Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 22864 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 64 I 165. Jahrgang I Freitag, 12. August 2011
Müllplatz
Müllsäule
Eingestürzte Scheune in Ottenbach erregt Unmut bei der Bevölkerung. > Seite 3
«Abfall hat keine Flügel»: Mahnmal gegen Littering in Knonau. > Seite 3
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Guter Vereinsgeist Die Treschhütte des SAC am Albis wird von 50 bis 60 Freiwilligen gewartet. > Seite 7
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Aufwertung Das kantonale Tiefbauamt beginnt am Montag mit Bauarbeiten an der Zürichstrasse in Affoltern. > Seite 7
Der starke Franken ist auch im Säuliamt ein Problem Exportabhängige Firmen müssen zum Teil massive Verluste in Kauf nehmen Eine kurze Umfrage bei verschiedenen Ämtler Firmen, die von den Wechselkursen betroffen sind, zeigt, dass die Lage als sehr ernst eingestuft wird. Personelle Massnahmen sind allerdings noch nirgends geplant. ................................................... von martin mullis Mit fast 150 Beschäftigten ist die Firma Hawa AG, Schiebebeschläge in Mettmenstetten eine der grösseren Firmen im Knonauer Amt. Ihre Qualitätsprodukte liefert die Firma zu 80 Prozent ins Ausland, die Hälfte des Exportes geht an Kunden in europäischen Ländern. Kein Wunder, dass die Hawa AG wegen des starken Frankens leidet. Lucas M. Jenni, Leiter Marketing und Vertrieb, spricht von dramatischen Kursverlusten. Zwar sei die Auftragslage noch immer sehr gut, doch die Jahresziele den Umsatz betreffend seien gefährdet. Gewisse Regelungen und Korrekturen werden gegenwärtig von der Geschäftsleitung geprüft. So werde versucht, das Geschäft mit den Nicht-Euroländern zu verstärken. Personelle Massnahmen oder gar Entlassungen seien hingegen kein Thema. Werner Rützler, von der SRM AG Präzisionsmechanik in Affoltern spürt den Währungsdruck ebenfalls. Die Firma mit 50 Mitarbeitern ist zwar nur indirekt exportabhängig. Da die meisten ihrer Kunden jedoch ins Ausland liefern, bekommen auch die Lieferanten die Kursprobleme zu spüren. Ge-
meinsam suche man nach Handlungsweisen, um für alle Seiten befriedigende Lösungen zu finden. So könnten zum Beispiel die Preise prozentual den Kursen angepasst werden. Auch bei der SRM AG sind Vorkehrungen im personellen Bereich nicht geplant.
Absolut nicht mehr konkurrenzfähig Als schlicht katastrophal bezeichnet Eduard Waldesbühl, Finanzchef der Firma Weisbrod-Zürrer AG in Hausen, die Situation. Die Seidenweberei sei absolut nicht mehr konkurrenzfähig. Für Lieferungen ins Ausland bestünden praktisch keine Chancen mehr. Im Vergleich zum Jahre 2008 habe sich der Umsatz bis zum jetzigen Zeitpunkt halbiert und dies erst noch bei tieferen Margen. Die Möglichkeiten für Gegenmassnahmen seien leider äusserst beschränkt. Als kleiner Lichtblick erwähnt Eduard Waldesbühl die Bereiche im Inlandgeschäft. Da dürfe man den Umsatz noch als intakt bezeichnen. Auch Josef Nussbaumer, Geschäftsführer des Schmiedewerk Stooss AG in Hedingen, bezeichnet die Situation mit dem harten Schweizer Franken als verheerend. Mindestens 50 Prozent des Firmenumsatzes werden in Europa erreicht. Damit sei bereits zum jetzigen Zeitpunkt klar, dass die Firma dieses Jahr in die Verlustzone kommen werde. Dass der Einkauf des Rohmaterials im Euro-Raum getätigt werde, sei immerhin noch positiv zu bewerten und mildere den Verlust. Natürlich, so Nussbaumer, habe die Geschäftsleitung über Massnahmen we-
Auch das Schmiedewerk Stooss AG in Hedingen spürt den starken Franken. (-ter) gen des Währungsverlustes diskutiert, auch hier sind aber keine Entlassungen geplant.
Entlassungen kein Thema Die Ernst Schweizer AG, in Hedingen ist mit 600 Beschäftigten eine der grössten Firmen im Amt. Die Unternehmensführung tut sich denn auch schwer mit Auskünften. Markus Dobrew, Sprecher der Geschäftsleitung, erwähnt, dass der Exportanteil lediglich 27 Prozent des Umsatzes ausmacht. Die Haupttätigkeit der Ernst Schweizer AG finde in der Schweiz statt. Die gegenwärtige Situation werde von der Geschäftsführung sehr genau beobachtet. Spezielle Massnahmen, die infolge der Kursverluste getroffen werden könnten, würden zwar
diskutiert, das Personal sei aber davon sicher nicht betroffen. Die Firma Schweizer könne und müsse mit der jetzigen, zwar unangenehmen Situation, leben. Natürlich spüren auch kleinere Firmen im Knonauer Amt die enormen Schwankungen des Euros zum Franken. Die Ursachen liegen nicht immer nur bei der Exporttätigkeit. So ist der Rückgang der Kunden aus Deutschland für die Bike Adventure Tours in Affoltern merklich spürbar. Deutsche Anbieter buchen ihre Reiseprodukte infolge des harten Frankens deutlich weniger. Da jedoch eine solche Reise ein Luxusprodukt sei, so Jasmin Straub, Buchhalterin der Bike Adventure Tours, werde etwas weniger auf den Preis geschaut und die Ausfälle seien im Moment noch tragbar.
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Feste Bleibe Sommerserie: Von Durham und Kuala Lumpur nach Ottenbach. > Seite 8
Mehr leer stehende Wohnungen Im Bezirk Affoltern ist die Leerwohnungsziffer grösser als im Kantonsdurchschnitt. Auf dem Zürcher Wohnungsmarkt gibt es kaum Entspannung. Laut einer Erhebung des Statistischen Amtes standen im Säuliamt per 1. Juni 231 Wohnungen leer, 65 mehr als in der Vorjahresperiode. Das entspricht einer Leerwohnungsziffer von 1,09 Prozent. Auf Kantonsebene liegt sie bei 0,65 Prozent – etwas mehr als in der Vorjahresperiode, aber immer noch so tief, dass nicht von einer Entspannung gesprochen werden kann. In der Stadt Zürich ist die Wohnungsknappheit nach wie vor akut. Ein Blick auf die Erhebung im Bezirk zeigt, dass in Kappel am Stichtag prozentual am meisten Wohnungen leer standen, nämlich 5,36%. In Knonau waren es 3,17% und in Maschwanden 3,1%, derweil in Rifferswil und in Wettswil zu diesem Zeitpunkt keine Wohnung verfügbar war. (-ter.)
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Foto Chollet in Affoltern ist abgebrannt Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits hoch aus dem Dach
Noch vor wenigen Minuten schossen hier die Flammen meterhoch aus dem Dach. (Bild Andreas Meyer)
Keine Verletzten, aber grosser Sachschaden – das ist die Bilanz nach dem Feuer bei Foto Chollet in Affoltern in der Nacht auf Donnerstag. «Als ich vor Ort eintraf, stand das Haus bereits im Vollbrand», so Einsatzleiter Stefan Stöckli von der Feuerwehr Affoltern, «wir wurden eindeutig zu spät alarmiert, um es noch retten zu können.» Ob zuvor niemand den Brand bemerkt hat oder mancher dachte, es habe schon ein anderer die Feuerwehr alarmiert sei dahingestellt. Wie auch immer: «Es ist besser, wenn hundert bei der Feuerwehr anrufen, als wenn dies keiner tut», betont Stöckli. Im Einsatz standen nebst 50 Personen der Feuerwehr Affoltern auch der Löschzug der SBB sowie die Kantonspolizei. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 5
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