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Juli – September 2015, 5 �, www.azur.de

Mit der Aida Mar von Mallorca nach Warnemünde

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Queen Mary 2

Queen Mary 2

Transatlantik royal Was die stilvolle Königin der Meere ihren Gästen bietet

02 4 197536 505003

Luxemburg 5,75 a, Österreich 5,70 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9,90

Azur ° – DAS KREUZFAHRTMAGAZIN Juli – September 2015

n e t r h a f z u e r K ! t b e l r e e i S r fü


Den feinen

Unterschied erfahren MS ASTOR MS BELVEDERE MS BELLEJOUR MS BELLEFLEUR MS SANS SOUCI 2

Die neuen Kataloge 2015 | 2016 sind da: • Kleine, familiäre Schiffe • Großzügige Frühbucherzeiträume zu attraktiven Sparpreisen • Komfortable Premium-Flusskreuzer auf Rhein | Main | Mosel | Donau | Elbe Havel | Oder | Ostsee | Rhône & Saône • Ausgewählte Reisen ohne Einzelzuschlag • Geburtstags- & Hochzeitsspecials • Winter 2015-16: Australien & Fernost • Große Grönland-Expedition: 24 Tage mit wissenschaftlichem Expertenteam • Wieder im Programm: ‚Sonniges Mittelmeer‘ im Herbst 2016 • Schnupperkreuzfahrten & Maritime Party-Nächte Telefon: 069 – 800 871 650 * info@transocean.de * www.transocean.de


Azur ° Editorial

Das Kreuzfahrtmagazin

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Titelfotos: PR

D

ie Queen Mary 2 hat AZUR erneut sehr überzeugt. Der diesmalige Tester fuhr zum ersten Mal auf dem gewaltigen und so majestätisch aussehenden Schiff und stellte erstaunt fest, dass auf einem Liner mit derart vielen Passagieren durchaus ein gelassener Urlaub möglich ist. Das Geheimrezept dazu waren nicht nur die britischcoole Art und ruhige Umgangsform, es war schlichtweg eine nahe liegende Determinante: der üppige Raum, der allen Menschen an Bord zur Verfügung steht. Raum ist längst ein Luxusprodukt, wie Bewohner von Metropolen anhand von rasant steigenden Miet- und Kaufpreisen längst wissen. Raum gibt es nicht umsonst, man muss dafür zahlen, man muss ihn sich gönnen. Für Kreuzfahrtschiffe bedeutet dies, dass der Raum gerne auch maximal ausgenutzt wird. Je mehr Passagiere an Bord, umso besser für die Kasse. Wenn diese Strategie auch noch ergänzt wird um möglichst wenig Personal, dann wirft dies einen schönen Segen auf das Finanzergebnis. So wird manches äußerlich feine Kreuzfahrtschiff zum schnöden Massengutfrachter. Dann schiebt sich auf den Fluren die urlaubsselige Karawane von einer Attraktion zur nächsten, am Pool findet sich nur mit Mühe und äußerster Geduld eine Liege, die tönenden Spielautoma-

ten erhalten mehr Platz als eine Bibliothek – und am Buffet geht es zu wie bei der Fütterung einer Horde hungriger Möwen, die Stimmung ist gelegentlich nah an der Balgerei. Mit dem Gros ihrer Kabinen tritt die Queen Mary 2 im 4-Sterne-Segment an, doch beim Raumgefühl ist sie besser als teure 5-SterneLiner. Das Schiff hat glücklicherweise noch eine Silhouette mit deckweise abfallendem Heck – so wie von alten Kreuzfahrtschiffen bekannt. Ihr Design hat nicht einen Schuhkarton zum Vorbild oder die Wabenstruktur eines Bienenstocks. So stehen Decks zur Verfügung, auf denen der Gast gerne bei schöner Seeluft flaniert oder im Liegestuhl ein Buch schmökert. AZUR berechnet nach einer Testfahrt immer den Raum, der Gästen und Personal zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu den üblichen Berechnungen beziehen wir das Personal mit ein, das ja auch Unterkünfte benötigt. Der beste Wert liegt bei 48,18 (Europa 2), die Queen Mary 2 bei 38,49, Rang sechs insgesamt. Die Mein Schiff 1 kommt auf 28,47, Aida Stella auf 25,46, Costa Fascinosa auf 24,38, Ocean Majesty auf 13,30. Geselligkeit ist Trumpf auf eng geschnittenen Schiffen. Die Königin der Meere macht eine rühmliche Ausnahme. josef Depenbrock Chefredakteur

Nachrichten, Schiffstest & Reportagen im Internet

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Inhalt o N 3 2015 azur.de

Reederei Seite

Aida Cruises 6, 14, 76, 81 A-Rosa 11 Bow Line 12 Carnival Corporation 10 Carnival Cruise Lines 76 Celebrity Cruises 76 Costa Kreuzfahrten 76 CroisiEurope 11, 81 Crystal Cruises 76 Cunard Line 8, 10, 26, 77 Deilmann 10 Disney Cruise Line 77 FTI Cruises 77, 80

4 째azur.de

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Hapag-Lloyd 6, 7, 50, 77 Holland America Line 77 Hurtigruten 62, 78 MSC Kreuzfahrten 7, 8, 38, 78 Norwegian Cruise Line 78 Oceania Cruises 12, 42 P&O Cruises 78 Plantours 81 Ponant 11, 78 Poseidon Expedition 79 Royal Caribbean 7, 9, 77, 79 Seabourn Cruises 79 Silversea Cruises 10, 79 TransOcean 8, 81 TUI Cruises 7, 79


Azur ° Inhalt

14

Fotos: Angelika Bucerius, Martina Emmerich, PR, Susanne Schaeffer, Axel Zimmermann

westroute Überlicherweise reisen deutsche Urlauber von Mallorca nach Rostock per Flugzeug – es geht aber auch bei Aida weit erlebnisreicher mit einem modernen Kreuzfahrtschiff.

26 Transatlantik 38 Mittelmeer Die imposante Queen Mary 2 befährt traditionell den Atlantik zwischen Europa und Amerika. An Bord herrschen der Luxus und die Etikette wie einst, so werden die Seetage nicht langweilig.

Das westliche Mittelmeer auf klassischer Route: Die italienische Reederei MSC beherrscht dies par excellence. Der Bonus dieser Reise war die Unterbringung im edlen Yacht Club, der ersten Klasse auf der MSC Splendida.

50

Indien Fünf Sterne treffen auf Indien, Gäste der Europa 2 erleben den facettenreichen Subkontinent hautnah. Schiff und Landausflüge sind von höchster Qualität. Ein Urlaub wie auf Wolke sieben.

62 Hurtigruten

Entlang der norwegischen Küste fahren die Hurtigruten-Linienschiffe. Viele Häfen laufen sie an, manchmal nur für eine halbe Stunde, dann geht es weiter. So gibt es viel zu sehen, besonders in den gewaltigen Fjorden.

6 check-in

74 Schiffe im

vergleich

76 news 81 Reisebüros 82 Vorschau/ Impressum 3/2015

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Azur ° Check-in Maria Höfl-Riesch gibt Gästen der Europa 2 exklusiv ihre Fitnesstipps.

Fit mit

Maria! Olympia-Siegerin Höfl-Riesch ertüchtigt exklusiv die Gäste auf der Europa 2.

B

E.YOU. heißt das neue Fitnesskonzept, das Maria Höfl-Riesch exklusiv für die Europa 2 entwickelt hat. Die ganzheitliche Fitnessmethode für sportbegeisterte Kreuzfahrer basiert auf Individualität und fokussiert sich auf die Basiselemente gesundheitsorientierten Trainings, kombiniert mit gesunder Ernährung. Es wird ab sofort auf allen Reisen des legeren Luxusschiffes in kleinen Gruppen bis maximal zwölf Personen und auf Wunsch in Form eines individuellen Trainingspakets angeboten. Auf drei Reisen – im Mai, Juni und Oktober 2015 – ist Maria Höfl-Riesch persönlich an Bord und trainiert gemeinsam mit den Gästen. Maria Höfl-Riesch entwickelte das Konzept auf Grundlage eigener Erfahrungen, die sie beim individuell auf sie zugeschnittenen Aufbautraining zur Vorbereitung der letzten Saison ihrer Skikarriere und des letzten sportlichen Höhepunkts, der Olympischen Spiele in Sotchi, machte. „Sei du selbst und fühle dich wohl in deinem Körper. Ernähre dich gesund und trainiere, wie es für dich und deine körperliche Konstitution am sinnvollsten ist“, fasst Höfl-Riesch ihren Ansatz zusammen. BE.YOU. ist ein Fitnesskonzept, das mit einer Körperanalyse (Leistungsfähigkeit) beginnt und jeweils individuell auf deren Ergebnissen abgestimmt wird. So kann sich jeder Gast der Europa 2 der sportlichen Herausforderung auf seinem persönlichen Niveau stellen. Ziel ist es, Belastbarkeit und Fitness gezielt zu steigern – und damit das ganzheitliche Wohlbefinden.

Prima, noch ein Bild vom Kussmund-Künstler!

In der Galerie Auriga im Rostocker Fischereihafen steht das großformatige Wandbild, das der Rostocker Künstler Feliks Büttner exklusiv für das neue Flaggschiff Aida Prima angefertigt hat. Auf Deck 7 wird das 2,30 Meter hohe und 2,70 Meter breite Bild eine „erzählerische Wand“ bilden, wie der 74-jährige Schöpfer des bekannten Aida-Mundes sein neues Kunstwerk charakterisiert. Alle Motive ranken um den erlebnisreichen Urlaub an Bord und die Gäste, die genießen, sich erholen, reisen und entdecken. Neben der traditionellen Bemalung des Schiffsrumpfes ist Feliks Büttner auch in die kunstgeprägte Innenausstattung des Schiffes involviert.

6 °azur.de

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Meer & Musik Die Wiener Philharmoniker gastieren auf den TUI-Schiffen. Die Philharmoniker waren bereits bei TUI an Bord.

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Fotos: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, PR

ereits das dritte Mal kommen die Wiener Philharmoniker an Bord der Wohlfühlflotte von TUI Cruises. Mit der Reise „Meer & Musik“ sticht die Mein Schiff 3 vom 5. bis 15. Mai 2016 ins westliche Mittelmeer. Die Kreuzfahrt startet in Palma de Mallorca, und die Gäste kommen in den Genuss von drei Kammerkonzerten mit hochkarätigen Ensembles der Wiener Philharmoniker. Dazu erleben sie zwei Galakonzerte des Orchesters an Land, eines dirigiert Zubin Mehta in der neuen Oper in Florenz. Das zweite Konzert in Barcelona findet unter der Leitung von Rainer Honeck statt. Rezitale von Thomas Hampson, Ramón Vargas, Bernarda Fink, diverse Meet & Greets, Autogrammstunden und Vorträge genießen die Gäste entspannt an Bord. Neben den Konzerten mit Werken

von Mozart, Schubert, Haydn, Beethoven und Strauss erleben sie Einblicke in die Probenarbeit und haben die Möglichkeit, die Mitglieder der Wiener Philharmoniker und die Künstler persönlich kennen zu lernen. „Bereits die letzten drei KonzertKreuzfahrten mit den Wiener Philharmonikern waren ein großer Erfolg“, so Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises. Veranstalter Michael Springer: „Das Publikum genießt die einmalige Nähe zur Musik und zu den Musikern unter anderem durch öffentliche Proben und Kammerkonzerte an Bord.“ Die Route durch das westliche Mittelmeer führt von Mallorca nach Korsika über Rom in die Toskana nach Florenz, Südfrankreich, Barcelona und über Ibiza wieder nach Palma. Die Reise kostet in einer Balkonkabine 4955 Euro pro Person.

Gigant im Mittelmeer

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as ab Mai 2016 größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die Harmony of the Seas von Royal Caribbean International, wird in der ersten Saison Barcelona seinen Heimathafen nennen. Von der katalanischen Hauptstadt aus geht es auf 7-Nächte-Kreuzfahrten im westlichen Mittelmeer. Gäste können diese 7-NächteKreuzfahrten auch in Rom (Civitavecchia) beginnen.

? wer, wann, wo

franzi van almsick Schwimmlegende Franziska van Almsick wird Taufpatin der Mein Schiff 4, neuestes Wohlfühlschiff von TUI Cruises. Am 5. Juni wird sie in Kiel gemäß der Seefahrertradition die obligatorische Champagnerflasche am Bug der Mein Schiff 4 zum Zerschellen bringen. franz beckenbauer Die MSC Splendida ging erstmals in Hamburg vor Anker. Bayern-Ikone Franz Beckenbauer gab als Ehrengast den kaiserlichen Segen bei der traditionellen Plakettenübergabe. Johnny Logan Auf der Nord- und Ostseereise im September 2015 erwartet die Gäste der Europa nicht nur die Teilnahme an der Auslaufparade der Hamburg Cruise Days, sondern auch ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse: Weltstar Johnny Logan. Dem irischen Sänger und Komponisten gelang der musikalische Durchbruch mit Welthits wie „What’s another year“.

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Die Astor steuert im Herbst 2016 wieder Destinationen im Mittelmeer an.

Prominenz an Bord

C TransOcean mit neuem Programm

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Hochsee- und Flusskreuzfahrten in persönlichem Ambiente

n seinen neuen Katalogen präsentiert das Traditionsunternehmen TransOcean Kreuzfahrten die Highlights für die kommende Saison 2015/ 2016. Im Programm sind die schönsten Reisen auf der klassischen, persönlichen Astor sowie an Bord der Flussschiffe Belvedere, Bellejour, Bellefleur und Sans Souci 2. Die Astor begibt sich beispielsweise im Juli 2016 auf eine ganz besondere Route: In 24 Tagen geht es ab Bremerhaven über Island bis an die Westküste Grönlands und zurück. Mit an Bord ist der Pinguinforscher Dr. Clemens Pütz. Anschließend kehrt das Schiff

im Herbst 2016 ins Mittelmeer zurück. Angesteuert werden die schönsten Häfen in Italien, Frankreich und Spanien. TransOcean Kreuzfahrten hat zudem „ein Herz für Singles“. Auf drei Kreuzfahrten mit der Astor bezahlen Alleinreisende den regulären Preis ohne Aufschlag. Flussreisen finden sowohl auf der Rhone und Saone als auch auf den beliebtesten deutschen Gewässern statt. Beispielsweise kreuzt das kleine Premiumschiff Sans Souci 2 auf den Flüssen Norddeutschlands, von Hamburg über die Seenlandschaft der Mark Brandenburg bis hoch zur Ostsee.

Neues Schiff der Seaside-Klasse

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SC Cruises lässt die neue Seaside-Klasse im November 2017 vom Stapel laufen. Die MSC Seaside wird ganzjährig von Miami aus durch die Karibik kreuzen und ist Teil des 5,1 Mrd. Euro umfassenden Flottenexpansionsplans von MSC. Mit 154.000 Tonnen und bis zu 4140 Passagieren bei Doppelbelegung wird sie das bisher größte Fincantieri-Kreuzfahrtschiff sein. Zum mehrstöckigen Aqua-Park gehören fünf Wasserrutschen und „Slideboarding“ – die Gäste sausen auf einem Board, in das ein Game-Controller mit farbigen Tasten integriert ist, eine zweistöckige, 112 Meter lange Rutsche mit bunten Zwischenabschnitten hinunter.

8 °azur.de

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unard (Queen Mary 2) hat im Jubiläumsjahr 2015 prominente Lektoren verpflichtet. Das Programm findet auf allen Passagen statt, die in Hamburg und Kiel beginnen oder enden. Bundesminister a. D. Norbert Blüm, Journalist Ruprecht Eser und Wissenschaftler Dr. Wolfgang Mielke sprechen über die Wiedervereinigung. Komplettiert wird diese Reise vom 11. bis 20. Oktober vom Sänger der Band „Die Prinzen“, Sebastian Krumbiegel, der vom Aufwachsen in der DDR erzählt und Konzerte an Bord gibt. Vom 18. bis 27. September heißt es „Oper ahoi!“. Gäste: Dirigent Prof. Paul Weigold, Intendant Uwe Eric Laufenberg, Bühnenbildner Stefan Rieckhoff, Regisseur Michael Sturm, Mezzosopranistin Helena Zubanovich, Profiskipper Dr. Joachim Heße, Atlantiksegler Johannes Erdmann, Rennfahrer Jochen Mass, der als 18-Jähriger drei Jahre auf Frachtern zur See fuhr und später einen Dreimastschoner besaß. Weitere Prominente: Fernsehkoch Ralf Zacherl, KultBartender Uwe Christiansen, Journalist Stefan Aust, Drehbuchautor Sven Miehe, „Crosby, Stills & Nash“, Moderatorin Claudia Kleinert, Bill Ramsey, Stefan Gwildis.


Azur ° Check-in Lagunenstadt Venedig

Einziger Fjord im Mittelmeer bei Kotor Altstadt von Dubrovnik

Venedig Chioggia Dubrovnik Kotor Bari Saranda

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Korfu Patras

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5 Länder in 1 Woche: Italien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Griechenland, 7 Nächte Kreuzfahrt mit Vollpension auf der Celestyal Crystal inkl. Serviceentgelt an Bord und Flug nach/von Venedig

Dieser Barkeeper mixt den verlangten Drink robotergenau und reicht ihn mit freundlicher Stimme.

Herr Roboter, ich hätte gerne einen Drink

Fotos: PR

A

n Bord der neuesten Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean International, der Quantum of the Seas, Anthem of the Seas und Ovation of the Seas, können Gäste heute bereits Technologie-Innovationen bestaunen, die es teils so noch nicht einmal an Land gibt. In der Bionic Bar sind die Android-Bartender an der Arbeit. Einfach den Wunschdrink über ein Tablet bestellen und schon legen b10 und n1c los. Die Roboter mixen Caipirinhas und schütteln Martinis – zur Erheiterung der staunenden Gäste. Roboter steuern an Bord auch den mehrstöckigen Entertainment-Bereich Two70°. Während der Shows swingen die sechs Roboscreens – 100-Zoll-LED-Bildschirme – nach oben, tanzen und twisten einzeln oder verbinden sich zu einem Ganzen. Die tanzenden Screens haben eine beeindruckende Auflösung von 12.000 Pixeln (12k-Technologie). Für nie da gewesene Internet-Geschwindigkeiten nutzen die beiden Schiffe vom Technologie-Partner O3b eingesetzte Satelliten. Mit Geschwindigkeiten, die schnellen Breitband-Verbindungen an Land entsprechen, können die Gäste rund um die Uhr online gehen, Videos streamen, E-Mails checken, Bilder auf Social Media-Kanälen teilen und über Video-Telefondienste kommunizieren.

Urlaub bei Freunden! Ein wahrhaft griechisches Erlebnis Traumhafte Kreuzfahrten durchs Mittelmeer im Sommer und rund um Kuba im Winter Große Routenvielfalt Routen zu Orten und Häfen, die andere Schiffe nie erreichen

Vollpension mit frischen Speisen aus regionalen Zutaten Serviceentgelt (Trinkgelder) an Bord immer inklusive Umfangreiche Inklusivleistungen

Deutschsprachige Gästebetreuung

Garantiert deutschsprachige Landausflugspakete zubuchbar

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Cruise-news silversea Die monegassische Luxusreederei Silversea wurde in Berlin mit dem begehrten Superbrands Award 2015 ausgezeichnet. Im Rahmen einer glamourösen Gala erhielt die Reederei neben Persönlichkeiten wie Stargeiger David Garrett und Marken wie adidas, FC Bayern München und der Steigenberger Hotel Group einen Award für die herausragende Marketingarbeit, die innerhalb der letzten Monate umgesetzt wurde. Silversea hebt sich bewusst von den Reiseangeboten anderer Luxusreedereien ab.

Heino hilft Die Berlin und der Schlagerstar unterstützen Schulbau in Namibia.

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wischen Dezember 2015 und Februar 2016 wird die Berlin als einziges Kreuzfahrtschiff im Roten Meer fest stationiert sein. Auf den sieben jeweils einwöchigen Fahrten legt sie in den Häfen von Safaga, Aqaba, Sharm El Sheikh, Suez und Hurghada an. Auf dem Programm stehen Weltkulturerbestätten wie die Tempelanlagen von Luxor und Karnak oder auch das Grab des Tutanchamun im Tal der Könige. In Jordanien locken die Felsenstadt Petra oder das Wadi Rum, das seine Besucher mit seinem Labyrinth aus Felsformationen beeindruckt. Auf

ponant Ponant Yacht Cruises & Expeditions ist dem Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (CLIA) als internationales Mitglied beigetreten. Dies verkündete der Kreuzfahrtverband. Die französische Reederei Ponant ist auf Luxuskreuzfahrten spezialisiert und der weltweit führende Anbieter von Polar-Kreuzfahrten. Mit dem Beitritt von Ponant zählt CLIA nun 28 internationale Mitglieder. carnival Die Carnival Corporation (Cruise, Holland America, Princess, Seabourn, Aida, Costa, Cunard, P&O Australien, P&O UK) betreibt inzwischen 101 Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität von 216.000 Betten. 2015 bis 2018 werden neun neue Schiffe in Dienst gestellt, aber auch einige außer Dienst genommen.

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zwei 14-tägigen Reisen, davon eine Woche zum Badeurlaub sowie eine Woche Kreuzfahrt im Roten Meer, ist ein Club-Konzert des Schlagerstars Heino in El Gouna inklusive. Die Erlöse beider Reisen gehen an die Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP, die sie zum Bau einer Schule in Namibia für 250 Schüler verwenden wird. Auch Heino verzichtet auf die Gage: „Als ich eingeladen wurde, dieses Projekt zu unterstützen, habe ich sofort zugesagt. Es ist ein tolles Gefühl, dass ich meinen Teil dazu beitragen und Kindern in Entwicklungsländern eine Zukunft schenken kann.“

Die relativ kleine Berlin kann sogar den Kanal von Korinth durchfahren.

Alle drei Queens in Hamburg

I

n Hamburg wird es 2016 einen spektakulären Doppelanlauf geben, wenn am 8. Januar erstmals die Queen Elizabeth und Queen Victoria gemeinsam zu Gast sind. Beide Cunard-Queens starten ihre Weltreisen gemeinsam in der Hansestadt – eine Premiere in Deutschland. Da auch die Queen Mary 2 im nächsten Jahr zwischen Mai und September fünf Mal in Hamburg festmachen wird, bekommen die Hanseaten 2016 alle drei Cunard-Queens zu sehen.


Azur ° Check-in

Kinder willkommen

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n der Saison 2015 reisen auf den A-Rosa-Flussschiffen alle Kinder bis 15 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen kostenfrei. Auf den elf Schiffen und den Fahrtgebieten von Donau, Rhein und Rhône wurde diese Einladung zu den ersten Feiertagen im Jahr bereits gut angenommen. „Pro Abfahrt und Zielgebiet haben wir sechs bis zehn Kinder an Bord gehabt“, resümiert Jörg Eichler, CEO und Geschäftsführer von A-Rosa, und ergänzt: „Dies entspricht unseren geplanten Vorstellungen. Um weiteres Wachstum zu generieren, sprechen wir im Rahmen unserer strategischen Neuausrichtung gezielt Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter an.“ Ganz neu ist der A-Rosa Kids Club in den Sommerferien, der mit einem vielfältigen Spiel-, Bastelund Sportangebot für die Kleinen keine Langeweile an Bord aufkommen lässt. Während die Eltern Zeit zu zweit genießen können, ist der Nachwuchs durch geschulte Kinder- und Jugendbetreuer bestens unterhalten.

Schaufelrad-Schiff auf der Loire

Fotos: PR

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as neue Flaggschiff von CroisiEurope ist jetzt in Nantes getauft worden. Für die Reederei war es ein ganz besonderer Moment, denn die Loire Princesse ist ein ungewöhnliches Flusskreuzfahrtschiff: Es besitzt zwei Schaufelräder. Der Rückgriff auf diese nostalgische Form des Antriebs hat ihren Grund. Sie ermöglicht erstmals eine Kreuzfahrt auf der Loire mit einem Kabinenschiff. Interessierte können ab sofort eine mehrtägige Reise auf dem Fluss buchen, um das berühmte Tal mit seinen Schlössern und Weinbergen zu erleben. Bis Ende Oktober 2015 bietet CroisiEurope die sechstägigen Kreuzfahrten an, die von Nantes aus an die Loire-Mündung nach Saint-Nazaire, aber auch nach Ancenis und Angers führen. Bei Landausflügen werden die Kreuzfahrer der Weinstraße „Route de Muscadet“ folgen und die edlen Tropfen der Region probieren. Wie die Könige des Landes die französische Lebensart pflegten, sehen die Reisenden in zwei der schönsten Loire-Schlösser, Château d’Azay-le-Rideau und Château Saumur.

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Azur ° Check-in Azur - Interview Steffen Spiegel (38), Gründer und Geschäftsführer von Bow Line

„Segelkreuzfahrten im kleinen Kreis sind jetzt bezahlbar“ Der neue Reiseveranstalter Bow Line setzt auf kleine Segelschiffe und spannende Destinationen. Bereits jetzt ist die Nachfrage groß.

AZUR: Kreuzfahrtdirektor, Journalist, Dozent im Tourismusmanagement - was hat Sie nun dazu bewegt, als eigenständiger Reiseveranstalter aktiv zu werden? Spiegel: In der Vergangenheit habe ich durch meine

vielen verschiedenen Aufgaben in Theorie und Praxis breite Erfahrungen sowohl an Land als auch an Bord sammeln können, in der Organisation und in der Durchführung von Kreuzfahrten. Es zeichnete sich für mich immer deutlicher ab, dass ich Schiffe lieber mag, je kleiner sie sind. Mit der Running on Waves habe ich ein Produkt gefunden, das meinen Idealvorstellungen genau entspricht. Die Rückmeldungen aus dem Markt und von den Kunden bestätigen mich darin, dass auch viele andere Menschen die Vorzüge kleiner Schiffe schätzen.

AZUR: „Kleine Schiffe, große Erlebnisse“ - wo genau sehen Sie als Kreuzfahrtexperte die Vorteile geringerer Kapazitäten? Spiegel: Mit unseren besonders kleinen Schiffen mit

maximal 50 Passagieren können wir Ziele anlaufen, die selbst mittelgroßen Schiffen verborgen bleiben. Es gibt bei uns keine Massenabfertigung, kein Schlangestehen und keine Hektik. Unsere Schiffe stehen für ein intensives Reiseerlebnis und für entspannten Komfort. Wir sind – ebenso wie unsere Kunden – neugierig auf weniger bekannte Reiseziele, denn hier erhält man authentische Eindrücke. AZUR: Die Angebotspalette von Bow Line könnte vielfältiger kaum sein. Von Tagestörns in der Ostsee über

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Entdeckerreisen um die Galapagosinseln bis zu Traumreisen in ägäischen und auch karibischen Gewässern. Wie kommt es zu dieser spannenden Zusammensetzung? Spiegel: Wir haben eine breite Palette an Schiffen und

Zielen im Angebot, um unserer reiseerfahrenen Kundschaft große Abwechslung bieten zu können. Wir können auf den Schiffen jeweils die attraktivsten Routen und Jahreszeiten anbieten, da wir nicht die Verpflichtung haben, ein bestimmtes Fahrtgebiet das ganze Jahr über – auch zur „Saure-Gurken-Zeit“ – betreiben zu müssen. Wir können uns die Rosinen herauspicken. AZUR: Differenzierte Produkte bringen auch verschiedene Zielgruppen und hohe Anforderungen an den Vertrieb. Wie ist Bow Line hier bisher aufgestellt? Spiegel: Mit drei Mitarbeitern im Außendienst-Vertrieb,

die Deutschland, Österreich und die Schweiz betreuen, setzen wir direkt auf die Nähe zu den Reisebüros und zu unseren Kunden. Bereits jetzt – in der ersten Saison – erhalten wir viele Buchungen durch Mund-zuMund-Propaganda. Es spricht sich herum, dass es nun bezahlbare Segel-Kreuzfahrten im kleinen Kreis gibt.

AZUR: Ein Highlight des Programms ist in jedem Fall der Dreimastsegler Running on Waves, der exklusiv für Bow Line im Mittelmeer und in der Karibik unterwegs ist. Können Sie uns einige Details zu den Besonderheiten in Sachen Bordleben und Routen geben? Spiegel: Das Schiff ist in jeder Hinsicht außergewöhn-

lich: besonders klein mit maximal 42 Passagieren in 18 Kabinen, besonders komfortabel durch das Baujahr 2011 und besonders durch die ausgefeilten Fahrpläne. Durch meine langjährige Erfahrung konnte ich meine Lieblingshäfen und viele Geheimtipps einplanen. Und das Beste: Für dieses tolle Produkt gibt es attraktive Preise, sodass diese Reisen auch erschwinglich sind. Ich werde einige Reisen auch selber an Bord begleiten und freue mich schon jetzt auf die Törns in der Ägäis und zu den unberührten Karibikinseln abseits des Massentourismus.

Foto: PR

S

teffen Spiegel greift zurück auf seine langjährige Erfahrung auf See und seine Leidenschaft für die persönlichen Kreuzfahrterlebnisse auf kleinen Schiffen. Nach der Gründung von Bow Line startet er nun mit seinem Team in die erste Saison als selbstständiger Reiseveranstalter. Das Konzept mit erschwinglichen Segeltörns in einer privaten Atmosphäre klingt viel versprchend.


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Die

Westroute mit der Aida Mar Die Überführungsfahrt vom Mittelmeer in die Ostsee galt einst als notwendiges Übel. Zu Unrecht. Denn die Route um den halben europäischen Kontinent bietet ein Kontrastprogramm der Extraklasse.

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Aida mar째 Westroute

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Nichts für empfindliche Nasen und Vegetarier ist der Markt in der Medina von Tanger.

Weit sichtbar steht der 20 Meter hohe Leuchtturm von Gibraltar an der südlichsten Stelle am EuropaPunkt.

Mit der geführten Aida-Radtour gelangt man schnell und unmittelbar zu den Sehenswürdigkeiten, wie hier zum Torre de Belém in Lissabon.

16 °azur.de

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Aida mar° Westroute

Wer auf die berühmten Kalksteinfelsen von Gibraltar hinauffährt, erlebt, warum sie im Volksmund auch Affenfelsen genannt werden.

Höhepunkt der Jakobsweg-Pilger ist die Messe in der Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien.

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Bunte Lichteffekte und klassische Musik lassen die Tropfsteinhöhle St. Michael’s Cave auf Gibraltar zu einem Gesamtkunstwerk werden.

Im spanischen Cádiz am Playa la Caleta und nicht in Kuba stieg Halle Barry im James-Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“ aus dem Wasser.

18 °azur.de

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Jakobsweg-Pilger folgen gelben Muscheln.


Aida mar° Westroute

Gibraltar von Affen belagert ist, das ist bekannt und erwünscht. Schließlich besagt eine Legende, dass Gibraltar so lange britisches Hoheitsgebiet bleibt, solange die pelzigen Tiere, die einst von Afrika übersiedelten, den Felsen ihr Zuhause nennen. Nun sollen sie diesen nicht nur mit Touristen, sondern auch mit Terroristen teilen? Kaum zu glauben. Duncan hat sich wieder gefangen und will die offensichtlich humorfreien und spröden Deutschen mit seinem Enthusiasmus anstecken. Denn er hüpft erneut auf seinem Busfahrersessel auf und ab: „Now! Links! Taliban!“, ruft er. Doch seine stocksteifen Passagiere blicken ihn eher entsetzt als entzückt an. „Taliban… das ist deutsch!“, fügt Duncan als Erklärung hinzu, während er hektische Blicke in den Rückspiegel wirft. Er blickt in Mienen voller Unverständnis. „Der Dudelsack-Man sagt: Taliban!“, betont er mit leichter Verzweiflung in der Stimme und fordert uns auf hinzuhören: „Listen!“ Er spielt das Tonband ab. Die Stimme mit dem übertriebenen schottischen Akzent weist auf das völlig Unkriegerische, weil absolut Touristische, hin: die Seilbahn. Klingt ja fast wie Taliban. Die Seilbahn führt vom Fuß des Felsens hinauf in das Reich der Affen – und nicht der Terroristen. „Seilbahn“, verbessert ein Chor deutscher Touristen den Busfahrer, wobei die Tonlage weniger belehrend oder empört, sondern vielmehr erleichtert klingt. Jedes Mal wenn wir auf dem Weg die Felsenstraße hinauf oder hinab unter der Seilbahn hindurchkommen, übt Duncan die korrekte Aussprache, bis es nahezu perfekt klingt: „Seilbaaahn, Seilbaaahn“, sagt er gedehnt und fügt grinsend hinzu: „No Taliban.“ Dafür aber Affen. Noch während der Fahrt springt einer auf den großen Rückspiegel unseres Busses und angelt mit seinem Ärmchen durch das offene Fahrerfenster. Duncan hält an einem Aussichtspunkt an und ermahnt uns, die Affen keinesfalls zu füttern. Doch auch ohne lockende Leckerli sind wir schnell von kleinen und großen, jungen und alten Affen belagert. Sie klettern auf unseren Minibus, bewundern sich im Außenspiegel und wuseln um die knipsenden Touristen herum. Während die Affen von außen das große Schauspiel bieten, sind dies im Inneren die riesigen Grotten mit bunt beleuchteten Stalagmiten und Stalaktiten. Eine der Höhlen ist sogar wie ein Theater bestuhlt. Hier ein Konzert zu erleben, muss fantastisch sein. Wir bekommen allerdings nur die akustisch-optische Lichter-Musik-Show geboten, die jedoch eindrucksvoll ist. Von Málaga fahren wir mit dem Schiff weiter nach Tanger in Marokko. Über Nacht sind wir in einer völlig anderen Welt gelandet. Auf der Kaimauer patrouillieren marokkanische Sicherheitsleute. Sie sind da, um uns ein Gefühl der Sicherheit zu geben, wie man uns erklärt. Tags zuvor hatten schon Mitreisende vor Dieb-

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nd nun schauen Sie nach links“, sagt Duncan voller Vorfreude in nuscheligem Englisch. Offensichtlich will unser Minibusfahrer uns auf etwas ganz Außergewöhnliches hinweisen. Eigentlich soll er nur den Kleinbus sicher über die engen, steil gewundenen Straßen von Gibraltar fahren und an einer bestimmten Stelle das Tonband mit der deutschen Erklärung der Sehenswürdigkeiten einstellen. Doch mit kindlicher Begeisterung streut unser Wagenlenker mit dem britischen Namen, aber südländischem Aussehen und alles andere als gepflegtem Oxford-Englisch Kommentare und besondere Hinweise ein. Da er das deutsche Tonband offenkundig unzählige Male gehört hat, versucht er sich auch immer wieder an deutschen Vokabeln. Vergnügt hüpft er auf seinem gefederten Fahrersitz auf und ab. Noch bevor wir sehen, was wir sehen sollen, verrät er es: „Looken Sie, looken Sie!“, fordert er uns in deutsch-englischem Kauderwelsch auf, genau hinzuschauen. Dann platzt es aus ihm heraus: „Die Taliban!“, ruft er und lacht, als hätte er uns gerade den Weihnachtsmann angekündigt. Totenstille im Bus. Duncan ist verwirrt. Sein Lächeln stirbt. Noch versperrt uns ein Haus die Sicht auf Duncans – nun, wie soll man es bezeichnen? – Vorwarnung? Drohung? Wie kann man so fröhlich einen Kleinbus voller deutscher Touristen mit afghanischen Terroristen konfrontieren? Überhaupt: Was wollen die hier auf Gibraltar, das 1713 von Spanien an Großbritannien abgetreten wurde und seitdem zum britischen Überseegebiet gehört? Es war zwar ein hart umkämpfter Felsbrocken im Mittelmeer, der etwas hochtrabend als Halbinsel firmiert, jedoch eher mit Höhe als mit Fläche beeindruckt. Wir sind extra anderthalb Stunden vom Hafen von Málaga aus mit dem Bus gefahren, um nach Gibraltar zu kommen. Es ist die erste Station, nachdem wir von Mallorca mit dem Kreuzfahrtschiff Aida Mar abgelegt haben. Die Fahrt beginnt schon traumhaft, als wir abends bei angenehm warmen Temperaturen auf dem Außendeck stehen und langsam an der Kathedrale La Seu vorbeifahren. Zum Auslaufen schenkt die Crew am Oberdeck großzügig Sekt aus. Wir stoßen an auf das Ende der Mittelmeer-Saison und den Beginn der Überführungsfahrt rund um Westeuropa in Richtung Ostsee, wo das derzeit zweitjüngste Flottenmitglied die Sommermonate verbringen wird. Einst galt die Westroute als ein notwendiges Übel, um das Fahrtgebiet zu wechseln. Doch Aida hat aus der Not eine Tugend gemacht und eine kontrastreiche Reise von der Ferieninsel Mallorca über Spanien, Marokko, Portugal, Frankreich, Großbritannien, Schweden bis in die Ostsee nach Warnemünde entwickelt. Passender Einstieg zu einer Europa-Tour ist der Ort, um den sich Spanier und Briten lange stritten. Dass

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stahl, Frauenbelästigung und Armut gewarnt. So jedenfalls habe es im Reiseführer gestanden. Die einen bleiben an Bord, andere wählen den Ausflug in geschlossenen Reisebussen. Wir stürzen uns ins vermeintliche Abenteuer. Mit dem Rad wollen wir das Hafenstädtchen erkunden. Der Activities Manager und erfahrene Biking-Guide der Aida Mar, Tino Beckert, ist so entspannt, als gehe es zum Sonntagsausflug entlang einer Strandpromenade. Frei nach dem Motto „Wie man in den Wald hineinruft, schallt es einem entgegen“ rät er uns, gegenüber den Einheimischen respektvoll, höflich und aufgeschlossen zu sein. Wer den Menschen des Landes, das in den vergangenen Jahrhunderten lange Zeit von Franzosen besetzt war, ein „Bonjour“ oder „Merci“ entgegenrufe, der erfreue jedes marokkanische Herz. Die Probe aufs Exempel überrascht. Zwar werden blonde Frauen mit Radhelm statt Kopftuch, sexy-knapper Radlerhose statt langem Gewand und bloßen statt züchtig bedeckten Armen von den männlichen Arabern anders wahrgenommen und angeschaut als die verhüllten einheimischen Frauen. Da gibt es ein paar lockere Sprüche und anzügliche Bemerkungen. Aber zudringlich wird keiner. Geklaut wird auch nichts. Höhepunkt am nahezu höchsten Punkt der Medina, der sehenswerten Altstadt von Tanger, sind die Markthallen. Willkommen im Gruselkabinett für empfindliche Nasen, sensible Gemüter, Vegetarier und Veganer! Wie im besten Horrorfilm beginnt alles ganz harmlos. Am Eingang des überdachten Medina-Markts bietet ein Mütterchen tellergroße, dicke Fladenbrote an. Das emotionale Höllenfeuer der Empfindsamen beginnt wenige Meter nach dem Gemüse- und Blumenstand. Die gerupften Hühner, die kopfüber und ungekühlt in der warmen Mittagshitze über dem Verkaufstresen baumeln, sind noch eine vergleichsweise milde Einstimmung. Weiter geht es zu den Ständen mit den riesigen rohen Fleischbrocken. Abgesehen von der fehlenden Kühlung ist dieser Anblick selbst für Europäer noch annehmbar. Doch langsam nähern wir uns dem Zentrum des Grauens. Dort hängt an Fleischhaken so ziemlich all das herab, was bei uns normalerweise eher ins Hunde- und Katzenfutter kommt: Hirn, Mägen, gewundene Därme und Lungen. In einer Schubkarre sind Unterschenkel samt Hufe von braun-schwarzen Ochsen gestapelt. Wir gehen weiter und begegnen einem freundlichen Fleischer, der uns freudestrahlend seine Auslagen präsentiert. Vermutlich ist seine Freude vor allem der Tatsache geschuldet, Europäer vor sich zu haben, die sich alles in Ruhe ansehen und nicht vor Ekel wegrennen. Mitten auf dem Verkaufstisch thront ein riesiger Rinderkopf, aus dessen Kopf die lange Zunge hängt. Das Hirn mit allen Windungen hält er uns hin, als präsentiere er uns feinstes Rinderfilet. Das Herz nimmt er in beide Hände und führt es an die Stelle vor seinem Körper, wo sein eigenes

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ist. So wird auch ohne Worte die Herkunft der Innerei offensichtlich. Wer nun denkt, das war bereits das Schlimmste, der war noch nicht in der großen Fischhalle, die sich schon einige Meter vorher der Nase ankündigt. Was hier lautstark von mindestens hundert Händlern angepriesen wird, wäre sicherlich bei Einhaltung der Kühlkette eine Delikatesse. Die ganzen oder filetierten Meerestiere sind mit wenig oder gar keinem Eis bestäubt und gammeln und stinken vor sich hin. Ein Probehappen davon und der europäische Magen würde aufs Ärgste rebellieren. Nach diesem kulinarischen Schock drängt es uns an die frische Luft. Doch Tino führt uns noch zu seiner neuesten Entdeckung. Sie stellt sich als Markt der Einheimischen heraus. Auf ihm wird so ziemlich alles angeboten, was wir als unverkäuflich einstufen würden: verrostete Schlüssel – zu welchem Schloss sie auch immer passen mögen –, einzelne ausgelatschte Schuhe, Handys der ersten klobigen „Knochen“-Generation, vergilbte Zeitschriften, Computer- und Fernseh-Innereien, Messer, über die eine magere Katze wacht, Klamotten, die in Europa keiner mehr in die Altkleidersammlung geben würde.

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ine wahre Wohltat zwischen all dem Kommerz, den gefälschten Waren, dem Trubel und den knatternden Autos und Mofas ist ein paar Meter weiter oberhalb der Medina die anglikanische Kirche St. Andrew’s, die sich zwischen hohen Bäumen versteckt. Der Küster freut sich, uns über das Gotteshaus zu erzählen, das im Inneren eine Mischung aus orientalischen und europäischen Stilelementen ist. Die christlichen Verse sind in arabischen Lettern geschrieben. Es ist eine friedvolle christliche Oase, die man in einem islamischen Land so zentral gelegen nicht erwartet hätte. Wir radeln weiter bergab zum lang gestreckten Sandstrand von Tanger mit Blick auf den Hafen, in dem unser Kussmund-Schiff seinen Bug in den strammen Wind streckt. Nur wenige Einheimische genießen Sonne und Meer. Auf einmal sehen wir, wie eine schlanke junge Frau mit offenen, langen Haaren auf einem Pferd am Ufer entlangreitet. Das hätten wir in einer Liebesschnulze erwartet, nicht aber am Strand von Tanger. Weiter geht es – diesmal frontal gegen den kräftigen Meerwind. Zudem führt die Straße kilometerlang aufwärts und über Brücken. Auf ihnen erwischt uns der Seitenwind, der uns fast aus dem Sattel pustet. Ziel ist ein Aussichtspunkt mit Leuchtturm. Von hier aus hat man nicht nur einen hervorragenden Blick auf die Stadt, sondern auch auf das nahe gelegene Europa, auf der Atlantikseite kurz vor der Meerenge von Gibraltar. Europa ist in Sichtweite und scheint so unglaublich nah. Wer hier steht, kann nachvollziehen, warum sich verzweifelte Afrikaner auf klapprigen Booten ungeachtet


der extremen Strömungen auf die ungewisse Fahrt nach Europa begeben. Noch am selben Abend fahren wir wieder zurück an die europäische Küste. Genießen steht an Bord der Aida während unserer Reise im Mittelpunkt. Denn wir sind auf einer Kulinarikreise mit dem Fleischsommelier Stephan Otto von „Otto Gourmet“. Höhepunkt des Programms ist die Perfekt Meet Academy, die mit feinstem Tatar beginnt und sich bis zum großartigen Wagyu-Beef steigert. Zu dem guten Fleisch passt ein Ausflug in die Sandeman-Destillerie, die sich vom Hafen von Cádiz aus anbietet. Am Nachmittag ist noch genügend Zeit für einen Spaziergang durch die hübsche Altstadt und entlang den liebevoll mit Parks und Spazierwegen angelegten Uferpromenade. Zwischen dem Castillo de San Sebastián und dem Castelo de Santa Catalina liegt am breiten Sandstrand das alte Badehaus „Balneario de la Palma“. Von fern sieht es tatsächlich so edel und stilvoll aus, wie es im Film wirkt. Denn am kleinen Stadtstrand Playa la Caleta – und nicht wie im Film geografisch verortet in Havanna – spielt die berühmte Szene des James Bond-Films „Stirb an einem anderen Tag“, als Halle Berry divenhaft und sexy aus dem Wasser schreitet. Die Distanz zu unserem nächsten Ziel im Nordwesten Spaniens ist nicht ganz so groß wie zwischen Film-Fiktion und Wirklichkeit. Als wir am nächsten Morgen im Hafen von Ferrol in Galizien ankommen, umgibt uns dichter Nebel. Es ist unangenehm nasskalt und dazu noch früher Morgen. Vorsichtshalber packen wir einen Fleecepulli und eine Regenjacke in den Rucksack, denn wir wollen heute auf dem Jakobsweg wandern. Wenn der Komiker und Schauspieler Hape Kerkeling in seinem Buch „Ich bin dann mal weg“ manchmal beschämt seine Schwäche eingesteht, den leichteren Weg und manche Abkürzung genommen zu haben, so müssen wir auf unserer JakobswegWanderung ganz kleinlaut sein. Denn statt hunderter Kilometer laufen wir lediglich eine Stunde lang. Zudem sind wir auf einem leicht begehbaren attraktiven Abschnitt bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen unterwegs. Zudem müssen wir nicht unser gesamtes Gepäck für mehrere Wochen mitschleppen, wie die echten Pilger. Wir Schmalspur-Jakobsweg-Wanderer sind gut ausgeruht nach einer komfortablen Nacht in unserem schwimmenden Hotel und gut gestärkt von dem immer verfügbaren Essen an Bord.

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er Wanderstab mit der Inschrift „Camino de Santiago“ reicht fast bis zum Kinn. Das massive Holz mit der widerstandsfähigen Stahlkappe am unteren Ende würde uns problemlos über die Mindeststrecke von hundert Kilometern bis nach Santiago de Compostela bringen, um die Pilgerurkunde des Jakobswegs erlangen zu können. Nach der mickrigen Wanderung – die ehrlicherweise eher ein Spaziergang war – nehmen wir eine weitere Abkürzung bis zum Zielort. Auf unserer einstündigen Busfahrt bis nach Santiago de Compostela können unsere kaum beanspruchten Füße und Beine ausruhen. Fast schon unverschämt rechtzeitig kommen wir zum Höhepunkt für alle Wallfahrer an: Gerade als wir eintreffen, wird das gut 1,60 Meter hohe Weihrauchfass, der Botafumeiro, an einem langen Seil durch das Querschiff der Kiche geschwenkt. Uns bleibt noch etwas Zeit, den Wallfahrtsort zu erkunden, bevor wir zurück zum Schiff gefahren werden. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen und durch die Ría de Ferrol werden wir auf Höhe der Festung San Felipe mit Böllerschüssen verabschiedet. Weniger schön als bewegend und eindrücklich ist unser Ausflug in der wenig attraktiven französischen Hafenstadt Le Havre. Die geschichtsträchtige Stadt darf man sich nicht als pittoresken Küstenort vorstellen. Sie war es jedoch einst. Doch dann marschierten 1940 die deutschen Truppen ein, machten Le Havre zu ihrem Kriegshafenstützpunkt am Atlantik. 1944 eroberten die Alliierten das Gebiet mit Bombenangriffen zurück, vernichteten innerhalb weniger Stunden den Großteil der Stadt. Nach den Zerstörungen wurde Le Havre nach den Plänen des Architekten Auguste Perret neu aufgebaut. Dem damaligen

Zum Spazierengehen laden die Parks entlang der Uferpromenade von Cádiz ein.

Zur zusätzlichen Stärkung kehren wir noch vor unserer Wanderung in der bei Jakobsweg-Pilgern beliebten „Pulpería Ezequiel“ im Städtchen Melide, einem PilgerDurchgangsort, ein. Auf einem offenen Herd direkt neben dem Eingang der großen, einfach mit Bierbänken und Tischen eingerichteten Gaststätte köcheln bereits ganze Kraken in einem massiven Topf. Der Chef des Hauses geht wenig später von Tisch zu Tisch und schnippelt kleine Häppchen von dem Meerestier ab, die er mit Salz und Paprikapulver würzt und anschließend großzügig mit Olivenöl übergießt. Das ist die berühmte „Pulpo a feira“. Dazu bekommen wir weitere Spezialitäten der galizischen Küche serviert: die mit scharf gewürztem Hackfleisch gefüllten Teigtaschen Empanadas, die frittierten Paprikaschoten Pimientos de Padrón, den quarkähnlichen Käse Tetilla sowie zum süßen Abschluss die Mandeltorte Tarta de Santiago. Dazu gibt es lokalen Weißwein ad infinitum. So gesättigt wären wir nun eigentlich reif für ein Verdauungsschläfchen. Doch nun soll es losgehen.

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architektonischen Geschmack entsprechend entstand eine Stadt mit Betonbau-Charme. Mittlerweile hat die UNESCO das Betonstadt-Ensemble zum Weltkulturerbe ernannt. Schön muss man das nicht finden. Gleiches gilt für das vulkanähnliche Gebilde, das vom Stararchitekten Oscar Niemeyer 1972 als Kulturzentrum Maison de la Culture du Havre errichtet wurde, landläufig aber schlicht als „le volcan“ bezeichnet wird. Sehr betonlastig, aber absolut sehenswert und imposant ist die St. Josef-Kirche, die wir auch noch während der Ausfahrt sehen, da der Turm mit seinen mehr als hundert Metern wahrhaft überragend ist. Von außen sieht das in den 1950er Jahren errichtete Gotteshaus einfach nur massig aus. Doch ihr Inneres verzaubert, wenn Sonnenlicht durch die unzähligen farbigen Glasfenster im Turm scheint. Die erschütternde Zweite-Weltkriegs-Geschichtstour führt uns zu den Bunkeranlagen der Wehrmacht hoch oben am Rande der Felsklippen. Die Betonmonster sind zwar mittlerweile gut eingewachsen, doch so massiv und monumental, dass sie vermutlich noch viele weitere Nachkriegsgenerationen überdauern. Sie sind strategisch hervorragend mit bestem Blick über den Atlantik positioniert. Siebzig Jahre später blicken wir auf die schräg gegenüber liegende Landseite. Hier landeten die Alliierten am so genannten D-Day, um die deutschen Truppen zurückzudrängen. Etwas weiter unterhalb blicken wir von einer Aussichtsterrasse auf Le Havre. Von Weitem sieht sie ebenso wenig attraktiv aus wie von Nahem. Doch sie kann auch ein Paradies sein – beispielsweise für KiteSurfer, die bei strammem Atlantikwind voll auf ihre Kosten kommen.

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er Schiff fahren wir von den französischen Felsen weg und landen bei den nächsten. Diesmal auf britischer Seite des Ärmelkanals. Wir hätten vom Hafen Dover aus auch mit dem Bus nach London fahren können. Doch wir wollten ganz nah heran an die Natur-Sehenswürdigkeit der weißen Klippen von Dover – und zwar mit dem Fahrrad. Dafür bedurfte es zunächst allerdings etwas Überredungskunst. Denn wir waren skeptisch, als uns die Biking-Guides die Tour hinauf zur Felskante als eine der schönsten der ganzen Reise anpriesen. Radfahren in England? Das verbindet man ja eher mit dem Kampf gegen Regen, Wind und Kälte als mit entspanntem Urlaubs- und Genussradeln bei lauwarmen Sommerlüftchen. Zwar befinden wir uns an der Südküste und damit im Rosamunde Pilcher-Land. Aber wir sind eben nicht in einem Pilcher-Film, wo es stets bestes Wetter mit Sonnenschein gibt. Für den Tag unseres Besuchs ist perfektes englisches Wetter vorausgesagt: eine abwechslungsreiche Mischung aus etwas Sonne, etwas mehr Wolken und hin und wieder ein Schauer. „Very British“ ist unsere erste Station am Leuchtturm

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Eine typisch britische Teestunde kann man bei Mrs. Knott’s im Wärterhäuschen des Leuchtturms von Dover genießen.

unmittelbar an der Abbruchkante der weißen Klippen. Das South Foreland Lighthouse ist weltweit das erste, das elektrisches Licht nutzte, um Seeleute zu leiten. Im ehemaligen Haus des Leuchtturmwärters entdecken wir Mrs. Knott’s Tea-Room. Hier scheint die Zeit irgendwann im letzten Jahrhundert stehen geblieben zu sein. Herrlich kitschige Porzellankännchen mit bunten Blumenornamenten und ebenso blumiges Porzellangeschirr sind dekorativ auf der Rückwand des Verkaufsraums in einem Regal ausgestellt. Trotz gut gefülltem Magen nach der Stärkung am Aida-Frühstücksbuffet läuft uns das Wasser im Mund zusammen: Selbst gemachte Kuchen und Törtchen, Kekse und Sandwiches werden dort von der netten Dame angeboten, die übrigens ausgezeichnet Deutsch spricht. Auch die Gaststube ist bilderbuchmäßig gestaltet. Ein bisschen Rosamunde Pilcher-Ambiente scheint hier doch überall zu sein. Hier würden wir zu gerne einige Zeit verweilen, doch wir sind gerade erst gestartet. Eine verdiente Ausruhpause müssen wir uns erst noch verdienen. Diese gönnen wir uns am Fuße der Kreidefelsen. Von dort aus geht es wieder aufwärts, bis zu einem weitläufigen Strand, an dem uns der obligatorische Regenschauer erwischt. Wir verstecken uns unter einem weit ausladenden Baum vor der Nässe, bis wieder die Sonne scheint. Auf der Fahrt bis zum Schiff genießen wir ein weiteres Stück Bilderbuch-England, als wir durch kleine Orte mit wunderschön gepflegten Gärten und hübschen Häusern radeln. Sie hatten Recht gehabt, unsere Biking-Guides: Diese Radtour sollte eine der schönsten der ganzen Route bleiben. Das hatten wir eigentlich von unserem letzten Hafen Göteborg erwartet. Die Sonne war eine der Hauptverantwortlichen für einen schönen Tag. Denn wer Stockholm kennt und von schwedischer Idylle träumt, wird von dem eher industriell geprägten Göteborg enttäuscht sein. Die schönen Ecken von Schwedens bedeutendster Industrie- und Handelsstadt sind eben auch am schönsten bei Sonnenschein. Beispielsweise der Botanische Garten mit seinen mehr als dreitausend unterschiedlichen Bergpflanzen und dem Palmenhaus. Sogar Seehunde und Pinguine haben in einem anderen Teil des weitläufigen Parks ihr Zuhause. Das perfekt ausgebaute Radwegenetz macht die Fahrt komfortabel. Auch nehmen Lastwagen- und Autofahrer auffallend und umsichtig Rücksicht auf die Zweirad-


SCHWEDEN

Göteborg

Nords ee

O stsee

Fotos: Angelika Bucerius, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Von Mallorca nach Warnemünde fahrer. Sehenswert ist das Opernhaus direkt am Binnenhafen. Wenige Meter entfernt liegt das größte schwimmende Schiffsmuseum der Welt, das Maritima Centrum, das in einer stillgelegten Dreimastbark untergebracht ist. Lohnenswert ist ein Stopp in dem ehemaligen Arbeiterviertel „Haga“, das dank liebevoll restaurierter Häuser heute eine In-Gegend ist. Hier gönnen wir uns zur Stärkung eine der berühmten schwedischen Zimtschnecken. Dank Elektromotor unserer E-Mountainbikes fahren wir leicht und stressfrei auf eine Anhöhe mit Rundumblick auf Göteborg und die Scherenlandschaft. Doch es wird noch besser dank der Aida-BikingGuides, die stets versuchen, neue, bessere, sehenswertere Strecken zu entdecken. Kurz nachdem unser Schiff im Hafen festgemacht hatte, waren die vier Biker allein auf Erkundungstour gefahren, um nach Möglichkeiten zu suchen, die Strecke zu perfektionieren. Auf dieser neuen Route fahren wir nun, die auf die Brücke führt, die von der Aida Mar nicht unterfahren werden konnte. Der Blick hinab lässt uns daran zweifeln. So hoch? Da soll das Schiff mit den 15 Decks nicht hindurchgepasst haben? Keine Chance, sagt Fabian, unser Biking-Guide. Emotionaler Höhepunkt für alle Aida-Fans ist am Abend das gemeinsame Auslaufen der Aida Mar und der Flottenmutter, dem ältesten Aida-Schiff, der Aida Cara. Wir müssen zwar etwas auf der Stelle fahren, weil die deutlich kleinere Mutter unter allen Brücken bis zum Hafen in der Stadt hindurchpasst und wir zeitgleich um acht Uhr abends ablegen. So haben wir etwas Vorsprung, doch dann schließt die Aida Cara auf. Ach, auch wenn es noch so kitschig klingt, aber es war nun einmal so. Die Sonne versinkt langsam am Horizont, während Mutter- und Tochterschiff gemeinsam in Richtung Ostsee fahren. Text: Angelika Bucerius

Sieben Länder in vierzehn Tagen. Málaga (Spanien)

Die 560.000-EinwohnerStadt liegt an der Costa del Sol am Mittelmeer und gehört zur spanischen Region Andalusien. Sehenswürdigkeiten: Geburtshaus von Pablo Picasso, Königspalast, Burganlage Castillo de Gibralfaro, Stierkampfarena „La Malagueta“. Währung: Euro. Souvenirs: Málaga-Wein, Handwerkskunst aus Glas, Holz und Töpferarbeiten. www.malagaturismo.com/de

Tanger (Marokko)

Die Hafenstadt gilt als das „Tor zu Afrika“ und liegt auf der Atlantikseite westlich der Straße von Gibraltar. Nach der Gründung im 5. Jh. v. Chr. herrschten wechselnde Nationen über sie. Seit 1959 gehört Tanger zu Marokko.Sehenswürdigkeiten: Medina, Grand und Petit Socco (großer und kleiner Marktplatz), St. Andrew’sKirche, Sultanspalast. Währung: Marokkanischer Dirham (MAD), 1 Euro = 10,8 MAD. Souvenirs: Gewürze, Lederwaren, Schmuck, Keramik. www.visitmorocco.com/ index.php/ger

Cádiz (Spanien)

Cádiz (123.000 Einwohner) liegt an der Costa de la Luz und zählt zu den ältesten Städten Westeuropas. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Cádiz der autonomen Region Andalusien. Sehenswürdigkeiten: Hafenviertel, Altstadt und Strandpromenade, altes Badehaus am Stadtstrand (Balneario de la Palma), Kastelle San Sebastián und Santa Catalina. Währung: Euro. Souvenirs: Sherry aus Jerez. www.cadizturismo. com/?set_language=de

GROSSBRITANNIEN

Warnemünde DEUTSCHLAND

Dover Le Havre 0

400 km

At la n t i k

FRANKREICH

Ferrol

PORTUGAL

SPANIEN

Lissabon Cádiz MAROKKO

Málaga

Mallorca M i t t e l meer

Tanger

Lissabon (PortugaL)

Die portugiesische Hauptstadt (560.000 Einwohner) liegt an der Atlantikküste an der Tejo-Flussmündung. Der Torre de Belém und das Hieronymus-Kloster sind UNESCO-Weltkulturerbe. Sehenswürdigkeiten: Entdecker-Denkmal „Padrão dos Descobrimentos“, Cristo Rei-Statue, Elevador de Santa Justa (Freiluft-Aufzug), Brücke des 25. April. Währung: Euro. Souvenirs: „Azulejos“ (Kacheln), Handwerkskunst aus Keramik, Kupfer und Kork. www.lissabon.com

Ferrol (Spanien)

Das frühere Fischerdorf (71.000 Einwohner) liegt im Nordwesten Spaniens am Atlantischen Ozean und gehört zur autonomen Region Galizien. Sehenswürdigkeiten: Marine-Museum Museo Naval, Altstadt, Militärkirche San Francisco, Gärten von Herrera. Währung: Euro. Souvenirs: Jakobsweg-Souvenirs. www.spain.info/de

Le Havre (Frankreich)

Die zweitgrößte Hafenstadt Frankreichs wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Heute prägt das Stadtensemble aus Stahlbetonbau (UNESCO-Weltkulturerbe) das Stadtbild. Sehenswürdigkeiten: Kirche St. Josef, Kulturzentrum

„Le Volcan“, Betonbauensemble. Währung: Euro. Souvenirs: Calvados, Käse aus der Normandie, Pastis. www.lehavretourisme.com/ de, www.cruiselehavre.de

Dover (GROSSBRITANNIEN)

Die 43.000-Einwohner-Stadt in der Grafschaft Kent ist die wichtigste Hafenstadt Großbritanniens direkt am Ärmelkanal. Sie wird von den berühmten weißen Klippen umrahmt. Sehenswürdigkeiten: Kreidefelsen, Dover Castle, South Foreland Lighthouse. Währung: Britisches Pfund (GBP), 1 Euro = 0,72 GBP. Souvenirs: Tee und TeeAccessoires. www.whitecliffscountry. org.uk

Göteborg (SCHWEDEN)

Göteborg (500.000 Einwohner) ist nach Stockholm die zweitgrößte Stadt Schwedens. Die Universitätsstadt an der Westküste wurde im 17. Jh. im holländischen Stil mit Kanälen durch die Stadt gestaltet. Sehenswürdigkeiten: Museumsschiff „Viking“, Vergnügungspark „Liseberg“, Altstadtviertel „Haga“, Botanischer Garten. Währung: Schwedische Krone (SEK), 1 Euro = 9,3 SEK. Souvenirs: Dalarna-Pferd, Souvenirs mit Elch-Aufdruck. www.goteborg.com/de, www.visitsweden.com/ schweden/regionen--stadte/goteborg 3/2015

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aida Mar° Westroute

Immer mit einem Lächeln voraus: Die Aida Mar im Hafen von Göteborg.

Trotz modernster Geräte vertrauen Kapitän Jörg Miklitza und sein Offizier auf die eigenen Augen.

Ein Steakhaus mit Panoramablick auf das Meer: Im SpezialitätenRestaurant „Buffalo Steak House“ gibt es auch Vegetarisches.

Zum Wohlfühlen sind selbst die Innenkabinen, die hell und freundlich gestaltet sind.

Zu einer Gourmetreise mit Aida gehört auch immer ein Kochkurs, wie hier mit „Rossini“-Küchenchef Stefan Barnhusen.

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Schiffstest

Die Alleskönnerin Ob sportlich aktiv, kulturell interessiert, kulinarisch anspruchsvoll oder einfach nur urlaubsbedürftig – die Aida mar hat für alle Wünsche etwas an Bord. Schiff

kabinen

Service

Publikum

Die Aida Mar ist derzeit das zweitjüngste Flottenmitglied. Gebaut wurde sie auf der Papenburger Meyer Werft und 2012 in Dienst gestellt. Erstmals werden in den Innenkabinen 42-Zoll-LED-Flachbildschirme eingesetzt, um Meerespanorama zu simulieren. Auf dem 253 Meter langen Schiff mit 14 Decks gibt es 1097 Kabinen – von der Innenkabine bis zu den Spa-Balkonkabinen mit direktem Zugang zum Wellnessbereich. Virtuelle Wasserfälle im vorderen Treppenhaus leiten den Weg von Deck 3 bis oben.

1097 moderne, komfortable Kabinen, davon 499 Balkonkabinen (17,5 bis 23 m2), Suiten (34 bis 87 m2, größtenteils mit privatem Sonnendeck) und 39 Spa-Kabinen mit Spa-Zugang jeweils mit eigener Hängematte. Innenkabinen: 13,5 m2, Meerblick-Kabine: 14,5 bis 16,5 m2. Alle verfügen über Dusche/ WC, Flachbildschirm-TV mit Fernseh-, Film- und Musikangeboten, Fön, Safe, Bademantel.

Sehr freundliche deutschsprachige Service-Crew, die den Urlaubsgedanken hochhält und auf angenehme Weise Urlaubsstimmung verbreitet. Trinkgeld: inklusive.

Deutschsprachig, unternehmungslustig, generationenübergreifend.

reederei Die Rostocker Reederei Aida Cruises mit ihren derzeit zehn Schiffen gehört zur weltgrößten US-amerikanischen Carnival Group. Sie richtet sich vorwiegend an deutschsprachige Passagiere und fährt unter italienischer Flagge. Vom Clubschiff-Konzept ist Aida abgekommen. Neues Flaggschiff wird 2015 die Aida Prima, die derzeit in der japanischen Mitsubishi-Werft gebaut wird und sich von den Vorgängerinnen in Baustil und Technik deutlich unterscheidet.

Gastronomie Zwölf Bars, sieben Restaurants, davon drei Buffet-Restaurants: „East“-Restaurant mit Schwerpunkt asiatische Küche, „Bella Donna“ mit italienischen Gerichten und „Markt Restaurant“ mit unterschiedlichen ThemenSchwerpunkten. „California Grill“ (bis 24 Uhr). „Brauhaus“ mit rustikalen Spezialitäten (z. T. selbst gebrautes Bier). Kostenpflichtig: à la carte in der SushiBar und im „Buffalo Steak House“, „Gourmet Restaurant Rossini“ mit wechselnden Menüs. Freie Sitzplatzwahl in allen Restaurants. Getränke wie Softdrinks, Bier, Wein, Kaffee, Tee zu den Mahlzeiten in den Buffet-Restaurants inklusive.

Sport & Wellness Großzügiges Fitnessstudio mit Panoramablick, das mit modernen Cardio- und Kraftgeräten (darunter SpinningRäder mit Bildschirm) ausgestattet ist (Kursangebote z. T. kostenpflichtig, z. B. Yoga). Tischtennis, Volleyball, Basketball. Wellnessbereich über zwei Decks (2600 m2) mit kostenfreier Saunalandschaft, breitem Behandlungsangebot im Beauty-Center (St. BarthProdukte), Bali-Rasul-Zeremonie für zwei bis vier Personen. Wellnessoase mit Whirlpool und zu öffnendem Glasdach (Tagespreis: 20 Euro).

Shop mit großem Sortiment an Uhren, Schmuck, Parfüm, Kosmetik. Mode mit Marken- und Aida-Kollektion. Kunstgalerie, Blumenladen „Blütenmeer“, Fotostudio.

Dresscode Sportlich-leger, kein vorgegebener Dresscode (aber keine Sport- und Badebekleidung in den Restaurants).

Preisniveau Ab 90 Euro pro Tag.

★★★

Bordprogramm Wechselndes Unterhaltungsprogramm, spektakuläre Abendshows, u. a. die exklusiv für Aida Mar entwickelte Tanz-, Gesang- und Akrobatik-Show „Kauri“, die von mysteriösen Fabelwesen der Unterwasserwelt handelt. Abwechslungsreiche Workshops wie Fotografieren, Gesundheit, Malen. Diskothek „Anytime Bar“, Casino, Shuffleboard, Dart, Air-Hockey (1 Euro/Spiel), Billard, Bingo. Kunstauktionen. 4D-Kino (ab 6,50 Euro) mit bewegten Sesseln, Düsen für Wasserstaub und Luftbewegung. Internet/ WLAN (19,95 Euro/Std.).

Ausflüge Ein großzügiger privater Balkon mit Panoramablick gehört zu den Annehmlichkeiten einer Premium-Suite.

Shopping

Große Auswahl an Kultur, Erlebnis, Sport, z. B. Tauchen, Golf, Segway-, Bike- und Pedelec-Touren.

aida mar

Schiff 14,2 Kabinen 9,4 Gastronomie 11,5 Service 7,8 Sport & Wellness 8,9 Bordprogramm 7,8 Ausflugsangebot 8,8 GESAMT Punkte 68,4 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 2500 Crew: 611 PCR: 4,1 SR: 22,91 Baujahr: 2012 Flagge: Italien BRZ: 71.300 Länge/Breite: 253,3 m/32,2 m 3/2015

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Die Krönung der Kreuzfahrt Lebendige Traditionen, großzügige Proportionen und echte Emotionen. AZUR begleitete die Queen Mary 2 auf der Route, die ihr am besten steht. In neun Tagen über den großen Teich.

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Queen Mary 2째 Transatlantik

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Queen Mary 2째 Transatlantik

Das h체bsche Blumenbouquet in der Grand Lobby wird t채glich gepflegt. Klassische Musik untermalt das edle Ambiente.

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Ein Highlight nicht nur für die britischen Gäste: der Nachmittagstee im „Queen‘s Room“.

Ein gigantischer Wandteppich erstreckt sich über beide Etagen des eleganten „Britannia“-Restaurants.

Nur aus der Nähe ist erkennbar, dass das Konterfei von Samuel Cunard aus unzähligen kleinen Bildern der Queen Mary 2 besteht. Vom Schiff bis nach Manhattan geht es auch zu Fuß: Spaziergang über die Brooklyn Bridge.

Warme Farbtöne bestimmen das geschmackvolle Interieur des Schiffes.

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New York, die pulsierende Metropole und Weltstadt. Durch die Massen an Leuchtreklamen und riesigen Videoleinwänden ist es auf dem weltberühmten Times Square auch nachts hell wie bei Tag.

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s scheint, als hätte jemand den Ton abgedreht. New York kann tatsächlich auch ganz still sein. Kein Trubel, keine Hektik und kein Verkehrslärm. Man sagt, die Weltmetropole würde niemals schlafen. Frühmorgens macht sie dennoch den Eindruck, als würde sie sich von den ersten goldenen Sonnenstrahlen wach küssen lassen. Diese spiegeln sich zuerst an der Spitze des alles überragenden One World Trade Centers. Dann werden die Konturen und Schatten der sich aneinanderdrückenden Wolkenkratzer immer deutlicher, bis sie sich zur berühmtesten urbanen Kulisse der Welt zusammenfügen. Manhattan zeigt sich im orangefarbenen Gewand, majestätisch in seiner Gestalt und deren Dimensionen. Es könnte keinen schöneren, keinen passenderen Empfang geben für das wohl anmutigste Kreuzfahrtschiff dieser Zeit. Morgens um sechs Uhr. Auf dem Hudson River bei Brooklyn. An Bord der Queen Mary 2. Neun Tage zuvor verlasse ich die Rolltreppe der modernen U-Bahnstation am Überseequartier in Hamburg, blicke nach links in Richtung Elbe und sehe nicht das kleinste Fleckchen Wasser. Zwischen dem spiralförmigen Marco Polo Tower und dem traditionellen Riesenrad liegen gut und gerne 200 Meter, die Hintergrundkulisse der beiden Attraktionen ist heute jedoch ein und dieselbe. Ein gigantischer, sattdunkelblauer Rumpf lässt keinen Platz für das typische Hafenpanorama, und auch für die HafenCity scheint sich heute niemand zu interessieren. Die „Königin“ ist wieder einmal zu Besuch in ihrer Lieblingsstadt und zieht staunende Blicke auf sich wie ein Magnet. Sie liebt das Volk, und das Volk liebt sie. Eine nicht kleine Menschenmenge zeigt sich bereits am frühen Nachmittag beeindruckt von den gewaltigen Ausmaßen der Queen Mary 2, die der formvollendeten Eleganz und Schönheit des Schiffes keineswegs ent-

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gegenstehen. Vergleichbar große Schiffe erinnern von Weitem oft an die bulligen Hotelblöcke der einschlägigen Ferienregionen. Nicht so das Flaggschiff der Cunard-Flotte. Flach stufig zieht sich der weiße, schnittige Körper vom Heck aus in die Höhe, verläuft dann schmaler bis zum ausladenden Bug und verleiht dem massiven dunklen Rumpf eine schlanke Taille. Ganz oben wirkt das wichtigste Markenzeichen der Reederei, der allseits bekannte rote Schornstein, tatsächlich ein bisschen wie die Krone, die der Queen Mary 2 definitiv zusteht. Geziert wird das Haupt des Schiffes von nicht weniger als zwei Signalhörnern. Auf der Steuerbordseite des Schornsteins befindet sich eine originale Hinterlassenschaft der legendären Queen Mary. Das Signalhorn auf der Backbordseite dagegen ist ein Nachbau und heute in Betrieb. Ein tiefer, unglaublich basslastiger Ton durchdringt an Deck den ganzen Körper und sorgt für ein Kitzeln in den Ohren. So muss das sein. Nach dem ersten Schreck nehmen die Passagiere ihre Hände von den Ohren und klatschen Beifall. Es geht los. Die Queen Mary 2 setzt sich in der Abenddämmerung lautstark in Bewegung und bricht auf zu einer glanzvollen Parade durch das Herz der Hansestadt. Voll beleuchtet spiegelt sie sich in der Glasfassade der Elbphilharmonie und zeigt sich nochmals in ihrer ganzen Größe. Hier oben verschwimmen die unzähligen jubelnden Zuschauer bei den Landungsbrücken zu einer großen, lautstarken Masse. Die Passagiere schwenken zum Abschied weiße Tücher und sagen auf Wiedersehen zur Stadt an der Elbe. Zuerst ziehen wir vorbei an den hellen Lichtern des Hamburger Doms, kurz darauf folgt das Altonaer Kreuzfahrtterminal. Eine solch ergreifende und emotionale Ausfahrt gibt es nur in Hamburg an Bord der Queen Mary 2. Die kommenden neun Tage wird sie gemeinsam mit ihren Gästen auf dem Atlantik verbringen. Ich werde sie begleiten auf ihrer Paraderoute in Richtung Westen, über Southampton bis in die Neue Welt nach New York.


Auf der Queen Mary 2 ist der Gast König. Die Gerichte orientieren sich an den landestypischen Geschmäckern der Passagiere, ebenso wie das Bordprogramm. Deutschsprachige Gäste konnten im November Sebastian Krumbiegel live erleben.

Stockwerke erstreckt und dem weitläufigen Raum mit den geschwungenen Treppen noch mehr Tiefe verleiht. Nach dem ersten Seetag innerhalb dieses außergewöhnlichen Ambientes erreichen wir mit den ersten Sonnenstrahlen den Hafen von Southampton. CunardAusflüge führen zum Windsor Castle, durch den New Forest oder auch zur weltbekannten Steinkreis-Anlage Stonehenge aus der Bronzezeit. Ein attraktives Angebot – ich hingegen nutze meine letzte Möglichkeit, ein paar Einkäufe für die kommenden sechs Seetage zu erledigen. Wie sooft war ich nach dem Kofferpacken der Meinung, ich hätte an alles gedacht. Dem ist natürlich nicht so. Ein bisschen Bewegung kann auch auf einer Transatlantik-Fahrt nicht schaden, und nach einem Blick in das moderne Fitnessstudio, das sowohl für Ausdauer- als auch für Kraftsportler kaum Wünsche offenlässt, muss ich mein Reisegepäck unbedingt noch um angemessene Sportkleidung ergänzen. Diese kleine Shopping-Tour lässt sich wunderbar verbinden mit einem Spaziergang durch die Stadt, die an Sehenswürdigkeiten allerdings eher wenig zu bieten hat. Teile der ehemaligen Stadtmauer und einige Tudor-Häuser gehören zu den Highlights. Ansonsten ist das Stadtbild unspektakulär und auch nicht besonders einladend. Einen Besuch wert ist dagegen das Sea City Museum, in dem die Geschichte der Titanic-Katastrophe lebhaft geschildert wird. Zunächst lässt ein verwinkelter Gang mit Pappaufstellern und Soundeffekten das Gefühl aufkommen, wirklich durch das Southampton von vor gut 100 Jahren zu laufen. Anschließend wird von der Konstruktion des legendären Luxusliners bis zum tragischen Unglück alles detailreich in Szene gesetzt. In einem Gerichtssaal werden zu guter Letzt Befragungen der Crew nachgestellt. Interaktiv eruieren die Gäste die möglichen Ursachen für den Untergang. Zu hohe Geschwindigkeit? Fehlende Ferngläser? Viele Fragen bleiben offen. In jedem Fall müssen sich die Gäste der Queen Mary 2 keine Gedanken

Schon am ersten Abend an Bord bestätigt sich der erste Eindruck, den bereits der Anblick von außen suggerierte. Die „Königin“ ist großzügig. Vor allem, was das Platzangebot angeht. Bei einer Bruttoraumzahl von über 150.000 sind maximal 2680 Passagiere an Bord. Die wenigen neuen Schiffe, die mit dieser Größe mithalten können, haben annähernd die doppelte Kapazität. Das macht sich vor allem in den Kabinen bemerkbar. Die Standard-Balkonkabinen sind stolze 23 bis 25 Quadratmeter groß. Cunard setzt nicht auf eine möglichst effektive Raumeinteilung, sondern auf eine möglichst ästhetische. Die breiten Gänge im Zentum des Schiffes wirken wie überdachte Promenaden. Und auch die Restaurants und Bars bieten ausreichend Platz, um jegliches Gedränge zu vermeiden. Obwohl unsere Reise auch im November bis auf die letzte Kabine ausgebucht ist, habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das Schiff mit mehr als 2600 weiteren Gästen zu teilen. Auch die Einrichtung entspricht genau der Eleganz, die die Queen Mary 2 von außen ausstrahlt. Warme Farbtöne dominieren das Interieur: Dunkelbraun, Weinrot, Gold. Viele Kreuzfahrt-Fans bezeichnen das Schiff als den letzten wahren Ocean Liner dieser Tage. Und in der Tat: Die allgemeine Vorstellung von einer Luxus-Kreuzfahrt in den guten alten Zeiten weicht wohl kaum von dem Bild ab, das sich im Inneren der Queen Mary 2 bietet. Selbstverständlich entspricht dabei alles den modernsten Standards. Die vielen Fassaden vermitteln zwar den Eindruck, bestehen jedoch größtenteils nicht aus dunklem Edelholz, sondern aus Plastik, ganz nach den Vorgaben des Internationalen Abkommens zur Sicherheit auf See, SOLAS. Wichtiger sind ohnehin die Liegestühle aus echtem Teakholz. Oder auch die zahlreichen Kunstwerke, die die Räumlichkeiten des Schiffes zieren und insgesamt einen Wert von über fünf Millionen Euro darstellen. Angefangen bei dem imposanten Wandteppich im „Britannia“-Restaurant, der sich über beide

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dmond und Alyssa sind ein junges Paar Anfang 20. Alyssas Vater aus den USA möchte seine Herzensdame aus England heiraten. Wo soll die Hochzeit nun stattfinden? Natürlich genau in der Mitte des Atlantiks auf der Queen Mary 2, in Anwesenheit der ganzen Großfamilie. André hingegen reist allein und nutzt das Schiff schlicht und einfach als luxuriöses Transportmittel in die Heimat nach Arizona. Er hat Flugangst und ersetzt den engen Sitz im Airbus nur zu gerne durch eine komfortable Balkonkabine. Urs ist Schweizer Unternehmer, durchaus wohlhabend und zeigt dies auch gerne. Die Queen Mary 2 ist ein perfekter Ort, um sich gemeinsam mit seiner Frau Marlis angemessen zu präsentieren. Ob perfekt herausgeputzt beim Tanz im eleganten Ballsaal „Queen’s Room“ oder beim Glücksspiel im Casino, wo die ein oder andere 400-Dollar-Weinflasche bestellt wird. Kirsten geht es weniger darum, sich zur Schau zur stellen. Sie macht die Reise nur für sich selbst. Nach 25 Ehejahren und der anschließenden Trennung ist sie nun wieder alleinstehend und gönnt sich eine Weltreise, die mit einer Transatlantiküberfahrt beginnt. Auf zu neuen Ufern. Diese Motivation zieht sich durch die gesamte Geschichte von Cunard, welche immer noch lebendig ist und sich sowohl im Schiff als auch in dessen Passagieren widerspiegelt. Schon unter Samuel Cunard im 19. Jahrhundert nahmen die Schiffe der Reederei im Auftrag der englischen Post die Strecke über den Atlantik auf sich, brachten Pakete, aber auch Passagiere von Liverpool nach Halifax und Boston. Konkurrenten waren damals vor allem die deutschen Unternehmen Hapag und Norddeut-

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scher Lloyd sowie die amerikanische White Star Line. Im Ersten Weltkrieg wurden die Passagierschiffe der Reedereien dann größtenteils für Truppentransporte eingesetzt. Nach Kriegsende war Cunard praktisch ohne Konkurrenz. In den 30er Jahren übernahm die Reederei die schwächelnde White Star Line und startete den Bau an den beiden neuen Flaggschiffen Queen Mary und Queen Elizabeth. Letztere war noch nicht einmal fertig gestellt, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. In den folgenden dunklen Jahren transportierten die beiden Schiffe rund 1,5 Millionen Soldaten nach Europa. Winston Churchill meinte später, der Einsatz der beiden Schiffe habe den Krieg um ein Jahr verkürzt. Die Funktion, die die beiden Queens im Anschluss einnahmen, war dennoch wesentlich erfreulicher: Nicht nur Heimkehrer waren an Bord, sondern auch die Frauen, die die Soldaten in Europa kennen gelernt hatten – und die gemeinsamen Babys. Ab 1967 war es dann die Queen Elizabeth 2, die das Publikum begeisterte. Reisen wie in den guten alten Zeiten, mit Stil und auf höchstem Niveau. Dieser Gedanke zeigt sich auch heute noch an Bord der Schiffe von Cunard. Die Queen Mary 2 ist jedoch mehr als eine Hommage an ihre Vorgängerinnen. Ohne den traditionellen Charakter zu vernachlässigen, bringt sie die wichtigen Elemente einer Kreuzfahrt auf ein neues, zeitgemäßes Level. Größer und prachtvoller in allen Bereichen: vom Platzangebot über den Service bis hin zur kulinarischen Vielfalt.

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n Bord bereiten über 160 Köche täglich mehr als 16.000 Gerichte zu. Doch die Herausforderung beginnt bereits im Einkauf. Eine eigene Software erfasst die demografische Zusammensetzung der Gäste an Bord und errechnet aus diesen Daten, welche Lebensmittel in welcher Menge benötigt werden. Die Deutschen lieben beispielsweise Wild und Geflügel, während die Briten weitaus mehr Fisch essen. Angesichts dieser Dimensionen ist es beinahe unvorstellbar, wie das Personal es schafft, eine solche Vielfalt an Gerichten anzubieten. Allein im „Britannia“-Restaurant gibt es zu jeder Tischzeit mindestens vier Gänge mit jeweils mehreren Auswahlmöglichkeiten. Und auch an der Qualität gibt es nichts zu bemängeln. Die Speisen befinden sich auf einem hohen Niveau und werden zudem sehr liebevoll und kreativ in Szene gesetzt. Wer lieber etwas legerer dinieren möchte, findet im „King’s Court“Restaurant auf Deck 7 ein üppiges Buffet. Besonders gut kommen die Pizzen und Burger an, die hier frisch zubereitet werden. Am Abend teilt sich das große Areal in mehrere Bereiche auf, und es entstehen hübsch dekorierte Spezialitäten-Restaurants. Vom „La Piazza“ mit italienischer Küche über das „Coriander“ mit authentischen indischen Speisen bis hin zum „Lotus“ mit asiatischen Pfannengerichten ist für jeden Geschmack etwas

über mangelnde Kapazitäten in den Rettungsbooten machen. Im Nieselregen schlendere ich in Richtung Hafen und lasse Southampton hinter mir. Eines vorab: Wer glaubt, sechs Tage ohne Unterbrechung auf See könnten langweilig werden, irrt. Die Zeit vergeht wie im Flug. Anfangs ist es eine echte Herausforderung, einen groben Überblick über den Aufbau des Schiffes zu gewinnen und zu planen, was man wo und wann gerne machen möchte. Die Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten sind so zahlreich und vielfältig wie die Passagiere an Bord der Queen Mary 2. Erst nach und nach wird aus der unbekannten, aufregenden Umgebung und der anonymen Masse an Menschen eine kleine Stadt auf See mit einer vielseitigen Gesellschaft, die jeden Tag mehr von sich preisgibt. 37 Nationen sind an Bord, und das traditionell britische Ambiente erhält durch die verschiedensten Persönlichkeiten und Charaktere einen bunten Anstrich. Regelmäßig treffen sich Rotarier, Freimaurer, aber auch Schwule und Lesben sowie die Anonymen Alkoholiker. Alle Passagiere verbindet das gleiche Ziel, jedoch unterscheiden sich die Gründe für eine solche Reise enorm.


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So entdecke ich am liebsten.


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n einem bewölkten Nachmittag versuche ich im Fitnessstudio, die hohe Kalorienzufuhr ein wenig zu kompensieren. Auf dem Display meines Crosstrainers läuft der Film „Gravity“. Sandra Bullock schwebt schwerelos in ihrem Raumanzug durch die Galaxie, für einen Moment fühle auch ich mich ganz leicht. Dass das nicht am guten Regisseur oder der Schauspielkunst der Hauptakteurin liegt, bemerke ich zwei Sekunden später, als es mich regelrecht nach unten drückt und ich fast das Gleichgewicht verliere. Der Seegang macht sich von einem Moment auf den anderen bemerkbar, das soll die nächsten Tage auch so bleiben. Besonders am Bug des Schiffes wird es wacklig. Die kleinen Tischchen direkt an den Fenstern von Deck 2 werden zu einem meiner Lieblingsorte auf dem Schiff. Aus dieser Perspektive überragen mich die Schaumkronen der riesigen Wellen, die sich zischend auftürmen und gelegentlich lautstark gegen den Rumpf krachen. Dabei sehen sie von oben auf dem Sonnendeck so klein aus. Auf Augenhöhe setzt der Ozean seine gewaltigen Kräfte beeindruckend in Szene. Auch wenn ich ab sofort vor dem Sport immer einen Blick aus dem Fenster werfe, erfreue ich mich grundsätzlich an einer geringen Sensibilität, was einen hohen Seegang angeht. Auf der Queen Mary 2 profitiere ich hiervon in besonderem Maße, denn das Bordprogramm zu verpassen wäre mehr als schade. Es wird so viel geboten, dass der Tag 25 Stunden haben sollte. Wie schön, dass er das auch hat. Ein riesiger Vorteil der Atlantikreise in Richtung Westen ist die gemächliche Zeitverschiebung von (fast) täglich einer Stunde. Daran könnte ich mich gewöhnen. Jeden Tag nehme ich mir die Zeit für den gemütlichen Nachmittagstee im „Queen’s Room“. Zuvor hätte ich mich kaum als Fan der englischen Gepflogenheiten zu erkennen gegeben, aber es ist einfach toll anzusehen, wenn die Bedienungen mit weißen Handschuhen und Tabletts in einer langen Reihe in den weitläufigen Saal marschieren. Dazu gibt es klassische Musik, Kekse, Sandwiches, Scones und natürlich den echten britischen schwarzen Tee mit Milch. Wie konnte ich all die Jahre nur darauf verzichten? Für die rund 400 deutschen Gäste an Bord der Queen Mary 2 wird ein spezielles Programm zusammengestellt. Während unserer Reise jährt sich die Wiedervereinigung Deutschlands zum 25. Mal. Zu diesem

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Thema führen der ehemalige Intendant des Westdeutschen Rundfunks, Fritz Pleitgen, der ehemalige Moderator und Leiter des „heute-journals“, Ruprecht Eser, sowie der Frontmann der Prinzen, Sebastian Krumbiegel, hochinteressante und teilweise auch sehr amüsante Gespräche. Außerdem berichtet der Schulabbrecher und heutige Weltunternehmer Bobby Dekeyser von seiner außergewöhnlichen Karriere. Im Royal Court Theater sind die über 1000 mit rotem Samt überzogenen Sitzplätze restlos belegt, wenn der Frontsänger der Byrds, Roger McGuinn, von seinem Leben erzählt und zwischendurch Gesangseinlagen zum Besten gibt. Tagsüber halten im Theater auch diverse Geologen ihre Vorträge, abends staunt das Publikum über Tanz-, Gesangs-, Akrobatik- und Comedyshows der Extraklasse. An Bord sind außerdem regelmäßig die jungen Talente der renommierten Royal Academy of Dramatic Art aus London, die Shakespeare-Stücke aufführen, aber auch GuteNacht-Geschichten vorlesen. Vier Mal täglich bietet sich die Chance, etwas über die Entstehung des Universums zu lernen. Im Planetarium Illuminations hängt eine riesige, 60 Tonnen schwere Kuppel an der Decke, auf die per Beamer Bilder projiziert werden. Und im Nachtclub G32, in dem neben der Zigarrenlounge Churchill’s auch geraucht werden darf, wird bis in die frühen Morgenstunden getanzt.

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ehen und gesehen werden. Das gilt vor allem während der täglichen Ballabende im „Queen’s Room“. Wenn die Swing-Band VIBZ spielt, ist die weitläufige Parketttanzfläche im Zentrum des Saals gut gefüllt. Die Damen präsentieren sich in glamourösen Kleidern, die Herren im Smoking oder im schwarzen Anzug. Ohnehin ist der Dresscode an Bord streng: Gästen in Jeans kann der Maître am Restaurant den Einlass durchaus verwähren. An formellen Abenden ist das Abendkleid beziehungsweise der Anzug mit Fliege obligatorisch. Kurios wird das Ganze dann, wenn diese festlichen Outfits beim Maskenball mit bunten, illustren Gesichtsbedeckungen kombiniert werden. Auf der Tanzfläche kommen auch Alleinreisende voll auf ihre Kosten. Fünf Gentlemen Hosts fordern die Damen auf und sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Das weibliche Pendant hierzu ist Jan, die einzige Lady Host an Bord. Jan ist seit Jahren liiert mit ihrem Kollegen Mike. Jobs auf Kreuzfahrtschiffen nehmen sie nur im Doppelpack an. Eifersucht ist hier fehl am Platz, Vertrauen steht an erster Stelle. Dass es den beiden an Avancen nicht mangelt, liegt auf der Hand. Da kommt es schon mal vor, dass Gäste sich vor der Reisebuchung erkundigen, ob sie mit an Bord sind. Die Dancing Hosts sind nur ein Beispiel dafür, dass Cunard viel Wert auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste legt. Das ist der berühmte White Star Service.

Fotos: Axel Zimmermann, PR, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

dabei. Und der Aufpreis von 15 US-Dollar pro Menü lohnt sich: Das Essen schmeckt wirklich hervorragend. Getoppt wird es nur noch vom „Todd English“-Restaurant mit seiner exzellenten Mittelmeer-Küche und gemütlichem Ambiente. Gästen mit Kabinen in der Princess- oder Queens-Klasse steht außerdem jeweils ein eigenes Restaurant zur Verfügung. Beide überzeugen mit einer etwas intimeren Atmosphäre.


Atlantischer Ozean

ENGLAND

Southampton

Auf den Schiffen befindet sich ausschließlich gut ausgebildetes Personal mit Berufserfahrung. Außerdem finden On Board-Trainings statt, um die Abläufe direkt am Arbeitsplatz zu optimieren. Dinner auf der Kabine? Kein Problem. Willkommen sind auch vierbeinige Gäste. Die Queen Mary 2 verfügt über einen eigenen Hundezwinger mit einem IndoorSpielzimmer auf dem Sonnendeck, zu dem die Besitzer den ganzen Tag Zugang haben. Extrakabinen stehen für blinde Passagiere und ihre Hunde zur Verfügung. Nichts ist unmöglich. Jeder Passagier verbringt seine Zeit an Bord der Queen Mary 2 ganz nach seinem Geschmack und in bester Gesellschaft. So kommt es, dass sich neun Tage eher anfühlen wie neun Stunden.

B

itterkalt weht mir frühmorgens der Wind um die Nase. Das Thermometer zeigt minus fünf Grad, aber dennoch gibt es wenig freie Plätze an der Reling, als die Queen Mary 2 sanft unter der VerrazanoNarrows Bridge hindurchgleitet. Kurz darauf befinde ich mich beinahe auf Augenhöhe mit der Freiheitsstatue, die uns nach neun Tagen in New York City willkommen heißt und den Blick frei gibt auf die unendlich vielen Lichter der Stadt. Hoch über dem Hudson River bewegen wir uns mit Blick in Richtung Manhattan zu unserem Anlegeplatz in Brooklyn. Die Stadt liegt uns zu Füßen. Neben mir steht Kirsten, dick eingehüllt und mit Tränen in den Augen. Für sie ist die Ankunft in New York zugleich die Ankunft in einem neuen Leben. Und auch ich fühle mich in diesem Moment einfach frei. Wenn die Queen Mary 2 in New York einläuft, lässt das – auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt – niemanden kalt. Und so stehen wir noch lange zitternd, aber glücklich an Deck, während über Manhattan langsam die Sonne aufgeht. Text: Axel Zimmermann

Hamburg DEUTSCHLAND

New York USA

1000 km

Neun Tage Kurs West Von Hamburg über Southampton nach New York – mit der Queen Mary 2 wird die historische Route über den Atlantik zum einmaligen Erlebnis. Hamburg

1,8 Millionen Einwohner. Die Ausfahrt aus der Hansestadt lohnt sich schon allein aufgrund der hier allgegenwärtigen Begeisterung für die anmutigen Schiffe der Cunard Line. Wenn eine der drei „Königinnen“ zu Besuch

von 1495, in dem das Leben einer Familie in viktorianischer Zeit nachgestellt wird. Zum anderen lockt das Sea City Museum mit interaktiven Ausstellungen zu maritimen Themen, darunter eine dauerhafte Ausstellung zur Titanic. Da die Queen

Der Besuch der Queen Mary 2 wird in Hamburg regelmäßig zum Großereignis. ist, herrscht in der HafenCity und an den Landungsbrücken Ausnahmezustand. Im Januar 2016 werden die Queen Elizabeth und die Queen Victoria erstmals zeitgleich zu bewundern sein. Besonders hängt das Herz der Hamburger allerdings am Flaggschiff, der Queen Mary 2 – und das seit ihrem ersten Einlauf vor über zehn Jahren.

Southampton

240.000 Einwohner. Die Hafenstadt an der Südküste Englands hat an Sehenswürdigkeiten nicht besonders viel zu bieten. Interessant ist zum einen das Tudor-Museum in einem Fachwerkhaus

Mary 2 vom frühen Morgen bis zum Nachmittag anlegt, hat Cunard unter anderem Tagesausflüge zum Schloss Windsor oder zur Stonehenge-Anlage im Angebot.

New York

8,5 Millionen Einwohner. Wer einmal den großen Teich überquert hat, sollte es sich nicht nehmen lassen, den Big Apple zu erkunden. Die Queen Mary 2 legt in Brooklyn an, nicht weit südlich von der Brooklyn Bridge, die über den Hudson River führt und direkt in den Häuserschluchten Manhattans endet. Cunard bietet diverse Reisepakete inklusive Hotelüber-

nachtungen sowie Transfers zwischen Schiff, Hotel und Flughafen an. Gerade zur Zeit von Thanksgiving Ende November versprüht New York einen besonderen Charme. Im Central Park wird Schlittschuh gelaufen, am Rockefeller Center wird bereits der wohl berühmteste Weihnachtsbaum der Welt geschmückt – und natürlich haben sich alle Geschäfte schon auf das ChristmasShopping vorbereitet.

Lesen

Marco Polo, Reiseführer New York, Reisen mit Insider-Tipps, MairDumont, 11,99 Euro, Lonely Planet Reiseführer, New York, 19,99 Euro

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Ankunft in New York: Wenn die Queen Mary 2 anmutig die Statue of Liberty passiert und Kurs auf ihren Anlegeplatz in Brooklyn hält, lässt sie die Herzen der Passagiere höherschlagen. Dieser Moment ist das Highlight einer jeden Transatlantikreise.

Das stufenförmige Heck der Queen Mary 2 ermöglicht weitläufige Außenbereiche mit Außenpools und der Terrace Pool Bar.

Der Namensgeber des exklusiven „Todd English“-Restaurants ist bei den Briten ein gefeierter Gourmet. Das Essen schmeckt vorzüglich.

Es ist mitunter das Platzangebot, das die Queen Mary 2 von anderen Schiffen ihrer Größe abhebt. Balkonkabinen verfügen über bis zu 25 m2.

Im Spa laden ein Thalasso Pool, ein Aroma-Dampfbad, eine finnische Sauna und eine Thermal Suite zum Entspannen ein.

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schiffstest

Die Königin der Meere Die Queen mary 2 ist das imposante Flaggschiff der traditionsreichen Cunard Line. schiff

kabinen

Die Queen Mary 2 ist der Inbegriff britischen Seefahrerstolzes. Auch wenn die Cunard Line in amerikanischer Hand ist, so wird der britische Stil doch sehr gepflegt. Ein aristokratisches Kreuzfahrterlebnis, das ambitionierte Kreuzfahrer zumindest einmal im Leben gemacht haben sollten. Die Königin der Meere empfängt die Gäste mit majestätischem Charme, so in der imposanten Grand Lobby, beim traditionell mit weißen Handschuhen servierten Afternoon Tea und im „Queens Room“, dem eleganten Ballsaal mit den funkelnden Kronleuchtern.

1310 Kabinen, davon 1017 Balkonund Außenkabinen sowie Suiten, 293 Innenkabinen in drei Kategorien, alle komfortabel-edel ausgestattet: 1. Britannia (18 bis 25 m2), Extras: Flasche Sekt zur Begrüßung, Bademantel, Slipper, Föhn, Safe, Kühlschrank, Fernseher, Radio, Telefon. 2. Princess GrillSuiten (35 m2) mit Badewanne, integrierter Dusche. Als Extras außerdem noch: personalisiertes Briefpapier, Atlas. 3. Queens Grill-Suiten (47 bis 209 m2) mit Privatbalkon, Butler- und Conciergeservice. Plus: eine Flasche Champagner zur Begrüßung. Minibar (kostenlos), frische Blumen, Butler-Service (inkl. Koffer einpacken/auspacken), Cocktailhäppchen am Abend. Alle haben Flatscreen-TV, regulierbare Klimaanlage. WLAN: 1 Min./ 0,35 Dollar bei Paketbuchung, sonst 1 Min./0,75 Dollar.

reederei Bereits 1840 nahm Samuel Cunard für die britische Post den regelmäßigen TransatlantikLiniendienst auf. Bis ins 20. Jahrhundert brachte die CunardFlotte zudem einen Großteil aller europäischen Emigranten in die Neue Welt. Während der Weltkriege wurden die Schiffe für den Truppentransport umfunktioniert. Mit dem Hintergrund einer lebendigen Geschichte sind heute drei moderne Queens im Dienste der Cunard Line: die Queen Elizabeth, die Queen Victoria und natürlich das Flaggschiff, die Queen Mary 2.

Fahrtgebiet Im Juni und Juli stehen sowohl Transatlantikfahrten zwischen Hamburg und New York als auch Schnupperreisen von Hamburg nach Southampton im Programm. Ab Juli kreuzt die Queen Mary 2 zudem gelegentlich von New York nach Kanada und Neuengland. In den Wintermonaten erweitern wärmere Destinationen wie die Karibik, die Kanaren oder Portugal das Portfolio. Anfang 2016 wird das Schiff zur 120-tägigen Weltreise aufbrechen, die entweder komplett oder in 11- bis 60tägigen Etappen buchbar ist.

gastronomie „Britannia“-Restaurant: Für die Gäste der Innen-, Außen- und Balkonkabinen der Kategorien D, C, B und A ist in dem imposanten Hauptrestaurant im Art-décoAmbiente wahlweise in der frühen Sitzung ab 18 Uhr oder in der späten Sitzung ab 20.30 Uhr ein Tisch reserviert. Club-Gäste der Kategorie AA genießen das Dinner in aller Ruhe im intimen „Britannia Club“ von 18.30 bis 21 Uhr. „Princess Grill“-Gäste essen im intimen „Princess Grill“, und „Queens Grill“Gäste speisen in dem „Queens Grill“, jeweils zwischen 18.30 und 21 Uhr. Buffet gibt es im „King‘s Court“-Restaurant, das sich am Abend in mehrere SpezialitätenRestaurants aufteilt. Kosten: 15 US-Dollar pro Menü. Gourmets haben ihre Freude im exklusiven „Todd English“-Restaurant, das mit einem Aufpreis von 20 US-Dollar aufschlägt. Bars & Lounges: Großes Angebot

für jeden Geschmack: z. B. „G32 Nachtclub“. „Saturday Night Fever“ oder ABBA, jeden Abend steht ein anderes Motto auf dem Programm. „Pavilion & Regatta Bar“ an den beiden Pool Bars. „Queens Grill Lounge“: Gäste der ersten Klasse genießen hier den klassischen Afternoon Tea oder einen Cocktail vor dem Dinner. „Sir Samuel‘s“: elegantes Café mit großer Auswahl an Kaffee- und Teespezialitäten. „Veuve Clicquot Champagner Bar“. „Winter Garden“: inspiriert von den Londoner Kew Gardens, lädt der helle, lichtdurchflutete Raum mit üppigen Grünpflanzen und einem großen Wasserfall zum Entspannen ein. „Golden Lion Pub“: gemütliche Bar im britischen Stil mit Sportübertragungen und schnellen Speisen.

Service Vom Kellner bis zum Zimmersteward sehr professionell. Trinkgeld: freiwillig.

Pool, speziellen Programmen und kostenloser Betreuung. Zusätzlich exklusives deutschsprachiges Programm.

PUblikum Gut situierte Briten und Amerikaner sind in der Überzahl, ab Hamburg auch viele Deutsche. Durchschnittsalter: 65 Jahre.

shopping Mayfair Shops: Boutiquen von Harrods, Hermès oder H. Stern, Kunstgalerie Clarendon Fine Art.

dresscode Tagsüber gerne Freizeitlook. Bei Gala, Dinner, Abschiedsabend, Ball aber mit Smoking und Abendkleid.

Preisniveau Ab 210 Euro pro Tag.

★★★★

sport & wellness Pools. Im Cunard Royal SpaClub mit Thalasso Pool, einem AromaDampfbad, einer finnischen Sauna und einer Thermal Suite werden Schönheitsbehandlungen mit Ozeanblick angeboten. Fitnesscenter mit modernen Geräten und zahlreichen Fitnesskursen. Golfsimulatoren, Tischtennis, Paddle-Tennis, Basketball, Shuffleboard, Quoits und Cricket auf den offenen Decks.

bordprogramm Royal Court Theater: aufwändige Musicals und Shows mit den Cunard Royal Dancers and Singers. Empire Casino: Roulette, Black Jack, moderne Spielautomaten. Tanz- und Bridgekurse. Vorträge im einzigen Planetarium auf hoher See. Bibliotheken mit 8000 Büchern! Vorträge, Weinproben. Für Kinder und Jugendliche gibt es einen eigenen Innen- und Außenspielbereich mit knietiefem

Queen Mary 2 Schiff 17,0 Kabinen 8,5 Gastronomie 16,0 Service 18,0 Sport & Wellness 8,0 Bordprogramm 9,0 Ausflugsangebot 7,0 GESAMT Punkte 83,5 Bordsprache: Englisch, mehrsprachig Bordwährung: Dollar Passagiere/Crew: 2680/1254 PCR: 2,14 SR: 38,49 Baujahr: 2004 Flagge: Bermuda BRZ: 151.400 Länge/Breite: 345 m/41 m

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La bella vita

Von Barcelona auf Rundreise zu den schĂśnsten Destinationen im Mittelmeer. Eine Kreuzfahrt, die im MSC Yacht Club der MSC Splendida allen Luxus bietet.

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MSC Splendida° Mittelmeer

Frischer Fisch in Frankreich: Die Hafenstadt Marseille ist stolz auf ihren Markt am Quai des Belges.

Putten wachen über die Touristen in Taorminas Altstadt. Doch kaum ein Besucher schaut nach oben... Kunst an der Kathedrale: Die schwarz-weiß gestreifte Marmorfassade San Lorenzos im Herzen der Altstadt Genuas gilt als Meisterwerk des romanischen Baustils.

Süßsaures Souvenir aus Sizilien: Der Limoncello erinnert wie hier in Taormina an Sommer, Sonne und den Süden. Deshalb unbedingt mit nach Hause nehmen.

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Prunkvolle, goldverzierte Kuppeln schm체cken die neobyzantinische Basilika NotreDame de la Garde, das Wahrzeichen Marseilles.

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Ganz schön düster, dieses Bollwerk aus dem 13. Jahrhundert, das Castel Nuovo. Vorbei muss man trotzdem, um vom Cruise Terminal in die Innenstadt Neapels zu kommen.

n Barcelona erfahre ich, dass mein Koffer leider erst in der nächsten Maschine mitkommt. Zweieinhalb Stunden warten, dann habe ich ihn – welch Wunder! –, sprinte zum Taxistand. Nur noch 60 Minuten bis zum Ablegen. Und Stau! „Fin de la semana“, gestikuliert der Taxifahrer hilflos. Alle wollen am Wochenende auf die Ramblas oder zum Strand. Ich plane in Gedanken schon meine Schiffs-Verfolgungsgjagd im Mietwagen nach Marseille, um dort am nächsten Tag an Bord zu gehen. Doch im blauen Barceloner Himmel hatte einer Mitleid: Fünf Minuten vor dem Schließen der Gangway stürme ich ins Cruise Terminal. Gähnende Leere an allen Check-in-Schaltern. Zu spät? Wie aus dem Nichts taucht ein dunkelhäutiger Beau in adretter Uniform auf und „rettet“ mich. „Signora, we were waiting for you.“ Ismael strahlt. Er ist mein persönlicher Butler, stellt er sich vor. Selten hat mich ein Willkommensgruß mehr erfreut. Nun macht sich bezahlt, dass ich eine MSC Yacht Club-Balkon-Suite habe. Ismael leitet mein Gepäck weiter, schleust mich an allen Kontrollen vorbei, hinter uns sein Kollege Celso meinen Rucksack tragend. Eigene Yacht Club-Gangway, eigener Aufzug in den abgetrennten Bereich, eigene Rezeption mit 7/7-Concierge, wo ich unkompliziert meine Anmeldung erledige und eine private Führung durch diesen luxuriösen „Schiff im Schiff“Komplex bekomme: exklusives Gourmet-Restaurant, abgetrennter Pool-Bereich mit Bar und Sonnendeck, Lounge mit Panoramablick. Imposant. Mir ist nach der Kofferarie weniger nach einer ausgedehnten Besichtigung, lieber Dusche und dann einen Drink. Oder umgekehrt. 71 geräumige Suiten liegen auf den Decks 15 und 16

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am Bug und lassen nahezu keine Wünsche offen: Hochwertige Ausstattung in den Farben Dunkelblau, Braun und Gold, ein exklusiv kreiertes, gesticktes Gold-Logo prangt auf Handtüchern, Bademänteln, Badeschlappen. Himmlische Nachtruhe garantieren feinste Bettwäsche aus ägyptischer Baumwolle sowie hochwertige Matratzen und ein individuelles Spezial-Kopfkissen. In der inkludierten Minibar finden sich Softdrinks, Wasser und Alkoholika. Ein Obstkorb und eine Flasche Champagner stehen zur Begrüßung auf dem Tisch. Na dann, doch erst das Schlückchen auf eine schöne Kreuzfahrt. Später beim Auslaufen von Barcelona bin ich schon richtig angekommen. Der erste Eindruck ist bestens! Der MSC Yacht Club wurde 2008 mit der neuen Schiffsklasse Fantasia erstmals eingeführt. „Damals haben uns die Branchen-Insider belächelt“, erinnert sich Marcello Macini, der Guest Relation Manager an Bord. „Wir sind von Anfang an damit sehr erfolgreich gewesen. Die Anzahl der Suiten wurde mit den folgenden neuen Schiffen ab 2017 sogar weiter erhöht. Wir sind auch so gut wie immer ausgebucht. Heute wird das Konzept von anderen Reedereien kopiert.“ Norwegian Cruise Line meint der Italiener damit beispielsweise, wo das „Schiff im Schiff“ auf der Epic-Klasse „The Haven“ genannt wird. Morgens genieße ich das Buffet-Frühstück in der Sonne an Deck. Einen Luxus, den ich mit nur wenigen anderen Gästen teile. Yacht Clubler können auch in der Lounge oder dem eigenen Restaurant frühstücken. Das größte Privileg dieses exklusiven Kreises ist eindeutig das Gefühl, auf einer Privat-Yacht zu sein. Mit gerade mal 140 Gästen. Die Masse der rund 3500 anderen Gäste


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und 2012 Tauf-Ort des Schwesterschiffes MSC Divina, erwartet die MSC Splendida bei wolkenlosem Himmel. Ein Shuttle bringt die Gäste gegen Gebühr ins Zentrum. Zuerst geht’s an den Vieux Port und seinen Laufsteg, den Quai de Belges. Hier sortieren Fischer ihre Netze. Der frische Fang wird nur wenige Meter weiter bereits marktschreierisch angepriesen: Doraden, Rotbarben, Tunfische, Seebarsch und Sardinen liegen kiloweise auf einem Bett aus Eis. Und Seeigel, eine Delikatesse, nur zwischen September und April im Angebot. Ein beherzter Fischer dreht einem Tintenfisch gerade den Hals um, sein Kompagnon wirft lebendige Hummer in Plastiktüten mit Salzwasser, ein anderer zersäbelt einen Seeteufel in zentimeterdicke Filets. Salzig-modriger Meergeruch liegt in der Luft. Wo wird die beste Fischsuppe der Stadt serviert?, frage ich einen von Sonne und Wind zerknitterten Alten hinter seinem Stand. Der zeigt nach rechts, zum Quai du Port. „Par la, au Restaurant de la Sud, au premier étage – fantastique!“ Vorm Restaurant wirbt ein Aufsteller für diese Spezialität, die hier nach traditionellem Rezept gemacht werden soll. Sie schmeckt in der Tat fantastisch, hat aber auch ihren Preis: stolze 48 Euro! So gestärkt gelingt der Spaziergang zur 162 Meter über der Stadt liegenden Kathedrale Notre-Dame de la Garde mit Leichtigkeit. Der neobyzantinische Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Wahrzeichen der Stadt, „La Bonne Mère“ genannt, weil man von hier nicht nur den Hafen, sondern auch die Schiffe auf dem Meer schon von Weitem sehen konnte. Lange ein Wallfahrtsort für Seeleute. Die Beschaulichkeit ist dahin, heute stapeln sich die Touristen. Doch die Aussicht lohnt sich, auch auf die nahe Île d’If, wo Dumas’ „Graf von Monte Christo“ im Gefängnis einsaß. Auch die Umgebung von Marseille hat attraktive Ausflugsziele zu bieten. Doch leider reicht die Liegezeit nicht für das mittelalterliche Avignon mit seinem Papstpalast, für eine Fahrt nach Aix-en-Provence mit seiner berühmten SaintSauveur-Kathedrale und ihren Gärten. Oder ins Fischerdorf Cassis, besonders bekannt für seine Klippen, die so genannten „Calanques“, und die Weiß- und Roséweine. Da hilft nur wiederkommen!

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enua ist mehr als die Stadt mit dem größten Hafen Italiens. Für MSC ist sie ein wichtiger Ein- und Aussteigehafen im Mittelmeer, und tatsächlich gehen hier einige hundert Gäste von und neu an Bord. Bei deutschen Kreuzfahrern ist Genua kein Top-Ziel. Doch ein Stopp lohnt allemal: Direkt an der Stazione Marittima fahren SightseeingBusse los, aber die Altstadt der früheren Seerepublik ist UNESCO-Welterbe und gut ohne eine Führung in gemütlichen 20 Minuten am Hafen entlang zu Fuß vom Schiff aus zu erkunden. Was auch gemütlich ist, denn viele der schmalen Gassen, „Caruggi“ genannt,

im übrigen Teil des Schiffes kann, wenn man dies möchte, den Großteil der Kreuzfahrt über unsichtbar bleiben. Tagsüber lässt es sich in der Lounge oder auf dem eigenen Pooldeck mit der deutschen Tageszeitung nach Wunsch frühstücken – ohne Warteschlangen am Buffet, ohne Geschirrgeklapper, ohne Kaffee aus dem Kanister. Tagsüber liegt man auf mit Handtüchern bereiteten Luxus-Liegen, genießt den inkludierten Getränke-Service. Wer Glück hat, bekommt von einem der Butler sogar den Rücken mit Sonnenschutz eingesprüht. Und es ist still: Kein Kinderlärm, keine Musik oder ein EntertainmentProgramm dringen in diese abgeschottete Welt. Zwar ist der Pool hier oben nicht mehr als ein größeres Tauchbecken, dafür sind die beiden erhöht liegenden Whirlpools immer frei, und man blickt beim Blubber-Bad 180 Grad rundum auf die Weite des Meeres. Wer lieber schwitzend relaxt, hat uneingeschränkten und kostenfreien Zutritt zum luxuriösen Aurea Spa mit Dampfbädern, Saunen, Sonnenterrasse und Ruhebereich. Abends springt das Herz eines jeden Yacht ClubGastes nach solch entspannten Stunden noch ein Stück höher. Grund: Während die übrigen Gäste sich im großen Menü-Restaurant „Villa Verde“ in zwei Sitzungen sättigen, genießen Yacht Club-Bucher ihr Dinner auf Wunsch diskret an Zweiertischen mit Meerblick in einem getrennten, edel eingerichteten und eingedeckten Restaurant. Mein „L’Olivo“ liegt auf Deck 15, aber aus logistischen Gründen am Heck. Wollen die Yacht Club-Gäste hierhin, begleitet sie der Butler durch das Schiff. Mit dem Aufzug runter auf Deck 7 und dann durch diverse Bars und das Casino bis nach hinten, hier mit dem Aufzug wieder hoch. Es ist einer der wenigen unvermeidlichen Muss-Kontakte mit den anderen Passagieren. Verwöhnt und gewöhnt an die Heimeligkeit im Yacht Club, freut man sich spätestens nach dieser Odyssee durch die Menschenmengen allabendlich aufs Neue auf das Gourmet-Essen dort. Auch diverse Probier-Portiönchen aus dem BuffetRestaurant „Bora Bora“ enttäuschen Yacht Club-Gäste und lassen sie hier nur kurz verweilen. Auch wenn das Angebot durchaus für jeden Geschmack etwas zu bieten hat: Man kann wählen zwischen Themen-Gerichten vom Grill wie Fisch & Fleisch, aus der mediterranen oder ethnischen (asiatisch/indisch und sehr lecker!) Ecke. Es gibt verschiedene Pizzen & Pasta (aber etwas geschmacksneutral) und eine große, leider wenig abwechslungsreiche Salat-Bar. Beim Nachtisch servierte man mehr Kuchen-Variationen als Creme-Desserts wie etwa die uritalienische Zabaione. Unterm Strich wird man hier ohne Anspruch auf Gourmet-Essen gut satt. Und wer bedenkt, was insgesamt für einen sehr moderaten Einstiegspreis von MSC geboten wird, erhält ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer mehr will, muss Yacht Club buchen. Marseille, der größte Kreuzfahrthafen Frankreichs

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sind autofrei. Einen Stadtplan kann man sich bei der Touristeninformation holen. Und selbst wer den nicht hat: Verlaufen ist schlicht unmöglich, der Weg ins Centro der Altstadt ist bestens ausgeschildert. Vorbei geht’s dabei am Porto Antico, inzwischen modern umgebaut, wo besonders Familien gerne das Aquarium besuchen. In 70, teils riesigen, Becken werden hier über 800 verschiedene Arten an Meeresfauna gehalten. Zentraler Punkt der Altstadt ist die große Piazza de Ferrari mit einem markanten Springbrunnen, von dem die besten Einkaufsstraßen abgehen. Hier steht auch der Palazzo Ducale, unbedingt einen Blick hineinwerfen, bevor man weiter zur Kathedrale von San Lorenzo schlendert und zur Strada Nuova, der Neuen Straße, gelangt, an der wunderschön restaurierte Renaissance-Paläste wie der Palazzo Rosso und der Palazzo Bianco entstanden sind. Bevor es zum Schiff zurückgeht, sollte man auf jeden Fall in einer der Bars die lokalen Spezialitäten, eine Bruschetta und eine Focaccia, kosten. Alternativ zu dieser individuellen Stadtbesichtigung bietet sich eine Fahrt mit der Reederei ins malerische Portofino an, das St. Tropez von Ligurien, wo eine Luxus-Yacht neben der anderen ankert und der Jetset sich in den Hafencafés tummelt. Achtung: Wer hier einen Drink nimmt, darf schnell 20 Euro berappen. Wellness auf Jetset-Niveau bietet übrigens das Aurea Spa an Bord an: Balinesische Massagen und ganzheitliche Wasseranwendungen, Saunen oder Dampfbäder entspannen unsere müde gelaufenen Glieder an diesem Abend. Neapel, das ist Dolce Vita, das ist aber auch Verkehrschaos, wildes Gehupe, Polizeisirenen und jede Menge Baustellen, Gerüste, geschlossene Geschäfte. Überall scheint restauriert zu werden. Kein gutes Willkom-

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men für die Kreuzfahrer. Also, lieber Reißaus nehmen! Entweder mit dem Schnellboot nach Capri und dort luxuriös duch Anacapri bummeln oder die berühmte Blaue Grotte besuchen. Oder was für die archäologische Bildung tun und Pompeji besichtigen, die verschüttete Stadt, die man seit der Schulzeit kennt. Oder mit einem Reederei-Ausflug rauf auf den Verursacher dieser Katastrophe, den Vesuv, fahren, über die Lavasteinfelder laufen und einen grandiosen Ausblick über den Golf von Neapel genießen. Wir wählen Pompeji als Ziel: Die einst blühende Stadt wurde bei dem verheerenden Vulkanausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. komplett unter Lava, Schutt und Asche begraben, lag fast 1700 Jahre lang verborgen und praktisch perfekt erhalten unter Tonnen von Vulkanasche, bis sie Mitte des 18. Jahrhunderts zufällig entdeckt und anschließend ausgegraben wurde. Die vielen Funde hinterlassen einen vitalen Eindruck vom Alltagsleben der alten Römer. Wir haben einen deutschsprachigen Guide. MSC bietet diverse Ausflüge in deutscher Sprache an, das ist bei so viel Historie und Fachtermini besonders hilfreich. Schade nur, dass das positive Bild der Exkursions-Durchführung sich wieder dreht, als die Reederei-Tour auf dem Rückweg noch in einer lokalen Korallenwerkstatt Halt macht, worauf bestenfalls amerikanische Kreuzfahrer abfahren. Apropos Kreuzfahrer: Von den rund 3600 internationalen Gästen der MSC Splendida sind neben den Mittelmeer-Anrainern aus Spanien, Frankreich und Italien mehrere hundert deutschprachige Gäste und ebenso viele Russen. Wie das? „Wir haben eine Agentur in der Ukraine“, erklärt der Guest Relation Manager diese hohen Buchungszahlen. „Leider sprechen fast alle kein Englisch und bleiben unter sich.“ Das Entertainment-

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Blau und Weiß sind die Farben im pittoresken Dorf Sidi Bou Said. Andalusische Araber haben es einst erbaut, heute ist es ein beliebtes Touristenziel nahe Tunis.


TRÄUME WERDEN WAHR

Eine Marke der plantours & Partner GmbH

auf Kreuzfahrten mit MS HAMBURG

Unsere Reise-Highlights im Winter 2015/2016: Indien, Thailand, Malaysia, Vietnam, Kambodscha, China, Philippinen, Singapur, Indonesien, Malediven, Seychellen, Komoren, Madagaskar, Mauritius, Südafrika, Namibia, Ghana, Elfenbeinküste, Gambia

MS HAMBURG

• max. 400 Passagiere • Bordsprache Deutsch • eine Tischzeit für alle Gäste, alternativ: Buffetrestaurant • außergewöhnliche Routen abseits des Massentourismus • Zodiacs für Expeditionsfahrten • Concierge-Service & Lektorenvorträge

MS HAMBURG

Reservierung: Tel. 0421-17369-0 (Mo – Fr von 9 – 20 Uhr und Sa von 9 – 14 Uhr) oder info@plantours-partner.de und in jedem guten Reisebüro


MSC Splendida° Mittelmeer

Programm an Bord ist nur zum Teil für sie erlebbar. Die Shows allerdings sind für alle verständlich. Gesang und Tanz dominieren die Themenabende. Morgens geht die Sonne über der kalabresischen Küste auf. Ein gelber Feuerball. Wir nähern uns Messina, dem „Tor nach Sizilien“. Unser nächster Stopp. Nur 3,3 Kilometer breit ist die Meerenge zwischen der größten Mittelmeerinsel und dem italienischen Festland. Ein MSC-Ausflug nach Taormina steht auf dem Tagesprogramm. Was nun deutlich wird: Exkursionen als Yacht Club-Gast laufen anders ab. Entspannter. Mit weniger Warten. Ohne Gedränge in den Treppenhäusern. Treffpunkt ist nämlich beim Concierge im Yacht Club und nicht an irgendwelchen Sammelplätzen mit allen anderen Gästen irgendwo im Schiff. Ein Butler begleitet jeweils eine Hand voll Ausflügler durch die Kontrollen über die Gangway und bis zum Bus, den diese Gäste als Erste besteigen – und dort somit die freie Platzwahl haben. Dann erst folgen in zeitlichem Abstand die übrigen Mitfahrer. Los geht’s.

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ührerin Margarita spricht exzellentes Deutsch, gibt von Beginn an interessante Informationen weiter: Sizilien bedeutet übersetzt „Land der Feigen und Oliven“. Doch nicht nur die wachsen hier – das ganze Jahr über Zitronen, Orangen, Auberginen. Messina sei mehrfach in der Geschichte verschüttet worden – insbesondere die Beben von 1783 und 1908 richteten schwere Verwüstungen an. „Die Leute flüchteten vor den Lavamassen ans Wasser, wo ein Seebeben eine Monsterwelle auslöste und die meisten der 125.000 Einwohner damals, nämlich 90.0000, ertranken.“ Geografischer Grund: Unter Wasser würden die Afrikanische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Deshalb sei Messina heute eine moderne Stadt und auf Stahlbeton gebaut. Wir fahren die Küste entlang auf der Autostrada in Richtung Catania. „Schauen Sie aufs Meer, sehen Sie die kleinen Fischerboote mit den hohen Masten?“, fragt Margarita. „Das sind unsere Felucca. Spezielle Boote, die hier Schwertfisch fangen. Vom 25 Meter hohen Turm sucht der Ausguck nach dem Fisch, der in 150 Meter Tiefe schwimmt. Hat er ihn entdeckt, gibt er Alarm, und ein Kollege versucht das Tier mit der Harpune zu töten – eine alte Tradition in Messina!“ In Taormina angekommen, schieben wir uns mit Horden von Touristen durch die engen Gassen zum Teatro Greco. Gut, dass wir uns auch auf dem ReedereiAusflug selbständig machen können (wird oft nicht gern gesehen!), und so flüchten wir nach einem kurzen Fotostopp ins Hotel Timeo und dort auf die Panoramaterrasse. Die vornehme Ruhe und die Aussicht sind es wert – und zwar jeden Cent des sieben Euro teuren Cappuccino, serviert mit Teegebäck auf einer Silber-Etagere. Um die Nordküste Siziliens herum geht es nach Tu-

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nis. Liegeplatz in La Goulette, 15 Kilometer außerhalb der Stadt. Auch heute spricht unser Führer ausgezeichnetes Deutsch. Er hat in Deutschland studiert und erweist sich als gewiefter Verkäufer von Tunesien als Urlaubsziel. Tenor: Wir sind ein sicheres Land. Bei uns haben Islamisten keine Chance. Auch Touristen sind sicher. Und dann noch: „Unsere Frauen sind emanzipiert. Wenn eine mit Schleier in meine Uni-Vorlesung kommt, schmeiße ich sie raus.“ Wir möchten es ihm gerne glauben.

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iel der Tour ist das antike Karthago. Karthago wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet und war einst das Zentrum eines mächtigen Handelsimperiums. Sein berühmtester Bürger war der General Hannibal, der die Alpen überquerte, um den Römern den Kampf anzusagen. Die Ausgrabungsstätten sind über die ganze heutige Stadt Karthago, also mehrere Kilometer am Meer entlang, zerstreut. Wir stoppen am Museum Karthago, dann nach weiterer kurzer Busfahrt bei den allerdings sehr beeindruckenden AntoninusPius-Thermen, halten bei den Zisternen und können von Weitem einen Blick aus dem Bus auf das nicht zu besichtigende Amphitheater werfen. Leider werden viele Erwartungen enttäuscht: Wer Pompeji besucht hatte und zwei Tage vorher vielleicht auch schon durch Ephesus lief, dem bieten diese vereinzelten Säulenteile, Kapitelle und Mosaike kein „rundes“ Bild. Viele Statuen sind nur Repliken, die Originale stehen in berühmten Museen wie dem Louvre. Kein Wunder, dass nur noch wenig übrig ist: Karthago wurde in den Punischen Kriegen ausgebrannt, Überreste bildeten Baustoffe, auch für die Medina von Tunis. Aber es kommt doch noch ein kleines Highlight: das typische, von andalusischen Arabern gegründete Fischerdörfchen Sidi Bou Said. Ein „blaues“ Dorf: Azurblau sind Türen, Fenster, Gitterbalkone, ja sogar Blumentöpfe angemalt. Der Rest strahlt vorwiegend in weißem Putz – ein hübscher Kontrast. Wir können ein Wohnhaus besuchen, danach durch die mit Händlern und Cafés gesäumten Gassen bummeln. Ali warnte vorab mehrfach: nicht zu viel bezahlen. Ein Kaffee dürfe nicht mehr als zwei Euro kosten. Nachmittags sind wir zurück an Bord. Bei fast 30 Grad sind die meisten froh, im Schatten zu liegen. Die Liegezeiten der MSC Splendida sind recht knapp bemessen. Wohl nicht nur wegen der Entfernungen der Route. Ziel ist, dass die Gäste die Schiffsangebote nutzen. Und die sind ja auch sehr umfangreich: tägliche Poolspiele, mehrere Tanzkurse, Bingo, Ballspiele auf dem Sportfeld. Also verlassen auch wir unsere Wohlfühlzone und stürzen uns mutig ins Gewühl. Unser Ziel: der Formel-1-Simulator. Wir wollen „Vettel“ nacheifern. Schuhe aus, reinzwängen ins Mini-Loch. Ganz schön eng, diese Rennmaschine. Übergewicht wäre hier ungünstig. Start.


FRANKREICH

Genua

Marseille I TA L I E N

Barcelona M i t t elmeer

S PA N I E N

Ich drücke aufs Gas, versuche mich an den Seitenlinien zu orientieren, Kurven im Voraus zu erahnen. Mist, mehrmals lande ich seitlich im Kiesgeröll, muss mich auf die Bahn zurückmanövrieren. Und erneut Gas geben. Nicht genug. Ich werde überrundet. Erschöpft beende ich meine Runde nach fünf Minuten. Nur elfter Platz. Statt einem Sieg gewinne ich Riesenrespekt vor der Leistung von Rennfahrern. Drei Mal durchatmen, dann geht’s nebenan ins 4D-Kino. 15 Minuten Wackel-Wind-Wahnsinn mit 3D-Brille auf der Nase. Als letzte ActionAktion gönne ich mir eine spaßige Runde Bowling auf der Mini-Bowling-Bahn.

Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

B

arcelona: Die katalanische Gaudí-Stadt erreichen wir nach dem Frühstück. Dank unserer Yacht Club-Suite brauchen wir unser Gepäck statt nachts erst morgens bereitzustellen und können danach nochmal zwei Stunden über die nahe Flaniermeile Las Ramblas schlendern, bevor uns unser Butler das gesamte Gepäck im Terminal überreicht. In diesem Sommer schickt die Reederei MSC Kreuzfahrten mit der MSC Splendida erstmals eines ihrer Flaggschiffe von einem deutschen Abfahrtshafen aus Richtung Norden. Vom Starthafen Hamburg aus sticht der Liner seit 1. Mai insgesamt 12 Mal in See und läuft auf acht verschiedenen Routen Häfen in Großbritannien, Frankreich, Belgien, Irland und den Niederlanden sowie Norwegen und Island an. Das Angebot reicht von einer Mini-Kreuzfahrt mit vier Übernachtungen bis hin zu zweiwöchigen Reisen. Erstmals buchbar ab Deutschland ist dann auch der MSC Yacht Club. Meine Empfehlung für eine gelungene Kreuzfahrt: Buchen Sie eine Suite im MSC Yacht Club. Dieses Schiff im Schiff-Komplex garantiert in einem höchst komfortablen Ambiente mit Allinclusive-Getränke-Angebot, eigenem Restaurant und Sonnendeck sowie persönlichem Butler und einem aufmerksamen Service rund um die Uhr ein Höchstmaß an Erholung und Genuss – das auf einer Kreuzfahrt, die fast vor der Haustür startet. Text: Susanne Schaeffer

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Neapel

Messina 200 km

Tunis TUNESIEN

Würziges Mittelmeer-Potpourri Von Gaudís unvollendeter Kathedrale zu den zerstörten Ruinen der Phönizier. Barcelona

1,6 Millionen Einwohner. Quirlige Metropole Kataloniens. Hier wirkte der Künstler Antoni Gaudí. Gleich vom Pier und an der Kolumbus-Statue vorbei beginnt die belebte Allee Las Ramblas mit dem gotischen Altstadtviertel mit der Kathedrale Santa Eulalia und dem Rathaus am Plaça de Sant Jaume. Mit der lila Metrolinie L 2 geht’s in wenigen Minuten zur unvollendeten Sagrada Familia von Gaudí (lange Schlangen, vorher Online-Ticket buchen). www.barcelonaturisme.cat

Marseille

1,58 Millionen Einwohner. Das Tor ins Mittelmeer, zweitgrößte Stadt Frankreichs am Golfe du Lion. Tipp: Fischmarkt am Quai des Belges. Auf dem 162 Meter hohen Hausberg über dem Alten Hafen thronend, steht die Basilika Notre-Dame de la Garde. Shops gibt’s am Prachtboulevard La Canebière. www.marseilletourisme.com

Genua

610.000 Einwohner. Wahrzeichen ist der 117 Meter hohe Leuchtturm Laterna, der 36 Seemeilen vom Meer aus sichtbar ist. Berühmtester Sohn der Stadt ist der Seefahrer

Christoph Kolumbus. Unbedingt probieren: die berühmte Focaccia (sprich Fokatscha), Hefeteig leicht mit Olivenöl versetzt, mit Oliven oder Tomaten oder Gorgonzola belegt. Sehenswert sind die Prachtstraßen Le Strade Nuove mit den Renaissance- und Barockbauten. www.visitgenoa.it/de

Neapel

Eine Million Einwohner. Beliebt ist die Überfahrt auf die Insel Capri. Fahrt zum aktiven Vulkan Vesuv, nur neun Kilometer von der Stadt entfernt: Den Kraterrand kann man nach Ende der Autostraße auf 1017 Metern über einen Fußweg erreichen. Attraktion: die Ausgrabungen in der 79 n. Chr. durch den VesuvAusbruch verschütteten Stadt Pompeji. Eintritt: 11 Euro. Audioguides auf Deutsch leihen! www.enit.it

Messina

241.00 Einwohner. Drittgrößte Stadt Siziliens an der legendären Meerenge, der Straße von Messina, wo Odysseus glücklich den gigantischen Ungeheuern Skylla und Charybdis entgangen war. Seinem Weg folgen jetzt tausende von Menschen jeden Tag – allerdings ist er heute

mit weit weniger Schrecken behaftet. Ausflug nach Taormina mit seinem griechischen Amphitheater. www.enit.it

Tunis

Zwei Millionen Einwohner. Hauptstadt Tunesiens. Sehenswert ist die Altstadt (UNESCO-Welterbe) im typisch arabischen Stil mit der bedeutenden EzZitouna-Moschee, auch als „Moschee des Olivenbaumes“ bezeichnet. Ausflug: Ruinen Karthago. Gegründet 814 v. Chr. von phönizischen Siedlern, lange bedeutende Seeund Handelsmacht, im Römischen Reich im 2. Jahrhundert viertgrößte Stadt bis zur endgültigen Zerstörung durch die Araber im Jahre 698. Danach als Steinbruch genutzt. www.tunesien.info

Souvenirs

Wein, Olivenöl aus Spanien, Limoncello-Likör und Pistazien aus Italien, Kunsthandwerk und Handarbeiten aus Tunesien.

Lesetipp Westliches Mittelmeer – Kreuzfahrt, Dumont direkt, 12,99 Euro

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azur.de

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Großzügiges, aber an Sonnentagen auch sehr belebtes Pooldeck mit Swimmingpool und Whirlpool - der Aqua Park. Gäste des MS Yacht Clubs genießen auf der MSC Splendida die Ruhe auf einem extra Pooldeck.

Selten ist an der Poolbar so wenig los wie hier.

Knallig orange präsentiert sich die stylische Diskothek „Club 33“.

Luxuriöse Suite im MSC Yacht Club. Zur Begrüßung gibt es eine Flasche Champagner, das Obst wird täglich frisch aufgefüllt.

Sport an Bord wird großgeschrieben, die Auswahl ist riesig: hier das Multifunktions-Spielfeld am Heck.

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schiffstest

Mediterraner Stil, exzellenter Service Die MSC Splendida verfügt mit ihrem Schiff im Schiff-Konzept über eine abgetrennte Ruhe-Zone für 140 der 3300 Gäste. Schiff Die elegante MSC Splendida ist ein Schiff der Komfortklasse für die ganze Familie. Entsprechend bunt, laut und lebendig geht es in den öffentlichen Bereichen zu. Man kultiviert konsequent den mediterranen Stil, auch wenn das Publikum international ist. Wer mehr Ruhe und Privatheit sucht, sollte sich im abgetrennten MSC Yacht Club einbuchen: Diese Oase außerhalb der Massen ist ein Schiff im Schiff-Komplex mit eigenem Restaurant, eigener Terrasse und Lobby-Bereich. Hier hat man auch einen direkten Zugang zum Spa und dem Fitness-Center.

Reederei Die Reederei MSC Cruises ist ein Familienunternehmen mit Sitz ist Genf und derzeit 12 Schiffen. In Deutschland startet MSC mit Schiffen ab Hamburg, wie die MSC Splendida etwa im Sommer 2015, sowie ab Kiel und Warnemünde. 2014 zählte MSC rund 1,7 Millionen Gäste. Die vier Schiffe der Fantasia-Klasse, die MSC Preciosa (2013), MSC Divina (2012), MSC Splendida (2009) und MSC Fantasia (2008), sind die größten der Flotte. Die vier Schiffe der Lirica-Klasse wurden in einem MillionenProgramm gerade nach und nach vergrößert und modernisiert. Vier Neubauten sind beauftragt, zwei sollen bis 2017 ausgeliefert sein, darunter auch ein neuer Schiffstyp namens Vista mit 315 Meter Länge für rund 5700 Passagiere. Es gibt Optionen für drei weitere Neubauten.

sie für die Sommersaison ab Hamburg auf diversen Routen gen Norden unterwegs.

kabinen 1637 Kabinen insgesamt, davon 43 für Gäste mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität. 1143 Kabinen mit Balkon (17 bis 42 m2), 294 innen (13 bis 24 m2), 93 mit Meerblick (12 bis 29 m2), 36 Suiten (13 bis 24 m2). Alle komfortabel ausgestattet mit Bad/ Dusche, individuell regulierbarer Klimaanlage, Minibar (gegen Gebühr). Exklusiv: 71 MSC Yacht Club-Suiten (26 bis 53 m2) mit Marmorwanne, begehbarem Kleiderschrank, Wohnund Schlafzimmer. Minibar inklusive, Butler-Service etc.

Gastronomie Inklusive: Hauptrestaurant „Villa Verde“ mit zwei Sitzungen abends. Buffet-Restaurant „Bora Bora“. À la carte: SteakRestaurant „Santa Fe Tex Mex“ mit Texas-Steaks, Enchiladas, Fajitas, Burritos, Tacos, Guacamole, Tortillas. Gourmettempel „La Piazzetta“ mit Eisdiele, Konditorei, Schokoladen-Shop. Café-Bar „L’Espresso“. Für Yacht Club-Gäste: mediterrane Küche im „L’Olivo“ ohne feste Tischzeiten mit Frühstücksservice sowie Menüs zum Lunch und Dinner. Leger essen in Buffetform im Yacht Club in der „Top Sail Lounge“ sowie (wetterabhängig) an der PoolBar. Getränke inklusive. 21 Bars, Getränke: z. B. Cappuccino 2,20 Euro, Bier 2,90 Euro, Wein ab 4,50 Euro, Cocktails 6,25 Euro. Getränkepakete zubuchbar (z. B. „Allegrissimo“, 26 Euro/Tag).

Fahrtgebiet

Service

Die MSC Splendida kreuzt im Winter durchs westliche Mittelmeer, seit Mai 2015 ist

Freundliches Personal, Mix aus Europäern und Asiaten. Auch deutschsprachige Crew-

Mitglieder, deutsche Bordprogramme und Menükarten, Kinderbetreuungsangebote, Landausflüge. Lektoren halten Vorträge auf Deutsch. Service MSC Yacht Club: inklusive. Internationale Tageszeitungen, 24-Stunden-Butler- und Concierge-Service, 24-Stunden-Room-Service. Trinkgeldempfehlung: 8,50 Euro/Tag/P.

auf den Mittelmeerreisen in Italienisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Englisch. Tagesprogramm auf Deutsch. Durchschnittsalter: 54 Jahre.

Shopping Ladengalerie mit vielen Shops für Souvenirs, Mode, Schmuck, MSC-Kollektion.

Sport & Wellness

Dresscode

Vier Pools, davon einer mit Schiebedach und ein sehr kleiner im MSC Yacht Club. Whirlpools, Aqua Park mit Wasserrutsche, Sportingdeck, Jogging-Parcours, Sport- und Fitnesskurse am Pool. Kurse gegen Gebühr: z. B. Yoga. Großer Fitnessraum. MSC Aurea Spa mit Saunen, Dampfbädern, Sonnenterrasse, Entspannungsraum, für Yacht Club-Gäste inklusive. Gegen Gebühr: Massagen, Friseur, Kosmetik.

Tagsüber leger, abends je nach Thema. Im MSC Yacht ClubRestaurant ist das KleidungsNiveau höher als in den übrigen Restaurants.

Preisniveau Ab 110 Euro pro Tag.

★★★★

Bordprogramm Theater The Strand (1600 Plätze). Disco Club 33, Casino, Bibliothek, Koch- und Cocktail-Vorführungen (z. T. gegen Gebühr). 4D-Kino (6 Euro). Formel-1-Simulator (8 Euro). Bowlingbahn (5 Euro), Shuffleboard, Virtual World (Videospiele), kostenfreier Kinderclub. Top 18: Ruhezone auf dem Solarium-Deck 18 nur für Erwachsene (gegen Gebühr). WiFi: 60 Min./16,90 Euro.

Ausflugsangebot Ausflüge in acht Kategorien; Städte, Kultur/Geschichte, Panoramatouren, Familie, Aktiv/Abenteuer, Natur, Sonne und Meer, Special. Für Yacht Club-Gäste: individuelle Kleingruppen-Touren.

Publikum

msc splendida Schiff 15,0 Kabinen 7,9 Gastronomie 10,6 Service 14,8 Sport & Wellness 8,6 Bordprogramm 8,0 Ausflugsangebot 8,0 GESAMT Punkte 72,9 Bordsprache: mehrsprachig Bordwährung: Euro Passagiere: 3274 Crew: 1370 PCR: 2,4 SR: 29,7 Baujahr: 2009 Flagge: Panama BRZ: 137.936 Länge/Breite: 333 m/37 m

International. Borddurchsagen 3/2015

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EUROPA 2째 Indien

Im Luxus schweben

Das weltbeste Kreuzfahrtschiff in S체dostasien. Prickelnde Metropolen wie Singapur und Kuala Lumpur. Perfekte Natur in Sri Lanka und verzaubernde Exotik in Indien.

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Foto: TILT PTE LTD

50. Geburtstag feiert Singapur in diesem Jahr. Der Inselstaat nennt sich heute gern „Instant Asia“, was etwa „ganz Asien auf einen Blick“ bedeutet. Hier der Marina Bay Park, ein über 100 Hektar großes Gelände, das dem Meer abgerungen wurde.


EUROPA 2° Indien

Die berühmten Backwaters von Alleppey (oben), wo bis heute Kanäle als Transportwege dienen, um Waren anzuliefern. Mittagsschläfchen in der Hitze von Mumbai (unten).

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Pulsierende Metropole: In Mumbai leben Fußgänger gefährlich (oben). Auf den vielen Straßenmärkten in ganz Südostasien gehören neben Reis auch Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen zum täglichen Angebot (unten). ElefantenWaisenhaus in Sri Lanka (links).

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Die Supermärkte von Indien: In einfachen Bretterverschlägen bieten die Händler die Früchte des Landes am Straßenrand an.

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de, Alltag! Die Welt einer Europa 2 scheint nicht von dieser Welt: Was an Land passiert, wird weich gezeichnet, unscharf, verschwimmt und verschwindet schließlich am Horizont. Die Europa 2 gleicht einem samtweichen Kokon, einem schützenden Hort. Wer sich auf dem Ultra-LuxusSchiff einbucht, wirft federleicht alle Sorgen über Bord, lässt lächelnd den Verstand an der Gangway zurück und taucht ein in paradiesische 5-Sterne-Services: Champagner und Canapés beim Einchecken am Terminal, Händeschütteln mit Kreuzfahrtund Hoteldirektor, Eskorte und Handgepäck-Service bis zur Suite, wo Butler und Zimmermädchen übernehmen zwecks Präsentation ihrer selbst sowie Erklärung aller Hightech-Knöpfe von Beleuchtung, Bettgestell bis BordE-Mail, Whirlpoolwanne und Regendusche, gefolgt vom Maître d’Hôtel für die Dinner-Wünsche in den vier Spezialiäten-Restaurants. Ich bin eine Wiederholungstäterin, sorry, natürlich eine Wiederholungsgenießerin: Nach meiner ersten Reise drei Monate nach Indienststellung der Europa 2 im August 2013 kann ich nicht umhin, erneut mit weit aufgerissenen Augen zu staunen – über das moderne, dezent-elegante und vor allem luftige Interieur, das Weite und Raumwelten schafft, die harmonische Ein- und Verbindung von exklusivem Design, ausgesuchter Kunst und neuester Technik. Zwei Jahre ist das jüngste Schiff von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten nun schon alt. Anlass genug nachzuschauen,

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ob das Baby, das wegen der hohen Erwartungen aller keines sein durfte, die unvermeidlichen Kinderkrankheiten überwunden hat und erwachsen wird. Doch auch die Route war ein Grund, gerade jetzt wieder an Bord zu gehen: Von Singapur geht es ins Nachbarland Malaysia, dann weiter über Sri Lanka nach Indien und Dubai. Ein kultureller Mix mit vier Weltmetropolen, vier Weltreligionen und ebenso kontrastreichen Naturlandschaften, on top jede Menge Seetage, die nach viel Zeit für Entspannung und Verwöhnen klingen. Singapur ist „shiok“, super! In der Metropole Südostasiens bietet sich ein Pre-Cruise-Programm an. Zwei Tage sollte man vorher anreisen, um die Hauptattraktionen der „Löwenstadt“ – wie sie heißt, seitdem ein Prinz aus Sumatra im 14. Jahrhundert bei seiner Ankunft Singha, ein Löwen ähnliches Ungeheuer, entdeckt haben will – zu besichtigen. Tiere gibt es heute nur im riesigen Vorzeige-Zoo zu sehen, und hier die größte Orang-Utan-Population der Welt. Das Stadtzentrum, die Gehwege, die Parks, alles wirkt so klinisch rein, dass man glauben möchte, die Regierung habe Insektenvernichtungsmittel versprüht. Katzen, Hunde – nirgends zu sehen. Haufen, Abfälle, Kippen – nichts. Singapur ist superclean. Der Stadtstaat hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem Vorzeigeprojekt der Region entwickelt. Es boomt gehörig. „Die Regierung prognostiziert 2030 über sieben Millionen Einwohner. Heute sind wir etwa 5,1 Millionen“, weiß mein Führer Dani. Er spricht fließend Deutsch, lernte vor Jahren Koch in Hamburg. Wir


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Weltweit bekannt: das Marina Bay Sands in Singapur. Der 340 Meter lange Dachgarten mit einem Infinity-Pool von 150 Metern Länge auf 191 Meter Höhe – nur Hotelgäste dürfen hier baden! Touristen sind Zaungäste auf einer Plattform nebenan.

einer der Bars und Restaurants, erkennt man sogar den Merlion Park an der Marina Bay mit dem Merlion, dem Wahrzeichen, einer Sagengestalt aus Löwe und Fisch. Nach so viel Augenschmaus folgt Gaumenschmaus: Lunch in Chinatown im Market Place. Die „Hawker“, die hiesigen Garküchen, mussten schon vor Jahren von der Straße weg in überdachte Hallen umziehen. Zu unhygienisch, so befanden die Städteplaner. Einfach, günstig, vielfältig sind die Gerichte hier. Chinesisch, indisch oder malaysisch. Und ganz lecker. Einheimische stehen vor den besten Buden Schlange. Little India bietet Kontrastprogramm – und einen Vorgeschmack auf unsere Schiffsanläufe in Indien eine gute Woche später: Gewürze und Gewänder, Tee und Tempelblumen, Seide und Schmuck. Einfach treiben lassen, heißt es hier, dem Geruch von Räucherstäbchen nach durch die Straßen und Shops um die Serangoon Road. Zurück zu den Anfängen: Im Civic District mit seinen restaurierten Kolonialhäusern trifft man auf die Vergangenheit, darunter das vornehme Asian Civilizations Museum. Und immer wieder begegnet man einem Namen: Sir Stamford Raffles. Der Brite landete 1819 auf der Insel, wo ihn Urwald und ein paar Pfahlbauten erwarteten. Nur fünf Jahre später hatte er das Eiland für 60.000 Dollar für die British East India Company gekauft und besiegelte so die Gründung Singapurs. Jede Volksgruppe erhielt im „Stadtplan“ ihr eigenes Gebiet. Singapur ist bis heute ein Multikulti-Mix aus drei Vierteln Chinesen, 14 Prozent Malaien, 8 Prozent Indern sowie übrigen Nationalitäten. Und einer

wollen eine Tour zu den schönsten Aussichtsplätzen machen. Erstes Ziel: die Marina Bay. Das riesengroße Areal wurde hier auf einer 15 Meter aufgeschütteten Sandplatte in den letzten 20 Jahren künstlich geschaffen. Dazu gehört auch das Naherholungsgebiet South Bay mit den „Gardens by the Bay“, dem spektakulären Sky Park und dem Finanzzentrum CBD. Beste Aussicht bietet eine 30-Minuten-Fahrt mit dem 165 Meter hohen Riesenrad Singapore Flyer. Oder die 12.400 Quadratmeter große Aussichtsplattform auf dem futuristischen Dach des dreitürmigen Hotels Marina Bay Sands, das auch Teil des Sky Park ist. Dani bringt mich zu einer kostenfreien Alternative: Wir fahren in Turm 3 mit dem Lift die 200 Meter nach oben, wo wir zusätzlich zum City-Panorama einen freien Blick auf den Schwindel erregenden weltgrößten Infinity-Hotelpool hier oben sehen, dessen Zutritt leider nur für Gäste ist. Als Heidi Klums Mädels letztes Jahr da drin für „Germany’s next Topmodel“ plantschten und posierten, war Dani auch dabei. Heidi habe Höhenangst, plaudert er, sei in sicherer Entfernung vom Beckenrand geblieben. Gut zu fotografieren sind von hier oben auch die Super Trees im benachbarten „Garden“. Das sind pflanzenbewachsene Stahlgerüste, bis zu 50 Meter hoch. In einem befindet sich eine Bar – wieder ein toller Ort „Guck auf Singapur“. Doch Dani hat noch mehr auf Lager: Kostenlos diesmal, vom Swiss Hotel, zu dem auch das Fairmont Hotel gehört – lange das höchste Hotel in ganz Asien –, oben im 77. Stock, am besten bei einem Sundowner in

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Sprache – Englisch. Warum verstehe ich dann nichts, wenn Dani unserem Fahrer Anweisungen gibt? „Untereinander sprechen wir einen Mischmasch aus Englisch, Mandarin, Malaiisch, Tamil, das ‚Sing-lisch‘.“ Benannt nach Raffles ist auch das erste Hotel am Platz, wo ein Abstecher in die Long Bar obligat ist. Hier soll um 1905 und 1910 der Cocktail Singapore Sling von einem Barkeeper erfunden worden sein. Wann das „Erdnuss-Knabbern und Schalen-auf-den-Boden-Werfen“ dazukam, was hier alle machen, ist nicht dokumentiert.

Eine sehr gute Touristik-Abteilung an Bord beantwortet alle Extra-Fragen und organisiert Sonderwünsche. Glutroter Abendhimmel begleitet das Dinner an Deck des legeren „Yacht-Club“. Täglich wird hier vorab am Tisch ein kostenfreier Cocktail geboten, entweder mit oder ohne Alkohol, ebenso täglich frisch zubereiteter Fisch an der Grill-Station nebst feinstem Fleisch. Eine PastaSpezialität gibt’s an der Live CookingStation. Außerdem täglich Lobster, Austern und Langusten am kalten Buffet. Täglich wechselnde Menüs zur Wahl gibt es im Servier-Restaurant „Weltmeere“. Die Gerichte in den in stimmungsvolles LichSpezialitäten-Restaurants wechseln termeer am Abend ist der wöchentlich. Hotel-Manager Johann Boat Quay am Singapore Schrempf: „Neu sind auf der Karte River, der schon 1992 reunsere Signature-Gerichte, die der noviert wurde. Aber Achtung, TouChefkoch eigens kreiert hat. Beim ristenfalle! Schräg gegenüber am Italiener ‚Serenissima‘ ist das eine Clarke Quay ist es ruhiger, familiä- Port Blair: Taxi oder Fahrrad-Rikscha in der Tagliatelle, im französisch angerer und nicht überteuert. Auf jeden hauchten ‚Tarragon‘ das Beef-Tatar, Hauptstadt der Andamanen-Inseln? Fall ist die Aussicht in beide Richim asiatischen ‚Elements‘ ein köstlitungen imposant. Vom Hop on-Hop off-Doppeldecker- cher Papaya-Salat mit Gambas.“ bus habe ich am nächsten Morgen eine nicht so hohe, Abends steigt eine Welcome-Party am Pool. Die dafür aber kleinteiligere Sicht auf ein wieder anderes Live-Band 5th Avenue spielt, es gibt ohne Ende FreigeSingapur – auf die Wolkenkratzer im CBD, auf Villen- tränke. Die Gäste mischen sich. Ich höre Englisch, Franviertel nahe dem herrlichen Botanischen Garten, auf die zösisch, Schwyzerdytsch. Es sind zwei Amerikaner, zwei modernen Konsum-Paläste in der Orchard Road. Auf Australier und ein paar Belgier an Bord. Etwa zehn 2,2 Kilometer Länge liegen 22 Shopping Malls mit mehr Nicht-Deutschsprachige. Ich entdecke eine Großfamilie als 5000 Geschäften, vorwiegend mit Designermarken. auf der Tanzfläche – drei Generationen zwischen 80 und Günstig ist hier nichts, ich bleibe im Hop on-Hop off sit- 8 Jahre alt. Die Großeltern sind Europa-Stammgäste zen. Zwei Tage Singapur von oben reichen für einen (und wollen es auch bleiben), den Jungen gefällt’s auf der Überblick. Ein letztes Panoramabild auf eine illuminier- ungezwungenen Europa 2 besser. Sie genießen Spa und te Skyline ermöglicht Kapitän van Zwamen seinen Fitness, den Golfsimulator und die Sonnenliege, wähEuropa 2-Gästen abends beim Auslaufen. rend ihre drei Mädchen versorgt sind: Die backen im 232 Seemeilen sind es nun bis nach Port Klang, un- Kids-Club Pizza, lernen spielerisch im „Tischlein deck serem ersten Halt. Die Europa 2 fährt in der Nacht durch dich“-Kurs die feine Etikette und feiern ihre eigene Pooldie hoch frequentierte Straße von Malakka, der Meerenge Party mit den anderen rund 20 Youngsters dieser Reise. zwischen Malaysia und Sumatra. Etwa ein Viertel des auf Kuala Lumpur, kurz KL, Hauptstadt von Malaysia. MaSee beförderten Welthandels verläuft hier durch. Ebenso laysia, ein islamischer Modellstaat in Asien oder besser der gesamte Schiffsverkehr zwischen Europa und Vor- ein fragiler „Kunststaat“, der täglich den Drahtseilakt zwiderasien zu den Pazifikhäfen. So zu lesen im Tagespro- schen moderner Hightech-Gesellschaft und ethnischen gramm. Das ist angenehm übersichtlich strukturiert, wie religiösen Traditionen vollführt. In seiner Hauptstadt klar im Design, modern im Schriftbild und so sehr nut- werden diese Gegensätze an jeder Ecke mehr als deutlich. zerfreundlich. Wie auch die übrigen Reiseinformationen Mein Führer Frankie bringt mich in den wenigen Stunder Reederei, die allesamt höchst informativ aufbereitet den des Aufenthalts der Europa 2 im Hafen von Klang, sind und zu den besten aller Anbieter zählen. Die dicke 70 Kilometer entfernt von KL, zu den wichtigsten SehensLänder-Broschüre wird vorab nach Hause geschickt, die würdigkeiten. Zuerst ein Fotostopp am Shangri La-Hotel, detaillierten Hafen-Infos mit Stadtplan gibt’s täglich an für eine Totale auf die Petronas Towers: zwei Mal 452 MeBord. Sie beschreiben jeweils mit ausführlicher Historie ter hoch, zwei Mal 88 Stockwerke glitzerndes Glas. „Für und vielen Details aller Höhepunkte vor Ort sowie die den Besuch der Aussichtsplattform auf 170 Meter Höhe Abläufe der Ausflüge und ersetzen damit durchaus auch muss man sich lange vorher um Tickets bemühen.“ Habe schwergewichtige Reiseführer. Was bei Routen mit meh- ich nicht, macht nichts, denn in Dubai am Ende der Reise reren angelaufenen Ländern wie hier einige Kilos bringt! wartet der Burj Khalifa. Vorbei an der Nationalmoschee

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Die Skyline von Kuala Lumpur zeugt von Modernität und Fortschritt. Die malaysische Hauptstadt hegt aber auch ihr britisches Kolonialerbe und verfügt über 33 Grünanlagen. Wahrzeichen sind die Zwillingstürme Petronas Towers im Hintergrund.

scheiden, wann er was macht“, erklärt KreuzfahrtDirektor Christian Bertram. Großen Zulauf haben die Kochkurse an Bord, wo Familien beim Sushi-Event begeistert Sashimi, Nigiri und Inside-out-Rollen üben, Teppanyaki-Sauce anrühren, Tunfisch anbraten. Eine kurzweilige Gourmet-Veranstaltung für 80 Euro samt Weinen in der mit acht Kochplatten ausgestatteten Miele-Küche auf Deck 9. Wer mag, kann später beim Lobster-Kurs auch noch lernen, wie man dem Krustentier den knackigen Panzer fachgerecht mit dem Hummer-Besteck abnimmt. Die kulinarischen Events sind ein solcher Erfolg, dass ganze Themenreisen hierzu aufgelegt werden. Experten, „Genusshandwerker“, vermitteln gourmetaffinen Gästen exklusive Einblicke in ihr jeweiliges Spezialgebiet, beispielsweise die „Perfect Meat Academy“, in Käsespezialitäten, Sylter Meersalz, Chutneys und Gewürze oder auch Eis. Spezielle Kochkurse für Kinder gibt’s auch, dazu wird dann sogar werbeträchtig Fernsehköchin Sarah Wiener angeheuert. Zumindest für die Eltern ein Zugpferd, denen der Name eher ein Begriff ist als den Kleinen.

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ochmal zu den Nachwuchs-Kreuzfahrern: In den Ferienzeiten wie auch auf dieser Reise hat Hapag-Lloyd ein beachtliches Kids- und Teens-Programm zusammengestellt: Vier Betreuer kümmern sich von 9 bis 17 Uhr und 18.30 bis 22 Uhr um Kinder und Jugendliche. Da gibt’s die üblichen Verdächtigen wie Malen, Basteln, Besuch beim Kapitän, aber auch Außergewöhnliches wie Stunt-Kurse mit einem professionellen Stuntman. Die Teens-Ausflüge führen beispielsweise durch Cochin oder als Pferdekutschfahrt durch Mumbai. Mein Fazit: Für Kinder

Masjid Negara, dem größten islamischen Gotteshaus in Südostasien. Dann der Merdeka Square mit dem Regierungsgebäude im maurischen Stil samt 41 Meter hohem Glockenturm. „Hier finden am Nationalfeiertag die Paraden statt“, erzählt Frankie stolz. Weiter zum Königspalast. Für die Herrscher gilt „Bäumchen wechsel dich“ nach festem Plan: „Alle fünf Jahre wird ein anderer der fünf Sultane von Malaysia der König und darf hier residieren.“ Wie er Hof hält, lässt sich für die Besucher von draußen nur erahnen. Eintritt nicht gestattet. Am nächsten Mittag Halt in Port Malai auf der Insel Langkawi. Tropischer Monsunregen zur Begrüßung. Vom Himmel gießt es, von der Erde dampft es. Die Ausflüge mit dem Katamaran, zum Beach-Hotel und auf dem Kanu durch die Mangroven werden gestrichen. Zwei Stunden später strahlt wieder die Sonne. Ein Shuttle-Service bringt die Kreuzfahrer ins zehn Minuten entfernte Pantai Cenang. Zumindest der Strandspaziergang ist also gerettet. Ganz im Trocknen ließ sich das Aquarium hier besuchen – die Europa 2-Kids waren begeistert. Drei Seetage bis nach Sri Lanka. Zum gehobenen Zeitvertreib hat das Event-Management von HapagLloyd Kreuzfahrten für diese Tour über 20 Extra-Künstler gebucht. Da ist neben dem üblichen Bordgeistlichen und Lektor beispielsweise eine Stylistin, die die Kunst des Sari-Wickelns erklärt, ein Schauspieler, der über die Flirt-Kunst sinniert, ein Comedian-Duo, ein Klassik-Quartett, eine Galeristin zur Begleitung der Kunst-Ausstellung, eine Gewürz-Spezialistin für Gewürz-Workshops. Doch keine Panik bei der Planung. „Viele Veranstal-tungen finden mehr als einmal und zudem zeitversetzt statt. So hat der Gast die Freiheit, selbst zu ent-

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bis zu Beginn der Pubertät ist ein Mit-Kreuzen auf der Das Europa 2-Entertainment dagegen erlebt Höhen und Europa 2 ein nobles Erlebnis, zumal sie bis 12 Jahre in der Tiefen. Auf dieser Reise sind die Plätze im Theater nie Suite mit mindestens einem Erwachsenen kostenfrei mit- voll besetzt. Da ist Dove, eine Marlene Dietrich-Hommage reisen. Ältere dürften jedoch das nicht vorhandene Par- aus Musical, Burlesque und Zirkus. Sicher, das Abendty-Entertainment sowie zu wenige andere Teens zwecks programm ist immer und überall Geschmackssache. Ob „richtig Party machen“ vermissen. Colombo, Sri Lanka. Musicals, Konzerte, Bühnen-Show oder Comedy – allen Liegeplatz im Industriehafen, nur Mekann man es nie recht machen. Siter von riesigen Verladekränen entcher ist aber auch: Die sehr modern fernt. Schöne Aussicht ist anders, aber und stets ungewöhnlich komponierwer Interesse an Containerfracht hat ten Shows, meist ein Genre-Mix aus und zu Hause nicht gerade in HamVarietee, Tanz, Gesang und Poesie mit burg wohnt, hat hier die beste Gelemultimedialer Unterstützung auf der genheit von seinem BeobachtungsLCD-Leinwand, sind kein Kreuzfahrtposten an Deck. Die meisten Gäste Allerlei. Gäste beurteilen die Dramasind allerdings sowieso auf Exkursiturgie als zu schräg, zu modern, die on. Da gibt es neben einer gewöhnRahmenhandlung entweder als zu inlichen Rundfahrt durch die nicht sehr tellektuell oder im Gegenteil zu flach, attraktive Hauptstadt auch sehr spandie Artistik-Acts hingegen als zu wenende Ausflüge: eine Zugfahrt im Das Wappen von Malaysia, rechts und links nig spektakulär und nicht spannend, Viceroy zum Elefantenwaisenhaus, weil „alles schon zig mal gesehen“. gehalten von je einem Tiger. eine Landschaftstour zu einer TeeDie Show an sich empfinden sie als plantage und sogar einen Helikopter-Flug ins Zentrum generell zu lange dauernd und mit 22 Uhr für viele zu nach Kandy und seinem berühmten Zahntempel. Begeis- spät beginnend. Fazit: Künstlerisch sollte man hier und tert, wenn auch geschlaucht von den über 30 Grad Hitze, da nachjustieren, sich aber generell in der Linie nicht bezeigen die Gäste abends in der Bar „Sansibar“ ihre Fotos, irren lassen. Europa 2-Entertainment muss „state of the tauschen Erfahrungen. Ich treffe auf den einen Amerika- art“ bleiben – wie das Schiff. Wer Fitness machen will, ner: Dennis aus Denver ist Reisebüro-Inhaber, schwärmt kann das auf der Europa 2 ausreichend tun: Stretching, von der Europa 2 und glaubt, dass seine exklusiven Yoga und Wassergymnastik morgens im Wechsel, mehUS-Kunden sich hier ebenso wohl fühlen würden. „Das rere Kurse über den Tag verteilt von Spinning bis Fiteinzige Problem ist, dass das Casino fehlt und dass ich Workout. Cardio-Geräte aller Art im Studio, ein 15 Meter sie davon überzeugen muss, dass das Schiff zweisprachig langer Außenpool, Golfsimulator mit oder ohne PGAist.“ Am meisten gefällt ihm der perfekte Service. Trainer. Wellness total bietet das großzügige, tagesbelichtete Spa – um Klassen zeitgemäßer als das auf der Europa, er Service hat sich seit meinem ersten Be- bescheinigen auch eingeschworene Europa-Fahrer. Für Amerikaner fehlen das Casino und die Sicherheit, such gesteigert. Kapitän Christian van Zwamen (42): „Klar waren wir anfangs sehr an- dass wirklich Zweisprachigkeit an Bord herrscht. Cochin, gespannt. Aber wir haben hart gearbeitet Bundesstaat Kerala, Indien. Passformalitäten mit Gesichtsund unseren Stil gefunden. Inzwischen müssen wir den kontrolle. Hier bleiben will sicher keiner, die Inder wollen Gästen auch nicht mehr immer erklären, warum wir vielmehr einen blinden Passagier verhindern. Morgens um anders sind als die Europa. Und bei der Crew hat sich in- vier verlassen neun Gäste bereits das Schiff. Sie fliegen für zwischen eine stabile Kernmannschaft herauskristalli- drei Tage nach Neu-Delhi, besuchen von dort auch Agra siert, die zum Herzen der Europa 2 gehört.“ Tatsächlich und das Taj Mahal. Für die anderen geht es bei Saunasind viele von Anfang an dabei. So das Team um „Tar- Hitze per Bus zwei Stunden durch chaotischen Verkehr ragon“-Chefin Sabrina, langjährige Gäste schätzen sie mit Tuk-Tuks, Familien auf Mopeds, schrottreifen, vollschon seit ihren Europa-Zeiten. Man mag ihren aufmerk- gestopften Bussen, Radfahrern. Vorbei an Obstständen, samen, sehr persönlichen Service und kommt immer wie- Geschäften, Tempeln, recht hübschen Einfamilienvillen der gerne zu ihr ins französische Bistro. „Auch mittags, und verfallenen Behausungen. Zwei Stunden später sind denn auch zum Lunch haben wir nun geöffnet“, freut wir am Ziel: Alleppey und seine berühmten Backwaters. sie sich. Ebenso professionell macht Sommelier Florian Das „Venedig Indiens“ – unzählige künstlich geschafSender seine Aufgabe. Maître d’Hôtel Dennis Kunze macht fene Kanäle, Lagunen, Seen mit flachem Schlemmland allabendlich seine Avancen in allen Restaurants und rund 1900 Quadratkilometer groß, auf dem Reis angebaut präsentiert sich dabei so locker, authentisch – und dabei wird. Seit über 1000 Jahren. Wir steigen in ein Hausboot professionell –, dass mancher dem jungen Freiburger um. Chris, unser deutschsprachiger Führer: „1400 Boote in allen Kategorien von einfach bis luxuriös befahren einen Aufstieg bis zum Hotel-Manager voraussagt.

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Fotos: Susanne Schaeffer, Derrick See (1), Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

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Mumbai

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500 km

Bengalen

SRI LANKA

die Backwaters. 70 Prozent der Touristen sind Inder.“ Die beschauliche Tour über zweieinhalb Stunden zeigt das einfache Landleben. Frauen in bunten Saris waschen im Wasser Wäsche, spielende Kinder, Reis kochen überm offenen Feuer, Gewürze trocknen in der Sonne. Hinter den einfachen Häusern beginnen die Reisfelder. Auf den Wasserwegen herrscht Hochbetrieb. Noch heute transportieren die Anwohner ihre Güter über dieses Kanalsystem, Gewürze, hier vor allem Pfeffer, Cashewnüsse, Tee, allerlei Früchte wie Mangos und Bananen sowie Kokosbast. Mit diesem Palmgeflecht sind auch unsere Teakboote gedeckt. Leckerer Lunch an Bord – Hühnchen-Curry, Gemüseeintopf, Rote Bete-Jogurt, Reis und Papad, die luftigen Linsenfladen. Ein sonniger Seetag bis Mumbai. Eine Panorama-Fahrt eignet sich für eine erste Begegnung mit dem 21-Millionen-Moloch. Hier leben die meisten Reichen des Landes in ihren Luxus-Appartements, nebenan sitzen die Ärmsten in ihren Slums im Dreck. Mumbais Wahrzeichen, das Gateway of India beim berühmten Taj Mahal Palace, gehört zum Programm. Weiter auf der sechsspurigen Uferstraße – vom Baden wird abgeraten! – zum Aussichtspunkt „Hanging Gardens“, dann ein Stück mit dem lokalen Zug – ein Abenteuer! – und der Stopp bei den Wäschern am Dhobi Ghat sowie am Kolonial-Bahnhof Victoria Terminus. Harte Realität für die Augen! Nochmal zwei Seetage mit Relaxen, Schlemmen, Verwöhnen bis zum Zielhafen Dubai, wo die Gäste nach Hause fliegen. Die letzten 16 Tage waren so intensiv wie außergewöhnlich – eine Zeit so kurz wie ein Wimpernschlag und so lang wie ein endloser Augenblick. Dank der Europa 2, die weiterhin die Weltspitze auf See einnimmt. Umso mehr als sie inzwischen zu einer selbstbewussten Lady mit Charakter geworden ist, die ihre Gäste mit einem warmen Herzen empfängt und umsorgt. Text: Susanne Schaeffer

Langkawi

Colombo Ind

M A L AY S I A

ischer

Port Klang

Ozean

Singapur

Multikulti-Reise durch fünf Länder Metropolen und Dörfer, Hightech und Naturwunder und mittendrin ein buntes Völker-Gemisch. Singapur 5,8 Millionen Einwohner. Wohlhabender, hochtechnologisierter Inselstadtstaat in Südostasien. Für einen Überblick rein ins Riesenrad Singapore Flyer (30 US-$), dann in den Hop on-Hop offBus (ca. 33 US-$). Highlights: Colonial District, Sitz der früheren britischen Machthaber, Marina Bay, Chinatown, Little India, Singapore Zoo mit 2530 Tieren. Währung: Singapur Dollar (SGD), 1 Euro = ca. 1,7 SGD. www. yoursingapore.com

Kuala Lumpur (Malaysia) 1,5 Millionen Einwohner. Cyber-City mit Tempeln, Moscheen, Skyscrapern. Highlights: Zwillingstürme Petronas Towers, Chinatown, Merdeka Square, Little India. Ausflug nach Malakka, holländische Kolonialstadt. Porta de Santiago, Festung – beliebtes Fotomotiv, Kalksteinhöhlen Batu Caves.

Langkawi (Malaysia) 54.000 Einwohner. Seit 1986 Duty-free-Zone. Auf der Hauptinsel Pulau Langkawi an der Südostküste das beliebte Pantai Cenang. Sportlich: Kajaktour durch das Mangroven-Umweltsystem (4,5 Std./78 Euro). Durch Langkawis Inselwelt – insge-

samt sind es 99 Inseln – mit dem Boot (5 Std./159 Euro). Währung: Malaysischer Ringgit (MYR), 1 Euro = 4,52 RM. www.tourismmalaysia.de

Colombo (Sri Lanka) 642.000 Einwohner, bekannt als Gewürzzentrum, vor allem Zimt. Die Hafenstadt ging von den Niederländern 1656 an die Portugiesen, bis 1796 die Briten die Macht übernahmen und zur Kronkolonie machten. Seit 1948 ist Sri Lanka unabhängig. City-Tour mit dem Doppeldeckerbus (4 Std., www.colombocitytours.com). Highlights: das ehemalige holländische Fort, heute ein Shopping-Viertel, Bazar Pettah, Villenviertel Cinnamon Garden. Ausflüge: Teeplantage (4 Std./63 Euro), Nostalgie-Zugfahrt Viceroy mit Elefantenwaisenhaus (10 Std./295 Euro), HelikopterFlug nach Kandy (9 Std./1095 Euro). Währung: Sri Lankan Rupee (SLR), 1 Euro = 155 SLR. www.marcopolo.de

Cochin (Indien) 900.000 Einwohner, das Venedig Indiens. Ausflug in die Backwaters von Alleppey, einem 1000 Jahre alten Kanalsystem (7 Std./79 Euro). Ab Cochin Überlandausflug inkl. Flüge Delhi, Agra/Taj Mahal (3 Tage/2595 Euro).

Mumbai (Indien) 16 Millionen Einwohner. Tipp: Boots-ausflug auf die reizvolle Insel Elephanta mit Besuch des Höhlentempels (5,5 Std./52 Euro) und seiner dreigesichtigen ShivaSkulptur. Währung: Indische Rupie (INR), 1 Euro = 82,3291 INR. Visapflicht! Aufwändig, kostspielig: ab 70 bis 150 Euro, je nach Antragszeitpunkt. Hilfe bieten www.visumcentrale.de, www.indianvisaonline.gov.in/ visa, www. incredibleindia.org.

Souvenirs Tee, Gewürze, Stoffe, Sarongs aus Sri Lanka und Indien.

Reisezeit Ganzjährig tropische Temperaturen, am angenehmsten sind die Monate Januar bis März. Zeitunterschied: Singapur – 7 Stunden (– 6 Stunden im Sommer), Mumbai: – 4 Stunden.

Lesen Singapur, Dumont direkt, 9,99 Euro. Sri Lanka, Baedeker, 22,90 Euro. Südostasien, Lonely Planet, 28,99 Euro

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Um den mit Meerwasser gefüllten Pool gruppieren sich riesige Teak-Liegen, die Pool-Bar und jede Menge schattige Plätzchen. Eine großzügige Oase der Entspannung auf höchstem Niveau. Auch bei schlechtem Wetter: Dann lässt sich das Magrodome schließen.

Das lichtdurchflutete Atrium mit Rezeption, Steinway-Flügel und Piano-Bar hat zu beiden Seiten bodentiefe Fenster. Durchblick garantiert!

Die Owner Suite (99 und 15 m2 Veranda) protzt mit Whirlpool und Daybed. Meerblick inklusive. Preis auf Anfrage.

Keine starren Tischzeiten auch im eleganten Hauptrestaurant, wo abwechslungsreiche Mehr-Gänge-Menüs mit edlen Spitzenweinen serviert werden.

Von Cool Jazz bis Easy Listening: Die ganze Bandbreite der JazzMusik steht nach dem Dinner im Jazzclub auf dem Programm.

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schiffstest

Die Nummer 1 auf den Weltmeeren für individuelles Kreuzen Die Europa 2 überzeugt mit Ultra-Luxus, höchstem Service und einer Vielfalt an exzellenter Gourmetküche. Schiff Kein Pomp, kein Chichi, statt Messing gebürstetes Aluminium und eigens angefertigte Kunstwerke, Designer-Möbel, feinste Stoffe, edles Porzellan, Silberbesteck und, und, und. Renommierte Marken reihenweise. Dezente Eleganz kombiniert mit hochwertigster Technik prägen die Europa 2. Konzipiert für die Hochverdiener der iPhone-Generation, die legeren Freiraum auf See und höchste Ansprüche schätzen. Beim ersten turnusgemäßen Werftaufenthalt im April 2015 erhielt die bis dato sehr kühle „Sansibar“ einen nun gemütlichen Strandbar-Look mit Holzvertäfelungen, Raumtrennern aus Weinkisten und einem „Kronleuchter“ aus 1000 Weinflaschen. NEU hier auch: ein Likörell von Udo Lindenberg. Der japanische Touch des SushiRestaurants „Sakura“ wird nun durch Lila-Farbtöne unterstrichen. Die acht Familien-Appartements wurden kids- und teensgerecht umgebaut, erhielten Wickelkommode, kindergerechtes Badezimmer samt Badewanne, zwei Einzelbetten, davon ein Pullmanbett, eine Spielfläche inklusive Mal- und Spieletisch sowie eine Spielekonsole (PS4).

Reederei Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH ist eine 100-prozentige TUI-Tochter mit vier Schiffen: Die Europa 2 ist das neueste (seit Mai 2013). Die Europa (1999, die sechste ihres Namens) steht für traditionelles Kreuzreisen. Die überschaubare Hanseatic (1993, Expeditionsschiff) bietet 5-Sterne-Luxus und die fami-

liäre Bremen (1990, Expeditionsschiff) kleine Expeditionen in entlegene Gebiete.

ab 2,30 Euro, Cocktails ab 5,30 Euro. Sechs Bars/Lounges, z. B. Jazzclub, Piano-Bar.

Kabinen

Service

251 Suiten, alle inklusive Veranda, davon 141 Veranda Suiten (28 und 7 m2 Balkon) mit begehbarem Kleiderschrank, Dusche und extra Badewanne. 59 Ocean Suiten (28 und 7 m2 Balkon), mit Tageslicht im Bad, integriertem Dampfbad in der Duschkabine, zwei Waschbecken, Regendusche, Whirlpoolwanne, separater Toilette. 16 Grand Ocean Suiten (42 und 10 m2 Balkon), ausgestattet wie die Ocean Suiten. TV im Badezimmerspiegel und Alkoholika kostenfrei. 24 Penthouse Suiten (42 und 10 m2) wie Spa-Suiten, aber mit begehbarem Kleiderschrank. Zwei Owner Suiten (99 und 15 m2), zwei Grand Penthouse Suiten (78 und 10 m2).

Höchst aufmerksam, deutschund englischsprachig. Möglichst alle Wünsche werden erfüllt. Trinkgeld: inklusive.

Gastronomie Acht Restaurants, davon sieben inklusive: Hauptrestaurant „Weltmeere“ (Menü-Wahl), „Yacht-Club“ (Buffet). À-la-carte-Essen (mit Reservierung): in den Spezialitäten-Restaurants „Tarragon“ (französisch), „Serenissima“ (italienisch), „Sakura“ (Sushi) und „Elements“ (asiatisch). In der „Sansibar“ gibt’s spätes Frühstück und abendliche Tapas, im „Belvedere“ eine TeeZeit, in der Pool-Bar tagsüber Snacks (jeweils ohne Reservierung). Eine Tischzeit, freie Platzwahl! Das „Speisezimmer“ gegen Aufpreis für private Anlässe. Heißgetränke und Eistee während der Mahlzeiten inklusive. Getränkepreise: z. B. Wasser (Karaffe 0,5 l) 1,80 Euro, Softdrinks ab 2,40 Euro, Wein ab 3,10 Euro, Bier (0,3 l)

Sport & Wellness Hochmodernes Fitness-Studio (210 m2) mit Kursbereich (kostenfrei z. B. Yoga, Pilates, Spinning), Meerwasser-Pool (15 m lang, 3,5 m breit) mit Magrodome, Ocean Spa (620 m2) mit Saunalandschaft, Hamam, Thalasso, Kosmetik und Massagen (z. B. Ganzkörper: 50 Min./73 Euro). Friseur, Golfsimulator, Golftrainer.

Bordprogramm Theater mit eigenen Shows des Show-Ensembles, der Show-Band, Gaststars/Artisten und weitere abendliche Programme. Jazzclub mit Live-Musik, „Belvedere“ mit Kammermusik, Pool-Party, 3D-Kino unter freiem Himmel, Weinprobe, Kurse in der MieleKochschule (je ca. 80 Euro). WLAN (1 Min./0,19 Euro). Kinderclub.

Publikum Polyglott, kultiviert, bestens situiert, viel gereist – aber entspannt. Paare, wenig Singles, Familien. Mehrgenerationen. Durchschnittsalter: 45 +.

Ausflugsangebot Themenbereiche decken ab: Erlebnis (z. B. Helikopter, Boot), Aktiv (z. B. Wandern, Segway, Bike, Schnorcheln), Kultur/ Kulinarik (z. B. Wine-Tasting in der Toskana), Spätaufsteher (ab 11 Uhr über Mittag), Familien. Von Experten begleitete Exkursionen, individuell vom

Reise-Concierge zusammengestellte Exkursionen. Spezielle Golf-Programme auf ausgewählten Reisen mit PGA-Pro.

Shopping Bordshop mit hochwertigen Markendesignern und Reederei-Kollektion, Juwelier Wempe.

Dresscode Leger, sportlich-elegant abends in den Restaurants (keine kurzen Hosen). Kein Krawattenzwang, keine Anzüge und Cocktailkleider nötig.

preisniveau 600 Euro pro Tag.

★★★★★

Europa 2 Schiff 20,0 Kabinen 10,0 Gastronomie 19,6 Service 19,4 Sport & Wellness 9,4 Bordprogramm 8,9 Ausflugsangebot 8,9 GESAMT Punkte 96,2 Bordsprache: Deutsch, Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 516 Crew: 370 PCR: 0,1 SR: 48,34 Baujahr: 2013 Flagge: Malta BRZ: 42.830 Länge/Breite: 225,38 m/26,7 m

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Volle Kraft voraus dem

Frühling entgegen Mit der Nordkapp der Hurtigruten-Reederei geht es dem arktischen Frühlingserwachen entgegen – eine Reise voller fantastischer Naturerlebnisse.

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Die kleinen Ortschaften auf den Vesterålen zeichnen sich durch ihre bunten Häuser aus. Maschinist Tor Skille hält die Lofoten in Gang.

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Blick in den königlichen Festsaal der Håkonshalle in Bergen.


Ein Blick auf die alte, aber immer noch intakte Technik der Lofoten lässt die Herzen aller Nostalgiker und Freunde der traditionellen Seefahrt höherschlagen.

Blick auf die Vardøhus-Festung von Vardø.

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eit und breit sind noch keine anderen Mitreisenden zu sehen, als ich morgens kurz vor neun den Hurtigruten-Anleger Kirkenes erreiche und das Einlaufen „meines Schiffes“ verfolgen kann: Von Geisterhand öffnen sich nach dem Verzurren der Nordkapp die Luken. Die erste Person, die von Bord kommt und mich mit einem strahlenden „Hei, god morgen“ begrüßt, ist Reiseleiter Johan Pearson. Er ist nicht nur die gute Laune in Person, sondern auf dieser Tour Ansprechpartner für alle Passagierfragen, Koordinator, Vermittler und Einweiser. Während meine Mitreisenden auf der südgehenden Tour mit den Hurtigruten gegen Mittag an Bord des 1996 gebauten Traditionsschiffes gehen, unternehme ich mit den bisherigen Gästen den Ausflug zur russischen Grenze. Das ist der Vorteil der „Postschiff“-Reise – man kann täglich an einem der 34 Häfen seine Reise beginnen und diese individuell zusammenstellen. So starte ich also am Wendepunkt der von Bergen–Kirkenes–Bergen verlaufenden Tour. Outdoor-Erlebnisse, Natur pur, Kontakt mit Land und Leuten erwarten mich auf der bevorstehenden sechstägigen Fahrt – und ein völlig anderes „Kreuzfahrt-Konzept“. Der Besuch des Schneehotels, verbunden mit dem Husky-Abenteuer in Form einer Schlittenfahrt, wäre ein genialer Start meiner Reise durch die Jahreszeiten entlang der norwegischen Küste gewesen, doch leider war es dafür in den letzten Tagen zu warm. Der Alternativausflug ist nur ein schwacher Ersatz: Nach dem Besuch der Grenzstation Storskog zwischen Norwegen und Russland sowie der Bergbaustadt Bjørnevatn fällt aufgrund des diesigen Wetters der Besuch des Långfjords aus. Der russische Markt, der jeden letzten Donnerstag im Monat in Kirkenes stattfindet, hat sich ebenfalls im Regen aufgelöst, sodass uns neben dem Blick vom Berg Prestfjellet auf Kirkenes nur ein Gang durch die Anders-Grotte, einen 400 Meter langen, in den Fels gesprengten Tunnel zwischen Stadtzentrum und Hafen, bleibt. Wieder am Schiff angekommen, teilt sich die Gruppe: Ein Teil der Reisenden tritt den Weg zum Flughafen an, während die Übrigen sich mit mir auf die mehr als 2400 Kilometer lange Stecke, entlang der abwechslungsreichen Küste Norwegens, mit der Nordkapp dem Frühling entgegen von Kirkenes nach Bergen begeben. Das Einschiffen verläuft schnell und reibungslos, da alle Passagierdaten von der Buchung in Deutschland im Bord-Softwareprogramm vorliegen. Darüber hinaus will man den Passagieren das Konsumieren an Bord erleichtern: Wer beim Einchecken seine Kreditkartendaten einlesen lässt, kann während des Aufenthalts alles mit der Kabinenkarte zahlen, erhält bei jedem Verzehr seine Quittung und am Ende eine Sammelrechnung.

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Da Sicherheit und Hygiene großgeschrieben werden, gibt der Reiseleiter in den vier Sprachen an Bord (Norwegisch, Englisch, Deutsch und Französisch) eine Einweisung zu täglichen Abläufen beim Ein- und Auschecken in den Häfen sowie zum Verhalten in Notsituationen. Nach einer Demonstration, wie man den Rettungsanzug und die Rettungswesten korrekt anlegt, ist das Mittagessen im Restaurant „Nessekongen“ angesagt. Hier verwöhnen uns Küchenchef Halvar Dahl und sein siebenköpfiges Team mit kulinarischen Genüssen in Buffetform. „Wir bieten jeden Mittag jeweils ein Fleisch-, Fisch- und vegetarisches Gericht an neben einer Auswahl von sechs bis sieben Salaten, kalten Speisen, einer Tagessuppe und drei Desserts samt einem Kuchen“, erklärt der erfahrene Koch, der seit 1978 mit den Hurtigrutenschiffen unterwegs ist und nun genau vier Jahre das Küchenregiment an Bord der Nordkapp führt. Er weiß, was seine Gäste wollen: „Die deutschen Gäste essen viel Fisch, besonders sämtliche Variationen mit Königskrabbenfleisch.“ Auf Deck 5 wartet eine Außenkabine seeseitig und nahe dem Auslaufdeck auf mich – ruhig gelegen, um nicht von An- und Ablegegeräuschen gestört zu werden, und ideal, um schnell nach draußen zu kommen und schöne Naturaufnahmen machen zu können. Wie das Bettsofa ist auch die Tür in Türkis (auf jedem Deck zur besseren Orientierung anders gestaltet) gehalten, ansonsten dominieren in der praktisch, aber eher spartanisch eingerichteten Kabine mit Dusche, WC und Fußbodenheizung, Fön und Telefon Grau- und Beigetöne. Über das Radio mit Infokanal sind Reiseinformationen und Ankündigungen des Reiseleiters zu hören. Zudem gibt es kostenlos nutzbares WLAN. Vardø ist der nächste Hafen, an dem unser Schiff eine Stunde festmacht. Genug Zeit, um die östlichste Stadt Norwegens mit der 1738 erbauten Vardøhus-Festung zu besuchen. Wieder an Bord, wartet schon der nächste Programmpunkt im Außenbereich von Deck 7: Christoph Hupe (Leiter der Kongsfjord International Scuba School) und Ida Kallevik (arktische Meeresbiologin) haben diverse Pflanzen und Lebewesen aus dem arktischen Meer mitgebracht – wie Tangpflanze, Drachenkopf und arktische Koralle – und schildern anschaulich Lebensräume und Lebensweisen. Die Veranstaltung ist Teil des saisonalen Bordprogramms „Arctic Awakening“, das auf die Naturerlebnisse einstimmen soll. Entertainment mit Quiz, Bühnenshows und Darbietungen gibt es auf den Hurtigruten nicht. Das Bordleben zeichnet sich vielmehr durch Entspannung, regionale Besonderheiten und Naturbeobachtungen aus. Letztere genießt man am besten in der Panorama-Lounge „Polarsirkelen“. Die Regionalität spiegelt sich beim servierten Drei-


NordkaPp° Hurtigruten

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it einer Hurtigruten-Begegnung der Polarlys beginnt der zweite Tag, dessen Highlight der Besuch von Hammerfest ist. Die nördlichste Stadt der Welt hat gleich zwei Besuchermagnete: die Meridiansäule, die Wissenschaftler Frederik G. W. Struve aufstellte und dessen Messpunkte 2005 ins Weltkulturerbe aufgenommen wurden, sowie den Eisbärenclub. Letzterer wurde 1963 etabliert und begründete ein Museum, um die Geschichte der Eismeerstadt zu bewahren sowie Themen wie „Menschen und Naturkräfte“, „Expeditionen in die Arktis“ und „Jagd, Fischerei und Pomorhandel“ zu veranschaulichen. Der Club hat über 240.000 Mitglieder aus der ganzen Welt – auch ich werde bei meinem Besuch ehrenhalber zu einem ernannt. Nach dem informativen Input und einer sportlichen, aber trotzdem zu kurzen Stadtbesichtigung heißt es nach 45 Minuten wieder zur Abfahrt an Bord zu sein – das Horn der Hurtigrutenschiffe ertönt genau zwei Mal: fünf Minuten vor und zur Abfahrt. Wer nicht rechtzeitig an Bord ist, muss sehen, wie er hinterherkommt. Das Postschiff wartet nicht. Da kann bei der sonst so gemütlichen Seereise schon mal Hektik ausbrechen, vor allem, wenn man in den 15-minütigen bis maximal dreieinhalbstündigen Anlegezeiten (südgehende Tour) viel von den jeweiligen Häfen und Städten sehen möchte. Für den Rest des Tages ist nun das Ausschauhalten nach typischen Vertretern der Region, wie Eissturmvögel, Kormorane oder Schweinswale, angesagt. Landschaftlich reizvoll ist ein Blick auf den Øksfjordjøkelen, den größten norwegischen Gletscher nördlich des Svartisen, der beim Erreichen des Fischerortes Øksfjord zu sehen ist. Nach dem Umfahren der nördlichen Inselspitze Slidas gelangt die Nordkapp bei der Inselgruppe Loppe auf eine offene, bewegte Seestrecke, bevor die Fahrt entlang dem Kåg- und Grettsund wieder ruhiger wird. Auf dieser Strecke begegnen wir der HurtigrutenVesterålen, während im Konferenzraum passend zur

Fahrtstrecke ein Vogelfilm von „Arctic Awakening“ gezeigt wird. Mit dem spätabendlichen Erreichen von Tromsø kommt Bewegung in die aktuell rund 150 Passagiere. Einige hatten es sich bis dahin in ihren Kabinen, andere in der Svalbard Lounge gemütlich gemacht, wo abends Live-Musik für Unterhaltung sorgt. Die vergangenen Stunden hatten auch dazu eingeladen, die getrenntgeschlechtige kleine Sauna zu nutzen und vom Whirlpool aus die vorbeiziehende Landschaft zu genießen. Kleines Manko dabei: Wer beides verbinden will, muss einmal quer durchs Schiff – vom Bugbereich auf Deck 2 zum Außenbereich im Heck auf Deck 6. Mit der Ankunft in Tromsø beginnen die ausflugsintensivsten 24 Stunden an Bord der Nordkapp. Den Auftakt macht bei strömendem Regen die erleuchtete Stadt, die früher Ausgangspunkt von Fridtjof Nansens und Roald Amundsens Expeditionen war, sich zum bedeutenden Schifffahrtsstandort Nordskandinaviens entwickelte und als nördlichste Universitätsstadt der Welt gilt. Während die einen auf eigene Faust das Nachtleben innerhalb von zwei Stunden erkunden wollen, haben wir die Tour zur Eismeerkathedrale mit mitternächtlichem Konzert gebucht. Allein das Gebäude ist faszinierend: Es erinnert an ein Trockenfisch-Gestell, hat an der Ostseite ein 140 Quadratmeter großes Glasmosaik, das die Wiederkunft Christi darstellt, und eine fantastische Akustik. In dem mit Kerzen geschmückten Raum lauschen wir modernen, klassischen und sakralen Stücken norwegischer Komponisten. Zu einem unvergesslichen Hörgenuss wird dabei das nordnorwegische Lied „E du nord“ von Kari und Ola Bremnes sowie Edvard Griegs „Solveigs sang“. Nach einer kurzen Nacht sind die Passagiere gerüstet für das Insel-Ausflugsprogramm. Um acht Uhr erreichen wir Harstad, die auf den beiden Inseln Grytøya und Hinnøya liegende Kulturgemeinde des Nordens, deren Wirtschaftswachstum der Erdölförderung in der Region zu verdanken ist. Hier beginnt der viereinhalbstündige Ausflug „Inselwelt der Vesterålen“, bei dem die abwechslungsreiche Geschichte und die wunderschönen Landschaften der nordöstlich der Lofoten liegenden fünf Vesterålen-Inseln im Vordergrund stehen. Nach einer Busrundfahrt in Harstad halten wir auf der Halbinsel Trondenes, mit mittelalterlicher Kirche, altem Tingplatz und historischem Zentrum, während unsere Nordkapp ihren Kurs Richtung Risøhamn nimmt. Weiter geht es für uns über die Insel Hinnøya nach Kvæfjord, vorbei an Skigebieten, Fjorden, schroffen Bergen und Feldern, Elchen und Fischzuchten. Während der kurzen Fährüberfahrt von Refsnes nach Flesnes über den Gullesfjord können wir auch norwegische Leckereien verkos-ten: Waffeln mit Gudbrandsdalen Karamellkäse sowie feines Sandkuchengebäck. Zeitgleich mit der Nordkapp

Gänge-Menü am Abend wider, das gemäß dem kulinarischen Konzept „Norway’s Coastal Kitchen“ das authentische und regionale Angebot Norwegens an Bord unterstreichen soll. Die Gerichte bestechen mit norwegischen und saisonalen Köstlichkeiten, deren Zutaten aus den bereisten Regionen stammen und von kleinen, lokalen Produzenten geliefert werden. So werden am Ende des ersten Seetages südgehend Königskrabbe mit Kaviar und Blinis, Rentierbraten aus der Finnmark mit Selleriepüree, Rosenkohl, Kartoffeln und Sahnesauce sowie Pavlova-Torte mit Waldbeeren serviert. Zu jedem Gang wird ein korrespondierender Wein aus der erlesenen Weinkarte empfohlen. Neben der freien Getränkewahl kann man sich auch für das Weinpaket der gebuchten Reise entscheiden.

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fen können wir uns davon überzeugen, dass hier nach wie vor der Trockenfisch ein wichtiges Handelsgut ist: Der intensive Geruch und die außergewöhnliche Ansicht der auf dreieckigen Gestellen paarweise am Schwanz zusammengebundenen, trocknenden Fischleiber ohne Köpfe bleiben im Gedächtnis. In Svolvær haben die Hurtigruten-Reisenden nochmals die Qual der Wahl: Ihnen bleiben zwei Stunden für die Erkundung des Fischerörtchens und den Besuch von Norwegens erster Eisbar mit Galerie, der „Magic Ice“, oder sie können nochmals auf eine Rundreise – diesmal durch die Inselwelt der Lofoten – gehen. Um einen direkten Vergleich zwischen den noch eher unbekannten, am Morgen besuchten Vesterålen zu haben, unternehme ich den dreistündigen Busausflug. Entlang weitläufiger grüner Weiden, Kletterfelsen, geschützter Buchten und weißer Sandstrände präsentiert sich der Archipel sehr vielseitig, während der einheimische Reiseleiter uns die Lofoten und die Bedeutung des Fischfangs näherbringt. Die abwechslungsreiche Landschaft hat schon immer Künstler angelockt. Wie gerade bekannte lokale Maler die Schönheit ihres Archipels festgehalten haben, davon können wir uns in der „Galleri Lofotens Hus“ in Henningsvær überzeugen.

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ungrig, fasziniert von all den Eindrücken und ziemlich müde kehren wir um kurz nach 22 Uhr wieder in Stamsund auf die Nordkapp zurück. Hier bekommen wir unser spätestes Abendessen serviert – keineswegs ein kleiner Snack im „Café Utrøst“, sondern das vollständige Drei-Gänge-Menü, das auch zu vorgerückter Stunde vom freundlichen Servicepersonal aufgetragen wird. Mein vierter Tag an Bord wird ruhig und erholsam. Zur Frühstückszeit begegnen wir der Trollfjord und werden dann zur Polarkreiszeremonie auf das Außendeck 7 gebeten. Hier warten Schiffsreiseleiter Johan Pearson, Hotel-Manager Aksel Antonson sowie Oberkellnerin Randi Dervola auf uns, um die Überquerung des Polarkreises zu feiern. Während die steuerbords in Fahrtrichtung auf einer Schäre aufgestellte Weltkugel an uns vorbeizieht, gilt es zunächst einen Löffel Lebertran zu schlucken und mit einem süßen Likör nachzuspülen, um stolzer Besitzer eines Polarkreisüberquerungslöffels zu werden. Wer seinen Lieben daheim von dem Ereignis berichten will, kann im Anschluss daran beim Postbeamten an Bord seine Briefe und Postkarten mit lokalen Briefmarken und Polarzirkel-Stempeln versehen lassen. Mit der Tagespost geht er schließlich in Nesna wieder von Bord. Für einen Landgang lohnt sich Sandnessjøen. Hier kann man in einer halben Stunde eine Runde durch die mit vielen Skulpturen bestückte Küstenstadt an der Nordwestspitze der Insel Alsten drehen. Bei gutem Wetter

kommen wir in Sortland, der „blauen Stadt“ und Zentrum der Vesterålen mit Hauptquartier der norwegischen Küstenwache, an, sodass wir von der Sortland-Sundbrücke aus tolle Schiffsfotos machen können. Einen gefühlten Atemzug später sind wir in der Heimat der Hurtigruten – Stokmarknes. 1881 wurde hier von Kapitän Richard With die Reederei VDS (Vesteraalens Dampskibsselskap AS) gegründet, der Vorläufer der Hurtigrutenlinie. Ab diesem Hafen führte 1893 die erste Fahrt mit dem Dampfschiff Vesteraalen von Trondheim nach Hammerfest. Kein Wunder, dass hier zum 100. Geburtstag der „Schnellen Linie“ ein Museum mit Fotos, Schiffsmodellen, historischem Filmmaterial sowie der außer Dienst gestellten Finnmarken (Baujahr 1912) eröffnet wurde. „Wir arbeiten gerade daran, den Salon und die Kabinen im Stil von 1912 originalgetreu zu restaurieren“, berichtet Sten Engen, ehemaliger Kapitän der Hurtigruten und Leiter des privat geführten Museums, und kann zu allen Exponaten interessante Geschichten erzählen. Vom Sonnendeck aus bietet sich die Chance, noch ein paar schöne Ansichten von Stokmarknes und Umgebung festzuhalten. Da erklingt herzhaftes Lachen und Geplätscher: Im Whirlpool auf Deck 6 hat sich eine kleine Gruppe Norweger versammelt, die ihre Tagesfahrt und dabei ihr traditionelles Bad in historischer Badebekleidung absolvieren. Schnell kommt man mit ihnen ins Gespräch. Wie es sich für ein modernes Kreuzfahrtschiff gehört, hat auch die Nordkapp zahlreiche Kunstobjekte an Bord: Alle Kabinen sind mit Zeichnungen und Grafiken des nordnorwegischen Malers Karl Erik Harr ausgestattet, ebenso finden sich auf den Decks, in den Treppenaufgängen, den Aufenthaltsräumen und dem Restaurant „Nessekongen“ Bilder des zeitgenössischen Künstlers, dessen umfangreiches Schaffen wir beim Lofoten-Ausflug kennen lernen werden. Im Raftsund erfolgt die Ausbootung aller Passagiere, die an der Seeadler-Safari teilnehmen. Auf einem kleineren Boot geht es zunächst in den Trollfjord, wo wir auch die Einfahrt und das Wenden unserer Nordkapp auf engstem Raum beobachten können. Dann gilt unsere ganze Aufmerksamkeit den Seevögeln. Zunächst sind es vor allem Möwen, die uns begleiten und Jagd auf Fische machen. Sie locken aber die Seeadler an, die ihren Lebensraum in den steilen Felsen haben. Wir Ausflügler sind mit Kameras und Ferngläsern bewappnet, um den besten Blick und Schnappschuss auf den König der Lüfte zu erhaschen. Unsere Ausdauer während des zweistündigen Trips wird belohnt: Vier stolze Raubvögel statten uns einen kurzen Besuch auf einen zugeworfenen Fisch-Snack ab. Zudem können wir ein Seeadler-Paar im Nest beobachten. Durch die Schären geht es dann weiter nach Svolvær, der Hauptstadt der Lofoten, wo wir auf unser Schiff treffen. Während der Einfahrt in den Ha-


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hätte man anschließend einen tollen Ausblick auf die Helgelandsbrücke sowie die im Osten der Insel Alsten gelegene Bergkette der „Sieben Schwestern“ haben können. Doch die der Sage nach „versteinerten Prinzessinnen“ verstecken sich mit ihren Gipfeln (910 bis 1072 Meter hoch) im Nebel. So langsam wird das Wetter frühlingshafter und die Landschaft grüner – genau passend für den Besuch von Brønnøysund. Hier ist nach einem Bummel zum Freizeitgelände, zur Kirche und hinüber zur Wasserlinie mit Blick auf die Brønnøysundbrücke eine kleine Nascherei fällig: Im Hafenkontor, direkt am Hurtigrutenkai, gibt es das angeblich beste Softeis Norwegens. Ohne große Vorankündigung findet an diesem Abend das Highlight einer jeden Kreuzfahrt auf der Nordkapp statt – das Kapitänsdinner. Beim Betreten des Bordrestaurants „Nessekongen“ werden wir mit einem Aperitif empfangen, während Kapitän Magne Johansen und seine Crew, der Hotel-Manager und der Reiseleiter zur Begrüßung der Gäste bereitstehen. Nach einer kurzen Ansprache und Gesangseinlage von Johan Pearson dreht die Besatzung eine Runde durch das Restaurant. Der Kapitän und sein Team nehmen an der für sie reservierten Tafel Platz, die Servicekräfte kümmern sich wieder um die Gäste und servieren das Helgeland-Menü mit Garnelen aus der Provinz Nordland. Nach dem etwas anderen Abendessen legt die Nordkapp im Hafen von Rørvik an, wo wir eine Stunde Zeit haben, uns das Städtchen mit seinen bunten (Lager-) Häusern und das direkt neben uns ankernde Hurtigrutenschiff Kong Harald anzuschauen. Anstatt den Tag gemütlich bei eingehenden Gitarren- und Keyboardklängen samt Gesang in der Bar ausklingen zu lassen, entscheide ich mich für einen ruhigen Abend. Ich will am nächsten Morgen Trondheim auf eigene Faust sowie im Anschluss daran das Hurtigruten-Jubiläumsschiff Lofoten erkunden.

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ir legen zu meiner Freude bereits um 6.15 Uhr an, sodass mir zweieinhalb Stunden für die Erkundung der Stadt bleiben. Als Erste gehe ich von Bord und genieße es, meinem Bewegungsdrang, der sich im Laufe der Tage verstärkt hat, nachzukommen. Vorbei am Zollhaus, dem Rockheim und dem Hafen geht es zu den alten, auf Pfählen stehenden, bunten Lagerhäusern, hoch zur Festung und wieder den Hügel hinab über die bekannte rote Brücke zum Nidaros-Dom. Die Morgenstunden sind brillant – es besteht zwar keine Möglichkeit zum Shoppen oder in eines der netten Cafés einzukehren, doch dafür ist die langsam erwachende Stadt von ihrer schönsten Seite zu sehen und ohne Menschenmassen zu fotografieren. Vorbei am Kunstmuseum, an vielen schönen, alten Jugendstilgebäuden, dem Marktplatz, der königlichen Residenz

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Stiftsgården und der Ravnkloa-Fischhalle geht es gemütlich zurück zum Hurtigrutenkai. Für die Hurtigruten-Reisenden ist es immer ein Erlebnis, eines der anderen Schiffe der Reederei zu besuchen. Daher nutzen nun viele die Gelegenheit, einen Blick auf das dienstälteste Schiff der Flotte zu werfen. Ich darf sogar bis ins Allerheiligste vordringen: den sehr gepflegten und glänzenden Maschinenraum, der noch mit alter Gerätschaft von 1964 ausgestattet ist. Maschinist Tor Skille erklärt stolz: „Unsere Hauptmaschine läuft seit 300.000 Stunden – im Linienbetrieb ist das die längste Laufzeit der Welt.“ Die Ursprünglichkeit ist auch sonst an Bord zu spüren. Ein Teil der Kabinen ist noch im Stil der Erstausstattung gehalten – mit Toiletten und Dusche auf dem Flur. Reisen mit der Lofoten ist eben etwas für eingefleischte Fans und Nostalgiker. Auf See wird das Schiff ohne moderne Stabilisatoren und Bugstrahlruder durch die Wellen manövriert. „Unsere Gäste erleben eine familiäre, gemütliche Atmosphäre, kommen mit der Crew in direkten Kontakt und erhalten einen intensiven Einblick in das Leben und Arbeiten an Bord“, erklärt Reiseleiter Asgeir Larsen und weiß zu berichten, dass überwiegend Frauen und Schiffsfans jeden Alters mit der „Alten Lady“ unterwegs sind.

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er Rundgang durch das Schiff macht Lust, bei einer weiteren Hurtigrutenreise hier Passagier zu sein. Das zweifache Tuten des Schiffshorns ruft mich an Bord meiner Nordkapp zurück. Da es noch knapp 24 Stunden bis zur Ankunft in Bergen sind, werden alle dort aussteigenden Gäste zu einem Informationstreffen gebeten, um das Auskannen, die Bereitstellung der Koffer sowie die weiteren Transfers zu klären. Passend zur aufkommenden Abschiedsstimmung hat sich das Wetter wieder verschlechtert. Regengrau zieht die frühlingshafte Landschaft mit weiterhin felsigen Küstenlinien an uns vorbei. Am späten Nachmittag überqueren wir nach einem kurzen Halt in Kristiansund den gefährlichsten Küstenabschnitt Norwegens, Hustadvika, der sehr seicht ist und zahlreiche kleine Inseln sowie Riffe aufweist. Unspektakulär verläuft das letzte Abendessen an Bord. Hier und da werden Adressen ausgetauscht, man verabredet sich für einen gemütlichen Reiseausklang in der Lounge oder zum Rundgang durch Molde. Für den Spaziergang durch die Stadt der Rosen mit ihren kleinen Holzhäusern, Blumengärten und Skulpturen bleiben 45 Minuten. Ich darf in dieser Zeit auf die Brücke – was mittlerweile ein seltenes Highlight und aus Sicherheitsgründen nur noch im Hafen möglich ist. Hier erklärt mir Kapitän Magne Johansen sein Reich und die Sicherheitsvorkehrungen: Auf der Brücke sind immer vier Mitarbeiter, die sich im Zweischichtsystem abwechseln, auch sind stets zwei Navigationssysteme im Einsatz.


Fotos: Martina Emmerich, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Die Schönheit der Fjordküste In strahlendem Sonnenschein präsentiert sich am nächsten Morgen die kleine Stadt Florø, die als letzter Hafen vor Bergen angelaufen wird. Pittoreske Speicherhäuser am malerischen Kutterhafen erinnern an alte Zeiten und laden zum Bummeln ein, bevor es zurück an Bord der Nordkapp ans Bereitstellen der Koffer und zum Frühstücken geht. Da die Kabinen um zehn Uhr, die Suiten um zwölf Uhr geräumt sein müssen, suchen sich alle Passagiere noch schöne Aussichtsplätze – in der Panorama Lounge oder eben auf dem Sonnendeck, um die letzten Stunden mit Sonnenschein und abwechslungsreichem Küstenabschnitt zu genießen. Dann kommt die alte Hansestadt Bergen in Sicht. Von Deck 5 aus verlassen die Gäste je nach den bewohnten Decks abwärts das Schiff und erhalten im Hurtigruten-Terminal so auch entsprechend nacheinander die Koffer an der Bandausgabe. Beim Verlassen des Schiffes wird ein letztes Mal elektronisch ausgecheckt, doch die Bordkarte mit Namen, Reisedatum und Kabinennummer darf jeder Passagier als Andenken behalten. Fazit: Für alle, die in Ruhe die Küste Norwegens entdecken und lieber Natur statt EntertainmentAngebote an Bord erleben wollen, ist die Fahrt mit den Hurtigrutenschiffen wirklich die „schönste Seereise der Welt“, wie es im Slogan der Reederei heißt. Auf dieser Küstenlinie kann jeder seine Wunschreise nach individueller Länge mit einem kleinen oder größeren Schiff unternehmen und auch in den Häfen einen Zwischenstopp einlegen. Ich werde die Reise bestimmt noch einmal machen, dann allerdings einmal nord- und einmal südgehend zu unterschiedlichen Jahreszeiten und mit einer Übernachtung in Städten wie Trondheim, Tromsø sowie Hammerfest. Auch ein längerer Aufenthalt auf den Inselwelten wäre reizvoll. Text: Martina Emmerich

Faszinierende Naturschauspiele lassen sich am besten von einem Postschiff der Hurtigrutenflotte aus genießen.

Vesterålen

Risøhamn Stokmarknes

Lofoten

Stamsund Bodø

Polarkre

is

Nesna

Kjøllefjord Mehamn Honningsvåg Berlevåg Havøysund Båtsfjord Hammerfest Magerøya Skjervøy Vardø Øksfjord Tromsø Kirkenes

Finnsnes Harstad Sortland Svolvær

Ørnes

Sandnessjøen Brønnøysund Rørvik

N O R W E G E N Kristiansund Molde Trondheim Ålesund Torvik Måløy Geiranger Florø Bergen

0

100 km

Lofoten

100 bis 200 Kilometer nördlich des Polarkreises liegen die Inseln Vågan, Vestvågøy, Flakstad, Vårøy und Røst, die die Lofoten bilden. 25.000 Einwohner, davon leben 20 % vom Fischfang, der Rest vom Tourismus. Svolvær gilt als Hauptstadt des Archipels. Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele: Svolvær mit Lofoten-Häusern, Kirche, Magic Ice (95 NOK) und Ateliers. Henningsvær mit der „Galeri Lofoten Hus“ (größte Sammlung nordnorwegischer Kunst). Besonderheiten: Vom 27. Mai bis 17. Juli kann man hier die Mitternachtssonne bewundern. www.lofoten.info

Trondheim

176.000 Einwohner, drittgrößte Stadt Norwegens. Gegründet 997, war sie 200 Jahre lang Norwegens Hauptstadt und wurde 1152 Sitz des Erzbischofs. Die Stadt entwickelte sich zum Handelszentrum der Region – und zur Universitätsstadt. Sehenswert: Altstadt mit auf Pfählen

stehenden Speicherhäusern, Stadtbrücke Gamle Brybo, NidarosDom, Festung Kristiansten, Königliche Residenz und Rockheim (100 NOK). www.trondelag.com

das Weltkulturerbe Bryggen, die Festung Bergenhus sowie Ausblick vom Fløyen. Sehenswert: Hanseatisches Museum (60 NOK), die Kunstmeile KODE (100 NOK), GriegMuseum (90 NOK) und Freilichtmuseum Gamle Bergen (80 NOK). www.visitbergen.com

Trollfjord

Souvenirs

Der sagenumwobene Trollfjord zählt zu den bekanntesten Fjorden Norwegens und ist ein Seitenarm des Raftsundes. Nur 100 Meter breite Fjordeinfahrt, 2 Kilometer lang und steile Felswände, die zahlreiche Seevögel beherbergen. www.lofoten-online.de/ raftsund/index-trollfjord. php

Bergen

240.000 Einwohner, zweitgrößte Stadt Norwegens. Im Mittelalter Mitglied der Hanse und Sitz eines Hansekontors. Für die einen das Tor zu den Fjorden, für die anderen quirlige Kulturstadt mit Kunst, Museen und Festivals. Kostenlos: Bummel durch

Holzgegenstände (Käsehobel), Trockenfisch, Strickwaren und Trollfiguren.

Reisezeit

Ganzjährig. Der Trollfjord wird ab dem 1. Mai befahren.

Lesetipp

Hurtigruten – Zeit für das Beste von Hans Joachim Spitzenberger und Axel M. Mosler, Bruckmann Verlag, 14,95 Euro, ISBN 9783-76545816-3

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Auf dem Sonnendeck kann man in der warmen Sonne entspannen und zugleich die imposante Küstenlandschaft genießen.

Die Passagiere können eine abwechslungsreiche Küche genießen. Vor den Augen der Gäste werden abends regionale Gerichte angerichtet.

Stilvoll gedeckte Tische erwarten die Gäste in dem Restaurant „Nessekongen“.

Das Highlight einer jeden Kreuzfahrt auf der Nordkapp ist das Kapitänsdinner, bei dem der Reiseleiter eine besondere Showeinlage bietet.

Aktuelle Nachrichten stehen täglich in verschiedenen Sprachen im Aushang in der Bibliothek zur Verfügung.

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Schiffstest

Ein Schiff für 34 Häfen Die Nordkapp bietet entspannte Naturerlebnisse unter Kunstwerken von Karl Erik Harr. Schiff Das Hurtigrutenschiff Nordkapp ist 1996 in der norwegischen Kværner Kleven-Werft vom Stapel gelaufen und weitestgehend baugleich mit der ebenfalls dort gebauten Nordnorge. Bei der modernen Einrichtung des Schiffes fällt auf, dass dieses durchgängig mit Kunstwerken des Malers und Grafikers Karl Erik Harr sowie in freundlich-hellen Farben gestaltet ist.

reederei Die Reederei Hurtigruten hat ihren Hauptsitz in Tromsø und beschäftigt weltweit rund 1300 Angestellte, die über 400.000 Gäste insgesamt (100.000 Touristen und 300.000 lokale Individualreisende) auf ihrer Tour entlang der norwegischen Küste im täglichen Service zwischen Bergen–Kirkenes– Bergen betreuen. Auf der jeweils zwölftägigen Tour, der „schönsten Seereise der Welt“, werden

bine, Doppelbelegung, Winter) inklusive Vollpension buchbar bzw. Kurzstrecken, z. B. von Torvik bis Ålesund, für ca. 25 Euro oder von Bodø bis Stamsund für etwa 50 Euro. Wer jetzt noch kurzfristig mit der Lofoten auf Tour gehen möchte, kann beispielsweise das Sommer-Spezial Bergen–Kirkenes– Bergen im Juni/Juli ab 2499 Euro pro Person inklusive Vollpension und Nonstop-Chartflug (Innenkabine und Doppelbelegung) oder im August ab 1999 Euro buchen.

Gastronomie

kabinen

Sehr freundlich, fröhlich, offen. Mehrsprachige Reiseleiter und Gästebetreuer. Die Vergabe von Trinkgeldern ist kein Muss, besonderen Service kann man individuell honorieren. Nicht personenbezogenes Trinkgeld wird von dem Serviceteam mit Küche und Kabinenpersonal geteilt.

Aktuell bietet die Nordkapp Platz für 622 Passagiere, verfügt über 456 Betten in 214 Kabinen sowie über 35 Autostellplätze. Die Kabinen teilen sich auf in zwei Suiten (28 m²), acht Mini-Suiten (18–20 m²), 19 Außenkabinen mit bester Sicht (5–10 m²), 164 unspezifizierte Außenkabinen (5–10 m²) inklusive barrierefreier Kabinen

Im Restaurant „Nessekongen“ gibt es 240 Sitzplätze, sodass meist in zwei Sitzungen gegessen wird. Während zum Frühstück und Mittagessen die Speisen in Buffetform im Restaurant angeboten werden, gibt es abends ein Drei-GängeMenü. Nicht inklusive: Getränke außer Kaffee oder Tee zu den Mahlzeiten. Getränkepreise ab 25 NOK, Weinpakete zum regionalen Abend-Menü ab 1466 NOK inklusive Wasser.

Service

Bordprogramm Das Bordleben zeichnet sich durch Entspannung aus. Saisonal werden wechselnde, kostenlose Bordaktivitäten und Vorträge an Deck oder in den Konferenzräumen angeboten. In der Bibliothek Bücher und Spiele zur kostenfreien Nutzung. Kostenloses WiFi an Bord.

Ausflüge Im Open-Air-Whirlpool an Bord der Nordkapp genießt eine Gruppe Norweger in historischer Kleidung besonderen Badespaß. 34 Häfen angelaufen, an denen Fracht, Fahrzeuge und Personen aufgenommen und abgeliefert werden. Im vergangenen Jahr konnte Hurtigruten einen Umsatz von ca. 3500 Millionen NOK erwirtschaften. Hurtigruten-Rundreisen für die Strecke Kirkenes–Bergen sind ab 882 Euro pro Person (Innenka-

(20 m²) sowie 21 Innenkabinen (5–8 m²) oder solche mit blockierter Sicht. Die MiniSuiten und Suiten verfügen über eine Minibar gegen Gebühr. Tee und Kaffee können sich die Gäste kostenlos zubereiten bzw. holen. Außerdem gibt es TV, Aufdeckservice und Obstkorb.

Breites Spektrum an Ausflügen wie Bustouren, Natur- und Kulturerlebnisse oder sportliche Aktivitäten, zusätzlich Vor- und Nachprogramm zur eigentlichen Reise. Alle Angebote werden von deutschsprachigen Reiseleitern begleitet.

Publikum Vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum (50–60 %), gefolgt von Touristen aus Frankreich und norwegischen

Passagieren. Etwa die Hälfte der Gäste sind Wiederholer. Durchschnittsalter: 55 Jahre.

Shopping Souvenirs, Strickwaren, Bücher, Postkarten, Briefmarken und Hygieneartikel im Shop. Täglich wechselnde Speisen und Getränke im „Café Utrøst“. Tickets für Ausflüge, Transfers usw. beim Reiseleiter.

Dresscode Leger und für alle Witterungslagen: Atmungsaktive sowie wind- und wasserdichte Kleidung sollte neben festem Schuhwerk und Sonnenbrille auf jeden Fall ins Gepäck, ebenso Jackett oder Blazer für das Kapitänsdinner.

Preisniveau Ab 124 Euro pro Person/Tag.

★★★

Nordkapp

Schiff 12,9 Kabinen 7,0 Gastronomie 12,0 Service 10,4 Sport & Wellness 5,6 Bordprogramm 6,8 Ausflugsangebot 5,9 GESAMT Punkte 60,3 Bordsprache: Norwegisch, Englisch, Deutsch und Französisch Bordwährung: Norwegische Kronen Gäste/Crew: 622/60 Baujahr: 1996 Flagge: Norwegen BRZ: 11.386 Länge/Breite: 123,3 m/19,5 m 3/2015

azur.de

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Küche & Co. an Bord im Vergleich

t ess bo e n te mm ie ng ell nk ra a u om W n og gs n tp e e pr m ff ro t& lu ic ne i t d f r a v rn hi s b s r s r e sc Ge Au Ka St Se Ga Bo Spo Spitzenküche: das „Jacques“ auf der Oceania Marina.

Mehr im Internet unter: www.azur.de

74 °azur.de

3/2015

20,0 10,0 19,6 19,4 9,4 8,9 8,9 96,2 5 19,4 9,3 19,4 19,4 8,9 8,9 9,3 94,6 5 19,0 9,0 19,4 18,5 8,5 8,0 7,5 89,9 5 19,3 9,8 19,4 19,2 8,4 8,0 8,7 92,8 5 18,4 9,0 19,4 19,6 8,9 8,0 8,9 92,2 5 18,4 8,9 19,4 19,2 8,2 8,0 8,5 90,6 5 19,4 10,0 19,2 19,6 9,2 8,9 9,2 95,5 5 18,4 8,9 19,2 19,6 8,4 8,0 9,2 91,7 5 18,9 9,3 19,1 19,0 8,9 8,7 8,9 92,8 5 19,4 10,0 19,0 19,1 8,9 8,7 8,9 94,0 5 18,1 8,7 19,0 19,0 7,0 8,5 9,0 89,3 5 17,8 8,0 19,0 18,3 8,3 8,0 7,7 87,1 5 18,5 8,9 18,8 19,0 8,1 7,5 8,5 89,3 5 18,6 9,1 18,6 19,1 8,9 8,3 8,9 91,5 5 18,0 9,1 18,5 18,5 8,0 9,0 9,5 90,6 5 19,0 9,0 18,5 19,0 6,0 8,0 9,5 89,0 5 18,7 9,0 18,5 18,2 4,0 6,0 6,9 81,3 4 18,7 8,5 18,0 17,5 7,3 7,9 7,0 84,9 4 18,8 8,5 18,0 16,0 8,0 8,5 7,0 84,8 4 16,0 8,0 18,0 16,0 9,0 9,0 8,0 84,0 4 16,0 8,0 18,0 15,0 9,0 9,0 8,0 83,0 4 13,9 7,6 17,6 16,0 8,2 8,5 8,0 81,8 4 18,5 8,3 17,5 19,0 6,5 6,0 9,0 84,8 5 17,5 8,3 17,0 16,5 8,9 8,1 8,3 84,6 4 17,0 8,1 17,0 18,1 8,3 8,3 7,2 84,0 4 18,2 8,0 17,0 17,0 5,5 7,5 8,0 81,2 4 18,8 9,4 16,7 18,2 6,2 6,5 9,6 85,4 5 18,5 8,6 17,0 17,5 6,8 7,5 8,0 83,9 4 16,9 8,5 16,7 15,0 9,5 9,2 7,0 82,8 4 17,2 8,0 16,7 18,7 7,5 7,0 7,1 82,2 4 17,0 8,0 16,5 16,5 8,7 8,4 8,4 83,6 4 15,5 8,1 16,1 16,4 8,8 8,2 8,4 81,6 4 16,2 8,0 16,0 17,0 9,5 7,5 8,6 82,8 4 16,4 8,0 16,0 14,5 9,5 8,0 7,6 80,0 4 16,1 8,0 16,0 17,0 9,0 7,0 8,6 81,7 4 16,0 7,2 16,0 18,0 8,0 7,0 7,0 79,2 4 13,5 7,0 16,0 14,0 8,0 7,5 7,5 73,5 4

➊ Eine Suchfunktion ermöglicht das schnelle Auffinden des gewünschten Schiffes.

➋ Die Schiffstests werden

in übersichtlichen Tabellen dargestellt.

➌ Die Seite des Tests

kann aufgerufen und auch ausgedruckt werden.

Foto: PR

Europa 2 Europa Oceania Marina Silver Spirit SeaDream I Silver Wind Seabourn Quest Seabourn Legend Crystal Serenity Seven Seas Mariner Hanseatic Oceania Nautica Tere Moana Seven Seas Voyager Azamara Quest L’Austral Antonio Bellucci Queen Elizabeth Queen Victoria Celebrity Silhouette Celebrity Eclipse Celebrity Constellation Sea Cloud II Eurodam Queen Mary 2 Swiss Gloria Le Soléal Amadeus Silver Allure of the Seas Artania Mein Schiff 3 Oosterdam Mein Schiff 2 Norwegian Breakaway Mein Schiff 1 Royal Clipper Norwegian Pearl


Azur ° Service t ess bo e n te mm e g i ell nk ra an u om W n og gs n tp e e pr m ro t& lu ic ne ff i t d i f r a v rn s b s r s h r e a a e u G A Sc K St Se G Bo Spo Norwegian Getaway Amadea A-Rosa Silva A-Rosa Luna Paul Gauguin Stella Australis Astor Variety Voyager Bremen Star Flyer Royal Princess Orion Emerald Princess Celebrity Xpedition Norwegian Star Albatros Hamburg Clipper Odyssey FTI Berlin Empress Azores Grandeur of the Seas Star Princess Adventure of the Seas Norwegian Jade Galapagos Explorer II Aida Sol Aida Vita Celestyal Crystal Radiance of the Seas Fram Costa neoRomantica Costa neoRiviera Disney Fantasy Aida Mar Aida Luna Aida Cara Costa Fascinosa Costa Atlantica Aurora Grand Princess Quest MSC Divina Carnival Breeze Carnival Sunshine Celestyal Olympia Pegasus Sea Star Chronos Kairós Ocean Nova

16,5 8,3 15,9 15,0 9,5 9,0 7,2 81,4 4 18,6 8,4 15,7 16,4 7,3 8,6 8,4 84,4 4 17,5 8,9 15,7 15,5 8,6 8,0 8,0 82,2 4 17,1 8,6 15,7 14,6 8,1 8,6 8,5 81,2 4 17,5 7,7 15,4 17,0 8,1 7,0 8,5 81,2 4 17,2 7,5 15,2 16,9 7,7 6,9 8,4 79,8 4 17,0 7,5 15,0 17,0 8,0 7,0 8,5 80,0 4 16,1 7,5 15,1 16,9 5,7 5,9 6,9 74,1 4 17,0 7,5 15,0 17,0 8,0 7,0 8,5 80,0 4 15,1 6,4 15,0 15,0 6,0 5,1 7,1 69,7 3 14,3 8,4 14,2 16,5 9,0 8,8 7,3 78,5 4 16,9 8,0 14,2 16,4 7,7 6,6 7,9 77,7 4 14,0 8,0 14,2 16,1 9,3 8,8 7,1 77,5 4 16,2 7,7 14,0 16,3 7,6 6,6 7,8 76,2 4 12,9 8,4 13,7 12,1 7,0 6,9 6,7 67,7 3 13,9 6,5 13,5 15,1 6,1 6,4 8,0 69,5 3 14,0 4,9 13,5 15,0 6,2 6,5 8,0 68,1 3 15,2 7,2 13,4 16,1 7,5 6,4 7,7 73,5 4 13,5 5,2 13,3 14,8 5,5 7,1 8,0 67,4 3 11,0 7,0 13,0 14,0 7,0 7,5 7,0 66,5 3 14,9 6,5 13,0 14,8 5,0 6,5 8,2 68,9 3 13,0 8,8 13,0 12,9 6,5 7,2 7,1 68,5 3 14,2 8,2 13,0 13,0 8,0 7,0 6,4 69,8 3 13,0 8,6 12,7 11,9 9,0 7,2 7,0 69,4 3 13,0 8,4 12,7 12,1 7,6 6,9 6,7 66,8 3 14,1 6,2 12,6 15,9 6,5 6,4 7,9 69,6 3 14,8 8,5 12,5 7,8 9,0 8,7 8,5 69,8 3 13,5 8,2 12,4 8,0 8,3 7,8 8,7 66,9 3 13,0 5,5 12,3 16,5 4,5 7,5 5,2 64,5 3 12,8 7,5 12,2 11,2 6,8 7,2 6,9 64,6 3 12,9 7,0 12,0 10,4 5,6 6,8 5,9 60,6 3 13,8 6,9 11,9 13,1 6,9 8,0 7,8 68,4 3 11,0 6,4 11,8 13,1 6,2 6,5 7,8 62,8 3 14,8 8,0 11,5 13,2 9,0 8,8 5,5 70,8 4 14,2 9,4 11,5 7,8 8,9 7,8 8,8 68,4 3 13,6 8,5 11,4 8,6 8,9 7,8 9,0 67,8 3 12,9 8,2 11,4 8,6 8,5 7,8 9,0 66,4 3 14,2 8,0 11,2 13,1 9,0 8,1 6,1 69,7 3 13,0 8,0 11,0 13,0 8,7 7,4 6,1 67,2 3 12,2 7,3 11,0 7,1 7,9 7,9 7,6 66,1 3 11,0 7,0 11,0 13,0 7,0 8,0 7,0 64,0 3 9,8 5,0 11,0 11,0 - 5,0 8,5 50,3 2 15,0 7,9 10,6 14,8 8,9 8,0 8,0 73,2 4 15,2 7,0 10,2 14,6 9,2 8,5 6,8 71,5 4 14,9 7,0 10,2 13,6 9,0 8,2 6,8 69,7 3 13,1 8,2 10,2 11,4 6,5 7,0 9,1 65,3 3 12,4 5,5 10,0 14,6 6,5 6,2 7,3 62,6 3 10,0 4,0 10,0 10,0 5,0 - 6,0 45,0 2 13,0 10,0 8,0 10,0 6,0 4,0 8,0 59,0 3 10,0 7,0 7,0 8,6 - 8,6 11,4 54,6 2 8,0 4,0 5,0 8,0 2,0 4,0 10,0 41,0 2

So bewertet AZUR die Schiffe AZUR vergibt maximal fünf Sterne. Sieben Kategorien fließen in eine Punktebewertung ein, die schließlich zur Sterne-Bewertung führt: 1. Schiff: Zustand, Design, Konstruktion der öffentlichen Bereiche, Kabinen-Vielfalt, Technik/ Umweltfreundlichkeit. Space Ratio (SR), Tonnage/BRZ geteilt durch alle Personen an Bord. 2. kabinen: Qualität des Mobiliars, Design, Niveau der Ausstattung (Extras wie z. B. Wasserkocher, Bademäntel), Größe, Balkongröße. 3. gastronomie: Anzahl der Restaurants, kulinarische Vielfalt, Art und Qualität der Speisen, Darbietung der Speisen (Menü/ Buffet/Erlebniswelt), Diät-Kost. 4. Service-Qualität: Niveau der Ausbildung (von Hilfs- bis Top-Kraft), Sprachkenntnisse der Crew, Service-Einrichtungen (Rezeption/Gäste-Betreuung/ Ausflugsberatung/Butler/Concierge), Passenger Crew Ratio (PCR), Quotient aus Gäste- und Crew-Anzahl. 5. sport & wellness: Qualität/Quantität der Einrichtungen, Vielfalt des Angebots, z. B. Kurse, Massagen, Qualität des betreuten Angebots, z. B. Personal Trainer, Massage. 6. Bordprogramm: Vielfalt und Qualität des Angebots und deren Präsentation, Shows, Workshops, Lektorate. 7. ausflugsangebot: Vielfalt an Exkursionen, Organisation, Qualität, Ablauf, Pünktlichkeit, Niveau der örtlichen Führer. Ausflüge in deutscher Sprache.

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News Die Crystal Symphony ist ein begehrtes Schiff und ging nun in den Besitz der finanzstarken Genting Holding über.

Wenn im Oktober die neue Generation der Aida-Kreuzfahrtschiffe auf Jungfernfahrt geht, liegen die Reisenden komfortabel auf Bettgestellen des Aluminiumspezialisten Hymer-Leichtmetallbau. Bereits seit Jahrzehnten entwickelt Hymer Bettsysteme aus Aluminium für Wohnwagen – und seit 2007 auch für die Kreuzfahrtschiffe von Aida Cruises. Die letzten sieben Aida-Schiffe wurden komplett mit Kabinenbetten von Hymer ausgestattet. Inzwischen gibt es sogar Passagiere dabei, die sich von der Reederei über die Werft bis zu Hymer durchfragen und dort explizit nach „Aida-Betten“ für ihren Privatgebrauch fragen. CARNIVAL WEITET REISEDAUER AUS Bislang stand der Name Carnival Cruise Lines hauptsächlich für eher kürzere Kreuzfahrten durch die Karibik und entlang der mexikanischen Riviera. Mit dem neuen Programm „Carnival Journeys“ bietet der Weltmarktführer seinen Passagieren künftig auch deutlich längere Aufenthalte an Bord. Zwischen Oktober 2015 und November 2016 offeriert der mit aktuell 24 Schiffen größte Anbieter eine Kollektion aus 28 Kreuzfahrten mit einer Dauer von 9 bis 15 Tagen. Die verschiedenen Routen führen durch die Karibik, entlang der mittelamerikanischen Küste, nach Mexiko und sogar bis nach Hawaii. Insgesamt werden dabei 40 verschiedene tro-

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pische Ziele besucht, darunter eher selten angelaufene Destinationen wie Tobago, Bonaire oder Ixtapa an der mexikanischen Pazifikküste. Abfahrtshäfen sind u. a. New York, Los Angeles, Miami oder San Juan auf Puerto Rico. CELEBRITY MIT STÄDTETRIPS Celebrity kombiniert Städtereisen mit Kreuzfahrten. Mit den „City Stay Vacation Packages“ beginnt für die Gäste die Entdeckungsreise bereits vor der Kreuzfahrt, und dies in 14 Metropolen weltweit: Amsterdam, Athen, Barcelona, Fort Lauderdale, Hongkong, Istanbul, London, Miami, Rom, San Juan, Seattle, Singapur, Sydney und Venedig. Die Reisepakete beinhalten: drei Übernachtungen im 4-Sterne-Luxushotel inklusive Frühstück; Transfer vom und zum Flughafen, zum Hotel sowie zur gebuchten Kreuzfahrt; ganztägige Stadtführung inklusive Mittagessen; eine weitere, halbtägige Stadtführung mit einem AbschiedsAbendessen; separater Celebrity Cruises-Stand im Hotel für persönlichen Service; während der Kreuzfahrt: „Classic“-Getränkepaket für zwei Personen, inklusive Wein und Spirituosen; alkoholfreies Getränkepaket und 40-Minuten-Internetpaket für Familienmitglieder und Freunde als zusätzliche Gäste auf der Kabine. COSTA ZEIGT GÄSTEN SEIN HEIMATLAND Ab dem Sommer 2015 gibt es neue spannende Ausflüge mit Costa

Kreuzfahrten zu erleben. Die folgenden Landausflüge sind Beispiele für Ausflugsziele: Gourmet-Tour (Le Langhe, die Heimat von Barolo und Trüffeln – von Savona aus); Cinque Terre (Landschaft und Aromen – von La Spezia aus); Neapel (WalkingTour und Gourmet-Pizza); Duft und Pracht (von Palermo aus); Bolgheri und Verkostung in der „Tenuta Argentiera“ (von Livorno aus, exklusiv für Costa neoCollection); der Pfad der Götter (von Salerno aus); Maranello und das Ferrari-Museum (von La Spezia aus); Sassi di Matera (antike Stadtviertel, von Bari aus). GENTING HONG KONG KAUFT CRYSTAL CRUISES Die Eigentümer von Crystal Cruises, die in Japan beheimatete Nippon Yusen Kabushiki Kaisha (NYK), haben mit der Genting Hong Kong (GHK) ein Abkommen zur Übernahme der Luxusreederei Crystal Cruises geschlossen. NYK ist Besitzer von Crystal Cruises seit dem Start im Jahr 1988. Mit der Finanzstärke von GHK und deren Knowhow im Schiffsdesign wird die Flotte von Crystal Cruises durch ein neues Schiff anwachsen, das ebenso neue Standards im Segment der Luxusklasse setzen wird. Derzeit besteht die Flotte von Crystal Cruises aus der Crystal Symphony und der Crystal Serenity. Die Genting Group ist global in der Reisebranche engagiert und Eigentümer von Star Cruises, der führenden Kreuzfahrtreederei Asiens. Die Gesellschaft besitzt ferner Mehrheitsanteile an Norwegian Cruise Line.

Fotos: PR

SCHLAFEN WIE IM WOHNWAGEN


JUBILÄUMSFAHRT DER QUEEN MARY 2 Den 175. Geburtstag der britischen Traditionsreederei Cunard Line kann man wohl kaum besser erleben als an Bord des Flaggschiffes Queen Mary 2 auf der Jubiläumsüberquerung des Atlantiks. Diese Reise auf den Spuren der Auswanderer, die speziell für Schiffsliebhaber und historisch Interessierte geeignet ist, führt von Hamburg über Southampton zum alten CunardHauptquartier nach Liverpool, wo am 4. Juli die große Jubiläumsfeier stattfinden wird. Auf den Tag genau 175 Jahre nach der Jungfernfahrt des ersten Cunard-Schiffes Britannia wird die Queen Mary 2 im damaligen Abfahrtsort Liverpool liegen und mit einem Festakt und gewaltigem Feuerwerk verabschiedet werden. Die Queen Mary 2 bricht dann nach Halifax auf, dem Geburtsort des Reedereigründers Samuel Cunard, und fährt über Boston, dem ursprünglichen Ankunftsort der Auswanderer, nach New York, das später mit Ellis Island zur ersten Station in der Neuen Welt wurde. BILDERBUCHDORF BEI DISNEY CRUISE LINE Auf ein unvergessliches Erlebnis können sich diesen Sommer die Passagiere der Disney Magic auf der Route „Norwegische Fjorde“ freuen. Disney Cruise Line bietet die einmalige Möglichkeit, jene märchenhaften Landschaften Norwegens zu erkunden, die als Vorbild für „Arendelle“ dienten. In einem eigens für

Plakettenübergabe: Jana Tolja (r.), Vertreterin der Stadt Koper, Rotar Vojko von der Hafenbehörde (l.), Alberto Tarozzi, Kapitän der Berlin.

Disney Cruise Line geschaffenen Bilderbuchdorf können die Gäste die Magie des Films hautnah erleben. Mit Decks voll einzigartigem Disney-Zauber lässt Disney Cruise Line Kreuzfahrtträume wahr werden – dank einem spektakulären Unterhaltungsangebot und jeder Menge Gelegenheiten zur Erholung. Angesteuert werden die unterschiedlichsten Destinationen, von karibischen Traumzielen wie Disneys Privatinsel Castaway Cay, St. Thomas oder Cozumel bis hin zu kulturellen Highlights im Mittelmeer wie Palma, Rom oder Dubrovnik sowie ab 2015 die Fjordlandschaften Norwegens, Island und die Färöer-Inseln. Passagiere jeden Alters können dabei herrlich gemeinsam oder in eigens für Erwachsene bzw. Kinder geschaffenen Bereichen entspannen und eine riesige Bandbreite an Aktivitäten genießen. DIE BERLIN GING IN SLOWENIEN VOR ANKER Die Berlin lag zum ersten Mal unter der Flagge von FTI Cruises in Koper, Slowenien, vor Anker. Um zehn Uhr fand die offizielle Plakettenübergabe. Im Anschluss an die Veranstaltung konnten die FTI-Gäste die einzige Seehafenstadt Sloweniens entdecken und die prachtvollen Fassaden der Altstadt, den Prätorenpalast und die Maria-HimmelfahrtKathedrale anschauen. REISEN FÜR ENTDECKER Die Hanseatic und die Bremen bieten auch in der neuen Saison span-

nende Expeditionen zu exotischen Zielen: Als Besonderheit locken die Nordostpassage von Norwegen nach Alaska, vier Spitzbergen-Umrundungen, eine Halbumrundung der Antarktis von Südamerika nach Neuseeland oder auch die Premierenreise „Kurs Nordpol“. Zudem können Passagiere mit den Expeditionsschiffen der höchsten Eisklasse die Eiswelten der Antarktis und Arktis erleben. Die beliebten Reisen auf dem Amazonas und zu traumhaften Südseeinseln sind ebenfalls wieder im Programm. HOLLAND AMERICA LINE STARK IN ALASKA Holland America Line, der AlaskaSpezialist unter den Kreuzfahrtreedereien, startet mit sieben Schiffen in die Alaska-Saison 2015. Bis September stehen 124 Kreuzfahrten auf dem Programm, bei denen mehr als 250 Exkursionen angeboten werden. Bei den „Land & Sea Journeys“ kommt diese Expertise zum Tragen. Hier kombiniert Holland America Line Kreuzfahrtangebote mit mehrtägigen Aufenthalten im Denali-Nationalpark. Damit haben die Gäste ein Alaska-Erlebnis zu Wasser und zu Land aus einer Hand. Um ihnen einen nahtlosen Service zu gewährleisten, hat Holland America Line ein eigenes Hotel im Denali-Nationalpark erworben, das McKinley Chalet am Nenana-Fluss. Höhepunkte sind die „Sip and Savor“-Kreuzfahrten, bei denen regionale Gastköche und Winzer Alaska kulinarisch an Bord holen, sowie die „Glacier Bay“-Fahrten, bei denen Kultur und Geschichte Alaskas im Míttelpunkt stehen.

Der rote Schornstein ist das Wahrzeichen der Disney-Schiffe. An Bord finden Kinder viel Unterhaltung – und Erwachsene somit auch Ruhe.

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Azur°°News News Azur

RABATT FÜR FRÜHBUCHER Reisen für Entdecker, ein À-lacarte-Angebot und stilechte Nostalgiereisen sind nur einige der Neuerungen im Hurtigruten-Katalog für die Saison 2016/2017. Hinzu kommen neue Themenreisen mit Landprogramm auf Spitzbergen und ein erweitertes Ausflugsangebot. Die Frühbucherermäßigung von 25 Prozent für Reisen von Januar bis Mai 2016 gilt bis Ende Oktober 2015. Für spannende Erlebnisse sorgen die Expeditionsfahrten der Nordkapp, Nordlys und Nordnorge. Bewusst wurden hierfür viele Bestandteile aus den Reisen des Expeditionsschiffes Fram übertragen. Qualifizierte Expeditionsteams begleiten die Entdecker auf spannenden Exkursionen, wie der neuen „Königskrabben-Expedition“, bei der die Gäste mit einem Fischer im Bugøyfjord die Fangkäfige aus der See ziehen. Zurück an Land wird der frische Fang direkt zubereitet. MSC VERLÄNGERT PREISNACHLÄSSE MSC Kreuzfahrten hat die Frühbucherfrist für die Winterabfahrten 2015/2016 verlängert: Wer bis zum 30. September 2015 bucht, profitiert von bis zu 350 Euro Ermäßigung pro Person. Zudem hat die Reederei ihr Flugangebot erweitert und bietet im kommenden Winter zusätzliche Flüge in die Vereinigten Arabischen Emirate, auf die Kanaren und nach Florida an. Die Höhe der Frühbucherermäßigung orientiert sich an Kabi-

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Die weißen MSC-Schiffe mit der Windrose als Logo sind jetzt für längere Zeit günstiger zu buchen.

nenkategorie und Reisedauer: Bis zu 150 Euro pro Person lassen sich bei vier Nächten sparen, bei fünf bis acht Nächten sind es 300 Euro pro Person und ab neun Nächten sogar 350 Euro. MEHR INKLUSIVE AUF DER NORWEGIAN SKY Ab Januar 2016 sind auf den Kreuzfahrten der Norwegian Sky eine Vielzahl von Spirituosen, Cocktails, kreiert von den preisgekrönten Barkeepern von Bar Lab in Miami, Weine im Glas sowie Flaschen- und Fassbier im Wert von bis zu elf USDollar im Kreuzfahrtpreis enthalten. Gäste von 3 bis 20 Jahren erhalten während der gesamten Kreuzfahrt unbegrenzt Erfrischungsgetränke und Säfte. Die Norwegian Sky ist ganzjährig ab Miami auf 3- und 4Nächte-Kreuzfahrten zu den Bahamas unterwegs und läuft dabei auch Norwegians Privatinsel Great Stirrup Cay an, auf der Gäste im Rahmen des neuen All-inclusive-Erlebnisses auch unbegrenzt Getränke erhalten. DIE QUEEN ALS TAUFPATIN In royalem Rahmen wurde im englischen Southampton die Britannia, das neue Flaggschiff von P&O Cruises, getauft. Patin war Queen Elizabeth II. Die Britannia ist mit einer Tonnage von 141.000 BRZ das bislang größte für P&O Cruises gebaute Kreuzfahrtschiff. Es bietet eine Vielzahl innovativer Produktneuheiten. Beispielsweise das dreistöckige Atrium, in dessen Zentrum der „Starburst“ dominiert, ein von

der Decke bis zum Boden reichender monumentaler Mix aus Kronleuchter und kunstvoller Skulptur. Weitere Highlights sind das Bord-Theater mit riesiger LED-Wand sowie der Cookery Club, in dem Passagiere von Spitzenköchen lernen und deren Tipps vor Ort umsetzen können. Ausgelegt ist die Britannia für bis zu 3647 Passagiere, denen 1810 Doppelkabinen und Suiten sowie 27 Singlekabinen zur Verfügung stehen. PONANT UNTERSTÜTZT INUIT-PROJEKT Die französische Reederei Ponant spendet für jeden Passagier, der seine Reiseunterlagen lieber per E-Mail statt in Papierform erhalten möchte, zehn Euro. Damit unterstützt der Marktführer für Arktis- und Antarktisreisen Inuit-Gemeinden in der Region um Upernavik, Nordwestgrönland. Seit für diese Region strenge Jagd- und Fischereiquoten festgelegt wurden, müssen die Inuit ihre Einkommensquellen erweitern. Das gemeinsame Projekt der HE-Arc Universität in Neuchâtel (Schweiz), des Ethnographischen Museums von Neuchâtel und von Nicolas Dubreuil, dem Expeditionsleiter von Ponant, besitzt das erste 3D-Drucklabor in Grönland. Ziel ist die Produktion von 3D-Kopien bestimmter Inuit-Amulette aus den Sammlungen europäischer Museen. Die Objekte, die von Inuit-Handwerkern der Upernavik-Region reproduziert werden, sollen danach in Museen und an Bord angeboten werden, um eine sichere Einkommensquelle zu erschließen.

Fotos: PR

Mehr Taufpatin geht nicht: Es war Queen Elizabeth II. höchstselbst, die das Flaggschiff Britannia der Traditionsreederei P&O taufte.


DER NORDPOL BLEIBT ERREICHBAR Mit dem stärksten Eisbrecher der Welt, der 50 Years of Victory, steuert Poseidon Expeditions im Jahr 2016 zu drei neuen Terminen den Nordpol an. Diese Kreuzfahrt der Superlative sollte eigentlich letztmalig im Sommer dieses Jahres stattfinden – nun gibt es erneut die Chance, zur „Reise des Lebens“ abzulegen. Ab dem 10. und 21. Juli sowie ab dem 1. August 2016 steuert der Eisbrecher den Nordpol an – durch mehrere Meter dickes Eis auf exakt 90 Grad Nord. Möglich werden die drei weiteren Expeditionen, weil die russische Regierung das Schiff aus der staatseigenen Flotte Atomflot entgegen den bisherigen Ankündigungen auch im Sommer 2016 für wenige Wochen Poseidon Expeditions zur Verfügung stellt. DIE OVATION OF THE SEAS AUF WELTTOURNEE Das dritte Schiff der QuantumKlasse von Royal Caribbean International, die Ovation of the Seas, startet im April 2016 auf Welttournee. Erste Stationen des neuen Smart Ships sind England, Frankreich, Belgien und Spanien, bevor es über Dubai und Südostasien zum Heimathafen Tianjin, etwa 112 Kilometer südöstlich von Beijing, China, geht. Die Ovation of the Seas wird in China beheimatet sein. Neben dem dritten Quantum-Klasse-Schiff finden die Quantum of the Seas (Shanghai), Mariner of the Seas (Shanghai), Voyager of the Seas (Hongkong) und Legend of the Seas (Xiamen) in vier

Der Große Preis von Monaco ist das Ziel der Silversea Spirit – kein Wunder, die Reederei hat dort ihren Sitz.

chinesischen Metropolen ihren Heimathafen. Die Kreuzfahrten umfassen hauptsächlich 3- bis 12-NächteRouten nach Japan, Korea, Taiwan und Vietnam. Die Asien-Kreuzfahrten 2016 von Royal Caribbean International werden ab August 2015 buchbar sein. DIE SEABOURN ENCORE MIT PREMIERE Das neue Schiff der Luxus-Reederei Seabourn, die Seabourn Encore, startet zwischen Dezember 2016 und April 2017 in ihre Premierensaison. Am 4. Dezember 2016 begibt sich die Seabourn Encore in zwei Etappen von Athen nach Singapur, wo sie am 7. Januar 2017 offiziell getauft wird. Die erste 16-tägige Etappe führt von Athen nach Dubai mit Stopps in Tel Aviv, Jerusalem, Petra und Maskat. Am 20. Dezember 2016 setzt die Seabourn Encore ihre Reise von Dubai über Indien und Teile Südostasiens bis nach Singapur fort. Anschließend bricht sie zu ihrer zehntägigen Taufkreuzfahrt nach Bali auf. Dabei besucht sie Surabaya, Java, Celukan Bawang, Bali, sowie Slawi Bay, Komodo. Ihre Premierensaison verbringt die Seabourn Encore in Australien und Neuseeland. Sydney und Melbourne, Auckland, Wellington, Oban auf der Insel Stewart sowie Picton können die Passagiere auf unterschiedlichen 16-tägigen Kreuzfahrten erleben. Im April 2017 kehrt die Seabourn Encore auf zwei Reisen über Arabien und Indien nach Europa zurück und befährt im Sommer 2017 erstmals europäische Gewässer.

SILVERSEA BEI FORMEL 1 Auf exklusiven Tribünenplätzen erleben Kurzentschlossene im Mai ein einzigartiges Erlebnis: Mit der luxuriösen Silver Spirit der monegassischen Reederei Silversea können Gäste den Großen Preis von Monaco live mitverfolgen und auf einer abwechslungsreichen Reise gleichzeitig die Schönheit der Riviera erkunden. Neben Aufenthalten in kleinen Häfen wie Cannes und Portofino liegt die Silver Spirit auf ihrer neuntägigen Mittelmeerroute zwei Tage vor dem Fürstentum Monaco vor Anker, das nicht nur wunderschöne Landschaften und kulturelle Sehenswürdigkeiten bietet, sondern auch den legendären Großen Preis von Monaco. GOLFEN MIT MEERBLICK Rund um die Britischen Inseln, der Wiege des Golfsports, geht es mit der Mein Schiff 4 beim Mein Schiff Golf-Cup. Vom 23. August bis 3. September 2016 führt die Kreuzfahrt die Gäste zu ausgewählten Plätzen in Schottland, Nordirland, Irland und England. Highlights dieser Reise sind der traditionelle Schottische-Highland-Links-Kurs des Golf Clubs in Tain, der spektakuläre Ausblick auf Berge und Meer erlaubt, sowie der Mullion Golf Club in Falmouth, Großbritanniens südlichster Golfkurs. Er ist an der spektakulären Spitze des Lizard Peninsula Kliffs gelegen, einer der schönsten und beeindruckendsten Landschaften Englands. ▼

Einmal im Leben auf dem Nordpol stehen – mit dem russischen Eisbrecher 50 Years of Victory ist dies weiterhin möglich.

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PR-PROFESSIONAL DES JAHRES Für herausragende Leistungen in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit wurde Hansjörg Kunze, Vice President Communication & Sustainability der Costa Gruppe, als „PR-Professional des Jahres“ geehrt. Vor knapp 500 Gästen erhielt Kunze den Gold Award, der im Rahmen der jährlich stattfindenden PR Report Awards 2015 vergeben wird. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Kommunikatoren von Unternehmen und Beratungen, hatte Kunze für diese Ehrung nominiert. Vor knapp drei Jahren übernahm er zusätzlich zu Aida die Kommunikation der italienischen Marke Costa Crociere, die nach dem tragischen Unfall der Concordia in kommunikatives Kreuzfeuer geriet. Mit seinem offenen und dialogorientierten Kommunikationsstil gegenüber allen Stakeholdern gewann er Vertrauen zurück und verschaffte sich schnell internationalen Respekt. MARIUS GRIEGO NEUER DIRECTOR SALES Marius Griego übernahm zum 1. Juni 2015 die Position des Director Sales bei der A-Rosa Flussschiff GmbH. Er folgt damit auf Andrea Kruse, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31. Mai verließ und zu Silversea Cruises nach Frankfurt wechselt. Zukünftig verantwortet Marius Griego den Bereich Reisebürovertrieb mit dem Außen- und Innendienst, Key Account Management und Gruppengeschäft. Griego

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Siegfried Rauch erlangte als Kapitän des „Traumschiffs“ Kreuzfahrtpraxis. Diesmal besuchte er die Berlin.

war von 2011 bis 2015 Direktor Vertrieb der Reederei Peter Deilmann GmbH. Davor war der Diplom-Betriebswirt Geschäftsführer der Leipziger Dependance des Flussreiseveranstalters Carara Kreuzfahrten sowie Verkaufsleiter in Süddeutsch land für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. SILVERSEA VERSTÄRKT TEAM Die monegassische Luxusreederei Silversea verstärkt erneut das Sales-Team im Office Frankfurt und holt sich Andrea Kruse mit an Bord. Die gelernte Wirtschaftsassistentin bringt viel Erfahrung mit und soll bei Silversea zukünftig das Key Account Management der Reisebüroketten und -kooperationen, Gruppen, Charter und Incentives stärken. Zudem kümmert sie sich um den Ausbau der internationalen Märkte. Andrea Kruse wird das Sales-Team in Frankfurt als Inside Sales Coordinator für die internationalen Märkte bereichern und ihre langjährige Erfahrung in Marketing und Vertrieb mit dem restlichen Team aus 13 Mitarbeitern teilen. TAUFPATIN DER ANTHEM OF THE SEAS Die 27-jährige Emma Wilby aus Großbritannien ist die Taufpatin der Anthem of the Seas von Royal Caribbean International. Die Expedientin eines schottischen Reisebüros hatte das neuste und modernste Schiff der Kreuzfahrtmarke am 20. April 2015 in Southampton vor 1500 geladenen Gästen getauft. Emma Wilby wur-

de unter zahlreichen Bewerbern aus ganz Großbritannien ausgewählt. Die aufstrebende Sängerin, Mitglied eines Chors, hatte zudem bei der feierlichen Taufe einen der Anthem of the Seas gewidmeten Song dargeboten. Die Anthem of the Seas wird in ihrer Premieren-Saison ab/bis Southampton im westlichen Mittelmeer unterwegs sein, bevor sie am 27. Oktober 2015 nach New York übersetzt. SIEGFRIED RAUCH AN BORD DER BERLIN FTI Cruises, der Kreuzfahrt-Spezialist der FTI Group, begrüßte Siegfried Rauch auf der Berlin auf Fahrt durch das östliche Mittelmeer. „Es war wirklich eine tolle Reise“, betont Rauch im Anschluss an die Kreuzfahrt begeistert. „Das Schiff hat Charme, das Essen war, vor allem im Verandah Restaurant, sehr gut und das Servicepersonal äußerst zuvorkommend und hilfsbereit. Ich habe mich wirklich sofort rundum wohlgefühlt.“ Die Route ging ab Venedig an der Adriaküste entlang nach Dubrovnik, weiter in das italienische Bari und nach Split, in die berühmte kroatische Hafenstadt. „Das war sicherlich nicht meine letzte Reise mit der Berlin“, zeigt sich der beliebte Schauspieler enthusiastisch. Höhepunkt für die knapp 400 Teilnehmer der Kreuzfahrt war, als Rauch aus seinem Buch „Käpt’ns Dinner“ vorlas und mit viel Humor die schönsten Anekdoten aus seinem Schauspielerleben erzählt. Zum Abschluss sang der sympathische Schauspieler noch den Swing-Titel „Fly Me to the Moon“.

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Hansjörg Kunze ist für seine umsichtige Öffentlichkeitsarbeit von einer unabhängigen Jury ausgezeichnet worden.


Hans Meiser (r.) wird von Kapitän Vladimir Vorobyov und Offizier Tiago Carrelo begrüßt.

CRUISE DIRECTOR AUF DER ASTOR TransOcean Kreuzfahrten freut sich, Florian Herzfeld für den Sommer als Cruise Director für die Astor gewonnen zu haben: Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung auf hoher See übernimmt er die Kreuzfahrt-Leitung an Bord des Traditionsschiffes. Zuletzt war der gebürtige Berliner bei Ambiente Kreuzfahrten auf der Azores tätig. CROISI UND GÖTTEN FEIERN ZUSAMMENARBEIT Ein besonderes Jubiläum feierten die Reederei CroisiEurope und Anton Götten Reisen, die auf eine 20-jährige Partnerschaft zurückblicken. Im Mittelpunkt standen Reisebüros, die seit 20 Jahren mit CroisiEurope und Anton Götten Reisen zusammenarbeiten. Die beiden Unternehmen nahmen das Jubiläum zum Anlass, um die umsatzstärksten Agenturen über diesen Zeitraum auszuzeichnen: Martina Hehn, TUI ReiseCenter Götten, Neunkirchen; Andrea Leppla, Reisebüro Junker, Kaiserslautern;

Das niederländische Königspaar informierte sich in Hamburg über die umweltfreundliche Energieversorgung der Aida-Schiffe im Hafen.

Stefan Grundhöfer, Luxtours Reisebüro, Hermeskeil; Silvia Küss, Reisebüro Schmid, Zweibrücken. HANS MEISER TRAT ZUM DIENST AN Der ehemalige TV-Moderator und Journalist Hans Meiser hat seinen Dienst auf der Hamburg angetreten. An seinem ersten Arbeitstag im Hafen von Palma de Mallorca wurde der neue Kreuzfahrt-Direktor von Kapitän Vladimir Vorobyov freundlich begrüßt. Auf dieser ersten Reise betreute Hans Meiser täglich 350 Gäste, die für 13 Urlaubstage zwischen Palma de Mallorca und Istanbul unterwegs sind: „Ich bin voll konzentriert und will einen guten Job abliefern.“ Die Verknüpfung von Gästeservice am Tag und gekonnter Unterhaltung am Abend wird in seiner neuen Position den Schwerpunkt bilden. Königlicher Besuch Seine Majestät König WillemAlexander und Ihre Majestät Königin Máxima besichtigten im Rahmen einer

Konferenz zum Einsatz von Flüssigerdgas in der maritimen Industrie die weltweit erste LNG Hybrid Barge in Hamburg. Das niederländische Königspaar informierte sich aus erster Hand über die innovative und umweltfreundliche Technologie und zeigte sich begeistert. Michael Ungerer, Präsident Aida Cruises: „Die Niederlande haben in Europa eine Vorreiterrolle übernommen, wenn es um die Nutzung von LNG zur Energieversorgung in der Schifffahrt geht. Wir sind zuversichtlich, dass wir im Frühjahr 2016 in Rotterdam eine Premiere feiern werden, wenn die Aida Prima als bisher einziges Kreuzfahrtschiff, das mit einem Dual-Fuel-Motor ausgestattet ist, erstmals in den Niederlanden mit LNG zur Energieproduktion versorgt wird.“ Die Aida Sol wird zum Start der neuen Kreuzfahrtsaison während der Liegezeit im Hamburger Hafen erstmals testweise mit Strom versorgt, der aus Flüssigerdgas produziert wurde. Durch den Einsatz von Flüssigerdgas zur Energieversorgung von Schiffen wird der Emissions- und Partikelausstoß erheblich reduziert.

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Die Kreuzfahrt-spezialisten

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IMPRESSUM

Die nächste AZUR erscheint am 3. September 2015.

Redaktion AZUR – Das Kreuzfahrtmagazin Stresemannstraße 163 22769 Hamburg E-Mail: redaktion@azur.de Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann Layout/Produktion: www.layoutraum.de; Corinna Blume Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Angelika Bucerius, Claudia Diemar, Martina Emmerich, Adrienne Friedlaender, Uschi von Grudzinski, Roger Lehmann, Ira Panic, Susanne Reininger, Dr. Frank, Sistenich, Carolin Thiersch, Sven Weniger Infografik/Illustrationen www.AxelKock.de Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock

Galapagos

Mittelmeer

Ostasien

In der nächsten AZUR: Australien: Mit Phoenix Reisen zum Kontinent der Kängurus und Koalas mittelmeer: Mit der gediegenen Noordam durchs sonnige Mittelmeer Galapagos: Auf Expeditionsroute zur geheimnisvollen Inselgruppe Ostasien: Madras–Singapur auf dem Luxus-Liner Azamara Premiere: Mit Costas neuem Star, der Diadema, auf der ersten Kreuzfahrt

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Abonnement interabo Betreuungs-GmbH Postfach 10 32 45 20022 Hamburg Abo-Hotline Telefon: 040 – 23 67 04 66 Telefax: 040 – 23 67 04 67 azur@interabo.de Das Jahresabonnement kostet 19,60 Euro (4 Ausgaben) inkl. MwSt. und Versand. Einzelverkaufspreis: 5,00 Euro Anzeigen/Sonderdruck/ Mengenverkäufe Gerhard Langstein, langstein@azur.de Telefon: 040 - 514 44 195 Helge Schaubode, schaubode@azur.de Telefon: 040 - 514 44 262 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 vom 1. Januar 2015. Litho MWW Medien GmbH, Hamburg Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co KG Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotomaterial wird keine Haftung übernommen.

www.azur.de N0 3/15, EVT: 3.6.2015 Juli–September 2015

Fotos: Blinder Fotograf

Australien

Fotos: Susanne Schaeffer, Harald Stutte, Axel Zimmermann, Dagmar Zurek

Vertrieb MZV GmbH Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim


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Natur- und Erlebniskreuzfahrten nach Spitzbergen, Grönland und in die Antarktis mit

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