ABA_17_2011

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 22864 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 17 I 165. Jahrgang I Dienstag, 1. März 2011

Schleichverkehr weg

Ausgerastet

Ottenbacher Erfahrungen mit Tempo 30 – Abstimmung am 3. April in Obfelden. > Seite 3

Ex-Gymnasiast aus dem Säuliamt vom Zürcher Bezirksgericht verurteilt. > Seite 3

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Drei Verletzte Übersetzte Geschwindigkeit: Frontalkollision am Sonntagabend in Affoltern. > Seite 5

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Mitspielen? Aemter Bühne: Produktionsversammlung im Mettmenstetter «Rössli». > Seite 6

Laute Kritik am Zölibats-Zwang Die Pfarrei Affoltern hat ihren Pfarradministrator Pius Blättler herzlich verabschiedet Er hat ein Kind gezeugt und will sich nun der Verantwortung als Familienvater stellen. Damit darf Pius Blättler das Amt als katholischer Priester nicht mehr ausüben. Seinen Abschiedsgottesdienst hat die Pfarrei Affoltern zum Anlass genommen, alte Zöpfe in der katholischen Kirche zu hinterfragen. So wurden die Gottesdienst-Besucher ermuntert, die Unterschriftensammlung «Kirche 2011 – ein notwendiger Aufbruch» zu unterstützen. Diese fordert nebst kultureller Vielfalt, Mitspracherecht und Individualität unter anderem auch die Zulassung von Verheirateten und Frauen zum Priesteramt. 152 Unterschriften sind nur schon nach dem Abschiedsgottesdienst zusammengekommen. 40 bis 50 Listen à 10 Unterschriften seien noch im Umlauf, sagt Katrin Schulze vom Affoltemer Seelsorgeteam. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 5

Musikalischer Abschied: Pius Blättler (Mitte) und Leo Kälin. Hans Zürcher (links) applaudiert. (Bild André Chollet)

Für privaten Betrieb eines Alterswohn- und Pflegeheims

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Ästhetische Lösungen Ernst Schweizer AG an der Minergie-Expo in Luzern präsent. > Seite 9

Hawa AG: Positive Entwicklung Die Schweizer Hawa AG in Mettmenstetten hat mit neuen Produkten und unternehmerischen Weichenstellungen die Wirtschaftskrise hinter sich gelassen und bei guter Ertragslage ein leichtes Umsatzplus erwirtschaftet. 2010 steigerte das international aktive Unternehmen für Schiebebeschläge den Umsatz um eine halbe Million Schweizer Franken auf 47,3 Millionen. Angesichts der Währungsturbulenzen und des starken Frankens blickt man bei Hawa zufrieden auf ein wirtschaftlich schwieriges Jahr zurück. Charakteristisch für 2010 war das uneinheitliche Wachstum auf allen Kontinenten. Umsatzzuwächse verzeichnete Hawa vor allem im Heimatmarkt Schweiz (plus 9 Prozent) und in Italien, während die Geschäfte etwa in den USA stagnierten. Positive Trends waren in den asiatischen Wachstumsmärkten zu beobachten. 80 Prozent des Gesamtumsatzes werden ausserhalb der Schweiz erwirtschaftet. Für 2011 erwartet das Familienunternehmen ein weltweit spürbares Wachstum. – Die Zahl der Mitarbeiter stieg 2010 um elf auf 148, darunter sind auch 12 Auszubildende. ................................................... > Bericht auf Seite 9

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Antworten auf die Frage «Haus zum Seewadel in Affoltern – wie weiter?» Mit einer Informationsveranstaltung betreffend der Zukunft des «Haus zum Seewadel» bat die Gemeinde Affoltern die Bevölkerung um ihre Meinung. Behörden und Fachleute stellten mögliche Varianten vor. Gut drei Viertel der Anwesenden votierten für den privaten Betrieb eines Alterswohn- und Pflegeheims. ................................................... von martin mullis Die weit mehr als 200 Interessierten im Kasinosaal durften fast ausnahmslos zur Fraktion der «Ü60» gezählt werden. Dass er jedoch derart viele erwartungsvolle Besucher begrüssen durfte, erstaunte selbst Gemeindepräsident Röbi Marty. Neben ihm und seinen Gemeinderatskolleginnen und -kollegen waren aber auch sehr viele Behördenmitglieder aus den übrigen Säuliämtler Gemeinden anwesend. Diese Tatsache unterstrich die enorme Bedeutung, welche die Sanierung des Hauses Seewadel oder allenfalls ein Neubau eines Alters- und Pflegeheims in der Öffentlichkeit geniesst. «Seewadel – wie weiter?», lautete die zentrale Frage des Abends. In einer kurzen aber präzisen Einführung schilderte Gemeinderätin Elsbeth Knabenhans die Schritte der letzten Jahre, welche dar-

in gipfeln, dass das Haus zum Seewadel entweder einer Sanierung bedarf oder aber neu gebaut werden muss. Zum besseren Verständnis der Situation und zur Erleichterung einer Entscheidung waren die anschliessenden Erläuterungen der Gesundheitsvorsteherin Heidi Fraefel zur neuen Pflegefinanzierung äusserst wertvoll.

Grundsatz: «ambulant vor stationär» Die Schwerpunkte dieser Vorschriften sind beachtlich und die Änderungen gegenüber früher markant. Seit diesem Jahr liegt in Sachen Gesundheit die Versorgungsverantwortung gänzlich bei den Gemeinden. Es existiert ein obligatorisches Versorgungskonzept. Der Grundsatz «ambulant vor stationär» beeinflusst zudem die Finanzierung der Kosten massgebend. Werden doch die Pflegekosten weitgehend von der öffentlichen Hand und den Krankenkassen übernommen, die Aufwendungen für Hotellerie und Betreuung hingegen müssen von den Bewohnern getragen werden. Diese Vorgaben spielten bei der anschliessenden Vorstellung der neuen möglichen Varianten für den Betrieb Seewadel eine entscheidende Rolle. Im Wesentlichen bestehen die Grundvarianten aus zwei Versionen, nämlich der Abgabe des Betriebs an Private oder aber eines Betriebs in Eigenregie. Die zweite Betriebsart allerdings mit einigen zusätzlichen unterschiedlichen Möglichkei-

ten. Roland Wormser, Organisationsberater der Firma H Focus AG, erläuterte eindrücklich die Unterschiede der einzelnen Wege. Beat Fellmann, Geschäftsführer der Firma Senevita AG, stellte das geplante Projekt auf dem OVA-Areal vor. Die Firma Senevita AG würde das Alterswohnheim als private Firma führen, wie sie das seit über 20 Jahren in mehr als 20 verschiedenen Gemeinden bereits erfolgreich macht.

Privater Betrieb bringt für die Gemeinde grosse Entlastungen Die Vor- und Nachteile der beiden Varianten, Eigenregie oder privater Betrieb, kamen ausgiebig zur Sprache. Während ein gemeindeeigenes Unternehmen neben einem frei wählbaren Standort mehr Mitsprache- und Lenkungsmöglichkeiten bietet, dürfte ein privates Unternehmen der Gemeinde in vielen Bereichen grosse Entlastungen bringen. Insbesondere würde die Erstellung in zeitlicher Hinsicht grosse Vorteile nach sich ziehen. Gemeindepräsident Röbi Marty wies in diesem Zusammenhang auf den langen Weg des Baus eines neuen Gemeindehauses hin. Die wenigen Fragen in der kurzen Diskussionsrunde betrafen die Zukunft des jetzigen Gebäudes «Seewadel», Personalfragen bei einem Neubetrieb und Prioritäten bei der Aufnahme von Bewohnern. Röbi Marty und

Seewadel-Geschäftsleiter Martin Summerauer gelang es, die Fragen zur Zufriedenheit zu beantworten. Gemeinderätin Heidi Fraefel stellte in der anschliessenden Zusammenfassung jedoch eindeutig fest, dass die Kosten einer Sanierung des Hauses Seewadel schlicht zu hoch wären. So wurden die Besucher gebeten, am Schluss der Informationsveranstaltung mit einer Konsultativabstimmung ihre Meinung abzugeben. Es konnte so über die zwei Varianten – Eigenbetrieb der Gemeinde oder Auslagerung an eine private Firma – des künftigen Alterswohn- und Pflegeheims abgestimmt werden. Die Veranstaltung war professionell aufgezogen. Eine riesige Leinwand auf der Bühne, die Behörden und Fachpersonen wohltuend auf Augenhöhe des Publikums vor der Bühne sitzend. Allesamt ausgezeichnet vorbereitet und dokumentiert. Kein Wunder, dass trotz des komplexen Themas der Anlass nur gerade knappe zwei Stunden dauerte. Beim anschliessenden Apéro waren denn auch einige lobende Bemerkungen und Komplimente zur ausgezeichneten Durchführung des Informationsabends zu hören. Selbst das Resultat konnte postwendend bekannt gegeben werden. Gut drei Viertel der Besucher bevorzugen eine Auslagerung des künftigen Pflegeheims und lediglich ein Viertel der Stimmenden sind für einen Betrieb in eigener Regie.

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