AZUR 4/15

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Oktober – Dezember 2015, 5 �, www.azur.de

Mit der edlen Azamara

Von Indien bis nach Singapur

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Luxusliner

ABC der Reedereien

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Azur°– DAS KREUZFAHRTMAGAZIN Oktober – Dezember 2015

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Azur ° Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Titelfotos: PR, Susanne Schaeffer

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ie Olympischen Spiele geben die Richtung vor: schneller, höher, weiter. Auch bei der Kreuzfahrt gilt der gleiche Wettbewerbsgeist: Jedes neue Schiff muss besser sein als das Vorgängermodell, jede Kategorie benötigt neue Superlative als Köder für die Kundschaft. Jedes Jahr müssen neue Rekorde fallen. Und so liegt es in der Natur dieses Konkurrenzkampfes, dass die Schiffe im wahrsten Sinne des Wortes mehr und mehr nach den Sternen greifen. Klassische Anbieter von Schiffen mit drei Sternen verfügen längst über Features, die bisher nur vier Sternen vorbehalten waren. Denn die Anbieter der MassenUrlaubsfrachter wollen sich die Treue ihrer Kunden erhalten, wenn diese ihrer Preiskategorie entwachsen, wenn sie wohlhabender und anspruchsvoller geworden sind. Diese Kunden sollen nicht bei der Konkurrenz mit mehr Sternen anheuern, sondern erhalten auf den Neubauten eigene Resorts mit Suiten, Lounges und feinen Pools. Die erfahrenen Tester von AZUR haben inzwischen mehr als 100 Schiffe bewertet – die Schiffe selbst in Ausstattung, Komfort und Servicequalität, aber auch das Urlaubserlebnis insgesamt mit Landgängen, Entertainment, Vorträgen und Kulinarik. In der Summe ist die Qualität der Kreuzfahrt stark gestiegen, eine für die

Kundschaft in allen Belangen positive Nachricht. Mindestens die Schiffe sind besser als je zuvor. Besonders in der Luxusklasse tobt das Ringen um das beste Schiff der Welt. Aktuell ist es nach AZUR-Bewertung die Europa 2, die in der höchsten Kategorie mit fünf Sternen über die höchste Punktezahl verfügt – dies ergibt sich aus der Summe aller Kriterien. Dass so ein Musterschiff die wirtschaftlich potente Konkurrenz herausfordert, liegt auf der Hand. So kündigen Crystal Cruises, Regent Sevens Seas und Seabourn neue Luxusliner an – jeweils mit dem Anspruch, ebenfalls bald das beste Schiff der Welt zu bauen. Nach messbaren Kriterien kann dies schon auf dem Reißbrett erfolgen. So sollen bei Crystal die Kabinen mindestens 37 Quadratmeter bieten, einen Balkon sowieso. Das wäre klar mehr als bei der Europa 2 mit 28 Quadratmetern. Nur wissen wir allzu gut, dass Luxus nicht mit dem Zentimetermaß allein ermittelt werden kann, sondern an sich ein Lebensgefühl darstellt, zu dem auch Umgangsformen und Inhalte gehören, eben eine gewisse Nonchalance beim Genuss der schönen Dinge des Lebens. Diese Klasse können Ingenieure nicht bauen, die müssen die Menschen an Bord leben können. josef Depenbrock Chefredakteur

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Inhalt

o N 4 Reederei Seite

Aida Cruises 10, 78 American Cruise Lines 78 Asuka Cruises 78 Australis 78 Azamara Club Cruises 28, 78 Bahamas Parad. Cruise 78 Bow Line 66, 78 Carnival Cruise Lines 8, 12, 80 Celebrity Cruises 10, 80 Celestyal Cruises 80 Club Med 80 Coral Expeditions 80

4 째azur.de

4/2015

Costa Kreuzfahrten 52, 82 CroisiEurope 42, 82 Croisiere de France 80 Cruise & Maritime Voy. 82 Crystal Cruises 10, 82 Cunard Line 6, 82 Disney Cruise Line 82 Fathom 84 Fred. Olsen Cruise Lines 84 FTI Cruises 84 G Advantages 84 Galileo 88 Hansa Touristik 84 Hapag-Lloyd 7, 84

2015 azur.de

Haynes 86 Hebridean Cruises 86 Holland America Line 86 Hurtigruten 86 Ikarus Tours 86 Island ProCruises 11, 86 Lindblad Expeditions 86 MSC Kreuzfahrten 6, 88 Norwegian Cruise Line 88 Oceania Cruises 88 Oceanwide Expeditions 88 P&O Cruises 90 Paul Gauguin Cruises 88 Pearl Seas Cruises 90

Phoenix Reisen 7, 90 Plantours 90 Polar Kreuzfahrten 90 Polaris Tours 92 Ponant 92 Poseidon Expedition 92 Princess Cruises 92 Pullman Tours Cruceros 92 Regent Seven Seas 92 Royal Caribbean 7, 10, 14, 94 Saga Cruises 94 Sailing Classics 94 Scubaspa 94

Sea Cloud Cruises 96 Seabourn Cruises 94 SeaDream 96 Silhoutte 96 Silversea Cruises 8, 96 Star Clippers 8, 97 Swan Hellenic 97 Thomson Cruises 97 TUI Cruises 10, 11, 97 UN-Cruise Advantage 97 Viking Cruises 97 Windstar Cruises 97


Azur ° Inhalt

14 karibik

Die Quantum of the Seas ist ein gewaltiger schwimmender Freizeitpark voll technischer Innovationen. Vieles macht Spaß, einiges bringt gehörigen Nervenkitzel – aber nicht alles funktioniert reibungslos...

28

südostasien Von Indien nach Singapur fuhr die luxuriöse Azamara Quest in 13 Tagen. Eine Kreuzfahrt voll kultureller, kulinarischer und landschaftlicher Leckerbissen, die viele eindringliche Erlebnisse einer fremden Welt bot.

42 Loire

Nur ein Schiff erreicht die prächtigen Schlösser entlang der Loire – der neue Schauffelrad-Dampfer Loire Princesse. Die Prinzessin legt ihren Gästen eine beeindruckend geschichtsträchtige Route zu Füßen.

52

Fotos: Kolb, PR, Schaeffer, Zimmermann

mittelmeer Mit dem neuen Flaggschiff Diadema zeigt Costa sein ganzes Können. Als Königin der Meere tritt das größte Kreuzfahrtschff unter italienischer Flagge in heimischen Gewässern an.

66

Segeln Die Motor-Segelyacht Running on Waves ist ein Blickfang. Sie fährt die kleineren Häfen der ägäischen Inseln an, liegt meist direkt in der Stadtmitte – und findet dort bewundernde Blicke.

6

check-in Jazz bei Cunard, Wale vor Island und Segeln mit 5 Masten ABc DER REEDEREIEN

76

98 Vorschau/

Impressum


Azur ° Check-in

Jazz at Sea mit Natalie Cunard verkürzt Transatlantik-Passage der Queen Mary 2 mit hochkarätiger musikalischer Besetzung

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ie Jazzsängerin Natalie Cole wird die Headlinerin auf der ersten Jazz-Themenreise “Blue Note Jazz at Sea” von Cunard Line und der ältesten und bekanntesten Plattenfirma Blue Note Records vom 29. Oktober bis 5. November 2015. Auf der Transatlantik-Passage von New York nach Souhampton treten neben der berühmten Künstlerin und Tochter von Jazzlegende Nat King Cole der beliebte Bassist Alan Hampton sowie Grammygewinner Fredrico Peña auf. Komplettiert wird das Programm von der Blue Note Jubiläumsband, “Our Point of View” und einer Veranstaltung mit dem Grammygewinner, Produzenten und Präsidenten von Blue Note, Don Was. “Our Point of View” besteht unter anderem aus dem Jazzpianisten und Produzenten Robert Glasper, dem Trompeter Keyon Harrold, Tenorsaxophonist Marcus Strickland, Gitarrist Lionel Loueke, Bassist Derrick Hodge und dem Schlagzeuger Kendrick Scott. Die Themenreise “Blue Note Jazz at Sea” ist die Transatlantik-Passage der Queen Mary 2 von New York nach Southampton vom 29. Oktober bis 5. November 2015. Sie ist zum SmartTarif bereits ab 1.590 Euro pro Person In der ZweibettInnenkabine buchbar. Im Preis enthalten sind sowohl der Flug nach New York und der Rückflug von Southampton nach Deutschland sowie sämtliche Transfers. Cunard Line ist auch in 2016 exklusiver Kreuzfahrt-Partner von Blue Note Jazz und arbeitet derzeit an einer weiteren Ausgabe von “Blue Note Jazz at Seas”. Auch hier werden wieder bekannte und ausgezeichnete Jazz-Stars auftreten.

schönheit und innere ruhe MSC Kreuzfahrten erweitert sein Angebot um Anti-Faltenbehandlung mit Botuliumtoxin, kurz Botox, und Faltenunterspritzung mit Hyaloron Säure. Die BeautyTreatments an Bord werden von Ärzten durchgeführt, die auf ästhetische Medizin spezialisiert sind. Die neuen Skin-Care-Angebote runden das Programm des MSC Aurea Spa ab: Auf hoher See entführen Experten die Gäste während einer balinesischen Massage mit exotischen Düften in eine Welt der inneren Ruhe. Weiter im Programm: Maniküre, Pediküre und Friseurleistungen für Damen und Herren. Auch ein Spa-Doktor kann während der Behandlungen konsultiert werden.

6 °azur.de

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Der ultimative Abgrund Royal Caribbean sorgt für Nervenkitzel mit Wasserrutschen

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as größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die Harmony of the Seas von Royal Caribbean, wartet mit spektakulären Wassertutschen auf: Gäste aller Altersgruppen erleben den ultimativen Nervenkitzel auf der Ultimate Abyss (Ultimativer Abgrund), einer Rutsche, die über zehn Decks führt! Sie startet am Heck des Schiffes und führt hinunter bis auf den Boardwalk. In der Mitte des Schiffes auf Deck 18 hoch über dem Central Park winden sich die Wasserrutschen Supercell, Typhoon und Cyclone zusammen zum Perfect Storm. In der Supercell können sich Mutige in einem „ChampagnerGlas“ hinunter wirbeln lassen. Sieben Lifestyle-Areale erwarten die Gäste – wie typisch für die Schiffe der Oasis-Klasse. Dazu gehören der Central Park mit 12.000 echten Pflanzen und Bäumen, der Boardwalk, die Royal Promenade, die Pool und Sports Zone,

Fotos: PR

wer, wann, wo

graham bonneY michael holm kristina bach

Vitality at Sea Spa und das Fitness Center, der Entertainment Place und die Youth Zone. Die Harmony wird 16 Passagierdecks 2.747 Kabinen bieten Platz für 5.497 Gäste bei Doppelbelegung. Ab Mai 2016 fährt die Harmony of the Seasn im westlichen Mittelmeer, ab November 2016 ab Florida in der westlichen Karibik.

Ball über der Elbe

I

?

m Rahmen der Ostseereise vom 19. September bis 1. Oktober 2015 feiert die luxuriöse Europa mit einem glanzvollen Ball seinen 16. Geburtstag. Mit von der Partie sind Sterne-Kochlegende Dieter Müller und sein Brüder Jörg. Weitere Genussexperten an Bord der Reise sind der Biersommelier Sebastian Priller sowie der Käsespezialist und Affineur Bernard Antony.

Für 2016 haben der Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen und die von Reiner Meutsch ins Leben gerufene Stiftung Fly & Help eine gemeinsame SchlagerKreuzfahrt aufgelegt, die zu den schönsten Zielen an Nordsee und Ärmelkanal führt. Mit MS Albatros geht es vom 29. April 2016 bis zum 8. Mai 2016 im Namen der guten Sache auf See. An Bord sorgen bekannte Stars der deutschen Schlagerszene (Graham Bonney, Michael Holm, Kristina Bach, Michael Hirte und WIND) sorgen für musikalische Wohlfühlmomente. Zum Abschluss der neuntägigen Kreuzfahrt steht das Hamburger Hafenfest, der 827. Hamburger Hafengeburtstag, auf dem Programm. Vom Erlös des Reisepreises wird mit der Reiner Meutsch Stiftung Fly & Help eine Schule für viele hundert Kinder gebaut. www.fly-and-help.de www.phoenixreisen.com

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azur.de


Das wird lecker!

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Fünf Masten plus

it dem Anschnitt der ersten Stahlplatte feierte Silversea Cruises in der Werft von Fincantieri Sestri Ponente in Genua den Baubeginn des neuen Schiffs Silver Muse. Silverseas Vorsitzender Manfredi Lefebvre d’Ovidio war gemeinsam mit Giuseppe Bono, CEO von Fincantieri, Gastgeber der Veranstaltung. Das neue Flaggschiff soll 2017 auf Fahrt gehen und verfügt bei einer Größe von 40.700 BRZ über 300

Star Clippers baut das größte Segelschiff der Welt

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er weltgrößte Anbieter für Kreuzfahrten auf Segelyachten, Star Clippers, plant weiteres Wachstum. Neben den Viermast-Segelschiffen Star Clipper und Star Flyer sowie dem derzeit größten FünfmastVollschiff der Welt, der Royal Clipper(Foto), fährt künftig ein noch größeres Segel-Kreuzfahrtschiff für den schwedischen Reeder Mikael Krafft. Das neue Schiff entsteht aktuell auf der Brodo Werft in Split, Kroatien, und lehnt sich baulich an das historische Vorbild France II (1911 bis 1922) an. Dieses galt zu ihrer Zeit als das größte Segelschiff der Welt. Mit Fertigstellung wird die

Royal Clipper im Guinness Buch der Rekorde als „größtes Segelschiff der Welt“ abgelöst. Damit wird auch der Neubau über fünf Masten verfügen. Während die von Königin Silvia von Schweden getaufte Royal Clipper – wie ihr historisches Vorbild Preußen der legendären Flying P LinerFlotte – an allen Masten Rahsegel setzt, werden die Aufbauten des neuen Flaggschiff exakt der France II nachempfunden und als Bark getakelt: mit Schratsegeln am hinteren Mast. Die Premierefahrten sind für 2017 geplant. Die Bark wird 162,22 Meter lang und über 6.350 Quadratmeter Segelfäche verfügen.

Suiten. Lefebvre d’Ovidio: „Silversea bietet maßgeschneiderte Kreuzfahrterlebnisse, die auf persönliche Vorlieben der Gäste eingehen. Das Schiff wird ein herausragendes gastronomisches Erlebnis bieten – mit der höchsten Anzahl an Restaurants in dieser Kategorie.“

Europa-Comeback ach dreijähriger Pause ist Carnival Cruise Line im nächsten Sommer wieder in europäischen Gewässern präsent. Mit Fertigstellung der neuen Carnival Vista bietet der weltweite Marktführer ab 1. Mai 2016 Kreuzfahrten im westlichen und östlichen Mittelmeer an. Die zweiwöchige Jungfernfahrt des 3.936 Passagieren Platz bietenden Neubaus führt vom italienischen Triest aus nach Barcelona (ab 1.449 Euro). Danach stehen 8- bis 12-Nächte-Fahrten zwischen Barcelona und Athen auf dem Programm (ab 786 Euro), ehe es am 21. Oktober über den Atlantik nach New York (13 Nächte ab 1.390 Euro) und weiter in Richtung Karibik geht.

8 ° azur.de

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ATHEN (PIRAEUS)

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(KUSADASI)

NAUPLION

2/2015

azur.de


Cruise-news

royal caribean Die US-Reederei bietet mit der neuen Royal Suite Class viele Vorteile; dazu zählen exklusive Matratzen, Bettwäsche und Badeprodukte, Zutritt zu exklusiven Bereichen auf dem Schiff, freies VOOM – das schnellste Internet auf See –, das Ultimate-Getränkepaket sowie inkludierte Trinkgelder. Für die individuelle Wünsche sorgt rund um die Uhr der eigene Royal Genie (gesprochen: „Royal Dschinn“), ein zertifizierter Butler. aida cruises Die Fertigstellung des neuen Flaggschiff AIDAprima verzögert sich erneut. Zunächst war das Frühjahr geplant, dann der Oktober, nun soll es im Frühjahr 2016 soweit sein. Die die bereits vermarktete Jungfernfahrt wird abgesagt, die verkauften Orientfahrten übernimmt die AIDAstella. Nach der Taufe in Hamburg bricht das Schiff ab April 2016 zu Westeuropa-Touren auf.

10 °azur.de

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Noch mehr Luxus Crystal plant zwei spektakuläre Schiffe und vieles mehr

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rystal Cruises will die besten Luxusschiffe der Welt bauen: Die Liner sind mit 100.000 Tonnen projektiert und bieten 100 Tonnen Raumvolumen per Gast, eine bisher nicht bekannte Großzügigkeit. Auch die Servciedichte soll Spitzenklasse sein; auf maximal 1000 Gäste entfallen 1000 Crewmitglieder. Die Gäste wohnen ausschließlich in Suiten von mindestens 37 Quadratmetern Größe. Auf dem obersten Deck befinden sich 48 Wohneinheiten, die als private Apartments erworben werden können - mit bis zu 372 Quadratmetern Fläche. Die Decken der Kabinen sind rund 30 Zentimeter

höher als in der Branche üblich, und in den Bordküchen soll nur Küchenchefs arbeiten, die zum Dienstantritt Michelin-Sterne mit bringen. An Bord sind UBoote, Helikopter und Zodiacs. Zudem verfügen die Schiffe sogar über eine Eisklasse, so dass sie auch in arktische und antarktische Gewässer reisen können - eine großartiger Auftrag für die Lloyd Werft, Bremerhaven, die mit Crystal den Bau optioniert hat. Darüber hinaus möchte Crystal Cruises seine Luxusangebot ausbauen - mit Yachtreisen rund um die Seychellen, mit Reisen auf Flüssen und vierwöchigen Kreuzflügen rund um die Welt.

Die Karibik bei Sonnenuntergang

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elebrity Cruises bietet jetzt noch mehr Karibik ha sutnah. Die „Evenings Around the World“ zeigen den Gästen die wahre Seele der Karibik. Das Programm umfasst Weinproben auf dem ersten karibischen Weingut in Willemstad, eine Sunset-Bootsfahrt entlang der malerischen Küste Arubas zu Live-Musik oder eine Pferde-Kutschfahrt durch die koloniale Vergangenheit Cartagenas, an der Küste Kolumbiens. Die Preise liegen zwischen 45 und 239 US-Dollar pro Person.

Fotos: PR

TUI Cruises Der Wohlfühl-Anbieter verbraucht pro Gast 11,6 Prozent weniger Treibstoff als noch ein Jahr zuvor. Die neue Mein Schiff 3 benötigt 30 Prozent weniger Energie als vergleichbare Schiffe ihrer Größe und senkt so den Flottenschnitt. Durch Entschwefelungsanlage (Hybrid-Scrubber) und Katalysatoren konnte der Neubau Schwefelemissionen um 99 Prozent, Stickoxidemissionen um 75 Prozent und den Partikelausstoß um 60 Prozent senken.


Kapitol, Havanna

Griechische Inselromantik Istanbul Griechenland

Chios Ephesus Kusadasi

Athen Mykonos

Symi Rhodos Kalithea

Santorin

Kreta (Agios Nikolaos)

Havanna Cienfuegos Maria la Gorda

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Lebensfreude pur

Von Hamburg ins Reich der Wale

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er in dieser Saison auf dem Kreuzfahrtmarkt debütierende Island- und Grönlandspezialist Iceland ProCruises tritt im Sommer 2016 mit sieben Fahrten rund um Island und drei Grönlandreisen an. Außerdem wurden zwei interessante Kombinationsreisen neu in das Programm aufgenommen: mit Schiff und Bus erleben Naturliebhaber „Nordlichter und Wale“ aus nächster Nähe. Für alle Reisen gilt ein Frühbucherrabatt von 20 Prozent bei Buchung bis zum 30. November 2015. Erstmals neu ins Programm aufgenommen ist die Seereise von Hamburg nach Island. Über Port of Tyne, Kirkwall, Lerwick, die Faröer, Seydisfjödur, Husavik, Akureyri, Siglufjördur, Grimsey und Isafjördur geht es vom 11. bis zum 24. Mai 2016 zum Zielhafen Reykjavik. Die Reise ist bis zum 30. November 2015 zum Frühbucherpreis ab 2.340 Euro buchbar. Bei der Umrundung Islands werden mit neun Häfen angelaufen, so das die Passagiere Kultur und Natur der Insel ausführlich kennenlernen können. Die Seereisen haben einen soften Expeditionscharakter. » www.islandprocruises.de

Wohlfühl-Kapitän

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ie Mein Schiff 2 hat einen neuen Kapitän: Andreas Greulich, ehemaliger Kapitän der Deutschland, steuert neuerdings das zweite Wohlfühlschiff von TUI Cruises. Der aus Berlin stammende Greulich blickt auf eine lange Karriere auf dem Wasser zurück: seine Ausbildung zum Matrosen begann er 1977 und fährt seit 1986 als Offizier über die Weltmeere. Seit 2001 arbeitete Greulich bei der Reederei Peter Deilmann, in den vergangenen sechs Jahren als Kapitän der Deutschland.

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Azur ° Check-in Azur - Interview Tara Russell, President bei Fathom und Global Impact Lead der Carnival Corporation & plc

„Gäste begeistern und nachhaltig helfen“ Fathom, die neueste und mittlerweile zehnte Marke des CarnivalKonzerns, macht ihre Gäste zu Helfern in Entwicklungsländern.

AZUR: Fathom verbindet Kreuzfahrten mit sozialen Projekten in Entwicklungsländern. Wie entstand diese Idee und welche Zielgruppe soll angesprochen werden?

Russell: Mit Fathom wollen wir aktiv gegen die Hungersnot auf der Welt vorgehen und schwerwiegende soziale Probleme innerhalb eines nachhaltigen Geschäftsmodells bekämpfen. Dabei können wir auf die Ressourcen des weltweit größten Reise- und Freizeitunternehmens zurückgreifen und diese mit der Tatkraft von sozialen Organisationen kombinieren. Wir sehen eine breite Zielgruppe von potenziellen Kunden, die selbst soziale Verantwortung übernehmen möchten. Nach unseren Hochrechnungen sind zudem 40 Prozent der zukünftigen Kunden Kreuzfahrtneulinge. AZUR: Das erste Flottenmitglied ist ab April 2016 die Adonia, die jetzt noch für P&O Cruises unterwegs ist.

Russell: Die Adonia passt sehr gut in unser Konzept. Maximal 710 Passagiere sind nicht zu viel und nicht zu wenig, um wirklich bedeutungsvolle Projekte angehen zu können und gleichzeitig eine intime Atmosphäre für den gegenseitigen Austausch zu schaffen. AZUR: Zunächst geht es ab Miami zu wöchentlichen Kreuzfahrten in Richtung Dominikanische Republik. Wie sieht die soziale Arbeit hier in der Praxis aus?

Russell: Unsere Reisen beginnen mit zwei Seetagen, die zur Vorbereitung genutzt werden – mit Vorträgen, Spanischunterricht, Aktivtraining und Kreativworkshops. Während der gesamten Reise können die Gäste ihre Zeit selbst einteilen. Jeden Tag können sie zwischen vielen sozialen Tätigkeiten oder Freizeitaktivitäten wählen. Der Fokus unseres sozialen Programms liegt auf den Bereichen Bildung, Umwelt und wirtschaftliche Entwicklung. Wir wollen eine Winwin-Situation erschaffen: zum einen tatkräftig die Regionen unterstützen, zum anderen unseren Gästen

12 °azur.de

4/2015

einmalige Erlebnisse ermöglichen. In der Praxis reichen die Aufgaben von der Kultivierung von Kakaopflanzen und organischem Dünger zur Unterstützung der einheimischen Bauern über Englischunterricht in dominikanischen Schulen bis zur Entwicklung und Herstellung von Wasserfiltern aus Ton, die einige einheimische Familien dringend benötigen. Mittlerweile arbeiten wir hauptsächlich mit drei Organisationen zusammen, die aus dieser Region stammen und über reichlich Erfahrung verfügen. Durch sie kennen wir die wichtigsten sozialen Anliegen und wissen, wie wir uns am besten einbringen können. Durch die kontinuierliche Präsenz von mehreren hundert Helfern innerhalb dieser Organisationen werden die Erfolge deutlich sichtbar und nachhaltig sein. Zudem geht ein Teil der Einnahmen von Fathom direkt an die Partner.

AZUR: Welche Bedeutung haben die Vorzüge einer klassischen Kreuzfahrt bei Fathom?

Russell: Neben sozialen Aktivitäten haben unsere Gäste selbstverständlich die Möglichkeit, die Schönheit der Region zu entdecken und zu erleben. In der Dominikanischen Republik warten Traumstrände und jede Menge Sehenswürdigkeiten auf unsere Passagiere. Zudem haben wir eine breite Auswahl an Aktivitäten zur Erholung im Programm, analog zu allen Marken der Carnival-Gruppe. Während die Adonia in der Dominikanischen Republik liegt, kommen unsere Gäste in den Genuss aller Annehmlichkeiten eines komfortablen Kreuzfahrtschiffes. Das Bordprogramm richtet sich zudem stets nach der jeweiligen Destination. AZUR: Sind bereits weitere Destinationen geplant?

Russell: Nachdem wir kürzlich die Genehmigung bekommen haben, wollen wir bereits im Mai 2016 die ersten Gäste nach Kuba bringen. Vor allem geht es hierbei um den kulturellen, glaubensbezogenen und humanitären Austausch. Dabei halten wir uns selbstverständlich an die Regulierungen der Regierung, die es lizensierten Reiseanbietern erlauben, ihre Gäste nach Kuba zu bringen, um die kubanischen » www.fathom.org Bürger zu unterstützen.

Foto: PR

T

ara Russell ist Vorsitzende vom sozialen Unternehmen für Nahrungsmittelproduktion Create Common Good. Als Global Impact Lead des Carnival-Konzerns ist sie seit 2013 zudem für die Gestaltung der Marke Fathom verantwortlich.


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Quantum of the Seasツー New York窶適aribik

Vier

14 ツーazur.de

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Jahreszeiten in zehn Tagen

Mit der innovativen Quantum of the Seas vom Winter in New York dem karibischen Sommer entgegen.

4/2015

azur.de

15 째


Quantum of the Seas° New York–Karibik

16 °azur.de

4/2015

Atemberaubendes Panorama über den Häuserschluchten Manhattans: Die Aussichtsplattform des Rockefeller Centers ist eine beliebte Alternative zum Empire State Building.


Rund 90 Meter über dem Meeresspiegel genießen die Gäste der Quantum of the Seas in der Glaskapsel North Star einen beeindruckenden Ausblick über das Schiff und dessen Umgebung.

4/2015

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Quantum of the Seas° New York–Karibik Unzählige bunte, großflächige Leuchtreklamen erschaffen eine einzigartige Atmosphäre am Times Square und machen die Nacht zum Tag.

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Wie sich ein Fallschirmsprung anf체hlt, l채sst sich nun auch auf hoher See herausfinden. Eine der zahlreichen UnterhaltungsInnovationen der Quantum of the Seas ist der Windkanal iFly.

4/2015

azur.de

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Quantum of the Seas° New York–Karibik

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iszeit in New York, Frühling und Herbst auf dem Atlantik, Sommer in der Karibik – dies alles in zehn Tagen mit dem neusten Kreuzer der Royal Caribbean-Flotte. Doch die Reise beginnt mit dem Einchecken schon Wochen vorher, deshalb schön der Reihe nach. Das Internet ist bei vielen Reedereien zum unentbehrlichen Assistenten für die Vorbereitung einer Kreuzfahrt geworden. Bei der Quantum of the Seas lassen sich neben Ausflügen und Getränkepaketen auch Shows sowie Termine für die verschiedenen Attraktionen und die Restaurants reservieren. Alle Buchungen werden in einem übersichtlichen Kalender angezeigt. „Fast wie im Arbeitsalltag“, geht es mir durch den Kopf. Und: Weiß ich heute im winterlichen Schneegestöber schon, ob mir am Abend des dritten Tages in der Karibik die Sinne eher nach Pasta in Jamie Olivers „Italian“-Restaurant oder nach einem delikaten Sushi im japanischen „Izumi“ stehen werden? Ich weiß es nicht und verzichte deshalb auf eine Restaurant-Reservation. Die Shows möchte ich aber auf keinen Fall verpassen, und so verteile ich die fünf verfügbaren Shows auf die neun Kreuzfahrttage. Dabei ertappe ich mich bei dem Gedanken, dass die tägliche Show bisher ein fester Bestandteil eines Kreuzfahrttages war – wo und wie werde ich die verbleibenden vier Abende ohne Show verbringen? Innovationen haben ihren Preis, wird mir bewusst. Und sind offensichtlich noch nicht in jedem Fall ganz ausgereift, denn das persönliche Foto, das als Beitrag zum schnelleren Einchecken hochgeladen werden kann, will seine Reise vom heimatlichen PC auf den amerikanischen Server der Reederei partout nicht antreten. In diesem Fall wird das Bild direkt vor Ort aufgenommen. Dass man dafür beim Check-in zusätzlich eine halbe Stunde anstehen muss, bleibt unerwähnt. Winter in New York. Kurz nach unserer Ankunft vermeldet ein amerikanischer Fernsehsender, dass es am heutigen Tag mit minus 16 Grad Celsius so kalt wird wie letztmals vor 50 Jahren. Der Moderator empfiehlt, bei dieser Kälte möglichst zu Hause zu bleiben. Wir sitzen etwas irritiert im warmen Hotelzimmer in Manhattan. Vor unserer Kreuzfahrt wollen wir in diese Stadt, die angeblich niemals schlafen soll, eintauchen. Deshalb ignorieren wir die Empfehlung des Fernsehens. Doch schon nach wenigen Schritten auf der Straße merken wir, dass es wirklich bitterkalt ist – zur Kälte gesellt sich noch ein eisiger Wind, der durch die Wolkenkratzer-Schluchten fegt. Das Brooklyn-Diner-Restaurant in der 57. Straße, von außen ein typisch amerikanisches Lokal, wie man es aus den Filmen der 50er-Jahre kennt, kommt wie gerufen. Einen Aufenthalt in den Staaten muss man doch mit einer typisch amerikanischen Mahlzeit starten. Das Angebot an Speisen bewegt sich im gehobenen Preissegment, aller-

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dings mundet der Cheeseburger mit Pastrami für knapp 25 Dollar vorzüglich. Voller Bauch und Jetlag lassen uns an diesem Abend schon früh in Tiefschlaf fallen. Der nächste Tag ist zum Glück rund 15 Grad wärmer – gerade richtig, um in einem der vielen SightseeingBusse eine Rundfahrt zu wagen. Die Downtown-Bustour führt vom Central Park zum Empire State Building und weiter in Richtung Süden, vorbei am Ground Zero, bis zum Battery Park, einem der ältesten Parks von New York. Zügig fahren wir anschließend auf der Westseite von Manhattan über den Times Square zurück zum Central Park, wo wir vergebens auf einen Bus der UptownTour warten. Nach knapp einer Stunde Wartezeit geben wir auf. Wir schlendern entlang dem Broadway, der bei Tag wenig glamourös anmutet. Erst wenn der Abend kommt und die rund 40 großen Theater ihre Leuchtreklamen einschalten, wirkt die Szenerie magisch. Am Times Square können bei TKTS Tickets zum halben Preis für Shows des gleichen Tages gekauft werden. Wir entscheiden uns spontan für das klassisch-jazzige Musical „On the Town“ des Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein und lassen diesen Tag mit den Abenteuern der drei Seemänner, die einen Tag an Land in New York verbringen, im eindrucksvollen Lyric Theater ausklingen. Der nächste Tag beginnt mit Sonnenschein – die Gelegenheit, um die Stadt von oben zu bestaunen. Wir entscheiden uns für „Top of the Rock“, den Rockefeller-Wolkenkratzer, und lassen uns innerhalb von 45 Sekunden ins 67. Geschoss katapultieren. Der Ausblick in alle Himmelsrichtungen ist grandios! Nach der durchzogenen Erfahrung mit der Bustour vom Vortag wagen wir im Anschluss eine Fahrt mit „The Ride“, einem Bus, in dem man seitlich zur Fahrtrichtung, ähnlich wie im Theater, sitzt und durch ein großes Schaufenster auf die vorbeiziehende Stadt blickt. Zwei Moderatoren begleiten die Fahrt im HightechBus mit witzigen Kommentaren, dazu tauchen in den Straßen wie zufällig Sänger, Musikanten und Tänzer auf. Wir sind uns bewusst: Nach zwei Tagen haben wir nur einen Bruchteil New Yorks gesehen. Vieles auf unserer New York-Wunschliste bleibt ungesehen und unerlebt – mit einem weinenden, aber im Hinblick auf die Kreuzfahrt auch mit einem lachenden Auge verabschieden wir uns am dritten Tag vom Big Apple.

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napp eine Stunde dauert die Fahrt von Manhattan zum neuen Cape Liberty Terminal in Bayonne, New Jersey. Trotz vorgängigem OnlineCheck-in und vorgegebenen Einsteigezeiten stehen wir eine Stunde in verschiedenen Warteschlangen, bevor wir unser Zuhause für die nächsten neun Tage, die funkelnagelneue Quantum of the Seas, betreten dürfen. Die Kabinen werden bereits um 12.30 Uhr frei gegeben, sind jedoch noch nicht bezugsbereit, wie wir beim Betreten feststellen. „Die Zeit reicht einfach nicht“, keucht un-


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etzt gilt es, für die kommenden Tage zu retten, was noch zu retten ist, und so versuchen wir, telefonisch die Rezeption zu kontaktieren. Leider erfolglos, denn ein Telefonverzeichnis ist nicht zu finden, es gibt keine vorbelegte Taste für den Gästeservice. Immerhin können die Restaurants telefonisch, wenn auch nur zu bestimmten Zeiten und einzeln, kontaktiert werden. Leider ebenfalls erfolglos. Entweder sind die Restaurants schon ausgebucht oder der Anruf wird gar nicht erst entgegengenommen. Hilfreich könnte ein iPhone sein: Mit einer entsprechenden App könnten Reservationen vorgenommen werden. Schade, mit unseren Android- und Windows-Smartphones funktioniert die App leider nicht. Wir versuchen es mit den Tablets, die an verschiedenen Orten im Schiff aufgestellt sind, aber leider scheint auch da zu den gewünschten Zeiten alles ausgebucht zu sein. Schließlich landen wir mit unseren Reservationswünschen in der Diamond-Lounge für Repeater und treffen da auf viele Leidensgenossen. Wir stimmen ins Klagelied der Reservations-Geschädigten ein und erreichen immerhin, dass der Diamond-Gästebetreuer für vier der neun Abende eine Restaurant-Reservation tä-

tigen kann. Wir sind uns bewusst, dass man auf einem Schiff dieser Größe den Gästen die Wünsche nicht von den Augen ablesen kann, sind aber doch erstaunt, wie schwierig es für die Passagiere ist, einfachste Anliegen anzumelden. Besser als das Abendessen klappt an diesem ersten Abend die Unterhaltung: Wir genießen das Musical, die zweieinhalbstündige Show mit der Musik von ABBA. Der erfahrene Cruise Director Ken Rush versichert, dass Musik und Gesang live dargeboten werden. In unseren Augen und Ohren mag dies für die Solisten stimmen, die Stimmen der Chöre und verschiedene Instrumente werden aber vermutlich digital hinzugemischt und stammen kaum von einer Art unsichtbarem Gefangenenchor oder -orchester, die sich irgendwo im Schiffsbug versteckt halten. Frühling auf dem Weg in die Karibik. Die drei Seetage auf dem Weg nach St. Thomas sind ein Härtetest für das Schiff: Wie werden sich die 4475 Passagiere dieser Reise auf den 16 Decks verteilen? Die ersten Eindrücke sind ernüchternd: Im völlig überfüllten Windjammer-BuffetRestaurant werden die Gäste wiederholt aufgefordert, das Restaurant zu verlassen, wenn sie das Frühstück beendet haben. Ein entspannter Start in einen neuen Ferientag sieht anders aus. Das gleiche Bild wiederholt sich beim Lunch im Café „Two70“ hinten auf Deck 5. Die Gäste warten genervt in langen Schlangen. Leckere Salate in verschiedenen Varianten, heiße und kalte Sandwiches sowie feine Suppen entschädigen größtenteils für die zeitweise chaotische Warterei. Unsere ersten Erkundungs-Spaziergänge führen uns auf den Sonnendecks 14 bis 16 durch großzügig gestaltete Innen- und Außenpool-Landschaften. Besonders gefällt bei den kühlen Temperaturen am ersten Seetag der gedeckte Pool im Solarium, ganz vorne auf Deck 14: Drei Pools sind hier auf unterschiedlichen Ebenen angeordnet. Vom Bad aus hat man einen einmaligen Ausblick in Fahrtrichtung. Aber auch der liebevoll gestaltete Pool für Kinder sowie die weiteren Außen- und Innenpools sind großzügig konzipiert. Wir verweilen bei der gigantischen SeaPlex-Indoor-Anlage, wo gerade Autoscooter gefahren werden. Der Multifunktionsbereich lässt sich auch in eine Basketball-Spielhalle, eine Rollschuh- oder Zirkus-Arena mit Trapez oder eine Diskothek verwandeln. Ein Deck höher wird Tischtennis gespielt, nebenan lädt eine xBox-Lounge zum Verweilen ein. Wir sind beeindruckt. Weiter geht es auf den Decks 4 und 5 in der Royal Esplanade, einer Art Ladenpassage mit kleinen Restaurants und exklusiven Boutiquen. Die Gestaltung dieses Bereichs erinnert uns teils an die Schiffe der Voyager-Klasse, teils an die Kreuzer der Solstice-Klasse von Celebrity Cruises. Das Angebot hingegen unterscheidet sich von den meisten anderen Schiffen: So wird hier eine beeindruckende Menge an teuren Markenuhren und anderen Luxusgütern zu vorteilhaften Preisen angeboten. Nach einem Abstecher an die „Bionic

ser Stateroom Attendant und drückt uns den SeaPass sowie ein persönliches Armband mit Chip in die Hand. Mit dem Armband können die Kabinentüren geöffnet, Einkäufe auf dem Schiff getätigt, Reservationen abgerufen werden, wird uns erklärt. Als Ausweis bei Landgängen muss aber nach wie vor der SeaPass mitgeführt werden. Die Balkonkabine auf Deck 11 wirkt großzügig, modern und einladend. Die Stauflächen sind raffiniert konzipiert, die in Brauntönen gehaltenen Einrichtungen sowie die dunkelblaue Seitenwand gefallen. Clever gestaltet ist auch die Nasszelle mit Glaskabinen-Dusche und ausreichend Ablagemöglichkeiten. Wir fühlen uns augenblicklich wohl in dieser Kabine, die zudem akustisch sehr gut isoliert ist. Vermissen könnte man allenfalls einen kleinen Salontisch, Zahnputzgläser sowie Schreibzeug und Notizpapier. Nach einer ersten Stärkung am Windjammer-Buffet und der obligaten Rettungsübung verlässt die Quantum Cape Liberty in Richtung Karibik. Wir entdecken auf dem Bildschirm unseren Ferienkalender und werden daran erinnert, dass wir gleich für den ersten Abend Plätze für das Musical „Mamma Mia“ reserviert haben. Dem Kalender entnehmen wir weiter, dass man uns für die ersten beiden Tage ungefragt ein Restaurant fürs Abendessen gebucht hat. Leider beginnen Show und Abendessen gleichzeitig. Uns wird klar, dass wir das Motto „Essen, wann, wo und mit wem Sie wollen“ etwas zu wörtlich genommen haben und es bei der Reisevorbereitung ein Fehler war, auf Restaurant-Reservationen zu verzichten. Das Motto scheint jetzt zu lauten: „Essen, wann und wo es noch Platz hat“. So landen wir fürs Abendessen zum ersten, aber leider nicht zum letzten Mal am Windjammer-Buffet.

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b dem zweiten Seetag spüren wir mit jeder Seemeile, die wir in südlicher Richtung zurücklegen, wie das Wetter wärmer wird. Trotzdem verbringen wir den Vormittag noch im Innern des Royal Theater: Ab 10 Uhr wird hier nämlich der Film „Pinguine aus Madagascar“ in 3D gezeigt. Das alles in bester digitaler Kinoqualität – so macht Kino auf See Spaß! Danach geht es aber endlich hinaus an die frische und wärmer werdende Luft. Hinten auf Deck 16 wird gerade der FlowRider, eine beliebte Attraktion verschiedener Royal Caribbean-Schiffe, in Betrieb genommen: Boogie- und Stand-up-Boarden auf dem SurfSimulator sind angesagt. Beim ersten versucht man, liegend auf einem breiten Brett auf der Welle zu reiten, beim zweiten steht man auf einem schmalen Surfbrett und versucht, möglichst lange auf den Wellen zu gleiten. Ein nasses Vergnügen, denn jeder noch so kleine Fehler führt dazu, dass man in den Wellen untergeht und an das Ende der Wasserbahn gespült wird. Hinter dieser erhebt sich ein mehrere Meter hoher Glasturm. Der Zweck dieser Einrichtung erschließt sich uns erst, als sich eine Gruppe Passagiere in blauen Overalls und weißen Helmen um das Silo versammelt: Es kann der freie Fall in einem Windkanal erprobt werden. iFly nennt sich die Einrichtung. Hier, wie auch beim FlowRider, stellen sich die Teilnehmer unterschiedlich geschickt an. Für die zahlreichen Zuschauer sind die beiden Attraktionen in jedem Fall sehr unterhaltend. In der Zwischenzeit scheint auch der North Star, die Kabine, in welcher Schwindelfreie 90 Meter über dem Schiff schweben können, aufgetaut und betriebsbereit zu sein. Einen Schwebeflug muss man sich allerdings mit Warten verdienen: Über zwei Stunden stehen wir hier an, denn das Interesse ist groß und die Kapazität klein – nur gerade 14 Personen können pro Flug befördert werden. Um einige spektakuläre Fotos zu schießen, lohnt sich ein Flug allemal. Zudem haben wir hier Glück: Bei unserem Flug schwenkt die Kabine noch seitlich über das Schiff hinaus, in den nächsten Tagen geht es nur noch

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rauf und runter, oder der North Star ist wegen technischer Probleme gar nicht mehr in Betrieb. Der Tag wird mit einem Abendessen im „American Icon“ abgeschlossen. Die Auswahl in diesem Restaurant ist vielseitig, uns mundet der Lachs mit Pistazienkruste ausgezeichnet. Am dritten Seetag lassen wir es ruhig angehen: Trotz großem Ansturm auf die verschiedenen Sonnendecks finden wir problemlos einen passenden Platz und genießen die Sonne. Für den Abend haben wir Plätze in der Starwater-Show im Two70-Theater reserviert. Die Show ist technisch sehr aufwändig, und die Artisten vollbringen Höchstleistungen: Es wird gesungen und getanzt, dazu schweben Künstler vom Himmel auf die Bühne oder tauchen aus dem Nichts auf, um nach ihrer Darbietung auf ebenso wundersame Weise wieder zu verschwinden. Trotz größtem Aufwand wirkt die Show eher unterkühlt, so richtig Stimmung kommt im Publikum nicht auf. Stimmung gibt es dafür beim Entertainer Finis Henderson, der von Cruise Director Ken kurzfristig verpflichtet wurde und dessen Darbietung deshalb ganz ohne Reservations-Prozedere besucht werden kann: Nach wenigen Takten hat er sein Publikum im Sack, es wird mitgesungen und geschunkelt. Diese zusätzlichen Shows gehören zu den Verbesserungsmaßnahmen, die nach den ersten Erfahrungen mit den neuen Shows angeordnet wurden. Dabei zeigt sich, dass viele Passagiere lieber zum x-ten Mal zum Oldie „Delilah“ mitschunkeln, als sich auf futuristische Technik-Shows einzulassen. Auch wir summen auf dem Weg zur Kabine vergnügt „New York, New York“. Der dritte Seetag hat einen guten Abschluss gefunden. Sommer in der Karibik: Pünktlich um 7 Uhr trifft die Quantum in Charlotte Amalie, St. Thomas, ein. Wir haben uns für einen kombinierten Kajak-Wander-SchnorchelAusflug entschieden. Der Trip beginnt mit einer abenteuerlichen Fahrt in einem offenen Bus. Der nicht mehr ganz fabrikneue Wagen krallt sich die steilen Straßen von St. Thomas hinauf, um kurz darauf auf der anderen Seite des Hügels rasant hinunterzubrausen. Wir sind froh, als wir bei der Kajak-Station ankommen. Bei den Instruktionen zum bevorstehenden Abenteuer warnt unser lokaler Guide: Kajakfahrten zu zweit würden regelmäßig Beziehungskrisen auslösen. Die Anwesenden überlegen sich deshalb sehr gut, wer in der nächsten Stunde den Takt vorgeben und wer vor allem rudern soll. Fast lautlos gleiten wir übers Wasser. Unser anvisiertes Ziel: die Insel Cas Cay, wo uns die beiden lokalen Führer auf einer kurzen Wanderung u. a. Einsiedlerkrebse, rote Mangroven und Termiten näherbringen. Vor allem die Einsiedlerkrebse haben es uns angetan: Die auf den ersten Blick wie Steine aussehenden Tiere tauchen unter ihrem Schneckenhaus hervor, wenn sie Futter orten. Beim Verkosten von lebenden Termiten üben wir uns in vornehmer Zurückhaltung. Und beim anschließenden Schnorcheln im angenehm warmen Salzwasser erspähen wir – neben den zahl-

Bar“, wo Roboter mit verblüffender Präzision Drinks mixen, landen wir schließlich im Two70-Theater, ganz hinten auf Deck 5. Gerade rechtzeitig, denn in diesem Moment starten hier die Roboter: Von Computern bewegte Großbildschirme tanzen und zeigen bewegte Bilder. Die Bildlandschaften beeindrucken, sie begeistern aber nicht alle. Dies lässt sich dem eher spärlichen Applaus entnehmen. Begeisterung sieht anders aus. Nämlich so wie bei den Kindern (und einigen Erwachsenen), als Fiona und Shrek, die Hauptfiguren aus den berühmten Trickfilmen, auf der Two70-Bühne auftauchen und eine Tanzeinlage darbieten. Ein Raunen geht durch die Zuschauerreihen, als der Cruise Director verkündet, dass allein der Bau dieses Two70-Theaters mehr gekostet hat als die ganze Song of Norway, das erste Schiff der Royal Caribbean-Reederei.


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Die neuen Kataloge 2015 | 2016 sind da: • Kleine, familiäre Schiffe • Großzügige Frühbucherzeiträume zu attraktiven Sparpreisen • Komfortable Premium-Flusskreuzer auf Rhein | Main | Mosel | Donau | Elbe Havel | Oder | Ostsee | Rhône & Saône • Ausgewählte Reisen ohne Einzelzuschlag • Geburtstags- & Hochzeitsspecials • Winter 2015-16: Australien & Fernost • Große Grönland-Expedition: 24 Tage mit wissenschaftlichem Expertenteam • Wieder im Programm: ‚Sonniges Mittelmeer‘ im Herbst 2016 • Schnupperkreuzfahrten & Maritime Party-Nächte Telefon: 069 – 800 871 650 * info@transocean.de * www.transocean.de


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reichen anderen Schnorchlern – immerhin einige Barrakudas. Und schon geht es mit dem Kajak wieder zum Ausgangspunkt unserer Tour zurück. „Unsere nächste Station liegt gleich um die Ecke“, verkündet Kapitän Hendrik nach Verlassen des Hafens. „Deshalb sind wir auch nur mit sieben Knoten unterwegs – nicht, dass Sie denken, die Motoren seien ausgefallen“, witzelt der fröhliche Kapitän und fügt an: „Es sind alle Passagiere an Bord.“ Darauf lässt er über die Lautsprecher einen Chor „Halleluja“ anstimmen. Die dänische Frohnatur unterhält seine Passagiere gerne, nimmt an Veranstaltungen auf dem Schiff teil und hält auch spannende Vorträge. Der extra für die Quantum erweiterte Pier 3 in San Juan, Puerto Rico, ist unsere nächste Anlaufstelle. Direkt neben der Quantum legt die Disney Fantasy an. Obwohl die Quantum in puncto Attraktionen kaum Wünsche offenlässt, fällt uns beim Anblick des Disney-Schiffes sofort auf, was der Quantum noch fehlt: eine Wasserrutschbahn, die vom Kamin über das ganze Sonnendeck führt! Noch vier weitere Kreuzfahrtschiffe steuern heute San Juan an. Insgesamt 17.847 Passagiere besuchen an diesem Tag die Hauptstadt von Puerto Rico – ein neuer Passagier-Rekord! Entsprechend groß ist das Gewusel in den Gassen. Wir wagen trotzdem einen Spaziergang durch die kleine Stadt mit ihren bunten Häusern und landen bei The Butterfly People, einer Gallery, in welcher Collagen und Bilder aus farbenprächtigen Schmetterlingen ausgestellt werden. Nach der anschließenden Besichtigung der weitläufigen Festungsanlage El Morro aus dem 16. Jahrhundert kehren wir müde aufs Schiff zurück.

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uch an diesem Abend ist unser Kapitän zu einem Spaß aufgelegt. „Fasten your seat belts“, verkündet er, als das Schiff ablegt. Allerdings fällt der „Halleluja“-Chor heute aus, denn zwei Passagiere haben es nicht mehr rechtzeitig aufs Schiff geschafft. „Die beiden müssen das Positive sehen“, spottet Cruise Director Ken, „sie haben mit dem auslaufenden Schiff ein wunderbares Fotomotiv.“ Zum Essen geht es am Abend wieder ins „American Icon“. Heute fällt uns auf, dass die Kellner die Bestellungen wieder auf Notizblöcken notieren und die Tablets beiseitegelegt haben. Das Ergebnis: Unzählige Teller werden an den Tisch geliefert, die Gäste staunen und versuchen, alle Teller auf dem Tisch zu platzieren. Kurz darauf beginnt der Kellner, die Falschlieferungen wieder abzuräumen, diesmal schütteln die Gäste die Köpfe. Da das Chaos kein Ende nimmt, endet das Essen mit einer wüsten Reklamation. Das elektronische Bestellsystem hat offensichtlich noch kleinere Macken. Es ist schon einige Jahre her, dass wir mit Royal Caribbeans Navigator am Privatstrand der Reederei, in Labadee, Haiti, Halt gemacht hatten. Damals wurde gerade am Pier gebaut, die Passagiere wurden mit Tenderbooten

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an Land gebracht. Diese Zeiten sind vorbei: Die Quantum legt an, und kurz darauf können die Passagiere das Schiff verlassen. Wir starten unsere Erkundungstour ohne Schlangestehen beim Verlassen des Kreuzers. Vieles erkennen wir wieder: der Fels, der einem Drachen ähnlich sieht und je nach Wellengang faucht und Wasser speit, der Strand, die verschiedenen Gebäude – alles wie gehabt. Neben der bekannten Zipline, dem „Drachenflug“ von der Bergspitze an den Strand hinunter, gibt es den „Roaster“, eine Rodelbahn, die zuerst steil hinauf- und danach rasant den Berg hinunterführt. Der Spaß hat allerdings, wie alle Attraktionen in Labadee, seinen Preis: Stolze 28 Dollar muss man für eine einzige Fahrt hinblättern. Weiter vorne bahnt sich ein Lieferwagen mit mehreren vollbeladenen Anhängern den Weg vom Schiff zur Buffetanlage der Insel. 4500 Passagiere wollen heute auf der Insel verpflegt werden. Das Windjammer-Buffet geht aus. Ein Jammer, dass nicht das Geringste an die Küche von Haiti erinnert. Die Gäste scheint das mehrheitlich nicht zu stören: Lange Schlangen bilden sich vor dem Buffet – das Strandleben scheint hungrig zu machen. Ein älteres Paar findet die Situation „ridiculous“ und stampft schnaubend zum Schiff zurück. Schade, bleibt Haiti vom Strand ausgeschlossen: Das höchste der Gefühle sind Kokosnüsse aus Haiti, die käuflich erworben werden können. Dazu einige handgearbeitete Souvenirs und lokal produzierte CDs mit einheimischer Musik. Nach der Rückkehr aufs Schiff steht uns noch ein Abenteuer bevor. Schon Tage im Voraus haben wir unsere iFly-Flüge gebucht. Wir erscheinen pünktlich, allerdings ist der Windkanal wegen technischer Probleme nicht in Betrieb. Das hätte man uns rechtzeitig mitteilen können. Schließlich haben wir ein Telefon in der Kabine, die Handynummern beim Einchecken hinterlegt, zusätzlich schauen wir uns auch täglich die Meldungen an, die uns via TV zugestellt werden. Nicht ganz reibungslos verläuft der Abend: Gerade als wir uns einmal mehr am Windjammer-Buffet fürs Abendessen niederlassen wollen, legt ein Kurzschluss die Klimaanlage der Küche und damit die vier Hauptrestaurants lahm. Hitze und beißender Rauch machen sich in verschiedenen Räumen breit. „Was ist los?“, fragen wir die ukrainische Kellnerin. „Ich kann es Ihnen nicht sagen, mein Englisch ist zu wenig gut“, antwortet sie und wieselt davon. Die Stimme des Kapitäns klingt angespannt, als er etwas später verkündet, dass die Restaurants geschlossen werden müssen, dass es aber am Windjammer-Buffet noch Essen geben würde. Ein verhängnisvoller Fehler, denn nach dieser Information machen sich gefühlte 10.000 Passagiere auf den Weg ans Buffet, das nur über 700 Plätze verfügt. Als Entschädigung für den Küchenausfall spendiert der Kapitän danach Getränke an allen Bars. Herbst auf dem Weg zurück nach New York. Der erste Seetag ist noch erstaunlich warm, bis spät am Abend lässt es sich am Pool aushalten. Die Gelegenheit, um of-


New York New York USA 0

200 km

Fotos: Roger Lehmann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

At la n t i s c h er

fensichtlich beliebte Pool-Spiele wie „Die Wahl des sexysten Manns“ wieder aufleben zu lassen. Neben einigen veritablen Schönheiten bieten sich auch nicht mehr ganz taufrische sowie sehr gut genährte Modelle zur Wahl an. Selbstverständlich macht der faltigste und älteste Kandidat das Rennen. Zum Abschluss des Pooltages können wir zwei Plätze im Restaurant „Silk“ ergattern. Die Gerichte mit dem asiatischen Touch munden vorzüglich, vor allem die vietnamesischen Tacos lassen uns das Wasser im Munde zusammenlaufen. Am letzten Seetag können wir uns schließlich wieder auf den Winter in New York einstimmen: Von Stunde zu Stunde wird es kühler, die Außenbereiche lichten sich, die Passagiere besuchen ein letztes Mal die ihnen lieb gewordenen Bars, den SeaPlex- oder Wellness-Bereich, bevor sie mit Kofferpacken beginnen. Ein letzter Versuch, ein Abendessen in einem Spezialitäten-Restaurant zu erhaschen, schlägt fehl: Bei Jamie Olivers „Italian“-Restaurant lässt man uns wissen, dass das Lokal während unserer Reise meistens mit geladenen Gästen belegt gewesen sei, Gästen also, die auf Kosten der Reederei reisten. Man hört das Bedauern, das in diesen Worten mitschwingt: Vermutlich ist den Angestellten dadurch etliches Servicegeld entgangen. Während wir unsere Blicke zum letzten Mal auf dieser Reise über das Meer schweifen lassen, wird es Zeit für ein Fazit: Die Quantum of the Seas überrascht tatsächlich mit zahlreichen Innovationen. Das Schiff gefällt, und die aufwändigen Einrichtungen beeindrucken. Wenn die Kinderkrankheiten dereinst kuriert sind und der Service auf dem Schiff wieder dem gewohnten Royal Caribbean-Standard entspricht, lassen sich auf diesem stolzen Megaliner unbeschwerte, abwechslungsreiche und entspannte Urlaubstage verbringen. „Halleluja“, würde Kapitän Hendrik dazu wohl sagen. Text: Roger Lehmann

Ozea n

Labadee HAITI

St. Thomas

San Juan Ka ri bi s c h es M eer

PUERTO RICO

Charlotte Amalie

Von New York der karibischen Sonne entgegen

Royal Caribbean International ermöglicht seinen Gästen zu jeder Jahreszeit einen Abstecher von der Ostküste der USA in die warme Karibik. NEW YORK 8,4 Millionen Einwohner. Sehenswürdigkeiten: Empire State Building. Der Artdéco-Wolkenkratzer, u. a. Filmkulisse der King-KongFilme, bietet im 86. Geschoss eine herrliche Aussicht. Central Park: 341 Hektar großer Park mit 26.000 Bäumen – die grüne Lunge der Stadt. Broadway: Das Theaterviertel beim Times Square ist mit 40 Theatern das Eldorado der Show- und Musicalszene. Radio City Music Hall, Grand Central Terminal, Rockefeller Center, Carnegie Hall, Macy’s – das größte Kaufhaus der Welt. Luxusartikel gibt es an der 5th Avenue. Tipps: Localike: Zwei Schweizer Jungunternehmer stellen individuelle, auf die Interessen der Besucher abgestimmte Reiseprogramme mit vielen InsiderTipps zusammen (www. localike-newyork.com). Transfers zu vernünftigen Preisen in Privatlimousinen (www.dial7.com), originelle Stadtrundfahrt THE RIDE (www.experiencetheride. com). Halbpreis-Tickets für den Broadway gibt es bei TKTS am Times Square. Souvenirs: NY-T-Shirts, Modelle der Freiheitsstatue und von Wolkenkratzern, Tassen, Schlüsselanhänger,

Kalender, Taxi-Modelle, aber auch modische Kleidung, Elektronik und Schmuck.

Charlotte Amalie, St. Thomas 20.000 Einwohner. Charlotte Amalie ist die Hauptstadt der amerikanischen Jungferninseln. Vom Piratennest im 18. Jahrhundert hat sich dieser Ort heute mit über 400 Shops entlang der Hauptstraße zur Mutter aller Duty-free-Destinationen gemausert. Neben der Shopping-Meile bietet die Insel auch tolle Strände (z. B. Magens Bay, Linquist Beach oder Honeymoon Beach). Sehenswürdigkeiten: Fort Christian aus dem 17. Jahrhundert, Coral World Marine Park (Aquarien mit tropischen Fischen, Seelöwen, Seeschildkröten usw.). Tipp: Mountain Top, der höchste Punkt von St. Thomas mit atemberaubendem Ausblick auf die Insel. Souvenirs: Silberschmuck, bedruckte Shirts, Handarbeiten, aber auch Luxusuhren, Juwelen, Diamanten und Elektronikartikel.

San Juan, Puerto Rico 400.000 Einwohner. San Juan ist die Hauptstadt von Puerto Rico und zählt zu

den weltweit 15 größten Kreuzfahrthäfen. Die Insel wurde 1443 von Kolumbus auf seiner zweiten Reise entdeckt. Sehenswürdigkeiten: von den Spaniern erbaute Festung „El Morro“ aus dem 16. Jahrhundert, welche u. a. als Filmkulisse für Steven Spielbergs Film „Amistad – das Sklavenschiff“ diente, der Friedhof und die Kathedrale von San Juan. Tipp: The Butterfly People (Kunstwerke aus farbenprächtigen Schmetterlingen).

Labadee, Haiti Privatresort von Royal Caribbean an der Nordküste der Insel Haiti. Ungefähr eine Million Kreuzfahrer besuchen den Strand jedes Jahr. Attraktionen: Zipline (Flug an einem Drahtseil über dem Meer), Parasailing, Aqua Park, Rodelbahn, Schnorcheln, Kajaks. Souvenirs: Hand-arbeiten vom lokalen Markt.

Lesetipp New York: Reisen mit InsiderTipps, mit EXTRA Faltkarte & Cityatlas, Marco Polo Reiseführer, 11,99 Euro

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Die Quantum of the Seas verfügt über großzügig gestaltete Außen- und Innenpoollandschaften für die ganze Familie. Eine davon liegt ganz vorne auf Deck 14, ist überdacht und bietet auf drei verschiedenen Ebenen tolle Ausblicke auf die Umgebung.

Der riesige Multifunktionsbereich SeaPlex verwandelt sich in kürzester Zeit vom Basketballplatz in eine Autoscooter-Anlage.

Großzügig, modern und einladend – die Kabinen an Bord der Quantum of the Seas sind die perfekte Grundlage für einen entspannten Urlaub.

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Über zwei Stockwerke erstreckt sich die Royal Esplanade – eine Ladenpassage, die einem Einkaufszentrum an Land in nichts nachsteht.


schiffstest

Auf zu neuen Ufern Die Quantum of the Seas bietet zahlreiche spannende Innovationen auf hoher See. Schiff Mit der Quantum of the Seas hat die Meyer Werft in Papenburg 2014 das bisher größte, je in Deutschland erbaute Kreuzfahrtschiff ausgeliefert. Mit einer Kapazität von 4905 Passagieren sowie 1550 Besatzungsmitgliedern gehört die Quantum nicht zu den allergrößten, aber sicher zu den zurzeit innovativsten Ferienresorts auf See. Mutig wird mit Traditionen gebrochen (z. B. feste Essenssitzungen), Neues ausprobiert (z. B. OriginalBroadway-Musicals) oder Erfolgreiches übernommen (z. B. freie Restaurantwahl).

Reederei Die 1968 gegründete Royal Caribbean Cruise Line (RCCL) startete mit dem Kreuzfahrtschiff Song of Norway ab 1970 eine beispiellose Karriere. Zum Konzern gehören heute fünf Tochtergesellschaften (Royal Caribbean International, Celebrity Cruises, Pullmantur, Azamara und Croisières de France). Ferner ist das Unternehmen mit 50 Prozent an TUI Cruises (Mein Schiff) beteiligt. Mehrmals in der kurzen Unternehmensgeschichte verfügte RCCL über die jeweils größten Kreuzfahrtschiffe ihrer Zeit (1988: Sovereign of the Seas, 1999: Voyager of the Seas, 2005: Freedom of the Seas, 2009: Oasis of the Seas).

Fahrtgebiet Karibik ab New York, Transatlantik, Mittelmeer, Orient, Südostasien.

Umwelt Das „Air Lubrication System“ reduziert den Reibungswiderstand zwischen Schiffskörper und Wasser – dadurch soll weniger Treibstoff verbraucht

werden. Beleuchtung mit energiesparenden LED- und Sparlampen.

kabinen 1571 Balkonkabinen (17 m2 + Balkon) und 148 Außenkabinen, 375 Innenkabinen mit virtueller Aussicht (fensterhohe Monitore simulieren ein Fenster) und 28 Studios für Singles.

Gastronomie 18 Restaurants ohne klassische Essenszeiten („Dynamic Dining“). Die Gäste entscheiden, wann, wo und mit wem sie speisen wollen, und wählen (je nach Verfügbarkeit) z. B. den „American Icon Grill“ (amerikanisch), das „Silk“ (fernöstlich), das „Grande Restaurant“ (klassisch), das „Chic“ (international) oder das „Coastal Kitchen“ (Suitengäste). Zu den kostenpflichtigen Restaurants gehören das „Izumi“ (japanisch), „Jamie’s Italian“ (Jamie Oliver), der „Chops Grille“ (Steaks), der „Chef‘s Table“ (kulinarische Höchstleistungen) oder das „Wonderland“ (experimentell). Diverse Bars, u. a. eine Bar mit Roboter-Barkeeper.

Service Internationale Crew. Trinkgeld: 12 Dollar pro Tag und Person werden dem Bordkonto belastet. Wie dieses Servicegeld beim neuen Konzept verteilt wird, bleibt unklar. Neu werden wieder Couverts verteilt für zusätzliche Trinkgelder, die den Angestellten direkt abgegeben werden können. Gegenüber bisherigen RCI-Schiffen eingeschränkter Gästeservice (z. B. Rezeption ist telefonisch nicht erreichbar). Informationen sind über TV, Apps oder Tablets abrufbar. Wer auf diesem Schiff seine erste Kreuzfahrt macht oder sich nicht mit IT-Tools

beschäftigen möchte, wird sich eher schwer zurechtfinden und nur beschränkt von den Angeboten profitieren können.

wieder aufgenommen werden. Durchschnittsalter: 55 Jahre. Über die Hälfte der Passagiere sind Repeater.

Sport & Wellness

Shopping

Basketball, Tischtennis, weitere Teamspiele. Kletterwand, Wellenreiten, Rollschuhlaufen. Topmodernes Fitnesscenter mit professionellen Trainern, exklusiver Wellnessbereich mit verschiedenen Massagen, zahlreichen Behandlungen, mehreren Saunen (gegen Aufpreis).

Die Shops bieten exklusive Markenartikel wie Luxusuhren und weitere exklusive Artikel an. Täglich wechselnde Sonderverkäufe.

Bordprogramm Mit dem North Star schweben Schwindelfreie 90 Meter über dem Schiff. Im SeaplexCenter gibt es Autoscooter und Zirkusschule. Skydiving macht es möglich, Fallschirmsprünge zu simulieren. Im Royal Theater werden Musicals in BroadwayQualität aufgeführt. Shows und Konzerte im Two70-Theater, Auftritte von Figuren aus berühmten Animationsfilmen, 3D-Filme im Theater in digitaler Kinoqualität. Verschiedene Workshops und Lektionen (z. B. Line-Dance, Fußabdruck-Analyse usw.). Gesamtes Bordprogramm ohne Zusatzkosten.

Ausflugsangebot Im Gegensatz zum innovativen Gesamtkonzept sucht man bei den Ausflügen vergebens nach Überraschungen. Viele Ausflüge kann man an den Zielorten direkt vor Ort günstiger buchen.

Publikum Vorwiegend US-amerikanische Passagiere. Mit dem innovativen Konzept wird auf ein neues Publikum gezielt. Auf die eher traditionellen Kreuzfahrer möchte man trotzdem nicht verzichten, so sollen zum Beispiel Elemente wie eine feste Essenszeit künftig

Dresscode Einen generellen Dresscode für den Abend gibt es nicht mehr. Dafür hat jedes Restaurant seinen eigenen Dresscode von „formal“ (z. B. „Grande Restaurant“) bis „smart casual“ (z. B. „American Icon Grill“).

Preisniveau Ab 80 Euro pro Tag.

★★★★

Quantum of the Seas Schiff 17,0 Kabinen 10,0 Gastronomie 18,0 Service 7,0 Sport & Wellness 9,0 Bordprogramm 7,5 Ausflugsangebot 7,0 GESAMT Punkte 75,5 Bordsprache: Englisch Bordwährung: Dollar Passagiere: 4905 Crew: 1550 PCR: 3,16 SR: 26,13 Baujahr: 2014 Flagge: Bahamas BRZ: 168.666 Länge/Breite: 348 m/41,40 m

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Azamara Quest째 S체dostasien Die Azamara Quest fuhr in 13 Tagen von Indien nach Singapur. Eine Kreuzfahrt voll kultureller, kulinarischer und landschaftlicher Leckerbissen.

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Tempel, T채nze, Tuk-Tuks

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Azamara Quest° Südostasien Fällt sie oder hält sie? Der „Butterball Krishnas“ ist eine auf einem Felsrücken liegende Mega-Steinkugel. Sie hat sogar dem zerstörerischen Tsunami 2004 getrotzt. Beliebtes Fotomotiv im südindischen Mahabalipuram nahe Chennai.

Smaragdgrünes Paradies-Wasser wartet auf die Azamara-Gäste vor der mit Pauschaltouristen überfüllten Insel Phuket. Die Azamara Quest ist ein Boutique-Liner für rund 700 Gäste ganz nach dem Vorbild eines legeren Country-Clubs. Für Kinder ist sie eher ungeeignet.

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Päuschen im Schatten der archäologischen Tempelstätten von Mahabalipuram. Einst war hier der wichtigste Hafen des Pandya-Reichs, das im 6. Jahrhundert n. Chr. zur stärksten Macht an der Koromandelküste aufstieg.

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Hinduistisches Heiligtum im moslemisch geprägten Malaysia: die Batu Caves, ein Höhlensystem vor den Toren Kuala Lumpurs, zu dem 272 Stufen hinaufführen. Die fast 50 Meter hohe GottesStatue Murugan beherrscht den Vorplatz.

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Ex-Gefängnis auf den Andamanen-Inseln. Auf den Dächern des heutigen Museums können Besucher „Wache“ laufen.

Magische Anziehungskraft übt die Tiefe von der Sky Bridge im 21. Stock der Petronas Towers in Kuala Lumpur aus. Die farbenfrohe Straßenmalerei in Penangs restaurierter Hauptstadt Georgetown spiegelt deren kreative Kunstszene wider.

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Myanmar ist ein streng buddhistisches Land. Jeder Gläubige muss einmal im Leben in der ShwedagonPagode in Yangon gebetet haben.

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remdes Indien, farbiges Indien: reich an Kulturschätzen, Religionen und Volksgruppen. Nur ein Steinwurf trennt modernen Fortschritt von uralten Traditionen, Super-Luxus vom alltäglichen Kampf ums Überleben. Chennai an der Südküste des Subkontinents ist als Kreuzfahrthafen weniger bekannt als Mumbai oder Cochin. Der erste Kontakt mit der 7,5-Millionen-Metropole lässt vermuten, warum: Der Flughafen erinnert an Ostblock-Bauten. Sozialistisch nervenaufreibend sind die Einreiseformalitäten und der Verkehrsinfarkt sowie die Müllhaufen, mit denen muss der Tourist auch in anderen Zentren Indiens leben. Dennoch lohnen ein, zwei Tage Aufenthalt hier, bevor es an Bord der Azamara Quest geht. Mit diesem Boutique-Liner der Oberklasse geht es von Chennai aus 13 Tage lang über Myanmar durch die Andamanensee nach Phuket, Langkawi und weiter bis Singapur. Wer entspannt den Jetlag überwinden will, sollte außerhalb vom Zentrum Chennais übernachten. Im ruhigen Luxus-Hotel Vivanta by Taj Fisherman’s Cove etwa liegen die Beach Cottages direkt am schönen Sandstrand, das romantische Seafood-MondscheinDinner findet am rauschenden Meer statt, und im Spa verfliegt bei einer indischen Massage der letzte Stress. Bestens zum Akklimatisieren. Das tropisch-heiße Klima kann uns Mitteleuropäer nämlich anfangs ganz schön schlauchen. Am ersten Tag bietet sich ein Ausflug ins nahe Mahabalipuram an. Ein weniger bekannter Ort, an dem sich jedoch die wichtigsten archäologischen Fundorte Südindiens befinden. Einer der sich am Eingang aufdrängenden Führer erklärt uns, warum: Genau hier war der wichtigste Hafen des Pandya-Reichs, das im 6. Jahrhundert n. Chr. zur stärksten Macht an der hiesigen Koromandelküste aufstieg. Der Tempelbezirk ist deshalb bereits seit 1985 UNESCO-Weltkulturerbe. Staunend stehen wir vor dem Küstentempel, anschließend vor den so genannten fünf „Rajas“, die tatsächlich aus einem einzigen Stein gehauen sein sollen. Die Taxifahrt zurück wirft uns zurück in die Gegenwart: herrenlose Kühe auf der Kreuzung, Mütter, die am Wegrand Babys im Wäschezuber baden, duftende Gewürzstände, dampfende Garküchen, im Schlammwasser sitzend die Fischer, die Blutegel, eine heiß begehrte Delikatesse hier, suchen. Das Taj serviert uns diese Tierchen gottlob nicht zum Dinner. Unglaubliches, fremdes Indien! Am nächsten Morgen passieren wir auf dem Weg zum Hafen von Chennai das Fort St. George, das 1640 von den britischen Kolonialherren angelegt und zur Keimzelle der Stadt wurde. Ein Stopp lohnt hier nicht, weil der Eintritt in die Festung nicht möglich ist. Einen Besuch wert ist aber die St. Thomas Basilica, wo sich die Grabstätte des gleichnamigen Apostels befinden soll.

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Abschied von Indien und „Welcome Home“ – so empfängt ein Schild an der Rezeption der Azamara Quest die Kreuzfahrer. Willkommen zu Hause – ein Motto der Azamara Quest und ihrer fast baugleichen Schwester Azamara Journey. Und tatsächlich tauchen wir in ein wohnliches Ambiente ein: Teppiche und Accessoires sind in warmen Naturtönen gehalten. Die Glaswände der Treppengeländer haben Ranken-Ornamente, hochkarätige Kunstwerke und Antiquitäten veredeln die öffentlichen Räume, die vielen dunklen Holzverkleidungen sind den alten Grand Hotels nachempfunden. Ein gediegener englischer Country- oder Traditions-Golfclub könnte ganz ähnlich eingerichtet sein. Und nach einem Refit, also einer Verschönerung, sind neben weichen Polsterliegen auch andere Möbel und Teppiche erneuert. Doch das ist der Reederei noch nicht genug: 2016 sollen beide Azamara-Schiffe ins Dock. Obwohl eigentlich alles super in Schuss ist: auch die Kabinen, die höchst komfortabel sind und mit den dunklen Möbeln und Stoffen in harmonischen Beige-, Ocker- und Grün-Farben sogleich Behaglichkeit ausstrahlen. Zwei Kleiderschränke und ein Schreibtisch mit mehreren kleinen Schubladen bieten viel Stauraum. Das Bad hält nicht ganz mit dem Niveau der restlichen Kabine mit, ist recht klein und hat nur eine einfache Duschkabine mit Vorhang. Gönnen Sie sich ruhig eine Veranda-Kabine mit Balkonen mit Tisch und zwei Stühlen für ganz privates gemütliches Sitzen. Zum Beispiel an den ersten zwei Seetagen! Oder Sie machen sich ab jetzt mit dem AzamaraBordleben vertraut! Doch keine Sorge: Alle sind und alles ist hier tiefenentspannt! 700 Gäste relaxen auf dem mittelgroßen Boutique-Liner aus der Royal Caribbean-Flotte. Und das auf überschaubaren und dennoch großzügig ausgelegten Decks (kurze Wege!). Das internationale Publikum mit Schwerpunkt englischsprachige Länder gibt sich aufgeschlossen, kommunikativ, locker. Karen aus Australien, Lehrerin im Ruhestand, ist eine von über 50 Prozent Repeatern auf dieser Tour: „Ich liebe den persönlichen Service. Wenn ich wiederkomme, werde ich wie eine alte Bekannte aufs Herzlichste begrüßt.“ Und zwar nicht etwa mit Küsschen, Umarmung oder Händedruck: Der Azamara-Gruß ist ein Gegeneinanderklopfen der Fingerknochen. Warum, erklärt mir Hotel-Direktor Ryszard Gusmann: „Eine hygienische Schutzmaßnahme, die alle Gäste schnell übernehmen.“ Eine Prävention, die auch noch witzig ist.


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„AzAzamara Evening“ – ein Event, das seit zwei Jahren einmal pro Kreuzfahrt auf den Azamaras angeboten wird, ohne Zusatzkosten. Das kann ein Klassik-Konzert in Italien sein, eine Theater-Aufführung oder in unserem Fall in Yangon im People’s Park die Inszenierung eines Volksfestes. Die Krönung des Abends ist allerdings der Blick von hier oben auf die majestätisch illuminierte Shwedagon-Pagode. Märchenhaft! Erst kurz vor Mitternacht sind alle Rückkehrer zurück an Bord.

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er Schlaf ist kurz – zumindest für rund 20 Gäste, die bereits vor Morgengrauen wieder im Bus sitzen. Ihr Ziel: der Flughafen von Yangon. Sie haben eine Zwei-Tages-Exkursion der Reederei für 999 Dollar nach Bagan gebucht. Jede Minute sollte Geld und Strapazen wert sein! Eine Flugstunde gen Norden liegt dieses weltbekannte, über 41 Quadratkilometer große archäologische Gebiet mit mehr als 4000 buddhistischen Tempeln. Schon von der Luft aus sind die roten Pagoden aus Ziegelstein in der flachen Landschaft zu erkennen. Sie sind das Ergebnis einer 230 Jahre lang wütenden Bautätigkeit der Könige von Bagan im 11. bis 13. Jahrhundert – genauer, bis 1287, als die Mongolen hier einfielen – und einzige Überbleibsel einer einst großen Stadt. Bagan ist neben der Hauptstadt Yangon und der Königsstadt Mandalay der Touristenmagnet Myanmars. Teure Hotelanlagen mit Pools schießen aus dem Boden, gute Restaurants, Souvenirläden. Und dennoch von Hektik keine Spur. Mit dem Fahrrad oder Elektroroller lassen sich die Tempel am besten besuchen. Wir starten vom Hotel aus gen Alt-Bagan. Fahren an den ersten Pagoden vorbei, langsam, damit Zeit bleibt, rechts und links die Aussicht auf immer neue Zedis zu genießen. Zwischen jedem Baum und Busch eröffnen sich neue perspektivische Fluchten – Stupas hier und da auch wieder, Tempel, große, kleine, keiner gleicht dem anderen, die einen ganz nah, die anderen weit hinten in der Tiefe. Wie konstruiert. Als hätten sich die Baumeister genau überlegt, wo jeder einzelne Bau stehen soll. Obwohl viele durch Plünderungen, Erosionen, Erdbeben (zuletzt sehr zerstörerisch 1975) nur noch Ruinen sind, tut das dem Gesamtgemälde keinen Abbruch. Eine unbeschreibliche Ruhe legt sich über uns. Diese Landschaft strahlt Frieden aus! Wer wenig Zeit hat wie wir, muss sich auf die wichtigsten Tempel beschränken. Den Ananda Pahto, einen der besterhaltenen, verehrtesten und bis heute genutzten Tempel mit seiner vergoldeten Spitze und drinnen den Buddhas aus echtem Gold. Der Sulamani-Tempel mit Wandmalereien und Stuckarbeiten. Sie lassen erahnen, wie reich verziert und farbenfroh viele der Pagoden ursprünglich einmal ausgesehen haben müssen. Pünktlich zum Sonnenuntergang sitzen wir auf den roten Steinen des Dhammayangyi Pahto. Dieser Koloss von Tempel ist zwar zu

Das Azamara-Konzept: „Wir sind Spezialist für Destinationen. Ungewöhnliche Routen und lange Liegezeiten auch in kleinen Häfen.“ Nur schade, dass diese Besonderheit bei den deutschen Kreuzfahrern noch zu wenig bekannt ist. Auf unserer Route sind so auch nur zehn deutsche Gäste. Sprachbarriere kann nicht der Grund hierfür sein:. „Bordsprache ist zwar Englisch, aber wir bieten auch Menükarten und Tagesprogramm auf Deutsch“, so Ryszard. Das Entertainment tagsüber ist wohl dosiert, statt lauter Poolspiele und ständig störender Durchsagen gibt es niveauvolle Jazz-, Pop- und Country-Klänge vom Live-Gitarristen auf der Pool-Bühne, abends dann Pianoklänge und eine Comedy-Show. Sicherlich gibt es das übliche US-Unterhaltungsprogramm mit Bingo-TexMex-DanceClass-Detox-Lose Weight-Angeboten samt Casino-Gedaddel. Doch darüber hinaus hat man auf den Azamaras sehr gute Lektoren an Bord geholt, die in ihren Vorträgen weit über das übliche Land & LeuteGeplauder hinausgehen. Erster Halt ist Port Blair, Hauptstadt der Andamanen. 572 Inseln zählt das Archipel in der Andamanensee, nur 38 sind bewohnt. Ein Shuttle bringt uns ins Zentrum. Trauben dunkeläugiger Inder in braunen Uniformen stürmen auf uns zu, wollen uns in ihre TukTuks ziehen. Nein, nicht zum Beach wollen wir. Zum Cellular Jail, bitte! Auch Black Water heißt das berüchtigte Gefängnis und erzählt ein unschönes Kapitel indischer Geschichte: Seit 1863 wurden in sechs tristen Backsteingebäuden Hunderte indischer Freiheitskämpfer in 693 Einzelzellen isoliert, zu Strafarbeiten gezwungen, ausgepeitscht, gefoltert und am Galgen erhängt. Erst mit der Unabhängigkeit 1956 hat man es geschlossen. Bedrückend. So recht fehlt danach die Freude, durch den Aberdeen Bazaar der Hauptstadt zu bummeln. Der Genuss, in den Schutz und Komfort unseres Luxusschiffes zurückkehren zu können, und der Durst nach einem kühlen Bier siegen über die desillusionierende Konfrontation mit der rauen Realität. Die Azamara Quest setzt ihre Reise durch die Andamanensee fort. Myanmar, für viele an Bord das Highlight dieser Kreuzfahrt, sollen wir am nächsten Nachmittag erreichen. Je näher wir der Küste kommen, umso öfter kreuzen wir an Backbord und Steuerbord wie an einer Perlenschnur aufgereihte Boote mit ihren Fangkörben. Alles Fischfarmen, die monatelang auf Schwärme warten. Um halb drei kommt ein Lotse an Bord, mit dessen Hilfe wir die nächsten 22 Meilen den Yangon River hinauffahren. Von Deck blicken wir auf eine flache, hier und da von Baumgrüppchen und glitzernden Stupas durchsetzten Landschaft. Alle dinieren heute schon vor 18 Uhr, denn gleich nach dem Anlegen fahren die Busse nach Yangon, in die 90 Minuten entfernte Hauptstadt Myanmars.

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ückflug nach Yangon am nächsten Morgen und sofort weiter zur Shwedagon-Pagode auf dem Hügel Pegu Yoma, diesem religösen Prachtbau, Wahrzeichen des Landes und einer der berühmtesten Stupas der Welt. Die Pagode steigt auf einer achteckigen Basis mit einem Umfang von 413 Metern zu einer Höhe von 116 Metern auf. Sie trägt als Schirm ein kegelförmiges vergoldetes eisernes Netzwerk „Ti“ und ist überall mit Glocken behängt. Nach buddhistischem Glauben enthält sie acht Haupthaare Buddhas. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mit Gold und Edelsteinen reich verziert. Die 60.000 Quadratmeter große Plattform besteht aus Marmorplatten. Das Gewicht der Goldplatten, mit denen der Stupa gepflastert ist, wird auf 60 Tonnen geschätzt. Sein Schirm ist mit Tausenden Diamanten, Rubinen und Saphiren verziert, an der Spitze befindet sich ein 76-karätiger Diamant. Barfuß wandeln wir in bruttiger Mittagshitze an unzähligen Gold-Stupas, Fabeltieren, Neben-Tempeln und BuddhaStatuen vorbei, die sich um den Haupt-Stupa anordnen. Die Shwedagon-Pagode ist für jedermann geöffnet und eine Art Marktplatz. Wir beobachten alle Bevölkerungsgruppen – ob armer Reisbauer oder schlecht bezahlter Universitätsprofessor aus Yangon, ob Greisin am Stock oder Kinder mitsamt der Nanny. Unter den Bäumen und Pagodendächern pausieren Mönche, Familien vespern in Papier eingewickelten Reis und mitgebrachtes Obst. Schade, dass sich die Hauptpagode derzeit im oberen Teil in Restauration befindet und deshalb nur halb so golden glitzert. Trotzdem gilt der Werbeslogan „Myanmar – Goldenes Land“! Wir wollen wiederkommen mit noch mehr Zeit! Ein Seetag in die thailändische Urlauber-Destination Phuket: Tendern in Patong, einer der Touristen-Hochburgen hier. Das Fazit der meisten Kreuzfahrer nach dem Landgang: Traumstrände, allerdings mit Alptraum-Publikum. Wie am Ballermann auf Malle – Bier, Billig-Buden, Body-Painting. Passt nicht zum Niveau der Azamara, denken sie. Und nehmen gleich nach dem Anlanden mit dem Tender reißaus – auf die nahen Inseln oder etwa zum Freedom Beach. Der ist nicht so überlaufen, sauber

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und flach zum Baden mit türkisgrünem Wasser. Hier kommt nur her, wer für etwa 40 Euro ein Schnellboot chartert. Wir beobachten bei der Rückkehr, wie die Crew an der Tenderstation neue Ware entgegennimmt – Salat, Bananen, Trauben. Ob es ab jetzt auch die vielen herrlichen exotischen Früchte wie Mangos, Durians, Rambutan, Guaven oder Litschis zum Frühstück gibt, die wir an allen Straßenständen gesehen haben? Leider nein. Die Auswahl an frischem Obst zum Frühstück kommt über drei Varianten an (nicht immer perfekt reifen) Melonen, Ananas, Orangen, Äpfeln nicht hinaus. Und die Vielfalt und Qualität beim Obst ist für mich ja bekennendermaßen immer ein Gradmesser für das kulinarische Niveau. Zur Verpflegung gilt grundsätzlich festzustellen: Das Buffetrestaurant „Windows Café“ bietet eine große und gute, sehr schmackhafte Auswahl an Gerichten, abends mit wechselnden Themen. Das Hauptrestaurant mit Menü-Wahl zum Dinner serviert gehobene Küche mit einigen Raffinessen, die sich in den beiden Spezialitäten-Restaurants noch steigern. Von einer 5-Sterne-Küche kann man allerdings, sowohl was die Vielfalt, Qualität als auch das Level der Zubereitung der Speisen angeht, nicht sprechen. Wunderschön inszeniert ist die „White Night Party“, wo wir auf Phuket in der geschützten Bucht bis 23 Uhr liegen. Ganz in Weiß dekoriert und mit ebenfalls in Weiß eingedeckten Tischen erstrahlt das Pooldeck. Und wir sind natürlich alle auch in Weiß gekleidet! Eine lokale Folkloregruppe führt traditionelle Thai-Tänze auf. Nach einem Tag auf Langkawi nun Penang. Penang, die Überraschung dieser Reise. Kosmopolitisch die Kultur, kontrastreich die Architektur, tolerant die Religionen. In weiter Ferne glitzern Wolkenkratzer, wir erkunden das historische Georgetown, UNESCOWeltkulturerbe. Die Altstadtgassen beginnen direkt am Swettenham Pier, wo die Azamara anlegt. Einst war die Insel wie Singapur ein Straits Settlement der Briten, diente als Wasserweg zwischen den zwei Hälften Asiens und als Absatzmarkt für Europa und den Nahen Osten. Auch deutsche Schiffe legten hier an, wie an einigen alten Kolonialhäusern zu lesen. Und der deutsche Architekt Neubronner gestaltete gar zum Großteil die damalige Stadt mit. Sehenswert ist auch das reich verzierte Peranakan Mansion, das eine überbordende chinesisch-malaysische Kunstsammmlung dieser besonderen Kultur beherbergt. Als Peranakan oder Baba werden die Chinesen bezeichnet, die quasi den Briten hierher wie auch nach Singapur gefolgt sind und ihre Traditionen mit denen der Kolonialherren als auch den hier vorgefundenen Malaysiern einzigartig mischten. Bis heute leben alte Handwerkstraditionen fort. Man kann sie noch beim Arbeiten in ihren Werkstätten besuchen. Der chinesische Kalligraf, der für seine KokosnussTörtchen berühmte Pastry Maker, der Ratanweber

dieser Tageszeit überfüllt, aber mit Recht: Atemberaubend ist dieses 380-Grad-Panorama, eingetaucht in das Lichtspiel – Hunderte roter Sahnehäubchen, wie von Zauberhand mit einer Spritzpistole hingetupft, liegen um uns herum verteilt, dazwischen wahllos kleine Baumgrüppchen. Andächtig, stumm und demütig blicken wir auf diese lautlose Szenerie. Abends am HotelPool unterm Sternenhimmel sind wir pappsatt von all den Eindrücken und Emotionen, laufen schier über wie die Schaumkrone unseres Biers. Bis uns irgendwann und noch ein paar Bierchen später beschwipst, aber selig die Augen zufallen.


Advertorial

Service Singapur sowie seine lebendige Kunst- und Kulturszene kann in der nächsten Kreuzfahrtsaison von September 2015 bis März 2016 unter anderem bei einem Landgang von AIDA Cruises, Costa Cruises, Hapag-Lloyd, MSC Kreuzfahrten, TUI Cruises, Celebrity Cruises, der Holland Cruise Line und Royal Caribbean International erlebt werden. Weitere Tipps und Informationen finden Sie auf www.yoursingapore.com/de.

Singapur ist bunt! Die Kunstszene der Löwenstadt zeigt sich so vielfältig wie ihre Menschen selbst.

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ie die vielen verschiedenen Kulturen prallen in Singapur auch die Farben aufeinander, vermischen sich und bringen Erstaunliches hervor. Egal, ob pastellfarbene Wohnhäuser, bunte Food-Kreationen oder farbenfrohe Street Art an Gemäuern: Langeweile kommt in Singapur nicht auf. Alle Farben des Regenbogens ergießen sich über die Hauswände der Haji Lane, fügen sich zusammen und formen futuristisch anmutende Kreaturen und mystische Fabelwesen. Die Bewohner des kleinen Gässchens im muslimischen Viertel Kampong Glam haben der einst so verschlafenen Straße mit bunten Kunstwerken an den Hauswänden neues Leben eingehaucht. Heute zählt sie zu den trendigsten Straßen im Stadtstaat. Hier trifft sich die Szene in den Showrooms junger Mode-Labels, in den schicken Cafés und kleinen Kunstgalerien. Ein Bummel lohnt sich allemal, denn es gibt süße kleine Souvenirs abseits von Chinatown und Co. Nur das neue In-Viertel Jalan Besar liegt noch versteckter. In diesem un-

geschliffenen Juwel schlägt das Herz der jungen Hippster-Szene. Hier versammeln sich auch die heimlichen Stars der Kunstszene – bereit, aus ihrem Versteck auszubrechen und die Kunstwelt Singapurs zu erobern. Bis es so weit ist, bieten sie ihre individuellen Werke in der At Ease Gallery oder im The Artists Village an. Etwas gediegener, aber gleichermaßen farbenfroh geht es in Katong zu. Wie ein herrlicher Fruchteisbecher aus Himbeere, Aprikose und Pistazie – mit oder ohne Sahne – schmiegen sich die pastellfarbenen Shophouses der Peranakan, einer chinesischmalaiischen Mischkultur Singapurs, aneinander. Jedes erstrahlt in einer anderen Farbe: Rosa neben Himmelblau, mit weißen und türkisen Verzierungen, dazu ein Tupfer Rot – ein wunderschöner Anblick und unbedingt ein Foto wert! Wer sich an den Farben der Häuser sattgesehen hat und trotzdem noch Hunger verspürt, fährt weiter in Richtung Tiong Bahru. Statt Kunst auf Leinwand gibt es hier Kunst im Kaffee. Latte Art nennen Baristas die kreative Gestaltung der Milchschaumober-

fläche von Espresso-Heißgetränken. Dazu ein Stück Rainbow Cake – natürlich in Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila – und schon stehen zwei der angesagtesten Food-Trends vor einem auf dem Tisch. Eine klimatisierte Abkühlung, eindrucksvolle Werke sowie detaillierte Informationen zur Kunstgeschichte Singapurs gibt es im Singapore Art Museum oder Art Science Museum. Letzteres ähnelt in seiner Form einer geöffneten Lotosblüte und ist schon deshalb einen kurzen Stopp wert. Im Oktober steht zudem die Eröffnung der National Gallery Singapore an. Für das neue Museum haben sich das ehemalige Rathaus und das Oberste Gericht in das größte Zentrum für bildende Kunst verwandelt. Die beiden eindrucksvollen Gebäudekomplexe wurden aufwändig restauriert und miteinander verbunden. Doch mehr noch beeindrucken die mehr als 10.000 zeitgenössischen, südostasiatischen Arbeiten. Ganze 8.000 davon stammen von einheimischen Künstlern, die in ihren Werken häufig persönliche Erlebnisse verarbeiten.

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und der indische Girlanden-Macher. Ebenso sollte man die Stelzenhäuser an der Küste besuchen, die Jettis, wo bis heute Familien in einfachsten Verhältnissen teils nur auf Plastikboxen ihre Hütten gestellt haben. All das lässt sich wunderbar erlaufen oder mit einem der vielen roten Rikschas erradeln. Ansonsten heißt es sich treiben lassen, am alten Glockenturm vorbei, dem Fort, an der alten Feuerwehr und dem Custom’s House. Und dazwischen immer der Nase nach, den vielen exotischen Gerüchen der Straßenhändler und Garküchen in den Food Centers folgend. Und durchaus auch kosten, denn die Mix-Küche von Penang ist legendär – Satays, Dim Sums, Currys, Tandoori! Port Klang, das Tor nach Kuala Lumpur. Ich möchte unbedingt auf die Petronas Towers hinauf, es dürfen nur 1400 Besucher täglich die Zwillingstürme besuchen. Eine individuelle Online-Buchung muss monatelang vorher getätigt werden. Ich buche deshalb eine Azamara-Exkursion. Wir starten pünktlich mit dem Bus zuerst zu den Batu Caves. Dieses Höhlensystem aus drei Kammern nordwestlich der Hauptstadt lässt in die indische Kultur eintauchen: Vor dem Eingang, zu dem man über eine Treppe mit 272 Stufen emporsteigt, wacht eine riesige Murga-Statue. „Die höchste der Welt“, verkündet unser Führer Talib, selbst indischer Herkunft.

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eiter geht‘s über die Autobahn vorbei an Wohnanlagen und Apartment-Häusern. Sie deuten an, was uns später Downtown erwarten wird: Malaysia ist einer der modernsten und fortschrittlichsten Staaten Südostasiens. Talib versucht diese Beobachtung fortwährend durch seine Kommentare zu untermauern: „Wir sind sehr toleOriginal oder Kopie? Vor den Tempeln in Bagan versuchen Händler, angeblich echte TempelReliquien als Kunstwerke zu verkaufen.

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rant in unserer Vielfalt an Kulturen. Bei uns leben alle Religionen friedlich nebeneinander in den Vierteln.“ Und alles ist ordentlich geordnet, wie wir beim Eintritt in die Twin Towers erleben. Die dürfen wir nur im vorbestellten Zeitfenster und im Tross unserer Gruppe besuchen. Zehn Minuten auf der Skybridge im 21. Stockwerk, dann geht’s weiter hoch in Turm 2 auf Etage 88. Nach 20 Minuten Aussicht müssen alle wieder runter. Mancher ist darüber ganz froh, denn der Turm wankt um einen Meter hin und her. „Das schützt vor Erdbebenschäden“, so der Führer hier. Wem schlecht sei, solle sich nicht hinsetzen, weil das Unwohlsein dann noch schlimmer werde. Ich merke keine Bewegung. Die Petronas Towers sind außer dem Hauptsitz des gleichnamigen Ölkonzerns ein riesiges Einkaufszentrum. Zwei Stunden Shopping total also, bevor es zurück an Bord geht. Am frühen Abend genießen wir das angenehme Spa der Azamara und das dortige Dampfbad, nachdem wir im Fitnessstudio ein wenig unsere Muskeln trainiert haben. Letzter Programmpunkt für diesen ereignisreichen Tag: die Show im Theater. Auch heute gibt das Ensemble sein Bestes. Sicher sind aufgrund der technischen und räumlichen Begrenztheiten die Choreografien nicht mit reinen Entertainment-Linern zu vergleichen. Doch das kann auch ein Vorteil sein: Aufgrund ihrer Nähe zum Gast, ihrer professionellen Stimmen und Tanzeinlagen ist es den Künstlern gelungen, die Gäste zu begeistern. Die beste Show der Kreuzfahrt hat den Titel „Voices“. Hierbei sehen und hören wir Sänger auf einer Großleinwand, deren Melodien in die Live-Acts des ShowEnsembles eingebaut werden. Genial einfach und super effektiv! Letzte Station der Azamara-Kreuzfahrt ist Singapur. Der Löwenstaat empfängt uns mit brütender Hitze, dem nachmittags ein heftiges Tropengewitter folgt. Sogar die Seilbahn, die über unserem Schiff nach Sentosa Island hinüberfährt, bleibt zeitweise aufgrund der Blitze stehen. Gut, dass wir noch Luft haben und erst am Abend die Stadt erobern wollen. Möglich ist das, weil die Azamara Quest auch hier eine Übernachtung an Bord im Routing integriert hat. Singapur feiert 2015 Geburtstag, Die Löwen-Stadt ist 50 Jahre jung und strotzt vor Energie. Unbedingt anschauen sollte man die abendliche Lasershow am Marina Bay Park: Wer auf der Brücke, die vom Marina Bay Sands Hotel in den Park hinüberführt, steht, hat den besten Ausblick auf die spektakulären Lichteffekte, bei denen die 22 Meter großen Riesenbäume aus Stahl im Gardens by the Bay abwechselnd in Lila, Grün, Silbern funkeln. Danach geht’s an den Clarke Quai, den derzeitigen Hotspot für Nachtschwärmer – ob Jung oder Alt. Die Restaurants liegen alle direkt am Singapore River. Vielleicht ist dem ein oder ande-


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Yangon

INDIEN

Chennai

Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Port Blair

ren die Atmosphäre etwas zu touristisch, aber die Internationalität Singapurs lebt hier in allen Farben. Einen guten Überblick bietet die Tour im Hop on-Hop off-Bus, der direkt vorm Cruise Terminal hält. Unbedingt im China-Viertel aussteigen, durch die bunt geschmückten Straßen entlang den vielen Geschäften schlendern, dann in der Food Street in den besten Garküchen Singapurs Köstlichkeiten testen, Carrot Cake oder auch Chai Tow Kway. Mitnichten ist das unser süßer Möhrenkuchen, sondern gebratene Reismehl-Pfannkuchen mit geriebenem Meerrettich. Entweder „weiß“ oder „schwarz“ mit einer Fischsauce – Letzteres mein persönlicher Favorit! Ein anderer Stand bietet die „beste chinesische Ente“ der Stadt an, der andere original indisches Gemüse-Curry. Auch das Geschäft mit der Gesundheit blüht hier: Anhänger chinesischer Medizin (TCM) können alteingesessene Ärzte mit ihren westlichen Wehwehchen konsultieren. Aphrodisierende Pilze, Pillen, stärkende Tees und anderes Lebenselixier für Herz, Leber und Magen versprechen Heikraft. Nächster Must-Stop ist die endlos lange Orchard Road mit ihren DesignerTempeln. Ein Eldorado für Shopaholics, die dann aber ein Fiasko auf der Kreditkarten-Abrechnung einkalkulieren sollten. Singapur bietet mehr als nur einen Stopover! Gönnen Sie sich eine Nacht im Marina Bay Sands Hotel. Nur dann dürfen Sie auf die Terrasse in der 57. Etage und im spektakulären Infinity Pool schwimmen! Auch ein weiteres Highlight sollten Sie nicht missen: im geschichtsträchtigen Raffles Hotel an der Long Bar den berühmten, hier erfundenen Cocktail Singapore Sling probieren. Singapur wäre also schon die Reise wert gewesen, aber in Kombination mit einer Kreuzfahrt auf der Azamara wird sie denkwürdig. Text: Susanne Schaeffer

Phuket 0

500 km

Langkawi Penang M A L AY S I A

Indischer Ozean

Port Klang Singapur

Von Indien bis Singapur Die facettenreiche Route durch fünf Länder, zu Trauminseln und zu alten Kulturen. Chennai (Indien) 7,5 Millionen Einwohner. Hotel: Vivanta by Taj Fisherman’s Cove Chennai, die LifestyleHotelmarke von Indiens größter und ältester Hotelgruppe Taj, die für das junge und moderne Indien steht und im März 2014 von Condé Nast Traveller US zur drittbesten Hotelmarke der Welt gekürt wurde (1 Übernachtung ca. 250 Euro). www.vivantabytaj.com Ausflug: Tempel von Mahabalipuram. Souvenirs: Elefanten aus Stein. Port Blair (Andamanen/Indien) 112.000 Einwohner, größte Stadt auf den Andamanen. 572 Inseln, davon 38 bewohnt. Sehenswert: Cellular Jail, Anthropological Museum, Aberdeen Bazaar. Währung: Indische Rupie (Rs), 1 Euro = ca. 76,5 Rs.

Yangon (Myanmar) 4,4 Millionen Einwohner, Hauptstadt von Myanmar. Highlights: ShwedagonPagode, der wichtigste Sakralbau und das religiöse Zentrum Myanmars, Rathaus, Independent Monument. Exkursionen: Bago, die alte Hauptstadt der Mon (9 Std./125 Dollar), Tempel von Bagan (2 Tage/999 Dollar),

hier Ballonfahrt möglich (ca. 400 Dollar). Währung: Myanmarischer Kyat (MMK), 1 Euro = ca. 1244,4 MMK.

Phuket (Thailand) 75.000 Einwohner, größte Insel Thailands. Sehenswert: Chalong-Tempel. Traumstrände wie Surin, Kamala und Karon. Ausflug: Phang Nga Bay, Phi Phi Island, Kulisse für den Film „The Beach”. Währung: Thailändischer Baht (THB), 1 Euro = ca. 40 THB.

Langkawi (Malaysia)

54.000 Einwohner. Ausflüge: Kajaktour durch das Mangroven-Umweltsystem (4,5 Std./78 Euro). Durch Langkawis Inselwelt – insgesamt sind es 99 Inseln – mit dem Boot (5 Std./159 Euro).

Penang (Malaysia) 1,5 Millionen Einwohner. Insel an der Straße von Malakka, Hauptstadt: Georgetown. Highlights: Altstadt, UNESCOWeltkulturerbe. Ausflug: Reederei-Rundgang „Heritage Tour” (3,5 Std./65,75 Dollar).

Kuala Lumpur (Malaysia) 1,5 Millionen Einwohner. CyberCity mit Tempeln, Moscheen, Skyscrapern. Highlights: Zwillingstürme Petronas Towers, Chinatown, Merdeka Square, Little India. Ausflug

nach Malakka, holländische Kolonialstadt. Porta de Santiago, Festung – beliebtes Fotomotiv. Kalksteinhöhlen Batu Caves. Währung: Malaysischer Ringgit (MYR), 1 Euro = 4,52 MYR.

Singapur 5,8 Millionen Einwohner. Wohlhabender, hochtechnologisierter Inselstadtstaat in Südostasien. Für einen Überblick rein ins Riesenrad Singapore Flyer (30 Dollar), dann in den Hop on-Hop-off Bus (ca. 33 Dollar). Highlights: Colonial District, Sitz der früheren britischen Machthaber, Marina Bay, Chinatown, Little India. Singapore Zoo mit 2530 Tieren, Botanischer Garten. Währung: Singapur Dollar (SGD), 1 Euro = ca. 1,8 SGD. www.yoursingapore.com

Souvenirs Tee, Gewürze, Stoffe, Steinmetzarbeiten in Indien, LackKunsthandwerk in Myanmar.

Reisezeit Ganzjährig tropisches Klima. Beste Reisezeit: Januar bis März.

Lesetipp Südostasien, Lonely Planet, 28,99 Euro

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Das Spezialitäten-Restaurant „Aqualina“ serviert zum Dinner mediterrane Gourmet-Küche. Nachmittags findet hier auch die High Tea-Stunde statt.

Das Pooldeck ist übersichtlich, gemütlich und verfügt über ausreichend sehr bequeme Lounge-Liegen.

Wer von der Pool-Bar einen kühlen Drink wünscht, bekommt ihn von der Crew an seinen Platz gebracht.

Das elegante Hauptrestaurant „Discoveries“, ohne Tischzeiten und freie Platzwahl, in dem freundliche Kellner mehrgängige Menüs servieren.

Mehr als zwei Drittel der komfortablen 347 Kabinen verfügen über einen Balkon, von dem aus die Gäste den Seeblick privat genießen.

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schiffstest

Eleganter Boutique-Liner für intensives Kreuzen Die internationale Azamara Quest präsentiert sich als Spezialist für Destinationen und lange Liegezeiten. Schiff Die Azamara Quest ist ein dezent-eleganter BoutiqueLiner für maximal 694 Gäste und gehört so zu den größeren Schiffen seiner Klasse. Das Bordleben gestaltet sich leger, entspannt mit dezenter, aber qualitativ hochwertiger Unterhaltung und mit viel Raum für Individualität – ganz nach dem Vorbild eines Country-Clubs auf See. Wer die Azamara Quest bucht, wählt vor allem auch das Reiseziel, also ungewöhnlich attraktive Anlaufhäfen mit langen Liegezeiten und ExtraÜbernachtungen von ein oder gar zwei Nächten. Highlights: Events wie die „AzAzamara Evenings“, an denen die Gäste einen Abend pro Kreuzfahrt an einem ungewöhnlichen Ort verbringen, etwa in einem französischen Schloss, bei einem russischen Ballett oder einem birmesischen Festival.

reederei Azamara Club Cruises ist die Luxusmarke von Royal Caribbean Cruises Ltd. mit Sitz in Miami, zu der auch Royal Caribbean International und Celebrity Cruises zählen. Sie gehört zu den Destinationsexperten auf den Weltmeeren. Slogan: „You’ll love where we take you“. Die Reederei verfügt derzeit über zwei fast baugleiche große BoutiqueLiner: neben der Azamara Quest die Azamara Journey (2007/ renoviert 2013). Die Azamara Journey wird ab Januar 2016 auf den Bahamas modernisiert, die Azamara Quest ab April 2016 in Singapur. Unter dem Motto „Reimagine Azamara“ werden die beiden Schwesterschiffe mit umfassenden Upgrades in allen Bereichen ausgestattet – von Kabinen und Suiten über die öffentlichen Plätze, SpaBereiche, Dining-Möglichkeiten

bis hin zum Entertainment. Jeder Bereich soll ein neues „Look & Feel“ für ein zeitgemäßes, modernes Ambiente bekommen, so verspricht die Reederei. Ein Neubau ist derzeit nicht geplant.

FahrTgebiet Im Sommer kreuzen die beiden Azamaras in Nordeuropa (Norwegen/England/Ostsee) und dem Mittelmeer, im Winter in Asien, Australien und Südamerika. Hier werden auch ungewöhnliche Ziele angelaufen wie Myanmar, Bali, Java, Komodo.

kabinen 347 Kabinen (93 Prozent Außen-, 68 Prozent Balkonkabinen). Die Unterkünfte sind elegant ausgestattet und in diversen Kategorien für jeden Geschmack: Innen- bzw. Außenkabinen (16 m²), Balkonkabinen (16 und 4 m² Balkon), SkySuiten (24 und 6 m² Balkon) und die Royal- (55 und 18 m² Balkon) bzw. Penthouse Suiten (60 und 30 m² Balkon). Kleiner Flachbild-TV, Minibar, Safe, Toilettenartikel der eigenen Serie „About Rose“. 24-StundenRoom-Service.

gastronomie Hauptrestaurant „Discoveries“ (freie Platzwahl, keine Tischzeiten). Buffetrestaurant „Windows Café“ mit Außenterrasse am Heck, „Pool Grill“, „Mosaic Café“. Spezialitäten-Restaurants (je 25 Dollar Aufschlag, außer für Suiten-Gäste) „Prime C“ (Steaks, Meeresfrüchte), „Aqualina“ (italienisch, mediterran). „High Tea“. MehrgängeMenü „Chef’s Table“ mit wechselnden Weinen für 99 Dollar. Acht Bars, z. B. Caviar & Champagner Bar (à la carte).

Inklusive sind viele Extras. Spirituosen, Bier und Weine während der Öffnungszeiten in den Bars und Lounges.

service Sehr aufmerksam, im Restaurant viele Filipinos. Auf Nachfrage erhalten deutschsprachige Gäste Tagesprogramm und Menükarten auch auf Deutsch. Trinkgelder: inklusive.

sport & wellness Ein Swimmingpool, zwei Whirlpools, Fitnessstudio mit kostenfreiem Kursangebot (z. B. Yoga, Pilates), Personal Trainer, Gesundheits-Workshops, Spa mit Sauna, Dampfbad, Massagen, Akupunktur, Schönheitsklinik. Kosmetik, Friseur. Highlight: ThalassoPool mit Sonnendeck (Tagesticket: 20 Dollar bzw. 99 Dollar für die gesamte Reise, für Suiten-Gäste inklusive).

publikum Internationales, gehobenes Publikum, das gewöhnlich sehr reiseerfahren ist. Vorwiegend sind die Gäste aus dem englischsprachigen Raum. Meist buchen Paare ohne Kinder die Azamara. Durchschnittsalter: ca. 57 Jahre.

shopping Zwei Boutiquen mit maritimer Mode, Reisebedarf, Kosmetik, Juwelier. Fotoshop.

dresscode Locker-leger bis elegant. Keine Abendgarderobe!

Preisniveau Ab 170 Euro pro Tag.

★★★★★

bordprogramm Cabaret Lounge mit ShowProduktionen des AzamaraEnsembles und internationalen Gastkünstlern. Looking Class für Live-Musik, Disco, Tanzabende. „Michael’s Piano Bar“ mit Klaviermusik. Lektorate zu Land und Leute. Kino unter Sternen. Kunstauktionen. Special Events: „AzAmazing Evenings“ und „White Party“ an Deck. Keine Kinderbetreuung. Computercenter. WLAN an Bord (ab 0,50 US-Dollar/Min.).

Ausflugsangebot Auswahl an klassischen, kulturellen und aktiven Exkursionen (z. B. Kajak, Schnorcheln). Auch Overnight-Exkursionen (z. B. nach Bagan). Durchführung nur in englischer Sprache. Concierge zur Organisation individueller Ausflüge.

Azamara Quest Schiff 18,0 Kabinen 8,9 Gastronomie 18,1 Service 18,5 Sport & Wellness 8,0 Bordprogramm 9,0 Ausflugsangebot 9,5 GESAMT Punkte 90,0 Bordsprache: Englisch Bordwährung: Dollar Passagiere: 694 Crew: 408 PCR: 1,7 SR: 27,47 Baujahr: 2000/renoviert 2012 Flagge: Malta BRZ: 30.277 Länge/Breite: 180 m/25 m

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Das königliche Erbe am Ufer der 42 °azur.de

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Loire


Seit dem Stapellauf des Raddampfers Loire Princesse ist das erste Flusskreuzfahrtschiff auf dem längsten Fluss Frankreichs zu den Schlössern der Loire unterwegs.

Die Loire Princesse ist das erste Flusskreuzfahrtschiff auf der Loire. Der neue Raddampfer mit sehr geringem Tiefgang kommt den Schlössern dieser zauberhaften Region nahe. 4/2015

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Flaggen auf beiden Seiten der Rue Jeanne d’Arc, die zur Kathedrale Sainte-Croix führt, erinnern an die bewegte Geschichte der Stadt Orléans. Seit April 2015 ist der in der Werft STX France in Saint-Nazaire gebaute Raddampfer Loire Princesse auf der Loire unterwegs.

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Flusskreuzfahrten

auf allen europäischen Flüssen

Brücke Georges V schaue ich Kajakfahrern bei ihrem wagemutigen Sport zu. Vorbei an den beiden am Ufer liegenden Restaurantschiffen zieht es mich in die Altstadt. Ich werfe einen Blick auf den malerischen Garten auf dem Gebäude eines Kinos am Place de la Loire und gehe durch die engen Gassen weiter in Richtung Kathedrale. Schnell zieht mich die Atmosphäre der Stadt in ihren Bann. Mittelalterliche Fachwerkhäuser, Renaissance-Fassaden und Bürgerhäuser finden sich hier in genauso großer Zahl wie kleine Cafés und Restaurants. Etwas ruhiger ist es auf dem Platz direkt vor der beeindruckenden Kathedrale Sainte-Croix. Ich setze mich auf die steinerne Einfassung der Grünanlagen und genieße den Blick auf die 82 Meter hohen Türme und die 114 Meter hohe Turmspitze in der Abendsonne. Nach einem kurzen Blick in das Innere der dem heiligen Kreuz geweihten Kathedrale schaue ich mir in unmittelbarer Nachbarschaft das Hôtel Groslot an. Sehenswert ist auch der romantische Garten an der Rückseite des Gebäudeensembles. In der im 19. Jahrhundert angelegten Anlage freue ich mich über liebevoll angelegte Blumenbeete und sitze im Schatten von uralten Bäumen.

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ei der Statue von Jeanne d’Arc auf dem Place du Martroi sehe ich einzelne Mitreisende. Sie sind vom Haus, in dem die Jungfrau von Orléans einst übernachtet hat, zum Reiterstandbild gekommen. Im Jahr 1429 befreite Jeanne d’Arc die Stadt von der Belagerung durch die Engländer. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es Zeit für die Rückkehr ins Hotel zum gemeinsamen Abendessen ist. Am nächsten Morgen geht es dann noch einmal gemeinsam in die Stadt, deren Name untrennbar mit der Geschichte um Jeanne d’Arc verbunden ist. Stadtführerin Geneviève Poissonnet, die 14 Jahre in Berlin gelebt hat, führt durch die nörd-

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ls wir in Saarbrücken ankommen, treffen die anderen Gäste auch gerade ein. 39 von 41 Gästen aus Deutschland haben sich für die gemeinsame Anreise entschieden. Busfahrer Klaus und sein Kollege Michael Käufer nehmen das Gepäck entgegen und erinnern die Gäste an die vorher zugewiesenen Sitzreihen. Mit 90 Zentimeter Sitzabstand und bequemer Ausstattung ist der 5-SterneBus komfortabel. „Bitte schnallen Sie sich an – zur Sicherheit und weil es in Frankreich 90 Euro kosten kann“, meldet sich der Fahrer zu Wort. Schon nach wenigen Minuten überquert der Bus die französische Grenze. Nur die Straßenschilder und der Roaminghinweis auf dem Handy zeigen, dass wir Deutschland schon verlassen haben. Während der Fahrt erfahren die Gäste einiges über Geschichte, Kultur und Landschaft. Wer mag, kann die Reise so umfassend informiert über Könige, Adelslinien und Schlachten der vergangenen Jahrhunderte beginnen. Beim Blick aus dem Fenster sehe ich weite Ebenen, hügelige Landschaften, Wälder und hin und wieder Rehe und Fasane am Rand der Autobahn. Wir passieren die einstigen Jagdreviere von Adeligen, die mit einer Jagdgesellschaft von bis zu 3000 Personen für mehrere Monate unterwegs waren und ihren gesamten Hausstand mit sich führten, um damit ihre Jagdschlösser während der Saison einzurichten. Ziel des ersten Tages ist nach 540 Kilometern und drei Pausen Orléans. Hier sind wir in einem Hotel direkt am Ufer der Loire untergebracht. Auf eigene Faust breche ich auf und flaniere nach der langen Reise über die Promenade einige Meter oberhalb des Flusses. Bänke laden am Quai Barentin zum Verweilen ein. Sonnenstrahlen kitzeln auf der Haut. Unter der königlichen

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Loire PrincessE° Frankreich

lichste Stadt des Loire-Bogens und läuft in kurzer Zeit mit der Gruppe die bekanntesten Sehenswürdigkeiten ab. Ich erkundige mich nach besonderen Mitbringseln aus der Region und erfahre, dass neben Wein aromatischer Essig, cremiger Senf und Macarons mit Früchten aus der Region beliebte Mitbringsel sind. Von einem Bad im Fluss rät Geneviève Poissonnet eindringlich ab: „Die Loire ist wie eine launische Dame. Wegen ihrer Strömung ist Baden zu gefährlich!“ Mit Souvenirs ausgestattet und begleitet von den Rufen der elegant umherfliegenden Mauersegler, geht es zurück zum Hotel und dann gleich weiter in den Bus. 90 Minuten später parkt Klaus den Bus beim Wasserschloss Chenonceau. „Über das Wetter reden wir nicht, das hat man“, scherzt Busfahrer Michael Käufer beim Aussteigen. Doch auch mit Regenschirm in der Hand lohnt sich der Weg vom Parkplatz zum monumentalen Eingangstor. Im Laufe der Jahrhunderte haben sechs ganz verschiedene Damen die Geschichte des Schlosses maßgeblich beeinflusst. Es begann mit Diane de Poitiers, die das Schloss im Jahr 1547 von König Heinrich II. geschenkt bekam und eine Brücke über den Fluss Cher anlegen ließ. Ihr zu verdanken ist auch ein großer Garten aus acht großen Rasendreiecken, eine Fontäne und Terrassen zum Schutz vor Überschwemmungen. Später wurde sie von Katharina von Medici, der Witwe von Heinrich, aus dem Schloss verdrängt. Diese legte einen zweiten Garten mit Blick auf die Westfassade des Schlosses an. Beim Rundgang sehe ich fünf Rasenflächen rund um ein Wasserbecken und einen eleganten Garten mit Buchsbäumen, Rosen und Lavendel. Vom Garten aus blicke ich auf die von Katharina von Medici über der Brücke erbaute zweistöckige Galerie. Bevor der Regen dichter wird, gehe ich durch die weitläufige Parkanlage rund um das Schloss zu einem italienischen

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om Park aus mache ich mich, vorbei an laut im Graben quakenden Fröschen, auf den Weg zum Schloss. Vorbei an einem im Stil der Renaissance umgebauten Turm komme ich zum repräsentativen Haupteingang des Schlosses. Von dort führen mehrere Wege in die verschiedenen mit Mobiliar aus der Epoche ausgestatteten Räume. Gemälde, Wandteppiche und historische Möbel lassen erahnen, wie man einst im Schloss lebte. Besonders gut ausgestattet ist die Küche im Untergeschoss. Kupferpfannen, Körbe, Kannen und sogar Schlachtermesser sind so drapiert, als hätten Köche und Mägde den Raum gerade erst verlassen. Dann geht es weiter nach Nantes. Vom Bus aus ist ein kleiner Teil der 70.000-Hektar-Anbaufläche des Loireweins zu sehen. Auf den letzten Kilometern in Richtung Einschiffung wird das Wetter wieder besser. Als wir Nantes erreichen, gehen wir die letzten hundert Meter zu Fuß. Der Hafen von Nantes liegt auf der Île de Nantes. Auf einem ehemaligen Werftgelände ist dort ein touristischer Anziehungspunkt entstanden. Unter dem Titel „Les Machines de l’Île“ zeigt eine Künstlergruppe gigantische Maschinen. Ein großes, mechanisches Karussell macht mich neugierig. Doch schon wird mein Blick von der nächsten Attraktion angezogen. Ein 12 Meter hoher und 40 Tonnen schwerer, mechanischer Elefant kommt schnaufend auf mich zu. Auf der beweglichen Skulptur haben bis zu 35 Personen Platz. Fasziniert lasse ich das mechanische Wesen näher kommen und entdecke gerade noch rechtzeitig, dass der große Elefant aus seinem Rüssel Wasser spritzt. Höchste Zeit, die Kamera einzupacken, die Welt von Jules Verne und Leonardo da Vinci hinter mir zu lassen und zum Anleger zu gehen. An diesem liegt die erst in diesem Jahr getaufte Loire Princesse. Die Einschiffung verläuft schnell und unkompliziert. Kreuzfahrtdirektor Herve Monet nimmt die Gäste in Empfang und übergibt ihnen die Schlüsselkarten für die Kabinen. Obwohl einige Gäste schon Wünsche für die Platzierung im Speisesaal haben, kommt es nur zu einer kurzen Wartezeit, bevor ich von einem freundlichen Crewmitglied zu meiner Kabine gebracht werde. Alle Wege auf dem 90 Meter langen Schiff sind angenehm kurz. Je nach Preisklasse der Kabine liegt diese entweder zusammen mit der Bar auf dem Oberdeck oder mit dem Restaurant auf dem Hauptdeck eine Treppe nach unten. Ich mache mich nur kurz mit der Kabine vertraut, die mit einem großen Doppelbett mit Blick auf das Panoramafenster ausgestattet ist, mache mich kurz frisch und gehe gleich nach dem Willkommenscocktail wieder an Land. Schließlich möchte ich die Stadt, die ihr altes Fußballstadion zum Teil in Wohnungen umgebaut hat, entdecken. Mit Blick auf die Uhr entscheide ich mich für einen Rundgang durch

Der 40 Tonnen schwere, mechanische Elefant ist Teil der Ausstellung „Les Machines de l’Île“ in der Nähe des Schiffsanlegers von Nantes.

Labyrinth. Es wurde auf Wunsch der Medici aus 2000 Eiben gepflanzt und umschließt eine mit Korbweiden verkleidete Plattform.

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Südgeorgien


Im Schloss von Angers wird der Wandteppich der Apokalypse ausgestellt.

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den Parc des Chantiers. Von den ehemaligen Werften sind zwei alte Becken und große Titan-Kräne übrig geblieben. In einem früheren Bananenlager haben sich Kneipen, Galerien und eine Diskothek angesiedelt. In den letzten zehn Jahren ist aus der Industriebrache ein lebendiges Freizeitgelände entstanden. Eindrucksvoll finde ich die 18 in Rot, Grün und Blau beleuchteten, überdimensionalen Ringe am Rand des Flusses. Sie zeigen, wie man mit guten Ideen aus einfachen Mitteln Kunst gestalten kann. Gleich nach dem Frühstück startet ein Ausflug, der bei dieser Reise wie alle anderen Ausflüge schon im Reisepreis enthalten ist. Stadtführerin Anissa Chabi steigt in den Bus und erzählt von der Geschichte und Gegenwart ihrer Stadt. Diese war im 18. Jahrhundert Metropole des Sklavenhandels. Heute erinnert eine unterirdische Gedenkstätte an das Schicksal von 500.000 Sklaven. Bei einem Zwischenstopp auf einem Hügel oberhalb der Stadt erfahre ich, wie sich die Stadt in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat. Docks wurden zu Skateparks und Lager zu Restaurants. „Ich liebe meine Stadt“, strahlt Anissa Chabi beim geführten Stadtrundgang durch Nantes. Geschichte und Gegenwart verbinden sich auf gelungene Weise. Kunst, Kultur und Wirtschaft ergänzen sich eindrucksvoll in der Europäischen Umwelthauptstadt 2013. Schade, dass so wenig Zeit bleibt, um die vielen Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Nachdem ein Feuer die Basilika von Nantes beschädigt und den Dachstuhl zerstört hat, ist die große Kathedrale mit der ungewöhnlichen Außenkanzel für längere Zeit leider nur von außen zu besichtigen.

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it dem Bus geht es dem Schiff hinterher nach Paimbœuf. „Ein Ort, nicht viel größer als unser Bus“, kündigt Michael Käufer auf dem Weg an. Als der Bus im in der Tat verschlafenen Paimbœuf ankommt, wartet eine Überraschung auf die Gäste. Vom Schiff ist nichts zu sehen. Telefonisch klärt sich, dass bis zur Ankunft noch mindestens eine Stunde vergehen wird. Ich entscheide mich, die Zeit zu nutzen, wandere durch menschenleere Gassen und am Ufer entlang und sehe den Anglern zu, die dort ihr Glück versuchen. Für die Fotografen unter den Urlaubern ist die Verspätung ein Glücksfall. So kommen sie an Fotos des ankommenden Schiffes. Entsprechend oft klicken die Kameras, als Kapitän Benoît Armand mit dem Schiff an der Kaimauer anlegt. Der Halt ist nur von kurzer Dauer. Während sich die Gäste im Restaurant über das mehrgängige Mittagessen freuen, ist das Schiff bereits auf dem Weg nach SaintNazaire. Der Liegeplatz dort ist gleich neben der einst von deutschen Truppen errichteten U-Boot-Basis. Da kein Ausflug auf dem Programm steht, bleibt mir am Nachmittag viel Zeit, um mir die Bunkeranlagen anzuschauen, in die düstere Geschichte einzutauchen und dann in die Gegenwart zurückzukehren. Von der Panoramaterrasse auf dem Bunkerdach entdecke ich einen schönen Weg am

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Ufer und flaniere über die Promenade am Boulevard du Président Wilson an der Atlantikküste entlang. Fußläufig vom Liegeplatz des Schiffes liegt der erste von 20 Stränden. Ich lege die Schuhe unter eine der vielen Bänke und genieße das kühle Meerwasser. Später mache ich einen Zwischenstopp in der Gartenanlage „Jardin des Plantes“. Im Schatten der Bäume mache ich Rast und spüre den leichten Meereswind. Dann geht es zurück ins Stadtzentrum. Am Ende der Einkaufsstraße gleich neben dem modernen Einkaufszentrum dreht ein Riesenrad seine Runden. Wer gut zu Fuß ist, kann sich auf dem Gelände einer Werft durch den Zaun die beiden von der russischen Marine bestellten Hubschrauberträger Sewastopol und Wladiwostok anschauen. Ich komme rechtzeitig zurück an Bord zum Abendessen. Anschließend wird in der Bar bretonische Musik gespielt. Während ich noch schlafe, hat die Loire Princesse über Nacht den Hafen von Saint-Nazaire verlassen und sich auf den Weg in Richtung Ancenis gemacht. Auf dem Sonnendeck komme ich mit vielen der Reisenden ins Gespräch. Alle sind begeistert von der modernen Ausstattung des Schiffes und der Region. Viele loben das Konzept, Ausflüge und Getränke in den Reisepreis einzurechnen, und die damit verbundene Kostentransparenz. Einzelne wundern sich über die vergleichsweise engen Kabinen mit wenig Platz rund um das große Doppelbett. Doch schnell richtet sich der Blick wieder auf das Ufer der Loire. Während der Fluss bis Nantes breit und zum Teil von Industrie und Städten gesäumt ist und den Gezeiten unterliegt, wird es weiter östlich deutlich beschaulicher. Die Ufer rücken dichter zusammen, es wird grün und idyllisch. An der Böschung grasen Ziegen und Kühe. Die Anwohner staunen über das große Schiff direkt vor ihrer Haustür und zücken die Kameras. Verkehrte Welt, denn sonst wird eher vom Schiff auf das Ufer fotografiert. Zumindest bei den ersten Reisen in der Region ist hier alles anders. Selbst die Fischer, die von kleinen Booten aus mit Netzen arbeiten, staunen und winken uns. An Deck ist auch Shauna Mazingue. Die Assistentin des Kreuzfahrtdirektors lädt zweimal pro Woche auf Deck zum Gymnastikkurs ein. „Ich habe schon immer an der Loire gewohnt. Aber ich sehe den Fluss heute ganz anders, als ich ihn früher gesehen habe“, betont die 26-Jährige mit Blick auf das sich immer wieder wandelnde Ufer. Sie kümmert sich an Bord nicht nur an der Rezeption um die Fragen der Gäste, sondern organisiert auch


FRANKREICH

Frankreich

Orléans

20 km

Angers

SaintNazaire

das Sportprogramm und ein kleines Animationsprogramm. Am Nachmittag steht vom Anleger von Ancenis aus eine Tour mit dem Bus auf der „Route du Muscadét“ an. Wir halten das erste Mal in Clisson. Neben dem Parkplatz ist eine überdachte Boule-Bahn Anziehungspunkt für viele Einheimische. Ich höre das satte Klacken der aufprallenden Kugeln und das Jubeln der erfolgreichen Freizeitsportler. Während ich noch über die exakten Würfe staune, hat die Führung mit Jürgen Bartelheimer bereits begonnen. Der aus Deutschland stammende Stadtführer lebt seit 30 Jahren im Loire-Tal. „Das Unerwartete ist das Schönste“, verrät er sein Motto. Die Führung zeigt, wie sich in der kleinen Stadt mittelalterliche Elemente wie die Burg aus dem 13. Jahrhundert oder die Brücke Pont de la Vallée mit einem ganz anderen Stil verbinden. Als 1794 von der Burg nur noch Ruinen übrig waren, entscheiden sich drei Kunst- und Naturliebhaber, die Stadt mit italienischem Flair zu bereichern. So entstanden nicht nur ein Viadukt über den Fluss Moine, sondern auch Parks und Villen im mediterranen Stil. Während die Reisegruppe langsam durch die Stadt geht, biege ich das ein oder andere Mal in kleine Gassen ab und habe so nicht nur genug Zeit, um mir die Kirche Notre-Dame anzuschauen, sondern auch den überdachten Markt aus dem 15. Jahrhundert. Schließlich geht es zurück zum Bus und weiter durch das Land des Muscadét. Schon auf dem Weg zum Chatêau de la Cassemichère fallen mir die in dichten Reihen gepflanzten, kniehohen Weinstöcke auf. Winzer Philippe Ganichaud führt mit Begeisterung in französischer Sprache über seinen Besitz. Für die deutschen Gäste hat er einen Freund gebeten zu übersetzen, doch ohne Mikrofon ist der kaum zu verstehen. Gut gefüllte Gläser bei der Weinprobe versöhnen die Gäste jedoch schnell. Bei der Verkostung erfahren die Urlauber

Fotos: Christian Kolb, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Atlantik

Nantes

Loi

Saumur

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Azay-le-Rideau

Clisson

Die Loire von Saint-Nazaire bis Angers entdecken Schlösser, Burgen und Adelssitze und ganz viel Geschichte warten an den Ufern der Loire auf Pioniere der Flusskreuzfahrt. Die Loire ist mit 1020 Kilometern von der Quelle im Zentralmassiv bis zur Mündung in den Atlantik bei Saint-Nazaire Frankreichs längster Fluss. Für das erste Flusskreuzfahrtschiff ist nur die Strecke zwischen der Mündung und Angers befahrbar. Die Loire gilt als der letzte große, unregulierte Fluss in Europa. Daher verändert sich der Flusslauf gerade im Mittel- und Oberlauf häufig.

Orléans Die Universitätsstadt Orléans liegt in der Region Centre-Val de Loire. Schon in keltischer Zeit war das Gebiet vom Stamm der Karnuten besiedelt. Später wurde die Ansiedlung von den Römern erobert und im Mittelalter sogar zu einem eigenen Königreich. Heute leben 115.000 Einwohner in der Stadt, die untrennbar mit der Geschichte von Jeanne d’Arc verbunden ist. Neben ihrem Reiterstandbild und der Kathedrale ist die Altstadt sehenswert.

Nantes Die Großstadt im Westen Frankreichs und frühere Hauptstadt der Bretagne ist Hauptort der Region Pays de la Loire. Aktuell leben in der sechstgrößten Stadt Frankreichs 290.000

Menschen. Die Lage rund 55 Kilometer von der Atlantikküste sorgt für ein besonderes Klima. Nach dem Niedergang der Werften hat die Stadt es geschafft, auf den Brachen ein zweites, dynamisches Zentrum zu schaffen, das auch für Touristen sehenswert ist.

Saint-Nazaire Die Hafenstadt liegt an der Mündung der Loire in den Atlantik. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von deutschen Truppen zur Festung ausgebaut. Der U-Boot-Bunker ist bis heute erhalten und kann besichtigt werden. Gleiches gilt für die STX-Werft, in der große Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. Ein Besuch lohnt.

Clisson Die kleine Stadt in der Region Pays de la Loire hat lediglich 6500 Einwohner, aber eine reiche Geschichte. Die Ruine der Burg Clisson, der einstige Sitz der Herren von Clisson, wurde von François Lemot und anderen erhalten und in ein Gebäudeensemble im italienischen Stil integriert. Im idyllischen Tal des Flusses Moine verbinden sich mittelalterlicher und mediterraner Baustil.

Angers Einst war Angers die

Hauptstadt der historischen Provinz Anjou. Aus dieser Zeit erhalten geblieben ist die mächtige Burganlage im Stadtzentrum mit ihren 50 Meter hohen, zweifarbigen Türmen. Die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe. Neben zahlreichen anderen Museen wird in der Burg der Wandteppich „Zyklus der Apokalypse“ von Angers gezeigt.

Azay-le-Rideau In der Kleinstadt in der Region Centre-Val de Loire steht ein sehenswertes Schloss. Der zweiflüglige Renaissancebau gehört zu den bekanntesten Schlössern der Region. Gilles Berthelot ließ es ab 1518 errichten. Heute ist es von einem Park im englischen Stil umgeben und als Museum geöffnet.

Saumur Wein und Champignons gehören zu den Produkten der 27.000-EinwohnerStadt in der Region Pays de la Loire. Bekanntestes Bauwerk ist das Schloss auf einem Felsplateau oberhalb der Stadt. Es verbindet einen Kern aus dem 14. Jahrhundert mit Umbauten aus dem 16. Jahrhundert. Interessant sind auch die zum Teil in den Fels geschlagenen Häuser sowie die Kavallerieschule. 4/2015

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nicht nur, dass Wein wegen der Aromen immer bis zur bauchigsten Stelle ins Glas gefüllt werden sollte, sondern auch, dass Philippe Ganichaud seinen Schaumwein nach den gleichen Prinzipien herstellt, nach denen in anderen Regionen der Champagner entsteht. Vor der Abfahrt nutzen einige Gäste die Gelegenheit, direkt beim Produzenten einzukaufen. Mit dem Bus geht es zurück nach Ancenis. Statt sich das ruhige Städtchen anzuschauen, freuen sich die meisten Gäste nach dem Abendessen über die kreative und unterhaltsame Crewshow.

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ünktlich zum Frühstück legt das Schiff ab und macht sich auf nach Chalonnes-sur-Loire. Da der Fluss in der Vergangenheit die Grenze zwischen Nord- und Südfrankreich war und in einer umkämpften Gegend lag, wurden an seinen Ufern und im Umland so viele Burgen und Befestigungsanlagen errichtet. Besonders eindrucksvoll finde ich das zur Stadtmauer gehörende Schloss von Angers. Umrahmt von einem tiefen Graben, erreichen die zweifarbigen Türme eine Höhe von 30 Metern über dem Boden. Die Festung und Residenz der Herzöge von Anjou wird von 17 Türmen umrahmt und bietet einen Panoramablick auf die Stadt. Ich nehme mir die Zeit für einen Rundgang auf der Krone der Mauer und entdecke dort nicht nur einen kleinen Garten, sondern sogar einige Weinstöcke. In der Burganlage wird der Wandteppich der Apokalypse gezeigt, den Ludwig I. im Jahr 1375 in Auftrag gab. Das Meisterwerk der Kunst des Mittelalters war Teil des Domschatzes und wurde 1850 nach langer Zeit wiederentdeckt. Bis dahin waren allerdings etwa 40 Meter des insgesamt rund 100 Meter langen Wandteppichs verschwunden. Die Motive auf dem Teppich, der wahrscheinlich zum Aufhängen zwischen Pfosten gemacht war, erzählen die Offenbarung des Johannes. Der Teppich nutzt dabei eine Bildsprache voller Symbole. Am Abend liegt das Schiff in Bouchemaine. Beim festlichen Gala-Abendessen sehe ich Kapitän Benoît Armand, der aus einem Schlauchboot mit einer langen Stange die Wassertiefe prüft. Als Vorspeise wird Hummersuppe gereicht. Danach probiere ich Enten-Foie Gras und Brioche-Brötchen. Als Hauptgang serviert die Küche Kalbfleisch mit Gemüse und Kürbispüree. Es folgen Käse auf Toast mit Salat und als Dessert eine Eis-Bombe. Danach genießen viele Gäste noch einen Wein in der Bar. Am Tag danach stehen rund 300 Kilometer Busfahrt und zwei besonders schöne Schlösser auf dem Programm. Obwohl es beim Verlassen des Schiffes nur leicht tröpfelt, nehme ich einen Schirm mit. Bei der Ankunft in Azayle-Rideau bin ich froh über diese Entscheidung, denn es hat sich eingeregnet. Gut geschützt unter dem Schirm geht es durch eine lange Allee zum Château d’Azay-leRideau. Das Schmuckstück französischer Renaissance ziert zahlreiche Postkarten. Doch aktuell wird das Schloss renoviert, sodass von der Fassade nicht viel zu sehen ist.

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Von der Vorderseite erwartet die Besucher eine bedruckte Plane, die erahnen lässt, wie das Schloss unter dieser aussieht. Von der Gartenseite aus ist das Gebäude komplett eingerüstet und mit weißer Folie verpackt. Man könnte glauben, Verpackungskünstler Christo hätte sich hier ans Werk gemacht. Ich mache eine erste, schnelle Runde durch die Etagen und beginne mit dem Audioguide dann oben unter dem Dach. Das Originaldachgebälk aus dem Jahr 1522 ist dort bis heute erhalten. Ein überhöhter Dachstuhl schaffte zusätzlich Raum und bot Lagerplatz. Heute sind die Lager geleert und zum Lebensraum für seltene Fledermäuse geworden. Diese kann ich hoch oben unter dem Giebel sehen und ihr leises Fiepen hören. Prächtige Salons und prunkvolle Gemächer machen mich neugierig, sodass ich nach und nach alle Texte des Audioguides höre. Ich erfahre, dass die Wasserflächen angelegt wurden, damit sich das schöne Gebäude spiegelt, und welch wichtige Rolle das Bett im Alltag der Adeligen spielte. Anders als heute war es nicht nur Schlafplatz, sondern diente auch tagsüber als Aufenthaltsort. Sogar offizielle Besucher wurden vom Bett aus empfangen.

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uf dem Weg zum Château de Saumur macht Michael Käufer die Gäste auf die in den Fels geschlagenen Häuser aufmerksam. In das weiche Gestein wurden nicht nur Weinkeller und Abstellräume gebaut, sondern ganze Wohnhäuser. Direkt neben der Straße sehe ich ein verfallendes Gehöft, das wie ein Dornröschenschloss wirkt. Dann erreichen wir das Schloss auf einem Felsplateau oberhalb der Stadt Saumur. Die achteckigen Türme, die Ziergiebel und die Kreuzfenster geben dem Bauwerk eine besondere Anmutung. Zeitweise wurde der Herrschaftssitz als Waffendepot und Gefängnis genutzt. Heute beherbergt das Schloss ein Museum und ist im Sommer Spielort für Konzerte und Theaterstücke. Beim Rundgang folge ich einer langen Treppe nach unten und stehe plötzlich unter einem Brunnenschacht. Oben höre ich die Stimmen der anderen Gäste, die mir zuwinken. Für Besucher ist nur ein keiner Teil der weitläufigen Anlage geöffnet. Anschließend entscheide ich mich für einen Besuch im Pferdemuseum. Am traditionellen Kavalleriestandort Saumur werden nicht nur interessante Exponate gezeigt, sondern auch Bilder zum Leben erweckt. Gemalte Szenen wurden mit echten Pferden nachgestellt und für die Museumsbesucher gefilmt. Verblüfft bin ich über das Gewicht einer Turnierausrüstung. Diese wog bis zu 80 Kilogramm, sodass die Reiter mit einem Flaschenzug auf ihr Pferd gesetzt wurden. Wer vom Pferd fiel, war also auf jeden Fall auf fremde Hilfe angewiesen. Nach so vielen Informationen fahren wir mit dem Bus zurück nach Ancenis. Bei nassem Wetter ist der dortige, äußerst steile Steg auf dem Anleger nicht nur für ältere Gäste eine Herausforderung. Alle schaffen es wohlbehalten an Bord – zur Schlussetappe nach Nantes, Text: Christian Kolb dem Finale einer schönen Reise.


schiffstest

Erstes Hotelschiff auf der Loire Das neu gebaute Schaufelradschiff Loire PrincessE macht es mit geringem Tiefgang möglich. dividueller Rundgang in SaintNazaire möglich. Während der Ausflüge fährt das Schiff meist weiter zum nächsten Hafen.

Publikum Kulinarisch und geschichtlich interessierte Gäste. Viele Paare. Durchschnittsalter: 70+.

Shopping Postkarten und Souvenirs sind in der Bordboutique erhältlich.

Dresscode Mit Hilfe von Schaufelrädern und geringem Tiefgang ist die Loire Princesse unterwegs zu den Schlössern der Loire. Diese sind damit erstmals bequem per Schiff zu erreichen.

Schiff/Reederei Die Loire Princesse fährt von Saisonbeginn im März bis Oktober und zur Weihnachtszeit sechs- bis achttätige Touren zwischen Saint-Nazaire und Angers. Landausflüge sollte man nutzen, da das Bordprogramm nur rudimentär ist. Das Schiff gehört zur elsässischen Reederei CroisiEurope. Diese verfügt über 33 Schiffe und ist in erster Linie auf Flüssen in Deutschland, Frankreich, Italien und Portugal unterwegs. Seit knapp 20 Jahren vertritt die Anton Götten GmbH aus Saarbrücken CroisiEurope im deutschsprachigen Raum.

kabinen 48 Außenkabinen (14 m²), davon 30 auf dem Oberdeck mit Balkon (4 m²). Doppelkabinen

mit zwei zusammenstehenden Betten mit Blick auf den Fluss. Ausstattung mit in der Decke versenkbarem Flatscreen, Safe, Klimaanlage und Haartrockner. Kostenfreies WLAN.

ropa mit guten Deutschkenntnissen. Trinkgeld ist freiwillig und kann in eine Box an der Rezeption geworfen werden. Empfehlung: 15 bis 50 Euro pro Person für die gesamte Reise.

Gastronomie

Sport & Wellness

Restaurant mit Panoramafenstern und einer Tischzeit. Feste Sitzplätze. Frühstück in Buffetform. Mittag- und Abendessen (3 Gänge) einheitlich für alle Gäste. Die Essenszeiten orientieren sich am Tagesprogramm. Vielseitige Küche mit regionalen Gerichten. Getränke mit Ausnahme von besonderen Weinen und Spirituosen im Reisepreis enthalten.

Sonnendeck mit zahlreichen Liegestühlen. An mehreren Tagen Sportprogramm an Deck bei gutem Wetter.

Service Freundliches Personal aus Eu-

Auch an der modern gestalteten Bar sind die meisten Getränke im Reisepreis enthalten.

Tagsüber Freizeitkleidung, sportlich-leger am Abend. Zum Kapitänsdinner elegante Garderobe.

Preisniveau Ab 220 Euro pro Tag und Person, inkl. Busanreise.

★★★

programm Abends Bordpianistin im Salon mit leichter Unterhaltungsmusik. Gelegentlich regionale Gastmusiker. Rätsel und kompakte Tageszeitung. Kleine Buchauswahl am Kamin. In der Regel Busausflüge und geführte Stadtrundgänge. Diese sind im Reisepreis enthalten. In-

Die Lounge am Heck des Schiffes ist ein beliebter Treffpunkt für die Gäste.

Loire PrincessE Schiff 17,0 Kabinen 7,5 Gastronomie 17,2 Service 13,0 Sport & Wellness 2,5 Bordprogramm 3,0 Ausflugsangebot 8,0 GESAMT Punkte 68,2 Bordsprache: Deutsch/Franz. Bordwährung: Euro Passagiere: 96 Crew: 24 PCR: 4,0 Baujahr: 2014 Flagge: Frankreich Länge/Breite: 90 m/15,3 m

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Italienische

Superlative Die Costa Diadema ist das weltweit größte Schiff unter italienischer Flagge und das neue Flaggschiff von Costa Kreuzfahrten. In heimischen Gewässern zeigt sie ihren Gästen, was in ihr steckt.

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La Spezia ist nicht nur eine pittoreske Hafenstadt, sondern eignet sich auch hervorragend als Ausgangspunkt nach Florenz, Maranello oder zum Schiefen Turm von Pisa.

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Gigant der Meere: Von Deck der Costa Diadema zeigen sich die Dächer von Savona aus der Vogelperspektive.

Über acht Stunden liegt die Costa Diadema im Hafen von Barcelona. Zeit genug für eine gemütliche Stadtrundfahrt.

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D

Neapel mit dem Fahrrad erschließen. Die Bike-Touren von Costa Kreuzfahrten mit erstklassigem Equipment und fachkundigen Guides werden fast täglich angeboten und sind nur zu empfehlen.

ie Sonne und das traumhafte Klima. Das azurblaue Wasser und die abwechslungsreiche Natur. Die vielseitigen Hafenstädte – von bildhübschen kleinen Fischerörtchen bis zu pulsierenden Metropolen, deren lange Geschichte noch heute greifbar ist. Die Lebensfreude und Gelassenheit der Bewohner. Das sind nur einige von vielen überzeugenden Argumenten für einen Urlaub am Mittelmeer. Mit seiner großen Dichte an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten sowie seinen stets wechselnden, aber immer gleich bezaubernden Urlaubskulissen bietet der mediterrane Raum perfekte Rahmenbedingungen für die Kreuzfahrt. Von der kleinsten Motoryacht bis zum größten Ozeanriesen ist hier alles vertreten. Das Schiff, das im Hafen von Savona auf mich wartet, zählt eindeutig zur letzteren Kategorie, heißt Costa Diadema und trägt den inoffiziellen Titel „Königin des Mittelmeers“. Ohne Zweifel bringt das Flaggschiff von Costa Kreuzfahrten schon beim Blick in die Schiffsdaten einige Attribute mit sich, die eine solche Auszeichnung rechtfertigen könnten. Unter italienischer Flagge ist die Diadema zu Hause in ihrem Fahrtgebiet und hat somit schon einmal die richtige Herkunft. Dann wären da ihre riesigen Ausmaße und ihre Kapazität von bis zu 4900 Passagieren.

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Außerdem befindet sich das moderne Schiff technisch auf dem allerhöchsten Level. Der simple Nachweis dieser trockenen Fakten rechtfertigt jedoch noch keinen solchen Adelstitel. Entscheidend ist: Was bietet die Königin ihrem Volk, um dessen Zustimmung zu erhalten? In der nächsten Woche möchte ich genau das herausfinden. Die Costa Diadema gewährt mir Audienz, und ich begleite sie auf ihrer Reise im westlichen Mittelmeer. Aus einer Perspektive knapp unter der dicken Wolkendecke erinnert die ligurische Küste an ein MiniaturWunderland. Die braune Wüste aus Bauklötzen, die sich von der Küste aus in die bewaldeten Hügel hineinfrisst, ist Genua. Etwas weiter westlich passiert ein langer, bunter Güterzug ein weitläufiges Tal auf einer klassischen Bogenbrücke und verschwindet in einem Tunnel. Märklin hätte diese Kulisse nicht schöner in Szene setzen können. Nur zu gerne hätte ich die Strecke nach Savona ebenfalls mit dem Zug zurückgelegt, aber dafür fehlt die Zeit. Das Taxi befährt rund 40 Kilometer der Autobahn, dann eine kleine Küstenstraße, die sich am Meer entlangschlängelt. Schon von Weitem lassen sich die gewaltigen Umrisse der Costa Diadema im nebligen Dunst erahnen. Wenig später, direkt gegenüber dem Anlegeplatz, verschlägt es mir dennoch die Sprache. Ich presse mein Gesicht gegen die Fensterscheibe des Taxis, schaffe es aber trotzdem kaum, das ganze Schiff ins Blickfeld zu bekommen. Und auch


Food & Beverage Manager Marc ist verantwortlich für die Versorgung von bis zu 4900 Passagieren – und der kompletten Besatzung.

Promenaden-Feeling auf Deck 5: Bei warmen Temperaturen bekommen die Restaurants und Bars einen Außenbereich. Wenn die Mittagssonne auf die Plaza Major im Zentrum von Palma de Mallorca hinabbrennt, gibt es hier sicherlich angenehmere Jobs.

Buffetbereich alles, was mit Spiel, Sport, Unterhaltung und Wellness zu tun hat – Innen- und Außenpools, das Samsara-Spa, das Sonnendeck, die Diskothek, das Kinderparadies, der Rennwagen-Simulator und vieles mehr. Um das ganze Potenzial der Costa Diadema nutzen zu können, müsste man wohl auf sämtliche Landgänge verzichten. Ungeachtet dieser Feststellung und trotz der dunklen Wolkendecke am Himmel steige ich am nächsten Tag in den Shuttle-Bus Richtung Stadtzentrum von Marseille. Satte 13 Euro kostet dieser Transfer-Service, allerdings ist das Ticket den ganzen Tag gültig und ermöglicht eine hohe Flexibilität. In Abständen von wenigen Minuten fahren Busse in beide Richtungen. 15 Minuten dauert die Fahrt, dann erreichen wir die breite Hafenpromenade. Die vielen Bars und Restaurants haben in weiser Voraussicht ihre Außenbereiche überdacht. Zwischen den Häuserzeilen und den Zelten entsteht so eine kleine, belebte Bummelpassage. Auf dem Wasser gegenüber liegen unzählige kleine Motorboote und noch mehr Segelyachten. Der Blick auf das andere Ufer der schmalen Einbuchtung ist verbaut durch etliche leicht wankende Masten. Nur die Marien-Wallfahrtskirche Notre-Dame de la Garde auf dem höchsten Hügel der Stadt ist frei sichtbar – bestimmt der perfekte Platz für ein Stadtpanorama und somit mein nächstes Ziel. Der Weg zur Kathedrale gestaltet sich dann angenehm beschwerlich. Auf einem kleinen Platz kurz

kurze Zeit später muss ich im Atrium den Kopf weit in den Nacken legen, um die Decke des riesigen Saals ausmachen zu können. Bis Deck 5 sind die Seiten offen und werden von Bars, Lounges und der Rezeption umrandet. Ab der sechsten Etage verwandelt sich das Atrium in einen blau schimmernden Tunnel aus gewölbten Lichtkreisen, die leicht pulsieren, sodass beinahe ein Unterwasser-Effekt entsteht. Aufzüge bringen die Gäste bis ganz nach oben, von wo aus das Klavier in der Mitte winzig wirkt. Allein diese ersten Eindrücke lassen mich daran zweifeln, ob ich mich innerhalb der nächsten sieben Tage zurechtfinden werde. Wie sich allerdings bereits nach dem ersten Spaziergang über das Schiff herausstellt, ist diese Sorge unbegründet. Jeder Ort ist innerhalb weniger Minuten leicht zu finden und zu erreichen. Das liegt erstens an der extrem einfachen und übersichtlichen Raumeinteilung, die kaum verwinkelte Gänge oder abgelegene Ecken zulässt. Zweitens erhalten die deutschsprachigen Gäste alles Wissenswerte von Deckplänen und Tagesprogrammen über Borddurchsagen bis zum interaktiven Infoportal auf dem Fernseher in ihrer Muttersprache. Auf Deck 3 bis 5 liegt sozusagen der gesellige Teil des Schiffes mit den beiden Hauptrestaurants, dem dreistöckigen EmeraldTheater, dem Einkaufsbereich, dem Kasino, dem 4D-Kino sowie einer Vielzahl an Bars und Spezialitäten-Restaurants. Ab Deck 10 befindet sich dagegen neben dem

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Auch bei durchwachsenem Wetter lohnt sich ein Blick von der Kathedrale Notre-Dame de la Garde über Marseille.

Direkt an der Küste, über dem gepflegten Parc de la Mar, thront die imposante Kathedrale von Palma de Mallorca.

Die Neapolitaner leben in einer wunderschönen Stadt, setzen diese aber nicht entsprechend in Szene.

vor der Bushaltestelle empfangen mich Blasmusik und lautstarke Gesänge. Es ist Sonntagmittag, und die Fans von Olympique Marseille feiern einen Sieg ihrer Mannschaft. Ehe ich michs versehen kann, habe ich in der einen Hand einen Hot Dog, in der anderen einen Plastikbecher mit überlaufender Schaumkrone. Mein Französisch ist etwas dürftig, aber die Melodien der Fangesänge unterliegen ja ohnehin einem internationalen Standard. Während der anschließenden Fahrt mit dem Linienbus durch die engen, steilen Gässchen in Richtung Kathedrale fängt es an, wie aus Eimern zu schütten. Oben angekommen, sprinte ich dennoch zum Aussichtspunkt und zücke die Kamera. Meine Tapferkeit wird belohnt mit einem Ausblick vom Hafen über die Stadt bis zu den grellen Flutlichtern des Fußballstadions. Dafür bin ich bereits nach wenigen Aufnahmen völlig durchnässt und erwische gerade noch den Bus, der sich in dieser kurzen Zeit keinen Zentimeter vom Fleck bewegt hat. Auch auf einer Mittelmeer-Kreuzfahrt kann man sich manchmal auf eine heiße Dusche freuen, zumindest im April. Nach meiner etwas übereilten Rückkehr bleibt mir umso mehr Zeit für einen entspannten Nachmittag an Bord der Costa Diadema. Dieser beginnt auf der Ledercouch in meiner Kabine mit einem Gläschen Sekt. Im Namen des Kapitäns begrüßt mich der große Flachbildschirm persönlich, inklusive ein paar fast schon char-

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manter Grammatikfehler. Der modernen und geräumigen Kabine ist ihre bisher kurze Lebenszeit deutlich anzusehen. Keinerlei Kratzer, Schrammen oder Flecken sind auszumachen innerhalb des zeitgemäßen Interieurs, das mit warmen Farbtönen und einer umfangreichen Ausstattung besticht. Die komplett verglaste Außenwand gibt den Blick frei auf den privaten Balkon, auf dem mit Leichtigkeit zwei Stühle und ein kleines Tischchen Platz finden. Größtenteils setzt sich das geschmackvolle Design auch in den öffentlichen Bereichen der Diadema fort. Insgesamt überwiegt ein elegantes und warmes Ambiente mit dunkelbraunen Fassaden im Holzlook. Natürlich funkeln, glitzern und strahlen unzählige LEDs, ganz nach bewährter Costa-Manier. In Verbindung mit den klassischen Elementen wirkt der große Glitzer und Glamour auf der Diadema allerdings nicht überladen. Was man von meinem Magen nicht immer behaupten kann. Wenn es ums Essen geht, kann ich an Bord der Costa Diadema fast nie Nein sagen. Die Auswahl ist riesig und die Qualität in Anbetracht der Preisklasse durchweg bemerkenswert. In zwei Sitzungen gibt es in den beiden eleganten Hauptrestaurants „Adularia“ und „Fiorentino“ internationale Gerichte verpackt in Fünf-Gänge-Menüs. Täglich steht zudem ein italienisches Menü zur Auswahl. Man schmeckt, dass das Brot an Bord frisch gebacken wird. Der Tischwein ist im All-inclusive-Getränkepaket


Costa Diadema° Mittelmeer

An Bord der Costa Diadema bleiben die Gäste in Bewegung. Es mangelt nicht an Animationsprogramm, Tanzkursen, Partys und anderen Feierlichkeiten.

in Honigsoße, einen ganzen Hummer und delikaten Gemüsereis. Mit Mühe und Not bezwinge ich am Ende noch die Kugel Eis mit Grünem-Tee-Geschmack und schleppe mich glücklich in meine Kabine. Das üppige Essen und die vielen Eindrücke des ersten Tages muss ich erst einmal verdauen. Währenddessen gleitet die Costa Diadema sanft die Küste entlang in Richtung Süden, obwohl das Bordprogramm eine „sehr bewegte See“ ausweist. In der Morgensonne glänzt das Wasser sattblau und kommt fast an die Farbe der Außen- und Whirlpools heran, in denen schon einige Gäste die Einfahrt nach Barcelona genießen. Die Stadt ist neu für mich. Daher verbringe ich den Vormittag im Cabrio-Hop on-Hop off-Bus, vor allem um einen Blick auf die Sehenswürdigkeiten zu werfen, die etwas außerhalb des Stadtkerns liegen. Eine hunderte Meter lange Warteschlange zieht sich vom Eingangstor zur Sagrada Família bis um die Ecke des nächsten Wohnblocks. Also muss ein Blick auf Antoni Gaudís unvollendetes Meisterwerk von außen genügen. Allerdings wird die prunkvolle Passionsfassade von Baugerüsten und Kränen verdeckt. Wann der Bau der Kirche endlich vollendet sein wird, ist unklar. Gaudí selbst sah sich zumindest keinem Zeitdruck ausgesetzt. Schließlich habe der Auftraggeber keine Eile, meinte er einst. Gott habe alle Zeit der Welt. Ganz so ruhig kann ich es nicht angehen lassen, aber immerhin liegt die Costa Diadema

bereits enthalten, ergänzend steht die Karte mit einer großen Auswahl an hauptsächlich italienischen Weinen zur Verfügung. Das Buffet auf Deck 10 bietet morgens jede Menge kalte Speisen, ganz nach italienischem Geschmack. Wer nicht auf Rührei und Speck verzichten möchte, bekommt am Morgen warme Gerichte à la carte im „Fiorentino“-Restaurant. Mittags besteht die BuffetAlternative zum Fünf-Gänge-Menü aus einem internationalen Mix von Fastfood über Rindersteaks und Seafood bis Pasta. Dazu gibt es eine frische Salatbar und natürlich Nachspeisen en masse. Eis wird direkt an Bord der Costa Diadema produziert und auf Deck 5 zu fairen Preisen verkauft. Ein Stückchen weiter gibt es selbst gemachte Pizza aus dem Steinofen. Wie selbstverständlich werden in einigen Bars zu den Getränken kostenfreie Appetizer serviert. Kurz gesagt: Die Entscheidung fällt schwer. Ich persönlich habe jedoch gleich am ersten Abend mein kulinarisches Highlight entdeckt. Im „Teppanyaki“-Restaurant sind die Sitzhocker rund um riesige Stahlplatten angeordnet, die sich als Showbühnen der exzellenten Köche herausstellen. Eigentlich handelt es sich hierbei mehr um Artisten. Jongliereinlagen mit Eiern und Öl spuckende Vulkane aus gestapelten Zwiebelringen – im „Teppanyaki“ wird die Zubereitung zum Erlebnis. Ebenso wie im Anschluss der Geschmack der asiatischen Speisen. Für einen Aufpreis von 30 Euro gibt es zartes Rindfleisch

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benfalls mit strahlendem Sonnenschein empfängt uns unser 17. Bundesland. In Palma de Mallorca zeigt das Thermometer bereits um zehn Uhr 25 Grad an, das sind Temperaturen wie im Juli. Dabei genießen wir die Vorzüge des Frühlings: Grüne Bäume und Sträucher sowie Blüten in allen Farben geben der Stadt einen bunten Anstrich. Direkt an der Küste beeindruckt der Parc de la Mar mit Wasserspielen und Fontänen, einem künstlich angelegten See und der imposanten Kathedrale La Seu im Hintergrund. Von hier aus schlängeln sich unzählige schmale Gassen durch die komplette Altstadt bis zur rechteckigen Plaza Major. Von einigen kleinen Kreuzungen aus strömt Straßenmusik durch die verwinkelten Wege. Es ist Vorsaison, dennoch flanieren schon zahlreiche Touristen durch die Innenstadt, sitzen in den Außenbereichen der vielen kleinen Cafés und Restaurants oder decken sich in den Boutiquen mit neuen Accessoires ein. Palma de Mallorca wird aufgrund des einschlägigen Massentourismus, den das zehn Kilometer entfernte S’Arenal anzieht, häufig unterschätzt. Gerade im Frühling bilden die Hauptstadt der Balearen und ihre Umgebung eine Traumkulisse für einen entspannten Urlaub. Die Costa Diadema macht sich nun auf in Richtung Heimat. Bevor wir Italien erreichen, liegt jedoch noch ein Seetag vor uns. An Bord geht es abends generell sehr heiter zu, es wird viel gesungen, getanzt und gefeiert. Heute gilt dies in besonderem Maße, schließlich muss morgen niemand früh aus den Federn. Das Motto: White Night. Riesige weiße Leintücher lassen das Atrium wirken wie ein überdimensionales Himmelbett. Die mehreren hundert Feierwütigen im Innenpoolbereich sind alle ganz in Weiß gekleidet und tanzen im Schwarzlicht. Von oben sehe ich nur unzählige leuchtende Oberteile, die sich zur Animationsmusik bewegen. Mitten in der Menschenmasse verwandeln sich die geisterhaften Umrisse in Gäste aus allen Generationen. Oma und Opa haben genauso viel Spaß wie Papi mit seinem Sohn auf den Schultern oder die Teenager-Clique direkt vor der Bühne. Die Stimmung ist ausgelassen. Weiter hinten zaubert ein Künstler einen majestätischen Schwan aus einem Eisklotz. Und an der Bar auf der gegenüberliegenden Seite werden wie am Laufband Mojitos und Cuba Libres ausgegeben. Um Mitternacht im Country Rock Club dominiert nicht mehr Weiß, sondern Blau-Rot. Natürlich, da war

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doch was. Seit einer guten Stunde steht der FC Bayern München im Finale der Champions League. Die erstaunlich vielen deutschen Fans an Bord haben das Spiel wohl in der Kabine verfolgt und scheinen sich nun hier gefunden zu haben, um den Sieg ihrer Mannschaft zu begießen. Der Country Rock Club ist ein angenehmer Kontrast zu der allgegenwärtigen Disco- und Popmusik an Bord. Jeden Abend geben Livebands die größten Hits von Elvis Presley bis zu den Rolling Stones zum Besten. Auf ein Bierchen lässt es sich hier aushalten – oder zwei oder drei. Irgendwann ist Sperrstunde, und alle ziehen weiter in die schiffseigene Diskothek. Auch hier variiert das Alter der Gäste enorm, allerdings toben sich natürlich zum Großteil Jugendliche aus. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht, außer was den Alkohol betrifft. Auf Wunsch können die Eltern jedoch mithilfe von TrackingArmbändern stets auf dem Smartphone verfolgen, wo ihr Kind sich gerade aufhält. Auf der Tanzfläche sorgen das Strobo-Licht für den berühmten Zeitlupe-Effekt und der wummernde Bass für ein Tinnitus-Versprechen. Dieses wird am kommenden Tag auch nicht gebrochen. Für das Frühstück ist es schon zu spät, also ist meine erste Mahlzeit heute die selbst gemachte Pizza aus dem Steinofen, die mir nun schon mehrmals als erstklassig angepriesen wurde. Zu Recht, und das für 6,50 Euro inklusive Nachtisch. Auffällig ist, dass auch zur Mittagszeit nur die Hälfte der Plätze belegt ist. Auch am Buffet oder auf den Sonnendecks ist es nicht überfüllt. Wir sind auf See, und dass 4500 Gäste an Bord sind, weiß ich nur von der deutschen Hostess Melanie. Selbst wäre ich nie auf diese Zahl gekommen. Auf den 14 Decks verteilt sich die Menschenmasse in einer angenehmen Weise. Heute ist der perfekte Tag für die C-Wonders. So nennen sich die drei besonderen Spaßattraktionen der Costa Diadema. Erst geht es ins 4D-Kino. In dem Animationsfilm versuchen zwei Ritter, eine Burg zu erobern. Blöd nur, dass diese von einem Drachen bewacht wird. So haben die beiden mit Wassergräben, Falltüren und auch Feuerfontänen zu kämpfen. Wir Zuschauer können mitfühlen. Schließlich werden auch wir in unseren Sitzen ordentlich durchgeschüttelt und bekommen diverse Wasserspritzer und Dampfwolken ins Gesicht. Besonders die jungen Gäste sind begeistert. Ebenso wie vom Rennsimulator, einem Formel-1-Wagen im Costa-Design, der sich mithilfe von Hydraulikstelzen der virtuellen Wagenlage auf den Bildschirmen anpasst. Oder vom Star-Laser-Bereich, wo man mit Laserpistolen auf Tontauben schießen oder sich wie James Bond durch ein grünes Lichtgitter kämpfen kann. Die Costa Diadema macht manchem Freizeitpark an Land Konkurrenz. Nach so viel Action möchte ich den Nachmittag etwas entspannter ausklingen lassen. Am besten in einem Sessel am Heck von Deck 5. Eine weitläufige Außenpromenade führt hier einmal komplett um das Schiff und mündet in der gediegenen Open-Air-Bar

stets sehr lange in den Häfen. Heute sogar von 8 bis 18 Uhr. Der Bus fährt vorbei am Park Güell und am Camp Nou, das seine riesigen Dimensionen mit einer Kapazität von knapp 100.000 Fußballfans nach außen allerdings nicht groß zur Schau stellt. Nachmittags bleibt mir Zeit für einen Bummel durch die Innenstadt mit dem Barri Gòtic aus dem 14. und 15. Jahrhundert, der belebten Promenade La Rambla und dem Alten Hafen.


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Costa Diadema° Mittelmeer

„Teodora“. Der Weg ist so breit, dass die Restaurants und Bars im Inneren ihre Fläche im Sommer um einen Außenbereich erweitern können. Für ein paar gemütliche Stunden braucht man zunächst ein gutes Buch. Allerdings finde ich in der Bibliothek nur leere weiße Regale vor. Ist etwa die komplette Schiffslektüre bereits verliehen? Nein. Auf einem modernen Schiff wie der Diadema gibt es natürlich keine dieser altmodischen klobigen Papierprodukte mehr, sondern E-Reader, mit denen man Zugriff auf elektronische Reiselektüre hat. Das funktioniert wunderbar und spart viel Platz. Morgen in Neapel möchte ich an einem Ausflug teilnehmen und bin mit dieser Idee nicht allein. Vor dem Ausflugsbüro befinden sich bereits viele Gleichgesinnte. Anstehen ist auf der Costa Diadema jedoch überflüssig, zumindest falls es keine detaillierteren Fragen zum Programm gibt. In den öffentlichen Bereichen sind mehrere interaktive Displays installiert, über die man nicht nur die aktuelle Rechnung einsehen, das Bordprogramm studieren oder sich alle Informationen zum Schiff holen, sondern eben auch Ausflüge buchen kann. Das jeweilige Ticket wird direkt vom Automaten nebenan gedruckt. Und ohnehin habe ich das Gefühl, dass es nichts gibt, das das Onlinesystem oder auch der interaktive Fernseher in der Kabine nicht kann. Ich bin beeindruckt. Innerhalb von fünf Minuten habe ich einen Überblick über das Programm und weiß, dass ich gerne auf eine Fahrradtour gehen würde. Dazu muss ich zwecks körperlicher Angaben dann doch noch zum Fahrrad-Schalter, aber auch das dauert nur wenige Augenblicke. Säuberlich angeordnet stehen die Bikes am nächsten Morgen schon direkt vor der zweiten Gangway, die speziell für uns 13 Teilnehmer geöffnet ist. Die Sattel sind bereits entsprechend der jeweiligen Körpergröße eingestellt, sodass die beiden Guides uns nur noch mit den Sicherheitsregeln vertraut machen müssen. Die Fahrräder strahlen natürlich in grellem Costa-Gelb und machen einen sehr leichten und modernen Eindruck. Die Schaltung greift perfekt, das Handling ist sehr benutzerfreundlich. Ich fühle mich sofort sicher, auch auf den zu Beginn etwas überfüllten Straßen Neapels. Wir flüchten vor dem Verkehr und fahren die Küste entlang in Richtung Süden zum Castel dell’Ovo, der „Eierfestung“. Angeblich soll der römische Dichter Vergil einst ein verzaubertes Ei in die damaligen Fundamente gelegt haben, das die Mauern bis heute zusammenhält. Vom Dach aus genießen wir eine tolle Sicht auf die Stadt und die Costa Diadema, die mehrere hundert Meter entfernt liegt und sich fast nur durch ihren gelben Schornstein von der Skyline abhebt. Nach einem Abstecher nach Mergellina wagen wir uns auf unseren zwei Rädern doch noch in die hektische Innenstadt. Vorsicht ist geboten. Die Italiener haben mit Sicherheit viele Qualitäten, sind jedoch nicht für ihren verantwortungsvollen Fahrstil bekannt. Dennoch schaffen wir es

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unbeschadet zur riesigen Piazza del Plebiscito zwischen den Säulen der Kirche San Francesco di Paola und dem Königspalast. Von hier aus erkunden wir das Stadtzentrum zu Fuß. Hohe, durchlaufende Häuserzeilen lassen fast keinen Sonnenstrahl auf die schmalen Gassen fallen, die von der Einkaufsstraße steil in die Wohngebiete verlaufen. Hierher verirrt sich fast kein Tourist. An einer Kreuzung begegnen sich zwei junge Männer auf ihren Motorrollern und halten ein spontanes Pläuschchen. Ein Gemüsehändler füllt seine Körbe mit frischer Ware auf. Und zwei Stockwerke höher beobachtet eine ältere Dame die Szenerie vom Balkon aus. Eigentlich eine pittoreske, typisch italienische Kulisse. Dazu gehört allerdings leider auch der viele Müll, der das gesamte Stadtbild Neapels prägt. Die Neapolitaner wohnen in einer wunderschönen Stadt mit viel Charme und tollen Sehenswürdigkeiten, wissen aber nicht, diese in Szene zu setzen. Oder kümmern sich schlicht und einfach nicht darum. Dass der Burggraben des imposanten Castel Nuovo mit Schrottautos und Bauabfällen gepflastert ist – und das seit Jahren, wie unser Guide bestätigt –, passt also perfekt ins Bild. Neapel gehört nicht zu den Highlights unserer Mittelmeer-Route. Jedoch sorgt eine Costa-Radtour zur Abwechslung für ein bisschen Bewegung und einen erlebnisreichen Tag.

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ach meinem ersten Costa-Ausflug und den durchaus guten Erfahrungen führt mein Weg an Bord der Diadema als Erstes zum elektronischen Ausflugsschalter. Der sagt mir leider, dass die deutschsprachigen Touren zum Küstenstreifen der Cinque Terre ausgebucht sind. Es lohnt sich also, sich schon vor der Reise Tickets zu sichern. Ich entscheide mich spontan für eine Fahrt ab La Spezia nach Pisa, da ich den Schiefen Turm bisher nur als Postkartenmotiv kenne. Einen Tag später weiß ich, dass das auch völlig ausgereicht hätte. Klar, der Turm und die Kathedrale sind schön anzusehen. Sonst hat die Stadt Pisa jedoch nichts zu bieten. Außer riesigen Touristenmassen, die sich aus allen Richtungen ins Zentrum drängen. Überall versperren in die Kamera lächelnde Menschen den Weg, die zum Großteil die flache Hand in die Luft strecken. Aus einer bestimmten Perspektive mag es so aussehen, als würden sie den Schiefen Turm noch weiter nach unten drücken. Beim Slalomlauf um die Models wirken die Posen jedoch eher unfreiwillig komisch. Und originell ist das Ganze ja auch nicht mehr wirklich. Nach einer halben Stunde habe ich alles gesehen und genieße weitere zwei Stunden in der Sonne. Dann kämpfe ich mich durch das Gewimmel und unzählige Straßenhändler, die allesamt Selfie-Sticks und Sonnenschirme verkaufen wollen, zurück zum Bus. Ein entspannter Nachmittag auf der Sonnenliege wäre heute bestimmt die bessere Alternative gewesen. Der Dresscode für den heutigen letzten Abend auf See ist Grün-Weiß-Rot. Zum krönenden Abschluss feiern


Savona FRANKREICH

La Spezia

Marseille I TA L I E N S PA N I E N

Fotos: Axel Zimmermann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

Barcelona

wir eine italienische Nacht. Diese beginnt bereits vor dem Dinner im Restaurant, das sich in die Showbühne der Kellner verwandelt. Tosender Applaus begleitet die Playback-Show mit Hits von Gianna Nannini bis Andrea Bocelli. Jede Dame wird vom zuständigen Kellner zum Tanz aufgefordert, während die Herren ihre weißen Tischtücher schwenken. Die große Mehrheit der Gäste auf der Costa Diadema sind Italiener, aber auch die deutsch-, französisch- und spanischsprechenden Gäste zeigen sich in Sachen italienischem Liedgut erstaunlich textsicher. Im Theater überzeugen vor allem die Bühnenbilder. Die Darsteller fahren im Fiat oder auf der Vespa durch grüne Landschaften, im nächsten Moment gibt es schon eine große Familienfeier in der Pizzeria. Wenig später kocht die Stimmung in der Grand Bar Orlov. Drei Teilnehmer treten an zur Wahl des Mister Italy. Der muss allerdings weder gut aussehen noch die beste Pizza backen, sondern am komischsten singen oder sich am skurrilsten in Abendkleid und Stöckelschuhen bewegen. Das Publikum johlt. Mit einer grandiosen Stimmung geht also eine ereignisreiche Kreuzfahrt zu Ende. Die Gäste, die am nächsten Morgen in Savona auschecken, sind zufrieden mit ihrer „Königin“, die stets darum bemüht ist, ihre italienische Herkunft nach außen zu tragen. Das wirkt hier und da etwas aufgesetzt. Natürlich ist die Costa Diadema ein riesiger Entertainment-Liner, der für die internationale Masse ausgelegt ist. Natürlich bedeutet das Cluburlaub mit viel Show und Animation statt idyllischer Riviera-Atmosphäre. Und natürlich ist das Schiff in diesem Segment ganz vorne mit dabei. Genau dieser Spaßurlaub auf hohem Niveau mit neuen Innovationen, komfortablen Einrichtungen und italienischem Anstrich wird von den Gästen erwartet. Nur das zählt. Schließlich ist eine Königin nichts ohne ihr Volk. Text: Axel Zimmermann

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Mallorca

100 km

Neapel

i t t e l m e e r

Zauberhaftes Mittelmeer Die Costa Diadema zeigt ihren Gästen die Häfen ihrer mediterranen Heimat. Savona 60.000 Einwohner. Kleine, lebendige Stadt an der Küste Liguriens. Bei der individuellen Anreise unbedingt etwas Zeit einplanen, Flüge gehen nur bis Genua oder Mailand, Taxis nach Savona sind teuer. Der Hafen gehört zu den fünf bedeutendsten Italiens, von hier werden die Autos von Fiat + Lancia verschifft. Im Zenrum Savonas finden sich viele Gassen und Plätze, die noch an die Blütezeit der Stadt im 15. und 16. Jahrhundert erinnern. www.italia.it/de/italienentdecken/ligurien

dige Hauptstadt Kataloniens. Hier ließ der spanische Architekt Antoni Gaudí unzählige beeindruckende Bauwerke zurück. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Sagrada Família, die jedoch bis heute noch nicht fertig gestellt ist. Sehenswert sind sowohl die mittelalterliche Altstadt als auch der moderne Teil Barcelonas, dessen quadratische Häuserblocks durch ihre abgerundeten Ecken und viele Modernisme-Bauten auffallen. www.barcelonaturisme.com

Palma de Mallorca

860.000 Einwohner. Die zweitgrößte Stadt Frankreichs am Golfe du Lion verfügt über den bedeutendsten Kreuzfahrthafen des Landes. Sehenswert ist die Basilika Notre-Dame de la Garde, allein schon wegen ihrer Lage auf 154 Metern Höhe. Am Nachmittag wird der alte Hafen mit seiner breiten Promenade zur belebten Flaniermeile. Jeden Morgen findet hier zudem der berühmte Fischmarkt statt. www.marseille-tourisme. com/al

400.000 Einwohner. Größter Hafen, Touristenmetropole und Versorgungszentrum der Balearen. Von der imposanten Kathedrale direkt an der Küste ziehen sich viele kleine Gassen und quirlige Einkaufspassagen durch die wunderschöne Altstadt. Der Palast La Almudaina, die Warenbörse und die Plaza Major sind einige der hübschen Winkel, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Fischerboote, Pinienwälder und Palmen bilden den Rahmen für diese Sehenswürdigkeiten. www.spain.info/de

Barcelona

Neapel

1,6 Millionen Einwohner. Touristenmagnet und leben-

Eine Million Einwohner. Eigentlich hat Neapel in

Marseille

Sachen Kunst und Geschichte viel zu bieten, wirkt jedoch etwas vermüllt und dadurch nicht besonders ansehnlich. Beliebt sind Ausflüge nach Pompeji, auf die Insel Capri oder zum Krater des Vesuvs. Alles zu finden im CostaProgramm. www.italia.it/de/italienentdecken/kampanien/neapel

La Spezia 95.000 Einwohner. Nach Genua ist La Spezia die zweitgrößte Stadt der Region Ligurien. Vom Castello San Giorgio, das sich auf einer kleine Anhöhe befindet, bietet sich ein tolles Panorama über die Stadt. Für Costa Kreuzfahrten ist La Spezia der Anlaufpunkt für Ausflüge nach Florenz, Pisa oder auch zur Ferrari-Stadt Maranello. Mit dem Jeep geht es durch die Marmorsteinbrüche von Carrara. Ausflüge zwischen 30 und 130 Euro, günstiger im Paket. www.italia.it/de/italienentdecken/ligurien/ la-spezia

Lesetipp Westliches Mittelmeer – Kreuzfahrt, Dumont direkt, 7,99 Euro

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Ihr imposantes Atrium ist das Herzstück der Costa Diadema. Der pulsierende blaue Lichttunnel öffnet sich von Deck 3 bis 5 an allen Seiten und wird abends zur weitläufigsten Tanzfläche auf dem Schiff.

Immer gut gelaunt: Am italienischen Abend zeigt das internationale Restaurantpersonal seine tänzerischen und gesanglichen Fähigkeiten.

Inmitten von Piratenschiffen und Burgen fühlen sich die Kinder an Bord pudelwohl und werden in verschiedenen Altersklassen betreut.

Die Kabinen der Costa Diadema sind in warmen Farbtönen eingerichtet und hinterlassen einen modernen, großzügigen Eindruck.

Der zentrale Poolbereich ist ebenfalls ein beliebter Ort für Partys und Animation. Bei gutem Wetter öffnet sich das Glasdach.

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Mehr Platz, mehr Stil, mehr Mittelmeer Die Costa Diadema ist sehr weitläufig und bietet ein warmes Ambiente sowie jede Menge italienische Lebensfreude. Schiff Sie ist das bislang größte Schiff unter italienischer Flagge und das neue Flaggschiff der Reederei. An Bord der Costa Diadema verbringen die Passagiere einen legeren und authentischen Erlebnisurlaub wie im Land des Dolce Vita. Spiel, Spaß und viel Animation prägen den täglichen Ablauf an Bord. Kombiniert mit qualitativ hochwertigen Speisen, die mehr und mehr einen mediterranen Charakter widerspiegeln, und einem eleganten, warmen, etwas dezenteren Interieur, entsteht ein spannendes und angenehmes Konzept. Einige Highlights auf der Costa Diadema sind die große Sammlung an zeitgenössischer Kunst und das einmalige Promenadendeck. Über 500 Meter zieht sich eine breite Terrasse rund um das Schiff. Innen liegende Restaurants können ihren Bereich nach außen erweitern, und es entsteht ein Flair wie an der italienischen Küste.

Reederei Costa Crociere (Genua/Italien) betreibt aktuell 16 Schiffe, hat zwei weitere bestellt und besitzt somit die größte Kreuzfahrtflotte Europas. Markenzeichen: ein gelber Schornstein mit blauem „C“ und eine große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten. Jedes Schiff verfügt über einen eigenen Stil und besondere Charakteristika. Neben Costa Kreuzfahrten betreibt die Mutter Costa Crociere S.p.A., eine der vier operativen Gesellschaften des CarnivalKonzerns, auch die Schiffe von AIDA Cruises.

Fahrtgebiet Die Costa Diadema ist momentan ganzjährig unterwegs auf ihrer siebentägigen Route

„Zauberhaftes Mittelmeer“ ab/bis Savona über Marseille, Barcelona, Mallorca, Neapel und La Spezia. Im Laufe der nächsten Zeit wird die Strecke etwas variieren, wenn neue Destinationen wie Civitavecchia oder Tunis hinzukommen.

kabinen 1862 Kabinen insgesamt, davon 687 innen, 254 außen, 860 mit Balkon (17 m2 + Balkon) und 61 Suiten, davon 11 Suiten mit direktem Zugang zum Spa. Alle modern und gut ausgestattet, mit großem Flachbildschirm-TV, Minibar (gegen Gebühr), individuell regulierbarer Klimaanlage. Neben den Samsara-Kabinen am Spa gibt es auch sechs VerandaSuiten mit eigenem Whirlpool.

Gastronomie Sieben Restaurants. Zwei Hauptrestaurants und ein Lido-Restaurant am Pool mit Lido-Buffet, Rotisserie und Grill. Das Samsara-Clubrestaurant ist für Gäste mit SamsaraKabinen oder -Suiten kostenlos. In einigen Bars werden zu den Getränken kostenlos leckere mediterrane Snacks serviert. Einen asiatischen Gaumenschmaus und eine großartige Entertainment-Show in einem bietet das „Teppanyaki“-Restaurant. Und die frische Pizza aus dem Steinofen der „Piazza Pizza“ ist köstlich. In der Gelateria gibt es selbst gemachtes Eis. Diverse Getränkepakete sind im Angebot. 15 Bars, z. B. Grand Bar Orlov, Piano Bar oder die Bar Teodora am Heck des Promenadendecks.

Service Freundliches, internationales Personal. Anhand der FlaggenStecker an der Kleidung ist sofort erkennbar, über welche

Sprachkenntnisse das jeweilige Crewmitglied verfügt. Auch deutschsprachiges Personal. Deutsche Bordprogramme und Menükarten, Kinderbetreuungsangebote und Landausflüge. 24-Stunden-Room-Service. Obligatorisches Trinkgeld maximal 9 Euro/Tag/P.

Sport & Wellness Samsara-Spa auf 6200 Quadratmetern mit Thermalparcours, Sauna, Dampfbad u. a. Weitläufiges und modernes Fitnessstudio. Drei Pools, einer davon mit mobilem Glasdach, sowie acht Whirlpools. Überall, wo Wasser ist, gibt es tagsüber Animationsprogramm, abends werden hier des Öfteren Partys gefeiert. Sportbegeisterte finden einen Mehrzwecksportplatz und einen Joggingparcours.

Kindern. Durchschnittsalter: ca. 50 Jahre.

Shopping Im weitläufigen Einkaufsareal der Galleria Shops befinden sich unter anderem Designergeschäfte und Outlet-Stores.

Dresscode Tagsüber leger, abends teilweise etwas elegantere Kleidung. Besondere Events wie die „White Night“ oder die „Italienische Nacht“ erfordern nicht zwangsläufig den vorgeschlagenen Dresscode.

Preisniveau An bestimmten Terminen bereits ab 43 Euro pro Tag.

★★★★

Bordprogramm Das Emerald Theater erstreckt sich über drei Decks und ist Schauplatz für vier neu entworfene Shows: „Flavors of Italy“, „Kings and Queens of Rock & Pop“, „Feel the Beat“ und eine Zirkusshow. Im Country Rock Club spielen regelmäßig LiveBands. Zudem Tanzkurse, Wahl zum „Mister Italy“ und vieles mehr. Action mit den drei CWonders: Rennwagensimulator, 4D-Kino und Star-Laser.

Ausflugsangebot Verschiedenste Ausflüge von der klassischen SightseeingTour bis zur actionreichen Jeep-Safari. Besonders zu empfehlen sind die Fahrradtouren mit kompetenten Guides und modernsten Bikes.

Publikum International, zum Großteil italienisch. Bunter Mix von Jung und Alt. Viele Familien mit

Costa Diadema Schiff 16,5 Kabinen 8,0 Gastronomie 12,8 Service 11,8 Sport & Wellness 9,0 Bordprogramm 8,0 Ausflugsangebot 8,0 GESAMT Punkte 74,1 Bordsprache: mehrsprachig Bordwährung: Euro Passagiere: 4947 Crew: 1253 PCR: 3,9 SR: 21,4 Baujahr: 2014 Flagge: Italien BRZ: 132.500 Länge/Breite: 306 m/37,2 m

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Die elegante Motor-Segelyacht Running on Waves stiehlt nicht selten sogar der bezaubernd grünen Ägäis die Schau.

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Blickfang

im Fr체hling

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Die Running on Waves kann pittoreske St채dte wie Ermoupolis auf Syros (Foto rechts) direkt ansteuern. In jedem Hafen zieht das Schiff Blicke auf sich wie ein Magnet. F체r die G채ste sind es oft nur wenige Schritte von der Gangway bis zu den teils quirligen, teils verschlafenen Gassen der Stadtzentren mit ihren bunten Einkaufspassagen und charismatischen Tavernen.

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Foto oben: 9 von ehemals 16 Raubkatzen auf der Löwenterrasse erinnern noch heute an die Pracht des Handelszentrums auf Delos zu seinen Glanzzeiten. Foto unten: Master Classes an Bord der Running on Waves – die Gäste lernen die Grundlagen des Segelns inklusive Mastklettern, Segelhissen, Navigieren und Knotenbinden. 4/2015

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eiße Segel spiegeln sich bei Sonnenuntergang in der klaren See. Eine leichte Brise sorgt für eine konstante, gemächliche Bewegung, die nur von den kleinen Wellen eine sanfte Dynamik erhält. Kein anderes Bild vermittelt eine solche maritime Romantik wie diese Traumszene einer Segelkreuzfahrt. Allein sein mit den Geräuschen des Windes und des Meeres, während das Schiff entspannt durch das Wasser gleitet. Abschweifen in nostalgische Gedanken, auf den Spuren der großen Entdecker. Eine idyllische Abenteuerreise ist kein Widerspruch in sich. Bereits im Hafen von Lavrion ist die Running on Waves mit ihrem schnittigen, dunkelblauen Rumpf ein echter Hingucker, auch ganz ohne gehisste Segel. Der elegante Dreimaster führt seine Gäste in sieben Tagen durch die bezaubernde Ägäis im Frühling. An Bord begrüßt die gesamte Crew inklusive Kapitän ihre Gäste persönlich. Nach der anschließenden kleinen Führung über das Schiff sind unsere Kabinen bereits bezugsbereit. Hier sind die Unterschiede zu einem klassischen Kreuzfahrtschiff am deutlichsten, selbstverständlich fallen die Unterkünfte kleiner aus. Die Standardkabinen im unteren Deck verfügen über schmale Doppel- oder auch Stockbetten. Und auch der Stauraum ist mit einem 50 Zentimeter breiten Schrank stark begrenzt – wenn man die notwendigen Tricks nicht kennt. Mit einem einfachen Handgriff lassen sich die Betten nämlich hochklappen, und aus dem Nichts entsteht reichlich Platz für das Gepäck. Die geringen Ausmaße der Kabinen tun jedoch ihrer Gemütlichkeit keinen Abbruch. Große Spiegel und viele Dekorationselemente wie goldfarbene Barometer oder Lampenhalterungen in Steuerradform sorgen für eine traditionell-maritime Atmosphäre. Das Bad mit eigenem WC macht einen modernen, ausreichend großen Eindruck. Die Suiten und Kabinen auf dem höheren Hauptdeck sind ohnehin großzügiger geschnitten. Und bei dem grandiosen Wetter, mit dem uns Griechenland bereits im Mai empfängt, spielt sich das Leben von Anfang an fast ausschließlich an Deck ab. Müde von der Sonne zieht es die Gäste erst bei Dunkelheit in die Gemächer zurück. Einen erholsamen Schlaf in der ersten Nacht finden dennoch nicht alle. Schuld daran sind der leichte Seegang, die Wellen, die in unregelmäßigen Abständen gegen den Bug schlagen, und die leichten Motorengeräusche im Hintergrund. Was einige Passagiere um den Schlaf bringt, wirkt für andere wie mich wie eine starke Dosis an Beruhigungsmitteln. Was gibt es Behaglicheres als die nicht immer ganz friedliche Eigendynamik eines kleinen Schiffes auf hoher See? Und tatsächlich: Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten hat niemand an Bord mehr eine schnelle Antwort auf diese Frage parat.

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Einer der größten Vorzüge kleiner Schiffe wird bereits am Tag nach der Einschiffung deutlich. Die Running on Waves liegt nicht vor, sondern mitten in Ermoupolis, dem Hauptort von Syros. Von dem schmalen Steg aus sind es gerade einmal 50 Meter bis zur hübschen Flaniermeile des kleinen Städtchens. Zunächst verlassen wir jedoch das Zentrum im Bus, der für die wenigen Gäste mehr als ausreichend Platz bietet. Los geht es durch die Straßenlabyrinthe der Stadt, wenig später führt ein schmaler Weg zwischen zwei Hügeln entlang in Richtung Oberstadt. Diese besitzt im Gegensatz zum Zentrum, das eher einen italienischen neoklassizistischen Stil repräsentiert, einen typisch kykladischen Charakter. Ohne Sonnenbrille hilft es nur, die Augen zusammenzukneifen, um nicht von allen Seiten geblendet zu werden. Wie in strahlenden Lichttunneln führen gepflasterte, hügelige Wege vorbei an winzigen Kirchen und reizenden Cafés. Der Blick von hier oben reicht bis zur Running on Waves, deren Antlitz jedes Stadtbild noch ein Stückchen mehr aufwertet. Eine besser ausgebaute Straße führt uns entlang den vielen kleinen Buchten und Traumstränden von Syros um den südlichen Teil der Insel. Hier im Zentrum der Kykladen lässt nur der heiße Dunst über dem Meer die genauen Umrisse von Tinos, Mykonos, Paros und Serifos verschwimmen. Unser Landprogramm endet mit einem Spaziergang durch Ermoupolis, über die kleinen Einkaufspassagen bis zum Rathausplatz, auf dem lediglich ein paar Kinder Tauben hinterherjagen. Abseits der Hauptsaison ist es hier angenehm ruhig. In der Kirche Kimisis Theotokou wartet schlussendlich noch ein originales Werk des berühmten Malers El Greco auf uns, dann geht es am späten Nachmittag zurück zum Schiff. Schon nach dem ersten Tag zeichnet sich ab, dass die angebotenen Ausflüge jeden Cent wert sind. Die Guides sind sehr kompetent und können dank der geringen Anzahl an Teilnehmern stets auch auf besondere Fragen oder individuelle Wünsche eingehen. Die Gäste, die nicht am Programm teilnehmen möchten, erhalten zudem in den „Port Talks“ alle relevanten Informationen zu den Anlegeplätzen. Die junge Kroatin Ninna ist Cruise Director und die gute Seele an Bord. Sie verteilt Stadtpläne und bringt uns voller Enthusiasmus die Sehenswürdigkeiten vor Ort näher. So ist jeder Passagier gut vorbereitet – auch für den nächsten Landgang auf Delos. Die kleine Insel inmitten der Kykladen ist der Geburtsort von Apollo und Artemis. Für die Griechen war Delos somit schon immer ein heiliger Ort mit einer großen Besonderheit. Menschen dürfen hier weder geboren werden noch sterben. Auch in den ökonomischen Glanzzeiten wurde jede schwangere Frau und jeder im Sterben liegende Mensch auf die Nachbarinsel transportiert. Heute lebt hier ohnehin nur noch der Museumswärter, der sich um die Erhaltung der unzähligen ar-


N

ur wenige Seemeilen trennen Delos von Mykonos. Mit einer gewaltigen Vorfreude sitzen wir im eleganten kleinen Restaurant der Running on Waves an seinen weiß dekorierten Tischen. Wir warten gespannt darauf, dass die Tür zur Kombüse aufgeht. Der junge Chefkoch Iannis ist bereits jetzt der wichtigste Mann an Bord. Zu seinen bisherigen Arbeitgebern zählt niemand Geringeres als der Scheich von Abu Dhabi. Von einem solchen Lebenslauf profitieren wir nun gewaltig. Die allermeisten Gäste sind sich einig, wahrhaftig noch nie so gut gespeist zu haben wie hier. Dabei sind die Gerichte oft sehr einfach und werden nur durch Iannis’ ganz persönliche Note zu einem wahren Gaumenschmaus. Für Conja, die einzige Vegetarierin an Bord, gibt es täglich Alternativen, die ohne Probleme mithalten können. Somit sind sogar bei abendlichen Anliegezeiten alle Tische pünktlich zum Dinner voll besetzt. An Land etwas Besseres zu finden, scheint unmöglich. Während die Häuser von Mykonos-Stadt im Fenster bereits immer größer werden, serviert Iannis heute Mittag gegrillte Calamari mit einer unglaublichen Tomate-Käse-Kräuter-Füllung und hat dazu auch wie immer eine gute Empfehlung aus der umfangreichen Weinkarte parat. Gut gestärkt besteigen wir heute über das aufklappbare Heck das Tenderboot. Eine Anlandung direkt im Hafen ist aufgrund der etwas raueren See nicht möglich, aber die Running on Waves ankert so nah vor der Küste, dass die Überfahrt keine Minute dauert. Dann heißt es eintauchen in das berühmte Gassengewirr zwischen weißen Kalksteinfassaden, vorbei an unzähligen überteuerten Restaurants, Cafés, Bars und natürlich jeder Menge winziger Kirchen, die sich optisch allerdings nur durch ein ebenfalls weißes Kreuz auf dem Dach von den anderen Gebäuden abheben. Mykonos bereitet sich vor auf die bald anstehende Hauptsaison, wenn es in der engen Stadt nur so von Menschen wimmeln wird. Überall steigt mir der Geruch von frischer Farbe in die Nase. Alterserscheinungen werden weiß überstrichen und somit unsicht-

bar. Auf der anderen Seite des Labyrinths führen breite Treppen auf einen kleinen Hügel. Hinter einigen Windmühlen versteckt sich die Running on Waves im Gegenlicht der frühen Abendsonne. Sie ist nur ein Schatten auf glitzerndem Wasser und bietet einen Anblick zum Träumen – bis die Sonne irgendwann doch zu sehr in den Augen brennt. Zeit zu gehen. Ohnehin muss ich in einer halben Stunde an Bord sein, wenn Iannis seinen nächsten Leckerbissen präsentiert. Dieser entpuppt sich als ein Stück fettiger Bauchspeck. Sehr leckerer fettiger Bauchspeck mit einer genialen Kruste. Hier hat das Auge nicht mitgegessen – selber schuld. Wieder sind sich alle sicher, nichts an Land verpasst zu haben. Ohnehin fühle ich mich an Bord fast wie mitten im Stadtzentrum. Das Schiff dreht sich langsam um den Anker, und wir speisen mit Blick auf die pittoreske, bunte Kulisse Klein-Venedigs bei Sonnenuntergang. Tenderboote nach Mykonos fahren bis drei Uhr morgens. Genug Zeit für einen Drink in einer der Bars direkt an der Küste. Der Blick wandert über das dunkle Wasser und bleibt abrupt stehen. Wieder setzt sich die Running on Waves in Szene, und wieder zeigt sie sich in einem anderen Gewand. Vom Bug bis zu den Masten ist das komplette Schiff beleuchtet, die Bar an Deck blinkt in den verschiedensten Farben. Wieder zieht die Running on Waves überall Blicke auf sich, und wieder einmal sind wir stolz auf unser Schiff. Den Absacker gibt es dann an Bord in Form einer Karaffe Ouzo für alle. Iannis winkt uns schon bei unserer Ankunft zu, fünf Minuten später steht vor uns eine riesige Schale, gefüllt mit Früchten und Eiswürfeln. Es wird spät – ob in lustiger Runde mit viel Ouzo oder im Jacuzzi an Deck. So kommt es vor allem den Langschläfern gerade gelegen, dass wir den Hafen von Paros erst am Nachmittag erreichen. Was nicht bedeutet, dass Langeweile aufkommen könnte. In den so genannten Master Classes dreht sich alles ums Segeln. Zunächst zeigen die Matrosen, wie die Segel manuell gesetzt werden. Das Strammziehen der dicken Seile erfordert viel Kraft, und jeder darf mit anpacken. Am Steuerrad kommt es dagegen aufs Feingefühl an. Wir befinden uns auf Kurs 190 Grad und möchten die Richtung auf 177 Grad ändern. Klar ist, dass das Rad in Richtung Backbord gedreht werden muss. Auf genau die vorgegebene Kursänderung schafft es dennoch niemand, da das Schiff erst langsam reagiert und die Bewegung kaum abzuschätzen ist. In einer anderen Master Class erklimmen wir den Mast bis zu einer Plattform auf 13 Meter Höhe. Zunächst geht es über ein gespanntes Seilnetz, dann folgt der etwas waghalsige Schritt auf die Stahltreppe am Mast. Natürlich sind wir perfekt gesichert, und ein Matrose ist immer mit dabei. Oben angekommen, hat sich jeder Tropfen Angstschweiß gelohnt. Einige Wellenbewegungen sind in diesen luftigen Höhen zwar nicht gerade angenehm.

chäologischen Schätze kümmert. Verwinkelte Gemäuer ziehen sich weit über einen Hügel und erzählen vom Leben Jahrhunderte vor Christus. Auf einer flachen Ebene unter dem Wohnviertel erinnern riesige Säulen und Gebilde aus Stein sowie vereinzelt auch Töpferkunst an die einstige Pracht des Stadtzentrums. Das alles hat eine so eindrucksvolle Wirkung, dass man sich fühlt wie in einer Zeitreise. Jedoch ist es das Zusammenspiel mit der Farbenpracht des Frühlings, das das Erlebnis auf Delos perfekt macht. Aus jeder Ritze in den Steinplatten haben sich strahlend rote Mohnblumen nach oben gekämpft. Imposante Statuen sind eingebettet in unzählige helle Margeriten. Überall schimmert es lila, gelb, rot und blau zwischen den Trümmern hervor. Lebendige Geschichte.

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Aber das Gefühl, sich inmitten von weißen Segeln über azurblauem Wasser den Wind um die Nase wehen zu lassen, ist einmalig – was den Spaßfaktor anderer Programmpunkte wie Knotenübungen oder Kochkurse mit Iannis nicht schmälert. Mittlerweile kennen sich die 17 Passagiere schon besser, die Stimmung an Bord ist herzlich. Vertreten sind die verschiedensten Persönlichkeiten, vom jungen Pärchen aus Berlin, Conja und Thomas, über die beiden allein reisenden Damen Ute und Petra bis hin zu den beiden Kumpels Peter und Michael. Man versteht sich bestens, was gerade bei einem solch kleinen Publikum einen wichtigen Faktor für eine angenehme Kreuzfahrt darstellt. An Bord der Running on Waves ist es schwierig, sich nicht über den Weg zu laufen, und nach den positiven Resonanzen der ersten Landausflüge erkunden fast alle Gäste auch gemeinsam die verschiedenen Destinationen der Ägäis. Wieder einmal eine Ausnahme hierbei ist Parikia, die Hauptstadt von Paros, die sich am besten auf eigene Faust erschließen lässt. Es sind weniger die typischen Sehenswürdigkeiten, die Paros besonders machen, sondern eher die überaus gelassene Atmosphäre, die uns bereits mit dem ersten Schritt auf festen Boden entgegenschlägt. Hektik scheint hier ein Fremdwort zu sein, gerade jetzt in der heißen Mittagszeit sind die wenigen Einwohner auf der Straße höchstens auf dem Weg zum nächstgelegenen Café. Schnell entdecken die Damen tolle Modegeschäfte, die gerade im Vergleich zu Publikumsmagneten wie Mykonos viele Schnäppchen im Angebot haben. Bis die Ladenbesitzer bei dieser Hitze jedoch die Pforten öffnen, bleibt noch genug Zeit für eine Erfrischung am Strand. In den frühen Abendstunden kann die Shopping-Tour dann beginnen, während ich mich auf dem Weg zurück zum Schiff befinde. Zu diesem entspannten Tag auf Paros ist der Ausflug auf Patmos am nächsten Morgen das passende Kontrastprogramm. Schon im Bus stelle ich begeistert fest, wie grün diese Insel ist. Weitläufige Wälder bedecken die Hügel, die sich von den vielen Buchten in die Höhe ziehen. Unsere Reiseleiterin bringt uns zunächst zu einer Aussichtsplattform, die einen wunderschönen Ausblick offenbart. Lange Einbuchtungen erwecken fast den Eindruck, dass Patmos sich in viele kleine Inseln teilt. Ebenso beeindruckend wie das Erscheinungsbild von Patmos ist seine Geschichte. In römischer Zeit war die Insel der Verbannungsort des Heiligen Johannes. In dessen biblischer Offenbarung ist Patmos ausdrücklich als Ort seiner Visionen der Apokalypse benannt. Wir stehen in der Grotte, in der Johannes seine Zeilen niedergeschrieben haben soll, und bestaunen die Diktierstelle, ein von ihm eingeritztes Kreuz in der massiven Felswand und eine kleine Aushöhlung über dem Boden, die seinen Kopf beim Meditieren gestützt haben soll. Durch die detaillierten Schilderungen unserer Reise-

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leitung wird die ganze Szene lebendig, und unser Besuch wird zu einer eindrücklichen Erfahrung. Etwas höher thront das riesige Johanneskloster über den Dächern des Hauptorts Chora. Im Inneren zieht sich 24karätiges Gold über das dunkle Kastanienholz, und byzantinische Fresken, teilweise noch aus dem 12. Jahrhundert, zieren die Wände. Die Luft in diesen dunklen Räumlichkeiten ist kühl, aber auch etwas modrig. Umso mehr genießen wir den Spaziergang zurück an die Küste, vorbei an grünen Wiesen und duftenden Zitronenbäumen. Während Iannis am Abend Popcorn serviert, sehen wir auf der Leinwand im Restaurant einen Schwarzweißfilm aus dem frühen 20. Jahrhundert über eine Expedition um die Südspitze Südamerikas. Die Matrosen klettern bei unglaublich rauer See wagemutig auf den Masten umher, riesige Wellen drohen sie herunterzuspülen. Zum Glück befinden wir uns im 21. Jahrhundert. Die Running on Waves ist mit modernster Technik ausgestattet und gleicht sogar bestimmte Wellenfrequenzen, die am häufigsten zu Seekrankheit führen, besonders sanft aus. An Bord genießen wir die Annehmlichkeiten einer simplen, aber zeitgemäßen Einrichtung, einer erstklassigen Küche, viel Platz zum Entspannen an Deck und einen herausragenden Service.

E

inige der Gäste sind begeisterte Fußballfans. Über 120 Minuten gibt die Crew am Abend alles, um die Internetverbindung aufrechtzuerhalten und das Spiel des FC Bayern halbwegs flüssig auf die Leinwand zu projizieren. Ständig bricht die Übertragung ab und muss neu geladen werden. Aber wenn es individuelle Anfragen gibt, werden eben keine Mühen gescheut. Auch sehr verbreitet an Bord ist der Wunsch nach einem Traumfoto vom Schiff mit gehissten Segeln. Also wird am nächsten Tag kurzerhand eine „Foto-Safari“ organisiert. In zwei Gruppen jagen die Gäste im Tenderboot um die Running on Waves, während an Deck der epochale Soundtrack von „Fluch der Karibik“ für eine passende Atmosphäre sorgt. Zwei Mal werden die Segel aus- und wieder eingefahren. Nur so ist es möglich, mit dem Tender an der Plattform anzulegen. Welche Geschwindigkeiten das Schiff allein durch die Kraft des Windes erreichen kann, wird erst von außen sichtbar, wenn das Beiboot still im Wasser liegt. In nur wenigen Sekunden zieht die grazile Schönheit an uns vorbei. Kurz darauf bringen uns ihre Wellen kräftig ins Schwanken, und wir müssen Vollgas geben, um bei unserem kleinen Rennen wieder in Führung zu gehen. 1200 Quadratmeter Segelfläche im Einsatz – das ist der Anblick, der uns allen wohl am längsten im Gedächtnis bleiben wird. Bodrum empfängt uns mit einer Mittagshitze von weit über 30 Grad. Pflanzen und Leinen überdachen


TÜRKEI

Lavrion

Mykonos GRIECHENLAND die Einkaufsstraßen und machen die Temperaturen etwas erträglicher. Auf beiden Seiten versuchen Ladenbesitzer und Straßenhändler lautstark, ihre Produkte anzupreisen: Souvenirs, gefälschte Markenkleidung, falscher Schmuck. Entweder man ist auf der Suche nach etwas dergleichen oder man findet einfach nur Gefallen an dieser lebendigen Atmosphäre inmitten des Basars. Oder man kehrt direkt um und macht sich auf den Weg zurück, zu den unzähligen Strandbars, die sich gegen Abend mehr und mehr füllen. Gegessen wird ja ohnehin zu Hause. Die Lichter gehen aus, nur noch ein paar Wunderkerzen brennen. Unter Applaus betritt Iannis vorsichtig das Restaurant. Auf seinen Unterarmen stemmt er eine riesige Platte mit einem herrlich duftenden Spanferkel, das noch herrlicher schmeckt. Dann noch flambierte Ananas mit Eis und Schokosauce – und der Abschluss ist perfekt. Morgen werden wir Kos erreichen und das Schiff hinter uns lassen. Stolz unterschreiben wir auf der ersten Seite des Gästebuchs. Schon jetzt sind wir sicher, dass wir die Zeit auf der Running on Waves schnell vermissen werden. Letztendlich blicken wir zurück auf eine klassische Kreuzfahrt in sehr persönlichem Ambiente und mit gewissen Extras. Echte Segelfans werden an Bord der Running on Waves die absolute Ruhe und Einsamkeit vermissen. Das ist der Preis, der für den hohen Komfort während der Reise zu bezahlen ist. Dennoch ist allein die Erscheinung der Running on Waves etwas Besonderes, und viele wunderschöne Bilder bleiben in Erinnerung. Das Schiff, auf das unzählige Passanten auf den Flaniermeilen staunend mit dem Finger zeigten, konnten wir für eine Woche unser Zuhause nennen. Ein blau-weißer Traum inmitten der grünen Ägäis im Frühling. Text: Axel Zimmermann

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Syros

Delos Paros

Patmos Bodrum

Kos

i s Ä g ä

50 km

Zu den Perlen der Ägäis Die Gäste der Running on Waves kreuzen das Ägäische Meer von Lavrion über die Kykladen und den Dodekanes bis zur türkischen Küste. Lavrion

25.000 Einwohner. Neben Piräus gehört die kleine Stadt Lavrion zu den beliebtesten Ausgangspunkten für Kreuzfahrten in die Ägäis. Das Zentrum von Athen ist nur eine Autostunde vom Hafen entfernt und eignet sich somit ideal für ein Vorprogramm. www.visitgreece.gr/en/ main_cities/athens

Syros

25.000 Einwohner. Syros ist das kommerzielle, administrative und kulturelle Zentrum der Kykladen. Vor allem die Hauptstadt Ermoupolis und die zahlreichen Orte an den Traumstränden werden im Sommer vorwiegend von griechischen Touristen besucht. www.visitgreece.gr/en/ greek_islands/cyclades/ syros

Delos

24 Einwohner. Laut griechischer Mythologie wurden hier Artemis und Apollo geboren. Heute sind die Überreste der damaligen 30.000-Einwohner-Stadt zu bewundern. Eintritt: 5 Euro. Mit Ausnahme der Running on Waves wird Delos von keinem Kreuzfahrtschiff direkt angesteuert. www.visitgreece.gr/en/ greek_islands/cyclades/ delos

Mykonos

10.000 Einwohner. Die Insel besticht mit einem weltoffenen, internationalen Flair, einigen der herausragendsten Strände der Ägäis und einem ausgeprägten Nachtleben. Gastronomie, Hotellerie und Geschäfte haben ein hohes Niveau – ebenso wie die Preise. www.visitgreece.gr/en/greek _islands/cyclades/mykonos

Paros

15.000 Einwohner. Aufgrund des hohen Marmoraufkommens war Paros in der Antike die reichste Insel der Ägäis. Noch heute lassen sich die Marmorstollen erkunden. Außerdem hat Paros viele schöne Strände, gute Surfbedingungen und ein lebendiges Nachtleben zu bieten. Das lockt vor allem junge Individualtouristen an, weswegen die Preise auf Paros relativ niedrig sind. www.visitgreece.gr/en/greek _islands/cyclades/paros

Patmos

3000 Einwohner. Die kleine Insel ist eine wichtige Pilgerstätte. Hierher wurde der Evangelist Johannes als Greis verbannt und schrieb seine Offenbarung. Der Klosterberg ist mit einem kleinen Spaziergang vom Hafenort Skala sehr gut zu erreichen. Von oben sind die zahlreichen Einbuchtungen

der Insel zu sehen, die für ein Wechselspiel zwischen Wasser und Land sorgen. www.visitgreece.gr/en/ greek_islands/dodecanese/ patmos

Bodrum

150.000 Einwohner. Bodrum ist einer der größten touristischen Orte an der türkischen Westküste. In der Hauptsaison tobt in den Gassen des Zentrums das Leben. Mit dieser Quirligkeit und der abendlich angestrahlten Burg hat Bodrum seinen ganz eigenen Charme. goturkey.com/de/place/detail/bodrum

Kos

35.000 Einwohner. Weit mehr als die Hälfte der Einwohner der beliebten Urlaubsinsel lebt in Kos-Stadt. Unweit liegt die bedeutende archäologische Stätte des Asklepieion von Kos. Eine beliebte Sehenswürdigkeit ist außerdem die Johanniterfestung Neratzia direkt im Zentrum der Stadt. www.visitgreece.gr/en/ greek_islands/dodecanese

Lesetipp

Östliches Mittelmeer – Kreuzfahrt, Dumont direkt, 12,99 Euro

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Willkommen zurück! Die ausklappbare Plattform am Heck der Running on Waves dient nicht nur als Ausgangspunkt für zahlreiche WassersportAktivitäten, sondern auch als Gangway zum Zodiac, wenn das Schiff einmal nicht direkt im Hafen anlegen kann und vor der Küste ankert.

Auf dem weitläufigen Sonnendeck mit eigenem Whirlpool lassen sich die wunderschönen Sonnenuntergänge in der Ägäis am besten genießen.

Beste Küche, elegantes Ambiente, legere Atmosphäre: Auch wenn das Schiff im Hafen liegt, verpasst kein Gast das köstliche Dinner.

Spaziergang über das Schiff. Die Running on Waves bietet jedem der bis zu 40 Passagiere ein ruhiges Plätzchen in der Sonne.

Die Standard- und Economykabinen sind nicht sehr geräumig, besitzen jedoch einen gemütlichen, maritimen Charakter.

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Legere und komfortable Reisen mit Stil Die Motor-Segelyacht Running on Waves ist anmutig, elegant und modern – sowohl von außen als auch an Bord. Schiff

kabinen

Service

Die Running on Waves wurde 2011 gebaut und verfügt über jegliche Vorzüge, die von einer modernen Motor-Segelyacht erwartet werden können. Von außen ist das Schiff mit seiner eleganten Silhouette ein echter Hingucker, technisch ist es auf dem aktuellsten Stand. Durch ihren geringen Tiefgang von gerade einmal 3,20 Metern können auch kleine Häfen und abgelegene Buchten erreicht werden. Mit einer Masthöhe von über 40 Metern und einer Segelfläche von 1200 Quadratmetern kommt die Running on Waves auf erstaunliche Geschwindigkeiten, meistens läuft sie jedoch unter Maschine mit einer maximalen Geschwindigkeit von 18 Knoten. Bei Bedarf kommen Stabilisatoren zum Einsatz. An Bord vermischt sich ein maritimer Charakter mit einer schlichten, aber dennoch eleganten Einrichtung.

18 Außenkabinen insgesamt. Economykabinen für bis zu drei Personen und Standardkabinen für maximal zwei Personen befinden sich auf dem Unterdeck. Vier Premiumkabinen und eine Mini-Suite für jeweils zwei Personen bieten deutlich mehr Platz und liegen auf dem Hauptdeck. Economy- und Standardkabinen unterscheiden sich in der Größe kaum. Eng wird es ausschließlich mit viel Gepäck, das sich am besten unter den Betten verstauen lässt. Die Einrichtung ist gemütlich, die Dekoration verleiht den Räumen einen sympathischen, maritimen Charakter. Jede Kabine verfügt über WC/Dusche/Haartrockner/ Kühlschrank.

Sehr freundliche, persönliche und zuvorkommende Crew. Kabine wird zweimal täglich gereinigt. Kompetente Betreuung durch Cruise Director Ninna. Trinkgelder nach eigenem Ermessen, empfohlen sind 8 Euro pro Tag und Person.

Gastronomie

Bordprogramm

Elegantes, geräumiges Restaurant, erreichbar sowohl vom Unterdeck als auch vom Hauptdeck. An den Tischen finden vier bis fünf Personen Platz, es herrscht freie Platzwahl. Vielseitiges Frühstücksbuffet mit warmen Speisen, Früchten, Wurst, Käse, Cerealien und einer großen Auswahl an Gebäck. Mittags und abends entweder Buffet oder 4-GängeMenü. Auf besondere Wünsche wird jederzeit eingegangen und sehr flexibel reagiert. Unter Chefkoch Iannis ist das Essen an Bord der Running on Waves wahrlich hervorragend und orientiert sich an den Geschmäckern und Spezialitäten der jeweiligen Destination. Die Kaffee- und Teestunde mit leckerem Gebäck wird daher kaum wahrgenommen. Wasser, Kaffee, Tee 24 Stunden kostenlos erhältlich. Weitere Getränke gibt es zu fairen Preisen, ob zu den Speisen oder an den Bars im Restaurant/ an Deck.

Das Bordprogramm richtet sich selbstverständlich stark nach den Anliegezeiten. Master Classes für Segelbegeisterte: Knotenbinden, Mastklettern, Schiffnavigieren. Verschiedene Abendveranstaltungen wie Filmabend, Karaokea bend oder Quizabend. Kochkurs mit dem Chefkoch Iannis. Griechisch für Anfänger. Schiffrundgang und „Foto-Safari“ mit dem Tenderboot um das Schiff.

Reederei Reisen an Bord der Running on Waves können direkt über den russischen Eigner auf der Website www.running-on-waves.com gebucht werden. Vertriebsstellen gibt es in Griechenland, den USA und Russland.

Fahrtgebiet Die Running on Waves kreuzt im östlichen Mittelmeer zu den Ägäischen und ionischen Inseln. Reisezeitraum hierfür ist zwischen Juni und September. Im Angebot sind verschiedene achttägige Routen sowie vierbis fünftägige Schnupperrouten. Ein besonderes Special ist die „Photo Cruise“ mit einem professionellen Fotografen an Bord. Info: www.running-on-waves.com

Sport & Wellness Whirlpool auf dem Sonnendeck. Morgens Yoga-Stunden. Die ausklappbare Plattform am Heck der Running on Waves kann als Ausgangspunkt für verschiedene Wassersportarten genutzt werden, z. B. Schnorcheln, Wasserski, Banana-Boot. Eigenständige Aktivitäten sind kostenfrei, der Rest kostet 15 Euro pro 10 Minuten.

Ausflugsangebot Landausflüge werden nur dort angeboten, wo es wirklich sinnvoll ist. Jeweils ein Programm mit kompetenter Reiseleitung. Faire Preise zwischen 35 und 60 Euro.

Publikum Bunter Mix aus Pärchen, Alleinreisenden und allen Freunden von entspannter, legerer Kreuzfahrt oder Segelschiffen. Von Jung bis Alt, von Pärchen bis zu Alleinreisenden ist alles vertreten. Geeignet auch für Kinder ab ca. 10

Jahren. Durchschnittsalter: ca. 50 Jahre.

Shopping Einige Male verwandelt sich die Bar an Deck zum Bordshop. Erhältlich sind Souvenirs und Kleidung.

Dresscode Sehr leger. Tagsüber gilt es nur die warmen Temperaturen gut zu ertragen. Abends im Restaurant sollten die Herren eine lange Hose tragen.

Preisniveau Ab 146 Euro pro Tag und Person.

★★★

Running on Waves Schiff 13,8 Kabinen 5,5 Gastronomie 16,0 Service 12,3 Sport & Wellness 5,0 Bordprogramm 7,2 Ausflugsangebot 6,7 GESAMT Punkte 66,5 Bordsprache: Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 42 Crew: 21 PCR: 2,0 SR: 10,0 Baujahr: 2011 Flagge: Malta BRZ: 630 Länge/Breite: 64 m/9 m

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Reedereien für einen perfekten Urlaub Rechtzeitig vor der neuen Saison 2016/2015: die große, weltweite Übersicht der Anbieter von Kreuzfahrten. Ob Partygänger oder Feinschmecker, ob Abenteurer oder Kulturfan – jeder findet sein Schiff.

Die groSSe Marktübersicht auf 22 Seiten › 4/2015

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AIDA AIDA Cruises betreibt und vermarktet mit derzeit zehn Kreuzfahrtschiffen eine der modernsten Flotten der Welt. Die Schiffe werden nach den höchsten internationalen Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsstandards betrieben. Bis 2020 wird die AIDA-Flotte auf 14 Schiffe anwachsen. Die Schiffe richten sich an deutsches Publikum und sind als Ferienclubs konzipiert, ohne die Etikette klassischer Kreuzfahrtschiffe. Sport und Spaß stehen im Vordergrund. Die Schiffe auf 3-Sterne-Niveau sind in der Regel mit Gästen sehr gefüllt, die an Buffets versorgt werden. Eine neue Schiffsgeneration soll nun mehr Möglichkeiten für anspruchswww.aida.de vollere Gäste bieten.

AMERICAN CRUISE LINES American Cruise Lines befährt mit sechs kleinen Schiffen die US-Westküste bis nach Alaska, die US-Ostküste und die Flüsse Columbia und Mississippi. Größtes Küstenschiff ist die Independence mit 104 Gästen, die über großzügige Gemeinschaftsflächen und Kabinen mit Balkonen verfügt. Bei den Schaufelraddampfern handelt es sich um Neubauten mit modernem Komfort. Da American Cruise Lines mit sehr beweglichen Schiffen unterwegs ist, erschließt die Reederei die Regionen besonders detailreich.

www.americancruiselines.com

ASUKA CRUISES Die Asuka II (auf Deutsch: Der fliegende Vogel) ist das luxuriöse Kreuzfahrtschiff für den japanischen Markt. Ein Besuch des Schiffes macht nur für Gäste mit großer Vorliebe für japanische Mentalität, Küche und Sprache Sinn. Ansonsten handelt es sich um ein Schiff auf dem hohen Niveau der 5-Sterne-Liner von Crystal

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Cruises, mit denen die Asuka II technisch verwandt ist. Die Asuka II ist das erste japanische Kreuzfahrtschiff, das die ganze Welt umrundet und vollständig oder in Teilrouten gebucht werden kann. Auch sind Reisen mit moderater Länge in den asiatischen Gewässern rund um Japan im Angebot. www.asukacruise.co.jp

AUSTRALIS Das chilenische Kreuzfahrtunternehmen Australis erkundet von September bis April Patagonien und Feuerland. Die Expeditionsschiffe Via Australis und Stella Australis laufen wöchentlich vom chilenischen Hafen Punta Arenas und zweimal wöchentlich von Ushuaia, ganz im Süden des argentinischen Teil Feuerlands, aus. Die Reisen führen durch labyrinthartige Fjordlandschaft der versunkenen Andenspitzen, vorbei an mächtigen Gletschern, Inseln und unberührten, dichten Urwäldern. Begleitet von Seeelefanten, Magellan-Pinguinen und Kormoranen, durchqueren die Schiffe die „Allee der Gletscher“ und gelangen schließlich zum Kap www.australis.com Hoorn.

AZAMARA Azamara Club Cruises zielt auf anspruchsvolle Reisende. Die Schiffe Journey und Quest (je 347 Kabinen) bieten Ambiente und Qualität eines Boutique-Hotels und sind in den Gewässern Europas, Asiens und Südamerikas unterwegs. Die Routen beinhalten längere HafenAufenthalte bis zum späten Abend oder sogar über Nacht, denn die Reiseziele stehen im Vordergrund. Im Rahmen des „Insider Access“ und „Nights and Cool Places“ werden exklusive Touren und Ausflüge organisiert. Hierzu zählen ein Rundgang durch erleuchtete Sehenswürdigkeiten

bei Nacht, Museumsbesuche jenseits der Öffnungszeiten sowie exklusive Zugänge zu Live-Veranstaltungen. Unter dem Motto „Cruise Global, Eat Local“ finden Dinner in Restaurants mit authentischem Flair an Land statt. An Bord sind viele Leistungen inklusive. www.azamaraclubcruises.com

BAHAMAS PARADISE CRUISE Das Programm der Bahamas Paradise Cruise Line besteht ausschließlich aus dreitägigen Reisen ab/ bis Palm Beach zu den Bahamas. Angeboten werden zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten mit einem Urlaub an Land. Heute ist die Reederei mit der Grand Celebration – der ehemaligen Carnival Celebration – unterwegs. An Bord stehen vor allem Partys und Feierlichkeiten aller Art im Vordergrund. Es geht sehr heiter und leger zu. www.bahamasparadisecruise.com

BOW LINE Bow Line Maritime GmbH ist Deutschlands erster Reiseveranstalter, der sich auf Schiffe mit maximal 50 Personen konzentriert. „Kleine Schiffe – große Erlebnisse“ steht dabei nicht nur für Hochseeund Flusskreuzfahrten, sondern auch für Tagestörns entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste sowie zu maritimen Events wie der Kieler Woche oder Sail Bremerhaven. Mit dem exklusiv über Bow Line buchbaren modernen Dreimast-Segelschiff Running on Waves kreuzt das Bremer Unternehmen durch Mittelmeer und Karibik. Der Katamaran Treasure of Galapagos für Fahrten zu den GalapagosInseln und die Lord of the Glens für Reisen entlang der schottischen Küste runden das Programm ab. Bow Line hat derzeit den Geschäftsbetrieb eingestellt und plant nach Restrukturierung ein baldiges www.bow-line.de Comeback.


Funliner

Oasis of the Seas 16 Decks, eine Bruttoraumzahl von rund 225.000 und Platz für bis zu 5400 Passagiere – die Schiffe der Oasis-Klasse von Royal Caribbean International sind die größten Kreuzfahrtgiganten weltweit. Aktuell arbeitet die Reederei an der Fertigstellung zweier weiterer Oasis-Schiffe, der Harmony of the Seas und der Ovation of the Seas. Diese werden die oben genannten Daten erneut toppen.

Carnival Vista Die Carnival Vista ist der neueste Spross der weltweit größten Kreuzfahrtmarke und wird nach der Jungfernsaison im Mittelmeer ab Winter 2016 in Miami stationiert.

Disney Magic An Bord der Disney Magic gibt es Themenpartys an Deck, Musical-Aufführungen, Filmpremieren und natürlich persönliche Begegnungen mit den Zeichentrick-Helden. 4/2015

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CARNIVAL CRUISE LINES Carnival ist der weltgrößte Reiseanbieter, denn zum Konzern gehören über 100 Kreuzfahrtschiffe (auch AIDA, Costa, Holland America, P&O, Seabourn, Princess, Cunard). Unter der Marke Carnival fahren 24 Schiffe mit vornehmlich US-amerikanischem Publikum, meist in der Karibik oder entlang der mexikanischen Riviera. Im Angebot finden sich Kombinationen aus Kreuzfahrt und Strandurlaub oder Städtetrip, z. B. eine Südkaribik-Kreuzfahrt plus Aufenthalt im 5-Sterne-Resort oder eine Indian-Summer-Kreuzfahrt plus viertägigem New YorkAufenthalt. Für europäische Gäste wurden die „Carnival Journeys“ mit längeren Karibik-Kreuzfahrten aufgelegt. Mit dem SkyRide, einem 45 Meter über dem Meer schwebenden „Fahrradparcours“, und einer 139 Meter langen Wildwasserbahn bietet die Carnival Vista bald neue Attraktionen. www.carnivalcruiselines.de

CDF CROISIERES DE FRANCE Als Tochter von Pullmantur Cruises gehört CDF Croisières de France ebenso zum Royal Caribbean Konzern. Dabei deckt die Marke den französischen Kreuzfahrtmarkt ab, das Bordleben ist komplett abgestimmt auf das französische Publikum. Die Horizon hat eine Kapazität von 1400 Passagieren, die Zenith, etwas kleiner, kann bis zu 600 Gäste aufnehmen. Fahrtgebiete sind vor allem das Mittelmeer, die Karibik und Nordeuropa. Im Programm stehen häufig themenbezogene Reisen wie Gourmet-, Party- oder Familienkreuzfahrten mit zahlreichen Specials. Generell herrscht an Bord beider Schiffe ein legeres Ambiente.

www.cdfcroisieresdefrance.com

CELESTYAL CRUISES Celestyal leitet sich vom griechi-

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schen Wort für „Sternenhimmel“ ab. Bei Celestyal Cruises stehe „das himmlische, wahre, griechische Lebensgefühl im Mittelpunkt aller Reisen“, so die traditionsreiche Reederei aus Griechenland. Zur Marke gehören die beiden Kreuzfahrtschiffe Celestyal Crystal (480 Kabinen) und Celestyal Olympia (720 Kabinen) sowie ganz neu die Celestyal Odyssey (420 Kabinen). Diese laufen im Sommer Inseln wie Mykonos, Patmos, Rhodos, Santorin, Chios, Ios, Kos, Milos, Samos, Symi, Syros und die türkische Ägäis mit Kusadasi und Çesme an. Für Herbst 2015 befinden sich auch die Adria und die dalmatinische Küste im Programm. Alle drei Kreuzfahrtschiffe bieten ein vielfältiges Verpflegungs-, Unterhaltungs- und Ausflugsprogramm sowie deutschsprachiges Personal. www.hht.de

CELEBRITY CRUISES Celebrity Cruises ist auf allen Weltmeeren unterwegs und setzt bei Kulinarik, Wellness (neue AquaClass), Landausflügen oder Shows auf das Generalthema „Genuss“. Das Programm für Landausflüge soll in vier Kategorien authentische Erlebnisse vermitteln: „Uniquely Celebrity“ (z.B. ein luxuriöser Tag als Sultan in Istanbul), „Culture and Locale“ (z. B. ein Abend bei klassischer Musik im Fabergé Museum in St. Petersburg), „Lifestyle and Wellness” (z. B. ein Spaziergang durch die Natur um Melbourne), „Family“ (z. B. eine Schlossbesichtigung mit Schatzsuche in Kopenhagen). Mit eigenen 18 Shows bietet Celebrity Cruises spektakuläre BordUnterhaltung. iMagic an Bord der Celebrity Summit ist eine moderne Interpretation der Welt der Illusionen mit Technologien wie Hologrammen, Lasern und iPads. www.celebritycruises.com

CLUB MED Die Club Med 2 ist das größte Motorsegelschiff der Welt mit fünf Masten und 184 komfortablen Kabinen. Neu an Bord sind zwei Spezialitäten-Restaurants und ein neu gestalteter Club Med Spa by Carita. Exklusive Behandlungen genießt man bei Meerblick. Im Winter 2015/16 (bis Ende April 2016) kreuzt die Club Med 2 in der Karibik, im Sommer ist sie im Mittelmeer unterwegs. Im Reisepreis inklusive sind Sportkurse für Wasserski, Wakeboard und Windsurfen sowie Club Med-Fitness. Gruppenkurse wie Fitness- und Kardio-Training oder Segeln können ausprobiert werden. Zur freien Verfügung stehen Kajaktouren sowie Schnorchelausflüge, zwei Meerwasserpools, Saunen und ein abwechslungsreiches Abendprogramm. Sämtliche Kreuzfahrten mit der Club Med 2 bieten auch für die Kleinen ein großes Urlaubswww.clubmed.de programm.

CORAL EXPEDITIONS Seit 33 Jahren betreibt das australische Kreuzfahrtunternehmen Coral Expeditions eine Flotte aus drei kleinen Schiffen. Im Fokus stehen Expeditionen zu besonders schönen und wenig erschlossenen Regionen des südlichen Pazifiks. Jedes Jahr verzeichnet Coral Expeditions über 5000 Gäste aus der ganzen Welt. Dabei verzichten die Gäste nicht auf eine exklusive Küche mit hochqualitativen australischen Produkten und Weinen. Zur Crew gehören neben den Expeditionsleitern unter anderem Gastlektoren, MarineBiologen und Scuba-Tauchlehrer. Die Flottenmitglieder heißen Coral Princess I, Coral Princess II und Oceanic Discoverer, die 2005 neu gebaut wurde und seitdem das Flaggschiff ist.

www.coralexpeditions.com


Fine Cruising

Seven seas Explorer Die Reederei Regent Seven Seas ist durch ihr „Ultra All Inclusive“-Konzept als erste echte All-inclusiveReederei im Luxussegment bekannt geworden. Der Neubau Seven Seas Explorer soll einen noch nie da gewesenen Luxus bieten und ist ab seiner Jungfernsaison im Sommer 2016 im Mittelmeer unterwegs.

Oceania Nautica Die Flotte von Oceania Cruises besteht aus den zwei Schiffen der Oceania-Klasse und drei Schiffen der Regatta-Klasse, die 2016 mit der Sirena erweitert wird.

Europa 2 Besonders während ihrer kulturellen und kulinarischen Themenreisen sind zahlreiche prominente und hochkarätige Lektoren an Bord der modernen, luxuriösen Europa 2. 4/2015

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COSTA

CRUISE & MARITIME

CUNARD

Costa Crociere bietet eine große Auswahl von Mini-Kreuzfahrten bis hin zu den Around-the-WorldReisen mit einer Dauer von fast vier Monaten. Das Motto an Bord der 15 Schiffe lautet „Italy’s Finest“. So werden in der Gastronomie bekannte italienische Marken bevorzugt, und die Raumgestaltung stellt sich opulent klassisch dar. Drei Schiffe sind auf die Bedürfnisse von erholungssuchenden Paaren ausgerichtet und werden als neoCollection und „Slow Cruise“ vermarktet, eine ruhige, gediegene Urlaubsform. Temporeicher geht es auf den übrigen Schiffen zu, die sich als Familienresorts mit vielerlei Attraktionen und Freizeitmöglichkeiten präsentieren: Pools, Diskotheken, Outlets, Kasino, Kino, Erlebnisrestaurants, Musicals, Artistik, interaktive Laser-Spiele, Karaoke, Grand-Prix-Simulator, Kinder-Club.

Cruise & Maritime Voyages ist eine britische Reederei, die unlängst den deutschen Anbieter TransOcean übernommen hat – und damit die wunderbare Astor, die für ihre hohen WohlfühlNoten und schönen Routen bekannt ist. Neben diesem fabelhaften klassischen Schiff zählen zur Flotte die Marco Polo, Belvedere, Bellejour und die Azores (vormals Ambiente Kreuzfahrten). Ebenfalls wurde 2015 die Magellan von Costa Crociere gekauft, sie ist das Flaggschiff der Reederei. Besonders die Astor und Azores sollten im Fokus bei deutschen Kunden stehen, denn diese Schiffe pflegen noch den klassischen Stil an Bord – mit viel öffentlichem Raum zum Flanieren, mit Captain’s Dinner und gesetztem Essen.

„Weltentdeckerreisen“ hat die britische Traditionsreederei Cunard konzipiert – von Hamburg nach Kapstadt mit der Queen Elizabeth, von San Francisco nach Sydney mit der Queen Victoria, von Hamburg nach Sydney zunächst mit der Queen Elizabeth (ab Southampton), dann mit der Queen Mary 2 (ab USOstküste): Die Kreuzfahrt-Ikone komplettiert die Traumreise (Karibik, Brasilien, Feuerland, Chile, Osterinsel, Tahiti). Die deutschen Urlauber sind Cunard besonders willkommen, denn viele Reisen, auch kurze Reisen in die norwegischen Fjorde, starten ab Hamburg. Die Schiffe haben ein unerreicht aristokratisches Flair, die Queen Mary 2 in Vollendung. An Bord dieses wunderbaren Schiffes verbinden sich gediegene britische Lebensart mit großzügigen Raumverhältnissen. Eine Empfehlung!

CROISI

Crystal Cruises sieht sich an der Spitze der Luxusreedereien. Mit drei neuen Schiffen will Crystal in drei Jahren die Luxus-Hochseekreuzfahrten auf ein neues Niveau heben. An Bord entfallen auf maximal 1000 Gäste exakt 1000 Besatzungsmitglieder – eine ungewöhnlich hohe Servicedichte. Das Raumangebot soll an der Spitze stehen: So wohnen die Gäste ausschließlich in Suiten von mindestens 37 Quadratmetern Größe. Auch sind die Decken der Kabinen rund 30 Zentimeter höher als in der Branche üblich. Die Bordküchen sollen Michelin-Sterne zieren. Zur weiteren Ausstattung der Neubauten gehören U-Boote, Helikopter und Zodiacs. Zudem verfügen die Schiffe über eine Eisklasse, sodass sie auch in arktische und in antarktische Gewässer reisen können.

www.costakreuzfahrten.de

Auf der Großyacht der Reederei CroisiEurope geht es mit 200 Passagieren um das pure KreuzfahrtErlebnis. Wer private Atmosphäre und Ruhe an Bord mehr schätzt als das Entertainment-Programm der Ozeanriesen, wird sich auf der La Belle de l’Adriatique wohlfühlen. Für das abendliche Dinner werden die Gäste nicht in Schichten eingeteilt, die Landausflüge finden in überschaubaren Gruppen statt. Bei der Routenwahl bewegt sich die Yacht dank geringer Ausmaße abseits der Strecken moderner Kreuzfahrtgiganten. Das Schiff befährt die Inselwelt Kroatiens und steuert bis an die türkische Küste. Ziele sind unter anderem Patmos, Athen, Istanbul, Ephesos und Pergamon. Getränke zu den Mahlzeiten und an der Bar sind inklusive. www.croisieurope.de

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www.transocean.de

CRYSTAL

www.crystalcruises.com

www.cunard.de

DISNEY Mit Decks voller Disney-Zauber lässt Disney Cruise Line Kreuzfahrtträume von Familien wahr werden. Angesteuert werden unterschiedliche Destinationen, von karibischen Traumzielen wie Disneys Privatinsel Castaway Cay, St. Thomas oder Cozumel bis hin zu kulturellen Highlights im Mittelmeer wie Palma de Mallorca, Rom oder Dubrovnik sowie die Fjordlandschaften Norwegens, Island und die Färöer-Inseln. Passagiere jeden Alters können dabei herrlich gemeinsam oder in eigens für Erwachsene bzw. Kinder geschaffenen Bereichen entspannen und eine riesige Bandbreite an Clubs und Aktivitäten genießen.

www.disneycruise.com


Premium-Liner

Queen Mary 2 Als Flaggschiff der traditionsreichen Cunard Line ist die Queen Mary 2 der Inbegriff des britischen Seefahrerstolzes. Die Königin der Meere empfängt ihre Gäste mit majestätischem Charme, so in der imposanten Grand Lobby, beim traditionell mit weißen Handschuhen servierten Afternoon Tea und im Queens Room, dem eleganten Ballsaal mit funkelnden Kronleuchtern.

Koningsdam Die Koningsdam wird im März 2016 vom Stapel Regal Princess Princess Cruises feiert in diesem Jahr den 50. laufen und ihre Premierenkreuzfahrten im Mittelmeer antreten. Geburtstag. Das Flaggschiff Regal Princess war im April erstmals zu Sie begründet die neue Pinnacle-Klasse bei Holland America Line. Gast in Hamburg und kreuzt noch bis September durch die Ostsee. 4/2015

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FATHOM Fathom ist der neueste Kreuzfahrtenspross des Carnival-Konzerns. Mit Fathom sollen Menschen angesprochen werden, die während ihres Urlaubs soziale Verantwortung übernehmen und sich in wirtschaftlichen oder ökologischen Projekten engagieren möchten. Als erste Destination rückt die Dominikanische Republik in den Fokus, wo sich die Passagiere drei Tage lang zum Wohle der dortigen Bevölkerung einbringen können. An Bord des ersten Flottenmitglieds, Adonia, die bis 2016 noch für P&O Cruises tätig sein wird, bleibt natürlich ebenfalls Zeit zur Erholung mit allen Annehmlichkeiten an Bord.

www.fathom.org

FRED. OLSEN Fred. Olsen Cruise Lines ist ein norwegisches Kreuzfahrtunternehmen, das seinen Schwerpunkt auch im Fährgeschäft hat und sich mit fünf Kreuzfahrtschiffen an vornehmlich englischsprachiges Publikum wendet. Die Schiffe sind meist in den Gewässern von Europa, Kanada, Afrika und der Karibik unterwegs. Alle Liner sind bereits zuvor bei anderen Reedereien gefahren und entsprechend älterer Machart. So können die Gäste nicht zahllose Attraktionen erwarten, sondern eher das Layout klassischer Kreuzfahrtschiffe. Für deutsche Gäste spielen die Reisen eher eine Außenseiterrolle und dürften nur für Freunde der rustikalen britischen Lebensart interessant sein.

www.fredolsencruises.com

FTI CRUISES FTI Cruises legt den Fokus im Sommer auf spezielle Europa-Routen, denn die Berlin fährt Häfen an, in denen Ozeanriesen nicht anle-

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gen können – insofern lohnt ein Blick in den Katalog. So sind Ziele wie Zadar in Kroatien, Ravenna in Italien und Durrës in Albanien möglich, dazu Santander in Spanien, La Rochelle in Frankreich und Seebrügge in Belgien. Oder die griechischen Inseln Syros, Sifnos und Zakynthos. Im Programm ist auch das „Inselhüpfen“, eine Kurzkreuzfahrt ab Warnemünde zu den Nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr, inklusive der Durchquerung des Nord-Ostsee-Kanals. Im Winter fährt das Schiff im Roten Meer einwöchige Touren und legt in Hurghada, Suez, Aqaba und Sharm El Sheikh an. Als Ausflugs-Highlights erleben die Gäste den Karnaktempel, das Tal der Könige, die Felsenstadt Petra sowie die Pyramiden von Gizeh.

führen unter anderem zur Mittsommernacht ans Nordkap mit Einfahrt in den sagenumwobenen Trollfjord und weiter zu den Lofoten. Ein Höhepunkt der Saison ist die 21-tägige Grönlandreise ab/bis Hamburg, begleitet von zwei Mitarbeitern des AlfredWegener-Instituts für Polarforschung. Ein unvergessliches Reiseerlebnis bietet die Ocean Majesty mit der Fahrt entlang der Themse direkt nach London mit Overnight in London. Das klassische Kreuzfahrtschiff ist älterer Bauart und bietet maximal 500 Gästen Platz. Alle Kabinen wurden im Winter 2013 renoviert. Faire Nebenkosten, Bordsprache Deutsch und eine Tischzeit im Restaurant inklusive Tischwein und Tafelwasser sind Pluspunkte.

G ADVENTURES

HAPAG-LLOYD

G Adventures führt Kreuzfahrtrouten entlang der Westküste Südamerikas, von Ushuaia in Argentinien nach Cartagena in Kolumbien, durch. Während der 38-tägigen Fahrt laufen die Reisenden 21 Häfen in sechs Ländern (Argentinien, Chile, Peru, Ecuador, Kolumbien und Panama) an. Ein dreitägiger Stopp ermöglicht einen Besuch des Weltwunders Machu Picchu. Wer weniger Zeit hat, kann auch Teilabschnitte buchen und sich so auf ausgewählte Highlights beschränken. Das Schiff G Expedition wurde 2009 komplett überholt. Großzügige Gemeinschaftsbereiche und Aussichtsdecks ermöglichen Panorama-Aussichten auf die einzigartigen Landschaften in einigen der abgelegensten Regionen der Welt. Auf dem Schiff finden bis zu 134 Passagiere Platz.

Hapag-Lloyd ist die renommierte Marke für Kreuzfahrten in Deutschland: Die älteren Expeditionsschiffe Hanseatic und Bremen durchpflügen mit treuem Stammpublikum unwirtliche Gegenden. Die Krone tragen die Paradeschiffe: Die ältere Europa ist dem klassisch-gediegenen Lebensstil verschrieben – mit Captain’s Dinner, Etikette, Spitzenrestaurant „Dieter Müller“ und Gästen mit abgeschlossener Vermögensbildung. Die größere Europa 2 setzt auf einen stylisch-modernen Luxus und lockt die hoch verdienende Leistungselite mitsamt Familie – da finden sich auch eifrige Manager, die noch einige Jahre dienen müssen. Bei Ausstattung, Kabinen und gastronomischer Vielfalt setzt die Europa 2 die aktuellen Bestmarken im Luxussegement. Auf allen Schiffen gilt die verlässliche Qualität von HapagLloyd bei Service, Routen und Landgängen.

www.fti-cruises.com

www.gadventures.de

HANSA TOURISTIK Die Reisen mit der Ocean Majesty

www.hansatouristik.de

www.hl-kreuzfahrten.de


Klassiker

Astor Ende 2014 kaufte das britische Unternehmen Cruise Maritime Voyages die frisch überholte Astor. Von Mai bis Oktober ist das Schiff dennoch für die Tochter TransOcean Kreuzfahrten hauptsächlich in Nordeuropa unterwegs. Am Konzept hat sich nichts geändert. Die Bordsprache bleibt Deutsch und der Stil klassisch.

Celestyal Crystal Ein Schiff für unkomplizierte Urlaube. Auf der Crystal geht es locker, fröhlich und gut gelaunt zu, im Mittelmeer und in der Karibik. Tipp: die Kuba-Reisen.

Azamara quest Dieses Schiff bleibt gerne mal länger im Hafen, damit die Gäste Land und Leute besser kennen lernen – ein Konzept für Genießer, das von Azamara mehr und mehr ausgebaut wird. 4/2015

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HAYNES Der Windjammer SV Florette ist seit Jahrzehnten im Besitz seiner Familie Haynes. Es wird noch gesegelt wie zu früheren Zeiten, mit original Takelage. Da muss man auch als Gast einmal Hand anlegen. Eigentümer Rony Haynes ist gleichzeitig Kapitän, die Atmosphäre an Bord ist sehr persönlich. Platz bietet der Segler für 20 Passagiere und sechs Crewmitglieder. Die einwöchigen Törns starten sonntags im kalabrischen Vibo Valentia Marina auf der tyrrhenischen Seite der süditalienischen Region. Von dort aus kann man bei klarem Wetter die Liparischen Inseln bereits aus der Ferne entdecken: die Vulkaninseln Stromboli und Vulcano, die Luxusinsel Panarea oder die „grüne Insel“ Salina. Stopps zum Schnorcheln und Tauchen werden in lauschigen Buchten eingelegt. www.svflorette.com

HEBRIDEAN ISLAND CRUISES Ein Kreuzfahrt mit der Hebridean Princess um die schottische Inselgruppe der Hebriden verbindet Luxus und Komfort an Bord mit einem echten Expeditionscharakter an Land. Das Schiff bietet Platz für maximal 50 Passagiere und besticht durch sein elegantes Interieur aus dunklem Kirschbaumholz, seiner Geräumigkeit und einer gehobenen Küche im „Columba“-Restaurant. Die Preise beginnen bei 300 britischen Pfund pro Tag und Person. An einigen Terminen im Jahr chartert Hebridean Island Cruises zudem das luxuriöse Flussschiff Royal Crown. www.hebridean.co.uk

HOLLAND AMERICA LINE Holland America Line setzt auf klassische Kreuzfahrtschiffe, die sich nicht als Freizeitpark gerieren, sondern mit vornehmer Ausstrah-

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lung antreten – als Premium-Liner. 8 der 15 Schiffe kreuzen während der Wintermonate durch die südliche, östliche und westliche Karibik. Bei allen Kreuzfahrten ab Fort Lauderdale fährt Holland America Line seine preisgekrönte Privatinsel Half Moon Cay auf den Bahamas an. Neu in 2016 ist die Anfahrt des neuen Karibik-Hafens Amber Cove, in den die Muttergesellschaft 85 Millionen US-Dollar investiert hat. Für Alaska-Fans ist die Reederei eine der ersten Adressen, denn dort hat sie einen Schwerpunkt und überzeugt durch das große Angebot an Routen, Landausflügen und Verlängerungsaufenthalten.

www.hollandamerica.com

HURTIGRUTEN Hurtigruten, Norwegisch für „die schnelle Route“, ist die Bezeichnung für die traditionelle norwegische Postschifflinie, die seit 1893 die Orte der über 2700 Kilometer langen norwegischen Westküste verbindet. Heute fahren die kombinierten Fracht-, Passagier- und Kreuzfahrtschiffe die Küstenlinie zwischen Bergen und Kirkenes in sechseinhalb Tagen ab. Im Sommer passieren sie zusätzlich den Trollfjord und den Geirangerfjord. Die Hurtigrute ist heute eine Touristenattraktion und wird als schönste Kreuzfahrt der Welt beworben. Allerdings: Während klassische Kreuzfahrtschiffe die Häfen meist für einen Tag anlaufen und damit Zeit für Besichtigungen bieten, halten die Hurtigruten-Schiffe oft nur für wewww.hurtigruten.de nige Stunden.

ICELAND PROCRUISES Iceland ProCruises befährt mit der Yacht Ocean Diamond isländische und grönländische Gewässer und bietet „softe“ Expeditionstouren an. Das bedeutet zum einen viel Komfort an Bord mit einer gehobenen Küche, viel Platz und freundlichem

Service, zum anderen stehen abenteuerliche Routen mit zahlreichen Zodiac-Anlandungen, Tierbeobachtungen und Naturspektakeln im Mittelpunkt. Begleitet werden die Reisen von einem isländischen Expeditionsteam, das sich bestens im hohen Norden auskennt.

www.icelandprocruises.de

IKARUS TOURS Ikarus Tours mit Sitz in Königstein ist Spezialist für Expeditionskreuzfahrten. Das Programm reicht von der Spitzbergen-Umrundung über eine Fahrt entlang der Westküste Südamerikas bis zur Abenteuerreise nach Indonesien oder zu den Galapagos-Inseln. Bei Ikarus Tours zählt das „Ganzheits-Konzept“, das alle Facetten der jeweiligen Reisedestination beleuchtet. Oft sind neben der An- und Abreise auch Vor- und Nachprogramme in den Reiseangeboten enthalten. Für den Veranstalter sind unter anderem die Ortelius, Plancius und auch Expediwww.ikarus.com tion unterwegs.

LINDBLAD EXPEDITIONS Schon seit fast 50 Jahren ist Lindblad Expeditions ein Vorreiter für echte Abenteuerreisen auf der ganzen Welt. Lars-Eric Lindblad brachte seine Gäste als erster Reiseveranstalter zu Orten, die noch nie zuvor von Touristen erschlossen wurden. Beispiele hierfür sind die Antarktis im Jahre 1966 und die Galapagos-Inseln 1967. Seit 2004 besteht eine enge Zusammenarbeit mit National Geographic. Das bedeutet für die Gäste intensive Einblicke in die Arbeit von den weltbesten Forschern, Fotografen, Autoren und Dokumentarfilmern, die sich stets an Bord befinden. Im Angebot stehen Expeditionen auf der ganzen Welt. Zur Flotte gehören sechs eigene Schiffe mit dem Flaggschiff National Geographic Orion.

www.expeditions.com


Unter Segeln

Royal Clipper Das Flaggschiff der Star Clippers-Flotte mit fünf Masten, 5050 Quadratmetern Segelfläche und 42 Segeln will die Tradition der Großsegler fortsetzen. Maritim-sportliches Ambiente verbunden mit modernem Komfort und sehr guter Küche machen die Royal Clipper einzigartig. Die Gäste von allen Kontinenten erleben entspannte Törns abseits des Massentourismus.

Sea Cloud Die Sea Cloud fasziniert mit ihrer majestätischen Ausstrahlung und 5-Sterne-Luxus. Goldene Wasserhähne, Antiquitäten, Service – alles wie auf einer Privatyacht.

Sea Pearl Vor 100 Jahren gebaut: die Sea Pearl, die unter niederländischer Flagge und dem Namen Dirk auf Fischfang ging. Heute kreuzt der Schoner quer durch das Inselparadies der Seychellen. 4/2015

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GALILEO

NORWEGIAN

Malerische kleine Inseln, lange Sandstrände, kristallklares Meer, Sonne pur, unberührte Natur – die Gäste der Galileo erleben Griechenland von seiner schönen Seite. Der komfortable Motorsegler mit Sonnendeck und 26 Außenkabinen gleitet von Insel zu Insel, zwischendurch sorgen erfrischende Badestopps oder ein Barbecue am Strand für das vollkommene Urlaubsfeeling. Neben den Klassikern Mykonos, Santorin und Paros werden auch viele eher unbekannte Inseln wie Poliegos, Folegandros und Syros angefahren. Die Atmosphäre an Bord ist herzlich, die idyllische Inselwelt der Kykladen entspannt Körper und Seele gleichermaßen.

Norwegian Cruise Line führte 2000 das Freestyle Cruising ein, die Abkehr von der stocksteifen Kreuzfahrt hin zum lockeren Ferienpark auf See. Unter dem Motto „Cruise like a Norwegian“ sind 13 ausgefeilte KreuzfahrtResorts mit Schwerpunkten auf Unterhaltung, Sport und gastronomischer Vielfalt entstanden. Die Norwegian Getaway, das neueste Flottenmitglied, bietet neben 28 Dining-Optionen, 22 Bars & Lounges, großer Kabinenvielfalt, Aqua Park, Spa und Fitnesscenter das BroadwayMusical „Legally Blonde“, Magie im Illusionarium und GrammyEntertainment. Das schwimmende Resort kreuzt ganzjährig ab Miami in die Karibik, einem Schwerpunkt der Reederei. Aktuell befahren vier Norwegian-Schiffe europäische Gewässer. Tipp: New York und Norwegian sind sehr gut als Reise zu kombinieren.

www.seatravel.de/MS-Galileo

MSC KREUZFAHRTEN MSC ist weltweit unterwegs mit Stärken in Europa, Südamerika und Südafrika und neuerdings auch in Kuba. Viele Abfahrten ab Deutschland machen die Angebote für deutsche Gäste attraktiv, dazu locken oft preisaggressive MSC- Specials. Auf den Schiffen ist die Handschrift der italienischen Eigentümerfamilie überall zu spüren. Premieren sind die Meraviglia-Klasse und die SeasideKlasse. Zu den Innovationen gehören Familien- und Superfamilien-Kabinen sowie Maisonette-Suiten und ein erweiterterer MSC Yacht Club. Der Luxusbereich wartet mit einem großzügigen Sonnendeck, einer privaten Lounge und einem Restaurant auf. Außerdem gibt es vielfältige Essens- und Unterhaltungsangebote, große, öffentliche Räume, Vergnügungspark, Aquapark und eine überdachte Promenade über drei Decks.

www.msc-kreuzfahrten.de

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www.ncl.de

OCEANIA Mittelgroße Schiffe, luxuriöses Ambiente, erstklassiger Service und kulinarischer Hochgenuss – dafür steht Oceania Cruises. Frisch dabei: die Sirena, das neue Schwesterschiff der Nautica, Regatta und Insignia. Im März 2016 wird sie während ihrer 14-tägigen Debütreise von Barcelona aus Kurs auf Venedig nehmen. Mit maximal 684 Passagieren und 400 Mitarbeitern wird Service großgeschrieben. Die sehr guten SpezialitätenRestaurants „Polo Grill“ und „Toskana“ sind kostenfrei. Abgerundet wird das kulinarische Angebot durch das beliebte „Terrace Café“ unter freiem Himmel, dem „Waves Grill“ für einen Nachmittagssnack und natürlich

dem „Grand Dining Room“. In der Kaffeebar Baristas können die Reisenden illy-Kaffee genießen – und alles ist bereits im Preis inkludiert.

www.cruise-group.com

OCEANWIDE EXPEDITIONS Als Anbieter von deutschsprachigen Expeditionsseereisen in die Arktis und Antarktis hebt sich Oceanwide Expeditions von herkömmlichen Kreuzfahrten ab. Der Fokus liegt auf Aktivitäten wie Wandern, Kajakfahren, Foto-Workshops, Skitouren vom Schiff (Ski & Sail), Bergsteigen in der Antarktis, Eistauchen und vielem mehr. Das Naturerlebnis, Natur- und Tierbeobachtungen mit Studienreisen-Charakter, in den Polarmeeren stehen im Vordergrund. Auch stille Genießer und weniger aktive Entdecker jeden Könnens sind an Bord der Plancius oder auch der Ortelius willkommen. Ergänzt wird die Flotte von den beiden Segelyachten Rembrandt van Rijn und Noorderlicht.

www.oceanwide-expeditions.com

PAUL GAUGUIN CRUISES Paul Gauguin Cruises betreibt das Luxus-Kreuzfahrtschiff Paul Gauguin, ausgelegt für 332 Passagiere, das Kreuzfahrten rund um die Wunder Tahitis, Französisch-Polynesiens sowie des Pazifiks anbietet. Die M/V Tere Moana fährt in der Karibik, in Lateinamerika und Europa und hat 88 Gäste an Bord mit 62 Crewmitgliedern. Die Reederei darf sich zu den besten Anbietern kleinerer Kreuzfahrtschiffe weltweit zählen, denn die Ausstattung der Schiffe, aber auch der Service der überaus freundlichen Crew überzeugen die Gäste.

www.pgcruises.com


Bordsprache Deutsch

Hamburg Einst war das Schiff für Hapag-Lloyd als Columbus unterwegs, derzeit fährt es als Hamburg für Plantours. Mit nur 144 Metern Länge ist es sehr wendig und spielt diesen Triumph bei den Reiserouten aus. Als es gebaut wurde, spielten Außenkabinen mit Balkon noch keine Rolle – so sind viele Kabinen innen zu finden. Dafür finden sich an Bord allerhand gemütliche öffentliche Zonen.

Berlin Auch die Berlin war mal als Fernseh-„Traumschiff“ unterwegs, jetzt fährt sie unter der FTI-Flagge und bietet solide Mittelklasse für gemütliche Urlauber.

Mein Schiff 5 Die Mein Schiff 5 soll 2016 in Dienst gestellt werden. Sie ist wie ihre Schwesterschiffe 3 und 4 295 Meter lang, verfügt über 15 Decks und 1253 Kabinen, meist außen. 4/2015

azur.de

89 °


Service° Abc der Reedereien

P&O AUSTRALIA

und Kanada. Dabei legt die Pearl Mist in Häfen wie Chicago, Windsor, Toronto, Clayton oder Montreal an. Weitere Highlights dieser Routen sind die Niagarafälle, die „Tausend Inseln“ an den Anfängen des Sankt-Lorenz-Stroms sowie die Georgian Bay. Ende Oktober geht es von Portland über Jacksonville und Miami nach Süden zu den karibischen Inseln. Die 108 Kabinen sind großzügig bemessen (ab 28 Quadratmeter) und verfügen alle über einen Balkon.

Bordpreise machen die Buchung leicht.

Mit der Marke P&O Cruises Austwww.phoenixreisen.com ralia ist der Carnival-Konzern auf dem australischen Markt präsent. Die Schiffe stehen für eine lebenDie Hamburg von Plantours & dige Atmosphäre und sehr famiPartner ist ein kleineres Kreuzlienfreundliche Bedingungen mit fahrtschiff mit 400 Gästen, das ausgezeichneten Kinderprogramungewöhnliche Routen befahren men an Bord. Zur Zeit zählen die kann – beispielsweise vom Atlandrei Schiffe Pacific Dawn, Pacific tik in den Amazonas hinein und Jewel und Pacific Pearl zur Flotte. bis Manaus hinauf. Oder über die Im November werden die beiden Großen Seen Nordamerikas. Oder Schiffe Pacific Eden und Pacific www.pearlseascruises.com zu kleinen Häfen und Inseln, wie Aria – momentan als Ryndam und Kotor in Montenegro, Statendam für die Holland Igoumenitsa in GriechenAmerica Line unterwegs – land oder Kalamata auf hinzukommen. Wir gehören zu den größten Kreuzfahrtanbietern im deutschsprachigen Raum www.pocruises.com.au dem Peloponnes, sowie ein Overnight in Venedig locken Kreuzfahrer in den Süden Europas. Oder Per Schiff zu Grand-Prixzu den Nordfriesischen Rennen, Musik- oder Inseln zum kurzen InselGourmet-Festivals anreiHopping, eine prima Reisebüro Stahl sen? P&O Cruises steuert Gelegenheit zum KenDie Kreuzfahrt-spezialisten gezielt diese herausragennenlernen des Schiffes. den Ereignisse an. BeiDie Gäste der Hamburg spielsweise mit der Oceana, schätzen Reiseziele die zur Formel 1 in Monte abseits von TouristenCarlo ankern wird. Wer leisere strömen und können sich zudem Klänge bevorzugt, kann am über attraktive Konditionen, wie 5. Juli 2016 das Kopenhagener Jazz- Phoenix Reisen veranstaltet gutbür- einen Aufpreis für Einzelkabinen gerliche Kreuzfahrten für deutsche Festival besuchen, wenn die Aurora von nur 99 Euro, freuen. Gäste. Neben klassischen Routen der skandinavischen Metropole www.plantours-partner.de werden auch selten angefahrene einen Besuch abstattet. Damit die Ziele besucht, unter anderem MiGäste den gebuchten Event ohne lazzo, San Remo, Rosas, Boavista, Zeitdruck genießen, wurden viele Flensburg, Eckernförde, Eskifjördur, Polar Kreuzfahrten spezialisiert sich Abfahrten auf den späten Abend auf deutschsprachige ExpeditionsGalveston, Lunenburg und Eresverlegt. In 33 Häfen laufen die kreuzfahrten in die Arktis und die fjord. Das Flaggschiff Amadea Schiffe nicht vor 21.30 Uhr aus. Antarktis. Bei den Reisen stehen ein macht eine Traumreise der besonwww.pocruises.de guter Service und eine fachkundige deren Art im Winter 2016/17 – Betreuung im Vordergrund. Expevon Nizza durch den Suez-Kanal ditionsleiter und Fachlektoren sind von Kap zu Kap und weiter über Die Pearl Mist bietet Platz für 210 ausgewiesene Polar-Spezialisten. die Karibik und USA sowie Kanada Passagiere und kann bei einem Dabei liegt der Fokus auf fundierte nach Hamburg. Die frisch renoTiefgang von nur 3,7 Metern auch Wissensvermittlung ökologischer vierte Artania begibt sich im Flüsse befahren. Pearl Seas Cruises und landeskultureller Zusammenselben Winter auf Premierenroute fährt die Ostküste der Vereinigten hänge. Zehn Schiffe sind unter nach Australien und Neuseeland. Staaten entlang, von Baltimore bis anderem für Polar Kreuzfahrten Das faszinierende Myanmar ist nach Halifax in Kanada. Auch beunterwegs, darunter die Sea Spirit, einer der Höhepunkte der Weltfährt die Reederei die Großen Seen Ocean Nova oder Quest. reise 2016/17 mit der Albatros. www.polar-kreuzfahrten.de im Grenzgebiet zwischen den USA Faire Reisepreise und günstige

P&O UNITED KINGDOM

PLANTOURS

Cruise24.de

PHOENIX REISEN

POLAR KREUZFAHRTEN

PEARL SEAS CRUISES

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Abenteurer an Bord

L’Austral Das Schiff zählt zu den Schönlingen auf hoher See und kommt als schicke, luxuriöse Yacht daher. So macht sie auch im Mittelmeer eine tadellose Figur, ob vor Monaco oder der Adria. Technisch aber ist weit mehr drin: Das Schiff ist auch für die vereisten Weltregionen geeignet, kreuzt vor Grönland, Kamtschatka oder Südpol. Die Gäste sind ohne Komforteinbußen auf Expedition.

Bremen Die Bremen ist ein Dauerbrenner im Programm von Hapag-Lloyd. Sie befährt weltweit Expeditionsrouten – mit deutschem Publikum und Vorträgen in deutscher Sprache.

Fram Die Fram ist das Expeditionsschiff der Hurtigruten, nicht zu verwechseln mit den Linienschiffen. Sie führt Expeditionen in arktischen und antarktischen Gewässern durch. Ein handfestes Erlebnis. 4/2015

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Service° Abc der Reedereien

POLARIS Der Expeditions-Spezialist Polaris Tours offeriert Schiffsreisen in die Polarregionen. 23 Reisen mit 60 Abfahrten führen in die Arktis, 14 Reisen mit 54 Abfahrten in die Antarktis. 14 Expeditionsschiffe sind im Angebot. Highlights sind die Expeditionsreise entlang der Küste der Halbinsel Kamtschatka und die Reise auf dem AtomEisbrecher 50 Years of Victory zum Nordpol. Eine 16-tägige Expeditionsreise an Bord der Ortelius führt in das Reich der Kaiserpinguine. Dabei kommt auch ein Helikopter zum Einsatz. www.polaris-tours.de

PONANT

artig sind dabei die Nordpol-Expeditionen an Bord des Eisbrechers 50 Years of Victory. Poseidon Expeditions informiert die Passagiere an Bord durch qualifizierte deutschund englischsprachige Lektoren unter anderem zu Umweltthemen in polaren Gewässern. Gleichzeitig unterstützt das Unternehmen Wissenschaftler bei ihrer Forschung in den Polarregionen. Zur Flotte zählt neben dem Eisbrecher 50 Years of Victory auch das kleinste deutschsprachig geführte Expeditions-Kreuzfahrtschiff, die Sea Spirit. www.poseidonexpeditions.com

PRINCESS

Die französische Luxusreederei Ponant fährt mit sehr modernen, feinen und kleineren Schiffen teilweise auch Expeditionsrouten, immer aber weltweit jenseits der Trampelpfade der Kreuzfahrtgiganten. Die vier Schwesterschiffe Le Boréal, L’Austral, Le Soléal und Le Lyrial bestechen durch technische und optische Klasse und den gewissen „French touch“. Sie werden ergänzt durch die majestätische Dreimast-Yacht Le Ponant, die das besondere Segelerlebnis bietet. Eine Spezialität ist die Befahrung der legendären Nordwestpassage, die von National Geographic zu den „50 Reisen, die man im Leben gemacht haben sollte“ gewählt wurde. Nachdem Ponant vorher Island und Grönland besucht hat, startet das Schiff im August von Kangerlussuaq aus über Grönland und Kanada nach Nome in Alaska.

Princess Cruises bezeichnet sich als Luxusreederei und ist mit 18 Schiffen auf allen Weltmeeren präsent. Das neue Flaggschiff Regal ist im Sommer in der Ostsee unterwegs. Von Warnemünde aus geht es unter dem Titel „Russland & Skandinavien“ elf Nächte durch die Ostsee. Angelaufen werden das Baltikum, Schweden, Dänemark und Norwegen sowie als Höhepunkt der Reise das russische St. Petersburg, wo das Schiff über Nacht vor Anker liegt. Reizvoll sind die Princess-Routen im Pazifik, beispielsweise von Sydney nach Los Angeles. Eine Spezialität sind die Japan-Rundreisen. Die Royal Princess besticht durch den „Sea Walk“, einem gläsernen, über die Bordwand hinausragenden Spazierweg in 39 Metern Höhe. Eine Ruhe-Oase nur für Erwachsene ist „The Sanctuary“, das auf der Regal Princess mit drei Pools Raum für Erholung bietet.

POSEIDON EXPEDITIONS

PULLMANTUR CRUCEROS

Poseidon Expeditions zählt zu den Anbietern von Expeditionen in die Arktis und Antarktis. Einzig-

Pullmantur Cruceros ist die führende Kreuzfahrtmarke auf dem spanischen Markt. Zur

www.ponant.de

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www.princesscruises.de

Flotte zählen fünf Schiffe mit einer Kapazität von 1700 bis 2900 Passagieren. Unter anderem werden alle drei Schiffe der ehemaligen Sovereign-Klasse von Royal Caribbean – Sovereign, Monarch, Majesty – mittlerweile von Pullmantur Cruceros betrieben. Das Unternehmen mit Sitz in Madrid gehörte zu den ersten Anbietern, die auf ein All-inclusiveKonzept setzten. Auch heute noch zeichnen sich die Reisen mit Pullmantur Cruceros durch hohe Qualitätsstandards bei attraktiven Grundpreisen und günstigen Getränkepaketen aus. Die Bordsprache ist Spanisch, jedoch gibt es einen zusätzlichen Reiseservice auf Englisch und auch auf Deutsch.

www.pullmantur.es

REGENT SEVEN SEAS 2016 stellt Regent Seven Seas Cruises das neue Flaggschiff, die Seven Seas Explorer (56.000 Tonnen, maximal 750 Gäste), in Dienst: Sie wird eines der luxuriösesten Kreuzfahrtschiffe, die jemals gebaut wurden. Ihren Gästen bietet sie All-inclusiveLuxus auf höchstem Niveau. Der Reisepreis umfasst neben den kostenlosen Landgängen unter anderem alle Speisen an Bord, auch in den Spezialitäten-Restaurants, sowie die Trinkgelder und nahezu alle Getränke einschließlich exquisiter Weine, Champagner und Spirituosen. Die Cruise Group bietet in Zusammenarbeit mit Regent Seven Seas Cruises erstmalig auf ausgewählten, besonders attraktiven Reiserouten 2016 eine deutschsprachige Reisebegleitung an. Es wird dabei an den Erfolg der für die Schwestermarke Oceania durchgeführten deutschsprachigen Reisebegleitung angeknüpft.

www.cruise-group.com


Klein & Fein

Paul Gauguin Auf der Paul Gauguin finden hochkarätige Luxuskreuzfahrten durch die Südsee statt, ein traumhaftes Urlaubserlebnis. Oft sind fachkundige Gäste an Bord, wie unlängst Jean-Michel Cousteau, der auch Tauchgänge begleitete. Die Reisen mit ihm führten zu den Gesellschaftsinseln und den Inselgruppen Tuamotus und Marquesas sowie zu den Cook-Inseln. Sehr authentisch.

SeaDream Die eleganten SeaDream-Yachten (es gibt I und II) bieten für einen kleinen, anspruchsvollen Kreis Luxus auf höchstem Niveau, insbesondere ein exquisites Speisenangebot.

Hebridean Die Hebridean Princess ist auf den ersten Blick nur ein älteres Schiff. Doch wer an Bord ist, wähnt sich in einem Rolls-Royce. Kein Schiff ist britischer. Gediegenes Understatement pur. 4/2015

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Service° Abc der Reedereien

ROYAL CARIBBEAN Mit der Harmony of the Seas und der Ovation of the Seas zeigt Royal Caribbean erneut, dass auf See alles möglich ist, und führt beispielsweise mehrstöckige Wasserrutschen ein. Der Konzern steuert mit 25 Schiffen 272 Reiseziele in 77 Ländern auf sechs Kontinenten an. Um alle Highlights an Bord der Schiffe zu beschreiben, bräuchte man ein Sonderheft – nur so viel: Mit der Quantum- und Oasis-Klasse fahren die größten Kreuzfahrtschiffe übers Meer, vollgepackt mit Entertainment-Optionen, sodass die Schiffe selbst als Urlaubsziel taugen. Eine Kreuzfahrt wäre eigentlich gar nicht notwendig, um Spaß zu haben – die Schiffe könnten auch im Hafen liegenbleiben. Es locken Bionic Bar, Roboter-Barkeeper, FallschirmsprungSimulator, AussichtsGlaskuppel (90 Meter über dem Meer!), Autoscooter, Roller-Skating, Zirkusschule und so weiter und so weiter. www.royalcaribbean.de

SAILING-CLASSICS Vulkanlandschaften, Kraterseen, Steilküsten, Wal- und Delfinbeobachtungen, Tauchspots mit Sichtweiten von 30 Metern – die Azoren gehören zu den neuen spannenden Zielen von SailingClassics. Der Segler Chronos ist auf sonnigen Routen unterwegs: Golf von Neapel, Balearen, Ionische Inseln, Kroatien, Karibik, Kapverden. Neben den Stammrevieren Sardinien, Korsika, Sizilien, Südfrankreich und der Straße von Gibraltar also eine Fülle wunderschöner Reviere. Neu bietet SailingClassics eine Woche Segeln & Tauchen an, auf den Spuren Jacques Cousteaus vor Guadeloupe.

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Tauchequipment ist an Bord, auch ein Tauchlehrer wird dabei sein. Der Abschluss der KaribikSaison ist die Antigua Classic Yacht-Regatta.

www.sailing-classics.com

SAGA CRUISES Der britische Reiseveranstalter Saga Holidays betreibt seine eigene Kreuzfahrtmarke Saga Cruises. Momentan gehören zur Flotte zwei Schiffe, die weltweit unterwegs sind: die Saga Pearl II und die Saga Sapphire, die früher als Europa für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten über die Meere kreuzte. Bei einer Kapazität von jeweils maximal 720 Passagieren

eine Erfahrung“ bietet Scubaspa Xing Ying seinen Gästen zum einen das Erlebnis der grandiosen Unterwasserwelt des Indischen Ozeans und gleichzeitig die Annehmlichkeiten einer luxuriösen Wellness-Oase. Gäste haben daher an Bord die Wahl zwischen drei verschiedenen Paketen: Taucher kommen bei dem Paket mit zwölf Tauchgängen voll auf ihre Kosten, während WellnessFans mit dem Spa-Paket inklusive zwölf Anwendungen rundum entspannen. Wer sich nicht entscheiden kann, bucht das Paket mit jeweils sechs Tauchgängen und sechs Wellnessanwendungen.

www.scubaspa.com

SEABOURN Die preisgekrönten Seabourn-Schiffe stehen im Spitzenfeld des UltraLuxussegments. Auch bei dem neuen Schiff, der Seabourn Encore, geht es vor allem darum, Alte Tonnenhalle • 25992 List den Passagieren mögTel. 04651-836223 • Fax 04651-8362240 info@syltkontor.de • www.syltkontor.de lichst viel Freiraum einzuräumen, um damit Platz zu schaffen für den individuellen und sehr persönwirbt Saga Cruises mit einer lichen Service – mit einem Verpersönlichen Atmosphäre und hältnis von nahezu 1:1 zwischen einem besonderen Service an Passagieren und Belegschaft. Die Bord. Die Preise beginnen meist Seabourn Encore wird – im Verbei rund 100 Pfund pro Person gleich zu ihren Vorgängerinnen – und Tag. Hierbei sind bereits alle ein zusätzliches Deck bekommen, Trinkgelder, WiFi-Internetzugang, und die öffentlichen Bereiche ein 24-Stunden-Kabinenservice, werden noch weiter vergrößert. ein Chauffeur-Service ab der eigeBei 40.350 BRZ finden 604 nen Haustür bis zum Schiff sowie Gäste bei einer Doppelbelegung ab 2016 auch zahlreiche Weine Platz, und es wird ausschließzum Dinner im Preis enthalten. www.travel.saga.co.uk lich Suiten mit einer privaten Verandageben. Das Schiff ist inspiriert von eleganten Privatyachten. Eine aufdringliche Scubaspa veranstaltet Tauch- und und eine hochwertige Eleganz Wellnessreisen auf luxuriösen sind bei Seabourn oberstes AusYachten rund um die Malediven. stattungsprinzip. www.seabourn.com Unter der Idee „zwei Welten,

SCUBASPA


Specials

Silver Galapagos Auf der Silver Galapagos, einem wendigen Expeditionsschiff für maximal 100 Gäste, lassen sich die GalapagosInseln auf siebentägigen Expeditionen, ganzjährig und in zwei unterschiedlichen Routen erleben. Dabei gehören neben Zodiac-Touren auch Kajakfahrten, geführte Wanderungen und Schnorchelausflüge sowie fachkundige Experten zum inkludierten Freizeitangebot.

Pearl Mist Außen eher klein, innen für die Gäste großzügig und luxuriös: Die Pearl Mist erkundet die US-Küsten besser als jedes andere Schiff – mit Schwerpunkt auf Landeskunde.

Coral Princess II Die australische Coral Princess II besitzt drei Decks und Platz für 44 Passagiere in 22 Doppelkabinen. Am Heck des Katamarans befindet sich eine Marina für Wassersportler. 4/2015

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Service° ABC der Reedereien

SEA CLOUD Sea Cloud Cruises bietet sehr feine Kreuzfahrten auf wunderbaren Segelschiffen an – der altehrwürdigen Sea Cloud I und der neuen Sea Cloud II. Auf beiden Schiffen sind die Gäste auf 5-Sterne-Niveau bestens umsorgt. Besonders Routen in der Karibik oder im Mittelmeer sind die reine Freude, wenn die Schiffe unter Segeln fahren. Aufgrund der Wendigkeit der Schiffe können ganz besonders reizvolle Ziele und Häfen angelaufen werden, die der so genannten Kreuzfahrt-Industrie verschlossen sind. Nicht nur Segelenthusiasten wird die große Klasse dieser Reisen beeindrucken. Die Leichtigkeit dieser Urlaube zählt wohl zu den Erlebnissen, die einem zeitlebens ein Lächeln ins Gesicht www.seacloud.com zaubern.

SEADREAM Die Voyages der Luxusyachten SeaDream I und SeaDream II gehören zu den feinen Seereisen der Welt. Die Schiffe kommen während der Sommersaison ins Mittelmeer, wo sie häufig kleinere Häfen ansteuern. Liebhaber guter Weine sollten die exquisiten Weinreisen der SeaDream II in Erwägung ziehen. Die kühle Jahreszeit verbringen die Schiffe in der Karibik. Dort lädt die schiffseigene Marina zum Schwimmen, Schnorcheln, Relaxen auf der Schwimminsel oder zu Touren mit Segelboot, Kajak, Waverunner oder Zodiac ein. Typisch für SeaDream sind das exquisite Speisenangebot, die luxuriöse Ausstattung sowie der legendäre „SeaDream Champagner und Kaviar Splash“ auf den Karibik-Reisen. Auf die 95 Besatzungsmitglieder pro Schiff kommen maximal 112 Kreuzfahrtgäste. www.seadream.de

Schoner quer durch das Inselparadies der Seychellen: Gründlich modernisiert, bietet der Zweimaster größtmöglichen Komfort, ohne den Charme eines Schiffes des frühen 20. Jahrhunderts zu verlieren. 17 Mal pro Wochentörn können Taucher an Bord die Unterwasserwelt entdecken – mit riesigen Fischschwärmen, Haien, Meeresschildkröten und Walhaien. Nicht-Tauchern bietet die Sea Pearl Schnorchel- und Kajaktouren, Stand-up-Paddling und andere Wassersportmöglichkeiten an. Zusätzlich finden Ausflüge zum Weltkulturerbe Vallée de Mai auf Praslin, nach La Digue sowie zur Vogelschutzinsel Aride und der Aufzuchtstation von Riesenschildkröten auf Curieuse statt. www.seychelles-cruises.com

SILVERSEA Silversea versteht, was sich der wohlhabende Reisende von heute wünscht. Mit seinem neuen Schiff will die monegassische Luxusreederei der betuchten Klientel besonders entgegenkommen. Das Schiff ist eine Weiterentwicklung der bewährten Silver Spirit. Ab 2017 ist Silversea dann mit neun Schiffen unterwegs – mit anspruchsvollen, kosmopolitischen Gästen an Bord, die den All-inclusive-Lifestyle zu schätzen wissen. Die Muse bietet Platz für 596 Gäste und ist damit das größte Mitglied der Flotte. Die Vorteile des kleinen Luxusschiffes sollen im „lässig urbanen Reisegefühl im Stil eines Country Clubs“ spürbar sein. Mit Stil und Geschmack ist Silversea jedenfalls schon seit Jahren unterwegs – neuerdings auch mit Expeditionswww.silversea.com schiffen.

SILHOUETTE

STAR CLIPPERS

Vor 100 Jahren wurde die Sea Pearl gebaut. Heute kreuzt der umgebaute

Der weltweit größte Anbieter für Kreuzfahrten auf Segelyachten

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plant weiteres Wachstum. Neben den Viermast-Segelschiffen Star Clipper und Star Flyer sowie dem derzeit größten Fünfmast-Vollschiff der Welt, der Royal Clipper, befährt künftig ein noch größeres Schiff des schwedischen Inhabers Mikael Krafft die Meere. Das neue Schiff entsteht auf der Brodo Werft in Split, Kroatien, und lehnt sich baulich an das historische Vorbild France II (1911 bis 1922) an. Diese galt zu ihrer Zeit als das größte Segelschiff der Welt. Star Clippers ist weltweit stets auf sonnigen Routen unterwegs und bietet ein weit intensiveres Kreuzfahrterlebnis als beispielsweise auf den großen schwimmenden Freizeitparks. Ein Blick in den Katalog lohnt!

www.starclippers.com

SWAN HELLENIC Entdeckungskreuzfahrten – so nennt die britische Reederei Swan Hellenic Cruises ihr Reisekonzept. Die kleine, elegante Minerva bietet alle Vorzüge eines persönlichen Landhaushotels, während sie spannende Destinationen weltweit ansteuert. Im Sommer kreuzt das Schiff im Mittelmeer, im Winter dagegen in der Karibik und um Südamerika. Die Positionierungsfahrten führen zudem nach Island, Norwegen und zur Ostsee. Swan Hellenic hat mehr als 60 Jahre Erfahrung in der Reisebranche. An Bord sind stets hochkarätige Gastlektoren, die über Land und Leute informieren. www.swanhellenic.com

THOMSON CRUISES Thomson Cruises gehört zur TUI Group und ist innerhalb des Konzerns für den britischen Markt zuständig. Zur Flotte zählen fünf Schiffe, die Island Escape ist gechartert von der Schwestergesellschaft Island Cruises. Im Sommer 2016 wird TUI Cruises die Splendour of the Seas von Royal Caribbean


Mit Atomkraft

50 Years of Victory Der Atomeisbrecher „50. Jahrestag des Sieges“ ist der größte nuklear angetriebene Eisbrecher der russischen Arktika-Klasse, der für Einsätze in polaren Regionen konstruiert wurde. Das 159 Meter lange und 30 Meter breite Schiff mit einer Wasserverdrängung von 25.840 Tonnen kann Eis mit einer Dicke von über fünf Metern durchbrechen, es hat die höchste russische Eisklasse und wird von der Reederei Atomflot betrieben. Zahlungskräftige Urlauber fahren mit dem Schiff bis zum Nordpol. erwerben und an Thomson Cruises verchartern. Die Marke steht für günstige Preise und ein legeres Bordleben, das jedoch auch einige traditionelle Aktivitäten wie einen formellen Abend, Abendshows und das Glücksspiel im Kasino beinhaltet. Die Schiffe haben eine Kapazität von 1200 bis 1800 Passagieren und sind unterwegs im Mittelmeer, um Europa sowie in der Karibik.

www.thomson.co.uk

Fotos: PR

TUI CRUISES TUI Cruises ist ein Gemeinschaftsunternehmen der TUI AG und Royal Caribbean. Mit dem Premium Alles Inklusive-Konzept richtet sich TUI Cruises vor allem an Paare und Familien, für die Freiraum, Großzügigkeit, Qualität und individueller Service im Mittelpunkt stehen. Die zahlreichen Servicerestaurants, der Spa & Sport-Bereich, die persönliche Nespresso-Maschine auf der Kabine sowie geräumige Balkone sorgen für einen komfortablen Urlaub. Im Rahmen der Flottenerweiterung wird die Mein Schiff 5 im Sommer 2016 in Dienst gestellt, 2017 wächst die Wohlfühlflotte dann mit der baugleichen Mein Schiff 6 auf sechs Schiffe mit einer Kapazität von 14.000 Betten.

TUI richtet sich an deutsches Publikum, dem drei Sterne zu wenig und fünf Sterne zu viel sind. www.tuicruises.de

VIKING CRUISES Viking Cruises ist im Besitz der größten Flusskreuzfahrtflotte der Welt und vertreibt seine Reisen vornehmlich im englischsprachigen Raum. Jetzt wird der Wunsch der zahlreichen Kundschaft nach luxuriösen Hochsee-Reisen erfüllt: 2016 werden die Schwesterschiffe Viking Sea und Viking Sky in See stechen. Die technischen Daten lassen auf sehr moderne, großzügige Schiffe schließen. Viking steht für hohe Qualität, Routine und komfortable Bedingungen an Bord. Ein Erfolgsrezept, das nun auch auf den Weltmeeren gilt.

www.vikingcruises.com

WINDSTAR CRUISES Windstar Cruises verbindet legere Segelurlaube in exklusivem Ambiente mit außergewöhnlichem Komfort. Bereits mit der Inbetriebnahme der Segelyacht Wind Star 1986 wurde dieses Konzept verwirklicht. Bis 1989 machte jedes Jahr ein neues Windstar-Schiff

seine Jungfernfahrt: 1987 die Wind Song, 1988 die Wind Spirit und 1989 die Wind Surf. Die Zeichen stehen auf Expansion: Im Mai 2015 verdoppelte Windstar die Bettenanzahl auf 1230 durch den Zukauf der außergewöhnlich luxuriösen Schiffe der 5-Sterne-Reederei Seabourn (Pride, Legend, Spirit). Die Schiffe zählten zur Spitze des Luxussegments. www.windstarcruises.com

UN-CRUISE ADVENTURES Un-Cruise Adventures operiert von Seattle aus und bietet sehr intensive Entdecker-Fahrten auf kleinen Schiffen an, als Alternative zu üblichen Kreuzfahrten konzipiert. Im Vordergrund stehen Beobachtungen der Tierwelt und der Naturschönheiten, denen die Schiffe aufgrund ihrer geringen Größe sehr nahe kommen. So werden die Schiffe zur Walbeobachtung eingesetzt. Die Fahrtgebiete sind Zentralamerika, Alaska, Mexiko, Galapagos, Hawaii, British Columbia, Bundesstaat Washington und Columbia & Snake River. Un-Cruise Adventures betreibt die Wilderness Explorer (74 Gäste), Safari Endeavour (84 Gäste) und S.S. Legacy (88 www.un-cruise.com Gäste). 4/2015

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Azur ° Vorschau

IMPRESSUM

Die nächste AZUR erscheint am 3. Dezember 2015.

Redaktion AZUR – Das Kreuzfahrtmagazin Stresemannstraße 163 22769 Hamburg E-Mail: redaktion@azur.de Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann Layout/Produktion: www.layoutraum.de; Corinna Blume Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Angelika Bucerius, Claudia Diemar, Martina Emmerich, Adrienne Friedlaender, Uschi von Grudzinski, Roger Lehmann, Christian Kolb, Ira Panic, Susanne Reininger, Dr. Frank, Sistenich, Carolin Thiersch, Sven Weniger Infografik/Illustrationen www.AxelKock.de

Seychellen

Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock Vertrieb MZV GmbH Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

Australien

In der nächsten AZUR: Seychellen: Sonne, Sand und Wellen – ein Segeltörn zum Träumen mittelmeer: Die feine Holland-America Line auf klassischer Route galapagos: Wo die Drachen besonders gerne schwimmen gehen australien: Mit Phoenix Reisen rund um den fünften Kontinent china: Auf dem mächtigen Jangtse durch das gewaltige Reich der Mitte

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Fotos: Menzel, Schaeffer, Schaffelhuber, PR

GALAPAGOS

Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co KG Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotomaterial wird keine Haftung übernommen.

www.azur.de N0 4/15, EVT: 3.9.2015

Fotos: Blinder Fotograf

CHINA

Abonnement interabo Betreuungs-GmbH Postfach 10 32 45 20022 Hamburg Abo-Hotline Telefon: 040 – 23 67 04 66 Telefax: 040 – 23 67 04 67 azur@interabo.de Das Jahresabonnement kostet 19,60 Euro (4 Ausgaben) inkl. MwSt. und Versand. Einzelverkaufspreis: 5,00 Euro Anzeigen/Sonderdruck/ Mengenverkäufe Gerhard Langstein, langstein@azur.de Telefon: 040 - 514 44 195 Helge Schaubode, schaubode@azur.de Telefon: 040 - 514 44 262 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 vom 1. Januar 2015. Litho MWW Medien GmbH, Hamburg


MS HAMBURG • max. 400 Passagiere • Bordsprache Deutsch • eine Tischzeit für alle Gäste, alternativ: Buffetrestaurant • außergewöhnliche Routen abseits des Massentourismus • Zodiacs für Expeditionsfahrten • Concierge-Service • Lektorenvorträge

Kreuzfahrt

Guide Award 2014 hamburg Plantours Kreuzfahrten

schiff des Jahres

© Uwe Stratmann

in der Kategorie Routing

Norbert Blüm

Axel Prahl

Highlights unserer Reiserouten Winter 15/16 bis April 2017: Indien – Malaysia – Singapur – Vietnam – Hongkong – Malediven – Seychellen – Komoren – Madagaskar – Mauritius – Südafrika – Namibia – Heimathäfen Nordsee – Spitzbergen – Island – Grönland – Weißes Meer mit Solowetzki Inseln – Sevilla mit Fahrt auf dem Guadalquivir – drei Reisen in die Antarktis – chilenische Fjorde – Panamakanal (Tagespassage) – Costa Rica – Honduras – Guatemala – Belize

Dietmar Bär

Obernstraße 76 | 28195 Bremen | Telefon 04 21 / 1 73 69 - 0 | info@plantours-partner.de | www.plantours-partner.de


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