ABA_10_2011

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 22864 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 10 I 165. Jahrgang I Freitag, 4. Februar 2011

Zwingend

Mumm

Der Gemeinderat Ottenbach zur jetzigen Linienführung der Umfahrung. > Seite 3

Wettbewerb zum Thema «Zivilcourage» in Obfelden und Ottenbach. > Seite

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Bauriegel am Rand? Hausen: Einwender und Initianten tauschen sich über Gestaltungsplan «Rauchmatt» aus. > Seite 7

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Totenmesse Michael Haydns c-Moll-Requiem, aufgeführt von Jugendlichen in Affoltern. > Seite 10

Ehemaliger Zehnkämpfer wird Spitaldirektor in Affoltern Fredy Furrer aus Wettswil, derzeit noch in Bern tätig, tritt die Stelle am 1. Juli 2011 an In Heimen und Spitälern ist er seit 22 Jahren in obersten Führungspositionen tätig – jetzt wird Fredy Furrer aus Wettswil Spitaldirektor in Affoltern und Nachfolger von Stephan Bachmann. Die Betriebskommission wählte den ehemaligen Zehnkämpfer unter rund 60 Bewerbern aus. ................................................... von werner schneiter Sie kam unerwartet, die Kündigung von Spitaldirektor Stephan Bachmann. Sie kam im Herbst 2010 exakt ein Jahr nach seinem Stellenantritt in Affoltern und erfolgte aus persönlichen Gründen. Der Weggang des kompetenten und erfahrenen CEOs wird bedauert. Gleichzeitig betont Spitalpräsident Peter Sandhofer, dass dem Weggang kein Zerwürfnis zugrunde liege und die Zusammenarbeit mit der Betriebskommission hervorragend funktioniert habe. Nun ist klar, wer sein Nachfolger wird: Die Betriebskommission hat sich für den 58-jährigen Fredy Furrer entschieden, der seine Wurzeln in Wettswil hat. Der ehemalige Leichtathlet in den Reihen des Turnvereins Bonstetten weist ein juristisches Studium und zwei Nachdiplomstudien auf. Er verfügt im Gesundheitswesen über grosse

Erfahrung; seit 22 Jahren ist Furrer in Heimen und Spitälern in obersten Führungsfunktionen (Direktor, CEO) tätig – derzeit noch in Bern, wo er sieben Spitalbetriebe organisatorisch zusammengeführt hat. «Seine Persönlichkeit, seine Ausbildung, seine langjährige Erfahrung und sein Netzwerk haben uns überzeugt», sagt Peter Sandhofer, der nach dem Weggang von Stephan Bachmann die Führung des Spitals Affoltern interimistisch innehat, derweil Reinhold Spörri Sandhofer als Präsident der Betriebskommission ersetzt.

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Zweitletzte Runde Forum: Leserinnen und Leser diskutieren über die Waffeninitiative. > Seite 10/11

Bergwerkmuseum Riedhof im Aeugstertal wieder offen Wer sehen will, wie im Aeugstertal noch bis 1946 Kohle abgebaut wurde, dem empfiehlt sich ein Besuch im Bergwerkmuseum Riedhof, dessen Eingang sich beim Parkplatz vom Blumenladen des Götschihofs befindet. Das Museum ist morgen Samstag, 5. Februar, 10 bis 16 Uhr, offen – jeden ersten Samstag im Monat übrigens. Das Museum offenbart einen Blick in die Geschichte des Kohle-Abbaus. Der Eingang ist wie ein Stolleneingang gestaltet. Eintritt frei.

................................................... > Bericht auf Seite 9

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Schwierige Aufgaben warten Auf Fredy Furrer warten nun auch in Affoltern grosse Herausforderungen: zum Beispiel die Einführung von DRG, dem neuen ökonomischen-medizinischen Klassifikationssystem; in diesem Bereich besitzt der neue CEO schon einige Jahre Erfahrung. Ihn beschäftigt natürlich auch die neue Spitalliste 2012. Affolterns Bewerbung für insgesamt 48 Leistungsgruppen liegt inzwischen bei der Gesundheitsdirektion. Auf der Traktandenliste steht auch die neue Pflegefinanzierung. Weiter stehen am Spital Affoltern grosse Bauprojekte an: der Neubau von Küche und Restaurant, mit dem sich gestern Abend die Delegiertenversammlung befasst hat. Dazu soll in ab-

Der neue Spitaldirektor Fredy Furrer (Mitte), flankiert vom interimistischen Spitalchef Peter Sandhofer (rechts) und Reinhold Spörri, Präsident der Betriebskommission. (Bild Werner Schneiter) sehbarer Zeit auch das Projekt eines neuen Bettenhauses reaktiviert werden, das die kantonale Gesundheitsdirektion seinerzeit aus Spargründen zurückgestellt hat. In der zweiten Jahreshälfte wird am Spital Affoltern ausserdem der Computertomograf installiert und damit die Zusammenarbeit mit dem

Stadtzürcher Triemlispital weiter gefestigt. – Insgesamt geht es um Nachholbedarf in verschiedenen Bereichen, der bei knappen Finanzen befriedigt werden muss – und vor allem darum, dass das «Modell Affoltern» mit breitem Spektrum und exemplarischer Vernetzung mit den Hausärzten beibehalten werden kann.

Milizbehörde mit dem Rücken zur Wand Grosses Medienecho zum Untersuchungsbericht im «Fall Bonstetten» Das Gutachten von Rechtsprofessor Peter Breitschmid nagelt die Milizbehörde an die Wand und verstellt den Blick auf die Realität. Vor allem lässt es offen, ob der Mord an einem Kind von der Bonstetter Vormundschaftsbehörde tatsächlich hätte verhindert werden können. ................................................... von martin platter Die Schweizer Medien haben prominent über das Gutachten von Rechtsprofessor Peter Breitschmid zur Beurteilung der Handlungsweise der Vormundschaftsbehörde Bonstetten und des Bezirksrates Affoltern im Zusammenhang mit der Tötung eines Fünfjährigen durch einen vorbestraften Bonstetter Einwohner berichtet. Die Tragik des Falles – der Tod eines Buben durch seinen Vater, der 1990 schon einmal versucht hatte, seinen ersten Sohn umzubringen – führte zu einseitigen Berichten und Kommenta-

ren, aus denen der Ruf nach einer professionalisierten Vormundschaftsbehörde hallte. Den Gipfel des Unsinns lieferte der «Blick» mit der Schlagzeile «Die Gemeinde hat alles falsch gemacht». Wäre dies tatsächlich so gewesen, würde die Justizdirektion nicht von aufsichtsrechtlichen Massnahmen absehen. In einer Stellungnahme aus dem Departement von Regierungsrat Markus Notter heisst es: Die Vormundschaftsbehörde habe stets ohne Verzug und mit rechtsmittelfähigen Entscheiden über die Belange befunden. Sie hat auch, wie in solchen Fällen üblich, eine Beistandschaft für das Kind errichtet. Ebenso hat der Bezirksrat die an ihn gerichteten Beschwerden fristgemäss und mit voller Kognition überprüft und entsprechende Entscheide gefällt, die nicht angefochten worden sind. Die Vormundschaftsbehörde (VB) habe jedoch die nötige Distanz zum Kindsvater nur beschränkt bewahrt. Dies sei zwar teilweise nachvollziehbar, weil sich der Vater im Gegensatz zur Mutter stets um einen gu-

ten Kontakt zu den Behörden bemüht hat. Dennoch müsse der punktuell sehr einvernehmliche Kontakt zum Kindsvater als problematisch betrachtet werden.

Fehlende Distanz und kein fundiertes Risikoprofil Die Vormundschaftsbehörde habe auf eine vertiefte spezialgutachterliche Abklärung des Risikoprofils des Kindsvaters verzichtet. Zwar wurde der Sohn nach Bekanntwerden der früheren Tat des Kindsvaters fremdplatziert, später gelangte er jedoch wieder in die Obhut des Vaters, ohne dass eine eigentliche Risikoüberprüfung stattgefunden hätte. Ein früheres Gutachten hat zwar eine Rückfallgefahr verneint, es entstand jedoch in einem anderen Kontext und einer anderen Lebenssituation des Vaters. Ein Kurzbericht einer behandelnden Therapeutin erfüllte nicht die an ein Gefährlichkeitsgutachten zu stellenden Anforderungen. Es lasse sich hingegen nicht sagen, dass die Situation wäh-

rend der Wochen vor der Tat für die mit dem Fall befassten Personen in einer Art und Weise eskaliert wäre, dass ein erhöhtes Risiko – vor allem für eine Laienbehörde – erkennbar gewesen wäre, schreibt die Justizdirektion weiter. An der Pressekonferenz betonte Breitschmid mehrmals die «Singularität des Falles». Und er sagte auch, dass es leicht sei, vom Bürostuhl aus rückblickend einen Fall wie diesen zu beurteilen. Er hat es dennoch getan – und damit harsche Kritik bei den beiden betroffenen Behörden ausgelöst, die den Bericht als «wenig hilfreich», «inakzeptabel», «unvollständig» und «einseitig» zurückwiesen. Gemeindepräsident Charles Höhn und eine weitere Mitarbeiterin der Fürsorgebehörde sehen sich nun mit einer Strafuntersuchung wegen fahrlässiger Tötung konfrontiert. Höhn will deshalb als Vorsitzender der Vormundschaftsbehörde vorläufig in den Ausstand treten. ................................................... > Interview und Kommentar auf Seite 5

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