DROPA Balance 10/20

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AUS FÜR DEN

Winterblues Kürzere Tage, weniger Sonnenlicht: Der Winter kann ganz schön auf die Stimmung drücken. Der Grund dafür liegt in der Chemie des Körpers. Gezielte Aktivitäten im Alltag können aber die Glückshormone wieder ankurbeln.

Viele Menschen kämpfen in der kalten Jahreszeit mit einem Stimmungstief, obwohl der Winter mit vorweihnachtlichem Zauber und Gemütlichkeit zahlreiche Gelegenheiten zur Freude mit sich bringt. Das Phänomen ist als Winterblues bekannt und stellt eine mildere Form der Winterdepression dar. Diese beginnt meist im Herbst und dauert bis im Frühling an, wo sie meist von allein wieder verschwindet. Die Winterdepression gehört damit zu den saisonalen Depressionen, kurz SAD (Seasonal Affective Disorder). In der Schweiz sind jährlich um die 160'000 Menschen betroffen, in Europa wird die Anzahl auf rund drei bis fünf Prozent der Bevölkerung geschätzt. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer eigentlichen Depression, einfach weniger ausgeprägt. Zum Stimmungstief hinzu kommen meist eine gewisse Antriebslosigkeit und ein starkes Schlafbedürfnis. Typisch ist auch ein grosser

Appetit, der sich bis zum Heisshunger steigern kann, mit einem besonderen Verlangen nach Süssem. Hormone aus der Balance Der Entstehung des Winterblues liegen verschiedene Ursachen zugrunde. Darunter eine genetische Veranlagung, Stressbelastung und eine veränderte Hormonproduktion, die in einem direkten Zusammenhang mit der verminderten Lichtmenge im Winter steht. Wenn weniger Licht auf das Auge trifft, erhält die Zirbeldrüse ein Signal, vermehrt das Schlafhormon Melatonin auszuschütten. Im Winter ist das auch tagsüber der Fall. Der Schlafmechanismus wird aktiviert und man empfindet eine gewisse Mattigkeit. Die erhöhte Produktion von Melatonin hat aber noch eine weitere Folge: Damit der Körper das Schlafhormon herstellen kann, muss er Seroto8


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