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Oktober – Dezember 2016, 5 �, www.azur.de

Mein Schiff 5

Das neue Flaggschiff der Wohlfühl-Flotte

Aida Prima

Der neue Star der Kussmund-Flotte Celestyal Nefeli

Die magischen Momente der griechischen Inseln

Luxemburg 5,75 a, Österreich 5,70 a, Spanien 6,60 a, Italien 6,60 a, Schweiz CHF 9,90

AZUR°– DAS KREUZFAHRTMAGAZIN No. 38, Oktober – Dezember 2016

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Das ultimative Südsee-Erlebnis MS Hamburg

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AZUR ° Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Titelfotos: PR, Sven Weniger

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ie Kreuzfahrt kann auf dem Mittelmeer, was die Routenplanung angeht, in weiten Teilen derzeit nur auf Sicht fahren. Im westlichen Teil zwischen Spanien und Italien herrscht, politisch gesehen, ruhige See, aber im östlichen Teil reiht sich ein Pulverfass an das nächste. Die Kreuzfahrt, die im positiven Sinne ein Vorreiter der Globalisierung ist, trifft unmittelbar auf die Schattenseiten dieses weltweiten Trends. Allerorten verteidigen Menschen ihre Gebräuche, Lebensart und Religionen gegen übergeordnete Kräfte – und mehr noch, einige Gruppen wollen mit Krieg und Gewalt ihre Anschauung territorial durchsetzen, sodass es überdies zu großen Flüchtlingsströmen kommt. Immer öfter meiden die Kapitäne jene Häfen, die sie guten Gewissens nicht mehr anfahren können, in Sorge um die Sicherheit der Passagiere. Beteuerungen der jeweiligen Behörden und Regierungen, Touristen könnten sich sicher fühlen und unbesorgt anreisen, werden durch stete Anschläge untergraben. So erreichen die Brandstifter ihr Ziel der Destabilisierung insbesondere jener Gesellschaften, die sich auf einen demokratischen Weg gemacht haben, durch Zerstörung der wirtschaftlichen Grundlage. Sie erzeugen auf diese Weise große Unzufriedenheit und auch

den Eindruck, dass moderne, demokratische Stukturen nicht für wirtschaftliche Sicherheit sorgen können, sondern dies nur straffe Führung vermag. Libyen, Algerien, Tunesien, Ägyten, die Sinai-Halbinsel, inzwischen auch noch die Türkei, auch die Route nach Odessa und zur Krim – alles Regionen mit fantastischen Landschaften, Altertümern und Sehenswürdigkeiten, die von Urlaubern nicht mehr leichten Herzens bereist werden. Eigentlich könnte die Kreuzfahrt zur weltweiten Verständigung der Kulturen einen großen Beitrag leisten, denn nur der persönliche Kontakt mit anderen Lebensweisen erzeugt auch Verständnis dafür und umgekehrt. Neudeutsch würde man sagen, es wäre eine Win-win-Situation, denn beide Seiten gewinnen an Horizont. Aber dies ist derzeit im östlichen Mittelmeer wohl nur ein frommer Wunsch angesichts der vielen Gewaltherde. So bleibt abzuwarten, ob das Mittelmeer seine sehr gute Position im Wettbewerb der Destinationen verteidigen kann. Denn längst offeriert gerade der Ferne Osten immer mehr reizvolle Routen, und die dortigen Häfen, besonders Singapur, rollen für die Kreuzfahrtgesellschaften den roten Teppich aus. JOSEF DEPENBROCK Chefredakteur

Traumurlaub unter Segeln Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für eine Kreuzfahrt an Bord eines Großseglers gekommen! Wir bieten Ihnen Kreuzfahrten zum attraktiven Preis! IP PE RS STAR CL unt er Seg eln Tra umu rlau b IEN SÜDOSTAS ER MITTELME

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REEDEREI Seite

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Norwegian Cruise Line 11, 110 108 Oceania Cruises 110 30, 108 Phoenix Reisen 7, 58, 110 108 108 Plantours Kreuzfahrten 10, 86 10, 44, 110 8, 16, 108 Ponant 112 8, 108 Poseidon Expeditions 8 Regent Seven Seas Cruises 6, 112 104, 109 Royal Caribbean Intern. 72, 112 109 SE-Tours 112 Seabourn 7 14 SeaDream Yacht Club 112 7, 109 Silhouette Cruises 10 11, 109 113 10, 109 Silversea 113 10 Star Clippers Tallink Silja Line 113 6, 110 TUI Cruises 7, 12, 100, 113 110

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ÄGÄIS Design, Einrichtung, Gastronomie und Service an Bord der Celestyal Nefeli passen perfekt zur Route um die griechischen Inseln.

30

NORDEUROPA Seit Mai 2016 steuert die neue, lang erwartete Aida Prima ab Hamburg wöchentlich die schönsten Metropolen Nordeuropas an.

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Die Gäste der französischen Luxusyacht L’Austral entdecken die Trauminseln des Südpazifiks.

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58 OSTSEE

Für Phoenix Reisen geht der ebenso bekannte wie beliebte KreuzfahrtKlassiker Deutschland auf große Ostseereise.

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ASIEN Auf der spannenden Route der familiären Hamburg durch das Südchinesische Meer liegen die Philippinen, Borneo und Singapur.

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Traumhafte Kreuzfahrten im Mittelmeer und der Karibik Große Routenvielfalt Routen zu Orten und Häfen, die andere Schiffe nie erreichen Deutschsprachiger Gästeservice an Bord

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Die Hauptakteure: Frank J. Del Rio, President und CEO bei NCL Holdings, Prinz Albert II., Fürstin Charlène, Kapitän Mercier De Lacombe, Jason Montague, President und COO von Regent Seven Seas Cruises (v. l.).

Wahrhaft fürstlich Taufpatin Charlène von Monaco bereitete dem neuen Luxusschiff von Regent Seven Seas Cruises einen angemessen glamourösen Empfang. Herzlich willkommen, Seven Seas Explorer!

K

eine Kulisse hätte passender sein können für die Taufe der noblen Seven Seas Explorer als die des nächtlichen Monte Carlo. Fürstin Charlène von Monaco persönlich durchschnitt das rote Samtband, an dessen Ende eine Primat-Champagnerflasche Veuve Clicquot hing. Diese zerschellte am Rumpf des neuen Schiffes und begrüßte so den Neubau von Regent Seven Seas Cruises in der Flotte. Im Anschluss an die glamouröse Zeremonie sorgte Klassikstar Andrea Bocelli bei einem 40-minütigen Auftritt für Gänsehaut bei den Zuschauern. Die Seven Seas Explorer gehört nun zu den luxuriösesten Kreuzfahrtschiffen weltweit. Auf maximal 750

Passagiere kommt eine über 550-köpfige Crew – solch gute Servicevoraussetzungen sind besonders in der Branche. Mit 55.254 Bruttoregistertonnen bietet die Seven Seas Explorer zudem außergewöhnlich hohe Raumverhältnisse. An Bord befinden sich extravagante Theater und Lounges sowie großzügige, bis zu 420 Quadratmeter große Luxussuiten und fünf Gourmetrestaurants. Passend dazu werden auf den Kreuzfahrten auch 22 verschiedene Landgänge mit kulinarischem Fokus angeboten. Noch bis November kreuzt die Seven Seas Explorer durch das Mittelmeer, im Winter stehen dann hauptsächlich zehntägige Karibikrouten ab Miami auf dem Programm. » de.rssc.com

VIEL VERSPRECHENDER NEUBAU VON MSC KREUZFAHRTEN Im Juni 2017 startet die MSC Meraviglia ihre Jungfernfahrt durch das westliche Mittelmeer. Der Neubau wird mit einer Kapazität von bis zu 5700 Passagieren nicht nur eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, sondern hat auch einige spannende Neuheiten zu bieten. Das Herzstück ist die Innenpromenade mit einem 80 Meter langen LED-Himmel. Die Meraviglia verfügt zudem über drei Pools – einer davon unter einem flexiblen Glasdach –, einen Familien-Vergnügungsbereich sowie das Schiff-im-Schiff-Konzept MSC Yacht Club. Einmalig auf See werden die Akrobatikshows des Cirque du Soleil in der neuen Carousel Lounge. » www.msc-kreuzfahrten.de

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Großes Flottentreffen In Bremerhaven legten alle Phoenix-Hochseeschiffe gemeinsam an.

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rstmals bekamen die Besucher des Columbus Cruise Centers in Bremerhaven alle vier Hochseeschiffe von Phoenix Reisen auf einmal zu Gesicht. In der weiß-türkis-

farbenen Reihe an der Columbuskaje bildeten die beiden „Traumschiffe“ den Anfang und das Ende. Ganz vorne lag der aktuelle Fernsehstar, die Amadea, gefolgt von der Albatros und der Artania. Den Abschluss machte die Deutschelegante land, die in dieser Saison ihr Debüt beim Bremer Reiseveranstalter feierte. Im und rund um den Terminal wurde ein Unterhaltungsprogramm geboten, bis die Schiffe am Abend verabschiedet wurden. Vor Ort war auch der aus der TV-Serie „Verrückt nach Meer“ bekannte Kapitän Morten Hanssen, der die Artania zuvor um die dänische Halbinsel gesteuert hatte. Während der Schnupperreise hatte die Kölsche Kultband Kasalla an Bord für Stimmung gesorgt.

» www.phoenixreisen.com

Flussreisen für Gourmets

Fotos: PR

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ulinarischer Genuss wird großgeschrieben auf den Schiffen von A-Rosa. Abwechslungsreiche Buffets werden ergänzt durch themenspezifische 4-Gänge-Menüs beim A-Rosa Dining. Zudem finden 2016 noch zwei Gourmetreisen mit Gastköchen und Sommeliers statt, die sich ganz ums Essen und Trinken drehen. Die A-Rosa Luna legt Ende September zur Rhône Route Gourmet ab, und am 22. Oktober startet eine Mosel-Gourmetreise. » www.a-rosa.de

? WER, WANN, WO

LENA MEYER-LANDRUT Mit einem futuristischen Handlaser leitete Lena Meyer-Landrut am 15. Juli 2016 die Taufe der Mein Schiff 5 ein. Den Test des neuen Flaggschiffes von TUI Cruises lesen Sie auf Seite 100. » www.tuicruises.de THOMAS KELLER An Bord der Seabourn Quest wurde ein Spezialitätenrestaurant des amerikanischen Drei-Sterne-Kochs Thomas Keller eröffnet. Für die Gestaltung war Stardesigner Adam D. Tihany zuständig. „The Grill by Thomas Keller“ soll auf der kompletten Flotte integriert werden. » de.seabourn.com JANA PALLASKE Gemeinsam mit dem Moderator Dennis Wilms wurde die Schauspielerin Jana Pallaske vor Sylt mit dem MS Europa Poetry Award ausgezeichnet. Mit ihren Gedichten setzten sich die beiden gegen die prominente Konkurrenz durch und gewannen 5000 Euro für eine karitative Einrichtung. » www.hl-cruises.de

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Pilgerfahrt im Mittelmeer

D Little Italy im Indischen Ozean Costa Kreuzfahrten hat neue, spannende Routen im Programm.

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ekanntlich erwartet die Gäste von Costa Kreuzfahrten an Bord „Italy’s Finest“, das heißt eine entspannte Atmosphäre, viel Unterhaltung und eine typisch italienische Küche. Diese Kombination kommt auf allen Weltmeeren gut an. Ein besonderes Programmhighlight der kommenden Wintersaison sind zwei Routen im Indischen Ozean. In komplett neue Gewässer wagt sich die Costa neoClassica mit ihren 14- oder 15-tägigen Rundreisen ab Mumbai in Indien über die Malediven und Sri Lanka. Auf der Route liegen weitere exotische Destinationen wie die romantische indische Hafenstadt Kochi mit ihren aus

der portugiesischen Kolonialzeit stammenden Kirchen oder das berühmte Strandparadies Goa an der mittleren Westküste Indiens. Die Kreuzfahrten finden regelmäßig zwischen Dezember 2016 und März 2017 statt. Bereits im Oktober 2016 beginnt die Costa neoRomantica dagegen ihre 13bis 15-tägigen Kreuzfahrten ab Mauritius zu den Seychellen, nach Madagaskar und La Réunion. Wer andere Winterreiseziele bevorzugt, findet im aktuellen Costa-Katalog bis April 2018 etwa 600 Kreuzfahrten zu mehr als 200 Destinationen weltweit. Buchungen sind im Reisebüro oder direkt bei Costa Kreuzfahr» www.costakreuzfahrten.de ten möglich.

ie griechische Reederei Celestyal Cruises bietet im Sommer 2017 ein abwechslungsreiches Programm für das neueste Flottenmitglied, die Celestyal Nefeli. Zusätzlich zu den beiden bereits bekannten Routen „Traumhafte Ägäis“ und „Idyllische Ägäis“ geht es für die Gäste im Oktober 2017 auf Pilgerkreuzfahrt. „Auf den Spuren von Paulus“ heißt die neue Sieben-Nächte-Reise, die in Athen beginnt, bevor die Celestyal Nefeli in Richtung Thessaloniki ablegt. Weitere Stopps sind die Hafenstadt Kavala, Istanbul, Dikili, Pe r g a m o n und schließlich Kusadasi, nur wenige Kilometer entfernt von Ephesus, wo der Apostel Paulus seinen Brief an die Epheser verfasste. Über Patmos – mutmaßlicher Schöpfungsort der JohannesOffenbarung – geht es schließlich nach Syros. Die Reise ist bei H&H Touristik bereits ab 599 Euro zu buchen. » www.hht.de

M

it der Inbetriebnahme der Crystal Mozart expandiert die Luxusmarke Crystal Cruises nun auf anderen Gewässern. Unter der Marke Crystal River Cruises bietet das Unternehmen seinen Gästen höchsten Luxus auf der Donau. An Bord warten geräumige Suiten, persönliche Butler und erstklassige Restaurants auf die bis zu 154 Passagiere. Eine Promenade führt einmal rund um das Schiff. Dieses verfügt auch über das größte Spa auf einem Flussschiff mit Indoorpool. Ein Fokus liegt unter anderem auf der Technik: Die Suiten sind mit iPads ausgestattet, und sogar im Badezimmerspiegel ist ein Fernseher integriert. » www.crystalcruises.com

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Fotos: PR, Axel Zimmermann

Start von Crystal River Cruises

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Island intensiv und komfortabel Die Ocean Diamond bietet 2017 vielseitige Routen im hohen Norden.

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er Island- und Grönland-Spezialist Iceland ProCruises baut sein Programm im Sommer 2017 weiter aus. Die komfortable Ocean Diamond wird bis 2018 nach und nach komplett renoviert und verfügt bereits jetzt über neu ausgestattete Suiten, Restaurants und Lounges. Highlights der Saison ist die Reise von Reykjavík über die Westmännerinseln bis nach Grönland, die auch in

PONANT In Kooperation mit dem Auktionshaus Christie‘s findet im Juni 2017 an Bord der Le Lyrial eine achttägige Kunst-Kreuzfahrt von Venedig nach Athen statt. Zum besonderen Programm gehören unter anderem ein Besuch der Biennale und eine exklusive Besichtigung des Palazzo Grassi, in dem Ponant-Eigentümer François Pinault einen Teil seiner Kunstsammlung ausstellt. » de.ponant.com

SILHOUETTE CRUISES An Bord der vier SegelKreuzfahrtschiffe von Silhouette Cruises können Paare künftig selbst wählen, vor welcher Trauminsel und -bucht der Seychellen sie ihre Hochzeit feiern möchten. Das Ehebündnis im Inselparadies ist auch in Deutschland gültig. Ebenfalls eine Erneuerung des Gelübdes an Bord ist möglich. Die Bräute erhalten je nach Schiff einen Preisvorteil zwischen 20 und 50 Prozent. » www.seychelles-cruises.com

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anderer Richtung buchbar ist. Hinzu kommt wieder die Kombinationsreise mit Schiff und Bus „Nordlichter und Wale“. Zunächst entdecken die Gäste an Bord der Ocean Diamond ab Reykjavík die Westküste Islands. In Akureyri wartet dann bereits ein Bus, der sie um den Mývatnsee in den Süden der Vulkaninsel bringt. Das Hauptprodukt bleibt jedoch die zehntägige Umrundung Islands mit neun Häfen, die an sieben Terminen von Mitte Mai bis Ende Juli 2017 stattfindet. Drehund Angelpunkt hierbei ist ebenfalls Reykjavík. Nonstop-Flüge gibt es bei der isländischen Airline Icelandair – ab Frankfurt am Main und München ganzjährig, ab Hamburg, Zürich und Genf saisonal. Auf dem Weg in die USA oder nach Kanada macht die moderne Flotte Halt in Islands Hauptstadt. Passagiere können auf dem Weg nach Nordamerika auch kostenlose Stopover-Aufenthalte einlegen. » www.icelandprocruises.de » www.icelandair.de

Di

Plantours erweitert die Fluss-Flotte

N

ächstes Jahr werden fünf Schiffe für Plantours Kreuzfahrten auf den Flüssen Europas und weltweit kreuzen. Neuzugänge sind die Mekong Prestige 2 für Flussreisen in Südostasien und die Inspire für Luxus-Silvesterkreuzfahrten. Weiterhin im Einsatz sind die Sans Souci, die Andrey Rublov sowie das Flaggschiff Elegant Lady, das im Winter renoviert wird und seinen Gästen ab 2017 französische Balkone auf dem Oberdeck bieten kann. » www.plantours-partner.de

Fotos: PR, Axel Zimmermann

HURTIGRUTEN Spitzbergen heißt das neue Expeditionsschiff von Hurtigruten, das Anfang Juli im Hafen von Svolvær auf den Lofoten von der norwegischen Entdeckerin Cecilie Skog getauft wurde (s. o.). Die erste Saison wird die Spitzbergen in Norwegen verbringen, bereits ab Sommer 2017 geht es auch in die Polarregionen, unter anderem nach Island, Grönland sowie ins arktische Kanada.

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„Feel Free“ ab Warnemünde

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arnemünde wurde im Sommer zum ersten deutschen Abfahrtshafen der Norwegian Cruise Line. Acht Mal startete die Norwegian Star hier zu ihrer NeunNächte-Kreuzfahrt durch die Ostsee und hieß auch viele deutschsprachige Gäste an Bord willkommen. Kurz zuvor war das Schiff renoviert worden und verfügt seitdem über das flottenübergreifende Premium All Inclusive-Konzept sowie neue Dining-Optionen und eine zeitgemäße, schicke Einrichtung. Norwegian Cruise Line steht erst am Anfang der bestehenden Expansionspläne für den deutschen Markt. Bereits im Sommer 2017 wird die noch neuere und größere Norwegian Getaway die Route der Norwegian Star ab Warnemünde übernehmen. Ab Hamburg bricht dann die Norwegian Jade auf zu drei Reisen in die Norwegischen Fjorde, zwei Reisen bis zum Nordkap und einer Entdeckungsreise nach Island und Großbritannien. » www.ncl.de

Entdecke 4

G

äste der Holland America Line profitieren bei Buchung von Kreuzfahrten im Reisezeitraum zwischen Januar 2017 und April 2018 von vier Extras. Zu den Explore4-Konditionen zählen ein Signature-Getränkepaket, ermäßigte Preise für weitere Gäste in der Kabine, ein Dinner im „Pinnacle Grill“, die flexible Buchungsmodifizierung. Für Suiten-Gäste sind auch die Trinkgelder im Reisepreis inkludiert, und Internet-Freiminuten im Wert von 200 US-Dollar werden gutgeschrieben. Die Angebote sind gültig bis zum 18. November 2016. » de.hollandamerica.com

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AZUR ° Check-in AZUR - Interview Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises

„Bewährtes Konzept mit neuen Highlights“ Ein modernes Kreuzfahrterlebnis mit hochwertigen Inklusivleistungen sorgt für die Beliebtheit und das stetige Wachstum von TUI Cruises.

von ihren Vorgängerinnen ab? Und was ist Ihr persönlicher Lieblingsplatz an Bord?

Meier: Auch wenn das Schiff von außen baugleich ist, schaffen wir für den Gast immer wieder Neues. Neu gestaltet ist beispielsweise der Rezeptionsbereich mit einer Nespresso Boutique und Thalia Leselounge. Auch das Restaurantangebot haben wir auf der Mein Schiff 5 erweitert. Kulturelle Akzente setzen wir mit dem neuen Studio, einem multifunktionalen Konzertsaal mit einer mobilen Hologrammbühne, die namhafte Künstler in 3-D an Bord holt. Ich selbst habe viele Lieblingsplätze an Bord, aber immer wieder zieht es mich nach ganz oben zum so genannten „Ausguck“ auf Deck 15. Hier genießt man fast einen Rundumblick aufs Meer. AZUR: Warum fand die Taufe der Mein Schiff 5 erstmals in Lübeck-Travemünde statt?

Meier: Der Start der Jungfernfahrt ab Kiel war fahrplanseitig schon gesetzt. Da lag es nahe, wieder in Schleswig-Holstein zu taufen. Die Taufe der Mein Schiff 5 wird uns noch lange in Erinnerung bleiben: Kapitän Holm hat das Schiff gekonnt in die Travemündung navigiert – für die Taufgäste an Bord sowie für Tausende Zuschauer am Ufer ein einmaliges Schauspiel. Unsere Taufpatin Lena hat die Flasche erfolgreich zum Zerschellen gebracht, auch das Feuerwerk über der Lübecker Bucht war ein echter Gänsehautmoment.

AZUR: Bereits in 2017 werden sechs Schiffe für TUI Cruises fahren. Anschließend werden zwei weitere Neubauten die Mein Schiff 1 und 2 ersetzen. Ist dann eine Nachfragegrenze erreicht?

Meier: Unser Unternehmensziel bis 2019 ist es, den Marktanteil im deutschsprachigen Quellmarkt über das Flottenwachstum auf rund 30 Prozent auszubauen. Dazu stellen wir in 2017 die Mein Schiff 6 in Dienst.

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Die weiteren zwei Neubauten werden tatsächlich sukzessive die Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 ersetzen, die künftig für Thomson Cruises fahren werden. Mit dieser modernen Sechs-Schiffe-Flotte wollen wir langfristig am Marktwachstum partizipieren. AZUR: Warum überhaupt weitere Neubauten, wenn die jetzigen Mein Schiff 1 und 2 noch durchaus erfolgreich auf dem Markt agieren? Sollen einheitliche, moderne Standards geschaffen werden oder können die Gäste auch mit grundlegenden Neuerungen rechnen?

Meier: Am grundsätzlichen Konzept werden wir auch weiterhin nichts ändern. Der individuelle Wohlfühlurlaub steht weiterhin im Vordergrund. Dabei gilt an Bord das Premium Alles Inklusive-Prinzip, der Großteil der Leistungen an Bord ist bereits im Reisepreis inkludiert. Und das auf hohem Niveau. Bei uns müssen Sie Ihre Urlaubszeit nicht damit verbringen, um zu rechnen, ob Sie sich den zweiten Drink an der Bar leisten möchten, ob das dritte Eis für die Kinder noch drin ist. Der Service am Platz und offene Essenszeiten haben zudem einen großen Einfluss auf die Atmosphäre an Bord. Mit neuen Schiffen können wir unseren Gästen noch mehr Vielfalt bieten – durch neue Bereiche oder die Vergrößerung bestehender Bereiche. Damit ist zum einen der Platz gemeint, den die Gäste bei uns an Bord haben – sowohl in der eigenen Kabine als auch auf dem ganzen Schiff. Außerdem setzen wir auf Vielfalt, angefangen vom kulinarischen Angebot bis hin zum Sportprogramm. AZUR: Mehr Schiffe, mehr Routenvielfalt. Im Angebot ist alles von der klassischen Kreuzfahrt in den verschiedensten Destinationen bis hin zu einem großen Portfolio an Themenreisen. Wenn Sie sich privat für eine Reise entscheiden dürften, welche wäre dies?

Meier: Für die kurze Auszeit zwischendurch würde ich an der Mein Schiff-Yoga-Woche teilnehmen. Mit etwas mehr Zeit im Gepäck würde ich die neue MittelamerikaRoute buchen: Die Kombination aus Sonne, Natur und Kultur mit Hafentagen in Costa Rica, Panama und Cartagena/Kolumbien finde ich unschlagbar. » www.tuicruises.de

Foto: PR

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eit Oktober 2014 ist Wybcke Meier Vorsitzende der Geschäftsführung von TUI Cruises und damit zum großen Teil verantwortlich für den Erfolg der Wohlfühlflotte. Im Juli 2016 wurde bereits das fünfte Flottenmitglied getauft. AZUR: Frau Meier, wodurch hebt sich die Mein Schiff 5

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INFOS & BUCHUNG: 0861 90996040 ODER WWW.REGENTSEVENSEAS-KREUZFAHRTEN.COM oder in Ihrem Reisebüro. Veranstalter: Regent Seven Seas Cruises, 8300 N.W. 33rd Street, Suite 100, Miami, FL 33122, USA | Angebot und Preise vorbehaltlich Änderungen und Verfügbarkeit. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Regent Seven Seas Cruises. Präsentiert von Cruise Group GmbH, Sailerstr. 18, 83362 Surberg | 0861 90996040 | office@cruise-group.com | www.regentsevenseas-kreuzfahrten.com

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AZUR - Interview Ralph Schiller, Group Managing Director bei der FTI Group

„Karibikreisen an Bord der Berlin sind einzigartig“ Ein Klassiker begibt sich in neue Gewässer. Lange Liegezeiten und ein spannendes Programm sollen auch jüngere Gäste begeistern.

neue Routen und 26 Erstanläufe angekündigt. Herr Schiller, was können die Gäste erwarten?

Schiller: Highlight im Herbst 2016 ist sicherlich, dass die Berlin zum ersten Mal unter FTI Cruises-Flagge den Atlantik überqueren und zwischen Dezember 2016 und Februar 2017 in der Karibik sowie im Golf von Mexiko kreuzen wird. Ab 22. Dezember 2016 startet sie zu ihren einwöchigen Touren rund um Kuba. Dabei wird sie insgesamt sechs Mal ab und bis Havanna die kubanischen Häfen Cienfuegos, Isla de la Juventud sowie das mexikanische Playa del Carmen anlaufen. Außerdem werden die Gäste während zwei Seetagen auch das familiäre Ambiente der Berlin genießen können. Interessant sind sicherlich auch die entsprechenden Transatlantik-Kreuzfahrten, die vom 22. November bis 22. Dezember 2016 von Venedig nach Havanna beziehungsweise vom 2. Februar bis 8. März 2017 von Havanna nach Venedig führen. Während dieser 30beziehungsweise 34-Nächte-Kreuzfahrt stehen neben abwechslungsreichen Häfen im Mittelmeer die Kanaren, die Kapverden sowie eine Vielzahl der Karibikinseln auf dem Programm. AZUR: Nun ist gerade die Destination Kuba in diesem Winter nicht mehr so exklusiv wie noch im Jahr zuvor. Was unterscheidet die Reisen der Berlin von den Angeboten der Wettbewerber?

Schiller: Die Gäste der Berlin profitieren vor allem von den langen Liegezeiten. Bei 34 Stunden im Hafen Havannas können Tages- und Nachtausflüge ohne Zeitdruck unternommen werden. Auch in Cienfuegos bleibt dank der Liegezeit von zehn Stunden viel Zeit beispielsweise für einen Ausflug nach Trinidad. Anschließend können die Gäste einen vierstündigen Badestopp auf der kleinen kubanischen Insel de la Juventud genießen. In Mexiko fahren wir Playa del

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Carmen an, wo einen Tag lang Highlights wie Chichén Itzá, Tulum (Maya) oder der Bade- und Naturpark Xcaret besucht werden können. Wir bieten den perfekten Mix sowohl für Gäste, die das karibische Badeerlebnis suchen, als auch für Gäste, die kulturell interessiert sind, und haben deshalb fünf UNESCOWeltkulturerbestätten auf dem Programm stehen (Havanna, Cienfuegos, Trinidad, Chichén Itzá, Uxmal). Zudem unterscheidet sich auch unser Schiff deutlich von denen der Mittbewerber: Die Berlin besticht mitten im exotisch aufregenden Kuba mit deutschsprachigem Service und bietet aufgrund ihrer Größe beispielsweise besonders kurze Ausschiffungszeiten und generell kurze Wege an Bord. AZUR: Sollen mit den neuen Routen auch neue Zielgruppen angesprochen werden oder sehnen sich vor allem die Stammgäste nach neuen Destinationen? Wie hoch ist die Wiederholungsquote bei der Berlin?

Schiller: Vor allem mit der Kombination Kuba & Baden wollen wir eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Zum Beispiel Pärchen, die eine bequeme Art der Rundreise mit einem schönen All-inclusive-Badeaufenthalt kombinieren möchten. Weiterhin setzen wir mit den vier Eventkreuzfahrten sowohl für Stammkunden als auch für Neukunden neue Akzente. Im März 2017 ist das Quartett OpeRambla an Bord, und im selben Monat beginnt eine besondere Wanderkreuzfahrt. Eine Reise im Juni richtet sich insbesondere an Hochzeitspaare, die ihr Jubiläum feiern, und an Geburtstagskinder. Im September folgt dann eine Blues-Kreuzfahrt. Wir haben besonders bei Gruppen eine sehr hohe Wiederholerquote. Über 20 Prozent der Kunden, die schon auf der Berlin unterwegs waren, buchen im nächsten Jahr wieder bei uns. AZUR: Inwiefern profitiert FTI Cruises gerade in Sachen Landausflügen von der Expertise der FTI Group?

Schiller: Wir verfügen über sehr gute Einkaufspreise, können unseren Gästen mehr Auswahl bei den Landausflügen sowie eine geschulte Reiseleitung vor Ort » www.fti-cruises.com bieten.

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uba hat sich in kurzer Zeit zu einem Hotspot der Kreuzfahrt entwickelt. Die traditionsreiche Karibikinsel gehört auch zu den Programm-Highlights der kleinen, charakterstarken Berlin. AZUR: Für die kommende Saison der Berlin wurden

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RCL Cruises Ltd. Zweigniederlassung Frankfurt | Lyoner Str. 20 | D-60528 Frankfurt/Main | Reiseveranstalter der beworbenen Schiffe ist entweder (a) Royal Caribbean Cruises Ltd. in Miami, Florida oder (b) ihre Tochtergesellschaften RCL Cruises Ltd. oder RCL (UK) Ltd. im Vereinigten Königreich. Frankfurt ist Handelsvertreter und Absatzmittler der Royal Caribbean International und Celebrity Cruises.

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Authentisch

griechisch Gäste der Celestyal Nefeli erleben die Ägäis intensiv und müssen auch auf See nicht auf das typisch mediterrane Lebensgefühl verzichten.

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Einzigartig in der Region sind die gepflasterten Gässchen von Mesta auf Chios, die etwas vom typischen Charme der toskanischen Dörfer besitzen. 4/2016

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Fast immer liegt die Celestyal Nefeli – wie hier auf Syros – direkt in den Häfen der Küstenorte und nur einen Katzensprung von der Altstadt entfernt.

Mit seinen venezianischen Kuppeln und den bezaubernden Gärten zählt das Kloster der Dreifaltigkeit zu den idyllischsten Orten auf der Halbinsel Akrotiri im Nordwesten Kretas.

Zahlreiche Fischtavernen und Bars reihen sich entlang der Hafenpromenade von Chania. 4/2016

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Bereits vor fast 2500 Jahren sangen Chöre in der runden Orchestra des Theaters von Epidaurus vor rund 14.000 Zuschauern.

Inmitten des Argolischen Golfs ankert die Celestyal Nefeli vor Nafplion – einem der wenigen Orte auf der Route, an dem die Tenderboote zum Einsatz kommen.

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Alle Gassen Mestas f체hren zum schatttigen zentralen Platz, wo sich die Einwohner nachmittags gern auf einen Kaffee treffen.

Die neoklassizistischen Wohnviertel von Ermoupolis, der Hauptstadt der Kykladen auf Syros, ziehen sich zwei H체gel im Hinterland empor, 체berragt von einer katholischen und einer orthodoxen Kirche.

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Entlang der Caldera von Santorin zieren weiße Kalksteindörfchen die bis zu 300 Meter hohen steilen Vulkanfelsen.

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eim Boarding des Flugzeugs von Berlin-Tegel nach Izmir füllen sich die Handgepäckfächer wesentlich schneller als die Sitzreihen. Fast jeder Passagier zerrt neben einem kleinen Koffer auch noch zwei bis drei Plastiktüten durch den schmalen Gang, gefüllt mit Lebensmitteln und Kleidung. So auch meine Nebensitzerin Hatice, die mich zunächst bittet, ihr erstaunlich schweres Gepäck im viel zu kleinen Fach zu verstauen, und sich dann gleich versichert, dass ich ihr später auch wieder beim Ausladen helfe. Die stämmige und äußerst gesprächige Dame wohnt im Wedding und kann nicht nach Izmir fliegen, ohne ihre Neffen und Nichten mit Geschenken zu überhäufen. Da hier fast jeder etwas mehr Mitbringsel dabei hat, starten wir mit Verspätung, die nach der Landung am Gepäckband noch größer wird. Es ist bemerkenswert, wie viele Koffer sich die Fluggäste auf ihre Schiebewagen packen, ohne dass diese Türme gleich wieder in sich zusammenbrechen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sehe ich dann endlich meinen eigenen Koffer, gehe mit ihm durch die Passkontrolle und tausche die Hitze im Inneren des Flughafens gegen die frische Abendluft in Izmir. 80 Kilometer weiter westlich wartet bereits die Celestyal Nefeli auf ihre allerersten Gäste. In Çe,sme beginnt am nächsten Tag ihre Premierenfahrt für Celestyal Cruises durch das Ägäische Meer. Da das Schiff bereits am frühen Mittag ablegen soll, sind die meisten deutschen Gäste wie ich bereits am Vorabend angereist und verbringen einen Abend in der lebendigen drittgrößten Stadt der Türkei. Ungefähr eine Stunde dauert die Taxifahrt zum westlichsten Zipfel des türkischen Festlands. Die meisten Gäste der Celestyal Nefeli haben bereits eingecheckt oder genehmigen sich noch einen Orangensaft vor dem Terminal. Schick sieht er aus, der neueste Zugang bei Celestyal Cruises, mit seinem ausladenden,

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offenen Heck und seiner schmalen Taille. An der Gangway wird kurz vor Beginn der Reise noch das goldblaue Logo der Reederei auf den weißen Rumpf gepinselt. Mit einem ganzen Monat Verspätung kam das Schiff aus der griechischen Werft. Für den letzten Feinschliff und die Einarbeitung blieb der Crew daher nur wenig Zeit. Das wird schon deutlich beim Check-in, als sich die Servicedame, die mich zu meiner Kabine bringen will, auf dem Weg erst einmal selbst verläuft. Deck 7 stimmt schon einmal, allerdings landen wir am Heck in der Eclipse Lounge, die ebenfalls erst in den nächsten Tagen mit mehr Tischen und Stühlen ausgestattet werden soll. Nach unserem kleinen Spaziergang über das Schiff bleibt ein guter erster Eindruck. Die Einrichtung an Bord ist hell, modern und einladend mit weißen und beigefarbenen Möbeln sowie azurblauem Teppichboden. Die obligatorische Sicherheitseinweisung war im Programm für den frühen Nachmittag angekündigt, auf eine entsprechende Durchsage warten wir jedoch zunächst vergeblich. Erst eine gute Stunde später teilt uns eine freundliche Stimme über die Lautsprecher in Englisch, Türkisch und Deutsch mit, dass es Zeit wird, die Rettungswesten aus den Kabinen zu holen. An Bord sind hauptsächlich türkische Gäste, für die die Reise besonders attraktiv ist, da sie bei einer Abfahrt in Çe,sme kein Visum benötigen. In Deutschland wurde die Nefeli in dieser Saison erst sehr kurzfristig beworben. Nächstes Jahr bietet der Generalagent H+H Touristik auch die Möglichkeit, in anderen Häfen als Izmir/Çe,sme einzuchecken. Erwartet werden in naher Zukunft bis zu 200 deutsche Passagiere an Bord pro Kreuzfahrt, die auch mit verschiedenen Anschlussprogrammen an Land kombiniert werden kann. Schon jetzt sind immerhin über 40 deutschsprachige Gäste vor Ort, die einen umfassenden Service in ihrer Heimatsprache geboten bekommen. Nicht nur Borddurchsagen, sondern auch Unterlagen sowie Menüs und Barkarten sind in deutscher Sprache vorhanden. Die Reederei legt Wert darauf, dass zumin-

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ls ich am frühen Abend über die Gangway direkt die belebte Hafenpromenade von Chios betrete, staune ich nicht schlecht. Ein kleiner Teil der Straße wurde extra abgesperrt, und die Celestyal Nefeli, die hier ja zum ersten Mal anlegt und kaum fünf Meter von der ersten Häuserzeile entfernt doch erstaunlich groß wirkt, ist eine echte Attraktion, auch für die Einwohner. Zentraler könnte die Lage nicht sein, inmitten der Inselhauptstadt. Weitaus abgeschiedener ist das mittelalterliche Dörfchen Mesta, das wir nach einer kurzen Busfahrt erreichen. Unzählige Steinhäuser schließen sich hier zu einer viereckigen Festung zusammen, die einst die Einwohner vor Angriffen von Piraten und den Türken schützte. Unter einem

schmalen Torbogen schlüpfen wir ins Innere und finden uns wieder in einem Labyrinth voller eng gepflasterter Gassen, die ein wenig an die Städtchen der Toskana erinnern und verwinkelt bis zum zentralen Turmplatz führen. Im Schatten der von außen eher schlichten orthodoxen Kirche reihen sich hier kleine, gut besuchte Cafés aneinander. Wir sind die einzigen Touristen und gönnen uns mit den entspannten Bewohnern einen letzten Kaffee des Tages. Wenig später gehen wir bereits auf Masticha über. Aus dem aromatischen Harz Mastix, das die Sträucher im Süden der Insel bieten, wird auf Chios mit langjähriger Tradition der starke Likör produziert, der mittlerweile sogar als Wahrzeichen gilt. Den Probeverkostungen, die uns vor jedem kleinen Laden angeboten werden, können wir nur teilweise widerstehen. Am Ende landet auch in meinem Rucksack ein Fläschchen des erfrischenden, herzhaften Getränks. Unser Liegeplatz in Lavrion ist das komplette Gegenteil zum hübschen Hafen von Chios am gestrigen Abend. Wir sind umgeben von großen Fähren und Lagerhallen, als die Celestyal Nefeli am langen, betonierten Steg festmacht. Der Hafen Lavrion soll in Zukunft der Dreh- und Angelpunkt von Celestyal Cruises für Kreuzfahrten im östlichen Mittelmeer werden. Noch startet das Flaggschiff Celestyal Olympia in Piräus, aber das soll sich mit dem baldigen Abschluss eines langfristigen Vertrags mit der Stadt Lavrion und dem Bau eines neuen, modernen Terminals ändern. Trotz der weiteren Entfernung dauern die beliebten Busfahrten nach Athen ohnehin kaum länger als die von Piräus. Die griechische Hauptstadt lassen wir heute links liegen und fahren zum wunderschönen Kap Sounion an der südlichsten Spitze des hiesigen Festlands. Direkt an einer steilen Felsküste, hoch über dem Meeresspiegel, thronen hier die Säulen des Poseidontempels, der in dieser Form bereits kurz nach der zweiten Invasion der Perser 440 v. Chr. fertig gestellt wurde. Berühmt ist Kap Sounion allerdings vor allem für einen Mythos, der sich noch ein Jahrtausend früher

dest ein Crewmitglied in jeder Abteilung Deutsch spricht und sein Können in Sprachkursen an seine Kolleginnen und Kollegen weitervermittelt. Für ein solch internationales Produkt ist das außergewöhnlich. Die Celestyal Nefeli bietet für jeden Geschmack das passende Ambiente, wodurch sich das Publikum an Bord gut auf den gesamten Platz verteilt. Die türkischen Gäste lieben den vierstöckigen Außenbereich am Heck des Schiffes, der mit seinen ausladenden Flügeln komplett mit Tischen versehen und bestuhlt ist. Dazu gehört ein Teil des Lido-Buffets auf Deck 6 sowie der Barservice der Eclipse Lounge auf Deck 7 und der Selene Lounge auf Deck 5. Zugegebenermaßen gibt es keinen schöneren Ort auf der Nefeli, um die schemenhaften Umrisse der ägäischen Inseln an sich vorbeiziehen zu lassen oder einfach nur das Meer zu bestaunen, das in dieser Region so tiefblau wirkt wie kaum woanders. Viele deutsche Gäste zieht es dafür eher auf das großflächige Sonnendeck, wo sich zahlreiche Liegen um den Swimmingpool reihen. Platz gibt es hier reichlich, und wenn nicht gerade eine Sailaway- oder Tanzparty stattfindet, lässt es sich auf Deck 8 wunderbar entspannen. Das Programm für meinen ersten Nachmittag an Bord wäre hiermit festgelegt.

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zugetragen haben soll. Ägeus, der damalige König von Athen, zollte der Seemacht Kreta jährlich einen Bluttribut von sieben Jünglingen und sieben Jungfrauen, die auf die Insel segelten und dort einem Minotaur, also einer Kreatur mit dem Kopf eines Stiers und dem Körper eines Mannes, geopfert wurden. Theseus, der Sohn von Ägeus, meldete sich freiwillig, besiegte den Minotaur und fand mithilfe eines Wollknäuels den Rückweg aus dem tiefen Labyrinth, in dem das Monster gelebt hatte. König Ägeus hatte seinen Sohn gebeten, die schwarzen Segel gegen weiße zu tauschen, falls es ihm gelinge, lebend zurückzukehren. Theseus vergaß es. Als sein Vater in der Ferne die schwarzen Segel sah, stürzte er sich am Kap Sounion von einer Klippe ins Meer und ertrank. Seitdem heißen die Gewässer, die die Celestyal Nefeli in diesen Tagen durchquert, Ägäisches Meer. Die Fahrt nach Syros dauert nur wenige Stunden, und bereits am Abend verlassen wir wieder die Celestyal Nefeli für einen Spaziergang durch Ermoupolis, die Hauptstadt und das Verwaltungszentrum der Kykladen. Hier sind die Sträßchen gesäumt mit bunten, neoklassizistischen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Auf zwei Hügeln überragen eine katholische und eine orthodoxe Kapelle das komplette Häusermeer bis zum Hafen, wo wiederum die Celestyal Nefeli in ihrer abendlichen Beleuchtung mit einer langen Lichterkette vom Bug bis zum Heck die Blicke auf sich zieht. Imposanter Mittelpunkt von Ermoupolis ist jedoch das gigantische Rathaus mit dem weitläufigen Miaoli-Platz direkt vor der Tür – beides errichtet vom deutschen Architekten Ernst Ziller. Sehenswert ist auch die Kirche Kimissi Thetokou aus dem frühen 19. Jahrhundert, die ihre Gäste in der Eingangshalle mit einer originalen Ikone von El Greco empfängt. Die Dormitio der Mutter Gottes entstand 1562 und ist eines der jüngsten Werke des berühmten griechischen Malers. Das Highlight unseres Aufenthalts auf Syros ist jedoch kulinarischer Art und befindet sich auf der anderen Seite der Insel. Am späten Abend fällt das warme Licht mehre-

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rer Fischtavernen in das glasklare Wasser der malerischen Bucht von Kini. Selten habe ich einen besseren gegrillten Fisch gegessen als an diesem ebenso abgelegenen wie romantischen Ort. Die Katzen, die schnurrend um unsere Füße streichen und uns mit großen Augen um den Finger wickeln wollen, wissen eben auch, was gut ist.

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in abendlicher Ausflug zum Kini Beach ist das exklusive Kontrastprogramm zum touristischen Ermoupolis und nur möglich dank der langen Liegezeiten. Nicht selten während einer einwöchigen Kreuzfahrt stehen bei Celestyal Cruises zwei Inseln und Aufenthalte bis spät in die Nacht auf dem Programm. Im Mittelpunkt stehen stets die Destination Ägäis und das authentische Reisen. Griechenland erleben, statt nur kurz im Vorbeifahren zu winken – dieses Konzept geht wunderbar auf und begeistert. Auch an Bord liegt der Fokus auf dem Reiseziel. Die Decks heißen Athena, Hermes, Poseidon, Dionyssos, Venus, Apollo und Ouranos. Milchigen, kühlen Ouzo mit Wasser gibt es in der Eros Lounge, der Thalassa Bar oder der Helios Bar. Und à la carte gespeist wird im „Aegean Restaurant“, das mit seiner griechischen und türkischen Drei-Gänge-Küche in dieser Preisklasse sehr überzeugt. Die Gerichte variieren von saftigen, schmackhaften Fischfilets über gegrillte Calamari bis hin zu herzhaften Köfte und zartem Adana Kebab. Auf der Dessertliste stehen unter anderem Baklava und griechische Käsevariationen. Die Tischweine kommen aus Griechenland und sind von überdurchschnittlicher Qualität. Alternativ gibt es das „Leda Buffet“ auf Deck 6 mit einer großen Auswahl an Salaten, kalten und warmen Gerichten sowie Desserts, das geschmacklich ebenfalls weit mehr bietet, als man es auf einer Kreuzfahrt in diesem Preissegment erwarten kann. Besonders Getränkepakete sind sehr preiswert. Für 23 Euro am Tag gibt es bereits das Allinclusive-Angebot mit alkoholischen Ge-

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tränken, darunter auch Spirituosen wie Ouzo oder Maticha, allesamt von hochwertigen Marken. Während an Bord besonders die kulinarischen Fähigkeiten der Griechen von Bedeutung sind, sind an Land die kulturellen Meilensteine und architektonischen Meisterwerke der Antike zu bewundern. Wie beispielsweise das unglaublich gut erhaltene Theater von Epidaurus, eine gute Stunde mit dem Bus von der Touristenmetropole Nafplion entfernt. Bereits der Blick von der Bühne aus über die scheinbar endlosen Steinstufen, die sich in Halbkreisen immer weiter in die Höhe ziehen, ist Respekt einflößend. Schmale Zwischengänge führen wie Strahlen, ausgehend von der Mitte, über 100 Meter weit in die Zuschauerränge. Von ganz oben, so weit entfernt, wirkt der zentrale Kreis unten, wo einst die Sänger ihre Lieder präsentierten, wie ein winziger Punkt. Auf einmal höre ich eine Münze klirren und suche auf dem Boden nach dem verlorenen Geldstück. Bis ich Zeuge davon werde, wie eine Dame unten im Mittelpunkt des Theaters ihr Experiment wiederholt. Aus der riesigen Distanz kann ich nur mit Mühe erkennen, wie sie eine glänzende Münze aus ihrer Hand fallen lässt. Kurz darauf klirrt es so laut, als stünde sie direkt neben mir. Die griechischen Architekten vor Tausenden von Jahren waren Genies, was dieses akustische Meisterbauwerk beweist. Zu gerne wäre ich bei einem Konzert in der Antike dabei gewesen. Heute gibt es immerhin einen Song von Adèle, gesungen von einer jungen Touristin ohne Mikrofon. Alle Menschen auf der riesigen Steintribüne verstummen, lauschen, und der anschließende tosende Applaus hört sich dennoch leiser an als die Stimme der Sängerin. Ein gutes Showprogramm hat auch die Celestyal Nefeli zu bieten. Täglich wechseln die Mottos der Vorstellungen in der Muses Lounge. Diese befindet sich vorne auf Deck 5 und richtet sich nicht wie normalerweise üblich nach vorne aus. Die Bühne befindet sich seitlich backbord, was eine besondere Breite des Parketts zulässt und sich als eine clevere Lösung herausstellt. Denn so

sitzen die Gäste auch besonders nahe am Ort des Geschehens. Ein absolutes Highlight ist der griechische Abend mit viel Tanz und musikalischer Untermalung der erstklassigen Poseidon Band. Der eigentliche Star ist jedoch Bouzouki-Spieler Nicos, der auf seinem klassischen Saiteninstrument unfassbar schnelle und gute Soli schmettert. Nach der Show ziehen wir weiter in die Eros Lounge, wo die Band Havanna 4 lateinamerikanische Hits performt, die besser zum Schiff passen, als man denkt. Immerhin ist Celestyal Cruises seit Langem auch um Kuba unterwegs und sozusagen einer der Kreuzfahrtpioniere vor Ort. Auch im Mittelmeer kommt zu den temperamentvollen Klängen Stimmung auf, und für manche ist der mehrstündige Auftritt viel zu schnell vorbei. Dazu zählt auch eine kleine Gruppe junger iranischer Pärchen, die im Anschluss kurzerhand die Bühne entern und es irgendwie schaffen, ein Smartphone an den großen Verstärker anzuschließen. Nun strömt laute orientalische Tanzmusik aus den Boxen. Stören tut sich daran niemand, im Gegenteil. Schon bald ist die Tanzfläche voller Gäste verschiedener Nationalitäten und aus jeder Altersklasse. Spät in der Nacht ist es dann die Helios Bar, die am besten gefüllt ist – vor allem weil diese sich auf dem Pooldeck befindet, wo die Gäste ihre Wasserpfeife rauchen können. Bis in die frühen Morgenstunden wird hier gefeiert und getanzt. Wer das Reisen mit dem entspannten Kennenlernen anderer Menschen und Kulturen verbindet, ist an Bord der Celestyal Nefeli bestens aufgehoben.

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ls mich die Borddurchsage am nächsten Morgen weckt, brummt der Schädel etwas, doch schon ein Blick aus dem Fenster hilft mir sofort auf die Beine. Vor mir erstreckt sich die grüne Nordküste der lang gezogenen, schmalen SoudaBucht im Norden Kretas. Nur wenige Kilometer westlich liegt die ehemalige Hauptstadt Chania, unser Weg führt jedoch erst einmal in Richtung Norden über die schöne Halbinsel Akrotiri. Unzählige dunkelgrüne, leicht silberfarben schimmernde Olivenbäume säumen die Straßen in der tief stehenden Morgensonne. Eine Allee aus Zypressenbäumen führt durch ein scheinbar endloses Weingut und endet auf einem von Magnolien und Eukalyptusbäumen umrandeten Hof. Das Kloster Agía Triáda liegt inmitten eines ländlichen Paradieses. Sein Name verweist auf die Lehre der Dreifaltigkeit, die einen wesentlichen Unterschied der orthodoxen zur katholischen Kirche ausmacht. Von außen wirkt das Gebäude im venezianischen Renaissancestil des 17. Jahrhunderts wie eine quadratische Mauer mit kleinen Fenstern. Der Torbogen jedoch gibt den Blick frei auf einen wahrlich pittoresken Innenhof mit hellen Fassaden und botanischem Blickfang. Minze und Citrus-Basilikum

Links: Die strahlenden Fassaden Oias sind wahrlich himmlisch. Rechts: Im Kloster Agía Triáda werden die Gäste zur OlivenölVerkostung eingeladen.

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generell auf Deutsch begrüßt. Viele der Crewmitglieder sind komplett neu in der Branche, alle jedoch zumindest auf einem komplett neuen Schiff. Aber auch motiviert bis in die Fingerspitzen, was die Gäste auf der Jungfernfahrt zu schätzen wissen.

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ykonos ist wahrlich kein Geheimtipp und bestimmt nicht die exklusivste Destination auf der Route der Celestyal Nefeli. Bezaubernd ist das kleine Kykladenstädtchen mit seinem weißen Kalksteinlabyrinth und den berühmten Windmühlen auf einem kleinen Hügel abseits des Zentrums natürlich trotzdem. Besonders macht den Aufenthalt wieder einmal die Liegezeit. Ankunft ist um 18.30 Uhr, und das letzte Tender zurück zum Schiff fährt erst um 2.30 Uhr am frühen Morgen. Schon mehrmals war ich auf Mykonos und immer traurig, wenn ich die Insel am Abend wieder verlassen musste. Genau dann, wenn sich die beleuchteten Wege mit den vielen ausgefallenen Galerien und Läden erst füllen, wenn die Tische der kleinen Tavernen voll besetzt sind und die Musik in den hippen Bars lauter wird. Bei Dunkelheit erwacht Mykonos erst richtig zum Leben, und die Gäste der Celestyal Nefeli mischen sich unter die vielen Nachtschwärmer aus der ganzen Welt. Inmitten der Caldera von Santorin ist der Seegang erstaunlich groß, und das lokale Tenderboot schwankt bedrohlich. 300 Meter über uns liegen die weißen Fassaden Firas und sehen aus wie schneebedeckte Gipfel der riesigen Wand aus Vulkangestein. Während sich unser Bus die engen Serpentinen hochschlängelt, räuspert ein Vorzeigegrieche mit gebräunter Haut und dichten, schwarzen Haaren ins Mikrofon. „Griaßt aich!“, sind die ersten Worte unseres Guides Marcos, der nun erstaunte Blicke auf sich zieht. „Na, da legst di nieder!“, fährt er fort, und jetzt bricht Gelächter aus. Marcos ist 25 Jahre in München aufgewachsen und sorgt bereits in den ersten Minuten unseres Ausflugs für eine lockere Stimmung in der Gruppe. Bordsprache im Bus ist heute also tiefstes Bayrisch, und Marcos, der auf Santorin als Deutschlehrer arbeitet, nennt seine Gäste nur seine „Lieben“. Als wir, oben angekommen, auch noch ein großes Lidl-Schild passieren, fühlen wir uns endgültig wie zu Hause. Bei den üblichen 80 bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit ist es auch heute zunächst etwas diesig, aber pünktlich zur Ankunft im Postkartendörfchen Oia im Norden der Insel klart der Himmel auf. Verschlungene, schmale Wege und blendend weiße Kalksteinhäuser besiedeln den äußersten Rand der Insel. Direkt hinter den weißen Steinmauern geht es steil bergab, der Ausblick auf das blaue Meer weit unter uns ist atemberaubend. Ganz weit im Süden zeigt sich sogar noch die Celestyal Nefeli. Vor einem weißen Torbogen staut es sich etwas in den Gassen. Eine junge Asiatin im Brautkleid posiert vor der

Fotos: Axel Zimmermann, Infografik: www.AxelKock.de für Azur

versprühen einen würzig-frischen Duft, der sich mischt mit dem fruchtigen Aroma von Zitronen- und Orangenbäumen. An den Wänden präsentiert sich die üppige, pinkfarbene Pracht der Bougainvillea-Blüten. Die sieben verbliebenen Mönche pflegen die Klostergärten, die die Kirche mit ihrem kuppelförmigen Glockenturm in der Mitte umranden. Die Gebetshalle ist vollgestopft mit detailreich verzierten Gold- und Silberelementen und Ikonen. Nahezu alle orthodoxen Kirchen Griechenlands scheinen von außen sehr schlicht, stellen aber innen in fast schon kitschiger Weise ihren enormen Reichtum zur Schau. Wesentlich charmanter ist der kleine Laden im kühlen Kellergewölbe des Klosters. Die Mönche produzieren eine Vielzahl an eigenen Produkten, darunter Weine, Raki und natürlich Olivenöl, das wir an einem kleinen Tresen zusammen mit dem typischen getrockneten Weißbrot verkosten dürfen. Wieder habe ich ein außergewöhnliches Mitbringsel für zu Hause gefunden. Jede Menge geeignete Geschenke bietet auch die kreuzförmige, offene Markthalle von Chania, deren architektonisches Vorbild in Marseille steht. Ziegenkäse, Kräuter und Pistazien im Honigmantel – und die Shoppingtour hat erst begonnen. Denn die Läden in den verwinkelten Gassen der Stadt haben weit mehr zu bieten als nur Souvenirs. Kleine Geschäfte verkaufen Traditionshandwerk, Messer und Schmuck. Vor allem die Ledergasse hält, was ihr Name verspricht. Von hochwertigen Sandalen über Handtaschen bis zu Gürteln ist hier alles erhältlich. Allein der intensive Duft der Produkte ist jedoch schon einen Besuch wert. Nach einem weiteren Besuch in Çe,sme am nächsten Morgen ist es auf der Celestyal Nefeli bereits deutlich voller. Wesentlich mehr türkische Gäste haben eingecheckt, und die Kapazität des Schiffes ist beinahe ausgelastet. Warteschlangen am Buffet oder Platznot in den Bars gibt es dennoch nicht. Auf der zweiten Route ab Çe,sme steuert die Celestyal Nefeli nicht zunächst Chios, sondern Mykonos an. Diese Distanz ist natürlich etwas größer, und den Gästen bleibt ein Mittag auf See. Nach einigen langen Tagen und Nächten ist meine Kabine ein idealer Rückzugsort für etwas Entspannung. Wie die öffentlichen Räumlichkeiten an Bord sind auch die privaten Gemächer allesamt hell und freundlich eingerichtet. Besonders schön sind natürlich die Suiten auf Deck 7, von denen einige sogar über einen großzügigen Balkon verfügen. Aber auch die Standard-Außen- und -Innenkabinen bieten ausreichend Platz und besitzen einen gemütlichen Charakter. Nach und nach erhält auch hier alles den letzten Feinschliff. Heute stelle ich verdutzt fest, dass auf einmal Bilder an der Wand hängen und ein kleines Sofa den Raum ziert. Von Tag zu Tag besser spielt sich auch die Crew ein. Während ich in den ersten Tagen oft noch etwas länger auf meinen Drink warten musste, geht nun alles zügig. Im Restaurant werde ich 4/2016

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Çesme ¸

Chios

Izmir

TÜRKEI

GRIECHENLAND Nafplion

Lavrion

Frühsommer in der Ägäis

Mykonos Syros

Santorin Rhodos

M i t t e l m e e r Souda 0

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NAFPLION

Kreta

traumhaften Kulisse des Meers, vom Bräutigam ist allerdings keine Spur. Da ich nicht zum ersten Mal hier bin, kenne ich dieses Phänomen bereits. Auch wenn noch nicht einmal der richtige Mann gefunden ist, müssen während der GriechenlandReise zumindest schon einmal Hochzeitsfotos gemacht werden. Wer weiß, wann man wieder einmal hier ist. Das klingt verrückt, aber ich muss zugeben, dass es wohl kaum romantischere Orte fürs Fotoalbum gibt als Oia. Die vielen Weinreben auf Santorin liegen ineinander geflochten auf dem Boden, um die Trauben vor Wind und Sonne zu schützen, und sehen dabei aus wie kleine Nester. Nach 15 Tagen Sonnenbad im August werden die Trauben gepresst, und es entsteht der typisch süße, fast likörartige Vino di Santo, den wir in einer Weinkellerei kos-ten dürfen, bevor wir eine weitere Verschnaufpause an den Stränden im Südwesten einlegen, wo die Insel flach ist und in feinem Sand ausläuft. Am späten Nachmittag erreichen wir die Hauptstadt Fira und steigen in die Seilbahn, die uns an den Klippen entlang in die Tiefe führt. Die Ausflüge im Programm von Celestyal Cruises sind vielseitig, gut organisiert und machen Spaß.

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Eine intensive Reise zu den griechischen Inselwelten.

ags darauf laden dunkle Wolken über den Festungsmauern von Rhodos kaum zum Landgang ein und sind höchstens hilfreich bei der Einstimmung für das unbeständige Maiwetter in Deutschland, das mich ab morgen wieder erwartet. Die letzte Woche war jedoch mehr als eine angenehme Flucht vor einem durchwachsenen Frühling zu Hause. Obwohl ich zuvor schon mehrmals zu Besuch in der Ägäis war, habe ich neue Orte und weitere Facetten der Region kennen gelernt. Die Celestyal Nefeli passt perfekt zur griechischen Lebensfreude und nimmt diese auch mit an Bord. Auf dem Hinflug habe ich noch die Passagiere mit ihrem vielen Gepäck belächelt. Jetzt laufe ich selbst mit zwei Plastiktüten voller Lebensmittel durch den Check-in am Flughafen und nehme wenigstens ein Stückchen Griechenland mit in die Heimat. Text: Axel Zimmermann

IZMIR/ÇESME 4,1 Millionen Einwohner. In der Sommersaison 2016 ist noch die 80 Kilometer entfernte Küstenstadt Çe¸sme Abfahrthafen der Celestyal Nefeli. 2017 sollen die Kreuzfahrten direkt in der drittgrößten Stadt der Türkei, Izmir, beginnen.

CHIOS 52.000 Einwohner. Die füntgrößte Insel Griechenlands betreten die Gäste der Celestyal Nefeli mitten auf der belebten Flaniermeile der Hauptstadt. Neben einem kleinen Bummel ist allerdings auch ein Ausflug zu den kleineren, abgelegenen Dörfern, deren mittelalterliche Erscheinung einzigartig in der Ägäis ist.

LAVRION 25.000 Einwohner. Die meisten Gäste nutzen den Aufenthalt in Lavrion für eine Fahrt in das rund 60 Kilometer entfernte Athen. Bei einem siebenstündigen Aufenthalt kann sich das bereits lohnen. Alternativ bietet sich die Besichtigung des Poseidontempels auf dem nahe gelegenen Kap Sounion an.

SYROS 25.000 Einwohner. Gegenüber von Ermoupolis, Hauptstadt und Verwaltungssitz der Kykladen, liegt der etwas abgeschiedenere Kini Beach. Eine Fahrt hierhin mit dem Taxi kostet nicht viel und ist ein absoluter Geheimtipp für diejenigen, die Lust auf hervorragendes Essen in romantisch gelegenen Fischtavernen haben.

35.000 Einwohner. Nur 30 Minuten von der Hafenstadt am Argolischen Golf entfernt liegt Epidaurus, eine bedeutende antike Kultstätte für den Heilgott Asklepios. Das imposante antike Theater, das 330 v. Chr. erbaut wurde, gehört zu den besterhaltenen des Landes und beeindruckt noch heute mit seiner fantastischen Akustik.

CHANIA 110.000 Einwohner. Seit 1971 ist zwar das weitaus größere Heraklion Hauptstadt von Kreta. Jedoch zählt Chania an der Nordküste weiterhin zu den schönsten und beliebtesten Orten der Insel. Ein besonderes Ausflugsziel ist das nahe gelegene Kloster Agía Triáda mit seinen wunderschönen Gärten und einem exklusiven Kellerladen.

MYKONOS 10.000 Einwohner. In der quirligen Urlaubsstadt genießen die Gäste der Celestyal Nefeli einen späten Aufenthalt bis tief in die Nacht. Zeit genug für einen Bummel durch stylische Boutiquen, ein Abendessen im pittoresken Hafen oder einen Abstecher in eine der vielen hippen Bars.

SANTORIN 18.000 Einwohner. Die berühmte Vulkaninsel ist einer der wenigen Orte Griechenlands, bei denen die Arbeitslosenquote gegen null geht. Bei knapp zwei Millionen Touristen jährlich ist das nicht verwunderlich.

RHODOS 50.000 Einwohner. Hier liegt die Celestyal Nefeli direkt vor der Stadtmauer der vier Kilometer langen Altstadt, die seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. 4/2016

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Gäste der Celestyal Nefeli genießen beispielsweise auf Mykonos, auf Syros oder auf Chios eine Liegezeit bis spätabends. Auch bei Dunkelheit ist das Schiff inmitten der kleinen Hafenstädtchen der Ägäis ein Blickfang.

Genug Platz für alle gibt es im Poolbereich, der sich fast über das gesamte Sonnendeck erstreckt.

Tagsüber ist die Helios Bar der perfekte Ort für einen kühlen Drink am Pool, abends wird hier oft ausgelassen gefeiert.

Auf dem vierstufigen schnittigen Heck befinden sich die Außenbereiche von diversen Bars sowie vom „Leda Buffet“-Restaurant.

Celestyal Cruises ist auch um Kuba unterwegs. Passend dazu hat die Band Havanna 4 lateinamerikanische Klänge im Gepäck.

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SCHIFFSTEST

Legeres Urlaubsvergnügen mit regionalen Einflüssen Ein Schiff mit Charakter: Die CELESTYAL NEFELI überzeugt mit einer freundlichen griechischen Atmosphäre. SCHIFF Die Celestyal Nefeli ist der neueste Zugang bei Celestyal Cruises und seit Mai 2016 für das Unternehmen im Einsatz. Mit einer Kapazität von 800 Passagieren ist sie das kleinste und persönlichste Schiff der Flotte. Gebaut wurde die Celestyal Nefeli 1992 unter dem Namen Crown Jewel und war als Superstar Gemini bereits für Star Cruises unterwegs. Bei einem zweimonatigen Werftaufenthalt Anfang 2016 wurde das Schiff 2016 grunderneuert. Dreh- und Angelpunkt ist das Dionyssos-Deck 5 mit einer weitläufigen Show-Lounge, der modern-eleganten Eros Lounge & Bar sowie dem stark verkleinerten Kasino. Die Einrichtung der Celestyal Nefeli ist hell, freundlich und zeitgemäß. Besonders schön sind das in Stufen abfallende Heck mit viel Platz im Freien und auch das großzügige Sonnendeck um den Außenpool.

REEDEREI

vertreten, sondern gehört auch zu den Pionieren der Kuba-Umrundungen. Im nächsten Jahr ist die Celestyal Crystal sogar durchgehend in der Karibik unterwegs. Angeboten werden diese Reisen als All-inclusiveKreuzfahrten. Auch für 2018 sind einige Programm-Highlights geplant. Dazu gehört unter anderem eine Reise der Celestyal Olympia ab/bis Antalya zu den schönsten Destinationen Griechenlands und mit Stopps in Israel sowie Ägypten – drei Kontinente in sieben Tagen.

KABINEN 400 Kabinen, davon 123 Innenkabinen (ca. 11 m2), 234 Außenkabinen (ca. 12 m2), 31 Junior Suiten (ca. 22 m2), 2 Suiten (ca. 34 m2) und 10 Suiten mit Balkon (ca. 28 m2). Alle sind ausgestattet mit WC/Dusche, TV, Haartrockner, Telefon, Safe und Klimaanlage. Die Kabinen sind schlicht, freundlich und hell eingerichtet.

Unter der griechischen Marke Celestyal Cruises fahren derzeit drei Schiffe: die Celestyal Olympia, die Celestyal Crystal und die Celestyal Nefeli, die kürzlich die Celestyal Odyssey ersetzt hat. Im Fokus der Reisen stehen authentische Reiseerlebnisse mit mediterranem Charakter. Vom Cruise-OnlyProdukt bis zu vielseitigen Kombinationsreisen mit Kreuzfahrt und individuellem Vor- oder Nachprogramm finden deutschsprachige Gäste zahlreiche Angebote bei der Generalagentur H&H Touristik. Mehr Informationen gibt es online auf www.hht.de.

GASTRONOMIE

FAHRTGEBIET

Die Crew ist freundlich und sehr motiviert. In regelmäßigen Sprachkursen bringen sich die

Celestyal Cruises ist nicht nur stark im östlichen Mittelmeer

Gespeist wird entweder à la carte im weitläufigen „Aegean Restaurant“ auf Deck 4 mit offenen Tischzeiten oder im „Leda Buffet“ auf Deck 6. Qualitativ ist die Küche auf einem ansehnlichen Niveau mit frischen Produkten und vielen Spezialitäten aus der Region. Auch auf der Getränkekarte fehlen Klassiker wie Ouzo oder Raki nicht. Die Drinks sind kostengünstig erhältlich. Ein Paket für alkoholfreie Getränke gibt es für 15 Euro am Tag, Pakete mit alkoholischen Getränken starten ab 23 Euro pro Tag.

SERVICE

Mitglieder gegenseitig ihre Heimatsprache bei, sodass fast jede Servicekraft zumindest eine Bestellung in Deutsch entgegennehmen kann. Außerdem befinden sich in jeder Abteilung einige deutschsprachige Ansprechpartner. Bei Buchung über H&H Touristik sind die Trinkgelder bereits inklusive. Internet: 7 Euro für eine Stunde, 16 Euro für drei Stunden und 25 Euro für sechs Stunden.

SPORT & WELLNESS Auf Deck 8 befindet sich ein kleiner Spa-Bereich mit einem Raum für Gesichts- und Nagelbehandlungen sowie einem Massageraum. Nebenan wartet eine kleine Sauna auf die Gäste, und die sportlichen Passagiere finden einen hellen Fitnessraum.

ab Çe¸sme kein Visum benötigen. Sonst ist das Publikum international. Für die Saison 2017 werden bis zu 200 deutsche Gäste pro Kreuzfahrt erwartet. Alle Altersgruppen sind vertreten.

SHOPPING Ein kleiner Duty-free-Shop und eine Boutique sind auf Deck 5 zu finden.

DRESSCODE Tagsüber keine Empfehlungen. Abends sportlich-elegant. Auf einer siebentägigen Reise findet ein eleganter Abend statt.

PREISNIVEAU Ab 72 Euro pro Person und Tag.

★★★

BORDPROGRAMM Für die überschaubare Größe des Schiffs sind die abendlichen Shows in der Muses Lounge sehr ansprechend. Professionelle Künstler und Musiker machen vor allem den griechischen Mottoabend zu einem Highlight der Reise. An Bord ist zudem die kubanische Band Havanna 4, die die Gäste schon einmal auf das Karibik-Programm von Celestyal Cruises einstimmt. Auch tagsüber gibt es musikalische Unterhaltung, ebenso wie Animation am Pool, Tanzstunden oder Spielturniere.

AUSFLUGSANGEBOT Die Ausflüge sind allesamt gut organisiert und beinhalten teilweise auch weniger bekannte Ziele. Ab einer ausreichenden Teilnehmerzahl sind die Programme auch in deutscher Sprache buchbar.

PUBLIKUM

CELESTYAL NEFELI Schiff 14,6 Kabinen 6,5 Gastronomie 14,3 Service 14,0 Sport & Wellness 4,3 Bordprogramm 7,2 Ausflugsangebot 6,5 GESAMT Punkte 67,4 Bordsprache: Türkisch, Englisch, Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 800 Crew: 340 PCR: 2,35 SR: 16,75 Baujahr: 1992, renov. 2016 Flagge: Bahamas BRZ: 19.093 Länge/Breite: 163,81 m/22,5 m

An Bord sind viele Türken, die 4/2016

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n prima!

Das neue Flaggschiff von Aida Cruises ist ein Allwetterschiff, das ganzj채hrig ab Hamburg f채hrt.

Erste Reihe: Die Aida Prima liegt in Rotterdam zentral und mit Traumblick neben der Erasmusbr체cke.

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Die imposanten Klippen von Étretat, nahe Le Havre in der Normandie, sind Ziel einer Wanderung der Kreuzfahrer.

Sportlich auf flacher Strecke geht’s rund 20 Kilometer nach Brügge (Flandern).

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Mittelalterliches Brügge mit den typischen Treppengiebel-Häusern.

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Die weiße Champagner-Bar geht über zwei Decks, serviert werden abends prickelnde Tropfen von Moët & Chandon.

Unter den Füßen nur das Meer: Blick durch den gläsernen Balkon „Skywalk“ in die Tiefe. Nur für Schwindelfreie! 4/2016

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Die mit Sonnensegeln überdachte Lanai-Bar am Heck ist ein beliebter Treff für einen Sundowner – besonders am Overnight in Rotterdam mit Traumkulisse auf die Skyline.

Im Theatrium finden tagsüber öffentliche Proben, Lektorate, aber auch Kunstauktionen mit Werken von u. a. James Rizzi statt.

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Fliegende Würfel: Die bekannten Kubushäuser in Rotterdam sind bewohnt. Ein Kubus ist als Museum zu besichtigen.

Bordkarten, gehen zur Gangway. Überhaupt beginnt diese Kreuzfahrt entspannt, startet sie doch quasi vor der Haustür: Wer eine Aida-Pauschalkreuzfahrt gebucht hat und mit der Bahn nach Hamburg kommt, kann von dort einen inkludierten Bustransfer zum Schiff nutzen. Das Gepäck wird uns schon am Bahnhofsausgang abgenommen und gesondert zum Schiff transportiert. Wer individuell mit dem eigenen Auto anreist, kann sich ein Wochenticket für 99 Euro auf einem Parkplatz direkt beim Schiff kaufen. Gespannt gehen wir an Bord, betreten das Schiff über Deck 6 und stehen im zweistöckigen Aida Plaza. Auf einer weißen, breit geschwungenen Treppe begrüßen uns Straßenmusikanten mit südländischen Gitarrenmelodien. Willkommen im Urlaub! Auslaufen aus Hamburg bei freundlichem Wetter mit der neuen Aida-„Sail Away“-Melodie und Cocktails: In der Ferne sehen wir über die Kräne und Container des Hamburger Hafens hinweg die Elbphilharmonie, die

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ie Hamburger haben einen neuen Dauergast: Die Aida Prima „wohnt“ seit Mai am Kreuzfahrtterminal Steinwerder. Zumindest jeden Samstag für etwa elf Stunden, denn dann macht das neue Flaggschiff der Rostocker Reederei Aida Cruises an seinem neuen Heimathafen für den wöchentlichen Turnaround fest: Im Schnitt 3300 Gäste gehen dann in kürzester Zeit von Bord des 300 Meter langen Schiffes, 3300 neue Kreuzfahrer steigen zu. Eine logistische Prozedur, die professionell geplant abläuft. Das fängt schon vor der Anreise an. Auf den per Post zugeschickten Buchungsunterlagen wird den Gästen ein Check-in-Zeitfenster von 20 Minuten empfohlen: Wir sollen zwischen 15 und 15.20 Uhr vor Ort sein. Das sind wir. Es erspart uns tatsächlich unnötige Wartezeiten an den Schaltern in der Eingangshalle. Wir sind sofort an der Reihe, in nicht mal zwei Minuten haben wir unsere

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Die hufeisenförmige Markthalle von Rotterdam bietet ein buntes kulinarisches Angebot, aber auch Platz für Wohnungen.

Landungsbrücken, den Michel an unserer Steuerbordseite. Viel zu schnell ist die Aida Prima an der Skyline der Hansestadt vorbeigezogen. Wir kommen am Elbstrand vorbei, sehen golden strahlend das Jenischhaus, weiter geht’s an dem Zuckerbäckerdorf Blankenese und an Wittenberge vorbei. Dann kommt Wedel, und es geht weiter flussaufwärts gen Nordsee-Mündung. Im Theatrium, dem Mittelpunkt des Bordlebens auch auf dem Flaggschiff, begrüßt General Manager Harald Bernberger die neuen Gäste: „Die Aida Prima ist eine Nummer größer, bietet viel Abwechslung. Am besten setzen Sie sich nicht unter Druck, alles in dieser Woche ausprobieren zu müssen. Entspannen Sie sich lieber und machen Sie nur das, auf was Sie Lust haben.“ Ein guter Rat. Zumal auf dieser Route ja auch spannende Landgänge angeboten werden, nicht zuletzt zu Metropolen wie London, Paris, Brüssel und Amsterdam. Erst auspacken, dann Schiffstour. Unsere Kabine befindet sich auf Deck 14, hat eine großzügige Veranda. Überraschung: Eine schicke Hängematte lädt uns zum privaten Abhängen mit Blick übers Meer ein. Prima! Und: Zwei bequeme Liegestühle sowie ein kleiner Hocker für die Beine oder als Ablage stehen ebenfalls hier. 77 Prozent der 1647 Kabinen verfügen über diesen SonnenBalkon, der jeweils zwischen 6 und 12 Quadratmeter groß ist! Das Design der Kabinen ist Aida-Stil geblieben: frische, kräftige Farben wie Gelb und Weinrot oder Gelb und Apfelgrün, dazu jeweils Braun-Gold-Töne in Streifen und dezenten Mustern kombiniert mit Mobiliar in modischen Hölzern. Auch der gestreifte Baldachin über dem Bett ist von den anderen Aidas bekannt. Was erfahrenen Aida-Fahrern positiv auffällt, ist das im Handumdrehen zum dritten Bett umbaubare Sofa (nicht mehr nur ein Sessel) mit Komfortmatratze sowie eigener Leselampe. Vor allem aber ist das Bad nun einen

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Tick größer, sodass man sich mehr als nur um die eigene Achse drehen kann, ohne am Waschbecken oder WC anzustoßen. Die vergrößerte Duschkabine hat nun eine schicke Eck-Glaswand. Weiterhin gelebt wird das Aida-Prinzip, auf Minibars in den Kabinen zu verzichten. Ebenso sind die Nachttische an den Betten nur schmale Bretter mit zwei Ablagen ohne Schubladen. Nicht so prima und eine Fehlplanung: zu wenige Steckdosen. Gerade mal zwei finden wir am Schreib-/Schminktisch, leider keine an den Betten. Zu wenige zum Aufladen von Handys, Tablets & Co. für zwei oder gar mehr Reisende in der Kabine. Was Damen stört: kein großer Spiegel im Flur oder Schlafbereich. Die beiden vorhandenen sind entweder 1. in der – neu! – als aufklappbarer Schminktisch umgestalteten Schreibtischschublade versteckt und zudem unpraktisch, weil viel zu niedrig, oder 2. innen in einer der Schranktüren, ebenfalls umständlich. Allerdings hat sich Aida entschieden, eine große Kabinenvielfalt anzubieten. Der Gast kann sich nun aus 14 Varianten die für ihn passende Unterkunft aussuchen. Das gibt Raum für mehr Individualität. Als wir später auf Deck 8 an den Infinity-Pools vorbeikommen, sehen wir eine dieser Kabinenkategorien: die Lanai-Suiten mit Veranda und Wintergarten, dessen Türen sich komplett öffnen lassen, so das eigene Urlaubsreich in ein 32 Quadratmeter großes Sonnenparadies verwandeln – allerdings: Privatheit? Mitnichten: Diese Kabinen liegen direkt um den schiffsumlaufenden Wandelgang des gleichnamigen Lanai-Decks. Dann kommen wir bei der neuen Aida Lounge vorbei. Die ist exklusiv für die Gäste der 32 Suiten, die hier auch einen Concierge-Service genießen. Und natürlich den Luxus der Suiten von bis zu 50 Quadratmeter Wohnfläche, des bis zu 82 Quadratmeter großen privaten Son-

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zeiten ist es zu den Hauptzeiten brechend voll, in den anderen Wochen lässt es sich hier aber vor allem morgens ohne den Trubel, der oft in den anderen Restaurants herrscht, frühstücken und dabei aufs Meer gucken. General Manager Bernberger sagt, was auf der Aida Prima anders ist: „Die Gerichte in den Buffet-Restaurants ändern sich kaum mehr. Wir wollen nämlich, dass die Gäste in verschiedene Restaurants gehen.“ Macht Sinn.

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as ist noch neu? Es gibt erstmals zwei Service-Restaurants, erstmals auch mit Platzreservierung! Das „French Kiss“ ist einem Bistro im französischen Stil nachempfunden. Es gibt Fischsuppe, Käseplatte, belegte Baguettes, eine Zitronentarte und, und, und. Die Speisen sind durchaus schmackhaft, da gibt es nichts zu meckern, aber mit Kusshand haben die Gäste diese Alternative noch nicht angenommen. Vielleicht liegt es an der sehr frei einsehbaren Lage oder dem kühlen, in Rot-Schwarz-Weiß gehaltenen Ambiente. Sehr oft waren mehr als die Hälfte der Tische unbesetzt. Wer spontan nach einem Platz fragte und glaubte, dass er willkommen wäre, wurde trotzdem abgelehnt. Begründung der Restaurantleitung: Jeder Kellner könne nur zehn Tische bedienen, für mehr Gäste sei das Personal nicht verfügbar. Das zweite neue Bedienrestaurant ist das „Casa Nova“, dem es zumindest nicht an warmem Ambiente und Privatheit fehlt. Bunte Wandmalereien schmücken die Wände, bodentiefe Vorhänge teilen den Raum im Stil einer venezianischen Villa in mehrere Separees. Die passierenden Gäste können nur durch glaslose Bogenfenster auf die hier Speisenden schauen. Etwas enttäuschend ist die kleine Karte, wenngleich die Gerichte durchaus nach gehobener mediterraner Küche klingen. Wir entscheiden uns heute Abend fürs asiatische „East“, wo wir uns eine Misosuppe und danach ein Wok-Gericht nach unseren Wünschen zusammenstellen. Ja, und dann heißt es „Dancing the Night away“ bei Live-Musik und süffigen Cocktails – erst im Beach Club, danach in der Diskothek D 6 bis weit nach Mitternacht. Kaum in der Koje, weckt uns ein ohrenbetäubender Lärm. Nein, nicht der Wecker, so spät war es nun auch nicht, sondern ein ADAC-Rettungshubschrauber, der in der Dämmerung mehrfach versucht, über der Aida Prima eine offenbar erkrankte Person über ein Seil aufzunehmen und auszufliegen. Nach mehreren Versuchen gelingt dieses heikle Manöver bei starken Böen inmitten der Nordsee auf der Höhe von Borkum, wie das Radarbild im Bord-TV anzeigt. Erster Seetag. Wetter durchwachsen, viele Wolken, viel Wind, regnerisch. Was meinte der General Manager? Entspannt bleiben. Also Kissen über den Kopf, noch eine Runde Augenpflege. Herrlich! Zum Lunch sind wir zurück unter den Lebenden, essen Kleinigkeiten

nendecks, eines extra Schlafzimmers, einer KingsizeSchlafcouch, zweier Bäder und eines begehbaren Kleiderschranks. Oben auf Deck 16, höher hinaus geht es nicht, wartet Luxus pur: ein exklusives Patio-Deck für die Gäste der 36 Panorama-Suiten in exquisitem Ambiente. Das geschützte Sonnenareal mit Poollandschaft ist wirklich optimal zum Ausspannen. Und ganz weit weg von den Massen. Übrigens: Von der Patio-Bar am Bug des Schiffes genießen Sie die gleiche Aussicht wie der Kapitän zwei Decks tiefer. (Noch fast) ein Geheimtipp: Sie müssen für eine endlose Ozean-Perspektive weder eine Panorama-Suite buchen noch Ihren Beruf an den Haken hängen und Seemann werden. Gehen Sie einfach tagsüber auf Deck 6 durch die Nightfly-Bar undhier in die erste Etage der Moët & Chandon-Champagner-Bar, der so genannten Spray-Bar. Hier finden Sie eine Tür, die auf einen Balkon führt, der genau in die Spitze der Aida Prima geschnitten ist. Wow!, das ist Titanic-Feeling! Unserer Meinung nach der spektakulärste Ort auf dem ganzen Schiff! Prima Innovation! Wir landen irgendwann unweigerlich im Beach Club. Hier steigt heute Abend die erste Party dieser Reise. Keine Frage, wir wollen dabei sein. Aber nicht ohne die richtige Stärkung als Grundlage. Wohin also, wenn man 12 Restaurants zur Auswahl hat? Eigentlich egal, in welchem Lokal wir starten, denn: Wir können uns sechs Tage lang durchtesten, ohne irgendwo doppelt zu essen. Natürlich kennen erfahrene Aidianer die beliebten und bewährten Klassiker: das Buffet-Restaurant „Weite Welt“, das auf der Aida Prima auf beiden Seiten eine sehr schöne, windgeschützte Außenterrasse anbietet und am Heck zur Lanai-Bar hinaus führt, zu der wir später noch kommen. Außerdem das „Markt-Restaurant“ (ohne Außenterrasse). Beide bieten das Dinner in zwei Sitzungen an. Die ebenfalls bekannten Restaurants „East“ (asiatisch) und „Bella Donna“ (italienisch) im mittleren Teil des Schiffes haben eine durchgängige Essenszeit. Die genannten Restaurants befinden sich auf Deck 6 und 7. „Oben“, nämlich auf Deck 14, befindet sich nur noch ein Restaurant: das „Fuego“, ein neues Buffet-Restaurant für die ganze Familie, das direkt neben dem „Four Elements“ liegt und auch Tische zum Essen anbietet. Macht Sinn, denn der Kids Club liegt nur wenige Meter entfernt über den Gang. Das Essen wird zum Teil auf Blickhöhe der Kleinen angeboten. Morgens gibt’s Cornflakes und Milchreis, mittags und abends immer Spaghetti, frische Pizza und Burger mit Pommes auf Bestellung, daneben wechselnde Gerichte. Am Eingang befindet sich eine Teeküche, ausgestattet zum Zubereiten von Babynahrung. Das „Fuego“ ist übrigens das einzige Restaurant, in dem man nachmittags bis 17 Uhr und abends von 18 bis 24 Uhr kostenfrei etwas zu futtern bekommt. In den Ferien-

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erspätete Ankunft bei unserem ersten Stop am nächsten Morgen in Southampton. Den Grund nennt uns Kapitän Boris Becker (nein, nicht der Bumbum-Boris – unsere Tennis-Legende sucht zurzeit keinen neuen Job auf See) in seiner Morgendurchsage: Ein weiterer Notfall, weshalb er sein Schiff vor Dover in Position bringen musste, um einen Passagier auszubooten. Von Southampton gehen Reederei-Ausflüge auf die Isle of Wight zu Königin Victorias früherem Landsitz Osborne House, nach Bath mit seinen römischen Thermen, zum UNESCO-Weltkulturerbe Stonehenge und natürlich in die britische Kapitale London. Alternative à la General Manager: Entspannt bleiben, zu Fuß (oder per Shuttle) in die Stadt marschieren, bei „Mike’s“ die besten Fish ’n’ Chips in Town bestellen – und in Erinnerungen an diesen Imbiss während lang vergangener SchülerSprachreisen schwelgen. Auch das britische Wetter passt: „It is raining cats and dogs!“ Na, prima! Einmal quer rüber, über den Ärmelkanal, heißt es nach dem Ablegen. Ins Bett gehen noch vor der Südküste Englands. Aufwachen in der Normandie Frankreichs. Le Havre ist Startpunkt für Exkursionen nach Paris. Aber es ist EM, und es herrscht Terrorwarnung. Die Crew rät nicht explizit von Trips dorthin ab, mahnt aber im Tagesprogramm zur Vorsicht. Die meisten Gäste bleiben ohnehin in der Gegend. Gute Entscheidung. Warum? Weil das entspannter ist, bieten doch die Orte an der Küste ausreichend Abwechslung. Da lockt Honfleur mit seinem pittoresken, alten Stadtkern rund um das Hafenbecken, das mondäne Deauville mit Casino, den typischen Strandhäuschen am breiten Sandstrand. Hier kann man sich mit lokalen Köstlichkeiten wie Cidre, Calvados oder Camembert aus dem nicht weit entfernten

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gleichnamigen Dorf eindecken. Die Spezialitäten sind andere, der Linksverkehr ist wieder ein rechter, die Währung nicht mehr das Pfund, die Sprache nicht mehr Englisch – nur das Wetter ist wie schon in Great Britain: Il pleut. So langsam dämmert uns, dass diese Route definitiv keine Schönwettergarantie bietet und man sie definitiv mit einem Allwetter-Schiff wie der Aida Prima machen sollte! Mit der richtigen Kleidung trotzen wir dem Nass, sind bei der Klippenwanderung nach Étretat mit von der Partie. Durch das nach dem Zweiten Weltkrieg als Musterstadt wiederaufgebaute Le Havre geht es hoch auf das grüne Plateau. Führerin Lana ist verzweifelt, sogar der Flachs ist vom Starkregen plattgewalzt. Dabei ist der Monat Juni doch berühmt für dieses poetische Schauspiel, wenn in einer Art Explosion das Land von dieser einzigartigen, azurblauen Blüte überflutet åwird und sich in ein unendlich scheinendes, blaues Meer verwandelt. Nebelverhangen sind auch die Klippen und das Meer, stellen wir später fest, als wir tapfer den schmalen Pfad durchs nasse Gras wandern, gefährlich rutschige Bergkämme erklimmen und hinunterwandern oder auch -rutschen. „Letzte Woche strahlten die Kalkwände wie Alabaster“, meint Lana. Klar, sie heißt ja nicht umsonst Alabasterküste und ist eine berühmte Postkartenkulisse. Doch es bleibt diesig und feucht. Möwen kreischen ihren Frust zu uns herunter, ein paar Esel hinter Gattern jammern uns ein ebenso verzweifeltes Iah zu, und wir versuchen das Beste draus zu machen. Nach knappen zwei Stunden Wanderung stehen wir auf der Strandpromenade von Étretat. Das Seebad wurde durch die Impressionisten Courbet und Monet im vorletzten Jahrhundert unsterblich und vor allem weltweit bekannt. Hier stellten sie ihre Staffeleien auf, illustrierten bunte Boote, Felswände, goldenes Licht und das allgegenwärtige Meer. Renommierte Schriftsteller verliebten sich in diesen Ort: Guy de Maupassant, André Gide, nicht weit von ihnen entfernt Maurice Leblanc, der die Nadel im Heuhaufen fand und über den berühmten Gentleman-Einbrecher Arsène Lupin schrieb. Auf uns wirkt Étretat heute leider trostlos, die meisten Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Ein original Crêpe hätte uns jetzt diese Wasser-Wanderung versüßt. Wieder an Bord muss eine heiße Dusche die mittlerweile in alle Glieder gekrochene Kälte austreiben. Genug der Landgänge für heute: Nachmittags wird gechillt. Zumal um 17 Uhr schon wieder die Heimatpflicht ruft: Deutschland spielt gegen Nordirland, und wir sind bei Aida-Bier und Spanferkel im „Brauhaus“ live dabei. Unsere Elf gewinnt, die Stimmung ist super, La-OlaWelle und Siegertänzchen im Theatrium gehen nahtlos in das Schlager-Gejohle im Beach Club über. Die Nacht wird lang. Prima! Weiterfahrt am Abend nach Zeebrügge. Die Hoffnung auf Wetterbesserung schläft mit in dieser Nacht.

im „Markt-Restaurant“ und lassen uns durchs Tagesprogramm treiben: beobachten die Proben der Künstler im Theatrium, schauen bei den Foxtrott-Tänzern im Nightfly vorbei, shoppen erfolgreich durch die Boutiquen der Ladengalerie, schlecken zur Belohnung am Eisstand unser selbst kreiertes Magnum-Eis und beschwichtigen unser schlechtes Gewissen nach dieser Zuckerbombe mit Jogging und Gewichtepumpen im Fitness-Studio. Das Fitness-Studio punktet mit einer riesigen Anzahl an Hightech-Geräten für Cardio- und Muskeltraining, Cycling-Rädern und Power Plates sowie einem wunderschön designten, runden Kursraum. Einziger Wermutstropfen: Nur noch wenige kleine Fenster zum Rausgucken gibt’s statt des von den Sphinx-Schiffen gewohnten freien Meerblicks. Wer ins Organic Spa zum Saunieren und Regenerieren will, kann sich entweder eine Tageskarte (29,90 Euro) oder, was an die Gästewünsche angepasst wurde, auch nur eine Vier-Stunden-Karte für morgens, nachmittags oder abends für 17,90 Euro kaufen.

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ERSTMALIG: RUND UM KUBA Kreuzfahrten mit MS HAMBURG 01.11. bis 11.11.2017 · 10.11. bis 20.11.2017 · 29.11. bis 09.12.2017 24.02. bis 06.03.2018 · 15.03. bis 25.03.2018 – jeweils 11 Tage

Punta Francés

■ max. 400 Passagiere ■ Bordsprache Deutsch ■ eine Tischzeit für alle Gäste, alternativ: Buffetrestaurant ■ außergewöhnliche Routen abseits des Massentourismus ■ Zodiacs für Expeditionsfahrten ■ Concierge-Service

TOP-Preise*

Havanna Cayo Largo

MS HAMBURG

2-Bettkabine innen pro Person

Cienfuegos Antilla

Santiago de Cuba Montego Bay

2.499,-

2-Bettkabine außen pro Person €

2.999,-

Inkl. Flüge ab/bis Frankfurt oder Düsseldorf (2017) bzw. ab/bis Frankfurt oder München (2018). Weitere Flughäfen auf Anfrage buchbar. * Die Deckslage und die Kabinennummer erhalten Sie mit den Reiseunterlagen (limitiertes Kontingent).

Kataloge, Beratung und Buchung in jedem guten Reisebüro oder bei: PLANTOURS Kreuzfahrten – Eine Marke der plantours & Partner GmbH Obernstr. 76 | 28195 Bremen | Tel. 0421/17369-0 | info@plantours-partner.de www.plantours-partner.de

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Wir wollen morgen bitte „trocken“ aktiv sein. Biken nach Brügge steht auf dem Plan, stramme 50 Kilometer insgesamt. Damit wir uns dort Belgien auf der Zunge zergehen lassen können: luftige Waffeln, handgemachte Pralinen, würzige Pommes – lokale Spezialiäten, die probiert werden wollen. Wir haben Glück. Nur anfangs nieselt es, dann kommt immer mehr die Sonne durch. Bike-Guide Zoltan führt rund 40 Aida-Radfahrer (die E-Biker sind getrennt unterwegs) sicher durch die verkehrsreichen Straßen Zeebrügges, dann weiter durch die Natur Flanderns – über Wiesen mit prallen Kühen, vorbei an Kartoffeläckern, beschaulichen Höfen bis nach Brügge. Am begrünten Stadtwall entlang, durch eines der Stadttore hinein, und nun sind wir im denkmalgeschützten Kern einer der schönsten Städte Europas. Und wahrlich: Malerisch, majestätisch, mittelalterlich ist es hier. Zoltan macht mit uns zuerst eine kleine Orientierungsfahrt, bevor wir neben dem Burgplatz halten. Räder abstellen, zwei Stunden Freizeit zum Schlendern und Schlemmen. Allein 50 Schokoladenmanufakturen gibt es hier, über 140 Biersorten. Aber auch eine sehenswerte Architektur: Brügge hat wunderschöne Bürgerhäuser mit den typischen Treppengiebeln, dahinplätschernde Kanäle, Kopfsteinpflastergässchen mit unzähligen Geschäften. Idyllisch ist es hier! Entspannt! Das wird unserem Aida-General Manager gefallen. Satt von all den Leckereien und nicht ohne süßes Souvenir im Rucksack treten alle auf dem Rückweg fest in die Pedalen. An diesem Abend wird nicht mehr getanzt. Genug Beinarbeit für heute, aber ein „Muss“ muss noch sein: die exklusive Show im Theatrium anschauen. „Crystal Ball“, Kristallkugel, heißt sie, und natürlich kommt hier auch die 1000 Kilo schwere Kugel über der neuen Rundbühne zum Schweben. Erzählt wird die Geschichte der jungen Dunja, die Nachfolgerin einer alten Wahrsagerin werden soll und auf einem abenteuerlichen Weg voller Magie schließlich den richtigen, guten Pfad findet. Atemberaubend schön ist die erstmals an Bord gezeigte Wasserakrobatik. Prima Premiere! Hat jetzt noch jemand Hunger? Oder wieder? Dann gibt es Spanien zum Anbeißen in der Tapas & Bar auf Deck 6. Noch bis 24 Uhr werden hier leckere, warme und kalte Tapas wie Datteln im Speckmantel, Chorizo, Tortilla, Albóndigas serviert. Oder ist Ihnen lieber nach deutscher Deftigkeit? Vielleicht nach dem Discobesuch? Dann hat die „Scharfe Ecke“ sogar noch bis 2 Uhr früh eine richtig gute Currywurst zur Hand. Blitz und Donner toben die ganze Nacht hindurch. Fahren wir der Schlechtwetterzone hinterher? Um Rotterdam herum ist am nächsten Morgen jedenfalls Land unter, die Gräben auf den Feldern sind übervoll. Immerhin liegt der tiefste Punkt der Niederlande mit +- 6,74 Metern im Rotterdamer Stadtgebiet, erzählt unsere Führerin. Rotterdam muss deshalb ständig durch Pumpen

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entwässert werden, weil der natürliche Grundwasserspiegel sonst oberhalb des Straßenniveaus liegen würde. Plötzlicher Wolkenbruch auf dem Weg nach Den Haag, dem ersten Ziel dieser Exkursion. Die Panoramafahrt durch den Regierungsbezirk der Niederlande fällt buchstäblich ins Wasser. Keiner will an einem der Fotostops aussteigen, deshalb sind wir bald in Delft, dem nächsten Halt. Es folgt eine Besichtigung des Porzellanmuseums, die einen Überblick über die Entwicklung der jahrhundertealten Herstellung gibt. Nachmittags kommt die Sonne raus. Lunch an Deck? Also ins „Weite Welt“-Restaurant. Das erste Mal draußen essen auf dieser Kreuzfahrt. Mit Blick auf die Skyline von Rotterdam. Das ist prima und erfreut die Gemüter. Ein individueller Stadtrundgang steht an. Weil wir einen Premiumplatz direkt am Wilhelminakai haben, sind es nur ein paar Meter zur imposanten Erasmusbrücke, der längsten Schrägseilbrücke der Welt. Auf 802 Meter Länge über die Nieuwe Maas verbindet sie die Stadtteile Rotterdams. Der asymmetrische und 132 Meter hohe Stützpfeiler hat ihr den Spitznamen „Der Schwan“ eingebracht. Das Besondere an Rotterdam ist seine ungewöhnliche Architektur. Die kommt nicht von ungefähr: Weil die Stadt durch deutsche Luftangriffe 1940 fast ganz zerstört wurde – 80.000 Menschen in 25.000 Wohnungen wurden obdachlos –, hat man beim Wiederaufbau in Form und Funktion Akzente gesetzt. Etwa bei den 38 avantgardistischen Kubushäusern des Architekten Piet Blom. Diese gelb-weißen Würfel scheinen tatsächlich schräg in der Luft zu hängen. Hin kommt man am einfachsten über die Boompjeskade am Maas-Ufer entlang. Von hier aus ist es auch nicht weit zu der ältesten Fußgängerzone Europas, der Lijnbaan. Und gleich hier sind auch das Rathaus im Stil der niederländischen Rennaissance sowie das älteste Bauwerk, die Grote Kerk, eine gotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Beide Gebäude haben erstaunlicherweise den Krieg unbeschadet überstanden.

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ida Cruises hat ein Overnight in Rotterdam. Das heißt, wer mag, kann das Nachtleben an Land erleben. Viele sind auch von hier nach Amsterdam aufgebrochen, bleiben bis spätabends. Aber warum „fremd“gehen, wenn die Aida Prima kaum Wünsche offenlässt? Heute Abend ist der Lieblingsplatz der Kreuzfahrer ganz klar die neonfarben beleuchtete Lanai-Bar. Kühle Drinks bis zum Abwinken, Smalltalk mit anderen Kreuzfahrern – wir hören Kommentare von „tolles Schiff“ bis „gewöhnungsbedürftig“ –, dazu die untergehende Sonne, vor der sich die zum Greifen nahe Erasmusbrücke und die City-Häuser als scharfe Silhouette abzeichnen. Prima Urlaubsfeeling, nicht wahr? Diese Atmosphäre tröstet ein wenig über den Verlust der berühmten Aida-Pool-Partys unter

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dsee

Hamburg

50 km

DEUTSCHLAND

GROSSB R I TA N N I E N

Rotterdam NIEDERLANDE

freiem Himmel hinweg. Das neue Southampton Zeebrügge Flaggschiff ist dafür eben nicht BELGIEN gebaut, hat stattdessen ja seinen Beach Club. Tschüss, Holland! 40 Kilometer lkanal rme FRANKREICH Ä geht es zurück zum Meer. 40 KiloLe Havre meter dehnt sich bis dahin auch der größte Seehafen Europas entlang den Ufern aus. Nur Shanghai und Singapur sind größer. Kapi-tän Becker kommentiert die Fahrt hinaus. Noch ein Seetag, an dem im Beach Club jeder Platz belegt ist. Hier wird Sonnenbräune eingeSouthampton, Le Havre, Zeebrügge und Rotterdam fangen – denn ab und an lässt sie sich heute blicken. sind die Ziele dieser Kreuzfahrt. Wie das geht unter diesem riesigen Glasdach? Weil es mit einer UV-beschichteten Folie ausgekleidet ist, SOUTHAMPTON die die Strahlen hindurchlässt. Prima! Wir suchen Wandern an der Steilküste/ 250.000 Einwohner, die sich ca. 55 Euro). uns einen der leider wenigen kostenfreien Workshops „Sotonians“ nennen. Bedeuwww.seine-maritimeaus: 3-D-Modelling im Wave Club der Teens. In den tendste Hafenstadt an der tourisme.com/de nächsten drei Stunden lernen wir, wie wir mit dem Südküste Englands in der Computerprogramm Blender einen schicken DesigROTTERDAM Grafschaft Hampshire. Senerstuhl auf den Bildschirm „bauen“. 610.000 Einwohner. Sehenshenswürdigkeiten: Museum Auch abends bleiben wir kreativ (aber entspannt) und machen einen Kochkurs. Im neuen Kochstudio wert: Walk of Fame Europe, of Archaeology im Wehrturm der Aida Prima können die Gäste jeden Abend ein europäisches Gegenstück zum aus dem 15. Jahrhundert, anderes Kulinarik-Thema kennen lernen, ein Menü Tudor House Museum im alten Hollywood Walk of Fame, selbst kochen und anschließend verzehren. Der HamFachwerkhaus, SeefahrtsKathedrale von Rotterdam museum. Tipp: Am Hafen burger Starkoch Tim Mälzer kooperiert dafür mit im neuromanischen Stil und Aida Cruises, hat für die Reederei besondere Gerichte gibt es ein Titanic-Museum, der Euromast, ein 186 Meter kreiert. Wir haben heute das Motto „Fleisch & Dips“ wo man fast alles über die hoher Aussichtsturm mit für einen Unkostenbeitrag von 39,90 Euro mit Apelegendäre Titanic erfahren Restaurant. Ausflüge: Delft kann. Ausflüge: zur Isle of ritiven und Weinen. & Den Haag (4 Std./ca. 40 Euro), Wight & Osborne House, Was dafür auf den Tisch kommt: vier Sorten Amsterdam oder nach Kinderehemaliger Landsitz der engFleisch höchster Qualität, darunter Wagyu-Rind und dijk, wo die typischen Windlischen Königin Victoria Berkshire-Schwein. Wir machen einen Salsa-Dip, gemühlen stehen. bratene Pilze und nach Mälzers Rezept einen Apfelwww.cityguiderotterdam. (8 Std./ca. 110 Euro), nach Kartoffel-Stampf. Klar, dass das alles unter Anleicom/de Stonehenge, Bath oder tung der Aida-Küchenprofis passiert. Souschef Dirk London. SOUVENIRS Böttcher ist nie weit weg, wenn wir schnippeln, brutWährung: Englisches Pfund Tee aus England, Cidre, zeln, rühren. Die Stunden verfliegen, da steht schon (GBP), 1 GBP = 1,26 Euro. Calvados und Camembert das Dessert vor uns, ein Eierlikör-Käseküchlein. Priwww.visitengland.com/de/ ma Abschluss dann noch in der Spray-Bar mit einem aus der Normandie, Pralinen/ deutschland Farewell-Champagner. Die Aida Prima ist das größte Schokolade, belgische LE HAVRE Schiff der Flotte, das einzige für jede Jahreszeit, Spitze aus Brügge, Käse 180.000 Einwohner. Kurz „LH“. mit der größten Kabinenvielfalt, dem größten Enteraus Holland. Als Musterstadt nach dem tainmentangebot, den meisten Restaurants und Bars. LESETIPP Nach einer Woche haben wir nicht alle Angebote Zweiten Weltkrieg wiederNormandie, Marco aufgebaut von Architekt wahrnehmen können – Workshops, Fitnesskurse, Polo Reiseführer, 11,99 Auguste Perret. Sein MeisterMassagen. Wir waren nicht im Club Nightfly, wo Euro; werk: die Betonkathedrale Spitzenunterhaltung geboten wird, haben die Wellness-Suite nicht ausprobiert oder im „Buffalo SteakCornwall, mit 12.000 Kirchenfenstern, house“ gegessen. „Ihr kommt einfach wieder“, verabSüdengland, seit 2005 UNESCO-Welterbe. schiedet uns General Manager Harald Bernberger, Marco Polo Ausflüge nach Honfleur, „wenn ihr euch wohl gefühlt habt.“ Klar, war ja prima Reiseführer, Deauville, zur AlabasterText: Susanne Schaeffer entspannt auf der Prima. 11,99 Euro küste von Étretat (4 Std. mit

Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für Azur

Ab Hamburg in den Ärmelkanal

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Im 24 Grad temperierten Beach Club kann man tagsüber baden und sich unter dem UV-durchlässigen Dach sonnen. Abends steigen heiße Partys.

Im „Brauhaus“ werden bordgebrautes Bier und Deftiges wie Spanferkel und Obatzda serviert. Hier die Tische im Gangbereich.

Das Restaurant „Weite Welt“ lädt an Backbord- und Steuerbordseite zum Essen unter freiem Himmel ein.

Nach der Disco Hunger auf eine Currywurst? Die „Scharfe Ecke“ hat bis nachts um 2 Uhr geöffnet.

Das Pooldeck ist wegen des überdachten Beach Clubs (rechts im Bild) verkleinert worden. Man kann aber von drinnen nach draußen schwimmen.

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SCHIFFSTEST

Das neue Kussmundschiff mit noch mehr Vielfalt Die Aida Prima bietet abwechslungsreiche Indoor-Aktivitäten von morgens bis nachts. SCHIFF Die Aida Prima war heiß ersehnt, nun ist sie endlich da. Und eine Reise wert: eine neue Schiffsklasse, die größte mit 300 Metern Länge, die erste mit weit über 3000 Gästen. Neues Design in dezenteren Aida-Farben, neue Attraktionen wie der Beach Club, neue Entertainment-Angebote wie der Nightfly Club und neue Restaurants wie das „Casa Nova“ oder die „Scharfe Ecke“ sorgen für Abwechslung von früh bis spät. Die Aida Prima ist ein Schiff für alle Generationen zu allen Jahreszeiten!

32 Suiten (40-125 m2). Neu: private Wellness-Suiten mit Balkon, Doppel-Whirlpool, Wasserbett, Dampfbad, Sauna. Die Lanaikabinen mit Wintergarten auf Deck 7 und 8 verfügen über eine breite Flaniermeile, vier beheizte Infinity-Pools mit Meerblick.

GASTRONOMIE

Die Aida Prima fährt ganzjährig ab/bis Hamburg auf siebentägigen Rundreisen zu den Metropolen Westeuropas wie London/Southampton, Paris/Le Havre, Brüssel/Zeebrügge und Rotterdam.

12 Restaurants: die AidaKlassiker „Markt-Restaurant“ (in zwei Sitzungen: 18 und 19.30 Uhr), „Bella Donna“ und „East“, das neue „Fuego“ (ebenfalls Buffet) mit jeweils freier Platzwahl, das „Brauhaus“ mit bordeigener Brauerei und herzhaftem Essen, die neuen Service-Restaurants (mit Platzreservierung, Getränke gegen Aufpreis) „French Kiss“ (französisch) und „Casa Nova“ (mediterran). Frühstück: neu, schon ab 6 bis jetzt 12 Uhr. Drei SnackBars: Currywurst-Bude „Scharfe Ecke“, Bodega Tapas & Bar, Bistro Pier 3 Market. Nicht inklusive: die Spezialitäten-Restaurants „Buffalo Steakhouse“, die Sushi-Bar und das Gourmet-Restaurant „Rossini“ mit À-la-carteGerichten. Aida Kochstudio by Tim Mälzer mit Kursen und Kulinarik-Events. Getränke: Tischgetränke wie Wasser, Wein, Bier, Softdrinks und Tee sind in den Buffet-Restaurants inklusive. 15 Bars, u. a. die Champagner-Bar by Moët & Chandon.

KABINEN

SERVICE

1647 Kabinen insgesamt mit 14 Varianten, davon 312 Innenkabinen (14-20 m2), 198 Meerblickkabinen (19-28 m2), 1007 Verandakabinen (21-37 m2), 62 Lanaikabinen (30-34 m2), 36 Panoramakabinen (21-25 m2),

Freundliches Personal, das mit Geduld alle Wünsche der Gäste zu erfüllen versucht. Die überwiegend Filipinos im Service verstehen gut Deutsch. Das Trinkgeld ist inklusive.

REEDEREI Aida Cruises ist die derzeit größte deutsche Reederei (Sitz: Rostock) und Teil von Costa Crociere. Flotte derzeit: elf Schiffe. Die Aida Prima ist der erste Bau einer neuen Schiffsgeneration, wurde am 7. Mai 2016 beim Hafengeburtstag in Hamburg von TV-Nachwuchsstar Emma Schweiger getauft. Bis 2020 sind drei weitere Neubauten geplant, u. a. die Aida Perla.

FAHRTGEBIET

SPORT & WELLNESS

PUBLIKUM

Activity-Deck Four Elements mit Doppel-Wasserrutsche Racer, Klettergarten Lazy River, Sportdeck Eisbahn (saisonal), Jogging-Parcours, Fitnesstudio mit Kraft- und Cardiogeräten, Personal Trainer (gegen Gebühr), 30 Fitnesskurse von Aerobic bis Zumba! Body & Soul Organic Spa: 3100 Quadratmeter, davon 383 Quadratmeter Außenbereich, vier Außenpools, ein Innenpool, fünf verschiedene Saunen (Aroma-, Bio-, Finnische Sauna, Dampfbad, finnische Blockhaus-Sauna), Tepidarium und Kaminzimmer, integriertes Sonnendeck (max. 200 Gäste, ab 16 Jahre), Gebühr: 29,90 Euro/Tag. Gegen Gebühr: Massagen (z .B. klassische Massage, 40 Min./69 Euro).

Familien, Paare oder Singles. Durchschnittsalter: ca. 49 Jahre.

SHOPPING Die Aida Plaza reicht über zwei Decks, mit zehn Shops, u. a. Aida- Shop, Sport-Shop, Schatzkiste. Außerdem: Nagelstudio, Friseur, Parfümerie.

DRESSCODE Tagsüber zwanglos-legere, dem Klima angepasste Freizeitkleidung. Die Empfehlung für den Abend: lange Hosen.

PREISNIVEAU Ab 90 Euro pro Tag.

★★★★

BORDPROGRAMM Theatrium mit neuer Rundbühne über drei Decks für zwei Abendshows, fünf neue Shows, z. B. das Rock-Programm „Born to be wild“, die Akrobatik-Show „Crystal Ball“. Beach Club mit abends BeachPartys, gläserner Skywalk in 45 Meter Höhe, Nachtclub Nightfly, Diskothek D 6, Workshops (z. B. Tanzen, Fotografieren, Astrologie), Kunstgalerie mit Auktionen. Waschsalon. Kinder- und Teens-Club. Neu: Mini-Club für Kleinkinder ab sechs Monate. WLAN: 4 Euro/Tag bzw. 19 Euro/Woche in soziale Netzwerke. Datenvolumen-Pakete: 25 bis 99 Euro.

AUSFLUGSANGEBOT Große Auswahl an klassischen Sightseeing-Touren zu Land & Leuten, Aktivtouren je nach Zielgebiet, z. B. Segway, Pedelec, Biking, Golf, Kanu.

AIDA PRIMA Schiff 16,0 Kabinen 8,5 Gastronomie 12,5 Service 7,8 Sport & Wellness 9,0 Bordprogramm 8,9 Ausflugsangebot 8,5 GESAMT Punkte 71,2 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 3300 Crew: 900 PCR: 3,67 SR: 29,55 Baujahr: 2016 Flagge: Italien BRZ: 124.100 Länge/Breite: 300 m/37,6 m

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Traumreise am Ende der Welt

Auf den Spuren der Polynesier, die über Jahrtausende in die Weiten des Pazifiks vorstießen, genießen die Passagiere der französischen Luxusyacht L’Austral das ultimative Südsee-Erlebnis.

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In Mangarevas einzigem Ort, Rikitea, werden die Passagiere von jungen Polynesiern in traditioneller Kleidung, mit Blumenketten und Schmuck aus Palmblättern empfangen. 4/2016

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Rechts: Die Gambier-Inseln liegen im Südosten Französisch-Polynesiens, im Tuamotu-Archipel, 1800 Kilometer von Tahiti entfernt. 43 idyllische Eilande zählen die Gambiers, doch nur vier von ihnen sind bewohnt. Sie sind die Reste eines zerborstenen Vulkans und haben mit dichter Vegetation bewachsene Berge. Unten: Für ihre Gäste haben sich die Bewohner Rikiteas festlich gekleidet. Die Männer spielen zum Tanz auf.

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Links: Dieses Ladenschild in Rikitea ziert das Bild einer Vahiné, der tahitianischen Frau. Links Mitte: Die berühmten silbergrau schimmernden Perlen der Gambier-Inseln werden vor Aukena im Meer gezüchtet. Links unten: Wo steckt sie? Ein Experte aus China erntet die Perlen der Austern. Rechts: Geheimnisvoll blicken die Augen des Moai auf der Osterinsel zum Himmel.

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Links: Auf der Osterinsel ist Ahu a Kivi einer der bekanntesten Orte der ber체hmten Moai-Statuen. Links unten: Der Neuseel채nder John Singer ist der einzige Polizist auf der Insel Pitcairn. Unten: Im Orongo-Krater auf der Osterinsel haben kleine Pflanzeninseln die Wasserfl채che besiedelt. Ganz unten: In der Kathedrale von Rikitea ist der Altar reich mit Perlmutt verziert.

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Oben: Das Fakarava-Atoll liefert wohl das Idealbild der Südsee. Dichte Palmenhaine auf der schmalen Landfläche, unter denen sich kleine Hütten ducken. Ein strahlend heller Strand, türkises Wasser zum Baden und Schnorcheln. Unten: Auch diese Tänzerin in Rikitea trägt den traditionellen Schmuck aus Palmblättern über ihrem Pareo.

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anu Marin trägt ihre Familie ben portraitiert von frühen Malern wie John Webber auf der Haut. Ihre Brüder Maund späten wie Henry Matisse. Vor allem aber von hana, Moana, Teriimanahiva Paul Gauguin, dessen barbrüstige Mädchen nicht nur als Sonne, den Ozean und die die eigene Obsession waren, sondern durch seine Geheilige Kraft, die sie, Manu, mälde auch bis heute unser Frauenbild Polynesiens den kleinen Vogel, beschützen prägen. Denn viel hat sich an dem Klischee nicht versoll. Sie fliegt zwischen ihändert. Touristen werden schon im Flughafen von Paren Eltern hindurch als Petea, peete von hüftschwingenden Mädchen mit stark dufdie langschwänzige Seeschwalbe der Marquesas, eine tenden Blumenketten begrüßt. Auch bei den späteren Formation größer werdender Silhouetten in M-Form: Inselbesuchen der L’Austral wird dieses Ritual stets eingehalten. M wie Manu. Dazwischen Tikis, Götter, die sie verehrt. Zunächst aber heißt es Einchecken. Die Begrüßung Ihre langen Haare, wie zwei geflochtene Bänder, rahmen das Tattoo voller Symbolik ein, wie ein breiter Reif der Gäste an Bord ist herzlich. Kapitän Jean-Philippe umläuft es ihren linken Arm. „Ich habe es mir nach Lemaire wartet in seiner weißen Uniform auf der Gangway und drückt jedem Passagier die Hand. Die knapp einer schweren Krankheit von einem befreundeten 200 Gäste finden reibungslos ihre Kabinen, das GeKünstler auf Hiva Oa machen lassen“, sagt Manu, „aus päck ist bereits da. Fast 150 Crewmitglieder, von deDankbarkeit, dass ich noch lebe.“ Das schöne Mädchen nen alle Englisch und einige auch Deutsch sprechen, aus Tahiti, gerade 31 Jahre alt, steht an der Reling und werden sich in den nächsten zwölf Tagen um sie kümblickt hinaus auf den Pazifik. „Ich liebe meine Familie mern. Der persönliche Kontakt gehört zu den vielen und meine Heimat“, sagt sie mit leiser Stimme, „ich will Annehmlichkeiten an Bord dieser französischen Yacht. sie immer bei mir haben.“ Sie wird sie für eine Weile Dann läuft die L’Austral auch schon aus. Ein letzter nicht mehr sehen. Die französische L’Austral, auf der Blick zurück vom Balkon der Kabine. Das Abenteuer sie im Bordshop arbeitet, ist auf dem Weg von Papeete kann beginnen. zur Osterinsel. Zwei Wochen dauert die 4000 Kilometer Fakarava ist ein Atoll im Tuamotu-Archipel. Es lange Kreuzfahrt, weit weg von zu Hause, nicht nur für liegt nur einen Katzensprung von Tahiti entfernt. Eine Manu. Über einen Tag im Flieger sind auch die Passagiere der Luxusyacht unterwegs, um schließlich auf Tagesreise auf dem Schiff, das ist die nächste polynesische Lektion, ist ein Besuch beim Nachbarn. Der Tahiti an Bord zu gehen. geografische Raum, den das Dreieck zwischen NeuseeFranzösisch-Polynesien ist ein Mythos, kaum zu land, Hawaii und der Osterinsel ganz im Südosten eingreifen, noch weniger zu begreifen. Eine europäische nimmt, ist fünfmal so groß wie der Kontinent Europa. Männerfantasie, seit die frühen Entdecker nach MoMehr als einen Ausschnitt zu bereisen würde Monate naten auf See in ranzigen Klamotten in der Weite dauern. Fakarava, diese 26 Quadratkilometer Land, des südpazifischen Ozeans auf Hunderte Eilande mit dünn wie ein Lidstrich, fassen spärlich bekleideten Menschen eine einzige Lagune ein, in der trafen. Darunter viele schöne man locker ganz Berlin versenFrauen, die entspannt mit ihrem ken könnte. Die Dimensionen Körper umgingen und wenig im Südpazifik sind XXL. Die Scham kannten. Die Vahiné wurL’Austral hat noch in der Nacht in de zum Inbegriff der Zügellosigder Lagune Anker geworfen. In keit. Ihr verfielen viele Seeleute, Schlauchbooten geht es nun an nicht nur die „Bounty“-Meuterer um Fletcher Christian, die sich Land. Die Insel ist fast zu schön, mit ihren tahitianischen Gefährum wahr zu sein. Im ersten Tatinnen nach Pitcairn absetzten. geslicht brennen die Farben des Eine Briefmarke der Pitcairn-Inseln mit Sie wurde auch zum Albtraum Atolls in den Augen. Vor dem dem Profil von King George VI. für katholische Missionare, MänSandstrand färbt sich das Wasser ner wie den französischen Misin der Sonne cyan. Ein dichtes, sionar Honoré Laval, der alle Frauen des Mangarevadunkelgrünes Palmenband liegt über den flachen Häusern. Hinter der schmalen Landbrücke beginnt schon Atolls in einem eigens gebauten Konvent internieren wieder der kobaltblaue Ozean. Nun liegt dieses Idyll ließ, um sich die Sünde vom Hals zu halten, nachdem vor den staunenden Augen der Passagiere. Blumenihm von den Bewohnern als Willkommensgruß weibliche Begleitung zugeführt worden war. Polynesien war ketten mit duftenden Frangipani-Blüten werden den stets ein Synonym für Exotik und Erotik freigiebiger Besuchern von den wenigen Bewohnern Fakaravas Naturkinder ohne puritanische Zwänge, in satten Farumgelegt, ein Ukulelespieler singt dazu. Es gibt Kokos-

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Zur Begrüßung der Besucher auf Fakarava spielt ein schwergewichtiger Musiker auf der Ukulele.

Kulturen es kaum noch Zeugnisse gibt, segelten in Wellen von Südostasien aus Jahrtausende, um bis zur Osterinsel vorzudringen. Stets fuhren sie auch wieder dahin zurück, von wo sie aufgebrochen waren, um Kontakt mit den Zurückgebliebenen zu halten. Wochen auf See waren normal. So ist es kein Wunder, dass sich bis heute der Zauber dieser Weltgegend nur dem erschließt, der sich ihr ebenfalls vom Meer aus zuwendet.

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angareva ist die größte Insel des GambierArchipels. Hier haben die Bewohner eine Tanzshow in Kostümen aus Palmwedeln vorbereitet und ein tolles Buffet voller Köstlichkeiten der Insel. Roher Mahi Mahi-Fisch in Limettensaft, frittierte Brotfrucht, Huhn in Taroblättern – man kommt aus dem Staunen nicht heraus, was es alles gibt, kommt schnell miteinander ins Gespräch und nimmt den Menschen die Freude über den Besuch der Passagiere der L’Austral gerne ab. Nur zwei Kreuzfahrtschiffe pro Jahr besuchen Mangareva, große Oceanliner können die flachen Atolle nicht anlaufen. Auf Mangareva trieb Kirchenmann Laval ab 1834 sein Unwesen und installierte ein Regime feudaler Ausbeutung. Der Export schwarzer Perlen machte seinen Orden reich, die Urbevölkerung verarmte. Die Einkünfte finanzierten den Bau einer Kathedrale aus Kalkstein und Perlmutt im Hauptort Rikitea. Sie bietet bis heute

milch aus der Nuss, die Pareos der Frauen leuchten in knalligen Farben. Wenn Klischees passen, dann hier. Ein Spaziergang am Strand, Schnorcheln im Flachwasser, frische Papaya, Maniokkuchen – in Französisch-Polynesien steht stets das traditionelle Südseebild im Vordergrund. Die Lebensart der europäischen Kolonialherren ist auf abgelegenen Archipelen bis heute kaum zu spüren. Die Menschen produzieren Kopra und leben von den wenigen Touristen. In Strandhäuschen mit roten Dächern haben sich ein paar Weltenbummler à la Robert Louis Stevenson eingemietet. Auch der Schriftsteller war ein Südsee-Junkie. Die Bewohner Fakaravas wohnen dahinter in Bungalows an der einzigen Straße, die zur Flugpiste führt und frisch asphaltiert ist. Frankreich finanziert sein größtes Off-Shore-Département nahezu komplett. Um von Fakarava zu den Gambier-Inseln zu gelangen, verbringt die L’Austral zwei Tage nur auf See. Der Reisende lernt dabei die nächste Lektion: mit Muße umzugehen. Unterwegs im Pazifik kennt kein karibisches Island Hopping, kein Whale Watching, kein Tagesprogramm im Stundentakt. Hier lassen sich altmodische Tugenden wiederentdecken wie das Lesen eines Buches, das Gespräch mit Mitreisenden oder die, wer kennt das noch, Kontemplation. Das Betrachten des vermeintlichen Nichts kann, ganz ähnlich wie in Wüsten, faszinierend sein. Keine anderen Schiffe bis zum Horizont, keine aus dem Wasser hüpfenden Delfine, nicht einmal der Kondensstreifen eines Flugzeugs am Himmel. Stattdessen träge ziehende Wolkentürme, wechselnde Blautöne, Meeresrauschen. Stevenson, Herman Melville, Jack London, William Somerset Maugham, James Michener – lang ist die Liste der Literaten, die, einer dem anderen folgend, hier Inspiration suchten und zum Teil jahrelang von Insel zu Insel schipperten, die traditionelle Art der Fortbewegung. Schon die Besiedlung Ozeaniens war eine nicht endende Wanderungsbewegung. Völker, über deren

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Wo verbirgt sich Fletcher Christian? Auf Pitcairn führt ein pittoresker Rundweg zu den Verstecken der „Bounty“-Meuterer.

mehr Menschen Platz, als Mangareva Einwohner hat, sie zeigt die Hybris eines größenwahnsinnigen Priesters. Der polynesische Alltag in der einzigen Siedlung des Archipels besteht aus Jobs in der Verwaltung, Fischfang und dem Gemüseanbau im eigenen Garten. In Blickweite Mangarevas, auf der Insel Aukena, liegt eine der größten Perlenzuchten. Schwarze Perlen sind das einzig weltweit begehrte Exportprodukt in Französisch-Polynesien. Mit silbergrau bis blassgrün schimmerndem Perlmutt überziehen die Austern, die an Gestellen im Lagunenwasser dümpeln, die ihnen implantierten Perlenkerne, Nuklei genannt. Das dauert zwei Jahre. Sekunden nur dagegen der Austausch gegen einen neuen, an eine Macadamia-Nuss erinnernden Nukleus. Eine Arbeit, die chinesische Spezialisten, extra dafür eingeflogen, im Akkord erledigen. Mit flinken Händen und einer langen Pinzette entnehmen sie die Perlen. Dann kommen die Tiere für zwei weitere Jahre zurück ins Wasser und beginnen von Neuem ihre Arbeit. Kaufen kann man die Perlen aber nur in Rikitea auf Mangareva. Ein tolles Souvenir, das es hier zu wesentlich günstigeren Preisen als zu Hause gibt. Als das Schiff nach fünf Tagen Abschied nimmt von Französisch-Polynesien, stehen viele Passagiere an Deck, einen der Cocktails in der Hand, die Barmann Raimanu Teamotuaitau so unvergleichlich mixt. Rai-

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manu ist der zweite Polynesier an Bord der L’Austral. Groß, kräftig, mit breitflächigen, tintenfarbigen Tattoos unter dem Kellnerhemd. Die zarte Manu nennt ihn ihren kleinen Bruder. Beide sind von königlichem Geblüt, Nachfahren alter Herrschergeschlechter aus Raiatea und Tahiti, die vor langer Zeit untergingen. Sie sind aber auch moderne Vertreter ihrer Generation. Sie sprechen mehrere Sprachen, beide haben in Frankreich gelebt, beide schätzen ihren europäischen Pass. Beide kopieren, wie alle jungen Leute auf den SüdseeArchipelen, den American Way of Life aus TV und Internet. Aber wenn Manu abends auf dem Schiff zu Raimanus Ukulele tanzt, lächelnd und gedankenverloren, dann sind sie wieder vor allem eins: Kinder Polynesiens. Wie die „Bounty“-Jäger sie übersehen konnten, scheint immer noch ein Wunder. War es Glück oder Fluch? Schon aus großer Entfernung taucht sie wie ein Monolith aus dem Pazifik auf, steil, schroff – man denkt an den Gibraltarfelsen, Ayers Rock, beide ähnlich groß und hoch –, die scharfen Umrisse einer Insel im Gegenlicht: Pitcairn. Dorthin also flüchteten sich die Meuterer um Fletcher Christian, verbrannten ihr Schiff, um eine Flucht unmöglich zu machen, begannen ein neues Leben. Und die Häscher, entsandt von Kapitän Bligh und der Royal Navy, durchkreuzten den polynesischen Archipel monatelang vergebens. Pitcairn, in frühen Seekarten ungenau eingetragen, fanden sie nicht – Glück.

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och die neun Meuterer und ihre tahitianischen Begleiter, nun auf der unbewohnten Insel auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen, stritten sich bald, vor allem um die wenigen Frauen, und massakrierten sich gegenseitig innerhalb weniger Jahre in ihrem selbst gewählten Gefängnis – Fluch. Nur ein Mann blieb übrig und mit ihm die Mütter und ihre auf Pitcairn geborenen Kinder. Über 200 Jahre ist das jetzt her. All das geht

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einem durch den Kopf, während die L’Austral Anker wirft. Auch dieser Mythos von Rebellion und Freiheitswille, von Hollywood verfilmt ohne das brutale Ende, wieder und wieder, mit Clark Gable, Marlon Brando, Mel Gibson – eine Abenteuersaga für viele Generationen von Kinogängern, die nichts von ihrer Faszination verloren hat.

„machen wir einmal im Jahr alle gemeinsam Urlaub.“ Das sind 150 Kilometer übers Meer mit Sack und Pack in zwei offenen Langbooten, den einzigen Pitcairns. Die Kreuzfahrtgäste raunen. Wie viele Leute denn da reinpassen, fragt einer. „Alle 45“, sagt Simon. „44“, korrigiert ihn Shirley, „so viele sind wir hier.“ Hier, das ist Adamstown. Man kann das gute Dutzend Häuser am Steilhang vom Schiff aus sehen. Sie stehen enn ich in England bin“, meint Simon versteckt zwischen Bananenstauden, Kokospalmen und Young, „und sage, woher ich komme, sesubtropischen Blumenrabatten. Vegetation und Klima hen mich die Leute erstaunt an, weil sie sind ähnlich wie auf den Kanaren, nur mit mehr Regen. glauben, die ‚Bounty‘-Story sei Fiktion, Beide Inselgruppen sind etwa gleich weit vom Äquanur ein Filmstoff eben.“ Der dünne 50-jährige Brite mit tor entfernt. Ob man Pitcairns einzigen Ort, in dem alle wallendem Haar unterm Baseballcap schüttelt den Kopf. Inselbewohner leben, auch betreten wird, hängt ganz Er ist einer der wenigen, die Pitcairn je verlassen. Eivom Wetter ab. Da es weder ein flaches Stück Küste gentlich Gärtner von Beruf und mit einem Containernoch ein Korallenriff gibt, reicht schon ungünstiger frachter auf dem Weg nach Neuseeland, blieb er mit Wind, und man muss, 20.000 Kilometer von Europa entfernt und das Ziel vor Augen, wieder abdrehen. Etwa Shirley, seiner Frau, hier vor 15 Jahren hängen. Nun ist er auch Souvenirhändler, Amtmann für Quarantänefünf kleinere Kreuzfahrtschiffe pro Jahr kommen durch. Die Mole ist kurz, die Brecher rauschen ungefragen und Inselvertreter, wenn sich die Abgesandbremst an Land. Die Schlauchboote der L’Austral surfen ten der britischen Überseegebiete, zu denen auch Piteines nach dem anderen auf einer Welle direkt zum cairn als letzte Bastion des Empires im Pazifik gehört, Pier. Dort wedelt ein Mann mal wieder in London trefin Shorts und T-Shirt mit fen. „Man kommt hier halt Auf dem Fakarava-Atoll gibt es auch für einer Flagge, als winke er kaum weg, und wenn, ist es Tagesbesucher viele Inseltouren. sehr teuer. Kein Flugplatz, gerade ein Formel-1-Rennen ab. vier Versorgungsschiffe im Christian Andrew Jahr, die nächsten Häfen spricht ein schnelles Engsind 2000 Kilometer entfernt“, zählt er auf. „Wenn lisch. 30 Jahre ist er alt und jemand ernsthaft krank ist, zeigt die typische Physiognomie aus polynesischen bitten wir ein Handelsschiff, hier anzuhalten und und europäischen Zügen ihn mitzunehmen.“ Simon der Pitkerner, wie sie sich und Shirley sind an Bord selbst nennen. Auch seine gekommen, um die Pastahitianischen Tattoos, gesagiere der L’Austral willgelte Haare und viele Pierkommen zu heißen. Und die cings sind ein Crossover vielen Fragen zu beantworder Kulturen. Andrew, geten, die jeder hat, der nach lernter Bauarbeiter und nun Pitcairn kommt: Ja, der Lotse, ist auch der InternetStrom kommt vom Dieselguru der Insel. Er hat Pitgenerator, Trinkwasser vom cairns Website aufgebaut, Regen, Telefon und Internet über die er mit der Welt in inzwischen vom Satelliten, Kontakt bleibt. Dann bietet Baustoffe aus Neuseeland, er seine Dienste als Chauffeur an. Für fünf US-Dollar, das die Insel und ihre drei die offizielle Währung auf unbewohnten Atolle Henderson, Ducie und Oeno Pitcairn, fährt er fußlahme auch juristisch betreut. Kreuzfahrtgäste mit seinem „Auf Oeno“, sagt Simon Quad den Hill of Difficulty und zeigt ein Dia mit Stränhoch nach Adamstown, den, türkisem Badewasser eine steile, kurze Straße direkt am Kliff, die einund wenigen Palmhütten,

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zig asphaltierte der Insel. Briefmarken verkauft werOben liegen unter Palmen, den. Man kommt leicht ins Brotfrucht-, PandanusbäuGespräch. Die Pitkerner freuen sich über die seltene men und Norfolktannen die Abwechslung. „Klar, es ist Krankenstation, die Schule und der Laden, der dreimal nicht einfach für junge Leute, hier einen Partner zu die Woche für eine Stunde finden“, sagt Andrew und öffnet. Dazu kommen am blickt verschämt, „deshalb überdachten Marktplatz die Adventistenkirche, der alle sind in den letzten Jahrzehnten viele von hier wegPitkerner angehören, die gezogen, nach Neuseeland Post – nächste Leerung in und Australien.“ „Natürdrei Monaten – und die Gemeindehalle, in der alle Thelich brauchen wir dringend men gemeinsam behandelt Zuwanderer“, fügt Shirley und entschieden werden, hinzu. „Jedem, der wirklich Ein Nachfahre des „Bounty“-Anführers: Der tätowierte von der Bürgermeisterwahl hier leben will, machen wir Pitkerner Andrew Christian zeigt Touristen seine Insel. bis zu Umweltthemen. „Mit daher die Tür weit auf.“ Sie unserem Mikrokosmos sorgund Simon waren die letzten sam umzugehen, mussten wir erst lernen“, sagt Simon, Siedler, die sich auf Pitcairn niederließen. In den verder intellektuelle Kopf Pitcairns. „Seit wir die Ratten gangenen zehn Jahren wurden dort nur zwei Kinder auf Oeno, Henderson und Ducie ausgerottet haben, sind geboren. „Über unsere Website kann man sich dafür bewerben, hier zu leben“, sagt Simon. „Interviews maderen Seevogelbestände stark gestiegen.“ Kletten, auch chen wir über Skype. Wer es wirklich will, kann das irgendwann eingeschleppt, sind die aktuelle Bedrohung. Wer auf den vielen Wanderwegen durch Rosenin wenigen Monaten schaffen.“ Ein junges Paar aus apfelwälder hoch zu den Aussichtspunkten oder histoDeutschland sei gerade der heißeste Kandidat, fügt er rischen Stätten marschiert, sei es die Höhle Christian’s noch hinzu. Und Hoffnung liegt in seinen Augen. Cave in den Bergen, die letzte „Bounty“-Kanone oder Drei Seetage und 2000 Kilometer entfernt steigt die wenigen Wrackteile des Meutererschiffes, bringt die Endstation der Südseereise aus dem Pazifik: Rapa Hunderte an der Kleidung zurück nach Adamstown, Nui, die Osterinsel. Sie ist nicht nur für die L’Austral die dort sofort Fuß fassen würden. „Wir stellen Hinweidas Finale einer langen Seereise. Sie war einst auch se auf, alle Kletten penibel abzuzupfen. Unsere kleine das südöstliche Ende der Odyssee, zu der die polynesischen Entdecker aufbrachen, um diesen Lebensraum Gemeinschaft steht vor vielen Herausforderungen.“ zu erobern, wofür sie wohl etwa 2000 Jahre brauchten. ie Einzigartigkeit Pitcairns in der Welt ist Wissenschaftler vermuten, dass die ersten Menschen für alle Zeit untrennbar mit der Geschichte ab dem 5., vielleicht aber auch erst im 13. oder 14. Jahrhundert die Küste Rapa Nuis betraten. Es gibt keiverbunden. Die meisten Pitkerner stammen ne zuverlässigen Beweise. Tatsache ist, dass die beimmer noch direkt von den Meuterern ab. rühmten Steinfiguren, Moai genannt, nicht älter als Wer den Friedhof mit Meerblick besucht, findet auf 1500 Jahre sein können. Viele Rätsel bleiben. zwei Dritteln der Gräber den Namen des Anführers Natürlich geht es beim ersten Landgang gleich zu der Meuterer, Christian. Fast alle Pitkerner sind über den mächtigen, bis zu zehn Meter hohen und über zehn Generationen miteinander verwandt. John Adams, der Tonnen schweren Kolossen. Der Tuffstein wurde nicht letzte Überlebende der „Bounty“ und Namensgeber des mit Metall, sondern mit sehr hartem glasähnlichem Ortes, starb 1829 eines natürlichen Todes. Sein Grab ist Obsidian vulkanischen Ursprungs bearbeitet. Etwa das einzige, das von den Meuterern erhalten blieb. John 900 Moai sind heute erfasst. Einige stehen, erst halb Singer aus Auckland ist der Inselpolizist. Er bleibt ein aus dem Fels gehauen, in den Steinbrüchen der Insel. Jahr auf Pitcairn. Dann wird er ausgewechselt. So soll Es muss aber weit mehr gegeben haben zur Zeit der verhindert werden, dass zu enge Beziehungen zwischen Hochkultur, als die Osterinsel etwa 10.000 Einwohner Gesetzeshüter und den Bewohnern entstehen. „Aber zählte. Nahrungsknappheit und die darauf folgenden ehrlich“, sagt John mit einem Lächeln, „das Leben hier kriegerischen Auseinandersetzungen um die schwinist total entspannt. Es gibt keinerlei Probleme.“ Erfrischende Normalität angesichts der Abgeschiedenheit. denden Ressourcen dezimierten die Bevölkerung auf Auf dem Marktplatz werden die Gäste mit Andenwenige tausend Menschen. Das war nach 1600, viele kenständen empfangen, an denen Pitcairn-Honig und Moai wurden dabei zerstört. Die später eintreffenden

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FranzösischPolynesien

Fakarava

Australien

Papeete Tahiti

Exotische Traumreise durch den Südpazifik

Mangareva Rikitea 0

500 km

Pitcairn Adamstown Südpa

zifischer

Osterinsel Ozean

Hanga Roa

Von Tahiti zur Osterinsel führt diese Kreuzfahrt durch die Inselwelt Polynesiens.

Fotos: Sven Weniger, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

TAHITI

Europäer deportierten darüber hinaus viele Bewohner zur Zwangsarbeit in die Salpeterminen Perus und Chiles. Eingeschleppte Krankheiten wüteten unter der Bevölkerung. 1877 waren noch genau 111 Insulaner übrig. Die heute wieder etwa 4000 Bewohner Rapa Nuis sind fast alle Mischlinge polynesisch-europäischer Abstammung. In der Kultstätte Ahu a Kivi blicken die sieben Moai aufs Meer, von dem die ersten Siedler, wohl von den Marquesas-Inseln, kamen. Das ist ungewöhnlich, da die Figuren vor allem eine Schutzfunktion hatten und daher landeinwärts dem Dorf zugewandt errichtet wurden, das sie behüten sollten. Beim nächsten Stop, in Uri a Hurenga, kommen die Besucher das einzige Mal ganz nah an einen Moai heran, die sonst heutzutage aus Angst vor Beschädigung weiträumig abgesperrt sind. Gut zu sehen die vier Arme und Hände, auch das eine Besonderheit, deren Bedeutung nicht bekannt ist. In Tahai schließlich steht auch ein herrliches Exemplar mit dem ebenfalls typischen breiten Hut. Überraschend ist, dass dies gar keine Kopfbedeckung darstellt, sondern das rot gefärbte Haar der Siedler. Denn die Tattoos der Polynesier aus Französisch-Polynesien, so die Erklärung, ersetzten in dieser Volksgruppe kräftige Farben für Körper und Haare. Eine weitere Seltenheit sind die aus Korallenkalk geformten Augen des Moai. Nur wenige haben sie noch. Fast alle wurden zerstört, die des Tahai-Moai wurden rekonstruiert. Die Osterinsel, eine von erodierten, mit flacher Vegetation überzogenen Vulkanen geprägte Landschaft, hat klimatisch und geografisch nur noch wenig mit der tropischen Urwüchsigkeit Tahitis gemeinsam. Sie gehört heute zu Chile, die Bevölkerung spricht Spanisch. In weniger als zwei Wochen hat die L’Austral drei Sprachräume durchfahren, auch ein Zeichen für die wechselvolle Geschichte Polynesiens. Eine schier unfassbare Weite mit Abertausenden Inseln und Eilanden, von denen man kaum jemals gehört hat. Ein Lebensraum, den man auch heute noch, wie die Passagiere der L’Austral, nur auf dem Wasser entdecken kann. Daran wird sich auch in der Zukunft nichts ändern – und das ist gut so. Text: Sven Weniger

Sprache: Französisch. Hauptinsel (1045 km2) des Archipels der Gesellschaftsinseln. Bergig mit tropischer Vegetation. Hauptstadt ist Papeete mit ca. 26.000 Einwohnern. Sie ist auch Verwaltungszentrum des gesamten französischen Übersee-Départements. Neben dem Finanzsektor ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftsfaktor Tahitis. Die Hotels liegen nahe der Hauptstadt.

FAKARAVA Das Atoll im Tuamotu-Archipel ist eine 1100 km2 große Lagune mit nur 26 km2 Landfläche. Stopp zum Schnorcheln und Erkunden. Inselrundfahrt: 1 Std. (17 Euro).

MANGAREVA Die Hauptinsel (18 km2) des Gambier-Archipels mit dem größten Ort, Rikitea, wird etwa zweimal im Jahr von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Besichtigt werden die Kathedrale und weitere Zeugen der französischen Kolonisation. Tolle Aussicht vom Mt. Duff. Souvenir: Mangareva Art, im Ort, verkauft Schmuck aus schwarzen Perlen, die vor Mangareva im Meer gezüchtet werden, günstiger als in Papeete.

AUKENA Auf der Insel (1,4 km2) wird eine der großen Zuchtfarmen schwarzer Perlen in FranzösischPolynesien besucht. Daneben ist Zeit zum Baden und Schnorcheln.

PITCAIRN Sprache: Englisch. 4,5 km2 kleines, steil aus dem Pazifik aufragendes Eiland. Tagesbesuch (wenn Wetterbedingungen es erlauben) der Insel, die ein

Bounty-Honig von Inselbienen gehört zu den Spezialitäten Pitcairns. Britisches Überseegebiet ist. Hauptort ist Adamstown. 44 Bewohner (Stand 2015), die fast alle von den „Bounty“-Meuterern abstammen. Verschiedene gute Wanderwege mit tollen Fernsichten. Souvenirs: Briefmarken, Pitcairn-Honig (10 US$).

OSTERINSEL Sprache: Spanisch. 162 km2 große Insel, die, obwohl fast 4000 km vom südamerikanischen Festland entfernt, zu Chile gehört. Hauptort ist Hanga Roa, mit vielen kleinen Restaurants und Souvenirshops das Zentrum des Tourismus. Besucht werden an zwei Tagen mehrere Standorte der berühmten Moai, weitere Kultstätten und das kleine Anthropologische Museum der Insel mit vielen historischen Artefakten in Tahai.

REISEZEIT Oktober. Es werden fünf Zeitzonen durchfahren.

BORDWÄHRUNG Euro, alle Kreditkarten.

LESETIPP Reise-Handbuch Südsee, Dumont, 26,99 Euro 4/2016

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Bitte, an Bord kommen zu dürfen – nach jedem Landausflug werden die Passagiere der L’Austral in Zodiacs zurück aufs Schiff gebracht.

Luxus an Bord gehört auch in den Kabinen zum Standard.

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Bei bestem Südsee-Wetter laden die Köche mittags zum Barbecue auf dem Pooldeck.

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SCHIFFSTEST

Polynesien für Genießer Die L’AUSTRAL verbindet einmalige Naturerlebnisse mit höchstem Reisekomfort. SCHIFF Eine schlanke Luxusyacht im klassischen Stil – elegant, distinguiert, exklusiv ausgestattet ohne jede Aufdringlichkeit –, so präsentiert sich die französische L’Austral. Das technisch top ausgestattete Schiff ist innen und außen in Farben zwischen Creme und Anthrazit gehalten und zeigt so modernes Understatement jenseits des Einheitsweißes der Kreuzfahrtbranche. Akzente setzen vier Außendecks in Teakbohlen-Optik (zwei vorne, zwei hinten, dort mit Deckbar und kleinem Pool) zum Sonnen, Relaxen, Beobachten, Holzgeländer und die nostalgisch-marine Dekoration im öffentlichen Bordbereich. Plüschiges Showtheater. Die Piano-Bar mit Panoramablick, eine kleine Bibliothek und die große Main Lounge sind auch bequeme Rückzugsorte zum Lesen und Plaudern. Eine Open-DoorPolitik an Bord macht das Schiff (auch die Brücke) weitgehend für alle und jederzeit zugänglich. Die L’Austral ist ideal für Paare und Individualisten, Familien werden nicht angesprochen.

REEDEREI Ponant ist eine französische Reederei mit einer Segel- und vier Motoryachten, die exklusive Reiserouten anbietet – von der Antarktis zur Arktis, von Kamtschatka bis Polynesien. Die Le Boréal, L’Austral und Le Soléal (2010–2012) sind baugleich. Die Le Lyrial (2015) ist mit 122 Kabinen etwas kleiner. Der Dreimaster Le Ponant (1988) hat 32 Kabinen. Zwischen April und Oktober sind die Schiffe auf der Nordhalbkugel unterwegs (Nordasien, Europa, Nordamerika, Arktis), zwischen Oktober und April auf der Südhalbkugel (Südasien, Südamerika, Ozeanien, Antarktis). Ponant bietet einmal im Jahr (2016 zwischen September und November)

drei Kreuzfahrten in Polynesien an. Die beschriebene Route geht vom 6.10. bis 19.10.216. Sie kostet ab 4260 Euro/Person ohne Flüge.

ma Lounge auf Deck 6 und die der Main Lounge servieren alle Getränke – es sei denn, anders ausgewiesen – kostenfrei.

KABINEN

SERVICE

132 Außenkabinen (davon 3 behindertengerecht) auf 4 Decks, davon 124 mit Balkon (5-10 m²), 28 Deluxe (18,5 m²), 8 Superior (21 m²), 92 Prestige (18,5 m²), 3 Deluxe-Suiten (27 m²), 1 Owner’s Suite (45 m²). 40 PrestigeKabinen können in 20 Suiten (37 m²) umgewandelt werden. Alle Bäder mit Regendusche, L’Occitane-Produkten, separatem WC. Individuelle Klimaanlage, Inhouse-Telefon, Flachbild-TV, Video-on-Demand, iPod-Player, USB, WLAN (kostenpflichtig), Minibar inklusive.

Sehr freundlich und locker, besonders in den Restaurants, in denen mehrsprachige Kellner, vor allem Indonesier und Filipinos, arbeiten. Auch der Kabinenservice ist effizient und fast komplett asiatisch. Trinkgeld: 10–12 Euro pro Tag, keine Verpflichtung, keine Belastung des Bordkontos.

GASTRONOMIE Die Küche ist international, oft mit Tagesthemen – von Skandinavisch bis Thai. Fast alles wird täglich frisch an Bord hergestellt, auch diverse Brotsorten und das breite Dessert-Angebot. Das Buffet-Restaurant „Le Rodrigues“ (Getränke-Service am Tisch) auf dem Oberdeck mit Panoramablick und geschützter Außenterrasse ist trubelig und leger, der Stil maritim-mediterran. Das „Le Coromandel“ auf Deck 2 in Höhe der Wasserlinie ist größer und französisch-elegant. Hier zum Lunch und Dinner Tischservice, abends mit 4-Gänge-Menü zur Wahl. Je ein Chef’s- und Captain’s-Dinner. Tischzeiten jeweils ca. 2 Std., freie Platzwahl. 3 Weine, Bier, Wasser, Softdrinks, Kaffee werden in beiden Restaurants gereicht. Außerdem frühmorgens und nachmittags Kaffee und Tee zur Selbstbedienung in der Main Lounge, gelegentlich auch Snacks. All das ist im Reisepreis inbegriffen. Extra kosten Weine der Weinkarte, Spirits und Cocktails. Die Bars der Panora-

SPORT & WELLNESS Tgl. Morgengymnastik, Tanzkurse. 24-Std.-Fitness-Gym (20 m2) mit Hometrainern und Laufbändern, Hamam, beides gratis. Das Sothys Spa (150 m2) mit Beauty-Abteilung hat drei Behandlungsräume für etwa ein Dutzend WellnessAnwendungen.

ten ist locker und entspannt. Durchschnittsalter: ca. 60 Jahre.

SHOPPING Der Bordshop „La Boutique“ führt Marken-Freizeitkleidung, ein kleines Schmuckangebot, Souvenirs.

DRESSCODE Es gibt keine Vorgaben, casual ist ebenso in Ordnung wie formellere Kleidung. Nur für das Chef’s- und Captain’s-Dinner darf es etwas schicker sein.

PREISNIVEAU Ab 500 Euro pro Tag.

★★★★★

BORDPROGRAMM Mehrere Tanzshows im Theater, dazu Entertainment von Quiz bis Karaoke. Täglich Live-Loungemusik (Piano, Gesang). WineTasting. Internetports. Spiel- und Dokumentarfilme, regelmäßige Vorträge (in Französisch und Englisch). Keine Vorträge auf Deutsch.

AUSFLUGSANGEBOT Die Ausflüge/Landgänge (in Gruppen, zweisprachig) vom Schiff aus in Schlauchbooten oder Tendern.

PUBLIKUM Etwa 70 Prozent der Gäste sind Franzosen. Der Rest kommt aus Europa, wenige aus Nordamerika und Australien. Vorwiegend Paare zwischen 55 und 75 Jahren. Auf alle Passagiere (auch solche mit Behinderungen) wird große Rücksicht genommen. Die Atmosphäre unter den Gäs-

L’AUSTRAL Schiff 19,0 Kabinen 9,0 Gastronomie 18,5 Service 19,0 Sport & Wellness 6,0 Bordprogramm 8,0 Ausflugsangebot 9,5 GESAMT Punkte 89,0 Bordsprache: Französisch, Englisch Bordwährung: Euro Passagiere: 264 Crew: 152 PCR: 1,74 SR: 25,72 Baujahr: 2011 Flagge: Frankreich BRZ: 10.700 Länge/Breite: 142 m/18 m

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Immer noch ein

Traum

Die klassisch-elegante Deutschland ist zurück – in frischem Gewand und mit neuem Charakter. Kaum ein Schiff würde besser passen zur zauberhaften Ostsee im milden Sommer des Nordens.

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Links: Gäste profitieren von der zentralen Lage in Helsinki mit Blick auf die rot geziegelte Uspenski-Kathedrale. Mitte: Bei der Ausschiffung in Klaipeda gibt es ein Überraschungsständchen von einer litauischen Folkloregruppe. Rechts: Statuen aus Messing oder mit Goldüberzug machen die Einrichtung der Deutschland einzigartig.

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Mit einer Durchfahrtshöhe von 57 Metern bietet die Öresundbrücke natürlich genug Platz für die Deutschland. Von Deck aus wirkt der Abstand dennoch eher knapp.

Der Katharinenpalast außerhalb von St. Petersburg wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, dann aber in seiner ganzen Farbenpracht wieder komplett rekonstruiert.

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Erst von innen offenbart die prunkvolle Isaakskathedrale ihre gigantischen Ausmaße.

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Nur wenn das Wasser nicht tief genug ist, kommen die Tenderboote zum Einsatz, wie hier vor der Küste der schwedischen Sonneninsel Öland.

Die Nikolaikirche in Kopenhagen ist heute ein Zentrum für moderne Kunst und auch von den Einkaufsstraßen aus gut zu erreichen.

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Einheimische und Touristen strömen durch die Gassen der Stockholmer Altstadt Gamla Stan.

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igentlich ist sie noch ganz die Alte. Ihr Schornstein ist jetzt türkisfarben, ebenso wie die schmale Linie an der Oberkante ihres geradlinig verlaufenden Rumpfs. Die zahlreichen Schaulustigen auf der Aussichtsplattform des Kreuzfahrtterminals in Bremerhaven begrüßen ihre Deutschland wieder, die sich heute im typisch markanten Anstrich von Phoenix Reisen präsentiert. Immer noch versteht es das ehemalige ZDF-„Traumschiff“, bei so vielen Menschen Fernweh auszulösen. Nach den bewegten letzten Jahren ist die Deutschland im Sommer wieder dauerhafter Gast in ihrer namensgebenden Heimat und beginnt meist in Bremerhaven ihre Reisen nach Norwegen, Großbritannien und – wie heute – in die Ostsee. Nach der Insolvenz der Reederei Peter Deilmann war das Schiff Anfang 2015 an einen amerikanischen Eigner veräußert worden. Im darauf folgenden Sommer wurde es für knapp zwei Monate für Plantours Kreuzfahrten eingesetzt, in der letzten Wintersaison war es dann unter dem Namen World Odyssey für den US-Veranstalter Semester at Sea mit bis zu 600 Studenten unterwegs. Heute trifft die Deutschland endlich wieder auf viele alte Freunde, die es kaum erwarten konnten, sie wiederzusehen. Allerdings macht sie auch zahlreiche neue Bekanntschaften mit treuen Phoenix-Gästen, die bisher nur andere Mitglieder der Flotte kennen gelernt haben. So sehr die Erwartungen an die bevorstehende Reise auch auseinander gehen mögen – die Auslaufzeremonie genießen alle Passagiere gleichermaßen. Während die Deutschland in der schmalen Spur zwischen den bunten Hafenkränen auf der einen und den flachen Sandbänken auf

Gegenüber der breiten Strandvägen-Promenade präsentieren sich einige der edelsten Boutique-Hotels Stockholms.

der anderen Seite auf das offene Meer gleitet, fließt der Champagner auf dem weitläufigen, vierstufigen Heck in Strömen. Die „Traumschiff“-Melodie, die einst immer auf das tiefe Dröhnen des Schiffshorns folgte, wird ersetzt durch Rod Stewarts „I am Sailing“. Zwischen Bremerhaven und dem ersten Stop unserer Route, Helsingør, liegen die dänische Halbinsel und eine Strecke von rund 430 Seemeilen. Also ein voller Tag auf See. 460 von maximal 590 Passagieren sind an Bord, nahezu alle Kabinen sind ausgebucht. Bei einer hohen Auslastung wie dieser zahlen sich die großzügigen öffentlichen Räumlichkeiten der Deutschland direkt aus. Es ist angenehm ruhig an Bord, ohne große Menschenansammlungen oder einen hohen Lärmpegel. Lediglich das „Lido“-Buffet-Restaurant auf Deck 9 ist zur Mittagszeit gut besucht. Bei einem gemächlichen ersten Rundgang über das Schiff fällt vor allem den Stammgästen auf, dass sich in Sachen Einrichtung kaum etwas verändert hat. Die Deutschland ist in sich sehr stimmig, wirkt überall äußerst elegant und nobel. Ob die amerikanischen Studenten ein solches Ambiente in der Wintersaison zu schätzen wussten, bleibt fraglich, jedoch haben sie das Schiff wohl in einem guten Zustand hinterlassen. Das zentrale Atrium, in dessen Mitte sich die Rezeption befindet, ist drei Decks hoch und zählt mit seinem riesigen Gemälde an der Rückwand sowie einem hellen, halbkreisförmigen Mosaik an der Decke zu den offensten, schönsten Räumen an Bord. Hier und auch sonst überall auf der Deutschland treffen die Gäste auf die berühmten deutschen Dichter und Denker – in Form von massiven Messingstatuen. Einige Räumlichkeiten sind in warmen, schweren Farbtönen gehalten, wie die Bar Lili Marleen in der Mitte von Deck 6 mit dunkler Holzgarnitur und plüschigen Polstermöbeln. Es herrscht eine feierliche Atmosphäre, die jedoch andernorts durch viele helle, luftige Bereiche ausgeglichen wird. Die Deutschland ist traditionell und mit Liebe zum Detail eingerichtet, wirkt aber nirgends überladen oder gar kitschig. Am Abend des ersten Seetages sind die roten Samtsitze des imposanten Kaisersaals fast alle besetzt. Auch von oben, aus der offenen, logenartigen Empire Show Lounge, blicken Gäste vorbei am beeindruckenden Kronleuchter in Richtung Bühne, die das Imperio Showensemble für sich eingenommen hat. Ein dunkles Stofftuch hängt von der Decke herab bis ins Publikum, das den Atem anhält, als sich eine blonde Diva im silbernen Glitzerkostüm nach oben zieht und in luftigen Höhen Kraft aufwändige Figuren präsentiert. Weit hinten fliegen ihre Schatten über die weißen, verzierten Emporen. Kein Raum wäre passender für eine solch glamouröse Darbietung, und auch der Rest der Shows ist qualitativ auf hohem Niveau. Die Gesangs- und Tanzeinlagen auf der Bühne sind teils verspielt, teils sogar etwas 4/2016

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lasziv und für ein Schiff dieser können. Dafür kommen wir in Größe sehr abwechslungsreich den Genuss einer kleinbürgerlichen Idylle, schlendern die und professionell. Das gilt auch schmale Einkaufsstraße entfür die Gastkünstler wie den lang, legen eine Pause am Ufer „Vollblut-Entertainer“ Dirk Elfgen oder die Sopranistin und eines Ententeichs ein und maCellistin Aglaja Camphausen, chen Fotos von bunten Holzdie ihre Zuhörer gemeinsam häusern. Viel mehr als zwei mit der klassischen Gitarristin Stunden bleibt ohnehin nicht Zeit, dann legt die Deutschland Barbara Lechner unter anderem mit berühmten Opernarien bereits wieder ab. Destinationen wie Borgholm sind ein bezaubert. willkommener Kontrast zu den Rund 40 Kilometer nördgroßen Metropolen und wirken lich von Kopenhagen liegt das Die Bar „Apteekki“ im Zentrum Turkus war zu Beginn wahrlich entschleunigend auf Städtchen Helsingør, das vor des 20. Jahrhunderts tatsächlich eine Apotheke. dieser Route, die fast täglich allem bekannt ist für das „Hamletschloss“ Kronborg. Die Gäste der Deutschland spannende Landgänge zu bieten hat. Von Stockholm sehe ich beim Blick aus meinem haben besonders viel Glück: Zum 400. Todestag von Kabinenfenster zunächst nur eine hohe, dunkle FelsWilliam Shakespeare werden Hamlet und seine Familie im Juni zum Leben erweckt. Schauspieler sind im wand. Die Deutschland liegt direkt vor dem höher gelegenen Szeneviertel Södermalm. Eine steile Treppe an Schloss unterwegs, die Tragödie spielt sich vor den Augen der Besucher noch einmal ab. Die Alternative zu der Wand sowie einige belebte Straßen mit alternativen Bars und Restaurants führen zu einem wunderschönen diesem Programm ist der Zug nach Kopenhagen, der für diese Strecke nur eine knappe Stunde braucht. Schon Aussichtspunkt gegenüber unserem schwimmenden befinde ich mich inmitten der dänischen Hauptstadt vor Zuhause. Hinter dem Heck erstreckt sich die prächtige dem Bahnhof und direkt gegenüber dem Tivoli-FreiGamla Stan, die Altstadt, die die Süßwasserseen im zeitpark mit seinen kleinen Achterbahnen und bunten Westen vom salzigen Wasser der Ostsee trennt. Beim Fahrattraktionen. Die Zeit reicht für einen ausgiebigen Spaziergang in Richtung Zentrum fallen uns erstaunlich viele Schwedenflaggen ins Auge, die als Stofftücher Bummel über den Rathausplatz und die Einkaufsstraunter den Fenstern hängen oder in Papierform auf dem ßen bis zum Hafen und zur Kleinen Meerjungfrau, die Asphalt liegen. Stimmt, gestern war ja Nationalfeiertag. allerdings gerade einmal etwas über einen Meter groß und von japanischen Touristengruppen umringt ist. „Wie dieser gefeiert wird, wissen die Schweden allerdings selbst nicht so genau“, verrät uns ein Kellner in Zurück geht es über den Rosenborg-Schlossgarten, dessen Hecken und Bäume so akkurat getrimmt sind, als einem kleinen Café. Schließlich ist der Tag der schwehätte man jedes Blatt einzeln abgerupft. Während ganz dischen Flagge erst seit 2005 ein arbeitsfreier Feiertag. Deutschland von starken Regenfällen geplagt ist, geZumindest werden viele Fahnen geschwenkt, und zum Mittagessen gibt es Matjes mit Sahne und Dillkartofnießen wir unseren ersten Landgang bei bestem Wetter. feln. Ein Klassiker, der auch auf den Speisekarten der ünktlich zum Sonnenuntergang über den flavielen Restaurants der Gamla Stan stets zu finden ist. chen Ausläufern Dänemarks durchquert die An den engen, gepflasterten Gassen drängen sich zudem Deutschland am Abend die Öresundbrücke. Souvenirshops, Cafés und Läden mit Kunsthandwerk. Alle Passagiere sind an Deck, während knapp Verschnörkelte Wege führen zunächst zum Stortorgetüber dem Schornstein die Autos laut vorbeirauschen. Platz, auf den die Giebel schmaler historischer Häuser Über Nacht umfahren wir die Südspitze Schwedens und ihre Schatten werfen, dann weiter zum riesigen Stockholmer Schloss, das heute zumindest noch als Büro von legen eine Strecke von mehr als 300 Seemeilen zurück, König Carl XVI. Gustaf dient. Die Königsfamilie wohnt bis wir am nächsten Nachmittag Borgholm auf Öland seit geraumer Zeit im Schloss Drottningholm weit auerreichen. Die Insel gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen der Schweden und ist bekannt für ihre vießerhalb der Innenstadt. Unser Weg führt uns weiter in len Sonnenstunden, von denen wir auch heute wieder das schicke Viertel Östermalm mit seiner Prachtstraße einige abbekommen. Urlauber dagegen sind kaum anzuStrandvägen direkt am Ufer einer kleinen Bucht, in treffen, die Straßen sind bis auf die Gäste der Deutschder einige Fischerboote und Fähren sanft vor sich hin schwanken. Hier reihen sich das Königliche Dramaland wie leer gefegt. Besonders an diesem Sonntag, der direkt dem Nationalfeiertag der Schweden vorausgeht, tische Theater sowie verschiedene hübsche Boutiquehätte man hier mehr Wochenendausflügler erwarten Hotels aneinander und bilden eine herrliche Fotokulis-

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se. Auf dem Weg zurück überholen uns Reisebusse von Phoenix, die die Gäste vom Vasa-Museum auf der Insel Djurgården zum Schiff zurückbringen. Das während seiner Jungfernfahrt im Jahre 1628 gesunkene schwedische Kriegsschiff ist noch zu über 90 Prozent erhalten und heute eine der größten Touristenattraktionen der Stadt. Wer die Einfahrt durch den Schärengarten vor Stockholm am frühen Morgen verpasst hat, bekommt am Abend eine zweite Gelegenheit, die unzähligen kleinen Inselchen von Deck aus zu bewundern, die nur knapp am Schiff vorbeiziehen. Im Slalom navigiert die Deutschland bei Sonnenuntergang an den grünen, bewaldeten Eilanden vorbei. Dicht gefolgt von einer großen Fähre der Viking Line, die zwar in die gleiche Richtung unterwegs ist, aber oft kurzerhand eine Abzweigung wählt, um dann wenige Augenblicke später wieder unsere Spur zu kreuzen. Als es dann etwas dunkler wird, werfen die weißen Laternen an Deck ihr warmes Licht auf den Teakholzboden. Im erstaunlich lauen Abendwind genießen viele Passagiere bis spätabends das romantische Ambiente unter freiem Himmel. Gut besucht ist zu späterer Stunde auch der Alte Fritz am Heck von Deck 7. In der urigen, dunklen, aber doch auch eleganten Raucherkneipe gönnen sich viele Gäste noch einen Absacker. Vor allem an einem solchen Abend ist auch der Außenbereich sehr beliebt, auf dem die Gäste unter Heizstrahlern und eingehüllt in Decken die frische Meeresbrise genießen. Wie eine blaue Ader zieht sich der Aurajoki vom Hafen aus vorbei an der mittelalterlichen Burg durch das Zentrum Turkus. Die breiten Grünstreifen an beiden Seiten des Flusses werden bereits am Nachmittag von vielen Sonnenhungrigen belagert. Für den Weg in

B

ei ihrem Besuch in der finnischen Hauptstadt liegt die Deutschland direkt im Hafen mit Blick auf die orthodoxe Uspenski-Kathedrale aus roten Ziegelsteinen. Und auch bis zum Senatsplatz mit seinem Denkmal für den russischen Zaren Alexander II. sind es von hier aus nur wenige Gehminuten. Breite Stufen führen zum weißen, kreuzförmigen Dom von Helsinki, der von Carl Ludwig Engel entworfen wurde, inspiriert von der orthodoxen Architektur in Russland. Ausgefallener ist nur noch die Temppeliaukio-Kirche aus den 1960er Jahren, die in einen Granitfels hineingebaut wurde. So bestehen die Wände aus unbehauenem Stein. Das kuppelförmige Dach ist eine einzige riesige Kupferspirale, aus den Fenstern darunter fällt Tageslicht in den kreisrunden Saal und verleiht dem unterirdischen Raum eine angenehme Stimmung. Als sich eine Dame im langen, schwarzen Kleid an den Flügel setzt und sanft die ersten Tasten drückt, ist es um sie herum mucksmäuschenstill. Staunend lauschen die vielen Besucher den harmonievollen Klängen, die von den Wänden verstärkt zu werden scheinen und eine einmalige Akkustik besitzen. Nach so viel Kultur brauchen wir nun eine Stärkung und werden auf dem Marktplatz unmittelbar am Hafen fündig. Auf den Teller gibt es kleine Fischchen aus dem Saimaa-See, die frittiert einfach komplett in den Mund geschoben werden. Verzichten kann ich heute auf den Rentier-Hotdog, der auf Schildern angepriesen wird und vor allem bei den Touristen großen Anklang findet. Authentischer geht es in der nebenan liegenden traditionellen Markthalle zu, in der sich viele Einwohner auch zum Essen und Einkaufen treffen. Mehrere

Vom Newski-Prospekt reicht der Blick über den Gribojedow-Kanal bis zur Blutkirche mit ihrer typisch altrussischen Architektur.

die Innenstadt steht natürlich ein Shuttlebus zur Verfügung, wir entscheiden uns jedoch für einen Spaziergang entlang dem Ufer. Historische Schiffe und Segler reihen sich eng hintereinander, nicht wenige davon dienen heute als Restaurants auf dem Wasser. Ohnehin sind die Einwohner der Kulturhauptstadt 2011 sehr kreativ, was die Zweckentfremdung alter und ungenutzter Gebäude angeht. Eine Bank, eine Mädchenschule, eine traditionelle Apotheke und ein öffentliches Pissoir wurden mittlerweile zu originellen Bars umgestaltet, ohne dabei den ursprünglichen Charakter zu vergessen. Besonders charmant ist die Bar „Apteekki“. 1905 errichtet, wurde die Apotheke ihrem Besitzer nach einigen Jahren zu groß. Noch heute sind die originalen braunen Medikamentenschränke mitsamt den Beschriftungen Teil der Einrichtung. In den Regalen darüber stapeln sich hunderte leerer Bierflaschen aus aller Welt. Aus der Zapfanlage neben der echten Kasse aus dem frühen 20. Jahrhundert fließen dagegen finnische Biere, darunter auch eines aus Turku und mehrere Erzeugnisse aus Helsinki.

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In der Küche der Deutschland wird nicht nur gekocht, sondern auch gemeinsam mit den Gästen zu Rockmusik gefeiert.

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Petersburg. Wir liegen inmitten des Stadtzentrums auf der Newa, blicken vom Deck auf die goldene Kuppel der Mariä-Himmelfahrtskirche und können in der Ferne sogar die berühmte Isaakskathedrale erkennen. Der zweitägige Aufenthalt in Russland stellt für die meisten Gäste das Highlight der Route dar. So zentral wie die Deutschland liegt nur noch die kleine Luxusyacht L’Austral. Einige Gäste haben sich bereits vor der Reise ein Einzelvisum besorgt und können nun vom Schiff aus bequem zu den verschiedensten Sehenswürdigkeiten schlendern. Die Mehrheit nimmt jedoch einfach an den organisierten Ausflügen teil und spart sich somit jeglichen bürokratischen Aufwand. Die einzige Strecke, die nicht theoretisch auch zu Fuß machbar gewesen wäre, ist die Fahrt in die rund 30 Kilometer entfernte Stadt Puschkin zum Großen Katharinenpalast.

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nser Reiseleiter heißt passenderweise Peter, spricht mit typisch russischem Dialekt und warnt uns zunächst vor den angeblich überall lauernden Taschendieben. Für einen neuen Reisepass brauche das deutsche Konsulat hier drei Tage, dann wäre die Deutschland ja schon längst in Tallinn. Im Notfall könne er jedoch ein Gästezimmer anbieten, inklusive deftiger russischer Küche und viel Wodka. „Also wer möchte, kann seinen Pass dann jetzt einfach wegwerfen“, meint Peter schmunzelnd, während wir einige Häuserreihen im Zuckerbäckerstil aus der Stalinzeit passieren. Auch im Stadtkern sind die Straßen, die sich zwischen unzähligen prächtigen neoklassizistischen Bauwerken hindurchziehen, breit und weitläufig. Die komplette junge Stadt war von Anfang an genau so ausladend geplant und wurde nicht erst nach und nach erweitert. Nach einer einstündigen Fahrt durch das grüne Hinterland erreichen wir schließlich die ehemalige Zarenresidenz, die unter Katharina I., ihrer Tochter Elisabeth I. und anschließend unter Katharina II. der Großen ihr heutiges Erscheinungsbild erlangte. Der Palast wurde nach dem Zweiten Weltkrieg umfassend restauriert und versetzt seine Besucher mit seiner originalgetreuen türkisfarbenen Fassade und vielen Details zurück in die Vergangenheit. Innen wartet zunächst der prunkvolle Ball- und Thronsaal auf die Besucher, der vor mit Blattgold überzogenen Verzierungen aus Lindenholz nur so strotzt. In diesem riesigen Raum finden noch heute Empfänge des Präsidenten statt, und am Flügel in der Mitte saßen bereits Weltstars wie Elton John. Weiter geht es durch goldene Türbögen in den ebenso pompösen Speisesaal, ins Spielezimmer, ins Kaffeezimmer, ins Gästezimmer von Alexander I. und schließlich in das sagenumwobene Bernsteinzimmer. Selbstverständlich ist auch dieses nur ein Nachbau des Originals, dessen Spur sich während des Zweiten Weltkriegs in Königsberg

Dutzend individuelle Stände bieten alles von Fischgerichten mit Kartoffeln auf dem Teller bis zu Fleisch, Brot, Obst und Gemüse zum Mitnehmen. In kulinarischer Hinsicht hat auch die Deutschland einiges zu bieten. Sicherlich befindet sich die Küche unter Phoenix Reisen nicht auf demselben gehobenen Niveau wie noch zwei Jahre zuvor unter der Reederei Peter Deilmann. Jedoch ist sie qualitativ einwandfrei und durchaus vielseitig. Gespeist wird in zwei Tischzeiten und mit fester Sitzordnung im hellen Restaurant „Berlin“, dessen großer Mittelbereich durch goldene Trennwände von den beiden weitläufigen Außenflanken separiert wird. In vier Gängen werden hauptsächlich typisch deutsche Gerichte aufgefahren, die allerdings oft auch Elemente der jeweiligen Landesküche der Destinationen aufgreifen. So kann es durchaus sein, dass auf den schwäbischen Zwiebelrostbraten auch mal russische Blini zur Nachspeise folgen. Die Tischweine sind im Preis inbegriffen, auch sonst werden die Getränke günstig angeboten. Schade nur, dass Wasser, Kaffee und Tee außerhalb der Mahlzeiten in den Bars kostenpflichtig erworben werden müssen. Die legere Alternative zum schicken „Berlin“ ist das „Lido“Buffet auf Deck 9, das mit einer Auswahl an frischen Salaten, mehreren Fleisch-, Fisch- und vegetarischen Gerichten sowie verschiedenen kleinen Desserthäppchen überzeugt. Das kulinarische Highlight an Bord ist das elegante Restaurant „Vier Jahreszeiten“, in dem jeder Gast einmal auf der Reise mit Reservierung, aber ohne Aufpreis speisen kann. Das Menü ist unter dem Namen „Baltic Cross Over“ festgesetzt, reicht von Kaviar über Blumenkohlsuppe und Rinderfiletsteak bis zum Zupfkuchenpudding und schmeckt wahrlich köstlich. Von der überschaubaren Größe ihres Schiffes profitieren die Gäste der Deutschland am meisten in St.

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verliert. Noch heute ist das Replikat mit den gelben, orangen und roten Bernsteinmosaiken an den Wänden allerdings von großer Bedeutung für die deutschrussischen Beziehungen. Nach so viel Glanz und Gold ist der abschließende Spaziergang durch die Gärten des Anwesens ein willkommener Kontrast. Am Nachmittag geht es zurück in die Innenstadt, wo als Nächstes die Besichtigung der Isaakskathedrale auf dem Programm steht. Schon von außen wirkt der massive Bau und vor allem seine breite, goldene Kuppel beeindruckend. Letztere zeigt jedoch erst von innen ihre wahre Größe von 22 Metern Durchmesser. Auf der kompletten Fläche der Kuppel thront ein über 800 Quadratmeter großes Gemälde über der gigantischen Halle, die von prachtvollen Säulen getragen wird. Aus den hoch gelegenen Fenstern scheint die Sonne auf die zentrale Ikonenwand mit einem großen Jesus-Mosaik in der Mitte. Weder Sitzbänke noch eine Orgel sind in der Isaakskathedrale zu finden, jedoch finden immer noch täglich orthodoxe Gottesdienste statt. Gebetet wird auf den Knien, und der Chor singt a cappella. Die Funktion als eine Art Museum dient hauptsächlich der Finanzierung. Ähnlich spektakulär ist die Blutkirche, die wir tags darauf am Ort des tödlichen Attentats auf Alexander II. besichtigen. Als einziges großes Kirchengebäude in der Innenstadt orientiert sich ihre Architektur nicht an klassizistischen westlichen Baustilen, sondern an der Dekorationsweise der altrussischen Kunst mit bunt gekachelten, runden Kuppeln. Innen zieren über 7000 Quadratmeter Mosaikbilder die Wände, ebenso wie unzählige Halbedelsteine und Steinschnitzereien aus verschiedenen italienischen Marmorarten.

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uf dem Außendeck hinter dem Alten Fritz herrscht beste Stimmung, als sich die Deutschland nach zwei Tagen Aufenthalt von der westlichsten Metropole Russlands verabschiedet. Einige Offiziere und auch der Kreuzfahrtdirektor Chris Schädel tragen Fellmützen und Mäntel. Als Oligarchen versorgen sie die Gäste mit selbst gemachtem Pfeffer- oder Honig-Ingwer-Wodka und mischen Caipiroschkas. Passender könnte der Abschied nicht sein. Mit Veranstaltungen wie diesen sorgt die Crew für Abwechslung im Bordprogramm, das auch sonst einige ausgefallene Highlights zu bieten hat. So gibt es nicht nur Bingospiele, Vorträge zu den Destinationen und Gymnastik, sondern auch Arabisch- und Hieroglyphenunterricht mit Crewmitglied Ahmed aus Ägypten. Wenn das Wetter mitspielt, dient das Sonnendeck als Veranstaltungsort für Sommernachtsbälle, Austernbuffets und einen bayerischen Bierschoppen. Das wohl außergewöhnlichste Event findet jedoch in den heiligen Hallen des Chefkochs Carsten Dotzauer statt. Bei der Küchen-Rock-Nacht bekommen die Gäs-

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te Tequila-Shots in die Hand gedrückt und wandern dann zur Musik von AC/DC und Kiss vorbei an allerhand Leckereien. Suppenlöffel krachen im Takt an die Dunstabzugshauben, und die Köche legen eine Luftgitarren-Show hin. Elegante Galaabende und festliche Shows dürfen an Bord der Deutschland natürlich nicht fehlen, aber gerade diese Kontrastprogramme lockern die Stimmung an Bord merklich auf und sorgen für das leger-familiäre Phoenix-Ambiente. So vielseitig wie das Bordprogramm gestalten sich auch die verbleibenden Landgänge auf unserer Route. Die großen Metropolen liegen bereits hinter uns, Tallinn bezaubert dafür mit seinem mittelalterlichen Charme. Gepflasterte Gassen führen vorbei an pittoresken Plätzen und enden an Aussichtspunkten mit Panorama-Blicken bis zum Hafen und der Deutschland. Von den kleinen, bunten Wägelchen an den Ecken verbreitet sich der Duft von gerösteten Kastanien. Am nächsten Tag nutzen die meisten Gäste den Aufenthalt in Klaipeda dagegen für einen Ausflug ins Grüne. Schließlich liegt die Halbinsel der Kurischen Nehrung, deren litauischer Teil zum Nationalpark erklärt wurde, nur einen Katzensprung entfernt. Angeboten werden bei strahlendem Sonnenschein nicht nur Busrundfahrten, sondern auch ein Fahrradausflug. Bikes und Helme stehen schon bereit, als wir das Schiff verlassen. Ein kurzer Test: Die Bremsen funktionieren, die Sattelhöhe stimmt. Alle Teilnehmer fühlen sich sicher und radeln die wenigen Meter über den Alten Hafen bis zum Fähranleger. Zehn Minuten später befinden wir uns in einem idyllischen Naturparadies. An breiten Grünstreifen entlang und über einen sandigen Ausläufer führt uns der Weg zunächst bis zur Ostspitze der Halbinsel, dann durch waldiges, unebenes Terrain bis zu den Dünen der Nordküste. Von oben blicken wir hinab auf einen weitläufigen, strahlend weißen Strand und das tiefblaue Wasser

Die Shows im Kaisersaal sind bunt, kreativ und vielseitig.

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Turku

FINNLAND

Helsinki

Stockholm

St. Petersburg Tallinn

RUSSLAND

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DÄNEMARK

Helsingør

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100 km

Klaipeda L I TA U E N

Ærøskøbing Sassnitz Bremerhaven

Fotos: Axel Zimmermann, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

DEUTSCHLAND

der Ostsee. Wellen rauschen, Möwen kreischen, die Luft schmeckt salzig, die Sonne kribbelt auf der Haut. Viel zu früh müssen wir uns wieder auf die Räder schwingen und den Weg zurück zum Schiff antreten. Als die Deutschland tags darauf in ihre Heimat zurückkehrt, ist das Wetter weniger einladend. Aufgrund starker Windböen und dementsprechendem Seegang kann das Schiff nicht wie geplant vor Binz ankern, sondern legt am Pier im rund zehn Kilometer entfernten Sassnitz an. Was jedoch keinen wirklichen Nachteil bedeutet, denn in Windeseile wurden schon vorab Shuttlebusse zum einen ins Zentrum von Sassnitz, zum anderen zum Ostseebad Binz organisiert. So können die Gäste sogar wählen, ob sie lieber die Hafenstadt erkunden oder am kilometerlangen Sandstrand entlangflanieren möchten. Einmal holt uns der nordische Sommer noch ein. Auf der dänischen Bilderbuch-Insel Ærø herrscht Pippi Langstrumpf-Atmosphäre. Kleine, bunte Fachwerkhäuser bestimmen das Straßenbild im Örtchen Ærøskøbing, dem einzigen bewohnten Fleckchen zwischen scheinbar endlosen grünen Getreidefeldern und kleinen Wäldern. Rund 6000 Einwohner leben auf der 88 Quadratkilometer großen Insel. In einer Broschüre wirbt das hiesige Tourismusamt jedoch stark für die Insel als idyllischen Wohnort. Wer möchte, kann sogar vorab herausfinden, ob ihm das ruhige, abgeschiedene Leben gefällt: Das „Probewohnhaus“ ist jederzeit vorübergehend beziehbar. Abrupt endet unsere 13-tägige Reise in den nordischen Sommer mit einer Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal bei strömendem Regen. Durch die Fenster sehen wir grüne Wälder, Wiesen und Felder vorbeiziehen und den Anwohnern praktisch direkt in die gepflegten Gärten am Ufer. Erstaunlich viele Schaulustige trotzen dem Wetter, halten in einer Hand den Regenschirm und winken uns mit der anderen zu. Nach wie vor hat die Deutschland viele Liebhaber, die bis zum Sommer einem Wiedersehen entgegengefiebert haben. Nun ist sie wieder da. Ein kleines bisschen weniger vornehm, ein kleines bisschen mehr leger. Aber immer noch anmutig, weltmännisch und extravagant. Attribute, die in einem sonnigen Juni allemal auch auf die Destinationen der Ostsee zutreffen. Sowohl Schiff als auch Route sind Klassiker, zeigen aber auch neue Seiten und bilden eine einmalige Reisesymbiose. Text: Axel Zimmermann

Kulturmetropolen und Naturparadiese Die 13-tägige Ostsee-Route der Deutschland bietet ein vielseitiges Landprogramm. BREMERHAVEN

HELSINKI

110.000 Einwohner. Viele Kreuzfahrten von Phoenix Reisen nach Nordeuropa oder in die Ostsee beginnen und enden in Bremerhaven. Vor- oder Nachprogramme sind über den Veranstalter mehrerer Hotels buchbar.

630.000 Einwohner. Moderne, Funktionalismus und die große Dichte an Gebäuden im Jugendstil machen die Stadt einzigartig und zu einem Zentrum für Architektur-Liebhaber.

HELSINGØR 50.000 Einwohner. Die kleine Stadt liegt an der schmalsten Stelle des Öresunds und nur rund 40 Kilometer von Kopenhagen entfernt. Nicht weit vom Hafen befindet sich das Schloss Kronborg, das als Schauplatz des Dramas „Hamlet“ von William Shakespeare diente.

BORGHOLM 3000 Einwohner. Der Hauptort der beliebtesten Urlaubsinsel Schwedens bietet reichlich Idylle für einen gemütlichen Nachmittag an Land. Vom Yachthafen führt eine kleine Bummelstraße mit Restaurants und Bars vorbei an der Kirche durch den Ortskern.

STOCKHOLM 920.000 Einwohner. Allein die Ein- und Ausfahrt durch den Schärengarten mit etwa 24.000 Inseln ist ein Highlight der Reise. Stockholm selbst erstreckt sich auf 14 Inseln, die durch 53 Brücken verbunden sind. Lohnenswert ist ein Spaziergang durch die Altstadt auf der zentralen Insel Stadsholmen.

TURKU 190.000 Einwohner. Allein durch die ansässige Meyer Werft besitzt die Stadt Turku einen sehr maritimen Charakter. Auch Ozeanriesen wie die Allure of the Seas wurden hier bereits gebaut.

ST. PETERSBURG 5 Millionen Einwohner. Mit dem Kreuzfahrtschiff ist kein Visum notwendig, wenn man innerhalb der organisierten Ausflugsgruppen unterwegs ist. Wer sich vorab um ein Einzelvisum kümmert, kann die Stadt auch auf eigene Faust erkunden.

TALLINN 450.000 Einwohner. Besonders sehenswert ist die mittelalterliche Oberstadt, die auch Ausblicke bis weit über den Hafen hinaus bietet.

KLAIPEDA 170.000 Einwohner. Die Stadt an sich ist eher unspektakulär, empfehlenswert sind dagegen Ausflüge auf die vorgelegene Halbinsel der Kurischen Nehrung, die mit viel Natur und herrlich weißen Stränden einen tollen Kontrast darstellt.

SASSNITZ 10.000 Einwohner. Geplant ist eigentlich das Ankern vor Binz, aber wenn das Wetter nicht mitspielt, liegt die Deutschland in Sassnitz. Wer trotzdem das berühmte Ostseebad sehen möchte, nimmt den Shuttlebus.

ÆRØ 6000 Einwohner. Die Deutschland liegt vor Ærøskøbing, aber die Linienbusse auf der Insel sind kostenlos und bringen die Gäste auch nach Søby an der Nord- oder nach Marstal an der Ostküste. 4/2016

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Bis auf ihr neues, türkisfarbenes Gewand hat sich äußerlich nichts an der Deutschland geändert. Auch die Einrichtung ist nobel und klassisch wie eh und je. Das familiäre, etwas legerere Konzept von Phoenix Reisen sorgt jedoch für frischen Wind an Bord.

Bei gutem Wetter finden die Gäste viel Platz auf den Außendecks auf beiden Seiten sowie auf dem vierstufigen, ausladenden Heck.

Der Poolbereich dient nicht nur zur Entspannung, sondern auch als Veranstaltungsort für bayerische Bierschoppen und Austernbuffets.

Im eleganten, zwei Decks hohen Kaisersaal finden tagsüber Vorträge, abends dann die Shows des Ensembles und der Gastkünstler statt.

Die Standardkabinen der Deutschland für zwei Personen sind nur durchschnittlich groß, aber ansprechend eingerichtet.

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SCHIFFSTEST

Entspanntes Bordleben in elegantem Ambiente Sowohl alte Fans des Schiffes als auch Phoenix-Stammgäste kommen an Bord der DEUTSCHLAND auf ihre Kosten. SCHIFF

FAHRTGEBIET

Fernsehbekannt ist die Deutschland als Kulisse und Drehort der ZDF-„Traumschiff“Serie. Nach der Insolvenz der Reederei Peter Deilmann ging das Schiff in amerikanischen Besitz über. Im Sommer 2015 folgte ein kurzes Gastspiel auf dem deutschen Markt für Plantours Kreuzfahrten, als die Hamburg einen außerplanmäßigen Werftaufenthalt einlegen musste. Anschließend waren 600 amerikanische Studenten an Bord, bis die Deutschland im Mai 2016 zur Flotte von Phoenix Reisen stieß. Hier wird sie auch in den kommenden Sommersaisons eingesetzt werden. Die Deutschland ist ein schwimmendes Grandhotel für maximal 590 Gäste. Der Kult des Traditionsschiffes wird zwar weiterhin gepflegt, allerdings geht es an Bord unter Phoenix Reisen etwas lockerer zu. Gastronomie und Service sind nicht mehr auf DeilmannNiveau, allerdings sind es die Reisepreise genauso wenig.

Ihre letzte Route in 2016 führt die Deutschland in fünf Tagen rund um Dänemark. Die Saison 2017 beginnt Mitte April. Angesteuert werden zunächst die schönsten Ziele Westeuropas und der Kanaren, dann werden Deutschlands Küsten erkundet, bevor sich das Schiff zu mehreren Reisen nach Fjordnorwegen und zum Nordkap aufmacht. Auch zwei 13-tägige Ostsee-Kreuzfahrten sind wieder geplant, ebenso wie Expeditionen nach Spitzbergen oder Grönland sowie Reisen zu den Britischen Inseln. Fast alle Kreuzfahrten beginnen und enden in Bremerhaven.

REEDEREI Neben der Deutschland verfügt die seit 1973 bestehende Phoenix Reisen GmbH Bonn über drei Hochseeschiffe, die ganzjährig für den Veranstalter im Einsatz sind. Zur Flotte gehört auch das aktuelle ZDF-„Traumschiff“, die Amadea (Baujahr: 1991/renoviert 2014, 600 Gäste), zudem die Artania (Baujahr: 1984/renoviert 2014) und die Albatros (Baujahr; 1993/renoviert 2011, 830 Gäste). Im Charter sind zudem ca. 40 Flussschiffe, im nächsten Jahr kommt der Neubau Asara hinzu. Das Unternehmen bietet vom Kofferanhänger bis zur Auswahl der Bettbezüge alles aus einer Hand an und ist bekannt für ein besonders familiäres Ambiente an Bord.

im Restaurant „Vier Jahreszeiten“. Wasser, Tee, Kaffee und Tischweine sind während der Mahlzeiten gratis. Die Getränke an den Bars sind durchaus preiswert (Bier 2,90 Euro, Longdrinks 3,90 Euro, Cocktails 4,90 Euro).

SERVICE

gramm (Kanalfahrt, Besuch des Balletts). Immer ist auch ein Phoenix-Mitglied als Ansprechpartner dabei.

PUBLIKUM Hauptsächlich Paare und einige Alleinreisende. Durchschnittsalter: über 60 Jahre.

Sowohl die Schiffsbesatzung als auch das Phoenix-Team an Bord sind sehr aufmerksam und zuvorkommend. Die Kabinen werden zwei Mal am Tag gereinigt. Internetzugang in der Bibliothek gegen Gebühr. Trinkgeld ist freiwillig, empfohlen werden 5 bis 10 Euro pro Person/Tag.

SHOPPING

KABINEN

SPORT & WELLNESS

PREISNIVEAU

Insgesamt 307 Kabinen, davon 83 Innenkabinen (12-15 m2), 125 Außenkabinen ohne Balkon (13,5-15 m2), 52 Außenkabinen mit französischem Balkon (15 m2), 5 Außenkabinen mit Balkon (15 m2), 16 Junior-Suiten mit französischem Balkon (19 m2), 26 Suiten mit Balkon (30 m2). Peter Deilmann legte beim Bau der Deutschland bewusst mehr Wert auf großzügige öffentliche Räumlichkeiten als auf äußerst geräumige Kabinen. Diese sind jedoch sehr elegant und bequem eingerichtet, verfügen auch über einen kleinen TV, Minibar, Haartrockner und Klimaanlage. Abgeschlossen werden die Kabinen noch immer manuell mit dem Schlüssel, nicht mit der Bordkarte.

Im Ocean Spa gibt es einen Friseur sowie verschiedene Massage- und Kosmetikbehandlungen (25 Min./ab 29 Euro, 80 Min./ab 83 Euro). Am Heck des Schiffes liegt ein kleiner Fitnessraum, gegenüber befindet sich ein hübscher Saunabereich mit Glasfront. Beide Bereiche teilen sich einen großzügigen Außenbereich. Auf dem Sonnendeck befindet sich ein Außenpool, auf Deck 3 ein Schwimmbad im römischen Stil mit Wärmeliegen.

Ab 100 Euro pro Person/Tag.

GASTRONOMIE Im À-la-carte-Restaurant „Berlin“ werden deutsche Gerichte mit internationalen Einflüssen serviert, ebenso wie im „Lido“-Buffet. Die Küche ist auf solidem Phoenix-Niveau, das kulinarische Highlight gibt es einmal pro Reise kostenfrei

BORDPROGRAMM Die vielseitigen Shows finden im pompösen Kaisersaal statt. Elegant geht es auch bei den Galaabenden zu. Tagsüber ist das Programm legerer, reicht von Bingo über Wassergymnastik bis zum Arabischkurs.

AUSFLUGSANGEBOT Angeboten wird eine gute Auswahl von der Panoramafahrt über den Stadtbummel bis zur Fahrradtour. In St. Petersburg gibt es auch ein viel versprechendes Abendpro-

Kolonnaden mit Fotostore, Juwelier, Friseur, Boutique.

DRESSCODE Tagsüber Freizeitkleidung, am Abend leichte Eleganz (Herren mit Sakko, Damen entsprechend). Formelle Kleidung an Galaabenden.

★★★★

DEUTSCHLAND Schiff 18,5 Kabinen 7,5 Gastronomie 16,5 Service 17,0 Sport & Wellness 8,0 Bordprogramm 8,5 Ausflugsangebot 7,0 GESAMT Punkte 83,0 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 590 Crew: 280 PCR: 2,11 SR: 25,86 Baujahr: 1998 Flagge: Bahamas BRZ: 22.496 Länge/Breite: 175,3 m/23 m

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HARMONY OF THE SEAS° Mittelmeer

Das Schiff der 361 Meter lang, 66,5, Meter breit, 16 Decks hoch. Die Harmony of the Seas ist das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. In seiner Premierensaison fährt es ab Barcelona durchs Mittelmeer.

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Heiße Karibik-Rhythmen auf dem Pooldeck beim Auslaufen.

Spieglein, Spieglein....: die riesigen Glasfassaden der Harmony of the Seas, hinter denen sich unter anderem das „Windjammer“-BuffetRestaurant befindet.

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HARMONY OF THE SEAS° Mittelmeer

Immer gut besucht: einer der drei gleich großen Swimmingpools. Der eine ist nur für Wassersport, die anderen beiden laden zum Baden ein.

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Fast-Food-Frühstück im Park Café im Central Park. Aber dafür mit Vogelgezwitscher vom Band.

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HARMONY OF THE SEAS° Mittelmeer

ausgebucht. Die Neugier der Gäste siegt scheinbar dann doch über die beunruhigende Vorstellung, mit tausenden Menschen auf engstem Raum Urlaub zu machen. Das Schiff ist ausgebucht, als ich in Barcelona an Bord gehe. Nahezu alle der über 40 Check-in-Schalter sind geöffnet, doch ich werde zu einer zusätzlichen, mobilen Eincheck-Station geschickt. Eine junge Dame nimmt meine Dokumente in einem Tablet auf, macht ein Foto für die Security – und schon bin ich abgefertigt. Sogar

Für den Hunger zwischendurch ist das „Sorrento‘s“ auf der Royal Promenade mit frischen Pizzas die richtige Anlaufstelle.

meinen Koffer kann ich selbst an Bord bringen. Doch auch wer sein Gepäck am Terminal-Eingang abgibt, bekommt es superschnell auf die Kabine gebracht, versichern mir meine englischen Kabinennachbarn Jil und Anthony später, als wir auf dem Balkon Smalltalk machen. Und überhaupt: Wer wartet tatenlos und genervt auf der Harmony noch auf sein Gepäck! Man ist ja auf einem Smartship. Dank neuester Technik kann jeder Gast in Echtzeit verfolgen, wo sich sein Koffer gerade befindet. Smart Check-in heißt das Codewort: vom Pier auf das Schiff in zehn Minuten und Gepäck-Tracking in Echtzeit. Erste Schritte in den Schiffsbauch: Ich stehe direkt auf der Royal Promenade auf Deck 5, der zentralen Straße an Bord über mehrere Decks, die auch zur Orientierung dient. Diese rund 160 Meter lange Promenade

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ist du mutig genug, den Sprung in die größte Rutsche auf See zu machen? Wenn ja, danach gibt es kein Zurück mehr!“ Sehr beruhigend diese Schilder auf dem Weg in den Abgrund. Kurz darauf stehe ich vor dem schwarzen Loch. Ich gebe zu, ich habe Bammel. Aber jetzt muss ich da runter. Wird schon schiefgehen, denke ich und stürze mich in die ungewisse Tiefe. Sause in einer schmalen Röhre rund 42 Meter in die Tiefe. Verliere das Gefühl für oben und unten, rechts, links. Sehe im Schwarz grelle Lichtblitze. Sonst nichts. Von einer Kurve geht es in die nächste, links, rechts. Endlos lang und doch irre schnell. Adrenalin rast durch meine Adern! Dann grelles Tageslicht. Nach nicht mal 12 Sekunden ist der Nervenkitzel vorbei. Wie im Rausch steige ich aus der Bahn, gebe meine flache Rutschmatte zurück. Das war sie also schon, meine Mutprobe im „Ultimate Abyss“, „Ultimativen Abgrund“. Die Riesenrutsche ist die gefeierte Weltneuheit auf der Harmony of the Seas. Sie geht über zehn Decks und ist so die längste Rutsche auf See. Ein Superlativ also. Aber da wir uns auf einem Royal Caribbean-Schiff befinden, wo das Credo „Bestes innovatives Entertainment“ auf die Flagge geschrieben steht, ist es folglich nicht die einzige Attraktion, die einen umhaut. Eigentlich ist der Megaliner eine einzige Sammlung an Superlativen von Deck 3 bis 16 und vom Bug bis zum Heck. Dort hinten, wo ich gerade bin – auf Deck 6 – und mühsam meine zerzausten Haare ordne, mit einem tüchtigen Drehwurm und schlotternden Beinen nach der Erdgravitation suche. Wo waren wir? Richtig, bei den Superlativen: Das neue Flaggschiff der amerikanischen Reederei ist nicht nur aufregender, unterhaltsamer und vielfältiger – was wir uns gleich noch im Detail anschauen werden – als seine derzeit etwas über 300 auf den Weltmeeren fahrenden Mitbewerber, sondern auch länger, breiter, höher – halt größer. Wahnsinnige 361 Meter lang und 66,5 Meter breit. Um diese Dimensionen zu verdeutlichen, hilft nur ein Vergleich: Die Harmony ist länger, als der Eiffelturm hoch ist. Ein Rummelplatz für Passagiere? In den 2747 Kabinen ist immerhin Platz für bis zu 5497 Gäste. Noch ein paar mehr also als auf den fast baugleichen Schwesterschiffen Oasis of the Seas und Allure of the Seas. Eine schwimmende Kleinstadt, die von emsigen Bediensteten, einer Crew aus 2384 Mann, gemanagt wird. Zahlen, die erschrecken und tatsächlich viele Kreuzfahrer abschrecken. Nichtkreuzfahrer erst recht, aber denen kann generell nur empfohlen werden, zum Schnuppern mit einem kleineren Schiff zu starten. Dennoch sind die Harmony-Reisen in den ersten Monaten so gut wie

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Höhenflüge: Diese Seilrutsche bietet tiefe Blicke in den Boardwalk neun Decks tiefer.

– auch ein Superlativ - ist nämlich begrenzt durch die Treppenhäuser vorne und hinten, „Forward“ und „Aft“ genannt, an denen jeweils sechs Glasaufzüge liegen. Hier lässt sich alles Wichtige finden: Gästeservice, Ausflüge, Internet, außerdem viele Shops oder auch das 24 Stunden geöffnete Park Café. Meine Kabine liegt auf Deck 6, Steuerbordseite, recht weit hinten. Ich bin „Forward“ im Lift hochgefahren, muss also wieder zurück. Puh!, die Gänge sind ja echt lang. Wenn ich nur drei Mal am Tag von meiner Kabine zum Bug laufe und zurück, habe ich schon eineinhalb Kilometer absolviert. Da kann man sich getrost den Run im Fitness-Studio sparen. Kabineninspektion: Erfreulich geräumig und in den eleganten Farben Türkis, Schlamm und Beige sehr modern eingerichtet ist mein Zuhause auf See mit Balkon. Ein Sofa als drittes Bett und zwei Kleiderschränke, eine große Kommode mit fünf Schubladen, zwei Spiegel. Das Duschbad hat eine gute Größe. Was zu beanstanden ist: Es gibt am Schreibtisch nur eine Steckdose für die europäische Norm, aber zwei für die USA und eine für England. Im Bad kein Shampoo, keine Lotion. Wer das erste Mal auf diesem Schiff ist, sollte am ersten Tag einen der Rundgänge mitmachen. Die dauern zwar gute eineinhalb Stunden, machen sich für eine bessere Orientierung aber absolut bezahlt. Die Ausmaße sind gewöhnungsbedürftig. Vor allem will da jeder Gang aus der Kabine wohl überlegt sein. Sonst gilt: Was du nicht im Kopf hast... Nicht jedermanns Sache sind die fast 5500 Passagiere! Gegen aufkommende Panik kann es hilfreich sein, sich diese Anzahl in einem anderen Zusammenhang vor Augen zu halten: Stellen Sie sich vor, Sie sind bei einem Spiel in einem der großen Fußballstadien oder einem

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Konzert in einer Multifunktionshalle einer deutschen Großstadt. Da sind Sie mit locker doppelt so vielen Fremden auf viel kleinerem Raum zusammen. Bekommen Sie dort Beklemmungen? Außerdem sollte man bedenken, dass ein Megaliner wie die Harmony of the Seas viel mehr Fläche hat, auf der sich die mehrere tausend Gäste verteilen. Zumal die Royal Caribbean-Macher, wenn es um Logistik und Organisation geht, Meister ihres Fachs sind: Jede Aktion, ob Sport- und Spa-Termine, Workshops, Vorträge, Ausflüge oder Shows – alles basiert auf einem ausgeklügelten Zeitmanagement. Was praktisch im Bordalltag bedeutet: Die Gäste werden immer wieder so gesteuert, dass es kaum zu Menschenaufläufen kommt. Mit wenigen nicht ganz vermeidbaren Ausnahmen: etwa beim Lunch im „Windjammer“-Restaurant zwischen 13 und 14.30 Uhr, beim Dinner im Hauptrestaurant „Grand Dining“ mit immerhin 3000 Plätzen sowie bei den Shows im Theater, wo rund 1400 Zuschauer hineinpassen.

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airewell-Party auf dem Pooldeck mit Live-Musik der schwarzen Bordband Hot Spices, die mit chilligen Reggae-Klassikern von Bob Marley dem Auslauf aus Barcelona die richtige Würze geben. Bon dia, Mallorca! Nach einer ruhigen Nacht legt die Harmony pünktlich in Palma am Außenpier an. Die Mein Schiff 3 ist schon da, die Britannia von P&O ebenfalls. Da wird die Stadt mit Kreuzfahrttouristen voll sein. Also lieber erst mal in Ruhe frühstücken – unter freiem Himmel im Park Café auf Deck 8 inmitten von 12.000 echten (!) Bäumen, Büschen, Blumen, mit nicht mal 30 weiteren Gästen an den Tischen und Bänken um mich

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Dabei sind alle immer freundlich, gesprächs- und hilfsbereit. Großes Lob für diese Crew! Heute ist der 4. Juli. Nachmittags steigt deshalb eine Party zum amerikanischen Nationalfeiertag auf dem Boardwalk im „Aft“-Bereich gen Heck auf Deck 6. Der Boardwalk ist eine Art Vergnügungsmeile zum Flanieren, zu dem hin auch etliche Kabinen liegen und der Restaurants wie das „Johnny Rockets“, die Hot-DogStation und das nostalgische „Karussell“ beherbergt, das man schon von der Oasis und der Allure of the Seas kennt.

Zum Sport-Entertainment für die ganze Familie gehört auch dieser schön angelegte und durchaus anspruchsvolle Minigolf-Parcours.

Neu ist das „Sabor Taqueria“, wo es mexikanische Quesadillas und Tortillas gegen Zuzahlung gibt. Hierher umgezogen ist auch Starbucks (kostenpflichtig), bisher in der Royal Promenade. Der Boardwalk ist ebenfalls ein als Lifestyle-Areal titulierter Bereich. Zu US-Hits von den Bee Gees bis Stevie Wonder haben Groß und Klein heute ihren Spaß. Die Kids schwingen im Hula-HoopReifen die Hüften, fahren Seifenkisten-Rennen oder drehen ihre Runden im Karussell. Fünf junge, kräftige Amis stopfen derweil beim Hot-Dog-Wettessen in fünf Minuten so viele der Wurstbrötchen in sich hinein wie möglich. Der Sieger schafft sechs, die anderen drei oder vier. Ein zweifelhaftes Vergnügen für den Gewinn von einem Getränkepaket über rund 40 Euro am Tag. Zeit fürs Abendessen, wer keine Hot Dogs hatte. Satt werden ist generell nicht das Problem auf Kreuzfahrt-

herum. Vogelgezwitscher aus versteckten Lautsprechern untermalt diese Idylle künstlich. Nicht weit von mir entfernt säubert ein Gärtner die Beete, irgendwo hinter mir plätschert eine Bewässerungsanlage. Super, diese beschauliche Atmosphäre im Central Park! Im Park Café ist das Essensangebot zwar begrenzt, aber ausreichend: Es gibt gemischtes frisches Obst vorbereitet in Plastikbechern, also auch zum Mitnehmen, Panini und Bagels mit Belag nach Wunsch, Cereals und süße Teilchen wie Muffins. Doch was soll’s: Hauptsache, kein Lärm, kein Anstehen, keine langen Wege. Der Central Park ist das Markenzeichen der Oasis-Klasse, war bei Einführung der absolute Superlativ auf dem Kreuzfahrtmarkt. Und bis heute ist diese über sieben Decks nach oben hin offene Schlucht im Schiff ein absolutes architektonisches Highlight. Der Central Park wird als eines von sieben Lifestyle-Arealen an Bord vermarktet. Auch die Royal Promenade, die wir schon kennen, gehört dazu. Doch erst mal raus und auf die Insel. Mallorca will erkundet werden, wenn auch die knappe Liegezeit von acht Stunden kaum dazu ausreicht. Die Ausflüge von Royal Caribbean sind unspannend für Inselkenner wie Deutsche oder Engländer. Es sind hauptsächlich Amerikaner, die z. B. die angebotene Stadtbesichtigung buchen – entweder zu Fuß oder mit dem Bus. Die meisten Gäste starten auf eigene Faust und nutzen wie ich den ShuttleService der Reederei, der uns für fünf Euro an den Paseo Marítimo und später wieder zurückbringt. Das klappt reibungslos und ohne zu warten. 20 Minuten später stehe ich direkt gegenüber dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt, der Kathedrale La Seu. Ich will nicht shoppen, schon gar nicht mit tausenden Kreuzfahrern, laufe deshalb an der Promenade am Meer entlang zum Hafen Portixol, dann weiter nach Ciudad Jardín. Hier ist es entspannt, Urlauber sitzen in den Cafés. Es gibt viele freie Liegen zum Sonnen. Das Meer ist flach und warm. Ruck, zuck ist die Zeit um, und schon bin ich kurz vorm Ablegen wieder an Bord. Ich staune: Das Pooldeck ist überbevölkert, fast jede Liege belegt, in den vier Pools ist kaum Wasser zu sehen. Offenbar sind viele Gäste gar nicht von Bord gegangen. Jedenfalls ist es ungemütlich laut. Und ich möchte lesen. Eine Alternative ist jetzt das Solarium am Bug, ein großes Sonnendeck mit Whirlpools über mehrere Ebenen, das nur Erwachsenen vorbehalten ist. Positiv aufgefallen ist, dass überall auf dem Schiff unglaublich viele Servicekräfte zugegen sind. Beispiel: Komme ich zurück an Bord, werde ich von fünf, sechs Crew-Mitgliedern fröhlich empfangen und wieder „sicher“, ohne mich zu verirren, zu den Aufzügen bzw. Treppen geleitet. Auch auf dem Pooldeck laufen unzählige Kellner herum, um Bestellungen für Drinks aufzunehmen, Bademeister überwachen die Pools, das Sportsteam kontrolliert die Zugänge zu den Rutschen usw.

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schiffen. Auch die Harmony of the Seas macht hier keine Ausnahme. Über 20 Optionen gibt es, ein Café sogar rund um die Uhr! Wir schauen uns eine Auswahl an: Leger sitzen die Gäste von 18 bis 22 Uhr im „Windjammer“-Buffet-Restaurant mit Blick aufs Meer aus den bodentiefen Fenstern. Hier essen sie zwar von Plastiktellern, dafür aber mit Stoffservietten – und werden sogar mit Getränken bedient! Auf den Tischen stehen kleine Schilder mit – typisch amerikanisch – den Vornamen der zuständigen (immer freundlich lächelnden)

buchen oder von 18 bis 22 Uhr bei freier Zeiteinteilung, wobei auch hier eine Vorab-Reservierung zu empfehlen ist, um Wartezeiten bei der Platzierung zu vermeiden. Die Auswahl der Menüs besteht aus mehreren Vorspeisen, Suppen, Salaten, Hauptgerichten mit Fisch, Fleisch, Chef’s Selection vegetarisch und Desserts. Damit es dem Gaumen nicht langweilig wird, gibt es aber noch die verschiedenen Spezialitäten-Restaurants, die unbedingt ausprobiert werden sollten. Planen Sie hier rechtzeitig und reservieren Sie. Diese festen Termine nehmen zwar die Flexibilität und Spontaneität, ersetzen aber auch den Frust, keinen Platz mehr zu bekommen. Das hat seine Gründe: Die meisten dieser Restaurants liegen am abends romantisch illuminierten Central Park, bieten teils auch die Möglichkeit, „outdoor“ unter wenigen Gästen ganz privat zu essen und persönlich bedient zu werden. Und das Essen hier ist vorzüglich! Die Pauschalen von 30 bis 49 Dollar pro Gast lohnen sich allemal.

I Fast freier Fall: Diese kleine Kreuzfahrerin wagt sich in die größte Trocken-Rutsche auf See, die „Ultimate Abyss“.

Servicekräfte. Die bringen auf Wunsch Getränke von der Bar und sogar auch von den Selbstbedienungsstationen. Das Essensangebot ist sehr reichhaltig: Vorspeisen (Antipasti und Tapas), große, gute Salatbar, hochwertige Käsesorten und leckere Dessertauswahl. Bei den Hauptgängen kann man sich zwischen Fastfood, Gegrilltem, Aufläufen, jeder Menge Pfannengerichten und indisch/ asiatischen Gerichten entscheiden. Alles sehr schmackhaft, obwohl die Fischfilets und das kurz gegrillte Fleisch bei unserem Versuch recht trocken waren. Auch angenehm: Benutztes Geschirr wird sofort wieder abgeräumt und der Tisch gewischt, damit nachfolgende Gäste Platz nehmen können. Täglich wechselnde Menüs werden im „The Grande“Restaurant serviert, wo man die Option hat, entweder zu zwei festen Essenszeiten um 18.30 oder 20.45 Uhr zu

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ch teste heute Abend das Restaurant „Jamie’s Italian“. Der englische Starkoch Jamie Oliver hat hier erstmals auf See seinem Faible für die italienische Küche gefrönt, kreierte köstliche Variationen von Antipasti und Bruschetta. Stylisch ist hier auch sein Design: Man sitzt wie bei „la mamma“ an Eisen- und Holztischen, die Speisen werden auf großen Platten, die auf Tomatendosen gestellt werden, serviert. Wählen Sie unbedingt für den Hauptgang hausgemachte Pasta. Am edelsten sind die Tagliatelle mit Trüffel. Beim Dessert empfiehlt sich erneut eine süße Selektion, von der der ganze Tisch naschen kann, mit unter anderem gesalzenem Karameleis, Meringue-Torte und Tiramisu mit Orangenlikör. Weitere Spezialitäten-Restaurants am Central Park sind das „150 Central Park“ des amerikanischen TopKochs Michael Schwartz, das Feinschmeckern gerecht werden will, sowie das „Chops Grille“-Steakhouse und das À-la-carte-Restaurant „Vintages“. Ein weiteres neues Highlight ist das „Wonderland“ auf Deck 12, wo das Dinner als märchenhaftes Genusserlebnis zelebriert wird. Man kostet sich, in kopfhohen Königsstühlen an Tafeln sitzend, durch die Menü-Themen Luft, Wasser, Wind und Feuer. Was serviert wird, scheint zeitweise surreal – etwa die Tomate, die gar keine ist, sondern ein Tomatenmarkbällchen. Kreative Küche, schwer zu beschreiben – muss man probieren! Was für die Dinner-Restaurants gilt, gilt auch für die Abendunterhaltung. Reservieren Sie den Besuch der kostenlosen Shows, damit Sie keine verpassen! Denn die zählen zu den absoluten Superlativen auf der Harmony of the Seas. Sind ein Must-See! „Wir bringen Entertainment hier auf ein neues Level“, hatte Nick Weir, Vice President Entertainment, von Royal Caribbean

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Gigantische Aussichten in den Boardwalk über die „Ultimate Abyss-Rutsche“ bis zum AquaTheater am Heck.

nur für Erwachsene, sondern für die ganze Familie. Das macht Lust auf mehr Entertainment! Doch erst mal legen wir am nächsten Morgen in Marseille an. Der größte Kreuzfahrthafen Frankreichs ist das Tor für Ausflüge in die Provence. Wer nicht in das mittelalterliche Avignon mit seinem Papstpalast fährt oder in das goldene Aix-en-Provence mit seiner berühmten Saint-Sauveur-Kathedrale und ihren Gärten, nimmt einen Shuttle für 18 Dollar ins Zentrum. Das ist überschaubar und lässt sich leicht zu Fuß erlaufen. Zuerst geht’s an den Vieux Port, wo die Fischer auf dem Quai des Belges ihren tagesfrischen Fang verkaufen, etwa Doraden, Rotbarben und Tunfische. Hier trifft man auch die Segway-Fahrer vom Schiff wieder, die mit ihren Zweirädern über den Platz fahren. Dann bietet sich ein Spaziergang zur 162 Meter über der Stadt

International versprochen. „Auf unseren bisher größten und beeindruckendsten Bühnen können Gäste das Unerwartete erwarten.“ Er hat nicht übertrieben! Los geht’s heute Abend mit dem Musical „Columbus“, einer Eigenproduktion der Reederei mit einem fantastischen Bühnenbild. Und innovativ dazu. Inspiriert ist das Stück von „Spamalot“, dem mehrfach ausgezeichneten Musical der britischen Komiker-Gruppe Monty Python’s, und der aktuellen Broadway-Komödie „Something Rotten“. Erzählt wird die Geschichte von Marvin Columbus, einem entfernten, glücklosen – fiktiven – Cousin des Entdeckers Christoph Kolumbus. Marvin begibt sich auf eine irre Entdeckungsreise, um selbst Geschichte zu schreiben, eine unverhoffte Romanze inklusive. Marvins Reise über den Atlantik in die Karibik wird mit viel Pfiff und Humor erzählt – ein Spaß nicht

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liegenden Kathedrale Notre-Dame-de-la-Garde an. Diesen neobyzantinischen Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts konnten wir schon aus der Ferne von unserem Liegeplatz, hoch über der Stadt thronend, erkennen. Oben angekommen, ist die Beschaulichkeit, die in den Gassen herrschte, dahin: Auch Busse vom Schiff machen bei den Besichtigungen natürlich hier Halt. Aber die Aussicht lohnt, etwa auf die nahe Île d’If, wo Dumas’ „Graf von Monte Christo“ im Gefängnis einsaß. Zurück an Bord folgen am Abend gleich zwei weitere neue Entertainment-Highlights. Die erste: eine Eisshow im bordeigenen Eisstadion. Die Weltklasse-Künstler wir-

In der Harmony-Geschichte entdecken die Hauptfiguren Juliet und der mysteriöse Zeitreisende Tempus von der gefrorenen Seine aus die Wunder der Erde und des Herzens. Dabei sind sie in verschiedenen Dimensionen unterwegs. Absolut beeindruckend! Kaum zu steigern, meinen Sie? Doch, denn die neue Aqua Show „The Fine Line“, „Der schmale Grat“, ist eine 360°-Show unter freiem Himmel im Amphitheater am Heck der Harmony mit nervenaufreibenden Stunts und körperlich anspruchsvollen Akrobatikfiguren, ausgeführt von den besten Extremsportlern der Welt. Da tanzen, turnen, stampfen die Künstler im Rhythmus der Musik im knöcheltiefen Wasser, fliegen ins Wasser, tauchen wieder auf, katapultieren sich zurück in die Luft, schwingen pitschnass an Seilen über die Zuschauer. Temporeich, perfekt inszeniert! Und dann ist es so weit: Parallel zu diesem Feuerwerk an Tanz springen Turmspringer teils zeitgleich von zwei zehn Meter hohen Türmen in diesen für die Zuschauer unglaublich winzigen, hydraulisch gesteuerten Pool. Im Finale steht einer auf der 18 Meter hohen Spitze – und springt, bei fahrendem Schiff! Ich schaue so gebannt diesem Schauspiel an Hochleistung zu, dass ich glatt vergesse, Luft zu holen.

In der Bionic Bar mixen Bar-Roboter Lieblings-Cocktails.

beln atemberaubend durch die Luft, machen doppelte Schrauben, Spagatsprünge, Pirouetten, komplizierte einhändige Hebefiguren und landen sicher wieder mit ihren Kufen auf dem Eis. Unglaublich? Ja, aber auf der Harmony of the Seas scheint alles möglich! Faszinierend ist vor allem die neue Technik, bei der die Eisfläche zur Projektionsfläche wird: Mal wird das Weltall mit Galaxien, Sonne und Sternen abgebildet, mal das tosende Meer mit Wellen und Strudeln. Die Künstler schweben quasi über diese Bewegtbilder hinweg. Ein multimediales Gesamtkunstwerk der Superlative! Die Show hat den Titel „1887“, spielt im Paris zu Zeiten des Autors Jules Verne, der bekannt ist für seine Werke „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ sowie „Reise um die Erde in 80 Tagen“.

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Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für Azur

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rschöpft von so viel Adrenalin-Spektakel, falle ich heute Abend nur noch ins Bett. Dabei wollte ich doch noch bei der Karibik-Party im Boleros mit den Hot Spices tanzen! La Spezia heißt unser dritter Hafen, bevor es nach Civitavecchia und Neapel und zurück nach Barcelona geht. Von La Spezia starten die meisten Reederei-Exkursionen in die Toskana nach Florenz, Pisa und Lucca oder in die Cinque Terre mit ihren charmanten fünf Fischerörtchen. Aber auch hier gehen viele auf eigene Faust los. La Spezia ist in einer Stunde erlaufen, bietet es doch außer dem Castello San Giorgio, in dem ein Museum untergebracht ist, und einer netten kleinen Fußgängerzone nicht viel. Eine Stadt, in der sich italienischer Alltag abspielt. Am Shuttle-Stop bieten lokale Veranstalter Bootstickets (30 Euro) für Touren in die Cinque Terre an mit Stops in u. a. Portovenere und Monterosso. Machen Sie Hop onHopp-off, denn unterwegs kann man an jeder Station aussteigen, bummeln und mit dem nächsten Boot zum nächsten Örtchen hin- oder zurückfahren. Aber unbedingt Wasser, Sonnenschutz und Hut nicht vergessen! Die Sonne sticht bei 30 Grad Außentemperatur. Nochmal ein Abend im Zeichen von Entertainment: „Summer Nights“, „Greased Lightnin’“ oder „Beauty School Dropout“. Ich schwelge in süßen Jugenderinnerungen, als ich die dritte Eigenproduktion von Royal Caribbean erlebe: das Musical „Grease“, diese schmalzige Rock-’n’-Roll-Lovestory von Sandy und Danny, die erstmals auf hoher See zu sehen ist. Die Choreografen haben es für die Harmony neu arrangiert. Nicht super-

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FRANKREICH

La Spezia

Marseille

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Rom/Civitavecchia Barcelona S PA N I E N

lativ, aber sehr hochwertig, mit viel Herz, perfekten Tanzdarbietungen und tollem Gesang von dem Harmony-Ensemble auf die Bühne gebracht. Nach dieser Show ein letzter Drink. Nur wo? Im Freien sitze ich an der Poolbar, die Jungs hinter der Theke sind spitze. Auch die Trellis Bar im Central Park ist sehr einladend, wird aber eher für einen Aperitiv vorm Dinner genutzt. Indoor hat mir das Ambiente im Boleros am besten gefallen. Oder ich probiere noch einmal die Rising Tide, die über drei Decks hoch- und runterfahrende Bar in der Royal Promenade? Die ist gerade unterwegs und legt erst wieder in 20 Minuten an. Wie wäre es also mit der Bionic Bar? Der einzigen Bar ohne Service. Nicht ganz: Zwei hoch entwickelte Roboterarme mixen hier meinen Cocktail. Den bestelle ich durch Vorhalten meiner Bordkarte für fünf Euro an einem der Tablet-Tische – schon legen die Roboter-Bartender los. Meine Reise ist fast zu Ende. Längst habe ich nicht das ganze Showangebot gesehen, etwa die exzellenten A-capella-Sänger, oder alle Restaurnats ausprobiert. Selbst das Fitness-Studio habe ich nicht besucht (ein Novum für mich!), so viel anderes gab es zu erleben. Aber jetzt würde ich doch noch gerne im Vitality-Spa entspannen. Vielfältigste Angebote von Bambus- bis Fußreflexzonenmassage locken mich. Nur als ich die Preise sehe, haben meine Muskeln Pech: ab 129 Dollar für z. B. 50 Minuten ganz normales Ganzkörperkneten bis rauf zu 409 Dollar für 90 Minuten vierhändige Massage. Nein, danke! Da lockere ich mir die Beine eben auf dem Sportsdeck 15 am Heck. Diese Aktivitäten sind nämlich kostenfrei. Allerdings bis auf den Minigolf-Parcours nicht ohne Risiko: Soll ich mich die 13 Meter hohe Kletterwand wirklich hochquälen? Abgelehnt. Also zum Surfsimulator, auf die Minitribüne und zuschauen, was die anderen so auf dem Surfbrett zu Stande bringen. Scheint schwierig zu sein. Die meisten zerhaut es nach kurzer Zeit in dem Wasserstrom. Nur ein junges Mädchen schafft den Stand. Der Schiffsarzt versorgt hier des Öfteren mal einen verstauchten Fuß, habe ich gehört. Auch nichts für mich. Also auf die Seilrutsche. Die Zipline ist 25 Meter lang und führt neun Decks hoch über den Boardwalk. Höhenangst habe ich keine, doch ich habe keine Lust auf das An- und Abgurten, was den vielen Kindern in der Warteschlange nichts auszumachen scheint. Tja, da bleibt als Letztes nur die Riesenrutsche Ultimate Abyss. Hier ist gerade wenig los. Nach kurzer Einweisung sitze ich auf meiner Matte vor dem schwarzen Loch. Es gibt kein Zurück mehr! Die superlative Harmony of the Seas hat mich ganz und gar für sich gewonnen. Text: Susanne Schaeffer

M i t t elmeer

Neapel

Palma de Mallorca 0

100 km

Mediterranes Trio Spanien, Frankreich und Italien sind die Destinationen dieser Kreuzfahrt. BARCELONA 1,6 Millionen Einwohner. Quirlige Metropole Kataloniens. Highlights: Werke des Künstlers Antonio Gaudí, die unvollendete Sagrada Familia, die belebte Allee La Rambla mit dem gotischen Altstadtviertel mit der Kathedrale Santa Eulàlia und dem Rathaus an der Plaça de Sant Jaume. www.barcelonaturisme.com

PALMA DE MALLORCA 400.000 Einwohner, Hauptstadt der Balearen. Für fünf Euro mit dem Shuttle vor die Kathedrale La Seu, dann Stadtbummel oder weiter zu einem der nahen Strände. Spaziergang auf das Castell de Bellver (14. Jh.) mit Weitblick. Ausflüge: Drachenhöhlen (4 Std./ca. 62 Dollar), Segway in Palma (ca. 2 Std./109 Dollar), Kayak in Calvia (2,5 Std./ ca. 150 Dollar).

MARSEILLE 1,58 Millionen Einwohner. Zweitgrößte Stadt Frankreichs am Golfe du Lion. Tipp: Fischmarkt am Quai des Belges. Auf dem 162 Meter hohen Hausberg, über dem Alten Hafen thronend, steht die Basilika Notre-Dame-de-laGarde. Shops gibt’s am Prachtboulevard La Canebière. Ausflüge in die Provence: Dörfer der Provence (7,5 Std./150 Dollar), Avignon (7,5 Std./ca. 110 Dollar), Aix-en-Provence

(4 Std./ca. 60 Dollar). www.marseille-tourisme.com

LA SPEZIA 225.000 Einwohner. Von hier in die Toskana, z. B. nach Florenz. Highlights hier: die Kathedrale Santa Maria del Fiore, die Uffizien, die Ponte Vecchio. Pisa: der Schiefe Turm. Ausflüge in die Cinque Terre, z. B. nach Portofino. Nach Florenz und Pisa (11 Std./ca. 200 Dollar).

CIVITAVECCHIA 52.000 Einwohner. Von hier geht es nach Rom, in die „Ewige Stadt“. Ausflüge über die Reederei, z. B. Rom-Stadtführung (10 Std./ca. 200 Dollar), nur Transfer ca. 83 Dollar.

NEAPEL 1 Million Einwohner. Wer nicht durch die Stadt bummeln will, fährt nach Capri oder zum aktiven Vulkan Vesuv, nur neun Kilometer von der Stadt entfernt. Attraktion: die Ausgrabungen in der 79 n. Chr. durch den VesuvAusbruch verschütteten Stadt Pompeji (Ausflug: 4 Std./ca. 76 Dollar). Ausflüge an die AmalfiKüste mit Sorrento (8 Std./ ca. 156 Dollar), Neapel-Stadtführung (3 Std./ca. 60 Dollar).

SOUVENIRS Perlen aus Mallorca, Lavendel, Seifen, Wein aus der Provence, Leder (Schuhe, Taschen) und Olivenöl aus Italien. 4/2016

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Die Harmony of the Seas zeichnet sich durch bestes Sport-Entertainment aus. Hier sehen wir den FlowRider am Heck, einen Surfsimulator, der so manchen Gast vom Brett reißt.

Der Megaliner bietet großzügige Komfort-Balkonkabinen in eleganten Farben, mit ausreichend Stauraum und Spiegeln.

Der Gourmettempel „150 Central Park“, eines von 20 Restaurants an Bord des mehr als eine Milliarde Euro teuren Schiffes.

Die Kletterwand ist eines der Sportangebote, die wir auch von anderen Royal Caribbean-Schiffen schon kennen.

Party am amerikanischen Unabhängigkeitstag auf dem Boardwalk der Harmony of the Seas. Die Kirmesmeile mit Karussell ist besonders bei Familien beliebt.

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SCHIFFSTEST

Der neue Megaliner lockt mit Sport, Spiel und Unterhaltung Die HARMONY OF THE SEAS ist ein schwimmendes Resort für rund 5500 Gäste. SCHIFF Das weltgrößte Schiff ist ein einziges Entertainment-Resort auf dem Wasser. Fun und Action stehen im Vordergrund, die Destinationen sind Nebensache. Neben denen von den fast baugleichen Schwesterschiffen Oasis of the Seas und Allure of the Seas bekannten Features wie der grünen Oase Central Park und der ersten Kirmes-Promenade auf See, dem Boardwalk, gibt es auch neue einzigartige Attraktionen: die höchste Rutsche auf See, die Ultimate Abyss, über zehn Decks und die Wasserrutschen Perfect Storm sowie die grandiose Broadway-Show „Grease“ im Theater. Ein Schiff für Vergnügungssüchtige, die keine Probleme haben, ihren Urlaub mit etwa 5500 Gästen zu teilen.

REEDEREI Royal Caribbean International (RCI, Sitz: Miami) ist die weltweit zweitgrößte Reederei mit derzeit 26 Schiffen in acht Klassen, wie der Quantum-Klasse mit z. B. der Anthem of the Seas (2015) und der Oasis-Klasse mit den weltgrößten Schiffen Oasis of the Seas, Allure of the Seas und der neuen Harmony of the Seas (2016). Zu RCI gehören u. a. die Marken Royal Caribbean Cruises, Celebrity Cruises, Azamara Club Cruises und zu 50 Prozent TUI Cruises.

FAHRTGEBIET Die Harmony of the Seas verbringt ihre Premierensaison im Mittelmeer mit einwöchigen Touren ab/bis Barclona bzw. ab/ bis Rom mit Stops auf Mallorca, in Marseille, La Spezia und Neapel. Im Winter ist sie ab ihrem

Heimathafen Fort Lauderdale (Florida) in der Karibik unterwegs.

KABINEN 2744 komfortabel eingerichtete Kabinen, davon 1956 Balkonkabinen (17-18 m2), davon z. B. 1288 mit Meerblick-Balkon, oder z. B. 477 Kabinen mit Balkon zum Boardwalk oder Central Park, 180 Außenkabinen (15-28 m2), 498 Innenkabinen (9–16 m²), 4 FamilienInnenkabinen (24 m2). In Grün-Hellbraun-Beige-Tönen, mit Sitzecke (bzw. drittes Bett), Schreibtisch, LED-iTV, DVD-on-Demand, Duschbad (kein Shampoo/Lotion!), Fön, Safe, regulierbare Klimaanlage. Minibar (gegen Gebühr). Turndown-Service am Abend.

GASTRONOMIE Inklusive: „Windjammer Marketplace“ (ca. 700 Plätze, Buffet), Hauptrestaurants mit Tischservice „The Grande“, „Silk“, „American Icon Grill“ (rund 3000 Plätze, zwei Sitzungen und fester Tisch oder freie Zeitwahl als My Time Dining ohne festen Platz), „Sorrento’s Pizza“, Café Promenade (leichter Imbiss, 24 Stunden geöffnet), Central Park Café (auch take away), Vitality Café (im Spa), Solarium Bistro (gesundes Essen). Nicht inklusive: Spezialitäten-Restaurants (gegen Gedeckgebühr), z. B. „150 Central Park“ (Feinschmecker, 45 Dollar), „Chops Grille“ (Steaks, 39 Dollar), „Jamie‘s Italian“ (30 Dollar), „Vintages“ ( À-la-carte-Preise), „Wonderland“ (49 Dollar), Japaner „Izumi Hibachi & Sushi“ (45 Dollar), „Sabor Taqueria“ (à la carte), „Johnny Rockets“ (à la carte). Bars, z. B. Bionic Bar,

schwebende Rising Tide Bar. Getränkepakete: ab 8 Dollar (Soda mit Trinkflasche) bis 62 Dollar (all-inclusive).

SERVICE

PUBLIKUM Im Mittelmeer Europäer und Amerikaner, in der Karibik international. Durchschnittsalter: ca. 49 Jahre.

Freundlich, hilfsbereit, englisch-/spanischsprachig. Internationale Gästebetreuer. Trinkgeld: 12 Dollar pro Tag (wird automatisch dem Bordkonto belastet).

SHOPPING

SPORT & WELLNESS

DRESSCODE

Vier Swimmingpools, trockene Rutsche Ultimate Abyss, nasse Rutschen Perfect Storm, AquaPark H2O, Whirlpools, weitläufiges Fitness-Center (Kurse), Joggingparcours, zwei Kletterwände, Surf-Simulator, Zipline, Minigolf, MultifunktionsSportfeld, Tischtennis, Spa mit Massagen (z. B. Hot-Stone 50 Min./129 Dollar). Gesundheits-Workshops, Kosmetik, Friseur.

Tagsüber sportlich, abends casual bis elegant (Kleiderempfehlung im Tagesprogramm).

Boutiquen in der Royal Promenade, im Boardwalk und im Central Park mit Duty-freeArtikeln, Reederei-LogoArtikeln, Mode, Reisebedarf.

PREISNIVEAU Ab 80 Euro pro Tag.

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BORDPROGRAMM Royal Theater, Aqua Theater, Eisstadion Studio B, Boardwalk mit Karussell. Work-Shops, Central Park, Jazz on 4, Boleros Lounge, Bibliothek, Kartenraum, Kunstgalerie, Konferenzräume, großer Teensbereich Youth Zone und Kinderclub Adventure Ocean, WiFi Voom (schnellstes auf See): ab 12,99 Dollar/Tag/ Gerät für die ganze Reise.

AUSFLUGSANGEBOT Diverse Kategorien wie Kultur/ Sightseeing (per Bus/Jeep/ Boot), Aktiv (Radfahren, Wandern, Kayak, Segway, Strand), Kulinarik (Weinproben, Pastaund Pizza-Kurs), Familienausflüge. Je nach Buchungen gibt es auch Touren in deutscher Sprache.

HARMONY OF THE SEAS Schiff 16,9 Kabinen 8,5 Gastronomie 16,7 Service 15,0 Sport & Wellness 9,5 Bordprogramm 9,4 Ausflugsangebot 7,0 GESAMT Punkte 83,0 Bordsprache: Englisch Bordwährung: Dollar Passagiere: 5497 Crew: 2384 PCR: 2,3 SR: 28,58 Baujahr: 2016 Flagge: Bahamas BRT: 225.282 Länge/Breite: 361 m/66,5 m

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Die famili채re Hamburg kreuzt erstmals von Hongkong 체ber die Philippinen und Borneo nach Singapur. Eine kontrastreiche Kreuzfahrt durch das S체dchinesische Meer.

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Die Philippinen sind ein Paradies für Wassersportfans. In Coron starten die Kreuzfahrer in diesen Schnellbooten zu einem Badeausflug.

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Zum chinesischen Neujahrsfest sind die Straßen der asiatischen Städte mit roten Lampions geschmückt. Rot ist dort die Farbe des Glücks.

Typisch für die Philippinen sind die Jeepneys, die Ex-Jeeps der Amerikaner, die zu bunten Taxis umfunktioniert wurden. Highlight in Hongkong: Fahrt mit der Zahnradbahn hoch auf den Hausberg Peak – und oben staunen, staunen, staunen.

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In Manilas Hauptstadt konkurrieren Fahrrad-Rikschas mit der wachsenden Zahl der Autos. Zum Schutz vor den Abgasen tragen viele einen Mundschutz.

Bruneis Moschee Sultan Omar Ali Saifuddin liegt auf einer kĂźnstlichen Lagune, hat Marmor-Minarette und einen goldenen Dom.

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Noch immer leben viele in Wasserhäuser-Dörfern wie diesem in Kota Kinabalu (Sabah). Nur wenige Meter entfernt von modernen Neubausiedlungen. Märchenhaftes Antlitz: die Moschee in Kota Kinabalu, der Hauptstadt des Königreichs Sabah.

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Batik-Malerei in Sabah – für die Hamburgianer eine willkommene Abwechslung.

Rasante Fahrt durch die Mangroven zu einem traditionellen Dorf in Sabah.

Mannshohe Räucherstäbchen stehen wie eine Armee vor dem Kloster Po Lin auf Lantau Island, einer von 263 Inseln von Hongkong. 4/2016

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ung Hei Fat Choy, Hamburg!“ – Willkommen, Hamburg! Gegenüber der Bucht sehe ich sie von der Hafenpromenade Tsim Sha Tsui aus in Kowloon liegen. Seit heute ist sie da, das erste Mal in der Megametropole. Von Dubai kommend ging es über Indien, Phuket, Singapur, Ho Chi Minh hierher. Wie viele der Gäste bin ich ihr vorausgereist – und gehe erst morgen an Bord. Über die Hälfte der Neuankömmlinge hat das Vorprogramm der Reederei gebucht, um drei Nächte für ausgiebiges Sightseeing zu nutzen. Oder ist auf eigene Faust losgezogen, so wie ich. Unter den über 200 Hotels in Hongkong von einfach bis luxuriös habe ich von Deutschland aus nach einem mit einem guten PreisLeistungs-Verhältnis und möglichst naher Lage zum Kreuzfahrtterminal gesucht. Meine Wahl fiel auf das Harbour Plaza 8 Degress. Meine Ansprüche werden erfüllt. Wer es luxuriöser mag, sollte im Harbour Grand Kowloon derselben Gruppe absteigen, welches sich direkt am Victoria Harbour befindet, wo ich jetzt stehe und die Hamburg begrüße. Hongkong ist für Asiaten vor allem Shopping, für uns stehen andere Highlights obenan. Und für mich wie immer zuerst der Besuch des höchsten Punktes. Rauf auf den Peak für den ultimativen Ausblick. Der 428 Meter hohe Hausberg auf Hong Kong Island ist seit der Kolonialzeit auch die exklusivste Wohngegend der Stadt. Klar, denn schon damals zog die kühlere Luft die Reichen und Berühmten an. Ich nehme ein Taxi vom Hotel direkt an die Tramstation. Taxi fahren ist bezahlbar und mit einem Jetlag in den Knochen auch am bequemsten für einen ersten Tag in Fernost. Schon die Fahrt mit der Peak Tram hat es in sich. Sie ist übrigens seit 1888 in Betrieb! Natürlich nicht mit denselben Wagen von damals. Ein paar alte Exemplare stehen als Reminiszenz aus, bzw. ein Waggon ist heute das Touristenbüro oben auf dem Gipfel. Was die sieben Minuten nach oben aber bemerkenswert macht, ist die steile Fahrt im scheinbar 45-Grad-Winkel. Die Skyline gehört zu den schönsten der Welt. Keine Frage! Und bei Sonnenschein umso mehr! Zurück nehme ich die Star Ferry über den Victoria Harbour. Die ist seit 1889 das schwimmende Wahrzeichen der Stadt, pendelt und ist mit 25 Cent heute auch ein preisgünstiges Vergnügen. Zwischendurch stärke ich mich mit Dim Sum, diesen köstlichen chinesischen Teigtaschen mit allerlei Füllungen. Zeit, an Bord zu gehen. Festgemacht hat die Hamburg am Kai Tak Terminal. Das Cruise Terminal wurde erst vor 2013 eröffnet und erinnert in seiner langgezogenen Flügelform an die ursprüngliche Funktion seines Geländes. Bis 1998 befand sich genau hier der wegen seiner gefährlichen Landung

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zwischen den Wolkenkratern bei Piloten und Passagieren gleichermaßen spektakuläre wie gefürchtete Flughafen der Metropole. Nun will Hongkong auch ein großes Stück vom Kreuzfahrtkuchen abhaben. An die 15 Check-in-Kontrollhäuschen stehen heute schon in der weitläufigen Halle, an jeder Ecke warten Ordnungshelfer auf die Gäste. Es wird sich auch außerhalb Asiens weiter herumsprechen, dass Hongkong eine Kreuzfahrt wert ist. Warm und herzlich fällt der Empfang dann in der Lobby der Hamburg aus: Die Zimmerdamen stehen Spalier und begleiten die Gäste einzeln zu ihren Kabinen. Die haben zwischen 13 und 15 Quadratmeter eine gemütliche Größe, sind auf Deck 5 komfortabel in Braun-Beige-GrauTönen eingerichtet, verfügen jedoch bis auf zwei Kabinen über keinen Balkon. Das Interieur in den öffentlichen Bereichen kommt zeitgemäß modern, freundlich und frisch daher. Ganz nach dem Motto: Ankommen und zu Hause fühlen. Das wird dem Gast auf der Hamburg sehr leicht gemacht. Und es sind genau dieses familiäre Flair und die persönliche Beziehung zu den Gästen, die die besondere Note ausmachen. „Wir versuchen, uns Zeit für den Gast zu nehmen und seine Wünsche zu erfüllen“, bestätigt Hotel-Manager Osman Ozpolat. Dafür ist die Crew auffallend oft präsent, immer für einen Plausch zu haben und ansprechbar für Fragen. Die Gäste honorieren diesen Service mit ihrer Treue: 40 Prozent sind Repeater. Auch Udo aus Berlin und Addi aus Bremen schätzen die Überschaubarkeit und persönliche Ansprache. Die beiden haben sich an Bord kennen gelernt und über die Jahre gemeinsamen Reisens mehrere hundert Tage auf See angesammelt. In Hongkong sind sie bereits einen Monat auf der Hamburg und bleiben noch vier weitere. Langweilig wird es ihnen nicht, obwohl das Entertainment auf der Hamburg ja nicht zu den vielfältigsten gehört: Morgens spielen sie eine Runde Shuffleboard oder Skat, nachmittags lösen sie Kreuzworträtsel und schwimmen Runden im Pool. Abend für Abend sitzen sie nach dem Dinner im Restaurant in der Lounge Bar bei ihrem Campari und lauschen der Live-Musik. „Die Jungs sind gut“, urteilt Udo und meint damit die Rondo Band. Er muss es als Ex-Schlagzeuger wissen. Wie die beiden gehören die meisten Gäste an Bord dem älteren Kreuzfahrtpublikum an. Das Durchschnittsalter ist Mitte 60, so Kreuzfahrtdirektor Lutz Stemme. Er kam auch in Hongkong nach seinem Urlaub wieder an Bord und wurde dort mit lautem Hallo und Umarmungen von den Stammgästen willkommen geheißen. Auch Udo freut sich: „Wir kennen Lutz seit Jahren. Man hat da fast schon ein freundschaftliches Verhältnis.“ Das ruhige Bordleben trägt nach den Trubel-Tagen in Hongkong an den beiden folgenden Seetagen erheblich zum schnellen Erholungsfaktor bei. Kein Musik-Gedödel am Pool, keine unnötigen Durchsagen, keine Quiz-Spiel-

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Zu den Exkursionen mit der Hamburg generell: Sie sind durchweg sehr gut organisiert. Bereits der ausführliche Multimedia-Einführungs-Vortrag von Ausflugsleiterin Olga in der Lounge am zweiten Tag zeigte, wie gut die Crew über die Destinationen im Bilde ist. Ausführliche Stadtpläne liegen rechtzeitig an der Rezeption aus, Concierge Alexandra organisiert Sondertouren der Gäste. Noch ein Pluspunkt: Hatten wir in Hongkong bei der Tagestour auf die Insel Lantau sogar die fließend Deutsch sprechende Chinesin „Gina“, die in Lörrach aufwuchs, dabei, werden nun auf den Philippinen ebenso gut informierte englischsprachige Führer eingesetzt, deren Informationen aber von den begleitenden HamburgReiseleitern bestens übersetzt werden.

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a wird auch über die Sehenswürdigkeiten hinaus aus dem Nähkästchen geplaudert: So hören wir, dass ein schon hohes Monatseinkommen bei etwa 350 Euro liegt. Dass, weil Ehebruch im Land unter Strafe steht, die überwiegend katholischen Filipinos sich für eine Scheidung in die Dominikanische Republik begeben. Oder die meisten Service-Hotlines in den USA in einem Callcenter auf den Philippinen enden, weil die hier ein sehr gutes Englisch sprechen, besser als die Inder. Nächster Stop: der Ort Coron auf Busuanga. Er verheißt traumhafte Inseln drumherum und eine bunte Unterwasserwelt. Mal sehen, ob morgen das Wetter mitspielt! Spielen tut derweil in der lauen Nacht am Pooldeck Bernie, der Hamburg-DJ. Nicht umsonst: Auch heute Abend drehen die Hamburgianer zu den Schlager-Melodien vergnügt ihre Runden. Coron ist ein Tauch-Eldorado. Um die zehn japanische Schiffswracks sollen in der Bucht liegen, in der wir nach ruhiger Nacht anlegen. Gleich neben unserem Schiff steigen wir in Ausflugsboote. Katamarane aus Holz und mit Bambusrohren als Gleitflügel sind das. Genial einfach! Eine gute Stunde später setzen wir auf einem winzigen Eiland namens Banana Island die Füße in feinsten Puderzuckersand, reißen uns ruck, zuck die wenigen Klamotten vom Leib und schnorcheln durch das seichte, glasklare Wasser. Kann Südsee schöner sein? Oder die Karibik? Nein, zumal wir hier auch unter uns sind. Zwei 30-Minuten-Stops auf Bulog und Malapascua warten noch auf uns bei diesem Insel-Hopping, mit Baden, Sonnen, Chillen und – Überraschung! – mittags sogar einem Barbecue, organisiert vom Schiff. Ein besonderes Extra, das man sonst nur von Luxus-Kreuzfahrten kennt. Weiter geht es bis zum frühen Morgen nach Puerto Princesa. Die Stadt liegt auf Palawan, einer 400 Kilometer langen Insel im Westen der Philippinen, die fast bis Borneo reicht und deshalb auch „the last frontier“ genannt wird. Auf der Bus-Rundfahrt sehen die Gäste das interaktive Palawan Heritage Center, dann das Zwei-

chen. Einzig das Rauschen des Schornsteins begleitet die stille Meditation auf das glatte Südchinesische Meer. Unterbrochen nur von Olja aus Odessa, die mit ihrer Gymnastik, Pilates und Yoga, den Kreislauf der Bewegungswilligen in Schwung bringt. Und natürlich unterbrochen von den Mahlzeiten: entweder einzunehmen im Restaurant auf Deck 3 – hier wird immer bedient – oder im Palmengarten auf Deck 6 mit Outdoor-Tischen am Pool, wo man bei freier Platzwahl am Buffet zugreifen kann. Beim Abendessen hat jeder Gast im Restaurant seinen festen Sitzplatz. Sechs Gänge mit jeweils Auswahlgerichten inklusive Salat und Suppen werden liebevoll angerichtet serviert. Das Niveau der Speisen ist überdurchschnittlich, besonders sind die regionalen „Specials“. Dieses Extra aus der Küche besorgt der Hotel-Manager in Manila, unserem ersten Stopp. „Frisch gefangener Milch-Fisch. Den grillen wir dann zum Lunch für die Gäste“, verspricht er. „Solche lokalen Spezialitäten ebenso wie exotische Früchte kaufen wir vor Ort zu. Das wäre auf einem größeren Schiff mit mehr Passagieren aufgrund der erforderlichen Menge und der streng festgelegten Menü-Abfolgen nicht möglich.“ Und wenn sich Dauergast Udo wie heute Abend Deftiges wie Bratkartoffeln und Spiegeleier wünscht, bekommt er die auch kredenzt. Manila, die Hauptstadt der Philippinen in der Manily Bay. Feuchte Hitze taucht die Skyline an diesem Morgen in einen milchigen Kokon, der sich im Laufe des Tages lüften soll. Zwei Ausflüge stehen an: Bustour durch die Stadt und Fahrt zum Taal-Kratersee, eine Stunde außerhalb der Stadt. Die klassische Sightseeing-Tour bietet für Neulinge einen guten Überblick, führt sie von den alten zu den neuen Zeiten: Die Gäste besuchen zunächst die Reste von „Intramuros“, dem Viertel der auf den Philippinen über 300 Jahre herrschenden spanischen Kolonialherrscher, das restaurierte Fort Santiago darin, fahren dann ein Stück mit Kutschen, besichtigen die UNESCO-geschützte Kirche San Augustin und das Casa Manila, ein spanisches Kolonialhaus. Was die gelben Taxis für New York, sind die etwa 60.000 Jeepneys für Manila. Alte Jeeps der Amerikaner, die nach dem Sieg über die Spanier bis zur Unabhängigkeit 1946 hier das Sagen hatten, bunt besprüht, bemalt, geschmückt, aufgemotzt und verlängert für bis zu 20 Passagiere. Mitten durch das Straßengewühl aus eben jenen Jeepneys, Tricycles und überwiegend japanischen Import-Autos fährt unser Bus vorbei auch an manchem der vielen Slums in das moderne Manila, in den Stadtteil Makati: Hochhaustürme, saubere Straßen ohne Staus, gepflegte Garten-Anlagen, Shopping-Tempel. Ein bisschen wie klein Singapur. Pünktlich zum Lunch und voller Eindrücke kehren die Ausflügler zurück an Bord. Kurz vorm Ablegen kommen die Kratersee-Gäste an. Und nur noch rechtzeitig, weil ihre Busse von zwei Polizisten auf Motorrädern mit Blaulicht – in deren Freizeit! – durch die Staus eskortiert wurden!

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um Abschied singt sich ein kleiner Chor am Pier die Seele aus dem Leib. Verstärkt durch MegaLautsprecher dringen die amerikanischen und einheimischen Melodien gnadenlos bis zu uns aufs Deck. Das köstliche Lunch-Barbecue hat leider gerade Priorität. Kaum ausgelaufen, folgt dem mehrstimmigen Gesang ein buntes Wind-Konzert. Es bläst, es pfeift, es zischt, es fliegen Käppies, Servietten und Tücher durch die Luft. Irgendwann geht dem Macher da oben die Puste aus, dann kehrt wieder wohlige Ruhe an Deck ein. Man hält Mittagspause. Schon nach wenigen Tagen an Bord sehe ich viele vertraute Gesichter. Am Pool im Stuhl sitzt wieder der Piz Buin-gebräunte, weißhaarige Alt-Hippie, im Wasser zieht Dauergast Adi seine täglichen Bahnen. Am Beckenrand turteln die jungen Verliebten aus Norddeutschland. In der Raucherecke frönen die zwei Anfang 20-jährigen Krankenschwestern, die ihren Job gekündigt haben und nun um die halbe Welt mitfahren, ihrer After Lunch-Zigarette. Und wo ist mein Lieblingsgast, der knuffige 90-jährige Bremer? Natürlich statt beim Futtern im Fitness-Studio, wo er seine täglichen Tai Chi-Übungen macht. Tja, von nichts kommt nichts! Im Schatten entdecke ich die verwitwete Hanseatin mit ihrem Beamten-Sohn wieder, abends sind wir Tischnachbarn. Sie sind im angeregten Gespräch mit dem kultivierten Schweizer Schwulen-Pärchen. Ach, ich könnte

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ein ganzes Buch mit all den Anekdoten erzählen, die ich hier an Bord gehört oder erlebt habe. Die Hamburgianer sind eben ein herrlich buntes Völkchen, sehr kontaktfreudig und liebenswert. Da fällt mir das Alleinreisen leicht! „Palath, Philippinen!“ Auf Wiedersehen, Philippinen! Nach zwei Tagen Strand-Feeling sind wir wieder bereit für Kultur. Unser nächstes Ziel klingt wie aus einem Märchen – Sabah. Gab es nicht einmal eine wunderschöne Königin von Sabah? Ja, in der Bibel, aber die kam aus Äthiopien. Sabah ist ein Bundesstaat von Malaysia an der Nordspitze von Borneo und wird auch „Land unter dem Wind“ genannt. Weil es südlich des pazifischen Taifungürtels liegt. Wir ankern in Kota Kinabalu – Betonung auf „u“. Kota was? Genau. Mir sagt dieser Name null. Abgekürzt wird er oft mit „KK“, war ursprünglich eine Siedlung des Bajau-Stammes. Und da es hier früher viele Avicennia-Bäume gab und die Bajau diese Api-Api nannten, hieß auch die Siedlung mal so. Aber das ist lange her. Sie wurde von einem Kreuzfahrer entdeckt, nämlich 1521 von keinem Geringeren als dem spanischen Seefahrer Magellan. Als Folge wurde Sabah zuerst spanisch, dann ging das Gebiet an den auf Borneo herrschenden Sultan von Sulu und schließlich in den 1880er Jahren an die Engländer. Bis 1968 hieß die Hauptstadt Sabahs, Jesselton, nach einem wichtigen britischen Beamten. Ich buche eine klassische Sightseeing-Tour. Wir passieren den Tanjung Aru-Strand, einen der Traumstrände nahe der Stadt, auf dem es sich sehr einsam unter Kasuarinen im Schatten liegen lässt. Exotisch wirkt der Tun Mustapha-Turm, das frühere Sabah Foundation Building. Zylindrisch und 30 Stockwerke hoch mutet er sehr futuristisch an. Es ist ein Polygon, so unser Reiseleiter. Die Glashaut des Baus hält Böen von bis zu 270 Stundenkilometern aus. Da traute der Architekt wohl der Legende von der Windstille hier nicht. Mitten in einem Wasserbassin steht die „schwimmende“ Stadtmoschee mit ihren vier Minaretten und einer blauen Kuppel. Fotogene islamische Architektur! Eine kurze Floßfahrt gibt es über einen Fluss durch die Mangrovensümpfe, gefolgt von einer kreativen Pause: Die Gäste können eine eigene (vorgefertigte) Batik ausmalen und mitnehmen. Als Stärkung werden noch malaysisches Brot, das Roti Canai, sowie Tarek gereicht, ein mit Kondensmilch „gezogener“ Tee. Noch mehr lokale Einblicke erhalten wir am Abend: Da die Hamburg bis 23 Uhr im Hafen liegt, kommt eine Folklore-Gruppe an Bord und präsentiert Musik und Tänze aus Borneo auf dem Pooldeck. Eine Ausnahme, denn üblicherweise geht es abends ohne viel Aktion und Tamtam an Bord zu: Man trifft sich zur Unterhaltung und Live-Musik mit Schlagermelodien in der Lounge. Dem überwiegend nicht mehr berufstätigen Publikum der guten Mittelklasse gefällt’s.

ter-Weltkrieg-Museum und die Kathedrale, bevor es ins Grüne geht – zu einer Krokodilfarm und einem Minizoo. Ich will lieber noch einmal ins wohlige Nass abtauchen und Fische gucken. Also lasse ich mich in die 30 Kilometer entfernte Honda Bay fahren. Dabei sehen wir auch wieder eine der hier typischen Fischerpfahlbauten am Ufer. Die Honda Bay ist voller reizvoller Inselchen mit verheißungsvollen Namen wie Snake Island, Luli Island oder Starfish Island, die teils nur bei Ebbe zu sehen sind. Durch das smaragdgrüne Wasser fahren wir mit Booten von einem Fleckchen zum anderen. Traumhaft paradiesisch! Gut, dass sich die dicken Wolken, die uns morgens begrüßten, inzwischen verzogen haben. Die Sicht im Wasser ist so bestens. Ein schöner Badeausflug, da sind sich alle Gäste später einig, aber: An die Schönheit der Inseln bei Coron tags zuvor reichen diese nicht heran. Wer auf eigene Faust losmarschieren will, kann dies tun. Der Pier liegt stadtnah. Allerdings muss man sich erst auf behördliche Anweisung hin mit einem Shuttlebus zum keine 100 Meter vom Schiff entfernten Hafenausgang kutschieren lassen. Erstes Ziel ist die Kathedrale, deren Türme schon von Deck aus sichtbar sind. Von dort kann man die Hauptstraße bis zum lokalen Markt laufen. Die 2007 eingeführten strengen Umweltgesetze sollen Puerto Princesa zur ersten klimaneutralen Stadt der Philippinen gemacht haben. Man mag es kaum glauben bei diesen Abgasen der Tuk-Tuks.

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SERVICE Das grüne Singapur kann in der nächsten Kreuzfahrtsaison unter anderem bei einem Landgang von AIDA Cruises, Costa Kreuzfahrten, Hapag-Lloyd Cruises, MSC Kreuzfahrten, TUI Cruises, Celebrity Cruises, der Holland Cruise Line und Royal Caribbean International erlebt werden. Weitere Tipps und Informationen finden Sie auf www.yoursingapore.com/de.

Es grünt so grün … in Singapur! Die Weltmetropole präsentiert sich im beeindruckenden Naturgewand.

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rün steht für Hoffnung, Ruhe und Frische – alles Dinge, die uns guttun. So viel scheint klar: Ein grünes Umfeld lässt uns regelrecht aufblühen. Wer einmal richtig in die Natur eintauchen möchte, sollte vor oder nach der Kreuzfahrt Zeit in Singapur einplanen. Richtig gelesen – in einer Millionenmetropole. Denn die Löwenstadt gilt als eine der grünsten Städte der Welt. Hier gibt es Wolkenkratzer mit Gartenetagen, Glastürme mit Balkongärten und mit unzähligen Pflanzen gesäumte Verkehrsstraßen. Noch auf engstem Raum finden sich Grünflächen – vertikal, horizontal, an Fassaden und in den Gebäuden selbst. Die Natur ist allgegenwärtig. Bei einem Spaziergang durch den über 150 Jahre alten Botanischen Garten fühlt man sich wie Tarzan und Jane im tropischen Regenwald. Betörende Düfte, exotische Blumen und tiefes Dickicht entführen in eine andere Welt. Weit ursprünglicher geht es auf der kleinen Insel Pulau Ubin zu.

Ein Besuch auf dem Eiland gleicht einer Reise in die Vergangenheit Singapurs. Nur 15 Minuten dauert die Überfahrt mit den kleinen Fischerbooten, die am Fährterminal Changi Point in der Nähe des Flughafens liegen. Einen Zeitplan gibt es nicht. Die so genannten „Bumboats“ legen erst ab, wenn alle zwölf Plätze belegt sind. Bei Ankunft warten dann üppige Natur und heimische Tiere. Glitzernde Einkaufszentren, grell leuchtende Werbetafeln oder WLAN sucht man hier vergeblich – der perfekte Ort also für eine Digital-DetoxKur. Sportliche schnappen sich ein Leihfahrrad und erkunden die Insel auf zwei Rädern. Besonders Abenteuerlustige können aber auch einen der netten „Uncles“ anheuern, die Touren mit ihren fast prähistorischen Kleinbussen anbieten. Ganz anders zeigen sich die Gardens by the Bay – ein echter „Garten der Zukunft“. Erfrischung findet man vor allem in den beiden Gewächshäusern, die eigentlich eher Gewächspalästen gleichen. Tausende Glasscheiben vereinen

sich mit den Stahlstreben zu majestätischen Gewölben. So ebenmäßig die Konstruktionen von außen anmuten, so ästhetisch erscheinen sie von innen: Unzählige Blumen ziehen sich wie ein grün-buntes Meer über die Flächen und bilden ein fast psychedelisches Kunstwerk. Im „Flower Dome“ wachsen Pflanzen, die sich in mediterranen Klimazonen heimisch fühlen. Hier trifft man auch auf alte Bekannte aus Europa: Zypressen, Dattelpalmen und Olivenbäume. Einer der knorrigen Gesellen musste noch im stolzen Alter von 1000 Jahren von Spanien in die Löwenstadt umziehen. Mittlerweile gedeiht er prächtig in seiner neuen Heimat. Der „Cloud Forest“ nebenan ist der tropische Bruder des „Flower Dome“. In dessen Mitte thront ein tropischer Berg, bewachsen mit Orchideen, Farnen und anderen Dschungelpflanzen. Der Clou: Man kann den Gipfel mühelos mit dem Fahrstuhl erklimmen. Von dort geht es gemütlich auf einem Pfad hinab, der sich um den 35 Meter hohen Indoor-Wasserfall windet.

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Morgens Ankunft in Brunei, genauer in Muara Harbour, eine halbe Stunde außerhalb der Hauptstadt. „Hort des Friedens“ wird der reiche Erdöl- und Erdgasstaat auch genannt. Das Sultanat, eine malaiisch-islamische Monarchie mit Scharia-Gesetzen, in der freitags zwischen 12 und 14 Uhr das ganze Land wie paralysiert sich dem Gebet widmet, präsentiert sich den Hamburgianern mit einer Art Mini-Disneyland, das aber menschenleer und wegen Renovierung geschlossen ist, mit einem Polo-Club, in dem der Herrscher über 1000 Pferde hält, den sie durch die glasklar geputzten Busfenster sehen, einem charakterlosen 6-Sterne-Hotelareal, durch das sie durchfahren dürfen, einem 1788-Zimmer-Palast, von dem man selbst von dem eigens angelegten Foto-Punkt nur die Dächer erkennt, einer orientalischen MosaiksteinMoschee mit Goldkuppel-Minaretten, die nur zehn Minuten von innen besichtigt werden darf, wenn sie denn geöffnet wäre, und einer strahlend weißen Marmor-Moschee mit einem Imitat der königlichen Prunkbarke im Teich davor. Diese kann, jawohl, nur fünf Minuten von außen fotografiert werden. Immerhin ist ein 40-Minuten-Rundgang im Royal Regalia Museum ohne Schuhe und Fotoerlaubnis an kostbaren Insignien und weiteren Devotionalien des Herrschers vorbei, wie etwa dem Krönungswagen, möglich.

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in Land voller Prunk und Protz, aber letztlich mit wenig Charme, wenig Herz und Seele. Mit Brunei ist keiner wirklich warm geworden. Nach einem ruhigen Seetag der letzte Stop vor dem Endpunkt Singapur: Kuching in Sarawak, dem abenteurlichen Teil Borneos. Ein letzter Geheimtipp unberührter Natur! Hier leben dutzende indigener Dschungelvölker, wie die 680.000 Iban, größtenteils immer noch in traditionellen, verschachtelten Langhäusern mit bis zu 20 Familien. Weiter im Norden existieren mehrere hundert Kilometer lange Höhlensysteme wie die Nian-Höhlen, in denen Menschen vor 40.000 Jahren gelebt haben. Dann die seltenen Nasenaffen und frei lebende Orang-Utans. Wilde Orang-Utans sind auch für die Hamburgianer der absolute Höhepunkt. Doch der Monsun meint sich genau heute nochmal tüchtig austoben zu müssen. Die „Stadt der Katze“, wie Kuchin übersetzt heißt, steht buchstäblich unter Wasser. Und es gießt weiter wie aus Kannen. Selbst die frei lebenden 27 Orang-Utans, die im Semonggoh Wildlife Rehabilitation Centre für das Überleben in der Wildnis trainiert werden, haben keine Lust auf die süßen Früchte des Rangers. Rund 100 Kreuzfahrer in gelben Regencapes stehen geschlagene 40 Minuten im Regenwald, gucken sich durch die Wasservorhänge und Dampfnebelschwaden hindurch in die Tiefen und Höhen der Baumriesen die Augen aus. Warten und Hoffen, heißt die Durchhalteparole. Umsonst. Keine Affen rasen durch den Wald. Jedenfalls nicht für uns. Tiere lassen

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sich nicht dressieren. Versprochen wurde ei-ne Sichtung ja auch nicht. Schade, aber nicht zu ändern. Durchnässt bis auf die Haut kommen alle in die Busse zurück. Im heimischen Zoo wäre die Sichtung einfacher gewesen, meinte einer, dessen Humor als Einziges trocken blieb. Immerhin: Dieses satte Grün des Urwald-Dickichts, der weiche, saubere Regen, die Sauerstoff geschwängerte Waldluft – allein deshalb hat sich der Ausflug gelohnt.

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eiter geht’s zu einem Kampong, einem Dorf mit traditionellen Langhäusern. Wird nicht’s wegen Überschwemmung einer Brücke, auf der das Wasser binnen weniger Stunden nun kniehoch steht. Also fährt uns Guide Ritchie kurzerhand zu seinem Dorf. Er ist ein Dayak, der zweite große Stamm hier nach den Iban. Dort laufen die Hamburgianer auf glitschigen Holzplanken – es gießt immer noch – über die Veranda eines „long house“. Hinein darf man nur auf Einladung. Wir sehen in eine offene Tür, durch die dahinter liegende in weitere Räume, bekommen eine Ahnung, wie sich hier ein Haus ans andere anlegt. Ritchie führt uns weiter zum früheren „Gemeindesaal“. Schrumpfköpfe und allerlei anderes Gebein hängen in den Balken. „Die Trophäen der Kopfjäger erinnern an die Zeiten, als kein Mann hier eine Frau bekam, ohne eine ordentliche Schädel-Sammlung vorzuweisen“, erklärt Ritchie. Heute müsse man ihr eine goldene Kreditkarte zeigen, weshalb er keine Frau habe, lacht er und bietet allen noch einen Reiswein an. Frisch gezapftes Bier gibt’s am letzten Seetag beim Bayerischen Frühschoppen, dazu Weißwürste, Kraut, Brezeln. Die Heimat ruft, heißt das wohl: Die Hamburgianer haben jetzt schon so viele schöne Erinnerungen gesammelt, dazu jede Menge neue oder alte Bekannte unter den Mitreisenden gefunden. Und einige „Danke schön, dass Sie uns besucht haben“-Souvenirs der Gastgeber-Länder im Gepäck: bunte Holzketten und Ketten aus Mosaiksteinchen von den Philippinen, einen Glück bringenden Affen-Schlüsselanhänger aus Sabah, einen Fächer aus Brunei, eine Kugelschreiberhülle aus Sarawak. Doch bevor es nach Hause geht, ist die Hamburg in Singapur. Und hier lohnt es sich definitiv, noch ein, zwei, ja drei Nächte zu verlängern. Die „Löwenstadt“ ist die absolute In-City in Südostasien. Meine Tipps: Beginnen Sie in der Singapore City Gallery, in der die Entwicklung der Stadt in einem riesigen Modell zu sehen ist. Eine Lightund Soundshow setzt es jeweils zur vollen Stunde spektakulär in Szene. Von da sind es nur ein paar Gehminuten zum Buddha Tooth Relic Centre, dem „Zahntempel“. Der Bau im Stil der Tang-Dynastie wurde 2005 eröffnet, und zwar eigens, um das Zahnrelikt des historischen Buddhas aufzubewahren, das 1980 in einer eingestürzten Stupa in Myanmar gefunden worden war. Noch mehr Kultur? Dann weiter nach Katong, dem Viertel der Peranakan,

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Hongkong

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PHILIPPINEN

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KAMBODSCHA

Manila

Zu den weißen Rajas im Regenwald Vielseitige Reise von Hongkong über die Philippinen und Borneo.

Kota Kinabalu

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500 km

Kuching

Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR

INDONESIEN

einer Volksgruppe, die aus Chinesen, Europäern und Malaien hervorgegangen ist. Das Schmuckstück an Peranakan-Architektur ist in der Koon Seng Road zu bewundern, wo ein ganzes Ensemble an farbig gestrichenen Wohnhäusern steht. Die Fassaden sind mit viktorianischen und chinesischen Stuckornamenten verziert. An den Häuserfronten entdeckt man Fledermäuse, Drachen, Hirsche, Hunde – Symbole für Glück und langes Leben. Für den Lunch ist der schönste Hawker Stall „Lau Pa Sat“ ein Muss. 1894 erbaut, in den 1980ern restauriert, steht die frühere Markthalle seit 1973 unter Denkmalschutz. Eindrucksvoll ist die viktorianische Gusseisenkonstruktion, unter der sich Dutzende von Hawker versammeln, die die ganze Küche Asiens für ein paar Singapur-Dollar auf den Teller zaubern. Danach hoch auf den Skypark des Marina Bay Sands Hotel. Auf 200 Metern Höhe befindet sich hier der berühmte 150 Meter lange Infinity-Swimmingpool! Reservieren Sie einen Tisch im Restaurant „Sky on 57“ im Tower 1 für einen Kaffee mit exklusivem 380-Grad-Blick inklusive – und auf den Mega-Pool ebenso. Besser, als ein Ticket für 23 Dollar für die Aussichtsplattform im Tower 3 zu kaufen. Zum Sundown bleiben Sie an der Marina Bay Sands! Während der runde Feuerball langsam hinter den Hochhäusern versinkt und die gläserne Fassade des Marina Bay Sands Hotel in ein goldenes Licht taucht, spazieren Sie hier am Ufer entlang, begleitet von Chill-out-Musik, die aus Mega-Lautsprechern über die gesamte Bay dringt. Die romantische Szenerie ist einmalig. Hunderte von Singapurern joggen jetzt nach Feierabend, Pärchen halten auf den Bänken Händchen, Expats, also Gastarbeiter, schlendern ganz leger zu einer After-Work-Bar. Täglich um 20.15 Uhr findet an der Bay eine super Laser-Show statt, mit klassischer Musik und einer märchenhaften Geschichte rund um eine Familie in Singapur. Ab ins Nightlife! Rauf auf die 1-Altitude, die höchste Rooftop-Bar Singapurs im 62. Stock des One Raffles Place Building. Dort oben auf 282 Meter gönnen Sie sich einen Singapur Sling, um Sie herum die atemberaubende Skyline. Spätestens jetzt will jeder noch länger bleiben, in Singapur, oder wiederkommen. Text: Susanne Schaeffer

HONGKONG 12 Millionen Einwohner. 1843 bis 1997 britische Kronkolonie, jetzt Sonderverwaltungszone der VR China. Sprache: Kantonesisch. Ausflüge: Lantau (ganztags/119 Euro). Währung: Hong Kong-Dollar (HKD), 1 Euro = 8,6 HKD.

PHILIPPINEN 7106 Inseln, 880 bewohnt. Fünfte größte Inselgruppe, liegt an der Philippinischen und Eurasischen Platte. 20 aktive Vulkane.

MANILA 12 Millionen Einwohner im Großraum. Landeshauptstadt. 1560 von Spaniern erobert (erbauten Altstadt „Intramuros“), 1902 von den USA. Im Zweiten Weltkrieg Kampf der Japaner, dabei Zerstörung des spanischen Erbes.

CORON 30.000 Einwohner. Stadt auf der Insel Busuanga, die zu 128 Calamian-Inseln gehört. Sehenswert: Rathaus und Lualhati-Stadtpark. Ausflug: Heiße Quellen von Maquin (halbtags/35 Euro). Währung: Philippinischer Peso (PHP), 1 Euro = ca. 53 Peso.

PUERTO PRINCESA 220.000 Einwohner. Moderne Hauptstadt der Provinz Palawan. Eine 400 Kilometer lange Insel im Westen der Philippinen. Tipp: Schnorchel-Bootsausflug zur Honda Bay (5 Std./98 Euro).

BORNEO Drittgrößte Insel. Heimat von indigenen Stämmen, Kopfjägern, der Rafflesia-Blume, Krokodilen und Orang-Utans.

KOTA KINABALU 200.000 Einwohner. Hauptstadt von Sabah. Sehenswert: Sabah Museum, Pier in der Likas Bay mit Märkten und SeafoodRestaurants. Ausflug: Buntes Borneo (4 Std./69 Euro).

SULTANAT BRUNEI 422.000 Einwohner. Monarchie mit islamischen Gesetzen. Hauptstadt Bandar Seri Begawan. Das Schiff liegt im Muara Harbour, ca. 30 Fahrminuten entfernt. Ausflug: Höhepunkte Bruneis (ganztags/129 Euro). Währung: Brunei-Dollar (BND), 1 Euro = 1,54 BND.

KUCHING/SARAWAK 450.000 Einwohner am gleichnamigen Fluss. Hauptsitz der „Weißen Rajas“ (Residenz „Astana“). Tipp: Promenade, China-Viertel, Museum. Ausflug: Sarawak-Kulturdorf (4 Std./58 Euro). Währung: Ringgit (MYR), 1 Euro = ca. 4,6 MYR.

SINGAPUR 5,4 Millionen Einwohner. Zweiter größter Seehafen nach Shanghai. Übernachtungs-Tipp: Design-Hotel New Majestic mit Outdoor-Pool, zentral in Chinatown. Von dort sind es nur gute 20 Minuten zu Fuß die Eu Tong Sen Road/South Bridge Road entlang bis zum Singapore River (www.newmajestichotel.com). Währung: 1 Singapur-Dollar (SGD) = 0,67 Euro.

REISEZEIT Januar bis Mai. Tropisches Klima. Zeitunterschied: - 7 Stunden.

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Das gemütliche Pooldeck, auf dem man auch zu den Mahlzeiten draußen sitzen kann, bietet an Seetagen ausreichend Schattenplätze zum Ausruhen. Am Heck ist eine ebenfalls überdachte Liegefläche.

Der bayerische Frühschoppen an Bord gehört zum Inventar – Spanferkel, Freibier und Polonaise inklusive.

Eine von 134 komfortabel eingerichteten Außenkabinen, die aber auch ohne Balkon nicht beengt wirken und genügend Bewegungsspielraum bieten.

Im Palmengarten können die Gäste der Hamburg leger lunchen und dinieren, mit schmackhaften Speisen vom Buffet.

Olja aus Odessa sorgt mit mütterlicher Strenge dafür, dass bei der Gymnastik am Morgen alle tüchtig mitmachen, damit das Frühstück umso besser schmeckt!

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SCHIFFSTEST

Familiäres Mittelklasse-Schiff mit Stil für Weltenbummler Die überschaubare HAMBURG überzeugt mit abwechslungsreichen Routen zu moderaten Preisen. SCHIFF Die kleine Hamburg ist eines der letzten Kreuzfahrtschiffe, die sich als Klassiker mit Stil verstehen, ohne dabei auf starre Traditionen zu setzen. Gala-Dinner und ShakehandsFotos mit dem Kapitän, feste Tischplätze im BedienRestaurant und das Tänzchen am Abend gehören hier einfach zum Bordleben dazu, finden aber in entspannt-lockerer statt steif-gezwungener Atmosphäre statt. Diese Kreuzfahrtform spricht entsprechend auch ältere Gäste der Mittelklasse an, die oft als treue Kunden über Jahre hinweg wiederkommen und sich an Bord heimisch fühlen. Familiär geht es zu, aber eben ohne auf Stil und modernen Komfort zu verzichten. Deshalb fühlen sich auch jüngere Kreuzfahrer wohl. Zumal Kinder bis 17 Jahre in der Kabine der Eltern kostenfrei reisen. Weiteres Plus: moderate Nebenkosten, sodass summa summarum das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

REEDEREI Der Veranstalter Plantours Kreuzfahrten aus Bremen mit 26 Jahren Reiseerfahrung im Kreuzfahrtenbereich hat mit der Hamburg ein einziges Hochseeschiff. Seit Mai 2012 reist die frühere Columbus (damals Hapag-Lloyd) auf abwechslungsreichen Routen über die Weltmeere. Das Interieur hat sich nicht groß verändert, was sich der Eigner aber auch ausgebeten hat. Plantours Kreuzfahrten verkauft außerdem auch Flusskreuzfahrten auf fünf Schiffen, darunter das Flaggschiff Elegant Lady, das u. a. Rhein, Main, Mosel und Donau bereist. Die Sans Souci ist auf Elbe, Havel und dem NordOstee-Kanal unterwegs, die

Andrey Rublev in Russland auf der Wolga. Neu sind die Inspire und die Mekong Prestige 2.

FAHRTGEBIET Die Hamburg bereist im deutschen Winter auf wechselnden Routen die ganze Welt und hat immer wieder auch Overnights im Programm. In der kommenden Saison 2016/2017 steht eine Umrundung Südamerikas von Brasilien um Kap Hoorn durch den Panama-Kanal bis nach Kuba auf dem Reiseplan. In den Sommermonaten kreuzt sie zu Destinationen in Nordeuropa. Besondere Highlights sind die AntarktisReisen von Mitte Dezember 2016 bis Ende Januar 2017.

KABINEN 205 insgesamt. 197 Kabinen, davon 63 innen (13 m2), 134 außen (15 m²), allerdings ohne Balkone, sowie acht Suiten (27 bzw. 31,5 m²), davon zwei mit Veranda. Alle Kabinen verfügen über Telefon, Farb-TV, drei bordeigene Videokanäle, vier TV- und zwei Radiokanäle (nach Verfügbarkeit) sowie eine Bugkamera. Ein ausreichend geräumiger Kleiderschrank, Duschbad mit WC, Fön und Toilettenartikeln. Bademantel, Minibar (kostenpflichtig). Regulierbare Klimaanlage. In den Suiten werden nachmittags Canapés/Pralinen serviert, außerdem gibt es frisches Obst.

GASTRONOMIE Ein Hauptrestaurant: eine Tischzeit (19 bis 20.30 Uhr), fester Sitzplatz, der auf Wunsch geändert werden kann. Im „Palmengarten“ morgens und mittags Buffet mit Salaten, À-la-minute-Gegrilltem, PastaStation und Pizza. Abends „Easy Dining“ in Buffetform. Eine Würstchenstation zwischen

den Mahlzeiten. Lounge mit Bar, Weinstube. Getränke: Flasche Wasser 0,80 Euro, Cola 1,90 Euro, Bier 2,80 Euro, Hauswein 3 Euro, Cocktail 4 Euro.

SERVICE Aufmerksam, sehr freundlich, aus Osteurpoa oder von den Philippinen. Die meisten sprechen ein Mindestmaß an Deutsch. Trinkgeld: 6 Euro pro Tag, optional. Sie werden dem Bordkonto belastet.

SPORT & WELLNESS Meerwasser-Außenpool, kleiner Fitnessraum, kostenfreie Kurse wie Yoga, Pilates, Gymnastik, „Walk a mile“. Sauna. FahrräderVerleih, Nordic Walking-Stöcke. Massagen- und Kosmetikbehandlungen (z. B. AromaMassage, 45 Min./69 Euro), Friseur. Darts, Shuffleboard.

ca. 40 und 80 Euro. Sie werden von einem deutschen Führer begleitet.

PUBLIKUM Überwiegend deutschsprachig, weit gereist. Durchschnittsalter: 65 Jahre.

SHOPPING Bord-Boutique mit Reisebedarf, Kosmetik, Parfüm, HamburgKollektion.

DRESSCODE Sportlich-leger tagsüber, abends sportlich-elegant. Für die Gala-Abende festliche Kleidung, aber nicht zwingend Abendkleid.

PREISNIVEAU Ab 130 Euro pro Tag.

★★★

BORDPROGRAMM Lounge mit Tanzfläche, Bordband, Solo-Künstler (Musik, Gesang, Zauberei). Alleinunterhalter. Prominente Gäste, z. B. Axel Prahl, Dietmar Bär, Norbert Blüm. Lektoren-Vorträge. SkatTurniere, Bingo. Captain’s Welcome- und Farewell-Dinner. Kartenspielraum, Bibliothek, Bordfotograf. Öffentliche Computer (Internet/E-Mail-Versand kostenfrei ohne Anhang) in der Galleria. WLAN in einigen öffentlichen Bereichen: 60 Min./ 8 Euro. Ausgewählte Reisen mit Kursen wie Bridge, Malen, Yoga.

AUSFLUGSANGEBOT Ganz- und Halbtagsausflüge aus den Themenbereichen Natur, Kultur, Aktiv (Schnorcheln, Kajak, Wandern, Rad). Sechs Expeditionsschlauchboote für Arktis und Antarktis. Die Ausflüge werden zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten, liegen zwischen

HAMBURG Schiff 14,5 Kabinen 4,9 Gastronomie 14,5 Service 16,0 Sport & Wellness 6,0 Bordprogramm 6,0 Ausflugsangebot 8,0 GESAMT Punkte 69,9 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 400 Crew: 170 PCR: 2,35 SR: 26,32 Baujahr: 1997/renov. 2012 Flagge: Bahamas BRZ: 15.000 Länge/Breite: 144 m/21,5 m

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Noch mehr Himmel und Meer Mein Schiff 5: Das neue Flaggschiff der Wohlfühl-Flotte im AZUR-Test

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ie Mein Schiff 5 ist das neueste Wohlfühlschiff von TUI Cruises – und eine gelungene Optimierung ihrer beiden Schwestern Mein Schiff 3 und Mein Schiff 4 mit vielen attraktiven Neuheiten! Da sind etwa die neue Lagune auf dem Pooldeck oder die nun überdachte MultifunktionsSportarena mit Tribüne sowie die erste LumasGalerie auf See mit toller Fotografie-Kunst. Und noch eine Attraktion gibt es: das neue Studio im Industrial-Design anstelle des Klanghauses der Mein Schiff 3 und Mein Schiff 4. Der rund 300 Gäste fassende Konzertsaal präsentiert eine Weltneuheit auf See, eine mobile Hologrammbühne, die Künstler wie Musical-Star Ute Lemper oder die Breakdance-Weltmeister Flying Steps in 3-D an Bord beamt. Auch in der Kulinarik geht das neue Flottenmitglied neue Wege: Starkoch Tim Raue hat erstmals für ein Kreuzfahrtschiff eigene Gerichte kreiert, die es im „Hanami by Tim Raue“ in der „Großen Freiheit“ am Heck im Inneren des Diamanten zu genießen gibt. Am 15. Juli in Lübeck-Travemünde getauft, kreuzt die Mein Schiff 5 noch bis Oktober in Nordeuropa sowie im Mittelmeer, im Winter dann durch die Karibik.

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Im markanten Diamanten am Heck der Mein Schiff 5 spiegelt sich der Hafen Hamburgs. Die Reisen in Nordeuropa beginnen allerdings in Kiel und Bremerhaven, anschließend erkundet der Neubau von TUI Cruises das Mittelmeer und die Karibik.

Die „Große Freiheit“ mit dem „Hanami by Tim Raue“. Der Sterne-Koch steht für seine Klassiker wie japanische Tunfischpizza.

Dieser Pool mit Lagune ergänzt das 25-Meter-Becken und lädt zum entspannten Baden unter freiem Himmel ein.

Eine sehr geräumige und schicke Junior-Suite in maritimen Beige-BlauTönen mit Sitzecke, Sofa und natürlich Veranda.

In der X-Lounge können Suitengäste das Dinner mit ausgewählten Speisen aus den drei „Atlantik“-Restaurants genießen.

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AZUR° Mein Schiff 5

Das fünfte Wohlfühlschiff Die MEIN SCHIFF 5 hat ihren Schwestern Mein Schiff 3 und Mein Schiff 4 einige Neuheiten voraus. SCHIFF Wer sich auf einem deutschen Schiff so richtig wohlfühlen will, ist auf der Mein Schiff 5 genau richtig. Modernes, luftig-helles Ambiente in den Kabinen und allen öffentlichen Räumen, gehobene Küche, viel Sport und Wellness sowie beste Unter-haltung am Abend erwarten den Gast. Gleich beim Betreten des Schiffes liegen im Rezeptionsbereich auf Deck 3 die neue Café Bar Nespresso sowie eine Thalia-Bibliothek. Weiterhin gibt es den 25-Meter-Außenpool. Nicht gerüttelt wurde natürlich auch am Premium inklusive-Konzept der Reederei, wonach so gut wie alle Getränke, Trinkgelder und Sport & Spa-Nutzung inbegriffen sind. Die Mein Schiff 5 bietet die „Große Freiheit“ auf See! Noch neu: Erstmals findet auf dem Pooldeck eine Lasershow statt. Und die X Lounge für Suitengäste hat ab sofort auch nach 19 Uhr für kostenfreie Dinner geöffnet.

Fotos: Susanne Schaeffer

REEDEREI TUI Cruises ist ein Gemeinschaftsunternehmen der TUI AG und Royal Caribbean Cruises Ltd. mit derzeit fünf Schiffen. Nach der Indienststellung der Mein Schiff 5 kommt bereits 2017 die baugleiche Mein Schiff 6. Geplant für 2018 und 2019 sind zwei weitere Neubauten, diese ersetzen die Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2, sodass TUI Cruises dann über eine Flotte von sechs Schiffen mit einer Kapazität von 14.000 Betten verfügt.

FAHRTGEBIET Im Sommer von Juli bis Oktober ist die Mein Schiff 5 in Nordeuropa und im Mittelmeer

unterwegs. In der Wintersaison starten Zwei-Wochen-Routen durch die Karibik in der Dominikanischen Republik.

KABINEN Insgesamt 1267, davon 963 Balkonkabinen (22-24 m2), 64 Junior-Suiten (34 m2) und 16 Suiten (69–109 m2). 127 Innenkabinen (17 m2), 97 Außenkabinen (17 m2). Alle mit Bademänteln, Safe, Klimaanlage, fünf Steckdosen, NespressoMaschine (1 Kapsel/Tag inklusive). Umweltschutz: Lichtkontrolle durch zentralen Strom-Schalter sowie Verzicht auf Minibars für bessere Energieeffizienz, aus StromHauptschalter, LED-Lampen.

GASTRONOMIE 13 Restaurants mit Buffetrestaurant „Anckelmannsplatz“, Bedienrestaurant „Atlantik“. Pasta und Pizza gibt es in der „Osteria“ auf Deck 5. Das „Rossini“ wurde ersatzlos durch das „Schmankerl“ ersetzt, in dem österreichische Küche serviert wird. Starkoch Tim Raue darf sein erstes eigenes Restaurant auf See mit dem „Hanami“ für sich verbuchen. Und zwar im Innenbereich des Diamanten am Heck des Schiffes, der so genannten „Großen Freiheit“. Die Gäste können sich auf authentisch fernöstliche Küche freuen. Neu ist auch die Snackbar Bosporus auf dem Pooldeck, wo es Döner Kebab oder belgische Pommes frites gibt. Das „Tag & Nacht“-Bistro kommt in neuem Design daher: skandinavisch-leicht mit Birkenstämmen. 13 Bars & Lounges. Getränkeangebot: Premium Alles Inklusive rund um die Uhr für über 140 Getränke. Gilt

nicht für Diamant Bar, Espresso Bar, Champagner Treff und in den Bezahl-Restaurants. Neu ist die Lumas Bar mit integrierter Galerie.

SERVICE Fröhlich-freundlich, mehrheitlich Filipinos im Service, die meist gutes Deutsch verstehen. Die Offiziere sind Europäer. Trinkgelder: inklusive.

SPORT & WELLNESS Multifunktionale Arena mit Sonnensegel auf Deck 14. Neu: Trimm-dich-Pfad mit exzellent ausgestattetem Fitness-Studio, Kurse (z. B. Yoga, Spinning, teils kostenpflichtig), Entspannungslogen mit Meerblick (Deck 15), Friseur, Kosmetik, Spa unter dem Motto „Thailand“ mit 4-D-Wellnessliege, Lichtsauna, Massageanwendungen, z. B. Ganzkörpermassage (50 Min./63 Euro), Personal Trainer (gegen Gebühr).

PUBLIKUM Einzelreisende, Paare und Familien mit Kindern (Ferienzeiten), die Wert auf gehobenes Kreuzreisen mit gemäßigtem Entertainment, aber viel Sport und Wellness legen. Durchschnittsalter: 49 Jahre.

SHOPPING Ladengalerie Neuer Wall auf zwei Decks mit Geschäften mit Logo-Artikeln, Designermode und zollfreien Waren wie Zigaretten, Kosmetik, Parfüms.

DRESSCODE Leger-sportlich. Keine Abendgarderobe nötig.

PREISNIVEAU Ab 190 Euro pro Tag.

★★★★

BORDPROGRAMM Shows im Theater, Live-Performance im Studio (ersetzt das Klanghaus der Mein Schiff 3 und Mein Schiff 4), Workshops, Kinder- und Teensclub.

AUSFLUGSANGEBOT 11 Kategorien von Aktiv, Land & Leute, Kultur bis Privattouren. Teens-Ausflüge, Klassiker, Erlebnis (Jeeptour, Segway), Kulinarisch (Kochen/Weinprobe), Grün & Fair (nachhaltige, umweltfreundliche Ausflüge, z. B. in Naturschutzgebiete), Klein & Mein (Ausflüge in Kleingruppen oder individuell im Minivan mit oder ohne Führer), Rad-Touren auf verschiedenen Niveaus (50 Bikes, 13 E-Bikes). Teens- und Kinderausflüge in den Ferienzeiten.

MEIN SCHIFF 5 Schiff 17,5 Kabinen 8,0 Gastronomie 17,0 Service 16,0 Sport & Wellness 9,0 Bordprogramm 8,5 Ausflugsangebot 8,5 GESAMT Punkte 84,5 Bordsprache: Deutsch Bordwährung: Euro Passagiere: 2534 Crew: 1000 PCR: 2,53 SR: 28,24 Baujahr: 2016 Flagge: Malta BRZ: 99.785 Länge/Breite: 295 m/35,8 m

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Queen Mary 2° Renovierung

Fotos: Ingo Thiel (rechts), Axel Zimmermann

Ein Schlepper entfernt das Tor und gibt den Weg frei für das Ausdockmanöver der Queen Mary 2.

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Fotos: Ingo Thiel (rechts), Axel Zimmermann

Das nächste Kapitel

Unfassbare Dimensionen werden im Trockendock sichtbar: Jeder der beiden Anker wiegt 23 Tonnen.

Die Queen Mary 2 hat sich einer Verjüngungskur unterzogen. AZUR zeigt die Neuerungen nach der umfassendsten Renovierung der Cunard-Geschichte.

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Mehr gibt e

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Imposante Schiffsschrauben sorgen für den Antrieb und werden im Trockendock genau überprüft.

Alle Kabinen wurden neu eingerichtet, wirken nun noch heller und freundlicher. So auch die Suiten der Kategorie Queens Grill (oben). Neu sind unter anderem 15 Kabinen für Alleinreisende (unten).

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Eine riesige LED-Wand hinter der Bühne des Royal Court Theatre schafft eine besondere Kulisse.

rei Wochen lang hatten die Hamburger Kreuzfahrtbegeisterten ihr Lieblingsschiff ganz für sich allein. So lange dauerte der bereits sechste Besuch der Queen Mary 2 im Trockendock ELBE 17 von Blohm+Voss direkt gegenüber den Landungsbrücken im Herzen der Hansestadt. Am 17. Juni 2016 wurde die größte Renovierung in der Geschichte der britischen Traditionsreederei Cunard pünktlich abgeschlossen, und tausende Fans verfolgten, wie ein Schlepper das Docktor zur Seite zog und die aufgefrischte „Königin der Meere“ zu ihrer kurzen Reise in Richtung Kreuzfahrtterminal Steinwerder aufbrach. Bereits vier Tage später, am 21. Juni 2016, gingen die ersten Gäste an Bord und erlebten auf ihrer Atlantiküberfahrt nach New York in vielen Bereichen ein komplett neues Schiff. Ihren eleganten, traditionellen Charakter hat sich die Queen Mary 2 selbstverständlich bewahrt. Das Interieur wirkt an vielen Stellen jedoch deutlich moderner und zeitgemäßer.

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Rund 1500 Werftarbeiter, 2300 Arbeiter anderer Firmen sowie 1200 Crewmitglieder waren an den Renovierungsarbeiten beteiligt. Ein Fokus lag dabei auf dem Ein- oder Umbau von 50 Kabinen. Im vorderen Bereich von Deck 13 wurden mehrere Stahlselektionen mit einem Gesamtgewicht von 200 Tonnen installiert, die sich innerhalb kürzester Zeit in 35 neue Doppelkabinen verwandelten. Auf Deck 2 und 3 entstanden zudem 15 neue Einzelkabinen für Alleinreisende in zwei Kategorien und Größen. Durch die neu hinzugekommenen Kabinen steigert sich die Passagierkapazität der Queen Mary 2 um 85 Gäste auf nun 2705 Passagiere. Auch die bereits vorhandenen Kabinen wurden aufgewertet. Mit neuen Möbeln, überholten Bädern, frischen Teppichen und interaktiven Flachbildschirmen wirkt das Interieur nun deutlich heller und freundlicher, erinnert an die Artdéco-Einrichtung der alten Queen Mary. Auch zahlreiche öffentliche Bereiche auf dem Schiff wurden komplett neu gestaltet. So wurden insgesamt

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Mehr Flexibilität im „Queens Grill Restaurant“: Statt vieler runder Tische gibt es jetzt mehr eckige, die sich auf Wunsch zusammenschieben lassen.

Unzählige Arbeiter kümmern sich um optische Feinheiten wie einen perfektionierten Marmorlook.

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Queen Mary 2 Schiff 17,0 Kabinen 8,5 Gastronomie 16,0 Service 18,0 Sport & Wellness 8,0 Bordprogramm 9,0 Ausflugsangebot 7,0 GESAMT Punkte 83,5

Fotos: PR (4), Ingo Thiel (1), Axel Zimmermann (2)

Die Grand Lobby in neuem Look: Komplett entfernt wurden die zwei zentralen Aufzüge.

rund 40.000 Quadratmeter Teppich gelegt, 6500 neue Möbelstücke an Bord gebracht und 4000 neue Bilder aufgehängt. Unter anderem in den Restaurants, die mit ihrer neuen Ausstattung überzeugen. Im „Queens Grill Restaurant“ wurden viele runde Tische durch eckige für zwei Personen ersetzt, die sich nach Belieben zusammenschieben lassen und eine individuellere Sitzordnung ermöglichen. Kaum wiederzuerkennen ist das große „King’s Court“-Buffetrestaurant, dessen Einrichtung wesentlich einheitlicher und ansprechender wirkt als noch vor dem Umbau. Beliebte Gäste der Queen Mary 2 sind – vor allem auf Transatlantikfahrten – die vierbeinigen Passagiere. Hunde und Katzen waren schon vor der großen Renovierung willkommen an Bord und haben auf Deck 12 ihr eigenes Hotel. Mit zehn zusätzlichen Käfigen können von nun an bis zu 22 Haustiere mitfahren und die neuen Auslaufflächen mit einem New Yorker Hydranten sowie einer Straßenlaterne aus Liverpool zum Gassigehen nutzen.

Bordsprache: Englisch, mehrsprachig Bordwährung: Dollar Passagiere/Crew: 2705/1254 PCR: 2,16 SR: 38,24 Baujahr: 2004, renov. 2016 Flagge: Bermuda BRZ: 151.400 Länge/Breite: 345 m/41 m

Abschließend erhielt die Queen Mary 2 einen frischen, umweltfreundlichen Anstrich, für den es rund 35.000 Liter Farbe benötigte. Doch nicht nur in optischer, sondern auch in technischer Hinsicht ist das Schiff nicht mehr das alte. Unter anderem wurden Modifikationen an den Tanks, am Ballastwassersystem, an den Antrieben und an den Stabilisatoren durchgeführt. Besondere Akzente wurden auf den Umweltschutz gelegt. So erhielt die Queen Mary 2 vier neue Scrubber, entsprechende Abgasfilter und eine neue Trinkwassergewinnungsanlage. Mit der Multi-Millionen-Euro-Überholung hebt Cunard das populäre Flaggschiff auf ein höheres Level an Qualität und Reisekomfort. Auf dem Reiseplan der Queen Mary 2 stehen bis Ende 2016 sowohl einige Atlantiküberquerungen als auch Kreuzfahrten ab New York nach Kanada oder in die Karibik. Anfang 2017 geht das Schiff auf viermonatige Weltreise und steuert unter anderem Kapstadt, Sydney, Singapur, Hongkong und Dubai an. 4/2016

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NEWS Auf der Route der Costa neoRiviera im Persischen Golf liegt ab Dezember 2016 auch die Strandinsel Sir Bani Yas mit ihrem beeindruckenden Wildpark.

VERSTÄRKUNG FÜR DAS A-ROSA-AUSSENDIENSTTEAM Mit Oranna Berger holt sich die A-Rosa Flussschiff GmbH weitere Unterstützung für ihr jetzt sechsköpfiges Außendienstteam. Die gebürtige Bergkamerin folgt als Sales Managerin für die Region West auf Dennis Rissberger, der sich auf eigenen Wunsch neuen beruflichen Herausforderungen stellt. Oranna Berger war unter anderem bereits als Sales Managerin bei Silversea Cruises und als Trainer Affiliated Network Agencies bei Royal Caribbean Cruise Lines tätig. Ihre Karriere startete die gelernte Reiseverkehrskauffrau beim Reiseportal Eurosun Flugreisen. SPANNENDE ROUTEN ZUM AIDA-JUBILÄUM Vor 20 Jahren, am 7. Juni 1996, wurde das erste Schiff der AIDAFlotte in Rostock getauft. Zum Jubiläum präsentiert die Reederei nun unter dem Namen „AIDA Selection“ neue Urlaubserlebnisse auf den Reisen der Aida Cara, Aida Vita und Aida Aura. Die Routen führen zu neuen Regionen oder Häfen, hinzu kommen längere Landaufenthalte vor Ort. An Bord werden das Programm und die Küche auf die jeweilige landestypische Kultur abgestimmt. Die ersten „AIDA Selection“-Reisen finden auf der Aida Cara ab dem 11. Februar 2017 unter dem Namen „Winter im hohen Norden“ statt und führen ab Hamburg ins Land der Fjorde. Im Sommer geht es unter anderem mit der Aida Cara nach Island und Grönland oder

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mit der Aida Vita zum Nordkap und zu den Lofoten. Zukünftig sollen auch die Gäste über weitere Routen und Häfen für „AIDA Selection“ entscheiden dürfen. KAP HOORN-EXPEDITIONEN MIT DER STELLA AUSTRALIS Im Jahr 2016 jährt sich die Entdeckung Kap Hoorns zum 400. Mal. Im Kielwasser der historischen Expedition steuert auch das chilenische Kreuzfahrtunternehmen Australis die Südspitze des amerikanischen Kontinents an. Bei gutem Wetter können Tenderboote die bis zu 210 Gäste der Stella Australis auch an Land bringen. Die Kap Hoorn-Expeditionen der Reederei Australis starten einmal pro Woche vom chilenischen Punta Arenas und zweimal wöchentlich vom argentinischen Ushuaia aus. Die Stella Australis verfügt über eine große Aussichtsplattform auf dem Oberdeck, komfortable Kabinen und eine gute Bordküche. Ende 2017 soll ein Schwesterschiff in Dienst gestellt werden. KARIBIK-SAISON 2017/2018 BEI DER CARNIVAL CRUISE LINE Carnival Cruise Line legt mit dem aktuellen Katalog für die Saison 2017/2018 abermals den Fokus auf Karibik-Kreuzfahrten. Zwischen Januar 2017 und April 2018 starten 16 der 24 Carnival-Schiffe über 1200 Mal von 15 Häfen aus (13 in den USA, je einer auf Barbados und Puerto Rico) zu Reisen durch die karibischen Inselwelten. Das Angebot reicht dabei von dreitätigen Kurztrips bis zu

elftägigen Fahrten. Zu allen Kreuzfahrten bietet Carnival Cruise Line Anreisepakete inklusive Flug, Hotelübernachtung sowie Transfers an. Ein Highlight ist die erste KaribikSaison des Flaggschiffes Carnival Vista, das vom Heimathafen Miami aus zu sechs- bis achttägigen Fahrten startet. Neben der Karibik stehen weitere Destinationen wie Hawaii und Alaska auf dem Routenplan. NEUES KUBA-HIGHLIGHT BEI CELESTYAL CRUISES Ab November 2016 steuert Celestyal Cruises auf der Route um Kuba auch das Strandparadies Punta Frances an. Die „Insel der Jugend“ ist Teil des zweitgrößten Korallenriffs der Welt und durch Christoph Kolumbus sowie den Roman „Die Schatzinsel“ bekannt. Tenderboote bringen die Gäste der Celestyal Crystal, die ihre einwöchigen Kreuzfahrten das ganze Jahr über in Havanna beginnt, an die Westspitze des geschützten National Marine Park mit weißen Stränden und vielseitiger Tierpopulation. Andere Zwischenstops sind weiterhin in Cienfuegos, Montego Bay auf Jamaika und Santiago de Cuba, Punta Frances ersetzt die Anlandung in Maria la Gorda. Buchbar sind alle Kreuzfahrten von Celestyal Cruises bei ihrer Generalagentur für Deutschland und Österreich, H&H Touristik auf www.hht.de. COSTA STEUERT SIR BANI YAS ISLAND AN Ab der Wintersaison 2016/2017 können nicht nur die Passagiere von

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MSC Kreuzfahrten, sondern auch Gäste von Costa die Strandinsel Sir Bani Yas Island in den Arabischen Emiraten nutzen. An Anlegetagen steht die Destination der Reederei exklusiv zur Vefügung. Highlights sind ein Wildpark mit 13.000 exotischen Tierarten wie Geparden oder Arabischen Antilopen sowie die Ruinen eines frühchristlichen Klosters aus dem 6. Jahrhundert. Sportbegeisterte können Kayak fahren, Volleyball, Fußball oder Tennis spielen und auf Mountainbike-Tour gehen. Neben Sir Bani Yas Island sind Maskat im Oman sowie Abu Dhabi und Dubai weitere Destinationen der Kreuzfahrt. Die Strandinsel wird vom 16. Dezember 2016 bis zum 17. März 2017 wöchentlich von der Costa neoRiviera ab Dubai angefahren.

Fotos: PR; Zimmermann

DEUTSCHSPRACHIGER KATALOG VON CUNARD Cunard Line legt in Deutschland erstmals einen Jahreskatalog mit Weltreisen im darauf folgenden Jahr vor. Enthalten sind Fahrten der drei Cunard-Queens von Mai 2017 bis Mai 2018. Auf 156 Seiten mit Preiseinleger werden 44 Reisen dargestellt, die besonders auf Gäste aus Deutschland ausgerichtet sind. Dazu gehören vier Transatlantik-Passagen, eine Fahrt ab und bis Hamburg nach Norwegen und vier Schnupperreisen der Queen Mary 2 ab und bis Hamburg. Doch auch andere Destinationen in Deutschland gewinnen an Bedeutung: In 2017 wird nicht nur Hamburg Start- und Zielhafen der Queen Mary 2 sowie der Queen Elizabeth, sondern auch Kiel Start-

Ulf Wolter ist seit 2013 Kapitän der luxuriösen Europa 2, seit Kurzem aber auch Hauptprotagonist eines Dokumentarfilms.

und Zielhafen sowie Warnemünde Anlaufhafen der Queen Elizabeth. Für die Mittelmeerabfahrten der Queen Victoria gibt es erweiterten Service für deutsche Passagiere. START DER CHINESISCHEN MARKE DREAM CRUISES Im November wird die Genting Dream von der neuen Premiumlinie Dream Cruises ihre Jungfernfahrt antreten. Dann können Gäste eine große Kunstsammlung mit Werken vom chinesischen Pop-Artisten Jacky Tsai bewundern. Momentan erhält das Schiff, das speziell für den chinesischen Markt gebaut wurde, den letzten Schliff in der Meyer Werft in Papenburg. Die Genting Dream wird zu den größten Schiffen auf dem asiatischen Markt gehören. Auf zwei Decks genießen Gäste, die besonderen Wert auf Luxus legen, in ihren Suiten einen persönlichen Butler-Service. In 35 Restaurants und Bars wird asiatische und internationale Küche serviert. Für beste Unterhaltung werden Poollandschaften, sechs Wasserrutschen, eine Kletterwand und eine Minigolf-Anlage sorgen. Entspannung finden die Gäste im weitläufigen Wellness-Center mit asiatischen und westlichen Spas. FILMPORTRÄT „KAPITÄNE AN BORD DER EUROPA 2" Im Juni 2016 feierte der Film „Kapitäne“ seine Vorpremiere an Bord der Europa 2. Vor geladenen Gästen zeigten die Hamburger Filmemacher Frank und Lennart Stolp im Theater das Ergebnis ihrer mehrjährigen Ar-

beit, bei der rund 100 Stunden Filmmaterial gedreht wurden. Porträtiert werden fünf Hamburger Kapitäne, unter anderem Ulf Wolter, der seit 2013 die Europa 2 über die Weltmeere steuert. Des Weiteren gibt es interessante Einblicke in deren Alltag an Bord. Auch künftig wird „Kapitäne“ an Bord des Schiffes präsentiert. BAUSTART FÜR DIE NIEUW STATENDAM Mit dem ersten Stahlschnitt fiel im Juli der Startschuss für den Bau der Nieuw Statendam in der Fincantieri-Werft in Palermo. Fertig gestellt wird das Schiff in Marghera und soll im November 2018 an Holland America Line ausgeliefert werden. Die Nieuw Statendam ist das zweite Schiff der Pinnacle-Schiffsklasse und damit das Schwesterschiff der Koningsdam, die im April 2016 ihre Premiere feierte. Mit einer Größe von 99.500 Bruttoregistertonnen wird die Nieuw Statendam ebenso wie die Koningsdam Platz für 2650 Passagiere bieten. ZELTEN IN DER ANTARKTIS MIT HURTIGRUTEN Von Ende Oktober bis Februar können Hurtigruten-Gäste auf Antarktis-Tour mit dem Expeditionsschiff Fram im ewigen Eis zelten. Die Amundsen-Nacht ist in der Saison 2016/2017 auf neun Reisen buchbar. Gäste der Fram haben es heute zwar etwas bequemer als der Namensgeber bei seiner Expedition im Januar 1911, jedoch ist die Reise nicht weniger abenteuerlich. Die Amundsen-

Mit der Genting Dream will die neue Premium-Marke Dream Cruises in Sachen Größe und Komfort Akzente im chinesischen Markt setzen.

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JEAN LOUIS DAVID SALONS AN BORD DER MSC-FLOTTE MSC Cruises kooperiert exklusiv mit der Hairstyling-Marke Jean Louis David. Auf elf Schiffen der MSC-Flotte werden bis Ende des Jahres Salons eröffnen, 2017 folgt ein weiterer an Bord des Neubaus MSC Meraviglia. Das Angebot umfasst eine Vielzahl an Friseurleistungen von Schnitt über Styling bis zur Pflege zu attraktiven Preisen. Jean Louis David ist in der Welt des Haarstylings für Modernität und Kundenorientierung bekannt und unterhält weltweit 800 Salons. Die ersten Filialen gibt es bereits an Bord der MSC Preziosa, der MSC Fantasia und der MSC Poesia. NEUER KATALOG 2017 VON NICKO CRUISES Seit Juli ist der Katalog der Nicko Cruises Flussreisen GmbH für die Saison 2017 in den Reisebüros verfügbar. Neu sind unter anderem die GEO Cruises: Auf den speziellen Donau-Reisen liegt der Fokus auf Kunst, Kultur und Architektur sowie auf Flora, Fauna und Fotografie. Ebenfalls im Katalog zu finden sind exklusive Landprogramme wie Fahr-

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radtouren oder „Golf & Fluss“-Pakete mit Greenfees und Betreuung durch einen PGA-Pro. An Bord können Gäste Events wie die Kölner Lichter oder die Cruise Days in Hamburg miterleben. Mit vier Neuzugängen wächst die Nicko-Flotte auf 21 Flussschiffe. Frühbucherrabatte bis Ende September sorgen für bis zu 250 Euro Ermäßigung pro Person. NORWEGIAN CRUISE LINE ERNEUERT PRIVATINSEL Norwegian Cruise Line hat Neuerungen auf Great Stirrup Cay, der über 62 Hektar großen Privatdestination auf den Bahamas, bekannt gegeben. Seit 1977 wurde immer wieder in diverse Umgestaltungsmaßnahmen investiert. Im Rahmen des 400-Millionen-Dollar-Programms „The Norwegian Edge“ führt die Reederei bis zum Sommer 2017 erneut Modernisierungen durch. Dazu gehören unter anderem eine neue Strandpromenade, ein 2000 Quadratmeter großer Aktivitätsbereich, ein ZiplineParcours und ein Unterwasserskulpturengarten. Alle Restaurants und Bars auf der gesamten Insel werden erneuert. Eine neue Taco-Bar namens Abaco Taco entsteht, ebenso wie eine Filiale von LandShark Bar & Grill. Luxuriöses Ambiente gibt es im exklusiven Lagunen-Resort mit einem Spa und privaten Villen. MEHR UNTERHALTUNG BEI OCEANIA CRUISES Oceania Cruises bietet ihren Gästen ein komplett neues Entertainment-Programm. Debüt feierte dieses

auf der neuen Sirena, bis Frühjahr 2017 wird es auf der gesamten Flotte umgesetzt. Beteiligt an der Produktion war auch das Entertainment-Team der Muttergesellschaft Norwegian Cruise Line. Entstanden sind vielseitige Shows mit den Namen Tuxedo, Cabaret Cinem, Acoustic Session und Get on the Floor and Dance. Neu an Bord der Sirena sind zudem zwei neue Spezialitätenrestaurants und ein neuer Look für die Suiten. DREHARBEITEN FÜR DAS ZDF-„TRAUMSCHIFF“ Während der Weltreise 2016/2017 der Amadea werden wieder bekannte Schauspieler und ein Produktionsteam an Bord sein, um neue Folgen der beliebten ZDF-Reihe „Das Traumschiff“ zu drehen. Gefilmt wird während der Teilabschnitte AMA 301 vom 14. Januar bis zum 31. Januar 2017 und AMA 302 vom 31. Januar bis zum 1. März 2017. Die Route der Amadea führt während dieser Zeit von Mauritius entlang der südafrikanischen Küste über den Atlantik nach Brasilien und südwärts bis Feuerland. MIT DEN PONANT-YACHTEN NACH ASIEN UND OZEANIEN Im Winter 2017/2018 sind die Yachten der französischen Luxusreederei Ponant in Asien und Ozeanien unterwegs. Strände, Metropolen und Sehenswürdigkeiten warten auf die Gäste. Enthalten sind vor allem Reisen mit Expeditionscharakter. An Bord der kleinen Luxusyachten mit Lifestyle-Design, französischer

Fotos: PR

Nacht wird seit Winter 2012/2013 auf allen Hurtigruten-Reisen mit der Fram in die Antarktis durchgeführt. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl kann die Amundsen-Nacht ausschließlich an Bord gebucht werden. Pro Reise sind mehrere Übernachtungen geplant, abhängig von Wetter- und Eisbedingungen.

Nicht nur das Entertainment-Programm ist neu an Bord der Sirena, sondern auch zwei Spezialitätenrestaurants und das Suiten-Design.

Wer es sich auf der Privatdestination von Norwegian Cruise Line gut gehen lassen möchte, bucht eine Spa-Behandlung im Lagunen-Resort.

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GRÖNLANDS SUPERLATIVE AN BORD DER SEA SPIRIT Poseidon Expeditions hat seine bisher größten Expeditionen nach Spitzbergen und Ostgrönland im Programm. Auf drei unterschiedlichen Routen fährt die Sea Spirit ab August und September in 11 oder 14 Tagen abgelegene Buchten dieser arktischen Region an. Der Kurs an Bord des kleinsten deutschsprachig geführten Expeditionsschiffes führt die maximal 114 Passagiere auch in den größten Nationalpark sowie in das größte Fjordsystem der Welt, den Scoresbysund. Bei den Expeditionen zur Westküste Spitzbergens oder nach Ostgrönland landen die Passagiere der Sea Spirit mit den bordeigenen Zodiacs an und können noch kleinere Buchten per Kayak erkunden. WELTREISE DER SEVEN SEAS NAVIGATOR Am 8. Januar 2018 beginnt mit „Navigate the World“ eine 138-tägige Weltreise der Seven Seas Navigator, die erst kürzlich einer aufwändigen Renovierung unterzogen wurde.

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Start- und Zielhafen der 38.528 Seemeilen umfassenden Reise ist Los Angeles, die Route führt in südliche Gefilde zu vielseitigen Destinationen auf allen fünf Kontinenten. Das Luxusschiff steuert 64 Häfen, 28 Länder und 28 UNESCO-Welterbestätten an. Dabei kommen die 490 Gäste in den Genuss des umfassenden All-inclusive-Konzepts von Regent Seven Seas Cruises, zu dem auch eine große Auswahl an kostenlosen und unbegrenzten Landgängen gehört. NEUZUGÄNGE BEIM ROYAL CARIBBEAN-KONZERN

SE-TOURS ERWEITERT DIE FLUSSSCHIFF-FLOTTE Die SE-Tours GmbH aus Bremerhaven ist spezialisiert auf Flussreisen und kombinierte Rad- und Schiffsreisen in Europa. Nun wird die Flussflotte auf Donau und Rhein erweitert. Ab 2017 wird das zweitgrößte Kreuzfahrtschiff auf der Donau, die Prima Donna, für den Veranstalter zwischen Passau und Budapest im Einsatz sein. Maximal 156 Passagiere können sich auf ein Panoramarestaurant, eine Panoramabar sowie ein Theatro freuen. An der Rezeption ist dank Glasboden ein Blick in die Unterwasserwelt der Donau möglich. Alle 80 Kabinen sind Außenkabinen. Auf dem Mittel- und Oberdeck gibt es begehbare Balkone. Ein Outdoor- und Indoor-Whirlpool sowie Kneipptretbecken und Sauna runden das Schiffserlebnis ab.

Royal Caribbean Cruises Ltd. unterzeichneten unlängst eine Absichtserklärung zum Bau eines fünften Oasis-Klasse-Schiffes für Royal Caribbean International. Die Oasis 5 soll im Frühjahr 2021 in Dienst gestellt werden und auf das noch EXKLUSIVE WEINREISEN MIT namenlose vierte Schiff der BauDEM SEADREAM YACHT CLUB reihe, das 2018 erscheint, folgen. Auch für die Premium-Marke CeAuch 2017 bietet der SeaDream lebrity Cruises sollen zwei weitere Kreuzfahrtschiffe gebaut werden: Yacht Club seinen Gästen wieder Das dritte und das vierte Schiff der die beliebten Weinreisen im MittelEdge-Klasse werden voraussichtlich jeweils im Herbst 2021 und 2022 fertig gestellt. Die beiden ersten Mitglieder der E d ge - K l a s s e kommen bereits Kreuzfahrtagentur & Reisebüro Im Büntefeld 3 · 30974 Wennigsen-Holtensen im Herbst 2018 Telefon (05109) 56300-0 und Anfang 2020 auf den www.flussreise24.de Markt. Foto: A-ROSA

Küche und viel Komfort können auch abgelegene Naturschönheiten erkundet werden. Dazu gehören UNESCOKulturerbestätten, aber auch Begegnungen mit Ureinwohnern. Acht Routen in Asien führen unter anderem nach Indonesien, Japan, Vietnam und Myanmar. Im Pazifik stehen neun Routen mit Stops auf Bora Bora, Tahiti, den Marquesas, Vanuatu, Papua, Neuseeland und Australien auf dem Programm.

Neu im Portfolio von SE-Tours ist die Primadonna, die von Passau und Budapest natürlich auch genug Platz für die Fahrräder bietet.

Fotos: PR

Ausschließlich deutschsprachige Gäste begeben sich an Bord der Sea Spirit zu den gigantischsten Naturspektakeln Grönlands.

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Der elegante Großsegler Royal Clipper steuert im Mai 2017 Monte Carlo an und bringt seine Gäste zum berühmten Formel-1-Grand-Prix.

meer an. Sieben Routen stehen zur Auswahl. Die Zwillings-Yachten legen dabei von April bis Oktober in Häfen zwischen Lissabon und Piräus an. Neben Landgängen mit thematisch passenden Ausflugsangeboten stehen Verkostungen und WinzerDinner auf dem Programm. Zu den weiteren Annehmlichkeiten gehören die große Zahl von Crewmitgliedern, ein individuelles Onboard-Entertainment sowie die herausragende Küche. SILVERSEA ERWEITERT DAS GALAPAGOS-PROGRAMM Silversea setzt ab März 2017 auf zwei neue siebentägige Reiserouten zu den Galapagosinseln, jeweils von/ bis San Cristóbal. Erweiterungen im Programm der Silver Galapagos sind die Umrundung der Isla Daphne Grande sowie Orte wie Cerro Dragón und Playa Las Bachas in Santa Cruz. Die Silver Galapagos vereint für maximal 100 Gäste ihren Expeditionscharakter mit einem All-inclusive-Konzept. Dazu gehören ButlerService, Gourmet-Küche, Getränke und kostenloses WLAN.

Wenn der Hamburger Kiez an Bord der Mein Schiff 2 auf die deutsche Comedy-Szene trifft, darf natürlich auch Olivia Jones nicht fehlen.

STAR CLIPPERS BESUCHT DIE FORMEL 1 IN MONACO Ende Mai 2017 kreuzt der 134 Meter lange Großsegler Royal Clipper pünktlich zum Formel-1-Rennen vor Monaco. Das Event gehört zu den Highlights im Programm des größten Fünf-Mast-Vollschiffes der Welt. Die Route führt ab Cannes über Monaco, Korsika, Sardinien und zurück nach Cannes. Im neuen Sommerprogramm 2017 von Star Clippers sind des Weiteren viele Inseln und kleine Häfen abseits des Massentourismus auf See zu finden – darunter die AmalfiKüste oder der große Fjord von Kotor in Montenegro. TAUFE DER SCHNELLFÄHRE MEGASTAR Im Juli taufte die ehemalige finnische Präsidentin Tarja Halonen die LNG-betriebene Schnellfähre Megastar in der Meyer Werft Turku. Die Fertigstellung des Schiffes ist nun fast zur Hälfte abgeschlossen, die Inbetriebnahme für Anfang 2017 geplant. Auf 212 Metern Länge wird an

Bord Platz für bis zu 2800 Passagiere sein. Die Megastar verwendet LNG als Treibstoff, kann jedoch auch mit Diesel betrieben werden. KIEZ MEETS COMEDY AN BORD DER MEIN SCHIFF 2 Vom 26. Februar bis 5. März 2017 vereint TUI Cruises den Hamburger Kiez mit Größen der Comedy-Szene. Während der „Kiez meets Comedy“-Kreuzfahrt entlang den Kanaren heuert der bekannte Comedian Matze Knop an und präsentiert sein Programm „Diagnose dicke Hose“. Weiteres Highlight an Bord ist Travestie-Ikone und Hamburger Wahrzeichen Olivia Jones. Auf der Mein Schiff 2 zeigt sie ihre neue Show, ein schrilles „Best of Olivia Jones und Familie“. Ebenfalls mit dabei sind Tetje Mierendorf, Werner Momsen, Nagelritz und Gesa Dreckmann. Abgerundet wird die „Kiez Comedy“-Kreuzfahrt mit meets Comedy-Workshops sowie Mixed Comedy Shows mit bekannten Künstlern aus TV-Shows wie dem Quatsch Comedy Club oder Nightwash.

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In ihrer Jungfernsaison besuchte die Koningsdam die Norwegischen Fjorde.

Herausgeber, Chefredakteur Josef Depenbrock Stellv. d. Chefredakteurs Susanne Schaeffer Redaktion: Axel Zimmermann Layout/Produktion: www.layoutraum.de; Corinna Blume Schlussredaktion: Astrid La Cognata Regelmäßige Autoren: Angelika Bucerius, Claudia Diemar, Martina Emmerich, Adrienne Friedlaender, Uschi von Grudzinski, Christian Kolb, Roger Lehmann, Anja Menzel, Ira Panic, Susanne Reininger, Gudrun Schlager, Dr. Frank Sistenich, Carolin Thiersch, Sven Weniger, Dagmar Zurek Infografik/Illustrationen www.AxelKock.de Verlag DMG Deutsche Mediengestaltung GmbH Stresemannstraße 163 22769 Hamburg Geschäftsführung: Josef Depenbrock

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,ASSEN 3IE SICH AUCH IN DIESEM *AHR à BERRASCHEN UND NUTZEN 3IE DIE +REUZFAHRTMESSE UM SICH EINEN UMFASSENDEN ÄBERBLICK à BER DAS +REUZFAHRTEN !NGEBOT ZU MACHEN UND SICH AUS ERSTER (AND BERATEN ZU LASSEN !UCH IN DIESEM *AHR STEHEN )HNEN UNSERE -ITARBEITERINNEN UND -ITARBEITER SOWIE 6ERTRETER )NNEN DER TEILNEHMENDEN +REUZFAHRTANBIETER DEN GANZEN 4AG Fà R &RAGEN BIS HIN ZUR "UCHUNG AUF DER -ESSE ZUR 6ERFà GUNG .UTZEN 3IE AUCH UNSER -ESSEANGEBOT -EER ERLEBEN MIT DEN +REUZFAHRT 3PEZIALISTEN VOM 2EISEBà RO 3EILNACHT )HR &)234 2%)3%"Ä2/ IN ,ÚRRACH \ 2HEINFELDEN \ 7EIL AM 2HEIN 03 -IT UNSEREM KOSTENLOSEN -ESSE .EWSLETTER SIND 3IE SCHON VORAB BESTENS INFORMIERT 'LEICH BESTELLEN AUF WWW SEILNACHT KREUZFAHRTEN DE

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4EILNAHMEBEDINGUNGEN *EDE RICHTIG AUSGEFà LLTE 4EILNAHMEKARTE NIMMT AN DER 6ERLOSUNG TEIL -ITARBEITER DER 2EISEBà RO 3EILNACHT 'MB( UND DEREN !NGEHÚRIGE SIND VON DER 4EILNAHME AUSGESCHLOSSEN $IE 'EWINNER WERDEN SCHRIFTLICH BENACHRICHTIGT $ER 2ECHTSWEG IST AUSGESCHLOSSEN %INE "ARAUSZAHLUNG DER 'EWINNE IST NICHT MÚGLICH )CH BIN DAMIT EINVERSTANDEN DASS MEINE $ATEN Fà R WERBLICHE :WECKE AUSSCHLIE”LICH VOM 2EISEBà RO 3EILNACHT VERWENDET WERDEN Dà RFEN "ITTE STREICHEN WENN NICHT ERWà NSCHT %INSENDESCHLUSS IST DER

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