Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 22864 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 25 I 165. Jahrgang I Dienstag, 29. März 2011
Motor oder Last?
Fronarbeit im Wald
Regierungsrat Ernst Stocker beim HEV Albis über die Zürcher Verkehrsinfrastruktur. > Seite 5
Samstag – ein freiwilliger Arbeitstag der Holzkorporation Ottenbach. > Seite 6
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Geld fürs «Wohnhuus» MJAS-Mobil -
8888 Franken des OKs Wettswiler Märkte für den Meilihof in Ebertswil. > Seite 6
Mobile Jugendarbeit im Säuliamt: Kontaktaufnahme und Beziehungspflege gelungen. > Seite 7
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Radio-Tag Lernwerkstatt Bickwil-Obfelden beteiligt sich an Projekt des Kinderdorfs Pestalozzi. > Seite 8
Demenzkranke aus dem Säuliamt erhalten optimierte Betreuung Der Erweiterungsbau der Langzeitpflege am Spital Affoltern kann bezogen werden Mit der Erweiterung der Langzeitpflege am Spital Affoltern kann das bestehende Angebot verbessert werden, und zudem erhalten auch Menschen mit fortgeschrittener Demenz eine optimierte Betreuung. Die neuen Räume, die am 2. April im Rahmen eines Tags der offen Tür gezeigt werden, sind ab Mitte April bezugsbereit. ................................................... von werner schneiter Pflegedienstleiter Andreas Grieshaber thematisierte den Bedarf an Plätzen für Demenzkranke aus dem Bezirk Affoltern schon im Jahr 1999. Abklärungen nahmen indessen viel Zeit in Anspruch. Erst 2007 verabschiedete die Delegiertenversammlung das Projekt. Im gleichen Jahr stimmten die Gemeindeversammlungen im Bezirk Affoltern dem Vorhaben beziehungsweise ihren Kostenanteilen zum 12-Mio.Franken-Baukredit zu. Aber die Angelegenheit verzögerte sich um rund 20 Monate, weil das Projekt zusammen mit der kantonalen Baudirektion überarbeitet werden musste. Im August 2009 erfolgte der Spatenstich, jetzt ist der Erweiterungsbau bezugsbereit – wegen eines grossen Wasserschadens während der eineinhalbjährigen Bauzeit rund drei Monate später als geplant.
gesamt eine bessere Betreuung möglich. Ausserdem können Konfliktsituationen der beiden Bewohnergruppen verringert werden. Mit dem Neubau wird die Qualität des gesamten Angebots an Pflegeplätzen entscheidend verbessert, also auch im Pilatus-Altbau (Süd) und im Haus Rigi. Die 18 auf drei Etagen verteilten neuen Zimmer sind mit zwei Betten bestückt. Dazu gibt es zwei neue Aktivierungstherapieräume, zwei Schulungsräume, ein Sitzungszimmer, ein Malzimmer, einen Raum Pflegedienstleiter Andreas Grieshaber vor dem Erweiterungsbau der Langzeitpflege. der Stille und ei(Bild Werner Schneiter) nen AufbahrungsVerhalten die Mitbewohner verunsi- raum – und im 2. und 3. Stock auch Qualität wird auf allen Ebenen chern. Die Abteilung ist deshalb abge- sogenannte Ausweichzimmer. verbessert sichert. Sie können sich aber in dieIm Neubau untergebracht ist ausIm fünfgeschossigen Neubau – Haus sem Bereich frei bewegen, auch im di- serdem die Wäscherei für die LangzeitPilatus Nord – befindet sich die De- rekt zugänglichen, neu eingerichteten pflege, derweil in der alten Wäscherei menzabteilung im 1. Stock. Sie bietet Garten auf der Nord- und Ostseite des nun ein Personalruheraum eingerichzwölf Plätze für jene Demenzkranken, Neubaus. Durch die Trennung von De- tet wird. die grossen Bewegungsdrang haben, menten in dieser Krankheitsphase von ................................................... «weglaufgefährdet» sind und durch ihr den übrigen Pflegebedürftigen ist ins- > Weiterer Bericht auf Seite 3
Mit voller Wucht ans Werk. (Bild tst.)
Mit dem Hammer Autos zertrümmern Den Vorschlaghammer aufs Auto niedersausen lassen: Das durften Jugendliche in verschiedenen Gemeinden am Samstag ausnahmsweise im Rahmen eines Aktionsmonats «Mir lupft’s dä Deckel». Ziel dabei ist der Abbau von Aggressionen – ein Thema, das im Laufe des Monats April an verschiedenen Veranstaltungen zur Sprache kommt. Hinter dem Projekt steckt die Regionale Jugendarbeit Säuliamt (RJS). ................................................... > Bericht auf Seite 7
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Deutlicher Kantonsratsentscheid Postulat für verkehrstechnische Massnahmen in Affoltern nicht überwiesen Das dringliche Postulat der Säuliämtler Kantonsräte Eva Torp (SP), Lisette Müller (EVP) und Hans Läubli (Grüne), das verkehrstechnische Massnahmen in der Zone für verkehrsintensive Einrichtungen entlang der A4 in Affoltern forderte, wurde nicht an den Regierungsrat überwiesen. Der Rat lehnte gestern den Vorstoss mit 74 zu 97 Stimmen ab. ................................................... von martin platter, zürich Während die drei Initianten auf die bezüglich Verkehrsaufkommen im Bezirkshauptort unklare Situation hinwiesen, und die geplanten Massnahmen (zusätzliche Autobahnquerung, Dosierung des Autoverkehrs) infrage stellten, reklamierten die Gegner die Gemeindeautonomie und die bereits
laufende Planung. Das sei ein lokales Thema. Ausführliche Gespräche mit Gemeindepräsident Robert Marty (FDP) hätten ergeben, dass dieses Postulat nicht nötig sei. Der Affoltemer Gemeinderat habe die Planung im Griff. «Wie bereits vor der Eröffnung der A4 versuchen die Grünen schon wieder, mit überrissenen Annahmen über das Verkehrsaufkommen die Bürger zu verunsichern», redete John Appenzeller (SVP) gegen die Überweisung. «Eine massive Verkehrsüberlastung ist programmiert, sollten alle verkehrsintensiven Einrichtungen, die in der Zone entlang der Autobahn geplant sind, ihren Betrieb aufnehmen», sprach sich Lisette Müller für die Überweisung aus. «Die rechtliche und finanzielle Sicherung eines funktionierenden Verkehrskonzeptes sollte vor Baubeginn vorgenommen werden.» Baudirektor Markus Kägi (SVP) wies auf den Planungsablauf hin und
machte darauf aufmerksam, dass die Grundlagen für eine langfristige Planung geschaffen worden seien. Die Baudirektion habe eine von 2007 bis Mitte 2011 laufende Planungszone verfügt. Dazu wurde auf Antrag der Planungsgruppe Knonaueramt eine Teilrevision des regionalen Richtplans verfügt. Damit seien die planerischen Voraussetzungen für eine zweite Autobahnquerung (Spange) beim Anschluss Affoltern mit einer alternativen Linienführung für den regionalen Busverkehr geschaffen worden, die massgeblich zur Verkehrsentlastung des neuralgischen Gebiets beitrügen, führte Kägi aus und empfahl, das Postulat nicht zu überweisen. «Ich verstehe ihre Angst nicht. Wenn alles in Ordnung ist, sollte dieses Postulat doch kein Problem sein», erklärte Hans Läubli. «Die geplante Spange bringt nichts, da die Kreisel bei «Jumbo» und Bahnhof niemals ein Verkehrsaufkommen von 15000 Fahr-
zeugen aufnehmen können», ermunterte er zur Annahme des im Februar eingereichten Postulats, dessen Überweisung schliesslich deutlich abgelehnt wurde. Läubli führt die Ablehnung auf das Kippen der CVP- und der EDU-Vertreter zurück, die im Vorfeld das Postulat noch unterstützt hatten. Dem widersprach jedoch EDU-Vertreter Hans Peter Häring aus Wettswil, der sich während der Debatte gegen die Überweisung aussprach. «Ich bin froh, dass der Gemeinderat nun endlich in Ruhe arbeiten kann», sagte der Affoltemer alt Gemeinderat Jakob Schneebeli (SVP). Die Entwicklung des Verkehrsaufkommens sei grössenabhängig gestaffelt. Es geschehe nichts, was die Verkehrsinfrastruktur nicht verkraften kann, sonst werden die beschlossenen Massnahmen getroffen. «Wir haben in der heutigen Zeit keine Geduld mehr, eine Entwicklung zuzulassen», ist Schneebeli überzeugt.
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