ABA_13_2011

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 22864 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 13 I 165. Jahrgang I Dienstag, 15. Februar 2011

Festgesetzt

Überschuss

Wassergebühren: Gemeinderat Hausen mit anderer Haltung als der Preisüberwacher. > Seite 3

Die Aeugster Bärg-Chilbi – noch nie so erfolgreich wie im vergangenen Jahr. > Seite 3

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Hoher Sachschaden Im Üetlibergtunnel sind zwei PW-Lenker zusammengestossen – Alkohol im Spiel? > Seite 5

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Risikogruppe Wenn Eltern Alkohol trinken, so leiden auch die Kinder. > Seite 8

Mobimo investiert auf dem OVA-Areal 65 Mio. Franken Die Holding baut in Affoltern Wohnungen und ein Alters- und Pflegezentrum

................................................... von werner schneiter

Wie Solvita Behinderte vor sexuellen Übergriffen schützt Der Fall hat betroffen gemacht: Ein Berner Sozialtherapeut hat während 29 Jahren in neun Behindertenheimen 114 Männer, Frauen und Kinder sexuell missbraucht. «Wir sprechen Ungereimtheiten gezielt an und nehmen jeden Verdachtsfall ernst», sagt Markus Feil, Leiter Wohnen in der Stiftung Solvita, der auch der Götschihof im Aeugstertal angegliedert ist. Im Interview erklärt er, wie Behinderte geschützt werden können. Er sagt aber auch, warum ein hundertprozentiger Schutz nicht möglich ist.

................................................... > Interview auf Seite 7

«Alternativer» Anlass Die Gemeinde stellte sich im «LaMarotte» ohne das «offizielle Ottenbach» vor. > Seite 9

Fast ein Patt im Säuliamt Die Stimmberechtigten im Bezirk Affoltern haben am Wochenende die Waffeninitiative sehr knapp abgelehnt: mit 8500 Nein gegen 8485 Ja. Schweizweit eine klare Mehrheit von 56,3 Prozent gegen die WaffenschutzInitiative, ein Ja im Kanton Zürich und ein Graben zwischen Stadt und Land: Das sind die Merkmale des Urnengangs vom letzten Sonntag. Im Bezirk Affoltern halten sich Befürworter und Gegner der emotional diskutierten Vorlage fast die Waage: Nur 15 Stimmen kippten sie auf die Seite der Gegner. Die deutlichste Zustimmung fand das Begehren in der Wachstumsgemeinde Bonstetten, wo sich eine Ja-Mehrheit von 55,1 Prozent fand. In Kappel dagegen sagten nur 38,5 Prozent Ja. Ein Ja kam in sechs Ämtler Gemeinden zustande, acht lehnen die Vorlage ab. Die Verkehrsinitiative scheiterte auch hierzulande klar, derweil mit dem Ja zum Lotteriefonds-Geld das Landesmuseum erweitert werden kann. (-ter.) ................................................... > Gemeinderesultate auf Seite 5

Die Mobimo Holding AG baut auf dem Nordwestteil des OVA-Areals in Affoltern Mietwohnungen und ein Alters- und Pflegezentrum mit bis zu 120 Pflegeplätzen. Diese werden von der Senivita AG betrieben. Möglich ist, dass sich hier die Gemeinde anschliesst. Auch das Hotelprojekt ist auf gutem Weg.

Die Mobimo hat die beiden Grundstücke auf dem OVA-Areal von der Hess Investment AG (Amriswil) erworben, die seit mehreren Jahren Besitzerin dieser Industriebrache ist. Sie investiert insgesamt 65 Mio. Franken. Auf einem Grundstück mit einer Fläche von 8842 Quadratmetern werden fünf bis sechs Mehrfamilienhäuser gebaut. Geplant sind preiswerte Mietwohnungen für Familien, Paare Singles und Senioren. «Die betreuten Seniorenwohnungen werden vom Dienstleistungsangebot des benachbarten Pflegezentrums profitieren können», heisst es in einer Medienmitteilung. Auf einem zweiten Grundstück mit einer Fläche von 3159 Quadratmetern entsteht ein Alters- und Pflegezentrum mit gegen 120 Pflegeplätzen. Die Mobimo will die Senivita AG mit der Führung dieses Zentrums betrauen und dazu einen langjährigen Mietvertrag abschliessen. Das ist eine professionelle Betreiberin von Alterszentren in der Schweiz. Möglich ist, dass hier die Gemeinde Affoltern mitmacht. Sie sucht bekanntlich eine Lösung, nachdem der «Seewadel» aus Kostengründen nicht saniert und erweitert wird («Anzeiger» vom 11. Februar). Der Gemeinderat erhofft sich

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Bis Ende März werden die Gebäude auf dem OVA-Areal abgebrochen. Sie weichen Wohnungen, Gewerbebauten, einem Hotel sowie einem Alters- und Pflegezentrum. (Bild Werner Schneiter) von einer Informationsveranstaltung am 24. Februar (19.30 Uhr) im Kasinosaal wegweisende Inputs aus der Bevölkerung. Es geht im Wesentlichen um die Frage, ob das Alterswohnheim unter gemeindenaher Regie weitergeführt werden soll oder eine externe Lösung gefunden wird – wie vorliegend auf dem OVA-Areal. «Für uns war es wichtig, mit der Mobimo eine Investorin zu finden, die in eigener Regie baut», sagt Klaus Morlock, Mitglied der Geschäftsleitung bei Hess Investment AG. Die Projektierungsarbeiten für die beiden Mobimo-Grundstücke sind im Gang. Für die Wohnbauten will die In-

vestorin das Baugesuch noch im ersten Halbjahr 2011 einreichen. Dasjenige für das Alters- und Pflegezentrum wird rasch erarbeitet. Aussenraumgestaltung mit Aufenthaltsbereichen und kleinen Begegnungsplätzen sowie Tiefgarage werden gemeinsam mit Hess erstellt.

Hotel-Projekt: Drei haben den Baurechtsentscheid verlangt Die Planungsarbeiten für das HolidayInn-Express-Hotel mit 100 Zimmern laufen. Der Baurechtsentscheid wurde dreimal verlangt, das sind potenzielle Rekurrenten. «Wir sind aber guten

Mutes, dass es nicht so weit kommt», sagt Klaus Morlock. Ist dies der Fall, so folgen letzte Planungsschritte in Zusammenarbeit mit der Hotelbetreiberin; Hess hat mit dem Swiss Hospitality Management eine Lizenzvereinbarung getroffen. Das Holiday Inn, realisiert im Zwei-Sterne-Plus-Bereich, ist eine Marke, die zur Intercontinental Hotels Group gehört. Es muss nach präzisen Vorgaben gebaut werden, was eine ebenso präzise abgestimmte Planung unter den Partnern erfordert. Läuft alles rund, so rechnet Morlock mit einem Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte 2011. In diesem Fall kann das Hotel 2013 eröffnet werden.

Bruno Steinemann neuer Bonstetter Gemeinderat Ersatzwahlen: Benedikt Pöschel erreichte absolutes Mehr nicht Für den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Jachen Denoth rückt Bruno Steinemann in den Bonstetter Gemeinderat nach. Der von der FDP vorgeschlagene Benedikt Pöschel erreichte das absolute Mehr nicht. Bei einer Stimmbeteiligung von 45,24 Prozent haben die Stimmberechtigten von Bonstetten am Sonntag deutlich entschieden: Bruno Steinemann (60),

Gewählt: Bruno Steinemann.

Nicht gewählt: Benedikt Pöschel.

ehemaliger Präsident der Sekundarschulpflege Bonstetten, erreichte bei einem absoluten Mehr von 713 Stimmen deren 871. Mitbewerber Benedikt Pöschel (42), Kantonsratskandidat der FDP, kam auf 515 Stimmen. Als Präsident der Sekundarschulpflege hat Bruno Steinemann einige Infrastrukturprojekte umgesetzt, unter anderem den Schulhausneubau, das Sportzentrum Schachen und die Holzschnitzelheizung – Investitionen in der Grössenordnung von rund 20 Millionen Franken. (-ter.)

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Bestattungen . . . und wir glaubten, wir hätten noch so viel Zeit . . .

Affoltern am Albis Am 8. Februar 2011 ist in Affoltern am Albis gestorben:

Katja Martina Fischer geb. 24. Januar 1978, ledig, von Meisterschwanden AG, wohnhaft gewesen in Affoltern am Albis ZH, Zwillikerstrasse 7. Ein Trauergottesdienst findet nicht statt. Wer möchte, kann sich am Freitag, 18. Februar 2011, zwischen 17 und 19 Uhr, gemeinsam mit Angehörigen und Freunden in der Pfarrschüür Oberlunkhofen von Katja Fischer verabschieden.

TODESANZEIGE Alle, die ihn kannten, wissen, was wir verloren haben.

Walter Grabherr-Rüegg 1. August 1940 – 10. Februar 2011

Wir sind dankbar für die vielen schönen Momente und die unvergesslichen Jahre. In unseren Herzen wird er weiterleben. Wir vermissen dich Esther Grabherr-Rüegg Marianne und Reto Fust-Grabherr Sonja und Fredi Steinmann-Grabherr mit Jara und Svenja Geschwister und Verwandte

Affoltern am Albis Am 13. Februar 2011 ist in Affoltern am Albis gestorben:

Alice Meier-Ineichen

Erdbestattung am Donnerstag, 17. Februar 2011 um 13.30 Uhr auf dem Friedhof Affoltern am Albis, anschliessend Trauergottesdienst in der Friedhofskapelle Affoltern am Albis.

Wir haben die schmerzliche Pflicht mitzuteilen, dass

Walter Grabherr-Rüegg Hausen a. A.

Bestattungsamt Affoltern am Albis

geb. 11. Januar 1926, Witwe des Johann Friedrich Meier, von Füllinsdorf BL, wohnhaft gewesen in Affoltern am Albis, Sonnenbergstr. 27.

TODESANZEIGE

am vergangenen Donnerstag im Alter von 71 Jahren verstorben ist. Walter Grabherr stellte seine Schaffenskraft während vieler Jahre in den Dienst der überörtlichen Wasserversorgung. Zwischen 1982 und 1989 war er Geschäftsleitungsmitglied und von 1989 bis zu seiner Pensionierung im Herbst 2004 hauptamtlicher Betriebswart der Gruppenwasserversorgung Amt sowie der Regionalen Gruppenwasserversorgung Amt–Limmat–Mutschellen (GALM). Dank seiner Kompetenz, seinem beispielhaften Engagement und seinem Pflichtbewusstsein hat er bleibende Verdienste und Anerkennung erworben. Wir werden Walter Grabherr ein ehrendes Andenken bewahren. Seiner Gattin und der Familie sprechen wir unser aufrichtiges Beileid aus. Affoltern/Urdorf, 14. Februar 2011

Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 17. Februar 2011, 14.00 Uhr, in der reformierten Kirche Hausen am Albis statt. 13.45 Uhr Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis.

Gruppenwasserversorgung Amt Paul Barmet Präsident

Anstelle von Blumen gedenke man der Stiftung Wunderlampe Winterthur, Postkonto 87-755227-6, oder Palliative Care Affoltern am Albis, Postkonto 30-728782-8. Traueradresse: Esther Grabherr-Rüegg, Rebbergstrasse 2, 8915 Hausen am Albis

Bestattungsamt Affoltern am Albis

Franz Birri Sekretär

Gruppenwasserversorgung Amt–Limmat–Mutschellen Jürg Pauli Reinhold Schneebeli Präsident Sekretär Abdankung: Donnerstag, den 17. Februar 2011, 14.00 Uhr, in der reformierten Kirche Hausen am Albis.

Hausen am Albis Am Donnerstag, 17. Februar 2011, wird in Hausen am Albis Abschied genommen von

Gemeinde Hausen am Albis

Grabherr, Walter Alfred geboren am 1. August 1940, von Hausen am Albis ZH, wohnhaft gewesen in 8915 Hausen am Albis, verheiratet, starb am 10. Februar 2011 in Affoltern am Albis. Urnenbeisetzung 13.50 Uhr im engsten Familienkreis auf dem Friedhof Hausen am Albis. Abdankung 14.00 Uhr in der reformierten Kirche Hausen am Albis. Bestattungsamt Hausen am Albis

Wettswil am Albis Am 12. Februar 2011 ist in Affoltern am Albis ZH gestorben:

Suter, Peter Fritz geboren 27. Juni 1930, Bürger von Affoltern am Albis, Ehemann der Suter geb. Meier, Evelin, wohnhaft gewesen in Wettswil am Albis, Im Schürli 5. Der Abdankungsgottesdienst findet am Donnerstag, 17. Februar 2011, 14.30 Uhr, in der reformierten Kirche Stallikon statt.

TODESANZEIGE Das Leben besteht aus Tagen, an die man sich erinnert.

Erfüllt von grosser Trauer nehmen wir Abschied von

John Whitting

Walter Grabherr

Am Freitagabend haben wir die schmerzliche Nachricht erhalten, dass

geboren am 1. August 1940

Katja Fischer

Mit grosser Betroffenheit haben wir von seinem Hinschied am 10. Februar 2011 erfahren. Er hat sich über viele Jahre, von 1982 bis 1992, mit grossem Pflichtbewusstsein als Gemeinderat für die Gemeindebelange eingesetzt. Walter Grabherr war uns durch die enge Zusammenarbeit und seine pflichtbewusste Art zum Kollegen und Freund geworden. Wir werden ihn in bester Erinnerung behalten und ihm dankbar bleiben für alles, was er zum Wohl der Gemeinde geleistet hat. Seinen Angehörigen sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus. Gemeinderat der Gemeinde Hausen am Albis

Dankbar erinnern wir uns an ihr fröhliches Wesen, ihr einfühlsames und klares Umgehen mit Menschen und ihr engagiertes Arbeiten für die Schule.

Die Abdankungsfeier findet am Donnerstag, 17. Februar 2011, 14.00 Uhr, in der reformierten Kirche Hausen am Albis statt.

Schule Knonau

Die Urnenbeisetzung findet separat und im engsten Familienkreis statt.

Die Schule nimmt Abschied von Katja Fischer am Donnerstag, 17. Februar 2011, um 9.00 Uhr mit einer Trauerfeier in der reformierten Kirche Knonau.

Der Friedhofvorsteher

Beschwerden gegen diese Wahl(en) sind innert 5 Tagen nach Veröffentlichung an den Bezirksrat zu richten.

1978 – 2011

unsere langjährige Lehrperson, nach längerer Krankheit und doch unerwartet verstorben ist. Wir sind alle sehr traurig über dieses unfassbare Ereignis.

Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihren Freunden. 8934 Knonau, Schulhausstrasse 16 Tief traurig


Bezirk Affoltern

Postulat Läubli im Kantonsrat überwiesen Der Kantonsrat hat gestern Montag das Postulat zur Verkehrssituation im Bereich der neuen Zone für verkehrsintensive Einrichtungen in Affoltern mit 79 Stimmen überwiesen. Notwendig gewesen wären 60 Stimmen. Der Regierungsrat hat nun vier Wochen Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Der von Hans Läubli (Grüne, Affoltern) eingereichte und von Eva Torp (SP, Hedingen) sowie Lisette Müller (EVP, Knonau) mitunterzeichnete Vorstoss verlangt Massnahmen, bevor die am Autobahnanschluss geplanten Fachmärkte gebaut werden können. («Anzeiger» vom 11. Februar). (-ter.)

wir gratulieren Zum 80. Geburtstag In Affoltern feiert Lina Frick morgen Mittwoch, 16. Februar, ihren 80. Geburtstag. Wir gratulieren der Jubilarin herzlich, wünschen ihr einen schönen Festtag und alles Gute.

Zum 80. Geburtstag In Obfelden feiert Werner Müller morgen Mittwoch, 16. Februar, den 80. Geburtstag. Der Jubilar ist ehemaliger Turner und alt Gemeinderat. Wir gratulieren ihm herzlich.

Zum 80. Geburtstag Rösli Waser, wohnhaft in Zwillikon, darf am Donnerstag, 17. Februar, den 80. Geburtstag feiern. Zum Ehrentag entbieten wir die besten Glückwünsche. Alles Gute!

Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A. Geschäftsführerin: Barbara Roth Redaktion: Werner Schneiter (Chefredaktor) Thomas Stöckli Redaktionsassistenz: Uschi Gut Redaktion@affolteranzeiger.ch Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 22 864 Inserate: inserat@weissmedien.ch Telefon 058 200 5700, Fax 058 200 5701 Verkaufsleiterin: Barbara Roth Tarife: www.affolteranzeiger.ch Annahmeschluss: Dienstagsausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen

Dienstag, 15. Februar 2011

Eine andere Haltung als der Preisüberwacher Wassergebühren – aus den Verhandlungen des Gemeinderates Hausen Der Gemeinderat Hausen hat mit Beschluss vom 21. September 2010 – gestützt auf Art. 64 des teilrevidierten Wasserreglements vom 10. Dezember 1997 – den Mengenpreis für den Wasserbezug wie folgt festgesetzt: Mengenpreis: Fr. 2.90 pro Kubikmeter Wasserverbrauch (bisher Fr. 1.65). Grundgebühr: 18 Franken pro Gebäudekomponente (bisher 10 Franken). Gültigkeit ab: Ableseperiode 2010/2011 (ab 1. Oktober 2010) Dieser Beschluss wurde am 5. Oktober 2010 – zusammen mit einer ausführlichen Begründung – im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern publiziert und ist zwischenzeitlich in Rechtskraft erwachsen. Der Preisüberwacher hat dem Gemeinderat mit Schreiben vom 13. Dezember 2010 eine Stellungnahme zur Gebührenerhöhung der Wasserversorgung zukommen lassen. Der Preisüberwacher kann im Rahmen einer Empfehlung beantragen, auf die Preis-

erhöhung ganz oder teilweise zu verzichten oder einen missbräuchlich beibehaltenen Preis zu senken. Zusammenfassend gibt der Preisüberwacher folgende Empfehlung ab: «Eine moderate Anpassung der Gebühren ist angezeigt. Die wiederkehrenden Wassergebühren sollen aber nur so weit erhöht werden, dass die Gebühreneinnahmen zwischen 750 000 und 850 000 Franken Franken liegen». Der Gemeinderat vertritt aus folgenden Überlegungen diesbezüglich eine abweichende Haltung: Der Gemeinderat hat seit jeher eine Investitionspolitik mit möglichst wenig Fremdkapital verfolgt, welche er nicht leichtfertig aufs Spiel setzen will. Da die Reserven der Spezialfinanzierung mehrheitlich abgebaut sind und gem. heute gültigem Wasserreglement das Wasserwerk selbsttragend arbeiten muss, wurden die Ansätze so gewählt, dass die Gesamtgebühreneinnahmen für das Jahr 2011 mit 1,026

Mio. Franken die geplanten Ausgaben abzudecken vermögen. Die gesamten Jahreskosten für die Erstellung, den Unterhalt, die Erneuerung, den Betrieb, die Optimierung der Anlagen, Abschreibung und Verzinsung müssen demnach gedeckt sein, wie dies das geltende Wasserreglement der Gemeinde Hausen auch vorsieht. Haushaltsrechtliche Bestimmungen im Kanton Zürich, zum Beispiel, dass die Investitionen mit 10 Prozent jährlich (degressiv) abzuschreiben sind oder dass die Spezialfinanzierung während maximal fünf Jahren einen negativen Saldo aufweisen darf, werden vom Preisüberwacher nicht beachtet und finden keine Erwähnung. Der Abschreibungsmodus wird in anderen Kantonen unterschiedlich gehandhabt. Mit der Einführung des harmonisierten Rechnungsmodells (HRM2) wird sich der Abschreibungsmodus im Kanton Zürich in Zukunft ändern.

Für die kalkulatorische Nutzungsdauer von Anlagen wurde vom Preisüberwacher von einer max. Lebensdauer von 80 Jahren beim Verteilnetz ausgegangen, die Gemeinde rechnet gemäss Empfehlung des kant. Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) aber mit 70 Jahren. Die kalkulatorischen Abschreibungen des Preisüberwachers sind entsprechend tiefer angesetzt. Abweichungen bei der Berechnung finden sich ebenfalls bei den Fremdkapitalzinsen. Die Empfehlung des Preisüberwachers basiert somit auf Berechnungen, die teilweise von denjenigen abweichen, die in der Gemeinde Hausen am Albis angewendet werden müssen. Wird die Gebühr nur auf die empfohlenen Einnahmen von 850 000 Franken erhöht, würde die Verschuldung noch stärker ansteigen, und die Gemeinde würde gegen ihr eigenes Wasserreglement verstossen.

Aeugster Bärg-Chilbi schlägt MyStop Schlussakt des Chilbi-Vereins – Überschuss von 10 000 Franken Die traditionelle, alle drei Jahre stattfindende Aeugster Bärgchilbi vom vergangenen Herbst geht als erfolgreiche Veranstaltung in die Geschichte ein. Nicht nur vom gesellschaftlichen und kulturellen Gesichtspunkt aus, sondern auch vom finanziellen Ergebnis her war sie ein durchschlagender Erfolg. Die Endabrechnung verzeichnet einen Überschuss von 10 000 Franken. ................................................... von karl straub Die Schlussveranstaltung wird jeweils von den Chilbi-Freaks mit Spannung erwartet. Sie alle, die an der Chilbi aktiv mitgewirkt haben, sind nicht zuletzt deswegen neugierig, zu vernehmen, wie das Fest finanziell abgeschnitten hat. Am letzten Donnerstag konnte OK-Präsident Willy Weiss im Restaurant Eichhörnli durchwegs Positives verkünden. In allen Bereichen herrscht Freude! Vor allem das finanzielle Ergebnis setzt einen erfreulichen Schlusspunkt. Aus dem Bericht des Finanzchefs Beat Guggisberg geht hervor, dass bei rund 46 000 Franken Einnahmen und 36 000 Franken Ausgaben

ein Überschuss von 10 000 Franken resultiert. Die Versammlung genehmigte die vom OK vorgeschlagene Gewinnverteilung mit einer kleinen Ergänzung einstimmig. Ein Drittel wird in den Reservefonds gelegt, ein weiteres Drittel wird in den Unterhalt und die Ergänzung des Chilbi-Inventars investiert. Das restliche Drittel wird den beteiligten Vereinen, Organisationen und Gruppierungen ausgeschüttet. Die Äufnung der Reserve und die Bildung eines Finanzpolsters sind für die Deckung eines allfälligen Verlustes gedacht, der bei einer künftigen, zum Beispiel von Wetterpech verfolgten Chilbi entstehen kann. Der Reservefonds, der treuhänderisch von der Gemeinde verwaltet wird, enthält nun 27 000 Franken. Obwohl die Durchführung der Chilbi keine Gemeindeaufgabe ist, wird die Schlussabrechnung der Rechnungsprüfungskommission zur Kontrolle unterbreitet.

Fern jeder Gewinnmaximierung Das Verhältnis zwischen Umsatz und Gewinn der Chilbi ist, wirtschaftlich betrachtet, beachtlich. Ein Vergleich des traditionellen, Jahrzehnte alten Dorfanlasses mit der neu installierten Autobahnraststätte mag weit hergeholt oder gar verwegen sein. Beide Un-

Aboservice: inserat@weissmedien.ch Telefon 058 200 5700, Fax 058 200 5701 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: Aargauer Zeitung AG, AZ Anzeiger AG, AZ Crossmedia AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Vertriebs AG, Media Factory AG , Basellandschaftliche Zeitung AG, Berner Landbote AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Radio Argovia AG, Radio 32 AG, Radio 32 Werbe AG, Solothurner Zeitung AG, Tele M1 AG, TMT Productions AG, Vogt-Schild Anzeiger AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

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Alle drei Jahre ein Höhepunkt im Aeugster Veranstaltungskalender: die BärgChilbi, hier anlässlich der letzten Austragung im September 2010. (Archivbild)

ternehmungen fokussieren sich zwar in erster Linie auf das Gastrogeschäft. Dennoch sind die Geschäftsbedingungen für einen fairen Vergleich zu unterschiedlich. Im Gegensatz zur Raststätte, die hartnäckig um Kundschaft und Umsatz kämpft, ist die Bärgchilbi ein beliebtes, in der Bevölkerung gut verankertes, nicht gewinnorientiertes Unternehmen mit einem treuen

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Stammpublikum. Es hat null Personalkosten, denn alles wird in Freiwilligenarbeit verrichtet. Dazu wird es von grosszügigen Sponsoren unterstützt. Das Erfolgsrezept beruht auf Begeisterungsfähigkeit der gesamten Bevölkerung. Niemand zweifelt daran, dass 2013 auf der Bolet-Anhöhe einmal mehr wieder eine Aeugster Bärg-Chilbi stattfinden wird.


Wettswil, im Februar 2011

Der alte Gärtner Ein Herz steht still, wann Gott es will.

ZUM ABSCHIED

Ich hab sie selbst gezogen aus einem winzigen Kern. Nun hat sie ihre Blüte geöffnet gleich einem Stern. Ich stehe davor und schaue und fühle nicht der Arbeit Last. Mir ist so still zu Mute als sei bei Gott zu Gast. Als wären meine Glieder und Hände schön nicht mein, Als müsste ich nur wie die Blüte, geöffnet sein.

Im Schürli 5, 8907 Wettswil

Matthias Claudius (1740-1815)

von meinem lieben Ehemann, unserem Papi, Schwiegerpapi und Grosspapi

Giovanni «Jonny» Pisà-Allenbach 27. April 1938 – 8. Februar 2011

Ein reiches Leben hat sich nach kurzer, schwerer Krankheit plötzlich verabschiedet. Wir trauern um meinen geliebten Mann und unseren Vater, Bruder, Schwiegervater und Grossvater

Dankbar für ein erfülltes Leben, hast du deine Krankheit mit grosser Tapferkeit ertragen und hast stets an unserem Leben teilnehmen können. In tiefer Trauer: Margrit Pisà-Allenbach Martin und Fränzi Pisà mit Robin Remo und Natacha Pisà mit Yanik, Yoric und Lorin Toni Pisà und Nicole Hofstetter Verwandte und Freunde

Peter F. Suter 27. Juni 1930 – 12. Februar 2011, Prof. Dr. med. vet.

Seine Freuden im Leben waren die Arbeit im Kontakt mit seinen Studenten, die langjährige Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Tiermedizin, seine Familie, die Gartenpflege sowie die Reiterei. Wir verlieren einen wunderbaren Menschen, der mit all seinem Wissen immer bescheiden geblieben ist und eine grosse Lücke hinterlässt. Die enorme Schaffenskraft, seine Offenheit, Toleranz, Grosszügigkeit und die Liebe zu den Mitmenschen werden unvergesslich bleiben.

Einen herzlichen Dank an alle, die ihn auf seinem Weg begleitet haben und an die lieben Menschen im Langzeitpflegeheim «Haus Rigi» in Affoltern am Albis.

In stiller Trauer Evelyn Suter-Meier Martin Suter und Katty Ooms Suter mit Anabel und Willem Chris Suter und Beatrice Meyer Roy Suter mit Viola, Enea und Marius Fritz und Ruth Suter Jürg und Myrtha Suter Ueli und Trudi Suter sowie Verwandte, Freunde und Bekannte

In Liebe und Dankbarkeit haben wir im engsten Familienkreis von dir Abschied genommen. Wir lieben und vermissen dich, für immer bleibst du in unseren Herzen. Traueradresse: Toni Pisà, Husächerstrasse 5, 8907 Wettswil

Die Beisetzung findet im engsten Familien- und Freundeskreis statt.

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, ist in den Herzen seiner Mitmenschen!

Die Abdankung findet am Donnerstag, den 17. Februar, um 14.30 Uhr in der reformierten Kirche in Stallikon statt. Anstelle von Blumenspenden gedenke man des Rehabilitations-Zentrums des Kinderspitals Zürich, Affoltern am Albis, Postkonto 87-744-900-1

ICH DANKE HERZLICH für die grosse Anteilnahme, die ich beim Abschied von meiner geliebten Ehefrau

Patricia Herbert-Streun erfahren durfte. Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren. Tröstend ist es zu wissen, dass viele Menschen ihr so viel Liebe und Freundschaft entgegengebracht haben. Ich danke allen die mit Worten, Karten, Blumen, Kränzen, Spenden, Umarmungen und tröstenden Worten mich sehr gerührt haben. Danken möchte ich Herrn Pfarrer Andreas Fritz für die würdevolle Gestaltung der einfühlsamen Trauerfeier. In dankbarer Erinnerung Gerhard Jürg Herbert

Befiehl deinem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn, er wird es vollbringen. Psalm 37, Vers 5

Traurig nehmen wir Abschied von unserem lieben, wunderbaren Muetti, Schwiegermuetti, Grosi, Urgrosi, unserer Tante und Gotte

Alice Meier-Ineichen 11. Januar 1926 – 13. Februar 2011

Vielleicht ist es nicht wichtig lange zu leben. Vielleicht ist es wichtig zu leben, solange es dauert. So zu leben, dauert ewig.

Mit schwerem Herzen nehmen wir Abschied von unserem geliebten Sohn, Bruder, Onkel, Schwager und Freund

Christian Battilana 17. März 1970 – 28. Januar 2011

Wir werden dich immer lieben und in unseren Herzen tragen. In tiefer Trauer: Primo und Maria Battilana Daniele und Anni mit Venessa, Bianca und Micha Helena und Adrian Edgar Verwandte und Freunde Die Abdankung findet am Freitag, 18. Februar 2011, um 13.30 Uhr in der Friedhofskapelle in Affoltern am Albis statt. Anschliessend Urnenbeisetzung auf dem Friedhof. Traueradresse: Familie Battilana, Obere Seewadelstrasse 10 b, 8910 Affoltern am Albis

Nach einem reich erfüllten Leben, das ganz im Zeichen des Dienstes an Familie und Mitmenschen stand, ist sie heute Sonntag friedlich eingeschlafen. Als Folge eines Hirnschlags vor neun Jahren war sie pflegebedürftig, eine lange Zeit, die sie mit grosser Geduld und Zuversicht ertragen hat. In Dankbarkeit: Elisabeth und Giorgio Scacchi-Meier Tino und Nadja Scacchi-Blöchlinger mit Tiara Nico Scacchi und Lina Ott mit Julien, Allan und Jaden Mark und Käthi Meier-Diener Sara Meier und Reto Läuchli Tina Meier und Reto Kallen Hans-Ulrich und Regula Meier-Haller Mirta und Reto Barbarits-Meier mit Niklas Daniel Meier und Petra Zimmermann Philipp Meier und Patrizia Buser Felix Meier und Doris Pfiffner Meier mit Lea, Carlo und Michel Christa Meier und Dani Richiger mit Anja und Martina Freunde und Anverwandte Die Abdankung findet am Donnerstag, den 17. Februar 2011, um 14.00 Uhr in der Friedhofskapelle, Zwillikerstrasse, Affoltern am Albis, statt. Besammlung zur Erdbestattung um 13.30 Uhr auf dem Friedhof. Anstelle von Blumen gedenke man der Stiftung TIXI Säuliamt, 8910 Affoltern am Albis, Postkonto 80-23029-6. Traueradresse: Hans-Ulrich Meier-Haller, Im Mattler 15, 8911 Rifferswil

WIR ARBEITEN FÜR IHRE SICHERHEIT Strecke: Birmensdorf–Bonstetten-Wettswil Arbeit: Schotter abladen Nacht: Di/Mi, 15./16. Februar 2011 Damit der Zugsverkehr am Tag nicht behindert wird, müssen die Arbeiten in der Nacht ausgeführt werden. Unsere Mitarbeiter sind bemüht, Ihre Nachtruhe nicht zu stören. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Schweizerische Bundesbahnen AG Infrastruktur Instandhaltung Region Ost UB 8004 Zürich


Bezirk Affoltern

Dienstag, 15. Februar 2011

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Hoher Sachschaden bei Verkehrsunfall auf A3 im Üetlibergtunnel

Fussgängerin verletzt aufgefunden

Wegen Verdachts auf Angetrunkenheit Blut- und Urinprobe angeordnet

Am späten Donnerstagvormittag ist in Affoltern eine 72-jährige Frau mit schweren Kopfverletzungen am Boden liegend gefunden worden. Die Vorgeschichte ist nicht bekannt.

Bei einem Zusammenstoss zwischen zwei Personenwagen ist am Samstagvormittag im Üetlibergtunnel (Autobahn A3) bei Stallikon grosser Sachschaden entstanden. Verletzt wurde niemand. Laut Angaben der Kantonspolizei fuhr ein 39-jähriger Mann um 9 Uhr auf dem rechten Fahrstreifen der Autobahn A3 durch den Üetlibergtunnel Richtung Basel. Aus noch nicht geklärter Ursache prallte er mit seinem Fahrzeug gegen das Heck des vor ihm fahrenden Personenwagens einer 44-jährigen Frau. Als Folge der heftigen Kollision gerieten beide Autos in Schleudern, prallten gegen die linksseitige Tunnelwand und kamen nach einer Rutschpartie von gegen 150 Metern zum Stillstand. Beim 39-Jährigen wurde wegen des Verdachts auf Angetrunkenheit eine Blut- und Urinprobe angeordnet. An beiden Fahrzeugen entstand hoher Schaden. Während der Unfallaufnahme konnte der Verkehr Richtung Basel lediglich über den Pannenstreifen geführt werden, was Verkehrsbehinderungen zur Folge hatte.

Gemäss Kantonspolizei war die 72-jährige Frau um 11 Uhr als Fussgängerin auf der Betpurstrasse unterwegs. Auf Höhe der Einmündung Breitenstrasse wurde die Frau mit schweren Kopfverletzungen am Boden liegend von Passanten gefunden. Die Verletzte wurde mit der Ambulanz ins Spital gebracht. Weshalb die Fussgängerin am Boden lag, ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.

Zeugenaufruf In diesem Zusammenhang werden Personen gesucht, welche zum Hergang sachdienliche Angaben machen können. Insbesondere wird der Lenker eines Traktors mit grauen Anhänger gesucht, der zu diesem Zeitpunkt mit seinem Gefährt die Betpurstrasse befahren hat. Hinweise nimmt die Kantonspolizei Zürich, Verkehrszug Urdorf, Telefon 044 247 64 64 entgegen.

Als Folge der heftigen Kollision gerieten beide Autos in Schleudern, prallten gegen die linksseitige Tunnelwand und kamen nach einer Rutschpartie von gegen 150 Metern zum Stillstand. (Bild Kantonspolizei Zürich)

(pd.)

Forum

Abstimmungswochenende: So stimmten die Ämtler Gemeinden

Verbreitete Hasstirade fehl am Platz Leserbriefe der Grünen vom 4. und 11. Februar 2011 (Fall Bonstetten). Im Namen der Grünen Partei erwähnt Lydia Sidler unter anderem «wie es genau dazu gekommen ist, wissen wir nicht» – und: «Es darf jeder schreiben was er will». Hätte man nicht nur die Schlagzeilen in der Boulevardpresse gelesen, sondern auch die Interviews mit Prof. Breitschmid in diversen Medien oder den sachlichen Kommentar von Martin Platter im Anzeiger, hätte man wohl gemerkt, dass die verbreitete Hasstirade fehl am Platz ist. Und würde man – eben auch am Stammtisch – die Reaktionen aus der Bevölkerung wahrnehmen, wüsste man, dass das Vertrauen in unsere politischen Behörden keinesfalls geschmälert wurde. Ich danke den Leserbrief-

in kürze

Im Artikel «Bei so gewieften Leuten muss ich aufpassen» («Anzeiger» vom 11. Februar) wurde ein falsches Sendedatum angegeben: Der «Lifestyle»-Beitrag von TeleZüri über Hans Jucker wird am Freitag, 18. Februar, 18.30 Uhr, erstmals ausgestrahlt – und nicht wie erwähnt am Samstag.

schreibern Jucker und Brawand, dass sie die Dinge beim Namen nennen. Ich danke Behörden und Verwaltung, welche sich für unser Wohl in der Gemeinde einsetzen und weiterhin sachliche Politik betreiben. Briefe wie die erwähnten, welche im Namen eines Parteivorstandes grösste Arroganz und Unwahrheiten streuen, tragen genau dazu bei, das Vertrauen in eine gesunde Politik zu verlieren und ich hoffe, dass diese Art von Politik im Säuliamt nicht weiter toleriert wird. Sollte ich nun ebenfalls alles schreiben, was ich beim Lesen der Zeilen von Sidler gedacht habe...? Schreiben darf jeder was er will, von einer Parteispitze erwarte ich jedoch, dass doch überlegt wird, ob die Öffentlichkeit an soviel Blödsinn interessiert ist. Willi Schumacher, Bonstetten

Vielen Dank! Auch wenn ich nicht in den Gemeinderat gewählt wurde, danke ich allen Wählern und Wählerinnen der Gemeinde Bonstetten, die mich mit ihrer Stimme unterstützt haben. Ebenfalls einen grossen Dank an die Helfer und Helferinnen, die mich öffentlich oder im Hintergrund unterstützt haben. Benedikt Pöschel, FDP Bonstetten


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«Ungereimtheiten gezielt ansprechen» Wie die Stiftung Solvita Behinderte vor sexuellen Übergriffen schützt Der Fall des Berner Sozialtherapeuten, der während 29 Jahren in neun Behindertenheimen 114 Männer, Frauen und Kinder sexuell missbrauchte, erschüttert die Schweiz. Der Fall wurde letzte Woche durch die Berner Ermittlungsbehörden publik gemacht. Die Behindertenstiftung Solvita mit Sitz in Urdorf und deren zwei Wohnheime sind von diesem Fall zwar nicht tangiert. Trotzdem zeigt man sich bei der Solvita betroffen. Markus Feil, Leiter Wohnen, erklärt im Interview, wie Behinderte vor Missbrauch und Gewalt geschützt werden können – aber auch, warum ein hundertprozentiger Schutz nicht möglich ist.

schlaf ist die Selbstbefriedigung, wofür wir Rückzugsmöglichkeiten bieten und die Intimsphäre achten. Hingegen wird innerhalb unseres Hauses der Besuch von so genannten Berührerinnen, wie das Projekt heisst, nicht toleriert. Es ist Eltern aber freigestellt, mit ihrem Sohn zu einer Prostituierten zu gehen.

Herr Feil, ein Berner Sozialtherapeut missbrauchte während 29 Jahren in neun Behindertenheimen 114 Männer, Frauen und Kinder. Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem Fall für die Stiftung Solvita? Markus Feil: Der Fall hat uns betroffen gemacht, zwingende Handlungskonsequenzen hat er für die Stiftung Solvita aber nicht. Natürlich ist diese Nachricht Tagesgespräch. Es gilt: Wir sind auf das Thema sexuelle Übergriffe sensibilisiert. Und nicht nur darauf: auch auf Gewalt generell und Machtausübung.

............................................................... Ein kritischer Moment besteht während der Intimpflege durch Betreuende. Selbst wenn wir zwei Betreuende pro behinderte Person einsetzen würden, wäre Missbrauch nicht zu verhindern. Das machte der Fall im Zürcher Altersheim Entlisberg deutlich. Doch es gibt auch den umgekehrten Fall.

Was bedeutet dies konkret? Wir sprechen heikle Themen bei verschiedensten Gelegenheiten an. Wir führen jedes Jahr mehrere Weiterbildungen durch; nicht nur, aber auch zum Thema Gewalt. Sexuelle Gewalt in Heimen war damals sogar Thema meiner Diplomarbeit. Im Leitbild ist genau festgehalten, was wir im Umgang mit den behinderten Menschen dulden und was nicht. Während der einjährigen Einarbeitungszeit werden Mitarbeitende geschult, sie erhalten eine enge Begleitung. Der Schutz der behinderten Menschen vor Übergriffen beginnt bei der Anstellung von gutem Personal. Wie gehen Sie dabei vor? Das Arbeitszeugnis ist natürlich wichtig, die Art der Bewerbung. Zentral ist das Bewerbungsgespräch. Ich habe aufgrund meiner langjährigen Erfahrung ein gutes Gespür für die Qualitäten von Mitarbeitenden entwickelt. Doch ein Mitarbeiter kann sich negativ entwickeln, darauf habe ich kaum Einfluss. Auch sieht man pädophile Neigungen einem Menschen nicht an. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Recherchen zeigten: Hätten Heime bei der Einstellung des Mannes genauer hingeschaut und exakte Referenzen eingeholt, hätte er möglicherweise kaum so lange sein Unwesen treiben können. Wie genau prüfen Sie bei Stellenausschreibungen die Bewerberinnen und Bewerber? Wir holen, wenn immer möglich, Referenzen ein. Die Rechtsprechung ist in diesem Punkt aber wenig hilf-

Stiftung Solvita Markus Feil ist seit 16 Jahren bei der Stiftung Solvita mit Sitz in Urdorf und seit 11 Jahren Leiter Wohnen. Ihm unterstehen 210 Mitarbeitende in zwei Wohnheimen (Wohnheim Solvita Urdorf und Götschihof Aeugstertal). Betreut werden in den beiden Institutionen 133 Behinderte ab 18 Jahren. Hinzu kommen 50 extern Betreute. In der Stiftung Solvita finden Menschen mit einer geistigen, körperlichen, psychischen oder mehrfachen Behinderung einen Schul-, Ausbildungs-, Arbeits- und/oder Wohnplatz. (jk)

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Es gilt zwischen Bezugsund behinderter Person eine in allen Fällen möglichst ideale Paarung zu finden

Markus Feil, Leiter Wohnen in der Stiftung Solvita und auch zuständig für den Götschihof. (Bild Jürg Krebs) reich: Ich darf als Leiter keine schlechte Referenzauskunft geben und überhaupt keine Auskunft, wenn ich nicht vom Mitarbeitenden dazu autorisiert bin. Zudem darf ich nur auf mir gestellte Fragen konkret antworten. Vieles kann so unausgesprochen bleiben. Das ist heikel. ...............................................................

Wir möchten, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner ihre Sexualität ausleben können ............................................................... Wie schützen Sie dann die Bewohnerinnen und Bewohner im Wohnheim? Wir beobachten genau, wie das Personal mit den behinderten Menschen umgeht: Ist zu wenig Distanz da, oder gar zu viel? Daran lässt sich ablesen, ob jemand sich merkwürdig verhält. Es geht nicht einmal immer um mögliche sexuelle Übergriffe. Wir möchten, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner ihre Sexualität ausleben können, auch homosexuelle Beziehungen. Das muss ein Mitarbeiter akzeptieren können, sonst ist er oder sie bei uns am falschen Ort. Wie wird mit Nähe und Distanz, Intimität und Sexualität umgegangen? Es gibt wie erwähnt genaue Regeln, an die sich alle halten müssen. Dies ist in einem Papier auf eineinhalb Seiten ausgeführt. Selbst verbale Gewalt ist darin enthalten. Wie garantieren Sie, dass im Alltag angewendet wird, was auf dem Papier steht? Das hat viel mit Kultur zu tun. Wir haben viele langjährige Mitarbeitende in allen Funktionen: Es ist bei uns klar, was verlangt ist. Der Standard für neue Mitarbeitende ist mittlerweile hoch. Hinzu kommt: Die Regeln sind in allen Wohngruppen gut sichtbar aufgehängt. Für die Behinderten mit Situationsfotos, die ihnen das Verständnis erleichtern. Da ist zu lesen: Wir wahren die Intimsphäre, indem wir anklopfen, bevor wir ein Zimmer betreten. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner müssen Bademäntel tragen, wenn sie ins Badezimmer gehen. Solche Dinge. Sind solche Regeln nicht Standard, auch bei jenen Heimen, in denen nun die Missbrauchsfälle festgestellt worden sind? Ich weiss durch den Berufsverband, um welche Heime es sich handelt. Ich kenne sie aber nicht und kann nicht beurteilen, warum es dort zu den Vorfällen kam.

In den beiden Wohnheimen der Stiftung Solvita werden die Regeln durchgesetzt? Für mich gilt: Wir bringen das Thema Gewalt auf den Tisch, wir haben Regeln aufgestellt und ich suche Basisnähe, um den Puls von Mitarbeitenden und Behinderten spüren zu können, um zu wissen, was in den einzelnen Wohngruppen läuft. Unsere Betriebskultur erlaubt den Umgang mit heiklen Themen, das ist wichtige Prävention. Wie gesagt, passieren könnte auch bei uns etwas, aber nicht über einen so langen Zeitraum. Sie erwähnten: Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Ich könnte überall Überwachungskameras aufstellen, was aber nur eine scheinbare Sicherheit gibt. Zudem: Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind nicht die ganze Zeit bei uns im Wohnheim, womit sie sich ein Stück weit dem Schutz entziehen. Was geschieht während der Freizeit, was in Lagern, was bei der Arbeit? Nochmals: Ein hundertprozentiger Schutz ist nicht möglich. Gab es an der Stiftung Solvita einen Fall mit sexuellen Übergriffen? Ich bin seit 16 Jahren bei der Stiftung Solvita, davon 11 als Leiter Wohnen – mir ist keiner bekannt. Wir hatten schon Fälle von verbaler oder körperlicher Gewalt, eine Ohrfeige, eine Kopfnuss – und haben darauf sofort reagiert. Nämlich? Wir haben die Eltern informiert und die Situation geklärt. Es ist wichtig zu erfahren, was genau ist passiert. Meist steckt eine Überforderung des Betreuenden dahinter. Dann gilt es zu klären, besteht eine Überforderung aus der Situation heraus oder eine generelle. Und die Konsequenzen? Die kann von einem schriftlichen Verweis bis zu einer fristlosen Kündigung reichen. Letzteres musste ich noch nicht aussprechen. Es ist aber auch möglich, dass ein Bewohner aggressiv ist, vielleicht aus Demenz- oder anderen Gründen, und einen Betreuer angreift, auch mal mit einem Stuhl. Der Bedrohte weiss sich vielleicht nur noch mit einer Ohrfeige zu schützen. Kann dies toleriert werden? Notwehr gilt es anders zu bewerten. Doch untersucht wird ein Vorfall immer. Lösungen werden gesucht. Ebenfalls immer gibt es eine Orientierung der Eltern über einen Vorfall. Was gilt es zu tun, um maximalen Schutz

zu erreichen? Das Wichtigste ist, auf Zeichen im Alltag zu achten. Wie verhält sich ein Mitarbeiter, wie reagiert eine Bewohnerin? Es gilt hinzusehen, und Ungereimtheiten gezielt anzusprechen. Wie reagieren Sie im Verdachtsfall? Zunächst holen wir innert 24 Stunden alle an einen Tisch, auch Eltern. Wir können Aussenstehende wie Ärzte oder Psychiater beiziehen. Lässt sich ein Vorfall nicht auflösen, könnten wir die Polizei einschalten und eine Untersuchung einleiten lassen. Nur so kann eine Situation geklärt werden. Übergriffe können mitunter schwer zu beweisen sein. Das ist richtig. In diesem Falle entscheide ich zugunsten der Behinderten, denn für diese haben wir zu sorgen. ...und ihn zu schützen. Wir von der Stiftung Solvita haben den Auftrag, Menschen mit einer psychischen oder geistigen Behinderung einen Wohn- und Arbeitsplatz zu bieten. Das ist unser Hauptfokus. Selbstverständlich gilt es dem Personal Sorge zu tragen, denn wenn es dem Personal gut geht, geht es den Bewohnern gut. ...............................................................

Jeden Verdachtsfall ernst nehmen ............................................................... Das Personal weiss also Bescheid über mögliche Konsequenzen bei einem Fehlverhalten? Ja. Ich muss jeden Verdachtsfall ernst nehmen. Vor vielen Jahren in einem anderen Heim behauptete eine Bewohnerin, ein Betreuer habe sie an der Brust gestreichelt. Der Mitarbeiter stritt dies ab, nahm es anfänglich auf die leichte Schulter. Doch ich machte klar: Ich brauche Beweise. Es stellte sich schliesslich heraus, dass die Bewohnerin in den Betreuer verliebt war – was nicht selten vorkommt –, und sich nur gewünscht hat, er hätte sie berührt. Damit war der Fall abgeschlossen. Doch ohne Beweise hätte ich ihn fristlos entlassen müssen. Die Sexualität ist ein wichtiges Thema in Heimen, generell. Wir sind offen für sexuelle Beziehungen unserer Bewohnerinnen und Bewohner, sofern dies im gegenseitigen Einverständnis geschieht und kein Druck ausgeübt wird. – Eine Beziehung zwischen Betreuenden und Behinderten ist natürlich ausgeschlossen. – Ein grösseres Thema als der Bei-

Nämlich? Dass wir einem Mitarbeitenden zum Eigenschutz eine andere behinderte Person zuteilen, weil Erstere mit ihm liebäugelt. Und wenn Mitarbeiterinnen nur Frauen betreuen und Mitarbeiter nur Männer? Das ist nicht möglich. 80 Prozent unseres Personals sind Frauen. Viel besser ist eine individuelle Lösung. Es gilt zwischen Bezugs- und behinderter Person eine in allen Fällen möglichst ideale Paarung zu finden. Welche Kontrollen bestehen während der Nacht, wo meist nur eine Nachtwache anwesend ist? Hinsehen, das gilt auch hier. Ich kann weder der Nachtwache noch allen anderen Mitarbeitenden mit einem ständigen Misstrauen begegnen und zwei oder drei Mitarbeitende zur Nachtwache einteilen. Das wäre finanziell ein Problem und mehr Personal bietet, wie gesagt, keinen ausreichenden Schutz. Wie wirkungsvoll sind Präventivmassnahmen bei geistig behinderten Menschen? Das kommt auf den Grad der Behinderung an. Bei schwerst geistig Behinderten ist dies aber nicht möglich. Behinderten kann also gelehrt werden, dass sie sich nicht alles gefallen lassen müssen? Sie haben kognitive Fähigkeiten, wenn vielleicht auch solche eines 12bis 16-jährigen Jugendlichen. Unsere leicht und mittelschwer geistig Behinderten haben wir durch eine externe Beratungsstelle schulen lassen zum Thema «Ich darf auch Nein sagen». Es wurde den Behinderten erklärt, wie sie sich schützen und wem sie sich anvertrauen können, sollte einmal etwas passieren. Somit wurden sie auf das Thema sensibilisiert. Interview: Jürg Krebs

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Dienstag, 15. Februar 2011

randnotizen

Von Peter Burkhard, Gesamtleiter «Die

Wenn Eltern Alkohol trinken, leiden auch die Kinder

Alternative», Ottenbach

«Spirale der Weitergabe von Alkoholproblemen an nächste Generation durchbrechen» Ausser Plan Das ist jetzt irgendwie ein komplizierter Anfang. Ich hab’ da eine Kolumne geschrieben und sie auch gleich wieder verworfen. Das heisst, einige Tage sind schon verflossen zwischen dem Schreiben, dem Entscheid nicht zu veröffentlichen und der jetzigen Überarbeitung, um sie doch noch zu publizieren. Das kam nämlich so: Angefangen mit schreiben habe ich noch in den Weihnachtstagen. Dann hat mich aber irgendetwas aus der Bahn geworfen... was war denn da? Ah ja, ich hatte eine stürmische Affäre. Mich hat die Grippe geküsst und auch gleich ins Bett gezogen. Sonst bin ich ja eher zurückhaltend, aber in diesem speziellen Falle konnte ich nicht widerstehen. Angesichts dieser leidenschaftlichen Begegnung – wer könnte es mir verübeln? – vergass ich meine Kolumne. Als ich endlich ernüchterte und mich aus der innigen Umarmung lösen konnte, hatte das neue Jahr bereits begonnen. Jetzt war ich mit Zuprosten und guten Wünschen für das neue Jahr verschicken und entgegennehmen beschäftigt. Oh, jetzt kommt mir in den Sinn, ich habe Ihnen noch nicht alles Gute für das neue Jahr gewünscht – irgendjemand hat mir gesagt, es sei bereits zu spät, um gute Wünsche für das neue Jahr anzubringen – ist das so? Kann es überhaupt je zu spät sein, um irgendjemandem etwas Gutes zu wünschen? Wie auch immer, ich wünsche Ihnen alles Gute und Gesundheit (das musste ich jetzt noch unbedingt sagen!).

Fortsetzung folgt Also wie gesagt, ich war da mit diesen ausserordentlich wichtigen rituellen Handlungen befasst, Zuprosten und alles Gute und Liebe wünschen und wie nicht anders zu erwarten, habe ich darüber die Randnotizen vergessen. So kam es wie es nicht kommen sollte: Die Randnotiz war geschrieben, der aktuelle Anlass aber längst verflogen. Da muss ich jetzt eine ganz wichtige Klammerbemerkung anbringen, weil, ja weil das nämlich nicht nur mir passiert. Für einzelne Menschen ist das fast schon ein Lebensprinzip: Sie nehmen sich etwas vor und verpassen dann den richtigen Augenblick, beteiligen sich an einem Gespräch und drei, vier Tage später realisieren sie, was sie eigentlich sagen wollten, oder sie sagen nichts, weil die Gelegenheit nicht günstig erscheint und irgendwann gibt es nichts mehr zu sagen. Aber um diese eigentümliche Lebenseinstellung geht es ja gar nicht, obwohl man sie sehr viel antrifft und es wäre sicher interessant, näher darauf einzutreten. Ich wollte Ihnen erzählen, wie es dazu kam, dass ich mich doch noch entschlossen habe, diese Randnotiz zu publizieren. Nur, jetzt habe ich ein völlig anderes – aber auch nicht ganz unbekanntes – Problem: Ich habe mich hier «verschnoret», der Platz reicht nie und nimmer, um Ihnen meine Beweggründe darzulegen. In zwei Sätzen lässt sich der Sachverhalt nicht erklären, und wenn ich zuviel schreibe, dann hat der Chefredaktor ein Problem; er muss meinen Text kürzen, was ich dann wieder nicht liebe! Wissen Sie was, ich schreibe eine Fortsetzung und erkläre Ihnen dann alles.

Kinder von suchtkranken Eltern gelten als Risikogruppe hinsichtlich der Entwicklung von psychischen Auffälligkeiten und der Entstehung von eigenen Suchterkrankungen. Sie erfahren eine andere Form der Sozialisation als Kinder aus nicht alkoholbelasteten Familien. Die Jugendberatung contact im Bezirk Affoltern bietet eine Gesprächs- und Beratungsgruppe für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 15 Jahren an. ................................................... von urs e. kneubühl Väter und Mütter, die übermässig trinken, haben oft selber in der Kindheit die Alkoholabhängigkeit eines Elternteils erlebt und unter deren Auswirkungen gelitten. Eine Familie, in der ein oder gar beide Elternteile ein Alkoholproblem haben, ist gekennzeichnet durch eine Familienstruktur, die mit ihren speziellen Merkmalen und Störungen leichte bis schwerwiegende Folgen bei den Kindern hervorrufen kann: Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensstörungen, Abweichungen, die ineffizient aber auch schädigend sind. Sie können sich in unterschiedlichsten Symptomen äussern: Ängstlichkeit, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, aber auch Entwicklungsverlangsamung, Aggressivität, Depressionen, Schulschwierigkeiten usw. Dass derart belastete Kinder und Jugendliche Hilfe benötigen, versteht sich von selbst. Die Jugendberatung contact startet im kommenden März entsprechend eine Gesprächs- und Beratungsgruppe für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 15 Jahren aus dem Bezirk Affoltern. Im Gespräch erläutern die beiden contact-Fachleute Simone Janett, Psychologin lic. phil., und Stephan Dietiker, Psychologe FH, sowie Käthi Dinter, dipl. Sozialarbeiterin HSA der Suchtberatung Sozialdienst Bezirk Affoltern, Hinter- und Vordergründe zur geplanten Kinderund Jugendgruppe. Anzeiger: Wie stark belasten die Alkohol-Probleme der Eltern deren Kinder? Simone Janett: Sehr stark. Das Resultat sind meist Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Probleme und Konflikte. Die Wissenschaft schätzt das Risiko bei Kindern von alkoholabhängigen Eltern eine psychische Störung zu entwickeln etwa gleich hoch ein, wie bei sexuellem Missbrauch. Zudem weiss man, dass solch belastete Kinder sechs Mal häufiger selbst Alkoholprobleme haben werden, als jene, die in einer Familie ohne Suchtprobleme aufwachsen. Was ist denn so belastend, wenn der Vater oder die Mutter ab und zu eins über

Beratungsstellen Informationen und Hilfe im Zusammenhang mit Suchtproblemen erhalten Jugendliche bei contact, Jugendberatung Bezirk Affoltern, Obere Bahnhofstrasse 15, 8910 Affoltern, Telefon 043 322 60 40, www.contact-jugendberatung.ch. Erwachsene wenden sich für Auskünfte und Unterstützung bei der Suchtberatungsstelle Sozialdienst des Bezirks Affoltern, Obfelderstrasse 41a, 8910 Affoltern, Telefon 044 762 45 83, www.sozialdienst-affoltern.ch. (kb.)

Hilfe bei Alkoholproblemen: Käthi Dinter (Mitte), Simone Janett und Stephan Dietiker. (Bild Urs E. Kneubühl) den Durst trinkt? Käthi Dinter: Auch Eltern, die unter einer Alkoholabhängigkeit leiden, wollen gute Väter und Mütter sein. Es sind gerade sensible Menschen, die unter grossen Belastungen oder in Krisen zu Alkohol greifen. Auch wenn diese Eltern die Kinder bestmöglich schützen wollen oder gar meinen, die Kinder würden die Sucht nicht bemerken: Die Kinder haben sehr gute Antennen und leiden unter der unruhigen und unsicheren Atmosphäre in der Familie... Stephan Dietiker: In solchen Situationen existiert eine Spannung, mit der sich die Kinder nur schwer zurechtfinden können, da sie die jeweilige Stimmung, die gerade in der Familie herrscht, nie vorhersehen können. Die Angst davor, was sie zu Hause erwarten wird, verfolgt sie unentwegt und sie fühlen sich hilflos, da sie nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen. Kinder neigen gerne dazu, zu viel Verantwortung zu übernehmen oder gar die Schuld für die angespannte und von Instabilität geprägte Familiensituation bei sich zu suchen. Das Kind bleibt mit seinen Bedürfnissen auf der Strecke und mit seiner Angst, Wut und Ohnmacht allein. Diese Kinder können zum Beispiel auch nicht bedenkenlos ein «Gspänli» nach der Schule nach Hause mitbringen. Wie kann belasteten Kindern und Jugendliche mit der geplanten Gesprächs- und Beratungsgruppe geholfen werden? Simone Janett: In der Gruppe begegnen sich Kinder mit ähnlichen Erlebnissen. Sie haben Zeit, sich mitzuteilen, aufzutanken und Neues auszuprobieren. Sie werden in ihrer Gefühlswahrnehmung, ihrem Selbstwertgefühl und ihrer sozialen Kompetenz gestärkt. Zudem erhalten sie altersgerechte Informationen zum Thema Sucht und Alkohol. Wer meldet die Kinder und Jugendlichen an? Gibt es da nicht überaus grosse Hemmschwellen – für die Eltern wie für die Kinder? Stephan Dietiker: Wir sehen die Gruppe als zusätzliche Unterstützung für Eltern, die ihre Kinder vor den Auswirkungen der Suchtproblematik bestmöglich schützen wollen und sich Sorgen um deren Wohlergehen machen. Zur Anmeldung für die Gruppe soll mindestens ein Elternteil die Zustimmung geben. Danach folgt auch noch ein Vorgespräch mit Eltern und

Kindern, in dem es Informationen über den Ablauf der Gruppennachmittage, ebenso wie Antworten auf allfällige Fragen gibt. Käthi Dinter: Wir legen den betroffenen Eltern und Angehörigen ans Herz, das Tabu der Alkoholbelastung zu überwinden. Ich weiss, dass dies angesichts eigener Schuld- und Schamgefühle nicht leicht fällt. Nur wer zu seiner Problematik steht, schützt sein Kind längerfristig und gibt ihm die Möglichkeit, die eigenen Stärken zu entwickeln. Die Spirale der Weitergabe von Alkoholproblemen an die nächste Generation kann durchbrochen werden. Was kostet es, und wo trifft sich die Gruppe? Simone Janett: Für alle neun Mittwochnachmittage und pro Familie, nicht pro Kind, kostet es 50 Franken, die vor allem für die Zwischenverpflegung während der Zusammenkünfte eingesetzt wird. Zu den Gruppennachmittagen trifft man sich immer bei contact, an der Oberen Bahnhofstrasse 15, in Affoltern. Wie sieht das Konzept dieser Gesprächs- und Beratungsgruppe aus? Simone Janett: Sie findet an neun anzeige

Mittwochnachmittagen zwischen 13.30 und 15.30 Uhr statt, beginnend am 9. März, und bieten den Teilnehmenden jeweils verschiedenste Schlaufen der Stabilität. Sie hören Geschichten, lernen Entspannungstechniken und erhalten Gelegenheit sich auszutauschen, zu lachen und Freude zu haben. Gleichzeitig bringen sie sich auch selber ein und erfahren gegenseitige Unterstützung. Verraten Sie uns, was zum Beispiel die allererste Aktion am ersten Mittwochnachmittag sein wird? Stephan Dietiker: Nach der kurzen Begrüssung werden wir gemeinsam mit den Teilnehmenden zuerst einen guten Namen für die Gruppe suchen, eine Art neutrales Codewort. Wann läuft die Anmeldefrist ab und gibt es eine Maximalzahl an Teilnehmenden? Stephan Dietiker: Die vernünftige Gruppengrösse liegt zwischen sechs und zehn Teilnehmenden. Bei der Anmeldung geht es nach dem Prinzip «Wer zuerst kommt, malt zuerst», und da ja zuvor noch Vorgespräche stattfinden werden, ist es sehr wichtig, die Anmeldung baldmöglichst vorzunehmen.


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Dienstag, 15. Februar 2011

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Dorf an der Reuss mit Güggel im Wappen Die Gemeinde stellte sich im Kulturkeller praktisch unter Ausschluss des offiziellen Ottenbach vor. Die «alternative» Vorstellung zeigte jedoch auch ein interessantes Bild des ehemaligen Bauerndorfes.

................................................... von martin mullis Weil der Gemeinderat von Ottenbach bei der Vorstellungsreihe «Das Säuliamt als Lebensraum» nicht mitwirken wollte, organisierten die Betreiber des Kulturkellers LaMarotte den Abend in eigener Regie. Die Zusammensetzung der Gäste verursachte im Dorf hingegen einigen Unmut. So wurde bemängelt, dass die für Ottenbach so typischen «Spräggele» nicht berücksichtigt wurden. Die Pontoniere sowie ein Politiker, welcher viele Jahre auf nationaler Ebene wirkte, gingen ebenfalls vergessen.

neben anfänglicher Skepsis meist jedoch sehr viel Verständnis, Goodwill und Toleranz gespürt. Ein ganz grosser Pluspunkt sei das «aufeinander Zugehen», das in Ottenbach auch bei verschiedener Ideologie praktiziert werde, betonte Burkhard. Diese positiven Erfahrungen würden denn auch die Arbeit mit seinen «Klienten» enorm erleichtern.

Polka und Schottisch im Kulturkeller Ebenfalls eine sehr lange Zeit wohnt und arbeitet in Ottenbach der nächste Gast auf der Bühne. Seit 26 Jahren führt Albin Herzog zusammen mit seiner Frau, seine prominent am Dorfrand liegende Garage. Bernhard Schneider bezweifelt zwar, dass die vielen Autos, die er jeweils beim Joggen zu Gesicht bekommt, tatsächlich allesamt den Ottenbacher Bürgern gehören. Albin Herzog stimmt dem Moderator zu,

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Abwesende im Unrecht Einmal mehr aber bewahrheitete sich der geflügelte Spruch: «Les absents ont toujours tort»! Die Abwesenden hatten insofern Unrecht, als auch mit – im wahrsten Sinne des Wortes – alternativen Gästen die Ortschaft an der Reuss prominent und vor allem positiv gezeigt wurde. Ausserdem bewirkte die geschickte Gesprächsführung des Moderators Bernhard Schneider, dass die Vorstellungsrunde nicht für ein politisches Podium missbraucht wurde. Da Gemeinderätin Rita Ackermann sozusagen als «Streikbrecherin» anwesend war und zudem drei ehemalige Gemeindepräsidenten ebenfalls den Weg in den Kulturkeller fanden, fehlte die Politik an diesem Abend ganz und gar nicht. Ernst Zingg, einst Schulpfleger, dann Gemeindepräsident und später auch noch Kirchenpflegepräsident kam als erster Gast auf die Bühne und schwärmte richtig von seiner Wohngemeinde. Die subtile Frage, was für einen Ratschlag er einem Ausländer erteilen würde, damit dieser sich in Ottenbach wohlfühlt, beantwortete er kurz aber treffend. Anständig sein und «Grüezi» sagen, ist das Rezept des alt Gemeindepräsidenten. Der zweite Gesprächsgast von Bernhard Schneider, Adrian Halter, gab sich als Jungpolitiker der Grünen erstaunlich offen. Er bezeichnete sich als politisch noch unerfahren.

Von der Reuss an den Zürichsee, der Freundin zuliebe Sein zweites Geständnis, im Kulturkeller gemacht, dass ihn Kultur nicht sonderlich interessiere, war ebenfalls ziemlich mutig. Seine Aufmerksamkeit richte sich voll und ganz auf die Umwelt. Er wolle mitreden, etwas verändern und sich für die Natur einsetzen. In Ottenbach aufgewachsen, fühlt er sich im kleinen Dorf äusserst wohl. Trotzdem werde er demnächst seiner Freundin zuliebe an den Zürichsee zügeln. Absolut keine Umzugsgedanken hegt Beatrice Rimann, von der gleichnamigen Bäckerei. Immerhin dürfen die Rimanns demnächst ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum feiern. Die Bäckerin freut sich auf das Fest und wird deshalb verschiedene Aktionen zugunsten der Kundschaft durchführen. Ihre aktive Beteiligung bei den verschiedensten Vereinen im Dorf beweise, dass sie mit Leib und Seele eine Ottenbacherin sei, erklärt sie fröhlich lachend. Zusammen mit Beat Hersberger vom Partyservice Ulmenhof sorgten Beatrice und Rolf Rimann für das leibliche Wohl der Besucher. Auch Peter Burkhard, Gesamtleiter des Vereins «Die Alternative», fühlt sich in Ottenbach ausgesprochen wohl. Er habe von den Einwohnern

darf er doch weit über die Gemeindegrenze hinaus auf zufriedene Kunden zählen. Der Garagist schätzt vor allem das ländliche Leben und das gute Vereinsklima im Dorf. Trotz des gelegentlichen Nebels lebe er sehr gerne an der Reuss, versichert er. Den Gesprächsabend begleitete das fünfköpfige Volksmusik-Ensemble 300+. Ruedi Grünenfelder, der Chef der Gruppe – auch er ein Ottenbacher – erklärt den Gästen die Zahl sowie das Plus im Ensemble-Namen. Die fünf Musikanten hätten vor, so lange zu spielen, bis sie zusammen 300 Lebensjahre zählen können. Und das Plus hätten sie schlicht der Werbung abgekupfert, wo mit einem Plus-Zeichen stets signalisiert würde, dass mehr drin sei. Seine Aussage bekräftige er zusammen mit seinen Mannen mit der Tatsache, dass selbst Polka und Schottisch im Kellergewölbe des Kulturkellers La Marotte, die Gäste zu begeistern vermögten.

Leben und arbeiten gerne in Ottenbach: Beat Hersberger und Beatrice Rimann mit Moderator Bernhard Schneider. (Bild Martin Mullis)


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Dienstag, 15. Februar 2011

Vielfalt des Lebens

Mächtiges Chorwerk

Der Ottenbacher Skulpteur André Gutknecht stellt in Urdorf aus. > Seite 12

Michael Haydns Requiem in der reformierten Kirche in Affoltern. > Seite 13

Tresschule: Ein mutiges Projekt nimmt Gestalt an

Impulse und neue Perspektiven durch aktive Berufsinformation

Die Tresschule in Affoltern nimmt voraussichtlich im Herbst 2011 den Privatunterricht mit ca. fünf Kindern auf. Später will man die Bewilligung der Bildungsdirektion zur Führung einer Privatschule erlangen und zu einer Gesamtschule von der 1. bis 6. Primarklasse ausbauen. Die Tresschule soll vor allem Kinder ansprechen, denen es noch nicht gelungen ist, ihr Potenzial genügend zeigen zu dürfen. Der erfahrene Lehrer Alfred Bühler setzt in seiner Arbeit in erster Linie auf die persönliche Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern. Er wendet Ideen von grossen Pädagogen und Psychologen (C. Rogers, C.G Jung, Rousseau, u.a) eklektisch an und misst natürlich auch eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen die nötige Bedeutung zu. Als Lehrer versteht sich Bühler auch als Lernender, der sein Wissen stets erweitert und vertieft.

Vortrag am 11. März Die Tresschule orientiert sich am Zürcher Lehrplan und hat sich zum Ziel gesetzt, den Status einer geschätzten, eigenständigen und innovativen Alternative im Bereich der Privatschulen zu erlangen. Um der Öffentlichkeit die Idee und das Konzept der Tresschule mitzuteilen, sind in diesem Frühjahr einige Vorträge geplant. Am 11. März beispielsweise spricht Alfred Bühler über «die Vorteile einer kleinen Privatschule» (20 Uhr, Alte Obfelderstrasse 55 in Affoltern). Ebenfalls im Aufbau befindet sich die Homepage www.tresschule.ch.

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«Meischterspion» Die Theatergruppe Aeugst spielt eine Komödie von John Chapmann und Michael Pertwee. > Seite 13

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Silbermedaille Am SSV-Final Wintermeisterschaft traf Juniorin Daniela Keller am zweitbesten. > Seite 17

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Olympionike Nick Watter aus Hausen ist an der Europäischen Jugend-Olympiade im Einsatz. > Seite 17

Vorschau auf die 4. Ämtler Berufsmesse vom 16. und 17. September 2011 Das OK des Lehrstellenforums Affoltern ist mit seiner Planung gut auf Kurs. Am Freitagnachmittag und Samstag, 16. und 17. September 2011, wird bereits zum 4. Mal die Ämtler Berufsmesse mit Lehrlingswettbewerb durchgeführt. Im neuen Sportzentrum Schachen in Bonstetten. Zu Beginn des Berufswahlprozesses steht für die Jugendlichen der 2. Oberstufe die aktive Information sowohl zur eigenen Person, als auch über Berufe und Ausbildungswege im Zentrum. Nachdem sich die Jugendlichen in der Schule und in Gesprächen mit ihren Eltern intensiv mit ihren Interessen, Neigungen und Stärken auseinandergesetzt haben, kommen sie jeweils ab Herbst klassenweise ins Berufsinformationszentrum BIZ. Dort lernen sie, angeleitet durch die zuständigen Berufsberater die Informationsmöglichkeiten der Infothek und im Internet kennen und nutzen.

Etappen im Berufswahlprozess «Live» können die Jugendlichen die Berufswelt sodann an regionalen Berufsmessen erleben, sowohl in Zürich als auch im eigenen Bezirk. Im November, am Ämtler Berufsinfotag, erhalten sie gezielt Einblick in diverse Berufsfelder und Betriebe und kommen direkt mit Lernenden und Ausbildungsfachleuten ins Gespräch. Bei vorerst kurzen Schnupperbesuchen (zwei

Stunden bis zu einem Tag) können die Jugendlichen einzelne Tätigkeiten erstmals selbst ausprobieren, sich eine Meinung bilden und eine Vorauswahl von infrage kommenden Berufen treffen. Eine mehrtägige Schnupperlehre ist die nächste Etappe im Berufswahlprozess. Sie dient den Jugendlichen zur Überprüfung seiner Voraussetzungen in der Praxis. Die Erfahrung, in einen Arbeitsprozess eingebunden im Betrieb aktiv mitzuwirken, trägt entscheidend zu einer guten Berufswahl bei. Auf der andern Seite liefern diese Schnuppertage den Ausbildenden wichtige Eindrücke über potenzielle Kandidaten für die Selektion ihres Nachwuchses. In die vorletzte Etappe fällt schliesslich der sorgfältig getroffene Berufswahlentscheid mit der anschliessenden Lehrstellensuche (Bewerbungen verfassen, verschicken und wo möglich, sich vorstellen). Die Lehrvertragsunterzeichnung durch den Jugendlichen, seine Eltern und den Berufsbildner stellt schliesslich am Ende des Prozesses die Krönung der Berufwahlaktivitäten dar.

Berufsmesse mit Lehrlingswettbewerb 2011 Das Lehrstellenforum Affoltern lädt auch in diesem Jahr die ausbildenden Betriebe der Region ein, sich und ihren Berufsstand am 16. und 17. September 2011 an einer regionalen Messe zu präsentieren. Dieses Mal findet

die Berufsmesse im neu erstellten Sportzentrum Schachen in Bonstetten statt, wo in der Halle, im Foyer, der Galerie und auf dem Vorplatz ausreichend Platz für die Stände der Betriebe vorhanden ist. An dieser Berufsmesse machen sich möglichst viele Jugendliche im Berufswahlalter mit Ausbildungsmöglichkeiten im Bezirk vertraut. Gleichzeitig kommt auch der berechtigte Anspruch ausbildender Betriebe zum Zuge, als solche wahrgenommen und bei der Vergabe von Aufträgen berücksichtigt zu werden – als Dank für ihr soziales Engagement. Die Betriebe und ihre Lernenden stehen an dieser Messe im Zentrum. Sie haben die Möglichkeit, den eigenen Berufsstand aufzuwerten, Imagepflege und Nachwuchssicherung zu betreiben. Dies bedeutet nachhaltige und preisgünstige Werbung bei den Zielgruppen Jugendliche und deren Eltern, sowie auch für die weiteren Messeteilnehmer. Mit einem Flyer, auf dem alle ausstellenden Firmen und die Hauptsponsoren vermerkt sind, werden die Schüler, ihre Eltern und weitere Interessierte zum Messebesuch eingeladen. Die Lernenden haben die Aufgabe, ihre Lehrfirma und ihren Beruf den Besuchern in möglichst origineller Form vorzustellen. Diese Projektarbeit ist zugleich eine gute Gelegenheit für Lernende, kreatives Arbeiten im Hinblick auf die LAP zu üben. Eine Fachjury wird die Beurteilung nach festgelegten Kriterien vornehmen. Für die bes-

«Der Mensch steht an erster Stelle»

ten Stände bzw. Arbeiten des Lehrlingswettbewerbs stehen wiederum attraktive Preise in Aussicht. Zusätzlich haben die Lernenden die Möglichkeit, mit einer freiwilligen Show-Einlage auf der Bühne den eigenen Beruf mit Witz und Kreativität zu präsentieren. Diese Berufsschau wird wie bisher separat bewertet und prämiert.

Schwerpunktthema «Schweizerisches Bildungssystem» Die Berufsmesse ist auch Plattform, das Schweizerische Bildungssystem einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen. Die verschiedenen Ausbildungswege werden am Beratungsstand des biz Urdorf auf einer Plakatwand übersichtlich dargestellt. Bei individuellen Gesprächen werden Interessierte auf die Durchlässigkeit der beruflichen und schulischen Bildungswege hingewiesen. Ausstellende sind Betriebe und Institutionen: Lernende von Betrieben, die Lehrstellen anbieten, Berufsberatung biz Urdorf, Jugendberatungsstellen Contact und Kabel, Lehrstellenforum des Bezirks Affoltern. Das OK freut sich auf eine rege Teilnahme von ausbildenden Betrieben aus der Region. Lehrstellenforum des Bezirks Affoltern Kurt Müller Anmeldung und Information bei Nelly Fankhauser, Ernst Schweizer AG, Telefon 044 763 63 51 oder nelly.fankhauser@schweizer-metallbau.ch.

Der Weg ist das Ziel

Looslicoaching macht fit für den richtigen Job

Englisch mit Eva Bietenholz in Hedingen.

Maria E. Loosli ist spezialisiert auf ganzheitliche berufliche Neuorientierungen. Hauptsächlich berät sie Fach- und Führungskräfte, die eine frische Herausforderung suchen, daneben auch jugendliche Berufseinsteiger und Wiedereinsteigerinnen.

sungs- und zielorientiert. «Wenn jemand mit einer Wut im Bauch auf Stellensuche geht, dann bringt das nichts», weiss die langjährige Trainerin und Dozentin. Deshalb können in ihren Coachings nebst fachlichen Kompetenzen, Visionen oder brach liegenden Talenten allenfalls auch unverarbeitete Konflikte Thema sein.

«The Journey is the Reward» – oder auf Deutsch: «Der Weg ist das Ziel.» Das Ziel des Kurses ist es, immer besser Englisch zu verstehen und zu sprechen. Der Weg dahin führt von spannenden Lektüren über lustige Spiele und interessante Gesprächen bis, falls nötig, zum Wiederholen von Grammatik.

Individuelle Lösungen erarbeiten

Kurseinstieg jederzeit möglich

Wenn es in Unternehmen zu Entlassungen kommt, dann hilft die Outplacement-Beratung von Looslicoaching, individuelle massgeschneiderte Lösungen zu erarbeiten – auch für Leute zwischen 40 und 60 Jahren. Im dreistündigen Workshop youth@work werden Jugendliche bis 25 Jahre auf den Berufseinstieg vorbereitet. Dazu gehören Job-Such-Strategien ebenso wie Benimm-Regeln. Die Jugendlichen lernen, wie man einen Lebenslauf oder einen Bewerbungsbrief verfasst und worauf es beim Vorstellungsgespräch ankommt. Weiter macht Maria Loosli Hausfrauen, die nach Jahren oder Jahrzehnten den Wiedereinstieg planen, fit für die Arbeitswelt. «Im Unterschied zum Headhunter steht bei mir immer der Mensch an erster Stelle», verrät sie. (tst.)

Ein anspruchsvoller Zeitungsartikel oder einen Roman auf Englisch zu lesen, zu verstehen und anschliessend darüber zu diskutieren kann sehr befriedigend sein und so wird auch «der Weg zum Ziel» zur Belohnung. «Ich möchte allen danken, welche über die Jahre die Kurse besucht haben», so Eva Bietenholz, «ihr Enthusiasmus ist meine Motivation.» Der Advanced-Kurs ist jeweils montags von 9 bis 10.30 Uhr (15 Mal, Kurskosten 300 Franken). Der Intermediate-Kurs ist mittwochs 8.30 bis 10 Uhr (16 Mal, Kurskosten 320 Franken). Gratis Schnupperlektion jederzeit möglich. Ebenso ist es immer möglich, während des Semesters einzusteigen.

«Ich bewege gerne etwas», sagt Maria Loosli. Erst kürzlich ist die Coachin für berufliche und persönliche Neuorientierung wieder in ihre Heimat, das Säuliamt, zurückgekehrt. Auch beruflich will sie nun hier Fuss fassen. Weil sie noch nichts Passendes gefunden hat, ist ihr Büro noch an der Technoparkstrasse 1 in Zürich, doch spätestens ab März will sie im Säuliamt präsent sein. «Ich bin spezialisiert auf ganzheitliche berufliche Neuorientierung», verrät Maria Loosli. Dabei wühlt die Psychologin nicht in der Vergangenheit ihrer Klienten, sondern arbeitet löreklame

Kursleitung, Anmeldung und Auskünfte: Eva Looslicoaching, Technoparkstrasse 1, Zürich, Telefon 044 251 39 02. Infos: www.looslicoaching.ch.

Bietenholz, Telefon 044 768 26 13.

Spezialisiert auf berufliche Neuorientierung: Maria E. Loosli. (Bild Thomas Stöckli)


veranstaltungen

«Das Wiedersehen» von Carl W. Röhrig. (Bilder zvg.)

Kunstausstellung über die Vielfalt des Lebens Ottenbacher Skulpteur in Urdorf «Die Vielfalt des Lebens» – Sinnbildlich für diesen Titel stehen auch die Künstler. Ihre Werke in Bild und Skulptur stehen für das Leben selbst. Viele Facetten, die das Leben bietet, werden in dieser Ausstellung angesprochen. Von unbeschwert leichten Aquarellen des Künstlers Franz Habermacher über die faszinierenden Airbrush-Kunstwerke des deutschen Künstlers Carl W. Röhrig, weiter zu den filigranen Tonobjekten von Cécile Donzé, den ursprünglich wirkenden Bildern des portugiesischen Kunstmalers Alcino Brito Moreira und zu guter Letzt zu der Riesenmohnblume (vier Meter hoch) des Plastikers André Gutknecht aus Ottenbach, auch genannt «Art by Bonvalet». Das ist mit Vielfalt gemeint. Zu sehen ist eben diese im Ortsmuseum Urdorf, Birmensdorferstrasse 102, in Urdorf. Die Vernissage findet am Freitag, 25. Februar, um 18 Uhr statt. Am Samstag, 26. Februar, gibt es von 16 bis 20 Uhr einen Apéro, am Sonntag, 27. Februar, von 10 bis 15 Uhr einen Brunch.

Elefantenkopf von André Gutknecht (Art by Bonvalet) aus Ottenbach. Anmeldung erwünscht unter bonvalet@bluewin.ch. Eintritt ist kostenlos.

«Tod! Und dann?» Grosse Nachfrage: Wiederholung des Vortrags Infolge des grossen Interesses und erneuter Nachfrage wiederholt das Spital Affoltern den öffentlichen Vortrag und bringt neue Aspekte ein: Dienstag, 22. Februar 2011, 19.30 Uhr im Mehrzweckraum, Haus Rigi am Melchior-Hirzel-Weg 40. Das Geschehen nach dem Tod wird letztlich immer ein Geheimnis bleiben. Dennoch beschäftigt das Thema den Menschen, seit es ihn gibt. Alle Religionen, alle Kulturen stellen Fragen nach dem «Danach». Vom ersten Atemzug an ist existenziell gegeben, dass es auch den letzten geben wird für jedes einzelne Lebewesen. Ungewiss bleibt allein, wie lange die Zeitspanne zwischen den Polen Geburt und Tod dauern wird.

Woher komme ich, wie gestalte ich mein Leben, wohin gehe ich? Diese Fragen tauchen in allen Lebensaltern, in unterschiedlichsten Situationen immer wieder auf. Wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, wichtig, sich Antworten anzunähern, um Orientierung für das Leben und das Sterben zu finden, die Meinung der einen. Unsinn, nutzlos das Ringen, da nicht beantwortbar, meinen andere. Und weitere werden durch einen Schicksalsschlag, durch einen Verlust eines geliebten Menschen unerwartet zu Stellungnahmen aufgefordert. Wie definitiv, wie grausam unüberwindbar ist die Trennung? Gibt es eine neue, eine andere Kommunikation über den Tod hinaus? Sind die Erfahrungen des Wahrnehmens der un-

sichtbaren Präsenz des Verstorbenen Täuschungen oder Realität? Wird es eines Tages in einer anderen Welt eine neue Begegnung geben oder ist die Trennung unüberwindbar? Auch wenn eine Krankheit die Begrenzung des Lebens bewusst macht, sind diese Fragen gegenwärtig, und die Vorstellungen über das Danach gestalten das Leben mit.

Letzte Lebensphase Der Glaube, dass nach dem Tod eine Verbindung zu den Lebenden in einer anderen Form möglich ist, ergibt ein anderes Zusammensein mit der Familie in der letzten Lebensphase als die Vorstellung, die Trennung ist radikal definitiv. Die Annahme, dass wir immer wieder in anderer Gestalt auf die Welt kommen, schafft eine andere Atmosphäre in der letzten Lebenszeit als die Vorstellung eines jüngsten Gerichtes oder der Glaube, dass auf ein gnädiges Empfangenwerden im Reich der Toten unabhängig von unseren Taten im Leben gehofft werden darf. Und wie lebt sich die Zeit, wenn es kein Vorher und kein Danach gibt?

Vortrag und Austausch Im öffentlichen Vortrag werden unterschiedliche Vorstellungen und Erfahrungen über das «Danach» und die daraus folgende Gestaltung des Lebens geschildert und in der anschliessenden Diskussion besprochen. Es bleibt Zeit für Fragen und Austausch von Erfahrungen. Annina Hess-Cabalzar, Leiterin Psychotherapie PsyArT


Veranstaltungen

Dienstag, 15. Februar 2011

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In eine andere Welt entführt Michael Haydns Requiem in der reformierten Kirche in Affoltern Rund 120 junge Menschen aus dem Limmattal und dem Knonauer Amt haben mit ihrem Dirigenten Daniel Stoll das dreiviertelstündige Requiem von Johann Michael Haydn aufgeführt.

nicht nur um den noch so perfekten Klang. Beides zusammen fegte dann im «Dies Irae» über die Kirchenbänke hinweg und irgendwie hatte man den Eindruck, die Gänsehaut wirkte ebenso auf dem Chorpodest – nicht nur beim Publikum.

................................................... von christian murer

«Sie waren alle voll dabei»

Es lacht ein fast frühlingshafter Samstagabend. Die Menschen strömen buchstäblich in die reformierte Kirche. Das Affoltemer Gotteshaus ist bis zum letzten Platz besetzt. Die erste halbe Stunde ist dem 35-köpfigen Klangkörper und dem Dirigenten Jonathan Brett Harrison mit drei Werken aus der Romantik gewidmet. Hervorzuheben ist dabei das bezaubernde Sologeigenspiel von Corinna Meienberg mit dem bekannten Stück «Méditation de Thaïs» des französischen Komponisten Jules Massenet.

Eine entfremdete Sprache Dann führen die rund 120 jungen Menschen aus dem Limmattal und dem Knonauer Amt mit ihrem Dirigenten Daniel Stoll das dreiviertelstündige Requiem von Johann Michael Haydn auf. Die jeweilige Begegnung mit dem Tod zeigt stets eine eigene, entfremdete Sprache – auch musikalisch. Die Sprache dieses Requiems ist in der Tat keineswegs mehr die Sprache dieser jungen Leute. Da ist zum Beispiel die Rede vom Rachetag der Sünder oder von Höllenqualen der ver-

Das Haydn-Requiem hat sowohl in Affoltern als auch in Urdorf (Bild) bei den jungen und jung gebliebenen Menschen den richtigen Ton getroffen. (Bild Christian Murer) storbenen Gläubigen. Doch am Schluss dieser eindrücklichen Totenmesse werden die ewige Ruhe und das leuchtende Licht versprochen.

Jungen Stimmen erstrahlen lassen Es ist für jeden Chor so etwas wie ein kleiner Ritterschlag, wenn er ein so

mächtiges Chorwerk bewältigt. Genau das hat der «Kantichor» souverän gemeistert, obschon das Orchester die jungen Stimmen sehr oft etwas übertönte. Dennoch hatten bestimmt alle ein beglückendes Erlebnis, weil es manchmal fast zu Tränen rührte, mit welch emotionalem Einsatz die jugendlichen Sänger dies schafften. Und

ihr musikalischer Leiter Daniel Stoll sowie die Solisten Elisabeth Germann (Sopran), Susanne Wiesner (Alt), Nino Aurelio Gmünder (Tenor) und Stefan Vock (Bass) liessen den Chor ebenso freudig erstrahlen. Daniel Stoll und den Choreinstudierern Marc Bundi, Patrik Elsaid und Markus Jud ging es um klare rhythmische Konturen –

So betonte Regula Bizzozero aus Dietikon nach dem Konzert: «Das Orchesters und der ganze Klangkörper waren wunderschön. Man spürte die Freude der jungen Menschen förmlich.» Der 16-jährige Mirko Geiger aus Hedingen meinte: «Es macht mega Spass, in diesem Orchester zu spielen.» Für den 15-jährigen Geiger Ivan Largey aus Rifferswil war es das letzte Konzert in diesem Orchester, weil «ich noch andere Zeit beanspruchende Hobbys wie Kampfsport, Reiten und Tanzen betreibe.» «Das Mitmachen an diesem Requiem hat mir sehr viel bedeutet.» Chorleiter Daniel Stoll war mit der Leistung von Orchester und Chor sehr zufrieden: «Sie waren alle voll dabei. Es bereitete uns allen sehr viel Freude.» Auch die Urdorferin Berti Rüdt äusserte sich begeistert zur Aufführung: «Unglaublich schön und beeindruckend war für mich dieser Konzertabend.» Sie staune über die jungen Menschen, die sich auch in der heutigen Zeit in klassische Werke vertiefen. Zudem: «Sie haben uns in vollendet harmonischem Zusammenklang ihrer Stimmen und Instrumente bewegt und für eine Weile in eine andere Welt entführt.»

Vorbei ist das 80. Jahr Jubiläums-Generalversammlung des Jodlerklubs am Albis An der Generalversammlung wurden die langjährigen Mitglieder ausgezeichnet. Nun startet der Jodlerklub das 81. Klubjahr mit den traditionellen Jodlerkränzli. Dieses Jahr wirken spezielle Gastformationen mit.

Proben im Winter: Das Ensemble der Theatergruppe Aeugst. (Bild zvg.)

«Meischterspion» Theatergruppe Aeugst spielt wieder Die diesjährige Komödie «Meischterspion Fischer» von John Chapmann und Michael Pertwee, versetzt in die spannende Spionagewelt. Wie sollte eine Spionagegeschichte sein? Spontan, humorvoll, unterhaltsam, spannend, unerwartet… Ja genau, der «Meischterspion Fischer» (Fritz Streich) bringt dies alles unter einen Hut. Hier kommt der Humor bestimmt nicht zu kurz und die Lachmuskeln werden wieder strapaziert. Peter Fischers Geburtstag – kein schöner Tag in seinem Leben. Das Geschäft, russische Autos zu verkaufen, läuft schlecht wie noch nie. Seine Frau will verreisen und seiner Geliebten hat er soeben die Liebe gekündigt. In dieser Stimmung erreicht ihn ein Brief der SIS, Swiss-Industry-Security. Der Geheimdienst braucht wieder einmal seine Dienste. Er soll einem Überläufer, Codename «Erlkönig», empfangen

und ihn mitsamt seiner streng geheimen Dokumente einem der Leiter der SIS übergeben. Zwecks Geheimhaltung habe die Wohnung leer zu sein. Hier jedoch beginnen für den «Meischterspion» die Schwierigkeiten. Happy End an seinem Geburtstag – oder doch nicht ? Die Regie (Miriam Augustin) hat es wieder einmal verstanden, die Rollen passend zu besetzen und die Spieler meistern ihre Aufgabe mit Bravour. Die Theatergruppe Aeugst hofft, einen spannenden und humorvollen Abend im Kulturraum Schulhaus Gallenbühl bereiten zu können. Aufführungen am Freitag, 11. März (Premiere mit Quiz), sowie am 12., 18., 19., 25. und 26. März im Schulhaus Gallenbühl, Aeugst. Türöffnung jeweils um 19 Uhr, Vorstellungsbeginn 20 Uhr. Vorverkauf bei Silvia Blickenstorfer, Telefon 079 302 46 01 oder www.theatergruppe-aeugst.ch/vorverkauf.

Am vorletzten Freitagabend, 4. Feburar, schloss der Jodlerklub am Albis sein erfolgreiches Jubiläumsjahr ab. Nebst den üblichen Traktanden wurden der Vorstand und die beiden Dirigenten wiedergewählt. Das intakte Klubleben zeigt sich unter anderem auch an den vielen, langjährigen Mitgliedern im aktiven Singen, aber auch durch die äusserst langjährige Tätigkeit in der Leitung des Klubs: Emil Jud leitet seit 36 Jahren den Klub, Heinz Maag immerhin auch schon zwölf Jahre. Ferner konnte Fritz Vögeli für 25 Jahre Mitgliedschaft, wovon er fünf Jahre das Präsidentenamt ausführte, in Präsent entgegennehmen. In seine präsidiale Zeit fällt auch die in bester Erinnerung bleibende Australienreise des Jodlerklubs. Markus Gerber macht nebst anderen zusätzlichen Aufgaben seit 20 Jahren im Vorstand mit. Der Vorstand – mit dem Präsidenten Kurt Bertschinger und der Vizepräsidentin Monika Reutlinger – wurde auch bereits zum dritten Mal für weitere zwei Jahre gewählt.

Zwei Langjährige geehrt Aus gesundheitlichen Gründen mussten zwei langjährige Mitglieder den Austritt aus dem aktiven Vereinsleben erklären. Alois Hauser aus Kappel sang 43 Jahre im Jodlerklub mit und Karl Iten immerhin auch 23 Jahre. Alois Hauser ist auch bekannt von seinen

Präsident Kurt Bertschinger (rechts) bedankt sich bei Alois Hauser (links) und Karl Iten für ihr langjähriges Mitwirken. (Bild zvg.) vielen Theaterauftritten an den Jodlerabenden. In Erinnerung bleiben unter anderem die markanten Figuren in den Stücken «s’Härz am rächte Fläck», «de Häfelibrönner», «der verkaufte Grossvater», etc. Auch Karl Iten vom Mittelalbis hinterlässt grosse Lücken im Jodlerklub als langjähriger Zweitjodler. Oft führte er auch mit seinem Rosswagen den Klub durch die Umzugsrouten an den Jodlerfesten. Die beiden konnten vom Präsidenten Kurt Bertschinger entsprechende Würdigungen entgegennehmen. Als Ausgleich konnten jedoch zwei neue Mitglieder aufgenommen werden: Rita Holliger und Geni Huber wurden an einer ausserordentlichen GV im Sommer traditionsgemäss auf dem Zürichsee im wahrsten Sinne des Wortes ins «Klubschiff» aufgenommen!

Nun wieder etwas ruhiger Der Jodlerklub am Albis trat im Jubiläumsjahr überdurchschnittlich oft an verschiedenen Anlässen in der Öffentlichkeit auf. Besonders in Erinnerung bleiben unter anderem natürlich das

nordostschweizerische Jodlerfest in Schaffhausen, die «Stubete» in der Scheune der Familie Holliger in Ebertswil sowie natürlich das Jubiläumskonzert am zweiten Adventssonntag in der katholischen Kirche in Hausen, wo zusammen mit der bekannten Harfenspielerin Daniela Lorenz ein schönes Weihnachtskonzert in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche vorgetragen wurde. Das wohl etwas ruhigere 81. Klubjahr beginnt der Jodlerklub am 2. und 9. April mit den traditionellen Chränzli in Hausen und Mettmenstetten, wo unterschiedliche Gastformationen den Abend bereichern werden: In Hausen der Bündner Jodlerklub Hochwang und in Mettmenstetten eine österreichische Schuhplattlergruppe. Als Höhepunkte in diesem Jahr stehen sicher das eidgenössische Jodlerfest in Interlaken (17. bis 19. Juni) sowie die gemütliche Stubete in Holliger Scheune (18. August) und das öffentliche Singen im Sommerrestaurant Sternen in Mettmenstetten (14. Juli). Weitere Daten unter www.jkamalbis.ch.


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Astrid Kreienbühl Dipl. Ernährungsberaterin und Stoffwechseltherapeutin Im Baumgarten 30 • 8916 Jonen • 056 634 56 67 info@ernaehrungspoint.ch • www.ernaehrungspoint.ch

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Sport

Dienstag, 15. Februar 2011

17

Die Kraft des Angreifers gegen ihn verwenden Jiu-Jitsu Club Affoltern: Neue Selbstverteidigungskurse ab März

Nick Watter. (Bild zvg.)

Jugendlicher Olympionike aus Hausen Nick Watter aus Hausen an der Europäischen Jugend-Olympiade (EYOF) im Einsatz. Am vergangenen Samstag wurden in Liberec (Tschechien) die EYOF 2011 eröffnet. Zu den 59 Schweizer Athleten mit den Jahrgängen 1994 und 1995, welche an verschiedenen Wintersportarten teilnehmen, gehört auch der bald 16-jährige Snowboarder Nick Watter. In einer gesamtschweizerischen Ausscheidung belegte der Hausemer den hervorragenden ersten Platz, was ihm einen Startplatz im Snowboardcross-Rennen von heute Dienstag einbrachte. Die ausländischen Konkurrenz ist sehr stark und man darf gespannt sein, wie sich der junge Athlet in seinem ersten internationalen Einsatz durchsetzen kann.

Jiu-Jitsu («die sanfte/nachgebende Kunst») ist eine von den japanischen Samurai stammende Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Sie kann unabhängig von Alter und Geschlecht trainiert werden und bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Selbstverteidigung und dank Stärkung des Charakters und Selbstbewusstseins auch zur friedlichen Lösung von Konflikten. Jiu-Jitsu wurde von Samurai praktiziert, um bei einem Verlust oder Verbot der Hauptwaffen (japanisches Schwert Katana, Speer, Schwertlanze, Bogen etc.) waffenlos oder mit Zweitwaffen weiterkämpfen zu können. Es wurde zunächst als geheime Kunst nur innerhalb des Adels weitergegeben, im Laufe der Zeit wurde es aber auch von nichtadligen Japanern ausgeübt. Das Ziel des Jiu-Jitsu ist, den Angreifer – ungeachtet dessen, ob er bewaffnet ist – möglichst effizient unschädlich zu machen. Dies kann durch Schlag-, Tritt-, Stoss-, Wurf-, Hebelund Würgetechniken geschehen, indem der Angreifer unter Kontrolle gebracht oder kampfunfähig gemacht wird. Beim Jiu-Jitsu soll nicht Kraft gegen Kraft eingesetzt, sondern – nach dem Prinzip «Siegen durch Nachgeben» – die Kraft des Angreifers soweit möglich gegen ihn selbst verwendet werden.

Club gegründet Am 9. Dezember 2010 fand im Restaurant Rosengarten in Affoltern die Gründung des neuen Jiu-Jitsu Clubs Affoltern (JJCAA) per 1. Januar 2011 statt. An der Gründungsversammlung wur-

Gruppe des JJCAA am Jiu-Jitsu-Day in Magglingen. (Bild zvg.) den die Statuten verabschiedet und der Vorstand gewählt. Vorerst besteht er aus den bisherigen Trainern Francesco Mergola als Präsident und Dieter Schnurrenberger als Vizepräsident. Die anwesenden 18 Gründungsmitglieder üben den Kampfsport Jiu-Jitsu zum Teil schon seit Jahren aus. Bislang trainierten die Jiukas als Mitglieder des BSC Affoltern. Der Inhaber des BSC, Patrick Schmidli, hat den bisherigen Trainern den Aufbau eines eigenen Clubs ermöglicht und vermietet ihm das Lokal für die Trainings. Der JJCAA bietet im Dojo des BSCA an der Industriestrasse 18 zwei Trainings pro Woche für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren an (Montag, 20

bis 21.30 und Donnerstag 20 bis 21.30 Uhr). Für Kinder ab 10 Jahren findet ein Training pro Woche statt (Montag 18.30 bis 19.30 Uhr). Einführungskurse mit 10 Lektionen erlauben einen Einblick in diese interessante Sportart. Ferner besteht die Möglichkeit, an bis zu drei kostenlosen und unverbindlichen Probetrainings mitzumachen. So merken die Probanden schnell, ob die Sportart zu ihnen passt.

Fitness, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit aufbauen Die Probetrainings können mit Trainerhose und T-Shirt besucht werden,

Garderobe und Dusche sind vorhanden. Wer teilnehmen möchte, kommt eine Viertelstunde vor Trainingsbeginn im Dojo vorbei, Vorkenntnisse sind keine erforderlich. Das Angebot gilt sowohl für Kinder und Jugendliche von 10 bis 16 Jahren als auch für Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren im entsprechenden Training. Auch wer schon etwas älter ist, kann mit Jiu-Jitsu anfangen: Bei entsprechendem Einsatz werden Fitness, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit sukzessive aufgebaut. Dieter Schnurrenberger Weitere Informationen unter www.jjcaa.ch.

Weltklasse-Turnier in nächster Nähe Streethockey-WM 2015 in Zug Auch die Ämtler StreethockeyFans dürfen sich freuen: An der Sitzung des Streethockey Weltverbandes ISBHF in London wurde kürzlich die Weltmeisterschaft 2015 nach Zug vergeben. Die Oberwil Rebells sind im Streethockey momentan das Mass aller Dinge. Das muss auch der SHC BonstettenWettswil immer wieder erfahren. Nach fünf Meistertiteln in Folge stehen die Rebells vier Wochen vor dem Start der Playoffs mit acht Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze.

Konkurrenz aus Hong Kong und Deutschland

Daniela Keller (links auf dem Podest) gewinnt Juniorinnen-Silber. (Bild zvg.)

Silbermedaille für Daniela Keller Wintermeisterschaft Jugend und Junioren Am Sonntag fanden in der Sportanlage Eichhölzli in Stans der Schweizerische Final der Jugend und Junioren 10 Meter Kniend und die Wintermeisterschaft statt. Bereits am Freitagabend waren die Elite Schützen Kniend im Einsatz und von den Sportschützen Affoltern belegte Thomas Hüsser den 13. Rang mit 391 Punkten. Am Sonntag begann der Wettkampf mit den Junioren und Jugend

Kategorie in der Kniend-Stellung. Bei den Junioren/Juniorinnen waren von den Sportschützen Affoltern Daniela Keller mit 383 Punkten im 7. Rang klassiert und damit Gewinnerin des Diploms. Andreas Schneiter erreichten den guten 15. Schlussrang mit 378 Punkten.

391 von möglichen 400 Punkten In der Kategorie Juniorinnen Wintermeisterschaft, der über 40 Schuss Stehend 10 Meter ausgetragen wurde, gewann Daniela Keller aus Hedingen mit

ausgezeichneten 391 von möglichen 400 Punkten die Silbermedaille. Bei der Kategorie Jugend U16 war Erich Baumann aus Affoltern am Start, er belegte am Schluss den ausgezeichneten 27. Rang bei seiner erstmaligen Teilnahme an einem Schweizerischen Final. Leider konnte Karin Keller nicht am Final teilnehmen, da sie an Grippe erkrankt war. Bereits in zwei Wochen stehen diese Junioren am Schweizerischen Gruppen-Final in Bern im Einsatz und alle sind gespannt auf die weiteren Erfolge.

Auf die Initiative des Zuger Streethockeyvereins hat ein eigens gegründetes unabhängiges Organisations-Komitee die Bewerbung für die Weltmeisterschaft 2015 sowohl der Herren wie auch der Frauen beim Internationalen Verband eingegeben. Peter Hofmann, Präsident der Swiss Streethockey Association (SSHA), präsentierte das eingereichte Dossier an der Sitzung des Streethockey Weltverbandes ISBHF in London und vermochte die internationale Versammlung von Zug als Standort zu überzeugen. Die Konkurrenz aus Hong Kong und Deutschland hatten ihre Kandidatur bereits zurückgezogen und damit ging schliesslich der Entscheid einstimmig an Zug. Letztmals fand die Weltmeisterschaft der Streethockeyaner übrigens 2003 in der Schweiz statt, in Sierre. Damals konnten die Kanadier im Finale die aktuellen Titelhalter aus der Tschechischen Republik bezwingen.

Gegen 1000 Athleten aus 20 Nationen werden erwartet Nicht nur die Oberwil Rebells freuen sich auf diesen tollen internationalen Event in der Stadt Zug. Der Grossanlass wird für den Streethockeysport in der Schweiz neue Dimensionen annehmen. Erwartet werden gegen 1000 Athleten aus 20 Nationen. Als sportliche Austragungsorte dienen die Bossard-Arena für den A-Pool, sowie die Trainingshalle des EV Zug für den B-Pool und die Sporthalle für die Damen. Dank der guten Infrastruktur in der Stadt Zug ist es möglich, den kompletten Anlass auf engstem Raum durchzuführen. Dies verkürzt nicht nur die Wege enorm. So dürfte auch eine tolle Sportatmosphäre rund um Zug aufkommen – wovon auch der Streethockey-Sport im Knonauer Amt profitiert. (tst.)


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