: die Unterwasserwelt der Südsee.

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einer abenteuerreichen, 15-tägigen Reise von Papeete über FranzösischPolynesien bis weit in den Osten zur chilenischen Osterinsel. Dabei werden Buckelwale beobachtet, blaue Lagunen mit ihrer riesigen Vielfalt an bunten Fischen erkundet und faszinierende Kulturen aus nächster Nähe erlebt. Für Spannung ist also bestens gesorgt. Das heißt natürlich nicht, dass die Silversea-Gäste auf die gewohnten Annehmlichkeiten verzichten müssen. Luxus wird hier großgeschrieben. Alle 66 Suiten und Kabinen haben Meerblick, sind geschmackvoll eingerichtet und verfügen über eigene marmorverkleidete Bäder mit Badewannen. Und der Champagner ist natürlich bereits im Preis enthalten. Andererseits gehört zur Silver Explorer auch ein enthusiastisches und kenntnisreiches Expeditionsteam, und jede Reise wird von einem erfahrenen Naturkundler geleitet. Acht aufblasbare Zodiac-Boote bringen die bis zu 132 Passagiere auch an die flachen Küsten der Südseeinseln, die das Schiff nicht erreichen kann. Die Exkursionen und Landausflüge sind bereits im Reisepaket enthalten, ebenso die meisten Getränke, der Butler-Service und die Trinkgelder.

Ab 397 Euro pro Tag und Person ist das First-Class-Südseeabenteuer auf der Silver Explorer erhältlich. Das Schiff legt ab in der Hauptstadt von Französisch-Polynesien, Papeete auf Tahiti. Zunächst haben die Gäste über einen Tag Zeit, sich von der langen Anreise zu erholen und sich an die Gegebenheiten an Bord zu gewöhnen. Was wohl nicht besonders schwerfällt – die QueenSize-Betten sind mit Sicherheit etwas bequemer als die engen Sitze im Flugzeug. Es bleibt Zeit für Vorträge der botanischen, anthropologischen und ornithologischen Experten an Bord über die bevorstehenden Ziele, für verschiedene Spa- und Wellnessangebote oder auch für das Ausschauhalten nach Buckelwalen, die in dieser Gegend sehr stark vertreten sind. Der erste Stopp der Silver Explorer ist dann die Insel Rurutu, die mit ihrer bergigen Landschaft, eingebettet in einer blühenden Vegetation, unter den anderen Inseln von Französisch-Polynesien hervorsticht. Vom Dörfchen Meorai führt ein Weg ins tropische Innere zu einer Tropfsteinhöhle, wo Einheimische einen traditionellen Tanz vorführen. Während eines anschließenden Spaziergangs kann mit etwas Glück der Rotschwanz-Tropikvogel gesichtet werden.

Foto: PR, Vanuatu Tourism Office, Lucien Pesquie/Bleu Lagon Productions

Das farbenfrohe Paradies


Weitere Anbieter Heritage Expeditions Die Spirit of Enderby ist Oktober 2014 und 2015 auf jeweils zwei Routen im Südpazifik unterwegs. Dabei steuert sie hauptsächlich die melanesischen Inseln an. Die Preise für die 11- bis 14-tägigen Expeditionen beginnen bei 500 US-Dollar pro Tag.

Bora Bora: So blau kann das Wasser nur in der Südsee strahlen.

Auf Tubuai ist das Klima wesent- Mount Duff. Weniger sportliche Gäslich kühler. Unter anderem besich- te besuchen die kulturellen Schätze tigen die Silversea-Gäste hier das des Dorfes Rikitea mit seinem kaTattoo Marae und lernen, wie die tholischen Missionarszentrum aus einheimischen Tätowierer früher mit dem 19. Jahrhundert. Anschließend Oktopus-Tinte und einem Stachel des bleibt Zeit für eine Kayak-Tour. Auf Igelfischs arbeiteten. Außerdem neh- Pitcairn Island lernen die Silverseamen sie an einer Kava-Zeremonie Passagiere dann deren Einwohner teil. Hierbei dreht sich alles um das mit ihrem altenglisch-tahitianischen Pfeffer-Getränk, das im pazifischen Dialekt kennen und erfahren einiges Raum zu religiösen und kulturellen über ihr tägliches Leben, um danach Anlässen konsumiert wird. Nach nach seltenen Vögeln Ausschau zu dem scharfen Genuss halten. Der Osten von wird es Zeit für eine Pitcairn Island besteht Abkühlung im türkisaus einem isolierten farbenen Wasser. Am Atoll, das völlig unletzten Tag in Franzöbewohnt ist – bis auf sisch-Polynesien geht rund 500.000 nises auf die bildhübsche tende Seevögel. Eine Insel Raivavae, wo Schnorcheltour in den Silver Explorer den Besuchern eine tiefen Gewässern des Das yachtähnliche Exterieur und Wandertour auf den Atolls bildet den Abdas elegante Interieur der Silver Berg Hiro, eine Radschluss des Besuchs Explorer strahlen puren Luxus aus. auf der Insel. tour oder eine PanoraAn Bord sind immer mindestens mafahrt im Auto zur Noch ein weiterer ein bis zwei Mitglieder des Auswahl stehen. DaTag auf See – dann Expertenteams deutschsprachig. nach steuern die Zoerreicht die Silver Ab 20 Personen werden auch diacs die Insel Motu Explorer ihr Ziel: die deutschsprachige Exkursionen Vaiamanu an. An den chilenische Osterinangeboten. weißen Sandstränden sel. Hier stehen noch Bordsprache: Englisch ist das Wasser so blau die Besichtigung verBordwährung: US-Dollar wie in einem Swimschiedener archäoPassagiere: 132 mingpool und Heimat logischer Ruinen soCrew: 111 vieler Korallenarten. wie ein entspannter PCR: 1,19 Nach einem Tag Strandtag auf dem SR: 24,99 auf See legt das Schiff Programm, bevor die Baujahr: 1989 auf Mangareva an. Gäste auschecken. Die Flagge: Ecuador Wer hier einen besonindividuelle HeimreiBRZ: 6072 deren Ausblick geniese verläuft meist per Länge/Breite: 108 m/15,8 m ßen möchte, wandert regionalen Flug nach auf den Gipfel des Santiago de Chile.

Coral Princess Cruises Das Flaggschiff der Familienreederei Coral Princess Cruises, die Oceanic Discoverer, nimmt unter anderem Kurs auf melanesische Gewässer. Reisen sind buchbar ab 814 Australische Dollar pro Tag (564 Euro). Lindblad Expeditions Eigentlich gibt es kaum eine Destination auf dieser Welt, die nicht von den Schiffen von Lindblad Expeditions erkundet wird. Die pazifischen Inseln übernimmt die National Geographic Orion mit drei 16- bis 20-tägigen Routen im November. Preise ab 809 US-Dollar (604 Euro). Noble Caledonia Der britische Reiseveranstalter Noble Caledonia organisiert Expeditionen im Südpazifik auf dem Schwesterschiff der Island Sky, der Caledonian Sky. Diese bietet einen idealen Mix aus Luxus und Abenteuer. Ab 422 Britische Pfund (531 Euro) pro Tag. CPTM Die Aranui 3 von der Reederei Compagnie Polysienne de Transport Matitime bietet ihren Gästen auf ihren Pazifikkreuzfahrten lediglich eine einfache Ausstattung, dafür aber viel Authentizität und einen engen Kontakt zur einheimischen Crew. Preise bereits ab 265 Euro pro Tag. Northstar Cruises Das kleine Expeditionsschiff True North für maximal 36 Passagiere ist zu Hause vor den australischen Küsten und im Pazifik – genau wie die Reederei Northstar Cruises. Für ganz besondere Exkursionen sorgt der schiffseigene Helikopter. Die exklusiven Reisen nach Papua-Neuguinea oder Melanesien starten preislich erst bei umgerechne t 988 Euro pro Tag. 4/2014

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90˚N Reise zum

nördlichsten Punkt der Welt Mit der 50 Years of Victory zum Nordpol. Azur ist mit an Bord und porträtiert eine der aufregendsten Reisen, die man auf der Erde erleben kann – eine EisbrecherExpedition zum „Dach der Welt“.

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Die Basaltterrassen des Rubini Rock. Sie bieten perfekten Wohnraum für Dreizehenmöwen, Dickschnabellummen und Krabbentaucher.

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Barbecue auf dem „Dach der Welt“. Nach einem Tag am Pol schmecken Steaks und Rippchen vom Grill besonders gut. Dazu gibt es den traditionellen Glühwein oder auch einen Wodka.

Rendezvous im Eis. Auf der Fahrt zum Pol begegnen wir einem gut 100 Meter langen Tafeleisberg. Von wo mag er stammen?

Begegnung mit dem „König der Arktis“. Dieses große Männchen hat offenbar schon manchen Kampf hinter sich. Ausflug zu den Walrossen. Mit solchen stabilen Zodiacs kommen wir der Natur und ihren spektakulären Foto-Motiven sehr nah.


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„Golfbälle des Teufels“ werden diese rätselhaften Steinkugeln auch genannt. Sie sind bis zu zwei Meter im Durchmesser und im Norden nur auf der Champ-Insel in Franz-Joseph-Land zu finden.

Feierlicher Moment am Pol. Alle Passagiere treffen sich vor dem Schiff zu einem „magic circle“ und genießen einen Augenblick der Stille.

Eines der historischen Gebäude der Forschungsstation „Stille Bucht“ in Franz-Joseph-Land. Der russische Außenposten bestand von 1929 bis 1959 und war damals die nördlichste Wetterwarte.

Spaß am Bug. Rickard aus dem Expeditionsteam posiert für die dankbaren Fotografen am Bug unseres Eisbrechers. Blick in die Vergangenheit. In der alten Forschungsstation „Buchta Tijaha“ sind einige Räume noch mit den alten Maschinen und Werkzeugen ausgestattet.


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uuuut! Der mächtige Typhon der 50 Let Pobedy (50. Jahrestag des Sieges) hallt über das Eis – unterbricht mit seinem dröhnend tiefen Signal die absolute Stille des Nordpols. Wir haben es geschafft! Dimitry Lobusov – der Kapitän unseres russischen Eisbrechers – trifft schon nach dem zweiten Versuch die magische Marke. Exakt 90 Grad Nord steht auf dem großen GPS-Schirm neben dem Steuerstand der Kommandobrücke, die natürlich neben den russischen Offizieren von nicht wenigen Passagieren zu diesem besonderen Augenblick bevölkert wird. Der größte Teil der 128 Mitreisenden aber steht ganz vorne auf dem Backdeck nahe dem Bug – und dreht regelrecht durch! Das ist ein Rufen, Singen und Jubeln – und auch Tränen fehlen nicht. 17 Nationen liegen sich in den Armen, tanzen umher, schwenken Fähnchen und Flaggen, fotografieren sich immer wieder in bunt gemischten Gruppen und lassen Champagnerkorken knallen – oder ist es Krimsekt? Der wäre ja auch angebracht, schließlich ist die 50 Let Pobedy – der leistungsfähigste Eisbrecher, der je gebaut wurde – russisch. Im Winter hält das atomgetriebene Schiff die Seewege im Norden Sibiriens für die Handelsschifffahrt frei. Im Sommer steht es für wenige Wochen als Kreuzfahrtschiff der besonderen Art für Expeditionen zum Nordpol zur Verfügung. Noch – denn 2015 wird es die zunächst letzten dieser Fahrten geben. Grund: Das Schiff wird dann ganzjährig für die russische Regierung im Einsatz sein. Da stellt sich die Frage: Soll man dabei sein, lohnt sich eine solche 14-tägige Express-Tour durch das immer dünner werdende Eis der Arktis, die einem 75.000PS-Superschiff schon lange nichts mehr entgegenzusetzen hat? In 64 wohl temperierten Doppel-Außenkabinen und ausgestattet mit Fitnessraum, zwei Saunen, einem Meerwasserpool, einer Bibliothek und natürlich der Bar mit Panoramablick auf die einstmals lebensfeindlichste Region unserer Erde. Lohnt es sich, 18.975 Euro auszugeben, um einmal ‚auf dem Dach der Erde‘ Hand in Hand mit seinen Mitpassagieren aus China, USA, Russland oder Peru zu stehen und neben einem 159 Meter langen Schiffsmonster im Eis gemeinsam einen völkerverbindenden Kreis zu formieren. Die Antwort ist ein klares „Ja“. Und vielleicht kann unsere Reportage einige Punkte sammeln, die diese eindeutige Aussage unterstützen. Unsere Reise hat vor vier Tagen in Murmansk begonnen. Die 300.000-Einwohner-Stadt nahe der norwegischen Grenze auf der Kola-Halbinsel wurde 1916 noch in der Zarendynastie gegründet und ist bis heute Hauptstützpunkt der russischen Nordmeerflotte. Aufgrund der Lage der Stadt am Hang entlang der Kola-Bucht und ihrer großen Hafenanlagen wird die Stadt von den

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örtlichen Fremdenführern gerne auch als „Kapstadt des Nordens“ bezeichnet. Besonders nett sei die Stadt zur Fliederblüte im Juli, wenn die aus Belgien stammenden Fliederbüsche am Lenin-Prospekt in voller Blüte stehen. Murmansk war bis 1991 militärisches Sperrgebiet, und noch immer gibt es strenge Sicherheitskontrollen, bevor unser Bus vom Flughafen an den Kai von Atomflot vorfahren darf. In einer Art Schleuse hatten vorher uniformierte Behördenvertreter wortkarg Pässe kontrolliert und den Bus sogar unterwärts mit Spiegeln an langen Stangen untersucht. Offenbar hat man in diesem nach wie vor sensiblen Teil des Hafens Angst vor Sabotage. Im vergangenen Herbst erst wurden in Murmansk 30 Greenpeace-Aktivisten über Wochen wegen „bandenmäßiger Piraterie“ festgehalten. Wir sind froh, dass unser Veranstalter Poseidon Expeditions als russisches Unternehmen offenbar über gute Verbindungen verfügt und bestens vorgearbeitet hat. Eine Viertelstunde später stehen wir auf dem Kai, von dem man uns vor 25 Jahren noch als ausländische Spione ohne Zögern einkassiert hätte. Auch wenn man im Reiseprospekt schon zu Hause die eindrucksvollen Daten unseres Schiffes gelesen hat, erst wenn man direkt vor dieser mächtigen Meermaschine steht, entfalten die Rekordmaße ihre fast einschüchternde Wirkung. Die 50 Years of Victory ist groß wie ein Kreuzfahrtschiff, wirkt aber mit ihren blockartigen Aufbauten massig und technisch nüchtern – fast wie ein Kriegsschiff. Das Helikopterdeck und die kräftigen Kräne lassen auch an ein Forschungsschiff denken. Am mächtigen breit gezogenen Bug aber ist deutlich zu erkennen, wofür die 50 Let Pobedy gebaut wurde: um möglichst effektiv Eis zu bekämpfen, auch wenn es drei Meter dick ist. Im Rahmen des Fackellaufs zu den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi brachte die 50 Let Pobedy am 19. Oktober 2013 das olympische Feuer vom Heimathafen Murmansk nach einer Rekordreisezeit von 91 Stunden und 12 Minuten zum Nordpol. Es war die erste Reise dieser Art unter den Bedingungen der Polarnacht. Wir aber freuen uns über das ungetrübte Tageslicht des arktischen Sommers und schwimmen bei angenehmen 18 Grad noch „eislos“ auf den sanften Wogen der Barentssee. Von Murmansk bis zum Pol sind es 1250 nautische Meilen – also etwa 2300 Kilometer. Obwohl unser Dampfer derzeit mit rund 18 Knoten (33 km/Std.) durch das Polarmeer pflügt, werden noch fast zwei Tage vergehen, bevor wir auf halbem Weg zum Pol wieder Land sehen – Franz-Joseph-Land, der nördlichste Archipel der Welt. Die Gruppe mit rund 200 Inseln war 1873 von einer Österreichisch-Ungarischen Forschungsexpedition mehr oder minder zufällig entdeckt worden – eigentlich hatte man sich den Nordpol vorgenommen oder zumindest die Nordostpassage. Das Schiff der Expedition

Fotos: Peter von Sassen

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Zeit am Pol. Die Reise ist so organisiert, dass sich die Passagiere fast einen ganzen Tag auf dem Eis aufhalten können. Die einen mit vernehmlicher Fröhlichkeit — andere in stiller Einkehr.

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er Vorteil dieser langen Abgeschiedenheit: Die Inseln sind noch heute nahezu unberührt, was sich in einer fast paradiesisch anmutenden Pflanzen- und Tierwelt zeigt. Riesige Herden von Walrossen und anderen Robben gibt es zu sehen, Polarfüchse und natürlich den „König der Arktis“ – den Eisbär. Dazu Massen von Seevögeln wie Dreizehenmöwen, Dickschnabellummen und Krabbentaucher, auch Eissturmvögel lassen sich beim Brüten beobachten. Unsere erste Begegnung mit dem geheimnisvollen Archipel ist von dem Sound Tausender von ihnen geprägt. Unser Schiff ist mit der Fahrt heruntergegangen und nähert sich vorsichtig einem der großen Naturwunder der Arktis: dem Rubini Rock, ein wuchtiger Basaltfelsen mit malerischen und ungewohnt farbenprächtigen Oberflächenstrukturen. Ein Fels wie ein Monument. Schon von Weitem sind die Klippenwohnungen der Seevögel zu erkennen – doch Expeditionsleiter Jan Bryde beruhigt die aufgeregten Vogelfans unter den Passagieren, die mit ihren riesigen Teleobjektiven schon schussbereit am Bug oder auf dem Aussichtsdeck oberhalb der Brücke stehen. „Ihr braucht eure ‚langen Tüten‘ nicht – wir fahren ganz nah heran!“ Da die Felswand an der westlichen Spitze des Rubini Rock senkrecht ins Wasser abfällt, reicht hier die Wassertiefe für eine Annäherung selbst unseres tiefgängigen Eisbrechers. Bis auf wenige Meter bugsiert Kapitän Dimitry Lobusov die 50 Years of Victory an die Basaltwand heran. Wir sind sozusagen in der riesigen Brutkolonie – eine der

Endlich geschafft. Kapitän Dimitry Lobusov hat seinen gigantischen Eisbrecher perfekt auf die magische Marke bugsiert. Das GPS auf der Brücke ist der Beweis.

größten der ganzen Arktis. Fast auf Armeslänge kommen die jetzt dicht an dicht am Bug stehenden Fotografen an die Vögel heran – der Lärm ist ohrenbetäubend. Was für ein Naturerlebnis! Bevor unser Besuch zu sehr das Brutgeschäft stört, setzen wir zurück. Früher durchaus übliche Hornsignale, um einen spektakulären Panikstart zu provozieren, sind bei Poseidon Expeditions verpönt – der russische Veranstalter, der im nächsten Jahr auch Reisen um Spitzbergen und nach Ostgrönland anbietet, legt großen Wert auf naturschonenden Tourismus. An diesem Tag hat die Expeditionsleitung einen weiteren Höhepunkt zu bieten. In der Bucht des Rubini Rock liegt eine 1929 errichtete Forschungsstation – Buchta Tichaja –, damals die nördlichste der Welt. Sie war durchgängig bis 1959 von 20 bis 30 Menschen belebt – sogar zahlreiche Babys wurden in der „Stillen Bucht“ geboren. Buchta Tichaja war die erste wirklich dauerhaft betriebene Basis hier oben und gleichzeitig natürlich eine Unterstreichung der sowjetischen Ansprüche auf den Archipel. Heute wirken die hölzernen Häuser und Versorgungsbauten wie ein arktisches Denkmal. Die meisten sind schon halb zusammengefallen, und die Gebäude, die noch intakt scheinen, haben sich mit ihrem fahlen, ausgeblichenen Holzton bereits der umgebenden Natur angepasst. Inzwischen nur eine weitere zarte Nuance im Farbenspiel dieser großartigen Naturkulisse. Die ehemalige meteorologische Station soll jetzt Stück für Stück restauriert und zu einem Museum der rus-

aber, der in Bremerhaven gebaute hölzerne Dampfsegler Admiral Tegetthoff, war bereits 70 Tage nach dem Start in Norddeutschland in undurchdringliches Eis gekommen und sollte sich nie wieder aus dieser Falle befreien können – gefangen im Haltegriff der Schollen, saß es fest. Schon einen Sommer, einen Winter und wieder einen Sommer. Aber dann, am 30. August 1873, beschrieb der für Landexpeditionen zuständige Offizier Julius Payer: „Es war um die Mittagszeit, da wir über die Bordwand gelehnt in die flüchtigen Nebel starrten, als eine vorüberziehende Dunstwand plötzlich raue Felszüge in Nordwest enthüllte, die sich binnen weniger Minuten zu dem Anblicke eines strahlenden Alpenlands entwickelten!“ Die Drift des Eises hatte die Tegetthoff mit den 24 Besatzungsmitgliedern zu einem unbekannten Archipel östlich von Spitzbergen getragen: 900 Kilometer vom Pol entfernt. Die Männer tauften die Entdeckung auf den Namen ihres Monarchen: „FranzJoseph-Land“. Lange blieb diese Inselwelt im hohen Norden der übrigen Welt verschlossen. Russland übernahm die Verfügungsgewalt über Franz-Joseph-Land und betrachtete den Archipel als Sperrgebiet. Erst nach dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs waren Besuche durch Touristen möglich.

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ngezählte Gegenstände in den Häusern weisen noch auf die menschliche Anwesenheit, auch wenn das alles wirkt wie vom Sperrmüll der Geschichte. In einem der rund 25 Gebäude sind noch mechanische Drehbänke, über Transmissionsriemen angetrieben, zu sehen sowie kleinere Stromerzeuger und Teile der Inneneinrichtung. Auf einem Tisch in der Mitte des Raums liegt eine angelaufene Glühbirne, deren Licht schon lange für immer ausgegangen ist. Das fahle, durch zwei blinde Glasfenster einströmende Licht fällt auf alte Werkzeuge, einen Stuhl und eine Ecke mit verschiedenen Haken an der Wand und einer verblichenen Betriebsanleitung von irgendetwas in kyrillischen Buchstaben. Schon lange nutzlos geworden mit graugrüner Patina aus Staub und Maschinenschmutz. Die Szenerie taugt als lebendige Filmkulisse und wirkt doch irgendwie wie ein Grab. Still und tief beeindruckt kehren wir an Bord zurück. Am Nachmittag werden die stabilen ZodiacSchlauchboote ein weiteres Mal eingesetzt: Von der Brü cke sind in zwei Meilen Entfernung Walrosse entdeckt worden – vermutlich eine ganze Herde. Zu unserem großen Glück haben wir offenes Wasser um das Schiff und kein Eis. Die Zodiacs können rasch an den Armen der beiden Kräne ausgeschwenkt werden und sind in wenigen Minuten einsatzbereit. Die schnell alarmierten Gäste tasten sich schon die steile Gangway herunter und werden am unteren Ende – auf einer schmalen Plattform direkt über dem Wasser – von kräftigen Matrosenarmen ins Boot geleitet. Solche Manöver sind besonders bei Wellengang spannend. Der Moment, wann man sich vom Schiff löst, um den Schritt auf den Gummiwulst des Zodiacs zu wagen, will gut abgepasst sein – aber schon strecken sich die helfenden Arme unseres Expeditionsteams entgegen. Nur gut, dass uns diese Experten bei einem der ausführlichen Briefings den korrekten „Sailor’s Grip“ – den Seemannsgriff – beigebracht haben, mit dem wir sicher gehalten werden. Schnell wird hinter uns im Schwall der kräftigen Außenbord-

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motoren unser mächtiger Eisbrecher kleiner. Es schafft jedes Mal wieder ein kitzelndes Gefühl in der Magengrube, das sichere, große Schiff zu verlassen und den Elementen der Arktis so nah zu sein. Aber oben auf der Brücke werden uns ständig Männer mit wachen Augen folgen und über Funk mit unserem Bootsführer Rickard – einem schwedischen Modellathleten – Kontakt halten. Auf der Fahrt über die spiegelglatte Lagune sehen wir weitere Tiere – 30, 40, 50 Stück auf und vor einer Eisscholle, die wir direkt anfahren können. Durch die eigenen Wellen gebremst, lassen wir das Boot vor der Scholle mit den Walrossen langsam auslaufen und treiben parallel zu den Tieren. Unser Ziel gehört zu den absoluten Sehnsuchtsplätzen jedes Arktisfahrers – eine Scholle mit 30 bis 40 Walrossen! Direkt anzufahren, im besten Licht und angesteuert von Experten, die genau wissen, wie weit sie gehen können. Und sie wissen offenbar, dass sie weit gehen können! Teilweise tuckert unser Boot gefühlt nur fünf Meter an den Tieren vorbei. Die Luft ist gefüllt von ihrem kehligen Gebrüll und ihrem scharfen Geruch. Über den Tieren im Wasser und auch über der Gruppe auf dem Eis steht gefrierender Atem der Tiere wie eine kleine Nebelbank. Sie sind wirklich riesig, ganz anders, als man Walrosse aus den Zoos kennt. Das hier sind prachtvolle, in paradiesischen Umständen aufgewachsene, selbstbewusste Giganten, die uns niemals das Gefühl geben, wir wären bedrohliche Eindringlinge. Eher fühlten wir uns wie neugierig beäugte Gäste, die sich aber den Regeln der Arktis entsprechend benehmen und deshalb auch geduldet werden. Was für ein Erlebnis! Mitunter tauchen Walrosse nur 50 Zentimeter neben dem Boot auf, als wollten sie mit den Zodiacs und uns spielen. Fast unglaublich scheint sicherlich, dass eines der Tiere direkt am Außenborder hochkommt und sich minutenlang durch den Kühlwasserstrahl genüsslich das Zahnfleisch massieren lässt!

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abei kann aus dieser aufregenden Distanzlosigkeit schnell auch eine ernste Situation entstehen. Vor einigen Jahren hatte ein Tier mit seinem Stoßzahn unbeabsichtigt einen Gummiwulst so verletzt, dass zischend die Luft entwich. Das Boot blieb jedoch stabil, weil es aus mehreren getrennten Kammern besteht. Beruhigendes Gefühl! Aber auch eine Lehre: Nicht ohne Grund agieren die Mitglieder des Expditionsteams von Poseidon Expeditions mit viel Respekt und Vorsicht – auch wenn die Passagiere natürlich immer noch näher an die Tiere heran möchten und am liebsten die Eisberge mit den Händen berühren wollen. Es sind auch so absolut spektakuläre Erlebnisse hier auf Franz-Joseph-Land. Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich der Besuch des berühmten Kap Tegetthoff auf der südlich im Ar-

Fotos: Peter von Sassen

sischen Erschließung der Arktis werden, teilt die Agentur Interfax auf Anfrage mit. Dann sollen hier natürlich auch wir Abenteuertouristen in geordneten Bahnen auf angelegten Bohlenwegen spazieren gehen, um die Atmosphäre der alten Station zu verspüren. Schade, denn noch kann man seine eigenen Wege und Erlebnisse finden. Wie immer haben verlassene menschliche Behausungen allzumal in dieser eigentlich ja lebensfeindlichen Umgebung eine berührende Faszination. Es ist, als sei die Zeit angehalten. Man stellt sich vor, was das wohl für Menschen waren in der „Stillen Bucht“. Ob sie wohl glücklich waren in der Arktis wie wir flüchtigen Besucher, trotz der sicherlich zahlreichen Entbehrungen hier oben?


Circa 2000 Walrosse gibt es im Archipel von Franz-Joseph-Land. So nah kommt man den tonnenschweren Tieren aber nur selten. Bei aller Faszination müssen bestimmte Sicherheitsabstände eingehalten werden.

leiter Jan mahnt beim abendlichen Recap im großen Vortragssaal zur Eile. Ab jetzt können wir auf unserem weiteren Weg jederzeit auf dickeres Eis stoßen. Ein massives Hindernis, das auch unser 75.000-PSSchiff zu gemächlicherem Tempo zwingen kann. Früh um fünf Uhr weckt uns ein Rütteln im Schiff. Die Müdigkeit siegt zunächst über die Neugier – ich ziehe die Decke über den Kopf und versuche wieder einzuschlafen. Das Rütteln kommt zurück – diesmal stärker. Im Wasserglas neben dem Bett bilden sich kleine Ringe auf der Oberfläche. Auf dem Schreibtisch beginnen ein Stift und meine Armbanduhr zu leben, die Türen des Kleiderschranks vibrieren – Eis! Draußen zeigt sich eine veränderte Umwelt. Das Meer ist fast verschwunden. Um uns herum, so weit das Auge reicht, ist alles weiß. Nur hinter uns, wo gerade noch der mächtige Leib unseres Schiffes durchgepflügt ist, bildet sich, vom kräftigen Schraubenwasser noch unruhig brodelnd, ein dunkler, stiller Kanal – unsere Rinne, die wir zuvor gebrochen haben. Große Dreizehenmöwen verfolgen das Schauspiel und stoßen neugierig von oben auf das unverhoffte Jagdgebiet hinab. Offenes Wasser – so genannte Waken – bedeutet auch ein gedeckter Tisch. Fast alle Passagiere haben sich trotz der frühen Zeit

chipel gelegenen Hall-Insel. Auch sie, wie fast die gesamte Inselgruppe, zu 85 Prozent mit Schnee und Eis bedeckt. Kap Tegetthoff aber mit seinen schroffen Bergen und den zwei charakteristischen Basaltnadeln ist zumindest im Sommer einige Wochen eisfrei. Als die Payer-Weyprecht-Expedition am 30. August 1873 nach zehnmonatiger Eisdrift völlig unerwartet neues Land vor sich sah, waren es genau diese Berge, Felsen und Gletscher, die jetzt auch vor uns liegen. „Für Sekunden waren wir ergriffen und wollten unseren Augen nicht trauen. Dann jedoch, von Gefühlen überwältigt, schrien wir laut Land, Land!“ Damals hatte der auch künstlerisch so begabte Julius Payer, der sich das Kommando der Expedition mit Kapitän Carl Weyprecht teilte, seine Eindrücke in vielen Skizzen und Bildern festgehalten – so auch den ersten Ort, den sie nach ihrer monatelangen Irrfahrt betraten: Kap Tegetthoff. Von hier unternahm Julius Payer auch mehrere kräftezehrende Schlittenexkursionen in den Norden des Archipels und nahm das kartierte Land im Namen des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. (1830–1916) in Besitz. Das malerische Kap schlägt auch uns alle sofort in seinen Bann. Die Küste mit ihren schroffen Felsen und einzeln stehenden, mächtigen Granitbergen ist malerisch und gleichwohl nicht idyllisch. Man fühlt sich an Mondberge erinnert, an fremde Planeten, unvorstellbar fernab von unserer plötzlich so kleinen Zivilisation. Wenn es noch Plätze auf der Erde gibt, die urtümlich im Sinne von großen Zeitzusammenhängen sind, dann gehört dieser Ort dazu. Viel zu schnell vergehen die Stunden in diesem geheimnisvollen Nord-Archipel – aber unser Ziel bleibt ja der Nordpol, und Expeditions-

FASZINATION ARKTIS 2015 EXPEDITIONS-KREUZFAHRTEN mit MS SEA ADVENTURER Die Arktische Wunderwelt Spitzbergens 25.06. – 06.07.2015 Abenteuer Spitzbergen – Franz-Josef-Land 05.07. – 19.07.2015 Grönland – Nordwestpassage 18.08. – 07.09.2015 mit MS OCEAN NOVA Aurora Borealis: Island – Ostgrönland 17.09. – 01.10.2015 mit IB 50 YEARS OF VICTORY Expedition Nordpol – Franz-Josef-Land 26.06. – 09.07.2015 Mehr Infos und Beratung im Reisebüro oder bei IKARUS TOURS Tel. 0 61 74 - 29 02 50 | Fax 0 61 74 - 22 95 2 www.ikarus.com | kreuzfahrten@ikarus.com


Die 50 Years of Victory ist ein Arbeitsschiff ohne Poolbar oder Sonnendecks. Die blutroten Aufbauten sind in der Arktis von Weitem auszumachen und daher ein Sicherheitsaspekt.

an Deck versammelt. Obwohl es neblig ist, bleibt der Blick vom großen Aussichtsdeck oberhalb der Brücke am eindrucksvollsten.

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as uns umgibt, ist kein Scholleneis mehr, das harmlos und ohne viel Kraft an die Seite gedrängt werden kann. Das ist richtig dickes, 1,5 Meter mächtiges, kompaktes Eis. Es liegt genau zwischen uns und dem Pol. Und unser Schiff sucht jetzt den direkten Kampf mit dem Eis und geht „mittenmang“! Entweder durchschneidet der plumpe Bug das Eis direkt, fast unmerkbar, oder unser Schiff muss die losen, dickeren Schollen energisch zur Seite schubsen. Sie weichen fast unwillig, geraten dabei polternd wieder aneinander und verknäulen sich seitlich des Schiffes. Bis zu zwei Meter können solche in sich verkeilten Schollen an der Bordwand emporsteigen, als wollten sie das Schiff zum letzen Mal angreifen, bevor sie endgültig zermalmt werden und untergehen. Wenn das Eis noch dicker wird, breitet sich eine starke Vibration von vorne durch das ganze Schiff aus. Der Blick von der Brücke auf das Vorschiff zeigt, wie sich das Vibrieren zu einem Zittern und schließlich Schütteln verstärkt. Das ganze Schiff scheint dann zu beben, und wir meinen, ein Erdstoß erschüttere den Eisbrecher. Man mag das Gefühl auch mit einem Flugzeug vergleichen, das in Turbulenzen gerät. Das Schiff hebt sich mitunter spürbar wie über einen Hügel und rutscht dann polternd in die nächste, dann vielleicht wieder etwas dünnere Eisschicht – bis der Ablauf von Neuem beginnt. Trotz der mächtigen Anstrengung fährt die 50 Let Pobedy mit 12 Knoten. Ein Radfahrer müsste sich beeilen, um mitzuhalten. Dabei laufen die Maschinen noch mit niedrigen Touren. Ein Offizier steht auf der Brücke ständig am Maschinensteuerstand und kontrolliert den Vortrieb über einen kleinen Joystick. Wenn er mehr Eiswiderstand im Schiff verspürt, reguliert er gefühlvoll die Kraft der drei Maschinen auf die drei durch das Achterschiff führenden Wellen. Von seinen Fingerspitzen hängt die Gleichmäßigkeit der Eisfahrt ab. Das Schiff soll möglichst mit stetigem Tempo vorankommen und sich nicht festfahren. Behutsam gibt der Offizier also jeweils mehr Kraft auf die drei mächtigen, 2,4 Meter großen Propeller unter dem Heck. Stundenlang stehen wir am Bug und beobachten völlig fasziniert das auch deutlich hörbare Brechen des Eises. Mitunter klingt es wie ein gedämpfter Schuss,

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wenn in einer großen Scholle zunächst ein Riss aufbricht und dann das Eis in mehrere Abschnitte zerteilt wird. Auch innen ist das Schauspiel zu spüren – im Restaurant erzittern Teller und Gläser im Takt des gebrochenen Eises, die Bestecke vibrieren. Aber was wäre eine Eroberung des Pols ohne diese Schlacht gegen die Eisarmeen des Nordens. Es ist gut, dass uns immer wieder die Kräfte der Natur begegnen, dass wir trotz der vordergründigen technischen Überlegenheit nie die Achtung vor dieser so einmaligen Region verlieren. Eine solche Reise dient insofern auch dem Gedanken des Umweltschutzes. Nicht nur in den zahlreich angebotenen Vorträgen erfahren wir vieles über das so leicht zu störende Gleichgewicht der Natur und die drohende Gefahr, dass die Gier nach Öl und anderen Bodenschätzen auch vor diesem bislang so behüteten Ökosystem nicht Halt machen wird. Solche Erlebnisse in der eindrucksvollen arktischen Landschaft und diese Stunden im Eis machen etwas mit uns. Menschen, die so etwas erleben, werden sich viel mehr für die Belange der Natur einsetzen, als wenn sie nur aus Zeitungen oder wissenschaftlichen Berichten davon erfahren. Der direkte Kontakt zu Tierwelt und Landschaft verändert eigentlich jeden Besucher. Vielleicht nur ein bisschen, aber es genügt, um Denkanstöße mitzunehmen. Zeit und Muße genug, um auch über solche Dinge nachzudenken, hat man auf einer Reise zum Nordpol – und man findet auf dem Aussichtsdeck oder unten am Bug unter den Mitpassagieren immer wieder interessante Gesprächspartner. Natürlich bestimmt das brechende Eis vor unserem so mächtigen Bug meist die Themen: Wie geht es wohl weiter mit dem radikalen Schwund der geschlossenen Eisflächen, wie reagiert die arktische Natur darauf, werden die verantwortlichen Nationen klug mit den wirklichen Schätzen dieser Region umgehen, wie lange noch wird es dieses Naturparadies geben? Und wir sprechen darüber, wie unglaublich leicht und bequem wir heutzutage an ein Ziel gelangen können, das vor nur 100 Jahren noch so fern wie das Weltall war. So viele Jahrhunderte haben Forscher, Seeleute und Abenteurer ihr ganzes Leben darangesetzt, den Nordpol zu erreichen – und viele haben es dabei verloren.

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nd dann – nur vier Tage, nachdem wir in Murmansk aufgebrochen sind – erreicht unser Schiff tatsächlich den geografischen Nordpol. Um 23 Uhr 43 Minuten und 44 Sekunden – eine vom Kapitän unterzeichnete Urkunde, die jeder mit nach Hause nehmen darf, wird es uns für immer bestätigen. Und wie ist das Gefühl? Zunächst unwirklich, unfassbar, unvorbereitet, obwohl wir doch so darauf gewartet haben. Der Nordpol ist eben immer noch ein magisches Ziel und berührt jeden Neuankömmling sehr tief. Zunächst bahnt sich dieses Gefühl in unbändiger Freude, in Jubel und Begeisterungsrufen seinen Weg.


Grönland Nordpol 0

250 km

Spitzbergen Franz-JosephLand

Fotos: Peter von Sassen, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Ba ren t s s ee

Man kann nicht stillstehen, möchte jeden umarmen und mit jedem anstoßen. Der Trubel am Bug ist genau richtig – die Musik, der Tanz. Erst wenn das alles vorbei ist, dann ist plötzlich Raum für die Stille. Für ein abgeschiedenes Plätzchen auf einem der Decks. Erst dann habe zumindest ich begriffen: Wir sind da – ich bin da! Es ist der guten Planung dieser Reise zu verdanken, dass in den Stunden der Nacht und auch während des ganzen nächsten Tages jeder seinen eigenen Pol finden kann – sein eigenes Erlebnis auf 90 Grad. Es gibt natürlich die obligatorische Feierstunde mit dem Völker verbindenden „arktischen Ring“, in den sich alle einreihen, es gibt das Barbecue auf dem Eis oder den „Polar Plunge“, den Sprung ins Nordpolwasser, den vor allem die Chinesen mit großem Hallo absolvieren. Aber es gibt auf unserer Reise auch eine schlichte und ruhige Hochzeitszeremonie direkt am Bug – zwei junge Russen geben sich das Jawort und erhalten den Kapitänssegen. Frühmorgens fast unbeobachtet. Andere Passagiere beteiligen sich dankbar an einer langen Wanderung durch das Eis, spüren die Kraft des Ortes und machen sich ungestört ihre Gedanken. Sogar eine Lesung wird angeboten – Birgit, eine der Lektorinnen an Bord, hat historische Texte vorbereitet. Zeitzeugnisse von Menschen, die vergeblich versucht haben, auf dem „Dach der Welt“ zu stehen – wie wir jetzt. Als sich nach vielen erfüllten Stunden unser mächtiges Schiff räkelt wie ein Seeungeheuer und knirschend langsam wieder Fahrt Kurs Süd aufnimmt, bleibt sicherlich von jedem etwas zurück. Mein letztes persönliches Bild vom Pol ist ein molliger, von der Mannschaft gebauter Schneemann, der schnell kleiner wird. Eigentlich wollte ich ihn unbedingt noch fotografieren – aber dann lasse ich doch die Kamera sinken. Text: Peter von Sassen

Murmansk

RUSSLAND

Die Golfbällle des Teufels Verbotene Andenken, geheimnisvolle Bergketten und spektakuläre Vogelfelsen auf dem Weg zum Nordpol. Nordpol

Immer noch einer der abenteuerlichsten „Plätze“ der Welt – der Punkt, wo alle Blicke nach Süden gehen. Da das den Pol überdeckende Eis ständig driftet, können die genauen Verhältnisse nie exakt vorhergesagt werden. In einem Jahr kann man offenes Wasser auf 90 Grad Nord vorfinden – im nächsten Jahr plötzlich vier Meter dickes Eis (wie 2014). Die Offiziere des Eisbrechers bemühen sich, das Schiff möglichst dicht am geografischen Nordpol im Eis zu verankern, damit man den Pol dann auch „betreten“ und erleben kann.

Franz-Joseph-Land

Der Veranstalter versucht, auf jeder Reise einige Anlandungen – mit Helikopter oder den Zodiac-Booten – im Archipel von FranzJoseph-Land durchzuführen. Mögliche Ziele sind dann Kap Tegetthoff, wo 1873 die Inselgruppen auch von der Österreichisch-Ungarischen Arktisexpedition entdeckt und erstmals betreten wurde. Das Kap ist landschaftlich ausnehmend schön mit

geheimnisvoll wirkenden Bergketten und den charakteristischen, rund 60 Meter hohen Basaltnadeln am Strand, die das Kap unverwechselbar machen. Einer der spektakulärsten Vogelfelsen in der gesamten Arktis ist der Rubini Rock – auch er ein gern angelaufenes Ziel auf der Reise. In den Basaltterrassen nisten Tausende von Seevögeln, denen man extrem nahe kommt. Tikaya Bukta war die nördlichste Forschungsstation der Welt. Sie war von 1929 bis 1959 bemannt und aktiv. Derzeit wird die Station aufgeräumt und soll zu einer Art Freilichtmuseum werden. Champ Island – ein magischer Ort, wo man die „Golfbälle des Teufels“ findet. Das sind geheimnisvolle Steinkugeln von wenigen Zentimetern Durchmesser bis hin zu zwei Meter großen Monstern. Leider „verschwinden“ immer mehr der kleineren Kugeln, so dass wohl irgendwann nichts mehr übrigbleibt. Bitte unbedingt liegenlassen. Das Expeditions-Team schaut manchmal auch in die Gummistiefel – und wird fündig! Je nach Möglichkeit werden weitere Ziele angelaufen. In den Kanälen des Archipels besteht eine große Chance,

auf Herden von Walrossen zu treffen.

Literatur

Neunzig Grad Nord: Der Traum vom Pol, Fergus Fleming, Bernd Rullkötter und Michael Hein, Piper Taschenbuch (2004). 90 Grad Nord - der Nordpol, Bernd Hentschel, Helmut Landauf und Anke Hentschel, News & Media (2008). Vergessene Inseln im Eis, Helfried Weyer und Peter von Sassen, Nicolaische Verlagsbuchhandlung (2006) – wird an Bord verkauft. Die Entdeckung von Kaiser-Franz-Joseph-Land, Julius Payer, Marix (2004). Spitzbergen: Mit FranzJoseph-Land und Jan Mayen. Naturschutz, Polarnacht, Motorschlittentouren, Fauna, Eisbärenrisiko..., Andreas Umbreit, Stein (2009)

BUCHUNG

Die Zukunft der EisbrecherExpeditionen ist ungewiss. Für 2017 aber sind mehrere Termine geplant. Informationen und Buchungen bei: Poseidon Expeditions (www. poseidonexpeditions.com), Ikarus Reisen (www.ikarus. com), Polar News Heiner Kubny (www.polar-reisen.de)

Arktischen Mohn und andere Blütenpflanzen gibt es selten, da die Inseln von Franz-Joseph-Land meist zu 85 Prozent mit Eis bedeckt sind. 4/2014 1/2013 4/2014

azur.de azur.de 85 85°°


Mit den bordeigenen Helikoptern können auch vereiste Küsten angeflogen werden – oder aber zu einem spektakulären Fotoflug über dem Schiff kreisen.

An Bord der 50 Years of Victory gibt es auch eine Physiotherapeutin, die regelmäßig ihre kleine Massagepraxis öffnet.

Das ursprünglich für die Besatzung gebaute Schwimmbecken tief im Schiffsinneren steht auch den internationalen Gästen zur Verfügung.

Gern angenommener Luxus – auf längeren Seereisen macht es besonders Spaß, „sich die Beine zu vertreten“.

Blick in eine Standardkabine – praktischer Komfort, der ohne Luxus auskommt. Für einen Eisbrecher aber immer noch sehr gediegen.

86 °azur.de

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schiffstest

Dieser Atomeisbrecher macht den Nordpol unsicher Die russische 50 Years of Victory geht auf wagemutige Expeditionen in die Arktis. schiff Das ist einmalig: mit einem Eisbrecher über eine Distanz von mehr als 20 Breitengeraden durch die Barentssee und den ganzjährig von einem Eisschild bedeckten Arktischen Ozean zu reisen. Der Atomeisbrecher 50 Years of Victory macht‘s möglich. Es ist als einziges Schiff mit einer besonderen Bugform gebaut, die es ermöglicht, bis zu 3 Meter dickes Eis zu durchbrechen. Und dank der beiden Nuklear-Reaktoren, die gewaltige 75.000 PS produzieren. Das russische Schiff wurde in Sankt Petersburg nach 20 Jahren Bauzeit im Jahr 2006 fertig gestellt, entspricht allen internationalen Standards und ökologischen Anforderungen, die an Schiffe solcher Kategorie, aber auch an Passagierschiffe gestellt werden. Die 50 Years of Victory startet nur bis zu drei Mal pro Jahr - im Monat Juni und Juli zu zwei jeweils 14-tägigen Reisen ab Murmansk in die Arktis. Auf dem Weg zu sehen sind die Tiere der Arktis: Walross-, Robbenund Vogelkolonien und mit großer Wahrscheinlichkeit auch den „König“ dieser Region, den Eisbären. Ziel ist Franz-Josef-Land, wo die eisige Polarkappe beginnt. Landgänge in dieser Region sind nicht nur für Botaniker ein ganz besonderes Erlebnis. Die seltsamen Steinkugeln auf der Champ-Insel geben immer noch Rätsel auf, viele Expeditionen zum Nordpol nahmen hier ihren Anfang und ihr Ende.

REEDEREI Das Schiff ist im staatlichen, russischen Besitz, gehört der Murmansk Shipping Company und wird durch FGUP „Atomflot“ operiert. Es wird als Arbeiterschiff für die Winterversorgung der sibirischen Polarmeer-Regionen eingesetzt. Die Reederei ist inzwischen hauptsächlich auf

den Frachtschiff- und Tankschiffbereich spezialisiert, aber mit den Passagier-Eisschiffen der Mittelklasse werden die polaren Gebiete auf komfortable Art und Weise angesteuert. Die Arktika-Klasse ist eine russische (ehemals sowjetische) Baureihe nukleargetriebener Eisbrecher. Die sechs Schiffe dieser Klasse zählen zu den größten und leistungsstärksten ihrer Art und gehören zu den insgesamt zehn nicht-militärischen Schiffen Russlands, die mit Kernreaktoren ausgerüstet sind. Eigner ist die Russische Föderation, die Bereederung erfolgt über die „Atomflot“ (Murmansk Shipping Company). Der Rumpf der Schiffe ist doppelwandig ausgeführt. Die Materialstärke des aus Stahlguss gefertigten Bugs beträgt bis zu 50 cm. In Abhängigkeit von der Einsatzbelastung liegt die Wanddicke der Außenhülle zwischen 25 und 48 mm. Zwischen den beiden Hüllen befindet sich Meerwasser, das sowohl als Ballast fungiert, als auch das Eisbrechen durch Verlagerung unterstützt. Zudem verfügen die Schiffe an der Rumpfunterseite über kombinierte Luft/ Wasserdüsen. Zur Reibungsminimierung verfügen einige Schiffe dieser Klasse über einen Polymermantel. Es ist möglich, das Eis in der Vorwärts- und Rückwärtsfahrt zu brechen. Maschinenanlage und Antrieb Die Eisbrecher der Arktika-Klasse verfügen über zwei Druckwasserreaktoren des Typs OK-900A, von denen jedoch nur jeweils einer betrieben wird. Jeder Reaktor hat ein Gewicht von 160 Tonnen und befindet sich in einer hermetisch abgeschlossenen Abteilung mit reduziertem Luftdruck. Die Abschirmung erfolgt mit Stahl, Beton und Wasser. Bei einem Verbrauch von 200 Gramm Uran pro Tag können die Schiffe vier Jahre ohne Unterbrechung betrieben werden. Da die

Atomeisbrecher der Arktika-Klasse zwingend kaltes Meerwasser zur Kühlung ihrer Reaktoren benötigen, können diese Schiffe nicht in der Antarktis eingesetzt werden, da dazu tropische Gewässer durchquert werden müssten. Die Schiffe sind in der Lage, Eisdecken bis zu einer Dicke von über fünf Metern zu brechen.

AusflugsangeboT

kabinen

Wasserdichte Gummistiefel zum Ausleihen. Wetterfester Expeditions-Parka im Preis inbegriffen.

64 Außenkabinen stehen zur Verfügung, die alle über einen guten Komfort verfügen mit Badezimmer mit Dusche/Badewanne, einem Fenster, das sich öffnen lässt. Außerdem sind in den Kabinen ein Fernseher und ein DVD-Player vorhanden. Die Mini-Suite verfügt über einen separaten Sitzbereich, die anderen Suiten sind mit einem Kühlschrank und einer Kaffeemaschine ausgestattet. In der Arktika Suite werden die Gäste täglich verwöhnt durch eine erlesene Auswahl an frischen Früchten sowie Snacks und Drinks.

Zodiac-Fahrten, Flüge mit geräumigem Hubschrauber, in dem bis zu 30 Personen zeitgleich Platz finden. Highlight: Fahrt im Heißluftballon. Begleitung durch englischsprachiges Expeditionsteam. Alle Ausflüge sind inklusive!

DRESSCODE

Preisniveau Etwa 1500 Euro am Tag, inklusive Flügen.

★★★

★★★

gastronomie Im Restaurant finden alle Passagiere bei freier Sitzplatzwahl in einer Tischzeit Platz, und in der Bar kann man anschließend die Ereignisse des Tages besprechen. Getränke sind im Preis eingeschlossen.

service Freundlich. Trinkgelder sind nicht im Reisepreis eingeschlossen.

sport & wellness Innenschwimmbad mit angewärmtem Meerwasser, Fitnessraum, Sauna.

bordprogramm Bibliothek mit Literatur zum Zielgebiet. Im Salon werden die Lektorate abgehalten. FotoDVD von der Reise im Preis inbegriffen.

50 Years of Victory Schiff 11,5 Kabinen 6,1 Gastronomie 9,2 Service 8,3 Sport & Wellness 4,8 Bordprogramm 7,5 Ausflugsangebot 9,1 GESAMT Punkte 56,5 Bordsprache: Englisch, Russisch, Deutsch, Chinesisch Bordwährung: Dollar, Euro Passagiere: 128 Crew: 140 PCR: 0,91 SR: 71,46 Baujahr: 2007 Flagge: Russland BRZ: 23.439 Länge/Breite: 159,60 m/30 m

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Foto: Dr. Frank Sistenich

Schottische Symphonie


Lord of the Glens° Schottland

Für die Passage an den alten Festungen vorbei drosselt die Yacht das Tempo.

Eine Kreuzfahrt inmitten des Schottischen Hochlands führt in das Herz einer der schönsten Landschaften Europas. AZUR bereiste mit der luxuriösen Yacht Lord of the Glens den Kaledonischen Kanal und das berühmte Loch Ness. 4/2014

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Die zahlreichen kleinen Festungen hatten im Mittelalter eine strategische Bedeutung, um die Wasserwege zu kontrollieren.

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Fotos: visitBritain, Dr. Frank Sistenich

Lord of the Glens째 Schottland


Edinburgh Castle ist das Wahrzeichen der schottischen Hauptstadt.

Die bunten H채userfassaden sind typisch f체r die kleinen Ortschaften an der schottischen K체ste.

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Lord of the Glens° Schottland

92 °azur.de

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kennen gelernt. Und das Kulturgut hochprozentiger Spirituosen in Form des schottischen Whiskys hat es gewiss bis in die Wohnzimmer der meisten deutschen Haushalte geschafft. Überhaupt scheint die Inspiration, die von Schottland ausgeht, kaum Grenzen zu kennen. So hat es der Whisky bis zum Zusatz für geschätzte Lebensmittel gebracht und wird als Geschenkidee nicht nur als Beigabe für eine Vielzahl von Senfsorten verwendet, sondern sogar für Marmelade. Welch hübsche Idee, den Sonntagmorgen nicht nur mit einem Frühstücksei, sondern mit einem Brötchen und dem Aufstrich hochprozentiger Orangenmarmelade zu beginnen. Start- und Endpunkt der Kreuzfahrt in die Highlands ist also Edinburgh, die berühmte Stadt am Fuße der Burg mit ihren Sommerfestspielen und dem Sitz des lokalen Parlaments. Inkludiert in diese Reise sind bereits eine Übernachtung und ausführliche Stadtrundfahrt vor Ort, sodass in summa zwei Tage die Altstadt genossen werden kann. Die pittoreske Stadt gilt schon seit Jahren als Highlight für alle Romantiker. Eng sind die Gassen der Altstadt, unzählig die Anzahl der Kunstgalerien, Kaffeehäuser und Pubs. Es ist zu empfehlen, wenn möglich ein separates Vor- oder Nachprogramm hier zu buchen, denn besonders im Sommer ist das saisonale Angebot enorm, bevor es dann weiter zur Kreuzfahrt geht. Gerade weil die Kreuzfahrt in die Abgeschiedenheit der ländlichen Idylle des Landes führt, ergänzt das Kontrastprogramm der Kulturmetropole die Reise enorm. Edinburgh lohnt.

G

enau eine Woche dauert die Reise mit der luxuriösen Yacht Lord of the Glens über die großen Seen und Kanäle der Region, es gibt sieben Übernachtungen an Bord des kleinen Schiffes. Da die schottische Hauptstadt im Südosten des Landes liegt, die Kreuzfahrt aber im Westen beginnt, muss zuerst eine geografische Distanz überbrückt werden. Mit dem Bus geht es daher ab Edinburgh quer durch die Highlands zur Einschiffung in Kyle of Lochalsh, ganz im Westen Schottlands und der kleinen Inneren Hebriden-Inseln gelegen. Von hier verläuft die Fahrt bis hinauf nach Inverness, mit dem Zug geht es dann am Ende der Reise nach der Ausschiffung wieder zurück in die größte Stadt des Landes. Jeweils zwei Tage der Anund Abreise mit je einer Übernachtung in Edinburgh sind hinzuzurechnen. Die Busfahrt zur Einschiffung ist mit circa sieben Stunden kalkuliert und gibt einen hervorragenden Einblick in die ländliche Idylle des Landes. Gerastet wird zwischendurch für ein Mittagessen in einem historischen Gasthof. Wenn eine Farbe neben den scheinbar immer grünen Wiesen Schottlands dominiert, dann ist es eine oszillierende Mischung aus Mauve, Pink und Lila. Gibt es einen Ort auf der Welt, wo im Sommer

S

chottland, diese ruhige und besinnliche Landschaft, bietet für Kreuzfahrtfreunde eines der attraktivsten Reiseziele Europas. Wo sonst kann inmitten einer weitläufigen und gebirgigen Landschaft innerhalb eines einwöchigen Angebots derart abwechslungsreich gekreuzt werden? Gerade das Schottische Hochland bietet die Kombination von Wasser und Bergen, Kreuzfahrt und Wandern bei den Ausflügen, wie sie nur selten zu finden ist. Abgesehen von den bedeutenden historischen Bezügen des Landes in der Vergangenheit zur Entwicklung Europas (man denke nur an den Kampf von Maria Stuart und der katholischen Kirche gegenüber der englischen Krone) wird schon in naher Zukunft der Fokus Europas wieder den Schotten gelten. Für den 18. September 2014 ist das Referendum zur Befragung der schottischen Bevölkerung zu deren Unabhängigkeit von England vorgesehen. Großbritannien bliebe zwar noch britisch, aber nicht mehr ganz so groß. Ob die Schotten für deren Eigenständigkeit stimmen werden? Die Queen jedenfalls schätzt Schottland und verbringt hier schon seit Jahrzehnten ihren verdienten Sommerurlaub. Jeweils im August bewohnt sie hierfür Balmoral, ihr eigenes Schloss im Osten des Landes. Königin Victoria und Prince Albert hatten das Anwesen in der Mitte des 19. Jahrhunderts im neogotischen Stil errichten lassen. Spätestens seit der Frühromantik zählt der Norden Schottlands zu den beliebtesten und am stärksten inspirierenden Landschaften Europas. Die Fläche des Landes ist in etwa doppelt so groß wie die der Schweiz. Mit seinen ca. 5 Millionen Einwohnern zählt Schottland jedoch zu den sehr dünn besiedelten Ländern der Welt. Schafe dominieren hier die Landschaft, auch dies begründet seine Schönheit. Schon früh war das Land Magnet für Reisende Mitteleuropas. Der Komponist Felix MendelssohnBartholdy, der zudem der Lieblingskomponist Queen Victorias war, reiste im Jahr 1829 gleich für mehrere Wochen in die Highlands und schrieb später seine berühmte dritte Symphonie in a-Moll („Schottische“). Die Inspiration, die von dieser Reise auf ihn ausging, war derart stark, dass sie sein bedeutendes kompositorisches Schaffen noch über ein Dezennium lang tief prägte. So ist die Symphonie erst 1842 fertiggestellt worden und zählt sicher zu den schönsten Werken des Tonsetzers. Sir Walter Scott, der lokale Heldenpoet, gilt bis heute als einer der bedeutendsten Vertreter der romantischen Literatur überhaupt – selbst bis in die Welt der Oper haben es seine Verse gebracht. Gaetano Donizetti wählte Scotts literarische Vorlage für die Vertonung seiner Oper „Lucia di Lammermoor“, die Hauptpartie war seinerzeit eine der zentralen Rollen der Callas. Mendelssohn hat den Autor auf seiner Reise besucht und persönlich


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Jan Mayen

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lAkureyri Island


Alte Herrenhäuser aus dem späten 19. Jahrhundert säumen die Fahrt durch den Kaledonischen Kanal.

derart reichhaltig der Rhododendron blüht? Die Pflanze gilt hier sogar als Unkraut und wird nicht unbedingt geschätzt, da sie sich im Wildwuchs vermehrt und für die Landwirtschaft der Region nicht ohne Probleme zu werten ist. Für den Touristen aber leuchten die Blüten um die Wette, als wolle eine jede die volle Aufmerksamkeit der Gäste. Wie große Alleen säumen die kugelförmigen Blüten die Busfahrt, fast bis an den Pier der kleinen Yacht. Eine weitere Besonderheit sind die Ortsnamen der durchquerten und besuchten Ortschaften und deren Kennzeichnung. Ähnlich wie in der mehrsprachigen Schweiz sind alle Ortsschilder zweisprachig. Die Schotten pflegen ihr Kulturgut und weisen die Namen der Orte nicht nur in Englisch, sondern auch in Gälisch aus. Eine teuflisch schwierig anmutende Sprache, völlig unaussprechlich für den Laien, aber gerade deshalb interessant. Das ironische Angebot der Reiseleitung im Bus, vor der Einschiffung noch schnell einen Gälisch-Kurs zu belegen, wird mehrheitlich per Abstimmung abgeschmettert. Alle mögen gerne Laien bleiben. Erst mit dem Einfluss Englands circa ab dem Jahr 1000 wurde das Gälische durch Englisch als dominante Sprache abgelöst. Die Sonne steht noch hoch, als der Einschiffungsort erreicht wird. Um die Schönheiten der Natur zu genießen, ankert die Yacht jedoch immer über Nacht. Fahrtbeginn sind dann jeweils die frühen Morgenstunden. So bleibt nach dem Bezug der großzügig geschnittenen und hochwertig ausgestatteten Kabinen genügend Zeit, die kleine Ortschaft ausgiebig zu besichtigen. Erstes Anlaufziel ist aber der lokale Supermarkt vor Ort (mit seinen hochprozentigen Marmeladen…).

Ohne Turm keine Burg! Der Turm war meist die zentrale Ausgangsstelle zur Konzeption einer Festung.

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Fotos: Dr. Frank Sistenich

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ie Konzeption einer Kreuzfahrt in die Highlands war für die schottischen Investoren kein leichtes Unterfangen. Erst seit wenigen Jahren ist es möglich, das Schottische Hochland entspannt mit dem Schiff zu erkunden. Der Grund hierfür lag ganz einfach am Mangel eines geeigneten Schiffes. Die Yacht Lord of the Glens ist ein Glücksfall für die Konzeption dieser Reise. Ursprünglich in den frühen 90er Jahren in Griechenland gebaut, suchten die schottischen Investoren ein Schiff, mit dem die Höhepunkte des Hochlands sicher und bequem bereist werden können. Die Schwierigkeiten liegen hier in der Anlage der alten Kanäle und Schleusen, nach deren Maßen sich die Schiffsgröße zu richten hatte. Der Großteil dieser Anlagen stammt aus dem 19. Jahrhundert. Zwar wurden über die Jahre technische Innovationen eingeführt, vergrößern konnte man diese Infrastruktur aber nicht. Da zugleich auch ein Höchstmaß an Komfort und Großzügigkeit geboten werden sollte, verging eine Weile, bis man fündig wurde. Von Griechenland aus wurde das Boot dann nach Spanien transferiert, um die Yacht durch die auf den Schiffsumbau und hochwertige Einrichtungen


Lord of the Glens° Schottland

M

it 41 Metern Länge und 10,50 Metern Breite passt das Schiff genau in die alten Schleusen der Kanäle im Hochland, die zum Teil sogar noch aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen und damit bis zu 200 Jahre alt sind. Die Idee der Investoren war es, ein Luxus- und ein „Wohlfühl-Ambiente“ zu schaffen, das vom Stil her an den alten Zügen des legendären Orient-Express angelehnt sein sollte. Innenausbau und Design sollten, so der Wunsch der Eigentümer, von viel Holz, überdimensionalen, großen Sofas und Sessel dominiert sein, die zum Verweilen einladen und von denen aus bequem und unendlich die vorbeiziehende Landschaft bestaunt werden kann. Im Unterschied zu einer Transatlantikpassage lebt diese Reise auch vom Blick auf die Ufer. Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es in Schottland im Sommer durchaus auch einmal regnen kann, und auch in diesem Fall muss eine lohnende Fahrt angeboten werden können. Die Ausstattung ist also zentral. Gedeckte Farben und die Karomuster der schottischen Tartanstoffe beherrschen den an der lokalen Tradition ausgerichteten Stil. Die 27 Kabinen mit je 13 Quadratmetern Größe bieten 54 Passagieren großzügig Platz. Mittag- und Abendessen werden gemeinsam in je einer Sitzung eingenommen, zu Mittag werden Drei-, am Abend dann Vier-Gänge-Menüs von durchweg erlesener Qualität serviert. Neben einer Vorspeise und einer Suppe dominieren Lamm und Lachs die Hauptgänge, bevor ein Dessert die Menüfolge beschließt. Zuweilen wird auch ein Sorbet gereicht. Der Service des Schiffes in der Küche ermöglicht es, dass zu Mittag bereits die Menü-Auswahl für den Abend getroffen werden kann und dabei auch gleich mit anzugeben ist, ob eher kleine oder große Portionen gewünscht werden. Sicher ein kleiner und sinnvoller Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaften, um nicht ein Übermaß an Lebensmitteln wegwerfen zu müssen. Nachschlag kann im Falle des Falles immer noch bestellt werden. Die Gaumenfreuden orientieren sich an den lokalen Gegebenheiten, dass die Bar im Besonderen durch ausgezeichnete Whiskys glänzt, darf erwartet und sollte auch genutzt werden. Die Preise für die Getränke sind so bemessen, dass nicht gespart werden muss (Bier ab 3,50 Euro, Whisky ab 5,50 Euro). Vor allem in den Abendstunden, wenn die Yacht schon ihren Anker geworfen hat und nach dem Dinner das Bordleben genossen werden kann (tagsüber stehen ja immer Ausflüge auf dem Programm), trifft man sich bis in die frühen Morgenstunden an der Bar und testet

die lokalen Spirituosen. Und da gibt es einiges zu testen: neben einer Vielzahl von Whiskys verschiedener Altersklassen zwischen 10 und 21 Jahren auch die englischen Biere, allen voran Guinness. Na denn: Cheers! Die Faszination einer Kreuzfahrt in den Highlands ist aber ebenso auf die besondere Geschichte der Region zurückzuführen. Maria Stuart als schottische Königin und tragische Heldin ist noch heute im kollektiven Gedächtnis ganz Großbritanniens und letztlich auch Europas tief verankert. Daher zählt es auch zum Service des Schiffes, dass Konia, die deutschsprachige Reiseführerin an Bord, täglich in die zu besuchenden Sehenswürdigkeiten mit kleinen Geschichten und zahlreichen Anekdoten in der Rolle einer Lektorin einführt. Konia Taack stammt von der deutschen Nordseeküste, hat aber vor Jahren ihr Lebensglück in Schottland gefunden und wohnt heute in der Nähe von Inverness. Sie ist nunmehr Lokalpatriotin und kennt die Geschichten und Sagen der Region. Solche Geschichten bei einer Tasse Kaffee oder Tee (gerne mit lokalem „Schuss“) und schottischem Buttergebäck (so genanntes „short bread“) in der Lounge des Schiffes sind sehr wertvoll, da das Verständnis der Zusammenhänge der großartigen Geschichte des Landes und der Landschaft plastisch vor Augen geführt wird.

F

ür die Besichtigungen steht ein luxuriöser Reisebus an der Pier bereit, der uns zu den verwunschenen Schlössern und Burgen führt. Meist sind die Ausflüge für einen halben Tag terminiert und immer im Preis bereits inkludiert. Da die Lord of the Glens für den deutschsprachigen Markt meist im Sommer gechartert wird, sind auch nur deutschsprachige Gäste an Bord – das Durchschnittsalter der Kreuzfahrt-erprobten Gäste liegt in etwa zwischen 55 bis 60 Jahren. Der Kapitän ist selbst Schotte, hat viele Jahre der internationalen Containerschifffahrt gedient und wollte wieder in sein angestammtes Heimatland zurück. Die Freude, nun mehr „vor der Haustür“ arbeiten und kreuzen zu können, ist ihm anzusehen. Auch wenn die Bordsprache, wie auch die ganze 18-köpfige Crew, Englisch ist, fällt dies kaum ins Gewicht, da Konia im Zweifel alles simultan übersetzt, wenn Gäste Extrawünsche haben. Im Regelfall kann sofort geholfen werden, Ausnahme sind hier auch ab und an Wünsche an das Wetter. Brian, der ebenfalls schottische Kreuzfahrtdirektor, liest ohnehin die meisten Wünsche den Gästen von den Augen ab, sodass gar nicht erst gefragt werden muss. Ein Teil der Gäste an Bord ist sogar Expeditionskreuzfahrtenerprobt, der andere Teil nimmt sich in Zukunft Expeditionskreuzfahrten als künftige Kreuzfahrt-Alternative vor, da die Fahrt mit der Lord of the Glens ein gelungenes Bindeglied zwischen einer klassischen Kreuzfahrt und einer Expeditionskreuzfahrt darstellt. Auch auf Expeditionskreuzfahrten reisen Lektoren mit, die täglich

spezialisierte Werft Oliver in Bilbao für die neue Destination in Schottland herzurichten. Im Jahr 2000 war es dann so weit – die Lord of the Glens konnte ihre Reise in ihr neues Stammgebiet im Schottischen Hochland antreten.

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Stunden mäandern die Gäste bei strahlendem Sonnenschein durch die Gärten und nehmen Blumenpracht und Aussicht in Augenschein. Ein erst vor wenigen Jahren neu gestaltetes Museum am Ende des Parks weist auch in deutscher Sprache auf die bewegte Vergangenheit der Anlage wie auch des Clans selbst. Der Besuch vieler Inseln wie Eigg, Mull oder Skye ist gerade für die Liebhaber berühmDie Schleuse öffnet sich zur Einfahrt der Yacht in den Kaledonischen Kanal. ter Whiskys eine Freude. Duart Castle auf der Isle of Mull als Sitz professionell das Programm kommentieren. Die Reise der Macleans aus dem Jahr 1691 wird besonders gern also ist optimal für Expeditionsanfänger. als Fotomotiv genutzt. Das imposante Schloss war mehr Die Sozialstruktur des Landes mit seinen unzähligen als 700 Jahre lang Hauptsitz des Maclean-Clans und Clans hat über die Jahrhunderte eine große Zahl von wird auch heute noch bewohnt. Der Hausherr ist anSchlössern und Burgen entstehen lassen, die auf die- wesend, bei der Ankunft der Gäste weht die Fahne mit ser Reise samt der sie umgebenden, großzügigen Gar- dem Wappen des Clans hoch über dem kleinen Türmtenanlagen im Mittelpunkt der Besichtigungen stehen. chen des Schlosses. Aber nicht nur er, sondern gleich Viele von ihnen sind heute Ruinen und wurden bereits eine ganze Familie, über vier Generationen gespannt, im 11. Jahrhundert erbaut, aber nicht wenige werden nimmt die Reisenden der Lord of the Glens in Empfang. noch bewohnt. Die Herrenhäuser waren seinerzeit not- Eine Schlossführung steht an. Während ein Teil des wendig, um sich gemeinsam zu treffen, denn nur der noblen Gemäuers privaten Wohnzwecken zur Verfüenge Zusammenhalt garantierte das Überleben in den gung steht, ist ein anderer bewusst touristischen und harten Wintern. In diesem Zusammenhang sind auch musealen Dispositionen vorbehalten. Die Mauern sind die noch heute üblichen Kilts entstanden, um sich am je- dick, die Fenster sehr klein, um die Wärme in den Monaweiligen Web- und Farbmuster in seiner Clanzugehörig- ten der kühlen Jahreszeit im Haus zu behalten. Schlosskeit zu erkennen. Die schottischen Herrenröcke (Kilts) herr zu sein bedeutet, historische Verantwortung zu sind die älteste, noch immer aktuelle, getragene Mode tragen und diese erfolgreich an die nachwachsenden der Welt. Diese engen familiären Bezüge und die not- Generationen weiterzugeben. Einem jeden wird klar: wendige Hilfsbereitschaft untereinander lassen das bis Dieser Job ist kein leichtes Unterfangen, sofern man heute gültige Klischee der geizigen Schotten als falsch nicht die Königin von England ist. erscheinen. Schotten sind gastfreundlich, und für jeden ach einem Besuch der winzigen Insel Eigg, steht stets eine Tür offen. Eine solch großzügige Charaklediglich 90 Einwohner zählt die Insel, wird terdisposition war ebenfalls zum Überleben notwendig, in Inverie am malerischen Loch Nevis der da in der klimatisch harschen Jahreszeit des Herbstes abgeschiedenste Pub Großbritanniens anund des Winters nicht selten dem ein oder anderen Unterschlupf gewährt wurde. Dies gilt auch für die Viel- gelaufen. Der Ort liegt auf dem Festland, ist aber auf Grund seiner exponierten Lage kaum über dieses zu erzahl der heute noch bewohnten Herrenhäuser. Am berühmtesten ist der MacDonald-Clan aus dem reichen. Das Schiff erreicht den Pub, der direkt am Waskleinen Ort Armadale, dessen geschäftstüchtige Vertre- ser liegt, in den frühen Abendstunden, und so wird im ter in Übersee sich erfolgreich dem Aufbau einer Fast- „The Old Forge“, noch bevor an Bord zum Dinner gerufood-Kette widmeten. Der Besuch der Touristen hilft fen wird, das ein oder andere Glas Guinness-Bier geheute aktiv mit, die Gebäude in ihrem teuren Unterhalt nossen. Die Gäste mischen sich mit den Einheimischen zu sichern. Man könnte dies in etwa vergleichen mit den des Ortes und stoßen auf die Zukunft Schottlands an. Burgen im Mittelrheintal (zwischen Koblenz und Bin- Welche Hintergedanken bei dem einen oder anderen da gen), die zur gleichen Zeit entstanden sind, nun sogar wohl mit Spiele gewesen sein mögen? Herausragend sind die Bedeutung und der Besuch zum UNESCO-Welterbe zählen und ebenfalls eine sehr beliebte Kreuzfahrtdestination darstellen. Das Gelände der kleinen, nur 8,8 Quadratmeter großen Insel Iona. Im besticht durch seine gepflegten, großzügig geschnitte- Jahre 563 n. Chr. landete hier der heilige Mönch Columnen Gärten, die einem Landschaftspark ähneln. Über ban aus seiner irischen Heimat kommend und bekehrte

96 °azur.de

4/2014

Foto: Dr. Frank Sistenich

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Lord of the Glens° Schottland

Gäste wieder sicher zur Lord of the Glens zurück. Weiter nordwärts kommt schon bald am darauffolgenden Tag Fort William in Sichtweite, der pittoreske Ort direkt am Fuße des Ben Nevis, Großbritanniens größtem Berg mit 1344 Meter Höhe. Alle haben Glück und genießen den seltenen Anblick des Gipfels ohne jeden Wolkenschweif. Vor Jahren erlaubte sich sogar ein Investor, direkt auf dem Gipfel eine kleine Kneipe zu etablieren. Doch die Wanderung hinauf galt vielen als zu beschwerlich, und der Transport von Lebensmitteln war schlichtweg zu kostenintensiv, als dass sich die Kneipe lohnend betreiben ließe. Daher wurde sie wieder abgebaut, und der Gipfel des Berges glänzt wie ehedem solitär und in aller Ruhe in seiner Pracht. Wanderungen bis hinauf sind jedoch weiterhin möglich.

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ine architektonische Meisterleistung erwartet die Technikfreunde der Kreuzfahrt mit der Ankunft am Caledonian Canal. Bereits im Jahre 1822 eröffnet, verbindet der vom britischen Ingenieur Thomas Telford entworfene Kanal auf 96 Kilometer Länge vier große Seen, unter anderem auch das berühmte Loch Ness. Ziel war es seinerzeit, die gefährliche Umseglung der Nordküste Schottlands zu vermeiden. Allein im 18. Jahrhundert sind über 550 Segelschiffe vor den Küsten Schottlands gekentert, dies sollte sich im 19. Jahrhundert nicht noch einmal wiederholen. Zur gleichen Zeit sind auch die noch heute hochinteressanten Leuchttürme an der schottischen Küste entstanden. Nur wusste der Legende nach der ein oder andere Kapitän die damals modernen Leuchtfeuer nicht zu deuten und ist genau auf diese zugesteuert und an den Felsen der Leuchttürme gekentert. Also, ein Kanal musste her! Den Höhepunkt des Kanals stellt Neptuns Treppe da, acht direkt miteinander verbundene Schleusen, die auf einer Länge von 500 Metern einen Höhenunterschied von 19,5 Metern überbrücken. Vier Stunden dauert die Passage. Mit dem Erreichen von Loch Ness steigt die Spannung an Deck – es ist der berühmteste Abschnitt der Kreuzfahrt. Doch bevor der berühmte See überquert wird, übernachtet die Yacht in Fort Augustus, einer kleinen Gemeinde, die noch aus der Zeit der Römer stammt und in ihrem romantischen Charme wirkt wie so manches Dorf auf einer kindlichen Spielzeugeisenbahn. Alles hier wirkt exakt so, wie man sich ein traditionelles britisches Dorf vorstellen mag. Die Häuser stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und haben kleine Vorgärten, ein Krämerladen steht neben dem nächsten, und man wartet förmlich darauf, dass Miss Marple, die unermüdliche Detektivin von Agatha Christie, jeden Augenblick um die Ecke gebogen kommt. Wer bisher sich nicht getraute, ersteht spätestens hier in einem der vielen kleinen Läden seinen Senf oder seine Marmelade mit lokaler

die einheimischen Schotten zum Christentum. Über 50 schottische, irische und norwegische Könige sind hier beerdigt, die schottische Insel gilt als eine der bedeutenden Wiegen des Christentums in Europa. Das Kloster und die Kirche vor Ort sind aufwändig saniert worden. Vor allem der historische Kreuzgang des Klosters weckt starkes Interesse. Die durch Columban angestoßene Christianisierung führte unter anderem auch zu den Glaubenskriegen, die über Jahrhunderte die Landschaft beherrschten und auch der Hauptgrund dafür sind, dass ein erheblicher Teil der alten Burgen heute nur noch als Ruine überlebt haben. Zentral war der große Kampf der aus Frankreich kommenden, katholischen Jakobiten gegenüber der anglikanischen Kirche und britischen Krone. Maria Stuart wird vor diesem Hintergrund bis heute als Märtyrerin verehrt. Dennoch ist der weit überwiegende Teil der schottischen Bevölkerung Mitglied der anglikanischen Kirche und damit nicht mehr katholisch. Auch die tragische Geschichte der großen Heldin hat Komponisten inspiriert und den Weg auf die Opernbühnen der Welt geschafft. Donizetti vertonte auch diesen Stoff zu seiner Oper „Maria Stuarda“. Idyllische Dörfer wie Tobermory oder Oban mit ihren bunten Häuserfassaden laden ausgiebig zum Bummeln ein. Nicht selten landet Strickware aus Schafswolle in den Einkaufstauschen der Damen, die Herren widmen sich lieber den hochspirituellen Genüssen des lokalen Angebots. Da trifft es sich vorzüglich, dass die Reise im Hochsommer angeboten wird – es herrscht Sommerschlussverkauf mit entsprechenden Preisnachlässen, nur bei den hochprozentigen Genüssen lassen die Händler nicht mit sich handeln. Nun ja, sie wissen, was gut ist. Entlang der von Bäumen gesäumten Laggan Avenue geht es weiter durch den Kanal nach Banavie, das in der Nähe von Großbritanniens höchster Erhebung, dem Ben Nevis, liegt. Eine malerische Landschaft zieht vorüber, darunter das Glenfinnan-Viadukt, das bereits Harry Potter mit dem Hogwarts-Express passierte. Konia kennt den Zeitplan der lokalen Züge auswändig, und so werden die Gäste Zeuge, wie kurz nach der Ankunft am Viadukt ein historischer Zug mit Dampflokomotive das historische Bauwerk passiert. Für die Rückreise dieses Ausflugs hat sich die Reiseleitung eine kleine Überraschung ausgedacht. Kaum sind die Nebelschwaden der Dampflokomotive verschwunden, wird nach einem Besuch des kleinen Museums vor Ort wieder der komfortable Reisebus betreten. Nicht aber um alle zum Schiff zu bringen, sondern zum nächsten Bahnhof. Die Reisenden sollen selbst einmal die Fahrt über dieses berühmte Viadukt erleben. So staunen sie nicht schlecht, als eine Stunde später die Rückfahrt zum Schiff mit dem Zug angetreten wird. Etwa eine halbe Stunde dauert die kurze Fahrt – eine Art Regionalexpress, der planmäßige Linienzug, befördert die

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biten und das englische Heer gegenüber. Dabei sah es lange nicht gut aus für die Engländer. Die Jakobiten konnten sich von Schottland aus, in dem sie die Clanführer für ihre Idee eines eigenständigeren Schottlands gewonnen hatten, bis vor die Tore Londons vorkämpfen. Die Geschichte besagt, dass auch die Chancen zur Einnahme Londons sehr gut gewesen seien, nur gönnten sich die Jakobiten eine zu lange Rast und Verschnaufpause, die den EnglänLoch Ness ist der berühmteste See Schottlands und zudem der größte von Großbritannien. dern genügend Zeit gab, sich noch schnell darauf vorzubereiten, den Beigabe. Bis zu Beginn des Dinners an Bord verweilen Überraschungsabgriff abzuwehren. Schottland ist ein Land der gedeckten Farben. Ähnalle in den Gassen des Ortes, besuchen die lokale Kirche oder beobachten die lokale Schleuse bei ihrem Ser- lich einer Heidelandschaft wetteifern im Sommer neben vice für die von Loch Ness zurückkehrenden Segelboote dem Rhododendron auch andere unzählige Blumen in der Region. Es ist nicht bekannt, dass eines der Segel- ihren Rot-, Rosa-, Blau-, Gelb- und Fliedertönen um die boote fehlte und durch die Aktivitäten des Seeunge- Aufmerksamkeit der Touristen. Die Reisesaison ist kurz, heuers an seiner Rückkehr gehindert wurde. Trotzdem aber intensiv, und wenn es dann doch einmal regnet, freuen sich alle auf den Folgetag, sicher allein in dem ist trotzdem die Sonne nicht weit. Die Fotomotive auf Glauben, zu den wenigen Irdischen zu gehören, die dieser Reise sind derart zahlreich, dass bereits große Maler wie Turner oder Gainsborough sich hier durch Nessie leibhaftig zu Gesicht bekommen werden. ihre Kunst Weltgeltung verschafften. Felix Mendelsenn der Mönch Columban Recht hatte, sohn-Bartholdy wurde noch viele Jahre nach seiner müsste Nessie heute bereits steinalt sein. Rückkehr vom Schottischen Hochland inspiriert. Seine Oder gibt es Nachfahren des Fabelwesens? Konzertouvertüren zu den „Hebriden“ oder „Meeresstille Der Legende nach war er der Erste, der das und glückliche Fahrt“ zeugen bis heute von einer tiefen Seeungeheuer zu Gesicht bekommen hatte. Und da auf Liebe zu einem der landschaftlichen und kulturellen Hödie Worte von Heiligen im Allgemeinen Verlass zu sein hepunkte Europas. Die mit den Harry Potter-Romanen scheint, lebt die Geschichte von „Nessie“ bis heute fort. erfolgreichste Buchautorin der Welt, Joanne K. Rowling, Der See ist groß und umfasst eine größere Wassermen- ist zwar gebürtige Engländerin, wohnt aber seit Jahren ge als alle Seen Englands zusammengenommen. Wir in Schottland und wählte Edinburgh als ihren ständigen halten Ausschau, werden aber enttäuscht. Vor Jahren hat Wohnsitz. Auch sie wird dem Anschein nach durch die sich ein schwedisches Forschungsteam mit Erlaubnis historische Kulisse der Stadt und die landschaftlichen der Regierung und mit kleinen U-Booten unterwegs der Schönheiten der Region überaus inspiriert. Noch in dieAufgabe gestellt, jeden Winkel unter Wasser des Sees zu sem Sommer hat sie mit einer Spende über eine Million erkunden. Aber selbst die Experten wurden leider nicht Pfund Sterling (also ca. 1,25 Millionen Euro) die Kampafündig. Daraufhin gründete sich der Verdacht, Nessie gne derjenigen aktiv mitunterstützt, die Schottland gerkönne wohl ein amphibienartiges Lebewesen sein und ne als Mitglied Großbritanniens wissen möchten. Nicht sowohl zu Wasser wie auch in den Wäldern am Rande bei jedem Schotten kam diese milde Gabe gut an. Gedes Sees leben. Der Vorsitzende der Brauerei Guinness rade vor dem Hintergrund der anstehenden politischen hat jüngst einen Betrag von 500.000 Pfund Sterling Entwicklung des Landes im September 2014 und seines öffentlich ausgelobt für jenen, der ein aktuelles Bild möglichen Weges in eine Unabhängigkeit und Selbstänvon Nessie aufzunehmen vermag. Wenn das kein Grund digkeit werden die vorstehenden Zusammenhänge bald ist, sich in Ruhe den Schönheiten der schottischen Seen wieder aktuell ins Gedächtnis gerufen werden. Nur eizu widmen! Und dem englischen Bier… nes scheint bereits heute schon sicher: Die Lord oft the Bevor Inverness erreicht wird, steht noch der Glens wird auch im Sommer 2015 wieder ExklusivBesuch des Schlachtfelds von Culloden auf der Pro- charter für deutschsprachige Gäste mit im Programm grammagenda. Hier standen sich im Jahre 1746 letzt- haben. Text: Dr. Frank Sistenich malig in der großen Geschichte dieses Landes Jako-

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Fotos: Dr. Frank Sistenich, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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Kyle of Lochalsh

Isle of Skye

Loch Ness Fort Augustus

Atlantik Inverie Banavie

Isle of Eigg

Schottische Highlands

Tobermory

Der Kaledonische Kanal führt mitten durch das faszinierende Land. Schottland kann geografisch in die südlichen Lowlands (hier liegt auch die Hauptstadt Edinburgh mit dem lokalen Parlament) und die nördlichen Highlands unterteilt werden. Das Land wird von einer Vielzahl von Kanälen und Seen durchzogen. Der wichtigste Kanal ist der Caledonian Canal, erbaut in den Jahren 1803 bis 1822, der berühmteste See Loch Ness. Dieser See ist Großbritanniens größtes Binnengewässer und liegt zwischen Fort Augustus und Inverness. Zudem ist der höchste Berg Großbritanniens, der Ben Nevis (1344 Meter), in den Highlands zu finden.

Städte & Inseln

Edinburgh – Kyle of Lochalsh Edinburgh ist mit seinen heute ca. 500.000 Einwohnern seit dem 15. Jahrhundert die Hauptstadt Schottlands und seit 1999 Sitz des lokalen Parlaments. Berühmt ist die Stadt durch ihre prächtige Burg und die Musikfestspiele im Sommer. Mit dem Bus geht es durch die Highlands weiter nach Norden zur Einschiffung auf die Lord of the Glens in der Gemeinde Kyle of Lochalsh. Inverie Portree ist die Hauptstadt der Isle of Skye, mit einem pittoresken Hafen inmitten zauberhafter Felsformationen. In Armadale Besuch des MacDonald-Clans

Isle of Mull

mit Burgruine, Museum und Parkanlagen. Weiterfahrt nach Inverie am malerischen Loch Nevis und dem abgeschiedensten Pub auf dem britischen Festland: The Old Forge.

Isle of Iona

Isle of Iona Seit über 1000 Jahren ein Ort von großer geschichtlicher und geistlicher Bedeutung. Nicht weniger als 48 schottische Könige liegen hier begraben. Die Ruinen der mittelalterlichen Benediktinerabtei und eines Nonnenklosters wurden zum Teil wieder saniert. Banavie Sitz des imposanten Duart Castle aus dem 13. Jahrhundert und Sitz des Clans der Familie Maclean. Anfang des 20. Jahrhunderts aufwändig restauriert und noch heute bewohnt. Zudem Busaus-

Das sanierte und in Teilen rekonstruierte Kloster auf der Insel Iona war Ausgangspunkt der Missionen des heiligen Columban.

Loch Linnhe

Loch Laggan

Schottland

Irland England

Fort William

SCHOTTLAND

Oban

Firth of L orn

Tobermory und Isle of Mull Fahrt durch die Inneren Hebriden zur winzigen Insel Isle of Eigg. Die nur 90 Einwohner haben im Jahr 1997 ihre Insel gekauft. Das Zentrum der Insel bildet ein Plateau mit einem Moor, das sich bis auf 400 Meter hoch erhebt. Weiterfahrt zur Isle of Mull und Tobermory, mit seinen bunt bemalten Häusern, erste Gelegenheit zum Erstehen von lokalen Souvenirs.

Inverness

Urquhart Castle

0

200 km

Edinburgh flug nach Glenfinnan und kleine Zugfahrt über das historische und berühmte Viadukt. Fort Augustus Die Gemeinde liegt an der Einfahrt zum Loch Ness und wurde bereits durch die Römer gegründet. Ebenfalls sehr gute Möglichkeiten zum Kauf von lokalen Souvenirs. Loch Ness Größter See am zwischen 1803 und 1822 erbauten Kaledonischen Kanal, der künstlichen Wasserstraße und möglicher Tummelplatz eines Seeungeheuers. Malerisch schön um Ufer des Sees liegt Urquhart Castle. Inverness Schlachtfeld von Culloden, auf dem sich im Jahre 1746 letztmalig Jakobiten und Regierungstruppen gegenüberstanden, zudem Ausschiffungshafen.

Klima & Reisezeit

Das Klima ist nordeuropäisch mit Temperaturen von ca. 25 Grad im Sommer. Reisen mit dem Schiff in die Highlands werden daher im deutschen Markt als Charter in den Monaten Juli und August angeboten. Zeitverschiebung: – 1 Stunde.

Anreise

Die Anreise erfolgt mit dem Flugzeug bis Edinburgh. Von hier aus ca. sechsstündige Busfahrt quer durch die Highlands zum Einschiffungsort in Kyle of Lochalsh.

Ausschiffung ist in Inverness. Von hier aus mit dem Bus oder der Bahn zurück nach Edinburgh.

Währung

Die Währung an Bord ist Pfund Sterling. Einzelne Banknoten werden auch von der Bank of Scotland ausgegeben, die natürlich ebenfalls akzeptiert werden.

Souvenirs

Die Anzahl möglicher Souvenirs ist vielfältig. An erster Stelle stehen Produkte rund um das schottische Nationalgetränk Whisky. Dazu gehören auch süße Marmeladen oder diverse Senfsorten, die mit der Spirituose versetzt sind. Zudem beliebt ist schottisches „short bread“ (Kekse) oder Tartandecken für die Nutzung als Plaids im eigenen Zuhause. Wer es exotisch mag, kauft sich einen Kilt.

Lesetipp

Neil Wilson: Schottland Reiseführer, Lonley Planet, 2013, ISBN 3829723032

HÖRtipp

Felix Mendelssohn-Bartholdy, Symphonie Nr. 3, a-Moll („Schottische“), Philharmonia Orchestra London, Otto Klemperer, EMI classics

Infos

www.ikarus.com www.visitscotland.com 4/2014

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Die Lord of the Glens befährt den engen Kaledonischen Kanal. Die Gäste genießen an Deck einen fabelhaften Blick auf die beeindruckende schottische Landschaft und deren Sehenswürdigkeiten.

In der Panorama Lounge im Bug des Schiffes kann die vorbeiziehende Landschaft bestaunt werden. Zudem finden hier die Lektorenvorträge statt.

Großzügigkeit war Trumpf, als die Yacht im Jahre 2000 für ihr neues Einsatzgebiet in Schottland renoviert wurde.

Die Zwei-Bett-Kabinen haben eine Größe von 13 Quadratmetern und sind luxuriös ausgestattet.

Vorbild für die Inneneinrichtung der Yacht war der plüschige Komfort des legendären Orient-Express aus den 1920er Jahren.

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Schiffstest

Luxuriöse Yacht für individuelles Kreuzen Die Lord of the Glens bietet eine authentisch schottische Atmosphäre sowie eine hervorragende Küche. Schiff Die Lord of the Glens wurde 1991 in Griechenland gebaut und im Jahr 2000 durch schottische Investoren erworben und in Bilbao umgebaut. Das Schiff war ein Glücksfall für die Investoren, da seine Größe optimal mit den Maßen der Schleusen in Schottland korrelierte. Ab dem Jahr 2001 kreuzt die Yacht in schottischen Gewässern, die Kreuzfahrten sind mit je sieben Nächten an Bord disponiert. Das Schiff verfügt über 27 Kabinen mit Platz für 54 Passagiere. Der Stil der Inneneinrichtung ist ganz in der schottischen Tradition gehalten, Holz dominiert. Besonders schön ist die Lounge im Oberdeck mit ihren mit Tartanstoffen überzogenen Sofas und Sessel. Sehr gute Ausstattung der Bar mit im Besonderen schottischen Whiskys und englischem Guinness-Bier.

reederei Das Schiff gehört der Magna Carta Steamship Co. Ltd., einer Investorengesellschaft, die für den Zweck gegründet wurde, in den Schottischen Highlands speziell eine Kreuzfahrt-Alternative anbieten zu können. Ziel der Investoren war es, den Komfort des legendären Orient-Express zu imitieren.

Fotos: Dr. Frank Sistenich

Fahrtgebiet Die Lord of the Glens operiert auf den schottischen Seen und Kanälen. Die optimalen Maße des Schiffes lassen es für diese Fahrtgebiete als hervorragend erscheinen. Eingeschlossen in diese Reise sind die Inseln der Inneren Hebriden. Die Äußeren Hebriden, die weiter im Nordatlantik liegen, werden auf Grund der rauen See nicht angelaufen, um eine ruhige Reise zu garantieren. Über Nacht ankert das Schiff jeweils, um am folgenden Morgen die Fahrt fortzusetzen. So werden keine

der zahlreichen landschaftlichen Höhepunkte versäumt.

kabinen Das Schiff verfügt über 27 geräumige Zwei-Bett-Kabinen mit einer Größe von ca. 13 m2 pro Kabine. Diese sind sehr hochwertig im lokalen Stil eingerichtet, Rot-, Beige- und Grüntöne dominieren die Tartanstoffe in der Kabine. Die Ausstattung und Pflegeserie im Bad sind hochwertig (Dusche, keine Badewanne). Keine Balkone an den Kabinen, englische Steckdosen, ein eigener Adapter ist zu empfehlen. Keine Minibar.

gastronomie Hervorragende Küche an Bord. Jeweils eine Sitzung für alle 54 Gäste zum Mittag- und Abendessen. Die Menüfolge zum Abend kann am Mittag auf kleinen Abfragekarten vorgewählt werden, ebenso die erbetene Portionsgröße. Außergewöhnlich gute Fisch- und Lammgerichte, separate, nicht überteuerte Weinkarte, Stoffservietten. Es gibt keine feste Tischordnung, sondern nach Belieben freie Platzwahl zu allen Essenssitzungen. Die Tischgröße variiert angenehm von vier bis acht Plätzen pro Tisch.

service Sehr freundliche, überwiegend britische Besatzung. Simultandolmetscherin als deutsche Reiseleitung mit dabei an Bord, die täglich Lektorenvorträge anbietet. Trinkgeld: ca. 10 britische Pfund pro Tag. Auch ein günstiger Wäscheservice an Bord wird mit angeboten. Die Bettwäsche wird mehrfach gewechselt. Barservice ab den Nachmittagsstunden. Eine kleine Kaffee- und Teebar steht neben schottischem Buttergebäck rund um die Uhr gratis zur Disposition.

Sport & Wellness Kein explizites Sportprogramm an Bord, dafür fehlt der Platz vor Ort. Bewegung garantieren die täglichen Ausflüge im Rahmen des exklusiven Landprogramms.

Bordprogramm Täglich kleine Vorträge über Kultur, Geschichte, Land und Leute durch die Reiseleiterin in der Rolle einer Lektorin in der Lounge des Schiffes. Die Vorträge finden meist zur Nachmittagszeit nach Rückkehr von den Landprogrammen und vor dem Abendessen statt und dauern im Regelfall eine halbe Stunde. Kaffee, Tee und lokales Buttergebäck werden aus der Bar gratis in die Lounge gereicht.

Ausflugsangebot Es werden zweimal täglich Landgänge organisiert. Meist bringt ein komfortabler Reisebus die Gäste zu den Sehenswürdigkeiten der Region. Parkanlagen, alte Schlösser und Herrenhäuser oder historisch bedeutende Orte stehen in Vordergrund. Separate ausführliche Stadtrundfahrt in der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Da auch im schottischen Hochsommer, zumal in den Highlands, mit kühleren Winden oder starken Regenfällen gerechnet werden muss, empfiehlt sich eine leichte, aber wind- und wasserfeste Ausrüstung, inklusive entsprechenden Schuhwerks.

Shopping Zahlreiche authentische Möglichkeiten in den besuchten Ortschaften und Gemeinden, zumeist direkt an den Uferpromenaden gelegen. Die Orte sind auf die touristische Nachfrage eingestellt und

führen ein breites Sortiment. Das Angebot reicht über lokale Spirituosen bis hin zu schottischen Stoffen in allerlei denkbaren Variationen (Plaids, Kissenbezüge, Schals oder Kilts) sowie Strickwaren aller Art. Eine Rarität als Souvenir sind Marmeladen oder Senf mit einem guten Schuss schottischen Whisky. Ungewöhnlich, aber lecker!

publikum Ausschließlich Deutsche bzw. deutschsprachige Gäste, da das Schiff vom deutschen Veranstalter im Sommer als Vollcharter betrieben wird.

Preisniveau Ab 350 Euro pro Tag.

★★★★

Lord of the Glens Schiff 18,2 Kabinen 8,8 Gastronomie 16,5 Service 16,6 Sport Bordprogramm 8,0 Ausflugsangebot 8,9 GESAMT Punkte 77,0 Bordsprache: Englisch Bordwährung: Pfund Sterling Passagiere: 54 Crew: 18 PCR: 0,0 SR: 0,0 Baujahr: 1991/2000 (Umbau) Flagge: Schottland BRZ: 729 Länge/Breite: 41 m/10,50 m

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Alle Schiffstests finden Sie online unter www.azur.de

ff chi Service Sport S Kabinen Gastronomie

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unkte gsangebot lu sf u ordprogramm A B Gesamtp Sterne

5 sterne Europa 2 Seabourn Quest Europa Seven Seas Mariner Crystal Serenity Silver Spirit SeaDream I Seabourn Legend Seven Seas Voyager Azamara Quest Silver Wind Silver Explorer Deutschland Oceania Marina Hanseatic Tere Moana Oceania Nautica Oceania Regatta L’Austral Le Soléal Sea Cloud II Sea Cloud

20,0 10,0 19,6 19,4 9,4 8,9 8,9 96,2 5 19,4 10,0 19,2 19,6 9,2 8,9 9,2 95,5 5 19,4 9,3 19,4 19,4 8,9 8,9 9,3 94,6 5 19,4 10,0 19,0 19,1 8,9 8,7 8,9 94,0 5 18,9 9,3 19,1 19,0 8,9 8,7 8,9 92,8 5 19,3 9,8 19,4 19,2 8,4 8,0 8,7 92,8 5 18,4 9,0 19,4 19,6 8,9 8,0 8,9 92,2 5 18,4 8,9 19,2 19,6 8,4 8,0 9,2 91,7 5 18,6 9,1 18,6 19,1 8,9 8,3 8,9 91,5 5 18,0 9,1 18,5 18,5 8,0 9,0 9,5 90,6 5 18,4 8,9 19,4 19,2 8,2 8,0 8,5 90,6 5 18,0 8,7 19,2 19,0 7,4 8,6 9,2 90,1 5 18,0 9,0 19,0 19,0 7,6 8,6 8,9 90,1 5 19,0 9,0 19,4 18,5 8,5 8,0 7,5 89,9 5 18,1 8,7 19,0 19,0 7,0 8,5 9,0 89,3 5 18,5 8,9 18,8 19,0 8,1 7,5 8,5 89,3 5 17,8 8,0 19,0 18,3 8,3 8,0 7,7 87,1 5 17,8 8,0 18,9 18,3 8,1 7,9 7,6 86,6 5 18,6 9,4 16,7 18,3 6,2 6,7 9,6 85,5 5 18,8 9,4 16,7 18,2 6,2 6,5 9,6 85,4 5 18,5 8,3 17,5 19,0 6,5 6,0 9,0 84,8 5 19,0 8,0 17,8 19,5 4,0 6,0 9,0 83,3 5

4 sterne Queen Elizabeth Queen Victoria Amadea Celebrity Silhouette Queen Mary 2 Mein Schiff 3 Celebrity Eclipse Columbus 2 Allure of the Seas Mein Schiff 2 Artania Eurodam Celebrity Constellation Mein Schiff 1 Oosterdam Norwegian Getaway Paul Gauguin Rotterdam Astor Bremen Norwegian Breakaway Stella Australis Royal Clipper Ruby Princess Royal Princess

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18,7 8,5 18,0 17,5 7,3 7,9 7,0 84,9 4 18,8 8,5 18,0 16,0 8,0 8,5 7,0 84,8 4 18,6 8,4 15,7 16,4 7,3 8,6 8,4 84,4 4 16,0 8,0 18,0 16,0 9,0 9,0 8,0 84,0 4 17,0 8,1 17,0 18,1 8,3 8,3 7,2 84,0 4 17,0 8,0 16,5 16,5 8,7 8,4 8,4 83,6 4 16,0 8,0 18,0 15,0 9,0 9,0 8,0 83,0 4 17,2 8,3 15,8 16,7 9,0 7,5 8,5 83,0 4 16,9 8,5 16,7 15,0 9,5 9,2 7,0 82,8 4 16,2 8,0 16,0 17,0 9,5 7,5 8,6 82,8 4 17,2 8,0 16,7 18,7 7,5 7,0 7,1 82,2 4 16,0 8,5 15,8 17,0 9,0 8,1 7,8 82,2 4 13,9 7,6 17,6 16,0 8,2 8,5 8,0 81,8 4 16,1 8,0 16,0 17,0 9,0 7,0 8,6 81,7 4 15,5 8,1 16,1 16,4 8,8 8,2 8,4 81,6 4 16,5 8,3 15,9 15,0 9,5 9,0 7,2 81,4 4 17,5 7,7 15,4 17,0 8,1 7,0 8,5 81,2 4 15,8 8,2 15,9 16,1 8,8 7,9 8,2 80,8 4 17,0 7,5 15,0 17,0 8,0 7,0 8,5 80,0 4 17,0 7,5 15,0 17,0 8,0 7,0 8,5 80,0 4 16,4 8,0 16,0 14,5 9,5 8,0 7,6 80,0 4 17,2 7,5 15,2 16,9 7,7 6,9 8,4 79,8 4 16,0 7,2 16,0 18,0 8,0 7,0 7,0 79,2 4 14,0 8,0 15,9 16,1 9,0 8,9 7,1 79,0 4 14,3 8,4 14,2 16,5 9,0 8,8 7,3 78,5 4

➊ Eine Suchfunktion ermöglicht das schnelle Auffinden des gewünschten Schiffes.

➋ Die Schiffstests werden

in übersichtlichen Tabellen dargestellt.

➌ Die Seite des Tests

kann aufgerufen und auch ausgedruckt werden.


ff Service Sport Schi Kabinen Gastronomie Orion Emerald Princess Celebrity Xpedition Variety Voyager MSC Musica Clipper Odyssey Norwegian Pearl MSC Divina Carnival Breeze MSC Preziosa MSC Magnifica Disney Fantasy Costa Favolosa

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unkte gsangebot u l sf Au Bordprogramm Gesamtp Sterne

16,9 8,0 14,2 16,4 7,7 6,6 7,9 77,7 4 14,0 8,0 14,2 16,1 9,3 8,8 7,1 77,5 4 16,2 7,7 14,0 16,3 7,6 6,6 7,8 76,2 4 16,1 7,5 15,1 16,9 5,7 5,9 6,9 74,1 4 15,0 8,1 10,6 14,8 8,9 8,5 8,0 73,9 4 15,2 7,2 13,4 16,1 7,5 6,4 7,7 73,5 4 13,5 7,0 16,0 14,0 8,0 7,5 7,5 73,5 4 15,0 7,9 10,6 14,8 8,9 8,0 8,0 73,2 4 15,2 7,0 10,2 14,6 9,2 8,5 6,8 71,5 4 14,4 7,9 12,7 11,7 9,0 8,2 7,3 71,2 4 16,0 8,5 10,0 12,0 8,0 9,5 7,0 71,0 4 14,8 8,0 11,5 13,2 9,0 8,8 5,5 70,8 4 14,1 7,9 11,0 12,5 8,4 8,8 7,5 70,2 4

Das Kreuzfahrtmagazin

3 sterne Aida Stella Aida Sol Star Princess Carnival Sunshine Costa Fascinosa Star Flyer Galapagos Explorer II Albatros Adventure of the Seas Costa Pacifica Grandeur of the Seas Aida Mar Costa neoRomantica Hamburg Aida Luna Norwegian Star FTI Berlin Costa Atlantica Aida Vita Norwegian Jade Empress Louis Cristal Aida Cara Aurora Delphin Louis Olympia Radiance of the Seas Grand Princess Pegasus Fram Ocean Majesty Chronos 50 Years of Victory

15,0 9,4 12,2 7,8 8,9 7,8 8,8 69,9 3 14,8 8,5 12,5 7,8 9,0 8,7 8,5 69,8 3 14,2 8,2 13,0 13,0 8,0 7,0 6,4 69,8 3 14,9 7,0 10,2 13,6 9,0 8,2 6,8 69,7 3 14,2 8,0 11,2 13,1 9,0 8,1 6,1 69,7 3 15,1 6,4 15,0 15,0 6,0 5,1 7.1 69,7 3 14,1 6,2 12,6 15,9 6,5 6,4 7,9 69,6 3 13,9 6,5 13,5 15,1 6,1 6,4 8,0 69,5 3 13,0 8,6 12,7 11,9 9,0 7,2 7,0 69,4 3 14,0 8,0 11,0 12,5 9,0 7,8 6,1 69,4 3 13,0 8,8 13,0 12,9 6,5 7,2 7,1 68,5 3 14,2 9,4 11,5 7,8 8,9 7,8 8,8 68,4 3 13,8 6,9 11,9 13,1 6,9 8,0 7,8 68,4 3 14,0 4,9 13,5 15,0 6,2 6,5 8,0 68,1 3 13,6 8,5 11,4 8,6 8,9 7,8 9,0 67,8 3 12,9 8,4 13,7 12,1 7,0 6,9 6,7 67,7 3 13,3 5,2 13,0 14,5 6,5 7,5 7,5 67,5 3 13,0 8,0 11,0 13,0 8,7 7,4 6,1 67,2 3 13,5 8,2 12,4 8,0 8,3 7,8 8,7 66,9 3 13,0 8,4 12,7 12,1 7,6 6,9 6,7 66,8 3 11,0 7,0 13,0 14,0 7,0 7,5 7,0 66,5 3 13,0 5,5 12,3 16,5 4,5 7,5 7,2 66,5 3 12,9 8,2 11,4 8,6 8,5 7,8 9,0 66,4 3 12,2 7,3 11,0 7,1 7,9 7,9 7,6 66,1 3 12,0 5,0 14,0 16,0 5,0 6,5 7,0 65,5 3 13,1 8,2 10,02 11,4 6,5 7,0 9,1 65,3 3 12,8 7,5 12,2 11,2 6,8 7,2 6,9 64,6 3 11,0 7,0 11,0 13,0 7,0 8,0 7,0 64,0 3 12,4 5,5 10,0 14,6 6,5 6,2 7,3 62,6 3 12,9 7,0 12,0 10,4 5,6 6,8 5,9 60,6 3 8,0 6,0 12,0 14,0 6,0 7,1 7,0 60,1 3 13,0 10,0 8,0 10,0 6,0 4,0 8,0 59,0 3 11,5 6,1 9,2 8,3 4,8 7,5 9,1 56,5 3

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FLUSSSCHIFFE River Cloud Amadeus Silver A-Rosa Silva Antonio Bellucci A-Rosa Luna Swiss Gloria Amelia A-Rosa Brava Amadeus Royal TUI Melodia Viking Emerald A-Rosa Mia Nile Smart Serenade 1 Bengal Ganga Wilhelm Tham Douro Queen Mona Lisa Viking Spirit Delfin II Maribelle Thurgau Exotic I Amazon Clipper Premium Wolga Classic Lady Konstantin Fedin River Kwai

18,8 8,9 17,9 18,8 8,0 7,6 9,0 89,0 5 18,5 8,6 17,0 17,5 6,8 7,5 8,0 83,9 4 17,5 8,9 15,7 15,5 8,6 8,0 8,0 82,2 4 18,7 9,0 18,5 18,2 4,0 6,0 6,9 81,3 4 17,1 8,6 15,7 14,6 8,1 8,6 8,5 81,2 4 18,2 8,0 17,0 17,0 5,5 7,5 8,0 81,2 4 17,5 8,5 16,0 18,5 5,0 7,5 8,0 81,0 4 17,0 8,6 15,7 16,0 8,5 7,0 8,0 80,8 4 17,1 8,2 16,0 17,0 6,5 7,2 7,0 79,9 4 15,9 8,5 16,5 16,1 6,7 7,9 8,1 79,7 4 16,5 8,5 16,9 16,2 5,0 8,0 8,5 79,6 4 16,5 8,5 14,2 14,4 8,1 6,0 7,4 77,1 4 15,5 7,5 15,0 15,5 - 7,0 9,5 70,0 3 16,0 8,0 14,0 17,0 3,0 3,0 8,0 69,0 3 13,8 7,5 12,2 16,3 6,0 5,6 7,5 68,9 3 14,0 4,0 19,0 19,1 - 7,0 5,0 68,1 3 14,8 6,8 12,7 14,3 3,2 5,9 7,1 64,8 3 14,1 8,9 15,9 4,0 6,5 6,7 7,4 63,5 3 12,3 8,0 14,6 11,2 1,0 5,8 7,9 60,8 3 10,0 9,7 11,7 9,7 - 7,1 9,8 58,0 3 12,3 7,5 15,2 11,7 1,5 3,0 6,0 57,2 3 15,5 6,9 11,0 13,0 0,0 4,0 6,0 56,4 3 8,0 4,0 16,0 13,0 1,0 5,0 8,0 55,0 2 8,0 4,5 9,0 8,0 9,0 6,0 9,0 53,5 2 10,2 4,3 9,5 12,8 8,0 3,0 5,5 53,3 2 9,00 3,0 12,0 12,0 1,0 5,0 8,0 50,0 2 12,0 5,0 6,0 8,0 - 2,0 9,0 42,0 2

Delfin II: So luxuriös können auch auf Flussschiffen die Kabinen aussehen.

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So bewertet AZUR die Schiffe AZUR vergibt maximal fünf Sterne. Sieben Kategorien fließen in eine Punktebewertung ein, die schließlich zur Sterne-Bewertung führt: 1. Schiff: Zustand, Design, Konstruktion der öffentlichen Bereiche, Kabinen-Vielfalt, Technik/ Umweltfreundlichkeit. Space Ratio (SR), Tonnage/BRZ geteilt durch alle Personen an Bord. 2. kabinen: Qualität des Mobiliars, Design, Niveau der Ausstattung (Extras wie z. B. Wasserkocher, Bademäntel), Größe, Balkongröße. 3. gastronomie: Anzahl der Restaurants, kulinarische Vielfalt, Art und Qualität der Speisen, Darbietung der Speisen (Menü/ Buffet/Erlebniswelt), Diät-Kost. 4. Service-Qualität: Niveau der Ausbildung (von Hilfs- bis Top-Kraft), Sprachkenntnisse der Crew, Service-Einrichtungen (Rezeption/Gäste-Betreuung/ Ausflugsberatung/Butler/Concierge), Passenger Crew Ratio (PCR), Quotient aus Gäste- und Crew-Anzahl. 5. sport & wellness: Qualität/Quantität der Einrichtungen, Viefalt des Angebots, z. B. Kurse, Massagen, Qualität des betreuten Angebots, z. B. Personal Trainer, Massage. 6. Bordprogramm: Vielfalt und Qualität des Angebots und deren Präsentation, Shows, Workshops, Lektorate. 7. ausflugsangebot: Vielfalt an Exkursionen, Organisation, Qualität, Ablauf, Pünktlichkeit, Niveau der örtlichen Führer. Ausflüge in deutscher Sprache.

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News Bei AIDA lassen sich die Urlaubsreisen komfortabel per Smartphone planen.

MyAIDA ist der persönliche Reisebegleiter vor, während und nach der Kreuzfahrt. Dabei machen neue Funktionen und Vorteile den Service des Online-Portals immer attraktiver. Sobald die AIDAKreuzfahrt gebucht ist, ist auch die Online-Planung auf MyAIDA möglich. Hier gestaltet der Gast jeden Reisetag an Bord ganz individuell. Ausflüge, Wellness-Anwendungen, Workshops und Getränkepakete können schon lange vor der Reise gebucht werden. Für besondere Momente wie Geburtstage und andere Feierlichkeiten können Geschenke aus dem AIDA-Shop oder eine schöne Torte als Überraschung bestellt werden. Auch die Reservierungen für einen Tisch in einem der begehrten À-la-carte-Restaurants, für ein Babyphone oder den Wäscheservice sind über das Portal möglich. Frühes Buchen lohnt sich, denn bei MyAIDA gibt es Vorteilspreise auf viele Leistungen an Bord. Außerdem bietet das Portal wichtige Informationen zur Buchung, An- und Abreisedaten, eine Wetter- und eine Kabinenvorschau. Ganz neu ist die Sitzplatzreservierung für das Flugzeug. Sie ist für Gäste, die im Premium-Tarif buchen, sogar kostenlos. Ein Urlaubscountdown steigert die Vorfreude bis zum Reisestart und kann auf dem eigenen Computer eingebettet werden. An Bord begleitet MyAIDA die Gäste weiter. Aktuelle Nachrichten aus der ganzen Welt, das Bordprogramm, Hafeninformationen sowie

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der Blick auf das Bordkonto und viele weitere kostenlose Informationen sind im Bordportal abrufbar. Mit dem Smartphone oder Tablet nutzen die Gäste dabei das bordeigene WLAN, wodurch keine zusätzlichen Kosten entstehen. Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende. Wer den Reisefilm nachbestellen, sich die Bordrechnung nach Hause schicken lassen will oder nach dem Traumurlaub alle Erlebnisse in einem individuellen Fotobuch zusammenstellen möchte, schaut auch nach der Reise bei MyAIDA vorbei. Zugang zu MyAIDA haben alle Gäste und Reisebüros kurz nach Buchung der Kreuzfahrt. A-ROSA UNTERSTÜTZT FESTSPIELE Die A-Rosa Flussschiff zeigt auch in diesem Jahr regionales Engagement und unterstützt Ende des Monats das Konzert des Windsbacher Knabenchors im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Für Jörg Eichler, Geschäftsführer der A-Rosa Flussschiff GmbH, ist das Sponsoring des Konzerts eine Herzensangelegenheit. Schließlich hat auch er seine Leidenschaft für die Musik jahrelang im Dresdner Kreuzchor zum Ausdruck gebracht, mit dem er als junges Chormitglied weit über 40 Länder bereist hat: „Dies passt hervorragend zur strategischen Neuausrichtung von A-Rosa. Wir reichen generationenübergreifend die Hand, denn an ausgewählten Terminen und zur Ferienzeit reisen Kinder im schul-

pflichtigen Alter mit ihren Eltern kostenfrei. Durch die regionale Unterstützung möchten wir diese Ansprache zusätzlich fördern und uns weiterhin als solider Kooperationspartner für die Festspiele MV etablieren.“ AZAMARA BLEIBT ÜBER NACHT Azamara Club Cruises hat ihr Kreuzfahrtprogramm 2016 vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen Kreuzfahrten mit langen Liegezeiten bis zum späten Abend und Übernachtaufenthalten. Die Luxus-Kreuzfahrtmarke mit den beiden Schiffen Azamara Journey und Azamara Quest steuert 204 Häfen in 70 Ländern an. Die beiden Boutique-Schiffe verbleiben im Hafen, wenn die meisten anderen Kreuzfahrtschiffe bereits abgefahren sind. In mehr als 175 Häfen erfolgt die Abfahrt erst nach 20 Uhr, mehr als 100 Städte bereisen die Schiffe über Nacht. In ihrer ersten Australien-Saison bietet die Azamara Quest fünf Kreuzfahrten von 10 bis 17 Nächten. Sie beginnt mit einer Weihnachts- und Silvesterkreuzfahrt am 22. Dezember 2015 von Bali ins australische Cairns. Es folgen vier Reisen entlang den Küstenstädten des Korallenmeers sowie in Tasmanien und Neuseeland. Gäste können aufeinander folgende Routen zu einer ausgedehnten Kreuzfahrt kombinieren, die mehrere Regionen und Ziele umfasst. Ein Beispiel ist die Abfahrt am 12. Dezember 2015 ab Singapur. Mit dem neuseeländischen Auckland als Ziel

Fotos: PR

NEUE FUNKTIONEN BEI MYAIDA


stehen hier insgesamt 50 Nächte in Indonesien, Australien und Neuseeland auf dem Plan. Neben bekannten Städten werden auch kleinere Häfen angelaufen. Eine zweite Möglichkeit ist eine Reise durch die Highlights von Neuseeland, Australien und Asien bis an den Persischen Golf und ins Mittelmeer. Abfahrt ist am 31. Januar 2016 in Auckland. Die 107-Nächte-Fahrt endet in Athen. Ende 2016 können Gäste an Bord der Azamara Journey im Persischen Golf an einer exklusiven 1001 NachtReise ab/bis Dubai teilnehmen. Die 10-Nächte-Kreuzfahrt umfasst Übernachtaufenthalte in Dubai, Abu Dhabi und Muscat im Oman. Kombiniert mit Ausflügen nach Katar, Bahrain und in das omanische Khasab tauchen die Gäste tief in die Sehenswürdigkeiten der Region ein. Beispiele sind die neuen Museen Guggenheim, Louvre und Zayed National Museum in Abu Dhabi mit Eröffnung in 2015 und Anfang 2016 oder die Wüstenfjorde der Halbinsel Musandam. Die längeren Aufenthalte und Übernachtungen bieten zudem die Möglichkeit, in einigen der außergewöhnlichsten Hotels der Welt zu speisen, wie dem Burj Al Arab in Dubai und dem Al Bustan Palace Hotel in Muscat. BERMUDA-ABENTEUER MIT CARNIVAL Carnival Cruise Lines hat seinen Kreuzfahrtenkatalog der Saison 2015/2016 veröffentlicht. Eines der Highlights im neuen CarnivalProgramm ist die achttägige Kreuzfahrt „Bermuda-Abenteuer“ an Bord

Celebrity Cruises lotst seine Gäste nicht nur zu den Sehenswürdigkeiten, sondern bietet auch Hilfe für lokale Initiativen an.

der Carnival Splendor ab/bis Norfolk, Virginia, mit drei vollen Tagen Aufenthalt auf Bermuda (ab 817 Euro). Ein besonders ausgedehntes Karibik-Erlebnis wartet auf die Passagiere der zwölftägigen Südkaribik-Kreuzfahrt auf der Carnival Triumph. Vom texanischen Galveston aus geht es unter anderem nach Bonaire, Aruba, Grenada, Martinique und Sint Maarten (ab 823 Euro). Im Angebot finden sich auch verschiedene Kombinationen, bestehend aus Kreuzfahrt und Strandurlaub oder Städtetrip. So verbindet Carnival Cruise Lines unter anderem eine einwöchige Südkaribik-Kreuzfahrt ab/bis Barbados mit einem anschließenden achttägigen Aufenthalt im 5-Sterne-Hilton-Resort (ab 1780 Euro). Geschnürt wurde zudem ein Paket aus einwöchiger „Indian-Summer-Kreuzfahrt“ ab/ bis New York und anschließendem viertägigem City-Aufenthalt im Big Apple mit Übernachtung in einem Boutique-Hotel (ab 1544 Euro). UMWELTBEWUSSTE LANDAUSFLÜGE Gäste der Galapagos-Kreuzfahrten von Celebrity Cruises erwarten neue Erlebnisse: Zum zehnjährigen Jubiläum ihrer Anläufe in dem für seine Artenvielfalt berühmten Archipel hat die PremiumKreuzfahrtmarke neue Landausflüge zusammengestellt. Die Gäste werden zu einem Abendessen mit lokalen Spezialitäten geladen, das Einwohner der Inseln zubereiten. Aufbauend auf zehn Jahren Engagement auf den Galapagosinseln

leistet Celebrity Cruises weiterhin einen eigenen Beitrag, die Bewohner der Inseln zu unterstützen. So engagiert sich die Kreuzfahrtmarke für eine Klinik sowie Fischerei- und landwirtschaftliche Kooperationen. Darüber hinaus gibt es eine Partnerschaft mit der Organisation Galapagos Conservancy. Teil der Zusammenarbeit ist ein Programm, das die Spenden der Gäste verdoppelt. In enger Zusammenarbeit mit dem Galápagos National Park in Santa Cruz nehmen die Gäste, begleitet von einem Naturforscher der Kreuzfahrtmarke, an einem einzigartigen Aufforstungsprojekt teil. Ziel ist es, 5000 Scalesia-Bäume zu pflanzen. Dies ist eine einheimische Art, die weite Teile ihres Lebensraums verloren hat. Auch die Tierwelt, die den Wald ihre Heimat nennt, soll dadurch nachhaltig unterstützt werden. Das Scalesia- Aufforstungsprojekt ist das erste Engagement eines Kreuzfahrtunternehmens in Zusammenarbeit mit dem Galápagos National Park. Die Speisekarte an Bord der Celebrity Xpedition spiegelt das Anliegen von Celebrity Cruises wider, lokale Produzenten zu unterstützen. Im kulinarischen Angebot sind zum Beispiel ecuadorianisches Ceviche (marinierter Fisch), gebratener Fisch, Suppen aus einheimischem Gemüse sowie der mittelamerikanische Kuchen Tres Leches. Eine Auswahl vor Ort nachhaltig produzierter Fische und Meeresfrüchte sowie das Gemüse und Obst an Bord sind frisch, biologisch verarbeitet und von Fischern und Bauern der Galapagosinseln bezogen.

Azamara hat es nicht so eilig wie andere Kreuzfahrtlinien – oft verbleiben die Schiffe über längere Zeit in den Häfen.

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COLOR LINE HOLT LOTTO KING KARL AN BORD Zum ersten Mal stechen Fans gemeinsam mit dem Sänger Lotto King Karl in See. Der bekannte LottoGewinner und Stadionsprecher des HSV spielt live und unplugged auf der Color Magic. Den Künstler zum Anfassen gibt es bei einer Autogrammstunde auf See. Die zweitägige Mini-Kreuzfahrt ab Kiel nach Oslo und zurück beginnt am 31. Oktober. An Bord der Color Magic genießen Gäste den Kult-Musiker im maritimen Ambiente. Nach dem Auslaufen aus der Kieler Förde findet um 15.30 Uhr eine Autogrammstunde mit dem Künstler statt. Bühne frei für Lotto King Karl & die 3 Richtigen heißt es um 23 Uhr. Lotto-Fans, die ihr Glück testen möchten, finden an Bord natürlich auch ein Casino. Am nächsten Morgen in Oslo angekommen, haben die Reisenden vier Stunden Zeit, die Metropole zu erkunden. Enthalten in der Mini-Kreuzfahrt „Lotto King Karl“ sind zwei Übernachtungen an Bord und die Eintrittskarte zum Lotto King KarlKonzert am ersten Abend. Auch ein reichhaltiges Frühstücksbuffet ist an beiden Tagen inklusive. Außerdem inklusive: Auf Hin- und Rückreise findet eine Show an Bord statt mit einer Mischung aus Varieté, Gesang und Theater. Buchbar ist die Reise ab 264 Euro pro Person in einer 3-Sterne-Innenkabine. Die Reise ist eine Kooperation mit dem Kieler Reisebüro Fahrenkrog, Buchungen sind unter www.Fahrenkrog.de/Lotto möglich.

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Costa sucht seine Paten für die Taufe der Diadema in den Reisebüros – eine Referenz an die zahlreichen, engagierten Vertriebspartner.

COSTA SUCHT TAUFPATIN Am 7. November feiert Costa Crociere in Genua ihr neues Flaggschiff Costa Diadema – „Regina del Mediterraneo“ genannt. Zum ersten Mal wird nach einem weltweiten Auswahlverfahren eine Reisebüropartnerin als Taufpatin auftreten. Vom 18. Juli bis 15. September nimmt Costa die Bewerbungen seiner weltweiten weiblichen Vertriebspartnerinnen entgegen. Es ist eine einmalige Chance: Für eine Nacht verwandelt sich die Reisebürokollegin in einen wahren Star, wie es vor ihr bereits Claudia Cardinale, Marion Cotillard, Margareth Madè und andere berühmte Persönlichkeiten im Rahmen von Costas Schiffstaufen gewesen sind. Neben der Taufpatin werden außerdem noch vier Taufzeuginnen gesucht. „Mit der Entscheidung, die Costa Diadema von einer Vertriebspartnerin taufen zu lassen, möchten wir ein klares Zeichen setzen. Unsere Reisebürokollegen tragen entscheidend dazu bei, dass unser neues Flaggschiff und sein innovatives Bordangebot von den Kunden erfolgreich angenommen werden. Wir wünschen uns von der idealen Taufpatin, dass sie überzeugt und begeistert hinter dem Produkt Costa steht und diese Leidenschaft auch durch positive Ausstrahlung vermitteln kann. Ich wäre stolz, wenn eine deutsche Kollegin diese großartige Aufgabe übernimmt“, erklärt Felix Eichhorn, Sales-Chef der Costa-Gruppe in Deutschland. Interessierten Mitarbeiterinnen

von Costa Cruises-Partnern (Eigentümerinnen, Leiterinnen oder Verkaufsangestellte von Reisebüros, die mit Costa zusammenarbeiten) können sich über die eigens dafür eingerichtete Internetseite www.madrinadellaregina.it bewerben. Hier ist lediglich der Costa-Agenturcode einzugeben und den Anweisungen zum Ausfüllen des Bewerbungsformulars zu folgen, das in italienischer, französischer, deutscher, englischer und spanischer Sprache zur Verfügung steht. Bewerberinnen, die in das Auswahlverfahren aufgenommen werden, werden aufgefordert, ein Foto von sich hochzuladen und drei einfache Fragen zum besseren Kennenlernen zu beantworten. WANDERN MIT MANUEL ANDRACK Für Manuel Andrack, den Wanderexperten und Bestsellerautor, zählen die Trekkingwege an Rhein, Mosel und Saar zu den schönsten Touren. Der gebürtige Kölner, der auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Harald Schmidt bekannt geworden ist, möchte seine Leidenschaft für die deutschen Wanderregionen jetzt auf einer Themenreise an Bord des Flusskreuzfahrtschiffes Symphonie vermitteln. „Die Aussicht von oben über die grünen Weinhänge mit ihren Schlössern und Burgen fasziniert mich und zieht mich immer wieder hierhin zurück“, erklärt Manuel Andrack seine Vorliebe für diese Region. Zusätzlich werden die Touren auch von ortskundigen Führern begleitet, die Details zur Geologie,

Fotos: PR

Wenn Lotto King Karl singt, dann jubeln in erster Linie Hamburger, denen er mit „Hamburg meine Perle“ eine Hymne liefert.


Naturkunde und Geschichte vermitteln. Auf der Kreuzfahrt zwischen Straßburg und Saarlouis erwartet die Reisenden ein Dreiklang aus Wandern, Essen und Genießen. Nach den Ausflügen am Vormittag, an denen die Passagiere fakultativ teilnehmen können, lädt der Küchenchef der Symphonie zu einem lukullischen Mittagessen an Bord. Am Nachmittag heißt es Relaxen und Lauschen. Während die Flusslandschaften vorbeiziehen, wird Manuel Andrack die Gäste mit interessanten Anekdoten aus seinen Büchern unterhalten. Die Flusskreuzfahrt der Reederei CroisiEurope wird an zwei Terminen angeboten. Vom 15. bis 19. September fährt die Symphonie die Strecke von Straßburg nach Saarlouis und tritt dann vom 19. bis 23. September den Rückweg ebenfalls über Saarburg, Cochem und Rüdesheim an. Die fünftägige Reise, die vom Reiseveranstalter Anton Götten veranstaltet wird, kostet ab 588 Euro. Im Reisepreis enthalten sind neben der Vollpension an Bord auch ein Gala-Dinner sowie alle Landausflüge und ein kleiner Reiseführer. Besondere Serviceleistung bei CroisiEurope: Auf den Kreuzfahrten der Reederei sind alle Getränke zu den Mahlzeiten und an der Bar inklusive. Die Wi-Fi-Nutzung auf den Schiffen ist kostenlos. CRYSTAL DURCHQUERT NORDWEST-PASSAGE Die Luxusreederei Crystal Cruises erhält die Erlaubnis, den Arktischen Ozean über die Nordwestpassage

Queen Mary 2 und Hamburg – eine ungewöhnliche Liebesbeziehung ohne Ermüdungserscheinungen und wieder einmal mit Feuerwerk.

zu durchqueren. Ab dem 16. August 2016 begibt sich die Crystal Serenity auf die Spuren unerschrockener Entdecker und legt in Anchorage/ Seward in Alaska zu ihrer ersten 33-tägigen Expeditionsfahrt über die legendäre Passage nach New York City ab. „Bei der Erstfahrt der Crystal Serenity durch die Nordwestpassage begeben sich unsere Gäste auf eine abenteuerliche Voyage in die Arktis, die einmalige Naturlandschaften und Kulturen mit einem erstklassigen Luxus-Erlebnis an Bord verbindet, das in dieser Form nur Crystal Cruises bietet“, so Edie Rodriquez, President von Crystal Cruises, über die neue Route. Executive Vice President Thomas Mazloum von Crystal Cruises war federführend an der Routenplanung beteiligt und hat mit Unterstützung von EYOS Expeditions, einem Anbieter maßgeschneiderter Expeditionserlebnisse, die Reise in eine der entlegensten Regionen der Erde zusammengestellt. „Unser Team hat fast zwei Jahre damit verbracht, in Zusammenarbeit mit kanadischen Behörden, aber auch unter Einbeziehung von Inuit-Ältesten aus der Region ein außergewöhnliches Reiseerlebnis zu kreieren, das höchsten Sicherheitsstandards entspricht und Wert auf einen respektvollen Umgang mit der Natur und der lokalen Bevölkerung legt“, erklärt Thomas Mazloum. Bei der Sichtung von Eisbären oder Walen werden spannende Beobachtungstage eingelegt, um ein bestmögliches Bild der arktischen Tierwelt zu geben. Gletscherkreuz-

fahrten oder Hubschrauberrundflüge werden abhängig vom Wetter gestaltet. Mit erfahrenen Guides entdecken die Gäste bei Landausflügen die arktische Tundra, beeindruckende Fjorde oder malerische Buchten. Dazu erhalten sie die einmalige Gelegenheit, kleinere, abgelegene Gemeinden zu besuchen und mehr über die Kultur der Menschen vor Ort zu erfahren. ZEHN JAHRE QUEEN MARY 2 IN HAMBURG Mehr als 250.000 Menschen haben in Hamburg das Jubiläum zum 10. Jahrestag des Erstanlaufs der Queen Mary 2 gefeiert. Bereits morgens standen Tausende zum Einlaufen des Lieblingsschiffes der Hamburger an den Elbufern. Rund um das Kreuzfahrtterminal in der HafenCity herrschte den ganzen Tag über reges Treiben. Zehntausende besuchten das Queen Mary 2 Village mit seinen Ständen und wollten einen Blick auf die Königin der Meere erhaschen. Bereits um 10.30 Uhr hatte die Deutsche Post 3500 der eigens angefertigten Postkarten mit Sonderstempel verkauft. Sechs Feuerwerke, eine erleuchtete Michelspitze und eine musikalische Verabschiedung vor den Landungsbrücken untermalten dann das Auslaufen der Queen Mary 2, die um 21.25 Uhr in der HafenCity ablegte. Bei der Sailaway-Zeremonie „Mille Saluti Hamburg“ begleiteten Hunderte Barkassen, Motor- und Segelboote den Oceanliner. An den Landungsbrücken, wo rund 30.000 Zuschauer der musikalischen ▼

Dass ein Luxusliner dieser Größe einmal die Nordwestpassage befahren darf – wer hätte das gedacht. Crystal hat die Genehmigung dazu.

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Die Deutschland nutzt nun die FTI-Vertriebskanäle und will auf diese Weise die Zahl der neuen Kunden deutlich erhöhen.

Verabschiedung durch Carolin Fortenbacher auf dem Salonschiff Hamburg folgten, stiegen Tausende Abschiedsgrüße in den Himmel und ließen den Hamburger Hafen erstrahlen. An Bord der Queen Mary 2 wurde die Installation „Blue Wave“ des Lichtkünstlers Michael Batz eingeschaltet, als Antwort wurde an Land das Pre Light Up eines Teils des „Blue Port“ durchgeführt, der während der Cruise Days Anfang August den Hafen illuminieren wird: Der Turm der St. Michaelis-Kirche, besser bekannt als „Michel“, wurde dabei in blaues Licht getaucht. Es folgten weitere Feuerwerke entlang der Elbe bis zum Finale der Feierlichkeiten gegen 22.30 Uhr am Hotel Louis C. Jacob, wo Gäste und Mitarbeiter die langsam vorbeiziehende Queen Mary 2 mit Bettlaken, Tischtüchern, Servietten und dem QM2-Salut verabschiedeten. Danach machte sich das Schiff auf den Weg über den Atlantik in Richtung New York, am 7. August wird die Queen Mary 2 zurück in Hamburg erwartet. GOLF & CRUISE MIT HAPAG-LLOYD Jeden Morgen in einem anderen Hafen aufwachen und nach einem gesunden Frühstück auf einen der weltweit schönsten Golfplätze starten – das erwartet die Gäste der „Golf & Cruise“-Reisen an Bord der beiden Luxusschiffe Europa und Europa 2. Hapag-Lloyd Kreuzfahrten bietet von August 2014 bis April 2016 in Kooperation mit der Professional Golfers Association

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Hapag-Lloyd Kreufahrten bietet wieder hochwertige Golfreisen an, auf der mondänen Europa seit Jahren ein Klassiker im Programm.

(PGA) Deutschland 19 Golf-Kreuzfahrten rund um den Globus an. Ob der Sandy Lane Country Club auf Barbados, der Royal Mougins Golf Club in Monte Carlo oder auch der Humewood Golf Club in Port Elizabeth in Südafrika: Während der „Golf & Cruise“-Reisen laufen die Europa und Europa 2 die schönsten Reisedestinationen mit den landschaftlich und spielerisch attraktivsten Greens an. Begleitet von zwei PGA Golfpros verbessern die Gäste ihren Schwung auf dem Platz oder auch beim Training mit Videoanalyse in einem der modernen Golfsimulatoren an Bord. Das Golfpaket inkludiert die Green-Fees für mindestens drei außergewöhnliche Plätze, ein Rundum-Paket mit Transfers, Organisation der Abschlagszeiten, funktionaler Mobilisation (Golf-Stretching) vor dem Start, Transport und Reinigung der Golfausrüstung, die Nutzung der Fitting-Station zur Überprüfung der Passgenauigkeit der Schläger sowie eine Ernährungsberatung und Vorträge durch den Golfpro. Europa: 15. bis 30.10.2015, von Hamburg über Antwerpen (Kampenhout Golf & Business Club), St.Malo (Golf de Dinard), Gijón (Club de Golf Real La Barganiza), Lissabon (Penha Longa GC, Zusatzplatz 1), Cádiz (Montenmedio Golf & Country Club, Zusatzplatz 2), Málaga (Mijas GC – Los Lagos Course), Cartagena und Barcelona (Club de Golf Barcelona) nach Monte Carlo, ab 6770 Euro pro Person inklusive Abreise. Das Golfpaket ist für 1520 Euro pro Person zubuchbar (Zusatzplätze 1 und 2 jeweils 190 Euro pro Person).

Europa 2: 5. bis 20.12.2015, von Port Louis/Mauritius über Le Port/ Réunion (Bassin Bleu GC), Taolanaro d’Ehoala/Madagaskar, Maputo/ Mocambique, Ilha dos Portugueses/ Mocambique, Richard’s Bay/Südafrika (Richard’s Bay GC), Durban (Durban Country Club) und Port Elizabeth (Humewood GC) nach Kapstadt, ab 9550 Euro pro Person inklusive Flüge ab/bis Deutschland. Das Golfpaket ist für 1120 Euro pro Person zubuchbar. FTI KOOPERIERT MIT DEILMANN Die FTI Group übernimmt die Vertriebs- und Marketingaktivitäten für die Deutschland auf dem deutschen, österreichischen und Schweizer Reisebüromarkt. Direktkunden können wie gewohnt auch weiterhin bei der Reederei Peter Deilmann buchen. „Wir freuen uns sehr auf die Bereicherung, auch Kreuzfahrten auf dem Luxusliner anbieten zu können und unser Kreuzfahrt-Portfolio der FTI Cruises um ein FünfSterne-Schiff zu erweitern“, sagt Ralph Schiller, Group Managing Director der FTI Group. Reisen auf der Deutschland sind ab dem 1. Oktober 2014 (für die Fahrten mit Abreisedatum ab dem 1. November 2014) über die FTI Group in 11.400 Reisebüros erhältlich. Die beiden Kooperationspartner erwarten eine signifikante Steigerung der Buchungszahlen. „Mit der FTI Group gewinnen wir einen starken und dynamisch wachsenden Vertriebspartner. Als viertgrößter deutscher Reiseveranstalter hat er


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eine enorme Marktkraft, von der wir nachhaltig profitieren werden. Produktführung – also die Pflege des exklusiven Markenkerns unseres kleinen, feinen Luxusliners – bleibt selbstverständlich in unserer Hand“, sagt Christopher Nolde, Geschäftsführer der Reederei Peter Deilmann. Sowohl Schiller als auch Nolde schließen auch zukünftige Skaleneffekte in der Bereederung der beiden One-Ship-Companies nicht aus. Das erfahrene Berater-Team im hauseigenen Call-Center der Reederei Peter Deilmann bleibt als kompetenter Ansprechpartner für Agenturen bestehen. Auch für Kunden, die ihre Reise direkt über die Reederei buchen möchten, ändert sich nichts. „Für uns ist es eine große Bereicherung, das wohl weltweit bekannteste TV-Kreuzfahrtschiff zu vermarkten.“

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HOLLAND-AMERICA STELLT ROTTERDAM IN DEN FOKUS Holland-America Line nimmt 2015 noch mehr Kreuzfahrten mit Start- und Zielhafen Rotterdam ins Programm. Damit geht die Reederei auf die gestiegene Nachfrage europäischer Kunden ein, die sich eine kurze und bequeme Anreise zum Abfahrtshafen wünschen. Die Kreuzfahrt-Saison 2015 vom Auslaufhafen Rotterdam beginnt am 21. April 2015 mit der 18-tägigen Rundfahrt „Entdeckungsreise Kanarische Inseln“ an Bord der Rotterdam. Nach zwei Seetagen zu Beginn der Reise macht sie Halt in Portugals Hauptstadt Lissabon, um dann über Funchal (Madeira) zu den Kanaren

An Bord der Fram schippert ein Fass Whisky über die Meere. Bald dürfen die Gäste davon auf einer Kreuzfahrt kosten.

aufzubrechen. Teneriffa – mit Übernachtaufenthalt in Santa Cruz –, Gran Canaria und Lanzarote sind die nächsten Stopps auf der Route, bevor es nach Casablanca und Tanger in Marokko geht. Über Sevilla (Spanien) und Porto (Portugal) führt die Kreuzfahrt schließlich zurück nach Rotterdam. Eine Besonderheit der Kreuzfahrt sind die späten Auslaufzeiten, die den bis zu 1400 Passagieren an Bord ausreichend Zeit bieten, die Destinationen zu erkunden. Die Kreuzfahrt kostet ab 1699 Euro pro Person in einer Innenkabine. Ebenso beeindruckend dank ihrer 15 Anlegehäfen in Portugal, Spanien, Italien, Griechenland, Montenegro und Kroatien ist die 20-tägige Kreuzfahrt auf der Ryndam mit Zielhafen Venedig. Die Reise kostet ab 2448 Euro pro Person in einer Innenkabine. Von Mai bis September 2015 ist die Rotterdam im Norden Europas unterwegs. Siebentägige Kreuzfahrten führen die Passagiere zu den traumhaften Häfen und idyllischen Landschaften Norwegens. Bei 14-tägigen Reisen kreuzt die Rotterdam in der Ostsee oder fährt entlang der norwegischen Küste bis zum nördlichen Polarkreis. Übernachtaufenthalte in St. Petersburg oder Stockholm bieten bei diesen Reisen ausreichend Zeit für einen Stadtbummel. HURTIGRUTEN MIT WHISKY-VERKOSTUNG Zwei Fässer mit hochqualitativem Single Malt Scotch Whisky reisen seit Herbst 2013 auf dem Hur-

tigruten-Expeditionsschiff Fram. Für eine einzigartige Qualität querten die Fässer fast ein Jahr lang die Weltmeere vom südlichen bis zum nördlichen Polarkreis. Auf der Seereise von Bergen nach Hamburg Anfang Oktober 2014 präsentiert Experte Bernard McGee den Hochsee-gereiften Fram-Whisky sowie weitere ausgewählte Whisky-Spezialitäten im Rahmen einer Verkostung. Die ständigen Wellenbewegungen, Temperaturschwankungen und die Seeluft sollen die gute Qualität des Single Malt noch weiter veredeln und das Aroma positiv beeinflussen. Hierfür lagern die zwei Fässer aus amerikanischer Eiche mit 21 und 25 Jahre altem schottischem Whisky in einer eigens dafür angefertigten Konstruktion fest verankert auf Deck 9 des Hurtigruten-Expeditionsschiffes. Um die Veränderung von Geschmack, Stärke und Farbe vor und nach der Seereise überprüfen zu können, wurde vor Reiseantritt je eine Probeflasche der hochprozentigen Spezialität von Projektleiter Kapitän Arild Hårvik abgefüllt. Im Spätsommer 2014, während der Querung des nördlichen Polarkreises (80 Grad Nord), wird der erlesene Whisky unter Aufsicht von Kapitän Hårvik in Flaschen gefüllt. Auf der Reise von Bergen nach Hamburg im Oktober bietet sich die Möglichkeit, die edle Spirituose zu kosten. Whisky-Experte Bernard McGee führt durch die Welt des schottischen Nationalgetränks: In seinen lebendigen Vorträgen gibt er Einblick in die Geschichte des Whiskys und präsentiert Wissenswertes zu Geschmack und Gärung.

Holland-America bietet auf seinen Schiffen einen klassischen Stil an und verstärkt das Engagement im Hafen von Rotterdam.

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Scampi und Co. sind das Motto auf den Schiffen der Norwegian Cruise Line, die ihre kulinarischen Ambitionen verstärkt hat.

Neben den einzigartigen FramSingle Malts bietet McGee weitere hochwertige Whiskysorten zum Probieren an. Die besondere Kurzreise von Bergen nach Hamburg vom 2. bis 4. Oktober 2014 kann ab 479 Euro gebucht werden. TELEMEDIZINISCHER SERVICE FÜR KINDER Als erste Reederei der Welt bietet MSC Cruises einen 24/7-Telemedizin-Service für Kinder und Jugendliche an Bord seiner Schiffe an. Dieser fernmedizinische Dienst wird durch eine Kooperation mit dem Giannina Gaslini-Institut in Genua ermöglicht, einem weltweit renommierten Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. Die Reederei wird ihre gesamte Flotte mit neuer Technik ausrüsten, um die medizinische Fernbetreuung kleiner Kreuzfahrtgäste durch die Spezialisten des Gaslini-Instituts zu gewährleisten. So wird es den Schiffsärzten ermöglicht, jederzeit einen Pädiatrie-Spezialisten an Land für eine zweite Meinung zu konsultieren. Zudem können Ferndiagnosen, Röntgenuntersuchungen, medizinische Überwachungen durchgeführt werden. Der Kontakt zum Gaslini-Institut wird via Satellit auf allen MSCSchiffen und -Routen weltweit ermöglicht. Die Telemedizintechnik an Bord wird von Carestream gemanagt. Das Unternehmen hat eine Plattform entwickelt, die auch von den entferntesten Orten aus eine medizinische Fernkonsultation ermöglicht. Über sie können die Ärzte des Gaslini-Instituts auf schnellem

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So machen Weltreisen besonders viel Freude: Oceania Cruises bieten neben schönen Routen auch noch besonders viel Komfort.

Wege ihre Diagnosen stellen und Empfehlungen geben. Der gesamte Prozess von der ersten Anfrage bis zur Antwort der Mediziner ist komplett computergesteuert und mit sicherheitstechnisch höchsten Standards geschützt. NORWEGIAN CRUISE LINE OPTIMIERT DINING-ANGEBOT Kreuzfahrer, die den Sommer an Bord der weltweiten Flotte von Norwegian Cruise Line verbringen, kommen als Erste in den Genuss von noch mehr kulinarischer Auswahl und Flexibilität in den im Reisepreis inkludierten Hauptrestaurants. Im Rahmen seines Norwegian NEXTProgramms hat sich das Unternehmen zu erheblichen Investitionen in die bestehende Flotte und zur Aufwertung des Gästeerlebnisses verpflichtet. Als aktuelle Initiative präsentiert die Reederei ab dem 31. Juli 2014 auf neun ihrer Freestyle Cruising Resorts neue Menüs in den Hauptrestaurants mit einer größeren Auswahl und modernen Gerichten, eine süße „Chocoholic Night“ und die Möglichkeit, Reservierungen nun auch für die Hauptrestaurants ab 90 Tage vor Abfahrt durchzuführen. Gäste an Bord der Norwegian Jade, Norwegian Spirit, Norwegian Sky und Pride of America kommen ab Anfang 2015 in den Genuss des erweiterten Dining-Programms. Die neuen, regional inspirierten Menüs der Hauptrestaurants variieren je nach Route und ändern sich an jedem Abend der Kreuzfahrt. Eine Auswahl aus bis zu 12 Vorspeisen und 15 Hauptgerichten mit

erweiterten Seafood-Optionen sowie ebenfalls neu gestaltete MittagsMenüs lassen das Herz eines jeden Gourmets höherschlagen. Die raffinierten Schoko-Desserts der „Chocoholic Night“ erfreuen Naschkatzen an jeweils einem Abend einer jeden Kreuzfahrt mit bis zu sieben schokoladigen Köstlichkeiten in jedem Restaurant an Bord. Getreu der Philosophie von Freestyle Cruising genießen die Gäste die Freiheit, ihr Reiseerlebnis ganz nach eigenem Geschmack zu gestalten – und dank der neuen Vorausbuchungsmöglichkeit für die im Reisepreis inkludierten Hauptrestaurants wird das jetzt noch einfacher: Ab 90 Tagen vor dem Reisedatum können Urlauber Tische für Gruppen von bis zu 12 Personen zu verschiedenen Zeiten reservieren. DRITTE WELTREISE DER INSIGNIA Am 4. Januar 2016 wird die Insignia von Oceania Cruises in Miami ihre dritte 180-tägige Weltreise beginnen. Auf dem Weg werden die Gäste 92 Häfen in 45 Ländern auf 5 Kontinenten besuchen. Sie werden die Möglichkeit haben, 54 UNESCO-Weltkulturstätten zu sehen und den Äquator vier Mal zu überqueren. Während der 47.068 nautischen Meilen werden die Gäste unvergleichliche kulinarische Erlebnisse und den außergewöhnlich aufmerksamen Service von Oceania Cruises genießen. Zusätzlich erhalten Weltreisegäste das folgende World OdysseyPaket: inkludierte Trinkgelder, 1300


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US-Dollar Bordguthaben pro Kabine, kostenfreier Onboard Medical Service, inkludiertes unlimitiertes Internet, kostenfreier Laundry Service, kostenfreie exklusive Weltreiseevents, kostenfrei Übernachtung in einem Luxushotel vor der Weltreise, inkludierte Roundtrip Transfers bei An-/Abreise.

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DIE DELPHIN WIRD IM WINTER VERCHARTERT Die Delphin wird auf dem deutschsprachigen Markt ab September 2014 nur noch in der Sommersaison eingesetzt. Alle Reisen bis zum 2. September 2014 finden wie geplant statt, spätere Reisen werden abgesagt. Die Reisen in den Wintermonaten haben die Mindestteilnehmerzahlen nicht erreicht. Passat Kreuzfahrten hat für die Wintersaison einen langfristigen Chartervertrag mit einem internationalen Charterer abschließen können. Dieser läuft über fünf Jahre und sichert nachhaltig den Einsatz auf dem deutschen Markt, sodass die deutschsprachigen Gäste auch in den nächsten Jahren Kreuzfahrten auf der Delphin buchen können. An den beliebten Vorteilen ändert sich nichts: Deutsche Bordsprache, ein zuvorkommender Service, eine ansprechende Küche, ausgefeilte Routen mit langen Liegezeiten, exklusive Häfen und das gute Preis-LeistungsVerhältnis bleiben erhalten. Außerdem wird die Delphin extra für den deutschen Markt erneut aufgehübscht: Das Schiff geht in die Werft und wird überholt, bevor es mit neuem Glanz ab dem

Plantours traut sich mit der Hamburg auch auf ungewöhnliche Routen, beispielsweise den Amazonas-Lauf hinauf.

21. Juni 2015 von Kiel aus in die Saison 2015 für die deutschsprachigen Passagiere geht. Da das Schiff vor der Übergabe an den neuen Charterer zu einem technischen Aufenthalt ebenfalls in die Werft muss, sieht man sich gezwungen, fünf Reisen im Zeitraum vom 2. September bis 18. Oktober abzusagen. Gleichzeitig wird der gerade angelaufene Verkauf für die Wintersaison gestoppt. In letzter Zeit wurde bereits aktiv an Alternativen für gebuchte Kreuzfahrten gearbeitet. So werden gemeinsam mit den Veranstaltern TransOcean, Deilmann, Phoenix Reisen, Plantours sowie Hansa Touristik Alternativreisen für den Herbst und Winter angeboten. Möglich ist auch die Stornierung mit großzügigen Entschädigungen. Neben der Erstattung des vollen Reisepreises erhalten Kunden zehn Prozent Rabatt auf Reisen in der Sommersaison 2015. Darüber hinaus erhält jeder Gast für die ausgesuchte Kreuzfahrt ein Bordguthaben von 150 Euro, also 300 Euro pro Kabine. Einzelreisende bekommen von Passat Kreuzfahrten 200 Euro Bordguthaben. Diese Regelung gilt für alle Gäste, die eine Reise mit der Delphin ab dem 2. September gebucht haben. Kreuzfahrten vor diesem Termin werden planmäßig durchgeführt. Reisebüros erhalten für die abgesagten Reisen ihre volle Provision. PHOENIX FLUSSREISEN MIT NEUEM FLAGGSCHIFF Der Vorabkatalog „Fluss und Küsten 2015“ wartet mit ausgesuchten Flusskreuzfahrten aus dem

Phoenix-Programm auf. Donau, Rhein und Mosel gehören ebenso dazu wie Holland und Belgien, Seine und Amazonas. Ab 2015 hat Phoenix Reisen einen Neubau der renommierten Schweizer Reederei Scylla gechartert – die Anesha wird das neue Flaggschiff der Premium-Klasse des Veranstalters sein. Auch neu bei Phoenix Reisen wird die Allegra. Das Schiff, welches in diesem Jahr noch für TUI fährt, wird ab 2015 zum Beispiel auf 15-tägiger Route auf der Donau eingesetzt. Die beliebte und äußerst komfortable Gloria wird ab der nächsten Saison in neuen Fahrwassern unterwegs sein – die französischen Flüsse Rhône und Saône sind dann ihr Zuhause. DIE HAMBURG AUF WINTERREISE Ende des Jahres geht die Hamburg von Plantours Kreuzfahrten auf ihre bereits dritte Winterreise. Nach den Zielgebieten Antarktis 2012 und Westafrika im vergangenen Jahr verbringt der überschaubare Liner für maximal 400 Gäste die Wintersaison in der Karibik und Südamerika. Von der nordamerikanischen Küste und Karibik kommend beginnt am 19. Dezember die Weihnachtsreise auf Martinique. Am Heiligabend kreuzt die Hamburg vor der Küste Französisch-Guayanas und an den Silvestertagen erstmalig auf dem Amazonas. Der gigantische Fluss mitten im Regenwald des WM-Gastgeberlandes Brasilien ist Naturparadies und grüne Lunge zugleich. Die dortige Flusspassage der Hamburg hat Expeditionscharakter: Allein

Passat Kreuzfahrten ist mit seiner angenehmen Delphin im Sommer stets gut gebucht, im Winter ist nun ein anderer Vermarkter am Zug.

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An Bord der abenteuerlichen Sea Spirit finden nun auch Expeditionsreisen mit deutscher Bordsprache statt.

16 Stopps mit zahlreichen ZodiacAnlandungen sind auf Seitenarmen sowie weit stromaufwärts bis in die peruanische Dschungelstadt Iquitos geplant. Über die Karibik und Azoren geht es anschließend wieder Richtung Heimat. Anfang März kreuzt die Hamburg dann 13 Tage im Mittelmeer. Das deutschsprachige Wohlfühlambiente mit vielen Service-Extras, einer Tischzeit und alternativem Buffet-Restaurant gibt es ab 2499 Euro, inklusive Hinflug ab Deutschland, der Schiffspassage mit Vollpension, deutscher Reiseleitung, Transfers sowie sämtlicher Gebühren pro Person in der 2-BettInnenkabine. P&O CRUISES MIT SCHNUPPERTOUREN Auch wenn sich die Deutschen derzeit anschicken, Großbritannien als größten europäischen Markt für Hochseereisen abzulösen: „Kreuzfahrt-historisch“ liegen die Engländer noch immer Meilen vor ihren kontinentalen Nachbarn. Schiffsreisen haben im Vereinigten Königreich schließlich eine lange Geschichte. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Tatsache, dass mit P&O Cruises (www.pocruises. de) eine der führenden britischen Reedereien auf ein über 175-jähriges Bestehen zurückschauen kann. Wer also wahre Kreuzfahrttradition in modernem Ambiente „atmen“ möchte, der ist bei dem Anbieter aus dem Carnival-Konzern goldrichtig. Seit Ende des vergangenen Jahres ist P&O Cruises auch auf dem deutschen

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P&O Cruises gibt sein Debüt auf dem deutschen Markt – mit attraktiven Preisen, einem neuen Schiff und britischem Flair.

Markt vertreten. Ein erstes Bild von der Marke verschaffen kann man sich bei verschiedenen Schnupperkreuzfahrten durch den Ärmelkanal ab/bis Southampton. Drei Nächte an Bord der Aurora (1874 Passagiere) sind im Oktober (11.-14.) bereits ab 380 Euro zu haben. Je Kabine gibt es zudem eine 30-Pfund-Gutschrift auf das Bordkonto. Diese fällt bei der einwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt der Ventura (20.-27. August) mit 90 Pfund noch üppiger aus. Von Genua aus steuert das Schiff (1226 Passagiere) auf seiner Fahrt nach Venedig unter anderem Neapel und Dubrovnik an (ab 951 Euro). Als zweiwöchiges Komplettpaket, bestehend aus Kreuzfahrt und Fluganreise, präsentiert P&O Cruises ein Karibikangebot an Bord der Azura (29.11.-13.12.). Ab 2145 Euro geht es zunächst per Flieger ab/bis London oder Manchester nach Barbados und anschließend durch die Inselwelten der Kleinen und Niederländischen Antillen. Hierbei beträgt das zur Verfügung gestellte Bordguthaben sogar 300 Pfund. SEA SPIRIT UNTER DEUTSCHER BORDSPRACHE Poseidon Expeditions geht ab Mai kommenden Jahres mit dem kleinsten unter deutscher Bordsprache geführten Expeditionsschiff auf große Fahrt. Die Reiseziele der Sea Spirit: Arktis und Antarktis. Maximal 114 Passagiere reisen während der Expeditionen an Bord des 4-Sterne-Schiffes. „Ideal für Anlandungen in kleinen Gruppen mit Zodiacs“, so Nikolay Saveliev, Präsi-

dent von Poseidon Expeditions. „Als einziger internationaler Spezialist für Expeditions-Kreuzfahrten begleiten bei Poseidon Expeditions immer auch deutschsprachige Lektoren und Wissenschaftler die Touren. Im Mai 2015 startet die Sea Spirit ab Hamburg zur ersten Arktis-Saison, nimmt dabei Kurs auf Grönland, Franz-Josef-Land und umrundet Spitzbergen. Im Winter 2015/2016 führen die Routen in die Antarktis. Expeditions-Kreuzfahrten sind stets auch Studienreisen. „Die Arktis und Antarktis bieten eine faszinierende Natur, die unsere Gäste hautnah erleben. Dabei startet unser Expeditionsteam nicht nur zu spannenden Ausflügen mit den bordeigenen Zodiacs, sondern erklärt auch mit ergänzenden Vorträgen dieses einzigartige Ökosystem“, so Nikolay Saveliev. Die Sea Spirit ist baugleich mit der ebenfalls für Poseidon fahrenden Sea Explorer und bietet Platz für 114 Passagiere. Die Eisklasse für Fahrten durch polare Regionen, mit qualifizierten deutschsprachigen Lektoren und Wissenschaftlern sowie ausschließlich Suiten sorgen für gehobene 4-Sterne-Qualität. Im Mai dieses Jahres hat Poseidon Expeditions nach Großbritannien, USA, Russland, Japan und China die erste Niederlassung in Deutschland gegründet. ASIEN-KREUZFAHRTEN MIT PRINCESS CRUISES Princess Cruises rückt vor allem Asien in den Fokus der Kunden. Allein 6 ihrer 18 Schiffe lässt die


amerikanische Luxusreederei in diesem und dem kommenden Jahr auf asiatischen Gewässern kreuzen. So offeriert das Unternehmen die zehntägigen (9 Nächte) JapanKreuzfahrten an Bord der Diamond Princess in diesem Sommer besonders preisattraktiv. Bei Abfahrt am 13. August kostet die Fahrt ab/bis Yokohama zum Beispiel statt der ursprünglich ausgewiesenen 1552 Euro lediglich ab 472 Euro pro Person in der Doppelkabine. Ein besonderes Bonbon auf dieser Kreuzfahrt ist die deutschsprachige Bordbetreuung mit täglichen Sprechstunden sowie Menükarten und Bordzeitung auf Deutsch. Nicht ganz so üppig fällt die Preisreduktion für eine Indonesien-Kreuzfahrt (10 Nächte) mit der Sapphire Princess ab dem 13. Januar 2015 aus. Von Singapur aus geht es über Jakarta, Bali, Komodo Island und Lombok zurück nach Singapur. Der Preis pro Person: ab 985 Euro (vormals 1023 Euro).

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DEILMANN MIT PROMINENTER BEGLEITUNG Gerade war er noch zur Vorstellung des neuen Katalogs auf der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin, jetzt schippert Kultstar Heino schon bald mit der Deutschland über die Meere und reiht sich dabei in die Liste vieler weiterer Prominenter auf dem Original-„Traumschiff“ ein. So können sich Urlauber zum Beispiel schon Ende August unter anderem mit Cherno Jobatey, Guido Knopp, Carola Ferstl und Hans Eichel auf die Reise nach Dänemark begeben,

Regent Seven Seas will mit Luxus, hochklassigem Service und vielen Inklusivleistungen auch in der kommenden Saison überzeugen.

unter dem Motto „Deutschland-Tage – sprechen wir über Deutschland“. Auch darüber hinaus freut man sich an Bord des Kult-Schiffes über stetig wechselnde prominente Begleitung. Passend dazu: Reiseziele mit Starpotenzial. Gespannt sein können Urlauber an Bord des Original-„Traumschiffes“ unter anderem auf den Besuch von Sepp Maier: Der ehemalige Fußballweltmeister, der von 1966 bis 1979 im deutschen Tor der Nationalmannschaft stand, bringt alle Fußball-Fans in WM-Stimmung und hält die Gäste auf dem aktuellen Stand. Anschließend erwartet das einzige Schiff unter deutscher Flagge ein weiteres Highlight: Patrick Lindner. Der Sänger, der die Patenschaft für den neuen Schornstein übernahm, wird dabei sowohl sein neues Bühnenprogramm vorstellen als auch sein Debüt beim ShowCooking an Bord geben. Für weitere musikalische Höhepunkte auf offener See sorgen „Deutschland sucht den Superstar“-Gewinner Thomas Godoj, die Gruppe Wind und Opernstar Deborah Sasson. Nachhilfe im Standardtanz bei Christian Polanc (RTL, „Let’s Dance“) steht im Herbst ebenfalls auf dem Programm. Auch die TV-Lieblinge Wolfgang Stumph und Bernd Stelter sind an Bord des Oceanliners anzutreffen. Doch die Deutschland glänzt nicht nur mit Prominenz, auch die Reiserouten bieten große Abwechslung. Ob ein Abstecher nach Australien, Abenteuerurlaub im Orient, Tauchen auf Tahiti oder die Seelebaumeln-Lassen am Mittelmeer, in der Nord- oder Ostsee – im neuen

Katalog ist für jeden Geschmack etwas dabei – von der viertägigen Kurzreise zum Kennenlernen bis hin zu langen Kombinationsreisen mit Preisvorteil. Zudem bietet die Deutschland spezielle Themenreisen zu Kulinarik, Honeymoon, Garten, Golf und vielem mehr an. REGENT SEVEN SEAS MIT VIEL LUXUS Der neue Regent-Katalog „Kreuzfahrten 2015“ präsentiert 94 Kreuzfahrten im Mittelmeer, in Nordeuropa, in der Karibik, in Alaska, in Afrika und Asien sowie vor der Küste Neuenglands, im Pazifik und in Südamerika. Charakteristisch für „Alles Inklusive“-Kreuzfahrten von Regent sind zudem die vielen Leistungen, die der Reisepreis darüber hinaus enthält. Die kostenfreien Landausflüge (bis zu 75 Angebote pro Kreuzfahrt) gehören ebenso dazu wie das exquisite Getränkeangebot an Bord und raffinierte Kreationen der Haute Cuisine. Gäste, die sich für eine höhere Suitenkategorie entscheiden, können sich außerdem über eine Vorabübernachtung in einem Luxushotel vor der Einschiffung, kostenloses Internet an Bord und eine ganze Reihe weiterer Aufmerksamkeiten freuen, die das Reisen noch angenehmer machen. Den Sommer 2015 wird die Seven Seas Mariner im Mittelmeer verbringen und für ihre Gäste auf abwechslungsreichen Routen unterwegs sein. Die einwöchige Kreuzfahrt beginnt sie am 10. Mai in der „Ewigen Stadt“ Rom, wo sie zunächst Kurs auf Livorno nimmt, den

An Bord der Deutschland finden sich seit jeher viele Promiente ein – für die Gäste ein reizvoller Aspekt der Kreuzfahrten.

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Royal Caribbean vermarktet seine Flaggschiffe auch als Veranstaltungsort für Konferenzen oder andere Gruppen-Events.

idealen Ausgangspunkt für Besuche von Florenz und Pisa. Das in zauberhafte Küstenlandschaft eingebettete Portofino, Ajaccio auf Korsika und das mondäne Monte Carlo sind weitere Stationen dieser Reise, bevor es in die französische Hafenstadt Marseille und zum Abschluss in die katalanische Metropole Barcelona geht (pro Person in der 2-Bett-Außensuite ab 3159 Euro). Die amerikanischen Traumstädte San Francisco und New York verbindet die dreiwöchige Kreuzfahrt der Seven Seas Navigator ab 5. September 2015 (21 Nächte) in Kombination mit Höhepunkten Mexikos und Mittelamerikas sowie einer Passage durch den Panamakanal. Cabo San Lucas im äußersten Süden der Baja California steht ebenso auf dem Fahrplan wie Puetro Quetzal in Guatemala (Ausflüge in den Regenwald oder zu UNESCO-Weltkulturerbestätten), ein Stopp auf Grand Cayman und ein Besuch der SüdstaatenStadt Charleston in South Carolina (pro Person in der 2-Bett-Außensuite ab 7099 Euro). MICE-SPEZIAL FÜR OASIS-KLASSE Im Rahmen der Europa-Kreuzfahrten der beiden Schiffe der OasisKlasse bietet die Kreuzfahrtmarke Royal Caribbean International ein besonderes Special: MICE-Entscheider und -Organisatoren, die im Jahr 2014 eine private Kreuzfahrt an Bord der Oasis of the Seas buchen, erhalten den Kabinenpreis zurück, wenn sie in 2015 einen Event oder eine Gruppen-Incentive-Reise auf dem

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Seabourn untermauert seinen Anspruch als Ultra-Luxus-Anbieter auch mit Gourmet-Events an Bord und an Land.

Schwesterschiff Allure of the Seas veranstalten. Das Angebot gilt für Gruppen ab 100 Personen, jede Kabinenkategorie sowie alle Mittelmeerund Transatlantikkreuzfahrten der beiden größten und innovativsten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Im Gegensatz zu Tagungsstätten an Land bieten die beiden Kreuzfahrtschiffe der Oasis-Klasse Räumlichkeiten für bis zu 1400 Teilnehmer und vielfältige Teambuilding-Aktionen wie an der Seilrutsche ZipLine oder Kletterwand, beim Eislaufen oder auf dem Surfsimulator Flow Rider. Entspannung finden die Teilnehmer im großzügigen Wellness-Bereich. Abwechslungsreiche Abende verbringt die Gruppe in einer der insgesamt 24 kulinarischen Einrichtungen. Zum Ausklang bieten sich das Aqua Theater oder der Besuch eines Broadway-Musicals wie beispielsweise „Chicago“ an. Am nächsten Morgen findet die Tagung schon wieder in einer neuen Kulisse oder sogar in einem anderen Land statt. Mit der Allure of the Seas ist zum ersten Mal ein Schiff der OasisKlasse für eine vollständige Saison in Europa. Im Sommer 2015 nimmt sie ihre Gäste jeden Sonntag mit auf 7-Nächte-Kreuzfahrten ab/bis Barcelona. Ihre Anlaufhäfen sind Palma de Mallorca, Marseille und die drei italienischen Häfen von Florenz/ Pisa (La Spezia), Rom (Civitavecchia) und Neapel/Capri. Es ist ebenfalls möglich, die 7-Nächte-Kreuzfahrten in Rom (Civitavecchia) zu beginnen. Die 12-Nächte-Transatlantik-Kreuzfahrten finden am 19. April 2015 von Fort Lauderdale nach Barcelona

sowie am 25. Oktober 2015 von Barcelona nach Fort Lauderdale statt. LUKULLISCHE MITTELMEHR-ROUTE Am 30. Oktober 2014 startet die Seabourn Sojourn zu ihrer elftägigen „Best of the Riviera Food & Wine Cruise“ von Monte Carlo nach Rom. Passagiere bekommen die kulinarische Vielfalt der französischen und italienischen Mittelmeerküste bei täglichen Gourmet-Events, Kochvorführungen mit bekannten Gast-Chefs oder bei Verkostungen regionaler Spezialitäten präsentiert. Stationen der Reise sind Marseille, St. Tropez, Santa Margherita, Livorno, Messina und Sorrent, außerdem werden Ajaccio auf Korsika und Valletta auf Malta angefahren. Für besondere kulinarische Highlights sorgen die beiden GastKüchenchefs aus Frankreich und Italien. Der gebürtige Franzose Patrice Olivon kochte unter anderem zwölf Jahre lang für Staatsgäste des Weißen Hauses und Gäste der französischen Botschaft in Washington, D.C. Heute ist er leitender Direktor an der renommierten L’Academie de Cuisine in Washington, D.C., und bekannt und beliebt für seine sehr unterhaltsamen Kochdemonstrationen. Sein preisgekrönter italienischer Kollege Alfio Longo profilierte sich in einigen der besten Sterne-Restaurants Italiens und ist neu berufener Executive Chef der New Yorker Osteria del Circo. Chef Alfio ist nach wie vor seiner kulinarischen Heimat, der Toskana, verpflichtet und spezialisiert auf traditionelle Gerichte


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mit frischen, saisonalen Zutaten. Während der Kochvorführungen an Bord können die Passagiere beiden Küchenchefs über die Schulter schauen, oder sie begleiten sie bei ihren Einkaufstouren auf lokale Märkte in der Provence, der Toskana oder auf Sizilien. Die frischen regionalen Produkte werden an Bord zu mediterranen Spezialitäten-Menüs verarbeitet, dazu werden feine Weine aus der Region serviert. Wichtiger Bestandteil dieser Kreuzfahrt sind auch die kulinarischen Landgänge mit Weinproben und Verkostungen regionaler Spezialitäten. Besonders passagierfreundlich ist dabei der Übernachtaufenthalt in Livorno. Hier haben die Gäste der Seabourn Legend zwei volle Tage Zeit, die kulinarischen Highlights der Toskana zu entdecken und geschichtsträchtige Städte wie Florenz, Pisa oder Lucca zu besuchen.

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NEUER GLANZ FÜR SEADREAM I Die SeaDream I ist im Trockendock in Bremerhaven mit neuem Glanz versehen worden. Regelmäßig gehen die Zwillingsyachten SeaDream I und II ins Drydock, um eine Renovierung des Interieurs sowie eine Überholung der Technik an Bord durchzuführen. Während des diesjährigen 17-tägigen Aufenthaltes in der Werft werden neben der Reinigung und des Anstrichs des Schiffrumpfes die Schiffsküche, Klimaanlage und Teppiche erneuert sowie Renovierungen in öffentlichen Bereichen wie dem Pooldeck und dem Main Salon vorgenommen.

Die Schiffe von Silversea sind für anspruchsvolle Kunden konzipiert, die nun vermehrt auch im deutschsprachigen Raum gewonnen werden.

Die 56 Kabinen und Suiten erhalten außerdem neue Flachbildschirme – ähnlich wie beim Werftaufenthalt der SeaDream II in Singapur im November letzten Jahres. „Beide Schiffe (1984 und 1985 als SeaGoodess I und II gebaut) sind in exzellentem Zustand, sowohl technisch als auch optisch. Dank der jährlichen Investitionen sind die Schiffe immer bestens in Schuss und sehen schon lange nicht mehr aus wie noch vor 14 Jahren“, hebt Atle Brynestadt, Eigner des SeaDream Yacht Clubs, hervor. Außerdem sagt er anlässlich des LondonBesuchs der SeaDream I: „Wir sind in diesem Jahr schuldenfrei und damit nun in einer guten Position, über neue Projekte nachzudenken. Allerdings ist das keine Notwendigkeit.“ Von November 2014 bis April 2015 genießen SeaDream-Reisende dann die karibische Wärme. Von beiden Yachten werden bekannte Inseln wie St. Barth oder St. Martin, aber auch vom Tourismus noch völlig unberührte Trauminseln angefahren. SELECT EXPLORER BEI SE-TOURS Nach der Zusammenlegung mit dem Tochterunternehmen KVSTours und dem Exklusivcharter von Normandie geht 2015 die Select Explorer für Hans-Georg Setzer, Geschäftsführer von SE-Tours, und sein Bremerhavener Team an den Start. „Sie hält, was ihr Name und ein 4-Sterne-Schiff verspricht“, betont er und freut sich darauf, den eleganten Flussliner erstmalig Ende Juli beim RDA-Workshop in Köln

einem Fachpublikum zu präsentieren. Erneut kooperiert SE-Tours für die Vermarktung der Select Explorer mit der niederländischen Reederei Select Voyages. Seit 2012 ist das Unternehmen bereits Vertriebspartner von Select Voyages und mit der Serenity erfolgreich auf dem deutschen Markt unterwegs. Die Select Explorer wird nun 2015 neues Mitglied der SE-Flussflotte mit vier Schiffen für klassische Flussreisen sowie 13 Schiffen und vier Seglern für kombinierte Radund Schiffsreisen. Somit erweitert sich bei SE-Tours das Programm ausgesuchter Donau-Kreuzfahrten. Die Bandbreite der Select Explorer umfasst achttägige Reisen, jeweils montags ab Passau mit Start am 6. April, drei 15-tägige SchwarzmeerTouren und eine exklusive Weinreise im goldenen Oktober. SILVERSEA BAUT DEUTSCHE STRUKTUREN AUS Um die Regionen Deutschland, Österreich und Schweiz zu stärken, werden im Frankfurter SilverseaOffice neue Vertriebsstrukturen und Gebietseinteilungen umgesetzt. Dafür hat sich Silversea personelle Verstärkung geholt. Unter der Leitung von Tina Kirfel, dem neuen Silversea General Manager für Europe, Middle East and Africa (EMEA), soll im Frankfurter Headoffice auch der deutschsprachige Markt weiter ausgebaut werden. Um diese wichtigen Regionen zu stärken, wird der Markt von nun an in vier Regionen eingeteilt: Norddeutschland, Mittelund Westdeutschland, Südwest-

SeaDream frischt seine Yachten auf und bietet weiterhin lässigen Luxus mit vergleichsweise wenigen Gästen an Bord.

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Star Clippers und seine wunderbaren Segelschiffe. Jetzt hat die Reederei die Kabinenausstattung nochmals verbessert.

deutschland mit der Schweiz und Südostdeutschland mit Österreich. Jede dieser vier Regionen wird zukünftig von einem eigenen Sales Manager betreut. Unter der Leitung von Sales Director Andreas Nüssel werden auch zwei neue Gesichter den Aufbau des deutschsprachigen Raumes unterstützen. Die beiden ehemaligen Hapag-Lloyd Kreuzfahrten-Mitarbeiter Mario Huber, Sales Manager Southeast and Austria, und Nina Wittke, Sales Manager North, bringen bereits Erfahrung im Bereich der Luxuskreuzfahrten mit und werden diese ab August ins Silversea-Team einbringen. Für Mittel- und Westdeutschland ist Michael Müller verantwortlich, die Betreuung von Südwestdeutschland und der Schweiz übernimmt Gudrun Vollmer, beide sind bereits seit zwei Jahren im Silversea-Vertrieb aktiv. Andreas Nüssel übernimmt als Regional Sales Director DACH die Betreuung der Key Accounts aus der Frankfurter Zentrale heraus. KABINEN-UPGRADE BEI STAR CLIPPERS Star Clippers setzt nicht nur Segel, sondern auch auf eine neue Kabinen-Optik. Ab diesem Sommer werden die drei Großsegler Royal Clipper, Star Clipper und Star Flyer mit modernisierten Kabinen ablegen. Die Neuerungen reichen von Flachbildschirmen über veränderte Stoffe bis zur Beleuchtung. „Der maritime Charakter mit viel Holz und Messing bleibt aber auf jeden Fall erhalten“, so Reeder Mikael Krafft. „Vielmehr geht es um eine moderne und leichte

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Eine Überfahrt mit den Fähren von Tallink Silja kann zur Erlebnisreise für die ganze Familie ausgeweitet werden.

Kabinen-Optik.“ Zusätzlich erhalten alle Gäste zu Beginn der Kreuzfahrt Mineralwasser kostenfrei in den Kabinen bereitgestellt. Der Viermaster Star Clipper kreuzt aktuell sogar komplett überholt durch das westliche Mittelmeer. Im Anschluss an das Winterprogramm in der Karibik wurden sämtliche öffentlichen Räume und Kabinen während der Atlantik-Überfahrt modernisiert. Star Clippers betreibt drei der größten Passagier-Segelschiffe der Welt. Mit Anlaufhäfen abseits der Routen der größeren Kreuzfahrtschiffe sowie Aktivitäten und Annehmlichkeiten, die man sonst nur auf privaten Yachten findet, zählt Star Clippers zur Spitze der Veranstalter von Spezial­kreuzfahrten. Star Clippers-Schiffe befahren auf wechselnden Routen die Karibik, Costa Rica und das Mittelmeer. Seit 2014 stehen erstmalig Kreuzfahrten nach Kuba auf den Fahrplänen. Zur Flotte zählen der Fünfmaster Royal Clipper sowie die baugleichen Viermaster Star Flyer und Star Clipper. ERLEBNISTOUREN FÜR FAMILIEN Tallink Silja, die größte Fahrgastreederei der nördlichen Ostsee, lädt zum Familienvergnügen ein. Ob Silja-Land, Sommer-Center oder Kids-Shop, alle Fähren sorgen für Spaß und bunte Aktivitäten während der Überfahrten. Tallink Silja ist die offizielle Reederei der MuminFamilie, der berühmten finnischen Zeichentrick-Nilpferde – auf allen Fähren zwischen Stockholm und Helsinki (Serenade und Symphony)

und Stockholm und Turku (Baltic Princess und Galaxy) ist immer ein Mitglied der Mumin-Familie an Bord. Zwischen dem 1. und 24. Dezember fungiert Tallink Silja zudem als „Official Carrier of Santa Claus“. Anstelle eines Mitglieds der MuminFamilie ist der Weihnachtsmann an Bord und verteilt Geschenke an die Kinder. Während der Sommermonate erwarten alle Silja-Fähren ihre kleinen Gäste im Kinder-SommerCenter. In dieser Zeit werden die Konferenzbereiche in ein buntes Sommerparadies verwandelt, das zum Spielen, Toben und Erleben einlädt. Hier befinden sich Hüpfburgen, Rutschen, Lufthockeyfelder, Fußballfelder, Hinderniskurse, Karussells, Schaukelpferde, eine Kletterwand, Touch-Screen-Spiele und vieles mehr an Bord der Fähren. Je nach Schiff können Gäste dies im Silja-Land, im Spielezimmer oder im Lotte-Dorf erleben. Außerdem bietet sich die Gelegenheit, im Kids-Shop zahlreiche Kostbarkeiten zu entdecken. Auch hier lauern die Mumins hinter jeder Ecke. Für Familien bietet Tallink Silja Kabinen für fünf bis acht Personen zu speziellen Tarifen an. Diese bestehen aus zwei Kabinen, die durch eine Durchgangstür miteinander verbunden sind. Daneben zahlen Kinder im Buffet-Restaurant weniger, bis zum Alter von fünf Jahren essen sie sogar umsonst. EIN SOMMELIER MIT EIGENEM WEINBERG Stefan Weise liebt Wein und Wasser, hat einen eigenen Weinberg und ist seit 2011 als Flotten-Somme-


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lier bei TUI Cruises tätig. Seine Auswahl der Weine hat es in sich, da an Bord 130 Erzeugerabfüllungen angeboten werden – alle von profilierten Winzern und Weingütern. „Das ist für das Kreuzfahrtsegment einzigartig“, sagt Stefan Weise stolz. „Wir legen viel Wert darauf, unsere Weinkarten mit Konzept, Hintergrundwissen und viel Liebe zum Detail für unsere Fahrtgebiete auszuarbeiten. Auf unseren Mittelmeer-Routen beispielsweise findet man Weine aus Apulien und Kalabrien, von Sardinien, Sizilien oder Mallorca – also aus Gebieten, die unter Umständen nur ein paar Kilometer vom Liegeplatz entfernt sind. Für die Karibik haben wir eine Weinkarte mit schönen leichten Tropfen zusammengestellt. Hier würde niemand einen schweren Rotwein trinken.“ Jahrzehntelang arbeitete der gebürtige Sachse Stefan Weise als Sommelier in der Spitzengastronomie. So stellte er die Weinkarten für das Waldhotel Sonnora und das Gourmetrestaurant „Vendôme“ im Grandhotel Schloss Bensberg zusammen. Eigentlich sei er selbst eher der klassische Weingenießer mit einer Vorliebe für Weine aus Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien. „Aber als Sommelier geht es nicht darum, was mir besonders gut schmeckt, sondern dass ich weiß, was andere Menschen gerne trinken.“ In seiner Wahlheimat, dem Moselgebiet, ist er selbst Weinbauer. Sein Neumagener Rosengärtchen, eine trockene Riesling-Spätlese, ist ein filigranes Meisterstück – natürlich ökologisch angebaut. Das feine Tröpfchen gibt es auch an Bord der Mein Schiff-Flotte.

Kiel hat mit dem Bau eines neuen Kais noch mehr Platz für die Abfertigung auch großer Kreuzfahrtschiffe geschaffen.

SEAFARERS’ LOUNGE IN KIEL ERÖFFNET Im Kieler Kreuzfahrtterminal Ostseekai hat die Deutsche Seemannsmission den Neubau der Seafarers’ Lounge bezogen. Die Seafarers’ Lounge ist ein Ort ausschließlich für Besatzungsmitglieder und dient der Kommunikation und Beratung. Stellvertretend für den Bauherrn, die Firma Seehafen Kiel, übergaben Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel, und Dirk Scheelje, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Seehafen Kiel, symbolisch einen übergroßen Schlüssel zur offiziellen Eröffnung an Jochen Hinz, den Vorsitzenden der Deutschen Seemannsmission Kiel e.V. Dirk Scheelje: „Ich freue mich sehr, dass wir in unmittelbarer Nähe der Kreuzfahrtschiffe einen Bereich für die Deutsche Seemannsmission schaffen konnten, der den Crew-Mitgliedern von großem Nutzen sein wird. Die Seafarers’ Lounge ist ein Vorzeigeprojekt im Ostseeraum.“ Das Konzept der Seafarers’ Lounge sieht – nach dem Vorbild von Hamburg und Venedig – einen Standort für Seeleute vor, der vertraute Umgebung schafft und Raum für Privatsphäre bietet. Die neue Seafarers’ Lounge wurde in einer Bauzeit von acht Monaten in das Kieler Kreuzfahrtterminal am Ostseekai integriert. Auf einer Fläche von 140 Quadratmetern stehen Crew-Mitgliedern Aufenthaltsräume, Computerarbeitsplätze mit Internetzugang, eine Pantry-Küche, ein kleiner Shop sowie ein Ruheund Beratungsraum zur Verfügung. Jochen Hinz: „Mein Dank gilt dem

Land Schleswig-Holstein, der Seehafen Kiel sowie allen anderen Partnern, die zur erfolgreichen Umsetzung dieses so wichtigen Projekts beigetragen haben. Die neue Seafarers’ Lounge bietet der Seemannsmission sowohl baulich als auch von der Ausstattung beste Voraussetzungen. Hier stehen die Seeleute mit ihren Wünschen und Fragen im Mittelpunkt.“ Erste Gäste waren ab Mittag Mitglieder der knapp 800 Mann starken Crew der Mein Schiff 1, die am Abend vom Ostseekai zu einer Nordlandkreuzfahrt startet. Geöffnet ist die Seafarers’ Lounge jeweils eine Stunde nach Ankunft bis circa eine Stunde vor Abfahrt der Schiffe. NEUER PASSAGIERPAVILLON Kiel hat einen neue Passagierpavillon im Ostuferhafen in Betrieb genommen und verfügt nun über drei Terminalliegeplätze für Kreuzfahrtschiffe mit einer Länge von 300 Metern und mehr. Den ersten Passagierwechsel am neuen Terminal führte die Costa Pacifica (114.500 BRZ) durch. Im Rahmen der Einweihungsfeier durchtrennten Reinhard Meyer (Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein), Dr. Ulf Kämpfer (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel), Neil Palomba (Senior Vice President of Hotel Operations and Product Development of Costa Crociere) sowie Paolo Benini (Kapitän der Costa Pacifica) gemeinsam mit Dr. Dirk Claus (Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG) ein Eröffnungsband.

Fotos: PR

Kiel fährt mit seinen Aktivitäten für die Kreuzfahrt weiterhin hart am Wind, diesmal mit der Eröffnung einer Seafarer’s Lounge.

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VIOLA KALUZA ERGÄNZT A-ROSA-GESCHÄFTSFÜHRUNG Viola Kaluza ist in die Geschäftsführung der A-Rosa Flussschiff GmbH bestellt worden und hat als CFO die Leitung des Finanzbereichs übernommen. Sie berichtet direkt an Jörg Eichler, CEO der A-Rosa Flussschiff. Kaluza tritt die Nachfolge von Daniela Sandmann an, die nach über zehn Jahren als Leiterin Finanzen und Interims-Geschäftsführerin aus familiären Gründen auf eigenen Wunsch ausgeschieden ist. Viola Kaluza verfügt über 20 Jahre Berufserfahrung in leitenden Positionen im Finanzbereich größerer Unternehmen wie der Versatel AG, Texas Instruments und der Internet Agentur der Burda Gruppe. Weiter kann sie auf langjährige Stationen bei mittelständischen Unternehmen wie der Prym Gruppe und LR Health & Beauty Systems verweisen. KESSLAU JETZT BEI PASSAT KREUZFAHRTEN Passat Kreuzfahrten hat Andreas Keßlau als Vertriebs- und Marketingdirektor für Deutschland, Österreich und die Schweiz gewinnen können. Keßlau wird in der Zentrale von Passat Kreuzfahrten in der Hamburger HafenCity sitzen, aber in enger Kooperation und Abstimmung mit dem Joint-Venture-Partner, dem bekannten Vertriebsteam von Passat und TranOcean in Offenbach, zusammenarbeiten. Partner und Reisebüros können sich sowohl weiterhin an das Team um Klaus Ebner wenden als auch in der Hamburger

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Minister Alexander Dobrindt (Mitte) besuchte mit dem Bundestagsabgeordneten Eckhard Rehberg (rechts) AIDA-Chef Michael Ungerer.

Zentrale anrufen. Zuletzt baute Andreas Keßlau als Verkaufs- und Marketingdirektor Deutschland und Österreich die deutsche Niederlassung von Ponant Yachtkreuzfahrten in Hamburg auf und steigerte nachhaltig deren Markenbekanntheit. DEILMANN OHNE CHRISTOPHER NOLDE Christopher Nolde, der noch durch den vormaligen Hauptgesellschafter Aurelius AG eingesetzte bisherige Sprecher der Geschäftsführung der MS Deutschland GmbH, hat im beiderseitigen Einverständnis das Unternehmen verlassen. Er wird auch aus der Geschäftsführung der Reederei Peter Deilmann GmbH ausscheiden. Das Finanzressort des Unternehmens wird unverändert von Frank Thüringer geführt. Darüber hinaus wird das Management der MS Deutschland GmbH von einem Team aus Vertriebs-, Schifffahrtsund Finanzierungsexperten unterstützt, welches die Mehrheitsgesellschafterin Callista Private Equity GmbH & Co. KG ins Unternehmen entsendet. In diesem Zusammenhang werden alle Optionen für eine Restrukturierung geprüft. RICHARD J. VOGEL VERLÄSST TUI CRUISES Richard J. Vogel, Vorsitzender der Geschäftsführung von TUI Cruises, hat sich entschieden, außerhalb des TUI-Konzerns eine neue Aufgabe im Top-Management zu übernehmen, und wird dafür das Unternehmen verlassen. Die Taufe der

Mein Schiff 3 war zuletzt ein weiterer Höhepunkt seiner erfolgreichen Zeit als CEO bei TUI Cruises. Vogel war seit 2005 für den TUI-Konzern tätig. Als Direktor Sonderprojekte entwickelte er die Strategie für den Einstieg in das Kreuzfahrt-Volumensegment und war maßgeblich an der Gründung von TUI Cruises beteiligt. Innerhalb kurzer Zeit ist es ihm gelungen, TUI Cruises als Marke im deutschen Kreuzfahrtsegment zu etablieren und auf einen stetigen Wachstumskurs zu führen. Der kontinuierliche Ausbau der Flotte, die im kommenden Jahr auf vier Schiffe anwachsen wird, ist Beleg der positiven Entwicklung von TUI Cruises. Auf Vogel folgt Wybcke Meier, zuvor Geschäftsführerin von Windrose Finest Travel und OVT. Die Geschäftsführung von TUI Cruises bilden dann ab Herbst Wybcke Meier sowie CFO Frank Kuhlmann. CORINNA MICHALIK NEU BEI HANSA TOURISTIK Corinna Michalik hat bei Hansa Touristik die Position des Sales Manager Nord übernommen. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehört sowohl die Betreuung der Reisebüros, der Charter- und Verlags­ kunden als auch der Partner in Benelux. Mit der Agenturbetreuung bei TransOcean Tours im Jahre 1999 legte Corinna Michalik den Grundstein für ihre touristische Laufbahn. Ihre Tätigkeit im Vertriebsteam von Hansa und Delphin Kreuzfahrten führte zur Position der stellvertretenden Vertriebsleitung bei TransOcean Kreuzfahrten.

Fotos: PR

Christopher Nolde verlässt die Reederei Deilmann und folgt damit seinem alten Dienstherrn Aurelius, der die Beteiligung verkauft hatte.


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Die nächste AZUR erscheint am 4. Dezember 2014.

Redaktion AZUR – Das Kreuzfahrtmagazin Stresemannstraße 163 22769 Hamburg E-Mail: redaktion@azur.de Herausgeber, Chefredakteur: Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs: Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann Layout/Produktion: www.layoutraum.de; Corinna Blume Schlussredaktion: Astrid La Cognata Autoren: Angelika Bucerius, Peter von Sassen, Dr. Frank Sistenich Infografik/Illustrationen: www.AxelKock.de Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock

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Vertrieb MZV GmbH Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

Kuba

Asien China, Japan, Vietnam, Indonesien, Thailand – das Interesse an der Entwicklung in Asien hat auch das Angebot an Kreuzfahrten in der Region beflügelt. Azur präsentiert Anbieter, Routen und Preise. Reportagen ■ Atlantik/Ostsee: Mit der Aida Mar von Mallorca nach Rostock ■ Kuba: Mit dem Segelschiff Star Flyer in karibischen Gewässern ■ Mittelmeer: Mit der Berlin ab Bremerhaven ■ Südengland: Mit dem Klassiker Azores zu den Britischen Inseln ■ Norwegen: Mit der Lofoten nördlich vom Nordkap

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Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co KG Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotomaterial wird keine Haftung übernommen.

www.azur.de N0 4/14, EVT: 4.9.2014 Oktober–Dezember 2014

Fotos: Blinder Fotograf

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Fotos: Martina Emmerich, Susanne Reininger, Susanne Schaeffer (2)

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Santorin/ Griechenland

Beirut/Libanon Karpathos/ Griechenland

Chania/Kreta/ Griechenland

Highlights: Deborah Sasson ist ein wunderbar wandelbares Instrument, das alle Facetten von samtener Wärme, dramatischer Kraft und kristallener Höhe traumwandlerisch meistert. Sie ist die moderne Sopranistin par exellence und verzaubert Sie auf dieser Reise mit ihrem Können.

SCHLAGER-REISE MIT GRUPPE WIND Reise 489 | 02.11.-12.11.2014 von Valetta nach Lissabon | 11 Tage

Lissabon/ Portugal Málaga/ Spanien

Ibiza/ Spanien

Passage Straße von Gibraltar

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Palma de Mallorca/ Spanien Porto Empedocle/ Sizilien/Italien La Goulette (Tunis)/ Gozo/Malta Tunesien Valletta/ Malta

Highlights: Wind ist bekannt für ihre unverwechselbaren Satzgesänge und ihre perfekte live-Bühnenshow. Dabei garantiert die Gruppe sowohl ausgelassene Stimmung als auch hochwertige musikalische Unterhaltung.

Lissabon/Portugal Ibiza/ Spanien

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Valletta/ Malta

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Karpathos/ Griechenland Heraklion/ Kreta/ Griechenland

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