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April – Juni 2015, 5 �, www.azur.de

Nordwestpassage

Funliner n e u e n r e d n e n o ti Die coolen Attrak

4 197536 505003

! d r o B n a Action

02

Auf den Spuren der Forscher

Luxemburg 5,75 a, Österreich 5,70 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9,90

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NCL (Bahamas) Ltd., Niederlassung Wiesbaden I Zentrale für Kontinentaleuropa I Kreuzberger Ring 68 I D-65205 Wiesbaden Tel.: + 49 (0)611 36 07 0 I Fax: + 49 (0)611 36 07 099 I E-Mail: reservierung@ncl.com I Internet: ncl.de I ncl.at I ncl.ch *Dieses Angebot ist gültig bei Buchung einer Außenkabine oder höherwertigen Kategorie auf allen Kreuzfahrten ab 5 Nächten mit Abfahrt bis April 2017. Für alle Elemente des Norwegian’s Freestyle Choice Plus Angebotes gelten die kompletten Bedingungen – bitte fragen Sie bei Buchung in Ihrem Reisebüro oder informieren Sie sich auf unserer Webseite www.ncl.de. Nicht alle Pakete sind in allen Destinationen verfügbar. #Die Hafengebühren belaufen sich auf maximal 99 EUR p. P. auf 7-Nächte-Kreuzfahrten in Europa und bis zu 290 EUR p. P. in anderen Destinationen und auf längeren Routen. Gilt nur auf ausgewählten Kreuzfahrten gemäß Verfügbarkeit in allen Kategorien. Detaillierte Hafengebühren dieser Kreuzfahrten erhalten Sie in Ihrem Reisebüro oder unter www.ncl.de. Es gelten die Allgemeinen Reisebedingungen von Norwegian Cruise Line. Angebot ist limitiert, vorbehaltlich Verfügbarkeit und mit ausgewählten Specials kombinierbar. Darstellungsfehler vorbehalten. ©2015 NCL Corporation LTD Schiffsregister: Bahamas und USA. 5823.02.15


Azur ° Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Titelfotos: Disney Cruise Line, Sven Weniger

D

er internationale Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (CLIA) schätzt, dass es dieses Jahr eine Rekordzahl von 23 Millionen Kreuzfahrtpassagieren geben wird. Dies entspricht einer Steigerung um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zudem planen die unter dem Verband zusammengeschlossenen Kreuzfahrtreedereien ein Investitionsvolumen von mehr als vier Milliarden US-Dollar. So wird die Kreuzfahrtbranche auch in diesem Jahr ein bedeutender globaler Wirtschaftsmotor sein. 2013 betrug die Wirtschaftsleistung der Kreuzfahrtindustrie weltweit über 117 Milliarden US-Dollar, mit 900.000 Arbeitsplätzen und Löhnen in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar. „Angesichts neuer Häfen auf der ganzen Welt und Investitionen unserer CLIA-Mitgliedsreedereien in neue, innovative Schiffe erleben die Kreuzfahrtbranche und ihre Passagiere eine spannende Zeit“, sagt Adam M. Goldstein, CLIA Global Chairman und President/ COO der Royal Caribbean Cruises Ltd. „Dieses Jahr wird sich für die gesamte Branche als ein weiterer Schritt nach vorn erweisen.“ Unter Einbeziehung mehrerer Studien ermittelte CLIA sieben Trends: 1. Kreuzfahrtreisende wollen immer wieder auf Kreuzfahrt gehen und sind mit ihren bisherigen Kreuzfahrterlebnissen sehr zufrie-

den. In der Tat liegt die Wiederholerquote unter Kreuzfahrtgästen bei 62 Prozent. 69 Prozent schätzen Kreuzfahrtreisen höherwertiger ein als einen Urlaub auf dem Festland. 2. Vor fünf Jahren wurde das größte Kreuzfahrtschiff der Welt mit einer Kapazität von 6300 Passagieren vorgestellt. In diesem Jahr sollen 22 neue Hochsee-, Flussund Spezialkreuzfahrtschiffe in Dienst gehen. Im Mittelpunkt bei der Wahl des Schiffes steht also weniger die Größe, sondern Design, Ausstattung und Profil. 3. Die Spezialbereiche von CLIA-Mitgliedern, Expeditionen beispielsweise, zu denen technisch hoch entwickelte Schiffe, Luxusyachten, elegante Ozeanriesen und die neuesten Flusskreuzer gehören, verbuchen weiterhin zweistellige Zunahmen bei den Passagierzahlen. Schätzungen zufolge konnten von 2009 bis 2014 die Spezialkreuzfahrten sogar um 21 Prozent pro Jahr zulegen. 4. Für die Kreuzfahrtbranche bleibt die Karibik auch in diesem Jahr mit über einem Drittel Marktanteil bei der globalen Einsatzkapazität an der Spitze der Reiseziele. Gleichzeitig erweitern die Kreuzfahrtreisenden ihre Horizonte. Das Mittelmeer sowie Regionen wie Asien und Australien werden immer beliebter. Im Jahr 2015 werden 52 Schiffe auf 1065 asiatischen Kreuzfahrten Platz für

2,17 Millionen Passagiere bieten. 5. Die Kreuzfahrtbranche erschließt die Welt immer mehr, es gibt keine weißen Flecken mehr. Die CLIA-Reedereien bieten inzwischen fast 1000 Häfen auf der ganzen Welt als Reiseziele an, darunter auch viele Gebiete, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. 6. Reisebüros sind wesentlich für das Buchen von Kreuzfahrten. Während das Internet sowie mobile Endgeräte das Einkaufs verhalten der Verbraucher stark beeinflussen, sind Reisebüros weiterhin die beliebteste und beste Möglichkeit, um eine Kreuzfahrt zu buchen. Sogar sieben von zehn Kreuzfahrtreisenden und damit 70 Prozent planen und buchen ihre Kreuzfahrturlaube über ein Reisebüro. 7. Die Kreuzfahrtbranche reagiert mit neuen Schiffen und Angeboten an Bord stärker als jemals zuvor auf die Bedürfnisse ihrer Gäste. Wi-Fi-Service und Telefonnetz auf dem Schiff, Angebote für mehrere Generationen oder Themenkreuzfahrten wie Gourmetkreuzfahrten sind nur ein paar Beispiele. Kurzum: Nie zuvor war das Kreuzfahrtangebot so verlockend. josef Depenbrock Chefredakteur

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Inhalt o N 2 REEDEREI

SEITE

ADAC Reisen AIDA Azamara Club Cruises Blessing Flusstouristik Carnival Cruise Line Celebrity Cruises Celestyal Cruises (Louis Cruises) Compagnie du Ponant Costa Crociere CroisiEurope

111 8, 96, 106 106 110 98, 106 8, 106

4 °azur.de

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16, 108 30, 109 44, 92, 107 12, 111

2015 azur.de

Crystal Cruises 107 Cunard Line 6 Disney Cruise Line 100 Hapag-Lloyd Kreuzf. 7, 10, 107 Holland America Line 107 Hurtigruten 107 Iceland ProCruises 108 MSC Kreuzfahrten 12, 94, 108 Neyzen Travel & Yachting 72 Norwegian Cruise Line 13, 90 Oceanwide Expeditions 14 P&O Cruises 7, 108 Paul Gauguin Cruises 7

86 Funliner Phoenix Reisen 8, 109 Plantours & Partner 7, 109 Polar Kreuzfahrten 58 Polaris Tours 11 Poseidon Expeditions 108 Princess Cruises 110 Regent Seven Seas 110 Royal Caribbean 7, 88 TransOcean 12 Seabourn 12 Silversea Cruises 110 Star Cruises 12 TUI Cruises 13, 110

Mega-Wasserrutsche, Klettergarten und Fallschirmsprungsimulator – alles ist möglich auf den neuen EntertainmentGiganten.


Azur ° Inhalt

FÜR LIEBHABER UND WERTSCHÄTZER . DIE BERLIN. Wir bringen Sie auf andere Wege und zu neuen Zielen. Zurück zum Wesentlichen. Ganz entspannt.

16

Ägäis Dörfer aus schneeweißem Kalkstein thronen auf den idyllischen Inseln des östlichen Mittelmeers. Die Ägäis ist die Sommerresidenz der Celestyal Crystal.

Fotos: A. Friedlaender, PR, S. Schaeffer, S. Weniger, A. Zimmermann

44 Vereinigte

Arabische Emirate Während der Slow Cruise auf der Costa neoRiviera zeigen sich die Emirate und der Oman traditionell und gleichzeitig auch supermodern.

30

NordWestPassage Die luxuriöse L’Austral verwöhnt ihre Gäste auf dem legendären arktischen Seeweg zwischen Grönland und Sibirien.

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Spitzbergen Auf Spitzbergen ist Frühling erst im Juni. Das Expeditionsschiff Quest führt seine Gäste zu den ersten Blumen nach einem kalten nordischen Winter.

6 check-in

Rockige Klänge bei Cunard und TUI Cruises, beste Kulinarik bei Royal Caribbean und Aida – und ein Seehund, der es zu Hause nicht lange aushält.

72 Türkische

Küste Die Bezeichnung „Blaue Reise“ ist Programm. Unterwegs im Segelrevier für Genießer an Bord der komfortablen Nikola.

102 Schiffe Online 105 Abo 106 news 113 Reisebüros 114 Vorschau/ Impressum

www.fti-cruises.de FTI Cruises GmbH, Landsberger Str. 88, 80339 München


Azur ° Check-in

Rock’N’Sail again

Nach der ausverkauften „Stars at Sea“Tour 2013 ist Peter Maffay erneut zu Gast auf der Queen Mary 2.

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chon die Ausfahrt ist etwas ganz Besonderes: Peter Maffay wird mit der Queen Mary 2 am 13. September 2015 den Hamburger Hafen zu den Cruise Days verlassen. Zehntausende werden an der Elbe stehen, wenn es am GrasbrookTerminal am Sonntagabend heißt: „Leinen los!“ Mit Oslo und Göteborg läuft die Queen Mary 2 zwei Häfen an, ehe das Schiff am 18. September nach Hamburg zurückkehrt. Auf der „Stars at Sea“-Tour können die Fans Peter Maffay sechs Tage bei drei Live-Konzerten hautnah erleben. Dazu gibt es Jam-Session-Abende, Musik-Workshops und weitere LiveGäste. Auf einen strengen Dresscode wird verzichtet: „Jeans on“ statt Frack und Fummel. Ganz nach dem Geschmack des Ehrengastes. Peter Maffays Studioalben erreichen seit 1979 alle die Top Ten der deutschen Albumcharts, und 13 seiner Alben verkauften sich bereits mehr als eine Million Mal. Mit seinen Singles „Du“ und „So bist du“ schaffte der Deutschrocker den großen Sprung an die Spitze der deutschen SingleCharts. Peter Maffay verkaufte bislang mehr als 40 Millionen Tonträger und gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Rockmusiker aller Zeiten. Klar, dass die Kabinen seit dem Buchungsstart am 12. Dezember 2014 schon so gut wie ausgebucht sind. » www.cunard.de

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Deutscher Chefkoch auf dem Mega-Funliner Tobias Friedenburg versorgt Tausende Gäste der Quantum of the Seas.

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eit November 2014 ist die Quantum of the Seas als neuestes Schiff der Flotte von Royal Caribbean International im Dienst. Der kulinarisch wichtigste Mann an Bord ist der Deutsche Tobias Friedenburg. Vor seiner Arbeitsstelle auf hoher See hatte der Düsseldorfer Koch verschiedene

sich dann einer neuen Herausforderung und zog nach Papenburg, um die Quantum of the Seas bereits auf ihrem Weg von der Werft bis zum ersten Seetag zu begleiten. „Für mich war es besonders reizvoll, ein neues Schiff zu eröffnen. Bei der Quantum of the Seas kommt natürlich hinzu, dass wir ein komplett neues Restaurant-Konzept eingeführt haben“, erklärt Tobias Friedenburg. So bestanden seine Aufgaben auf der Meyer Werft vor allem darin, Tobias Friedenneue Geräte zu burg ist auf der testen und abzuQuantum of the nehmen sowie sie Seas in seinem auf Tauglichkeit Element. für das Dynamic D i n i ng-Kon ze pt zu prüfen, das ein zentrales Hauptrestaurant ersetzt. Mittlerweile ist Tobias Friedenburg für neun Restaurants mit 55 Anstellungen in Dubai, Wien, Mün- Mitarbeitern zuständig, auch für die chen, Frankfurt und Düsseldorf. Ende fünf im Preis inbegriffenen Restau2012 begann er bei Royal Caribbean rants mit dem neuen Dynamic DiningInternational an Bord der Allure of the Konzept, „American Icon Grill“, „Chic“, Seas, des größten Kreuzfahrtschiffes „Silk“, „The Grande“ und „Coastal Kit» www.royalcaribbean.de der Welt. Im Herbst 2013 stellte er chen“.

Sonnenfinsternis auf See erleben Fotos: PR

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ie britische Reederei P&O Cruises kann im Laufe ihrer Nordmeer-Kreuzfahrt am 20. März 2015 aufwarten. So führt die Route der Oriana das Schiff geradewegs in die Zentralzone einer totalen Sonnenfinsternis. Während des Naturschauspiels wird die Oriana um die Färöer-Inseln kreuzen, um ihren Passagieren die beste Aussicht auf das Sonne-Mond-Spektakel zu bieten. » www.pocruises.de

? wer, wann, wo

Dietmar Bär Vom 15. bis 19. Mai 2015 sind der „Tatort“-Star Dietmar Bär und der Soul-Sänger Stefan Gwildis an Bord der Hamburg – im Rahmen der „Heimathäfen“. Bär liest aus dem Buch „Inselstolz“ vom Ankerherz-Verlag, während Gwildis seine Songs zum Besten gibt. » www.plantours-partner.de Jean-Michel Cousteau In der Sommersaison 2015 wird der weltberühmte Meeresforscher und Umweltschützer Jean-Michel Cousteau auf ausgewählten Reisen nach FranzösischPolynesien Tauchgänge begleiten sowie seine Bücher und Videos vorstellen. » www.pgcruises.com Thomas Rath Der Modeunternehmer und Trendsetter macht den diesjährigen Auftakt der „fashion2sea“-Reisen von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Eine Suite auf der Europa 2 dient dann im August als Boutique, außerdem gibt es Modeschauen und Make-up-Workshops. » www.hl-kreuzfahrten.de

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azur.de


Azur ° Check-in

Phoenix spendet 1 Million

26 Jahre alt und schon Sternekoch: Benjamin Maerz stellt sein Können auf der Aida Diva unter Beweis.

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Junger Sternekoch auf See Benjamin Maerz lässt die Gäste der Aida Diva schlemmen.

V

om 30. März bis zum 7. April 2015 begleitet der 26-jährige Sternekoch Benjamin Maerz die Aida Diva auf einer Gourmetreise durch das Mittelmeer. Mit an Bord sind auch sein Bruder und Sommelier Christian Maerz sowie AidaChefkoch Günther Kroack. Benjamin Maerz ist einer der jüngsten Sterneköche Deutschlands und Chefkoch im familieneigenen Hotel-Restaurant „Rose“ in Bietigheim. 2012 wurde er vom Michelin Guide als „Hoffnungsträger“ und ein Jahr später mit einem Stern ausgezeichnet. An Bord kocht Benjamin Maerz mit regionalen Zutaten von den

Märkten des Mittelmeers. Sein Bruder Christian Maerz bringt exquisite Tropfen aus den besten Weinkellern auf den Tisch. Für die Gourmetreise stehen zwei erlesene Menüs im Gourmet-Restaurant „Rossini“ mit ausgewählter Weinbegleitung auf dem Programm, außerdem eine exklusive Kochschule mit Benjamin Maerz und ein Landausflug auf Malta zum Kennenlernen mediterraner Spezialitäten. Des Weiteren gibt es eine exklusive Kochshow und ein 3Gänge-Menü mit maltesischen Spezialitäten. Auch Günther Kroack lässt sich über die Schul» www.aida.de ter schauen.

uch in 2014 hat die beliebte Moderatorin Carmen Nebel im ZDF „Die schönsten WeihnachtsHits“ präsentiert und mit Unterstützung vieler Prominenter auf das Schicksal bedürftiger Menschen weltweit aufmerksam gemacht. Schon seit Jahren beteiligt sich hier auch der Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen. Johannes Zurnieden, Geschäftsführer von Phoenix Reisen und Gründungsmitglied des Misereor Unternehmerforums, sandte Publikumsliebling Kapitän Morten Hansen aus „Verrückt nach Meer“ zu der Veranstaltung. Dieser freute sich sehr, die stolze Summe von 1.000.000 Euro übergeben zu können. » www.phoenixreisen.com

Celebrity Cruises hat das exklusive Suite Class-Restaurant „Luminae“ präsentiert. Das Küchenteam hat die neuen Menüs für im Preis inbegriffenes Frühstück, Mittagessen und Abendessen aufwändig kreiert – jedes Gericht wird nur einmal während einer zweiwöchigen Kreuzfahrt angeboten. Die Speisen enthalten lokal erworbene, regionale und saisonale Zutaten, inspiriert von den unterschiedlichen Zielen. Besonderheiten, wie die Zubereitung am Tisch und die tägliche Präsentation neuer Desserts, runden das kulinarische Erlebnis ab. Die Weinkarte umfasst 400 Positionen. » www.celebritycruises.de

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Fotos: PR

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Azur - Interview Karl J. Pojer (60), Vorsitzender der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten

„Wir sind stolz auf unsere Tradition und dennoch innovativ“ Hapag-Lloyd Kreuzfahrten erreicht mit der Europa 2 neue Zielgruppen.

AZUR: Welche Beweggründe hatten Sie dafür, Ihre Erfahrungen an Land nun aufs Wasser zu bringen?

Pojer: Die Kreuzschifffahrt ist eine höchst interessante und wachsende Branche. Schon als Bereichsvorstand der TUI Hotels & Resorts habe ich mich mit dem Thema beschäftigt, denn Kreuzfahrten entwickeln sich zunehmend zu einer Konkurrenz der landgestützten Hotellerie. Zudem war ich im Aufsichtsrat von TUI Cruises und habe dabei einige Jahre sehr gute Erfahrungen sammeln können. Die interessante Herausforderung, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten mit ihrer starken Marke, dem hochwertigen Produkt und der Qualitätsführerschaft in ihren Nischen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, hat mich sehr gereizt. AZUR: Welche Besonderheiten zeichnen die Kreuzfahrtbranche aus und wo liegen die größten Unterschiede zur Ferienhotellerie an Land?

Pojer: Ein Kreuzfahrtschiff ist ein schwimmendes Hotel, von daher sind die Unterschiede gar nicht so gravierend. Das Besondere an einem Kreuzfahrtschiff ist, dass die Gäste jeden Morgen meist an einem anderen Ort aufwachen. Außerdem ergeben sich zusätzliche Herausforderungen dadurch, dass ein Schiff eine weltweite Logistik benötigt und dass beim Verkauf die Reise selbst und die Destination stärker im Mittelpunkt stehen. Und auch die Personalakquise ist noch komplexer, da der Wechsel innerhalb einer Schiffscrew wegen der Zeitverträge häufiger ist als an Land. AZUR: Was ist für Sie persönlich reizvoller: Hotelurlaub im 5-Sterne-TUI-Resort oder Kreuzfahrt mit der Europa 2?

Pojer: Durch meine berufliche Erfahrung und Kenntnisse der Produkte an Land und auf dem Wasser muss ich nicht mal diplomatisch antworten: Wir haben exzellente Hotels bei der TUI. Aber auch die Schiffe von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten sind eine Klasse für sich, und ich schätze Kreuzfahrten als Urlaubsform sehr.

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AZUR: Hapag-Lloyd hat seine Kapazität im 5-Sterne-Segment durch eine zweite Europa auf insgesamt 900 Betten mehr als verdoppelt. Konnte der Absatz da mithalten?

Pojer: Mit der Indienststellung der Europa 2 haben wir einen mutigen Schritt gewagt: ein Schiff auf den Markt zu bringen, für das die Zielgruppe erst einmal erschlossen werden muss. Dies ist uns in den vergangenen Monaten seit der Indienststellung sehr erfolgreich gelungen, sodass wir heute mit der Europa 2 ein neues Kundensegment ansprechen und einen erheblichen Buchungszuwachs haben. Erfreulich ist, dass wir einen Neukundenanteil von rund 50 Prozent erzielen können, wovon wiederum die Hälfte echte Kreuzfahrt-Neulinge sind. Wir profitieren von der Weiterempfehlungsrate unserer Gäste, die bei über 97 Prozent liegt. Unsere Gäste gehen von Bord und tragen ihre Erlebnisse in einem entsprechenden Umfeld mit Potenzial weiter. Auch die Buchungszahlen sind sehr zufrieden stellend: Der aktuelle Buchungsstand liegt bei 52 Prozent gegenüber zum Vorjahr. AZUR: Wie wird die traditionelle Marke Hapag-Lloyd Kreuzfahrten in mittelfristiger Zukunft weiterentwickelt?

Pojer: Die langjährige Tradition von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten beruht auf dem Verständnis „Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“. Somit sind wir stolz auf die weitreichende Historie und Tradition unseres Unternehmens, die für Qualität und Werte stehen, sind aber gleichzeitig auch innovativ. Auf Basis dieser Tradition findet eine kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Marke und unserer Produkte statt, die uns modern und erfolgreich am Markt bestehen lässt. AZUR: Max Herre an Bord der Europa 2, Überraschungsreise auf der Europa, Wiener Opernball vor der Küste Ko Samuis

– inwiefern gibt es bei solchen eher unkonventionellen Reiseschwerpunkten Abweichungen in der Zusammensetzung des Publikums und der Auslastung der Schiffe?

Pojer: Wir setzen im Programm unserer Reisen immer wieder Highlights, die zum Schiff passen und unsere Zielgruppen ansprechen. Für manche Gäste sind diese Highlights ein zusätzlicher Anreiz bei der Auswahl ihrer Reise, für andere ein Event on top. Es gibt ja auf jeder Reise auch noch unzählige andere Erlebnisse und Aktivitäten, die die Kreuzfahrt für jeden Gast zu etwas ganz Besonderem machen. » www.hl-kreuzfahrten.de

Foto: PR

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ach Jahrzehnten in der Business- und Ferienhotellerie an Land wechselte Karl J. Pojer im Mai 2013 von seiner Position als Bereichsvorstand von TUI Hotels & Resorts zum Vorsitzenden der Geschäftsführung bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und ist seitdem verantwortlich für die Bereiche Geschäftsentwicklung, Operations, Marketing, Vertrieb, Produktmanagement, Touristik sowie Unternehmenskommunikation.


Athen Athen Syros

Cesme Mykonos Mykonos

Izmir Ephesus Kusadasi Samos

Milos Ios

Kos

Santorin

Rhodos Einmalige Landschaften auf Milos

Inselcharme auf Samos

„Klein-Venedig“ auf Mykonos

Kreta

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Neu ab Juni 2015: Abreisen auch mit dem Premiumschiff Celestyal Odyssey

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Cruise-news

» www.croisieurope.de

Transocean Der Eigentümer von TransOcean Kreuzfahrten, die Global Maritime Group, hat das Hochseeschiff Astor gekauft. Zuvor wurde es von ihr im Charter betrieben und über TransOcean Kreuzfahrten in Deutschland vermarktet. TransOcean vertreibt das auf dem deutschen Markt äußerst beliebte Schiff zusammen mit einer Flusskreuzfahrt-Flotte. 2010 wurde das Hochseekreuzfahrtschiff Astor aufwändig modernisiert. » www.transocean.de

Seabourn Seabourn Encore und Seabourn Ovation sind die Namen für die neuen Schwesterschiffe, die die LuxusKreuzfahrtreederei Seabourn bei der italienischen Fincantieri-Werft bauen lässt. Die Seabourn Encore wird Ende 2016 fertig gestellt, die Seabourn Ovation soll im Frühjahr 2018 ausgeliefert werden. Die Gäste können sich wieder auf viel Platz an Bord freuen. » www.seabourn.de

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Selso hat sich erneut verirrt Der kleine See-Elefant befindet sich wieder in Südafrika.

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as Drama nimmt kein Ende: Schon einmal wurde der damals halb verhungerte junge See-Elefant Selso in Südafrika aufgefunden, aufgepäppelt und von der MSC Sinfonia aus vor der Küste von Port Elizabeth in seinen natürlichen Lebensraum entlassen. Nach einem

liche See-Elefanten leben gewöhnlich im südlichen Indischen Ozean mit Marion Island als nächstgelegener Brutkolonie. Die Insel liegt rund 2200 Kilometer südlich von Südafrika. Für einen jungen See-Elefanten ist es daher mehr als ungewöhnlich, sich gleich zweimal hintereinander so weit entfernt von seinem eigentlichen Lebensraum aufzuhalten. Im Rahmen seiner aktuellen Behandlung erhält Selso eine besonders energiereiche Nahrung mit dem Ziel, schnell wieder an Gewicht zuzulegen. Und natürlich hat MSC Kreuzfahrten Nachdem Selso bereits zum zweiten Mal sehr geschwächt in Südafrika bereits angeaufgegriffen wurde, muss ihm ein neuer Sender angebracht werden. boten, seinem kurzen Aufenthalt rund um seine kleinen Freund erneut Starthilfe in Heimat Marion Island ist Selso jetzt das neue Leben in Freiheit zu geben, wieder nach Südafrika zurückge- sobald sich Selso von seiner langen kehrt. Wissenschaftler können sich Reise erholt hat. » www.msc-kreuzfahrten.de dieses Verhalten nicht erklären. Süd-

Neubau für Star Cruises in Papenburg

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as führende Kreuzfahrtunternehmen im asiatisch-pazifischen Raum, Star Cruises, lässt die zwei Schiffe seiner neuen Generation in der Meyer Werft in Papenburg bauen. Am 9. Februar 2015 hat die Produktion des ersten Neubaus mit dem Namen Genting World, der im Herbst 2016 ausgeliefert werden soll, mit einer Zeremonie begonnen. Beide Schiffe werden jeweils Platz für rund 4500 Passagiere und 2000 Crewmitglieder bieten. » www.starcruises.com

Fotos: PR

CroisiEurope Ab sofort ist CroisiEurope, eine der größten Reedereien für Flusskreuzfahrten Europas, globales Mitglied des internationalen Kreuzfahrtverbands Cruise Lines International Association (CLIA). Zu den weltweiten Leistungen gehören unter anderem der Zugang zu Reisebüros, die sich CLIA angeschlossen haben, sowie Marketing- und Promotionsaktivitäten der 15 CLIA-Niederlassungen.


Die volle Ladung Metal TUI Cruises gibt das komplette Line-up der „Full Metal Cruise“ an Bord und an Land bekannt.

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inen Monat bevor die zweite „Full Metal Cruise“ in See sticht, stehen nun die Bands für das Landkonzert auf Ibiza fest. Neben den deutschen Metal-Legenden von U.D.O. werden auch zwei spanische Lokalmatadoren auf der Bühne vertreten sein. Zum einen Obús, die seit über 30 Jahren die Hallen füllen und zu einer der bedeutendsten Bands der spanischen Heavy Metal-Szene gehören, zum anderen eine Band, die für den spanischen Metal-Nachwuchs steht. Zusätzlich zu den bisher bekannt gegebenen Künstlern wie HammerFall, Sodom oder J.B.O. werden nun auch Alestorm aus Schottland, die sich in ihren Texten größtenteils mit Piraten beschäftigen, die Bühnen der Mein Schiff 1 entern. Ergänzt werden die Konzerte durch » www.tuicruises.com ein vielseitiges Rahmenprogramm. FINDEN SIE UNSERE PRODUKTE IM EXKLUSIVEN FACHHANDEL UND ONLINE AUF WWW.SWAROVSKIOPTIK.COM

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Bei frostigen Temperaturen können sich die Gäste der Norwegian Escape nach der Sauna abkühlen.

Delfine, die am Bug das Schiff begleiten. Ein Eisbär, der sich ins Wasser wagt. Oder Vögel, die das nahende Land ankündigen. Auf einer Expeditionskreuzfahrt werden Sie immer wieder in Staunen versetzt. Das EL 32 ist wie geschaffen für dieses Abenteuer auf hoher See. Als stets griffbereiter Begleiter mit brillanter Optik bewährt sich dieses kompakte Fernglas natürlich auch bestens bei allen Landgängen. Mit SWAROVSKI OPTIK gehört die Welt dem, der das Schöne sieht.

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m Oktober 2015 wird die neue Norwegian Escape von der amerikanischen Reederei Norwegian Cruise Line ihre Jungfernfahrt antreten. Das große Mandara Spa wird dabei mit vielen facettenreichen Einrichtungen für Entspannung bei den Gästen sorgen. Erfrischende Kälte erwartet die Gäste beispielsweise im frostigen Schneeraum, dem ersten der Reederei. Hier herrschen Temperaturen zwischen null und minus sechs Grad Celsius. Für ein authentisches Wintergefühl sorgt der konstante Nachschub an Pulverschnee. » www.ncl.de

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Azur ° Check-in

Azur - Interview Florian Piper (42), Senior International Sales Manager, Oceanwide Expeditions

„Wir bieten Expeditionsreisen für jedermann“ Oceanwide Expeditions findet Anklang im deutschsprachigen Raum.

AZUR: Welchen Anteil macht das deutschsprachige Publikum bei Ihnen aus?

Piper: Aufgrund hoher Nachfrage bauen wir die deutschsprachigen Expeditionsseereisen aus. Neben den 19 deutschsprachigen Reisen bis März 2016 gibt es eine große Anzahl zusätzlicher Termine, die deutschsprachig begleitet sind und bei denen zumindest ein Guide-Lektor an Bord Deutsch spricht. Mindestens die Hälfte unseres Gesamtvolumens in der Arktis sind deutschsprachige Gäste. Darauf sind wir sehr stolz. AZUR: Werden im Zusammenhang mit dem Ausbau des Programms auch neue Destinationen angesteuert?

Piper: Neu bei uns sind Wander- und Skitouren vom Schiff als Basislager in Westgrönland sowie Naturerlebniskreuzfahrten entlang der gesamten ostgrönländischen Küste von Narsarsuaq bis Scoresbysund. Neben den neuen Routen gibt es natürlich die alten Klassiker, aber auch bei diesen Strecken werden die Details laufend feingesteuert. AZUR: Beim Basecamp-Konzept liegen die Schiffe für die Dauer der Reise an einem Ort und werden zum Ausgangspunkt für wechselnde Aktivitäten. Welche Vorteile bringt das für die Gäste? Und wie ist die Resonanz bisher?

Piper: Die Resonanz ist seit drei Jahren gigantisch. Wir haben die Programme mittlerweile auch auf unser Schiff Ortelius ausgeweitet. Das Konzept bietet die Möglichkeit für jedermann jeden Alters, an einem breitgefächerten Aktivprogramm teilzunehmen. Praktisch kann jeder Gast in alle Aktivitäten hineinschnuppern, ohne sich auf diese für die gesamte Reisedauer festlegen zu müssen – von der Bergtour über eine Nacht im Zelt bis zum Kajakprogramm. Dieses Multiaktivprogramm ermöglicht die Aufteilung von circa 100 Passagieren in Kleingruppen von 6 bis 20 Teilnehmern pro Guide. Unsere Gäste sind somit sehr exklusiv betreut.

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AZUR: Helikopter bringen die Gäste der Ortelius auch an die entlegensten Orte im Eis. Wie sieht das in der Praxis bei 116 Passagieren aus?

Piper: Jeder Gast kommt zum Zuge, sofern die Wetterbedingungen mitspielen. Wir machen jedoch keine Sightseeing-Flüge, sondern reine Back-to-backTransfers. Beide Helikopter fliegen in Rotation, was bedeutet, dass jeder Gast in kürzester Zeit an Land und von dort wieder zum Schiff befördert werden kann. AZUR: Im Rahmen eines Reinigungsprojekts werden die Gäste der Ortelius Ende August selbst die Küstenlinien Nordspitzbergens vom Müll säubern. Aktivurlaub in einem anderen Sinne. Wie laufen die Buchungen hierfür?

Piper: Der Rücklauf ist sehr positiv, obwohl anfangs etwas verhaltend. Der Grund dafür ist der hohe Erklärungsbedarf für dieses Reisekonzept. Das Reinigen von Küstenabschnitten klingt nach unangenehmer Arbeit, aber in der Tat ist alles freiwillig, und die Mithilfe der Gäste wird auch nur am Anfang der Reise erfragt. Im weiteren Verlauf der Nordspitzbergentour halten wir Ausschau nach Eisbären. Wir liefern einen praktischen Beitrag zum Umweltschutz. Die Passagiere reisen zu einem ermäßigten Reisepreis mit und bieten dafür ihre Mithilfe zur Reinigung betroffener Strände an. AZUR: Sind die Reisen von Oceanwide Expeditions auch für weniger aktive und sportliche Genießer geeignet?

Piper: Das möchte ich mit einem klaren „Ja“ beantworten. Auch stille Genießer sind willkommen, da unser Programm nicht „nur“ aus Aktivprogramm besteht, sondern auch einen deutlichen Schwerpunkt auf die Natur- und Tierbeobachtungen legt. Sehr beliebt sind unsere Reisen auch bei Natur- und Tierfotografen, die bekanntermaßen viel Zeit an einer Stelle benötigen.

AZUR: Was genau macht für Sie als Polar-Experte den Reiz des ewigen Eises aus?

Piper: Die gigantischen Eiswüsten flößen Respekt ein. Für mich persönlich sind es besonders die Anziehungskraft der Stille, der Entlegenheit, der Reiz der Unberührtheit und diese unendliche Weite, in die die Blicke und Gedanken frei schweifen können. » www.oceanwide-expeditions.com

Foto: PR

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chon seit vielen Jahren bereist Florian Piper die Polarregionen. Er war bereits als Ski-, Berg- und Trekkingführer in den nordischen Ländern unterwegs, heute ist er als Vertriebsleiter der Reederei Oceanwide Expeditions in den Niederlanden tätig.


Übers Wasser in die Stadt: So entdecke ich am liebsten. Morgens mit den bordeigenen Fahrrädern Neuland erkunden. Mittags zurück an Bord und alle Vorteile eines modernen Schiffs genießen. Und abends im großzügigen SPA-Bereich entspannen, während die Landschaft vorbeizieht. Mit A-ROSA erleben Städte- und Naturliebhaber den perfekten Urlaub. Und das so komfortabel wie nie. Entdecken auch Sie Ihren Traumurlaub – im neuen A-ROSA Katalog.

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Yvonne Catterfeld – Sängerin und Schauspielerin


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Oia im Weitwinkel das Bilderbuch-Dorf hoch oben auf den Klippen Santorins steht für die Ägäis wie kein anderes Postkartenmotiv.

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Insel-Hopping mit Vorzügen

Zwölf Häfen in sieben Tagen – Verschnaufpausen gibt es auf der Ägäis-Tour an Bord der Celestyal Crystal kaum. Eine Kreuzfahrt zwischen Erlebnisreise und Cluburlaub.

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In Oia legt der Pfarrer zum Läuten der Kirchenglocken noch selbst Hand an.

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Die Celestyal Olympia und die Celestyal Crystal – letzte Saison noch mit dem Vornamen Louis – treffen sich auf ihren Routen durchs östliche Mittelmeer regelmäßig, unter anderem vor der Kulisse „Klein-Venedigs“ auf Mykonos.

Die Innenstadt Kusadasis ist ein einziger großer Basar. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt.

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Die H채userschluchten von Pir채us verlaufen steil vom Hafen aus in die Wohngebiete.

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Fünf weiße Kapellen sind auf Mykonos mit der Zeit zur Panagia-Paraportiani-Kirche zusammengewachsen.

den Mauern der ehemaligen Johanniterfestung Neratzia, zeigt aber dennoch bereits von Weitem ihr schlichtes, modernes Weiß, das in der hochstehenden Mittagssonne fast schon blendet. Weit und breit bin ich hier der einzige Passagier, der zusteigt. Offiziell beginnt die Route in Dauerschleife auf anderen Inseln. Auf Anfrage ist jedoch alles möglich. Ein Kreuzfahrtterminal existiert auf Kos erst gar nicht – wie praktisch! Ohne jegliche Wartezeiten spaziere ich einfach mit meinem Koffer an Bord. Service-Personal, das mich zu meiner Kabine bringt, ist ebenfalls überflüssig. Schließlich bin ich bereits zum zweiten Mal zu Gast und kenne mich aus. Ohnehin ist auf den ersten Blick alles beim Alten – aber nur fast. Die Decks heißen jetzt Zeus, Hera, Apollo oder auch Poseidon, und aus öffentlichen Plätzen wie der Riviera Bar und der Caruso Bar wurden die Helios Bar und die Thalassa Bar. Eine typisch griechische Einrichtung sucht man jedoch vergeblich: Die Celestyal Crystal präsentiert sich ihren Gästen weiterhin schlicht und bunt. Und auch wenn sich die roten Stoffsessel schon einmal farblich mit dem lilafarbenen Teppich beißen und einige Elemente sichtlich in die Jahre gekommen sind, versprüht das Schiff einen sehr sympathischen und einladenden Charme. Die Celestyal Crystal passt, ohne sich anpassen zu müssen, sowohl zur lebensfrohen karibischen Mentalität als

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ur selten flüchten deutsche Urlauber vor zu hohen Temperaturen in mediterrane Regionen. In diesem Jahr verhält es sich mitten im Juli etwas anders: Die ägäische Insel Kos empfängt mich mit strahlender Sonne und angenehmen 23 Grad. Hier in Griechenland ist es momentan kühler und weitaus erträglicher als in der drückenden Sommerhitze Deutschlands. Verkehrte Vorzeichen, aber perfekte Voraussetzungen für eine siebentägige Kreuzfahrt auf der Celestyal Crystal, die im östlichen Mittelmeer zu Hause ist und in den warmen Monaten ihre Heimat nicht verlässt. Alles steht unter dem Motto „Idyllische Ägäis“. Ich freue mich bereits auf eine Woche voller Entspannung und bin entschlossen, mich von der mediterranen Lebensfreude anstecken zu lassen. Als wir auf dem Weg zum Hafen an einer Lidl-Filiale vorbeikommen, kann Taxifahrer Ilias die Verwunderung in meinem Gesicht lesen und meint schmunzelnd, dass sich seit dem Eintritt in die EU einiges verändert habe. Verändert hat sich auch die Celestyal Crystal – zumindest von außen. Trug sie bei unserer letzten Begegnung im Winter noch passend zu den Fahrtgebieten der Karibik ein buntes, wenn auch aufgeklebtes Blumenkleid, steht sie hier auf Kos zwar zur Hälfte verdeckt hinter

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von internationalen Touristenmassen. Ich lasse mich vorbeischieben an kleinen, bildhübschen Kirchen und zahlreichen Geschäften. Ein Schritt zur Seite, und schon steht man in einem schönen Café, einem bunten Atelier oder einer exklusiven Modeboutique. Ob man das Ganze nun romantisch oder schon kitschig findet – in jedem Fall besitzt das Dorf Charakter. Es wundert mich nicht, dass vor einer mit Blumen dekorierten Mauer eine Braut posiert. Auch wenn ich mich frage, wo denn der Bräutigam steckt. Fünf Minuten später entdecke ich die nächste „einsame“ Braut, dieses Mal vor einer kleinen Kathedrale. Jetzt siegt die Neugier. Die Dame erklärt mir, dass sie noch nicht verheiratet sei, aber später gerne Fotos von Santorin in ihrem Hochzeitsalbum hätte. Und wer weiß, ob man nochmal den weiten Weg von den USA auf sich nimmt. Später meint die Reiseleiterin Anastacia, dass die „Single Brides“ auf Santorin fast schon zum Bild gehören. Verrückt, aber wer kann es ihnen bei diesem Ambiente schon verdenken.

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ls würde er uns verabschieden wollen, läutet der Pfarrer bei unserer Abfahrt mit langen Seilen die Kirchturmglocken. Ein ereignisreicher Tag nimmt ein würdiges Ende. Es kommt mir so vor, als läge mein Besuch auf Ios bereits Tage zurück – dabei war ich dort erst heute Morgen. Die Celestyal Crystal legt ein rasantes Tempo vor und will uns gleich am nächsten Tag sowohl Piräus als auch Mykonos vorstellen. Bei dieser Geschwindigkeit lockt natürlich vor allem das vielseitige Ausflugsprogramm. An Bord befinden sich jedoch nur wenige englisch- oder gar deutschsprachige Gäste, daher findet ein Großteil des Programms nur in anderen Sprachen statt. Auf der Celestyal Crystal treffen im Juli hauptsächlich Griechen, die einen schnellen Kurzurlaub gebucht haben, auf Türken, die gerade Bayram feiern. Viele junge Pärchen und Familien sorgen für eine unbeschwerte Stimmung. Man trifft sich zu den abendlichen Shows in der eleganten Muses Lounge, zu den nächtlichen Partys in der Horizons Disco Bar oder auch zu zahlreichen Aktivitäten wie beispielsweise dem griechischen Sprach- oder Tanzunterricht. Viele Gäste sprechen Englisch, Landausflüge buchen sie jedoch natürlich lieber in der Muttersprache. In der kommenden Saison erwartet die Reederei allerdings sogar bis zu 30 Prozent deutschsprachige Gäste, sodass es hier keine Probleme mehr geben sollte. Zu den Borddurchsagen in Griechisch, Türkisch, Spanisch, Englisch und Französisch werden dann auch Ansprachen auf Deutsch hinzukommen, ebenso wie noch mehr deutschsprachiges Personal an Bord und an Land. Über H+H Touristik sind beispielsweise bereits deutschsprachige Ausflugspakete buchbar. Leider werden in Piräus keine englischsprachigen Landausflüge angeboten. Interessiert hätte mich ohne-

auch zum gelassenen, gastfreundlichen Griechenland. Dass ich nicht viel Zeit benötige, um mich auf der Celestyal Crystal zurechtzufinden, spielt mir gut in die Karten. Bereits in der Morgendämmerung bringen Tenderboote die Gäste zum Hafen von Ios. Um diese Uhrzeit ist die kleine Promenade fast menschenleer, und nur einige junge Touristen, die im Café vor ihren Plastikbechern im Sitzen eingeschlafen sind, lassen darauf schließen, dass es hier nachts weniger ruhig zugeht. Eine halbstündige Bootsfahrt führt uns entlang der kargen, felsigen Küste in den Süden der Insel. Allerdings fühlen sich diese 30 Minuten deutlich länger an. Das kleine Boot gleitet bei Weitem nicht so ruhig durch die See wie die Celestyal Crystal. Doch unser Ziel entschädigt uns für die etwas ungemütliche Anreise. Inmitten der großen Maganari-Bucht zieht uns der Goa-Strand regelrecht in seinen Bann. Das Wasser ist kristallklar, der Sand fast so feinkörnig wie Staub. Und das Beste ist: Außer uns hat sich keine Menschenseele hierher verirrt. Kein Gedränge und kein Lärm, dafür ungefiltertes Wellenrauschen unter der immer stärker werdenden Sonne. Als wir etwas träge, aber glücklich wieder in Ios-Stadt ankommen, ist auf den Straßen mittlerweile viel mehr los. Zwar wirken die Menschen hier immer noch müde, und die ein oder andere bunte Sonnenbrille verbirgt bestimmt ein paar dicke Augenringe, aber die Warteschlange vor dem Fährterminal ist bereits geschätzte 100 Meter lang. Als wir in aller Ruhe in unser Tenderboot steigen, treffen uns verständlicherweise einige neidvolle Blicke. Nach dem ersten Sonnenbad meiner Reise gönne ich mir noch schnell ein paar leckere Fleischspieße vom Barbecue-Buffet am Pool und ziehe mich dann in die Kabine zurück. Schließlich halten die Griechen auch ihre Siesta. Als ich die Vorhänge wieder aufziehe, verliere ich im Halbschlaf kurz die Orientierung. Gibt es in Griechenland tatsächlich schneebedeckte Bergketten? Heute Morgen auf Ios war es doch noch so schön warm! Erst als ich die Brille aufsetze, werden die Berge zu einer steilen Küste und der Schnee zu den berühmten weißen Kalksteindörfchen von Santorin, die bestimmt 100 Meter hoch direkt über dem Wasser thronen. Tatsächlich schaffen es die Busse, die fast senkrechte Wand aus Vulkangestein auf schmalen Haarnadelkurven zu erklimmen. Oben bietet sich ein atemberaubender Blick auf die riesige, stille Bucht, in der mittlerweile auch die größere Schwester der Celestyal Crystal, die Celestyal Olympia, eingetroffen ist. Die weitere Fahrt eröffnet Ausblicke über die ganze Insel, gesäumt mit vielen weißen Flecken und begrenzt durch eine klare Linie, hinter der nur noch der strahlend blaue Himmel zu sehen ist. Blau sind auch viele der Kuppeldächer auf den weißen Backsteinbauten von Oia. In den kleinen Gässchen, die sich fast untereinander die Küste entlangschlängeln, könnte es so idyllisch sein, allerdings wimmelt es hier


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hin nur eine Fahrt nach Athen, was in knappen vier Stunden auch schon knapp bemessen ist. Da warte ich lieber auf unseren Stopp in Lavrion und hoffe, dass sich dort mehr englischsprachige Gäste zusammenfinden. Das Zentrum von Piräus lässt sich auch leicht allein erschließen. Vom riesigen Hafen aus verlaufen die Straßen in die Wohnviertel steil nach oben wie in San Francisco. Innerhalb von wenigen Minuten habe ich ein paar Einkaufsstraßen erreicht und schlendere gemütlich durch die Innenstadt. Noch schnell einen Ausflug in ein Café direkt am Wasser – mehr Zeit habe ich ohnehin nicht. Zurück auf der Celestyal Crystal habe ich nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Viel spannender ist die Urlaubsinsel Mykonos, deren Hafen wir abends ansteuern. Ein Shuttlebus bringt die Gäste ans Ende einer kleinen Promenade, die mitten ins belebte Zentrum von Mykonos-Stadt führt. Von außen bietet der Ort wieder das typische Bild einer ägäischen Inselstadt: weiße Kalksteinfassaden direkt am Meer vor der Kulisse einer kargen Hügellandschaft. Im Zentrum ist es dagegen der Straßenverlauf, der die Stadt unverwechselbar macht. Die schmalen Gassen sind so dicht von beiden Seiten bebaut, dass das Gefühl eines kleinen Labyrinths entsteht. Auf der anderen Seite öffnet sich dieses zu einer steinigen Strandpromenade, die mit ihren eng anliegenden Häuserfassaden nicht umsonst „KleinVenedig“ genannt wird. Je später es auf Mykonos wird, desto lebendiger werden die Gassen. T-Shirts mit dem Aufdruck „Mykonos fucks Ibiza“ – auf Deutsch und jugendfrei bedeutet das so viel wie „Mykonos kann es in Sachen Party locker mit Ibiza aufnehmen“ – sind bei den jüngeren Feierwütigen der Renner. Dass dies kein leerer Spruch ist, zeigt sich, sobald es dunkel wird. Der weiße Kalkstein ist mit LEDs beleuchtet, wirkt somit fast noch heller als tagsüber und wird von den vielen Bars nicht selten in ein buntes Licht getunkt. Eine leichte Windbrise trägt unbeschwerte Musik durch die Gassen. Freie Plätze auf den Terrassen der vielen kleinen Restaurants und hippen Bars sind nur noch schwer zu finden. Es ist eine laue Sommernacht mit ausgelassener Stimmung im Inselparadies.

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usammen mit Pavel und Kateryna, die ich durch Zufall auf Mykonos kennen gelernt habe, ohne überhaupt zu wissen, dass die beiden auch an Bord sind, teste ich zu später Stunde den Kabinenservice. Und tatsächlich bekommen wir um zwei Uhr morgens innerhalb von fünf Minuten noch frische Sandwiches und Bier. Pavel ist Tscheche, Kateryna kommt aus der Ukraine. Beide sind um die 30 Jahre alt, wohnen in Norwegen und befinden sich mitten in den Flitterwochen. Ja, es gibt tatsächlich auch Honeymooner auf der Celestyal Crystal. Den wirklich romantischen Teil mit Finka an der griechischen Küste und

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viel Zweisamkeit haben die zwei jedoch schon hinter sich. Reicht auch. Lieber erkunden sie das Land, lernen neue Menschen kennen und genießen ihr frisches Glück auch ohne überschwängliche Romantik. Da passt eine Kreuzfahrt mit der Celestyal Crystal optimal. „I tell you, my friend, honeymoon is really tough“, pflegt Pavel zu sagen, bevor die beiden in Gelächter ausbrechen. Auf eine Suite für diesen besonderen Anlass können sie ganz gut verzichten. Eine normale Außenkabine tut’s auch. „Man will sich ja auch ab und an über den Weg laufen“, meint Kateryna mit einem Zwinkern. Da die Bars schon geschlossen haben, lassen wir den Abend nun eben in der Kabine ausklingen. Dank den 15 Quadratmetern und einer großzügigen Sitzecke mit bequemer Couch, Sessel und Glastisch kann man es sich hier auch zu dritt problemlos bequem machen. Natürlich ist die Raumgestaltung mit dunkelblauem Teppichboden, dunkelbraunem Holz und beiger Wandfarbe nicht mehr ganz am Puls der Zeit, aber das stört uns nicht. Viel wichtiger ist: Die Kabine ist geräumig, funktional und sehr sauber. Außerdem beschert mir das massive Boxspringbett wieder einen tiefen Schlaf, während sich die Celestyal Crystal auf dem Weg zur türkischen Küste befindet.

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ine riesige rote Flagge mit dem weißen Halbmond und Stern weht hektisch im Wind. Links vom breiten Anlegersteg in Kusadasi liegt bereits die Celestyal Olympia, unser Platz ist nur wenige Meter weiter auf der rechten Seite des Terminals. Die Gäste auf den Decks können mit etwas Stimmgewalt sogar miteinander kommunizieren. Das stelle ich erstaunt fest, als ein älterer Herr mit schwarzem Schnurrbart direkt neben mir beginnt, mit den Händen zu fuchteln und irgendetwas auf Türkisch zu schreien, sodass mir vor Schreck fast der Kaffee aus der Hand fällt. Koffein ist danach ohnehin nicht mehr notwendig. Jetzt bin ich wach. Die meisten Gäste sind schon auf dem Weg nach Ephesos, ich dagegen bin eher in der Stimmung für einen gemütlichen Stadtbummel. Allerdings entpuppt sich mein kleiner Spaziergang als das Gegenteil von gemütlich. Wenige Touristen sind unterwegs, und die unzähligen Straßenhändler haben jede Menge freie Kapazitäten. Ein sehr redseliger Genosse beteuert mehrmals, dass sein Hugo Boss-Parfüm für fünf Euro wirklich echt und original verpackt ist, obwohl ich das noch nicht einmal in Frage gestellt habe. Als ich es geschafft habe, ihn davon zu überzeugen, dass ich kein Interesse habe, wartet schon ein Uhrenhändler auf mich, dessen Rolex heute um 99,9 Prozent von 10.000 Euro auf 10 Euro reduziert sind. Dennoch lehne ich fünfmal ab. So geht das den ganzen Weg über bis zur Innenstadt, wo sich der eigentliche Basar befindet. Geschäfte links, Geschäfte rechts, die Suche nach dem schnellen Geschäft. Armani, Gucci, Lacoste, Hugo


Komm, schenk dir ein... Der regionale Wein auf Samos kommt gut an bei den Verkostern der Celestyal Crystal.

tels oder anderen sichtbaren Auswirkungen des Tourismus beeinträchtigt wird. Kokkari ist eine hübsche, kleine Fischerstadt direkt an einem schmalen Kieselstrand. Sofort zieht es mich zur gemütlichen Uferpromenade, wo sich kleine Restaurants und Boutiquen aneinanderreihen. Auffällig ist, dass sich die wenigen Touristen auf den Strandterrassen fast ausschließlich auf Deutsch unterhalten. Auf der Terrasse des „Olympus Grill“ serviert mir der Kellner Sándor zum bestellten Bier auch gleich noch einen griechischen Salat und einen Oliventeller. Das geht aufs Haus. Sándor hat wenig zu tun und leistet mir ein Weilchen Gesellschaft. Eine Stunde später springe ich in letzter Sekunde in den fast schon fahrenden Bus. Auf keinen Fall möchte ich das heutige Straßenfest in Samos-Stadt am Abend verpassen. Ich bin der Einzige, der hier noch die letzten zwei Stunden verbringen möchte. Also werde ich abgesetzt, und der Bus macht sich auf den Weg zum Schiff. Keine 100 Meter weiter laufe ich in die Arme von Pavel und Kateryna, die sich das Spektakel natürlich auch nicht entgehen lassen. Auf den brechend vollen Straßen spielen Bands und DJs, alle fünf Minuten müssen wir für die nächste Parade Platz machen. Die Geschäfte haben geöffnet, und es scheint so, als habe sich die ganze Stadt im Zentrum versammelt. Wieder einmal ein Event, das etwas mehr Zeit verdient gehabt hätte.

Boss und Polo Ralph Lauren. Ich bin fasziniert von der Wirkung der teuren Marken auf manche Menschen, als ich sehe, wie ein 50-Euro-Schein den Besitzer wechselt und sich ein Pärchen dafür von Kopf bis Fuß mit zweifelsohne originalen Designerstücken einkleidet. Original Gucci. Letztendlich finde ich zwischen den Geschäften auch ein Café und bekomme meinen lang ersehnten Cai. Die nächste Stunde beobachte ich das bunte Treiben, das hier mittlerweile herrscht, und versinke in die ein oder andere Persönlichkeitsstudie. Schnäppchen hin oder her, für einen Urlaubsort ist es mir hier zu hektisch. Bereits am Nachmittag ist wieder griechisches Land in Sicht. Ägäisch wirkt Samos jedoch nicht wirklich. Die Insel ist grün. Wanderwege verlaufen hoch auf die zwei bewaldeten Berge, und üppige Büsche zieren die Straßenränder. Wir verlassen die Hauptstadt und machen uns im Reisebus auf den Weg zum regionalen Weinmuseum, wo eine Kostprobe auf uns wartet. Zwischen riesigen Weinfässern fällt diese dann jedoch etwas umfangreicher aus als geplant. Schuld ist der tolle Geschmack sechs verschiedener Sorten – vom süßen, traditionellen Weißwein bis zum offiziellen Wein der orthodoxen Kirche von Samos, der fast schon grappaartig schmeckt. Schnell leert sich eine Flasche nach der anderen, sodass ich im Bus auf dem Weg nach Kokkari etwas euphorisiert die tolle Landschaft bewundere, die keineswegs von großen Ho-

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Auf dem Rückweg zum Schiff treffe ich meine Kabinenstewardess Yannelyis, die mir schmunzelnd erzählt, dass ihre Beine vom vielen Tanzen schon wehtun. Wenn die Griechen feiern, herrscht eine gelassene und dennoch ausgelassene Stimmung. Und genau das erinnert die junge Kubanerin aus Havanna an zu Hause. Heute hatte Yannelyis für ein paar Stunden frei, morgen gibt es dafür wieder viel zu tun. Zweimal täglich werden die Kabinen gesäubert, und Yannelyis hat so einige vor sich. Natürlich freut sie sich auf den vierwöchigen Urlaub nach Ablauf ihres aktuellen Vertrags. Aber sie hat auch Spaß an ihrer Arbeit, und das bemerken die Gäste. Nicht nur Yannelyis, sondern das gesamte Service-Personal auf der Celestyal Crystal ist freundlich, zuvorkommend und wie gemacht für den Job. Das hatte ich bereits auf Kuba festgestellt.

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annelyis hat den richtigen freien Tag gewählt. Milos ist im Vergleich zu Samos auf den ersten Blick recht unspektakulär. Zwei von drei Ausflügen fallen heute mangels Nachfrage aus. Bleibt noch die Drei-Strände-Tour. Diese gestaltet sich als wenig erholsam, da wir pro Strand nur eine knappe Stunde Zeit haben, bevor wir zum Bus zurückkehren müssen. Für einen Vormittag ist das Programm zu straff, auch wenn mich vor allem die Geografie der ersten Anlaufstelle begeistert. Das ist kein Strand, sondern eher eine Mondlandschaft. Helles Vulkangestein bildet surreal wirkende Hügel, Krater und steile Wände mit Löchern. Die schmale, flache Stelle, an der sich unzählige Menschen dicht an dicht ins zugegebenermaßen glasklare Wasser drängen, wird für mich zur Nebensache. In der größten Hitze kraxle ich über die Steinformationen, folge einer Eidechse durch eine schmale Schlucht und fühle mich wie ein Entdecker. Heute Abend haben mich Kateryna und Pavel zum Essen in das „Olympus Restaurant“ auf Deck 5 eingeladen. Die Karte ist zwar identisch mit der des „Amaltha Restaurants“ auf Deck 8, jedoch speisen hier nur ausgewählte Gäste, es herrscht dadurch viel mehr Ruhe und ein entspannteres Ambiente. Im Honeymoon-Paket ist das „Olympus Restaurant“ natürlich auch enthalten, und so komme ich heute durch Vitamin B auch zu der Ehre. Zur Feier des Tages bestelle ich gegen einen Aufpreis von zehn Euro ein saftiges Rindersteak, das diese geringen Extrakosten durchaus wert ist. Obwohl sich auch die täglich wechselnden regulären Menüs sehen und schmecken lassen. Die Gerichte sind kreativ, nett angerichtet und qualitativ ansprechend. Besonders lecker sind tatsächlich die griechischen Speisen. Das zarte Lammfleisch, gefüllt mit Ziegenkäse, und auch der griechische Kartoffel-Hackfleisch-Auflauf schmecken wunderbar. Im „Aura Buffet“ auf Deck 9 dagegen herrscht Kantinen-Stimmung. Und auch das Essen

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kommt nicht ans À-la-carte-Restaurant heran. Da ist schon das ein oder andere trockene oder fettige Stück Putenschnitzel dabei, und auch der Fisch schmeckt eher unspektakulär. Dennoch essen die Gäste auch hier wie die Weltmeister. Schließlich ist Bayram, und auf den Tellern der türkischen Passagiere, von denen viele in bester Feierlaune in Kusadasi an Bord gekommen sind, türmen sich die Essensberge. In Lavrion möchte ich unbedingt die Chance nutzen, Athen zu besuchen, und Exkursionsleiterin Maria kann mir zumindest einen türkischsprachigen Ausflug anbieten. Was soll’s. Die Schönheit der Akropolis erschließt sich mir doch hoffentlich auch ohne die Erläuterungen eines Guides. Dass die Tour dann doch etwas anstrengender wird als gedacht, liegt nicht an meinen kaum vorhandenen Türkischkenntnissen. Der Guide kann auch Englisch und hilft mir aus. Als wir dann allerdings aus dem Bus aussteigen, laufen wir gegen eine Wand. Es sind 39 Grad in Athen, und die Luft ist stickig. Da macht es richtig Spaß, sich in die lange Warteschlange vor dem Eingang zur Akropolis einzureihen. Und mich wundert es, dass noch niemand innerhalb der Touristenmassen, die sich den Berg hochschieben, ernsthafte Kreislaufprobleme zu haben scheint. Die größte Belohnung für den Anstieg ist nicht die Akropolis, die sich momentan wegen Renovierungsarbeiten hinter riesigen Gerüsten versteckt, sondern die leichte Brise, die über Athen weht. Und natürlich der fantastische Ausblick über die Dächer der Stadt. Keine Türme und Hochhäuser in Sicht, nur flache, weiße Gebäude bis an den Horizont. Von oben aus wirkt Athen wie eine Mondlandschaft. Dieser Anblick rettet den kompletten Ausflug. Den Abend lasse ich dann mit Kateryna und Pavel bei einem klassischen Konzert vor der traumhaften Kulisse des Rathauses von Syros ausklingen. Ja, richtig, wir sind schon wieder 100 Kilometer vom Festland entfernt. Die Celestyal Crystal legt ein unglaubliches Tempo vor. Am nächsten Tag haben wir wieder die komplette Ägäis durchquert und befinden uns erneut an der türkischen Küste.

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on Cesme aus dauert die Busfahrt in die Hafen- und Urlaubsmetropole Izmir circa eine Stunde. Es ist Sonntagvormittag und Bayram. Auf den Straßen herrscht Totenstille. Kein Mensch läuft uns ins Bild, als wir den Uhrturm fotografieren. Und auf unserem Spaziergang auf der breiten, mit Palmen bestückten Strandpromenade, die etwas an Miami erinnert, kommen uns nur ein paar Kinder und ein gelangweilter Eisverkäufer entgegen. Ganz anders sieht das aus, als wir am Abend in Bodrum anlegen. Der Transferbus ins Zentrum der Stadt braucht in der Regel zehn Minuten, heute jedoch über eine Stunde. Um elf Uhr abends möchte eben jeder zum Ort des Geschehens, auch sonntags. Die Celestyal Crystal wartet im Hafen bis

Fotos: Axel Zimmermann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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Cesme

GRIECHENLAND Piräus

in die frühen Morgenstunden. Wir dagegen tauchen ein in eine bunte Welt und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mittlerweile ist es weit nach Mitternacht, und es scheint so, als wären alle Häuser und Wohnungen leer. In den Geschäften herrscht Hochbetrieb, auf den Straßen jagen Kinder zwischen den Menschenströmen einem Ball hinterher, und in die riesigen Open-AirTanztempel lassen die Türsteher niemanden mehr rein. Musik dröhnt aus jeder Ecke, sodass man fast sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Eine Stadt im Ausnahmezustand. Dank einem Hinweis von Yannelyis finden wir eine Bar auf dem flachen Dach eines hohen Wohnhauses, wo man sich noch etwas freier bewegen und das ganze Geschehen von oben betrachten kann. Eine beleuchtete Moschee befindet sich direkt neben uns auf Augenhöhe, es hat immer noch 30 Grad, und aus den Lautsprechern kommt orientalische Musik. Nicht einmal die gesalzenen Preise stören die Atmosphäre à la 1001 Nacht. Die siebte Nacht meiner Kreuzfahrt wird noch einmal sehr kurz. Wie gut, dass es am nächsten Tag auf Kos wieder einmal keine Regeln für die Ausschiffung gibt. Nach kurzer Absprache mit der Rezeption kann ich bis nachmittags auf der Kabine bleiben und dann direkt ins Taxi zum Flughafen steigen. Als ich im Flieger an die letzten Tage zurückdenke, realisiere ich zum ersten Mal, wie viel ich eigentlich in solch kurzer Zeit gesehen und erlebt habe. Bodrum war nur der krönende Abschluss einer Reise, die kurzlebiger nicht sein könnte. „Idyllische Ägäis“? Nein, dem kann ich nicht zustimmen. Wie Pavel schon sagte: Die Celestyal Crystal steht nicht für Ruhe, Erholung und MittelmeerRomantik. Dafür umso mehr für eine geballte Ladung an Eindrücken, Erlebnissen und Abenteuern. Wer mit diesem Tempo mithalten kann und will, kommt hier auf seine Kosten. Text: Axel Zimmermann

TÜRKEI

Mykonos

Syros

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Kusadasi

Samos

Lavrion

Bodrum

Ios 0

50 km

Milos Santorin

Kos

i s Ä g ä

Im Zickzackkurs von Insel zu Insel Während ihrer siebentägigen Route im östlichen Mittelmeer durchquert die Celestyal Crystal das Gebiet der Ägäis nicht weniger als vier Mal. Kos

35.000 Einwohner. Die Insel ist eine der östlichsten in der Ägäis, die Distanz zur türkischen Küste beträgt weniger als fünf Kilometer. Besonders sehenswert sind die Überreste der antiken Stadt Agora.

Ios

2000 Einwohner. Die Insel gehört zur Gruppe der Kykladen und hat sich in den letzten Jahren zur lebendigen Ferieninsel entwickelt. Lange, malerische Strände laden zum Sonnenbaden ein, in Chora, auch Ios-Stadt genannt, wird dagegen eher die Nacht zum Tag gemacht.

Santorin

18.000 Einwohner. Von den Griechen meist Santorini oder Thira genannt, ist die sichelförmige Insel Santorin durch Vulkanausbrüche entstanden. Orte wie Fira oder Oia sind direkt in die Steilhänge der Caldera gebaut und bieten eine spektakuläre Kulisse.

Piräus

165.000 Einwohner. Piräus ist ein wichtiges Industriezentrum in Griechenland und besitzt den drittgrößten Hafen im Mittelmeer. Vor allem die Nähe zu Athen macht die Stadt für Kreuz-

fahrtschiffe attraktiv, aber auch ein Ausflug nach Piräus lohnt sich.

formationen auszeichnet. Toll sind vor allem die abwechslungsreichen Strände.

Mykonos

Lavrion

11.000 Einwohner. Laut den griechischen Sagen besteht Mykonos aus den zu Stein gewordenen Riesen, die Herkules getötet und ins Meer geworfen haben soll. Im Sommer bevölkern rund 40.000 Touristen die Insel mit ihrer pittoresken Hauptstadt.

Kusadasi

70.000 Einwohner. Neben einem großen Yachthafen besitzt Kusadasi auch eine Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe, die vor allem wegen der Nähe zu Ephesos gern genutzt wird. Die Innenstadt Kusadasis ist Fußgängerzone und Basar.

Samos

35.000 Einwohner. Samos ist die grüne Insel der Ägäis und besonders beliebt bei deutschen Urlaubern. Mit Wäldern und Olivenhainen überzogen, strecken sich im Inneren zwei mächtige Berge 1400 Meter in die Höhe.

Milos

5000 Einwohner. Bis jetzt zieht es vor allem Individualtouristen auf die Insel Milos, die sich vor allem durch die Vielfältigkeit ihrer Gesteins-

25.000 Einwohner. Die Gemeinde Lavrio bemüht sich, an der touristischen Entwicklung Attikas teilzuhaben. Hilfreich sind dabei die Kreuzfahrtschiffe, die hier anlegen.

Syros

25.000 Einwohner. Syros zählt zu den KykladenInseln mit dem wenigsten Tourismus, da sich hier die Hauptverwaltung der Inselgruppe befindet und die Einwohner nicht so sehr auf Besucher angewiesen sind. Dadurch entsteht ein ganz eigener Reiz.

Cesme

36.000 Einwohner. Durch seinen Etesien-Wind gilt Cesme als bestes Surferrevier der Türkei. Attraktiv macht die Stadt auch die 80 Kilometer kurze Entfernung zu Izmir.

Bodrum

35.000 Einwohner. Sehenswürdigkeiten wie die Burg St. Peter und das Unterwassermuseum sowie natürlich das lebendige Nachtleben machen Bodrum zu einem der beliebtesten Urlaubsziele der Türkei. 2/2015

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Neuer Name, neues Design: Die Louis Cristal heißt jetzt Celestyal Crystal und präsentiert sich in frischem Glanz mit dem goldenen Logo und einem hellblauen Schornstein. Das Schiff passt sich den typisch ägäischen Häuserfassaden nahezu perfekt an.

Die Thalassa Bar am Heck von Deck 5 ist weiterhin einer der beliebtesten Orte auf dem Schiff, vor allem an lauen Sommerabenden.

Auch wenn der lila gemusterte Teppichboden sicherlich nicht jedermanns Geschmack trifft, herrscht an Bord Wohlfühlatmosphäre.

Schlicht und unspektakulär, aber auch praktikabel, geräumig und sauber zeigen sich die Kabinen an Bord der Celestyal Crystal.

Dank dem mobilen Glasdach über dem Pool findet das tägliche Animationsprogramm auch bei schlechtem Wetter statt.

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Legere Kreuzfahrten in munterer Gesellschaft Ganz wie ihre mediterrane Heimat bietet die Celestyal Crystal ihren Gästen eine lockere, bunte Atmosphäre. Schiff Bereits 1980 wurde die heutige Celestyal Crystal als Viking Saga für die Fährreederei Viking Line gebaut. Zwischenzeitlich war das Schiff unter den Namen Sally Albatros, Leeward, Superstar Taurus, Silja Opera und ab 2007 dann als Louis Crystal in der Ostsee, im Mittelmeer und in der Karibik unterwegs. Mit der Einführung der neuen Marke Celestyal Cruises fährt das Schiff seit dieser Saison unter seinem aktuellen Namen. Dank umfangreicher Restaurierungen überlebte die Crystal sowohl einen Brand als auch einen Grundgang. Die lange und bewegte Geschichte hat natürlich ein paar Kratzer und Schrammen hinterlassen, das Alter des Schiffes ist durchaus sichtbar. Dennoch besticht die Celestyal Crystal durch eine gemütliche Ausstattung und die legere Atmosphäre an Bord. Alles ist darauf ausgerichtet, den Gästen einen komfortablen, lockeren und unterhaltsamen Aufenthalt zu bieten.

reederei Die Reederei Louis Cruises wurde 1986 als Tochter des 1935 gegründeten zypriotischen Tourismuskonzerns Louis Group ins Leben gerufen. Sie hat ihren Sitz auf Zypern und befährt derzeit mit zwei Schiffen das östliche Mittelmeer: der Celestyal Olympia und der Celestyal Crystal. Verstärkung gibt es ab Juni 2015 durch das neue Flottenmitglied Celestyal Odyssey.

Fahrtgebiet In den Sommermonaten ist die Celestyal Crystal durchgängig im östlichen Mittelmeer unterwegs. Während

der Wintermonate tourt die Reederei dann unter der Flagge „Cuba Cruises“ durch die Karibik.

kabinen Insgesamt 480 Kabinen, davon 301 Außenkabinen (8 bis 15 m2), 163 Innenkabinen (11 bis 13 m2) und 16 Suiten (25 bis 43 m2). In einigen Kategorien ermöglichen ausklappbare Betten an der Wand Platz für bis zu fünf Personen. Alle Räumlichkeiten sind klimatisiert und verfügen über ein Badezimmer mit Dusche und WC sowie ein Telefon und einen Fernseher. Die Einrichtung lässt sich als praktikabel und gemütlich beschreiben, außerdem wird Sauberkeit auf der Celestyal Crystal großgeschrieben.

gastronomie Was die Mahlzeiten betrifft, ist das „Amaltha Restaurant“ der Dreh- und Angelpunkt auf der Celestyal Crystal. Hier gibt es morgens ein vielseitiges Frühstück, mittags und abends zaubert der französische Chef leckere internationale Gerichte. Das „Olympus Restaurant“ bietet die gleichen Gerichte, ist jedoch kleiner und exklusiver. Im „Aura“ steht den Gästen zudem ein Buffet zur Verfügung, das täglich variiert. Bei gutem Wetter lässt sich das Essen auch bei offenem Dach in der „Riviera Bar“ genießen. Die Mahlzeiten sowie Wasser, Kaffee und Tee sind bereits im Preis enthalten.

service Auf der Celestyal Crystal ist der Gast König. Der Service läuft reibungslos, und wenn Hilfe benötigt wird, ist immer jemand zur Stelle. Das Personal ist durchweg sehr

freundlich und aufgeschlossen. Trinkgelder sind bereits in den Preisen inbegriffen.

Sport & Wellness Bei der reichhaltigen Verpflegung an Bord darf für Pflichtbewusste ein Fitnessstudio natürlich nicht fehlen. Massagen, Beauty-Anwendungen und einen neuen Haarschnitt gibt es gegen Aufpreis.

Bordprogramm Wer sich zwischen den ganzen Highlights an Land einen Tag Pause gönnen möchte, kann sich an Bord bestens unterhalten. Tagsüber gibt es jede Menge Spiel, Spaß und Animation, abends dann lustige und unterhaltsame Shows in der Metropolitan Lounge. In der „RendezvousBar“ wird zudem regelmäßig hochklassige Live-Musik geboten.

In der letzten Saison waren jedoch auch rund 4000 Gäste an Bord der Schiffe von Louis Cruises. Das soll sich bis 2018 verfünffachen.

Shopping Im Duty-free-Shop gibt es Souvenirs, Kleidung und Lebensmittel.

Dresscode Auf der Celestyal Crystal geht es sehr leger zu. Generell kann sich jeder so kleiden, wie er sich wohlfühlt. Zum Dinner werden lange Hosen vorgeschlagen, zum Captain’s Cocktail „elegante Kleidung“.

Preisniveau Ab 90 Euro pro Tag über H+H Touristik.

★★★

Ausflugsangebot Täglich werden mehrere halb- und ganztägige Ausflüge angeboten. Die Gäste können kulturelle Highlights und tolle Landschaften Griechenlands entdecken, gemütliche Strandtage einlegen oder auch sportlich aktiv werden. Von Sonne tanken an exklusiven Stränden oder Hotelresorts über Safari-Abenteuer mit dem Jeep bis zu Piratenschiff fahren ist alles dabei. Einen Mangel an englischsprachigen Ausflügen soll es ab dieser Saison nicht mehr geben. Die Preise für die Exkursionen variieren zwischen 25 und 75 Euro.

publikum Relativ jung und international. Viele Gäste kommen aus Griechenland und der Türkei.

Celestyal Crystal Schiff 13,0 Kabinen 5,5 Gastronomie 12,3 Service 16,5 Sport 4,5 Bordprogramm 7,5 Ausflugsangebot 5,2 64,5 GESAMT Punkte Bordsprache: Englisch, Französisch, Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 960 Crew: 400 PCR: 2,4 SR: 18,83 Baujahr: 1980 Flagge: Malta BRZ: 25.611 Länge/Breite: 158,88 m/25,2 m

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Wie einst

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Amundsen Auf den Spuren der Entdecker der legendären Nordwestpassage erleben Gäste der französischen Luxusyacht L’Austral das ultimative KreuzfahrtAbenteuer. 20 Schiffstage dauert die Reise durch die Arktis von Grönland nach Sibirien.

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Nickerchen auf der Lieblingsscholle.

Junge Grönländer in Kullorsuaq. Wo bleibt Herrchen?

Farbenpracht in der Abendsonne.

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Alles relativ – während Touristen in Stiefeln und Polarjacke übers Deck spazieren, plantschen grönländische Kinder, zu Besuch an Bord, im Pool. Der ist ungeheizt, aber lauwarm, wenn man Wasser nur nahe Null Grad kennt. 2/2015

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Solche Meisterwerke wie diesen Eisberg schaffen am Polarkreis nur die besten Bildhauer der Arktis – Wind, Sonne und Meer.

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Show-on-Ice: Tänzerinnen an Deck.

Rotes Ungetüm, Eisbrecher Pierre Radisson. Meine Lieblinge – Inuit-Mädchen auf Little Diomede.

Hat sich während der Nacht vor Anker Treibeis an die L´Austral herangemacht, das die Weiterfahrt behindert, übernehmen Zodiacs auch mal den Räumdienst und entfernen die tückischen Schollen vom Bug des Schiffes. 2/2015

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L’austral L’austral°°Nordwestpassage Nordwestpassage

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igentlich ist alles ganz einfach. Man muss nur an der Westküste Grönlands nach Norden segeln, in der Baffin Bay nach Westen in den Lancaster Sound abbiegen, gerade durch den Parry Channel fahren, der breit wie eine maritime Rennbahn ist – und schon ist man an Kanada vorbei. Dann durch die Beaufortsee, Alaska links liegen lassen und nach Süden durch die Beringstraße. Voilà, das war’s. Gut, eine ordentliche Strecke ist es schon, so um die 7000 Kilometer. Man ist eine Zeit lang unterwegs. Aber ansonsten? Wie gesagt, eigentlich ganz simpel, ein Zoom auf Google Earth genügt, und man sieht, wo es langgeht. Nach einer Woche auf See stehe ich mal wieder frühmorgens allein am Bug der L’Austral. Fünf Grad Außentemperatur, kein Lüftchen, paradiesische Stille. Die Natur ist friedlich wie ein Schoßhündchen. Keine Spur von dem Raubtier, das im Lauf der Zeit Hunderte Männer verschlang, die es zähmen wollten. Ich schaue hinaus in diese unerhörte Weite Nordkanadas, die sich um mein Schiff ausbreitet: auf 360 Grad nur Wasser, Eisschollen, goldbraun glühende, flache Küsten in den allerersten Sonnenstrahlen des Tages. Kein Baum, kein Strauch, nirgendwo. Der Himmel ist wie poliert, es gibt keine Geräusche, keine Menschen, keine Tiere, keinen Verkehr, der im Hintergrund auch in den entlegensten Winkeln der Erde fast überall mitschwingt. Das Meer ist glatt wie ein Spiegel. Die Welt gehört allein mir. Irgendwie unglaublich, aber dieselbe Szenerie sahen auch die ersten Europäer, die auf der Suche nach der Nordwestpassage im 17. Jahrhundert bis hierher vordrangen. Nichts hat sich seitdem verändert. Fühlten sie auch das Gleiche? Man kommt in diesen Tagen schnell ins Philosophieren, fühlt sich manchmal leicht wie eine Feder, wenn sich die Gedanken lösen vom Alltag im fernen Europa, der nun Lichtjahre entfernt scheint. Doch gelegentlich wirkt sie auch bedrückend, die Abwesenheit von allem, was wir kennen, die Gewissheit, hier vom Rest der Welt abgeschnitten zu sein – ohne Telefon, E-Mail und Internet. Wie ein Raumkreuzer in fernen Galaxien ist die L’Austral auf sich allein gestellt. Ein technologisch hochgerüstetes Schiff, das seine 200 Passagiere, 150 Crewmitglieder und sich selbst versorgt mit allem, was gebraucht wird, vom Strom aus der Steckdose bis zum Frühstücksei. Die Hälfte der gut dreiwöchigen Fahrt von Grönland nach Sibirien sind wir ohne Kontakt zur Außenwelt, auch ohne Nachschub von Lebensmitteln. Alles führen wir mit uns. Die Ernährung war übrigens einer der beiden Hauptgründe dafür, weshalb alle frühen Versuche scheiterten, einen kürzeren Seeweg von Europa nach Asien zu finden als den um Afrika oder Südamerika herum. Schon im 16. Jahrhundert vermutete man, es müsse eine Pas-

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sage oberhalb Nordamerikas geben, obwohl die Landkarten noch sehr vage waren, wenn es darum ging, wie die wohl aussehen könnte. Kürzere Handelsrouten nach Südostasien und China waren wirtschaftlich hochinteressant, vor allem der Gewürze wegen, die von dort kamen und in Europa so wertvoll wie Gold waren. Doch die Schiffe waren viel zu schwach, um dem grimmigen Klima nördlich des Polarkreises zu trotzen. Viel weiter als bis dort kam niemand. 200 Jahre später gingen dann vor allem die Briten in die Vollen. Viele Schiffe, viele Leute, viel Proviant – das sollte es richten, so wollte man die Nordwestpassage erobern. Aber das Eis machte das Fortkommen unendlich langsam, die Kälte zerstörte die Moral. Tiere zur Versorgung an Bord verendeten. Das Blei früher Konservendosen vergiftete die Seefahrer, wie Analysen hier begrabener Männer zeigten, die man in letzter Zeit aus dem Permafrost buddelte. So viele Leute mit genug Frischfisch und Seehundfleisch zu versorgen, stellte sich als unmöglich heraus. Viele Entdecker lehnten rohes Fleisch zudem ab. Skorbut war die Folge. Die Männer starben wie die Fliegen, nicht nur an Unter-, sondern auch an falscher Ernährung. Der Schiffslautsprecher schreckt mich aus meinen Gedanken auf. Das Frühstück ist angerichtet.

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ch gehe dafür am liebsten ins Restaurant „Le Rodrigues“ ganz oben auf Deck 6. Da ist einmal der Blick, wenn man sich einen Platz an den Panoramafenstern ergattert. Es geht leger zu wie in einem Pariser Bistro, und es ist immer viel los. Die Kellner, in Weiß gekleidet und fast alle aus Indonesien und von den Philippinen, sind super aufmerksam, in null Komma nichts kommt der Cappuccino an den Tisch. Die Baguettes sind knackfrisch, die Käseauswahl lässt wenig Wünsche offen. Vom frischen Müsli bis zu duftenden Pancakes ist alles zu haben. Nach einer Woche habe ich bereits mit Russen, Chinesen, Spaniern und Franzosen an einem Tisch gesessen und Bekanntschaft gemacht. Wem das zu viel am Morgen ist, der fährt mit dem Lift hinab auf Deck 2. Im „Le Coromandel“, dem Hauptrestaurant der L’Austral, geht es ruhiger, aber auch etwas kühler zu. Das elegante, große Restaurant ist ein Meer aus weißen Tischdecken, blitzenden Gläsern, polierten Bestecken. Ist man zufrieden, setzt man sich in denselben Servicebereich und wird dann behandelt wie ein Stammkunde. Für mich wird das „Le Coromandel“ schnell der Ort, an dem ich nach einem langen Tag mit seinen Exkursionen an Land Entspannung und Ruhe finde. Und schick anziehen muss ich mich auch hier nicht. Auch mit Manny, Shurya und Bani bin ich inzwischen bekannt. Die Kellner kennen nämlich keine Scheu, witzeln mit den Gästen, die das zulassen, radebrechen auch in Deutsch. Ponant ermutigt die Besatzung ihrer Schiffe, eine familiäre Atmosphäre


Das erste Licht des neuen Tages, wie hier im grönländischen Ilulissat-Eisfjord, gehört zu den magischen Momenten einer Reise in die Arktis. Überall schwimmt Treibeis unbeweglich im Meer, die Passagiere halten den Atem an.

mit den Nachfahren der Ureinwohner des gesamten nördlichen Polarkreises, das bei allen einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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icolas Dubreuil, unser Chefguide, hat in Kullorsuaq ein eigenes Holzhaus. Der bullige Franzose mit den Rastalocken spricht Grönländisch und kennt die Menschen, sie vertrauen ihm. Das ganze Dorf, dessen Häuser sich die Böschung hochziehen, hat sich versammelt, als wir in unseren Zodiacs am Ufer landen. Es gibt handgefertigte Miniaturschlitten auf dem provisorischen Marktstand, Mützen aus Seehundfell, ja sogar Narwalhörner und Eisbärkrallen. Souvenirs, deren Einfuhr bei uns verboten ist, die aber zeigen, wovon die 400 Menschen hier bis heute leben: der Jagd. Nun gut, das Häuten eines Seehunds am Ufer, der Schädel eines Eisbären auf dem Markt, dessen Fell zum Trocknen in der Sonne, ist nicht jedermanns Sache – aber auch eine Lehrstunde darüber, dass unsere Ethik auf die Lebensumstände der Inuit nicht anwendbar ist. Dagegen sind die Bewohner Kullorsuaqs in unserer Welt längst angekommen. Die Gemeinde ist jung, allein 100 Kinder und Jugendliche leben hier. Sie ziehen sich an wie bei uns, Leopardenjeans, Leggings, Kapuzenjacken, breite Sonnenbrillen, hören dieselbe Musik auf ihren Kopfhörern. Handys haben sie alle. Eine Welt, die die meisten von ihnen jedoch nie aus eigener Anschauung kennen lernen werden. Grönland hat keine Landstraßen. In die Hauptstadt Nuuk zu

ohne jede Anbiederung an Bord zu schaffen. Das ist möglich, da die L´Austral und ihre Schwestern kleine Fische im Mega-Kreuzfahrt-Business sind mit seinen Oceanlinern, auf denen sich Tausende Passagiere tummeln. Ja, die L´Austral ist elitär, schon der hohen Preise wegen, der exklusiven Reiserouten, des europäischen Ambientes an Bord mit den unverkennbar französischen Wurzeln. Im Umgang merkt man davon Gott sei Dank wenig. Die meisten Gäste kennen die halbe Welt, man reist mit polyglotten Travellern ohne Allüren. Viele sind zudem Wiederholer, über 50 Prozent waren schon früher mit Ponant unterwegs. Man kennt sich. Deutschsprachige Passagiere sind der zweitgrößte Markt der Reederei, im Sommer wird auch Hamburg angelaufen. Nach dem Flug von Paris, den Ponant für ihre Gäste chartert, ging es in Grönland an Bord. Es war ein abrupter Wechsel, schon beim Anflug auf Kangerlussuaq im europäischen Spätsommer überflogen wir den Eisschild der größten Insel dieser Erde. Weiß, das ist die Farbe, die von nun an dominiert. Die L´Austral folgt von Beginn an der klassischen Entdeckerroute der Nordwestpassage die Westküste hinauf und macht dabei eine Art Village-Hopping. Grönland, das halb so groß wie die EU ist, hat nur 56.000 Einwohner. Sisimiut, zweitgrößter Ort mit 5500 Bewohnern, bleibt gleich am Anfang unser einziges Stadterlebnis. Danach vertreten wir uns noch die Beine in Ilulissat und Kullorsuaq, zwei Inuit-Siedlungen an der Küste – ein Zusammentreffen

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ie L´Austral ist eisgängig und erfüllt alle Umweltnormen, die heute für die Reise in besonders fragilen Ökosystemen nötig sind, zum Beispiel die Auflage, CO2-armes, aber teures Leichtöl als Treibstoff zu verbrennen. Auch die Tatsache, dass wir zehn Guides mit wissenschaftlicher Ausbildung – vom Historiker bis zum Glaziologen – an Bord haben, macht klar: Hier wird nicht nur luxuriöses Ambiente geboten, sondern auch Erkenntnis. Die Vorträge, die fast täglich im Bordtheater stattfinden, bringen Geschichte und Geschichten spannend herüber. Da werden vor unseren Augen Ehrgeiz, Mühen und Hybris der Entdecker lebendig, die vor 150 Jahren fest davon überzeugt waren, die Nordwestpassage endlich gefunden zu haben. John Franklin, John Ross, Joseph Bellot und wie sie alle hießen, Männer aus England, den USA, Frankreich, die sich hierher aufmachten und allesamt kläglich scheiterten. Nachdem wir der anfangs skizzierten Reiseroute gefolgt sind durch die Baffin Bay in den Lancaster Sound, biegen wir nach Süden ab. Der Parry Channel, die schöne, breite Hauptstraße geradeaus, ist nämlich so gut wie immer vom Packeis versperrt. Ein Dauerstau sozusagen, der den Verkehr nach Süden in die unübersichtliche Inselwelt von Nunavut umleitet, dem erst 1999 offiziell anerkannten Territorium der kanadischen Inuit. Wir haben das Tor ins Herz der Nordwestpassage aufgestoßen. Ich stehe wieder mal auf dem Außendeck. Eben haben sie uns auf Google Earth die Alternativroute gezeigt. Doch jetzt hier draußen? Alles sieht gleich aus, die kargen Küsten, die Eisschollen im Meer. Wohin hätte ich mich gewandt? Geradeaus, dort, wo der Sund breit und schiffbar bleibt. Das machten die ersten Seefahrer, die

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sich hierher durchgeschlagen hatten, auch. Ein Fehler. Man landet wieder im Atlantik, aber erst Wochen später und nach ein paar tausend Seemeilen, welche Frustration. Ein schmaler Durchstich nach Steuerbord, das wäre es gewesen. Erst viel später erkannte der Franzose Bellot, dass dieser nur 800 Meter breite Kanal der einzige Weg von hier aus nach Westen war. Er trägt heute seinen Namen. Noch immer ist die Region ein Irrgarten konturenloser Inseln ohne erkennbare Landmarken. Aus der Ferne taucht wie eine Fata Morgana das erste Zeichen der Zivilisation seit Tagen auf, die Pierre Radisson. Drei Eisbrecher der kanadischen Küstenwache patrouillieren im Nordpolarmeer. Nur selten kommt man ohne ihre Hilfe bei der Fahrt durch die Nordwestpassage aus. Am Morgen hat sich ein Konvoi gebildet aus der feuerroten, bulligen Pierre Radisson, einem Frachter und uns. Die Eiskarte, die unser Eispilot Etienne Garcia am Vorabend präsentierte, sah aus wie ein Malbuch für Kinder. In unserem Routenabschnitt durch Bellot und Victoria Strait, wo die Schiffe der Franklin-Expedition 1848 samt Besatzung für immer spurlos verschwanden, war die See aufgeteilt in knallbunte Sektoren. Sie zeigen Dicke, Qualität und Ausbreitung des Treibeises, ausgeklügelte Satellitenanalysen machen es möglich. Wir lernen, was die L´Austral allein meistern kann – bis knapp einen Meter dickes Eis – und was nicht – alles darüber. Transparenz über Wetter- und Eissituation, das A und O hier oben, ist nicht nur für die Schiffsführung entscheidend. Sie zeigt auch den Passagieren, dass die Nordwestpassage noch immer ein Abenteuer ist. Keine Reise ist wie die andere, keine Route wiederholt sich. Was man erlebt während der drei Wochen, bleibt oft eine Überraschung. Zwei Tage lang folgen wir der Spur, die die Pierre Radisson durchs Packeis fräst, gewöhnen uns an die dumpfen Erschütterungen, wenn die L´Austral die zerkleinerten Eisschollen aus dem Weg räumt, und genießen das halb gefrorene, weiße Meer um uns herum.

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er Alltag an Bord kann sehr unterschiedlich sein. Ist das Wetter schlecht, die See rau, das Treibeis dicht, dann heißt es: lesen, Kaffee an der Bar, einen Vortrag hören, ein Besuch des Spa, dessen kleines Wellness-Angebot nicht mit dem großer Oceanliner mithalten kann. Wenn ein Eisbrecher das Tempo vorgibt, fallen darüber hinaus auch bei besten Bedingungen Stopps aus. Ich relaxe dann am liebsten auf dem bequemen Queensize-Bett meiner Kabine auf Deck 4. Das Deck hat auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Darunter ist kein Arbeitsdeck, und das Schiff liegt bei Seegang ruhiger als weiter oben. Auch die Aussicht durch die großen Fenster ist immer ein Genuss. Langeweile kommt nie auf. Bald gehören ausgedehnte Aufenthalte auf den Außendecks zu meinen

kommen, dauert Tage mit dem Schiff, ein Helikopterflug wäre viel zu teuer. Und selbst von dort wären es noch vier Flugstunden nach Dänemark, zu dem Grönland noch immer gehört. Es sind Fernsehen und Internet, die das 21. Jahrhundert ins Leben der Inuit bringen, daraus wird es kopiert. Wenn mal ein Kreuzfahrer im Sund vor Kullorsuaq auftaucht, dann ist das auch für sie wie ein Raumschiff aus einer Welt, die sie nur vom Bildschirm kennen. Doch Kapitän Patrick Marchesseau zeigt auch jetzt, warum die L´Austral anders ist als gewöhnliche Cruiseliner. Wir vergelten ihre Gastfreundlichkeit mit einer kleinen Bootsparty. Unsere acht Zodiacs bringen Dutzende Inuit von Kullorsuaq an Bord. Es gibt Getränke und Snacks, wir machen Musik, es wird getanzt und viel gelacht. Kinder nehmen unser Schiff in Beschlag, toben durch die Gänge, plantschen mit den Füßen im Pool, für sie lauwarm wie eine Badewanne, fläzen sich auf den Sonnenliegen. Für zwei Stunden wird unsere Yacht zum Familiendampfer. Dann müssen wir weiter, haben aber neue Freunde gewonnen.



L’austral° Nordwestpassage

lieb gewordenen Routinen. Ponant sere Kabinen, bewaffnen uns stattet jeden Gast mit einer gut mit Kamera und Fernglas, stürgefütterten Polarjacke aus, ein men die Bugdecks und starren Geschenk, das gut ankommt. in Doppelreihen hinaus in die Die werfe ich mir über, und raus Ferne, dort, wo der König der geht’s, auch bei null Grad und Arktis gesichtet wurde. Man schneidendem Wind. Dort treffe könnte sich in Dutzenden Details ich immer Leute, die mit Teleobüber unsere Begegnungen mit jektiv oder Fernglas auf Eisbären den weißen Riesen ergehen, die an der Küste oder auf dem TreibEmotionen, den Überschwang beeis lauern, auf Robben, auf Wale. schreiben, die jeden erfassen, der Da auch stets einer der Guides auf den flinken Kletterer am Bergder Brücke nach Tieren Ausschau hang, den einsamen Jäger auf hält und deren Auftauchen sofort einer Scholle mitten im Meer, die über Bordlautsprecher verkünMutter mit ihren Jungen am Ufer det, verpasst man nichts. Ist die erspäht. Viele tausend Eisbären L´Austral dagegen Herrin ihres bevölkern die Gebiete der NordTagesablaufs, wird uns am Abend westpassage, es gibt sozusagen vorher das Programm für moreine Eisbären-Garantie für uns. gen in die Kabinen gelegt. Doch Für mich persönlich ist jedes einChefguide Nicolas und sein Team zelne Mal tief bewegend, selbst haben meist noch Überraschunwenn wir nur von weit entfernt Im grönländischen Kullorsuaq tragen Inuit-Kinder noch oft die bunten, gen im Köcher. Ein paar Mal hat die Tiere beobachten können. Seit mit Perlen bestickten Trachten. die L´Austral zusätzlich Zeit, dann Eisbären symbolisch für die Umarrangiert er spontane Landgänge weltgefahr stehen, der wir Menfür Wanderungen, zu Inuit-Siedlungen, einem ehemaschen die polaren Regionen der Erde aussetzen, seitdem ligen Handelsposten der Hudson Bay Company, einer lieben wir die dicken Teddys, die gleichzeitig selbst die Eisbärin mit ihrem Jungen, die auf einer Eisscholle am gefährlichsten Raubtiere der Arktis sind. Auf Landgänge Ufer Polarsiesta halten. Die Nordwestpassage lebt von im Eisbärland werden immer Gewehre mitgenommen, dieser Abwechslung, der Vorfreude auf das, was morgen die aber Gott sei Dank nie zum Einsatz kommen. Wale kommen mag. sehen wir vor allem im letzten Reisedrittel, wenn das Meer in der Beaufortsee wieder offener wird und die abei gelingt es dem wissenschaftlichen Riesen der Meere aus dem Pazifik bis hier hoch kommen. Der Südpol-Eroberer Roald Amundsen war es Team nicht immer, eine Balance zu finden schließlich, der mit nur sechs Mann Besatzung auf dem zwischen unterhaltender Information und Heringskutter Gjøa 1903 bis 1906 als erster Mensch die Vorträgen mit zu viel Jahreszahlen, KlimaNordwestpassage durchfuhr, von Osten nach Westen, tabellen und chemischen Analysen. Schwachpunkt der genau wie wir. In Gjoa Haven, einer Inuit-Siedlung auf Reise ist auch die Sprachbarriere. Das gilt nicht für King William Island, vor der auch wir Anker werfen, die Verständigung an Bord, leider aber für die wissenharrte er zwei lange Polarwinter aus, bevor er weiterschaftliche Begleitung. Über ein Drittel der Gäste ist segelte. Für uns geht´s nach drei Stunden in Richtung nicht frankofon. Einige der Referenten, die fast alle aus der kanadischen Northwest Territories. Der schwierigste Frankreich kommen, sprechen aber ein Englisch, das Teil der Reise ist geschafft. Es wird keinen Eisgang mehr hier nicht mal für die Oberstufe reichen würde. Viele geben, keine Gletscher an den Küsten. Die werden nun Inhalte werden daher für uns nur verkürzt dargeboten, brauner, die Tundra zeigt mit ihren bunten Farben der da es an Wortschatz und Aussprache mangelt. Versteht Moose, Gräser, Beeren und Sträucher, dass das Überzudem ein Passagier kein Englisch, ist er aufgeschmisleben für Pflanzen und Tiere nun einfacher ist. Uluksen, wenn er etwas lernen will auf einer Reise, bei der haktok auf Victoria Island ist das letzte Mal in Kanada, es so viel zu lernen gibt. Die Reederei Ponant, die den dass wir direkten Kontakt zu den Inuit bekommen, die deutschsprachigen Markt stärker als bisher im Fokus wieder auf die L´Austral eingeladen werden, um mit uns hat, sollte hier deutlich nachbessern. Eisbär in Sicht! Keine Frage, diese Durchsage elektzu essen, Musik zu machen und zu tanzen. Wir sind das risiert auch die lethargischsten Gäste der L´Austral. einzige Schiff, das Ulukhaktok in diesem Jahr anläuft. Ob bei Lunch, Dinner oder Happy Hour, dann kommt Leute und Orte zu besuchen, die niemand besucht, ist Leben in unsere Gemeinde. Wir laufen zurück in unein Motto der L´Austral. Die Smoking Hills sind so ein

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GRÖNLAND Savissivik

0 km

No

Anadyr

500 km

armeer rdpol

Banks Island Ulukhaktok

Alaska (USA)

Ort. Hier steigt infolge eines komplizierten chemischen Oxidationsprozesses seit Menschengedenken Schwefelrauch aus dem Fels auf. Die Küste zerbröckelt vor unseren Augen zu Staub. Ich stehe am Kliff und erlebe, wie sich ohne Pause kleine und große Bruchstücke in allen Farben des Regenbogens vom Hang lösen und vor uns auf den Strand poltern – unheimlich.

Fotos: Sven Weniger, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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n Point Barrow hat uns die Zivilisation wieder in Form von US-Grenzbeamten, die extra mit dem Wasserflugzeug einfliegen, um die L´Austral abzufertigen. Alaska ist erreicht, die Beringstraße liegt vor uns. Bei der winzigen Insel Little Diomede überqueren wir die Datumsgrenze. Wir überspringen einen Tag und laufen in russische Gewässer ein. Einen Tag später kommt die sibirische Hafenstadt Anadyr in Sicht, die Endstation unseres Abenteuers. Für Amundsen mag das letzte Drittel der Nordwestpassage eine Erleichterung gewesen sein. Er hatte das Schimmste überstanden. Wir an Bord der L´Austral haben Gelegenheit, alles ein wenig sacken zu lassen. Drei Jahre brauchte der Norweger für die Eroberung des nördlichsten aller Wasserwege der Erde. Wir schaffen es in 20 Tagen. Mit uns navigierten gerade mal zwei Schiffe in der gesamten Region, die so groß wie das Mittelmeer ist. Beide trafen wir. Das mag andeuten, wie weit weg man hier von allem ist. Die großen NaturHighlights gab’s gleich zu Beginn. Und auch mein schönstes Souvenir, eine Inuit-Figur aus Rentierknochen für 50 Euro, kaufte ich bereits am zweiten Reisetag in Sisimiut. Zum Schluss läuft der Spannungsbogen der Kreuzfahrt langsam aus. Eine schöne Balance. Wer gerne so reist zwischen Abenteuer, Entdeckung und Entspannung, für den wird die Durchquerung der Nordwestpassage zum einmaligen Erlebnis. Text: Sven Weniger

Fort Ross

Edinburgh Island

Little Diomede

Kullorsuaq

Somerset Island

Karrat Pond Inlet

Gjoa Haven

Ilulissat Baffin Island Sisimiut Kangerllusuaq

KANADA

RUSSLAND

Die ultimative Seereise Von Grönland über Kanada und Alaska nach Sibirien führt diese Expeditionskreuzfahrt durch die Arktis. Achtung: Da die genaue Fahrtroute der Nordwestpassage abhängig von Wetter- und Eisbedingungen ist, ist keine Reise wie die andere. Die Reisestrecke beträgt 7800 Kilometer. Sisimiut: 5500 Einwohner, gegründet Anfang des 18. Jahrhunderts vom dänischen Missionar Hans Egede. Zweitgrößter Ort Grönlands an der Westküste und nördlich des Polarkreises gelegen. Bevölkerung ist Mix aus Inuit, Dänen und beider Nachkommen. Menschen leben vom Fischfang und Containerhafen. Sehenswert der Altstadtkern um die beiden Kirchen. Souvenirs: Greenlandic Art & Craft Workshop, am Hafenausgang, ein halbes Dutzend Künstler fertigt vor den Augen der Besucher die für Grönland typischen Schnitzereien aus Rentierhorn an, stellt Schmuck her und andere Souvenirs. Disko Bay: Der Helikopterflug über den Gletscher und die berühmte Bucht der Eisberge ab Ilulissat (1 Std., 535 Euro). Wanderung ins Sermermiut- Tal und zum Eisfjord (1,5 Std., 20 Euro). Bootstour in der Bucht (2 Std., 9 Euro). Karrat: Auf der Insel siedelten einst die UrInuit der Thule. Zu sehen

sind Grundmauern der Wohnstätten und Gräber. Außerdem Inselrundgang. Kullorsuaq: Besuch des Inuit-Dorfs, das vom Fischfang, der Seehundund Eisbärjagd lebt. Savissivik: Mit 76°00.57´N nördlichster Punkt der Reise. Tolle Zodiac-Exkursion in die Bucht der tausend Eisberge. Außerdem Landgang. Pond Inlet: 1000 Einwohner, 1921 als Handelsposten gegründet. Einzige Attraktion ist das Nattinak Visitor’s Centre. Guter Überblick über InuitKultur und -Geschichte. Souvenirshop mit Literatur über die Region. Somerset Island: Landgänge, z. B. in Qariaragiuk mit Resten eines Inuit-Dorfs und Fort Ross, einem ehemaligen Handelsposten der Hudson Bay Company für Polarfuchsfelle. Wanderung am Eingang zur Bellot Strait. Gjoa Haven: 1100 Einwohner. Hier, auf King William Island, überwinterte Roald Amundsen zwei Jahre, während er 1903 bis 1906 als Erster mit dem Kutter Gjøa die Nordwestpassage durchsegelte. Die Inuit führen für Besucher Tänze mit Musik und Gesang auf und

führen in ihre Kultur ein. Edingburgh Island: Erster Landgang in der kanadischen Tundra. Ulukhaktok: Besuch des Dorfs mit Fernsicht auf die Inselwelt der Northwest Territories. Smoking Hills: Die „Rauchende Küste“ ist eine geologische Formation, in der Mineralien chemisch miteinander reagieren, Hitze entsteht und Schwefelrauch aufsteigt. Herschel Island: Grizzlys, Seehunde und Vögel, Naturschutz. Little Diomede: Die Mini-Insel, hier verläuft die Datumsgrenze und die zwischen den USA und Russland. Anadyr: Für die Ausschiffung erheben die russischen Behörden eine Gebühr von 35 Euro/P.

LESETIPP Abenteuer Nordwestpassage, Gudrun Bucher, 24,90 Euro. Nordwestpassage, Tina Uebel, 19,95 Euro.

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Eleganter Franzose – die L´Austral.

Luxuriös – Doppelkabine mit Balkon.

Gediegenes Dinieren im „Le Coromandel”.

Wasserfall aus Swarovski-Kristallen in der Lobby.

Badenixen der 50er Jahre zieren das „Le Rodrigues”.

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Abenteuer mit Expeditionscharakter Die L’AUSTRAL verbindet einmalige Naturerlebnisse mit höchstem Reisekomfort. Eine schlanke Luxusyacht im klassischen Stil – elegant, distinguiert, exklusiv ausgestattet ohne jede Aufdringlichkeit –, so präsentiert sich die französische L´Austral. Das technisch top ausgestattete Schiff der Eisklasse 1C ist innen und außen in Farben zwischen Creme und Anthrazit gehalten und zeigt so modernes Understatement jenseits des Einheitsweißes der Kreuzfahrtbranche. Akzente setzen vier Außendecks in Teakbohlen-Optik (2 vorne, 2 hinten) zum Sonnen, Relaxen, Beobachten, Holzgeländer und die nostalgischmarine Dekoration im öffentlichen Bordbereich. Der Pool im Heck ist sehr klein. Plüschiges Showtheater. Die Piano-Bar mit Panoramablick, eine kleine Bibliothek und die große Main Lounge sind bequeme Rückzugsorte zum Lesen und Plaudern. Eine Open-Door-Politik an Bord macht das Schiff (auch die Brücke) weitgehend für alle und jederzeit zugänglich. Die L´Austral ist ideal für Paare und Individualisten.

Reederei Ponant ist eine französische Reederei mit einer Segel- und vier Motoryachten, die exklusive Reiserouten anbietet – von der Antarktis zur Arktis, von Kamtschatka bis Polynesien. Le Boréal, L´Austral und Le Soléal (2010-2012) sind baugleich. Die Le Lyrial (2015) wird mit 122 Kabinen etwas kleiner. Der Dreimaster Le Ponant (1988) hat 32 Kabinen. Zwischen April und Oktober sind die Schiffe auf der Nordhalbkugel unterwegs (Nordasien, Europa, Nordamerika, Arktis), zwischen Oktober und April auf der Südhalbkugel (Südasien, Südamerika, Ozeanien, Antarktis). Ponant bietet einmal im Jahr (nächstes Mal

am 24.8.2015) im arktischen Sommer die Nordwestpassage an, eine 23-tägige Reise von Grönland zum russischen Anadyr.

ma Lounge auf Deck 6 und die der Main Lounge servieren alle Getränke gegen Bezahlung, z. B. Bier 4,50 Euro, Mojito 10 Euro, Cappuccino 4 Euro.

Landgängen übergesetzt. Für die Ausflüge werden wasserfeste Jacke (wird von Ponant gestellt), Hose und Schuhe benötigt.

Kabinen

Service

Publikum

132 Außenkabinen (drei behindertengerecht, 124 mit Balkon). Deluxe (18,5 m²), Superior (21 m²), Prestige (18,5 m²), Suiten (27 m²), Owner’s Suite (45 m²). Prestige-Kabinen können zu Suiten (37 m²) verbunden werden. Alle Bäder mit Regendusche, L’Occitane-Produkten, separatem WC. Klimaanlage, Inhouse-Telefon, Flachbild-TV, Video-on-demand, iPod-Player, USB, WLAN, Minibar.

Sehr freundlich und locker, besonders in den Restaurants, mehrsprachig. Auch der Kabinenservice ist effizient. Trinkgeld: 10 bis 12 Euro pro Tag, keine Verpflichtung, keine Belastung des Bordkontos.

60 Prozent Franzosen, 25 Prozent aus dem Rest Europas, davon mehr als die Hälfte deutschsprachig. Dazu Chinesen, Australier, Nordamerikaner. Vorwiegend Paare zwischen 55 und 65 Jahren. Die Atmosphäre ist locker und entspannt.

Gastronomie Die Küche ist international, oft mit Tagesthemen von Skandinavisch bis Thai. Fast alles wird täglich frisch an Bord hergestellt, auch diverse Brotsorten und das breite Dessert-Angebot. Das Buffet-Restaurant „Le Rodrigues“ (Getränke-Service am Tisch) auf dem Oberdeck mit Panoramablick und geschützter Außenterrasse ist trubelig und leger, der Stil maritim-mediterran. Das „Le Coromandel“ auf Deck 2 in Höhe der Wasserlinie ist größer und französisch-elegant. Zum Lunch und Dinner mit Tischservice, abends mit 4-GängeMenü zur Wahl. Je ein Chef’s und ein Captain’s Dinner. Tischzeiten jeweils ca. zwei Std., freie Platzwahl. Wein, Bier, Wasser, Softdrinks, Kaffee werden in beiden Restaurants gereicht. Außerdem frühmorgens und nachmittags Kaffee und Tee zur Selbstbedienung in der Main Lounge, gelegentlich auch Snacks. All das ist im Reisepreis inbegriffen. Extra kosten Weine der Weinkarte, Spirits und Cocktails. Die Bars der Panora-

Sport & Wellness Morgengymnastik, Tanzkurse. 24-Std.-Fitness-Gym (20 m²) mit Hometrainern und Laufbändern, Hamam, beides gratis. Das SOTHYS Spa (150 m²) mit Beauty-Abteilung verfügt über drei Behandlungsräume für etwa ein Dutzend WellnessAnwendungen für Körper (z. B. Hydromassage: 15 Min./ 40 Euro, Warmed Stones: 60 Min./110 Euro), Gesicht (z. B. Anti-Aging: 90 Min./135 Euro).

Dresscode Keine Vorgaben, casual ist ebenso in Ordnung wie formellere Kleidung. Nur für das Chef’s und Captain’s Dinner darf es etwas schicker sein.

★★★★★

Bordprogramm Tanzshows im Theater/an Deck, dazu Entertainment von Quiz bis Karaoke. Täglich Live-Loungemusik (Piano, Gesang). WineTasting (15 Euro). Internetports. Spiel- und sehr gute Dokumentarfilme, vor allem aber täglich detaillierte Vorträge (in Französisch und Englisch).

Ausflugsangebot Die Ausflüge (in festen Gruppen, zweisprachig) während der Reise durch meist menschenleeres Gebiet sind fast alle Schlauchboot-Exkursionen, entweder nur auf dem Wasser, Wasser plus Landgang oder Übersetzen vom Schiff aufs Land für die Exploration der Umgebung zu Fuß und leichte Wanderungen. Auch Menschen mit Behinderungen werden zu

L’AUSTRAL Schiff 19,0 Kabinen 9,0 Gastronomie 18,5 Service 19,0 Sport & Wellness 6,0 Bordprogramm 8,0 Ausflugsangebot 9,5 GESAMT Punkte 89,0 Bordsprache: Französisch, Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 264 Crew: 152 PCR: 1,74 SR: 25,72 Baujahr: 2011 Flagge: Frankreich BRZ: 10.700 Länge/Breite: 142 m/18 m

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Entschleunigt die Die Costa neoRiviera hat ihr „Slow Cruise“-Konzept erfolgreich am Markt etabliert und tourt in ihrer zweiten Saison in den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Oman – mit viel Zeit für Land & Leute. 44 °azur.de

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Slow Cruise

Emirate erleben

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Zweieinhalb Stunden Fahrt von Muscat entfernt in der W체ste liegt die Festung von Nizwa. Ein Ausflug, der sich lohnt.

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Abu Dhabi ist stolz auf seine Kultur: Im Heritage Village, der Rekonstruktion eines traditionellen Oasendorfs, können Besucher auch Weber an ihren Webstühlen beobachten.

Immer freundlich, immer stolz: Die Omaner begrüßen Touristen mit einem offenen Lächeln.

Im Souk von Nizwa im Oman gibt es neben Silber-, Kupfer- und Webwaren auch Tonamphoren für den täglichen Gebrauch.

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Alt, aber wie alt? Westliche Besucher tun sich schwer, das Alter der Einheimischen einzuschätzen. Unten: Nichts ist unmöglich – Eisstadion in dem riesigen Einkaufs-Eldorado Dubai Mall von Dubai.

Die Costa neoRiviera bietet aufgrund ihrer langen Liegezeiten die Chance, von Dubai Ausflüge in das kulturell interessante Emirat Sharjah zu unternehmen.

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Im Emirat Sharjah, wenige Kilometer von Dubai entfernt, geht es beschaulicher zu als im nur auf Maxi-Konsum und Mega-Spaß ausgerichteten Dubai.

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as gibt es Schöneres als morgens um neun ein Nickerchen in der wärmenden arabischen Sonne? Auf dem Pooldeck eines Kreuzfahrtschiffes vor der Skyline Dubais? Wohl nichts, jedenfalls nicht für die Gäste der Costa neoRiviera, die schlaflos über Nacht aus Europa eingeflogen sind. Nun schlummern sie, manche beträchtlich lautstark, bis der hungrige Partner zum Frühstück drängelt oder die Kabinen bereit zum Beziehen sind. Letzteres geht schneller als vermutet: Schon um halb elf können die Neuankömmlinge auspacken oder je nach Gusto weiter Schlaf nachholen. Letztere werden spätestens geweckt (oder auch aufgeschreckt), wenn sich Kapitän Andrea Bardi um 13 Uhr mit Gehupe von Dubai verabschiedet. Erfahrene Kreuzfahrer unter den Lesern erheben nun Einspruch: Ablegen ohne Rettungsübung und ohne Anwesenheit eines jeden Gastes, das darf doch nicht sein! Richtig, der „Drill“ fand ordnungsgemäß vorm Ablegen statt, in vier Sprachen, allerdings nicht mit allen Gästen. Die Drückeberger (oder waren es Schlafmützen?) mussten am nächsten Morgen um acht – igitt, welch unmenschliche Zeit im Urlaub! – zur Privataudienz erscheinen. Doch Vorschrift ist Vorschrift. 340 Seemeilen geht’s durch den Persischen Golf und die Straße von Hormus ins Arabische Meer und nach Muscat, wo wir erst am nächsten Morgen anlegen. Und damit will ich mal wieder starten und die übliche Schiffstour absolvieren. Weit komme ich nicht, im Gang vor meiner Kabine spricht mich ein Paar auf Deutsch an. Hedi und Bernhard aus München suchen ihre Kabine, Deck 7, am Bug. Das richtige Deck haben sie schon, nur kommt man nicht bis ans andere Ende durch – Dead End! Ein Blick auf die Schiffstafel am Lift bringt die Erklärung: Im mittleren Schiffsteil hat Deck 7 keine Kabinen. Verwirrend. Lösung: auf Deck 6 runter und dann am vorderen Treppenhaus wieder in die 7. Etage. Deck 8 ist ebenso nicht durchgängig. Die verschachtelte Konstruktion erfordert also zunächst Orientierungssinn. Am besten man nimmt die kleine Lobby mit Rezeption auf Deck 5 am Heck als „Mittelpunkt“, um sich von hier aus zurechtzufinden. Zum Thema Kabinen: Alle sind komfortabel, freundlich in hellen Holztönen, aufgepeppt mit neuem, dunkelrotem Teppich, aber nicht hochwertig ausgestattet. Sauber und ausreichend Stauraum und Ablage haben sie auf jeden Fall. Schönes Extra: die Kaffee-Pad-Maschine mit zwei Koffein-Schocks pro Tag inklusive. Die Größe des Bads ist akzeptabel. Hygienischer wäre hier noch eine Glastür statt des Duschvorhangs. Im TVProgramm finden sich jede Menge europäische und arabische Fernsehsender, darunter auch die beiden deutschen öffentlich-rechtlichen. Prima! Das Kabinenperso-

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nal (ein Service täglich) ist englischsprachig, freundlich und sehr bemüht. Die Costa neoRiviera ist recht schnell erlaufen, gehört sie doch mit nur 216 Meter Länge zu den heutzutage kleineren Schiffen. Mit ihrem Baujahr von 1999 hat sie eben noch eine klassische Schiffsform, wenige Balkonkabinen, konventionelle Bordeinrichtungen ohne jegliche architektonische Allüren oder gar ein Hightech-Innenleben. Glitzernde Swarovski-Steine, goldene Lüster, blitzblanke Marmorböden, Wasserfälle im Atrium und grell schreiendes Farbdesign sowie unruhige Stoffmuster sucht man hier vergebens. Völlig unaufgeregt, dezent solide präsentiert sich die Costa neoRiviera, gepflegt, sauber und vor allem überschaubar und irre gemütlich. Das finden auch die beiden Münchner: „Wir brauchen diesen ganzen Schickimicki ohnehin nicht. Wir wollen doch Land und Leute kennen lernen und uns entspannen.“ Weniger ist hier also mehr! Das Minimierte hat seinen Charme. Zumal man sich das Angebot ja nur mit rund 1200 Gästen teilt. Vor allem gewinnt das Schiff durch sein neues Konzept „Slow Cruise“, das Costa der Costa neoRiviera, der Costa neoRomantica und seit Dezember 2014 auch der Costa neoClassica verordnet hat: Beide sind kleinere Schiffe, die auch abgelegenere Destinationen anlaufen, kleinere Häfen, dort längere Aufenthalte oft über Nacht im Programm haben. Die Landausflüge finden in Gruppen mit nicht mehr als 25 Personen statt. Hanja Maria Richter von Costa Cruises: „Wir bieten ein maßgeschneidertes Angebot, zugeschnitten auf individuelle Wünsche, damit jeder den Urlaub im eigenen Tempo gestalten kann – an Bord sowie an Land.“ Beim individuellen Reiseplan hilft ein Experten-Team schon vor dem Start, ergänzt durch einen Concierge an Bord. Neu eingeführt ist das „Dinner unter Sternen“, ein romantisches Candlelight-Gourmetmenü für maximal 20 Personen auf dem Pooldeck. Für 25 Euro extra.

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em intensiveren und individualisierten Erleben hat sich auch die Kulinarik angepasst: „Slow Cruise“ mit „Slow Food“ also. Die Gäste können flexibel sein, zwischen 18.30 und 22.30 Uhr zum Dinner gehen, ohne Reservierung und feste Sitzplatzwahl. Eines der nun zwei Menüs ist verschiedenen Themen gewidmet oder beinhaltet regionale Spezialitäten, dazu gute Weine, nun auch glasweise. Bei allen Mahlzeiten gilt: Es wird auf höherwertige Speisen Wert gelegt. Der Gast hat eine größere Auswahl als auf den anderen Costas. Gästebetreuer Matteo Ribecco, der viele andere Costa-Schiffe kennt: „Die Gäste finden am Frühstücksbuffet viel mehr Obstsorten hier an Bord, mittags beim Lunch bieten wir auch ein Rinderfilet am Buffet. Das ist besonders.“ Kulinarische Ausflüge sowie Degustationen runden den „Slow Food“-Ansatz ab. An


Bord des Schiffes und auch während der Landausflüge werden Seminare, Wein-Degustationen, spezielle Menüs und Exkursionen rund um die reiche Tradition der mediterranen Küche angeboten.

Die Skyline von Abu Dhabi mit den Etihad Towers in der untergehenden Sonne: Einer der beiden Türme bietet auf 300 Metern Höhe eine Aussichtsplattform, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

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schickt schon mal Weihrauchfahnen ans Deck. Von den Mosaik besetzten Minaretten ruft ein Muezzin vom Tonband zum Gebet. An orientalischen weißen Häusern rasen Luxuslimousinen vorbei. Tradition und Moderne:

osta hat für die Umsetzung seines „Slow Cruise“Konzeptes einen starken Partner gewinnen können: Carlo Petrini, Begründer des „Slow Food“, einer weltweit bekannten Gegenbewegung zum Fastfood, die die Förderung lokaler Produzenten und hochwertiger Produkte anstrebt. In Zusammenarbeit mit der von ihm gegründeten Universität der gastronomischen Wissenschaften in Pollenzo, Provinz Cuneo/Italien, wurde das besondere kulinarische Angebot für die Costa-„Slow Cruises“ erarbeitet. Abends im Restaurant „Cetara“ sitzt das Rentnerpaar Magda und Manfred aus Heidelberg mit am Vierertisch und probiert sich gleich durch das „neo“-Menü mit dem Titel „Ein Hauch von Toscana“: warme Meeresfrüchte-Tomatensuppe, Tagliatelle mit Schwarz-Tintenfischsauce und Seebarbenfilet. Dazu bestellen sie ein Glas des vorgeschlagenen Sauvignon Blanc. „Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität. Gourmet-Küche ist es aber nicht.“ Die Atmosphäre im „Cetara“ hat ihnen jedenfalls sehr gefallen. „Nicht so steif und fein. Wir fühlen uns wie daheim im eigenen Esszimmer.“ Morgen Abend wollen sie wieder hierher zum Dinner. „Dann sitzen wir woanders, weil es ja keine festen Sitzplätze gibt. Aber das mögen wir, dann lernen wir wieder andere Mitreisende kennen.“ Weniger heimelig geht es im Buffet-Restaurant „Vernazza“ zu. Wer hier isst, hat’s legerer. Und nicht unbedingt schlechter, denn man findet ebenfalls Teile der Gerichte aus dem Service-Restaurant wieder, wenn auch nicht auf Tellern arrangiert und so freundlich serviert. Morgens legen wir in Muscat mit Blick auf die Corniche an. Der nahe Muttrah Souk direkt am Wasser

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Nirgendwo sind sie kontrastreicher als hier. Der Oman ist aber auch das Land der Burgen und Festungen. Ein Ausflug nach Nizwa, der alten Hauptstadt, und zum Palast von Jabrin füllt die leeren Worte mit lebendigen Bildern. Die Exkursion findet mit deutschsprachigem Führer statt. Klasse! 19 Gäste im Minibus mit Khush, einem Inder, der am Goethe-Institut in Neu-Delhi so fabelhaft gelernt hat, dass er eine Arbeitsgenehmigung als Reiseleiter für den Oman bekam. Ein Privileg, denn im Oman zahlt man (noch) keine Steuern, freut er sich. Gut so, denken wir, so erfahren wir auf dem zweieinhalbstündigen Hinweg besonders viel über den bei Weitem exotischsten und vielseitigsten Staat der Arabischen Halbinsel. Unser Chauffeur Suleiman dagegen ist Omaner. Einheimische stehen bei der Jobvergabe vorne an, weil der Sultan keine arbeitslosen Untertanen will. Gut so für Suleiman, denn der hat von seinen rund 600 Euro monatlich zu Hause elf Kinder durchzufüttern – von nur einer Frau, was bei der erlaubten Vielehe exzeptionell ist. 175 Kilometer durch imposante Gebirgsketten, vorbei an Oasen und Wadis, also Tälern, mit derzeit ausgetrockneten Flussbetten, die sich nach seltenen Regenfällen in Wassermassen verwandeln. Nagelneu wirkt die Autobahn. Älter als von 1970 ist sie mit Sicherheit nicht, denn da kam der heutige Sultan Al Qaboos an die Macht – und der ließ das Straßennetz auf 20.000 Kilometer ausbauen, sodass inzwischen fast jedes Dorf angebunden ist. Und alle ein möglichst dickes Auto haben. Die Männer den Sportwagen, die Frauen einen bulligen SUV. Sprit spielt ja auch keine Rolle, bei 25 Cent pro Liter. Der in England und Deutschland ausgebildete Sultan hat das ganze Land modernisiert: Krankenhäuser in jeder Stadt bauen lassen mit Zehntausenden von Gastarbeitern, wo sich alle Omaner kostenfrei behandeln lassen können. Es gibt in jedem Dorf eine Schule westlichen Standards und nicht mehr nur Koranschulen sowie Universitäten. Kostenlos für alle. Frauen können studieren und arbeiten, wo sie mögen, so auch bei der Polizei. Moderne Kleidung tragen allerdings immer noch die wenigsten. Wir sehen sie in bodenlangen Abayas und mit Kopftüchern.

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izwa war die erste Hauptstadt des Oman und sein religiöses Zentrum: Hier wurde bereits im 8. Jahrhundert der erste Imam gewählt. Die Islamisten waren es auch, denen die Vertreibung der Portugiesen im 17. Jahrhundert gelang. Aus dieser Zeit stammt das Fort von Nizwa. Besonders ist die Verteidigungsstrategie, die uns Khush im Innenhof erklärt: „Auf dem 25 Meter hohen Festungsturm sind fünf Mörderlöcher zu sehen. Das sind Löcher, durch die die Verteidiger heißen Honig und Dattelsirup kippten, um Angreifer abzuwehren.“ Wir steigen die mehr als 50 engen Stufen hoch, treten durch sieben Türen mit je-

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weils einer Fallgrube dahinter immer weiter hinauf. Das Fort ist heute perfekt restauriert, die Löcher sind mit Glasplatten gesichert. Der Blick von oben über die Oase zum kargen Jebel Akhdar-Gebirge lohnt den Aufstieg. Nichts los ist im Souk zu Füßen des Forts. „Nur freitags ist hier Viehmarkt, und dann bieten die Beduinen ihre Ziegen, Schafe, Hühner und Kälber an.“ Nach dem köstlichen Lunch mit lokalen Spezialitäten in einem sehr guten Hotel in Nizwa kommen wir nach 30 Minuten Fahrt nach Jabrin. Khush nennt das ein Schloss! Nein, ein Neuschwanstein ist das hier nicht, auch kein Sanssouci, dann doch eher eine karge Burg oder Festung, erklären ihm die deutschen Gäste. 1670 errichtet, verfiel Jabrin schon nach 1730 wieder. Lehm und Stein, die Baumaterialien damals, erodierten durch Wind und Wasser. 1980 wurde Jabrin eins zu eins restauriert, natürlich mit modernen Materialien, so Khush. Reich dekoriert sind die mehr als 300 Räume – mit verzierten Holzbalken, Stuckdecken, Holzbalkonen, maurischen Bögen, Nischen – sowie bestückt mit möglichst vielen Original-Möbeln.

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urück am Schiff verabschiedet uns Khush mit ein paar Tipps für den abendlichen Souk-Besuch: Weihrauch müsse hell und grün aussehen, damit die Qualität stimme. Gesund sei er, helfe bei Asthma und Bluthochdruck. Aber den MarktBesuch verschieben wir lieber auf morgen, denn noch bis mittags liegt die Costa neoRiviera im Hafen, bevor es in einer Tagesreise nach Abu Dhabi geht. Zum Auslaufen spielt das Duo Asia an Deck auf. Damit erschöpft sich auch das Pool-Entertainment fast schon, wenn man mal von einem improvisierten Minigolf mit Holzklötzen absieht. Die Unterhaltungsangebote sind überschaubar und nur insofern überraschend, da sie etwas altbacken daherkommen: Monopoly spielen, Dart-Turnier, Quiz, Minigolf- und Tischtennis-Turnier. Aber das Schiff ist eben aufgrund seiner Größe und Ausstattung nicht für innovativ spektakuläre Events ausgestattet. Das „Slow“-Entertainment ist genau das, was die Gäste hier mögen. Alles geht ruhiger zu, alle sind entspannt und auf Erholung aus! Liegen belegt, heißt es nachmittags auf See. Aber nicht unbedingt besetzt. Das leidige Thema mit den Handtuch-Statthaltern. Von den beiden recht kleinen Pools ist einer zum Schwimmen da. Der zweite (ein dritter für Kids befindet sich im Squok-Club) ist ein Meerwasserpool mit diversen Massagedüsen. Allerdings ist dieser Pool aus Beton, ebenso einige Stangen und Halterungen, die im Wasser nicht zu sehen sind – StoßGefahr! Flankiert wird das Lido von der „Bar Rio Maggiore“ und der „Bar Corniglia“. Ein beliebter Treffpunkt zu jeder Tageszeit. Abends treffe ich hier Hedi und Bernhard wieder. Sie sitzen in den gemütlichen Lounge-


Kunstvolle FliesenMosaike zieren die Portale und Mauern vieler Moscheen – wie hier in Sharjah.

Sesseln aus Korb, den Cocktail des Tages vor sich – heute eine Piña Colada – und ein Bier. Beide schauen fasziniert auf den glutroten Sonnenball, der gerade den Horizont küsst. Abu Dhabi empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein und einer prächtigen Kulisse auf die Skyline. Bis zum nächsten Abend hat die Costa neoRiviera hier Liegezeit. Das eröffnet Möglichkeiten zur freien Gestaltung. Gästebetreuer Matteo: „Wir haben mehr Gäste, die in Eigenregie ihren Ausflug gestalten, als auf anderen Schiffen.“ Die einen nehmen den Big Bus für eine Hop-on-Hop-off-Tour für 40 Euro – empfehlenswert für ErstBesucher, da sie zu allen Hauptattraktionen führt. Lange Schlangen am Taxistand. Für rund 20 Dirham, das sind 5 Euro, kommt man zu viert zur Marina Mall, dem von Touristen am meisten frequentierten Shopping-Tempel. Hier trifft man auch die Crew wieder. „Wir wollen Kamel-Schokolade kaufen, die gibt es im Supermarkt Carrefour im Untergeschoss“, erzählen zwei von ihnen. Wenig später die Kostprobe: Strenger schmeckt sie als unsere gewohnte Alpenmilch von der Kuh. Jedenfalls ein authentisches Mitbringsel.

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auch einem Cappuccino bei Costa nur auf „neo“-Schiffen. Allerdings nicht mit der Luxusdeko, den 24-KaratGoldflocken, für die jährlich fünf Kilo Gold draufgehen. Ein weiterer ausgefallener Ausflug im Costa-Pro-

ie Mall ist auch Startpunkt für einen Besuch des Heritage Center, das nur 15 Minuten Fußweg entfernt liegt. Diese Rekonstruktion eines traditionellen Oasendorfs zeigt ein Ziegenhaar-Zelt samt Kamel, Handwerker bei der Arbeit – beim Töpfern, Schmieden, Weben und Spinnen –, das alles mit Blick auf die eindrucksvolle Skyline samt Etihad Towers. Hier im 74. Stock bietet das „Observation Deck at 300“ unschlagbare Aussichten auf Abu Dhabis Stadtlandschaft und die umliegenden Inseln. Im höchsten Punkt der Hauptstadt – die „300“ steht für die Höhe in Metern – wird dabei auch der High Tea serviert. Buchbar ist diese Zeremonie mit Sandwiches, Gebäck und neben dem obligatorischen Tee

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gramm ist eine Wüstenübernachtung, die allerdings auf dieser Reise keiner bucht. Stattdessen hatten sich einige Gäste für die im Oman angebotene Nacht im DesertCamp entschieden. Gut gebucht ist jedoch die ebenso exklusive Tour zum Sonnenaufgang mit Frühstück in der Wüste. Die haben auch Hedi und Bernhard mitgemacht. Sie erzählen begeistert davon, als sie morgens um zehn Uhr wieder an Bord eintreffen. „Wir mussten schon um halb fünf früh los, und kühl war’s da draußen auch, aber das war es wert. Die Sonne, wie sie hinter den riesigen Dünen auftaucht, die Leere und Stille. Wahnsinn!“ Um dafür fit zu sein, gingen sie abends zeitig in die Koje, haben die Pool-Party sausen lassen. Viel los war ohnehin nicht, denn einige Gäste kamen spät und müde wieder von Land. Das Heidelberger Paar

Von der filigranen Kunstfertigkeit der früheren Baukünstler im Oman zeugen ornamentreich bemalte Holzdecken.

ist beispielsweise noch lange die breite Corniche entlangflaniert. Diese kilometerlange Promenade mit Restaurants, Erlebnispark und Sportplätzen ist ein lebendiges Potpourri aller Nationalitäten, die sich hier friedlich vergnügen. Der westliche Jogger in Shorts mit Musikknopf im Ohr neben dem in weißer, bodenlanger Dishdasha gekleideten Familienvater, der mit seinen Kids Gokart fährt, oder die Grüppchen junger Frauen in Abayas und mit Schleiern, kichernd herumalbernd. Dagegen wirkt Yas Island wie vom anderen Stern. Die Insel vor den Toren der Stadt beherbergt die futuristische „Ferrari World“ – ein gigantischer Themenpark mit der Formula Rossa, der mit bis zu 240 Kilometern schnellsten Achterbahn der Welt. Auch hierhin führt übrigens ein Costa-Ausflug. Absolut einmalig ist auch das ufoartige Hotel Yas Viceroy, das einzige Hotel, das eine Formel-1-Rennstrecke überspannt und atemberaubend auf der einen Seite auf dem Land und auf der anderen Seite auf dem Wasser steht. Dubai. Die gewaltige Skyline empfängt die Frühaufsteher an Deck. Eine Kette von Türmen mit dem spitzen Burj Khalifa mittendrin, die wie Pfeile Löcher in den hier so häufigen Morgendunst schießen. Zwei Tage kann sich der Costa-Gast hineinstürzen in diese Metropole der Superlative, bevor es heimwärts geht – viel Zeit für alle City-Highlights plus Wüstensafari mit Jeep plus Shopping total. Die Gäste nutzen dieses Mehr an Zeit: Das Schiff wirkt tagsüber wie ausgestorben.

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eben dem Pflichtprogramm ist Zeit für die Kür. Dazu gehört Sharjah: Das drittgrößte der Emirate mit seiner gleichnamigen Hauptstadt hatte sich 1970 als erstes dem Tourismus geöffnet, doch mit dem 1985 erlassenen Alkoholverbot gegenüber Dubai das Nachsehen. Nun ist es wieder mächtig im Kommen mit vielen Attraktionen für Kulturfreunde. Die Organization of the Islamic Conference hat es gar zur „Hauptstadt islamischer Kultur 2014“ erkoren. Nur 20 Minuten mit dem Taxi sind es vom Cruise Terminal Dubai bis ins Emirat. Endstation ist die Corniche. Die Atmosphäre ist ruhiger, der Protz dezenter, die Limousinen seltener. Man sieht weniger „Geld“ auf den Straßen. Sehr schön lässt es sich an der Promenade flanieren, wo alte Dhaus neben Frachtkähnen dümpeln. Gleich hier befindet sich das prächtigste Bauwerk, das Museum of Islamic Civilization. Seine goldene Kuppel, innen mit Mosaiken bestückt, ist weithin sichtbar. 5000 Exponate erklären das komplexe Glaubenssystem des Islam. Wer sich das nicht antun möchte, sollte wenigstens einen Blick beim Durchlaufen der Eingangshalle nach rechts und links werfen. Die Ornamentalistik ist beeindruckend. Daran angrenzend das Kunstviertel Art Area mit Museen, Ateliers und Galerien. Sharjah hat über 20 Museen! Von hier sind es nur

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50 km

Dubai

Pe r s i s c h e r Golf

Golf von Oman

Abu Dhabi

wenige Schritte zum Al Hisn Fort. Das Fort der Emir-Familie – das historische von 1820 wurde 1967 abgerissen – steht, wieder aufgebaut, seit 1997 recht skurril inmitten der Stadthäuser, umgeben von Straßen. Ein autofreies Viertel ist das Heritage Village, wo man alte Hütten restauriert hat. Hier wirkt alles noch sehr provisorisch und in Arbeit. Eine Augenweide ist der Blue Souk im Belle Époque-Stil mit 600 Geschäften und einem Antikmarkt, für viele der schönste Markt der Emirate.

Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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er letzte Tag an Bord ist am hektischsten. Es herrscht bereits ein Kommen und Gehen. Viele reisen ab, andere an. Am besten man verzieht sich zum Sonnen aufs Deck hinter dem Squok-Kinderclub. Oder geht dann doch nochmal shoppen – was zwar bei zwei Millionen Saudis, die derzeit wegen der Ferien in ihrem Land hier eingefallen sind, starke Nerven erfordert. Aber Einkaufen ist ja auch gleichzeitig ein Erlebnis: In der Dubai Mall bummelt man an Haien und Rochen in einem Riesen-Aquarium sowie an einem Eisstadion vorbei, in der Mall of Emirates kann man sein Geld auch fürs Skilaufen ausgeben. Fazit: Die Costa neoRiviera ist das erste Schiff, das eine Reise in die Emirate mit zweitägigen Aufenthalten in jeder Destination anbietet – ein Novum, das die Gäste schätzen. Zumal zu einem Preis-LeistungsVerhältnis, das es ebenfalls sonst so auf dem Markt nicht gibt. Vergleichbare Routen von Luxus-BoutiqueSchiffen sind erheblich teurer. Die Costa neoRiviera kann man Paaren und Alleinreisenden als überschaubares Mittelklasse-Schiff ohne viel Action, Unterhaltung und hohe Kochkünste empfehlen, das sich bestens für einen entspannten Urlaub mit viel Zeit und individuellen wie ausgefallenen Möglichkeiten, Land und Leute kennen zu lernen, eignet. Text: Susanne Schaeffer

VEREINIGTE A R A B I S C H E E M I R AT E

Muscat

OMAN

Im Übermorgenland Die Vereinigten Arabischen Emirate und der Oman sind in die Zukunft gestartet – ohne ihre Mystik und Traditionen aufzugeben. Vereinigte Arabische Emirate

Einwohner: 7 Millionen, davon ca. 85 Prozent Ausländer. Als sich Großbritannien aus der Golfregion verabschiedete, entstand der Staat am 2. Dezember 1971 (Nationalfeiertag) als Zusammenschluss der sechs Emirate Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al-Quwain und Fujairah. 1972 trat Ras al-Khaimah als siebtes Emirat bei. Staatsoberhaupt: Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan ist seit 2004 (einen Tag nach dem Tod seines Vaters) Präsident der VAE und zugleich Herrscher von Abu Dhabi. Landessprache: Arabisch, Englisch weit verbreitet. Religion: Islam. Ausländer praktizieren ihre Religionen ungehindert. www.marcopolo.de/arabischeemirate

Abu Dhabi

Einwohner: 250.000, 1,5 Millionen Ausländer. Hauptstadt Abu Dhabis und Hauptstadt der VAE, 1761 gegründet und nach einer damals hier lebenden Gazellenart benannt. 1795 wurde sie Sitz der Herrscher des Emirats. Beduinen, die die Siedlung Abu Dhabi gegründet hatten, lebten mehr vom Fischfang und der Perlentaucherei. Die Küste wurde auch „Piratenküste“ genannt, die vorhandenen Inseln, Sandbänke und Korallenriffe, die die Durchfahrt dieser Gewässer auch

heute noch schwierig machen, dienten zahlreichen Piraten als Ausgangsbasis. Vor 45 Jahren noch ein kleines Dorf ohne Elektrizität, fließendes Wasser oder geteerte Straßen, dafür Beduinenzelte, Lehmhütten, Kamele und Wüste. Heute eine hochmoderne Stadt. www.abudhabitourism.ae

Dubai/Sharjah

Einwohner: 250.000 Dubai’in, 1,7 Millionen Ausländer. www.dubaitourism.ae Ausflug ins Nachbar-Emirat Sharjah. Einwohner: 950.000. Alkoholverbot! Sehenswert: Blue Souk, zweistöckiges Bauwerk mit lang gezogenen Windtürmen, das zu den meistfotografier-ten Objekten der Arabischen Halbinsel gehört. Anknüp-fend an die islamische Bautradition mit Mosaiken und ornamental gestalteten Rundbogenfenstern ist er eine Mischung aus Belle Époque-Bahnhof und islamischem Palast. www.sharjahtourism.ae Währung: Arabischer Dirham (AED), 1 AED = 0, 22 Euro. Euro und Dollar werden akzeptiert. Wechselgeld nur in Dirham (Achtung: außer Landes nicht rückzutauschen!). Einreise: kostenloses Visum in Reisepass.

Oman

Einwohner: 3,4 Millionen. Hauptstadt ist Muscat (30.000 Einwohner). Ein Sultanat mit Verfassung nach

islamischem Recht (Scharia). Amtssprache: Arabisch. Viele sprechen Englisch. Der Oman grenzt im Westen an die VAE, an Saudi-Arabien und die Republik Jemen. Die Musandam-Halbinsel ist eine Küstenenklave in der Straße von Hormus, von hier aus verläuft das Al-Hajar-Gebirge in südöstlicher Richtung. Währung: Omanischer Rial (OMR), 1 Euro = 0,50 OMR. Der Omanische Rial ist an den US-Dollar gebunden. US-Dollar und Euro werden akzeptiert (Wechselgeld in Landeswährung).

Beste Reisezeit

Der hiesige Winter von Oktober bis April mit 26 bis 36 Grad, nachts 15 Grad. Zeitzone: Dubai/Abu Dhabi, MEZ + 3 Stunden, in der Sommerzeit + 2 Stunden.

Souvenirs

Silber, Gold, Schokolade aus Kamelmilch, Silber- und Goldschmuck, Khanjars (omanische Dolche), handgewebte Textilien wie z. B. PashminaSchal, Teppiche und Körbe, Duftöle.

Lesetipp Vereinigte Arabische Emirate, Marco Polo, 11,99 Euro

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Die Costa neoRiviera ist ein klassisches Kreuzfahrtschiff mit gemütlichem, eher gediegenem Ambiente. Schick sind die neuen Lounge-Liegen auf dem Pooldeck.

Ein großzügiges Fitness-Studio mit Laufbändern, Cardio-Geräten und Kraftstationen wartet auf sportwütige Kreuzfahrer.

Nicht luxuriös, aber ausreichend komfortabel ausgestattet sind die Kabinen der Costa neoRiviera.

Pool-Entertainment: Minigolf oder Kricket wird an Deck direkt neben der Bühne gespielt. Alle können mitmachen oder als Zaungäste zuschauen.

Kein typisches Schiff für Kinder, sondern explizit für Erwachsene ausgerichtet – trotzdem ein Kinderbereich mit Pool und Rutsche.

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Maßgeschneidertes Kreuzen zu vernünftigen Preisen Die Costa neoRiviera ist ein Mittelklasse-Schiff für Seereisen im neuen Costa-„Slow Cruise“-Konzept. Schiff Bis November fuhr sie für Ibero Crucero, dann gab die CarnivalMutter den bis dahin als Grand Mistral fahrenden Liner an Costa Crociere. Nach einer Verschönerung in der Werft fährt er seit Januar 2014 unter dem Namen Costa neoRiviera so charmant und leicht daher wie die mit italienischen und französischen Namen versehenen Bordeinrichtungen, die da heißen Amalfi, Cinque Terre, Portobello oder Staint Tropez. Doch so mondän wie diese klingenden Namen ist hier nichts – weder das Design, die Unterhaltung noch die Kulinarik. Dafür wohltuend dezent, solide und entspannt überschaubar – eine ordentliche Mittelklasse. Kombiniert mit dem „neo“-Konzept der Reederei, hat dieses Costa-Schiff sicher sein Publikum gefunden. Solche Kreuzfahrer nämlich, die gerne auf kleineren, intimeren Schiffen „langsamer“ und damit intensiver reisen wollen, lange Aufenthalte auch über Nacht bevorzugen und dies möglichst mit Ausflügen, die nicht von der Stange daherkommen.

Reederei Die italienische Reederei Costa Crociere (Genua) mit derzeit 15 Schiffen bietet ihren Gästen eine perfekte Mischung aus italienischer Lebensart, Gastfreundschaft, Unterhaltung und Erholung. Bisher jedoch nur auf sehr großen Schiffen und vornehmlich für Familien. Mit der 2012 komplett umgebauten Costa neoRiviera und der von Ibero Crucero übernommenen, restylten Costa neoRomantica ist die so genannte neoCollection gegründet worden, die ab Februar 2014 das Motto „Slow Cruise“ leben will – kleinere, persönlichere Schiffe mit

individuellem Service, längeren Liegezeiten in außergewöhnlichen Destinationen mit maßgeschneiderten Programmen. Kinder zahlen hier 50 Prozent des Preises, statt dass sie wie sonst bei Costa bis 18 Jahre in der Kabine mit zwei Erwachsenen kostenfrei reisen. Nach einer umfassenden Neugestaltung ist auch die Costa Classica (Baujahr: 1991, renoviert: 2001 und 2005, 53.000 BRZ, 654 Kabinen) als Costa neoClassica im Dezember 2014 zur Costa neoCollection gestoßen. Im November 2014 wurde das neueste Schiff, die Costa Diadema mit 306 Meter Länge für rund 5000 Gäste, getauft – ohne „Slow Cruise“-Konzept.

Fahrtgebiet Zwischen April und Oktober ist die Costa neoRiviera auf zwei Routen von je elf Tagen im westlichen Mittelmeer unterwegs mit Zielen wie Barcelona, Sizilien und Malta. Entlang der Amalfiküste geht es dann nach Livorno und Savona. Im Dezember 2015 und Januar 2016 ist sie erneut auf Tour durch die Emirate und in den Oman, bevor es rund um Afrika zurück ins Mittelmeer geht.

kabinen 624 insgesamt, davon 231 innen, davon 89 Classic-Kabinen (14 m2) und 142 Premium-Kabinen (16 m2), sowie 287 Außenkabinen, davon 112 Classic (14 m2) und 175 Premium (16 m2). 12 der Premium-Kabinen haben einen Balkon. 80 Mini-Suiten. Einfach, in hellen Braun- und kräftigen Rottönen gehaltenes Design, gute Größe des Duschbads (Toilettenartikel), Minibar (kostenpflichtig), EspressoMaschine (2 Kaffee-Pads/Tag

inkl.), individuell regulierbare Klimaanlage, Bademantel/Slipper. Fön, kleiner Flatscreen-TV.

Keine Aktivitäts-Exkursionen. Concierge für individuelle Planungen.

Gastronomie

Publikum

Drei Restaurants inklusive: „Cetara“ und „Saint Tropez“ mit Tisch-Service (flexible Tischzeiten zwischen 18.30 und 22.30 Uhr, kein fester Sitzplatz, keine Reservierungen), zwei Menüs, von denen das neoCollection-Menü lokale Gerichte anbietet. Buffet-Restaurant „Vernazza“, am Pooldeck „Grill Manarola“ (Burger, Snacks) und Pizzeria „Monterossa“ (Pizza/ Pasta). „Café Eze“ mit KaffeeSpezialitäten (à la carte). Sechs Bars/Lounges. Diverse Getränkepakete: z.B. all inclusive ab 28,75 Euro/Tag. Getränkepreise: Wasser 2,95 Euro, Bier 4,90 Euro, Glas Hauswein 4,95 Euro, Cocktail ab 6 Euro.

International, alle Altersklassen. Vorwiegend Paare. Durchschnittsalter: ca. 49 Jahre.

Shopping Shopping-Arkaden mit Mode, Duty-free-Artikeln wie Zigaretten, Alkohol, Parfüm, Swarovski-Schmuck, Logo-Artikel.

Dresscode Tagsüber leger, abends lange Hosen, formelle Kleidung beim Gala-Dinner.

Preisniveau Ab 70 Euro pro Tag.

★★★

Service Sehr freundlich. Internationale Crew, alle englischsprachig. Deutschsprachige Hostess vorhanden. Trinkgeld: 8 Euro/Tag.

Sport & Wellness Drei Pools, davon ein Kinderpool, zwei Jacuzzis, FitnessStudio (Kurse: Yoga, Spinning, je 12 Euro), Sportfeld, Spa mit Kosmetik, Massagen (z. B. Hot Stone, 50 Min./154 Euro), Friseur (ab 31 Euro). ThalassoTherapie-Pool, Thermal-Suite (Tageskarte: 15 Euro) mit Dampfbad, beheizten Sesseln.

Bordprogramm Theater Ravello mit abendlichen Shows, Showlounge, Disco Inferno, Bibliothek, Casino, Kinderclub. WiFi: 60 Min./20 Euro.

Ausflugsangebot Ausgesuchte Angebote, die es nur auf den „neo“-Schiffen gibt, z. B. Wüsten-Übernachtungen.

costa neoRiviera Schiff 11,0 Kabinen 6,4 Gastronomie 11,8 Service 13,1 Sport & Wellness 6,2 Bordprogramm 6,5 Ausflugsangebot 7,8 GESAMT Punkte 62,8 Bordsprache: Englisch/Italienisch/ Deutsch/Französisch/Spanisch Bordwährung: Euro Passagiere: 1248 Crew: 500 PCR: 2,5 SR: 27,57 Baujahr: 1999, renoviert: 2012 Flagge: Italien BRZ: 48.200 Länge/Breite: 216 m/28,8 m

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Fülle in der Leere

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Die Quest auf Expedition entlang der Küste Spitzbergens. Zu Eisbären, Polarfüchsen, Walrossen und den ersten Blumen des Jahres.

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Nicht nur die Luft ist astrein: Immer wieder spiegelt sich das Bergpanorama im glasklaren Wasser.

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Weite bis zum Horizont: Spitzbergen ist hier frei von Menschen, menschlichen Ger채uschen und von Menschenhand gemachten Bauten. Natur pur!

Multitasking: Heike Fries, eine der kundigen Lektoren an Bord, macht auch am Steuer des Zodiac eine gute Figur.

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Von ihrer Ruhe träumen moderne Yogis: ein Dutzend Walrosse, die sich von drei Dutzend MenschenGästen nicht aus der Reserve locken lassen.

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Longyearbyen, die Hauptstadt von Svalbard, ist Start und Ziel der Expedition entlang der Küste.


Surreales Stillleben: Wirbelknochen eines Wals, die die Spaziergänger der Quest entdecken.

So nah wie möglich, so sicher wie nötig: Exkursion im Zodiac zur Gletscherwand. Dem, der Glück hat, das „Kalben“ einer Eiswand live zu erleben.

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as Eis lebt. Ist gepresster Schnee mit Millionen Luftbläschen, in Jahrtausenden erst zentnerschwer zusammengepresst, gespalten, mit neuem Schnee, Eis und schmutzigem Kieselsand vermischt. Immer wieder aufeinandergedrückt, bildet diese gewaltige Masse schließlich eine haushohe Wand. Das Eis fließt. Nicht irgendwohin, sondern immer in Richtung Meer. Schiebt, was immer sich ihm in den Weg stellt, Bulldozer gleich weg. Nach vorne, zur Seite. Egal. Über Tausende Jahre geht das so. Und ein Naturphänomen, das wir Menschenkinder eines Tages voller Ehrfurcht als das bestaunen, was gemeinhin Gletscher genannt wird. Einer dieser Tage ist heute. Es ist Tag 2 unserer Expedition mit der Quest. Wir befinden uns im Hornsund im südlichen Spitzbergen. Gestern Abend sind wir in Longyearbyen gestartet. Die Kreuzfahrt für bis zu 53 Gäste hat der Spezialanbieter Polar Kreuzfahrten aus Neustadt in Niedersachsen aufgelegt. Unsere Neun-TageTour trägt den Titel „Erwachen der Tundra“ und findet zu Beginn der Spitzbergen-Saison statt, also in der zweiten Junihälfte. Nächte werden jetzt zum Tag, der Schnee schmilzt, der Permafrost taut auf – das ist ideal für Wanderungen. Die Brutzeit beginnt – das zieht die Ornithologen an. Aber vor allem: Die Chancen, Eisbären in Westspitzbergen zu sichten, stehen jetzt am besten. Polar Kreuzfahrten-Geschäftsführer Frank Fietz ist selbst mit an Bord: „Wir chartern die Quest seit 2008, bieten auch im nächsten Sommer wieder vier Abfahrten exklusiv für deutschsprachige Gäste an.“ Das heißt, die gesamte Reise, die Lektorate und die täglichen ZodiacAusflüge werden von erfahrenen deutschen oder auch deutschsprachigen Experten geleitet – Biologen, Geologen, Historiker, alle mit Ausbildung zum „Arctic Guide“. Die besten Voraussetzungen also, so individuell wie möglich in die polare Welt Spitzbergens einzutauchen. Aber auch der Service an Bord sowie die Auswahl der Speisen und Getränke richten sich nach dem deutschen Geschmack. Ein seltenes Angebot auf dem ExpeditionsKreuzfahrtmarkt: Schiffe mit ähnlichem Komfort wie die Plancius, die National Geographic Explorer und die Ortelius sind rein englischsprachig. Deutschsprachige Fahrten legen nur noch die beiden Expeditionsschiffe Hanseatic und Bremen der Hamburger Reederei HapagLloyd Kreuzfahrten auf, jedoch mit etwa dreimal so vielen Passagieren, viel höherem Komfort und Service. Im Luxussegment bieten die Silver Explorer und die drei baugleichen Vier-Sterne-Ponant-Yachten hochwertige Ausflüge und exklusives Ambiente bei bestem Service, jedoch mit Bordsprache Englisch bzw. Französisch. Doch zurück zu unserer gemütlichen Quest und dem Tag 1 unserer Reise. Das Programm beginnt in der

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Hauptstadt Longyearbyen mit Stadtrundfahrt und Führung durch das hiesige Svalbard-Museum, sodass die Gäste bereits hier eine anschauliche Einführung in das arktische Leben bekommen. Nachmittags geht es dann gemeinsam an Bord. Die Quest ist ein überschaubares Schiff, sauber, gepflegt, zum Wohlfühlen. Nach der Seenotrettungsübung verkündet Expeditionsleiterin Elke Lindner aus Berlin in der Panorama Lounge der Quest: „Wir duzen uns hier alle, sind eine große Familie. Spätestes morgen kennt jeder jeden beim Vornamen.“ Unsere Mitreisenden sind tatsächlich auf Anhieb sehr aufgeschlossen, locker und interessiert. Schnell kommen alle miteinander ins Gespräch. Eine Familie durchsteht gute wie schlechte Zeiten. Auch eine Kreuzfahrt-Patchwork-Familie wie wir auf der Quest: Die erste Nacht ist stürmisch, mit Windstärke 8 und meterhoher Dünung. Schiffschaukeln vom Feinsten. Hochbetrieb bei der Schiffsärztin. Beim Frühstück am nächsten Morgen knabbern Seegang-Sensibelchen an trockenem Toast, den Hartgesottenen schmecken weiterhin die leckeren Omeletts. Draußen null Grad und null Sicht, Schneefall. Ach herrje!, denken wir: Um null Uhr vorletzte Nacht hatten wir doch noch wolkenlosen Himmel und Sonnenschein beim Anflug über just diese Zuckerhüte, die wir jetzt hinter dem milchigen Vorhang nur erahnen können. Die weißen Zipfel hat der Holländer Willem Barentsz als Erster entdeckt, als er 1596 auf der Suche nach einem Seeweg nach China hier vorbeikam – und sie wegen ihre alpinen Landschaft „Spitsbergen“ taufte. Heute kommen jährlich 30.000 Arktis-Touristen und nochmal so viele Kreuzfahrer. Das Wetter ändert sich hier so schnell wie der Wind weht: So sitzen wir keine zwei Stunden später bei jetzt aufgeklartem Himmel im Hornsund in der Burgerbukta erstmals im Zodiac. Fahren um Eisschollen und bizarre Eiskristalle. Vor uns der Hornbreen-Gletscher. Heike Fries, ein sprudelndes Geologie-Lexikon aus Aachen, erklärt uns während der Fahrt die Faszination Eis. Warum es mal weiß, mal pastellblau, mal dreckig ausschaut. Wir können ihre Worte kaum verstehen: Ein Zirpen umhüllt uns. Ein unbeschreibliches Knister-Konzert komponiert vom Eis. Erklärung der Geologin: Das Eis hier ist von den Gletschern abgefallen, die eingeschlossenen Luftblasen platzen jetzt im salzhaltigen Meer wieder auf und machen diese betörenden Töne. Heike macht es spannend: In dieser Gegend könnten wir unseren ersten Eisbären erspähen, meint sie. „Hinter dem Gletscher liegt nur zehn Kilometer weiter die kältere Ostküste, wohin sich die Eisbären im Sommer zurückziehen. Hat einer jedoch die Eisschollen für eine Umwanderung von Südspitzbergen verpasst, weil er zu spät dran ist, nimmt er gern diese Rennstrecke auf die andere Seite.“ Wir suchen das Ufer mit den Ferngläsern ab. Schade, keiner war in dieser Saison zu langsam. Rums!, da kalbt ein Gletscher. Wir sind


Frischer Fang: ein Eiskristall, geschätzte 1000 Jahre alt? Wie wäre es, wenn Sie damit an Bord Ihren Whiskey krönen?

deutlich: kein Schichtwechsel und kein Zeitlimit bei den Exkursionen. Alle Gäste können gleichzeitig mit den Schlauchbooten raus, ganz individuell lange unterwegs bleiben. Wenn’s die Gäste fröstelt, kehrt der Bootsführer um. Und wenn Elke kurzfristig entscheidet, wir könnten nochmal einen Fjord weiter um die Ecke schauen, fährt uns die Quest einfach ein Stück hinterher und sammelt alle Boote später ein. Das ist Expeditions-Luxus!

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weit genug entfernt, um dieses Schauspiel gefahrlos live mitzuerleben – ein erster Höhepunkt! Nach einem stärkenden, sehr schmackhaften Lunch geht’s nachmittags erneut in die unbekannte Wildnis. Anlandung in Gashamna und dort Wanderung am eisfreien Strand. Wir starten in drei Gruppen mit je zwei bewaffneten Guides, die unterschiedlich lange unterwegs sind. So kann jeder nach Tagesform und Belieben entscheiden, welche Tour er mitmachen will. Wir sind an der Spitze dabei. Ein Spitzbergen-Rentier läuft uns entgegen, stoppt neugierig, glotzt ein wenig ratlos uns fremde Wesen an, flitzt weiter bergab, dann wieder auf uns zu, dann wieder weg und davon, wo es bald auf die beiden anderen Kreuzfahrer-Teams trifft. Ein typisches Verhalten, dieses Hin und Her von Flucht und Neugierde, so erzählt Führerin Heike. „Im Winter verhungern alte Rentiere bei vollem Magen, weil ihre abgenutzten Zähne die harte Vegetation, sie fressen die Flechten, nicht mehr aufspalten können.“ Ein unschönes Bild. Wir stapfen weiter durch Schnee eine Anhöhe hinauf. Plötzlich Abdrücke von Eisbärentatzen, sehr frische, von heute Morgen, beurteilt unser schwedischer Guide David, der daraufhin erst mal allein mit der Pistole schussbereit in der Hand vorausgeht und den Hügel dahinter inspiziert. Dann winkt er, alles roger! Der Eisbär war den Schnee hinuntergerutscht und weitergezogen. Spuren im nächsten Schneefeld zeugen davon. David lässt uns hier umkehren. Verfolge nie einen Bären!, so die Schutzregel. Der Riesenvorteil kleiner Expeditionsschiffe wie der Quest wird nach diesem ersten Ausflugstag mehr als

ach einem lockeren Kapitänsumtrunk, zu dem alle wie immer an Bord ganz leger gekleidet erscheinen, schlafen wir in dieser Nacht ruhiger. Zwölf Stunden lang geht’s derweil wieder nordwärts in den durch die vorgelagerte Insel Prins Karls Forland sehr geschützten Forlandsund. Hier durch können nur die Schiffe mit sehr wenig Tiefgang wie unsere Quest, da am Ende eine extrem flache Meerenge liegt. So sparen wir uns zwei Fahrstunden durch den rauen Atlantik. Tag 3: Anlandung in Poolepynten auf Prins Karls Forland. Unser „Walross-Tag“. Langsam und geräuscharm als Gruppe in einer Linie ranpirschen, nur flüstern, so lautet das Jägerlatein. Erst mal sehen wir allerdings nur Strand und sonst nichts. Nach ein paar hundert Metern zeigen sich Konturen einer Masse in verschiedenen Braunschattierungen mit ein paar hellen Strichen dazwischen. Dann einzelne Fettkörper. Leiber, die sich hin und her räkeln, uns ihre Flossen und Hintern zeigen. Zwei, drei bärtige Köpfe mit Stoßzähnen heben sich neugierig, als wir uns auf etwa 25 Meter genähert haben. Mal locker 30 Walross-Männer faulenzen hier um die Wette! Furzen, grunzen, röhren. Bewegen im Schneckentempo ihre eineinhalb Tonnen Fett, den Blubber. Gebannt beobachten wir die Herde. Eine halbe Rolle auf den Rücken. Siesta. Einen halben Meter nach vorne. Siesta. Kopf abstützen auf ihren Stoßzähnen. Siesta. Diese Siestas, wenn sich also vor uns auf der „Bühne“ mal wieder nix tut, füllen die Guides flüsternd mit vielen Fakten über diese uns seit NDR-Antje bis ins Wohnzimmer vertrauten Viecher. Wissenschaftlicher Name: „Odobenus rosmarus“, was man mit „auf den Zähnen gehendes Pferd des Meeres“ übersetzen könnte. Blind sind sie, fast taub, aber mit ganz gutem Geruchssinn ausgestattet. Die erschnüffeln also schon, dass wir hier sind. Nur schnuppe ist das denen. Auch der Hunger treibt sie nicht weg. Wann fressen die bloß bei so viel Trägheit die nötigen 70 Kilo Muschelfleisch pro Tag? Das sind immerhin 6000 Muscheln! „1000 Muscheln haben so viel Kalorien wie 274 Schokoriegel Mars“, gibt Heike noch zum Besten. „Nun wisst ihr, warum Walrosse so fett sind.“ Wieder haben die Gäste der Quest viel, viel Zeit zur Tierbeobachtung und zum Fotografieren. Wer genug hat vom „Blubber“-Wabbeln der Walrosse, geht mit Dr. Arne Kertelhein, dem Hamburger Historiker 2/2015

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unter den Guides, am Strand spazieren. Alleingänge sind auf Spitzbergen für Kreuzfahrer nirgendwo möglich, weil überall und plötzlich Eisbären auftauchen könnten. Verhaltensregeln hierzu erhält jeder vor Reisebeginn an Bord. Außerdem obligatorisch ist die Teilnahme an einer Info-Veranstaltung über Naturschutz in der Arktis – die AECO-Regeln. Zweite Zodiac-Anlandung im St. Jonsfjord am Nachmittag dieses ersten Tages. Erneut heißt es „Beine vertreten“. Wir wollen am Gjertsenodden in die Nähe des Gaffel-Gletschers wandern. Kommen zunächst vorbei an einer noch aktiven Schutzhütte für Trapper, die hier nach Polarfüchsen jagen. Viele Jäger gibt es allerdings nicht mehr: Jährlich werden nur noch drei Lizenzen vergeben, früher waren es über 200. Auf einer Moosfläche ohne Schnee scheuen wir plötzlich einen Meerstrandläufer auf, der scheinbar verletzt davonfliegt. David: „Direkt vor uns muss ein im Boden verstecktes Nest mit Eiern liegen, das der Vogel schützen will. Er führt uns weg, und wir sollen ihm folgen.“ Also laufen wir einen Bogen, immer dem Geflatter hinterher. Ein halbe Stunde später, nach einem mäßigen Anstieg über eine Seitenmoräne des Gletschers, blicken wir aus nächster Nähe auf die glitzernde Eiswand hinunter. Toll!

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ag 4: Im geschützten Fuglefjord, dem Vogelfjord. Ein Grad bei leichtem Schneefall. Brrhhhh! Doch raus wollen alle. Der halbe Kleiderschrank wird angezogen, wenig später steigen wir steif wie Marsmännchen in den Zodiac. Auf uns wartet ein surrealer Eisskulpturen-Garten: Drachen, Katzen, Vögel, Brücken, Ringe, Blöcke in allen Formen des Kubismus. Wie von Menschenhand geschnitzt und doch ein Wunder der Natur. Wie verzaubert genießen wir diese skurrile Welt. Versuchen, sie auf unseren Speicherkarten im Kopf und auf der Fotokamera für immer festzuhalten. Genauso wie die Eiswelt unter der Wasserlinie, die türkisgrün zu uns leuchtet. Plötzlich halten die Zodiacs auf dazwischen gestreuten, platten Pfannkuchen-Schollen um uns herum, nehmen Fahrt auf – und landen mit dem Bauch obenauf. Alle aussteigen, und los geht die Schneeballschlacht von Eisscholle zu Eisscholle! Zugegeben, wir waren anfangs doch skeptisch, ob die Platte wirklich hält, und setzten erst mal vorsichtig einen Fuß vor den anderen. „Dieses Eis ist Meereis und nicht vom Gletscher, mit stabiler Mächtigkeit unter Wasser von mindestens einem Meter“, hatte uns jedoch Guide David beruhigt. Welch Szenerie: gute 1000 Kilometer vor dem Nordpol auf einer Eisscholle, umgeben von Schneebergen und einem Mega-Gletscher im Rücken! Echt coole Aktion! Mittags nehmen wir Kurs gen Norden hin zur Packeis-Grenze. Hier wollen wir sie endlich finden, die Könige der Arktis! Da sie nur auf Eisschollen nach Bartrobben jagen können, müsste unsere Chance nun also am

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Bei frischer Tat ertappt haben wir diesen Eisbären, der sich gerade über seinen „Kill“, eine Robbe, hermacht.

größten sein. Nach einer guten Stunde Fahrt treffen wir auf offenes, dann auf fließendes Packeis. Wir sind von Puzzle-Teilen in allen Größen und Formen umringt. Die Quest hat jedoch die nötige Eisklasse, um die Schollen beiseitezuschieben. Es knarzt und knirscht und rumpelt. Doch wie weit werden wir noch vorankommen, bevor sich die Eisdecke so verdichtet, dass nur noch ein Eisbrecher durchkommt?

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as Wetter auf und um Spitzbergen ist unberechenbar – so ist auch die Strecke eines Expeditionsschiffes. Seit Beginn der Reise ist nicht sicher, wie weit wir nach Norden vorstoßen können. Sicher ist nur, dass wir nicht bis in die Hinlopenstraße auf der Ostseite fahren, denn die ist derzeit noch nicht eisfrei. Dass das Eis jedoch so weit nach Süden vordringen würde, überrascht auch die Experten. Elke: „Die letzten fünf Jahre war diese Gegend hier zu unserer Zeit völlig eisfrei.“ Extreme Nordwinde hätten dieses Jahr das Eis stark nach Süden gedriftet. Große Teile der Eisschollen sind vielfach ineinandergeschoben, türmen sich auf. Für uns ist deshalb kurz vor dem 80. Breitengrad Schluss. Macht aber nichts, weil wir weiter am Rand des Eisfeldes entlangfahren. Den ganzen Nachmittag lang. Unser Ziel: Eisbären. Gesucht wird auf Hochtouren. Die Mannschaft auf der Brücke, die Guides, alle müssen mit den Ferngläsern die Weite um uns herum absuchen nach gelben Flecken. Bärenwache also rund um die Uhr. Expeditions-Mutter Elke weiß, wie wichtig für die Gäste dieses Erlebnis ist. Und auch die Gäste grasen den Horizont ab. Der beste Platz ist die gut gewärmte Observation Lounge, der liebste Aufenthaltsort an Bord neben den Kabinen und dem Restaurant. Hier sind alle Drehstühle an diesem Nachmittag belegt. Die Atmosphäre ist sehr locker: Es wird geredet, gelacht, Fotos ausgetauscht und warmer Tee, Kaffee oder Kakao getrunken, die hier kostenfrei Tag und Nacht neben einer großen Dose Kekse stehen. Und es bietet Zeit, mehr über die anwesenden Lektoren zu erfahren. Diese vereinen mit ihren unterschiedlichen Spezialgebieten einen reichen Wissensschatz. Da ist die Leiterin Elke Lindner, eine Diplombiologin aus Berlin mit einem Abschluss in terrestrischer und arktischer Ökologie, die drei Jahre auf Spitzbergen lebte und forschte. Thema ihrer Diplomarbeit war das Verhalten des Spitzbergen-Rentiers. Kollegin Kerstin Langenberger war bereits als Hüttenwartin


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ren Tagen Vorträge der Lektoren rund ums Thema Arktis statt, hier präsentiert Elke das Programm von morgen. Nachdem uns schon Arne über die Geschichte der Walfänger berichtete, Kerstin uns von ihrer Leidenschaft für Walrosse überzeugt hat, geht es bei Heike heute um die Gletscher und ihre Entstehung. Gletscher bilden Schichten aus. Die oberste Schicht ist Neuschnee, der neben Schneekristallen noch 90 Prozent Luft enthält, die unterste, am dichtesten zusammengepresste Schicht enthält jedoch nur noch zwei bis 20 Prozent. „Das ist klares Eis“, so Heike. „Für einen Zentimeter Eis muss 80 Zentimeter Neuschnee fallen.“ Klimaforscher können durch Analyse der Luftblasen in den verschiedenen Eisschichten Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Atmosphäre zur Zeit der Entstehung gewinnen. Spannend, aber leider kratzen wir nur an diesem wichtigen Themenkomplex. Es ist 18 Uhr. Immer noch keine Eisbären. Eine unterschwellige Unruhe macht sich breit. Na, die müssen sich doch noch zeigen! Dann eben erst mal den Hunger stillen. Danach werden Fotos von den Eisbärenjungen aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn gezeigt. Zoo-

in Island, als Ranger in Neuseeland, als GreenpeaceAktivistin auf der Rainbow Warrior oder als Schlittenhunde-Trainerin in Norwegen unterwegs. Sie sei vom Polar-Virus infiziert, sagt sie über sich. Seit sie 2011 in Longyearbyen studierte, arbeitet sie als Guide und ZodiacFahrer auf kleinen Expeditionsschiffen in der Arktis und Antarktis. Parallel dazu ist sie Fotografin, spezialisiert auf Landschaften und Nordlichter, und gibt Seminare zum Thema Naturfotografie. Heike Fries ist Spezialistin für Geologie, Glaziologie und Klimatologie, und die beiden Pole der Erde mit ihren kalbenden Gletschern als Fenster zur Vergangenheit des eiszeitlichen Mitteleuropas nehmen einen großen Teil ihrer Arbeit ein. Sie ist Mitglied der „Deutschen Gesellschaft für Angewandte Geographie“ und der „Royal Geographical Society“ in London. Seit neun Jahren begleitet sie Expeditionsschiffe ins ewige Eis. Ihr Lebensgefährte Dr. Arne Kertelhein ist Polarhistoriker, und als Team sind die beiden mit ihrem trockenen Humor und ihrer bildhaften Erklärkunst eigentlich unschlagbar. Vor dem Dinner finden heute wie auch an den ande-

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Minimale Größe, maximale Wirkung: Wenn in Spitzbergen im Juni die Natur erwacht, sprießen auch die Blumen. Man muss nur scharf hinschauen.

Chefin Beatrix Köhler zeigt das Video aus der Geburtshöhle, in der Mama Giovanna ihren Wurf zur Welt brachte: Nela und Nobby, nur je 500 Gramm schwer, zwei winzige Häufchen schwarzer, nackter Haut. Eine intime Szene, die alle anrührt. Mitten hinein stürmt eine aufgeregte Elke von der Brücke in die Observation Lounge: „Eisbären gesichtet!“ Bestellt waren sie, geliefert aber in der gefühlt letzten Minute. Erleichterung und Spannung: Warm eingepackt, die Objektive bereit, stehen wir auf den Decks, suchen die Schollen ab. Auf elf Uhr ein gelber Fleck. Die Quest schleicht förmlich dahin, alle flüstern nur noch. Und dann kommt er in Sichtweite. Faul liegt er auf einer Eisscholle, den Kopf aufgestützt. Steht auf. Kameras klicken im Sekundentakt. Ein paar Minuten später taucht er ab, schwimmt auf die nächste Scholle, überquert sie, taucht ab und schwimmt davon. Die Quest behält Kurs. Nach fünf Minuten ein weiterer Bär, der gerade zu seinem „Kill“ zurückschwimmt – einer Bartrobbe – und genüsslich zu fressen beginnt. Wir interessieren ihn so gar nicht, können ihn aus guter Entfernung genau beobachten, wie er das Aas vertilgt, bis nicht viel mehr als die Häute übrig sind, dann lassen wir ihn allein. Ein seltenes Schauspiel, sogar für unsere Experten hier an Bord. Und noch nicht genug des Glücks, finden wir danach einen dritten Eisbären. Ebenfalls bei seiner Beute. Der mag es jedoch nicht so gerne, dass wir Zaungäste ihm auf den Teller gucken, und zerrt die Robbe am Schwanz mit sich durchs Wasser. Wir lassen ihn in Ruhe fressen. Inzwischen ist es halb eins nachts – und taghell! Tag 5: Eigentlich sollten wir heute auf der Danskøya,

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Däneninsel, landen, aber zu viel Schnee dort hätte eine vernünftige Wanderung verhindert. So wurde es kurzerhand zu einem Besuch auf der Amsterdamøya, Amsterdaminsel. Historisch interessant ist sie, haben hier doch zeitweise 200 Walfänger gelebt und in der Fangsaison die getöteten Tiere weiterverarbeitet. Zehn Tranöfen aus Stein zeugen bis heute davon. Bei blauem Himmel spazieren wir am Strand entlang, vorbei an zwei Walrossen und herrlichen Eisformationen am flachen Ufer. Sportliche Versuche, querfeldein zu marschieren, endeten im kniehohen Schnee, nach manchem Schritt sogar im hüfthohen Schnee und dann auf allen vieren. Tag 6: Unser „Vogel-Tag“. Er beginnt um sechs Uhr morgens mit einer Zodiac-Tour zu einem bekannten Vogelfelsen in der 14. Juli-Bucht – ein Apartmenthaus für Vögel, fein getrennt nach ethnischer Zugehörigkeit. Eismöwen, Papageitaucher, Gryllteisten und jede Menge Dickschnabellummen – die Pinguine der Arktis – hängen in den Felsen. Nicht nur Hobby-Ornithologen sind begeistert. Gleich nach dem Frühstück fahren wir in den Kongsfjord, der mit seinem imposanten Gletscherund Bergpanorama zu den schönsten Spitzbergens zählt. Hier liegt auch Ny-Ålesund, eine Polar- und Forschungsstation mit im Sommer etwa 150 Wissenschaftlern aus aller Welt. Hier startete Roald Amundsen zum Nordpol, hier liegt das nördlichste Postamt der Welt, dessen Stempel heiß begehrt sind. Ein kleiner Rundweg führt durch den Ort, der wegen drohender Eisbären aber nicht verlassen werden darf. Natürlich konnten wir den Ort nicht verlassen, ohne im nördlichsten Postamt der Welt unser Briefchen abstempeln zu lassen.


Nordostland

Magdalenenfjord Ny-Ålesund

0

100 km

Spitzbergen Svalbard

Fotos: Susanne Schaeffer, Hardy Teicke, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Longyearbyen

Nachmittags besuchen wir die Blomstrandinsel, wo unser GeschichtsExperte Arne Spannendes zum Besten gab. Aber damit nicht genug – eine dritte Zodiac-Tour, die sich keiner entgehen lassen sollte, hatte Elke vorbereitet: Mehrere HöhlenBesuche mit Wasserfällen gibt’s zu sehen – fantastisch. In einer Höhle versuchen sich ein paar von den Gästen gar in einem Kanonkonzert und singen „Theo, spann den Wagen an“. Überraschung nach der „Heimkehr“: Es ist Mittsommer – das muss gefeiert werden mit einer fröhlichen Barbecue-Party an Deck! Eine einmalige Location! Tag 7: Sommer, Sonne, Strand? Nicht in der Karibik, sondern auf Alkhornet. Lange Wanderungen mit der Sichtung von Polarfüchsen und einem letzten einsamen, aber zutraulichen Rentier. Ein letzter, nicht zuletzt geologischer Höhepunkt am Nachmittag dieses Bilderbuchtages: In der Skansbucht gibt es nicht nur Millionen Jahre alte Fossilien – bitte liegen lassen! –, sondern für Blumenfreunde auch Svalbard-Mohn, Vierkantige Moorheide und Wolliges Läusekraut zu bestaunen. Außerdem ein Lagerfeuer und eine Eistaufe für fünf Mutige, die den Sprung ins zwei Grad kalte Wasser wagen. Eine kurze Nacht. Morgens um drei Uhr verlassen wir die Quest, ein gepflegtes, familiäres Expeditionsschiff mit moderatem Komfort und einer stets herzlichen Crew. Hinter uns liegt eine intensive Woche in der Stille und Weite der Arktis – fern der Zivilisation ohne Handy, Zeitungen und Internet. Nichts weiter als Spitzbergen und das Meer, Gletscher, Fjorde, Eisbären, Walrosse, Robben, Rentiere und viele, viele Vögel. Überraschung ein paar Wochen nach der Heimkehr: Mit der Post kommt ein gebundenes Polar-Kreuzfahrten Logbuch an, mit dem wir unsere Expedition mit vielen Fotos, einem Tagebuch und einer Liste der gesehenen Tiere jederzeit nacherleben können. Text: Susanne Schaeffer

Ba ren t s s ee

Spitzbergen NORWEGEN

Grön la n ds ee

1000 Kilometer bis zum Nordpol Einmalige Begegnung mit Flora und Fauna, Geologie und Historie auf der nördlichsten Insel Norwegens. Geologie

Spitzbergen ist eine Inselgruppe, nördlich des Polarkreises zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite sowie zwischen 10 und 35 Grad östlicher Länge. Sie ist eineinhalb Mal so groß wie die Schweiz und zu 60 Prozent vergletschert. Die unvergletscherten Teile sind PermafrostGebiet, das heißt, dass nur die oberste Schicht des Bodens im Sommer für einige Monate je nach Gelände zwischen wenigen Zentimetern bis maximal einen Meter auftaut. Sichtbar wird dieses Phänomen u. a. in einem Frostmusterboden, also Risse in der Erde, die in der Tiefe dauerhaft mit Eis gefüllt sind. Dazu gehören auch die so genannten Eiskeilnetze, das sind wabenförmige Sechseckmuster in der Erde. Spitzbergen ist ein Eldorado für Geologen. So ziemlich alle Gesteinsarten und Erdzeitalter sind hier vertreten, ebenso Fossilien.

Geschichte

Offiziell entdeckt wurde Spitzbergen von dem Holländer Willem Barents im Jahr 1596 auf der Suche eines Seewegs nach China. Heute leben hier etwa 2500 Menschen. Spitzbergen steht seit 1925 unter norwegischer Verwaltung.

Im Jahr kommen rund 38.500 Kreuzfahrt-Touristen nach Spitzbergen. Tierwelt: Vögel von A wie Alpenschneehuhn bis W wie Weißwangengans, Säugetiere von E wie Eisbär bis zum Zwergwal.

Eisgrenze

Die Eisgrenze kann sehr unterschiedlich sein: Wer schon Ende Juni kommt, stößt wahrscheinlich schon früh auf das Eis, wer Spitzbergen umrunden will, kann dies am ehesten ab Ende Juli. Eine Fahrt ins Treibeis gehört auf jeden Fall zu den besonderen Erlebnissen. Denn hier sind auch Eisbären, Robben, mit Glück Wale und seltene Vögel zu beobachten. Die aktuelle Eiskarte ist unter www.met.no/icechart einsehbar. Dabei wird nach Grad der Eisbedeckung kategorisiert: sehr dichtes Treibeis mit 9/10 bis 10/10 Eisbedeckung (90 bis 100 Prozent), dichtes Treibeis mit 7/10 bis 9/10, offenes Treibeis mit 4/10 bis 7/10 und sehr offenes Treibeis mit 1/10 bis 4/10.

Ausflüge

Inklusive, ein bis drei Mal täglich mit dem Zodiac, wenn möglich, das heißt, wo es die Verhältnisse erlauben, also keine Eisbären, ruhige See, keine Brandung, flacher Strand,

gute Sicht vorhanden sind. An Land Besichtigung der örtlichen Pflanzen und Tierwelt, der geologischen Strukturen sowie historischer Sehenswürdigkeiten – mit fachkundiger Erläuterung eines (bewaffneten) deutschsprachigen Expeditionsleiters.

Reisezeit & Klima

In der Sommersaison von Ende Mai/Anfang Juni und bis etwa Mitte September. Von Mitte Juli bis Mitte August ist Hochsommer. Temperaturen: minus 1 und plus 5 Grad. Den gesamten Sommer über ist es durchgehend taghell. Das Klima ist wechselhaft: Regen, Nebel und starker Wind, strahlend blauer Himmel mit warmer Sonne.

Lesen

Spitzbergen – Svalbard, Wissenswertes rund um die arktische Inselgruppe, Rolf Stange, Bestellung über den Autor: info@spitzbergen.de

Infos

Eisbären-Infos: pbsg. npolar.no/en/index.html, www.spitsbergensvalbard.com 2/2015

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69 °


Die Quest ist ein Expeditionsschiff und wurde ursprünglich 1992 in Dänemark als Fähre für grönländische Gewässer gebaut, dann nach einem Totalumbau 2004/2005 in Grönland und Spitzbergen als Kreuzfahrtschiff mit Eisklasse eingesetzt.

Täglich zwei Exkursionen sind fest im Tagesprogramm eingeplant. Die Zeiten variieren allerdings je nach aktueller Situation vor Ort.

Barbecue an Deck zur Mittsommernacht mit anschließendem Tanz unter der nicht untergehenden Sonne.

Er isst jeden Abend mit den Gästen im kleinen Restaurant, hat aber als Einziger einen festen Sitzplatz: der Kapitän.

Die Panorama Lounge, in der sich die Gäste zu jeder Tageszeit gerne und auch oft aufhalten.

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Schiffstest

Überschaubares Expeditionsschiff fürs Kreuzen um Spitzbergen Die gemütliche Quest genießt besonders bei den deutschsprachigen Gästen den Ruf, individuelle Exkursionen mit viel Zeit anzubieten. Schiff Das Expeditionsschiff wurde ursprünglich 1992 in Dänemark als Fähre für grönländische Gewässer gebaut und ist nach einem Totalumbau 2004/2005 in Grönland und Spitzbergen als Kreuzfahrtschiff mit Eisklasse 1A eingesetzt. Hier bringt es zwischen Mai und September bis zu 52 Passagiere zu der unberührten Flora und Fauna Spitzbergens. Die Quest bietet ein gemütliches, legeres Ambiente mit moderatem Komfort in der Ausstattung. Der Service im Restaurant und in der Kabine, immerhin besteht die Crew aus 25 Mann, ist jedoch sehr freundlich. Das Besondere sind die exklusiv deutschsprachig durchgeführten Reisen und die Qualität der Guides, die alle extrem viel Erfahrung und beste Ausbildung in Spezialgebieten mitbringen. Und: Auf zehn Gäste kommt ein Guide! Eine prima Alternative also für jene Naturliebhaber, die in einer kleinen Gruppe individuelle Exkursionen mit viel Zeit auch zum Fotografieren unternehmen wollen und dabei keinen Wert auf Bordentertainment, Wellness & Fitness, formelle Kleidung sowie Gourmetküche legen.

reederei Anbieter der deutschsprachigen Kreuzfahrten mit der Quest ist Polar Kreuzfahrten aus Neustadt in Niedersachsen, die die Quest seit 2008 unter Vertrag haben. Außerdem sind Expeditionen mit dem Traditionsschiff Stockholm ebenfalls nach Spitzbergen über diesen Spezial-Veranstalter buchbar. Die Fietz GmbH bietet ab sofort auch eine begrenzte Anzahl an Plätzen zum Nordpol an Bord der 50 Years of Victory, dem größten Eisbre-

cher der Welt, der letzten Reise dieses Eisbrechers dorthin.

Route Die Quest wird 2015 vier Mal von Longyearbyen zu Spitzbergen-Touren aufbrechen, entweder zu 8- oder 11-Tages-Reisen. Die Termine liegen zwischen Juni und Mitte September. Die Stockholm startet 2015 zwei Mal.

Kabinen 24 Außenkabinen verschiedener Größe, ca. 10 bis 14 m2 groß, entweder mit Doppel- oder Einzelbetten oder drittem Bett (bunk bed). Alle sind einfach ausgestattet mit einem oder zwei Schränken, Nachttisch, Leselampen, kleinem Schreibtisch mit Stuhl, Safe, Haartrockner, Toilettenartikeln, Bad mit Dusche mit Duschvorhang/WC. Vier Superior Kabinen haben außerdem eine Sitzecke und DVD-Player. Eine Eignerkabine mit zwei zu öffnenden Fenstern und Minibar. Steckdosen (220 Volt) zum Laden von Akkus.

Gastronomie Restaurant auf Deck 2. Frühstücksbuffet mit Auswahl an Eierspeisen, Aufschnitt, Toast/ Brötchen/Gebäck, Obst, Müsli, Yoghurt, Säften. Kaffee und Tee wird serviert. Lunch mit Suppe, kalte Vorspeisen, Salat, Fleisch/Fisch/vegetarische Hauptgerichte, Nachtisch (Obst, Dessert). Abends MehrgängeMenü am Tisch serviert: drei Vorspeisen, drei Hauptgerichte (Fleisch/Fisch/vegetarisch), Käseplatte, Kuchen und Eis. Tafelwasser inklusive. Getränke: Glas Wein 5,75 Dollar, Bier 4,75 Dollar, Softdrink 3 Dollar, Wasser 2,75 Dollar, Cocktail ab 6,75 Dollar.

Service Sehr freundlich und bemüht. Ein guter Mix aus jüngeren und älteren Crew-Mitgliedern, die aber alle schon seit Langem als Team an Bord sind. Meist sind es Filipinos. Sie sprechen nur Englisch. Nettes Ritual: Der singende Koch gibt abends immer ein Ständchen übers Bordmikrofon zum Besten und kündigt damit den Beginn des Dinners an. Trinkgeld: freiwillig. Empfohlen werden 12 Dollar pro Tag.

Bordprogramm In der Observation Lounge finden täglich nach den Exkursionen Lektorate zu Themen wie Flora, Fauna, Historie statt. Hier befinden sich auch DVDs, die ab und an gezeigt werden, sowie Fachliteratur und Ferngläser zur freien Nutzung. Kleine Auswahl an Lektüre. Zwei Außendecks auf Deck 4 und 5. Offene Brücke auf Deck 4. Arzt.

Bestens informiert. Die meisten sind reiseerfahren, kommen aus dem deutschsprachigen Raum und verzichten aufgrund der einzigartigen Ziele auf hohen Komfort. Viele suchen dafür gute Betreuung in kleinen, familiären Gruppen und regelmäßige, fundierte Lektorate.

Dresscode Leger, für die Ausflüge der Witterung angepasste Kleidung (wasserdichte Hosen, warme Parkas, Pullover, Mütze/Schal/ Handschuhe, lange Unterwäsche, Sonnenbrille). Wichtig: Hohe Gummistiefel – alle Anlandungen sind „nass“.

Preisniveau Ab 550 Euro pro Tag.

★★

Ausflüge Inklusive. Täglich wird das Programm neu zusammengestellt nach der aktuellen Situation vor Ort (Wetter, Jahreszeit, Eis). Üblich sind PanoramaZodiac-Fahrten in die Fjorde, zu Gletschern, durchs Packeis. Fast täglich gibt es ein bis zwei Anlandungen, auf denen diverse Touren unterschiedlicher Länge und mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten werden, z. B. für Vogelfreunde, Botaniker, Tierinteressierte. Die Gruppen werden in der Regel von zwei Guides begleitet, die auf Besonderheiten der Umgebung aufmerksam machen.

Publikum Liebhaber von Natur, Botanik, Polargebieten. Oft auch Hobbyfotografen und Ornithologen.

Quest Schiff 9,8 Kabinen 5,0 11,0 Gastronomie Service 11,0 Sport & Wellness – Bordprogramm 5,0 Ausflugsangebot 8,5 GESAMT Punkte 50,3 Bordsprache: Englisch/Deutsch Bordwährung: Dollar Gäste/Crew: 53/25 PCR: 2,08 SR: 16,26 Baujahr: 1992 (Umbau: 2004/2005 Flagge: Bahamas BRT: 1268 Länge/Breite: 49,65 m/11 m

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Eine blaue Reise macht Sanftes Segeln im Sonnenschein, türkisfarbenes Meer, Schwimmen, Wassersport und ab und zu etwas Sightseeing – was braucht der Mensch mehr zum Glück.

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Nikola° Türkische Küste

glücklich 2/2015

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nikola° Türkische Küste

Fotos: PR

Kloster mit Ausblick: An der Südspitze der Insel Symi liegt in einer malerischeren Bucht die Klosteranlange Panormitis.

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Idylle unter Akazien: An der Uferpromenade von Selimiye bietet das Gartenrestaurant „Osman’s Place“ frische regionale Spezialitäten.

Erlebnis für die Sinne: Die Türkei gilt als Gewürzparadies. Der Markt von Selimiye betört mit exotischen Gerüchen.

Der Mann mit dem goldigen Lächeln: Herzlich begrüßt Osman jeden Gast persönlich. Gern präsentiert er dabei seine von Goldkronen überzogenen Zähne.

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nikola° Türkische Küste

Die Drei-Mann-Crew ist rund um die Uhr für die Gäste da: Emrah Gelikkanat, Ramazan Altun, Yilmaz Jaqci (v. l.).

Kleines Paradies: Ein prächtiger Innenhof, eine kleine Kirche und ein Museum gehören zur Klosteranlange Panormitis.

Märchenhaft schön: Türkisblaues Wasser, spektakuläre Landschaften und Naturstrände – jede der einsamen Buchten entlang der Route sieht aus wie ein Postkartenmotiv.

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Total relaxed: Auf der „Blauen Reise“ sind nicht nur die Gäste entspannt. Lässig hält Kapitän Ramazan die Nikola mit seinen nackten Füßen auf Kurs.


Rund um den Hafen von Datça liegt ein lebendiges Einkaufsviertel. Hier betreibt Ilter Topcu einen Souvnirladen. Sein Verkaufshit: ein kleines Glasfläschchen mit dem Wasser aus Ägäis und Mittelmeer.

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Eine der schönsten Inseln der Ägäis. Mit Promiermeile und Millionenyachten erinnert der Hafenort Symi an das französische St. Tropez.

Multitalent! Kapitän an Bord und geschickter Fischer im Meer: Kapitän Ramazan präsentiert stolz seinen Fang des Tages. Festmahl! Die Wildschweine am Strand der Insel Karaada stürzen sich gierig auf die Leckerbissen aus der Bordküche.

Immer lecker: Emrah serviert das Mittagessen auf dem Achterdeck. Dreimal täglich bereitet Koch Yilmaz regionale Köstlichkeiten, Meeresfrüchte und andere Spezialitäten in seiner MiniaturKombüse.

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nikola° Türkische Küste

klassisch-elegant und komfortabel: Wände und Boden sind aus glänzendem Mahagoni. Über dem großen, gemütlichen Doppelbett gibt es zwei Leselampen, daneben einen Nachttisch mit mehreren Schubladen für persönliche Dinge. Und ein geräumiger Kleiderschrank bietet ausreichend Platz für sieben Tage. Alle Kabinen sind Außenkabinen. Die verspiegelte Tür zum privaten Bad ist nicht nur praktisch, sondern lässt die Kabine noch einmal geräumiger erscheinen. Das Badezimmer ist ebenfalls in Mahagoni gehalten, die Nassbereiche sind mit geschmackvollen Mosaikfliesen verkleidet. Es bietet Dusche, einen großen Marmor-Waschtisch, beleuchteten Kosmetikspiegel, Fön und drei große Schubladen. Schon in aller Frühe weckt mich lautes Rasseln. Koch Yilmaz holt die 120 Meter lange Ankerkette ein. Kapitän Ramazan startet den Motor, und wir brechen vor dem Frühstück zur ersten Tagesetappe auf. Obwohl die Nacht kurz war, hält mich an meinem ersten Tag auf See nichts in der Kabine. Während die anderen Passagiere noch schlafen, laufe ich an Deck und lasse mich auf der Bank auf dem Vorderdeck nieder. Kaum hat Emrah mich dort erblickt, bringt er mir auch schon einen Kaffee. Während die Sonne über Bodrum aufgeht und mir der Wind sanft durchs Gesicht fährt, gleiten wir vorbei an der griechischen Insel Kos über den Golf von Gökova hinaus aufs Meer. Der Gökova-Golf befindet sich direkt vor Bodrum und erstreckt sich über eine Länge von 100 Kilometern entlang der türkischen Westküste. Er gilt als eines der schönsten Segelreviere im gesamten Mittelmeer. Und das zu Recht: Türkisfarben glitzert das glasklare Wasser, und einsame, felsengesäumte Badebuchten reihen sich entlang der Küste.

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ach zweieinhalb Stunden erreichen wir die Halbinsel Datça, die früher auch Dorische Halbinsel genannt wurde. Ein langer, schmaler Finger, der sich über 80 Kilometer wie ein langer, grüner Dolch ins Meer erstreckt. Ein mediterranes Paradies mit Zitronen-, Orangen-, Mandel- und Olivenbäumen, Datteln, Salbei und Rosmarin, Wäldern und zerklüfteten Küsten und mehr als 50 Buchten – viele davon Stationen unserer Reise. Der antike griechische Geschichtenschreiber und Geograf Strabon schrieb über Datça: „Gott schickt seine Lieblingsdiener nach Datça, auf dass sie länger leben!“ Unser erster Halt auf Datça ist die antike Hafenstadt Knidos. Knidos war eine der bekanntesten und reichsten Städte. Sie liegt an der Spitze der Halbinsel, etwa 35 Kilometer von der Ortschaft Datça entfernt. Aber bevor wir zur Besichtigung der Ruinen an Land gehen, serviert Emrah Gelikkanat uns nun erst einmal ein köstliches Frühstück auf dem Achterdeck. Unter dem Sonnensegel hat er schon einladend den Tisch ge-

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ls der türkische Schriftsteller Cevat S‚akir Kabaagˇaçlı im Jahre 1925 einen Zeitungsartikel verfasst, der nicht gefiel, verbannt man ihn nach Bodrum. Eine Strafe, die sich für ihn als Belohnung herausstellt, denn er verliebt sich sofort in die Landschaft der lykischen Küste und erforscht zusammen mit seinen Freunden, Schriftstellern und Künstlern in den kleinen Booten der Schwammtaucher die türkisfarbene Küste. In seinen Reiseberichten nennt er diese Fahrten „Blaue Reise“. Eine passende Formulierung, die der Tourismus übernahm. Heute allerdings reisen Gäste längst nicht mehr in Fischerbooten. Sie wurden durch Gulets, traditionelle zweimastige Motorsegler, ersetzt. Mein Haus, mein Auto, meine Yacht... Diese Gedanken begleiten mich auf dem Flug über Istanbul nach Bodrum. Hier liegt die Nikola vor Anker. Bislang wurde die elegante klassische Gulet nur komplett und privat verchartert. Erst seit letztem Jahr bietet Öger Tours das Luxusyacht-Privatfeeling auf dem Motorsegler auch für Kabinencharter an, inklusive der drei Mann starken Crew. Dazu gehören: Kapitän Ramazan Altun, Koch Yilmaz Jaqci und Emrah Gelikkanat. Mit ihnen und sechs weiteren Passagieren werde ich auf der kleinen Luxusyacht für sieben Tage zur „Blauen Reise“ entlang der türkischen Westküste in See stechen. Gegen Mitternacht erreiche ich als letzte Passagierin endlich den Bodrumer Hafen. Das Privatfeeling gerät für einen Moment ins Wanken, als ich erfahre, dass die Nikola schon ohne mich ausgelaufen ist. Gleich nach dem Sektempfang mit dem Kapitän hatten die anderen Gäste beschlossen, schnellstmöglich den turbulenten Hafen des lebhaften Ferienortes zu verlassen. Und haben, während ich stundenlang auf meinen Anschlussflug warten musste, bereits die erste Bucht angesteuert und den Nachmittag zum Schwimmen und Relaxen genutzt. Dafür holt mich Kapitän Ramazan Altun persönlich mit dem kleinen Beiboot der Nikola am Anleger ab, um mich zum Schiff zu bringen. Es ist schon nach Mitternacht, als wir Musik, Lichter und Lasershows hinter uns lassen und in die dunkle Nacht hinaus aufs Meer fahren. Nach etwa zehn Minuten taucht im Mondschein die Silhouette des Motorseglers auf. Leise machen wir das Boot fest und schleichen an Bord. Ein Unterhaltungsprogramm gibt es nicht an Bord der Nikola. So haben sich die anderen Gäste schon zur Nachtruhe zurückgezogen. Zwei Frauen liegen in ihren Schlafsäcken eingemummelt an Deck und genießen die Nacht unter dem Sternenhimmel. Die anderen Passagiere schlummern in ihren komfortablen Kabinen. Es gibt vier Doppelkabinen. Die Masterkabine im Heck des Schiffes ist etwas größer und bietet drei Schlafplätze. Insgesamt gibt es auf der Nikola also Platz für maximal neun Passagiere. Meine Kabine liegt im Bug des Schiffes. Die Ausstattung ist

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Kulinarischer Landausflug: Anastasia und Nathan aus Australien genießen frische Meeresfrüchte am Hafen von Symi.

Wanderung in der Bucht Kisebükü: Strand, Olivenbäume, byzantinische Ruinen und keine Menschenseele...

deckt. Bei Toast, Eiern und Speck, frischen Früchten und Joghurt lerne ich die anderen Gäste kennen. Nathan und Anastasia sind aus Australien angereist, Sevim und Erwin aus Schweinfurt. Marika kommt aus Düsseldorf und Annelie aus Münster. Obwohl die Gäste der „Blauen Reise“ international sind, überwiegt, wie auch auf dieser Reise, meist der Anteil der Deutschen. Bei nur drei Mann Besatzung auf der Nikola ist Multitasking angesagt. So schlüpft Ramazan, nachdem die Anker geworfen sind, in die Rolle des Kulturguides. Er bringt uns mit dem kleinen Zodiac an Land und führt uns im strahlenden Sonnenschein den Hügel hinauf durch die Straßen von Knidos. Die gut erhaltenen Ruinen der antiken Stadt gehören zu den historischen Sehenswürdigkeiten von Datça. Knidos war eine der bekanntesten und reichsten Städte der klassischen Epoche, berühmt als Zentrum von Kunst und Kultur im 4. Jahrhundert v. Chr. Ramazan erklärt uns Tempelreste, Theater und Odeon. Highlight von Knidos ist aber das AphroditeHeiligtum, der ehemalige Standort der schönen, nackten Aphrodite. Die Statue der „Aphrodite von Knidos“ war für ihre außerordentliche Schönheit berühmt. Es war die erste lebensgroße Darstellung eines nackten weiblichen Körpers in der klassischen Zeit. Wann und wohin die Original-Skulptur verschwand, bleibt bis heute ein Geheimnis. Eine Vermutung ist, dass sie in der Spätantike nach Konstantinopel gebracht wurde und später bei einem Brand verloren ging. Zuletzt bewundern wir noch die Sonnenuhr der Griechen. Richtet man einen Stock in Richtung Zentrum aus, kann man die Zeit ablesen. Aber auch ohne die Uhr zu befragen, sind wir der Meinung, dass es nun höchste Zeit ist, zurück zur

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Nikola zu kehren. Die Temperaturen sind bereits weit über 30 Grad, und wir sehnen uns nach einem erfrischenden Bad. Die Oberfläche des Meeres glitzert einladend wie ein Teppich aus Diamanten. Vielleicht hat Aphrodite sie verstreut, bevor sie aus Knidos verschwand, um für immer und ewig an ihre Schönheit zu erinnern.

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ängst hat Ramazan Kapitänsuniform gegen Khaki-Shorts und weißes T-Shirt getauscht. Lässig sitzt er auf der Bar, liest Zeitung und hält mit nackten Füßen entspannt das Schiff auf dem Kurs. Gemütlich tuckern wir weiter entlang der göttlichen Halbinsel, bis wir kurz vor Mittag erneut in einer Bucht vor dem Örtchen Palamutbuku Anker werfen. Nathan und Anastasia lassen sich von Emrah mit dem Beiboot an Land bringen, um das kleine Fischerörtchen zu besichtigen und über den Gemüsemarkt zu bummeln. Die anderen Gäste bleiben an Bord, dösen faul im Schatten unter dem Sonnensegel oder nutzen die Zeit bis zum Mittagessen zum Schnorcheln und Baden. Es herrscht familiäre, fröhliche und entspannte Stimmung an Bord. Weder gibt es eine Kleiderordnung noch einen genauen Zeitplan. Schwimmen oder Wasserski, Schnorcheln oder eine Spritzfahrt mit dem Beiboot – die Crew ist offen für alle Wünsche und hält an keinem Programmpunkt fest. Und schnell sind die Vorlieben der Gäste der Crew bekannt: Schon am zweiten Tag weiß Emrah, wie, wann und wo ich meinen Morgenkaffee am liebsten trinken möchte und welche meine Lieblingskekse sind. Er serviert Marika und Annelie am Nachmittag den Gin Tonic auf dem Sonnendeck und weiß, dass Anastasia gern beim Lesen im Schatten des Sonnensegels ein kühles Glas Weißwein trinkt. Flexibel ist auch der tägliche Speiseplan. Gegrillte Auberginen mit Joghurt, Spaghetti mit Meeresfrüchten, hausgemachte Pizza – Yilmaz freut sich, wenn uns das Essen schmeckt, und erfüllt gern unsere Wünsche. Für mich grenzt es an ein Wunder, wie der Koch aus seiner Miniatur-Kombüse dreimal täglich Spezialitäten hervorzaubert. Am späten Nachmittag erreichen wir unseren Liegeplatz für die nächste Nacht. Jetzt erscheint Kapitän Ramazan in Badehose und Schwimmweste an Bord und zeigt uns, wie man Wasserski läuft. Während Yilmaz das Beiboot fährt, saust der Kapitän elegant nebenher. Dann übernimmt Ramazan das Steuer, und wir sind dran. Ein großer Spaß und eine noch größere Herausforderung. Bevor man sportlich hinter dem Boot herflitzt, heißt es erst einmal überhaupt aus dem Wasser und auf die Skier zu kommen. Immer wieder zieht es mich kopfüber ins Wasser, wenn Ramazan Gas gibt und sich die Leine strafft. Aber irgendwann klappt es dann doch, und ich sause hinter dem kleinen Zodiac über das spiegelglatte Wasser. Was für ein unbeschreibliches Gefühl! Als alle Wasserskifans erschöpft und glücklich von


nikola° Türkische Küste

als 20-mal im Jahr bricht Kapitän Ramazan mit Gästen zur „Blauen Reise“ auf. Steuert die Gulet auf verschiedenen Routen ab Marmaris, Fethiye und Bodrum entlang der lykischen Küste. Seine Lieblingsroute ist die Strecke ab Bodrum, sein Lieblingsort die griechische Insel Symi mit ihrem pittoresken Hafen und der St. George Bay. Kein Wunder! Mächtige Pinien, bewachsene Felsen umrahmen das hellblau flimmernde Wasser der Bucht. Ein paar Ziegen sind die einzigen Besucher am kleinen Strand. Sie stehen im Hof einer kleinen, verlassenen Kapelle und betrachten neugierig die Besucher, die mit Kajak, Luftmatratze oder Schnorchel sich vor der einsamen Küste vergnügen.

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auptort der Insel ist die gleichnamige Stadt Symi. Die pastellfarbenen Häuser schmiegen sich dicht an die Felswände, die die malerische Hafenbucht umsäumen. Enge Gassen, schmale Treppen, prachtvolle neoklassizistische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Über den Dächern der Stadt, die heute unter Denkmalschutz steht, thront eine mittelalterliche Ritterburg. Ganz einfach zu erreichen ist die Insel nicht. Die meisten Symi-Besucher sind Tagesgäste aus dem nur 35 Kilometer entfernten Rhodos. Diese Insel mit ihrem mondänen Hafenort wird gern von Skippern aus aller Welt angelaufen. Entlang der Promeniermeile am Hafen reihen sich auf der einen Seite die MillionenYachten, auf der anderen Seite exklusive Modeläden und Restaurants aneinander. Es scheint, Symi ist die türkische Antwort auf das französische St. Tropez. Obwohl das Essen an Bord köstlich ist, entscheiden wir uns heute für einen kulinarischen Landausflug.

dem Wasservergnügen wieder an Bord sind, springt Ramazan mit Schnorchel und Harpune bewaffnet ins Wasser. Und während wir in der Abendsonne einen Gin Tonic trinken, geht er nun auf Tintenfischjagd entlang der Felsküste. Eine Stunde später präsentiert er seinen Fang: ein Baby-Oktopus, der sich sofort anhänglich an meinen Händen festsaugt. Vielleicht um dem Kochtopf zu entkommen? Aber nachdem wir alle die Krake ausreichend bewundert und gestreichelt haben, entlassen wir sie ohnehin wieder in die Freiheit. Sie ist zu klein für den Kochtopf, und Ramazan macht sich auf die Suche nach einem größeren Exemplar. Leider erfolglos. Daher liegen am Abend statt Oktopus Doraden auf dem Grill. Barbecue an Bord. Dazu serviert Yilmaz AuberginenMus, Tomatensalat und verschiedene gegrillte Gemüse. Die einzige Entscheidung vor dem Schlafengehen heißt: ab in die Koje oder träumen unterm Sternenhimmel an Deck. Ich entscheide mich für die Nacht im Freien, lege mich in Wolldecken eingekuschelt auf das Vordeck und lasse mich mit Blick in die Sterne sanft in den Schlaf schaukeln. Am nächsten Morgen erreichen wir die Stadt Datça. Für die Ausreise aus der Türkei und Anlandung auf der griechischen Insel Symi müssen hier die Pässe vorgelegt werden. Während Ramazan sich um die Bürokratie kümmert, haben wir Zeit für einen kleinen Stadtbummel. Rund um den kleinen romantischen Hafen liegt das lebendige Einkaufsviertel von Datça. Obwohl die Verpflegung an Bord lecker und reichlich ist, komme ich nicht am Laden von Mustafa Özlü vorbei. Eine Fundgrube lokaler Köstlichkeiten: Oliven, Essig und Öle, Honig und Marmeladen, eingelegte Tomaten, Kräuter und Mandeln. Eine clevere und einträgliche Geschäftsidee präsentiert ein paar Meter weiter Ilter Topcu in seinem Souvenirladen Gekko. Datça markiert die Grenze zwischen Ägäis im Norden und Mittelmeer im Süden. Grund genug, ein paar Steine aufzusammeln, ein paar Tropfen Meerwasser hinzuzufügen und als Souvenir anzubieten. Mir gefällt die Idee, ich kaufe ein Fläschchen der Spezialmischung. Unser Kapitän ist mit den Pässen zurück, und wir machen uns auf den Weg nach Symi. Seit 16 Jahren und mehr

„I am sailing...“ Kapitän Ramazan lässt die Segel setzen. Seemeile um Seemeile lassen wir den Alltag hinter uns.

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Kapitän Ramazan empfiehlt dafür das Restaurant „Manos“, bekannt für seine Fischspezialitäten. Und wirklich, hier gibt es vom Hummer bis zum Hering die köstlichsten Köstlichkeiten aus dem Meer. Und während wir griechischen Wein und gegrillte Gambas genießen, beobachten wir, wie pünktlich zum Sundowner die Bootseigner mit ihren eleganten Motorbooten zurück in den Hafen kehren und an ihren Luxusyachten andocken. Beim Abendbummel durch die Gassen der Stadt landen wir in der Bar Vapori. Die Musik ist laut, die Stimmung ausgelassen. Und nach ein paar Ouzos tanzen die ersten Gäste auf dem Kopfsteinpflaster zu Discoklängen und versuchen sich im Sirtaki.

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ndlich! Am vierten Tag stehen die Winde günstig, und Kapitän Ramazan setzt die Segel. Gleichzeitig erklingt „I am sailing“ von Rod Stewart – Ritual an Bord zu Beginn der jeweiligen Segeletappen auf der Reise. Die Motoren verstummen, lautlos gleiten wir über das Meer. Seemeile um Seemeile entfernen wir uns mit der kleinen Nikola weiter vom Alltagsstress. Sanftes Segeln, süßes Nichtstun inmitten einer Postkarten-Kulisse wie aus einer Werbebroschüre. Mehr Entspannung geht nicht! Marika und Annelie sind schon seit gut zehn Jahren treue Fans der „Blauen Reise“. Bereits auf der ersten Route erlagen sie, wie damals der Schriftsteller Cevat S‚akir Kabaagˇaçlı , dem Zauber. Mehr als 20-mal waren sie seitdem mit an Bord. „Es ist die Mischung aus Komfort, atemberaubender Landschaft und entspanntem Nichtstun“, schwärmt Annelie. Ich kann nur zustimmen: Eine Woche barfuß an Bord, eine Woche relaxen, genießen – die „Blaue Woche“ auf der Nikola ist pure Lebensfreude auf dem Wasser! Auch unser ehemaliger Bundeskanzler Gerhard Schröder weiß Entspannung und Nichtstun zu schätzen. Vor ein paar Monaten charterte er die Nikola. Stolz zeigt Ramazan das Foto, das die beiden zusammen auf dem Vorderdeck der Nikola zeigt. Allerdings reichte Schröders Zeit nicht für die siebentägige Reise, sondern nur für einen Tagesausflug. Für meinen Geschmack verpasste er damit eines der schönsten Erlebnisse an Bord – die Nacht an Deck. So gemütlich und komfortabel die Kabinen auch sind – nach dem heißen Sommertag gibt es nicht Schöneres, als sich in der lauen Sommernacht einen leichten Wind um die Nase wehen zu lassen und dem leisen Plätschern des Meeres zu lauschen. Bei herrlichem Sonnenschein steuert Ramazan am fünften Morgen unserer Reise die Nikola durch den Golf von Hisarönü nach Selimiye. Ein urwüchsiger und sehr überschaubarer Fischerort. Wir besuchen den Basar. An den bunten Ständen verkaufen die Händler kandierte Früchte, zuckersüßes Gebäck, aromatisch duftende Kräuter, aber auch hand-

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gewebte Tücher und Kleider. Danach kehren wir auf ein kühles Getränk bei „Osman’s Place“ ein, ein kleines Gartenrestaurant direkt an der Uferpromenade. Im Schatten einiger Akazien stehen ein Dutzend blaue Holztische mit karierten Tischdecken, ein paar internationale Flaggen hängen in den Bäumen. In Jeans, Unterhemd und Badelatschen begrüßt Osman uns am Eingang und schenkt uns – im wahrsten Sinne des Wortes – ein goldiges Lächeln! Im Dorf ist er bekannt als der Mann mit den goldenen Zähnen. Und auch uns präsentiert er sofort stolz seine von goldenen Kronen überzogene obere Zahnreihe. Seine Kapitalanlage besonderer Art, wie er uns verrät. Zu Osman kommen Segler aus aller Welt, um in seinem Garten frische Meeresfrüchte und andere regionale Spezialitäten zu genießen oder um seinen Geschichten zu lauschen. Kaum sitzen wir am Tisch, setzt Osman sich zu uns, schlägt stolz einen vergilbten Reiseführer auf, in dem er und sein erstes Restaurant in Serce erwähnt werden. Seit 35 Jahren kocht er für Gäste, seit 12 Jahren hier in Selimiye. Da Yilmaz schon an Bord mit dem Essen auf uns wartet, kommen wir nicht in den Genuss seiner Kochkunst. So trinken wir nur ein Bier mit dem „Mann mit den goldenen Zähnen“. Eine frische Brise begleitet unseren Heimweg. Während die anderen Gäste noch schlafen, lasse ich mir wieder einmal auf „meiner“ Bank auf dem Vorderdeck den Morgenwind um die Nase wehen. Schaukelnd bahnt sich die Nikola ihren Weg durch das wellige und schäumende Meer. Eine ordentliche Dusche salzige Gischt vertreibt die letzte Müdigkeit. „Günaydın!“ – Guten Morgen! Trotz Wind, Wellen und wogenden Schiffes lässt Emrah sich nicht davon abhalten, mir den morgendlichen Kaffee hier draußen zu servieren. Geschickt balanciert er den dampfenden Becher über das Schiff.

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er Wind nimmt weiter zu. Und für den nächsten Tag sind sogar Windstärken bis zu 8 oder 9 vorhergesagt. Eine Herausforderung für die kleine Nikola und vor allem auch für die Passagiere. Daher entschließt sich Kapitän Ramazan spontan, die Route zu ändern und schon heute den Golf von Gökova zu überqueren, bevor der Sturm die Passage erschwert. Obwohl die Route der „Blauen Reise“ festgelegt ist, steht die Sicherheit natürlich immer an erster Stelle. Und letztlich entscheidet der Kapitän je nach Wetter, wo die Reise hingeht. Schlenkernd bahnt sich die Nikola ihren Weg durch die Schaumkronen. Yilmaz und Emrah klappen die Stühle an Deck zusammen, holen das Sonnensegel ein, verschnüren die Sonnenauflagen und machen die Nikola seefest. Zum ersten Mal essen wir nicht an Deck, sondern im Salon. Schade, aber notwendig, damit uns die köstlichen Manti (türkische Nudeln) und Patlican karniyarik, die mit Hackfleisch gefüllten Auberginen,

Fotos: Adrienne Friedlaender, Infogr afik: www.AxelKock.de für AZUR

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TÜRKEI Türkei

Bodrum

Karaada

lmeer

tte Mi nicht um die Ohren oder über Bord fliegen. Statt nach Mersincik steuert Ramazan die nur vier Meilen von Bodrum entfernte Insel Karaada an. Sie ist durch ihre stadtnahe Lage ein beliebter Anlaufpunkt für die vielen Tages- und Ausflugstouren, die im Hafen von Bodrum angeboten werden. Auch heute liegen neben ein paar Privatyachten schon einige Partyboote in der Poyraz-Bucht vor Anker. Von der Besatzung wird die Bucht liebevoll „Schweinebucht“ genannt. Und schon wenige Minuten nach unserer Ankunft ist mir klar, warum: Dutzende von Wildschweinen preschen von allen Seiten aus den Büschen hervor und sausen an den Strand. Erwartungsvoll schauen sie zur Nikola herüber. Und sie werden nicht enttäuscht. Ramazan lässt sich von Yilmaz die Essensreste einpacken, springt mit einer großen Schüssel beladen ins Beiboot und fährt hinüber an den Strand. Genüsslich verspeist die gesamte Wildschweinfamilie den leckeren Tomatensalat, Spaghetti mit Meeresfrüchten und Brot. Am siebten Tag laufen wir die Bucht Kisebükü an, die letzte Station auf unserer Reise. Vor dem Bad im kristallklaren Meer gibt es hier die Möglichkeit, eine Wanderung zu unternehmen. Bei 38 Grad streifen wir durch die Olivenbäume, entdecken historische Ruinen und laufen über die Felsen den Hügel hinauf. Der Blick über die Bucht ist atemberaubend. Etwas wehmütig blicke ich auf unsere schöne Nikola hinab, die friedlich vor der Bucht liegt. Wenig später sitze ich auf meinem Lieblingsplatz auf dem Vorderdeck. Und während mir Emrah einen Gin Tonic bringt, laufen wir einige Stunden später in Bodrum ein. Zum letzten Mal rasselt die Ankerkette. Dann heißt es Abschied nehmen von „meiner“ Yacht. Marika und Annelie haben schon die nächste Reise gebucht – eine verführerische Idee. Text: Adrienne Friedlaender

Bencik Bay

Datça Knidos

Symi

Selimiye 0

10 km

Die schönste Art, einfach mal „Blau“ zu machen Kulturdenkmäler, abgeschiede Badebuchten und bunte Basare – die Türkische Ägais ist das Segelrevier für Genießer. Türkische Ägäis

schwand wurde nie geklärt, aber ihr Sockel steht noch an seinem Platz.

Unter der Türkischen Ägäis versteht man das Gebiet vom Beginn der Dardanellen bis Fethiye. Abgelegene Buchten mit türkisfarbenem Wasser, Olivenhaine und heiße Quellen. Imposante Kulturdenkmäler, Badeorte mit kosmopolitischem Flair, ursprüngliche Fischerdörfer. Die Ägäis ist ein beliebtes Urlaubsziel in der Türkei und zählt zu den kulturell reichsten und interessantesten Regionen am Mittelmeer.

Knidos

Bodrum

Knidos liegt auf der Spitze der südwesttürkischen Halbinsel Datça gegenüber der griechischen Insel Kos. Die antike Hafenstadt war im 4. Jahrhundert v. Chr. als Zentrum der Kunst und Kultur berühmt. Der Gelehrte Eudoksus entwickelte hier die Sonnenuhr, die noch heute in der Ruinenstadt zu sehen ist. Knidos war in der antiken Zeit aber vor allem wegen seiner Aphrodite berühmt, die erste lebensgroße Darstellung des nackten weiblichen Körpers in klassischer Zeit. Wann und wohin das Original ver-

aneinander. Sehenswert ist aber auch die Oberstadt, die man zu Fuß über zwei schmale Treppen erreichen kann.

Die Stadt Bodrum mit rund 30.000 Einwohnern liegt vom Taurusgebirge umgeben direkt am Mittelmeer. Glitzernder Yachthafen, Palmen gesäumte Straßen und weißgetünchte Häuser – das ehemalige Fischerdorf ist heute einer der beliebtesten Ferienorte der Türkei. Sehenswert ist das St. Peter-Kastell. Gelegen auf einer kleinen Halbinsel zwischen den beiden Hafenbuchten, beherbergt es das bedeutendste Unterwasserarchäologie-Museum der Welt. Auch der große Basar in den engen Gassen unterhalb der Burg ist einen Einkaufsbummel wert. Bis in die späten Abendstunden können Sie hier traditionelle Produkte wie Schwämme, Kleidung, Töpferwaren, Teppiche und vieles mehr kaufen.

Datça

Symi

Ende April bis Ende Oktober.

Die Insel Symi mit rund 2500 Einwohnern gehört zu der Inselgruppe der Dodekanes und zu Griechenland. Das Leben in der kleinen Stadt mit ihren engen Gassen und pastellfarbenen Häusern, spielt sich rund um den Hafen ab. Entlang der Promeniermeile reihen sich auf der einen Seite die Millionenyachten, auf der anderen Seite exklusive Modeläden und Restaurants

Die Halbinsel Datça liegt dort, wo sich Ägäisches Meer und Mittelmeer vereinigen, und trennt die Buchten von Gökova und Hisarönü voneinander. Datça ist mit seinen rund 15.000 Einwohnern ein kleines, freundliches Küstenstädtchen, das mit den bekannten Tourismusorten wie Bodrum und Marmaris wenig gemein hat. Rund um den Hafen findet man kleine, nette Restaurants, Bars und Souvenirläden. Tipp: Unternehmen Sie eine Stippvisite nach Eski Datça (Altes Datça). Das verträumte Dörfchen mit seinen gepflasterten Gassen, schönen alten Häusern und hübschen Gärten liegt nur zwei Kilometer von Datça entfernt im Landesinneren.

Reisezeit Lesetipp

Iris Alanyali, Gebrauchsanweisung für die Türkei, Piper Verlag, 14,99 Euro.

Infos

Veranstalter: Öger Tours GmbH www.oeger.de

Meerwasser aus Ägäis und Mittelmeer.

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Kitschig schön und immer wieder das Highlight des Tages für die Romantiker an Bord: Sanft gleitet die Nikola am Abend über das spiegelglatte Meer, während Gold glänzend die Sonne hinter den Bergen versinkt.

Die Einrichtung der Kabinen ist stilvoll. Alle Kabinen liegen außen und bieten eine komfortable Möglichkeit, sich auch einmal zurückzuziehen.

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Keine 5-Sterne-Küche, aber leckere Hausmannskost. In seiner Kombüse zaubert Bord-Koch Yilmaz Spezialitäten aus der Region.


schiffstest

Mit Privatyacht-Feeling die türkische Küste erobern Die NIKOLA bietet familiäre Stimmung und angenehmen Komfort für eine wunderbar entspannte „Blaue Reise“. Schiff

Segelausrüstung Zwei Master, komplette Segelfläche 230 Kubikmeter, Dacronsegel, Rollfock, Winden, Ankerwinde.

WC, Marmor-Waschtisch und Ablagefläche, große Schubladen, Handtücher, Badetücher, Bademäntel, Steckdosen mit 220 Volt in Kabine und Bad.

Publikum

Die Nikola ist eine klassisch stilvolle türkische Gulet. Sie bietet auf kleinem Raum komfortables Segelvergnügen für neun Personen. Gehobene Ausstattung in Mahagoni und Teak, Hinterdeck mit Sonnenliege und großem MahagoniEsstisch, Sonnendeck mit Sonnensegel und gemütlichen Sonnenmatratzen, Beiboot mit Außenmotor. Stilvoller Salon in Mahagoni mit gut sortierter Bar, Esstisch und Sitzgelegenheiten, CD-Anlage mit iPod-Anschluss, Fernseher, DVD-Player, WLAN. Steckdosen mit 220 Volt.

Reederei

Gastronomie

Neyzen Travel & Yachting Bodrum, Türkei. www.neyzenyachting.com

Mahlzeiten und alle Getränke an Bord sind inklusiv. Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks, Tea-Time. Regionale Spezialitäten, fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch, Reis, Couscous, Nudeln. Salat, Gemüse aus der Region, Obst, Kuchen und türkische Süßspeisen. Getränke inklusive: Erfrischungsgetränke, Säfte, Wasser, Wein, Gin, Wodka, Bier, Raki. Nichtalkoholische Getränke 24 Stunden, Alkoholausschank bis 24 Uhr.

Casual. Tagsüber Schwimmoder Strandkleidung. Am Abend: Freizeitkleidung. Pulli und eine lange Hose für die kühleren Monate. Slipper oder Sandalen für die Bewegung auf dem Boot und festes Schuhwerk für Besichtigungen an Land.

kabinen Drei geräumige Doppelkabinen und eine Masterkabine mit großem Doppelbett oder zwei Einzelbetten, Leselampen, großzügigem Stauraum, klimatisiert, privates Bad mit Dusche und

Service Die 3-Mann-Crew ist freundlich, professionell ausgebildet und umsorgt ihre Gäste aufmerksam und herzlich. Mindestens ein Besatzungsmitglied spricht Deutsch, meist auch Englisch.

Sport & Wellness Beliebter Treffpunkt: Der gemütliche Salon ist elegant in Mahagoni eingerichtet und verfügt über eine voll ausgestattete Bar.

Schnorcheln, Angeln, Kajak und Wasserski.

Bordprogramm Ein Bordprogramm ist praktisch nicht vorhanden, alles konzentriert sich auf das authentische Erlebnis der Destinationen.

Ausflugsangebot

Sanftes Segeln unter türkischer Sonne: Der Premium-Motorsegler Nikola ist ein kleines Schmuckstück mit viel Komfort.

Täglich werden mehrere Badebuchten angesteuert, in denen Wassersportmöglichkeiten angeboten werden. Dazu verschiedene Landgänge und Ausflüge zu kulturellen Schätzen, wie zum Beispiel zu den Ausgrabungen von Knido, zu der Kirche Panormitis auf der Insel Simi, zu Basaren und Märkten.

International, aber großer Anteil deutscher Gäste. Durchschnittsalter: 55 bis 60 Jahre.

Dresscode

Shopping Kein Bordshop.

Preisniveau Die siebentägige „Blaue Reise“ ab/bis Bodrum kostet ab 96 Euro pro Person und Tag.

★★★

Nikola Schiff 14,0 Kabinen 8,0 Gastronomie 11,0 Service 14,0 Sport & Wellness 5,0 Bordprogramm 1,0 Ausflugsangebot 10,0 GESAMT Punkte 63,0 Bordsprache: Englisch, Deutsch Bordwährung: Türkische Lira Passagiere: 9 Crew: 3 PCR: 3,0 SR: Baujahr: 1987 Flagge: Türkei BRZ: Länge/Breite: 21 m/5,77 m

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Erlebnisparks

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auf

See

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m das Gefühl des freien Falls zu erleben, muss man sich mittlerweile nicht mehr waghalsig mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug stürzen, sondern kann auch einfach auf Kreuzfahrt gehen. Amateur-Surfer sind nicht mehr auf gute Wetterbedingungen angewiesen, und Freunde des Rennsports erfahren, wie sich eine schnelle Runde im Formel-1-Wagen anfühlt. Möglich machen das und vieles mehr die neuen Entertainment-Giganten des Meeres. Klettergarten, Boxautos, 4D-Kino und Wasserrutschen – es fehlt noch die Achterbahn, dann können die Funliner der heutigen Zeit problemlos mit Freizeitparks an Land mithalten. Micky Maus, Donald Duck & Co. sind ja ohnehin nicht mehr nur in Florida und Paris, sondern auch auf karibischen Gewässern präsent. Während die schlichte Größe der Schiffe ihren Zenit wohl schon überschritten hat, übertrumpfen sich die Reedereien gegenseitig mit einer enormen Vielfalt an Unterhaltungs- und Sportangeboten, Gastronomie und Wellnessmöglichkeiten. Wenn schon das Schiff zur Urlaubsdestination wird, können die Gäste hier ihre Zeit – wie auch an Land – individuell und flexibel gestalten. Entertainment, Essen und Erholung, wann und wo immer man möchte. Norwegian Cruise Line nennt das Freestyle Cruising, Carnival geht in die gleiche Richtung mit einem „Funship 2.0“. Und auf dem „Smart Ship“ von Royal Caribbean organisieren die Gäste ihren vollen Terminkalender an Bord bereits mit dem mobilen Endgerät. AZUR stellt die Highlights der aktuellen Entertainment-Flaggschiffe vor.


In 90 Metern Höhe ist der Ausblick auf die Quantum of the Seas und ihre Umgebung spektakulär.

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Freier Fall auf See – der Skydiving-Simulator RipCord by iFly lässt die Gäste der Quantum of the Seas erahnen, wie sich ein echter Fallschirmsprung anfühlt. Innovationen wie diese machen das Flaggschiff von Royal Caribbean zum Inbegriff des modernen Funliners.

Das Erlebnisschiff der Superlative Schiff Bereits die beiden Schiffe der Oasis-Klasse von Royal Caribbean International waren alles andere als eine kleine Ansage an die Konkurrenz. Schließlich handelt es sich bei der Oasis of the Seas und der Allure of the Seas um die größten Kreuzfahrtschiffe weltweit. Jeweils 5400 Passagiere verbringen auf den Giganten ihren Erlebnisurlaub auf See, lassen sich von den Shows im OpenAir-Aquatheater begeistern oder gleiten an einer Zipline über den inneren Boardwalk. Mittlerweile kann nur ein Schiff mit der Erlebnisvielfalt der Oasis-Klasse mithalten. Dieses kommt ebenfalls von Royal Caribbean und ist der neueste Geniestreich der amerikani-

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schen Reederei: die Quantum of the Seas. Seit November 2014 führt das neue Flaggschiff seine bis zu 4180 Gäste ab New York zu den Bahamas und in die Karibik, im Mai 2015 erfolgt dann die Repositionierung nach Fernost. Rund 75 Prozent der 2090 Kabinen besitzen einen Balkon und sind zwischen 23 und 29 Quadratmeter groß. Viele technische Innovationen rechtfertigen die Bezeichnung der Quantum of the Seas als erstes „Smart-Ship“. Beispielsweise erfolgt das Boarding bereits online von zu Hause aus. Check-in-Schalter und Warteschlangen werden überflüssig, und die Reederei verspricht eine Einschiffung innerhalb von zehn Minuten. Weitere technische Highlights sind eine

Internetverbindung, die es mit DSL-Geschwindigkeit an Land aufnehmen kann, die Bionic Bar, in der Roboter-Bartender die Martinis schütteln, sowie Apps für die Crew, die über die Vorlieben der Gäste Auskunft geben. Dafür bekommt jedes Mitglied der Besatzung ein eigenes Windows-Tablet, das ihnen zusätzlich auf den Weltmeeren die Kommunikation mit ihren Familien zu Hause erleichtern soll. Für die Gäste wiederum stehen Apps zur Planung ihrer Tage auf See zur Verfügung – was bei dieser Fülle an Unterhaltungs- und Gastronomie-Angeboten durchaus sinnvoll ist.

Entertainment Wie auf der Oasis-Klasse

können die Gäste mit dem FlowRider Surf-Simulator ihren Gleichgewichtssinn auf die Probe stellen. Komplett neu hingegen ist der Fallschirmsprung-Simulator RipCord by iFly. Erstmals können sich Kreuzfahrer auf See in einen Lufttunnel stürzen und das echte Skydiving-Gefühl erleben. In wirklich schwindelerregende 90 Meter Höhe geht es mit der Glaskapsel North Star, die einen 360-Grad-Blick auf das Schiff und die Umgebung ermöglicht. Ebenfalls neu ist der riesige Multifunktionsraum SeaPlex, der sich in die verschiedensten Attraktionen verwandeln kann. Hier wird Autoscooter oder auf Rollschuhen gefahren, Basketball gespielt oder auch für den Zirkus geprobt. Abends

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Mit ihren spektakulären Attraktionen und technischen Innovationen setzt die Quantum of the Seas neue Maßstäbe in der Branche.


Wer keine Höhenangst kennt, kann im Northstar in über 90 Metern Höhe einen 360-Grad-Blick über das Schiff genießen.

Nichts ist unmöglich: Der Multifunktionsraum SeaPlex ist Autoscooter, Rollschuhbahn, Basketballfeld und Zirkusschule in einem.

Tagsüber begeistert das Two70 mit einer 270-Grad-Glaswand, die einen weitläufigen Rundblick ermöglicht...

...In der Nacht entsteht eine riesige Videoleinwand, die den Artisten und Roboter-Bildschirmen einen spektakulären Hintergrund bietet.

wird SeaPlex zu einer Diskothek mit schwebendem DJ-Pult. Die kleinen Gäste können sich im Wasserpark H2O-Zone austoben oder beim Adventure Ocean-Kinderprogramm ihre Dreamworks-Animationshelden treffen. Jugendliche zocken währenddessen in der Gaming Area auf der Spielekonsole oder in der Arcade-Spielhalle. Abends lädt die Fuel Teen Disco dann zum Tanzen ein.

Bordprogramm Das Two70 ist tagsüber ein entspannter Rückzugsort, der mit seiner 270-Grad-Glaswand für tolle Ausblicke garantiert. Wenn es dunkel ist, werden auf eben diese Wand Videos projeziert, aus denen zusammen mit Einlagen von Akrobaten und Musikern sowie schwenkbaren Roboter-Bildschirmen beeindruckende Shows entstehen. Broadway-Unterhaltung findet dagegen im Royal Theatre statt,

wenn beim Musical „Mamma Mia“ die größten Hits von ABBA zum Besten gegeben werden. Noch mehr Live-Musik gibt es in der eleganten Music Hall. Und wer danach immer noch nicht müde ist, kann im Casino sein Glück versuchen, die zweistöckige Royal Esplanade entlangschlendern oder im Diamond Club die Nacht tanzend zum Tag machen.

Sport & Wellness Sportliche Betätigungsmöglichkeiten reichen vom JoggingParcours bis zur Kletterwand. Wer das kühle Nass sucht, findet sowohl Innen- als auch Außenpools. Zusätzlich bietet das Solarium, eine mit Glas überdachte Pool- und Entspannungslandschaft für Erwachsene, viel Raum zum Sonnentanken. Im Vitality Spa werden zahlreiche Massagen sowie Entspannungs- und BeautyAnwendungen angeboten.

Gastronomie 18 verschiedene Haupt- und Spezialitätenrestaurants sowie Imbissmöglichkeiten lassen an Bord der Quantum of the Seas kaum Wünsche offen. Hervorzuheben sind das „Jamie‘s Italian“ mit schlichten, aber hochwertigen mediterranen Gerichten nach Rezept des Starkochs Jamie Oliver und das „Wonderland“, wo die Gerichte in einer fast schon surrealen Anrichtung serviert werden. Dynamic Dining ist das Stichwort und bedeutet neben der großen Auswahl an Restaurants auch eine flexible Planung der Essenszeiten ohne feste Tischzeiten. Die Tischreservierung erfolgt nach Wunsch bequem über die App.

Shopping Aus der Royal Promenade auf den Schiffen der Oasis-Klasse wird die zweistöckige Royal Esplanade mit zahlreichen

Einkaufsmöglichkeiten und einem großen gastronomischen Angebot. Oft finden hier auch Shows und Paraden statt.

Preisniveau Ab 90 Euro pro Tag.

Quantum of the Seas

Bordsprache: Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 4180 Crew: 1300 PCR: 3,22 SR: 30,62 Baujahr: 2014 Flagge: Bahamas BRZ: 167.800 Länge/Breite: 348 m/41 m

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Ob actionhungrig, Erholung suchend, jung oder alt – auf der Norwegian Escape findet jeder Gast seine Lieblingsplätze. Das Spice H2O ist beispielsweise ein gediegener Rückzugsort für Erwachsene mit gemütlichen Sonnenliegen, Videoleinwand und Wasserfällen.

Entertainment für jeden Geschmack Schiff Wenn die Norwegian Escape am 25. Oktober 2015 in Hamburg ihre Jungfernfahrt antritt, ist sie das bis dahin größte Kreuzfahrtschiff, das die Hansestadt je zu Gesicht bekommen hat. Zwar ist das neue Flaggschiff von Norwegian Cruise Line rund 20 Meter kürzer als die Queen Mary 2, jedoch sprechen eine Bruttoraumzahl von 163.000, 20 Decks sowie eine Kapazität für bis zu 4248 Passagiere für sich. Das große Raumangebot wird dabei entsprechend genutzt, um den Gästen eine beeindruckende Erlebniswelt zu bieten. Unterhaltungsmöglichkeiten, Restaurants und Bars sind geschickt positioniert – unter anderem an der Außenprome-

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nade The Waterfront oder im dreistöckigen Innenareal 678 Ocean Place. Etabliert ist bereits das Freestyle Cruising-Konzept, das den Gästen einen großen Spielraum für ihre individuellen Wünsche lässt. So stehen den Gästen beispielsweise 27 Kabinenkategorien zur Verfügung - von luxuriösen Suiten im exklusiven The Haven-Bereich über Mini-Suiten bis hin zu den Standardkategorien. Für Alleinreisende wurden die stylischen Studios entworfen, und auch Rollstuhlfahrer werden mit speziellen Kabinen willkommen geheißen. Den größten Anteil stellen die 1168 19-Quadratmeter-Balkonkabinen dar.

Entertainment Für Nervenkitzel sorgt der

dreistöckige Hochseilgarten auf dem Deck. Dieser erstreckt sich über die gesamte Breite des Schiffes und sogar noch weiter: Besonders Wagemutige können in 70 Meter Höhe auf schmalen Planken balancieren, die über das Schiff hinausragen. Auch eine von fünf Seilrutschen verläuft direkt über dem Meer. Innerhalb des Komplexes finden Kinder ihr geigenes Kletterparadies. Ein weiteres Highlight auf der Norwegian Escape ist der größte Aqua Park auf See mit vier Wasserrutschen über mehrere Decks. Außerdem ist die neue Tandem-Rutschbahn Aqua Racer ein Garant für Adrenalinschübe, ebenso wie die Free Fall-Rutschen, die bereits auf der Norwegian Breakaway Premiere feierten. Kinder haben

ohnehin ihren ganz eigenen Wasserpark. Wie immer gibt es zudem eine Zusammenarbeit mit Nickelodeon. So können die jungen Gäste nicht nur Spongebob & Co. treffen, sondern auch ihre Fähigkeiten auf dem Minigolfplatz im Stil der Teenage Mutant Ninja Turtles testen. In der Splash Academy werden alle Kinder von sechs Monaten bis zwölf Jahren altersgemäß betreut. Die etwas Älteren bis 17 Jahre treffen sich im Teenagerbereich Entourage mit einer zentralen Spielestation, Airhockey und Tischtennisplatte. Abends verwandelt sich das Entourage in eine Teenie-Disco. Ausschließlich Erwachsenen stehen dagegen das Casino auf 1700 Quadratmeter sowie der Bereich Spice H2O mit zwei

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Beim Freestyle Cruising auf der neuen Norwegian Escape kommen sowohl Spaß-Junkies als auch Erholung Suchende auf ihre Kosten.


Das ist der größte Wasserpark auf See: Vier Rutschen stürzen teils ineinander verschlungen in die Tiefe.

Das Freestyle Cruising-Konzept auf der Norwegian Escape zeigt sich unter anderem an der Auswahl von 27 Kabinenkategorien.

Whirlpools, Videoleinwand und einem neu gestalteten Areal mit Wasserfällen zu. Gegen Aufpreis kommen alle Gäste ab 18 Jahren zudem in den Genuss des Vibe Beach Club mit einem großen Whirlpool und luxuriösen Liegestühlen.

Bordprogramm Broadway-Musicals gibt es im Escape Theater mit „A Million Dollar Quartet“ und „After Midnight“. Außerdem trainieren Comedians im Headliner-Club die Lachmuskeln der Gäste.

Sport & Wellness Entspannung pur garantiert das Mandara Spa, das sich über zwei Decks erstreckt und den Gästen einen freien Blick aufs Meer ermöglicht. 17 beheizte Keramikliegen, ein Thalassobad, Whirlpools, eine Sauna, ein Dampfbad, ein Sanarium und eine Salzgrotte laden hier zum Relaxen ein. Neu ist auch der

Schneeraum, der die Gäste mit Temperaturen zwischen null und minus sechs Grad sowie viel Pulverschnee erwartet. Sportbegeisterte können sich im modernen Fitnessstudio austoben, joggen, Basketball oder Boccia spielen sowie die Kletterwand erklimmen.

Gastronomie Freestyle Cruising auf der Escape bedeutet 29 DiningMöglichkeiten und freie Tischzeiten. Von italienischer Küche über französische Spezialitäten bis zu asiatischen Gerichten werden alle Geschmäcker befriedigt. Viele der Spezialiätenrestaurants und Bars beruhen auf Kooperationen. So hat beispielsweise Starkoch José Garces seine eigene Location inklusive Tapas-Bar. Im „District Brewhouse“ gibt es Bier aus einer kleinen Brauerei in Miami, in der Weinbar „The Cellars“ exklusive Weine der

Im Mandara Spa sorgt allein schon der weitläufige Ausblick auf den endlosen Ozean für entspannte Momente.

Michael Mondavi Family. Ein völlig neues Konzept ist die „Food Republic“, wo moderne und hochwertige Speisen aus aller Welt probiert und geteilt werden können. Die Bestellung erfolgt über iPads und wird mit der Kabinenkarte ausgelöst. So kommen die Gerichte auf kleinen Tellern frisch zubereitet an den Tisch. Einzigartig ist auch das „Margaritaville Restaurant“, dessen Atmosphäre vom Lebensstil des CountrySängers Jimmy Buffett geprägt ist, ergänzt durch die tropische „5 O‘Clock Somewhere Bar“. Ein weiteres Highlight an Bord ist die älteste Bar Miamis, „Tobacco Road“, die an Land nach 102 Jahren die Türen schließt und sich auf der Escape in neuem Glanz präsentiert. Außerdem kombiniert die 360-Grad-Dinnershow „For the Record“ im neuen Supper Club Delikatessen mit postmodernem Kabarett.

Shopping Einige Shops sind direkt im 678 Ocean Place zu finden. Weiteres wird noch bekannt gegeben.

Preisniveau Ab 60 Euro pro Tag.

Norwegian Escape

Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 4248 Crew: 1731 PCR: 2,45 SR: 27,26 Baujahr: 2015 Flagge: Bahamas BRZ: 163.000 Länge/Breite: 324 m/41,4 m

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Nachtschwärmer fühlen sich wohl auf der Costa Diadema. Die bordeigene Diskothek besticht durch ihr elegantes, farbenfrohes Design und lädt alle Tanzwütigen dazu ein, die Nacht zum Tag zu machen.

Sommergefühle wie an der Küste Italiens Schiff Stolz bezeichnen sie die Italiener schon jetzt als „Königin des Mittelmeers“. Frisch gekrönt kreuzt die Costa Diadema seit November 2014 ab Genua durch das westliche Mittelmeer. Sie ist das bisher größte Schiff unter italienischer Flagge und verspricht einen legeren und authentischen Erlebnisurlaub wie im Land des Dolce Vita. Obwohl auch Entertainmentund Actionfans wahrlich nicht zu kurz kommen, stehen auf der Diadema eher die gemütlichen und erholsamen Aspekte eines Urlaubs im Vordergrund. Das Tempo an Bord ist nicht so rasant wie auf den Schiffen der amerikanischen Konkurrenz. Ästhetik und eine gelassene Atmosphäre nehmen einen

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höheren Stellenwert ein als die schlichte Aneinanderreihung von Attraktionen. Das Herzstück und Highlight des neuen Flaggschiffes von Costa Crociere ist die 500 Meter lange Freiluft-Terrasse auf Deck 5: die „Terrazza all‘Italiana“. Laut dem Designer und Architekten Joseph Farcus ist diese den prächtigen Promenaden an der italienischen Küste nachempfunden. Im Vergleich zum Waterfront-Konzept auf den neuen Schiffen von Norwegian Cruise Line liegt die „Terrazza all‘Italiana“ größtenteils direkt unter freiem Himmel und besticht durch ihre großzügige Breite. Ihrem Titel als „Königin“ entsprechend ist die Costa Diadema eine schwimmende Kunstgalerie mit über 7000 Ge-

mälden, Skulpturen, Fotografien und Grafiken – alle zum Thema Majestätik. Darunter befinden sich auch 190 Originale. Von den 1862 Kabinen auf der Costa Diadema befinden sich 141 im Wellnessbereich. Ganze 756 Kabinen sind mit einem privaten Balkon ausgestattet und bieten den Gästen komfortable 20 bis 23 Quadratmeter Platz.

Entertainment Neu und einzigartig auf der Costa Diadema ist der „Star Laser“-Bereich mit verschiedenen interaktiven LaserSpielen. Im Lazer Maze ist es beispielsweise die Herausforderung, sich wie James Bond im Agentenfilm um zahlreiche grüne Laser zu winden, ohne diese zu berühren. Geschick-

lichkeit fordert auch das Simulationsspiel „Laser Shooting“. Weitere EntertainmentHighlights sind der GrandPrix-Rennwagen-Simulator, der echte Rennsituationen auf internationalen Rennstrecken reproduziert, sowie das 4DKino, das die Zuschauer die Filme wortwörtlich auch fühlen lässt. Während die erwachsenen Gäste im Casino ihr Glück versuchen oder in der elegant-bunten Diskothek eine heiße Sohle aufs Parkett legen können, warten auf die kleinen Kreuzfahrtgäste dagegen der Squok-Kinder-Club und das Kinderplantschbecken auf dem Pooldeck. Ein besonderes Highlight ist zudem der Spielplatz unter freiem Himmel mit einer Galeone und einer Burg.

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Den Vorsprung anderer Schiffe in Sachen Freizeitspaß und Action-Highlights macht die charakterstarke Costa Diadema mit vielen Genuss- und Erholungsmöglichkeiten wieder wett.


Das neue Samsara Spa erstreckt sich über 6200 Quadratmeter. Genug Platz für ein großzügiges Tepidarium.

Feinsten Champagner und schmackhafte italienische Appetizer gibt es in der Bar Bollicine und dem zugehörigen Außenbereich.

Viele Restaurants auf der Diadema haben einen Außenbereich auf der Promenade – so auch das „Tavola Teppanyaki.“

Diejenigen, die nicht über die Promenade in die Bar Teodora am Heck kommen, durchschreiten den leuchtenden Salone Teodora.

Bordprogramm Das Emerald Theater erstreckt sich über drei Decks und ist Schauplatz für vier neu entworfene Shows. Ganz ums Dolce Vita dreht sich das Musical „Flavors of Italy“, das den Besuchern die Kultur und die Traditionen Italiens näherbringt, während sich bei „Kings and Queens of Rock & Pop“ Größen wie Elvis Presley, Michael Jackson und die Beatles die Hand reichen. „Feel the Beat“ kombiniert Musik und Tanz aus verschiedenen Bereichen wie Hip-Hop, Jazz, Samba und sogar Bollywood und Walzer. Die exklusive Zirkusshow rundet das Programm ab und begeistert nicht nur die jungen Zuschauer.

Sport & Wellness Wie es die Gäste bei Costa gewöhnt sind, nehmen auch auf der Diadema Erholungs- und Entspannungsmöglichkeiten

einen hohen Stellenwert ein. Über ganze vier Etagen und 6200 Quadratmeter erstreckt sich das neueste Samsara Spa. Dazu gehören ein Thermalparcours, ein ThalassotherapiePool, eine Sauna, ein türkisches Dampfbad, ein UVA-Solarium, ein Tepidarium und natürlich verschiedene Behandlungsräume für Massagen und BeautyAnwendungen. Entspannung pur garantieren auch der Zen Garden und das japanische Teehaus. Enthalten ist außerdem ein weitläufiges und modernes Fitnessstudio. An Bord der Costa Diadema befinden sich drei Pools, einer davon mit mobilem Glasdach, sowie acht Whirlpools. Überall, wo Wasser ist, gibt es tagsüber Animationsprogramm, abends werden hier des Öfteren Partys gefeiert. Sportliche Gäste finden zudem einen Mehrzwecksportplatz und einen Joggingparcours.

Gastronomie Viele der sieben Restaurants und elf Bars befinden sich auf Deck 5 und verfügen über einen Außenbereich direkt an der „Terrazza all‘Italiana“. Im „Dresden Garden“ kommt echte Biergarten-Stimmung auf, und im japanischen Restaurant „Teppanyaki“ wird das Essen vor den Augen der Gäste serviert. Authentisch italienisch geht es dagegen in der Weinbar „Gran Duca di Toscana“ oder im Eiscafé zu. Am Heck von Deck 5 befindet sich dann die „Bar Teodora“, wo italienische Aperitifs angeboten werden. Alle Spezialitätenrestaurants, auch die schiffseigene Pizzeria und das Samsara-Restaurant sind gegen Aufpreis buchbar.

Shopping Auf dem 1100-QuadratmeterEinkaufsareal Portobello Market Piazza im viktorianischen Stil befinden sich unter anderem

Designergeschäfte und OutletStores.

Preisniveau Ab 71 Euro pro Tag, zzgl. Servicegebühren von 8,50 Euro pro Tag.

Costa Diadema

Bordsprache: mehrsprachig Bordwährung: Euro Passagiere: 3708 Crew: 1253 PCR: 2,96 SR: 26,71 Baujahr: 2014 Flagge: Italien BRZ: 132.500 Länge/Breite: 306 m/37,2 m

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Tagsüber ist die „Galaxy Lounge“ auf Deck 16 ein legeres Restaurant und bietet den Gästen einen fantastischen Rundumblick während des Essens. Nachts verwandelt sie sich dann in einen schillernden Tanzclub.

Viel Erlebnis für wenig Geld Schiff Im Frühjahr 2013 getauft, ist die MSC Preziosa das vierte Mitglied der Fantasia-Klasse und bietet mit voller Auslastung Platz für 3500 Passagiere. Diese kommen entweder unter in den Kabinen der Standardkategorien, in den besonders gemütlichen Aurea-Kabinen oder in den luxuriösen Yacht Club-Suiten mit Butler-Service und eigenem Concierge-Schalter. Alle Kabinenvarianten sind auch in einer behindertengerechten Version buchbar. Den größten Anteil nehmen die 17 Quadratmeter großen Standard-Balkonkabinen ein. Alles in allem handelt es sich bei der MSC Preziosa nicht um einen klassischen Funliner. Zwar gibt es zahlreiche Entertainment-

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Angebote und eine vielfältige Gastronomie, jedoch wird ebenfalls viel Wert gelegt auf ein dezentes, gediegenes Ambiente und ein großes Raumangebot. Die MSC Preziosa ist eine Stufe weniger reißerisch als die amerikanischen Unterhaltungsdampfer, dafür aber auch etwas eleganter und authentischer. Dafür sorgen nicht zuletzt die echte, steingepflasterte Piazza und spektakuläre Einrichtungen wie eine Treppe aus Swarovskisteinen oder ein unendlich erscheinender Pool. Von Genua aus startet das Flaggschiff von MSC Kreuzfahrten zu verschiedenen Routen durch das westliche Mittelmeer.

Entertainment Highlight in Sachen Unterhal-

tung und Nervenkitzel ist die Vertigo, die auch als wildeste Rutsche auf dem Meer bezeichnet wird. Die Vertigo beginnt auf Deck 18 und schlängelt sich anschließend durch zahllose Kurven und Spiralen 120 Meter lang in die Tiefe. Im Inneren kreieren bunte Banden einen beeindruckenden Leuchteffekt, während man durch die Röhre rast. Und wenn sie über das Schiff hinausschießt, eröffnen sich atemberaubende Ausblicke auf das Meer direkt unter dem Boden. Kinder kommen dagegen im Doremi Castle-Wasserpark voll auf ihre Kosten. Dieses Abenteuer-Areal besteht aus einer Ansammlung von Spritzwasser-Fontänen und anderen Dingen, die zum Nassspritzen, Plantschen und Spaßhaben

konzipiert wurden. Ein Eimer, der sich langsam mit Wasser füllt und dann plötzlich über die Köpfe der Badenden ergießt, sorgt hier ebenso für Spannung wie die Wasserkanonen, die für das ein oder andere feuchtfröhliche Gefecht sorgen. Rennfahrer oder solche, die es werden möchten, können sich im Formel-1-Simulator austoben. Außerdem verfügt die MSC Preziosa über ein kleines 4DKino. Neu ist auch das „Sports & Bowling Diner“. Dieses Lokal im Retro-Chic ist von der Welt des Sports inspiriert und ein informeller Ort, um eine Runde zu bowlen, Live-Sportsendungen auf Großbildschirmen zu verfolgen und dabei einen authentischen amerikanischen Burger zu genießen.

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Die MSC Preziosa verbindet Entertainment mit einem entspannt-eleganten Ambiente – und das zu einem äußerst guten Preis-Leistungs-Verhältnis.


Alle Neune! Neben den Bowlingbahnen gibt es im „Sports & Bowling Diner“ Liveübertragungen und leckere Burger.

Neben dem Doremi Castle-Wasserpark für die jungen Gäste stürzt sich die spektakuläre Vertigo-Rutsche in die Tiefe.

Für Unterhaltung ist bestens gesorgt: Animationen gibt es auf der MSC Preziosa für alle Altersgruppen.

Das neueste Schiff von MSC Kreuzfahrten verfügt natürlich auch über ein großzügiges Fitness-Center für die sportlichen Gäste.

Bordprogramm Das Platinum Theater erstreckt sich über drei Decks und ist eines der modernsten Showbühnen auf dem Meer. Die futuristische Innenausstattung verfügt über reflektierende Metallplatten an den Wänden und der Decke, die durch Wechselwirkung mit der Bühne und der Beleuchtung zur Schaffung von einzigartigen optischen Effekten beitragen. So entsteht ein glamouröses BroadwaySpektakel. Natürlich verfügt die MSC Preziosa zudem über ein Casino sowie Kinderund Jugendclubs. Die Galaxy Lounge verwandelt sich abends in eine Panoramadiskothek.

Sport & Wellness Auf 1700 Quadratmetern erstreckt sich das Aurea Spa aus Natursteinen, edlen Hölzern und schönen Mosaiken. Angeboten werden Massagen,

Gesichts- und Körperbehandlungen, Paar-Behandlungen in der Harmony-Suite und vieles mehr. Der Thermalbereich wurde um ein Tepidarium und ein Frigidarium ergänzt. Außerdem steht den Gästen ein Fitnesscenter zur Verfügung. Das Top 18 Exclusive Solarium ist eine Ruhezone für Erwachsene. Für 15 Euro am Tag gibt es Whirlpool, Strandkörbe und Sonnenliegen. Im Gegensatz zur MSC Divina ist dafür der Infinity Pool auch für die jungen Gäste zugänglich.

Gastronomie Insgesamt bietet die MSC Preziosa zehn Dining-Optionen. Ein Highlight ist das erste „Eataly“-Restaurant auf See mit etwa 80 Plätzen. Dabei handelt es sich um einen stilvollen, minimalistischen Ort, an dem die Gäste essen, einkaufen und etwas über die italienische

Küche lernen können. Eine tolle Atmosphäre für ein gutes Essen bietet auch die runde „Galaxy Lounge“ auf Deck 16 mit Panoramablick. Ebenso erkennen Gäste der MSC Divina die Nutella Corner-Crêperie und die „Pizzeria“ in der Vinothek La Locanda wieder. Exklusiver geht es mit nur 24 Plätzen im „Ristorante Italia“ zu. Die Reisenden, die die exklusiven Vorteile des MSC Yacht Club nutzen, können zusätzlich das Gourmet-Clubrestaurant „La Palmeraie“ besuchen, wo erstklassige mediterrane und internationale Küche serviert wird.

Shopping Wie von MSC gewohnt, sind auch die Einkaufsmöglichkeiten auf der MSC Preziosa sehr umfangreich. Von der Edelboutique über den Juwelier und die Parfümerie bis hin zum Accessoire-Shop und

dem Duty-free-Laden ist alles vorhanden. Neu sind Fashion Bijoux mit Swarovski-Produkten sowie eine Chocolaterie.

Preisniveau Ab 37 Euro pro Tag.

MSC Preziosa

Bordsprache: International Bordwährung: Euro Passagiere: 3500 Crew: 1370 PCR: 2,55 SR: 28,34 Baujahr: 2008 Flagge: Panama BRZ: 138.000 Länge/Breite: 333,3 m/37,92 m

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Im Erlebnis-Areal Four Elements kommen Aktivurlauber auf ihre Kosten. Indoor-Tandem-Wasserrutsche, Hochseilgarten und treibendes Wasser als gemütliche Alternative – hier wird die neue Aida Prima zum Freizeitpark.

Die neue Aida-Generation Als erstes Mitglied der neuen Schiffsklasse bietet die AIDA prima ihren Gästen ein erweitertes Angebot in allen Bereichen. Mit der Aida Prima startet die Rostocker Reederei Aida Cruises in eine neue Schiffsgeneration. Versprochen wird den Gästen mehr Individualität, mehr Unterhaltung, mehr Platz, mehr Service und mehr Vielfalt. Zumindest wird die Aida Prima mit einer Bruttoraumzahl von 124.500 schon einmal wesentlich größer ausfallen als die anderen Schiffe der Flotte. Nach dem Vorbild der US-Entertainment-Liner soll sie selbst zur Urlaubsdestination werden. Und so hat man sich bei der Mitsubishi Heavy Industries Ltd. in Japan einiges einfallen lassen, gerade was das Schiffsdesign angeht. Das neue Lanaideck ist eine Reminiszenz an die klassischen Promenadendecks,

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bietet kleine Außenpools, Entspannungszonen und eine Promenade. Hier befinden sich auch die großzügigen Lanaikabinen mit eigenem Wintergarten und großer Veranda. Den größten Anteil der 1632 Kabinen nehmen jedoch die 20 bis 25 Quadratmeter großen Standard-Verandakabinen ein. Für die größte Privatsphäre sorgen dagegen die Suiten der Privatinsel, die sich auf Deck 16 um einen exklusiven Pool anordnen. Außen verbinden gläserne Fahrstühle die Decks miteinander.

Entertainment Gerade in Sachen Action und Attraktionen sind die amerikanischen Flaggschiffe der Aida Prima noch einen großen

Schritt voraus. Ein Highlight ist jedoch die Four ElementsErlebniswelt mit der längsten Indoor-Tandem-Wasserrutsche auf See, Aida Racer, die über drei Decks verläuft. Auch der Hochseilgarten kann sich sehen lassen, obwohl er bei Weitem nicht so groß und spektakulär ist wie beispielsweise der auf der Norwegian Escape. Wer es gemütlich haben möchte, kann sich auf einem Gummiring den Lazy River entlangtreiben lassen. Saisonal betrieben wird eine 200 Quadratmeter große mobile Eisbahn, auf der auch Eishockey und Curling gespielt wird. Neu ist auch der gläserne Skywalk in 45 Metern Höhe am Heck des Schiffes. Die jungen Gäste können sich je nach Altersgruppe im Mini Club, im

Kids Club oder im Wave Club austoben.

Bordprogramm Das lichtdurchflutete Theatrium der Aida Prima erstreckt sich über drei Decks und verfügt über eine aufwändige Beleuchtung mit LED-Elementen, Projektionen sowie einer großen schwebenden LED-Kugel, die für eine immer wechselnde Inszenierung des gesamten Raums sorgen. Momentan bietet Aida auf ihrer gesamten Flotte 83 verschiedene Showformate von klassischen Musicals bis hin zu waghalsigen Artistennummern. Neu im Programm, auch auf der Aida Prima, sind verschiedene TV-Formate, die zum ersten Mal auf See stattfinden. So

Fotos: PR

Schiff


365 Tage Strandatmosphäre: Dank UV-durchlässigem Glasdach über dem Beach Club kennt die Aida Prima keinen Winter.

Bloß nicht nach unten schauen – oder doch? Der gläserne Skywalk in 45 Metern Höhe ist nur etwas für schwindelfreie Gäste.

Eine bunte Einrichtung mit viel Platz erwartet die Gäste in der Theatrium Bar in der Nähe der großen Showbühne.

Die Bewohner der Privatinsel-Suiten genießen eine persönliche Umgebung mit exklusivem Pool in der Mitte und einer eigenen Bar.

wird auf den Schiffen bald der Millionär gesucht oder auch „The Voice of the Ocean“. Auf Anfrage gibt es für Interessierte bei Aida Entertainment in Hamburg Einblicke hinter die Kulissen der Produktionen. Wer auf der Aida Prima die Nacht zum Tag machen möchte, kann im Nachtclub Nightfly und in der Diskothek D6 das Tanzbein schwingen sowie im Casino sein Glück versuchen.

Sport & Wellness In der neuen Spa-Thermal-Oase finden Erholung Suchende eine weitläufige Saunalandschaft mit Meerblick, eine Wellnessoase mit kleinen Entspannungsinseln, Innen- und Außenpools, ein privates Spa-Sonnendeck, exklusive Ruheräume und einen großzügigen Fitnessbereich. Angeboten werden Spa- und Beauty-Anwendungen sowie Fitnesskurse wie IndoorCycling, Power-Plate oder Yoga.

Für Erholung sorgen auch die scheinbar endlosen InfinityPools auf dem Lanaideck. Dieses eignet sich zudem sehr gut zum Joggen. Ein weiteres sportliches Highlight ist der Basketballplatz. Für eine entspannte Strandatmosphäre sorgt der neue Beach Club. Unter Palmen und gläsernem Himmel können die Gäste hier das ganze Jahr über die Seele baumeln lassen. Abends eignet sich der Beach Club optimal als Party-Location.

Gastronomie Unter den 13 Restaurants an Bord der Aida Prima befinden sich natürlich Klassiker wie die Buffet-Restaurants „Bella Donna“, „East“ und das „Markt Restaurant“ sowie das hoch gelobte Gourmet-Restaurant „Rossini“. Neu sind beispielsweise das Familienrestaurant „Fuego“ mit einem separaten Kinderbuffet, das französische „French Kiss“ und das „Risto-

rante Casa Nova“. Highlights sind außerdem das „Brauhaus“ mit bordeigenen Bieren, gebraut aus Meerwasser, und das „Buffalo Steak House“, wo American Beef und Bisonfleisch aufgetischt wird. Snacks gibt es unter anderem in der „Scharfen Ecke“ oder in der „Tapas & Bar“. Und im Aida-Kochstudio können die Gäste unter Anleitung von Köchen erstmals selbst ihre Gerichte zaubern – allerdings nur bei Reservierung vor Reisebeginn. Aus den vielen Bars an Bord sticht vor allem die Spray Bar mit ihrem puristischen Design hervor. Das edle Interieur ist in Weiß und Cremetönen gehalten, während effektvoll beleuchtete Wassersäulen die Blicke auf sich ziehen.

Shopping Die Aida Plaza ist sowohl eine Einkaufspassage als auch eine Bühne für Straßenkünstler und Treffpunkt für Snacks und

Erfrischungen. Auf zwei Decks befinden sich unter anderem ein Juwelier, ein Blumenhändler, eine Parfümerie und natürlich jede Menge Souvenirs.

Preisniveau Ab 92 Euro pro Tag.

AIDA Prima

Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 3300 Crew: 900 PCR: 3,67 SR: 29,64 Baujahr: 2015 Flagge: Italien BRZ: 124.500 Länge/Breite: 300 m/37,6 m

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Tagsüber stehen die Havana Bar und der Havana Pool exklusiv für die Bewohner der Havana-Kabinen und -Suiten zur Verfügung. Wenn abends dann tanzbare karibische Musik aufgelegt wird, sind jedoch alle Gäste zum Feiern eingeladen.

Zum Jubiläum nur das Beste Schiff Im Mai 2016 stößt bereits das 25. Mitglied zur Flotte der amerikanischen Reederei Carnival Cruise Lines. Selbstverständlich muss das Jubiläumsschiff einiges zu bieten haben. Und tatsächlich: Angekündigt wird die Carnival Vista als Funship 2.0, die logische Fortsetzung des ohnehin schon Entertainment-lastigen Konzepts. Das Schiff soll nun also endgültig zur eigenen Destination werden. Viele neue Freizeitattraktionen sollen natürlich vor allem Familien ansprechen – ebenso wie ein neues Kabinenkonzept. Innen-, Außen- und Balkonkabinen sind auf der Vista auch jeweils als Familienvarianten für bis zu fünf Personen erhältlich. Das Buchen von zwei Kabinen

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mit Verbindungstür wird somit überflüssig. Neu sind auch die Family Harbor-Kabinen, die über einen großen VerandaBereich verfügen und Sofas, große Fernseher sowie Videound Brettspiele bereitstellen. Bewohner der Havana-Kabinen haben dagegen tagsüber einen exklusiven Zugang zum gleichnamigen Pool. In der Sommersaison 2016 wird die Carnival Vista als einziges Schiff der Flotte im Mittelmeer unterwegs sein. Basishäfen sind Piräus und Barcelona.

Entertainment Die spektakulärste Attraktion auf der Carnival Vista nennt sich SkyRide. Passagiere radeln schwebend und auf dem Rücken liegend in einer

Art Gondel entlang einem 244 Meter langen Parcours. Das Ganze in einer luftigen Höhe von 45 Metern über dem Meer. Ergänzt wird SkyRide durch den Kletter-Seilgarten SkyCourse. Dieser gehört zusammen mit einer Minigolfbahn und einem Basketballplatz, der sich auch zum Fußball- oder Volleyballfeld verwandeln kann, zum Sport Square vorderhalb des Schornsteins. Im Inneren des Schiffes wartet das erste OzeanMultiplex-Kino auf die Gäste. Enthalten sind ein original IMAXKino für 3D-Filmgenuss auf der Riesenleinwand sowie das Thrill Theater, ein 4D-Kino, das Filme praktisch fühlbar macht. Ergänzt wird das Ganze durch das große Open-Air-Kino Drive-In Movies. Wasserratten können

sich im größten Wasserpark der Carnival-Flotte vergnügen. Da wären zwei parallel verlaufende Twister-Rutschen und die 138 Meter lange Röhrenrutsche Kaleid-o-slide mit sich abwechselnden Farben, sodass beim Rutschen ein KaleidoskopEffekt entsteht. Der bereits bekannte PowerDrencher ist ein riesiger Wassereimer, der seinen Inhalt über die Köpfe der Gäste schüttet. Ohnehin spielt mit drei Pools der Wasserspaß auf der Carnival Vista eine große Rolle. Für die jungen Gäste gibt es, getrennt nach den jeweiligen Altersstufen, Räume für Videospiele und andere Aktivitäten. Die Kinderbibliothek, die dem Kinderbuchautor Dr. Seuss gewidmet ist, lädt zudem zum Lesen ein.

Fotos: PR

Mit dem 25. Schiff der Carnival-Flotte, der Carnival Vista, setzt die Reederei noch mehr auf Entertainment und Freizeitspaß.


In der etwas anderen Bibliothek Dr. Seuss Bookville finden junge Gäste spannende Lektüre in einem bunten Ambiente.

Al fresco Dining: Auf der Carnival Vista laden viele Außenbereiche zum Essen unter freiem Himmel ein.

Ferienwohnung auf See: Die Family Harbor-Kabinen verfügen über eine große Terrasse mit Hängematte und Liegestühlen.

Direkt hinter dem Sport Square befindet sich der Tides Pool, eine von drei Bademöglichkeiten an Bord der Carnival Vista.

Bordprogramm Details zum Showprogramm auf der Carnival Vista sind noch nicht bekannt. Abgesehen von den Musik- und Tanzshows auf der großen Bühne werden im Punchliner Comedy Club die Lachmuskeln der Gäste strapaziert. Die Talente werden ausgewählt vom berühmten amerikanischen Comedian George Lopez. Für Kunstliebhaber oder solche, die es werden wollen, gibt es wie immer bei Carnival auch eine Kunstausstellung. Ebenso wenig fehlen darf natürlich ein Casino. Für gute Musik im Nightclub und in den Bars sorgt der DJ der Miami Heats, DJ Irie, persönlich, indem er die DJs an Bord trainiert.

Sport & Wellness Auch bereits bekannt von anderen Carnival-Schiffen ist das Cloud 9 Spa, wo Massagen, Gesichts- und Körper-

anwendungen sowie BeautyTreatments angeboten werden. Sportliche Gäste können neben dem Sport Square auch das bordeigene Fitnessstudio besuchen oder die Joggingstrecke benutzen.

Gastronomie Im Restaurant- und Barbereich wird es auf der Carnival Vista einige Neuigkeiten geben. Die beiden Hauptrestaurants „Reflections“ und „Horizons“ werden durch eine Vielzahl an Spezialitätenrestaurants ergänzt. Versprochen werden zunächst mehr Möglichkeiten zum Essen unter freiem Himmel. Freunde von Meeresfrüchten kommen im „Seafood Shack“ auf ihre Kosten, Steakliebhaber im „Fahrenheit 555 Steakhouse“. Asiatische Gerichte gibt es im „Bonsia Sushi“ oder im „Jiji Asian Kitchen“. Mediterran geht es in der „Cucina del Capitano“ zu, und „Guy‘s Burger

Joint“ erfüllt alle Wünsche von Fastfood-Liebhabern. Im RedFrog Pub wird zukünftig nicht nur Bier serviert, sondern auch erstmalig auf See gebraut. Außen herrscht in der RedFrog Rum Bar eine karibische Atmosphäre. Ansonsten bleibt hier alles beim Alten. Kinder können ihre selbstgemachte Pizza verköstigen. Kubanische Gefühle kommen dagegen in der Havana Bar auf, die am Abend zum Hotspot für feurige Musik und Tänze wird. Dagegen hat die Blue Iguana Tequila Bar einen mexikanischen Charakter. In der Alchemy Bar lassen sich sogar eigene Cocktails zusammenstellen.

Shopping Vor allem der Cherry on TopsLaden wird Kinderherzen höherschlagen lassen. Neben Süßigkeiten aller Art gibt es hier eine spezielle Eismaschine, die eine riesige Auswahl an

Geschmacksrichtungen und Toppings aller Art zu bieten hat. In den Fun Shops gibt es zudem alles von Schmuck bis Dutyfree-Produkten.

Preisniveau Ab 75 Euro pro Tag.

carnival vista

Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 3954 Crew: 1450 PCR: 2,73 SR: 24,70 Baujahr: 2016 Flagge: Panama BRZ: 133.500 Länge/Breite: 321,5 m/37 m

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Wenn die Disney Fantasy an den Stränden der Privatinsel Castaway Cay anlegt, können sich die Gäste nicht nur am perfekt gepflegten Sandstrand sonnen, sondern auch Banana-Boat fahren, schnorcheln oder sich in den zwei Wasserparks an Land vergnügen.

Wenn Kinderträume wahr werden Auf der Disney Fantasy lassen die Zeichentrick-Stars die Herzen der jungen Gäste höherschlagen – das alles in einem erstaunlich traditionellen Ambiente. Mit ihrem dunkelblauen Rumpf, den weißen Aufbauten und roten Schornsteinen wirkt die Disney Fantasy fast wie ein Passagierschiff aus den 1930er Jahren. Und auch im Inneren des Schiffes erinnern viele Gestaltungselemente des Art déco an die goldenen Zeiten. Faktisch dreht sich an Bord jedoch selbstverständlich alles um die Welt von Walt Disney. So entsteht auf dem Flaggschiff von Disney Cruise Line ein stimmungsvolles Ambiente, das vor allem die jungen Gäste in seinen Bann zieht. Disneyland auf See – das ist für viele Familien der perfekte Urlaub. Sei es, weil auch die Eltern jung geblieben sind oder gerade weil auch für Erwachsene viel

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geboten ist, während sich die Kinder bei Micky, Donald und Co. austoben. Natürlich ist alles auf Familien ausgerichtet, angefangen bei den Kabinen. Von jeder Kategorie gibt es auch eine etwas geräumigere Familienvariante. Besonders beliebt sind die Balkonkabinen mit 23 bzw. 28 Quadratmetern. Allerdings besitzen sogar die Innenkabinen ein virtuelles Bullauge, das eine hochauflösende Echtzeit-Aussicht aufs Meer zeigt. Klar erscheint ab und an auch Nemo oder Micky Maus. Die Disney Fantasy wurde Anfang 2012 in der Meyer Werft in Papenburg fertig gestellt und befindet sich ganzjährig auf achttägigen Routen in der östlichen Karibik. Regelmäßig sind bis zu 4000 Passagiere

an Bord. Gemeinsam mit dem Schwesterschiff Disney Dream ist die Disney Fantasy nicht nur das neueste, sondern auch das größte Mitglied der Flotte.

Entertainment Wie schon auf dem Schwesterschiff Disney Dream ist die Wasserrutsche AquaDuck eine der Hauptattraktionen an Bord. Während der 233 Meter langen Fahrt genießen Kinder und Erwachsene gleichermaßen auf einem Luftkissen den tollen Ausblick auf das Schiff und die Umgebung. Insgesamt spielt Wasser eine große Rolle auf der Disney Fantasy. Es gibt verschiedene Pools für Kinder, Familien und Erwachsene sowie Wasserspielparks wie das AquaLab oder Nemo’s

Reef. Selbstverständlich sind die Disney-Stars auch an Bord und stehen gerne für Fotos bereit. Die besten Chancen, ihnen über den Weg zu laufen, bestehen in den neun Youth Clubs des Schiffes. Hier können sich Kinder je nach Alter mit Videospielen beschäftigen, sich zur Prinzessin schminken lassen oder mit den Muppets spielen. In anderen Clubs wiederum werden Filme gezeigt oder Animationsprogramme durchgeführt. Teenies von 14 bis 17 Jahren können im Vibe Gleichaltrige kennen lernen.

Bordprogramm Im zweistöckigen Walt Disney Theatre werden täglich mehrere 45-minütige Musicals aufgeführt. In Disney’s Aladdin

Fotos: PR

Schiff


Die über 200 Meter lange Wasserrutsche AquaDuck gehört für Jung und Alt zu den Hauptattraktionen auf der Disney Fantasy.

Der Oceaneer Club ist ein Freizeitcenter für Kinder und bietet vier unterschiedlich gestaltete Areale zum Spielen und Lesen.

Am Strand der Disney-Privatinsel Castaway Cay erwartet die jungen Gäste ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm.

Auf einem Disney-Schiff können die hauptsächlich jungen Fans ihre Zeichentrickstars natürlich auch persönlich treffen.

schwebt der Disney-Held auf dem fliegenden Teppich über die Bühne, und in „Disney‘s Believe“ geben sich nicht weniger als 20 Disney-Stars rund um Cinderella, Peter Pan, Mary Poppins und Rafiki vom „König der Löwen“ die Ehre. Ebenso viel Prominenz kann das Musical „Disney Wishes“ vorweisen. Ergänzt wird das Showprogramm durch das Buena Vista Theatre, ein 3D-Kino im Art-déco-Stil, das sich ebenfalls über zwei Decks erstreckt. Geeignete Filme hierfür gibt es bei Disney Cruise Line natürlich genügend. Für 210 US-Dollar werden Mädchen zur Prinzessin beim Royal Court Royal Tea, bei dem auch die ein oder andere Disney-Prinzessin zu Gast ist.

Sport & Wellness Das elegante Senses Spa, das sich über zwei Decks erstreckt, ist mit Sicherheit der ruhigste Ort auf der Disney Fantasy.

Es werden Massagen und Beauty-Anwendungen angeboten, beliebt ist außerdem der Rainforest Room mit einem Hamam, einem Caldarium und einem Laconium. Natürlich egt Disney Cruise Line auch im Bereich Wellness viel Wert auf die Wünsche der jungen Gäste. Auf der Disney Fantasy gibt es einen eigenen SpaBereich für Jugendliche, das Chill-Spa. Die Anwendungen heißen dann „Acne Attack“ oder „Surfer‘s Scrub“, außerdem werden Massagen mit heißer Schokolade oder EiscremeManiküren und -pediküren angeboten. Wer sportlich aktiv werden möchte, kann das moderne Fitnessstudio nutzen oder auch Goofy‘s Sports Deck einen Besuch abstatten. Hier befinden sich ein Basketballfeld, Tischtennisplatten und eine Minigolfanlage. Der Rundgang auf Deck 4 lädt zusätzlich zum Joggen ein.

Gastronomie An Bord der Disney Fantasy befinden sich neun Dinner-Optionen, von denen auch einige nur für Erwachsene zugänglich sind. Vom À-la-carte-Menü über Themenbuffets und Fastfood bis hin zum Mitternachtssnack ist alles bereits im Reisepreis enthalten. Viele Getränke kosten extra, auch in den zehn Bars des Schiffes, die ebenfalls zum großen Teil Kindern vorbehalten sind. Wie natürlich der Night Club, der erst zu späterer Stunde richtig voll wird. Die jungen Gäste können dagegen im Eye Scream Treats und im Frozone Treats Eiscreme und frische Smoothies genießen.

Shopping Auch in den Geschäften auf dem Schiff dreht sich fast alles um – wer hätte es gedacht – Walt Disney. Von Kleidung mit Disney-Logo bis zu Kunstwerken mit den berühmten

Disney-Charakteren ist hier alles erhältlich, was das Fanherz begehrt. Allerdings gibt es auch Designerware zu kaufen.

Preisniveau Ab 131 Euro pro Tag.

Disney Fantasy

Bordsprache: Englisch Bordwährung: US-Dollar Passagiere: 4000 Crew: 1480 PCR: 2,70 SR: 23,68 Baujahr: 2012 Flagge: Bahamas BRZ: 129.750 Länge/Breite: 340 m/37 m

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Alle Schiffstests finden Sie online unter www.azur.de

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20,0 10,0 19,6 19,4 9,4 8,9 8,9 96,2 5 19,4 10,0 19,2 19,6 9,2 8,9 9,2 95,5 5 19,4 9,3 19,4 19,4 8,9 8,9 9,3 94,6 5 19,4 10,0 19,0 19,1 8,9 8,7 8,9 94,0 5 18,9 9,3 19,1 19,0 8,9 8,7 8,9 92,8 5 19,3 9,8 19,4 19,2 8,4 8,0 8,7 92,8 5 18,4 9,0 19,4 19,6 8,9 8,0 8,9 92,2 5 18,4 8,9 19,2 19,6 8,4 8,0 9,2 91,7 5 18,6 9,1 18,6 19,1 8,9 8,3 8,9 91,5 5 18,0 9,1 18,5 18,5 8,0 9,0 9,5 90,6 5 18,4 8,9 19,4 19,2 8,2 8,0 8,5 90,6 5 18,0 8,7 19,2 19,0 7,4 8,6 9,2 90,1 5 18,0 9,0 19,0 19,0 7,6 8,6 8,9 90,1 5 19,0 9,0 19,4 18,5 8,5 8,0 7,5 89,9 5 18,1 8,7 19,0 19,0 7,0 8,5 9,0 89,3 5 18,5 8,9 18,8 19,0 8,1 7,5 8,5 89,3 5 19,0 9,0 18,5 19,0 6,0 8,0 9,5 89,0 5 17,8 8,0 19,0 18,3 8,3 8,0 7,7 87,1 5 17,8 8,0 18,9 18,3 8,1 7,9 7,6 86,6 5 18,8 9,4 16,7 18,2 6,2 6,5 9,6 85,4 5 18,5 8,3 17,5 19,0 6,5 6,0 9,0 84,8 5 19,0 8,0 17,8 19,5 4,0 6,0 9,0 83,3 5

4 sterne Queen Elizabeth Queen Victoria Eurodam Amadea Celebrity Silhouette Queen Mary 2 Mein Schiff 3 Celebrity Eclipse Columbus 2 Allure of the Seas Mein Schiff 2 Artania Celebrity Constellation Mein Schiff 1 Oosterdam Norwegian Getaway Paul Gauguin Rotterdam Astor Bremen Norwegian Breakaway Stella Australis Royal Clipper Ruby Princess Royal Princess

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➊ Eine Suchfunktion ermöglicht das schnelle Auffinden des gewünschten Schiffes.

➋ Die Schiffstests werden

in übersichtlichen Tabellen dargestellt.

➌ Die Seite des Tests

kann aufgerufen und auch ausgedruckt werden.


& Service Sport Schiff Kabinen Gastronomie Orion Emerald Princess Celebrity Xpedition Variety Voyager MSC Musica Clipper Odyssey Norwegian Pearl MSC Divina Carnival Breeze MSC Preziosa MSC Magnifica Disney Fantasy Costa Favolosa

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Das Kreuzfahrtmagazin

3 sterne Aida Stella Aida Sol Star Princess Carnival Sunshine Costa Fascinosa Star Flyer Galapagos Explorer II Albatros Adventure of the Seas Costa Pacifica Azores Grandeur of the Seas Aida Mar Costa neoRomantica Hamburg Aida Luna Norwegian Star FTI Berlin Costa Atlantica Aida Vita Norwegian Jade Empress Aida Cara Aurora Delphin Celestyal Olympia Radiance of the Seas Celestyal Crystal Grand Princess Nikola Costa neoRiviera Pegasus Fram Ocean Majesty Chronos

15,0 9,4 12,2 7,8 8,9 7,8 8,8 69,9 3 14,8 8,5 12,5 7,8 9,0 8,7 8,5 69,8 3 14,2 8,2 13,0 13,0 8,0 7,0 6,4 69,8 3 14,9 7,0 10,2 13,6 9,0 8,2 6,8 69,7 3 14,2 8,0 11,2 13,1 9,0 8,1 6,1 69,7 3 15,1 6,4 15,0 15,0 6,0 5,1 7,1 69,7 3 14,1 6,2 12,6 15,9 6,5 6,4 7,9 69,6 3 13,9 6,5 13,5 15,1 6,1 6,4 8,0 69,5 3 13,0 8,6 12,7 11,9 9,0 7,2 7,0 69,4 3 14,0 8,0 11,0 12,5 9,0 7,8 6,1 69,4 3 14,9 6,5 13,0 14,8 5,0 6,5 8,2 68,9 3 13,0 8,8 13,0 12,9 6,5 7,2 7,1 68,5 3 14,2 9,4 11,5 7,8 8,9 7,8 8,8 68,4 3 13,8 6,9 11,9 13,1 6,9 8,0 7,8 68,4 3 14,0 4,9 13,5 15,0 6,2 6,5 8,0 68,1 3 13,6 8,5 11,4 8,6 8,9 7,8 9,0 67,8 3 12,9 8,4 13,7 12,1 7,0 6,9 6,7 67,7 3 13,5 5,2 13,3 14,8 5,5 7,1 8,0 67,4 3 13,0 8,0 11,0 13,0 8,7 7,4 6,1 67,2 3 13,5 8,2 12,4 8,0 8,3 7,8 8,7 66,9 3 13,0 8,4 12,7 12,1 7,6 6,9 6,7 66,8 3 11,0 7,0 13,0 14,0 7,0 7,5 7,0 66,5 3 12,9 8,2 11,4 8,6 8,5 7,8 9,0 66,4 3 12,2 7,3 11,0 7,1 7,9 7,9 7,6 66,1 3 12,0 5,0 14,0 16,0 5,0 6,5 7,0 65,5 3 13,1 8,2 10,02 11,4 6,5 7,0 9,1 65,3 3 12,8 7,5 12,2 11,2 6,8 7,2 6,9 64,6 3 13,0 5,5 12,3 16,5 4,5 7,5 5,2 64,5 3 11,0 7,0 11,0 13,0 7,0 8,0 7,0 64,0 3 14,0 8,0 11,0 14,0 5,0 1,0 10,0 63,0 3 11,0 6,4 11,8 13,1 6,2 6,5 7,8 62,8 3 12,4 5,5 10,0 14,6 6,5 6,2 7,3 62,6 3 12,9 7,0 12,0 10,4 5,6 6,8 5,9 60,6 3 8,0 6,0 12,0 14,0 6,0 7,1 7,0 60,1 3 13,0 10,0 8,0 10,0 6,0 4,0 8,0 59,0 3

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2 sterne Kairós Quest Stockholm Sea Star Aranui 3 Kapitan Khlebnikov M/V Ocean Nova

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FLUSSSCHIFFE River Cloud Amadeus Silver A-Rosa Silva Antonio Bellucci A-Rosa Luna Swiss Gloria Amelia A-Rosa Brava Amadeus Royal TUI Melodia Viking Emerald Anakonda A-Rosa Mia Nile Smart Serenade 1 Bengal Ganga Wilhelm Tham Douro Queen Mona Lisa Viking Spirit Delfin II Maribelle Thurgau Exotic I Amazon Clipper Premium Wolga Classic Lady Konstantin Fedin River Kwai

18,8 8,9 17,9 18,8 8,0 7,6 9,0 89,0 5 18,5 8,6 17,0 17,5 6,8 7,5 8,0 83,9 4 17,5 8,9 15,7 15,5 8,6 8,0 8,0 82,2 4 18,7 9,0 18,5 18,2 4,0 6,0 6,9 81,3 4 17,1 8,6 15,7 14,6 8,1 8,6 8,5 81,2 4 18,2 8,0 17,0 17,0 5,5 7,5 8,0 81,2 4 17,5 8,5 16,0 18,5 5,0 7,5 8,0 81,0 4 17,0 8,6 15,7 16,0 8,5 7,0 8,0 80,8 4 17,1 8,2 16,0 17,0 6,5 7,2 7,0 79,9 4 15,9 8,5 16,5 16,1 6,7 7,9 8,1 79,7 4 16,5 8,5 16,9 16,2 5,0 8,0 8,5 79,6 4 15,5 8,1 12,2 16,9 3,5 5,3 8,7 70,2 4 16,5 8,5 14,2 14,4 8,1 6,0 7,4 77,1 4 15,5 7,5 15,0 15,5 - 7,0 9,5 70,0 3 16,0 8,0 14,0 17,0 3,0 3,0 8,0 69,0 3 13,8 7,5 12,2 16,3 6,0 5,6 7,5 68,9 3 14,0 4,0 19,0 19,1 - 7,0 5,0 68,1 3 14,8 6,8 12,7 14,3 3,2 5,9 7,1 64,8 3 14,1 8,9 15,9 4,0 6,5 6,7 7,4 63,5 3 12,3 8,0 14,6 11,2 1,0 5,8 7,9 60,8 3 10,0 9,7 11,7 9,7 - 7,1 9,8 58,0 3 12,3 7,5 15,2 11,7 1,5 3,0 6,0 57,2 3 15,5 6,9 11,0 13,0 0,0 4,0 6,0 56,4 3 8,0 4,0 16,0 13,0 1,0 5,0 8,0 55,0 2 8,0 4,5 9,0 8,0 9,0 6,0 9,0 53,5 2 10,2 4,3 9,5 12,8 8,0 3,0 5,5 53,3 2 9,00 3,0 12,0 12,0 1,0 5,0 8,0 50,0 2 12,0 5,0 6,0 8,0 - 2,0 9,0 42,0 2

So bewertet AZUR die Schiffe AZUR vergibt maximal fünf Sterne. Sieben Kategorien fließen in eine Punktebewertung ein, die schließlich zur Sterne-Bewertung führt: 1. Schiff: Zustand, Design, Konstruktion der öffentlichen Bereiche, Kabinen-Vielfalt, Technik/ Umweltfreundlichkeit. Space Ratio (SR), Tonnage/BRZ geteilt durch alle Personen an Bord. 2. kabinen: Qualität des Mobiliars, Design, Niveau der Ausstattung (Extras wie z. B. Wasserkocher, Bademäntel), Größe, Balkongröße. 3. gastronomie: Anzahl der Restaurants, kulinarische Vielfalt, Art und Qualität der Speisen, Darbietung der Speisen (Menü/ Buffet/Erlebniswelt), Diät-Kost. 4. Service-Qualität: Niveau der Ausbildung (von Hilfs- bis Top-Kraft), Sprachkenntnisse der Crew, Service-Einrichtungen (Rezeption/Gäste-Betreuung/ Ausflugsberatung/Butler/Concierge), Passenger Crew Ratio (PCR), Quotient aus Gäste- und Crew-Anzahl. 5. sport & wellness: Qualität/Quantität der Einrichtungen, Vielfalt des Angebots, z. B. Kurse, Massagen, Qualität des betreuten Angebots, z. B. Personal Trainer, Massage.

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7. ausflugsangebot: Vielfalt an Exkursionen, Organisation, Qualität, Ablauf, Pünktlichkeit, Niveau der örtlichen Führer. Ausflüge in deutscher Sprache.

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6. Bordprogramm: Vielfalt und Qualität des Angebots und deren Präsentation, Shows, Workshops, Lektorate.


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News Die Aida Mar fährt seit Neuestem mit zwei Scrubbern.

Als drittes Schiff der Aida-Flotte erhielt die Aida Mar mit zwei Scrubbern bereits die ersten Einbauten eines umfassenden Systems zur Abgasnachbehandlung. Der Einbau der weiteren Komponenten des Systems soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. An den Hauptmaschinen und Hilfskesseln wurden zusätzliche Kraftstoffmessuhren angebracht, wodurch sich die Verbräuche der einzelnen Anlagen besser analysieren und optimieren lassen. Die öffentlichen Bereiche erstrahlen nach Polster-, Farb- und Lederarbeiten ebenfalls in neuem Glanz. Im Photoshop wurden elf digitale Fotostationen installiert. An diesen kann man seine Urlaubserinnerungen auf einem Bildschirm auswählen und auf Wunsch bestellen. Durch die Digitalisierung spart Aida rund 50 Prozent an Fotopapier und Chemikalien für die Entwicklung. Ein weiteres Plus: Eine der Stationen ist in der Höhe verstellbar und kann somit auch von Kindern und Rollstuhlfahrern bequem bedient werden. WELTWEITE LUXUS-KREUZFAHRTEN Azamara Club Cruises wird in der Saison 2017 insgesamt 65 Kreuzfahrten zu 203 Zielen in 68 Ländern anbieten. Darunter sind vier neue Häfen in Kaikoura, Neuseeland; Mahé, Seychellen; Yucatán, Mexiko, und George Town auf Grand Cayman in der Karibik. Neue Kreuzfahrten

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führen von Australien nach Asien, von Südkalifornien nach South Beach in Florida oder entlang den Highlights des Indischen Ozeans. Zudem werden beliebte Ziele wie der Grand Prix in Monaco oder eine Kreuzfahrt entlang der Normandie und Holland nach Hamburg angeboten. Im Rahmen des „Insider Access“ und „Nights and Cool Places“ werden Touren und Ausflüge organisiert. Hierzu zählen ein Rundgang durch erleuchtete Sehenswürdigkeiten bei Nacht, Museumsbesuche jenseits der Öffnungszeiten sowie exklusive Zugänge zu Live-Veranstaltungen. Im kommenden Jahr führt Azamara Club Cruises das Programm „Cruise Global, Eat Local“ ein. Hier essen die Gäste in den Häfen in lokalen Restaurants mit authentischem Flair zu Abend. „Unser Kreuzfahrtprogramm ist auf neugierige Entdecker zugeschnitten und bietet sowohl Kreuzfahrtneulingen als auch erfahrenen Gästen eine vielseitige Auswahl“, sagt Larry Pimentel, President und CEO of Azamara Club Cruises. „Wir möchten kulturell interessierten Gästen authentische und einzigartige Reiseerlebnisse bieten.“ CARNIVAL VISTA MIT OUTDOOR-HITS Carnival Cruise Lines hat sich für das „Jubiläum“ Besonderes einfallen lassen: Wenn im Mai des kommenden Jahres mit der Carnival Vista das 25. Schiff des Marktführers zu seiner ersten Kreuzfahrt in See sticht, wird es an Bord eine Reihe außergewöhnlicher Features zu bestaunen geben. So präsentiert die Reederei mit dem

SkyRide eine auf den Weltmeeren bislang noch nicht gesehene Attraktion. Bei diesem Outdoor-Erlebnis „radeln“ Passagiere schwebend und auf dem Rücken liegend entlang eines 244 Meter langen Parcours. Der Clou: Das Ganze passiert in der luftigen Höhe von 45 Metern über dem Meer. Eine weitere Neuheit innerhalb der Carnival-Flotte ist eine 139 Meter lange Rafting-Strecke, auf der die Gäste einzeln oder zu zweit in einem Gummireifen durchs „Wildwasser“ wirbeln. CELEBRITY CRUISES ERWEITERT DIE FLOTTE Die Premium-Kreuzfahrtmarke Celebrity Cruises hat einen Vorvertrag über die Bestellung von zwei neuen Kreuzfahrtschiffen unterzeichnet. Die beiden Schiffe für je 2900 Gäste mit einer BRZ von 117.000 werden in der Werft von STX France unter dem Namen „Project Edge“ gebaut. Mit einer Länge von 300 Metern, einer Breite von 38 Metern und einer Höhe von 58 Metern sind die beiden Kreuzfahrtschiffe etwas kleiner als die bisher neuesten der Flotte und bieten vielseitige Vorzüge an Bord. Dank neuer Technologie bedeutet „Project Edge“ einen großen Schritt in Bezug auf umweltfreundliches Schiffsdesign. Wesentliche Treibstoffeffizienz und ein fortlaufender Prozess der Nutzung nachhaltiger Materialien sind nur zwei Beispiele. Das erste Kreuzfahrtschiff soll im Herbst 2018 fertig gestellt werden, das zweite im Frühjahr 2020. Der Auftrag ist abhängig von den

Fotos: PR

AIDA MAR MIT NEUEN FILTERN


üblichen Voraussetzungen, unter anderem in Bezug auf die Finanzierung. Einschließlich dieser Bestellung und bestehender Aufträge betragen die Investitionsausgaben von Celebrity Cruises für 2014 1,4 Milliarden, für 2015 1,5 Milliarden, für 2016 2,3 Milliarden, für 2017 0,4 Milliarden und für 2018 2,2 Milliarden US-Dollar. NORDLAND MIT NEUEN SCHIFFEN In der Sommersaison 2015 bietet die italienische Traditionsreederei Costa Crociere für die NordlandKreuzfahrten einige Neuheiten. Ende Mai startet das Slow Cruise-Schiff Costa neoRomantica ab Hamburg auf seine entspannten Kreuzfahrten Richtung Nordkap und Lofoten. Das Motto: Mehr Zeit und Individualität an Bord sowie an Land. Ebenfalls neu: Zum ersten Mal wird die Costa Favolosa, eines der jüngsten Schiffe der Costa-Flotte, in Warnemünde erwartet. Zwischen Mai und September wird der hochmoderne Kreuzfahrer 14 einwöchige Kreuzfahrten ins Baltikum und in die norwegischen Fjorde unternehmen. Insgesamt starten drei Costa-Schiffe ab den drei deutschen Häfen Hamburg, Kiel und Warnemünde in den Norden. Die Costa Pacifica fährt wie schon in der letzten Saison von Kiel aus zu den Metropolen des Nordens und zum Nordkap. Übrigens: Costa Kreuzfahrten haben im Norden eine lange Tradition. Schon vor 28 Jahren konnten deutsche Reisende ab Kiel mit einem Costa-Schiff ins Baltikum fahren.

Im Sommer 2015 sind sowohl die Costa neoRomantica, die Costa Favolosa als auch die Costa Pacifica im Nordland vertreten.

CRYSTAL DURCHQUERT NORDWESTPASSAGE Crystal Cruises erhält die Erlaubnis, den Arktischen Ozean über die Nordwestpassage zu durchqueren. Ab dem 16. August 2016 legt die Crystal Serenity in Anchorage/Seward in Alaska zu ihrer ersten 33-tägigen Expeditionsfahrt über die legendäre Passage nach New York City ab. Auf ihrem Weg passiert sie majestätische Gletscher, beeindruckende Fjorde und unberührte Naturlandschaften. „Bei der Erstfahrt der Crystal Serenity durch die Nordwestpassage begeben sich unsere Gäste auf eine abenteuerliche Voyage in die Arktis, verbunden mit einem erstklassigen Luxus-Erlebnis an Bord“, so Edie Rodriquez, President von Crystal Cruises. WINE & DINE AUF HOHER SEE Während die Europa 2 im April 2015 von New York nach Hamburg den Atlantik überquert, kommen Weingourmets an Bord in den Genuss erstklassiger Gewächse. Der Schweizer Spitzenwinzer Daniel Gantenbein verkostet während der Reise in Tastings eigene Tropfen sowie Weine der umfangreichen Weinkarte des Schiffes (450 Positionen) und lädt außerdem zum Wine & Dine im Restaurant „Tarragon“. Das Weingut Gantenbein von Daniel und Martha Gantenbein im bündnenschen Flasch ist für viele das beste Weingut der Schweiz. Die international bekannten Weine sind auf

vielen preisgekrönten Weinkarten rund um den Globus zu finden. DIE KONINGSDAM IM MITTELMEER Die Koningsdam, das neue Schiff von Holland America Line, wird im Februar 2016 mit Kreuzfahrten im Mittelmeer starten. Die siebentägige Premieren-Fahrt bricht am 20. Februar 2016 auf und wird von Civitaveccia/Rom (Italien) aus die Städte Dubrovnik (Kroatien), Kérkira (Korfu), Katakolon (Griechenland) und Neapel (Italien) ansteuern. Im Anschluss folgen bis Anfang Mai 2016 sechs zwölftägige Cruises mit zwei unterschiedlichen Routen. So erwartet die Passagiere zum einen Kreuzfahrten von/bis Rom über Katakolon und Athen (Griechenland), Rhodos und Kreta, Istanbul – mit Übernachtaufenthalt –, Kusadasi (Türkei) und Neapel. Die zweite Kreuzfahrt besucht die Häfen Neapel, Palermo (Sizilien), Cagliari (Sardinien), Gibraltar, Cádiz, Málaga, Cartagena und Barcelona (Spanien), mit Übernachtaufenthalt in der Hafenstadt. Alle Kreuzfahrten sind ab 799 Euro buchbar. VON SPITZBERGEN NACH HAMBURG „Arktis, norwegische Küste und Hansestädte“ stehen im August 2015 auf dem Programm der Nordstjernen. Die 15-tägigige Reise führt die Hurtigruten-Gäste zu den Höhepunkten Spitzbergens sowie der norwegischen Fjordküste und in die Hansestädte Bergen und Hamburg.

Im Restaurant „Tarragon“ auf der Europa 2 wird der Spitzenwinzer Daniel Gantenbein im April Weine verkosten.

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Auf die Gäste warten die faszinierende arktische Tierwelt mit Eisbären, Walrossen und Polarfüchsen genauso wie schroffe Felsen, blühende Tundren und beeindruckende Gletscher. Vom Starthafen Longyearbyen aus führt die Reise unter anderem zum imposanten Monaco-Gletscher, dem Nordwest-Spitzbergen-Nationalpark, der Insel Moffen am 80. Breitengrad und dem größten Fjordkomplex Spitzbergens, dem Isfjord. Nachdem das Expeditionsschiff die südlichste Insel des Spitzbergen-Archipels Bjørnøya passiert hat, nimmt es Kurs auf das Nordkap und überquert den Nordatlantik. Über die bunte Universitätsstadt Tromsø geht es mit Zwischenstopps auf den Lofoten, in der Jugendstilstadt Ålesund und der Hansestadt Bergen entlang der norwegischen Küste bis nach Stavanger. Während der Reise durchquert die Nordstjernen spektakuläre Fjorde, darunter der weltberühmte Geirangerfjord (UNESCO-Welterbe) und der imposante Lyseford. ICELAND PROCRUISES MIT ATTRAKTIVEM ANGEBOT Wer jetzt eine Kreuzfahrt bei Iceland ProCruises bucht, kann richtig Geld sparen. Der Spezialist für Island- und Grönlandkreuzfahrten hat den Frühbucherrabatt für die Sommerkreuzfahrten 2015 der Ocean Diamond verlängert. Die Reisen auf dem 4-Sterne-Expeditionsschiff können jetzt noch bis zum 31. Januar 2015 mit bis zu 20 Prozent Ermäßigung gebucht werden. Außerdem gibt es mit dem Suiten-Special eine neue Aktion, die ideal für Familien

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Mit frischer Außenbemalung und renovierten Kabinen startet die Aurora nach drei Wochen in der Werft wieder zu Kreuzfahrten für P&O Cruises.

oder Freundespaare geeignet ist. Der verlängerte Frühbucherrabatt gilt für alle zwölf Kreuzfahrten der Ocean Diamond von Mai bis September 2015, darunter auch das auf dem deutschsprachigen Markt neue Produkt des Island-Spezialisten: eine Kreuzfahrt rund um Island mit insgesamt neun isländischen Häfen mit softem Expeditionscharakter und einem rein isländischen Expeditionsteam, das Deutsch und Englisch spricht. Die 10-tägige (9 Nächte) „Island Umrundung“ ab/bis Reykjavík wird an sieben Abfahrtterminen von Anfang Juni bis Ende Juli angeboten und ist zum Frühbucherpreis bereits ab 1125 Euro buchbar. LOUIS CRUISES ERWEITERT FLOTTE Neu bei Louis Cruises: Genau wie ihre Schwesterschiffe Celestyal Crystal und Celestyal Olympia besitzt die Celestyal Odyssey die ideale Größe, um kleine Häfen und traumhafte, teils unentdeckte Reiseziele im östlichen Mittelmeer anzusteuern, die für große Kreuzfahrtschiffe unzugänglich sind. Die Celestyal Odyssey wurde 2002 ursprünglich als Olympia Explorer gebaut, verfügt über 420 Kabinen und kann maximal 836 Passagiere beherbergen. Die Gäste erwartet laut der griechischen Reederei Louis Cruises „ein wahrhaft griechisches Erlebnis“. Dazu gehören die authentische griechische Küche, herzliche Gastfreundschaft und Lebensfreude sowie mit hellenistischen Gedichten und Namen der griechischen Mythologie verzierte Decks.

MSC VERLÄNGERT FRÜHBUCHERFRIST MSC Kreuzfahrten verlängert seine Frühbucherfrist für das Programm 2015/16 und gewährt seinen Kunden nun für Buchungen bis zum 31. März 2015 die attraktiven Frühbucherpreise mit Ermäßigungen von bis zu 350 Euro pro Person. Die Frühbucherpreise gelten für ausgewählte Seereisen aus dem Sommerprogramm 2015 sowie für die Winterrouten 2015/16. Die Höhe der Ermäßigung steigt mit der Anzahl der Übernachtungen: Bis vier Nächte beträgt die Ersparnis bis zu 150 Euro pro Person, bei fünf bis acht Nächten sogar bis zu€300 Euro pro Person. Ab neun Übernachtungen beträgt der Preisvorteil gegenüber dem Katalogpreis bis zu 350 Euro pro Person. DIE AURORA IN NEUEM GLANZ Nach dreiwöchigem Aufenthalt im Trockendock der Hamburger Werft Blohm+Voss hat die Aurora der britischen Traditionsreederei P&O Cruises wieder ihren KreuzfahrtenDienst aufgenommen. Die Aurora (850 Passagiere) zeigt nun als erstes Mitglied der P&O-Flotte die neue frische Außenbemalung mit dem Union Jack (Flagge Großbritanniens) am Bug. Neben diesem „Facelifting“ sind es aber vor allem die Verbesserungen im Inneren, die künftige Kreuzfahrten an Bord noch komfortabler machen. So wurden alle Kabinen renoviert und neu ausgestattet. Umfassende Veränderungen gab es zudem in der Gastronomie. So lockt

Fotos: PR

Die Celestyal Odyssey ergänzt die Flotte von Louis Cruises und steuert dank ihrer geringen Größe auch kleinere Häfen an.


das neue „Sindhu“ von Starkoch Atul Kochhar mit indisch angehauchter Fusion-Küche. Außerdem können Passagiere im Zuge des „Freedom Dining“-Konzepts künftig auch auf der Aurora zwischen 18 und 21.30 Uhr jederzeit im Hauptrestaurant speisen. Feste Tischzeiten sind damit passé. Mit dem „Horizon“, dem „Beach House“ sowie dem „Glass House“ gibt es zudem weitere Dinner-Alternativen im neuen Look. ZDF DREHT TRAUMSCHIFF JETZT AUF DER AMADEA Von 2015 an dreht das ZDF die neuen Folgen der erfolgreichen Reihe „Das Traumschiff“ auf der Amadea des Reiseveranstalters Phoenix Reisen. Die für Weihnachten 2015 und Neujahr 2016 vorgesehenen Folgen werden schon seit Februar auf dem Schiff produziert. Reiseziele sind Macao und Cook Island im südlichen Pazifik. PLANTOURS SPENDET FÜR KINDERHEIM Seit Jahren pflegt Plantours Kreuzfahrten Kontakte zum Kinderheim Abrigo Infantil Monte Salém im Regenwald Brasiliens in Manaus. „Das ist eine Herzensangelegenheit. Sehr gern haben wir in Bremen wieder auf Weihnachtspräsente an die Geschäftspartner verzichtet, um das Haus zu unterstützen“, berichtet Geschäftsführer Oliver Steuber. Sieben Kinder, im Alter von 3 bis 14 Jahren, nahmen nun an Bord der Hamburg durch Kreuzfahrtleiterin Anke Rüsche den Erlös aus der Unter-

Die Sea Spirit ist mit 114 Passagieren das kleinste, deutschsprachig geführte Expeditionsschiff und startet im Mai 2015 ab Hamburg.

nehmenszentrale sowie zwei Spendenaktionen an Bord entgegen. Anschließend ging es zur Schiffsbesichtigung und auf eine Runde Pizza an Deck. Im brasilianischen Manaus kommt nun ein Betrag direkt den Kindern zugute, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. Die Institution, die ausschließlich von Spendengeldern lebt, wurde 2002 gegründet und gehört zum Programm „JOCUM – Jovens Com Uma Missão“. PONANT MIT SOMMERZIELEN Ponant, die französische Kreuzfahrtreederei und Spezialistin für Expeditionen in die Polregionen, hat das Sommerprogramm 2016 veröffentlicht. Die Reisen, auf denen alle Getränke inkludiert sind, können mit dem Ponant Bonus Preis für kurze Zeit mit bis zu 30 Prozent Ermäßigung auf den Katalogpreis gebucht werden. Dabei ist es ganz gleich, ob der Weg in die Arktis führt, durch die ruhigen Gewässer der Adria oder entlang der reizvollen Ostküste der Vereinigten Staaten. Durch ihre geringe Größe können die Yachten von Ponant auch versteckte und abgelegene Orte erreichen, die großen Schiffen nicht zugänglich sind. Auch im Sommer 2016 hält Ponant wieder Neuigkeiten parat. So zum Beispiel einen zweitägigen Aufenthalt der Le Boréal in New York, Kreuzfahrten, die in London, Dublin oder Málaga beginnen, und neue Ziele in Griechenland und Kroatien. Erstmals können Gäste der Le Boréal sich auf einen zweitägigen Aufenthalt mitten im Herzen von

New York freuen. Vorher besucht die Yacht einige der schönsten Küstenorte der US-Ostküste: Lunenburg (UNESCO-Weltkulturerbe), Bar Harbour, Provincetown auf Cape Cod, Newport auf Rhode Island und Oak Bluffs auf der Kennedy-Insel Martha’s Vineyard gewähren einen detaillierten Einblick in das Leben in Neu-England. POSEIDON STARTET IN HAMBURG Das Expeditionsschiff Sea Spirit startet am 18. Mai 2015 ab Hamburg zu seiner Premieren-Kreuzfahrt für Poseidon Expeditions. Der Auftaktroute entlang der Küste Schottlands und einer anschließenden Umrundung Islands folgen Expeditionsreisen durch polare Gewässer: Gleich zwei Mal wird die Sea Spirit dabei im nächsten Sommer Spitzbergen umrunden und auch mehrfach Kurs auf Franz-Josef-Land nehmen. Anschließend steuert das Expeditionsschiff in den Scoresbysund, das größte Fjordsystem der Erde. Vorbei an Vulkanen und Gletschern dringen die Gäste an Bord der Sea Spirit in Regionen fernab jeglicher Zivilisation vor und erleben so das Abenteuer Expedition pur. Mit maximal 114 Passagieren ist die Sea Spirit das kleinste, deutschsprachig geführte Expeditionsschiff überhaupt. Die Eisklasse für Fahrten durch polare Regionen, qualifizierte deutschsprachige Lektoren und namhafte Wissenschaftler sowie ausschließlich Suiten sorgen für intensive Naturerlebnisse bei viel Komfort innerhalb gehobener 4-Sterne-Qualität.

Eine würdige Nachfolgerin: Die Amadea von Phoenix Reisen ist nun offiziell das neue „Traumschiff“.

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Auf den Alaska-Reisen von Princess Cruises können sich die Gäste auf eine regionale Speisekarte sowie einheimische Lektoren freuen.

ALASKA AUTHENTISCH Princess Cruises will auf den Alaska-Kreuzfahrten der Reederei verstärkt die Besonderheiten der Region an Bord holen und damit für mehr Authentizität auf den Reisen sorgen. Neue Erfahrungen sollen die Gäste dabei insbesondere in den Bereichen Kulinarik und Kultur machen. Unter dem Motto „Eat like a local“ stehen regionale Spezialitäten auf der Speisekarte, die hier vor allem aus dem Meer kommen. Um die besonderen Lebensumstände der Einheimischen geht es bei „Learn from the locals“. So berichten Krabbenfischer oder Holzfäller über ihren Kräfte zehrenden Job in der Beringsee bzw. den Wäldern Alaskas. Neben Axt-Wurf-Wettbewerben für die Großen gibt es auch kurzweilige „Ranger-Programme“ und Goldwaschen für die jüngeren Gäste an Bord. Dass man in den Weiten Alaskas auch feiern kann („Celebrate like a local“), stellt das Klondike-Festival unter Beweis. Dabei werden an Bord traditionelle Spiele und Tänze präsentiert. Höhepunkt ist die Mittsommernacht-Deckparty, die von der nicht untergehenden Sonne ins rechte Licht gesetzt wird. REGENT BRINGT SUPERLATIV Außergewöhnlicher Service, Unterbringung in Außensuiten mit eigener Garten-Veranda, Kunstsammlungen und ein außergewöhnliches Design – Regent Seven Seas Cruises läutet eine neue Generation von Luxus

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Die Poseidon fährt ab sofort auch für die Blessing Flusstouristik GmbH zu den schönsten Weihnachtsmärkten und weiteren Highlights.

ein und erweitert seine Flotte um ein viertes Schiff. „Wir haben uns hohe Maßstäbe für die Regent Seven Seas Explorer gesetzt. Wir wollen das luxuriöseste Schiff überhaupt bauen“, so Graham Sadler, der geschäftsführende Direktor von Regent Seven Seas Cruises, England. Eine Besonderheit der Explorer ist die Einführung einer neuen Kategorie von Luxussuiten. Die exklusive Regent Suite weist eine stolze Größe von 360 Quadratmetern auf, einen eigenen Spa-Rückzugsort mit persönlicher Sauna und Outdoor-Sitzmöglichkeiten im eigenen Garten mit einem sensationellen 270-Grad-Blick über den Bug des Schiffes. LANDGÄNGE INKLUSIVE Auf den 52 Mittelmeer-Kreuzfahrten der italienischen Reederei Silversea ist die Entdeckung der mediterranen Destinationen inkludiert: Gäste, die ab dem 15. Januar buchen, erwartet ein kostenfreies Angebot an Landgängen. Die beeindruckende Akropolis in Athen erkunden, eine Zeitreise durch die marmorierten Gassen von Ephesus unternehmen oder die Kunstschätze der Renaissance in Florenz bestaunen – zum ersten Mal sind solche Ausflüge bei Silversea im Buchungspreis inbegriffen. Jeder Gast erhält außerdem zwei Stunden kostenloses Internet am Tag, ab Suiten-Kategorie Medaillon ist der Zugang unbegrenzt. „Mit diesem zusätzlichen Angebot orientieren wir uns noch stärker an den Wünschen der aktiven Luxusurlauber von heute“, erklärt Tina Kirfel, General Ma-

nager and Sales & Marketing Director Europe, Middle East and Africa (EMEA). „Der zusätzliche Service stärkt unsere Rolle als Vorreiter in Bezug auf All-inclusive-Reisen.“ ROCKABILLY AN BORD DER MEIN SCHIFF 4 Handstand auf der Reling, Comedy im Klanghaus und Artisten auf allen Decks: All dies konnten die Gäste Mitte Januar zum fünften Mal mit dem GOP Varieté-Theater auf der Mein Schiff 3 erle ben. „In 2016 verwandelt sich erneut ein Schiff der Mein Schiff-Flotte in eine schwimmende GOP Varieté-Bühne: Vom 10. bis 17. Januar 2016 werden die Gäste auf der Reise ‚Kanaren mit Madeira‘ wieder ein atemberaubendes Varieté-Programm erleben“, kündigt Lutz Deyhle, Head of Events von TUI Cruises, an. Dieses Mal mit der Show „Rockabilly“ auf der Mein Schiff 4, dem zweiten Neubau von TUI Cruises. BLESSING JETZT AUCH MIT DER POSEIDON Die Blessing Flusstouristik GmbH hat für die Saison 2015 ein weiteres Schiff mit ins Programm aufgenommen. Geschäftsführer Dennie Schmidt-Blessing: „Die Poseidon wird ab November unser Angebot mit Kurzreisen zu den schönsten Weihnachtsmärkten, Party- und Themenreisen sowie Shoppingfahrten nach Amsterdam erweitern und bereichern. Wir freuen uns sehr, ein so schönes Schiff gefunden zu haben.“ Die Poseidon ist ein klassisches


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Schiff mit Platz für 110 Gäste. Auf 78 Metern Länge bietet sie auf drei Decks komfortabel eingerichtete Außenkabinen mit Dusche/WC, Lobby mit Rezeption, ein Restaurant (eine Sitzung), Lounge mit Bar und Tanzfläche und ein großzügiges Sonnendeck. Ein Treppenlift verbindet die Decks für Gäste mit eingeschränkter Beweglichkeit, alle Kabinenfenster lassen sich öffnen. Blessing bietet 2015 von Mai bis Dezember zweitägige bis 14-tägige Kreuzfahrten auf Rhein, Mosel und Ijsselmeer an. Zum Einsatz kommen die Schiffe Poseidon und Rhine Princess.

Fotos: PR, Mauritius (1)

AUF PÉNICHEN DURCH FRANKREICH Sie sind 40 Meter lang, knapp sechs Meter breit und haben genau zwölf Kabinen: Für ein Flusskreuzfahrtschiff sind das eher ungewöhnliche Maße, aber die Pénichen der Reederei CroisiEurope sollen genau das sein. Als ehemalige Frachtschiffe haben sie einmal die französischen Kanäle befahren, jetzt können Frankreich-Fans an Bord gehen und auf sehr exklusive Weise eine Reise auf den Wasserstraßen von Paris oder durch das Elsass erleben. Wo früher die Ladung vertäut wurde, befinden sich komfortable Außenkabinen mit Bad, Fernseher und großem Fenster. Mittelpunkt des Schiffes ist ein eleganter Salon mit Restaurant und Bar, in dem die 24 Gäste ganz unter sich sind. Auf dem Außendeck können die Passagiere die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen – im Liegestuhl oder im Jacuzzi. Die Kreuzfahrten werden für Individualreisende auf-

Auf einem Motorsegler können die Gäste von ADAC Reisen im Sommer die Küsten und die landschaftliche Vielfalt Kroatiens entdecken.

gelegt, die Pénichen sind aber auch für geschlossene Gruppen buchbar. Eine viertägige Reise durch Paris kostet zum Beispiel 455 Euro. KROATIENS INSELWELT ENTDECKEN Mildes Klima, 2500 Sonnenstunden im Jahr und eine landschaftliche Vielfalt aus Meer, Strand und Gebirge machen Kroatien zum beliebten Urlaubsziel für Sonnenanbeter und aktive Menschen. Wer gerne wandert, radelt und das Land aktiv erkunden möchte, kann sich auf die achttägige Schiffstour „Zu Wasser und zu Land aktiv entdecken“ von ADAC Reisen freuen. Mit einem modernen Motorsegler, der je nach Modell über 10 bis 15 Kabinen verfügt, erleben die Gäste mit Krk, Rab, Pag, Losinj und Cres fünf malerische Inseln der Kvarner- Bucht. Die schönsten Seiten der Inseln entdecken die Urlauber dabei auf ihren Radtouren und Wanderungen durch die Natur. Kleine Badestopps sorgen zwischendurch für angenehme Erfrischungen. ADAC Reisen bietet diese Reise immer samstags zwischen Mitte April und Mitte Oktober an. PFINGSTREISE NACH ISLAND Bei Polaris Tours, dem Spezialveranstalter für Reisen in die Arktis und Antarktis mit kleinen Schiffen, kann man ab sofort eine sehr günstige Expeditionskreuzfahrt nach Island buchen. Für die 16-tägige Reise (15 Nächte) vom 18. Mai bis zum 2. Juni, die mit der Sea Spi-

rit von Hamburg über Großbritannien, die Färöer und um Island nach Reykjavík führt, bietet Polaris Tours den günstigsten Preis in Deutschland. Denn auch das gesamte Ausflugspaket im Wert von 680 Euro, alle Transfers und der Linienflug mit Icelandair nach Hamburg, Frankfurt oder München sind bereits in den Preisen ab 4340 Euro enthalten. Kinder bis 16 Jahre zahlen in der Elternkabine einen Festpreis von 750 Euro. Bordsprachen auf der Sea Spirit sind Deutsch und Englisch, es sind deutschsprachige Reiseleiter und Lektoren an Bord, die Vorträge sind ebenso auf Deutsch wie Speisekarten und alle Bordinformationen und -durchsagen. Das elfköpfige Expeditionsteam unter Leitung des erfahrenen Geologen Dr. Franz Gingele besteht aus erfahrenen Arktis-Experten für Flora und Fauna. Aber auch der renommierte Experte für nordische Geschichte, Literatur, Wikinger und Kelten, Klaus Kiesewetter, wird Vorträge halten und Fragen beantworten. Alle Passagiere bekommen außerdem an Bord einen Expeditionsparka geschenkt. Die Sea Spirit besticht mit einer Kapazität von nur 114 Passagieren durch die familiäre Atmosphäre an Bord, um die sich 80 Besatzungsmitglieder kümmern. Alle geräumigen Suiten liegen außen und verfügen teilweise über einen Balkon. Mit zwei gemütlichen Lounges, einem Bistro, einer Bücherei mit Spielzimmer sowie Fitnessraum und Whirlpool ist reichlich für Unterhaltung und Entspannung gesorgt.

CroisiEurope erobert ab sofort mit Pénichen, ehemaligen Frachtschiffen, die schmalen Kanäle Frankreichs.

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NEUE FÜHRUNGSKRÄFTE BEI NORWEGIAN CRUISE LINE Die Norwegian Cruise Line Holdings Ltd. hat in der letzten Woche die direkt an President und Chief Executive Officer Frank J. Del Rio berichtenden Führungskräfte benannt. Neu ernannt wurden Bob Binder als President of International Operations, Howard Sherman als Executive Vice President im Revenue Management, Robin Lindsay als Executive Vice President für die Vessel Operations, Victor Gonzalez als Executive Vice President im Supply Chain und Logistics Management sowie Harry Sommer als Senior Vice President und Chief Integration Officer. Drew Madsen übt unverändert die Position des President und Chief Operating Officer bei Norwegian Cruise Line aus, während Jason Montague in gleicher Position für die Marken Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises verantwortlich sein wird. Wendy Beck ist weiterhin als Executive Vice President and Chief Financial Officer tätig. Ihr Aufgabenbereich wird um zusätzliche Verantwortlichkeiten im Bereich Support Services erweitert. GOURMETPROFIS AUF DER EUROPA 2 Die „Genusshandwerker“ – das sind Experten aus unterschiedlichen kulinarischen Bereichen, die gourmetaffinen Gästen der Europa 2 einen exklusiven Einblick in ihr jeweiliges Spezialgebiet vermitteln. Auf einer Reise von Hamburg nach Lissabon im Mai/Juni 2015 bringt

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Mit Luca Casaura gewinnt Costa Crociere einen erfahrenen MarketingSpezialisten für die Entwicklung und Positionierung der Marke.

der Gin-Experte Stefan Garbe seine Hamburger Spirituose Gin Sul mit an Bord und taucht mit den Gästen in die Welt des Trendgetränkes ein. Dagegen laden Riccardo Asti und Stefan Metzner vom Restaurant „Marais Soir“ die Gäste der Europa 2 auf einer Reise entlang den Kanaren und Azoren im Juni 2015 zu Workshops und Kochkursen zum Thema Sherry ein. TRANSOCEAN VERSTÄRKT AUSSENDIENST Udo Kaminski zeichnet jetzt für diese Region Nord/West als Verkaufsleiter der TransOcean Kreuzfahrten verantwortlich. Einen Schwerpunkt legt Kaminski auf das Gruppengeschäft und die Neugewinnung von Büros. Der erfahrene Touristiker ist mit dem Thema TransOcean bestens vertraut – die komplette Saison 2013 war er bereits für das Unternehmen im Außendienst tätig. PETRA HOFFMANN NEU BEI A-ROSA Ab dem 1. Februar 2015 verstärkt Petra Hoffmann als neue Sales Managerin Nord das Außendienstteam der A-Rosa Flussschiff GmbH. Die gebürtige Hildesheimerin übernimmt den Vertrieb für die Region Nord und folgt damit auf Kathrin Schiemann, die sich im vergangenen Jahr auf eigenen Wunsch neuen beruflichen Herausforderungen gestellt hat. Petra Hoffmann verfügt über umfangreiche touristische Berufserfahrung. Diese sammelte die 53Jährige unter anderem als Verkaufsleiterin Norddeutschland & Berlin

für die Reederei Peter Deilmann und als Büroleiterin Thomas Cook Reisebüro, Hildesheim, sowie zusätzlich als Büroleiterin Thomas Cook Reisebüro, Celle. LUCA CASAURA ÜBERNIMMT MARKETING Luca Casaura ist neuer Vice President Corporate Marketing bei Costa Crociere. In seiner neuen Position wird Casaura alle Marketing-Aktivitäten rund um die Entwicklung und Positionierung der Marke, die Medien- und Kommunikationsstrategie übernehmen. Seine Karriere begann Casaura im Jahr 1997 bei Unilever Italien, bevor er sich im Jahr 2000 der Danone Group anschloss, wo er eine umfangreiche Expertise sammeln konnte. Zwischen 2008 und 2012 war Luca Casaura Marketing, Communication and Media Director bei Danone Italien. Seit 2013 hielt Casaura die Position des Activia Global Vice President Marketing inne und verantwortete unter anderem den Relaunch der weltweit ersten globalen ICP Kampagne in 72 Ländern der führenden Marke auf dem Markt für Milchprodukte. NADINE PALATZ FOLGT AUF GERD DROSSEL Gerd Drossel gibt seine Position als Geschäftsführer im Verein Hamburg Cruise Center nach sechs Jahren ab. Nadine Palatz, seit Januar 2007 in der Geschäftsstelle aktiv, wurde zur Nachfolgerin gewählt und übernimmt mit sofortiger Wirkung das Amt des geschäftsführen-

Fotos: PR

Ab sofort ist Udo Kaminski bei TransOcean Kreuzfahrten als Verkaufsleiter tätig.


Kreuzfahrt-Spezialist in Ihrer Nähe Die langjährige Mitarbeiterin Nadine Palatz übernimmt die Geschäftsführung beim Hamburg Cruise Center.

den Vorstandsmitglieds. Palatz hat sich während ihrer achtjährigen Tätigkeit für den Verein HCC in der nationalen Kreuzfahrtbranche einen Namen gemacht. Seit 2008 fungiert Palatz zudem als Geschäftsführerin der Atlantic Alliance, ein Marketingprojekt von 18 westatlantischen Häfen. Sowohl durch diese Position als auch durch ihr Engagement bei Cruise Europe (von 2008 bis 2010), einem nordeuropäischen Hafenverband mit über 100 Mitgliedern, konnte sich Palatz darüber hinaus international gut aufstellen. Drossel bleibt der Kreuzschifffahrt verbunden und leitet nun das neue Projekt Cruise Office Hamburg. Professor Norbert Aust, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Hamburg, wechselt in den Beirat. Der bisherige Beiratsvorsitzende Reinhard Wolf, Olympia-Beauftragter bei der Handelskammer Hamburg, wurde in den Vorstand gewählt, ebenso Tine Oelmann, Director Port Operations, Shore Excursions & Groundhandling bei TUI Cruisess.

Mit persönlicher Beratung kreuzen Sie klüger! Hier empfehlen sich kompetente ReisebüroS für Ihre Seereise – nach Postleitzahl geordnet. Mehr Büros finden Sie im AZUR-Reisebüro-Navigator unter www.azur.de

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Die Norwegian Cruise Line Holdings hat Jason Montague zum President und Chief Operating Officer der Prestige Cruise Holdings ernannt. Er folgt auf Kunal S. Kamlani, der zurückgetreten ist. Montague war 2002 maßgeblich an der Gründung von Oceania Cruises beteiligt. FOKUS AUF KREUZFAHRTEN Latefa Loulidi verstärkt das Verkaufsteam des kanadischen Luxuszuganbieters Rocky Mountaineer. Als Business Development Manager mit Sitz in Wiesbaden betreut sie Nord- und Westdeutschland sowie die Benelux-Länder. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt auf dem Ausbau der Geschäftsbeziehungen im Kreuzfahrtbereich. Für Österreich, Schweiz sowie Süd- und Ostdeutschland ist weiterhin Monika Landler, Reginal Business Manager, verantwortlich.

Foto: A-ROSA

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Azur ° Vorschau

IMPRESSUM

Die nächste AZUR erscheint am 4. Juni 2015.

Redaktion AZUR – Das Kreuzfahrtmagazin Stresemannstraße 163 22769 Hamburg E-Mail: redaktion@azur.de Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann Layout/Produktion: www.layoutraum.de Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Angelika Bucerius, Claudia Diemar, Adrienne Friedlaender, Uschi von Grudzinski, Roger Lehmann, Ira Panic, Susanne Reininger, Dr. Frank Sistenich, Carolin Thiersch, Sven Weniger Infografik/Illustrationen www.AxelKock.de Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock

Transatlantik

Mittelmeer

Indien

In der nächsten AZUR: Seychellen: Segeltörn zu den einsamen Buchten im Inselparadies mittelmeer: Mit der Aida Mar auf Westroute von Mallorca nach Rostock Indien: Mit der Europa 2 zu den exotischen Zielen Südostasiens Hurtigruten: Mit der Nordkapp bis zum Nordkap und weiter Transatlantik: An Bord der Queen Mary 2 auf ihrer Paraderoute

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Abonnement interabo Betreuungs-GmbH Postfach 10 32 45 20022 Hamburg Abo-Hotline Telefon: 040 – 23 67 04 66 Telefax: 040 – 23 67 04 67 azur@interabo.de Das Jahresabonnement kostet 19,60 Euro (4 Ausgaben) inkl. MwSt. und Versand. Einzelverkaufspreis: 4,90 Euro Anzeigen/Sonderdruck/ Mengenverkäufe Gerhard Langstein, langstein@azur.de Telefon: 040 - 514 44 195 Helge Schaubode, schaubode@azur.de Telefon: 040 - 514 44 262 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 vom 1. Januar 2015. Litho MWW Medien GmbH, Hamburg Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co KG Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotomaterial wird keine Haftung übernommen.

www.azur.de N0 2/15, EVT: 3.3.2015 April–Juni 2015

Fotos: Blinder Fotograf

Hurtigruten

Fotos: Angelika Bucerius, Martina Emmerich, Susanne Schaeffer, Cunard

Vertrieb MZV GmbH Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim


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Highlights und Zusatzleistung für AZUR-Leser: s Expeditionskreuzfahrt an Bord der M/V Ortelius s Einmalige Tierbeobachtungen: Eisbären, Walrosse, Polarfüchse, Wale… s Reisegäste beteiligen sich freiwillig an der „Clean Up Svalbard“-Initiative s Bei der Buchung gibt es 50 € Bordguthaben unter der Angabe des Codewortes „AZUR 2/15“ s Singles willkommen! Alleinreisende können auf allen Schiffen und Routen halbe Zweibett-, Dreibett- oder Vierbett-Kabinen zur Teilung ohne Zuschlag buchen

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