AZUR 1/15

Page 1

Januar – März 2015, 4,90 �, www.azur.de

Holland America Line

Mit der Eurodam durch die Fjorde

www.azur.de Asien-Kreuzfahrten

Segeltörn rund um Kuba Die wunderschöne Star Flyer auf den Spuren von Zigarren, Rum und Guerilleros

Luxemburg 5,50 a, Österreich 5,50 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9

Azur ° – DAS KREUZFAHRTMAGAZIN Januar – März 2015

n e t r h a f z u e r K ! t b e l r e e i S r fü


Wie sagt man

Urlaub auf Italienisch?

[Costa]

Die italienische Art, die Welt zu entdecken. Weitere Informationen und Buchung: Im Reiseb端ro, telefonisch unter 040 /570 12 13 14 oder auf www.costakreuzfahrten.de


Azur ° Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Z

Titelfotos: PR, Susanne Schaeffer

um auslaufenden Jahr resümiert die Kreuzfahrtindustrie gerne den Geschäftsverlauf, denn wie keine andere Branche kann sie eine Erfolgsgeschichte beschreiben. Jahr für Jahr kommen mehr Gäste an Bord, werden die Schiffe größer, wächst das Angebot an Kabinen. Doch wer genau hinsieht, kann diesen Boom nur bei den großen Unternehmen ausmachen. Die Branche ist unterwegs wie die Kavallerie im gestreckten Galopp – da kommt es schon mal vor, dass auch in den eigenen Reihen einige ins Straucheln geraten und unter die Hufe kommen. Es sind die kleinen Reedereien mit den älteren, dafür wunderbar klassischen Schiffen. Die Delphin und die Azores suchen ihr Glück in anderen Quellmärkten, die Deutschland und die Astor erhoffen Schutz im Rahmen des Insolvenzrechts. Die Buchungen deutscher Gäste reichten nicht mehr aus, um den Betrieb der Schiffe fortzuführen – dabei mag auch die Last für Fremd- oder Eigenkapital eine Rolle spielen, doch dies gilt für alle Marktteilnehmer. Kein Investitionskredit ist ohne Zins, kein Eigentümer ohne Gewinnerwartung. Aber natürlich kann diese Finanzierungsseite überreizt gewesen sein, was bei der Deutschland zu vermuten ist. Mehrfach sind an dieser Stelle die Vorzüge der älteren, kleineren Schiffe beschrieben worden – die persönliche Atmosphäre, die großzügigen öffentlichen Flächen, die

Erreichbarkeit kleinerer Häfen, die Aura der klassischen Kreuzfahrt. Die Innovations- und Investitionsgeschwindigkeit rauscht darüber hinweg und gibt ein gnadenloses Tempo vor. Allein TUI und AIDA werfen in ihren Preissegmenten mehr Betten auf den Markt, als die vier betroffenen Schiffe zusammen ausmachen. Nicht berücksichtigt sind die Giganten Royal Caribbean, Carnival und Norwegian. Mit der Qasis of the Seas und der Allure of the Seas hat Royal Caribbean vor wenigen Jahren erst die größten Schiffe auf den Markt gebracht – Feriendörfer, Freizeitparks und Restaurantmeile auf See in einem. Heute schon werden die Schiffe noch näher an die Gästewünsche ausgerichtet. Die Verbesserungen kommen früher als erwartet und in einem Umfang, von dem kleine Reedereien nur träumen können. Bei der Deutschland sind einige neue französische Balkons ein größeres Thema. Gleichwohl: Die Betreibergesellschaften der vier Schiffe durchpflügen schwere See mit ungewissem Ausgang, die Schiffe selbst sind bei voller Funktionsfähigkeit und mit anerkannt qualifizierter Besatzung bereit für eine Zukunft unter neuer Strategie oder Flagge. Am Ende dieser Marktbereinigung werden die klassischen Schiffe ihre Fahrt fortsetzen.

Traumurlaub unter Segeln Haben Sie schon immer von einer Kreuzfahrt an Bord eines Großseglers geträumt und bislang noch keine Gelegenheit gefunden, diesen Traum zu realisieren? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen! Denn wir können Ihnen Kreuzfahrten zum attraktiven Preis anbieten. bis zu

20%

frühbucherrabatt bei buchung zum 31.01.2015

Den aktuellen Katalog November 2014 – März 2016 können Sie ab sofort bei uns anfordern.

routen • Karibik · Kuba • panamakanal • mittelmeer neue Routen ab/bis Mallorca • ozeanüberquerungen

Josef Depenbrock Chefredakteur Star ClipperS Kreuzfahrten Gmbh

Konrad - Adenauer - Straße 4 · 30853 Hannover - Langenhagen Tel 0 511 / 72 66 59-0 · Fax 0 511/72 66 59-20 · info@star-clippers.de www.star-clippers.de · Gebührenfreie Hotline: 0 0800-78 27 25 47 (STARCLIP)


Inhalt o N 1 2015 azur.de

86

Asien Der Ferne Osten: Hochdynamische Boomtowns stehen im Kontrast zu alten Traditionen, Moderne trifft auf Vergangenheit – eine Übersicht der schönsten Routen und Schiffe in diesem inspirierenden Revier.

4 °azur.de

1/2015


Azur ° Inhalt

Faszination Asien im Jubiläumsjahr ! Sapphire Princess 14 Nächte | 10. April 2015 Peking-Hongkong

16

Ecuador Napo. Der Fluss ist kaum bekannt, die Umgebung sattgrüner Dschungel, der Name des Schiffes Programm: Die Anakonda schlängelt sich durch ein Naturwunder.

30 Norwegen

Wasserfälle stürzen sich in die Fjorde, links und rechts türmen sich die Felsen auf – und mittendrin erschließt die schöne Eurodam diese Szenerie in langsamer, vorsichtiger Fahrt.

44 Südengland

Auch in England scheint bisweilen die Sonne und blühen die Gärten. Eine klassische Route – wie geschaffen für die nahezu historische Azores – mit reizvollen Landgängen.

ab

1.128,EUR p. P.

6 check-in

Fotos: Angelika Bucerius, Susanne Reininger, Susanne Schaeffer, Axel Zimmermann, PR

Premieren bei Costa und Princess, Stars bei HapagLloyd, Schlittenhunde als Taxi – und der Geist des Weines.

58

Kuba Keine Eile, kein Stress – und erst mal eine gute Zigarre. Auf Kuba geht es gelassen zu. Die Star Flyer entdeckt das faszinierende Land vom Seeweg her.

72

Mittelmeer Vom Ärmelkanal bis ins Mittelmeer führt die Route der Berlin. Dabei erleben die Gäste auf komfortable Weise Städte wie London, Lissabon und Sevilla.

94 Schiffe Online 97 Abo 98 news 105 Reisebüros 106 Vorschau/ Impressum

REEDEREI SEITE Advantage Travel 16 Aida 7, 8, 93, 98, 104 A-Rosa 104 Azamara Club Cruises 91 Carnival Cruises 98 Celebrity Cruises 6 Costa Kreuzfahrten 6, 98 CroisiEurope 7 Crystal Cruises 92 Cunard 93 Fred. Olsen 100 FTI Cruises 72, 98 Hapag-Lloyd 7, 12, 104 Holland America 8, 30, 93 Hurtigruten 11, 14, 99 Le Ponant 89 MSC Kreuzfahrten 99

Norwegian CL Oceania Cruises P&O Cruises Phoenix Reisen Plantours Polar Kreuzfahrten Portuscale Cruises Poseidon Expeditions Princess Cruises Regent Seven Seas Royal Caribbean Silhouette Cruises Silversea Cruises Star Clippers Tallink Silja TUI Cruises

99 90 101 89 91, 100 100 44 100 8, 88, 101 101 9, 102, 104 102 89, 91, 102 7, 58, 103 12, 104 14, 103, 104

Jetzt in Ihrem Reisebüro ! w w w.pr inc e s s cr uis e s .de


Azur ° Check-in

Gar nicht sauer die Frau Sauer! Eine Deutsche stand bei der glanzvollen Taufe der Costa Diadema als Ehrendame in der ersten Reihe.

D

as neue Flaggschiff von Costa Crociere, die Costa Diadema, ist jetzt an der Ponte dei Mille im Hafen von Genua getauft worden. Bis tief in die Nacht feierten sowohl Gäste als auch die Bewohner der ligurischen Hafenstadt die „Königin des Mittelmeers“. Mit dabei waren natürlich eine Taufpatin, die Italienerin Carolina Miceli, aber auch vier internationale Taufzeuginnen – darunter auch eine Deutsche, die sich mit ihrer Bewerbung gegen mehr als 700 Konkurrentinnen aus über 50 Ländern durchsetzen konnte. Sonja Sauer, Inhaberin der Reisebüros Friedel Tours in Bechhofen und Heidenheim, zeigte sich überglücklich. Ihr Motto lautet: „Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ Auf der Costa Diadema erscheint dies möglich. Mit dem Schiff (1862 Kabinen und 132.500 Bruttoraumzahl) verbindet Costa große Hoffnungen: „Die Costa Diadema ist der vollendete Ausdruck unserer neuen Markenphilosophie: Italy’s Finest. Sie ist unsere Botschafterin für Italiens schönste Seiten – moderne italienische Lebensart, hervorragende Küche, Gastfreundschaft und Eleganz“, so Costa CEO Michael Thamm. Anlässlich der Taufe zelebrierte Costa-Küchenchef und Sternekoch Fabio Cucchelli das Motto zur Freude der Gäste eindrucksvoll. Bis zum Ende der Sommersaison 2015 begibt sich die Costa Diadema von Savona aus auf 7-tägige Kreuzfahrten ins westliche Mittelmeer. Unter anderem mit Aufenthalten in Marseille, Barcelona, Palma de Mallorca und Neapel.

» www.costakreuzfahrten.de

celebrity ersteigert weisse trüffel

Als erste Kreuzfahrtmarke hat Celebrity Cruises bei der World White Truffle Auction im italienischen Grinzane Cavour zwei der seltenen weißen Trüffel ersteigert. Die Exemplare sind 700 Gramm schwer. Nun können sich Gäste auf Wildpilzrisotto mit feinen Scheiben des berühmten Pilzes oder Desserts, gekrönt von weißer Schokolade und Trüffelcreme, freuen. Bekannt als „Diamant der Küche“ ist der weiße Trüffel ein extrem seltenes Luxusgut, das fast ausschließlich in der Region Piemont gefunden wird. Chefkoch John Suley verwendete die Trüffel an Bord der Celebrity Equinox während einer 10-Nächte-Kreuzfahrt in die Karibik. » www.celebritycruises.de

6 °azur.de

1/2015


La Belle de l’Adriatique So ein schöner Name für ein zauberhaftes Schiff.

W

ildwasserbahnen, 3-D-Kinos, Designer-Outlets – diese Attraktionen suchen Kreuzfahrer vergeblich auf der La Belle de l’Adriatique. Auf der Großyacht der Reederei CroisiEurope geht es nicht um spektakuläre Innovationen, sondern um das pure Kreuzfahrt-Erlebnis. Für gerade einmal 200 Passagiere ist das Schiff ausgelegt. Wer private Ruhe an Bord mehr schätzt als Entertainment-Programme, wird sich wohlfühlen. Für das Dinner werden die Gäste nicht in Schichten eingeteilt, und Landausflüge können in kleinen Gruppen stattfinden. Bei den Routen bewegt sich die Großyacht dank geringer Ausmaße auch abseits der Standardstrecken. Im Winter und Frühjahr führt eine Route mitten durch

die Inselwelt Kroatiens (8 Tage ab Dubrovnik) und dabei nicht nur zu den großen Anziehungspunkten, sondern auch zur grünen Insel Mljet, den Wasserfällen von Krka, der Felsküste und den Kunstdenkmälern der Inseln Vis und Hvar und zur ehemaligen Piratenbucht Kotor. Eine weitere Route startet in Athen und endet in Istanbul und verbindet Okzident und Orient (8 Tage). Ziele sind die griechische Insel Patmos und die Grotte des Johannes sowie Ephesos und Pergamon. Im Preis sind Stadtrundfahrten in Athen und Istanbul inkludiert. Auf allen Fahrten sind die Getränke zu den Mahlzeiten und an der Bar inklusive, an Bord und bei Ausflügen wird auch Deutsch gesprochen.

» INFO: Anton Götten, Tel. 0681-3032-140

? wer, wann, wo

markus schneider Auf der Karibik-Fahrt der Europa 2 im März stellt Winzer Markus Schneider Raritäten und Weine mit Potenzial vor. Schneider hat das Pfälzer Weingut Schneider/Ellerstadt zur deutschen Spitze geführt und nennt seine Weine „Ursprung“, „Black Print“ oder „Kaitui“. » www.hl-kreuzfahrten.de danijel kresovic „Gewürze des Orients” ist das Thema der Reise der Aida Diva ab Dubai. Danijel Kresovic, Küchenchef im Berliner „Vivaldi“, kocht an Bord nach dem Motto „Basilikum statt Butter und Salbei statt Sahne”. » www.aida.de

Die Großyacht La Belle de l‘Adriatique kann auch kleine Hafenpromenaden anlaufen.

Schöner reisen mit Yoga Fotos: PR

S

tar Clippers mit den eleganten Großseglern Star Clipper, Royal Clipper und Star Flyer legt zu Yoga-Kreuzfahrten durch die Karibik und das Mittelmeer ab. Der tägliche Yoga-Unterricht sowie Vorträge zur Yoga-Philosophie sind für alle Passagiere kostenlos und richten sich an Anfänger wie Fortgeschrittene. Die Anleitungen sind professionell: Inge Schöps (Autorin, Mental Coach und Yoga-Lehrerin aus Köln), Raphaella Rose (Ishta-Yoga und Meditationen) und Christel Vollmer (Power-Yoga und Meditationen) leiten die Kurse. Besonders reizvoll an Bord der Schiffe: Yoga-Übungen und Meditationen bei Sonnenuntergang. » www.starclippers.de

kim wilde „Kids in America“, „Cambodia“, „You Keep Me Hangin‘ On“ – Kim Wilde präsentiert ihre Hits an Bord der Europa 2 im Rahmen einer Westeuropa-Reise im Juni. In Bordeaux dürfen auch Gäste des Schwesterschiffes Europa an Bord, das ebenfalls dort anlegen wird. » www.hl-kreuzfahrten.de

1/2015

azur.de


Cruise-news AIDa cruises Die AIDA Clubbies sind die Helden der kleinen Gäste an Bord der AIDA-Schiffe. Alwine, Itzi, Dodo und Achwasachwas sorgen für Spaß auf jeder Kreuzfahrt. In den neuen Kinderreiseführern „Vier Freunde auf Reisen“ spielen die Clubbies die Hauptrolle und erklären Geographie, Sprache, Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten. Gemeinsam mit den Kindern und den Reiseexperten an Bord erforscht die Kids Crew die individuellen Reiseführer. Auf spielerische Art und Weise wird so Wissenswertes rund um die Reise vermittelt, und am Ende der Kreuzfahrt wird aus jedem Kinderreiseführer ein ganz persönliches Urlaubstagebuch für Mini-Kreuzfahrer.

Das „Love Boat“ jubelt Taufe der Regal Princess in Fort Lauderdale.

W

o andere Schiffe mit nur einem Paten auskommen müssen, bringt es das neue Flaggschiff der US-Reederei Princess Cruises gleich auf deren sechs. So war die komplette Originalbesetzung der einstigen Kultserie „Love Boat“ angetreten, um den jüngsten Flottenzugang zu taufen. Das TV-Format, vergleichbar mit dem „Traumschiff“ hierzulande, hatte Mitte der 1970er Jahre Princess Cruises weltweit bekannt gemacht. Die „Naming Ceremony“ der Regal Princess war gleichzeitig der Auftakt zum 50. Jubiläumsjahr der Luxusreederei. Die 141.000 Tonnen große und für 3560 Passagiere ausgelegte Regal Princess wird zunächst von Florida aus in Richtung

Karibik starten, um anschließend für die Sommersaison 2015 wieder nach Europa zurückzukehren. Dabei stehen dann Skandinavien- und RusslandKreuzfahrten ab/bis Warnemünde auf dem Routenplan, inklusive deutschsprachiger Bordbetreuung. Das Schiff besticht durch Features wie dem „Sea Walk“, einem gläsernen, über die Bordwand hinausragenden Spazierweg in 39 Metern Höhe. Außergewöhnlich auch das Atrium, das mit Entertainment- und Shopping-Angeboten sowie Bars und Restaurants der zentrale Bereich ist. Eine Ruhe-Oase nur für Erwachsene ist „The Sanctuary“, das auf der Regal Princess drei Pools und noch mehr Raum für » www.princesscruises.de Erholung bietet.

holland america LINE Im Februar 2016 erweitert die Koningsdam die Flotte von Holland America Line. Die Reederei kombiniert die klassische Eleganz der Linie mit einem frischen Design. Das für 2650 Passagiere konzipierte Schiff wird der erste Kreuzer der Pinnacle Class sein. Leitgedanken für das Design der Koningsdam waren, lichtdurchflutete Räume zu schaffen, mit fließenden Linien und Übergängen zu arbeiten und dabei Hightech mit Eleganz zu vermählen. Die Feder führen Hotel- und Restaurantdesigner Adam D. Tihany und Schiffsarchitekt Bjorn Storbraaten als starkes Duo für die architektonische Gestaltung. » www.hollandamerica.com

8 °azur.de

1/2015

Volle Kraft voraus! Princess Cruises feierte die neue Regal Princess und das 50-jährige Bestehen.

Fotos: PR

» www.aida.de/Familie


Azur ° Check-in

.

Der blau illuminierte Hafen Hamburgs ist ein spektakuläres Stilmittel der Cruise Days.

Cruise Days

F

ür die Hamburg Cruise Days 2015 haben sich acht luxuriöse Cruiseliner angekündigt: Am Freitag, 11. September, werden mit der Costa neoRomantica und der Amadea die beiden ersten Kreuzfahrtschiffe erwartet. Am Samstag, 12. September, folgen dann die Mein Schiff 4, Europa, Deutschland und Aida Bella, welche an der Parade am Abend teilnehmen. Den Abschluss am Sonntag, 13. September, bilden die Queen Mary 2 und die MSC Splendida. 2015 sollen die Hamburg Cruise Days noch bunter und vielfältiger werden – erneut mit dem illuminierten Blue Port des Lichtkünstlers Michael Batz. » www.hamburgcruisedays.de

Advertorial

I

Allure of the Seas in Europa Das neue Urlaubsziel im Mittelmeer

m Sommer 2015 schickt Royal Caribbean International die Allure of the Seas erstmals für eine komplette Saison nach Europa. Damit wird das größte und innovativste Kreuzfahrtschiff der Welt zum neuen Urlaubsziel im Mittelmeer. Rundum revitalisiert, nimmt es seine Gäste von Mai bis Oktober mit auf 7-Nächte-Kreuzfahrten ab/bis Barcelona. Anlaufhäfen sind Palma de Mallorca, Marseille, Florenz/Pisa (La Spezia), Rom (Civitavecchia) und Neapel/ Capri. Es ist ebenfalls möglich, die 7-Nächte-Kreuzfahrten in Rom (Civitavecchia) zu beginnen.

bietet sie zwei FlowRider-Surfsimulatoren, eine Kletterwand, über die Bordwand hinausragende Whirlpools, eine Eislaufbahn, einen Wasserpark für Kinder sowie einen Boulevard mit Restaurants, Lounges und Boutiquen.

Nordeuropa entdecken an Bord der Serenade of the Seas

Im Sommer 2015 bietet die Kreuzfahrtmarke zudem vielseitige Skandinavien-Kreuzfahrten an. Die Serenade of the Seas fährt von Mai bis August 7-NächteKreuzfahrten ab Stockholm bzw. Kopenhagen. AnlaufSurfsimulator, Kletterwand und Park häfen sind Tallinn, St. Petersburg und Helsinki. Wer mit 12.000 echten Pflanzen etwas mehr Zeit mitbringt, kann die Route auch wähMit der Allure of the Seas hat Royal Caribbean Inter- rend 11- oder 13-Nächte-Kreuzfahrten genießen. Dann national Trends gesetzt. Zur Ausstattung zählen eine 25 werden zudem Rostock (Warnemünde), Klaipeda, Visby, Meter lange Seilrutsche, ein handgefertigtes Karussell, die Riga und Fredericia angelaufen. Auch die Norwegischen Fjorde stehen auf dem Fahrplan. Hier vaschwebende Rising Tide Bar, Broadway-Musiriieren die Kreuzfahrten zwischen sieben cals, das Aqua Theater und der Central Park Die Allure of the Seas bietet mit 18 Decks und acht Nächten. mit mehr als 12.000 echten Pflanzen. Zudem Platz für 5.400 Gäste. Die Serenade of the Seas wurde 2012 für 29 Millionen US-Dollar mit zahlreichen Merkmalen der Oasis-Klasse ausgestattet. Sie bietet Platz für 2.110 Gäste. www.RoyalCaribbean.de

Aqua Theater, Allure of the Seas

Serenade of the Seas

1/2015

azur.de


Azur - Interview Christine Duffy, President und CEO der Cruise Lines International Association (CLIA)

„Eine Industrie, eine Stimme!“ Der weltweit größte Verband der Kreuzfahrtunternehmen will seinen Mitgliederkreis auf themennahe Branchen ausweiten. lichen Nutzen insbesondere für die etablierten Märkte.

Duffy: Auf Grundlage der Rückmeldungen unserer Partnerunternehmen, Mitgliedsreedereien und anderer Interessengruppen haben wir das globale Mitgliederprogramm für unsere Executive Partner verbessert. Durch die Weiterentwicklung unseres Mitgliederprogramms bekräftigen wir unser Engagement für die Kreuzfahrtindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Azur: Wie weit wollen Sie die Aktivitäten des Verbandes ausdehnen?

AZUR: Sie werben jetzt offensiv um mehr Mitglieder. Was sind Hintergründe für diese Initiative?

Azur: Was bieten Sie neuen Mitgliedern?

Duffy: Ein zentrales Element ist die Einteilung in die vier Mitgliederkategorien „Ports & Destinations“, „Travel Operators“, „Technical & Supply Chain Providers“ und „Business Services Providers“. Für jede dieser Interessengruppen werden zukünftig spezielle Veranstaltungen organisiert und Exklusivangebote gemacht. Zudem wird CLIA ab 2015 ihre Veranstaltungen nur noch für Mitglieder zugänglich machen und den Executive Partner-Unternehmen bevorzugte Möglichkeiten für Sponsorings anbieten. Azur: Sie planen auch unterschiedliche Kategorien für Mitglieder. Wie sieht das genau aus?

Duffy: Die bestehenden Möglichkeiten einer Mitgliedschaft, geografisch gegliedert in national, regional und global, werden ab 2015 durch die Stufen „Silber“, „Gold“ und „Diamant“ ersetzt. Je höher die Mitgliedsstufe ist, desto mehr Leistungen erhält das Mitgliedsunternehmen und desto höher ist der Mitgliedsbeitrag. So ist die Silber-Mitgliedschaftsstufe für kleinere nationale Märkte vorgesehen – beispielsweise in Europa, Australasien oder den Emerging Markets. Die Goldoder Diamant-Mitgliedschaft bietet dagegen zusätz-

10 °azur.de

1/2015

Azur: Helfen denn diese Optionen den Mitgliedern überhaupt weiter?

Duffy: Die neuen Mitgliedsoptionen bieten mehr Möglichkeiten zum Netzwerken und helfen, die Bekanntheit der einzelnen Mitgliedsreedereien und Partnerunternehmen zu steigern. Der Zugang zum CLIA-Netzwerk wird dabei für jeden Partner klar definiert. Wir freuen uns auf neue CLIA-Partner. Duffy: Die CLIA-Vision von „One Industry, One Voice“ soll die gesamte Kreuzfahrtindustrie und ihre Interessengruppen repräsentieren, unterstützen und deren Wachstum fördern. Das globale Executive PartnerMitgliederprogramm wurde 2014 von CLIA gestartet, um Unternehmen aus der Zulieferindustrie dazu zu bewegen, den Entwicklungsschritt der CLIA zu einer globalen Organisation für die Kreuzfahrtindustrie mitzugehen. Zudem soll das Programm durch die weitere Zusammenführung von Häfen, Reiseveranstaltern, Herstellern und Dienstleistern eine Interessengemeinschaft bilden, die sich dem nachhaltigen Erfolg der weltweiten Kreuzfahrtbranche verschreibt. Azur: Wie ist der Status Ihres Verbandes in Deutschland? Duffy: Die CLIA Deutschland ist die deutsche Vertretung des weltweit größten Verbandes der Kreuzfahrtindustrie mit Vertretungen in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australasien. Sie vertritt die Interessen aller in Deutschland tätigen Mitgliedsreedereien gegenüber regulatorischen und gesetzgebenden Entscheidungsträgern, Non-Governmental Organizations und Medien. Zentrale Themen sind Umwelt und Nachhaltigkeit, Häfen und Infrastruktur, Verbraucherangelegenheiten und Marktforschung. Neben den elf im deutschen Kreuzfahrtmarkt aktiven Mitgliedsreedereien zählen Reiseveranstalter, Hafenbehörden, Reisedestinationen und zahlreiche weitere Geschäftspartner der Kreuzfahrtindustrie zu den » www.cliaeurope.eu Mitgliedern.

Fotos: PR

D

er globale Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (CLIA) kündigt für 2015 ein weiterentwickeltes Mitgliederprogramm für Executive Partner-Unternehmen an. Die gesamte Kreuzfahrtindustrie erhält damit mehr Möglichkeiten, sich an den Aktivitäten von CLIA zu beteiligen.


Azur ° Check-in

Hundeschlitten als Taxi

A

Der Abholservice: Hunde bringen die Gäste vom Flughafen ins Hotel.

b sofort kann der Transfer per Hundeschlitten vom Flughafen Kirkenes zum Schneehotel bei Hurtigruten gebucht werden. Das Schneehotel und der außergewöhnliche Shuttle-Service werden vom 20. Dezember bis zum 20. April als Vorprogramm zur klassischen Hurtigruten-Seereise ab Kirkenes angeboten. Das Husky-Taxi holt die Reisenden bei ihrer Ankunft in Kirkenes direkt am Flugzeug ab. Bevor die Schlittenfahrt beginnt, werden die Passagiere mit Thermoanzügen ausgestattet. Die Fahrt führt durch die verschneite Umgebung von Kirkenes und lässt ein erstes Gefühl von arktischer Wildnis aufkommen. Die Schlitten werden von erfahrenen Hundeschlittenführern gelenkt, die Fahrt dauert 45 Minuten. Das Hotel liegt idyllisch in der Nähe des Gabba-Rentierparks und wird jedes Jahr erneut komplett aus Eis und Schnee errichtet. Es erwartet seine Gäste mit illuminierten Schneesuiten, kunstvollen Schneeskulpturen und der Arctic Snowbar. Das Husky-Taxi vom Flughafen Kirkenes zum Schneehotel ist für 350 Euro pro Person buchbar. Die Übernachtung im Schneehotel inklusive Halb» www.hurtigruten.de pension und Ausstattung liegt bei 299 Euro pro Person.

MS BELLEFLEUR: 15 Tage Südfrankreich, im Frühling, Sommer oder Herbst 2015, ab/bis Lyon, in der 2-Bett-Glückskabine, schon ab € 1.349,– p. P.*

Die persönlichste Kreuzfahrt Ihres Lebens – auf Saône und Rhône bis zum Mittelmeer. Weltberühmte Weinregionen, duftende Lavendelfelder, spektakuläre Schluchtenlandschaften und Bauwerke antiker Geschichte: Ganze 15 Tage lang werden wir Ihnen alles zeigen, was die Schönheit Südfrankreichs ausmacht. Genießen Sie diese zauberhafte Kostprobe französischer Lebensart – auf Ihren erlebnisreichen Landgängen und exklusiv an Bord der BELLEFLEUR. Bon voyage! Beratung & Buchung in Ihrem Reisebüro oder auf www.transocean.de. * Limitiertes Kontingent. Weitere Kategorien sowie Reisedetails auf Anfrage. Glückskabine: Überlassen Sie uns die Kabinenauswahl. Ihre Kabinennummer erhalten Sie mit den Reiseunterlagen. Irrtümer und Änderungen vorbehalten. TransOcean Kreuzfahrten, Rathenaustraße 33, 63067 Offenbach, eine Marke der South Quay Travel Ltd., London/UK.


Azur ° Check-in

Hier haben Kinder das Sagen! So machte Tallink Silja die Symphony zu einem besonders familienfreundlichen Schiff.

D

ie Silja Symphony ist auf ungewöhnliche Weise auf die Bedürfnisse von Familien mit Kindern ausgerichtet worden. Kinder und Jugendliche entwickelten in Workshops mit der AaltoUniversität Ideen für die Gestaltung des „Silja Land“. Dank dieser Vorschläge ist der neue Kinderbereich jetzt wesentlich größer und verfügt über eine Kletterwand, eine Lego-Werkstatt (besonders bei den Jungs ein oft So wird die Fährreise zur Kreuzfahrt: Tallink Silja gestaltet das Bordangebot für Familien sehr erlebnisreich.

genannter Wunsch) und die Eisbar „Spice Ice“, in der die Gäste ihre eigenen Eissorten kreieren können. Auch die Möblierung des „Silja Land“ wurde teilweise von Kindern gestaltet. „Das ‚Silja Land‘ hat die gesamte Front von Deck 5 übernommen und bietet unseren jungen Gästen ein völlig neues Kreuzfahrtvergnügen. Wir sind gespannt auf das Feedback“, so Margus Schults, CEO von Tallink Silja. Die Bedürfnisse von Kindern wurden auch beim Umbau des WellnessBereichs „Sunflower Oasis“ berücksichtigt, der nun über ein noch größeres Kinderbecken und eine Wasserrutsche verfügt. Auch kommt die vom Silja-Logo bekannte Robbe in Gestalt des Schiffsmaskottchens Harri künftig persönlich an Bord und wird die Gäste unterhalten. Die Modernisierung hat auch vor der Gastronomie nicht haltgemacht, weshalb auf der Promenade der Silja Symphony das neue Restaurant „Sushi & Co.“ die Gäste erwartet. Freunde der italienischen Küche können im „Tavolàta“ original italienische Spezialitäten aus frischen Rohwaren genießen. Neu gestaltet ist das Restaurant „Grande Buffet“. Nicht zu vergessen die Shoppingmeile: Unterhaltungselektronik, Luxusuhren, Schmuck, edle Taschen, Bekleidung und – natürlich – ein Spielzeugladen.

» www.tallinksilja.com

A

uf zwei Karibik-Reisen mit der Europa 2 erleben Gäste live den Ausnahmekünstler Max Herre. Zudem bringt der Hip-Hop-Star neben seiner Band drei seiner engsten musikalischen Weggefährten mit an Bord: Afrob, Megaloh und als Special Guest Joy Denalane. Seit den Zeiten von „Freundeskreis“ in den 1990er Jahren zählt der Sänger und Komponist Max Herre zu den absoluten Talenten der deutschen Musikszene. Zwischen Rap und Hip-Hop, zwischen Soul und Jazz wird den Gästen im intimen Rahmen ein ganz besonderes musikalisches Highlight von Max Herre & Freunden voller Herz und Leidenschaft geboten. Reisetermine sind 28. Februar bis 19. März 2015 von Salvador nach Miami und 19. März bis 2. April 2015 (15 Tage) von Miami nach New York. » www.hl-kreuzfahrten.de

12 °azur.de

1/2015

Der Hip-Hop-Star Max Herre bringt Weggefährten mit zur Session.

Fotos: PR

Max Herre an Bord


schon ab

KREUZFAHRT

3 Nächte, Cruise Only z.B. ab/bis Athen

€ 259,-

pro Person

schon ab

KOMBINATIONSREISE

€ 999,-

pro Person

14 Nächte, Flug, Rundreise und Kreuzfahrt ab/bis Kusadasi

Alle Kreuzfahrten und viele Kombinationsreisen im neuen Katalog für 2015

Urlaub bei Freunden! Ein wahrhaft griechisches Erlebnis Traumhafte Kreuzfahrten im Mittelmeer Große Routenvielfalt Kleine Häfen abseits bekannter Standardrouten Deutschsprachige Gästebetreuung

Herzliche Gastfreundschaft und persönlicher Service

Vollpension mit frischen Speisen aus regionalen Zutaten

Serviceentgelt an Bord inklusive

Köstliches griechisches Wein-Sortiment

Umfangreiche Inklusivleistungen

Unbegrenzte Getränkepakete zubuchbar

Attraktive Ausflüge in jedem Hafen

Breites Spektrum an Themenkreuzfahrten

KATALOG, BERATUNG UND BUCHUNG UNTER

0721 – 97 669 778 / www.hht.de Veranstalter für Deutschland, Österreich und Benelux ist H&H Touristik

Kalimera! Wir sagen es. Sie erleben es.


Azur ° Check-in

Azur - Interview Anja Tabarelli, Director Sales & Marketing, Cunard Line

„Unsere erste Rockkreuzfahrt war ein großer Erfolg.“ Die Queen Mary 2 findet unverändert hohen Zuspruch beim deutschen Publikum – und will mit neuen Ideen ihre Gäste überraschen.

hat die Europa-Saison 2014 ihr Ende gefunden. Wie würden Sie das Jahr resümieren?

Tabarelli: Das Jahr 2014 war wieder einmal ein ausgeprochen positives Jahr für uns in der DeutschlandNiederlassung der Cunard Line. Ein ganz besonderes Highlight haben die Feierlichkeiten anlässlich des 10-jährigen Jubiläums unserer Queen Mary 2 gesetzt. Am 19. Juli 2004 war die Queen Mary 2 das erste Mal zu Gast in unserer schönen Hansestadt. Aus diesem Grund haben wir uns besonders gefreut, unser Flaggschiff auf den Tag genau zehn Jahre später wieder hier in Hamburg begrüßen zu dürfen. Zu unseren Ein- und Auslauf-Events am Samstag, den 19. Juli 2014 kamen geschätzte 300.000 Menschen an die Elbufer, um mit uns gemeinsam dieses Jubiläum zu feiern und die Queen Mary 2 jubelnd am Morgen zu empfangen, bzw. am Abend bei der „Flag Parade“ mit einem großen Feuerwerk zu verabschieden. Begleitet wurde unsere QM2 dabei von Hunderten Privatjachten und von allen Ausflugsschiffen, die Hamburg zu bieten hat. Sie waren bereits Monate im Voraus ausgebucht. Azur: Cunard hat beispielsweise mit Peter Maffay ein Highlight gesetzt. Was dürfen wir für 2015 erwarten?

Tabarelli: Aufgrund des außerordentlich großen Erfolges der ersten Rockkreuzfahrt, die es je an Bord eines Cunard Liners gegeben hat, arbeiten wir daran, an diesen Erfolg im Jahr 2015 anzuknüpfen und wieder eine ganz besondere Themenkreuzfahrt an Bord der Queen Mary 2 durchzuführen. Unsere Vorbereitungen dafür laufen derzeit auf Hochtouren, und Details werden wir in Kürze bekannt geben. Azur: Hamburg und die Queen Mary 2 stehen ja in steter Liebesbeziehung. Was unternehmen Sie, damit der Pfiff in dieser Beziehung bleibt?

Tabarelli: Ja, es ist richtig, die Queen Mary 2 und die

14 °azur.de

1/2015

Stadt Hamburg stehen in einer sehr engen und intensiven Beziehung, und darüber freuen wir uns sehr. Die Hamburger haben unser Flaggschiff seit dem Erstanlauf im Jahr 2004 in ihr Herz geschlossen, und an dieser Begeisterung hat sich bis zum heutigen Tag Gott sei Dank nichts geändert. Damit das auch so bleibt, planen wir auch zukünftig zu besonderen Anläufen Ein- und Auslauf-Events. Bei unserer „Flag Parade“ oder auch der „Mille Saluti“-Yacht-Auslaufparade werden auch wieder die Menschen an den Elbufern und die Gäste an Bord mit einbezogen. Hier geht es primär um Emotionen, und wie wir alle wissen, sind diese selten zu erklären. Sie sind da und kommen von Herzen, und wir von der Cunard Line werden alles daransetzen, dass das auch zukünftig so bleibt. Wir freuen uns schon heute, weiterhin Zehn- und auch gern Hunderttausende an den Elbufern zu diesen Anlässen begrüßen zu dürfen. Azur: Wie entwickelt sich der Anteil deutscher Gäste, und gibt es weitere Ideen für das deutsche Publikum?

Tabarelli: Die Buchungen des Jahres 2014 geben Anlass zur Freude: Wir haben das Jahr 2014 wieder mit ca. 30.000 Gästen aus unserem deutschsprachigen Markt abgeschlossen, und auch unsere anderen beiden Cunard Queens, die Queen Elizabeth und die Queen Victoria, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei unseren deutschen Gästen. Auf allen Kreuzfahrten ab und bis Hamburg sowie den Transatlantikreisen von Hamburg nach New York oder von New York nach Hamburg haben wir stets zahlreiche Gastlektoren für unsere deutschen Gäste aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Mode, Sport und Entertainment an Bord. Einige Beispiele renomierter Gastlektoren im Jahr 2014: Guido Maria Kretschmer, Roger Cicero, Hellmuth Karasek, Karl-Heinz Riedle, Dunja Hayali, Bill Ramsey, Stefan Gwildis, Alfons, Jan Hofer, Nina Ruge, Bobby Dekeyser. Auch im Jahr 2015 wird es wieder ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm an Bord unserer Cunard Queens geben. Wir arbeiten derzeit wieder mit Hochdruck daran, für jeden Geschmack die richtige Unter» www.cunard.de haltung zu bieten.

Foto: Romanus Fuhrmann

D

ie Queen Mary 2 und die Cunard Line insgesamt sind im Hamburger Hafen stets gern gesehene Gäste. Anja Tabarelli verantwortet für die Reederei das Geschäft mit deutschsprachigen Gästen. AZUR: Mit der Verabschiedung der Queen Mary 2


Der Fuß betritt Neuland. Jeder Blick ist eine Überraschung. Entdeckungsreisen waren schon immer spannend. Heute sind sie auch entspannend. Denn mit A-ROSA reisen Sie lässig-deluxe und komfortabel wie nie. Noch entspannter geht es nur mit dem neuen Tarif SELECT Premium alles inklusive. Entdecken Sie Ihren Traumurlaub jetzt im neuen Katalog.

Buchen Sie jetzt in Ihrem Reisebüro oder bei A-ROSA unter Tel. 0381-202 6014 oder auf www.a-rosa.de.

Jetzt den neuen Katalog bestellen und bis Frühbucher-Ermäßigung von bis zu p. P. sichern.

28.02.2015

€ 250,–

Unvergessliche Städte- und Naturreisen

KREUZFAHRTEN 2015 AUF

Donau – Rhein/Main/Mosel – Rhône/Saône

A-ROSA Flussschiff GmbH, Loggerweg 5, D–18055 Rostock

Alle großen Entdeckungen wurden mit dem Schiff gemacht. Heute ist Antwerpen dran.


Anakonda° Ecuador

Auf Tuchfühlung mit der Wildnis Für die Gäste des modernen Flussschiffes Anakonda lüftet der ecuadorianische Amazonas seinen geheimnisvollen Schleier und präsentiert sich in all seinen Farben und Facetten.

16 °azur.de

1/2015


W채hrend der t채glichen Exkursionen auf der Kreuzfahrt durch den Dschungel erleben die G채ste die Natur zum Greifen nah.

1/2015

azur.de

17 째


Anakonda° Ecuador

Im Wasser gespiegelt wirkt das Dickicht des Dschungels noch voluminöser.

18 °azur.de

1/2015


Das schiffseigene Motorboot erreicht die Anakonda auch während der Fahrt und sorgt für eine große Mobilität.

Früh lernen die Kinder des Kichwa-Stamms alles über den Regenwald und seine tierischen Bewohner. Angst haben sie keine – auch nicht vor tellergroßen Spinnen.

1/2015

azur.de

19 °


Vorsicht, bissig: Stolz pr채sentiert ein Fischer am Ufer des Napo seinen heutigen Fang.

In der Abendsonne werden die Wolkenmuster am Himmel zum Naturschauspiel.

20 째azur.de

1/2015

Nachts ist das leuchtende Quito ein w체rdiger Ersatz f체r den fehlenden Sternenhimmel.


Anakonda째 Ecuador

Unter den wachenden Blicken der Jungfrau von Quito feiern die Einwohner jeden Abend auf der La Ronda.

1/2015

azur.de

21 째


S

Direkt an der Lebensader – die Hütten der Kichwas reihen sich in Abständen von rund 250 Metern am Ufer des Napo.

ie ist die Königin des Regenwalds. In sanften Kurven gleitet sie durch die Gewässer des Amazonas, kennt jeden Winkel und jedes noch so kleine Detail. Es gibt nichts und niemanden, vor dem sie sich verstecken müsste. Am oberen Ende der Nahrungskette hat sie sich schon an die bewundernden Blicke und begeisterten Mienen derjenigen gewöhnt, die das Glück haben, sie zu Gesicht zu bekommen. Elegant in ihrem Profil, majestätisch in ihren Ausmaßen – das ist die Anakonda. Allerdings nicht die Boaschlange, sondern das einzige Premium-Flussschiff im ecuadorianischen Regenwald. Auf ihrer Strecke über den AmazonasZufluss Napo begegnet die Anakonda höchstens ihrer kleinen Schwester aus der Mittelklasse, der Manatee. Sonst ist hier kein anderes Kreuzfahrtschiff unterwegs. Exklusiver geht es nicht. Auf dem Weg in die tropischen Gebiete landet jeder Gast in der ecuadorianischen Hauptstadt und aufstrebenden Tourismusmetropole Quito. Hier geht es auf den eigentlich sehr weitläufigen Straßen etwas chaotisch zu. Der Verkehr wird von unzähligen Ampeln geregelt, deren Sinn nicht immer wirklich ersichtlich ist. Dies be-

22 °azur.de

1/2015

deutet viel Arbeit für den linken Fuß des Fahrers Alejandro vom Reiseveranstalter Surtrek. Die Gäste werden von der Ankunft bis zum Abflug professionell betreut und somit auch ins Hotel gefahren. Zeit sollte allerdings keine Rolle spielen. Ohnehin ist eine frühere Reise nach Quito alles andere als Zeitverschwendung. Schon auf der Fahrt über die Bergketten ist das Panorama faszinierend. Auf einer Hochebene von ungefähr 2800 Höhenmetern streckt sich Quito über fast 50 Kilometer von Norden nach Süden in die Länge, umrandet von dramatisch wirkenden Vulkanen und Bergketten, die die Stadt regelrecht einzuengen scheinen. Ganze Stadtviertel schmiegen sich großflächig an die steilen Hänge. Wenn die Straßen nachts beleuchtet sind, wirken sie beinahe wie heiße Lavaströme, die von allen Seiten ins Zentrum treiben und nur die Statue der Jungfrau von Quito auf dem Panecillo-Hügel verschonen. Diese wacht über eine bildhübsche Altstadt mit unzähligen Kirchen und Bauten im Kolonialstil und der ehemaligen Straße der Künstler, La Ronda. Hier pulsiert am Abend das Leben, wenn sich Menschenmassen zwischen den zahlreichen individuellen Bars, Cafés und Galerien tummeln. Es wird gut gegessen, getrunken und zur Musik getanzt, die aus jeder offenen Tür und jeder Seitengasse auf


Anakonda° Ecuador

Z

um Liegeplatz der Anakonda geht es nur direkt übers Wasser. Zwei Stunden im Motorboot sollten kein Problem sein, vor allem nicht beim Anblick der dicht bewachsenen, grünen Ufer. Endlich die Kulisse, die wir uns vorgestellt hatten. Die Sonne scheint, und Xavier erzählt uns gerade vom Kichwa-Stamm, dem er angehört, als sich seine Miene plötzlich verfinstert. Sein Cousin Fredy packt schon die Regenponchos aus, was für ein Schmunzeln bei den Reisenden sorgt. „Dieses kleine Wölkchen da am Horizont wird uns schon nicht nass machen“, meint der zwei Meter große Jeromy und zwängt sich lachend in das erstaunlich schwere Gummigewand. Einen Moment später peitscht uns der Regen so stark ins Gesicht, dass es weh tut. Bis zu den Knöcheln steht das Wasser im Boot, das sich nur noch mit minimalster Geschwindigkeit fortbewegen kann. Nun ist auch dem letzten Passagier das Lachen vergangen. Jetzt ist es Xavier, der grinst. „Hier im Regenwald ändert sich das Wetter von einer Sekunde auf die andere“, schreit er gegen den tosenden Lärm der Wassermassen an. „Aber keine Sorge, gleich haben wir es geschafft.“ Hinter einer der unzähligen Kurven ist sie dann endlich in Sicht. Das dunkelbraune Exterieur der Anakonda erinnert an massives Teakholz und wirkt somit auch nicht wie ein Fremdkörper innerhalb der naturbelassenen Umgebung. Erstaunlich sind vor allem die großen Ausmaße des Schiffes. Bis zu 36 Passagiere haben Platz auf drei langen Decks, hinzu kommt eine Sonnenterrasse. Wir sind gerade einmal 15 Personen. Eng wird es nicht in der kommenden Woche. An Bord begrüßt uns Bar-Chef Pepe in seiner lauten, fast schon überschwänglichen Art mit einem frisch gepressten Ana-

Auf den dicht bewachsenen Pfaden des Urwalds gibt es für die Reiseführer Meter für Meter einiges zu erklären.

Geräte-Check Auf unserer Reise getestet wurde das Swarovski-Fernglas CL Compagnion 8x30 B. Sowohl vom Schiff aus als auch im Dschungel lieferte das Gerät klare, detailreiche Ansichten in einem weitläufigen Blickfeld – perfekt für die Tierbeobachtung. Auch die Guides waren begeistert. Erhältlich ist das Fernglas ab ungefähr 850 Euro.

nassaft, den man so schnell nicht wieder vergisst. Die frischen Früchte aus dem Regenwald lassen sich einfach nicht mit den importierten tropischen Früchten in Deutschland vergleichen. Pepe muss mehrmals beteuern, dass er weder Zucker noch Geschmacksverstärker irgendeiner Art beigemischt hat. Doch so gut der Saft auch schmeckt, trocknet er doch nicht die Kleidung. Egal, denn die Kabinen sind schon bereit zum Beziehen. Allerdings ist es trotz ausführlicher Erläuterungen des Kreuzfahrtdirektors Mauricio gar nicht so einfach, diese zu öffnen. Anstatt auf ein Schlüsselloch oder auf einen Magnetkarten-Schlitz blicken wir auf ein schwarzes Display. Wie war das noch gleich? Hand auflegen, Code eingeben. Wie ging der noch gleich? Oh, jetzt sind die Zahlen schon wieder verschwunden. Noch mal Hand auflegen. Und so weiter. Nach einer kurzen Lernphase ist jedoch auch dieses Hindernis überwunden. Wir stehen in unserer Kabine und schauen erst einmal direkt hindurch. Denn das Highlight ist in jedem Fall die komplett verglaste Außenwand, hinter der sich die Dschungellandschaft so nah präsentiert, dass man fast schon nach den ersten Ästen, Lianen und Vogelnestern greifen kann. Das ist besser als jedes Bild und jeder Bildschirm. Die Kabine selbst hingegen ist – ebenso wie die Gänge und die öffentlichen Räume – kaum dekoriert und wirkt mit ihrer durchaus respektablen Größe von

die Straße dringt. Die südamerikanische Lebensfreude schwappt sofort über und lässt garantiert niemanden kalt. Quito ist bunt, lebendig und geizt nicht an Gastfreundlichkeit. Nach einem halbstündigen Flug über die Anden wirkt die kleine, verschlafene Provinzstadt Coca wie eine andere Welt. Vielleicht ist es die drückende Hitze, die hier alles etwas langsamer erscheinen lässt. Kein Verkehr, kein Lärm, keine Hektik. Die beiden Reiseführer Xavier und Fredy stehen mit großen Anakonda-Schildern direkt vor dem Terminal und begrüßen ihre Gäste, die nach und nach eintrudeln. Wenig später steigen eine Reisegruppe aus England und ein Paar aus Australien mit uns in den Bus zur Anlegestelle. Berührungsängste kennt hier niemand. Bereits nach fünf Minuten kennen wir alle Mitreisenden mit Vornamen und die halbe Lebensgeschichte der 83-jährigen Joanne, die eigentlich anders heißt, aber so angesprochen werden möchte. Gemeinsam freuen wir uns auf die nächsten sieben Tage auf dem Napo.

1/2015

azur.de

23 °


Anakonda° Ecuador

20 Quadratmetern etwas leer und kalt. Dieser Eindruck entsteht trotz der eleganten Möbel aus dunklem Holz, die das gesamte Interieur der Anakonda bestimmen. Viel wichtiger ist jedoch: Die Dusche ist großartig. Nach dem ersten tropischen Regen meines Lebens und einer weitaus angenehmeren „Regendusche“, dieses Mal mit warmem Wasser, Salsa-Musik aus den Lautsprechern und sogar automatischen Duftsprühern, fühle ich mich wie neu geboren. Jetzt kann das Abenteuer beginnen.

N

achdem uns das Motorboot bereits bei der Anreise seine treuen Dienste erwiesen hat, sorgt es auch in den nächsten Tagen für noch mehr Mobilität auf dem Napo. Alle Startpunkte für Wanderungen und Ausflüge werden mit dem kleinen Schnellen angesteuert. In dieser Zeit kann sich die Anakonda langsam durch die schmalen Tiefwasser-Kanäle des Flusses weiterschlängeln. Und das Motorboot hat einen weiteren Vorteil: Es kann die kleinen Nebenflüsse des Napo befahren, auf denen wir der Pflanzen- und Tierwelt ganz nahekommen. Fast täglich steht eine Boot-Safari auf dem Programm. Dazu werden einfach die Plastikplanen auf dem Dach geöffnet, die Ferngläser und Kameras gezückt und die Augen und Ohren offen gehalten. Denn obwohl das grüne Dickicht keine zwei Meter entfernt an uns vorbeizieht, ist es nicht einfach, die gut getarnten Tiere darin auszumachen. Umso erstaunlicher ist es, was Xavier und Fredy mit ihren Laserpointern so alles entdecken. Den Ast hier hätte nun wirklich niemand für einen Oro Pendula-Vogel gehalten, und auch der dunkle Fleck auf der Baumkrone entpuppt sich erst nach einem Blick durch das Fernglas als Faultier, das uns ein wenig desinteressiert beobachtet. Dann jagt jedoch ein ganzes Affenrudel direkt über unseren Köpfen über zwei sich entgegenstreckende Bäume. Tukane präsentieren ihre grellen Farben auf den riesigen Bäumen am Flussufer. Überdimensionale, tiefblaue Schmetterlinge weichen unserem Boot über lange Strecken nicht von der Seite. Und sogar die seltenen pinkfarbenen Flussdelfine lassen einen kurzen Blick auf sich erhaschen. Wir sind gefesselt von der Artenvielfalt, die uns umgibt, als wären wir Teil des Ökosystems, und warten gespannt auf die nächste Entdeckung der Guides, die mindestens so begeistert und enthusiastisch sind wie wir. Bloß nichts verpassen. Ich ertappe mich, wie ich immer wieder dem Zeigefinger von Joanne folge, der mehr oder weniger ununterbrochen von einer Richtung in die andere schnellt und dabei dennoch kaum etwas Interessantes fixiert. Xavier und Fredy hingegen entgeht nichts. Die beiden Cousins sind hier zu Hause und kennen jeden Wasserweg, jeden Trampelpfad, alle Tier- und Pflanzenarten und natürlich die Bewohner des NapoUfers wie ihre Westentasche. So entstehen wahrlich

24 °azur.de

1/2015

authentische Begegnungen mit den Menschen des Kichwa-Stamms, die sich stets über den Besuch der Verwandtschaft freuen. Und natürlich über die finanzielle Unterstützung, die ihnen durch die Anakonda zugutekommt. Der Schiffsbesitzer Raúl ist mit uns an Bord und betont immer wieder den bildenden Charakter der Reisen. Seit 38 Jahren ist er auf dem Napo unterwegs. Seine Motivation ist es, den ecuadorianischen Regenwald zu schützen und dessen Einwohnern unter die Arme zu greifen. Die Gäste der Anakonda tun dies bereits mit ihrer Buchung, denn vom Gewinn geht ein nicht geringer Teil an die Kichwas. Außerdem entwickelt sich ein Bewusstsein für die Schönheit der Region und ihre Schutzbedürftigkeit. Am Vormittag führen uns die Guides zu einer Schule für Kinder von 3 bis 13 Jahren. Als wir die zwei Holzhäuser erreichen, hastet der Lehrer Andrés gerade von einem Klassenzimmer zum anderen. Das macht er jede halbe Stunde, schließlich ist er für alle rund 30 Kinder verantwortlich, die hier jeden Tag mit dem Schulboot ankommen. Andrés begrüßt jeden der Gäste persönlich und versammelt dann alle Kinder in einem Klassenraum. Anfänglich sitzen sich nun beide Seiten etwas schüchtern gegenüber. Doch spätestens als Jeromy sich als alter Brite vorstellt und fragt, wer denn nun schlauer sei, die Jungs oder die Mädchen, ist das Eis gebrochen. Fredy übersetzt perfekt von Englisch in Kichwa – und umgekehrt. Die Kinder möchten wissen, welche Tiere in Großbritannien leben, und können es kaum glauben, dass Menschen Haustiere halten. Hundeleinen und Katzenklos sind hier noch nicht angekommen. Im Anschluss an den lustigen Austausch zeigt Joanne den Kindern noch auf dem Globus, wo Großbritannien liegt. Dann geht es endlich ins Freie zu einem kleinen Fußball-Match. Der Affe, auf den Fredy lachend aufmerksam macht, ist tatsächlich ein kleiner Junge, der es schafft, in gefühlten 30 Sekunden auf einen 15-MeterBaum zu klettern und uns zum Abschied zu winken. In der Schule lernen die Kinder jedoch nicht nur akrobatische Einlagen, Spanisch, Mathematik und Geografie, sondern auch viel über die Beschaffenheit und die Bedeutung des Regenwalds. Schließlich hängt von ihnen alles ab. Aus ihnen können die Beschützer oder die Zerstörer ihrer Heimat hervorgehen. Nachmittags zeigt uns eine Familie voller Stolz ihre bescheidene Holzhütte und ihren Garten. So viele Gäste sind selten. Von hier aus sind es nur wenige Kilometer zur „Dorfzentrale“. Die Hütten der Kichwas liegen nicht alle beieinander, sondern verteilen sich am einzigen Verkehrsweg und einer wichtigen Nahrungsquelle, dem Napo. Jeder Familie stehen 250 Meter des Ufers und zwei Kilometer ins Landesinnere zur Verfügung. Ihr Grundstück können sie zum Jagen nutzen. Xavier und Fredy zeigen uns die gemeinschaftliche Farm, auf


sind auch Kartoffel- oder Yuccapuffer zu Schweineoder Rindfleischfilets. Fehlen darf nie die „Hot Sauce“, die aus der Tamarillo oder auch Baumtomate gewonnen wird und jedem Gericht eine scharfe, starke Note verleiht. Die Weinauswahl ist etwas einsilbig, kann aber mit einer guten südamerikanischen Auswahl auftrumpfen. Die Empfehlung ist stets der Casillero del Diablo aus Chile, der samtig-rot, fast schon violett schimmert und im Abgang perfekt mit den mild gewürzten Fleischspeisen harmoniert. Ebenfalls beliebt an Bord ist der Trapiche Roble aus Argentinien mit seinem tiefen, vollen Geschmack. Alles in allem hat die Verpflegung an Bord der Anakonda also eine hohe Qualität und wird auch ansprechend angerichtet. Das gilt ebenfalls für das übersichtliche, aber köstliche Frühstücksbuffet, das natürlich vor allem mit frischen Früchten punkten kann. Sterneküche suchen Gourmet-Fans vergeblich, auch stehen meist nicht mehrere Gerichte zur Auswahl. Allerdings können sich die Gäste auf schmackhafte, ecuadorianische Mahlzeiten freuen, die den Expeditionscharakter der Reise noch dicker unterstreichen.

B der Yucca-Palmen, Kakaobohnen und Ananaspflanzen angebaut werden. Zum krönenden Abschluss laden uns die Kichwas zum traditionellen Essen ein. Es gibt Fisch aus dem eigenen Tümpel, gegrillt im Bananenblatt. Grätig, aber sehr lecker, doch nicht jeder traut sich an die Beilage heran. Diese besteht aus zehn Zentimeter langen und fast genauso breiten lebenden Maden, die in Xaviers Hand zappeln. Ohne mit der Wimper zu zucken, beißt er einer den Kopf ab – sonst kann sie die Speiseröhre wieder hinaufklettern – und stopft sich den Rest in den Mund. Ich beschließe, dass dies außerhalb des Rahmens meiner journalistischen Pflichten fällt. Obwohl etwas weniger exotisch, bietet die Küche auf der Anakonda ebenfalls einige Spezialitäten aus der Region. Besonders außergewöhnlich ist Ceviche, eine Art kalte Limettensuppe mit rohem Fisch und roten Zwiebeln, die durch die Beigabe von geröstetem Mais, Popcorn und Bananenchips an Substanz gewinnt. Klassiker

Nach den berüchtigten Regenschauern trocknen Tukane auf den Baumwipfeln ihr buntes Federkleid.

evor man es sich beim Dinner zu gut gehen lässt, sollte man sich auf der Anakonda jedoch zunächst das Programm ins Gedächtnis rufen, das keineswegs immer nach der abendlichen Mahlzeit endet. Auf keinen Fall darf man aufgrund eines übersättigten Magens die Nachtwanderungen durch den Dschungel verpassen – inmitten einer Kulisse, die sich um 180 Grad von den Erlebnissen der täglichen Fußwege unterscheidet. In der Dunkelheit, wenn die Sehkraft auf ihre Grenzen stößt, schärfen sich die anderen Sinne, und der Urwald wird laut. Äste knacken, Blätter rascheln, Tiere schreien und kreischen. Noch lauter als das Zirpen der Abertausenden Insekten. „Könnt ihr nur erahnen, wie viele Augenpaare im Moment auf uns gerichtet sind?“, fragt Xavier und flößt uns damit einen gehörigen Respekt ein. „Ich will euch keine Angst machen, sondern nur zeigen, wie lebendig der Dschungel eigentlich ist.“ Zwei weitere Minuten in der Finsternis bleiben uns, um die Worte des Guides zu verinnerlichen und die intensiven Eindrücke aufzusaugen. Dann gehen die Taschenlampen an, und abstrakte Formen und Schatten entstehen. Es dauert immer nur wenige Schritte, bis die Lichtkegel auf einer weiteren Stelle ruhen bleiben. In der Distanz einer Armlänge spinnt eine tellergroße Tarantel ihr Netz, kriecht eine riesige, orange Schnecke über den Boden, starrt uns ein fast transparenter Frosch an, führen zwei tiefschwarze, dicke Käfer mit Scheren ein Gefecht auf einem rutschigen Blatt. Um nur wenige der vielen spannenden, teils leicht unheimlichen Begegnungen zu erwähnen. Ob bei Nacht oder am Tag: Im Regenwald sind teilweise auch größere Strecken durch nicht ganz einfaches 1/2015

azur.de

25 °


Anakonda° Ecuador

schon aufgegeben hätte, verspotten die etwas betagteren Briten jede Anstrengung mit ihrem typisch selbstironischen Humor. Seit Tag eins liegt der Umgangston innerhalb der Gruppe auf einer sehr herzlichen Ebene. Bei einer solch begrenzten Gästeanzahl trägt das Publikum eben maßgeblich zur Qualität der Reise bei. Nach den Mühsamkeiten der Tage, die wir alle nur zu gerne in Kauf nehmen, fällt es abends oft schwer, sich auf den Beinen zu halten. Fredy und Xavier halten nach dem Dinner spannende Vorträge über den Amazonas und das Programm am nächsten Tag. Danach ziehen sich die Gäste auf ihre Kabinen zurück. Entertainment und Showeinlagen sind hier völlig überflüssig. Sogar Pepe steht häufig allein an seiner prall gefüllten Bar, was man mit etwas Hintergrundmusik in dem modernen, aber dennoch gemütlichen Ambiente sicherlich ändern könnte. Wir haben mittlerweile den Jacuzzi für uns entdeckt. Nicht etwa in der Kabine, sondern mitten auf dem Sonnendeck. Mit einem kühlen ecuadorianischen „Pilsener“ können wir unsere Blicke kaum von dem unfassbar hellen Sternenhimmel abwenden und entspannen im sprudelnden Wasser wie hypnotisiert. Mitten in der endlosen Wildnis des Dschungels, ohne störende Lichter in Sichtweite. Das sind die Momente, die aus einer Kreuzfahrt auf dem Premium-Schiff Anakonda eine wahre Luxusreise machen.

W

Sowohl die Einwohner Cocas als auch Kichwas versuchen, ihre Waren auf dem Wochenmarkt an den „Gringo“ zu bringen.

26 °azur.de

1/2015

ie im Flug vergeht die Zeit. Noch einmal zur leisen Musik aus den Lautsprechern aufwachen, noch einmal vom strahlenden Pepe Kaffee eingeschenkt bekommen, noch einmal Kamera, Fernglas, Insektenschutz, Poncho und Sonnencreme in den Rucksack packen und in die geliehenen Gummistiefel schlüpfen. An diesen Ablauf haben wir uns schnell gewöhnt. Am letzten Tag setzt unser Motorboot an einer Straße ab. Ja, an einer asphaltierten Straße, im Herzen des Amazonas. Die Ölindustrie ist auch hier angekommen und hat eine direkte Verbindung vom Napo nach Quito geschaffen. Und seit die Kichwas ihren Nutzen daran entdeckt haben, wird ringsherum geholzt ohne Ende. So fragwürdig dies auch ist, wir nutzen die Strecke für eine Autofahrt zur Limoncocha-Lagune. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn die Pflanzen auf dem Grund reflektieren das Licht, und das Wasser schimmert tatsächlich limettengrün. Im letzten Moment entdeckt Fredy, der uns auf einem Motorboot durch die idyllische Landschaft navigiert, die Augen im Schilf. Wir legen den Rückwärtsgang ein und entdecken einen kleinen Cayman, der noch kurz regungslos bleibt und dann in beeindruckender Geschwindigkeit ins Dickicht verschwindet. Mittlerweile dämmert es, und wir genießen ein letztes Mal das Schauspiel, das uns täglich am Himmel geboten wird. Während sich Kilometer entfernt

Fotos: Axel Zimmermann, Marc Herrmann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Gelände zu Fuß zu absolvieren. Schwächeln kommt jedoch bei niemandem in unserer Gruppe in Frage. Dafür ist die Stimmung zu gut und die Sorge, etwas zu verpassen, zu groß. Sogar die Älteste im Team, Joanne, mit ihrem Krückstock, meistert die Wege ohne den leisesten Anflug von Erschöpfung und hat dabei immer einen lockeren Spruch auf Lager. „Hör auf damit, wir sind doch nicht im Altersheim“, kommentiert sie das Bemühen Xaviers, ihr über einen liegenden Baumstamm zu helfen. In Situationen, in denen so manch deutscher Gast


Limoncocha National Biological Reserve 0

Coca

po

ECUADOR

Ecuador

dunkle Wolken türmen und Blitze herunterjagen, tunkt die Abendsonne die Lagune in ein sattes Rot. Die Kontraste und Figuren, die die wenigen Wolken bilden und als leichten Schatten auf uns projizieren, sind einzigartig. Schöner sind nur noch die Massen an Glühwürmchen, die sich nachts am Ufer absetzen und der Lagune eine leuchtende Kontur verpassen. Ein bisschen wie im Kinofilm „Avatar“ – Hollywood. Ehe wir uns umsehen können, stehen wir am nächsten Tag auf dem Sonntagsmarkt in Coca, wo Kichwas unter bunten Sonnenschirmen lautstark ihre Waren anpreisen. Wir „Gringos“ sind natürlich eine besonders interessante Kundschaft, aber können nicht den frischen Fisch oder die duftende Ananas in unser Fluggepäck stopfen. Stattdessen gibt es ein paar Flaschen vom Allheilmittel Drachenblut, das uns in der letzten Woche vor aufgekratzten Mosquitostichen bewahrt hat. Bevor wir die Heimreise antreten, erwartet uns eine erholsame Nacht im Anahi Boutique Hotel in Quito, dessen Zimmer und Service mit den Standards der Anakonda mithalten können. Schlangen haben wir auf dieser Reise leider nicht gesehen, können dennoch behaupten, dass die Anakonda ein guter Gastgeber war. Trotz eleganter Einrichtung, großzügiger Ausmaße und gehobener Küche hat das Schiff nicht den Anspruch, mit der gängigen Luxusnorm mithalten zu können. Kaffee nach dem Dinner gibt es nur auf Nachfrage, die quirligen Zimmermädchen vergessen schon mal Putzmittel in der Kabine. Dafür geht es an Bord sehr persönlich und herzlich zu. Wer möchte, kann im direkten Kontakt mit den Einwohnern viel dazulernen. Eine authentische Expeditionsreise mit überdurchschnittlichem Komfort – das Konzept passt perfekt zur Destination Amazonas. Die Anakonda ist hier zu Hause. Der Napo ist ihr Revier. Sie ist die Königin des Regenwalds. Text: Axel Zimmermann

Na

Añangu

25 km

Südamerika

Nuevo Rocafuerte

Ya

su

Jatuncocha

ni

PERU

Durch die Tiefen des Dschungels Mehr als 300 Kilometer fließt der Amazonas-Zufluss Napo durch den Regenwald im Nordosten Ecuadors bis zur peruanischen Grenze. Quito

2,2 Millionen Einwohner in der Metropolregion. Nicht umsonst steht Quito zusammen mit Städten wie New York, London oder Rio de Janeiro in der finalen Liste der Nominierten für den World Travel Award in der Kategorie „Beste Destination“. Auf 2800 Metern Höhe zieht sich die Hauptstadt Ecuadors über 40 Kilometer von Norden nach Süden. Seitlich schmiegen sich die Häuser an imposante, fast bedrohlich wirkende Vulkane und Bergketten. Und auf dem Panecillo-Hügel mitten im Zentrum wacht die allgegenwärtige Jungfrau von Quito über die Altstadt, in der sich unzählige Kirchen und Bauten im kolonialen Stil aneinanderreihen. Allein das Erscheinungsbild Quitos erklärt die stark wachsende Beliebtheit als Reisedestination. Abends pulsiert auf der La Ronda, der ehemaligen Straße der Künstler, das Leben, in den vielen individuellen Cafés, Bars und Galerien herrscht eine ausgelassene Atmosphäre vor einer außergewöhnlichen Kulisse. Und wer sich schon einmal so nahe am Äquator befindet, sollte sich einen

Besuch im Intiñan-Museum nicht entgehen lassen. Hier wird anhand verschiedener Experimente bewiesen, dass man sich tatsächlich exakt auf der Grenze zwischen Nord- und Südhalbkugel befindet.

Coca

50.000 Einwohner. Nur eine knappe halbe Stunde dauert der Flug von Quito über die Anden in die verschlafene Provinzstadt Coca. Spektakuläre Sehenswürdigkeiten sucht man hier vergeblich, jedoch ist es die authentische Offenheit der Einwohner, die zum Verweilen einlädt. Coca ist das Tor der Zivilisation zum unberührten Regenwald. Touristen nutzen es als Startpunkt für ihre Expeditionsreisen, die Einwohner der Dschungelkommunen als Handelsfläche für ihre Produkte aus Eigenanbau.

Reisezeit & Klima

In Quito ist das ganze Jahr über Frühling. Die Temperaturen klettern tagsüber meist auf bis zu 20 Grad, nachts kann es auch manchmal frisch werden. Auch im tropischen Regenwald bleiben die Temperaturen das ganze Jahr über konstant, allerdings eher bei 30 Grad, die sich bei Sonnenschein anfühlen wie 40 Grad. Hinzu kommt eine extrem hohe

Luftfeuchtigkeit. Unterschieden wird nur zwischen der Regen- und der Trockenzeit, wobei man auch innerhalb letzterer nie weiß, wann es von einer auf die andere Sekunde anfängt, wie aus Eimern zu schütten. Es empfiehlt sich leichte, lange Kleidung, die schnell trocknet.

Souvenirs

Während der Reise gibt es die Möglichkeit, Handwerkskunst von der KichwaDschungelkommune zu erwerben. Die Ketten und Diademe bestehen meist aus Pflanzensamen. Ein echter Geheimtipp ist zudem das „Drachenblut“, das beispielsweise auf dem Markt in Coca angeboten wird. Es handelt sich um das Harz des Drachenblutbaumes und wirkt wahre Wunder gegen juckende Mosquitostiche, entzündete Stellen und Wunden aller Art.

Lesen

Ecuador, GalápagosInseln, DuMont Reise-Handbuch, 2. Auflage (Juli 2013), 25 Euro, Ecuador & Galápagosinseln, Lonely Planet, MairDuMont, 23 Euro.

Totenkopfäffchen 1/2015

azur.de

27 °


An Bord der Anakonda lädt der großzügige Außenbereich der Bar zum Beobachten des vorbeiziehenden grünen Flussufers ein. Unter dem Sonnenschutz stehen hier 24 Stunden täglich Kaffee, Wasser und Tee zur freien Verfügung.

Um einen Blick auf das Grün des Dschungels zu werfen, muss man dank der vollständig verglasten Außenwände nicht einmal aufstehen.

Nach einer anstrengenden Exkursion sorgen die frischen Fruchtsäfte von Pepe und seinem Assistenten für wahre Geschmacksexplosionen.

So bequem kann der Dschungel sein. Warum nicht auf dem Ledersofa entspannen, während sich die Anakonda durch das Wasser schlängelt?

Die Badezimmer gehören zu den Highlights der Kabinen. Vor allem die luxuriöse Regendusche kommt bei den Gästen gut an.

28 °azur.de

1/2015


schiffstest

Komfort in den entlegensten Gebieten Angenehmer als auf der Anakonda lässt sich der Urwald nicht erkunden. Schiff

ROUTEN

Während auf dem brasilianischen Amazonas bereits ein reger Betrieb an Kreuzfahrtschiffen herrscht, ist die Anakonda der einzige Premium-Kreuzer im ecuadorianischen Regenwald. Schon die Entstehungsgeschichte ist einzigartig: Konstruiert und gebaut wurde die Anakonda im Hochland Ecuadors, anschließend dann in Einzelteile zerlegt, nach Coca transportiert und wieder zusammengesetzt. Erst seit einem Jahr ist sie in Betrieb und begeistert ihre Gäste mit ihrer Mobilität und ihrem großzügigen Interieur. Auf drei Decks und einer Sonnenterrasse gibt es reichlich Platz und Möglichkeiten, um sich von den anstrengenden Exkursionen durch den Dschungel zu erholen. Neben dem Speisesaal auf Deck 1 befindet sich auf Deck 3 eine großzügige Bar mit bequemen Ledercouchs und einem weitläufigen, sonnengeschützten Außenbereich. Und auf dem Sonnendeck befindet sich ein großzügiger Jacuzzi.

Die Anakonda und die Manatee befahren exakt dieselbe Route, Unterschiede gibt es nur in der Beschaffenheit der Schiffe. Von Quito bringt ein Linienflug die Gäste zunächst in die Provinzstadt Coca, über die die Anlegestelle der Anakonda erreicht wird. Zur Auswahl stehen Drei-, Vier- oder Sieben-Tages-Routen über den Napo-Fluss in Richtung Westen. Auf der längsten Reise wird der komplette Regenwald Ecuadors durchquert und die peruanische Grenze erreicht. Mit dem schiffseigenen Motorboot können auch schmale Nebenflüsse wie der Yasuni erreicht werden, die sich ideal für die Erkundung von Flora und Fauna eignen.

REEDEREI Eigner der Anakonda ist der CEO von Advantage Travel, Raúl García, der früher selbst als Kapitän aktiv war und nun mit seiner 38-jährigen Erfahrung auf dem Napo-Fluss sowohl das Premium-Schiff als auch dessen Mittelklasse-Schwesterschiff Manatee betreibt. Beide Unternehmen bieten umweltbewusste Kreuzfahrten und haben sich zum Ziel gesetzt, ein Bewusstsein für die immense Bedeutsamkeit des Regenwalds und dessen Schutzbedürftigkeit zu vermitteln. So entsteht ein authentisches, naturnahes und kulturell einzigartiges Konzept, dass sowohl den Reisenden als auch dem Amazonas und seinen Einwohnern zugutekommt. Vertrieben werden die Reisen über Veranstalter wie Surtrek South American Travel.

KABINEN Alle 18 Kabinen der Anakonda sind nach außen komplett verglast und mit Schiebetüren ausgestattet, was bei einer solch aufregenden Landschaft von großem Vorteil ist. Auf 20 bis 24 Quadratmetern besteht mehr als ausreichend Bewegungsfreiheit. Hervorzuheben sind die äußerst bequemen Betten und die schlicht und zugleich edel wirkenden Badezimmer. Vor allem die Regendusche mit Musikanlage und Duftsprühern macht etwas her. Die Suiten auf Deck 3 verfügen zusätzlich sogar über einen eigenen Jacuzzi. Insgesamt macht die Einrichtung mit dunklen Möbeln und Fassaden einen modernen, aber auch etwas sterilen Eindruck. Ein wenig mehr Dekoration könnte hier nicht schaden. Alle Räumlichkeiten verfügen über eine Klimaanlage. WLAN ist für 20 US-Dollar für sieben Tage hinzubuchbar, allerdings funktioniert die Verbindung am besten in den öffentlichen Räumen.

Service Der persönliche Kontakt zum Personal gehört zum Bordleben auf

der Anakonda. Kapitän, Reiseleiter und Guides nehmen an allen Mahlzeiten teil. Und der Bar-Chef Pepe kennt die Namen aller Reisenden bereits nach dem ersten Abend. Die Kabinen werden zwei Mal am Tag gereinigt. Und auch individuelle Wünsche werden nach Möglichkeit gerne erfüllt.

Gastronomie Für die Mahlzeiten steht auf der Anakonda ein Speisesaal mit stets ansprechend dekorierten Tischen zur Verfügung. Täglich werden hier das nicht besonders umfangreiche, aber sehr schmackhafte Frühstückbuffet sowie das Dinner mit Spezialitäten aus der Region serviert. Sofern keine ganztägige Exkursion auf dem Programm steht, findet hier auch der Lunch statt. Die Tischzeiten variieren täglich, da sie sich an das jeweilige Tagesprogramm anpassen. Wasser, Kaffee und Tee sind ganztägig bereits im Preis enthalten, alle anderen Getränke, sowohl im Speisesaal als auch in der Bar auf Deck 3, kosten extra.

Taschenmesser oder Regenponchos. Außerdem kann hier WLAN hinzugebucht werden.

Ausflüge Boot-Safaris, (Nacht-)Wanderungen und Besuche bei den Bewohnern des Kichwa-Stamms stehen auf der Tagesordnung. Auch werden Vogelbeobachtungstürme erklommen, Lagunen mit dem Kajak entdeckt und liebevoll gestaltete Museen besucht.

Dresscode Leger, sportlich. Vorschriften machen wegen des Klimas kaum Sinn und sind auch nicht vorhanden.

Preisniveau 400 US-Dollar pro Tag bei Surtrek unter www.surtrek.com oder www.anakondaamazoncruise.com.

★★★★

Bordprogramm Täglich halten die Reiseführer Vorträge über die Geografie und Ökologie des Regenwalds sowie über die Programmpunkte des nächsten Tages. Am Ende der Reise werden die Bilder gesammelt, und es entsteht ein äußerst amüsanter Rückblick auf die Reise.

Publikum International. Paare oder Reisegruppen ab 50, die Lust auf eine aktive, abenteuerliche und bildende Reise haben, aber gleichzeitig viel Wert auf ein ansprechendes, komfortables Ambiente legen.

Shopping Im kleinen Bordshop finden sich eine kleine Auswahl an Souvenirs sowie vor allem nützliche Gegenstände wie Taschenlampen,

Anakonda Schiff 15,5 Kabinen 8,1 Gastronomie 12,2 Service 16,9 Sport & Wellness 3,5 Bordprogramm 5,3 Ausflugsangebot 8,7 GESAMT Punkte 70,2 Bordsprache: Englisch, Spanisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 36 Crew: 25 PCR: 1,44 SR: – Baujahr: 2013 Flagge: Ecuador BRZ: – Länge/Breite: 45 m/9 m

1/2015

azur.de

29 °


Eurodam째 Norwegen

30 째azur.de

1/2015


Herb und doch

so herrlich Wasser von oben, Wasser von unten – eine verregnete NorwegenKreuzfahrt mit der Eurodam der amerikanischen Reederei Holland America Line. Doch auch ohne Bilderbuchwetter ist das Naturparadies ein Erlebnis.

1/2015

azur.de

31 °


Eurodam° Norwegen

Vom eisfreien Naturhafen der Universitätsstadt Bergen aus starten auch die Versorgungsschiffe der Öl- und Gasplattformen. Perfekte Romantik: zwei kleine Boote in einem der vielen Fjordseen in der Nähe von Bergen.

32 °azur.de

1/2015


Auf dem Weg hinab zur Holzkirche Holdhus bei Regenguss und zwischen Blitz und Donner – das Ziel lohnt den nassen Abstieg.

Eindrucksvolles Erlebnis am SteinsdalWasserfall – hinter ihm ist es trockener als unter dem RegenwolkenHimmel.

Ganz in Holz statt in Stein und Mörtel – die historischen norwegischen Gotteshäuser sind innen reichlich und bunt verziert. 1/2015

azur.de

33 °


Blumen in Hülle und Fülle zieren die Häuser und Gärten der mit Kopfstein gepflasterten Gassen der Altstadt Gamle Stavanger. Einsam gelegene Häuser, mäandrierende Flüsse, Berge und viel Grün sind Sehenswürdigkeiten auf der Bahnfahrt von Myrdal nach Voss.

34 °azur.de

1/2015


Eurodam° Norwegen

Die Flåmsbahn transportierte früher vor allem Güter vom Fjord in die Städte – heute vor allem Touristen.

Umstieg auf 860 Meter Höhe an der Bahnstation Myrdal von der Flåmsbahn in die modernen Züge, die zwischen Oslo und Bergen pendeln.

1/2015

azur.de

35 °


Eurodam° Norwegen

I

m Tunnel ist es für einen Reiseführer ziemlich schwer, etwas von den schönen Seiten eines Landes zu erzählen“, sagt unser norwegischer Reiseleiter, und es ist nicht klar, ob er ernsthaft genervt ist oder nur so vorgibt. Dieses schwarze Loch will und will nicht enden. Als wir endlich wieder Tageslicht am Ende des Tunnels sehen und schließlich ins Freie gelangen, können wir dies nur kurz genießen. Denn erneut steuern wir auf eine Röhre im Felsen zu, ein weiterer schier endlos erscheinender Tunnel. Vor unserer Kreuzfahrt mit der Eurodam der amerikanischen Reederei Holland America Line (HAL) haben wir viel über Norwegen gehört und gelesen – die Leidenschaft des Tunnelbaus war nicht dabei. Wer an Norwegen denkt, sieht im Geiste vor allem imposante Fjorde, bergumrandete Seen und wunderschöne Natur vor sich. Nicht annähernd bekannt ist, dass besonders die Westküste von Röhren für Eisenbahnen und Straßen durchzogen ist. Doch wer einmal das Land auch nur stellenweise durchfahren hat, wird ein Lied davon singen können. Eher unwahrscheinlich ist, dass die Lieder einer norwegischen Folkloresängerin, die unser Reiseleiter uns während einer Tunnelfahrt vorspielen will, von Tunneln handeln. Der Bus hat keinen CD-Spieler, sodass wir es nicht erfahren und vermutlich auch nicht erfahren hätten, da wir der norwegischen Sprache nicht mächtig sind. So macht unser Reiseleiter aus der Not eine Tugend und erzählt uns von dem Unübersehbaren: den vielen Tunneln und der Meisterschaft, zu der es norwegische Ingenieure beim Bau der Röhren durch Berge gebracht haben. Mehr als 900 Verkehrstunnel mit insgesamt 750 Kilometer Länge durchziehen die von Gebirgen und Fjorden zerklüftete Landschaft Norwegens. Zusammen könnte man mit ihnen nahezu die Strecke von Frankfurt bis Venedig untertunneln. Norweger sind eben nicht nur auf ihre Natur stolz, sondern auch auf ihre Ingenieur-Leistungen. Wir erfahren, dass der derzeit längste Straßentunnel der Welt – der Lærdalstunnel mit 24,5 Kilometer Länge – und der tiefste Unterseetunnel – der Eiksundtunnel mit knapp 7,8 Kilometer Länge und einer Tiefe von bis zu 287 Metern – in Norwegen gebaut wurden. Demnächst wollen sich die Norweger an bisher Unvorstellbares wagen: einen Schiffstunnel, durch den sogar Frachter und Hurtigruten-Schiffe passen. 1,7 Kilometer lang soll die Röhre quer durch die Halbinsel Stad werden. Der geplante „Stad Skipstunnel“ soll allerdings frühestens ab 2018 gebaut und vier Jahre später in Betrieb genommen werden. Die Eurodam wird mit ihren elf Passagierdecks nicht durch die Röhre passen. Es waren nicht nur die Tunnel aus Stahl und Stein, die unsere Sicht auf das wunderschöne Land versperrten. Wir sind zwar im August, zur besten Norwegen-Reise-

36 °azur.de

1/2015

zeit, unterwegs. Dem Wetter nach zu urteilen befinden wir uns jedoch im Schmuddelwetter-Herbst. Unsere erste Station, die Hafenstadt Bergen, macht ihrem Ruf alle Ehre, regenreichste Stadt Europas zu sein. Es ist sicherlich eine der schönsten und sehenswertesten Schiffseinfahrten: die Fahrt durch den Herdlafjord, vorbei an den Vororten Bergens, unter der Askøy-Brücke hindurch – mit mehr als 1000 Metern eine der längsten Hängebrücken der Welt – und direkt auf einen der sieben Hausberge, den Fløyen, zu. Doch draußen vermiest nasskaltes Nieselwetter schaulustigen Passagieren und ganz besonders den Fotografen die Freude an der Bilderbuchkulisse. Dabei sind wir bei strahlendem Sonnenschein vor ein paar Tagen von den Niederlanden abgefahren, die für ihr Regenwetter berühmt sind. Glücklicherweise ist die Eurodam ein Schiff, das für alle Wetterlagen geeignet ist und auf dem man es ohne Langeweile gut aushalten kann, wenn Regen und Kälte die Gäste ins Innere treiben. Anders als so manches amerikanische Schiff ist unser Gefährt allerdings kein Spaßboot mit Daueranimation, Freizeitpark-Ausstattung und allerlei überflüssigem technischem Unterhaltungsspielzeug. Ebenso wie ihre Schwesterschiffe ist die Eurodam der Reederei mit den europäischen Wurzeln der klassischen Kreuzfahrt treu geblieben, bei der kultiviertes Bordprogramm, gutes Essen und das Meer die Hauptrolle spielen. Natürlich gibt es auch Zugeständnisse an die amerikanischen Passagiere – schließlich ist der zweite Namensbestandteil von Holland America Line nunmehr besitzanzeigendes Hauptwort. Denn HAL gehört als Premium-Marke zu der US-amerikanischen Carnival Corporation. In Europa mit den vorwiegend europäischen Passagieren sind Slot-Maschinen und Glücksspieltische im Casino jedoch nicht umkämpft, sondern eher verwaist. Unabhängig, ob regenreicher Tag oder nicht, empfiehlt sich ein Besuch des herrlich altmodischen Kinos. Die Filme werden zwar vorwiegend auf Englisch mit niederländischen Untertiteln gezeigt, aber bei Popcorn und Softdrink vergisst man im Nu, dass man nicht im Retro-Kino an Land ist.

U

nd wenn das Wetter trüb und trist ist und man doch authentisches Kreuzfahrterlebnis mit entspanntem Blick aufs Meer sucht, dann findet man auf der Eurodam auch hierfür wunderschöne Plätze. Panoramablick bieten auf dem Observation Deck das „Explorations Café“ und die Lounge „Crow’s Nest“ (Krähennest), das nach der Aussichtsplattform auf früheren Großseglern benannt ist. So lässt sich auch die Einfahrt bei Nieselregen genießen. Obwohl der Blick nach draußen ebenso trüb wie die Wettervorhersage ist, lassen wir uns den Hardangerfjord nicht entgehen. Mit 179 Kilometer Länge ist er der drittlängste Fjord der Welt – der längste ist der Scoresbysund in Grönland und misst stolze 350 Kilometer. Fjorde stehen


Wikinger galten einst als die besten Schiffbauer Europas. Als Händler und Krieger fuhren sie als frühe Entdecker und Eroberer über die Ozeane.

W

as als Höhepunkt des Ausflugs angekündigt ist, wird zur Wartezeit bis zum Mittagessen. Eine Stunde lang fahren wir auf der Panoramastraße entlang des Hardangerfjords und erfreuen uns bestenfalls an der Aussicht auf das angekündigte typisch norwegische Mittagsbuffet. Die tiefen Gewitterwolken scheinen zwischen den Hügeln und Bergen festgeklemmt zu sein. Die sonst so üblichen Fotostopps an besonders schönen Aussichtspunkten lassen wir gleich aus. Von majestätischen Bergen, glitzerndem See oder gar dem drittgrößten Gletscher Norwegens, dem Folgefonna-Gletscher, ist ohnehin nichts zu sehen. Während bei Busausflügen die Gäste leider viel zu häufig zur Nahrungsaufnahme in Abfütterungsstationen gebracht werden, steht für uns Hardanger-Frustrierte ein Schlemmer-Fischbuffet bereit. Dem kulinarischen Anspruch an Bord der HAL-Schiffe wird die Wahl der Restaurants dankenswerterweise gerecht. Weiter geht es zu einer typischen Sehenswürdigkeit für Norwegen-Urlauber: einem Wasserfall. Am Steins-

auf der Liste des Weltnaturerbes der UNESCO und gelten als Sehnsuchtsziel schlechthin. Entstanden sind sie innerhalb mehrerer Eiszeiten, als sich die Fjorde allmählich aus kilometerdickem Eismassiv herausarbeiteten. So reichen die langen Meeresarme zum Teil tief in das Landesinnere hinein und haben stets die Eigenschaft, von drei Seiten von Land – bzw. steil aufragenden Felsen – umgeben zu sein. Wörtlich übersetzt bedeutet Fjord etwa „hinüberbringen“. In Deutschland gibt es ein ähnliches Wort: „Furt“. Doch anders als die metertiefen Fjorde sind unsere Furten seichte Stellen im Flussbett – also eher das Gegenteil. Bei dem Namen Hardanger dachte ich automatisch als Erstes an meine Großmutter, die vor zehn Jahren eine neue Handarbeit für sich entdeckte. Tatsächlich ist die Stickerei mit den typischen geometrischen Mustern auf grobem Leinen nach der Hardangerregion benannt. Ursprünglich stammt die Technik allerdings aus Persien und verbreitete sich über Italien und den Handelsaustausch zwischen Venedig und der norwegischen Hafenstadt Bergen in den idyllisch gelegenen Fjord. Es nieselt leicht, als wir vom Schiff in den Bus steigen und an der berühmten Altstadt von Bergen und dem Fischmarkt vorbei aus der Stadt fahren. Nach verregneter Busfahrt setzen wir mit einer Fähre über den Fusafjord hinweg, der das Grau des Himmels widerspiegelt. Wie gerne würden wir nun der Aufforderung der Ausflugsbeschreibung nachkommen, die wunderschöne Aussicht auf schneebedeckte Gipfel zu genießen, die den Fjord umsäumen. Es blitzt und donnert. Wir bleiben lieber in dem sterilen Aufenthaltsraum mit großen Panoramascheiben, oberhalb der Autos, und hoffen, beim nächsten Souvenirladen Postkarten von dem Idyll zu bekommen. Erster Stopp ist an der Holzkirche Holdhus, die allerdings keine der Stabkirchen aus dem Mittelalter ist, für die Norwegen berühmt ist. Während in Europa gigantische Kathedralen aus Stein errichtet wurden, schufen

die Nordeuropäer Gotteshäuser aus dem Material, das ihnen in großer Fülle zur Verfügung stand: Holz. Die Holzbauweise war ihnen aus der Wikingerzeit zudem vertraut, sodass sich in den norwegischen Holzkirchen Technik, Tradition und Kunst der Ahnen widerspiegelt. Das Besondere an Stabkirchen ist, dass das Dach von einem hölzernen Gerüst aus frei stehenden Stäben getragen wird. Die Zwischenräume zwischen den tragenden senkrechten Holzmasten füllen nicht Stein, Mörtel oder Lehm, sondern breite hölzerne Planken. Von den einst mehr als 1000 Stabkirchen in Norwegen sind allerdings nur noch 28 dieser architektonischen Meisterwerke erhalten. Dafür gibt es deutlich mehr von den hölzernen Gotteshäusern, wie das Holdhus, die ein Laie mit einem der berühmten Vorgänger leicht verwechseln kann. Es sind nur wenige Meter den Hang hinunter. Doch der Regen kommt so heftig, dicht und senkrecht vom Himmel, dass der Spruch so realistisch wie nie erscheint: Es schüttet wie aus Eimern. Der glitschige Trampelpfad bremst uns in unserem Bestreben, möglichst flott zur Kirche zu kommen. Trotz Regenschirm und PlastikKutte erreichen wir im besten Fall mit nur nassen Schuhen und Hosen unser Ziel. Doch das liebevoll dekorierte und bemalte alte, hölzerne Gotteshaus lässt sofort den beschwerlichen Weg vergessen. Ebenso wie die Stabkirche ist auch die einfache Holzkirche von Holdhus mit einer spannungsreichen Mischung aus christlichen Ornamenten und vorchristlichen Motiven der Wikingerzeit gestaltet. Denn als die Stabkirchen im 12. und 13. Jahrhundert entstanden, begann die Christianisierung der ehemaligen Heiden. So hängt ein Wikingerschiff im unmittelbaren Blickfeld einer Marienstatue von der Decke herab.

1/2015

azur.de

37 °


Eurodam° Norwegen

D

a unser Ausflug tagesfüllend ist, bleibt uns keine Zeit mehr, Bergen zu erkunden. Es gibt somit noch mehr gute Gründe, die schöne Hafenstadt wieder einmal zu besuchen: das Kaufmannsviertel Bryggen mit seinen alten, bunten Holzhäusern, den Fischmarkt, die Festungsanlage Bergenhus und das frühere Wohnhaus des Komponisten Edvard Grieg, das etwas außerhalb liegt. Versöhnt stehen wir bei der Ausfahrt von Bergen an Deck. Das miserable Wetter soll uns die nächsten Reisetage treu bleiben. Aber nun scheint entgegen allen Vorhersagen doch die Sonne, als die Eurodam aus der Bucht hinausgleitet. Vielleicht hat auch etwas von der positiven Lebenseinstellung der Norweger auf uns abgefärbt. Schließlich wird das Land seit Jahren von dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) weltweit als das lebenswerteste genannt. Einer der Gründe ist sicherlich nicht ganz idealistisch, dafür aber naturgegeben: Von dem Reichtum an Erdöl und Erdgas vor Norwegens Küste profitieren nicht (nur) einzelne Konzerne, sondern die gesamte Bevölkerung und natürlich der Staat. Es hat auch niemand behauptet, dass im Paradies für Naturliebhaber stets eitel Sonnenschein herrscht. Manchmal wird das Wetter auch zur Nebensache. Beispielsweise, wenn man in eine Stadt wie Stavanger gelangt, die schon beinahe zu schön ist, um wahr zu sein. Besonders die Gassen der Altstadt Gamle Stavanger sehen wie nachgebautes norwegisches Klischee aus. Der Hafen von Stavanger liegt direkt an der Altstadt, so lässt sich der sehenswerte Ort leicht zu Fuß erkun-

38 °azur.de

1/2015

den. Die Kopfsteinpflaster von Gamle Stavanger glänzen durch das stete Nass, das vom Himmel kommt. Umrahmt werden die engen, zum Teil sehr steilen Gassen von hübschen, sehr gepflegten weißen Holzhäusern. Fast 200 der restaurierten hölzernen Bauten stammen noch aus der Zeit der Stadtgründung. Da Stavanger – anders als die Altstadt von Bergen – von Bränden verschont geblieben ist, sind dies sogar noch die Originale. Üppiger Blumenschmuck ziert fast jeden Fenstersims und jede Haustür. Die Rasen der Gärten hätte kein Brite besser mähen können, so akkurat sind sie getrimmt. Dazwischen stehen Sträucher und Bäumchen in ebenso perfektem Schnitt. Nahezu unmittelbar am Hafen liegt auf einer Anhöhe der romanisch-gotische Dom.

S

ehenswert ist das Konservenmuseum in einer alten Fischkonservenfabrik, die im historischen Altstadtviertel liegt. Noch im 19. Jahrhundert lebten die Menschen in und rund um Stavanger vor allem von der Heringsfischerei. Ende des 19. Jahrhunderts waren die Heringsbestände so minimiert, dass ein neues wirtschaftliches Standbein gesucht und schließlich in der Konservenproduktion gefunden wurde. In den besten Jahren produzierten die Stavanger sieben von zehn Fischkonserven, die in ganz Norwegen hergestellt wurden. Von Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 21. Jahrhunderts war die Konservenindustrie für Stavanger der wichtigste Wirtschaftszweig. Heute ist die Fabrik ein sehr lebendiges Museum, bei dem an manchen Tagen frischgeräucherte Sprotten verkostet werden können. Wer schon immer wissen wollte, wie Sprotten und Fischfrikadellen in Dosen gelangen, kann in der alten Fabrikhalle bei der Produktion von Fischkonserven zuschauen. Inzwischen hat die Erdölindustrie den Fischkonserven den Rang abgelaufen und Stavanger zu einer wohlhabenden Stadt gemacht. Auf unserer Fahrt entlang der norwegischen Westküste kommen wir an mehreren dieser Reichtum spendenden Industrieanlagen vorbei. Selbst aus der Ferne und von einem Schiff mit immerhin elf Passagierdecks aus bekommt man einen guten Eindruck von der Größe der Fördertürme und Plattformen. Doch was mit bloßem Auge so beeindruckend ist, enttäuscht, sobald man es mit dem Teleobjektiv seiner Kamera einfangen will. Auf dem Foto wirken diese aufgestelzten Giganten mitten im Meer unscheinbar und kalt. Doch dieser Kontrast zwischen landschaftlicher Schönheit und Ausbeutung der Natur – sei es durch Öl- und Gasförderung oder den Bau von monumentalen Wasserstauwerken zur Energiegewinnung – gehört eben auch zu Norwegen. Nach so vielen idyllischen kleinen Orten und Natur wirkt das ehemalige Handelsstädtchen Haugesund mit seiner Fußgänger-zone und vielen Geschäften beinahe schon wieder recht gewöhnlich. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war ▼

dal-Wasserfall erleben wir ein Phänomen: Der Regen hat – wie sollte es anders sein – leider immer noch nicht aufgehört. Wir machen uns den Spaß und steigen den Hang hinauf, um unter dem Wasserfall hindurchzugehen. Nass sind wir dank des ewigen Regens ohnehin. Doch hier, auf dem Felsvorsprung mitten unter den tief und laut rauschenden Fluten, bleiben wir trocken. Erst als wir unter dem Wasserfall hindurch ins Freie treten, müssen wir wieder den Regenschirm aufspannen. Mittlerweile sind wir geneigt, an Wunder zu glauben, denn als wir im Bus zurück nach Bergen entlang von malerischen Fjorden und Seen fahren, werden die Wolken dünner. Schließlich setzt sich die Sonne durch. Blauer Himmel, weiße Wölkchen, zauberhaftes NorwegenPanorama. Dass wir längst nicht mehr am berühmten Hardangerfjord sind, stört uns nicht. Wir sind einfach glücklich, doch noch einen Eindruck von Norwegens bezaubernder Landschaft bei Sonnenschein zu bekommen. Wenn schon ein paar ganz gewöhnliche Seen so bilderbuchmäßig schön sind, wie schön muss dann erst die Königin der Fjorde sein, die wir nur im Wolkengrau gesehen haben? Zurückkommen lohnt sich offensichtlich.


MS HAMBURG • max. 390 Passagiere • Bordsprache Deutsch • eine Tischzeit für alle Gäste, alternativ: Buffetrestaurant • außergewöhnliche Routen abseits des Massentourismus • Zodiacs für Expeditionsfahrten • Concierge-Service • Lektorenvorträge

Kreuzfahrt

Guide Award 2014 hamburg Plantours Kreuzfahrten

schiff des Jahres

© J. Campos

© Uwe Stratmann

in der Kategorie Routing

Christine Neubauer

Sven Plöger

Dietmar Bär

Highlights unserer Reiserouten bis Mai 2016: Amazonas – Orinoco – Karibik – Azoren: Themenreise Wetter mit Sven Plöger – Rund um die Balearen mit Christine Neubauer und der Gruppe Isla San Juan – Heimathäfen Nordsee mit Dietmar Bär, Stefan Gwildis, Albertus Akkermann u.v.a. – Spitzbergen – Island – Grönland – Große Seen Kanadas – Indien – Thailand – Malaysia – Vietnam – Philippinen – Malediven – Seychellen – Komoren – Madagaskar – Mauritius – Südafrika

Obernstraße 76 | 28195 Bremen | Telefon 04 21 / 1 73 69 - 0 | info@plantours-partner.de | www.plantours-partner.de


Eurodam° Norwegen

Die Ein- und Ausfahrt in und aus dem Hafen von Bergen gehört zu den spektakulärsten weltweit.

Haugesund eine der wichtigsten Hafenstädte Norwegens. Hier war das Zentrum der Heringsfischerei und des Heringshandels. Doch ebenso wie die meisten norwegischen Hafenstädte bringen heute weniger die Meerestiere, sondern vielmehr die Öl- und Gasindustrie das Geld. Wenn es nicht schon wieder regnen würde, hätten wir nur zu gerne im alten Hafenviertel am Smedasund verweilt. Doch die Stühle und Tische der zahlreichen Restaurants und Cafés, die den kleinen Kanal umsäumen, sind entweder pitschnass und verwaist oder gar nicht erst auf das Trottoir gestellt. Da ziehen wir uns doch lieber mit einem guten Buch in das Krähennest („Crow’s Nest“) auf dem Observation Deck unseres schwimmenden Hotels zurück. Und wenn die Aussicht auf das Wetter schon beklagenswert ist – die Aussicht auf das Essen ist stets gut. Denn wie es sich für die klassische Kreuzfahrt gehört, spielen die Mahlzeiten eine prominente Rolle. Sieben Restaurants stehen für maximal 2100 Passagiere zur Verfügung. Den besten Blick nach draußen bietet das panasiatische Restaurant „Tamarind“ auf Deck 11. Hier ist bis ins Detail unübersehbar, dass der Flotten-Küchenchef, Rudi Sodamin, nicht nur auf den Tellern seine Handschrift hinterlassen hat. Was an asiatisch inspirierten Gerichten zum Gast gebracht wird, soll der Meister entworfen haben. Zu einem Aufpreis gehört auch die perfekte Inszenierung asiatischer Tischkultur. Auch das zweite Gourmet-Restaurant, „Pinnacle Grill“, hat Sodamin mit seiner Handschrift geprägt. Hier ist die Aussicht bei Weitem nicht so schön. Vielmehr fühlt man sich eher wie in einem GourmetTempel an Land, da ein Teil des Restaurants direkt am Geländer mit Blick in das Atrium liegt. Für Feinschmecker lohnt sich der nicht sehr günstige Aufpreis, da hier tatsächlich erstklassiges Fleisch und raffinierte Meeresfrüchte-Gerichte auf einem Niveau zubereitet werden, das einem Gourmet-Restaurant an Land entspricht.

B

ei so viel gutem Essen an Land wäre es vermutlich für die Figur besser gewesen, den Weg bis zum Kjosfoss-Wasserfall hinaufzugehen, den wir vom Hafenstädtchen Flåm aus erreichen wollen. Aber erstens wäre das vom Ende des Aurlandsfjords, einem Seitenarm des Sognefjords, etwas zu weit. Und zweitens gibt es hier eine Attraktion, die selbst die Figurbewusstesten zu der bequemeren Variante des Aufstiegs verleitet. Denn von dem kleinen Ort am Ende des Fjords führt eine der schönsten und spektakulärsten Bahnstrecken der Welt vom Meeresspiegel bis auf 860 Meter Höhe zur Bahnstation Myrdal. 20 Kilometer lang schlängelt sich die technische Meisterleistung entlang der zerklüfteten Landschaft durch spiralförmige Tunnel, über Brücken und stets am Abgrund. Eine Stunde lang entdecken wir bei – mittlerweile für uns besonders bemerkenswertem – Sonnenschein und maximal 40 Ki-

40 °azur.de

1/2015

lometer pro Stunde nach jeder Kurve und zunehmender Höhe stets neue Postkartenmotive mit entlegenen Berghöfen, weit verzweigten Wasserfällen und immer tiefer werdenden Tälern. Was heute zunehmend zur Touristenattraktion wird, ist über Jahrzehnte für die Bewohner der entlegenen Gegend und den Warenverkehr per Güterzug von großer Bedeutung gewesen – und ist es zum Teil immer noch. Gebaut wurde die Flåmsbahn als Zubringer vom Sognefjord zu der Bahnstrecke zwischen Oslo und Bergen, die bereits 1909 in Betrieb genommen wurde. Erst mehr als zehn Jahre später war Baubeginn. Als wir durch die Kommentare über Lautsprecher erfahren, dass 18 der 20 Tunnel von Menschen und ohne Maschinen in den Felsen geschlagen wurden, sind wir noch beeindruckter. Sprachlos sind wir zu hören, dass die Tunnel knapp ein Drittel der gesamten Strecke ausmachen. Zwei Jahrzehnte schufteten die Arbeiter, bevor die Flåmsbahn eröffnet werden konnte. Unter allen Strecken, die als so genannte Normalspur – im Kontrast zu der schmaleren Schmalspur und der weiteren Breitspur – verlegt sind, ist dies die steilste Eisenbahnstrecke der Welt. Denn der Großteil der Bahnlinie besitzt eine Steigung von 75 Prozent. Mit anderen Worten: Um einen Meter aufwärts zu kommen, benötigt die Flåmsbahn nur 18 Meter Strecke. Am Wasserfall steigen wir aus und bekommen eine große Naturshow von tosendem Wasser zwischen kaltschwarzem Bergmassiv geboten. Der Wasserstrom, der in mehreren Kaskaden in die Tiefe stürzt, ist nicht nur ein touristisches Erlebnis, sondern liefert auch die Elektrizität für die Flåmsbahn. Dass auf etwa halber Höhe des Wasserfalls auf den Felsen eine rot gewandete, blonde Grazie zur Musik gespenstische Tänze vorführt, ist vermutlich amerikanischen Touristen geschuldet. Ohne die Tanzeinlage wäre es vermutlich ein authentischeres Erlebnis gewesen. Umso authentischer ruckeln und zuckeln


Norwegen

Flåm N o r d s e e

Bergen

wir in dem spartanisch ausgestatteten Zug in Richtung unseres ersten Ziels. In Myrdal steigen wir in den deutlich komfortableren, wenn auch nicht annähernd nostalgischen Zug um, der zwischen Oslo und Bergen fährt. Bis zur Endstation fahren wir indes nicht, wir steigen bereits in Voss am Vangsvatnet-See aus, der als Skiort und für seine Skifahrer bekannt ist. Denn von der Gemeinde mit insgesamt 14.000 Einwohnern stammen überdurchschnittlich viele Medaillengewinner von Olympischen Winterspielen.

Fotos: Angelika Bucerius, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

A

lle Höhepunkte durften wir bei Sonnenschein erleben. Doch am Wendepunkt unseres Ausflugs dreht sich leider auch wieder das Wetter. Gerade als wir in den Bus einsteigen, um zum Schiff zurückzufahren, beginnt es zu regnen. Am Ende der letzten Etappe wäre es indes völlig egal, ob es regnet und stürmt oder die Sonne ihr bestes Strahlen zeigt. Denn kurz bevor wir in Flåm ankommen, müssen wir durch zwei schier endlos erscheinende Tunnel. Knapp elf Kilometer lang ist der erste. Auf den ersten Kilometern versucht unser norwegischer Reiseleiter noch, uns zum Abschluss des Tages etwas Bildhaftes zu erzählen. Seinen ursprünglichen Plan der musikalischen Unterhaltung musste er schließlich mangels CD-Spieler aufgeben. Und singen könne er selbst nicht – schon gar keine Folklorelieder. Als wir etwa die Hälfte des Tunnels durchquert haben, überlässt er uns unseren Tunnelgedanken. Der zweite Tunnel ist nur halb so lang und fühlt sich noch länger an. Doch sobald wir auch diesen hinter uns gelassen haben, entdecken wir, wie schön trist-grauer Himmel und Nieselregen sein können. Schon allein um möglichst viele Tunnelfahrten zu vermeiden, ist eine Norwegen-Rundreise mit dem Kreuzfahrtschiff die aussichtsreichste Form des Reisens. Text: Angelika Bucerius

NORWEGEN SCHWEDEN

Haugesund Stavanger

0

50 km

von/nach Amsterdam

Land der Fjorde Von Amsterdam über Bergen, Flåm, Haugesund, Stavanger und zurück. Bergen

Die Hafen- und Universitätsstadt Bergen liegt am inneren Byfjord an der Westküste Norwegens und gilt als „Tor zu den Fjorden“. Sieben Hügel umgeben die Stadt, die zu den regenreichsten Großstädten in Europa zählt. Der Naturhafen ist auch in den Wintermonaten eisfrei, da aufgrund des Golfstroms relativ mildes Klima herrscht. Vom Hafen aus sind die Innenstadt Bergens, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie das alte Hafenviertel Bryggen, in 15 Minuten zu Fuß erreichbar. Mehrmals zerstörten Brände das Hanseviertel, das nach jedem Brand wieder originalgetreu aufgebaut wurde. 1979 erhob die UNESCO Bryggen zum Weltkulturerbe. Sehenswürdigkeiten: Hanseviertel Bryggen, Schifffahrtsmuseum Bergen, Aquarium, Fischmarkt, Korskirken (Kreuzkirche), Troldhaugen (ehem. Wohnsitz von Edvard Grieg, heute Museum), Stabkirche Fantoft, Panoramafahrt mit der Fløibahn (führt zum Gipfel des Fløyen). www.visitbergen.com

FlÅm

Das Städtchen Flåm liegt inmitten einer Postkartenlandschaft am Ende des Aurlandsfjords. Berühmt ist

Flåm durch seine Eisenbahnstrecke, die Flåmbahn, die zu den spektakulärsten und steilsten in Europa gehört. Auf knapp 20 Kilometern fährt sie vorbei an Wasserfällen und Schluchten zur Gebirgsstation Myrdal auf 860 Meter Höhe. Von dort aus kann man in Züge umsteigen, die zwischen Oslo und Bergen pendeln. Sehenswürdigkeiten: Flåmbahn-Museum, außerhalb: Kjosfossen und Tvinde-Wasserfall. www.de.visitflam.com/

Haugesund

Die junge Hafenstadt Haugesund liegt an der Südwestküste Norwegens zwischen Bergen und Stavanger. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Hafenstadt vor allem Anlaufpunkt, Handelsplatz und Poststelle für Seefahrer und Fischer. Mittlerweile ist Haugesund eine bedeutende Kongress- und Festivalstadt und Ausgangspunkt für Wanderungen und Erkundungstouren in der Natur. Sehenswürdigkeiten: außerhalb: die langen, weißen Sandstrände von Karmøy, Wasserfall Langfossen im Åkrafjord (mit 612 Metern der fünftgrößte Norwegens). www.visithaugesund.no/de

Stavanger

Die kopfsteingepflasterten pittoresken Gassen mit

den weißen Holzhäusern aus dem 18. Jahrhundert prägen die Altstadt Gamle Stavanger. Sie zählt zu den besterhaltenen Holzhausvierteln in Nordeuropa. Die Schiffe legen mitten im historischen Ortskern an. Von hier aus sind in wenigen Minuten die Fußgängerzone, der Stadtmarkt und der mittelalterliche Dom zu erreichen. Sehenswürdigkeiten: Altstadt Gamle Stavanger, Domkirche, Norwegisches Ölmuseum, Konservenmuseum. Außerhalb vor allem Natur-Attraktionen: z. B. Lysefjord, der Strand Solastranda (längster Sandstrand Norwegens), die Berge Preikestolen (Felsplateau auf 600 Meter Höhe) und Kjerag (1100 Meter über dem Meeresspiegel), Kjeragbolten (großer Stein, der auf 980 Meter Höhe zwischen zwei Felsen eingeklemmt ist). www.visitnorway.com/de/ reiseziele/fjord-norwegen/ die-region-stavanger/

Souvenirs aus Norwegen Holzwaren, Strickwaren mit traditionellen Mustern (z. B. „Norwegerpullover“) und Kleidung aus Naturmaterialien, Rentierfelle, geräucherter Lachs, Stockfisch.

Währung

Norwegische Krone (NOK), 1 Euro = 8,28 NOK. 1/2015

azur.de

41 °


Die Eurodam gilt als mittelgroßes Schiff, im Hafen von Flåm am Ende des Sognefjords wirkt sie neben den kleinen Holzhäusern wie ein gigantischer Ozeanriese. Von dem kleinen Ort startet die Flåmsbahn.

Im panasiatischen Restaurant „Tamarind“ auf Deck 11 werden rohe Fischröllchen frisch vom Sushi-Meister zubereitet.

Im lauschigen Gourmet-Restaurant „Pinnacle Grill“ gelten Meeresfrüchte und Qualitätsfleisch als Spezialitäten.

Bei gutem Wetter wird der Innenpool zum Außenpool – das Schiebedach sorgt stets für beste Badetemperatur.

Die Brauntöne machen die komfortabel gestalteten Balkonkabinen noch gemütlicher.

42 °azur.de

1/2015


Schiffstest

Von kulinarischer Extra-Klasse Die modernisierte Eurodam lässt kaum Kreuzfahrt-Wünsche offen. Schiff

Die Eurodam ist das zweitjüngste Flottenmitglied von Holland America Line und gehört neben der Niew Amsterdam (2010) zur neuesten Signatur-Klasse mit den größten Schiffen. Sie verfügt über elf Passagierdecks. Besonderheiten sind das dreistöckige Atrium, die Bar und Lounge „Crow’s Nest“ auf dem Observation Deck mit Panoramablick, gläserne Außenaufzüge, „Silk Den“ (gediegene Lounge mit echten Pflanzen, einer Bar und gemütlichen Sitzecken), „The Retreat“ im Stil eines Privatresorts mit Clubsesseln und abgegrenzten Liegebereichen und das Culinary Arts Center mit Kochshows.

reederei Holland America Line (HAL) hat europäische Wurzeln und gehört heute zur CarnivalGruppe (Sitz in Seattle/USA). HAL hält die Traditionen der klassischen Kreuzfahrt (familiäre Atmosphäre, persönlicher Service, abwechslungsreiche und hochwertige Unterhaltung; Bedeutung von Routen und Reisezielen) hoch, die auf ihre Geschichte als transatlantischer Passagier-Liniendienst zurückgeht. 1873 als Netherlands-America-Steamship Company gegründet, feierte das Unternehmen 2013 seinen 140. Geburtstag. Heute gehören 15 Schiffe unterschiedlicher Größe, aber ähnlicher Anmutung (warme Farbtöne, gediegenes, edles Ambiente, viele Kunstwerke in öffentlichen Räumen) und gemeinsamer Premium-Ausrichtung zur HAL-Flotte. Ein Neubau ist für Anfang 2016 angekündigt.

kabinen

service

1052 luxuriöse, komfortabel ausgestattete Kabinen in warmen Farben und Holztönen, 165 außen (17 m2), 604 mit Balkon (24 m2) und 155 innen (16 bis 18 m2), 114 Suiten (37 bis 122 m2). 30 Kabinen sind rollstuhlgeeignet. Alle Kabinen verfügen über Sitzecke, Flachbildschirm-TV und DVDPlayer, Minibar (gegen Gebühr), Dusche/WC mit MarkenToilettenartikeln, Bademänteln. Täglich frisches Obst, individuell regulierbare Klimaanlage, WLAN-Verbindung (0,75 Dollar/ Min., 55 Dollar/100 Min.), Steckdosen für 110 V/220 V.

Freundlich, gut geschult, serviceorientiert, englischsprachig. Deutschsprachiger Gästeservice, deutsches Tagesprogramm, deutsche Speisekarten. Obligatorisches Trinkgeld (11,50 Dollar/Tag/Person).

gastronomie Qualität und Auswahl im gastronomischen Bereich sind herausragend in der Branche. Nach dem As-you-wish-Dining-Konzept kann zwischen traditionellem Abendessen mit fest zugeordneten Sitzplätzen und Essenszeiten oder flexiblen Essenszeiten ohne Tischordnung gewählt werden. Im Reisepreis inbegriffen: „Lido Buffet“-Restaurant, „Terrace Grill“ an Deck, „Slice Pizzeria“ am Pool, das Hauptrestaurant „Rembrandt“. Gegen Aufpreis: „Canaletto“ (italienisch, 10 Dollar), „Tamarind“ (panasiatisch, 49 Dollar) und „Pinnacle Grill“ (29 Dollar). Einmal während der Kreuzfahrt wird der „Pinnacle Grill“ in das „Taste of De Librije“ umgewandelt und bietet Gerichte nach Rezepten des Sternekochs Jonnie Boer (Anmeldung und Aufpreis erforderlich), einmal pro Kreuzfahrt „Royal Dutch High Tea“, Kochshows im Culinary Arts Center. Weinproben (gegen Gebühr), verschiedene Getränkepakete mit Vergünstigungen, Getränke inklusive zu den Mahlzeiten im „Lido Buffet“ (Selbstbedienung).

und viel gereist. Viele Stammkunden. Durchschnittsalter: ca. 55 Jahre.

Shopping Einkaufsarkaden mit Kosmetik, Parfüm, Schmuck, Kleidung. Duty-free-Shops.

sport & wellness

Dresscode

Großes Fitnesscenter mit modernen Kraft- und Ausdauergeräten sowie Panoramablick über den Bug hinweg (Kurse z. T. gegen Gebühr, z. B. IndoorCycling, Yoga, Pilates, je 12 Dollar/Kurs), Personal Training (85 Dollar pro Einheit), JoggingParcours an Deck, Sportfeld für Volleyball und Basketball, Tischtennis, zwei Pools (davon einer mit Glasschiebedach), fünf Whirlpools. Wellness im „The Greenhouse Spa & Salon“ gegen Gebühr (Massagen, Sauna, Thermalbäder, Hydropool und Thermalsuiten).

Tagsüber sportlich-leger, abends: vorgegebener Dresscode (formell oder sportlichelegant). An mindestens zwei Abenden formelle Kleidung.

Preisniveau Ab 100 Euro pro Tag.

★★★★

bordprogramm Theater auf drei Ebenen („Mainstage Show Lounge“), verschiedene Lounges und Bars mit Live-Musik, Kunstauktionen, PC-Center mit Digitalem Workshop, Bibliothek, Casino, Einkaufsarkaden, Culinary Arts Center (Kochshows). Kinderclubs für verschiedene Altersgruppen (ab 3 bis 17 Jahre), Tanzstunden, Bingo, Quizabende, Kino mit Popcorn.

AusflugsangeboT Ausflüge unterteilt nach verschiedenen Schwerpunkten (Natur, Kunst, Kultur, Sport etc.). Vorwiegend Englisch sprechende Reiseleiter. Vergleichsweise hohes Preisniveau.

publikum International, vorwiegend englischsprachig, gut situiert

Eurodam Schiff 17,5 Kabinen 8,3 Gastronomie 17,0 Service 16,5 Sport & Wellness 8,9 Bordprogramm 8,1 Ausflugsangebot 8,3 GESAMT Punkte 84,6 Bordsprache: Englisch Bordwährung: Dollar Passagiere: 2104 Crew: 929 PCR: 2,3 SR: 28,5 Baujahr: 2008 Flagge: Niederlande BRT: 86.273 Länge/Breite: 285,30 m/32,25 m 1/2015

azur.de

43 °


44 째azur.de

1/2015


Azores° Südengland

„Old Lady“ mit bewegter Vergangenheit Mit der Azores, dem dienstältesten Transatlantikschiff der Welt, auf Entdeckungstour nach Südengland und zu den Kanalinseln. 1/2015

azur.de

45 °


Azores° Südengland

Das Historic Dockyard in Portsmouth ist das größte Marinemuseum der Welt. Die HMS Warrior aus dem Jahr 1860, das erste ozeantaugliche Panzerschiff mit eisernem Rumpf, zählt zu den schönsten Ausstellungsstücken.

46 °azur.de

1/2015


Dank des milden Klimas und der vielen Sonnentage im Sommer gedeihen auf der Insel Tresco exotische Pflanzen aus aller Welt.

Die Westfassade der Abteikirche Bath Abbey ist mit Engeln verziert, die die Himmelsleiter erklimmen.

Fish & Chips ist ein „Must Eat“ im Küstenstädtchen Padstow. Dort unterhält der englische Starkoch Rick Stein einen Fischladen, ein Restaurant und einen Deli-Shop.

Die Strandpromenade von Portland. Berühmt ist die Halbinsel durch „Chesil Beach“ – ein 29 Kilometer langer Kieseldamm, der Portland mit dem Festland bei Weymouth verbindet. 1/2015

azur.de

47 °


Ein Muss für Fans der Romanautorin Rosamunde Pilcher und Drehort zahlreicher Verfilmungen: das stattliche Herrenhaus „Prideaux Place“.

Entertainer Eric Emmanuele steht abends auf der Show-Bühne der Azores. Hier ist er im Einsatz als Aushilfs-Guide in den berühmten Tresco-Gärten.

In der Hauptstadt der Insel Guernsey, St. Peter Port, laden zahlreiche Läden, Boutiquen und ein englisches Traditionskaufhaus zum Shoppen ein.

48 °azur.de

1/2015

Buntes Kulturleben im berühmten Seebad Bath: Junge Künstler verschönern Straßenecken mit originellen Kreationen.


Die weltberühmten Kreidefelsen von Dover, die „White Cliffs“, begrüßen den Seefahrer schon von Weitem. Beim Ablegen bietet die majestätische Kulisse ein schönes Fotomotiv.

Azores° Südengland


Azores° Südengland

I

ck seh sie nich, wo ist denn die Azores?“, fragt meiner Kabine aus über das Calypso-Deck, passiere den die Dame mit Berliner Akzent neben mir auf Pool aus Marmor, entdecke gemütliche Sitzecken, Bars der Aussichtsplattform des Bremerhavener und Lounges, eine Bibliothek mit Internet-Café, ein kleiKreuzfahrtterminals. Suchend senkt sich nes Spielcasino und eine Boutique. Ich steige drei Etagen der blonde Lockenkopf nach unten. „Na, da hinauf zum Observation-Deck mit Sport- und Wellnessliegt sie ja. Ein schönes Schiff, kein schwimbereich. Von dort finde ich mühelos zurück zu meiner mender Koloss“, folgt der Kommentar zu den Außenkabine auf dem Mediterranean-Deck. Die Azores eleganten Formen der Azores, deren weißer könnte bis zu 550 Passagiere beherbergen, rund 300 Farbmantel mit dem schwarzblauen Saum in der NachGäste haben für die Reise „Südengland, Kanalinseln & mittagssonne glänzt. Mit ihren zehn Decks, einer Länge malerisches Cornwall“ eingecheckt. Sie verteilen sich um von 160 Metern und einer Breite von 21 Metern wirkt Punkt 16 Uhr an ihren Sammelstellen, eine halbe Stunde das Schiff im Größenvergleich zu Kreuzfahrtriesen, etspäter verlässt die Azores den Hafen und nimmt Kurs auf wa der Allure of the Seas, wie ein LotsenDover. Die Meerenge zwischen Kontinenboot. Doch schon beim Verstauen des Reisetaleuropa und Großbritannien ist mit teils gepäcks in meiner Außenkabine mit Pano33 Kilometer Breite der engste Teil des Ärramafenster zeigt sich: „Die Kleine“ bietet melkanals. „Die Straße von Dover gehört mit erstaunlich viel Platz. Der Kleiderschrank bis zu 400 Schiffen täglich zu den Schiffbirgt reichlich Schubfächer und Regale, fahrtswegen mit dem dichtesten Schiffsan den Kabinenwänden sind vier große verkehr der Welt“, informiert mein ReiseHaken für Jacken, Rucksack und das lange führer im Taschenformat. Ein Blick von der Abendkleid. Im geräumigen Bad staune ich Reling macht die Superlative deutlich: Am über einen großen Glasschrank, in dem Horizont schieben sich Containerschiffe, selbst eine Kosmetikberaterin all ihre TieMegaliner und Frachter wie auf einer Pergel und Töpfchen verstauen könnte. lenschnur entlang – in der Abenddämme„Well, the old lady is still going strong“, rung ein faszinierendes Schauspiel. lacht Kabinen-Steward Muhammad, als er Vor dem Abendessen bleibt noch Zeit, meinen Koffer bringt und wir einen Plausch Erinnerung an die große um im Bordreisebüro vorbeizuschauen. über die Azores und ihre Vergangenheit englische Seefahrernation: Bis zu fünf Ausflüge je Destination stehalten. Immerhin ist das Schiff Baujahr ein altes Schiffsmodell hen zur Wahl, das macht die Entscheidung 1946 und absolvierte als Stockholm bereits in einem sturmsicheren nicht leicht. Logik und Verstand wie beim im Jahr 1948 seine Jungfernfahrt. Damit ist Sprossenfenster. berühmten Zahlenrätsel Sudoku sind vones das dienstälteste transatlantische Kreuznöten. Gesetzte Nummern sind schon mal fahrtschiff der Welt. Das sieht man der alten Dame nicht die 4 für „Mystisches Stonehenge“ und die 10 für „Rosaan. 2004 kam sie in den Besitz einer griechischen Reedemunde Pilchers Cornwall“ für 118 Euro – darauf haben rei. Im Jahr darauf erhielt sie ein „Facelifting“ und trug jedoch auch gefühlte 200 weitere Passagiere gesetzt. Diese einen neuen Namen: Athena. Ab 2007 war das Schiff Programmpunkte sind für viele Gäste die Highlights der für den deutschen Veranstalter Vivamare Urlaubsreisen Kreuzfahrt. Die Reiseleiterinnen Maike und Jeannette im Einsatz, der zwischenzeitlich in Insolvenz ging. Zwei meistern den Ansturm, beruhigen die meuternden Gäste, Jahre später gab die Athena als Ersatz für den Großdie auf der Warteliste landen, und versprechen, die orgasegler Alexander von Humboldt ein kurzes Gastspiel bei nisatorische Aufgabe zu lösen: mehr Busse und Guides Phoenix Reisen. Wegen offener Forderungen von Gläuvor Ort. Für die Destination des nächsten Tages, die engbigern der Reederei wurde das Schiff im September 2012 lische Hafenstadt Dover, buche ich die Nummer 3, eine in Marseille an die Kette gelegt. Im Mai 2013 erwarb vierstündige Wanderung entlang den berühmten Kreidie neu gegründete Reederei Portuscale Cruises die defelsen, den „White Cliffs“. Die anspruchsvolle NachKreuzfahrtlegende und nannte sie in Azores um. 2014 war mittagstour führt der Beschreibung nach „über teils unsie exklusiv für den Berliner Reiseveranstalter Ambiente ebenes Gelände, steile Hänge und lose Schotterwege“. Kreuzfahrten in europäischen Gewässern im Einsatz, Das erfordert eine gute Fitness. Deshalb entscheide ab der kommenden Saison erweitert sie die Flotte des ich mich am Sonntagmorgen nicht für das Frühstück britischen Veranstalters Cruise & Maritime Voyages. mit Sekt auf dem Calypso-Deck, sondern für „StretchDoch das ist noch lange nicht die ganze Geschichte ing“ samt anschließendem „Walk a mile“ mit Hanneder Azores, die im Laufe ihrer 64 Dienstjahre mehr als Lore. Kein Kuschelkurs. Die drahtige Seniorin kennt die ein halbes Dutzend verschiedener Namen trug. Deshalb Schwachstellen ihrer Gäste genau: „Wir sitzen zu viel, zurück in die Gegenwart: Vor der obligatorischen Seeohne regelmäßige Dehnübungen verkürzen sich die notrettungsübung starte ich zu einer Erkundung von Sehnen unserer Oberschenkel- und Wadenmuskulatur,

50 °azur.de

1/2015


Typisch britischer Humor in einer Café-Bar in der Market Hall von Bath: „Meet and Greet“ mit den Royals aus Pappe.

Naturschutzgebiet und gehören dem „National Trust“, der größten Natur- und Kulturschutzorganisation in Europa. Ein drahtiges Ehepaar mit knöchelhohen Wanderstiefeln und jägergrüner Regenkombi erwartet uns am Eingang des Parks: Patrick und Patricia, unsere Wanderführer und Mitglieder des „Trust“. Nach nur wenigen Metern über federweiches Moos und Kieswege setzt ein Landregen ein, der uns bis zum Etappenziel, dem South Foreland Lighthouse, begleiten wird.

P

at und Pat kennen die Wetterlaunen an der Küste und trösten uns Kreuzfahrer, denen der Regen die Hosenbeine und Rucksäcke durchnässt, mit einer grandiosen Aussicht auf die französische Küste, die nur 33 Kilometer entfernt ist. Die Kameras, iPads und Fotohandys klicken. „Mind your life“, warnt Pat und hält uns an, mindestens fünf Meter Abstand zum Rand zu halten. Pro Jahr gehe rund ein Zentimeter der Felsen verloren, und bei Schlechtwetterperioden brechen große Brocken herab, berichtet er. Die tödliche Gefahr war für den berühmten britischen Schriftsteller und „James Bond“-Erfinder Ian Fleming offenbar inspirierend. Der habe nämlich lange Jahre in einem Haus an den Klippen gewohnt und gearbeitet. Ein Kapitel aus dem dritten Bond-Band, „Moonraker“, spiele sogar an den „White Cliffs“, erzählt Gattin Pat. In dieser Folge habe der Bösewicht versucht, Bond umzubringen,

und irgendwann tut’s richtig weh“, doziert sie. Das halbe Dutzend Teilnehmer nickt. „Gezielte Übungen helfen, das geht überall, auch ohne Fitnessstudio“, erklärt die Übungs- und Reiseleiterin energisch und ernennt die Azores kurzerhand zum Sportgerät: Wir recken und strecken unsere Arme und Beine an der Reling der Promenade über dem Pooldeck. Von dort prosten uns Frühstücker lachend mit Sektgläsern zu. Nachdem die Bänder gedehnt sind und es in den Beinen prickelt, starten wir auf dem Promenade-Deck mit Hanne-Lore zum „Walk a mile“. Nach sechs Schiffsumrundungen haben wir im flotten Gehtempo eine Seemeile zurückgelegt und entdecken damit auch eine Besonderheit der Azores: die rundum laufende Schiffspromenade. Diese schöne Rarität ist nur noch hier und auf der Artania zu finden. „Das ist einer der Gründe, warum ich die Azores gebucht habe“, erzählt eine Kreuzfahrt-Kennerin, die für die folgenden Tage meine „Walk a mile“-Partnerin werden wird. Unsere letzte Seemeile absolvieren wir meist bei Mondschein, danach wiegt uns die Azores in den Schlaf. Am Sonntagnachmittag, nach mehr als 340 Seemeilen, taucht ein schneeweiß schimmerndes Band an der britischen Küstenlinie auf: die weltberühmten Kreidefelsen von Dover. Nach der Ankunft im Hafen starten wir mit Rucksack, Wanderschuhen und Wetterjacke zum Ausflug auf die bis zu 106 Meter hohe Steilküste. Rund acht Kilometer zu beiden Seiten der Küstenstadt sind

1/2015

azur.de

51 °


Im Bootshafen von Padstow, im Norden der englischen Grafschaft Cornwall, herrscht gediegene Yacht-Atmosphäre.

indem er die Klippen bombardierte, um den Geheimagenten durch Felsbrocken zu töten. Pat verrät auch, wie Bond zu seinem Agentennamen kam. „Fleming benannte ihn ganz einfach nach der Überland-Busstrecke von Dover nach London: 007.“ Ernüchtert und durchnässt, tröstet sich die Wandergruppe mit traditionellem Cream Tea, ofenfrischen Scones mit Jam und Clotted Cream im Café des historischen Leuchtturms.

U

m 19.30 Uhr zurück an Bord, genieße ich erst mal ein heißes Bad in meiner Wanne. Die ersten Menü-Gänge im Restaurant „Olissipo“ lasse ich aus. Hier und im Buffet-Restaurant erweisen sich Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten, Pasta, Risotto und Gemüse als gute Wahl. Die Fleischstücke verlieren durchs Warmhalten zu sehr an Konsistenz, büßen ihren saftigen Geschmack ein. Doch schließlich ist die Azores nicht mit der Europa zu vergleichen, auf der der legendäre Drei-Sterne-Koch Dieter Müller die Gäste verwöhnt. Schön ist, dass die Azores auch kulinarisch unter der Flagge Portugals segelt: Jeweils ein Hauptgericht des Abends sowie ein Dessert stammen aus der Landesküche – zum Beispiel Bacalao, in Salz eingelegter Stockfisch, und Pastéis de Nata, portugiesische Puddingtörtchen. Es ist jedoch schade, dass Teefreunde zum Frühstück vom „Olissipo“ ins SelbstbedienungsRestaurant wechseln müssen, um ihr Heißgetränk nicht aus Kannen serviert zu bekommen, in denen sonst

52 °azur.de

1/2015

Kaffee lagert. Das Röstaroma, das den Thermoskannen anhaftet, stört auch sensorisch weniger sensible Teetrinker. Der Reisewetterbericht für Portsmouth verspricht: 15 Grad, sonnig bis wolkig, erst nachmittags Regen. Der aber begleitet uns schon am Morgen zum Landausflug nach Salisbury. Der blassgraue Himmel und eine kreisende Rabenschar verleihen den gigantischen Steinkreisen von Stonehenge eine fast unheimliche Mystik. Mit Kopfhörern auf den Ohren laufen wir um einen kleinen Teil der rund 15 Hektar umfassenden Anordnung von Megalithen und Menhiren aus der Zeit um 2600 v. Chr. herum. Der andere Teil ist wegen Rutschgefahr gesperrt. Wie ferngesteuert verharren wir im Schritt und lauschen dem Audio-Guide: „Die UNESCO erklärte Stonehenge im Jahr 1986 zum Weltkulturerbe. Die weltberühmte Sehenswürdigkeit gibt bis heute Rätsel auf. Forscher haben jedoch herausgefunden, dass die Steine so ausgerichtet sind, dass die Sonne zur Sonnenwende direkt durch den Kreis auf den zentralen Heel Stone fällt.“ Am Nachmittag, wieder zurück auf der Azores, brennen sich Sonnenstrahlen durch den wolkenverhangenen Himmel. Ich tausche die Regenjacke gegen T-Shirt und Kapuzenpulli und fahre mit dem Shuttle-Bus vom Continental Ferry Port zum größten Marinemuseum der Welt, dem Portsmouth Historic Dockyard. Es beherbergt mehrere historische Schiffe der englischen Marine, unter anderem die Mary Rose aus dem Jahr 1510


Azores° Südengland

und die legendäre HMS Victory von 1765, das berühmte Kriegsschiff von Admiral Nelson in der Schlacht von Trafalgar. Sein Sieg vereitelte Napoleons Pläne einer Invasion der Britischen Inseln. Dafür verehren die Briten den tapferen Admiral bis heute: Seine Victory wurde rundum restauriert und kann besichtigt werden – sie könnte aber auch jederzeit wieder in See stechen. Die Mary Rose hat eine weniger ruhmreiche Vergangenheit: Das nagelneue Flaggschiff von König Heinrich VIII., das an der Spitze einer Flotte die vor der nahen Isle of Wight liegenden Schiffe der Franzosen angreifen sollte, geriet bei starkem Seegang auf der Fahrt aus dem Hafen in Schieflage und versank vor den Augen des Königs mitsamt der Mannschaft. Bis 1982 lag das Schiff vor der Küste von Portsmouth auf Grund, ehe es aufwändig gehoben und restauriert wurde.

lidierten die Schiffe. Bei der Kollision durchbrach der für Eisfahrt verstärkte Bug der Stockholm die Steuerbordseite der Andrea Doria und schnitt drei Kabinendecks bis in eine Tiefe von rund zwölf Metern auf. Die Kollision zerstörte viele besetzte Passagierkabinen und in den unteren Decks einige wasserdichte Abteilungen. Zudem wurden Treibstofftanks aufgerissen und durch den Einbruch mit 500 Tonnen Meerwasser gefüllt. So geriet das Linienschiff in extreme Schräglage, was auch den Einsatz der dortseitigen Rettungsboote unmöglich machte. Die schnelle Reaktion anderer Schiffe verhinderte jedoch eine ähnliche Katastrophe wie 1912 bei der Titanic. Die Mehrzahl der Passagiere und Besatzung, rund 1660 Menschen, konnte gerettet werden. 46 Menschen kamen ums Leben. Das angekündigte Show-Highlight des Abends, „Parodien von deutschen Politeim Gala-Dinner lassen wir den Legenden – präsentiert von der Stimme aus launigen Landtag Revue passieder TV-Sendung ‚Hurra Deutschland‘“, tauren: Die Berlinerin, die statt schen wir gegen einen besonders intensiven mystischer Welträtsel mit Regen„Walk a mile“: klarer Himmel, kein Schiff schauer den Ausflug 5, „London Panoraweit und breit, alles in bester Ordnung auf marundfahrt mit Freizeit“, gebucht hatte, See. Die Aussicht auf den nächsten Tag mit berichtet begeistert von strahlendem Son„Rosamunde Pilchers Cornwall“ beruhigt nenschein, einem unvergesslichen Pubzusätzlich die Nerven – auch für PilcherBesuch und ihren Souvenirs: Winke-Queen, Süßes Ende einer KlippenFans auf der Warteliste stehen genügend Union Jack-Söckchen für die Enkel, Tof- wanderung: Im WärterBusse und Guides bereit. Mit Lunchboxen fees und Tee. Während des Desserts, einer häuschen am historischen versorgt, fahren wir von der Hafenstadt köstlichen Eisbombe, diskutieren wir ein Leuchtturm von Dover locken Plymouth in die Grafschaft Cornwall, deren dramatisches Kapitel der Biografie unseres Cream Tea und Scones. größter Landbesitzer der britische ThronKreuzfahrtschiffes: Im Juli 1956 versenkte folger Prinz Charles ist. „Vorsicht, bezeiches als damalige Stockholm das italienische Passagiernet einen Einwohner dieser Grafschaft nie als Briten, schiff Andrea Doria. Das seinerzeit größte, schnellste wenn ihr kein blaues Auge riskieren wollt“, warnt unser und beliebteste Linienschiff der italienischen Flotte war Guide vor dem rüden Nationalstolz. Der Blick aus dem auf dem Weg nach New York City und stieß vor der Küste Busfenster erklärt, warum: In Cornwall sind die Wiesen von Nantucket mit der ostwärts fahrenden Stockholm der grüner, die Landschaft lieblicher, die Blumenpracht vielschwedischen Svenska Amerika Linien zusammen. Der fältiger und üppiger, weil sie im Klima des Golfstroms Grund: Die Routen des Nordatlantiks südlich von Nangedeiht. Cornwall hat mehr als 300 Strände und Buchtucket sind häufig von Nebelbänken betroffen. An dieser ten – alles ist nach Ansicht der Einheimischen schöner Stelle trifft der kalte Labradorstrom auf den wärmeren als im Rest des Vereinigten Königreichs. Golfstrom. Bei der nur durch Radar geleiteten AnnäheDas erste Highlight für Pilcher-Fans ist das ehemarung der Schiffe mit einer Gesamtgeschwindigkeit von lige Kloster Port Eliot im Dörfchen St. Germans. Im Som40 Knoten interpretierten offenbar beide Kapitäne den mer 2010 wurde hier die Verfilmung des Romans „Lords Kurs des jeweils anderen Schiffes falsch – es gab keine lügen nicht“ mit Friedrich von Thun gedreht. Das stattFunksprüche zwischen beiden. So änderte die Andrea liche Herrenhaus „Pencarrow“, erbaut um 1760 und noch Doria kurz vor der Kollision ihren Kurs in Richtung Backheute in Familienbesitz, wartet als Drehort gleich mehbord, um die Stockholm auf der Steuerbordseite zu pasrerer Pilcher-Verfilmungen auf, darunter Bestseller wie sieren. Diese hingegen korrigierte zeitgleich ihren Kurs „Besetzte Herzen“, „Das rote Kleid“, „Englischer Wein“ um 20 Grad nach Steuerbord, um die Andrea Doria auf und „Eine Frage der Ehre“. Ob der stolze Pfau, der im Backbord mit großer Distanz passieren zu lassen. AnPark des Herrenhauses unter lautstarkem Werben und statt den Abstand zu vergrößern, steuerten die Schiffe beharrlichem Präsentieren seines imposanten Federfrontal aufeinander zu. Die Katastrophe war nicht mehr kleids um seine Angebetete buhlt, auch unter den Statisabzuwenden: Eine knappe Stunde vor Mitternacht kolten war, erfahren wir nicht. Das Vorspiel der Pfauen-

B

1/2015

azur.de

53 °


liebe und das Herrenhaus dienen uns als Fotomotiv, aukam die Familie auf der damaligen Europa wieder zußerdem die Koniferen, Rhododendren und Kamelien, für rück nach Deutschland. Zu dieser Zeit fuhr die ehemalideren Pracht das Anwesen auch berühmt ist. Wir fahren ge Stockholm als Völkerfreundschaft. Mit diesem Namen nur wenige Meilen weiter zum dritten Höhepunkt für verbindet sich ein weiteres Kapitel in der Biografie des Pilcher-Fans: „Prideaux Place“, der am häufigsten verdienstältesten Passagierschiffes der Welt, wie ich von wendete Drehort zu den Geschichten der britischen AuKapitän Filipe Sousa erfahre: Im Januar 1960 wurde das torin. Die stattlichen Gemächer aus „Vier Jahreszeiten“, Schiff von der DDR für den Freien Deutschen Gewerk„Muschelsucher“, „Winde über dem Meer“ und „Ende des schaftsbund (FDGB) gekauft und in Völkerfreundschaft Sommers“, die Kenner sofort mit einem „Aha, hier also!“ umbenannt. kommentieren, dürfen nicht ins digitale ErinnerungsMit rund 600 Passagieren an Bord, vor allem „Helalbum – Fotografieren ist verboten. den der Arbeit“, bereiste das erste Urlaubsschiff der DDR Am nächsten Tag kann umso mehr fotografiert werunter anderen das Schwarze Meer und den sozialistiden: In den Abteigärten von Tresco, einer der Scillyschen Musterstaat Kuba. Das Kreuzfahrtschiff beherInseln, warten Hunderte von Fotomotiven, bergte „verdiente Werktätige“ und systemeines exotischer und farbenprächtiger als treue DDR-Bürger, die auch gut bei Kasse das andere – ein Fest für Hobbygärtner und sein mussten: Eine Reise kostete immerhin Botaniker. Das milde Klima des Golfstroms 6000 DDR-Mark. Dafür gab es Erlesenes aus und reichlich Sonnentage lassen subtropider Bordkombüse, wie zum Beispiel Känsche Pflanzen aus 80 Ländern der Welt geguruschwanz und überbackene Schildkrödeihen: von Brasilien bis Neuseeland und tensuppe. 1976 vermerkte der Kapitän im von Myanmar bis Südafrika. Insgesamt rund Logbuch: „Durch beherztes Manöver konnte 20.000 exotische Pflanzen sind hier beheidie Republikflucht von zwei DDR-Bürgern matet, die auf dem Festland, das nur 30 Meierfolgreich verhindert werden.“ Während len entfernt ist, nicht überleben könnten. der 30-jährigen Dienstzeit als VölkerfreundNoch die faszinierende Farbenpracht des schaft wurden insgesamt zehn FluchtverTresco-Gartens vor Augen, bummle ich am suche vereitelt. Auch dieses traurige Kapinächsten Tag auf Guernsey mit meiner tel gehört zur Biografie der Azores, die die „Walk a mile“-Partnerin durch St. Peter Nur selten finden sich noch letzten Seemeilen unserer Reise zurückPort. Wir erklimmen den Victoria Tower, der historische Häuser in Ports- legt. Bremerhaven kommt in Sicht, die meuns einen herrlichen Panoramablick bie- mouth, denn die Altstadt terhohen Kräne des Containerhafens stehen tet. Auf Guernsey lebte der französische wurde im Zweiten Weltkrieg Spalier. Das kleine Schiff mit der großen Schriftsteller Victor Hugo im Exil, nachdem größtenteils zerstört. Historie legt an der Columbuskaje an. Ich Kaiser Napoleon ihn des Landes verwiesen gehe von Bord – mit unglaublichen Gehatte, hier malte der berühmte französische Impressioschichten im Gepäck. nist Auguste Renoir eine Reihe von Bildern, hier spielFazit: Die Azores ist ein Komfortschiff mit ungeten die legendären Beatles in den Candie Gardens, hier wöhnlicher Geschichte und unverwechselbarem Profil finden Betuchte eine verschwiegene Steueroase. – etwa dem klassischen Terrassen-Heck, mit Teakholz belegten Außendecks, Marmorpool und umlaufender Proach Guernsey lassen wir Portland, die letzte menade. Auf dem vergleichsweise kleinen Schiff kann Destination unserer Kreuzfahrt, hinter uns man sich schnell orientieren, trotzdem sind die öffentund nehmen mit einem entspannten Seetag lichen Bereiche großzügig gestaltet. An Deck bietet die wieder Kurs auf Bremerhaven. Ich verabrede Azores erstaunlich viele geschützte Liegeplätze. Sie ist mich mit einem Passagier, der mit dem Schiff eine ganz das richtige Schiff für Neu-Kreuzfahrer und seeerfahbesondere Erinnerung verbindet. Bei der Haushaltsaufrene Gäste, die einen echten Kreuzfahrt-Klassiker entlösung, nach dem Tod seines Vaters, entdeckte er den decken wollen. Der ist auch für Alleinreisende empfehDecksplan der einstigen Stockholm. Ein Dokument, mit lenswert: Kleine Lounges, Salons, eine Bibliothek, gemütdem seine Kindheit eine neue Wendung nahm: Im Jaliche Bar-Ecken und Liegebereiche an Deck gewähren nuar 1958, im Alter von sechs Jahren, checkten er und eine angenehme Privatsphäre. Aufgrund der geringen seine Eltern in Bremerhaven auf der damaligen StockPassagierzahl bekommt man schnell Anschluss. In Beholm ein, um nach New York auszuwandern. „Ich war zug auf Ausstattung, Novitäten und Entertainment ist eines der wenigen Kinder an Bord, die Passage war sehr das Schiff nicht mit den Superlativen moderner Cruiseaufregend, im Wellental konnte ich die Schiffsschrauliner zu vergleichen – auf der Azores reist man klassischben sehen, und Mutter litt fast die ganze Passage über komfortabel mit Retro-Atmosphäre. an der Seekrankheit“, erinnert sich der IT-Experte. 1970 Text: Susanne Reininger

N 54 °azur.de

1/2015

Fotos: Susanne Reininger, Ute Gebhardt, Ambiente Kreuzfahrten, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Azores° Südengland


Bremerhaven

IRLAND

ENGLAND NIEDERLANDE

London

DEUTSCHLAND

Dover Plymouth

Portland

Portsmouth BELGIEN

Scilly-Inseln Guernsey

FRANKREICH

St. Peter Port

0

50 km

Durch den Ärmelkanal ins normannische Inselparadies Ab Bremerhaven über Südenglands Steilküsten zu den Kanalinseln. Dover

45.000 Einwohner, Hafenstadt und Seebad im Südosten von England. Dover liegt an der Mündung des Flusses Dour an der Straße von Dover. Die französische Hafenstadt Calais ist nur 34 Kilometer entfernt. Der Nähe zum europäischen Festland verdankt Dover seine Bedeutung als Fährhafen und Endpunkt des neuen Kanaltunnels. Faszinierend: Wandern entlang den weltberühmten Kreidefelsen, den „White Cliffs“. Besichtigung von „Dover Castle“ oberhalb der weißen Klippen mit grandioser Aussicht.

Portsmouth

Seit Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Küstenstadt (190.000 Einwohner) zum Kriegshafen ausgebaut und ist bis heute die wichtigste Basis der Royal Navy. Heinrich VII. machte Portsmouth zum „Royal Dockyard“ und legte das erste Trockendock Europas seit der Antike an. Sehenswert: Historic Dockyard, größtes Marinemuseum der

Scilly-Inseln

Welt. Besichtigungen (gegen Gebühr) der HMS Victory (1778), Flaggschiff Admiral Nelsons in der Schlacht von Trafalgar (1805). Shopping: „Gunwharf Quays“, modernisiertes Hafenviertel und neues Stadtzentrum mit zahlreichen Shops, Bars und Outlet-Stores. Tagestour nach London (8 Std./95 Euro). www.visitportsmouth.co.uk

Plymouth

Stadt der Seeleute, Kapitäne und Piraten in der Grafschaft Devon. Sir Francis Drake stammte aus Plymouth, wo heute 260.000 Einwohner leben. 1691 wurde Plymouth Dock als Marinestützpunkt eröffnet. Er wuchs zu einer eigenen Stadt heran, die 1824 als Devonport selbständig wurde. Devonport, im Westen der Stadt gelegen, ist der größte Marinehafen Westeuropas und wichtigster Arbeitgeber in Plymouth. Highlights: Bummel durch das historische Hafenviertel Barbican und die Markthalle City Market. Tagestour nach Cornwall, auf den Spuren von Rosamunde Pilcher (8 Std./ 118 Euro). Aktivwandern im Dartmoor (4 Std./62 Euro). www.visitplymouth.co.uk

Inselgruppe, 45 Kilometer südwestlich von Land’s End im Atlantik. Sie besteht aus über 140 meist kleineren Inseln, von denen nur sechs bewohnt sind: Rund 2900 Menschen leben dort. Wegen des Golfstroms sehr mildes, fast subtropisches Klima mit vielen Sonnentagen, wegen unzähliger Klippen und Riffs früher gefährliches Gewässer für die Seefahrt. Für Foto- und Gartenfreunde: Besuch der exotischen Gärten von Tresco (3,5 Std./42 Euro). Im ehemaligen Abteigarten gedeihen Hunderte subtropischer Pflanzen aus rund 80 Ländern der Erde. www.visitislesofscilly.com

St. Peter Port, Guernsey (Kanalinseln)

Die kleine Hafenstadt mit 16.500 Einwohnern liegt 50 Kilometer vor der Nordküste Frankreichs und hat ein besonderes Flair durch Häuser im viktorianischen Stil. Auf Guernsey, dem steuerfreien Shopping- und Finanzparadies, vereint sich British Lifestyle mit französischem Savoirvivre. Die Insel hat eine eigene Währung, man kann aber auch mit Britischem Pfund bezahlen. Romantisch: Panoramafahrt über die Insel (4 Std./62 Euro), Insel Sark mit Boot und Kutsche (7 Std./85 Euro). www.visitguernsey.com

Das sagenumwobene Stonehenge ist der meistbesuchte prähistorische Ort Englands.

Portland

12.844 Einwohner. Die ehemalige Insel aus Kalkstein ist heute über die Chesil Beach, eine natürliche Landbrücke, mit dem Festland verbunden. Die kleine Küstenstadt gilt als erster Touristenort in England. Ausflugstipps: die mystischen Steinkreise von Stonehenge, seit 1986 UNESCO-Weltkulturerbe (4 Std./85 Euro), das historische Seebad Bath (8 Std./75 Euro).

Souvenirs

Fudge und handgemachte Schokoladen, Duty-free-Artikel und traditionelle Strickpullover („Guernseys“) von Guernsey, exotische Pflanzensamen und Garten-Accessoires aus Tresco, Maritimes aus Portsmouth und Plymouth.

Landeswährungen

Britisches Pfund (GBP): 1 Euro = ca. 0,82 GBP, Guernsey-Pfund (GGP): 1 GGP = 1 GBP.

Reisezeit

Mai bis Oktober/November. An der Südwestküste Englands, direkt am Golfstrom, ist das Klima meist mild. Höchsttemperaturen um 20 bis 25 Grad sind für Landausflüge und Wanderungen angenehm. Tipp: Regenkombi einpacken! Zeitverschiebung: - 1 Stunde.

Lesetipp

Cornwall, Südengland, Marco Polo, 11,99 Euro; Kanalinseln, DuMont, 9,99 Euro.

1/2015

azur.de

55 °


Meer statt Muckibude: Auf der Azores halten sich gesundheitsbewusste Kreuzfahrer beim Stretching mit Hanne-Lore an der Reling des Pooldecks fit.

In der „Calypso Lounge“ sorgen Comedians, Kabarettisten, Musiker und klassische Solisten jeden Abend für beste Unterhaltung.

Die mondäne „Doppelhelix“-Treppe ist eine der architektonischen Besonderheiten auf der Azores und führt vom Rezeptionsbereich zum Calypso-Deck.

Im geschmackvoll eingerichteten Hauptrestaurant „Olissipo“ speisen die Kreuzfahrtgäste à la carte, mit offenen Tischzeiten und freier Platzwahl.

Alle Kabinen, so wie diese Außenkabine der Kategorie 7, sind komfortabel eingerichtet und bieten eine helle, freundliche Wohnatmosphäre.

56 °azur.de

1/2015


Schiffstest

Schiff mit Tradition und bewegter Geschichte Die Azores bietet klassische Kreuzfahrten für bis zu 550 Gäste. Schiff

kabinen

Die Azores ist eine Legende auf den Ozeanen. Von 1992 bis 1994 wurde sie unter der Leitung des italienischen Star-Architekten Beppe di Iorio in ein modernes Kreuzfahrtschiff umgebaut – vom alten Schiff blieb lediglich ein Teil des stabilen Schiffsrumpfs. Die jüngste Modernisierung erfolgte im Jahr 2013. Die Azores ist ein kleines, traditionsreiches Kreuzfahrtschiff mit markanten Details: Poolbereich aus Marmor, freies Stufenheck mit Panoramablick, mit Teakholz ausgelegte Außendecks, Rundum-Promenade und Doppel-Bullaugen-Reihen im Restaurant sowie Badewanne in den Kabinen.

277 insgesamt (12 bis 30 m²), davon acht Balkon-Penthouse-Suiten (ca. 30 m²), 17 Panorama-Suiten (ca. 25m²), 203 Außenkabinen (10 bis 15 m²) und 48 Innenkabinen (10 bis 12 m²). Außenkabinen der Kategorien 3 und 5 haben große Bullaugen, alle anderen Außenkabinen verfügen über Panoramafenster. Die Panorama-Suiten (Kategorie 9) sind mit Salonecke ausgestattet, die Zwei-Raum-Penthouse-Suiten verfügen über ein separates Wohnzimmer, einen begehbaren Kleiderschrank und nicht einsehbaren Privatbalkon. Die geräumigen Kabinen sind in Weiß gehalten und je nach Kategorie mit Interior in Rot- oder Blautönen ausgestattet. Außerdem vorhanden: Flatscreen-TV, Safe, Minibar, regulierbare Klimaanlage. Alle Kabinen verfügen über ein Wannenbad, Toilettenartikel, Fön.

reederei Portuscale Cruises aus Lissabon ist eine junge Reederei, deren Flotte neben der 2013 erworbenen Azores aus weiteren drei Schiffen besteht: Funchal, Lisboa und Porto. Das portugiesische Unternehmen bietet Kreuzfahrten im „gehobenen Mittelklasse-Segment“ mit „klassischem“ Komfort an: jenseits des Massentourismus, mit familiärer Gastfreundschaft und individuellem Ausflugsprogramm. Die Schiffseigner legen Wert auf „Respekt gegenüber den verschiedenen Kulturen und Traditionen in den Ländern der Reisedestinationen“.

Fahrtgebiet Neu seit März 2014: 14-tägige Tour zu den spektakulären Polarlichtern im hohen Norden von Norwegen. Im Herbst 2014 hat die Azores als eines der wenigen Schiffe im Rahmen ihrer Schwarzmeer-Route die Olympia-Stadt Sotschi im Programm.

3,50 Euro. Trinkgelder an Bord inklusive.

service Personal im Rezeptions-, Kabinen- und Restaurantbereich sehr freundlich, aufmerksam und hilfsbereit. Bei Detailfragen sind an der Rezeption bessere Deutschkenntnisse wünschenswert.

sport & wellness Ein Fitness-Studio (Ergometer, Crosstrainer, Laufband) auf dem Observation Deck, Shuffleboard, Dart, Tischtennis. Spezielles Sportprogramm z. B. für Rücken, Gelenke oder Venen. Exklusiv auf der Azores: Schnupperkurse mit „Smoveys“, neuartigen Ganzkörpertrainingsgeräten, „Walk a mile“ (6 Joggingrunden um das Schiff = 1 Seemeile). Kleiner Beautyund Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Friseur, Kosmetikund Massageanwendungen.

gastronomie

bordprogramm

Ein Hauptrestaurant mit offenen Tischzeiten und freier Platzwahl sowie ein BuffetRestaurant. Im „Olissipo“ auf dem Atlantic Deck wird mittags und abends ein mehrgängiges Wahl-Menü serviert, reichhaltiges Buffet zum Frühstück. Das Buffet-Restaurant auf dem Panorama-Deck hält auch vegetarische Kost und zuckerfreie Süßspeisen bereit. Kapitäns-und Gala-Dinner sowie Themen-abende. Im „Steakhouse“ speist man gegen Aufpreis im Séparée. RaucherLounge im „Captain-Cigar Club“ mit ausgesuchten Zigarren, Weinen und Whiskys. Getränkepaket: 13 Euro pro Tag und Person. Getränkepreise: Wasser (1,5 l) 1,95 Euro, Bier vom Fass (0,33 l) 2,25 Euro, 1 Glas Wein 2,50 Euro, Cocktails ab

Abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm in der „Calypso Lounge“ mit Comedy, Chansons, Show-Evergreens, Tanzabenden mit Live-Band und Crew-Show; abendliche Disco im „Beat Club“. Kleines Casino mit Black Jack und Roulette. Kinoabende mit Spielfilm-Klassikern.

AusflugsangeboT Thematisch sehr umfangreiches Ausflugsangebot von Kultur und Landesgeschichte über Stadtbesichtigungen bis zu Aktivwandern. Sämtliche Ausflüge mit deutschsprachigen Reiseführern vor Ort.

publikum Überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, etwa ein Zehntel Repeater. Durchschnittsalter: 55 bis 60 Jahre.

Shopping Bordboutique für den täglichen Reisebedarf, kleines Sortiment an Parfüm, Accessoires, Textilien und Elektronik.

Dresscode Sportlich-maritim bis festlich (Gala-Abend und Kapitäns-Dinner). Empfehlenswert für Landausflüge: wetterfeste Schuhe und Kleidung (mit Regenschutz für Rucksack!).

Preisniveau Ab 111 Euro pro Tag.

★★★

Azores Schiff 14,9 Kabinen 6,5 Gastronomie 13,0 Service 14,8 Sport & Wellness 5,0 Bordprogramm 6,5 Ausflugsangebot 8,2 GESAMT Punkte 68,9 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: max. 550 Crew: 270 PCR: 2,04 SR: 19,69 Baujahr: 1946 (1994 und 2004 rundum erneuert) Flagge: Deutschland BRZ: 16.144 Länge/Br eite: 160 m/21 m

1/2015

azur.de

57 °


STar Flyer째 Kuba

Leinen los f체r die Star Flyer und ihre zweite Saison auf Kuba! Das bezaubernde Kolonialst채dtchen Trinidad ist eines der Ziele des Windjammers.

Auf den Spuren von 58 째azur.de

1/2015


Kolumbus

1/2015

azur.de

59째


„Ich halte Kuba immer in meinem Mund“, soll der englische Politiker Churchill einmal gesagt haben. Und meinte natürlich die Habanos, die berühmten kubanischen Zigarren wie Cohiba, Montecristo, Romeo y Julieta & Co.

60 °azur.de

1/2015


STar Flyer° Kuba

Der Mythos lebt! Hemingway als Bronzefigur in seiner Lieblingsbar „El Floridita“ in Havanna.

400.000 Kilometer habe sein Oldtimer von 1956 bestimmt runter, so unser Taxifahrer.

Zeitzeugen an der alten Flaniermeile El Prado in Havanna.

1/2015

azur.de

61 °


STar Flyer째 Kuba

62 째azur.de

1/2015

Kleinunternehmertum auf Kubanisch: Mit einer teuer erkauften Lizenz verkaufen diese Frauen Stoffblumen an Touristen.


Die Insel Cayman Brac hat in ihrem Zentrum eine charakteristische Kalksteinerhebung, „The Bluff“, die an ihrem östlichen Ende aus 43 Meter Höhe steil ins Meer abfällt.

Viva la musica! Das 500 Jahre alte Pflaster Trinidads ist ihre Bühne.

1/2015

azur.de

63 °


Majestätischer Anblick: 3365 Quadratmeter Segelfläche und eine Masthöhe von 63 Metern. Auf jeder Kreuzfahrt haben die Gäste die Gelegenheit, den Windjammer mit dem Zodiac zu umrunden.

A

mor, amor, amor.“ Eine reine, klare Stimme erfüllt die von der Hitze schwere Luft. Mit tiefster Inbrunst singt die blutjunge Dolores von den Freuden und Leiden der Liebe, vom Schmerz und vom Tod. Wie eine Alte, romantisch, melancholisch, sehnsüchtig. Einfach nur schön! Trinidad auf Kuba. Ein „Palador“, wie die zig privat geführten Restaurants auf Castros Insel heißen. Ein riesiger Kristallleuchter hängt von der Stuck verzierten Decke, dunkle Holztische fein eingedeckt mit Großmutters Blümchenporzellan, Silber und verschnörkelten Weinkelchen. Koloniale Vergangenheit in Echtzeit, in der wir auf alten Korbstühlen auf den Lunch warten. Auf der Karte stehen Pollo, Cerdo, immer öfter auch frischer Fisch oder gar Meeresfrüchte, dazu meist Reis und dunkle Bohnen, Concri genannt. Die Hausherrin kocht selbst. Das dauert seine Zeit, bei sechs Mahlzeiten auf nur zwei Herdplatten. Doch Zeit hat jeder auf Kuba, Zeit und Geduld. Beides lehrt der Sozialismus sein Volk, das bis heute für seine Ration subventionierter Grundnahrungsmittel Schlange steht. Tochter Emma bedient. Schüchtern, mit einem Lächeln. Ein paar Brocken Englisch hat sie in petto. Und Dolores singt immer noch. Wir klatschen Beifall. Mutig kommt sie näher, eine CD in der Hand. Die hat sie hier aufgenommen mit Hilfe eines Mexikaners, der sie bei sich zu Hause kopiert und wieder mitgebracht hat. Quiere comprarlo? 10 CUC für meine 19 Lieder. Wir kaufen. Die Musik ist eine der Subkulturen, die ohne Hilfe aus dem Ausland und inzwischen auch Kanälen wie YouTube dort bleiben würde,

64 °azur.de

1/2015

wo sie herkommt – aus den Gassen, Bars, Hinterhöfen und Wohnzimmern des Landes. Wer gut ist oder Glück hat, kann ein Star werden. Beispiel Buenavista Social Club. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Auch bei Dolores. Trinidad ist der erste Anlauf der Star Flyer seit dem Start vor zwei Tagen in Cienfuegos an der Südküste Kubas, drei Busstunden von Havanna entfernt. Nach einem faulen Seetag unter Segeln, der die Strapazen der langen Anreise unmerklich sanft mit dem Wind aufs Meer hinausgetrieben hat, liegt die Viermast-Barkentine nun in der Bucht von Playa Ancón vor Anker, etwa acht Kilometer entfernt von der für viele schönsten Stadt Kubas mit prachtvollen Villen, farbig angemalten Häusern, lauschigen Innenhöfen, unzähligen Museen. Nach dem berühmten „Café Cubano“ schlendern wir erneut durch die Sträßchen. Hufeisen und Kutschen klappern über das unebene Kopfsteinpflaster. Señoras sitzen auf Schaukelstühlen und schauen durch Gitterstäbe auf das Treiben in der Gasse oder lauschen ihren in Volieren gehaltenen Kanarienvögeln. Hausfrauen verkaufen an Marktständen Kunstgewerbe. Junge Männer schrauben an ihren Oldtimern. Combos am Wegrand beginnen beim Auftauchen von Touristen mit dem Musizieren. Falten zerfurchte 90-Jährige mit schelmischen Äuglein und Cohibas im Mundwinkel bieten sich für ein Foto an. Eine Filmkulisse? Ein Freilichtmuseum? Beides. Jeder Pflasterstein verströmt hier Geschichte. Jeder Palast erzählt vom Reichtum der Zuckerbarone, die mit Hilfe Hunderttausender afrikanischer Sklaven im 18. und 19. Jahrhundert ihre Plantagen im nahen Valle de Ingenios, im Tal der Zuckermühlen, unterhielten. Rund um


STar Flyer° Kuba

W

ie der Schritt durch ein Zeitfenster wirkt unsere Rückkehr auf die Star Flyer. Das Leben hier erscheint uns wie aus einem Märchen reicher Kapitalisten: Frühstück, Lunch und Dinner vom Feinsten, volle Buffets mit Köstlichkeiten, die die Kubaner nur von Bildern her kennen. 1492 hatte Christoph Kolumbus Kuba entdeckt. Nach 500 Jahren, zwei Unabhängigkeitskriegen, einer Diktatur und einer Revolution wird die Insel erneut entdeckt – von den neuzeitlichen Seefahrern auf ihren Kreuzfahrtschiffen. Immer mehr Reedereien bieten Reisen entlang der Küste zu den traumhaften Cays ab Cienfuegos oder gar ab Havanna an. Die Star Flyer ist in diesem Winter erstmals in diesen Gefilden. Die Routen sind super gebucht. Aufgrund der Nachfrage und des Erfolgs legt Star Clippers in der Saison 2014/2015 gleich 18 Reisen hier auf. Und mit ihnen sind dann auch Variety Cruises und Sea Cloud vor Ort. Fast alle Gäste haben Vor- oder Nachprogramme eingeplant, um Land und Leute, aber vor allem die Hauptstadt La Habana kennen zu lernen. Das ist auch sinnvoll, denn die Star Flyer kreuzt auf unserer Reise nur kurz an Kubas Küste entlang. Nach dem Stopp in Trinidad verbringt der Segler die nächsten beiden Tage auf den Cayman Islands. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die Notwendigkeit, Proviant, Sprit sowie nötiges Material zu laden. Diesen regelmäßigen Nachschub kann Kuba nicht leisten. Der andere Grund hat mit den besonderen nautischen Begebenheiten und den kubanischen Behörden vor Ort zu tun. Kapitän Jürgen Müller-Cyran berichtet in seiner „Captain’s Storytime“, die ein fester und beliebter Programmpunkt des sonst eher kargen Bord-Entertainments ist, ausführlich über seine – auch für ihn neuen – Erfahrungen mit diesem neuen Fahrtgebiet. „Wir hatten bereits in den ersten Wochen einige ungeplante Herausforderungen zu bewältigen, die uns zu Routenänderungen zwangen.“ So konnte nur einmal die

Playa Girón, die „Schweinebucht“, angelaufen werden, wo 1961 die gescheiterte CIA-Invasion Operation Pluto stattfand. „Eine Reise später haben die Kubaner die Genehmigung widerrufen. Alle Versuche, mit ihnen zu verhandeln, sind gescheitert.“ So musste dieses Ziel ersatzlos aus dem Fahrplan gestrichen werden. Kapitän Jürgen berichtet aber von seinen Erlebnissen dort: „Polizeiboote haben uns an Land gebracht. Es gibt natürlich einen wunderschönen Strand, ein paar Lokale, Hotels. Man sieht noch die Schießscharten von damals. Außerdem gibt es ein Museum, dessen Dach aber eingestürzt ist.“ Am Eingang steht eine Waffe, drinnen sind die Schlachtpläne dokumentiert. Neben nicht nachvollziehbarer Willkür hat die Crew mit Unzuverlässigkeit zu kämpfen. „Die Seekarten sind von vor 20 Jahren, also veraltet“, weiß der erste Mann an Bord. „Das haben wir in Casilda, dem Hafen bei Trinidad, schmerzlich erfahren, wo wir beim Auslaufen im Fahrwasser stecken geblieben sind. Die angeblichen sieben Meter Tiefgang waren nur sechs Meter.“ Taucher untersuchten stundenlang das auf Grund gelaufene Schiff nach etwaigen Schäden, die aber ausgeblieben waren. „Wir konnten uns schließlich aus eigener Kraft wieder freischwimmen. Aber als Konsequenz habe ich beschlossen, diesen Hafen nicht mehr anzusteuern.“ Grundsätzlich sei Segeln nahe der Küste wegen der ungenauen Karten ein Wagnis. Die Nordküste von Havanna ist ebenso ungeeignet für ein Anlanden: „Das ist die Lee-Seite, und die ist zu rau und unruhig für unsere Segeldame.“

D

och Kuba hat insgesamt fünf vor dem Festland liegende Insel-Gürtel, der größte ist der Canarreos-Archipel. Ein Naturparadies par excellence mit Pelikanen, Papageien, Schildkröten, Leguanen. Neben der Isla de la Juventud ist das eine Kette aus rund 350 kleinen Sandflecken im Meer, die meisten unbewohnte Paradiese, über denen allesamt mehr Vögel leben als Menschen darauf herumlaufen. Einzige Ausnahme bildet Cayo Largo, drei Kilometer lang und mit 28 Kilometer langen Traumstränden. Eine All-inclusive-Resort-Insel für Gutbetuchte, die allerdings für Normalkubaner tabu ist. Wir wollen trotzdem hin, vor allem zum Schnorcheln und Baden. Wird aber nichts: Schon nachts weht es auf unserem Seeweg von Grand Cayman tüchtig, die Star Flyer kommt bereits drei Stunden verspätet vor die Insel. Dann verkündet Kapitän Jürgen: „Kein Lotse kann bei diesem Wellengang an Bord, kein Ankern ist möglich und damit auch kein Anlanden. Wir drehen wieder ab.“ Der Landgang im Karibik-Eldorado ist im wörtlichen Sinn abgeblasen. Wir verbringen den Tag auf See. „Ich habe dem Lotsen gesagt, wir wären morgen früh um Punkt acht Uhr wieder hier und würden einen neuen Versuch zu ankern starten. Deshalb bleibe ich mit dem Schiff inner-

die Plaza Mayor ist dieser Luxus bis heute konserviert. Dank Denkmalschutz bereits seit 1950, dank Weltkulturerbe zudem seit 1988. Auch wenn seitdem die Touristen hierherströmen, hat es sich seine Ruhe und seine Identität bewahrt. Doch wer nach Kuba kommt, muss nach Trinidad! Besonders spätabends: Dann ist die Altstadt eine einzige Bühne. An den Escaleras, Treppen, trifft sich alles, was laufen kann, zum Tanzen. Samba, Rumba und Cha-Cha-Rhythmen von einer Live-Combo erfüllen die laue Abendluft. Wir wissen das, weil wir eine Woche später noch mal hier sind, über Nacht auf unserer Rundreise, und uns von diesem einzigartigen Puls mitreißen lassen und eintauchen in die Szenerie, die auch jetzt tagsüber schon spürbar ist.

1/2015

azur.de

65 °


STar Flyer° Kuba

halb der 12-Meilen-Zone.“ Eine seltsame Ruhe legt sich über die Star Flyer. Die Böen werden nicht weniger, wir haben weiterhin Beaufort 6 bis 7, und es schaukelt heftig. Die Gäste ziehen sich in die Horizontale auf die Kabine zurück oder legen sich mit einer Decke auf die Sonnenliegen an Deck. Doch Wind und Wetter gehören zum Segeln dazu! Das macht ja gerade den Unterschied zu einem Megaliner aus – dass die Gäste noch mitbekommen, dass sie auf See sind, dass es auch Wellengang gibt, der dann nicht selten Anlandungen in den beliebten, kleinen Buchten ohne festen Pier durchkreuzt. Und eine Routenänderung erforderlich macht! Die allesamt segelaffinen Gäste wissen dies auch und akzeptieren es anstandslos. Und noch weitere Vorzüge hat eine Star Flyer: Mit nur bis zu 170 internationalen Gästen bildet sich bald eine Art Familie an Bord. Man (er)kennt sich schnell, grüßt sich, steht gemeinsam beim Cocktail an der Tropical Bar an Deck. Hier ist der zentrale Treffpunkt zu jeder Tageszeit. Hier findet nachmittags einmal pro Reise ein Lunch an Deck statt, abends spielt der Entertainer am Keyboard zum Tanz auf, und das Abendprogramm wie beispielsweise die Modenschau oder die Gäste- und Crewshow haben hier ihre Bühne. Die Bespaßung der Gäste hält sich sehr in Grenzen, vergleichbar mit den Angeboten der großen Reedereien. Üblicherweise treten in den Zielgebieten jeweils andere lokale Künstler an Bord der Star Flyer auf. Nicht so hier vor Kuba, so Kreuzfahrtdirektorin Stefanie: „Wir hatten viele Interessenten, die aber keine Erlaubnis bekamen, an Bord zu kommen.“ Schade.

D

ie Hauptattraktion ist und bleibt das Schiff und das Segeln. Stets wuseln die fleißigen Matrosen auf den Decks herum, montieren, reparieren, streichen, wienern die Teakplanken, polieren die goldenen Handläufe. Ein Segelschiff braucht eben eine dauernde, liebevolle Pflege! Die offene Brücke wird von den Gästen stets gut besucht, die Crew beantwortet freundlich alle Fragen, und besonders beim Ein- und Auslaufen haben alle immer wieder eine angenehme Gänsehaut ob der Seefahrerromantik! Das Hissen und Einholen der Segel wird genauestens beobachtet. Auch Mastklettern gehört dazu. Gesichert geht es auf Seilen in über 15 Meter Höhe hinauf ins Vogelnest – 360-Grad-Blick bis zum Horizont garantiert! Auch ein einzigartiges Erlebnis, das es auf großen Schiffen nicht gibt: Gäste können von der Gangway aus im Meer baden. An unserem Tag auf Cayman Brac, die 2000-Einwohner-Insel hat nicht wirklich viel zu bieten, liegen wir also vor Anker, der Strand in Sichtweite, und treiben auf einer der Matten durchs Wasser, schwimmen, schnorcheln, fahren Kajak, suchen nach dem nahe unserer Ankerstelle liegenden Wrack. Es ist ein 1996 gesunkenes russisches Kriegsschiff, die umbenannte

66 °azur.de

1/2015

MV Captain Keith Tibbetts, mit vier Deckkanonen das einzige per Tauchgang erkundbare russische Kriegsschiff der westlichen Hemisphäre. Mir reicht der Blick durch die Taucherbrille nach unten von knapp unter der Wasseroberfläche. Alles in allem erinnert dieser Tag an ein faules Yacht-Dasein, und es ist eine sehr luxuriöse Art, das karibische Meer zu genießen.

U

nd vor allem exklusiver als am folgenden Nachmittag auf Grand Cayman, der größten der drei Cayman-Inseln, zu denen neben unserem vorherigen Stopp Cayman Brac auch Little Cayman gehört. Weiße, gemalte Karibikstrände gibt es zwar fast so viele wie Banken – und Badewannen warmes, klares Wasser auch –, aber man ist eben nicht einsam: Der lang gezogene Seven Mile Beach gehört den Touristen – Liegen, Bars, Tauchen, Schnorcheln, Jetski, Musik. Die Hauptstadt George Town ist schnell erkundet, hat sie doch nur einige Kneipen und Shopping-Tempel (zollfrei!) vorzuweisen. Und die besagten Banken sowie „Briefkastenfirmen“ – die Caymans gelten ja bekanntlich als Steuerparadies. Wer die Insel kennen lernen will, nehme sich lieber ein Fahrrad. Die Reederei hat alles für uns organisiert: Mit dem Bus geht es in den West Bay District, wo wir auf die Mountainbikes umsteigen. Erstes Ziel ist nach gut 20 Minuten über schmale Pfade und Landstraßen die Cayman Turtle Farm am Northwest Point. Sie ist die einzige ihrer Art mit grünen Schildkröten. Aufzucht und Lebensbedingungen der Tiere sind hier anschaulich erklärt. Nach der Kostprobe der Inselspezialität, dem süffigen Rum-Kuchen, stehen wir wenig später vor einer ungewöhnlichen Felsformation. „The Hell“, die Hölle, ist ein Feld schwarzer, uralter Kalksteine, die durch Algen geschwärzt und erodiert wurden, was auch die ungewöhnlichen Felsformen hervorgerufen hat. Von einer Aussichtsplattform kann man das Gebiet gut überblicken. Irgendwie geheimnisvoll, faszinierend und unheimlich wirkt die Stätte, außerirdisch. Und archaisch, als plötzlich ein grauer Riesen-Leguan auftaucht und sich auf einer Steinspitze postiert. Eindeutig ein Männchen – stolz präsentiert er seine Imponier-Organe, einen orangen Kamm, Kopfhelm und Kehlkopf. Andächtig beobachten wir ihn. Können uns nur schwer von diesem eindringlichen Ort losreißen. Unser Führer erzählt uns auf dem Rückweg von den Legenden, die sich um den Ursprung dieses Namens ranken. Eine davon besagt, dass ein Einheimischer erzählt haben soll, dass es so in der Hölle aussehen müsse. Man mag ihm doch ein wenig beipflichten. Oder der Name könne von der Tatsache herstammen, dass ein in die Felsen geworfener Kiesel ein so langes Echo hervorrufe, dass man meinen könne, der Stein würde in einen schier endlosen Abgrund bis zu den Tiefen der Hölle fallen. Zweiter Versuch am letzten Segeltag zum Anlanden


Spritztour im Oldtimer durch die Straßen Havannas? Soll mit Chauffeur 120 Dollar für vier Stunden kosten.

F

remde Augen, alt, tief und unergründlich wie das umliegende Meer, starren aus reglosen Körpern am Boden zu uns. Leguane. Einer, zwei, drei. Einen halben Meter lang. Beobachten, wie die Crew das Barbecue vorbereitet, wie sie Gemüse und Fleisch grillt. Lassen sich fotografieren. Immer noch erstarrt wie tot. Die kleinen Drachen scheinen jedoch keineswegs scheu. Nach einiger Zeit flitzen sie mit ihren kurzen Beinchen zwischen den Tischen hin und her, verschwinden, als auch das Buffet wieder abgebaut ist. Erst den letzten Tender nehmen wir zurück zum Schiff. Das Paradies einatmen bis zuletzt, heißt heute unsere Maxime. Morgen früh sind wir zurück in Cienfuegos, auf deren französisches Kolonialflair wir uns schon jetzt freuen. Abschied nehmen wir an unserem absoluten Lieblingsplatz: vorne im Bugsprietnetz – bei gläserweise Champagner, mit der untergehenden Sonne am Horizont, dem aufgehenden Mond über und dem schäumenden Meer unter uns. Die Kreuzfahrt ist zu Ende, aber das Abenteuer Kuba noch lange nicht. Eine Reise-Verlängerung an Land bietet sich bei der langen Anreise mehr als an, und viele Kreuzfahrtgäste nutzen die Gelegenheit, das Land, sei-

nen Charme, seine Musik und die unvergleichlichen Mojitos zu genießen. Denn eins ist sicher: Kuba wird über kurz oder lang aus seinem „Dornröschenschlaf“ erwachen. Wir planen eine Fahrt von Cienfuegos nach Havanna und ins Tal von Viñales. Ausschiffung in Cienfuegos, auch als „Perle des Südens“ bezeichnet, von Kolonialherren aus Louisiana und Bordeaux 1819 gegründet, mit einem echten Triumphbogen in dem von Palästen eingerahmten, vornehmen Parque José Martí. Der Bau soll an die Unabhängigkeit des Landes erinnern – und natürlich an Frankreich. In der gepflegten, mit Blumenkästen geschmückten Fußgängerzone, dem „Boulevard“, schlendern die Menschen. Volle Tüten und Taschen schleppen wenige. In den Kaufhäusern sind die Regale sehr übersichtlich mit Waren bestückt. Dafür langes Schlangestehen vor der Panadería, wo subventioniertes Brot verkauft wird. NobelStadtteil Punta Gorda: Kolonialvillen, Luxushotels, der breite Paseo del Prado und von hier aus ein freier Blick aufs Hafenbecken und die dort liegende Star Flyer. Ein Familienvater läuft mit seiner etwa elfjährigen Tochter aufgeregt auf der Kaimauer auf und ab. In der Hand ein einfaches Netz. „Aqui, aqui“, zeigt das Mädchen auf eine Stelle im Wasser. Der barfüßige und ärmlich gekleidete Mann wirft sein Netz in die gezeigte Richtung, zieht es Minuten später mit gekonntem Schwung wieder heraus. Dutzende Sardinen fallen zappelnd auf den Bürgersteig. Das Kind sammelt sie eifrig mit den Händen in einen Eimer. Fischen fürs Mittagessen. Früherer Wohlstand und heutige Armut – eine Münze mit zwei Seiten. Nach Trinidad geht es von nun an weiter mit dem Mietwagen, den wir bereits in Deutschland reserviert hatten (www.cubacar.info). Die Stadt feierte 2014 ihr 500-jähriges Bestehen. Casa Amistad, das Haus der Freundschaft, eines der vielen „Casas particulares“, wie die Privatpensionen auf Kuba heißen. Hireida und José begrüßen uns an der großen Holztür mit unseren Vornamen, einer herzlichen Umarmung und Küsschen wie bei alten Freunden. Servieren Mangosaft auf der schattigen Dachterrasse. Unser sehr sauberes Zimmer hat zwei Schnörkel-Eisenbetten mit schweren dunkelroten Samt-Bettüberwürfen, Spitzenvorhängen, eigenem Duschbad, Minikühlschrank. Herrschaftlich gemütlich! Pflicht ist die exakte Eintragung der Gäste-Persona-

im Canarreos-Archipel. Wieder sind wir an demselben Ankerplatz von gestern. Rechts sehen wir Cayo Largo, links ein weiteres Eiland, das heute unser Ziel sein soll – Cayo Rico. Wir haben Glück: Das Wetter hat sich beruhigt, wir setzen gleich nach dem Frühstück über. 40 Minuten dauert die Überfahrt mit den Rettungsbooten, die uns als Tender dienen. „Wir müssen so weit vor der Insel ankern, weil der Tiefgang dort nur zwei Meter beträgt“, erklärt Kapitän Jürgen. Und bevor wir die Füße auf den wie provisorisch zusammengezimmerten Holzpier setzen, haben wir sogar noch mal in ein Boot der Kubaner gewechselt. Doch der Weg lohnt sich: eine Hütte, ein paar Liegen und Palmenschirme, Sand, Sand mit Treibgut. Mega-Seesterne im klaren, kniehohen Wasser. Riesige Muscheln, die Conches, die die Ebbe zurücklässt. Stille, bis auf die Stimmen der Natur – Wind, Blätter, Möwen. Lunchzeit. Die Crew baut ein leckeres Barbecue für die Gäste unterm Palmen-Patio auf, dafür wurde alles von Bord hierher an Land gebracht.

1/2015

azur.de

67 °


STar Flyer° Kuba

lien – „für unsere Lizenz und die Steuer“, erklärt José. Einen Großteil ihrer Einkünfte kassiert zwar der Staat ein, aber es bleibt immer noch mehr übrig als in jedem fest angestellten Job. In der Saison sind sie fast durchgehend belegt. Kleinunternehmertum im Sozialismus. Handy-Telefonate sind exorbitant teuer. Buchungsanfragen kommen per Mail aus dem Ausland (hostal.amatista@gmail.com). Die Tochter hat als Bankangestellte Zugang zum Internet. Der Zugang zum Web ist landesweit nämlich immer noch stark reglementiert. Wi-Fi gibt es nur in den staatlichen Luxushotels. Doch immer kennt einer jemanden, der einen anderen kennt und der helfen kann. Nächste Station ist Santa Clara. Pflichtprogramm für Verehrer des berühmtesten Guerilleros der Welt: Che Guevara. Mit protzigem Denkmal, Museum und Mausoleum. Hier in Santa Clara war es nämlich, dass der Volksheld dem Batista-Regime am 29. Dezember 1958 den Todesstoß versetzte. Che brachte mit einem quietschgelben Bulldozer den „Tren Blindado“, einen gepanzerten Zug, der die Regierungstruppen in Santa Clara mit Nachschub versorgen sollte, zum Stoppen. Der Weg war frei für die Revolution – und Fidel Castro. Auf der Autopista Nacional geht es noch am selben Tag weiter nach Havanna: eine Buckelpiste mit tiefen Schlaglöchern. Rückenunfreundlich. Pferdekutschen, Ochsenkarren. Kubaner, die winkend auf die Straße laufen, weil sie mitgenommen werden wollen. Kontrollpunkte der Policía. Ausländer sollten hier vorgeben, kein Spanisch zu verstehen. Wir kommen „nur“ durch eine Zahlung von 70 CUC für angebliche

Paradiesisch einsam: die kubanische Insel Caya Rico, wo die Star Flyer -Gäste einen entspannten Badetag mit Barbecue erleben.

68 °azur.de

1/2015

Geschwindigkeitsüberschreitung weiter. Ohne Quittung. Es lebe die Korruption!

L

a Habana, wie Kubaner ihre Hauptstadt nennen: die Altstadt Habana Vieja, ein Gewirr aus einspurigen Einbahnstraßen. Mittendrin das Hostal Peregrino. Bitte klingeln. Aus dem dritten Stock wird an einer Schnur der Schlüssel heruntergelassen. Der Besitzer Julio begrüßt uns in sehr gutem Englisch. Der ehemalige Kinderarzt in einer Klinik (Monatslohn keine 150 Euro) führt mit Frau Elsa drei Bed & Breakfast-Pensionen (info@hostalperegrino.com) – dies sehr professionell. Die acht Zimmer sind super, mit besten Materialien renoviert. Julio war es auch, der uns Alex vermittelt, unser Führer und sein ehemaliger Englischlehrer. Alex zeigt uns sein Havanna. Erst zu Fuß zu den vier Hauptplätzen der Altstadt, von denen die Plaza Vieja der allerschönste ist. Dann weiter mit seinem uralten Wagen zum Capitol, einem Zwilling zu dem in Washington, derzeit eingerüstet wegen Restaurierung. Stopp am Bacardi Building, dem ehemaligen Firmensitz der Rum-Familie, oben wartet ein 36-Grad-Blick. Weiter an die berühmte acht Kilometer lange Uferpromenade Malecón, wo ein Never-ending-Corso der schönsten 50er-Jahre-Straßenkreuzer an der verlotternden Pracht und an verliebten Pärchen, auf der Kaimauer kuschelnd, vorbeizieht. Havanna polarisiert. Liebe oder Hass. Dazwischen gibt es nichts. Wir haben uns verguckt, und zwar schlagartig in das alternde, zerfurchte Gesicht dieser „Grande Dame“ und ihre zunehmenden Versuche – finanziert durch die staatseigenen Unternehmen Habanas –, ihre Falten zu restaurieren. Eine neue alte Schönheit, die ein Herz und eine Seele hat – ihre im Ganzen rund 2,2 Millionen Bewohner, die in ihren Vierteln weiterleben. Wand an Wand mit den Touristen. Die authentisch bleiben. Freundlich, fröhlich, neugierig und hilfsbereit auch gegenüber Touristen. Havanna ist trotz aller Diskrepanzen eine Stadt, in der sich Besucher willkommen wissen und wohlfühlen. Schon Ernest Hemingway wusste das – und lebte hier länger als in den USA. Havanna und Hemingway – zwei, die zusammengehören. Der amerikanische Schriftsteller hatte nahe der Plaza de la Catedral seine Lieblingsbar, „La Bodeguita Del Medio“. Heute eine Touristenattraktion. Ebenso wie das „El Floridita“, wo der Nobelpreisträger dem Daiquiri zu Weltruhm verholfen hat. An der Theke links sitzt er in Bronze ge-


Ka ri bi s c h es

Havanna Valle de Viñales Santa Clara

M eer

Cienfuegos

0

Trinidad Cayo Rico

100 km

KUBA

Fotos: Susanne Schaeffer, Hardy Teicke, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Nordamerika

gossen, ein beliebtes Fotomotiv. Alex plaudert: „Hemingway trank wegen seiner Diabetes den Daiquirí ohne Zucker, den Papa Doble.“ Abends schleppt uns Alex zu einer weiteren Attraktion, die „Cuba Queens“. Eine formidable Show in einem alten Stadtpalast am Prado. Besitzerin ist eine Kubanerin, die mit einem (Geld gebenden) Schweizer verheiratet ist. Letzter Stopp auf unserer Route ist das Valle de Viñales, zweieinhalb Autostunden von Havanna entfernt. Ein fruchtbares Tal mit einzigartigen, riesigen Karstfelsen aus der Urzeit. Wie schlafende Riesen ragen diese Mogotes aus dem Boden hervor. Manche mit einem verzweigten Höhlensystem wie die Cueva del Indio und die Felsenmalereien an dem Mural de la Prehistoria. Eine andere Welt. Ein Meisterwerk der Natur. Ideal für Wanderungen. Start vom Örtchen Viñales. Luis, frisch selbständig und hier geboren, kennt jeden Stein. Er will uns zu Freunden, Tabakbauern, bringen. Eine Stunde wandern wir durch paradiesische Landschaft, über Felder, Bäche, vorbei an Feldern mit Ananas, Bananen, Maniok. Familie Sanchez, drei Generationen, betreibt Ackerbau wie vor 150 Jahren mit zwei Ochsen und einem Pflug, sät per Hand die nächste Ernte ein. Und erwartet uns in ihrer Hütte. Zur Siesta rollt Sohn Juan eine Zigarre – aus Tabakblättern home made. Honig verklebt die Enden. Will uns eine anbieten. No fumamos. Der würzige Duft zieht uns Nichtrauchern kurz darauf in die Nase. Abends lassen wir auf der Dachterrasse der Villa La Terraza die Erlebnisse nachwirken. Yerenia und Nils, unsere Gastgeber, gesellen sich zu uns. (visit.vinales@gmail.com) Plaudern aus der „sozialistischen“ Schatulle. Nils serviert Mojito – frische Minzblätter aus dem Balkonkübel, Eiswürfel, kubanischer Rum, weißer Zucker, Soda „und ein halber Teelöffel Honig“. Ein Geheimnis, das zu lüften uns erlaubt wird. Text: Susanne Schaeffer

Südamerika

Cayman Brac Grand Cayman

Cayman-Ins

eln

Tropischer Sozialismus Mehr als zwei Millionen Touristen im Jahr schätzen die kontrastreiche Insel – von der Architektur bis zum Zucker. KUBA

11,5 Millionen Einwohner. Größte Karibik-Insel, 145 Kilometer südlich von Florida. Hauptstadt La Habana, 2,15 Millionen Einwohner. Die Altstadt ist UNESCOWeltkulturerbe, hat dicht aneinanderstehende, größtenteils noch vom Verfall bedrohte Häuser aus dem 19. Jahrhundert und enge Gässchen. Hochhäuser prägen das amerikanisch geprägte Zentrum Vedado, entstanden in den 1940er und 1950er Jahren. Der Malecón ist ein kilometerlanger Schutzwall am Meer, abends der Treffpunkt für die Einheimischen. Staatsform: Sozialistische Republik seit 1959. Unabhängig seit 1898 (ehemalige spanische Kolonie unter US-Verwaltung von 1898 bis 1902). Regierungschef: Raúl Castro, seit August 2006. Staatsoberhaupt: Raúl Castro, seit Februar 2008. Bis zur Wirtschaftskrise durch den Zerfall der UdSSR war Kuba überwiegend ein Agrarland mit Planwirtschaft. Seit der dann ausgerufenen Sonderperiode („periode special“) begannen Reformen, die immer mehr Kleinstunternehmertum erlauben. Kuba setzte große Hoffnungen auf den Fremdenverkehr und investierte in den Ausbau der Infrastruktur. Ab den 90er Jahren wurde der Tourismus Hauptdevisenbringer der kubanischen

Wirtschaft. 2007 brachten rund zwei Millionen Touristen Bruttoeinnahmen von ca. zwei Milliarden US-Dollar ein.

Reisezeit

Zwischen Dezember und April. Übrige Monate Hurrikanzeit. Zeitunterschied: im Winter – 5 Stunden, im Sommer – 6 Stunden. Einreise: Reisepass und Touristenkarte (22 Euro), z. B. bei Reiseveranstalter, Konsulaten. Nachweis einer Auslandskrankenversicherung. Bei Ausreise am Flughafen nur in bar: 25 CUC.

WÄHRUNG

Kuba hat zwei Währungen, den konvertiblen und den kubanischen Peso. Der Peso Convertible (CUC) kann nur auf Kuba umgetauscht werden. Europäische Kreditkarten (Eurocard, MasterCard, Visa). Keine US-Kreditkarten wie American Express, Diners Club. Peso Convertible (CUC), 1 Euro = 1,25 CUC. Der kubanische Peso ist eine subventionierte Währung nur für Kubaner und nur für subventionierte Produkte. Der Euro wird bisher nur in Touristenecken wie Varadero, Cayo Largo, Cayo Coco, Holguin, Santa Lucia und Playa Covarrubias akzeptiert. Tausch von Fremdwährungen in den kubanischen Banken, in Wechselstuben (CADECA) und bei Hotelrezeptionen zum geltenden Wechselkurs.

Übernachtung

Gute bis First Class-Hotels (mehrheitlich staatlich geführt) in großen Städten, besonders in Havanna. Für Land-und-Leute-Feeling gibt’s „Casas particulares“. Sauber, günstig und mit Familienanschluss.

Restaurants

Die Paladores sind privat geführte Lokale, in denen nicht selten noch die Hausherrin heimische Gerichte wie Huhn, Schwein mit Reis und Bohnen kocht. In Havanna gibt es bereits ausgezeichnete, internationale Küche zu noch günstigen Preisen. Getränke: Mojito, Daiquiri, lokales Bier Cristal oder Bucanero.

Souvenirs

Das klassische Trio Kaffee, Rum und Zigarren.

INFOS

www.islands-and-more.de (Autovermietung) www.visitcuba.de (Infos, Zimmervermittlung)

Lesetipp Cuba, Wolfgang Ziegler, Müller Verlag, 26,90 Euro.

1/2015

azur.de

69 °


Die Star Flyer ist ein Viermaster, auf dem jeder das Segeln hautnah miterleben kann – und die Matrosen gerne mal eine wagemutige Show-Einlage hinlegen... fürs Erinnerungsfoto der Gäse!

Der elegante Clipper Dining Room bietet freie Tischwahl. Abends serviert die freundliche Crew ein köstliches Mehr-Gänge-Menü.

Die Lounge mit Bar ist Treffpunkt für das Early Bird-Frühstück. Piano-Begleitung vor und während des Dinners.

Die Ownersuite ist mit 21 m2 großzügig bemessen, wie alle Kabinen elegant ausgestattet und verfügt über ein Marmorbad, TV und DVD-Player.

Das 2Aftdeck, also das Deck im Heckbereich, verfügt über Sitzliegen und einen kleinen Pool, ein weiterer liegt auf dem Hauptdeck.

70 °azur.de

1/2015


Schiffstest

Ein komfortabler Windjammer für einzigartige Segel-Abenteuer Der Großsegler Star Flyer kreuzt mit seinem internationalen Publikum auch in entlegene Gebiete. Schiff Der imposante Windjammer lässt ebenso wie sein Schwesterschiff Star Clipper die Tradition der echten Großsegler wieder aufleben, ohne dass auf den heutigen Komfort verzichtet werden muss. Die öffentlichen Räume, Kabinen und Möbel sind elegant in maritimem Stil gehalten. Dazu glänzt hier und da Messing und poliertes Mahagoni. Die Decks sind mit Teakplanken ausgelegt. Das Flair an Bord ist entspannt und sportlich-leger. Die Gäste sind alle offen und kommunikativ, nutzen die Nähe zur Crew und die offene Brücke, um ein möglichst hautnahes, authentisches Segeln mitzuerleben. Da kann es durchaus passieren, dass der Kapitän auch mal einlädt, das Steuerrad in die Hand zu nehmen. Abends wird in sportlich-elgantem Dress bestens bei einem von einer freundlichen Crew servierten Mehr-Gänge-Menü gespeist. Ein Highlight an Bord ist die Crew-Talentshow mit GästeBeteiligung, bei der auch so manch geheimes Talent zum Vorschein kommt. Oder das Ankerwerfen in einer einsamen Bucht mit anschließendem Bad vom Schiff aus. Jedes Auslaufen wird zum Happening mit Gänsehauteffekt, wenn zum Glas Champagner die Hymne „1492“ aus den Bordlautsprechern das Segelhissen begleitet. Fazit: Eine Segelkreuzfahrt sollte jeder Kreuzfahrer mindestens einmal erlebt haben.

reederei Die inhabergeführte Reederei Star Clippers (Sitz: Monaco) betreibt drei der größten Passagier-Segelschiffe der Welt. Mit Anlaufhäfen abseits der Routen der größeren Kreuzfahrtschiffe sowie Aktivitäten und Annehmlichkeiten, die man sonst nur auf privaten Yachten

findet, zählt Star Clippers zur Spitze der Veranstalter von Spezialkreuzfahrten. Star Clippers-Schiffe befahren auf wechselnden Routen die Karibik, die Pazifikküste Costa Ricas und das Mittelmeer. Seit 2014 stehen auch Kreuzfahrten ab Kuba auf den Fahrplänen. Zur Flotte zählen der Fünfmaster Royal Clipper (Länge 134 Meter, 227 Passagiere, 106 Besatzungsmitglieder) sowie die baugleichen Viermaster Star Flyer und Star Clipper (Länge 115,5 Meter, 170 Passagiere, 74 Besatzungsmitglieder).

Fahrtgebiet Noch bis Ende März 2015 keuzt die Star Flyer entlang der Küste Kubas und den Cayman Islands, bevor sie über den Atlantik ins westliche Mittelmeer für die Sommersaison geht. Nach der TransatlantikReise im November geht es in die Karibik und ab Ende November wieder auf 16 Reisen ab Kuba.

kabinen 85 Kabinen, sechs Kategorien von 14, 12, 11 m2 (Doppel-Zweibett) bis 9 m2 (Etagenbetten). Mehr als komfortabel ist die Ausstattung mit Marmorbad mit Dusche und WC, Fön, Wandsafe, TV und DVD-Player, Direktwahl-Telefon.

gastronomie Ein Restaurant, der „Clipper Dining Room“. Early Bird-Frühstück. Üppiges Frühstücks-Buffet mit Omelett-Station, frischen Früchten, Lachs etc., Lunch-Buffet, oft als Themen-Buffet und mit lokalen Spezialitäten. Zur Tea Time gibt’s an der Tropical Bar an Deck mal frische Waffeln, mal Tacos. Abends À-la-carte-Menü mit sechs Gängen mit Fleisch, Fisch und vegetarischen Gerichten zur Wahl. Specials: Captain’s Dinner, Lunch an Deck, Beach Barbecues. Freie Platzwahl. Das Dinner wird in einer Sitzung serviert.

service Immer freundlich, immer hilfsbereit: Das sind die fleißigen Filipinos vom Kabinenpersonal, vom Restaurant und der Bar. Nach einem Tag erfüllen sie ungefragt alle Spezialwünsche. Trinkgeld: nicht im Reisepreis enthalten. Empfehlung: 8 Euro/ Tag/Person. Zahlbar in bar in einem Umschlag, der in die Kabine gelegt wird. Oder per Kreditkarte beim Zahlmeister.

Sport & Wellness Täglich Morgengymnastik, Wassergymnastik im Pool. Je nach Zielgebiet/Hafen außerdem Wasserski, Schnorcheln, Asiatische Thai- und klassische Massagen.

Bordprogramm Nachmittags: Knoten lernen, Tanzstunde, Captain’s Storytime, Cocktailkurs, Lektoren-Vorträge. Dezente Abendunterhaltung mit z. B. Karaoke, Musik-Quiz, Gäste & Crew-Talentshow, Live-Folklore, Modenschau. Wi-Fi: 60 Minuten Online-Zugang 6 Euro, für 240 Minuten verlangt die Reederei 18 Euro.

Ausflugsangebot Die Art der Exkursionen ist dem Zielgebiet angepasst, die meisten werden in englischer Sprache durchgeführt. Im Mittelmeer bietet man verstärkt klassisches Sightseeing und Themen-Exkursionen an, in der Karibik gibt es auch Transfers zu schönen Stränden, Schnorchel- oder Tauchausflüge. Angemessene Preise! Exkursionen wie Insel-Rundfahrten, Abenteuer-Ausflüge wie „Schwimmen mit den Stachelrochen“ (3 Std./49 Euro), SportAusflüge (z. B. Radfahren auf den Caymans, 4 Std./49 Euro).

publikum

Freizeit-Segler. Der Altersdurchschnitt ist jünger als auf Hochseekreuzern: ca. 56 Jahre.

Shopping Bordboutique. Große Auswahl an lässig-sportlicher Star ClippersKleidung im maritimen Stil. Sehr gute Qualität, moderate Preise! Auf Sonderangebote achten!

Dresscode Die Atmosphäre ist zwanglos und leger. Tagsüber trägt man Shorts, T-Shirt bzw. Badekleidung. Abends: Sportlich-elegante Kleidung, Abendkleid und Smoking sind nicht erforderlich.

Preisniveau Ab 240 Euro pro Tag.

★★★

Star flyer Schiff 15,1 Kabinen 6,4 Gastronomie 15,0 Service 15,0 Sport 6,0 Bordprogramm 5,1 Ausflugsangebot 7,1 GESAMT Punkte 69,7 Bordsprache: Englisch Bordwährung: Dollar Passagiere: 5400 Crew: 2384 PCR: 2,27 SR: 28,94 Baujahr: 2010 Flagge: Bahamas BRZ: 225.282 Länge/Breite: 362 m/66 m

Gäste aus aller Welt, viele selbst 1/2015

azur.de

71 °


Ein Klassiker auf

Vom Ă„rmelkanal bis ins Mittelmeer erleben die Gäste der charakterstarken

72 °azur.de

1/2015


Berlin째 Mittelmeer

dem Weg zur Sonne Berlin auch St채dte wie London oder Lissabon hautnah. 1/2015

azur.de

73 째


Die britische Königsfamilie ist eher selten vor Ort, dennoch ist der Royal Palace stets ein beliebtes Fotomotiv.

Das Straßenbild Londons ist geprägt von den berühmten schwarzen Taxis und roten Bussen, von denen die meisten mittlerweile jedoch ein moderneres Design besitzen. Nur kleineren Schiffen wie der Berlin erweist die Tower Bridge die Ehre und gewährt Einlass ins Zentrum der Megametropole.

74 °azur.de

1/2015


Sonnenstrahlen brechen durch die dunkle Wolkendecke und verleihen Westminster Abbey sozusagen einen Heiligenschein.

Berlin째 Mittelmeer

1/2015

azur.de

75 째


Berlin° Mittelmeer

76 °azur.de

1/2015

Vom Parque Eduardo VII über Lissabons Zentrum reicht die Sicht über die komplette Altstadt bis zur Mündung des Tejo in den Atlantik.


Mit einem kühlen Getränk genießen die Gäste auf dem Guadalquivir die Aussicht auf das unerwartet grüne Andalusien. Die charmante Standseilbahn Glória nimmt im Halb-Stunden-Takt den steilen Weg in die Oberstadt Lissabons auf sich.

Nachdem sie die Brücke des 25. April durchquert hat, legt die Berlin direkt vor der Altstadt Lissabons, Alfama, an.

1/2015

azur.de

77 °


Futuristische, abstrakt geformte Gebäude lassen die Stadt der Künste und der Wissenschaften, Valencia, wirken wie von einer anderen Welt.

Auch wenn die Schwestern den kurzen Fußweg bevorzugen – Pferdekutschen sind bei Touristen in Sevilla sehr beliebt und werden fast überall angeboten.

Wie ein riesiger Halbmond wölbt sich ein hunderte Meter langes, palastartiges Gebäude um die riesige Plaza de España in Sevilla.

78 °azur.de

1/2015


Berlin° Mittelmeer

Während das Ambiente im „Verandah“-Restaurant mit den einfachen Holztischen stets ein wenig an eine Kantine erinnert, speist man im Hauptrestaurant schon morgens eleganter an einem weiß gedeckten Tisch und bekommt Getränke serviert. Für das „Verandah“ spricht jedoch der nette Außenbereich, der mit vielen kleinen Tischen auch Alleinreisenden entgegenkommt. Jedoch nicht bei diesem Wetter, das sich eher für einen Tee und ein gutes Buch eignet. Letzteres ist auf der Berlin leicht zu finden. Die Bibliothek nimmt einen großen Teil des Promenaden-Decks ein und bietet eine riesige Auswahl an guter Leselektüre. Das ist außergewöhnlich für ein Schiff dieser Größe. Zudem sind die Räumlichkeiten sehr stilvoll und großzügig gestaltet. Die bequemen Sitzmöglichkeiten in den Ecken laden zum sofortigen Lesen ein. Schnell ist der Tag verflogen, und ich habe nicht das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben.

G

rau. Nichts anderes ist zu sehen, als ich morgens die Vorhänge öffne. Ist der Londoner Smog so dicht? Oder ist es der kalte Nebel der Themse, der uns hier empfängt? Die Lösung des Rätsels ergibt sich bereits bei einem Blick aus einem weiteren Fenster auf dem Gang. Über dem gleichen Grau ist hier deutlich zu lesen: „HMS Belfast“. Es ist also das frühere Kriegsschiff, das im ersten Moment alles so trist wirken lässt. Auf dem Sonnendeck bietet sich jedoch ein ganz anderer Anblick. Die mächtige Tower Bridge wünscht einen guten Morgen, und direkt am anderen Ufer begrüßen uns die Wolkenkratzer des neuen Geschäftsviertels sowie der Londoner Tower. Genau diese Mischung zwischen den modernen Gebilden einer Weltmetropole und den Sehenswürdigkeiten aus einer anderen Zeit, die an die lange und belebte Geschichte des Kingdom erinnern, prägt das Stadtbild Londons in den heutigen Tagen. Aufgrund des Platzmangels wird jedoch häufig improvisiert, und Gebäude erhalten eine neue Funktion. Da wird aus einer Kirche des 17. Jahrhunderts schon mal eine Konzerthalle, eine Diskothek oder eine Finanzbibliothek. Die Nationalbank verwandelt sich in einen zugegebenermaßen beeindruckenden Pub, und unter dem kleinen Park, auf dem jetzt Kinder spielen, liegen die circa 100.000 Skelette eines ehemaligen Friedhofs. Das alles zeigt uns Reiseleiter John während einer überaus unterhaltsamen Stadtrundfahrt. „In London gibt es täglich nur eine Hauptverkehrszeit, leider dauert sie 24 Stunden“, entschuldigt er sich. Als wir an den Wachen von Horse Guards vorbeikommen, die eigentlich gar keine Arbeit mehr haben, heißt es, „wer die Engländer verändern will, muss zunächst ihre Großmütter verändern“. John hat den typisch britischen Dialekt und Humor, und so gestaltet sich die Rundfahrt sehr kurzweilig. House of Parliament: abgehakt. Westminster Abbey: abgehakt. Downing Street: abgehakt. Royal

T

ime to say goodbye“ – die Klänge, die die Berlin bei ihrer Ausfahrt in Bremerhaven begleiten, lassen sowohl die Gäste an Bord als auch die Zurückgebliebenen an Land etwas emotional werden. Taschentücher werden geschwenkt, und es fließt sogar die ein oder andere Träne. Es ist ein würdiger Abschied und zugleich der Beginn einer zweiwöchigen Reise über ganze drei Weltmeere. In 14 Tagen wird die Berlin den Ärmelkanal durchqueren, an der Atlantikküste Europas entlangkreuzen und schließlich das westliche Mittelmeer erreichen. Ein klassisches Schiff auf einer außergewöhnlichen Route. Wir freuen uns auf spannende Häfen von London bis Ibiza sowie auf viel Zeit zur Erholung. Denn bei über 6000 Seemeilen sind die Distanzen zwischen den Destinationen groß. Am Abend stimmen wir uns also schon einmal auf den ersten Seetag ein. Dieser fällt allerdings etwas weniger entspannt aus, als wir es uns gedacht haben. Schon mit dem Einbruch der Dunkelheit setzen die ersten Anzeichen ein: Hier schwappen ein paar Tropfen vom Gin Tonic über, dort klappern ein paar Teller. Erst später in der Kabine machen sich jedoch die Windstärke 9 und der dadurch sehr hohe Seegang deutlicher bemerkbar. Der geplante Gala-Abend wurde verschoben. In kurzen Abständen krachen Wellen laut gegen den Bug und durchbrechen die Stille. Aufstehen ist in diesem Moment nicht die beste Idee, denn ohne den Horizont als Fixpunkt könnte der Magen durchaus etwas dagegenhaben. Im Bett wirkt das Schwanken des Schiffes schon fast beruhigend. Die Reise an Bord der Berlin ist eben von Beginn an eine authentische Seefahrt. Während sich die Bullaugen auf den unteren Decks schon geschlossen haben und die Außen- in Innenkabinen verwandeln, fällt mein letzter Blick aus dem Fenster, wo sich die unruhige See mit ihren tosenden Wellen im hellen Mondlicht abzeichnet. Morgens hängen Papiertüten in den Gängen. Und die schwankenden Leute auf dem Weg zum Frühstück haben am gestrigen Abend auch nicht alle zu tief ins Glas geschaut. Der Seegang hat nicht nachgelassen, und schon früh empfiehlt Kreuzfahrtdirektor Jerry in seiner gewohnt ruhigen, gelassenen Art per Lautsprecherdurchsage, lieber nicht die Außendecks aufzusuchen. Das kommt ohnehin niemandem in den Sinn. Wichtiger als eine frische Brise um die Nase ist zunächst eine Stärkung des Magens. Sowohl im Hauptrestaurant auf dem Hauptdeck als auch im „Verandah“-Restaurant auf dem Promenaden-Deck wartet ein reichhaltiges Frühstücksbuffet auf die Gäste. Die Auswahl an Brot und Beilagen, Zerealien und Früchten kann sich sehen lassen und ist vergleichbar mit der eines guten Drei-Sterne-Hotels.

1/2015

azur.de

79 °


Berlin° Mittelmeer

Palace: abgehakt. St. Paul’s Cathedral: abgehakt. Tower inklusive Besichtigung der Kronjuwelen: abgehakt. Mittagszeit. Wir wollen uns schon nach einem guten Restaurant umsehen, als uns einfällt, dass es direkt vor uns liegt. Tenderboote bringen uns innerhalb von einer Minute über die Themse zur Berlin. Diese Flexibilität, die durch die zentrale Lage des Schiffes entsteht, ist unglaublich. Es lohnt sich, nach der individuellen Erkundungstour am Mittag wieder zum Dinner an Bord zu kommen und anschließend noch mal einen Pub aufzusuchen. London–Berlin, Berlin–London. Wobei das Bier auf der Berlin mit Sicherheit besser schmeckt als die süße, abgestandene Plörre, auf die die Briten so abfahren.

U

m vier Uhr morgens sind die Außendecks überfüllt. Ein Lotsenboot nähert sich der Berlin und zieht das Schiff rückwärts in Richtung Tower Bridge. Für ein Wendemanöver inmitten der Stadt ist die Themse zu schmal. Wir sorgen für Autoschlangen auf beiden Seiten, als sich die beleuchteten Konturen von Londons berühmtester Brücke erstaunlich schnell anheben und den Wasserweg frei geben. London erweist uns die Ehre und verabschiedet sich auf die wohl spektakulärste Art und Weise, die die Stadt zu bieten hat. Wir sind begeistert, aber auch zu müde, um die weitere Flussfahrt wach zu erleben. Fünf Stunden später weckt mich das Klingeln meines Kabinentelefons. Erfreulicher ist die Nachricht, die folgt: Nach dem Aufenthalt in London ist eine Junior Suite frei geworden, ich werde upgegradet. Eigentlich habe ich mich in meiner Kabine auf dem Hauptdeck schon bestens eingelebt. Diese besitzt eines der rund 50 Doppelbetten an Bord, welches den größten Teil des Platzes einnimmt. Die Einrichtung ist schlicht, aber hell und freundlich. Einzig das in stechendem Gold umrahmte Bild an der Wand ist etwas gewöhnungsbedürftig. Obwohl ich mich hier durchaus wohlfühle, sage ich nicht Nein, packe meinen Koffer und bereue es nicht. Auf dem Promenaden-Deck steht mir wesentlich mehr Platz zur Verfügung. Eine etwa einen Meter hohe Zwischenwand aus elegant glänzendem Holz trennt in der Junior Suite den Schlafbereich von einer großzügigen Sitzecke, die vom Sonnenlicht durch das Fenster in Richtung Bug beleuchtet wird. Die Junior Suite spielt in einer anderen Liga und ist im Schnitt nur circa 100 bis 300 Euro pro Reise teurer als die höchste Kategorie der Standard-Kabinen. Nach einem entspannten Seetag, den ich tatsächlich zum großen Teil in der Sitzecke meiner Suite verbracht habe, erreicht die Berlin die zweitgrößte britische Kanalinsel, Guernsey, die von Beginn an pure Idylle ausstrahlt. Auf den Straßen des kleinen Hafen(haupt)städtchens St. Peter Port ist donnerstags morgens kaum etwas los. Viele Gäste schlendern die kleine Promenade entlang oder bleiben gleich an Bord, da das Wetter heute

80 °azur.de

1/2015

Nach acht Monaten werden die an Strängen angesiedelten Miesmuscheln auf den Farmen Vigos an die frische Luft befördert.

nicht besonders einladend wirkt. Das satte Grün, das die Insel großflächig bedeckt, kommt eben nicht von ungefähr. Mit dem Bus fahren wir auf hügeligen, schmalen Straßen vorbei an weitläufigen Kuhweiden, dunkelgrünen Wäldern und sogar einem Flughafen, der sich allerdings von außen kaum zu erkennen gibt. Immerhin gibt es zweimal pro Woche eine Direktverbindung nach London. Wir machen die Begegnung mit kleinen, bildhübschen Dörfchen, deren Häuser eigentlich alle gleich aussehen. Typisch sind die genau in der Mitte platzierten Türen und die Kamine mit mehreren Auslässen, da jeder Raum einen eigenen Abzug besitzt. Schließlich erreichen wir die Little Chapel, eine winzige Kapelle, die mit unzähligen bunten Keramikteilchen, Muscheln und Glasstückchen geziert ist. Das ist der pure Kitsch, aber auf jeden Fall einzigartig. So wie die schön luftigen Scones mit Butter und Marmelade, die wir zum Abschied in der „Guernsey Pearl“ serviert bekommen.

A

uf dem Weg über die Biskaya ist die See zur Freude aller Gäste ruhiger. Endlich kann der Gala-Abend stattfinden. Schon beim Captain’s Cocktail in der „Scirocco Lounge“ stelle ich fest, dass der Dresscode „festlich“ auf der Berlin sehr weitläufig ausgelegt wird. Eine Krawatte ist kein Muss, einige Herren tragen sogar einen Pulli unter dem Sakko oder Sportschuhe. Die Schweizer Gäste sind natürlich in ihren Trachten gekleidet. Eine bunte Menge also – genauso bunt wie die Shows, die täglich in der „Scirocco Lounge“ aufgeführt werden. Jerry führt durch das Programm und geht dabei voll auf. Der ewig Junggebliebene mit wasserstoffblonden Haaren und Hornbrille ist das komplette Gegenteil von dem, was die ruhigen Borddurchsagen suggerieren: schrill, laut und flippig. Schnell hat er das Publikum für sich gewonnen, und als er erstaunlich souverän mit den wirklich tollen Sängern der Crew mithalten kann, gibt es tosenden Applaus. Besser ist nur noch die studierte Opernsängerin und Hoteldirektorin der Berlin, Romana. Mit ihrer eindrucksvollen Stimme kommt sie ganz ohne Mikrofon aus und gehört aus Sicht eines Laien fast schon auf die Weltbühne oder zumindest in die letzte Runde bei Dieter Bohlen. Für ein


Der mittelalterliche Königspalast von Sevilla ist nicht das einzige Gebäude der Stadt, das ein bisschen an 1001 Nacht erinnert.

farmen in der Region von Vigo. Diese bestehen aus schwimmenden Eukalyptusholz-Inseln, deren mit Miesmuscheln und Austern besiedelten Stränge ins Wasser hängen. Auf dem Boot beginnt es schon zu duften. Berge an handgroßen Muscheln werden im Wasserdampf gegart und uns in riesigen Plastikschalen serviert. Nach kurzer Zeit sind alle verputzt. Denn der Geschmack der – wohlgemerkt – ohne Öl oder Knoblauch zubereiteten Muscheln ist so intensiv, dass wir uns kaum zügeln. Dazu gibt’s Weißwein aus dem Plastikbecher. Für alle Feinschmecker und diejenigen, die Santiago de Compostela schon gesehen haben, ist dieser Ausflug eine mehr als angemessene Alternative. Insgesamt ist das Exkursionsprogramm von FTI Cruises sehr abwechslungsreich und hat einige außergewöhnliche Highlights zu bieten. Da fällt die Entscheidung oft schwer.

B

Schiff der Größenordnung der Berlin ist ein solch hochwertiges Entertainment nicht selbstverständlich. Bei der Crew-Talentshow bringt die Besatzung das Publikum zum Staunen und zum Lachen, bei der Disco-Show wird das Tanzbein geschwungen. Und nachdem die Sänger die größten Hits von Frank Sinatra zum Besten gegeben haben, kommt spontan Passagier Wolf auf die Bühne und gibt noch ein paar Zugaben. Auf der Berlin geht das. Man ist ja unter sich. In der Nähe von Spanien wird es unter der stärker werdenden Sonne auch wärmer. Blaue Liegen lassen den gesamten Außenbereich und auch alle Wege rund um das Schiff zu schmalen Gassen schrumpfen. Nach den letzten bewölkten und regnerischen Tagen werden die Gäste regelrecht von der wohltuenden Wärme angezogen. Die Hafenstadt Vigo empfängt uns dann mit angenehmen, weil windigen, 25 Grad. Die Stadt ist eng und steil bebaut und bietet außer dem großen Hafenbereich keinen wirklich spannenden Anblick. Im Gegensatz zum kleinen Fischerdörfchen Combarro an der Ría de Pontevedra, das wir nach einer kurzen Fahrt erreichen. Auf einem hügeligen, aber glatten Felsboden schlängeln sich hier kleine Gassen zwischen niedrigen, mit bunten Blumen geschmückten Steinhäusern entlang. Die Uferpromenade ist regelrecht zugebaut mit kleinen Maisspeichern, zwischen denen es aus Restaurants mit maximal drei Tischen nach frischem Fisch duftet. Passend dazu bringt uns ein Boot zu einer der vielen Muschel-

ei gut drei Stunden Zeit in Lissabon lohnt sich allerdings höchstens eine Stadtrundfahrt. Wieder einmal profitieren wir von der geringen Größe der Berlin, als wir die imposante rote Brücke des 25. April durchqueren und direkt vor der Altstadt Alfama anlegen. Da ich noch nie hier war, entscheide ich mich für einen zügigen Fußmarsch zu den Sehenswürdigkeiten der Innenstadt. Die geringen Distanzen machen das möglich. Schnell erreiche ich die Praça do Comércio, die weitläufig und offen direkt am Flussufer liegt. Früher war sie das Zentrum des Handels, heute werden hier allerhöchstens Sonnenbrillen und Souvenirs verhökert. In Richtung Stadtkern verlaufen nun die geradlinigen Prachtstraßen der Baixa zur ebenfalls sehenswerten Praça dos Restauradores und zur Haltestelle der Standseilbahn Glória, die den steilen Weg in die Oberstadt auf sich nimmt. Zum Abschluss flaniere ich über die berühmte Avenida da Liberdade und steige in den „Elevador“, einen eleganten Holzaufzug, der auf eine Plattform über den Dächern der Stadt führt, und genieße den Anblick von roten Ziegeln so weit das Auge reicht. Ein straffes Programm für die kurze Zeit, aber es hat sich gelohnt. Einzig den Parque Eduardo VII, der etwas weiter und höher als das Zentrum über Lissabon thront, hätte ich noch gerne gesehen. Aber einen Vorteil muss die Stadtrundfahrt im Bus ja auch haben. Andalusien steht mehr für Hitze und Trockenheit als für grüne Landschaften und Schwemmlandschaften – sollte man meinen. Anders sieht es aus, als die Berlin ihre letzten Kilometer nach Sevilla meistert. Auf dem Guadalquivir passieren wir eine wahre Oase im Süden Spaniens mit grünen Wiesen bis zum Horizont und großem landwirtschaftlichem Betrieb. Riesige Schwärme von Zugvögeln finden hier einen nahrhaften Rastplatz. Störche begleiten uns eine Weile auf unserem Weg ins Landesinnere. Die wunderbare Flexibilität des Schiffes braucht man wohl kaum mehr zu erwähnen. 1/2015

azur.de

81 °


FTI Berlin° Mittelmeer

Die Berlin ist eines der wenigen Kreuzfahrtschiffe, die sich durch die Schleuse Sevillas auf dem Guadalquivir hindurchzwängen können.

Hölzerne Maisspeicher zieren die Plätze und vor allem die Ufer des pittoresken kleinen Fischerdörfchens Combarro.

Wir erleben eine richtige Flusskreuzfahrt an Bord eines Hochseedampfers, durchqueren sogar ohne Probleme die enge Schleuse vor Sevilla. Auch die beiden Kreuzfahrt-Neulinge Volker und Petra kommen da aus dem Staunen nicht mehr heraus.

A

ls ich in Sevilla ein Alphorn höre, fällt mir im ersten Moment schon gar nicht mehr auf, wie absurd das eigentlich ist. So sehr habe ich mich in den letzten Tagen an die traditionelle Musik gewöhnt. An Bord ist eine große Schweizer Reisegruppe, die die Kreuzfahrt als Folklore-Reise gebucht hat. Das bedeutet sechs Stunden täglich Alpenmusik im Yachtclub, Sprechstunden mit der Band und Jodel-Kurse. Flüchten ist schwierig. Problematisch ist nur, dass die deutschen Gäste nichts von dieser Themenreise wissen und sich spätestens nach zwei Tagen gestört fühlen. Das für Laien doch recht eintönige Gedudel ist allgegenwärtig. Und jetzt sogar auf den Straßen von Sevilla. Wie die Gruppe es geschafft hat, ein Alphorn durch den Check-out zu bringen, ist und bleibt rätselhaft. So schnell es bei der drückenden Hitze möglich ist, laufen wir am Fluss entlang in Richtung der belebten Innenstadt, wo sich kleine Cafés und Bars in den schattigen Gassen aneinanderreihen. Teilweise sind die Wege sogar mit Planen überdacht, um für ein einigermaßen erträgliches Klima zu sorgen. An vielen Gebäuden sind die Spuren sichtbar, die die Mauren hinterlassen haben. Sevilla hat eindeutig einen orientalischen Touch. Die riesige Altstadt hat eine detailreiche, verspielte Form mit vielen Türmchen wie aus 1001 Nacht. Und im Garten des Königspalasts staunen wir über die ausgeklügelten Bewässerungssysteme der Araber mit kleinen Wassersträßchen und Springbrunnen, die noch bis heute Anwendung finden. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir die Plaza de España und das in Orange getunkte, palastartige Gebäude, das den Platz wie ein riesiger Halbkreis umrandet. Gerne hätten wir noch das Nachtleben Sevillas erkundet, jedoch bleibt dafür leider keine Zeit mehr. Die Berlin verlässt Spanien und durchquert nun die Straße von Gibraltar auf dem Weg ins Mittelmeer. Ein neuer Tag, ein neues Ziel: In Valencia erwartet uns abermals ein unglaublicher Kontrast zum bisherigen

82 °azur.de

1/2015

Programm. Besonders beeindruckend ist die Stadt der Künste und der Wissenschaften. Ein ganzes Viertel macht den Eindruck, als käme es aus einer anderen Welt. Riesige moderne Gebäude und Hallen, die Heimat von Museen, Konzertsälen und einem der weltgrößten Aquarien, strahlen in hellem Weiß oder glänzen mit ihren mächtigen Glasflächen in der Sonne. Futuristische und abstrakte Formen prägen das Bild über mehrere Kilometer. Direkt daneben verläuft der Park im ehemaligen Flussbett des Turia, der aufgrund von Überschwemmungen in den 60er Jahren umgeleitet wurde. So entstand eine lang gezogene, 100 Hektar große Oase inmitten der Stadt. Das alles erinnert mehr an Dubai als an eine spanische Stadt mit einer jahrhundertelangen Tradition. Pünktlich zum Dinner sind wir wieder an Bord. Seit Beginn der Reise habe ich kaum Restaurants an Land aufgesucht, denn das Essen auf der Berlin ist vielseitig, kreativ und wird nie langweilig. Besonders gelungen sind jedoch die orientalischen Gerichte, die täglich neben zwei anderen Hauptgängen zur Auswahl stehen. Schließlich ist der Chef Inder, und das schmeckt man. Egal, ob mit dem zarten, herzhaften Tandoori Chicken, den mit Hackfleisch gefüllten Zucchini oder dem Rindercurry – hier liegt man nie daneben. Ein südafrikanischer Pinotage mit vollem, beerigem Aroma rundet das Ganze ab. Insgesamt ist die Küche dem Preisniveau entsprechend weit davon entfernt, als gehoben bezeichnet werden zu können. Allerdings sind sämtliche Gerichte liebevoll und schmackhaft zubereitet. Morgens Formentera, mittags Ibiza – das ist der Zeit-


GROSSB R I TA N N I E N

Nordsee Bremerhaven

London DEUTSCHLAND

Fotos: Axel Zimmermann, Jens Freudenmann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

St. Peter Port Guernsey

plan für den letzten Tag an Land. Endlich bekommen wir die Gelegenheit, noch einmal ins warme Mittelmeerwasser zu springen. Nach einem entspannten Vormittag am Strand von La Savina macht sich die Berlin schon auf den Weg zur Nachbarinsel. Aber ohne uns. Da die Fährüberfahrt gerade einmal 30 Minuten dauert, entschließen wir uns, die Zeit bestmöglich zu nutzen. Gegen Mittag sind wir längst auf Ibiza angekommen und haben den Hügel erklommen, auf dem eine Festung über die Stadt wacht. So haben wir den besten Blick auf die einlaufende Berlin und können mitverfolgen, wie sie die großen Kreuzfahrtschiffe vor der Bucht links liegen lässt und direkt im Yachthafen anlegt. Schließlich sind einige der Luxusboote, unter anderem das von Kylie Minogue direkt nebenan, schon fast mit der Größe der Berlin vergleichbar. Mit Einbruch der Dunkelheit wird Ibiza-Stadt erst richtig lebendig. Urlauber kommen von den Stränden zurück, Massen an Yachten und Booten treffen im Hafen ein. Laute Musik dringt durch die beleuchteten Gassen. Wie jeden Abend putzt sich die Stadt heraus für eine lange Nacht, in der die Top-DJs der elektronischen Musikszene die Stimmung zum Kochen bringen. Das passt nicht wirklich zur Berlin und ihren Gästen. Daher legt das Schiff noch am Abend ab und macht sich auf den Weg zum Zielhafen Genua. Zwei Wochen haben die Gäste an Bord verbracht. Jetzt heißt es wieder: „Time to say goodbye“. Allerdings gut erholt und mit unzähligen Eindrücken von Destinationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Immer mittendrin statt nur dabei. Die Berlin ist weder das größte noch das schönste, noch das modernste Schiff. Natürlich hat sie ihre Ecken und Kanten, will diese auch gar nicht verstecken. Die Berlin ist authentisch. Und klein genug, um ihren Routen das gewisse Extra zu verleihen. Text: Axel Zimmermann

0

200 km

Genua

At lan t i k

I TA L I E N

Vigo S PA N I E N

PORTUGAL

Lissabon

Valencia quivir Sevilla dal ua G

Mi t t elmeer Ibiza La Savina Formentera

Nordsee, Atlantik und Mittelmeer In 14 Tagen kreuzt die Berlin auf nicht weniger als drei Weltmeeren. London

8,5 Millionen Einwohner. In der Hauptstadt Englands pulsiert das Leben. In der Innenstadt reihen sich die Attraktionen und Sehenswürdigkeiten aneinander, an einem Tag sind sie gar nicht zu bewältigen. Nur gut, dass die Berlin direkt am Tower von London und somit direkt im Zentrum der Stadt anlegt.

St. Peter Port

16.000 Einwohner. Die Haupt- und wichtigste Hafenstadt von Guernsey liegt im Osten der Kanalinsel. Von hier aus sind die grünen Landschaften und rauen Klippen Guernseys in kurzer Zeit zu erreichen.

Vigo

300.000 Einwohner. An das ursprüngliche Fischerdorf erinnert heute vor allem noch der Altstadtkern Vigos, der im Kontrast zu den modernen Anlagen der Sporthäfen steht. Immer

noch ist Vigo sehr bedeutend für den Fischfang und die Muschelzucht.

Gebäuden im Barock- und Gotikstil auf.

Lissabon

1000 Einwohner. Nur eine halbe Stunde mit der Fähre von Ibiza-Stadt entfernt sind Formentera und der Hafenort La Savina der entspannte Gegenentwurf zur Urlaubsmetropole. Wer Erholung sucht, ist an den leeren Stränden genau richtig.

550.000 Einwohner. Eine Stadt wie in zwei Teile geschnitten. Im Osten schlängeln sich kleine Gässchen durch die bröckeligen Fassaden der charmanten Altstadt. Im Zentrum dagegen bestimmen geradlinige Alleen, Einkaufspromenaden, weitläufige Plätze und historische Gebäude das Bild.

Sevilla 700.000 Einwohner. In der Hauptstadt Andalusiens herrscht meist glühende Hitze. Das passt zum Temperament der Stadt mit ihren belebten Gassen und Plätzen im Zentrum – zwischen Stierkampfarenen und orientalisch anmutenden Gebäuden, geprägt von der Zeit der Mauren.

Valencia

800.000 Einwohner, kontrastreicher geht es kaum. Während das Viertel der Kunst und Wissenschaft an das hochmoderne Dubai erinnert, wartet die Innenstadt mit

La Savina

Ibiza

140.000 Einwohner. Tagsüber sind die Strände der Sonneninsel voll mit Menschen, abends erwacht dann IbizaStadt zum Leben und wird zur angesagtesten PartyMetropole der Balearen.

Genua

600.000 Einwohner. Die Hafenstadt im Norden Italiens ist ein bedeutender Ausgangspunkt für den Fährverkehr nach Sardinien, Sizilien und Tunesien. Neben dem Hafenareal sind die Altstadt und die im 16. Jahrhundert angelegte Prachtstraße Le Strade Nuove einen Besuch wert.

Lesetipp

Entdecke Europa, Lonely Planet, MairDuMont, 25 Euro.

U-Bahn: schnell unterwegs in London.

1/2015

azur.de

83 °


Auch auf Ibiza macht sich die geringe Größe der Berlin bezahlt. Das Schiff kann von einem Schlepper bis direkt in den Hafen Ibizas gezogen werden, während alle großen Dampfer vor der Bucht anlegen müssen. Da „parkt“ man schon mal neben der Yacht von Kylie Minogue.

Je weiter die Berlin in Richtung Süden fährt, desto häufiger wird der Pool benutzt - besonders beliebt ist er bei den Kindern an Bord.

Wem die täglichen Fünf-Gänge-Menüs zu viel sind, kann sich an der reichlichen Auswahl des „Verandah“-Buffetrestaurants bedienen.

Zu Beginn der Reise können die Gäste ihren Sitzplatz im Restaurant festlegen – etwas intimer am kleinen Tisch oder in großer Runde.

Die Fenster der geräumigen Junior Suiten richten sich direkt zum Bug, ein eigenes Fernglas garantiert beste Aussichten.

84 °azur.de

1/2015


schiffstest

Persönlich und exklusiv Es muss nicht immer das größte, neueste oder nobelste Schiff sein. Das beweist die Berlin. Schiff Seit ihrer Fernsehkarriere in den 80er und 90er Jahren ist die Berlin für viele deutsche Kreuzfahrer das „Traumschiff“. Ab 2004 war der Publikumsliebling dann als Spirit of Adventure für Saga Cruises auf dem britischen Markt unterwegs. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zu FTI Cruises hieß das Mittelklasse-Schiff zunächst FTI Berlin, seit März 2014 ist das Brandzeichen der Reederei verschwunden und der Name wieder wie in alten Zeiten. Am Flair der Berlin hat sich währenddessen kaum etwas verändert. Allerdings ist das Interieur um einiges schlichter geworden und verzichtet nun zeitgemäß auf Plüsch, Gold und opulente Vorhänge. Kurzzeitig diente das oberste Sonnendeck als Biergarten, jetzt als Erweiterung des „Verandah“-Buffetrestaurants eine Etage tiefer.

Reederei Die FTI Cruises GmbH ist der Kreuzfahrtspezialist des viertgrößten Reiseveranstalters FTI Group. Auf der Berlin bietet das Unternehmen erschwingliche Kreuzfahrten in einer familiären und authentischen Atmosphäre, die vor allem bei Kreuzfahrern alter Schule geschätzt werden. Seit Oktober 2014 sind zudem Kreuzfahrten auf dem aktuellen „Traumschiff“, der Deutschland, über FTI Cruises buchbar.

KAbinen 206 Kabinen insgesamt, davon 48 innen (ca. 13 m2), 158 außen (Bullauge oder Fenster, ca. 16 m2), vier Junior Suiten (ca. 15 bis 21 m2) und eine Grand Suite (37 m2). Balkone sind nicht vorhanden. Die freundlich eingerichteten Kabinen verfügen über Dusche/WC, Bademäntel,

Telefon mit Direktwahl, TV, DVD-Player, Kühlschrank, individuell regulierbare Klimaanlage, Feldstecher, Schuhlöffel und Kleiderbürsten.

Gastronomie Während im Hauptrestaurant neben dem Frühstücksbuffet sowohl nachmittags als auch abends Fünf-Gänge-Menüs serviert werden, gibt es im „Verandah“-Restaurant ausschließlich Selbstbedienung. Nachmittags werden hier kostenfrei Kaffe und Kuchen angeboten. Das Essen entspricht einem gutbürgerlichen Restaurant, ist jedoch sehr kreativ und vielfältig. Stets stehen drei Gerichte zur Auswahl. Besonders empfehlenswert sind die täglich angebotenen orientalischen Gerichte – der Chef ist Inder, und das schmeckt man. Wasser, Kaffee, Tee und Säfte sind den ganzen Tag über kostenfrei erhältlich. Die anderen Getränke sind je nach Tarif inklusive, als Paket für 12 bis 22 Euro buchbar oder zu moderaten Preisen einzeln zu bestellen. Ausgeschenkt wird auch im Yacht Club und abends im freien Bereich des „Verandah “-Restaurants.

Service An Bord geht es sehr familiär zu. Die Kellner kennen ihre Gäste beim Vornamen und wissen bereits nach kurzer Zeit, was regelmäßig gewünscht wird. Zweimal am Tag werden die Kabinen gereinigt. Die Bordsprache Deutsch wird von manchen Servicekräften besser, von manchen schlechter beherrscht. Trinkgeld gibt es auf freiwilliger Basis, empfohlen werden 5 Euro/Tag/Person.

Sport & Wellness Auf dem untersten Deck gibt

es ein kleines Fitnesscenter, das zwar fensterlos ist, aber dennoch hell und freundlich wirkt. Die Geräte sind etwas veraltet, reichen aber völlig aus. Nebenan ist eine kleine Sauna integriert. Massagen werden gegen Aufzahlung angeboten. Im Außenbereich des „Verandah“Restaurants lädt ein Außenpool zum Schwimmen ein.

Kunst und Kultur der Städte. Aktiv- und Sportausflüge sind dem Publikum entsprechend überflüssig. Das Personal im Exkursionsbüro ist äußerst kompetent und hat auf jede Frage eine Antwort.

Publikum Deutschsprachig, viel gereiste Kreuzfahrer, meist älter.

Bordprogramm

Dresscode

Für die Größe des Schiffes ist das Entertainment- und Showprogramm hervorragend. Die Sänger und Tänzer sind exzellent, außerdem wirkt die Crew regelmäßig gekonnt mit – das ist sympathisch. Vor und nach den Shows gibt es regelmäßig niveauvolle LiveMusik, im Yacht Club ebenfalls. Bei den Folklore-Reisen für das Schweizer Publikum finden hier allerdings täglich bis zu sechsstündige Konzerte mit Alphorn, Akkordeon und Co. statt. Die Lektoren auf den Reisen versorgen die Gäste regelmäßig mit Informationen und Anekdoten zu den Destinationen. Ein Highlight der Berlin ist definitiv ihre stilvolle, großzügige Bilbliothek mit mehr als 1000 deutschsprachigen Büchern und DVDs, die kostenfrei zur Verfügung stehen. WLAN gibt es keines, Surfen an einem der vier PCs kostet 25 Cent pro Minute. Tagsüber werden Bingo, Quiz, Shuffleboard und weitere Spiele angeboten. Außerdem gibt es eine Art Plauderstunde speziell für Alleinreisende.

Sportlich und leger, bei festlichen Anlässen formell.

Ausflugsangebot Die Exkursionen sind vielfältig und teilweise sehr originell. Hier profitiert die Reederei sicherlich von der großen Erfahrung und den zahlreichen Kontakten der FTI Group. Inhaltlich befassen sich die Ausflüge mit Historie,

Shopping Bordshop mit Reisebedarf, Souvenirs, Uhren, Parfüms etc.

Preisniveau Ab 60 Euro pro Tag.

★★★

Berlin Schiff 13,5 Kabinen 5,2 Gastronomie 13,3 Service 14,8 Sport & Wellness 5,5 Bordprogramm 7,1 Ausflugsangebot 8,0 GESAMT Punkte 67,4 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 412 Crew: 180 PCR: 2,29 SR: 16,17 Baujahr: 1981, Renov. 2012 Flagge: Malta BRZ: 9570 Länge/Breite: 139 m/17,50 m

1/2015

azur.de

85 °


Azur째 Asien-Kreuzfahrten

86 째azur.de

1/2015


Kurs Fern ost

Leuchtreklame – so weit das Auge reicht: Japans Hauptstadt Tokio bietet viel fürs Auge.

J A PA N

Tokio

Shanghai CHINA 0

400 km

Ostchinesisches Me e r

Foto: Mauritius Images, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Ausschnitt

Südchinesisches Me e r Singapur

Staunend schaut Europa auf die rasante Entwicklung im Fernen Osten. AZUR beschreibt die besten Kreuzfahrtrouten in der lebhaften Region zwischen Tradition und Moderne. 1/2015

azur.de

87 °


azur° Asien-Kreuzfahrten

Der Berg Fuji ist mit seinen 3776 Metern Höhe eines der bekanntesten und imposantesten Wahrzeichen Japans.

Japan

Die Heimat der Samurai

P

rincess Cruises zählt zu den Pionieren der Kreuzfahrt im Fernen Osten. Insbesondere in Japan hat die Luxus-Reederei mehr Erfahrung gesammelt als andere. Früher als der Wettbewerb hat Princess erkannt, dass sich das Land per Schiff sehr leicht erschließen lässt – und gleichzeitig sehr preiswert, denn an Land herrschen bisweilen astronomische Hotelpreise. Dagegen ist eine Fahrt an Bord der großzügigen Diamond Princess schon ab 120 Euro pro Tag bei voller Verpflegung buchbar. Dazu können die Gäste die sachkundig konzipierten Landausflüge buchen. Princess hat sogar seinem Schiff Diamond Princess ein japanisches Ambiente angedeihen lassen – im Rahmen einer 30 Millionen USDollar teuren Modernisierung. Auffälligstes Element ist das traditionell japanische Badeerlebnis im Stile der Onsen. Während im Innenbereich verschiedene Saunen mit Meerblick und ein steinernes

88 °azur.de

1/2015

Bad mit Wasserfall die Sinne verwöhnen, lädt der Außenbereich mit Hydrotherapiepool, Gärten, Liegestühlen und Fußbädern zum Entspannen an der frischen Luft ein. Für Freunde der japanischen Küche entstand ein Sushi-Restaurant mit einem umfangreichen Angebot an Meeresfrüchten und regionalen Sake-Variationen. Das Schiff ist also für Japan-Reisen bestens geeignet – und bietet auch gleich eine besonders große Auswahl an Touren an, unter anderem: „Japan & Taiwan“ (21.5.-6.6.2015), „Japan & Sachalin“ (14.6.24.6.2015), „Bezauberndes Japan“ (16.6.24.6.2015), „Fernes Japan“ (26.7.-3.8.2105), „Japans Norden“ (28.8.-2.9.2015). Die angesteuerten Ziele bieten einen tiefen Einblick in Historie und Gegenwart des Landes der aufgehenden Sonne. Ziele sind unter anderem: KOBE gehört zu den schönsten, kosmopolitischen Städten. Kobe ist für mehrere Jahrhunderte die wichtigste Hafenstadt

Diamond Princess Größtes Princess-Schiff. 748 Kabinen mit Balkonen. Vier Pools sowie ein Kinderpool. Erholungsbereich für Erwachsene. Asiatischer Lotus Spa mit Fitnessraum. Theater im US-Stil, Kino unterm Sternenhimmel. Kinderparadies, Golfplatz. Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 2670 Crew: 1100 PCR: 2,43 SR: 30,77 Baujahr: 2004 Flagge: Bermuda BRZ: 116.000 Länge/Breite: 290 m/33,5 m


PLUS

Artania Der Liner mit deutscher Bordsprache fährt im März 2016 von Taiwan über Japan bis China – und besucht unter anderem KAGOSHIMA, südlichste Großstadt Japans. Gegenüber der Stadt erhebt sich der über1000 Meter hohe Vulkan Sakurajima mit ständig qualmendem Krater. » www.phoenixreisen.com

Fotos: Dreamstime, PR

In keiner anderen Stadt herrscht so viel Betriebsamkeit wie in Tokio.

Japans gewesen. Der Hafen wurde als erster für den Außenhandel geöffnet. HAKODATE stellt den Ausgangspunkt für eine Fahrt nach Hokkaido dar, welche entweder mit der Fähre oder per Bahn durch den 1988 gebauten Unterwassertunnel zu erreichen ist. Des Weiteren ist die japanische Hafenstadt für ihre sternförmige Festung bekannt. NAHA ist Hauptstadt der Insel Okinawa. Eine der berühmtesten Attraktionen ist Gyokusendo, eine fünf Kilometer lange Höhle, deren Decke mit Tausenden eng gedrängter Stalaktiten bedeckt ist, die sich vor drei Millionen Jahren aus Korallen gebildet haben. Ebenfalls in diesem Gebiet findet man den Gyokusendo Kingdom Village Park, einen Themenpark der Ryukyu-Kultur. YOKOHAMA liegt mit 3,4 Millionen Einwohnern am Westufer der Bucht von Tokio und zeichnet sich durch eine internationale Atmosphäre aus. So befinden sich hier auch die größte Chinatown der Welt und das höchste Gebäude Japans. Zahlreiche futuristische Einkaufszentren bieten Shoppingerlebnisse, erstklassige Unterhaltung und kulinarische Spezialitäten unter einem

Dach. Sehenswert ist auch der Landschaftsgarten Sankei-en. NAGASAKI ist die einzige Stadt in Japan mit europäischem Einfluss, da nur hier während der 300-jährigen Isolation des Landes einige Siedlungen (Portugiesen, Holländer) zugelassen wurden. Urakami, das Zentrum der Atomexplosion, ist heute ein wohlhabender, ruhiger Vorort. Hier liegen das beklemmende Atombombenmuseum und der Hypocentre Park mit einer schwarzen Steinsäule, die den genauen Punkt, über dem die Bombe explodierte, markiert, sowie Überreste und Ruinen. Eine Glocke im schildkrötenförmigen Zen-Tempel Fukusai-ji schlägt jeden Tag um 11.02 Uhr, dem Zeitpunkt der Explosion. AOMORI ist die Stadt des grünen Waldes im Norden der Hauptinsel Honshu, idyllisch umfasst von der Hakkoda-Bergkette und der Mutsu-Bucht. Zahlreiche heiße Quellen, wie die Asamushi-Onsen, laden ihre Besucher zu einem entspannten Bad ein. Historiker können in Aomori die archäologische Fundstätte Sannai Maruyama » www.princesscruises.de erkunden.

Le Soléal Die kleine, feine Yacht fährt im Oktober 2015 Japan an, unter anderem KANAZAWA, eine Stadt mit zahlreichen Monumenten der Edo-Zeit und vor allem mit dem sehr schönen Landschaftsgarten Kenrokuen, einem der drei schönsten traditionellen Landschaftsgärten Japans. » www.ponant.com

Silver Discoverer Das Expeditionsschiff kommt im Juni 2016 von Mikronesien und steuert unter anderem die Insel MIYAJIMA an, die zu den drei schönsten Landschaften Japans zählt. Auf der Insel läuft zahmes Wild frei umher. Der Berg Misen in der Inselmitte ist bekannt für seine Japanmakaken. » www.silversea.com

1/2015

azur.de

89 °


azur° Asien-Kreuzfahrten

Am Huangpu-Fluss türmt sich das geschäftige Zentrum Shanghais auf – eine Stadt der Superlative.

China

Das Reich der Mitte

A

n Selbstbewusstsein mangelte es China noch nie. Immer schon sah sich das Land als Reich der Mitte, und heutzutage ist es der große geopolitische Konkurrent der Vereinigten Staaten. China setzt auf ungehemmtes Wachstum von Wirtschaft und Metropolen und jagt seinen regionalen Nachbarn mit seinen Ansprüchen stets einen gehörigen Schrecken ein – ein Land, das es zu verstehen lohnt. Mit Oceania Cruises gelingt dies gut, denn die Reederei steuert mit der schönen Nautica die vier wichtigsten Städte Chinas an – Wirtschaftsmetropole (Shanghai), Hauptstadt (Peking), freie Wirtschaftszone (Hongkong) und die kleinere Republik China (Taipeh). In diesen Städten ist die alte und neuere Geschichte des Landes erlebbar, die besten Orte zum Verständnis des Riesenreichs. Die Reise führt im März durch das Ostchinesische Meer, die Straße von Taiwan und das Gelbe Meer auch zu

90 °azur.de

1/2015

Nachbarländern. Das Schiff bietet gediegenen Luxus zu sehr fairen Preisen, eine echte Empfehlung. Die Reiseziele: HONGKONG („Duftender Hafen“) zählt mit sieben Millionen Einwohnern zu den Weltstädten und wurde als britische Kronkolonie für viele Chinesen ein Zufluchtsort vor den chinesischen Kommunisten. 1997 erfolgte die Übergabe der Staatshoheit an die Volksrepublik China. Seitdem ist Hongkong eine Sonderverwaltungszone mit freier Wirtschaft. TAIPEH ist die Hauptstadt der Republik China auf der Insel Taiwan. Im Norden erheben sich die Berge des Yangmingshan-Nationalparks mit dem Qixing Shan als höchster Erhebung (1120 Meter). Dort kann man vulkanische Aktivitäten erleben sowie die Kirschblüte, Schmetterlinge und Graslandschaften bestaunen. OKINAWA gilt als Region mit der weltweit höchsten Lebenserwartung und wird als die „Insel der Hundertjährigen“

Nautica Die Küche ist ambitioniert und macht Freude, die Raumverhältnisse sind großzügig, die Einrichtung an Deck und in den Kabinen sehr gediegen. Teakholz, Kristallgläser, Silberbesteck. Ein hoher Standard bei gleichzeitig legerer Atmosphäre. Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 684 Crew: 400 PCR: 17,4 SR: 27,93 Baujahr: 1998 Flagge: Marshall-Inseln BRZ: 30.277 Länge/Breite: 181 m/26 m


Plus

Azamara Quest Von Bali nach Japan fährt das luxuriöse Schiff und steuert dabei die Insel KOMODO an, ein vom Tourismus fast noch unberührter Teil Indonesiens. Hier hätte auch der Drehort für den Kinofilm „Jurassic Park“ sein können – wegen der riesigen Komodowarane.

Fotos: Mauritius Images, PR

» www.azamaraclubcruises.de

bezeichnet. Die Insel wird auch als „unversenkbarer Flugzeugträger“ der USA benannt – fast 14.460 Marineinfanteristen sind hier stationiert. KYOTO ist eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans und war von 794 bis 1869 Sitz des kaiserlichen Hofes von Japan. 14 Tempel und Shinto-Schreine wurden zum Weltkulturerbe erklärt. HIROSHIMA: 1945 zerstörte eine Atombombe 80 Prozent der Stadt, 90.000 Menschen starben sofort, bis zu 166.000 an den Spätfolgen. Die überlebenden Opfer werden „Hibakusha“ genannt, sie leiden bis heute an den Folgen. Nach dem Wiederaufbau entwickelte sich Hiroshima zum wichtigen Industriestandort. Die Belastung liegt inzwischen auf dem Niveau natürlicher Hintergrundstrahlung. SHANGHAI ist die bedeutendste Industriestadt der Volksrepublik China und eine der größten Städte der Welt mit 23 Millionen Einwohnern. Der Hafen von Shanghai ist mit 31,74 Millionen TEU pro Jahr der größte Containerhafen der Welt. SEOUL ist die Hauptstadt Südkoreas

und war bereits 18 v. Chr bis 475 die historische Hauptstadt des Königreichs Baekje. Heute ist die Stadt das Zentrum des zweitgrößten Ballungsraums der Welt mit 23,8 Millionen Menschen, nahezu die Hälfte der Landesbevölkerung. Seoul war Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 1988. DALIAN war Stützpunkt der japanischen Flotte im chinesisch-japanischen Krieg. Durch Verpachtung gelangte die Stadt unter russische Herrschaft, hatte viele europäische Bewohner und war neben Wladiwostok einer der Endpunkte der Transsibirischen Eisenbahn. 1955 gelangte sie unter chinesische Hoheit. PEKING hat eine über dreitausendjährige Geschichte und stellt als Hauptstadt das politische Zentrum Chinas dar. Aufgrund der langen Geschichte beherbergt Peking ein imposantes Kulturerbe. Sehenswert sind der Tian’anmen-Platz (Platz am Tor des Himmlischen Friedens), die Verbotene Stadt mit dem Kaiserpalast, der Sommerpalast und Himmelstempel, Lamatempel und Konfuziustempel.

Hamburg Auf dem Weg von China nach Singapur legt das Schiff im Januar 2016 an außergewöhnlichen Stellen an, etwa in KOTA KINABALU an der Nordostseite von Borneo – im „Land unter dem Wind“, dem religiösen Zentrum der Region Sabah mit mächtiger Staatsmoschee. » www.plantours-partner.de

Silver Shadow Nach Hongkong geht im November 2015 die Reise „Malaysia & Philippinen“, mit seltenen Anlaufhäfen, beispielsweise BANDAR SERI BEGAWAN, Hauptstadt des Sultanats Brunei. In einer künstlichen Lagune liegt die prächtige Moschee mit ihren goldenen Kuppeln. » www.silversea.com

» www.oceaniacruises.com

1/2015

azur.de

91 °


azur° Asien-Kreuzfahrten

Vielerorts finden sich Tempel.

Elefanten spielen nicht nur im Zoo, hier in Singapur, eine große Rolle – auch bei der Waldarbeit.

Indochina

Alte Kulturen zu entdecken

C

rystal Cruises ist mit nur zwei Schiffen unterwegs – allerdings sind es sehr feine Liner für hohe Ansprüche. Auf der IndochinaRoute der Crystal Symphony geht es nicht im Galopp von Hafen zu Hafen, sondern die Liegezeiten sind ausgedehnter als bei anderen Reedereien. So bleibt mehr Zeit an Land zum Kennenlernen der jeweiligen Destination. Ein großer Pluspunkt! In der Region hat zwar die alte Kolonialmacht Frankreich kulturelle Spuren hinterlassen – aber dies ist kein Vergleich zu der mehrere Tausend Jahre alten Kultur der dortigen Völker. Auf dem Luxusschiff geht es entspannt zu. Massagen im Wellnessbereich erfolgen gekonnt nach Feng Shui-Maßstäben, es stehen Whirlpools zur Verfügung, Bibliothek, ein weitläufiges Sonnendeck, Pools, Putting Green, Fitnesscenter, Tennisplatz – und immer ist eine helfende Hand in der Nähe, denn das

92 °azur.de

1/2015

Schiff ist mit Personal außergewöhnlich gut ausgestattet. Neben zahlreichen Bars und Clubs stehen abends Casino und Showlounge offen. Ob Frühstück, Mittagoder Abendessen, es gibt eine riesige Auswahl an Spezialitäten aus der ganzen Welt in verschiedenen Restaurants. Nicht nur die Küche, sondern auch der Unterhaltungsbereich wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Die Kabinen sind elegant ausgestattet, die meisten verfügen über eine Veranda. An drei Terminen in der nächsten Saison fährt das Schiff von Singapur nach Hongkong und steuert die Highlights Indochinas an. Zuallerst: der boomende Stadtstaat Singapur. SINGAPUR zählt heute zu den wichtigsten Häfen und Handelszentren Südostasiens. Singapur hat über drei Millionen Einwohner, darunter vor allem Chinesen, Malaien und Inder. Europäer und andere ethnische Gruppen runden das Bild des viersprachigen Vielvölkerstaats ab. Auf-

Crystal Symphony Mit der eleganten Crystal Symphony ist der Gast in der Luxusklasse unterwegs. An Bord gibt es viel Bewegungsfreiheit und Personal, dazu eine gute Küche. Das Publikum ist international und anspruchsvoll. Alle Genießer. Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 960 Crew: 566 PCR: 1,70 SR: 33,45 Baujahr: 1995 Flagge: Bahamas BRZ: 51.044 Länge/Breite: 238 m/30 m


Plus

Aida Bella Der schwimmende Freizeitclub mit deutschem Publikum fährt im nächsten Winter auf Südostasien-Route. Dabei: die Insel PENANG, Malaysias bekannteste Destination. Bekannt sind Georgetown als eine Stadt voller Historie und der lange Strand von Batu Feringghi. » www.aida.de

Fotos: Mauritius Images, PR

Kein gängiges Riesenrad, sondern ein wahrlich riesiges - mit Blick auf Singapur.

fällig sind die sauberen und gepflegten Straßen und Plätze, die Metropole gehört außerdem zu den sichersten Städten der Welt. Einige interessante Gebäude aus der Kolonialzeit wurden unter Schutz gestellt, so z. B. mehrere ehemalige britische Amtsgebäude sowie das Hotel Raffles. KO SAMUI wird auch „Coconut Island“ genannt. Die Ernte der Kokosnüsse besorgen weitgehend eigens für diese Tätigkeit dressierte Affen. Makellos weiße Strände, kristallklares, hellblaues Wasser und malerische Landschaften bietet Ko Samui. Das meistbesuchte Ausflugsziel der Insel ist der Big Buddha, eine 12 Meter hohe, 1972 entstandene Buddha-Statue. SIHANOUKVILLE: Am Golf von Siam befindet sich die zu Kambodscha gehörende Hafenstadt Sihanoukville. Sie ist die fünftgrößte Stadt des Landes und war bereits während der französischen Kolonialzeit ein Erholungsziel für die Kolonialherren. Die Strände laden den Besucher zum Sonnenbaden oder Wassersport ein, und die Stadt bietet eine Menge an Unterhaltungsmöglichkeiten.

HO-CHI-MINH-STADT: Etwa zwei Stunden südlich von Ho Chi Minh City, dem ehemaligen Saigon, liegt die Hafenstadt Phu My. Sehenswürdigkeiten in und um Ho-Chi-Minh-Stadt: Reunification Hall, National History Museum, ehemalige US Botschaft, Stadthalle, Saigon-Kathedrale, Vung Tau, Rex Hotel, Tempel der Meeresgöttin. CHAN MAY: Auf halbem Weg zwischen Hanoi und Saigon befindet sich Chan May. Durch die Nähe zur Kaiserstadt Hue bietet sich Chan May als Ausgangsort für Tagesausflüge an. Die ebenfalls in der Nähe liegende Stadt Da Nang bietet einzigartige Sehenswürdigkeiten, wie z. B. die 67 Meter hohe Buddha-Statue. SANYA liegt in der Provinz Hainan in China. Das tropische Klima und die langen Sandstrände locken jährlich Besucher aus der ganzen Welt auf die Insel. Sehenswert ist die buddhistische Guanyin-Statue von Hinan, die sich 108 Meter in die Höhe streckt und zu den höchsten Statuen der Welt gehört. Yalong Bay ist einer der beliebtesten Strände der Stadt und östlich des Stadt» www.celebrity.com zentrums gelegen.

Queen Mary 2 Die große, weltreisende Lady fährt in 35 Tagen von England nach China – mal was anderes als ein Linienflug. Eine Station ist KUALA LUMPUR, die Hauptstadt Malaysias, mit vielen historischen Stätten – ein Schmelztiegel malaysischer, chinesischer und indischer Lebensart. » www.cunard.de

Volendam Der klassische Liner ist im März 2015 in Vietnam und China unterwegs. Angelegt wird auch in NHA TRANG mit seinen weißen, palmengesäumten Sandstränden und klarem Wasser, ideal zum Schnorcheln und Tauchen. Nha Trang ist auch berühmt für sein ausgezeichnetes Seafood. » www.hollandamerica.com

1/2015

azur.de

93 °


Alle Schiffstests finden Sie online unter www.azur.de

ff chi Service Sport S Kabinen Gastronomie

&

ellness W

unkte gsangebot lu sf u ordprogramm A B Gesamtp Sterne

5 sterne Europa 2 Seabourn Quest Europa Seven Seas Mariner Crystal Serenity Silver Spirit SeaDream I Seabourn Legend Seven Seas Voyager Azamara Quest Silver Wind Silver Explorer Deutschland Oceania Marina Hanseatic Tere Moana Oceania Nautica Oceania Regatta L’Austral Le Soléal Sea Cloud II Sea Cloud

20,0 10,0 19,6 19,4 9,4 8,9 8,9 96,2 5 19,4 10,0 19,2 19,6 9,2 8,9 9,2 95,5 5 19,4 9,3 19,4 19,4 8,9 8,9 9,3 94,6 5 19,4 10,0 19,0 19,1 8,9 8,7 8,9 94,0 5 18,9 9,3 19,1 19,0 8,9 8,7 8,9 92,8 5 19,3 9,8 19,4 19,2 8,4 8,0 8,7 92,8 5 18,4 9,0 19,4 19,6 8,9 8,0 8,9 92,2 5 18,4 8,9 19,2 19,6 8,4 8,0 9,2 91,7 5 18,6 9,1 18,6 19,1 8,9 8,3 8,9 91,5 5 18,0 9,1 18,5 18,5 8,0 9,0 9,5 90,6 5 18,4 8,9 19,4 19,2 8,2 8,0 8,5 90,6 5 18,0 8,7 19,2 19,0 7,4 8,6 9,2 90,1 5 18,0 9,0 19,0 19,0 7,6 8,6 8,9 90,1 5 19,0 9,0 19,4 18,5 8,5 8,0 7,5 89,9 5 18,1 8,7 19,0 19,0 7,0 8,5 9,0 89,3 5 18,5 8,9 18,8 19,0 8,1 7,5 8,5 89,3 5 17,8 8,0 19,0 18,3 8,3 8,0 7,7 87,1 5 17,8 8,0 18,9 18,3 8,1 7,9 7,6 86,6 5 18,6 9,4 16,7 18,3 6,2 6,7 9,6 85,5 5 18,8 9,4 16,7 18,2 6,2 6,5 9,6 85,4 5 18,5 8,3 17,5 19,0 6,5 6,0 9,0 84,8 5 19,0 8,0 17,8 19,5 4,0 6,0 9,0 83,3 5

4 sterne Queen Elizabeth Queen Victoria Eurodam Amadea Celebrity Silhouette Queen Mary 2 Mein Schiff 3 Celebrity Eclipse Columbus 2 Allure of the Seas Mein Schiff 2 Artania Celebrity Constellation Mein Schiff 1 Oosterdam Norwegian Getaway Paul Gauguin Rotterdam Astor Bremen Norwegian Breakaway Stella Australis Royal Clipper Ruby Princess Royal Princess

94 °azur.de

1/2015

18,7 8,5 18,0 17,5 7,3 7,9 7,0 84,9 4 18,8 8,5 18,0 16,0 8,0 8,5 7,0 84,8 4 17,5 8,3 17,0 16,5 8,9 8,1 8,3 84,6 4 18,6 8,4 15,7 16,4 7,3 8,6 8,4 84,4 4 16,0 8,0 18,0 16,0 9,0 9,0 8,0 84,0 4 17,0 8,1 17,0 18,1 8,3 8,3 7,2 84,0 4 17,0 8,0 16,5 16,5 8,7 8,4 8,4 83,6 4 16,0 8,0 18,0 15,0 9,0 9,0 8,0 83,0 4 17,2 8,3 15,8 16,7 9,0 7,5 8,5 83,0 4 16,9 8,5 16,7 15,0 9,5 9,2 7,0 82,8 4 16,2 8,0 16,0 17,0 9,5 7,5 8,6 82,8 4 17,2 8,0 16,7 18,7 7,5 7,0 7,1 82,2 4 13,9 7,6 17,6 16,0 8,2 8,5 8,0 81,8 4 16,1 8,0 16,0 17,0 9,0 7,0 8,6 81,7 4 15,5 8,1 16,1 16,4 8,8 8,2 8,4 81,6 4 16,5 8,3 15,9 15,0 9,5 9,0 7,2 81,4 4 17,5 7,7 15,4 17,0 8,1 7,0 8,5 81,2 4 15,8 8,2 15,9 16,1 8,8 7,9 8,2 80,8 4 17,0 7,5 15,0 17,0 8,0 7,0 8,5 80,0 4 17,0 7,5 15,0 17,0 8,0 7,0 8,5 80,0 4 16,4 8,0 16,0 14,5 9,5 8,0 7,6 80,0 4 17,2 7,5 15,2 16,9 7,7 6,9 8,4 79,8 4 16,0 7,2 16,0 18,0 8,0 7,0 7,0 79,2 4 14,0 8,0 15,9 16,1 9,0 8,9 7,1 79,0 4 14,3 8,4 14,2 16,5 9,0 8,8 7,3 78,5 4

➊ Eine Suchfunktion ermöglicht das schnelle Auffinden des gewünschten Schiffes.

➋ Die Schiffstests werden

in übersichtlichen Tabellen dargestellt.

➌ Die Seite des Tests

kann aufgerufen und auch ausgedruckt werden.


ff Service Sport Schi Kabinen Gastronomie Orion Emerald Princess Celebrity Xpedition Variety Voyager MSC Musica Clipper Odyssey Norwegian Pearl MSC Divina Carnival Breeze MSC Preziosa MSC Magnifica Disney Fantasy Costa Favolosa

&

ellness W

unkte gsangebot u l sf Au Bordprogramm Gesamtp Sterne

16,9 8,0 14,2 16,4 7,7 6,6 7,9 77,7 4 14,0 8,0 14,2 16,1 9,3 8,8 7,1 77,5 4 16,2 7,7 14,0 16,3 7,6 6,6 7,8 76,2 4 16,1 7,5 15,1 16,9 5,7 5,9 6,9 74,1 4 15,0 8,1 10,6 14,8 8,9 8,5 8,0 73,9 4 15,2 7,2 13,4 16,1 7,5 6,4 7,7 73,5 4 13,5 7,0 16,0 14,0 8,0 7,5 7,5 73,5 4 15,0 7,9 10,6 14,8 8,9 8,0 8,0 73,2 4 15,2 7,0 10,2 14,6 9,2 8,5 6,8 71,5 4 14,4 7,9 12,7 11,7 9,0 8,2 7,3 71,2 4 16,0 8,5 10,0 12,0 8,0 9,5 7,0 71,0 4 14,8 8,0 11,5 13,2 9,0 8,8 5,5 70,8 4 14,1 7,9 11,0 12,5 8,4 8,8 7,5 70,2 4

Das Kreuzfahrtmagazin

3 sterne Aida Stella Aida Sol Star Princess Carnival Sunshine Costa Fascinosa Star Flyer Galapagos Explorer II Albatros Adventure of the Seas Costa Pacifica Azores Grandeur of the Seas Aida Mar Costa neoRomantica Hamburg Aida Luna Norwegian Star FTI Berlin Costa Atlantica Aida Vita Norwegian Jade Empress Louis Cristal Aida Cara Aurora Delphin Louis Olympia Radiance of the Seas Grand Princess Pegasus Fram Ocean Majesty Chronos 50 Years of Victory

15,0 9,4 12,2 7,8 8,9 7,8 8,8 69,9 3 14,8 8,5 12,5 7,8 9,0 8,7 8,5 69,8 3 14,2 8,2 13,0 13,0 8,0 7,0 6,4 69,8 3 14,9 7,0 10,2 13,6 9,0 8,2 6,8 69,7 3 14,2 8,0 11,2 13,1 9,0 8,1 6,1 69,7 3 15,1 6,4 15,0 15,0 6,0 5,1 7,1 69,7 3 14,1 6,2 12,6 15,9 6,5 6,4 7,9 69,6 3 13,9 6,5 13,5 15,1 6,1 6,4 8,0 69,5 3 13,0 8,6 12,7 11,9 9,0 7,2 7,0 69,4 3 14,0 8,0 11,0 12,5 9,0 7,8 6,1 69,4 3 14,9 6,5 13,0 14,8 5,0 6,5 8,2 68,9 3 13,0 8,8 13,0 12,9 6,5 7,2 7,1 68,5 3 14,2 9,4 11,5 7,8 8,9 7,8 8,8 68,4 3 13,8 6,9 11,9 13,1 6,9 8,0 7,8 68,4 3 14,0 4,9 13,5 15,0 6,2 6,5 8,0 68,1 3 13,6 8,5 11,4 8,6 8,9 7,8 9,0 67,8 3 12,9 8,4 13,7 12,1 7,0 6,9 6,7 67,7 3 13,5 5,2 13,3 14,8 5,5 7,1 8,0 67,4 3 13,0 8,0 11,0 13,0 8,7 7,4 6,1 67,2 3 13,5 8,2 12,4 8,0 8,3 7,8 8,7 66,9 3 13,0 8,4 12,7 12,1 7,6 6,9 6,7 66,8 3 11,0 7,0 13,0 14,0 7,0 7,5 7,0 66,5 3 13,0 5,5 12,3 16,5 4,5 7,5 7,2 66,5 3 12,9 8,2 11,4 8,6 8,5 7,8 9,0 66,4 3 12,2 7,3 11,0 7,1 7,9 7,9 7,6 66,1 3 12,0 5,0 14,0 16,0 5,0 6,5 7,0 65,5 3 13,1 8,2 10,02 11,4 6,5 7,0 9,1 65,3 3 12,8 7,5 12,2 11,2 6,8 7,2 6,9 64,6 3 11,0 7,0 11,0 13,0 7,0 8,0 7,0 64,0 3 12,4 5,5 10,0 14,6 6,5 6,2 7,3 62,6 3 12,9 7,0 12,0 10,4 5,6 6,8 5,9 60,6 3 8,0 6,0 12,0 14,0 6,0 7,1 7,0 60,1 3 13,0 10,0 8,0 10,0 6,0 4,0 8,0 59,0 3 11,5 6,1 9,2 8,3 4,8 7,5 9,1 56,5 3

Die aktuelle und kompetente Kreuzfahrtseite im Internet

www.azur.de


Azur ° Schiffstests

ff Service Sport Schi Kabinen Gastronomie

&

ellness W

unkte gsangebot u l sf Au Bordprogramm Gesamtp Sterne

2 sterne Kairós Stockholm Sea Star Aranui 3 Kapitan Khlebnikov M/V Ocean Nova

10,0 7,0 7,0 8,6 - 8,6 11,4 54,6 2 9,0 4,0 10,5 10,5 - 4,1 8,0 46,1 2 10,0 4,0 10,0 10,0 5,0 - 6,0 45,0 2 10,8 5,0 10,0 10,0 1,0 2,0 5,0 43,8 2 8,0 4,0 5,0 8,0 3,0 3,0 10,0 41,0 2 8,0 4,0 5,0 8,0 2,0 4,0 10,0 41,0 2

FLUSSSCHIFFE River Cloud Amadeus Silver A-Rosa Silva Antonio Bellucci A-Rosa Luna Swiss Gloria Amelia A-Rosa Brava Amadeus Royal TUI Melodia Viking Emerald Anakonda A-Rosa Mia Nile Smart Serenade 1 Bengal Ganga Wilhelm Tham Douro Queen Mona Lisa Viking Spirit Delfin II Maribelle Thurgau Exotic I Amazon Clipper Premium Wolga Classic Lady Konstantin Fedin River Kwai

18,8 8,9 17,9 18,8 8,0 7,6 9,0 89,0 5 18,5 8,6 17,0 17,5 6,8 7,5 8,0 83,9 4 17,5 8,9 15,7 15,5 8,6 8,0 8,0 82,2 4 18,7 9,0 18,5 18,2 4,0 6,0 6,9 81,3 4 17,1 8,6 15,7 14,6 8,1 8,6 8,5 81,2 4 18,2 8,0 17,0 17,0 5,5 7,5 8,0 81,2 4 17,5 8,5 16,0 18,5 5,0 7,5 8,0 81,0 4 17,0 8,6 15,7 16,0 8,5 7,0 8,0 80,8 4 17,1 8,2 16,0 17,0 6,5 7,2 7,0 79,9 4 15,9 8,5 16,5 16,1 6,7 7,9 8,1 79,7 4 16,5 8,5 16,9 16,2 5,0 8,0 8,5 79,6 4 15,5 8,1 12,2 16,9 3,5 5,3 8,7 70,2 4 16,5 8,5 14,2 14,4 8,1 6,0 7,4 77,1 4 15,5 7,5 15,0 15,5 - 7,0 9,5 70,0 3 16,0 8,0 14,0 17,0 3,0 3,0 8,0 69,0 3 13,8 7,5 12,2 16,3 6,0 5,6 7,5 68,9 3 14,0 4,0 19,0 19,1 - 7,0 5,0 68,1 3 14,8 6,8 12,7 14,3 3,2 5,9 7,1 64,8 3 14,1 8,9 15,9 4,0 6,5 6,7 7,4 63,5 3 12,3 8,0 14,6 11,2 1,0 5,8 7,9 60,8 3 10,0 9,7 11,7 9,7 - 7,1 9,8 58,0 3 12,3 7,5 15,2 11,7 1,5 3,0 6,0 57,2 3 15,5 6,9 11,0 13,0 0,0 4,0 6,0 56,4 3 8,0 4,0 16,0 13,0 1,0 5,0 8,0 55,0 2 8,0 4,5 9,0 8,0 9,0 6,0 9,0 53,5 2 10,2 4,3 9,5 12,8 8,0 3,0 5,5 53,3 2 9,00 3,0 12,0 12,0 1,0 5,0 8,0 50,0 2 12,0 5,0 6,0 8,0 - 2,0 9,0 42,0 2

So bewertet AZUR die Schiffe AZUR vergibt maximal fünf Sterne. Sieben Kategorien fließen in eine Punktebewertung ein, die schließlich zur Sterne-Bewertung führt: 1. Schiff: Zustand, Design, Konstruktion der öffentlichen Bereiche, Kabinen-Vielfalt, Technik/ Umweltfreundlichkeit. Space Ratio (SR), Tonnage/BRZ geteilt durch alle Personen an Bord. 2. kabinen: Qualität des Mobiliars, Design, Niveau der Ausstattung (Extras wie z. B. Wasserkocher, Bademäntel), Größe, Balkongröße. 3. gastronomie: Anzahl der Restaurants, kulinarische Vielfalt, Art und Qualität der Speisen, Darbietung der Speisen (Menü/ Buffet/Erlebniswelt), Diät-Kost. 4. Service-Qualität: Niveau der Ausbildung (von Hilfs- bis Top-Kraft), Sprachkenntnisse der Crew, Service-Einrichtungen (Rezeption/Gäste-Betreuung/ Ausflugsberatung/Butler/Concierge), Passenger Crew Ratio (PCR), Quotient aus Gäste- und Crew-Anzahl. 5. sport & wellness: Qualität/Quantität der Einrichtungen, Viefalt des Angebots, z. B. Kurse, Massagen, Qualität des betreuten Angebots, z. B. Personal Trainer, Massage.

Amadeus Silver – mit vier Sternen unterwegs auf dem Rhein.

96 °azur.de

1/2015

7. ausflugsangebot: Vielfalt an Exkursionen, Organisation, Qualität, Ablauf, Pünktlichkeit, Niveau der örtlichen Führer. Ausflüge in deutscher Sprache.

Foto: PR

6. Bordprogramm: Vielfalt und Qualität des Angebots und deren Präsentation, Shows, Workshops, Lektorate.


Aloha, Hawaii! Die Traumroute im Pazifik

Norwegen-Special

Kreuzfahrten im Land der Fjorde

EXPEDITIONSREISEN

NorwEGEN SpEzIAl

Schiffe und Routen auf 25 Seiten

Kreuzfahrten für Sie erlebt!

Oktober – Dezember 2014, 4,90 �, www.azur.de

Mein Schiff 3

Louis Cristal

Der erste Test

Rund um Kuba

www.azur.de

www.azur.de

Sonne, Strand, Karibik!

chste Die nä abe Ausg t am in ersche2015 3.3.

Die besten Expeditionsreisen

Kreuzfahrten für Abenteurer

AZ30_Titel_F.indd 1

Jetzt AZUR abonnieren!

Luxemburg 5,50 a, Österreich 5,50 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9

Juli – September 2014, 4,90 �, www.azur.de

Luxemburg 5,50 a, Österreich 5,50 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9

GRIECHISCHE INSELN

Auf den Spuren der Antike

Kreuzfahrten für Sie erlebt!

AZUR ° – DAS KREUZFAHRTMAGAZIN Oktober – Dezember 2014

AZUR – Das Kreuzfahrtmagazin

Azur ° – DAS KrEuzFAHrTMAGAzIN Juli – September 2014

Kreuzfahrten für Sie erlebt! April – Juni 2014

4,90 � www.azur.de

Luxemburg 5,50 a, Österreich 5,50 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9

Die Welt der Kreuzfahrt jetzt abonnieren!

# 18.08.14 15:56

Nutzen Sie das Jahresabonnement zum Preis von 19,60 Euro für alle vier Ausgaben.

✗ Ja, ich möchte AZUR jetzt abonnieren und erhalte AZUR ab der nächsten erreichbaren Ausgabe frei Haus. Das Abonnement verlängert sich

automatisch um ein Jahr, sollte es nicht sechs Wochen vor Ablauf schriftlich gekündigt werden. Bei Abonnements aus dem europäischen Ausland berechnen wir eine Versandkostenpauschale von 3 Euro pro Heft, Gesamtpreis 31,60 Euro/51 CHF. Name, Vorname

AZUR-Aboservice Postfach 10 32 45 20022 Hamburg

Geb.-Datum

Straße, Nr. Telefon PLZ, Wohnort/Land E-Mail

Vertrauensgarantie: Diese Bestellung kann innerhalb von 10 Tagen widerrufen werden. Die Frist beginnt mit dem Bestelldatum. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung an: Azur-Aboservice, Postfach 10 32 45, 20022 Hamburg.

✗ Datum und Ihre Unterschrift

E1501N


News Hier schwimmt ein Kraftwerk, das mit Gas betrieben und Kreuzfahrtschiffe versorgen wird. Der Umwelt zuliebe.

Die weltweit erste LNG Hybrid Barge der Firma Becker Marine Systems wurde in der HafenCity Hamburg auf den Namen „Hummel“ getauft. Taufpatin des schwimmenden Flüssiggaskraftwerks zur umweltfreundlichen Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen ist Dr. Monika Griefahn, Direktorin für Umwelt und Gesellschaft bei AIDA Cruises. „Mit diesem Pilotprojekt setzen wir ein Zeichen für den Umwelt- und Klimaschutz, nicht nur für die Hansestadt Hamburg, sondern für die gesamte maritime Industrie“, sagte AIDAPräsident Michael Ungerer. „Wir stellen unter Beweis, dass Umweltschutz und wirtschaftliche Interessen für uns kein Widerspruch sind.“ Dank des Einsatzes des schwimmenden Flüssiggaskraftwerks wird der Emissions- und Partikelausstoß während der Standzeiten in den Häfen erheblich reduziert. Im Vergleich zur Nutzung von herkömmlichem Marinediesel mit 0,1 Prozent Schwefelanteil werden keine Schwefeloxide und keine Rußpartikel mehr emittiert. Die Emission von Stickoxiden verringert sich um bis zu 80 Prozent, der Ausstoß von Kohlendioxid um 30 Prozent. CARNIVAL SETZT KONZERTSERIE FORT Carnival Cruise Lines holt weltbekannte Musikgrößen an Bord. Nach der erfolgreichen Einführung der „Carnival Live“-Serie ist für 2015 eine Reihe weiterer Konzerte geplant,

98 °azur.de

1/2015

für die bekannte Stars die Showbühnen der Kreuzfahrtschiffe rocken. Start ist im März mit den Auftritten von Journey, denen bis Juni Gigs von Rascal Flatts, Little Big Town, Smokey Robinson sowie Styx folgen. Da die Show-Theater je nach Schiff nur Raum für 900 bis 1300 Gäste bieten, haben die Konzerte schon fast privaten Charakter. Die Eintrittspreise liegen je nach Veranstaltung zwischen 35 und 60 US-Dollar. Darüber hinaus sind VIP-Tickets erhältlich (125 bis 250 US-Dollar), die neben einem Platz in den ersten vier Reihen auch ein Treffen mit den Stars beinhalten. Passagiere können die Tickets an Bord oder bereits im Vorfeld der gebuchten Kreuzfahrt ordern. Die Konzerte finden im Rahmen verschiedener Karibikkreuzfahrten auf zehn Schiffen während deren Aufenthalten in Cozumel, Nassau oder St. Thomas statt. COSTA DIADEMA MIT ENTERTAINMENT FÜR ALLE Für die Costa Diadema, das neue Flaggschiff der italienischen Traditionsreederei Costa Crociere, sind vier neue Shows produziert worden. Das über drei Decks gehende „Emerald Theater“ wird das Musical „Flavors of Italy“ beherbergen, das seinen Besuchern mit Kunst, Oper, Kino, Fashion und italienischen Traditionen „La Dolce Vita“ näher bringt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf „Italy’s Finest“ als Ganzes: So dürfen der traditionelle venezianische Karneval, der Fußball und das San Remo-Musikfestival natürlich nicht fehlen. Ein weiteres Highlight wird die Perfor-

mance von „Kings and Queens of Rock & Pop“ sein. Eine Aufführung, die den bekanntesten Künstlern weltweit gewidmet ist. Diese Show wird Fans von Elvis Presley, Michael Jackson, den Beatles und vielen weiteren Stars begeistern. „Feel the Beat“ wiederum kombiniert Musik und Tanz aus verschiedensten Bereichen wie Hip-Hop, Jazz, Samba und sogar Bollywood und Walzer – ein Erlebnis für alle, die etwas Außergewöhnliches sehen und den Rhythmus fühlen wollen. Die „Zirkus Show“ ist nicht nur etwas für Kinder, sondern für jeden, der die atemberaubenden Kunststücke bestaunen möchte. NEUER FTI CRUISES CLUB Wenn der ersten Kreuzfahrt mit der Berlin weitere folgen, lohnt sich die kostenfreie und unverbindliche Mitgliedschaft im FTI Cruises Club, der zahlreiche Vorteile bietet. Für jede Übernachtung auf der Berlin sammeln Gäste zehn Punkte auf ihrem Club-Konto, pro an Bord ausgegebenen 50 Euro werden weitere drei Punkte gutgeschrieben. Je nach Punktestand ergibt sich daraus der Cruises Club-Status: „Matrosen“ (70 bis 200 Punkte) bekommen für Kreuzfahrten drei Prozent Ermäßigung auf die Katalogpreise, erhalten eine Torte als Geschenk zu ihrem Geburtstag an Bord und kommen in den Genuss der so genannten ClubPost mit ihren speziellen Sonderangeboten. „Bootsmänner“ (201 bis 440 Punkte) erwarten bereits fünf Prozent Ermäßigung auf die Katalogpreise. Sie dürfen sich zusätzlich,

Fotos: PR

AIDA MACHT KREUZFAHRT SAUBER


wie die „Offiziere“ (441 bis 630 Punkte), über einen Obstkorb in der Kabine und über einen Willkommenscocktail mit persönlicher Begrüßung durch den Kreuzfahrtdirektor freuen. „Offizieren“ wird darüber hinaus eine Ermäßigung von acht Prozent auf die Katalogpreise sowie ein bevorzugter Check-in gewährt. „Kapitäne“ (631 bis 1000 Punkte) profitieren von zwölf Prozent Katalogpreisrabatt, dürfen die „FTI Cruises Club“-Anstecknadel tragen, werden an Bord vom Schiffskapitän persönlich begrüßt, sind an den Kapitänstisch eingeladen, können eine exklusive Schiffsführung wahrnehmen und erhalten je nach Verfügbarkeit ein Upgrade in die nächsthöhere Kategorie an Bord. Der höchste Titel im „FTI Cruises Club“ ist der „Admiral“ (ab 1001 Punkten) – Mitglieder mit diesem Status steht on top aller genannten Vorzüge die Auswahl für einen kostenlosen Kreuzfahrtausflug offen. Sie buchen ihre Reisen außerdem mit 15 Prozent Rabatt auf die Katalogpreise. Wichtig zu wissen ist, dass Punkte immer erst nach einer Reise gutgeschrieben werden können – während der Kreuzfahrt ist kein Wechsel in einen höheren Status möglich. Stammgäste, die seit Mai 2012 mit der Berlin unterwegs waren, können sich ihre Punkte noch nachträglich gutschreiben lassen. GÄSTE BESTIMMEN REISEZIELE Start und Ziel der Europa-Überraschungsreise ist den Gästen bekannt, welche Häfen sie dazwischen erwarten, aber nicht. Auf der Über-

Fahren wir hierhin oder dorthin? Auf der Europa bestimmen die Gäste die Ziele. Im Mittelmer allerdings sollten sie bleiben...

raschungsreise von Istanbul nach Venedig im Frühjahr 2015 lässt sich der Kapitän in die (See-)Karten schauen, die Passagiere dürfen mit entscheiden, welche Häfen in der griechischen Inselwelt oder entlang der Adria angesteuert werden. Mit an Bord ist der Meteorologe Uwe Wesp, der Vorträge halten und den Gästen mit Tipps zum Wetter der einzelnen Destinationen zur Seite stehen wird. Catania, Split, Dubrovnik, Korfu, Heraklion, Santorin, Mykonos oder Delos liegen auf dem Weg, und alle drei Tage stellt der Kapitän persönlich vor, welche Reisevarianten sich, ausgehend von der aktuellen Position, anbieten – Ausflugsmöglichkeiten und Wettervorhersage inklusive. Die Passagiere stimmen anschließend demokratisch ab, wohin der Kurs der nächsten Tage führt. SONNENFINSTERNIS MIT HURTIGRUTEN Hurtigruten legt Zusatztermine der beliebten Themenreise „Nordlicht und Sterne“ im Januar 2015 und März 2015 auf. Experten vermitteln auf den Reisen Wissenswertes über Nordlichter und Sternenbilder. Ein Höhepunkt ist die partielle Sonnenfinsternis am 20. März 2015. Die beliebten Touren werden in Kooperation mit Astronomie.de, Deutschlands größter Internet-Gemeinschaft für Freunde der Astronomie, veranstaltet und von fachkundigen Lektoren des Portals begleitet. Im Vordergrund der Reise stehen zum einen das faszinierende Nordlicht-Phänomen und zum anderen der Nachthimmel mit seinen Sternenbildern und Planeten.

Zu beiden Themen geben die Experten beim gemeinsamen Betrachten an Deck Erklärungen, Hintergrundinformationen und Fotografie-Tipps. Lebendige Vorträge über Planeten, Monde und Sterne sowie eine Besichtigung des Nordlicht-Planetariums in Tromsø runden das astronomische Unterhaltungspaket ab. MSC AUF SPUREN DER GRIECHEN UND RÖMER Die MSC Fantasia fährt in diesem Winter ab Genua zu den schönsten und geschichtsträchtigsten Orten in Italien und Griechenland, in der Türkei und auf Malta. Das historisch bedeutsame Olympia sowie die beiden griechischen Sonnen-Inseln Kreta und Rhodos sind die ersten Ziele der Kreuzfahrt. In der Türkei steuert das Schiff die Metropole Izmir an, und danach geht es nach Piräus/Athen. Malta, Sizilien und Rom runden mit beeindruckenden Landschaften sowie historischen Sehenswürdigkeiten das KreuzfahrtErlebnis ab. Die 11-Nächte-Reise gibt es an verschiedenen Reiseterminen bis März 2015 bereits ab 599 Euro pro Person. ÄLTESTE BAR MIAMIS AUF DER NORWEGIAN ESCAPE Bald hat das neueste und größte Flottenmitglied der US-amerikanischen Reederei Norwegian Cruise Line als bisher größtes Kreuzfahrtschiff im Hamburger Hafen Premiere in der Hansestadt. Mit an Bord geht die älteste Bar Miamis, Tobacco Road, die auf dem Festland in

Der neue Stolz von Costa, die Costa Diadema. Sehr viel Schiff mit zahllosen Unterhaltungsmöglichkeiten für die ganze Familie.

1/2015

azur.de

99 °


Azur ° News

dieser Woche ihre Türen schließt und sich auf dem Freestyle Cruising Resort in neuem Glanz präsentiert. Nach 102-jährigem Bestehen stellt die Bar Tobacco Road, der einst die erste Alkohollizenz Miamis ausgestellt wurde, ihren Betrieb ein. Die berühmte Leuchtreklame sowie Erinnerungsstücke und Fotos geben einen Einblick darüber, wie eng die über 100-jährige Geschichte der Bar mit der der Stadt Miami verflochten ist. Neben traditionellen Bieren und Spirituosen wird auf der Norwegian Escape auch eine Auswahl hauseigener Cocktail-Kreationen des Tobacco Road-Barkeepers Leo Holtzman serviert. Mit der Norwegian Escape startet am 23. Oktober 2015 erstmals in der 47-jährigen Unternehmensgeschichte ein Schiff von Norwegian Cruise Line eine Kreuzfahrt in Hamburg – zunächst steht ein 2-NächtePremierenevent für den Reisevertrieb auf dem Programm, im Anschluss eine 2-Nächte-Kreuzfahrt für Endkunden, die das Schiff von Hamburg nach Southampton führt. Ab dem 14. November 2015 kreuzt die Norwegian Escape ganzjährig ab/ bis Miami auf einer 7-Nächte-Route durch die östliche Karibik. FRED. OLSEN-SCHIFFE BEI BLOHM+VOSS Die Black Watch, die Braemar und die Balmoral wurden bei Blohm+Voss für die Kreuzfahrtsaison 2015 fit gemacht. Den Start machte die Black Watch, die für neun Tage an der Werft erwartet wird. Im fliegenden Wechsel folgte die Braemar, die sieben Tage in den Docks liegen wird. Den Ab-

100 °azur.de

1/2015

Bei Abenteuern mit Polar-Kreuzfahrten lassen sich großartige Fotos machen – jetzt zusammengestellt und zu sehen auf einer Website.

schluss bildet die Balmoral, die dann nach neun Tagen Werftaufenthalt ab dem 19. Dezember ab Southampton eine vorweihnachtliche Kurz-Kreuzfahrt nach Frankreich startet. Das Arbeitsprogramm bei den drei Fred. Olsen-Kreuzfahrtschiffen umfasst eine Reihe von rohrwerks- und maschinenbaulichen Arbeiten. Weiterhin werden die Wellenleitungs- und Propellerkomponenten überprüft. Diverse Klassearbeiten sowie Farbarbeiten runden den Werftaufenthalt ab. Die Balmoral und die Braemar sind bei Blohm+Voss gut bekannt. Im November 2007 wurde die Balmoral um eine 30,27 Meter lange Sektion mittschiffs verlängert. Im Mai 2008 folgte die Braemar, die ebenfalls um eine 31,20 Meter lange Sektion mittschiffs von 163,81 auf 195,82 Meter verlängert wurde. DIE HAMBURG AUF DEM AMAZONAS Regenwald statt Tannenwald oder Weihnachten lieber etwas exotischer statt traditionell könnten die Motti lauten, wenn vom 19. Dezember bis 1. Januar die Hamburg von der karibischen Insel Martinique erstmalig Kurs auf den Amazonas nimmt. Heiligabend wird im südamerikanischen Georgetown, der Hauptstadt von Guyana, mit ihrer schneeweißen St. George’s-Kathedrale gefeiert. Sie gilt als eine der höchsten Holzkirchen der Welt. Nach einem Stopp auf der Teufelsinsel Île Royale vor Französisch-Guayana steuert die Hamburg auf den letzten Tag des Jahres und ihre Premiere am Amazonas zu. Die nun folgende Flusspassage der

Hamburg hat Expeditionscharakter: Bis zu 16 Stopps inklusive attraktiver Anlandungen mit den bordeigenen Zodiacs können hier unter wissenschaftlicher Begleitung stattfinden. Während Manaus und sein berühmtes Opernhaus zum Silvesterabend bei 30 Grad noch im Schein geschmückter Mangobäume und Palmen glänzen, ist die Metropole am Neujahrstag gleichfalls Ausgangspunkt einer weiteren 14-tägigen Tour: Dank geringen Tiefgangs geht es für die Hamburg stromaufwärts über Jutaí und Tabatinga in Brasilien, Leticia in Kolumbien bis Iquitos in Peru – nur wenige Kreuzfahrtschiffe können die Dschungelstadt überhaupt erreichen. Ab Manaus führt ab dem 12. Januar die dritte Routenvariante über den Amazonas zurück in die Karibik mit Abstecher in das Orinoco-Delta. POLAR-KREUZFAHRTEN PRÄSENTIERT FOTOS Nachdem die Expeditionsschiffe von Polar-Kreuzfahrten mehr als drei Monate in der Arktis unterwegs waren, lässt sich der Sommer nun online Revue passieren. Unter dem Link http://www.polar-kreuzfahrten.de/information-und-service/ arktis-bilder-antarktis.html befinden sich die schönsten Bilder der Reisen in den hohen Norden – geschossen von den Passagieren. POSEIDON EXPEDITIONS WEITER ZUM NORDPOL Der Sommer 2015 sollte die letzte Saison für Expeditions-Kreuzfahrten zum Nordpol sein. Alle Reisen sind

Fotos: PR

Die Fred. Olsen-Reederei lässt ihre drei Kreuzfahrtschiffe in Hamburg überholen. Hier liegt die Black Watch im Trockendock auf.


Azur ° News

bereits seit langer Zeit komplett ausgebucht. Jetzt bestätigt Poseidon Expeditions, dass die Fahrten an Bord der 50 Years of Victory auch in den Sommermonaten 2016 bis 2018 angeboten werden. Hintergrund: Die russische Regierung stellt den stärksten Eisbrecher der Welt entgegen den bisherigen Aussagen für drei weitere Jahre zur Verfügung. Mit 75.000 PS bricht die 50 Years of Victory auf dem Weg zum nördlichsten Punkt der Erde drei Meter dickes Eis. Vom Bug aus, während der Landgänge oder als Passagier des bordeigenen Helikopters entstehen einmalige Fotos von Landschaft und Tierwelt. Eine „Once in a lifetime“-Reise abseits der touristischen Pfade – ab 18.975 Euro. P&O UMRUNDET DIE WELT Eine Weltkreuzfahrt ist der touristische Traum schlechthin. Daher hat P&O Cruises bereits die entsprechenden Reisen und Routen für 2016 veröffentlicht. So sticht die Aurora (1874 Passagiere) am 2. Januar 2016 von Southampton aus zur Weltumrundung (114 Nächte) in See, die sie nach Zwischenstopp auf den Azoren zunächst in die Karibik führt. Weiter geht es durch den Panamakanal und entlang der amerikanischen Westküste bis nach San Francisco. Es folgen Stationen auf Hawaii und Samoa, ehe die australische Landmasse in den Mittelpunkt rückt. Nach Stopps in asiatischen Ländern umrundet die Aurora den afrikanischen Kontinent und steuert anschließend die Kanaren an. Von dort aus führt die Fahrt, in deren Verlauf 20

Die Seven Seas Mariner bietet sehr viel Luxus und Kulinarik, aber bleibt preislich auf einem attraktiven Niveau.

Welterbestätten angefahren werden, wieder zurück nach Großbritannien (ab 13.995 Euro). Die Passagiere dürfen sich auf jeweils zweitägige Aufenthalte in Sydney, San Francisco, Hongkong und Kapstadt freuen. Für die Gäste der Arcadia (2015 Passagiere) beginnt das Erlebnis Weltkreuzfahrt, bei dem 23 Welterbestätten auf dem Plan stehen, am 11. Januar 2016 ebenfalls in Southampton. Erstes großes Ziel nach der Atlantiküberquerung ist Brasilien, ehe es entlang der südamerikanischen Küstenlinie nach Uruguay, um Kap Hoorn und durch die Magellanstraße geht. Anschließend warten bereits die Gletscherwelten Chiles, Französisch-Polynesien sowie Australien. Auch Asien steht mit verschiedenen Destinationen auf dem Routenplan, gefolgt von Hawaii, San Francisco und einer Fahrt durch den Panamakanal mit anschließendem Aufenthalt in der Karibik. Über die Azoren nimmt das Schiff dann Kurs auf Southampton, das es nach 115 Nächten wieder erreicht (ab 14.124 Euro). Auch die Arcadia nimmt sich in einigen Metropolen etwas mehr Zeit und verweilt in Sydney, Peking und San Francisco jeweils zwei Tage. Premierenanläufe gibt es in Alotau (PapuaNeuguinea), Hilo (Hawaii), Jeju-do (Südkorea), Mindelo (Kapverden), Port Stanley (Falklandinseln) sowie Tauranga (Neuseeland). PRINCESS Cruises FEIERT MIT JUBILÄUMSSEKT Anlässlich ihres 50. Geburtstags plant die amerikanische Reederei Princess Cruises Jubiläumsaktionen

an Bord ihrer Flotte. Neben Ausstattungs- und Dekomaterialien wartet auf die Passagiere jeder Kreuzfahrt eine Love Boat Disco Deck-Party, bei der die 70er Jahre musikalisch auferstehen. Die TV-Serie „Love Boat“ spielte auf einem Princess-Schiff und machte die Marke weltbekannt. An je einem Abend werden Jubiläumsspeisen aus fünf Jahrzehnten gereicht. Wer möchte, kann sich einen eigens abgefüllten JubiläumsProsecco oder ein speziell gebrautes Geburtstagsbier servieren lassen. Auf ausgewählten Kreuzfahrten werden Tribute Bands wie die Beatlemaniacs Hits der vergangenen fünf Dekaden präsentieren. REGENT SEVEN SEAS MIT VIEL KOMFORT Der Reiseveranstalter ATI hat für 2015 ein Reiseunikat mit dem Kreuzfahrtschiff Seven Seas Mariner der Reederei Regent Seven Seas Cruises aufgelegt: Die Reise führt zwischen dem 8. und 17. Mai von Rom nach Barcelona mit den Destinationen Livorno/Florenz, Portofino, Ajaccio/ Korsika, Monte Carlo, Marseille. Gäste wohnen an Bord (700 Passagiere/445 Crew) ausschließlich in großzügigen Suiten mit Balkon. Im Reisepreis (ab 3695 Euro) sind die Linienflüge bis Rom und ab Barcelona zurück nach Deutschland enthalten sowie zwei Hotelübernachtungen in einem 4-Sterne-Hotel in Rom, zwei Halbtagesausflüge in der Ewigen Stadt, Weine, Champagner sowie Trinkgelder. Weitere ATI-Offerten sind die elftägige Reise der Seven Seas Navigator vom 10. ▼

Princess Cruises feiert sein 50-jähriges Bestehen und will seinen Gästen auf allen Schiffen mit Jubiläumsaktionen beste Laune bereiten.

1/2015

azur.de

101 °


Die Oasis of the Seas und ihr Schwesterschiff Allure of the Seas glänzen mit Superlativen und werden doch ständig optimiert.

bis 20. Mai ab/bis Vancouver nach Alaska (ab 2399 Euro), eine große Südamerika-Kreuzfahrt von Lima bis Buenos Aires im März von 20 Tagen Dauer (ab 6399 Euro), die Atlantiküberquerung (20 Tage) der Mariner von Rio de Janeiro bis Barcelona (ab 3999 Euro) und eine klassische Nordeuropa-Reise von Kopenhagen bis Stockholm mit der Seven Seas Voyager (ab 3699 Euro). ROYAL CARIBBEAN ERFINDET OASIS-KLASSE NEU Royal Caribbean hat die Oasis of the Seas rundum überholt, ihr Schwesterschiff Allure of the Seas folgt im Mai. Insgesamt stehen jetzt 20 Restaurants zur Auswahl. Statt eines einzelnen Hauptrestaurants können Gäste Abend für Abend eines der drei kostenlosen Full-ServiceRestaurants wählen, hinzu kommen neue Spezialitäten-Restaurants. Dank einer neuen Satelliten-Generation auf der mittleren Erdumlaufbahn verfügen die Schiffe über InternetGeschwindigkeiten so schnell wie Breitbandanschlüsse an Land, auch reduziert die neue Technik die Kosten merklich. Nutzerfreundlich ist das Royal iQ, verfügbar als Download-App oder an iQ-Stationen auf dem Schiff. Hier steuern Gäste viele Details ihrer Kreuzfahrt wie Restaurant-Reservierungen, Landausflüge und Wellnessbehandlungen. Auch gibt es einen praktischen Kalender, der auf einen Blick das persönliche Programm anzeigt. Telefon- und SMS-Funktionen ermöglichen es, miteinander oder mit zu Hause in Kontakt zu bleiben. Im Rahmen der

102 °azur.de

1/2015

Mit Silhouette Cruises sind die Urlauber ganz nah am Geschehen, denn kleine Boote steuern auch einsame, tierreiche Plätze an.

Revitalisierung wurden zehn neue Suiten ergänzt, mit Blick auf das Meer oder auch das AquaTheater und das Boardwalk-Areal. Darunter sind zwei Royal Suites, sechs Grand Suites und zwei Royal Family Suites für bis zu sechs Gäste. Nachdem die Oasis of the Seas die erste voll lizenzierte Broadway-Show auf See präsentiert hat, folgt auf „Hairspray“ die Broadway-Produktion von „Cats“. Das auf T. S. Eliots „Old Possum’s Book of Practical Cats“ basierende Musical von Andrew Lloyd Webber ist eine der am längsten am Broadway aufgeführten Produktionen und Gewinner zahlreicher Auszeichnungen, darunter auch ein Grammy. Ab Juni 2015 zeigt die Allure of the Seas „Mamma Mia!“ mit den Songs der schwedischen Pop-Sensation ABBA. Neben vielen anderen Inklusivleistungen sind auch die Broadway-Shows bei Royal Caribbean International kostenfrei. Derzeit starten die beiden Schwesterschiffe jeden Samstag und Sonntag zu 7-Nächte-Kreuzfahrten in die westliche und östliche Karibik, ab Fort Lauderdale. Im Sommer 2015 kommt mit der Allure of the Seas zum ersten Mal ein Oasis-Klasse-Schiff für eine komplette Saison nach Europa, mit Kreuzfahrten im westlichen Mittelmeer ab Barcelona bzw. Rom (Civitavecchia). NEUE SHOWS BEI SILVERSEA Die fünf klassischen LuxusKreuzfahrtschiffe der europäischen Reederei Silversea Cruises überraschen ihre Gäste in Zukunft mit neuen musikalischen Erlebnissen.

Exklusiv für Silversea produzierte Musikstücke von berühmten Interpreten wie dem Londoner Royal Philharmonic Orchestra sind dabei nur ein Part des neuen exklusiven Unterhaltungsprogramms. Sieben verschiedene Shows mit opulenten Kostümen, Bühnenbildern aus einer anderen Welt und spektakulären Spezialeffekten bilden die Kulisse für die „Voices of Silversea“. Titel der Produktionen sind „Musica Maestro – Oper mit königlichem Orchester“, „Mind the Gap – Radio Rock der 60er“, „Don’t Stop the Music – Wenn aus Gästen Tänzer werden“. Für musikalische Abwechslung auf allen Schiffen wird durch vier weitere rotierende Shows gesorgt. In der lateinamerikanisch inspirierten Show „Caliente“ verzaubern Klänge aus Spanien und Südamerika das Publikum, während „Shaken not Stirred“ in die intrigante und glamouröse Welt des James Bond der 50er Jahre entführt. Die Show „Première“ ist eine chronologisch inszenierte Musikreise durch die berühmtesten Werke der Filmgeschichte. Wahre Romantiker dagegen dürfen in „Amore“ zeitlose Love-Songs und verträumte Bühnenbilder genießen. THEMEN-KREUZFAHRTEN MIT SILHOUETTE CRUISES Zu sportlichen Themen-Kreuzfahrten durch die Inselwelt der Seychellen stechen die Segelschiffe Sea Star und Sea Bird in See. Während der sieben Nächte dauernden „Sea Kayaking Cruise“ erkunden die Gäste vom Wasser aus Sehenswürdigkeiten und in den Granitfelsen


Azur ° News

versteckte Höhlen – in wendigen Kajaks und zusammen mit erfahrenen Guides und Kajak-Trainern. Die Themen-Kreuzfahrten werden in Kooperation mit dem renommierten Sea Kayaking Center Terra Santa aus Israel durchgeführt und sind somit der ideale Urlaub für begeisterte See-Kajakfahrer – ob Anfänger oder Profi. Die hochwertigen Boote aus der Terra Santa-Flotte befinden sich während des gesamten Törns mit an Bord und werden regelmäßig gewartet und gepflegt. Termine: 21. bis 28. Februar 2015, 19. bis 26. Dezember 2015, 20. bis 27. Februar 2016. Ab und bis Mahé/Seychellen. Inklusive voller Verpflegung an Bord, KajakAusrüstung und Kajak-Trainer, ab 2850 Euro pro Person.

Fotos: PR

STAR CLIPPERS MIT MEHR ROUTEN Mehr Kuba, mehr Mallorca, mehr Routenvarianten – früher als jemals zuvor veröffentlicht Star Clippers das neue Programm für SegelKreuzfahrten. Die drei aktuell modernisierten Großsegler Royal Clipper, Star Clipper und Star Flyer legen zusätzlich zu Themenreisen und Kurz-Kreuzfahrten ab. Hauptfahrtgebiete sind das Mittelmeer und die Karibik. Als Premiere steuert die Star Flyer Kubas Hauptstadt Havanna an. Knapp 150 Routen umfasst das neue Programm bis März 2016, das jetzt erhältlich ist. Noch bis Ende Januar für den kommenden Sommer und bis Ende April für das neue Winterprogramm gelten FrühbucherVorteile. Die Royal Clipper, mit fünf Masten das größte Segelschiff der

Andrea Kunze will mit TUI erreichen, dass immer mehr Bayern zu Kreuzfahrten starten.

Welt, startet im kommenden Jahr zu einer fünftägigen Schnupperreise ab und bis Rom. „Ideal auch für Gäste, die zum ersten Mal eine Kreuzfahrt unter weißen Segeln erleben wollen“, so Reeder Mikael Krafft. Neu ist eine Routenvariante in der Karibik, die die Royal Clipper zu den ABC-Inseln führt. „Die Karibik ist ein ideales Segelrevier. Wir werden auch hier jenseits der Kreuzfahrt-Rennstrecken in kleinen Häfen oder Buchten festmachen und zum Barbecue am Strand einladen“, so Mikael Krafft weiter. Neben wechselnden Karibik-Routen in den Wintermonaten kreuzt die Star Clipper im Sommer durch das Mittelmeer, entlang der türkischen Küste und durch die Inselwelt Griechenlands. Mikael Krafft: „Unsere Gäste finden auf diesen Routen eine ideale Mischung aus Segeln, Baden und Kultur.“ Das baugleiche Schwesterschiff Star Flyer erweitert im Winter 2015/16 nochmals das Angebot an Kuba-Kreuzfahrten. Neben dem Premieren-Anlauf in Havanna stehen künftig vier verschiedene Routenvarianten zwischen 6 und 12 Tagen auf dem Segelplan. Kubas Südküste mit kleinen, vorgelagerten Inseln sowie Kubas Städte Trinidad und Cienfuegos sind neben dem Anlauf auf Grand Cayman die Höhepunkte. Zweimal durchfährt die Star Flyer zudem den Panamakanal, der in diesem Jahr das hundertjährige Jubiläum begeht. Zwischen Juni und August setzt der Viermaster dann ab und bis Palma de Mallorca zu einwöchigen Balearen-Törns mit Abstechern nach Valencia sowie ins Ebro-Delta die Segel. Star Clippers hat Mallorca im Sommer 2014 erst-

mals ins Programm aufgenommen und erweitert jetzt das Programm um zusätzliche Abfahrten. Der Formel-1-Grand Prix von Monte Carlo, Yoga unter weißen Segeln, SpitzenKöche an Bord, Weinverkostungen und das gemeinsame Regatta-Segeln mit jeweils einem anderen Schiff aus der Star Clippers-Flotte ergänzen das neue Programm, das jetzt in den Reisebüros erhältlich ist. TUI CRUISES STARTET REGIONALE OFFENSIVE Nordlicht sucht Südlicht. Was sich nach einem Slogan einer Partnervermittlung anhört, ist der Inhalt der neuen Vertriebsoffensive von TUI Cruises. Die Hamburger Reederei, das Nordlicht, hat 30 Reisebüros aus Süddeutschland ausgewählt, die besonders von TUI Cruises gefördert, aber auch gefordert werden. Die so genannten „Südlichter“ bekommen eine intensive Betreuung durch die Außendienstmitarbeiter. Zudem werden sie mit Knowhow und Material unterstützt, wenn es um regionale und lokale Werbe- und PR-Maßnahmen geht, wie zum Beispiel in Tageszeitungen, im Radio oder auch in Kinos. Außerdem startet TUI Cruises in den Städten, in denen sich die Südlichter befinden, eine spezielle Outof-Home-Kampagne, um die Partner zu unterstützen. „Wir sehen in Süddeutschland noch eine Menge Potenzial für den Verkauf unserer Reisen. Dementsprechend wollen wir unsere regionalen Reisebüropartner mit der Südlichter-Offensive unterstützen“, so Andrea Kunze, Außendienstleiterin für Deutschland.

Die Royal Clipper (rechts) und die Star Clipper steuern meist unter vollen Segeln sonnige Ziele an – im nächsten Jahr besonders in der Karibik.

1/2015

azur.de

103 °


Azur ° News

Liisi Kütt präsentiert den „Summer Fairy“, mit dem sie beim CocktailWettbewerb „Bacardi Cruise Competition 2014“ gewonnen hat.

DENISE LEVENING NEU IM TUI-AUSSENDIENST Denise Levenig kompletiert das „Südlichter“-Außendienstteam bei TUI Cruises. Die Reiseverkehrskauffrau unterstützt ihre Kollegen Jenny Lorenz, Dominic Lang und Florian Liebl künftig in den PostleitzahlGebieten 60-64, 74, 90-91, 97. Denise Levenig hat zuvor u. a. als Teamleiterin Touristik im First Reisebüro (Filiale Nürnberg) sowie als Verkaufsbüroleiterin im TUI ReiseCenter (Filiale Höchstadt) gearbeitet. LIISI KÜTT GEWINNT BACARDI-WETTBEWERB Liisi Kütt, Barkeeperin auf der Tallink Silja-Fähre Victoria I, hat mit ihrem Cocktail-Rezept „Summer Fairy“ den internationalen CocktailWettbewerb für Kreuzfahrtlinien, die „Bacardi Cruise Competition 2014“, gewonnen. An dem Wettbewerb nahmen Hunderte Barkeeper von Kreuzfahrtunternehmen aus der ganzen Welt teil. Fünf Kreuzfahrtunternehmen mit den besten Einsendungen wurden aufgefordert, ihre besten Barkeeper und Cocktailrezepte unter Verwendung einer der Bacardi-Marken einzureichen (Carnival Cruise Lines, Holland America Line, Royal Caribbean International, Norwegian Cruise Line und Tallink Silja). Der Cocktail von Liisi Kütt enthält 2 Teile Bacardi Grand Melon Rum, 2 Teile Martini Prosecco, 2 Teile Apfelsaft, 0,5 Teile einfachen Sirup und den Saft einer halben Limette. Alle Zutaten, außer dem Prosecco, werden gemischt und geschüttelt,

104 °azur.de

1/2015

Kay Rasmus verantwortet bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten nicht nur die Finanzen, sondern auch Verwaltung und Datenverarbeitung.

in ein tulpenförmiges Glas geschüttet und mit Prosecco abgerundet. Zum Garnieren werden eine Melonen- und eine Apfelscheibe sowie einige Gardenienblüten hinzugefügt. DR. JÖRG RUDOLPH NUN BEI RCL CRUISES RCL Cruises Ltd. hat einen neuen Managing Director mit Verantwortung für Deutschland, Österreich und die Schweiz ernannt. Dr. Jörg Rudolph ist für Sales, Marketing und Finanzen der Kreuzfahrtmarken Royal Caribbean International, Celebrity Cruises und Azamara Club Cruises zuständig. Mit Sitz im Frankfurter Büro führt Rudolph ein Team von 40 Mitarbeitern und berichtet an Dominic Paul, Senior Vice President International der drei Kreuzfahrtmarken und Managing Director, RCL Cruises Ltd. in London. Bisher war Dr. Jörg Rudolph über fünf Jahre lang Geschäftsführer der norwegischen Fähr- und Kreuzfahrt-Gesellschaft Color Line. Erfahrung mit Schiffen hat der 50-Jährige auch drei Jahre lang als Senior Vice President Sales & Marketing von AIDA Cruises sowie als Direktor für E-Commerce bei der TUI AG gesammelt. KAY RASMUS LEITET FINANZEN Kay Rasmus ist zum zweiten Geschäftsführer bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten berufen worden. Ab sofort wird er neben dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Karl J. Pojer, für die kaufmännischen Bereiche Finanz- und Rechnungswe-

sen/Controlling, Verwaltung sowie IT verantwortlich sein. Kay Rasmus ist seit Juni 2010 in leitender Funktion für die Bereiche Finanz- und Rechnungswesen/Controlling und als Prokurist im Unternehmen tätig. UNGERER UND GRIEFAHN NEHMEN PREIS ENTGEGEN AIDA-Präsident Michael Ungerer und Dr. Monika Griefahn, Direktorin für Umwelt und Gesellschaft AIDA Cruises, haben den renommierten B.A.U.M.-Umweltpreis in der Kategorie „Großunternehmen“ entgegengenommen. „Mit unserem Preis zeichnen wir diejenigen aus, die den Spagat zwischen Ökonomie und Ökologie meistern. Sie schlagen dank ihres Engagements eine heute immer tragfähigere Brücke zwischen Umwelt und Wirtschaft. Dabei würdigen wir in erster Linie die Macher, aber zugleich die Institutionen, in denen sie wirken“, so Prof. Dr. Maximilian Gege, B.A.U.M.-Mitbegründer und Vorsitzender. Bereits seit 2007 veröffentlicht AIDA jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, der sich am internationalen Standard orientiert. HARDY PULS AN BORD VON A-ROSA Hardy Puls ist neuer Director Marketing & Customer Relations bei der A-Rosa Flussschiff GmbH. Puls gilt als Spezialist in der Touristikund Kreuzfahrtbranche. Zuletzt war er bei Stena Line als Head of Travel Germany und vorher langjährig als Führungskraft bei AIDA Cruises verantwortlich für die Bereiche Mar-


Kreuzfahrt-Spezialist in Ihrer Nähe

Ohliger Tor 4 • 42651 Solingen • ☎ 0212-20 87 27 www.kreuzfahrtplus.de • info@kreuzfahrtplus.de

Auf der Deutschland findet Kapitän Andreas Greulich auch ruhige Momente – morgens beim Sonnenaufgang.

keting & Customer Relations. Studiert hat er Journalismus und Kommunikation. Die Position wurde neu geschaffen. Jörg Eichler, Geschäftsführer ARosa Flussschiff GmbH: „Wir wollen durch Investitionen in Produktinnovation sowie Marketing und Vertrieb die Premium-Positionierung und Qualitätsführerschaft von A-Rosa stärken.“

Ihr Spezialist für weltweite Kreuzfahrten & Veranstalter ärztlich begleiteter Flussreisen Gustav-Adolf-Straße 34 • 04105 Leipzig info@carara.com • www.carara.com

0800 / 22 727 22

(gebührenfrei aus dem dt. Festnetz)

DR. DIRK CLAUS MIT POSITIVER BILANZ

Fotos: PR

ANDREAS GREULICH UND SEIN LIEBLINGSMOMENT Ihr Lieblingsmoment an Bord? Auf diese Frage gibt der Kapitän der Deutschland, Andreas Greulich, eine klare Antwort: „Mein persönliches, tägliches Highlight ist der Moment, morgens um sechs Uhr mit dem Becher Kaffee draußen zu stehen und in den Sonnenaufgang zu fahren. Klingt kitschig, aber das ist meine Möglichkeit, die Ruhe des Meere s zu genießen und einmal durchzuatmen. Auch nach 33 Jahren auf See ist das noch immer der beste Start in den Tag.“

Alte Tonnenhalle • 25992 List Tel. 04651-836223 • Fax 04651-8362240 info@syltkontor.de • www.syltkontor.de

Foto: A-ROSA

„Wir blicken auf eine Saison mit vielen Highlights“, resümiert Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer Seehafen Kiel. Anfang Juni wurde im Ostuferhafen der neue Passagierpavillon am Kreuzfahrtliegeplatz Nr. 1 mit einem Anlauf der Costa Pacifica feierlich eröffnet, während zwei weitere große Kreuzfahrtschiffe, die Mein Schiff 1 und die Eurodam, zeitgleich am Ostseekai festmachten. 2014 wurde Kiel 127 Mal von 25 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Über die Terminalanlagen gingen 354.000 Kreuzfahrtpassagiere an oder von Bord. Highlight des nächsten Jahres wird die Taufe des jüngsten Neubaus der TUI Cruises, der Mein Schiff 4, am 5. Juni 2015 am Ostseekai. Ihre Premiere gibt zudem die Queen Elizabeth der Cunard Line, die zweimal an der Förde zu Gast sein wird. An vier Terminen legen gleichzeitig vier Liner zusätzlich zu Fähren von Color Line, Stena Line und DFDS Seaways an.

Kreuzfahrtagentur & Reisebüro Im Büntefeld 3 · Wennigsen-Holtensen Telefon (05109) 56300-0

www.flussreise24.de

Wir gehören zu den größten Kreuzfahrtanbietern im deutschsprachigen Raum

Cruise24.de Reisebüro Stahl

Die Kreuzfahrt-spezialisten

1/2015

azur.de

105 °


Azur ° Vorschau

IMPRESSUM

Die nächste AZUR erscheint am 3. März 2015.

Redaktion AZUR – Das Kreuzfahrtmagazin Stresemannstraße 163 22769 Hamburg E-Mail: redaktion@azur.de Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann Layout/Produktion: www.layoutraum.de Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Angelika Bucerius, Claudia Diemar, Roger Lehmann, Ira Panic, Susanne Reininger, Dr. Frank Sistenich, Carolin Thiersch, Uschi von Grudzinski, Sven Weniger Infografik/Illustrationen www.AxelKock.de

Mittelmeer

Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock Vertrieb MZV GmbH Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim Abonnement interabo Betreuungs-GmbH Postfach 10 32 45 20022 Hamburg Abo-Hotline Telefon: 040 – 23 67 04 66 Telefax: 040 – 23 67 04 67 azur@interabo.de Das Jahresabonnement kostet 19,60 Euro (4 Ausgaben) inkl. MwSt. und Versand. Einzelverkaufspreis: 4,90 Euro Anzeigen/Sonderdruck/ Mengenverkäufe Gerhard Langstein, langstein@azur.de Telefon: 040 - 514 44 195 Helge Schaubode, schaubode@azur.de Telefon: 040 - 514 44 262 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 vom 1. Januar 2015. Litho MWW Medien GmbH, Hamburg

Transatlantik

Orient

Spitzbergen

In der nächsten AZUR:

106 °azur.de

1/2015

Fotos: PR

transatlantik: Mit der Queen Mary 2 von Hamburg nach New York mittelmeer: Mit Louis Cruises zu den Geheimtipps der Ägäis spitzbergen: Mit der Quest zu Besuch bei Walross und Eisbär orient: Mit der Costa neoRiviera in arabischen Gewässern TÜRKei: Segeltörn zu zauberhaften Stränden und antiken Stätten

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotomaterial wird keine Haftung übernommen.

www.azur.de N0 1/15, EVT: 4.12.2014 Januar–März 2015

Fotos: Blinder Fotograf

Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co KG


www.azur.diamir.de

Natur- und Erlebniskreuzfahrten nach Spitzbergen, Grönland und in die Antarktis mit

OCEANWIDE EXPEDITIONS Betreiber Europas stärkster Eismeerflotte mit 20 Jahren Polarerfahrung in Arktis & Antarktis Buchbar bei DIAMIR Erlebnisreisen im aktuellen Expeditionskreuzfahrten-Katalog

s Einziger Anbieter von Antarktis Halbumrundungen und Kaiserpinguin-Expeditionen mit Helikopter-Anlandungen s Kleine Expeditionsschiffe mit maximal 116 Passagieren: M/V Ortelius, M/V Plancius, S/V Rembrandt van Rijn, S/V Noorderlicht s Alle Gäste können gleichzeitig auf Zodiacfahrten oder an Landgängen mit Aktivprogramm teilnehmen

ANGEBOT extra für AZUR-Leser 10 Tage Antarktische Halbinsel intensiv 14.03. – 23.03.2015 | ab/an Ushuaia ab 4150 €

Ihre AZUR-Vorteile: AZUR-begleitete Reise & 50 € Bordguthaben grat is!

Highlights und Zusatzleistung für AZUR-Leser: s Expeditionskreuzfahrt an Bord der M/V Plancius s Eine von AZUR-Redakteur Axel Zimmermann begleitete Reise s Einmalige Tierbeobachtungen: See-Elefanten, Seeleoparden, Albatrosse, Pinguine, Wale… s Bei der Buchung gibt es 50 € Bordguthaben unter der Angabe des Codewortes „AZUR 1/15“ s Singles willkommen! Alleinreisende können auf allen Schiffen und Routen halbe Zweibett-, Dreibett- oder Vierbett-Kabinen zur Teilung ohne Zuschlag buchen

Buchung und Beratung exklusiv bei: DIAMIR Erlebnisreisen Telefon: 0351 - 31207 - 444 Berthold-Haupt-Str. 2 E-Mail: azur@diamir.de 01257 Dresden Internet: www.azur.diamir.de

Anvers Island Neumayer-Kanal Lemaire-Kanal

Gerlachestraße l Neko Harbour Paradiesbucht

l

Vernadsky-Station Antarktische Halbinsel


Isles & Empires

19. bis 27. August | 8 Tage an Bord der RIVIERA VOn ROm nACH VEnEdIG Civitavecchia (Rom) – Sorrento/Capri – Taormina – Argostoli – Kotor – Zadar – Koper – Venedig

Sonderpreise: OS Owners Suite VS Vista Suite OC Oceania Suite PH Penthouse A Concierge Balkon Kabine B Balkonkabine

9159 € 6949 € 6219 € ab 2509 € ab 2069 € ab 1919 €

Sonderpreise: OS Owners Suite PH Penthouse Suite A Concierge Balkon Kabine B Balkonkabine C deluxe Aussenkabine G Innenkabine

8529 € ab 3759 € ab 3099 € ab 2869 € ab 2519 € ab 1999 €

Trinkgelder inklusive!

Scandinavian Sojourns 07. bis 19. Juli 2015 | 12 Tage an Bord der NAUTICA VOn LOndOn nACH KOPEnHAGEn

Trinkgelder inklusive!

Southampton – Zeebrügge – Amsterdam – Nord-Ostsee-Kanal – Stockholm – Helsinki – St. Petersburg – Tallinn – Klaipeda – danzig – Kopenhagen

Zur Beratung und Buchung kontaktieren Sie Ihr Reisebüro oder besuchen Sie uns auf: www.oceaniakreuzfahrten.com Gerne geben wir Ihnen auch per Telefon oder Email Auskunft! Angebote gültig bis 31.03.2015, vorbehaltlich Irrtümern und Zwischenverkauf. Es gelten die AGB von Oceania Cruises

Präsentiert von Cruise Group GmbH Sailerstr. 18 83362 Surberg Tel: 08 61/90 99 60 40 office@cruise-group.com


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.