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aus dem bezirk affoltern I Nr. 24 I 165. Jahrgang I Freitag, 25. März 2011
Sanierung nötig
Naturnahe Hecken
Die Jonenbachbrücke in Zwillikon ist in die Jahre gekommen. > Seite 3
Affoltern: Mit Massnahmen Lebensraum für tausende von Arten schaffen. > Seite 9
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Nistmöglichkeiten Naturschutzgruppe Mettmenstetten schafft «3-Sterne-Hotel» für Wildbienen. > Seite 10
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Hart und emotional Ein Rückblick auf den «N4-Kantonsratswahlkampf» von 1987. > Seite 13
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Modetrends Traditionelle Frühjahrsbeilage des Anzeigers aus dem Bezirk Affoltern. > Seiten 35 bis 44
kommentar
Regierung genehmigt Umfahrungskredit 39,6 Mio. Franken – Antrag an den Kantonsrat Vreni Spinner. (Bild Werner Schneiter)
GastroAffoltern erstmals mit Präsidentin Vreni Spinner, Wirtin im Mettmenstetter «Rössli», ist die erste Präsidentin von GastroAffoltern, der Vereinigung aktiver Gastronomen im Säuliamt. Sie wurde an der Generalversammlung gewählt und löst Beat Burkard ab. Der «Löwen»-Hotelier aus Hausen war 17 Jahre Präsident und ist jetzt in den Vorstand von GastroZürich gewählt worden. (-ter.) ................................................... > Bericht auf Seite 7
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Seit der Eröffnung der A4 gibt es auf dem Zubringer zum Anschluss Affoltern Mehrverkehr. Unter diesem leiden vor allem Obfelden und Ottenbach. Im Rahmen der flankierenden Massnahmen beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat einen Beitrag von 39,6 Mio. Franken für den Bau einer Umfahrung von Ottenbach und dem Ausbau der Durchfahrt Bickwil/Obfelden. Das gesamte Projekt inklusive der flankierenden Massnahmen kommt auf 65,4 Millionen Franken zu stehen. Das Bundesamt für Strassen ASTRA beteiligt sich mit 25,8 Millionen Franken. Auf Antrag der Gemeinde Ottenbach stimmte der Regierungsrat vergangenes Jahr einem mehrmals überarbeiteten Vorprojekt zu und beauftragte die Baudirektion, eine Kreditvorlage an den Kantonsrat auszuarbeiten. Beim aktuellen Projekt beginnt die Umfahrung von Ottenbach östlich der Reussbrücke. In einer Rechtskurve quert die Umfahrungsstrasse das heutige Parkplatzfeld des Fabrikareals Haas und anschliessend den Fabrikkanal mit einer kurzen Brücke. Die Verbindung mit Ottenbach erfolgt über den Knoten Bibelaas. Danach führt die Strasse zum Knoten Rickenbacherstrasse. Die landwirtschaftlich genutzte Ebene bis zur Affolternstrasse wird in einem leichten Einschnitt gequert. Die Umfahrung Ottenbach endet mit dem Knoten Affolternstrasse, bei dem die Ortsdurchfahrt Bickwil anschliesst, die bis kurz vor Bickwil in Lage und Höhe der bestehenden Muristrasse folgt. Im Ortskern Bickwil wird die Strasse tiefer gelegt und auf einer Län-
Die geplante Umfahrung (rote Linie). (Bild Baudirektion) ge von rund 250 m überdeckt. Mit der Überdeckung soll der Lärmschutz für die Anwohner gewährleistet, die Lokalverbindungen kreuzungsfrei sichergestellt und eine Aufwertung des Ortskerns ermöglicht werden. Für den Bau der Überdeckung müssen ein Gebäude ganz und ein anderes teilweise abgebrochen werden. Die Erschliessung des nördlichen Gebiets von Bickwil erfolgt über den Anschluss Zwillikerstrasse, an dem auch neu die Bushaltestelle zu liegen kommt. Danach wird die Strasse aus Lärmschutzgründen so weit wie möglich weg vom Wohnquartier Hölibach geführt. Die Verbindung mit der Dorfstrasse erfolgt über den Knoten Hirschen, der neu auf das Gelände der Nordostschweizerischen Kraftwerke (heute Axpo) zu liegen kommt. Die Erschliessung des südlichen Gebietes von Bickwil wird neu von der Ottenbacherstrasse her erfolgen. Ebenfalls Projektbestandteile sind der Rad-/Gehweg und der Ausbau der Rickenbacher-
Aeppli und Heiniger im «LaMarotte»
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Am Mittwochabend haben sich die beiden Regierungsräte Thomas Heiniger, FDP, und Regine Aeppli, SP, im Affoltemer Kulturkeller LaMarotte den Fragen von Moderator Bernhard Schneider und aus dem Publikum gestellt. Doch die Resonanz war dürftig. Nur gerade 30 Personen interessierten sich für die beiden Zürcher Spitzenpolitiker, die mit ihren Departementen (Bildung, Gesundheit) rund die Hälfte des 25-Millarden-Franken-Budgets des Kantons verwalten. Auch im Auftreten war nicht offensichtlich, dass sich die beiden im Wahlkampf befinden und bezüglich Parteizugehörigkeit eigentlich Opponenten sind. SP-Bildungsdirektorin Aeppli und FDP-Gesundheitsvorsteher
Heiniger stellen sich am 3. April nochmals für eine Legislaturperiode zur Verfügung. In lockerer Atmosphäre entspannte sich eine interessante Diskussion – in beiden Bereichen über die Erwartungshaltung der Bevölkerung, die hart mit dem Ruf nach tieferen Kosten kollidiert. Was darf die Erhaltung des Lebens eines Schwerkranken kosten? Weshalb wird selbst die Grundversorgung technisch und finanziell immer aufwändiger? Wo sehen die Kandidaten die Herausforderungen in den kommenden vier Jahren? Selbst auf unbequeme Fragen wussten die beiden Juristen adäquate Antworten. (map.) ................................................... > Bericht auf Seite 5
strasse. Die Strassenachse wird gegenüber heute in einem Teilbereich leicht verschoben. Die Strasse wird auf sieben Meter verbreitert und mit einem weitgehend von der Strasse abgetrennten Radweg ergänzt. Während der mehrjährigen Erarbeitung wurde das Projekt bezüglich Natur- und Umweltschutz laufend optimiert. Es sind deshalb umfassende Umweltschutzmassnahmen sowie Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz vorgesehen. Die Eingriffe, die für dieses Projekt unumgänglich sind, werden möglichst standortgerecht gestaltet und naturnah ins Umfeld eingegliedert. Der Baubeginn für das Projekt ist vom Entscheid und vom Zeitpunkt des Entscheids des Kantonsrats abhängig. Die Bauzeit für das Projekt beträgt rund drei Jahre. (ki.) ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 5, Kommentar in der 5. Spalte
Christian Hächler tritt zurück Die vergangene Saison war die erfolgreichste seiner ganzen sportlichen Laufbahn, doch nun beendet Christian Hächler seine Karriere. Der zuletzt konstanteste der MettmenstetChristian Hächler. ter Aerials-Athleten weist als bestes Weltcup-Resultat einen vierten Rang vor. Noch im Februar sprang der 27Jährige an der WM auf Rang 8. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 31
Hürden bleiben von werner schneiter
A
m 9. Mai 2007 entschied sich der Regierungsrat gegen eine Umfahrung Ottenbach-Obfelden. Protest gegen diesen Entscheid manifestierte sich in Form eines Wiedererwägungsgesuchs der Gemeinden und einer Petition. Gut zwei Jahre später dann die teilweise Kehrtwendung: Die Regierung lenkte ein, bewilligte die Umfahrung Ottenbach und sprach sich für Massnahmen in Obfelden-Bickwil aus. Wieder folgten nicht oder nur schwer nachvollziehbare «Sendepausen». Und diese wurden durch die Lancierung einer Petition für eine arg gestutzte Umfahrungsvariante in Ottenbach weiter verlängert, weil Baudirektor Markus Kägi das bereits «pfannenfertige» Projekt wegen eines aufgewärmten wie unbrauchbaren Vorschlags wieder zurückzog. Endlich liegt jetzt der regierungsrätliche Antrag zuhanden des Kantonsrats vor – nicht in gestutzter Form, wie von der «IG erholen statt überholen» gefordert. Für Peititionäre ist nun aber die Taktik insofern aufgegangen, als das Umfahrungsprojekt erst nach den Wahlen vom 3. April vom Kantonsrat behandelt wird – und gerade jetzt, je nach Blickwinkel, die Chancen oder die Befürchtungen gestiegen sind, dass das Vorhaben Schiffbruch erleidet. Weil sich der Kantonsrat nach diesen Wahlen parteipolitisch entscheidend verändern könnte. Wie die jüngsten, nach der Atomkatastrophe von Japan lancierten Umfragen andeuten, könnten Grünliberale, Grüne und SP zulegen. Keine guten Aussichten also für jene, die eine Umfahrung als dringend erachten. Das Schicksal der Umfahrung hängt also an den Mehrheitsverhältnissen im Kantonsparlament nach dem 3. April. Die Befürworter werden sich in ihren Fraktionen und vor allem ausserhalb kräftig ins Zeug legen und Überzeugungsarbeit leisten müssen. Selbst bei einem Ja zum beantragten Kredit von 39,6 Mio. Franken ist noch ein weiter, hürdenreicher Weg voller Rekursmöglichkeiten bis zum Bau, der wohl frühestens ab 2016 möglich wäre.