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Einfach, echt & ehrlich Wildshut ist genau so, wie wir uns den Himmel vorstellen. Ein Biergarten Eden. Das Tessin – eine Region zum Verlieben. Oder doch „Bach by Bike“ erleben?



BAHNmax in Europa

Dass Frau und Herr Österreicher schon sehr gerne mit der Bahn fahren, belegt jedes Jahr aufs Neue der Marktbericht der Schienencontrol. 1.427 km waren es 2015 (dafür liegen jetzt die offiziellen Statistiken vor), nur die Schweizer waren wieder einmal einsame Spitze: gleich 2.449 km legten die Eidgenossen durchschnittlich pro Person auf der Schiene zurück. Wenn man genauer in die vielen Tabellen sieht, kann man durchaus einige Ursachen dafür herauslesen. Wie beispielsweise, dass die Trassenentgelte, die jedes Eisenbahnverkehrsunternehmen an den Schienenerhalter zahlen muss, in Österreich vergleichsweise gering sind. Das führt unmittelbar zu leistbaren Preisen für Reisende. Aber auch die Stationsdichte, Anzahl der Verbindungen und die Pünktlichkeit spielen hier eine wesentliche Rolle. In diesen Punkten ist das schweizer Verkehrsangebot wahrscheinlich nur schwer zu toppen. Es wäre aber ein Vorbild, auch betreffend eines einheitlichen Tickets für den gesamten öffentlichen Verkehr. Das Dahingleiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat aber noch eine ganze Reihe anderer positiver „Nebenwirkungen“, die meist in eine volkswirtschaftliche Rechnung nicht eingehen: Die Fahrzeit kann als Arbeits- oder Freizeit zum Relaxen genutzt werden, die Umwelt wird weniger belastet und aufgrund einer geringeren Unfallwahrscheinlichkeit könnten auch Milliarden an Unfallfolgekosten gespart werden.

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BAHNmax auf Schiene

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Serie: Was bringt uns die EU? 28 – 29 Die cityjet-Produktion läuft 30 – 31 Bahnfahrland Nummer 1 34 Bahn-Europameister. Statistisch betrachtet legte jede Österreicherin bzw. jeder Österreicher 1.427 Kilometer mit der Bahn zurück. Österreich bleibt damit weiterhin das Bahnfahrland Nummer eins unter den EUMitgliedstaaten.

Emax SMATRICS: Ihre neue Fortbewegung Österreich wird e-mobil

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BAHNmax in Österreich

53 Titelbild: © Gabi Scheinast

Zumindest in Sachen Umweltbewusstsein liefert eine aktuelle Umfrage der Allianz Global Assistance gute Nachrichten. Der positive Druck der EU zeigt Wirkung. Bis 2021 müssen die Automobilhersteller den Verbrauch der tatsächlich neuzugelassenen Fahrzeuge auf unter 95g, also 3,8l/100km senken. E-Mobilität wird vermutlich die treibende Technologie sein, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen. 35,6% der Österreicher können sich prinzipiell vorstellen, sofort auf ein Elektroauto umzusteigen, weitere 38,4% in näherer oder fernerer Zukunft. Die persönlichen Erfahrungen mit E-Mobilität sind freilich bescheiden: Erst 3,6% der Befragten benutzten tatsächlich schon ein Elektroauto. Sind das schon die Vernünftigen unter uns? Vor kurzem hatte ich das Vergnügen, ein ganzes Wochenende einen vollelektrischen Hyundai IONIQ Elektro ausgiebig zu testen. Das Resultat: einfach herrlich. Aber das ist eine andere Geschichte, und die gibt’s im nächsten BAHNmax zu lesen.

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1816 war das Jahr ohne Sommer. Aus dieser Not heraus erfand der gebürtige Karlsruher Karl Drais im Jahr 1817 die „Draisine“, auch Laufmaschine genannt und Ur-Form des heutige Fahrrads. Baden-Württemberg, die Weichsel in Polen oder Kärnten wären lohnende Rad-Destinationen.

Das Tessin – eine Region zum Verlieben 200 Jahre Fahrrad in Deutschland Tschechien: In der Welt des Barock Zu Besuch in Temeschwar Therme Bük – komplett erneuert Die Weichsel – Königin der Flüsse Ljubljana: Im Zeichen Jože Plečniks

Bier-Vizeweltmeister. Hierzulande kann die Bevölkerung unter mehr als 1.000 verschiedenen Bieren aus 214 Brauereien ihre Wahl treffen. Auf rund 39.000 Einwohner kommt eine Brauerei – damit besitzt Österreich eine der höchsten Brauereidichten weltweit.

Genussradeln in Kärnten Niederösterreich lädt ein Oberösterreich aktiv Bier Spezial

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KULTURmax Events, Ausstellungen und Veranstaltungen

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Impressum BAHNmax – Das BahnReiseMagazin Verlags- & Redaktionsadresse: 9021 Klagenfurt, Postfach 26, Tel. 0664 / 111 87 24, office@bahnmax.com; Eigene Anmerkung: Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt ident mit denen des Herausgebers. Nachdruck (auch auszugsweise) oder elektronische Wiedergabe nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Alle Angaben Stand April 2017. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten.

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© Ticino Turismo

Auf ins Tessin! Die Fahrt durch den mit 57 km Gotthard-Basistunnel ging am 11. Dezember 2016 fahrplanmäßig in Betrieb. Erster Stopp der 20 Fahrminuten langen Zugverbindung in die Sonnenstube der Schweiz ist Bellinzona. Die Hauptstadt des Tessins, mit seinem imposanten Erbe an Burgen, Türmen, Wehrmauern und Palazzi wird somit zum Tor ins Tessin. Interessant ist aber auch, die Strecke von Erstfeld nach Bodio in Wandergeschwindigkeit über dem längsten Tunnel der Welt am Gotthard Tunnel Trail zurückzulegen. Denn über 2.451 Höhenmeter und rund 100 km eröffnet sich eine Bergwelt von ausserordentlichem Reiz. Die Tour kann individuell gestaltet oder als geführte Wanderung im Packet gebucht werden. Den Naturliebhaber erwartet unterwegs eine Bergnatur und die Gastgeberkultur des Urnerlandes, des Bündnerlandes und des Tessins. Unterwegs gibt es immer wieder Momente, in denen die Wanderer exakt über dem Tunnel stehen – wenn auch bis zu 2.000 Höhenmeter weiter oben. www.gotthard-tunnel-trail.ch /wander-info

TICINO TURISMO Via C. Ghiringhelli 7 CH – 6500 Bellinzona www.ticino.ch 4

Das Tessin –

eine Region zum Verlieben Im Tessin ist es wie in der Liebe: Die Gegensätze ziehen sich an! Palmen und Gletscher, Dolce Vita und Extremsport, uralte Kirchen und moderne Architektur: Im südlichsten Teil der Schweiz, durch den stets ein Hauch von Italien weht, verschmelzen die Gegensätze zu einem harmonischen Ganzen. „Sie ist wunderbar reich und schön, und vom Alpinen bis ganz Südlichen ist alles da“, schwärmte Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse von seiner Wahlheimat Tessin. In der Tat: Wo sonst könnte man morgens über Gletscher wandern und nachmittags unter Palmen dösen? In der Region Locarno mit ihrem alpinen Hinterland ist das ohne weiteres möglich. Während man einerseits in der Tessiner Bergwelt durch stille Täler und einsame Dörfer wandert, flaniert man andererseits über die belebte Piazza Riforma in Lugano mit der Leichtigkeit des mediterranen Dolce Vita. Kaum mehr als 30 Minuten dauert die Zeitreise vom 1.500 Jahre alten Baptisterium in Riva San Vitale zu Mario Bottas avantgardistischer Kapelle auf dem Monte Tamaro. Auch die Geschichte vom Essen und Trinken spannt einen weiten Bogen. Dank kulinarischen Einflüssen aus dem nahen Italien hat sich die Cucina Povera, die arme Tessiner Küche, von kargen Kastanienmehl-Gerichten zu einer vielfältigen, oft mit Sternen gekrönten Küche emporgeschwungen. Vom urigen Grotto bis zum stilvollen Gourmettempel gibt es vieles lustvoll zu entdecken. Bei einem Glas Merlot del Ticino kommt man dann meist nicht umhin, den Einheimischen beizupflichten. „Hier ist es so schön“, erzählen die Tessiner, „dass nachts die Sterne enger zusammenrücken, damit sie ja alle Platz finden über dem Paradies.“ Ticino. Neue Kulturattraktionen Eine neue, alte Attraktion erwartet die Gäste auf dem Monte Verità oberhalb von Ascona, wenn am 20. Mai 2017 der Museumskomplex des „Bergs der Wahrheit“ wiedereröffnet wird und Einblicke in die Geschichte dieses legendären Ortes gibt. Und zum 60-jährigen Bestehen des Parco San Grato wartet der botanischen Garten von Lugano vom 6. Mai bis 21. Oktober 2017 mit einem umfangreichen Kulturprogramm auf, um den Geburtstag dieses beliebten Ausflugsziels mit Leben zu füllen. Und nicht zuletzt wandelt sich die Piazza Grande im August zum schönsten Kinosaal unter freiem Himmel, wenn zum 70. Locarno Festival ein Hauch von Hollywood durch die Stadt am Lago Maggiore weht. Zeitgleich eröffnet mit dem Palazzo del Cinema in Locarno ein neuer kultureller Leuchtturm im Tessin. Viele junge Tessiner Künstler sind nach ihren Lehr- und Wanderjahren im Ausland in die Heimat zurückgekehrt und haben dazu beigetragen, dass Lugano in den letzten Jahren

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kulturell aufgeblüht ist. Wie zum Beispiel Graziano Gianocca, Künstler und Museumsausstatter. Inspiriert von der großen Design-Tradition im nahen Como und Mailand, hat er zusammen mit seiner Kollegin Carlotta Rossi das Projekt „Artificio: una vetrina per il design“ (deutsch: „Artificio: ein Schaufenster fürs Design“) ins Leben gerufen. www.luganoturismo.ch Lugano. Dolce Vita unter Schweizer Palmen Überhaupt machen schweizer Qualität verbunden mit italienischer Lebensart Lugano zum idealen Ort, um La Dolce Vita zu zelebrieren. Die größte Stadt des Tessins, ist in eine atemberaubend schöne Seen- und Berg-Landschaft eingebettet. Der Anschluss an die Gotthardbahn, die 1882 ihren Betrieb aufnahm, besiegelte den Aufstieg der südlichsten Stadt der Schweiz zur wirtschaftlichen Metropole. Ihren Reichtum verdankt die Stadt Lugano nicht zuletzt dem Finanzplatz, dem nach Zürich und Genf drittgrößten der Eidgenossenschaft. Heute lockt Lugano mit eleganten Restaurants, bunten Straßencafés, Museen, Kirchen, Parks, sowie Boutiquen und Geschäften, die zum Bummeln einladen. Ein idealer Ort für erholsame Tage fernab des grauen Alltags. Schließlich lief Hesse hier nicht von ungefähr zur Höchstform auf. Kulinarische Events rund ums Jahr Für Freunde des guten Essens ist der Mai im Tessin besonders empfehlenswert, denn der Wonnemonat steht ganz im Zeichen der Kulinarik mit einer Vielzahl an lukullischen Veranstaltungen, bei denen lokale Spezialitäten im Vordergrund stehen. Viele Köche verderben den Brei? Nicht beim Gourmet-Festival San Pellegrino Sapori Ticino, das vom 23. April bis 11. Juni 2017 zum elften Mal stattfindet. Festival-Chef Dany Stauffacher hat die Veranstaltung einst ins Leben gerufen, um der Tessiner Gastronomie zu mehr Bekanntheit zu verhelfen: „Das Tessin ist in besonderer Weise mit der Gastronomie verbunden. So befindet sich beispielsweise die berühmte Bibliothèque Internationale de Gastronomie in Lugano. Sie ist die weltweit größte Bibliothek dieser Art und beherbergt rund 4.000 Texte und Schriften. Die Werke gehen zum Teil bis ins 13. Jahrhundert zurück und befassen sich allesamt mit der Welt der Gourmets und der Gastronomie.“ www.sanpellegrinosaporiticino.ch Wanderung mit Adrenalinkick für die ganze Familie Dank des milden Klimas ist das Tessin ein Wanderparadies zu jeder Jahreszeit. In Monte Carasso, wenige Kilometer von Bellinzona entfernt, beginnt die familienfreundliche Wanderung zur in 2015 neu eingeweihten Ponte Tibetano, die mit 270 Metern längste tibetische Hängebrücke der Schweiz. Die vierstündige Tour führt vorbei an Weingütern, die zur Degustation des exzellenten Tessiner Merlot einladen, bis hinauf in das malerische Dorf Curzútt, bereits mit dem Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet. Im Ortskern mit typischen Tessiner Steinhäusern lädt ein kleines Gasthaus zur verdienten Pause ein. Nur wenige Wanderminuten entfernt befindet sich die kleine Kirche San Barnàrd, in der wertvolle Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert zu bestaunen sind. Die Überquerung der neuen tibetischen Hängebrücke, die über die 100 Meter tiefe Schlucht führt, verspricht einen Adrenalinkick und herrliche Aussichten. www.curzutt.ch

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70 Jahre Locarno Festival Anfang August wird die Piazza Grande von Locarno wieder zum „schönsten Kinosaal unter freiem Himmel“. Während des Filmfestivals weht stets ein Hauch von Hollywood durch die Stadt am oberen Ende des Lago Maggiore. Dieser größte Kultur-Anlass der Schweiz feiert 2017 sein 70jähriges Bestehen. Im Laufe seiner Geschichte hat das Locarno Festival eine zentrale Stellung in der Landschaft der großen Filmfestivals erobert. Stars wie Marlene Dietrich, Jean-Lug Godard, Quentin Tarantino, Susan Sarandon, Sir Anthony Hopkins, Juliette Binoche, Edward Moroton, Jean Birkin oder Harvey Keitel waren im Laufe der Jahre zu Gast. Neben berühmten Schauspielern und Regisseuren treffen sich alljährlich im August Branchenexperten, Cineasten und Filmfans aus aller Welt. Die kleine Stadt in der italienischen Schweiz, im Herzen Europas, wird in dieser Zeit für 11 Tage zur Welthauptstadt des Autorenfilms. Aufgeführt werden Hunderte von Filmen, wobei die Highlights natürlich auf der Piazza Grande gezeigt werden, auf einer der weltweit größten Leinwände. Als Hauptpreis für den besten Wettbewerbsfilm wird der Pardo d’Oro, der Goldene Leopard, verliehen. Das 70. Locarno Festival findet vom 2. bis 12. August 2017 statt. www.pardo.ch

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Eine „Steinblume“ auf dem Monte Generoso Die „Steinblume“, das neue Wahrzeichen des Monte Generoso, trägt unverwechselbar die Handschrift von Mario Botta. Es handelt sich um ein Gebäude mit achteckiger Grundfläche, deren zentrale Räume von „Blütenblättern“ umschlossen werden. An der Ostseite lässt die „Blütenkrone“ Platz für eine Terrasse, die dem Verlauf des Berggrats folgt. Die Anordnung der einzelnen Bauelemente („Blütenblätter“) lässt eine Gruppe von fünfgeschossigen Türmen entstehen, unten mit einer leichten Auskragung, die sich nach oben hin wieder schließt. Diese Form erklärt den Namen „Steinblume“. Das von der Migros finanzierte Restaurant erfüllt eine wichtige touristische Funktion für das Tessin und ist ab 8. April für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Vom Erfolg zum Niedergang Die 1890 eingeweihte Monte-Generoso-Bahn schrieb in ihren Anfangszeiten eine Erfolgsgeschichte. Allein im ersten Betriebsjahr fuhren 1.313 Passagierzüge, die 10.103 km zurücklegten. Dazu kamen 375 Güterzüge. Insgesamt wurden 19.304 Passagiere befördert. Das Betriebsergebnis verzeichnete einen Überschuss von 42.500 Franken. Illustre Gäste besuchten den Monte Generoso, was der Popularität dieser Destination Auftrieb verlieh. So kamen etwa Königin Margarethe von Savoyen, der Erbprinz und spätere König von Italien, Vittorio Emanuele III, oder auch die Prinzessin Therese von Sachsen, König Boris von Bulgarien, Königin Giovanna von Savoyen, der französische Schriftsteller Hector Malot, die italienische Schriftstellerin Ada Negri und viele weitere Berühmtheiten.

Ein Ticket, unzählige Emotionen Vom Gotthardmassiv bis zu den sanften Hügeln des Mendrisiotto. Vom hintersten Tal bis zu den lebhaften Städten am See. Mit der Bergbahn auf schnellstem Wege zum Gipfel und zum atemraubenden Panorama, eine romantische Tour auf dem See, der Besuch eines der zahlreichen Museen oder unbeschwerte Stunden der Entspannung im Lido, in der Falknerei oder auch in der Swissminiatur.

© Studio Fotografico Enrico Cano

Doch bereits im Jahr 1904 hatten die finanziellen Probleme begonnen. Der Erste Weltkrieg und die folgende Weltwirtschaftskrise brachten den Tourismus dann praktisch zum Erliegen. Als Folge stellte die Monte-Generoso-Bahn im Jahr 1939, als der Zweite Weltkrieg ausbrach, ihren Betrieb ein. Damals dachte man sogar daran, die Gleise ganz abzubauen und wiederzuverwerten, weil Eisen während des Kriegs ein begehrter Rohstoff war.

All dies ist ab 1. Januar möglich dank des Ticino Ticket, für alle Gäste die in einem Hotel, einer Jugendherberge oder auf einem Campingplatz übernachten. Mit Ankunft im Hotel wird eine Karte im Wert von mehr als CHF 50 pro Tag ausgehändigt, die bis zum Abreisetag gültig ist. Nebst freier Fahrt mit dem Öffentlichen Verkehr im gesamten Kanton gibt es Vergünstigungen auf die Bergbahnen, Schifffahrt und Hauptattraktionen des Tessins. Mit dem Ticino Ticket bleibt kein Eckchen des südlichsten Kanton der Schweiz unentdeckt. Sie gewinnen wertvolle Zeit, um jede Minute Ihres Aufenthaltes auszukosten. Das Tessin ist die größte Fremdenverkehrsregion die diese Neuheit schweizweit einführt. Das Ticket ist von Chiasso bis Airolo gültig, auf einem Netz von 1.471 km. Im Zentrum des Projektes steht die nachhaltige Mobilität, wobei die Umwelt gleich doppelt profitiert: Der private Autoverkehr wird vermindert und der öffentliche Verkehr gestärkt. Zusätzlich wird dank der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Dezember 2016 die Anreise mit den SBB ins Tessin verkürzt.

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Die Migros rettet die Eisenbahn Es war Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler persönlich, der sich mit Leidenschaft für den Erhalt der Monte-Generoso-Bahn einsetzte. Er war überzeugt, dass die wunderbare Aussichtsterraße auf diesen Berg auch künftigen Generationen zugänglich bleiben sollte. Am 12. März 1941 erwarb die Migros die Bahn, um den Betrieb wieder aufzunehmen. In den folgenden Jahren investierte die Migros in die Modernisierung der Infrastruktur. So wurden in den 1950er Jahren die alten Dampflokomotiven durch Dieselloks ersetzt, und später – in den 1980er Jahren – durch elektrische Triebwagen. Die Monte-Generoso-Bahn war anfänglich eine Kooperative und wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie ist nach wie vor eine 100%ige Tochtergesellschaft der Migros und wird vom Migros Kulturprozent unterstützt. Hotel-Restaurant musste schließen Im Oktober 2010 kam es zu einem Abrutschen von Erdreich, was eine Schließung des Hotel- Restaurants Vetta neben der Bergstation der Monte-Generoso-Bahn zur Folge hatte. Dieses war in den 1970er Jahren gebaut worden, an Stelle des einstigen Hotels Kulm. Das Gebäude Vetta wurde vollständig abgerissen und abgetragen. Diese Arbeiten dauerten bis Mitte November 2014. Die Migros entschied, ein neues Panoramarestaurant an gleicher Stelle zu bauen. Der Auftrag für diesen Neubau ging an den berühmten Architekten Mario Botta. Die Steinblume von Botta Das Tragwerk aus Stahlbeton ist mit grauem Naturstein verkleidet, abwechselnd mit horizontalen Streifen in glatter oder gespitzter Ausführung, die dem Bau Struktur verleihen. Die eher geschlossen wirkenden Türme sind untereinander mit großzügig verglasten Flächen verbunden, die eine 360-Grad-Panoramasicht zulassen – im Süden auf die Mailänder Poebene, im Norden auf den Luganersee und die Alpen. Der weltberühmte Architekt hat nicht nur das Gebäude, sondern auch die Innenausstattung entworfen. Für Mario Botta war die Umsetzung dieses Projekts auf dem Monte Generoso in gewisser Weise eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln: Diesen Berg hatte er in seiner Jugendzeit mit Freunden in abenteuerlichen Expeditionen in den Sommernächten bestiegen, um in der Morgendämmerung auf dem Gipfel den spektakulären Sonnenaufgang zu erleben. Es war damals ein fast obligatorischer Brauch für die Jugendlichen im Mendrisiotto. www.montegeneroso.ch

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Neue Verkehrsstationen Im Zuge der Eröffnung des GotthardBasistunntels hat die SBB in den Aus- und Umbau der Bahnhöfe in Bellinzona und Lugano investiert. Der Einweihung des Bahnhofs „Porta del Ticino“ (das Tor ins Tessin) in Bellinzona im Oktober 2016, folgte im Dezember 2016 der neu gestaltete Bahnhof in Lugano mit seiner grosszügigen Halle, einem Atrium mit Geschäften und Imbissmöglichkeiten sowie einer neuen Standseilbahn-Station aufwartet. Die seit 1886 existierende „Funicolare Lugano Stazione“ ist äusserst beliebt, verbindet sie doch den Luganer Bahnhof mit dem Stadtzentrum. Die Standseilbahn wurde in den letzten zwei Jahren generalüberholt. Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt über dem Luganersee gelegen, trägt der Bahnhof in Lugano den symbolischen Namen „Terrazza del Ticino“. www.sbb.ch Ein besonderes Highlight des neu gestalteten Bahnhofs in Bellinzona ist das neue City Bistrò. Gestaltet wurde es vom Tessiner Interior Designer Carlo Rampazzi. Er hat das Thema Bahnreisen phantasievoll mit einer markanten Wolke an der Decke interpretiert, während graue Elemente im Boden und an der Theke an Gleise erinnern sollen. Das Angebot der kalten und warmen Speisen im Bistro setzt auf die Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten, ganz nach der „Null-Kilometer-Philosophie“. In den Vitrinen werden Weine und Spezialitäten aus der Region zum Kauf angeboten, als Geschenkidee oder Mitbringsel für zu Hause. www.portadelticino.ch

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© Chur Tourismus/Andrea Badrutt

Kultur-Erlebnisse in der ältesten Stadt der Schweiz Chur ist eine von 67 europäischen Städten, in denen das Jubiläum 500 Jahre Reformation in einem besonderen Rahmen gefeiert wird. Chur Tourismus bietet deshalb im Jubiläumsjahr 2017 nebst einem klassischen Stadtrundgang auch eine szenische Stadtführung an, auf deren Sie Einblick in das Leben des Churer Reformators Johannes Comander bekommen. In packenden Spielszenen erleben Sie, wie der Reformator gegen die Vertreter des katholischen Glaubens, aber auch gegen radikale Reformatoren wettert. Sachkundige Erläuterungen unseres Stadtführer-Teams runden das Erlebnis ab und lassen eine turbulente Epoche der europäischen Geschichte lebendig werden. Mit einer Siedlungsgeschichte von über 5.000 Jahren ist Chur übrigens die älteste Stadt der Schweiz, was sie in ihrer malerischen und durchgehend autofreien Altstadt auch eindrücklich zelebriert. Zahlreiche Boutiquen, Restaurants, Bars, Museen und Galerien sorgen im lebendigen Zentrum für ein geradezu mediterranes Flair. Über der Altstadt thront der Bischöfliche Hof mit der 800 Jahre alten Kathedrale und ihrem in goldener Pracht strahlenden spätgotischen Hochaltar. Ob in den archäologischen Ausgrabungsstätten – geschützt durch einen filigranen Holzbau des StarArchitekten Peter Zumthor – oder im Rätischen Museum über der Altstadt thronend, Chur hat seine Geschichte bewahrt und zugänglich gemacht. Mit dem Pauschalangebot „Kult(Ch) ur“ können Gäste die Übernachtung in Chur kombiniert mit dem Eintritt ins neue Bündner Kunstmuseum sowie einer Stadtführung oder AudioGuide zum Pauschalpreis buchen (ab CHF 80,– pro Person im Doppelzimmer). www.churtourismus.ch

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© Basel Tourismus/Andrea Borst

500 Jahre Reformation Martin Luthers Thesenanschlag gegen den Ablass, die katholische Kirche und das Papsttum im Jahre 1517 hatte die Reformation und somit die Kirchenspaltung zur Folge. Nur wenige historische Ereignisse haben Europa so massiv verändert wie die Reformation, auch die Schweiz. Eine große Rolle spielten dabei Ulrich Zwingli, der ab 1523 in Zürich wirkte sowie Johannes Calvin, der ab 1536 Genf zum „protestantischen Rom“ machte. Heute ist rund ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung evangelisch-reformiert. Die zehn Schweizer Reformationsstädte haben sich mehr oder weniger intensiv vorbereitet auf das nächste Jahr und bieten verschiedene Zugänge zum Thema Reformation. Beginnen wir mit Wildhaus im Obertoggenburg, dort ist Ulrich Zwingli 1484 zur Welt gekommen. Am 1. Januar 1519 nahm Huldrych Zwingli das Amt des Leutpriesters im Großmünster in Zürich ein und reformierte zusammen mit der Stadtregierung die Kirche sowie das gesellschaftliche Leben. Die Stadtführung „Reformation und Religion“ führt während zwei Stunden an wichtigen Orten und Bauten vorbei und erzählt von den Anfängen und Auswirkungen der Reformation. In Ilanz in Graubünden wurden grundlegende politische Entscheide über die Glaubensfreiheit und die Einschränkung der kirchlichen Macht gefällt. Das Museum Regiunal Surselva bietet zum Jubiläum drei neue von Kulturführern begleitete Touren zum Thema Reformation an. Auch Chur und St. Gallen entschieden sich 1527 als einige der ersten Schweizer Städte für die Glaubenserneuerung. Aufgrund ihrer geografischen Lage übernahm die Stadt Bern 1528 in der Reformationsbewegung eine wichtige Brückenfunktion zur französischsprachigen Schweiz. Die Reformation in Basel hatte ihren Erfolg unter anderem dem Buchdruck zu verdanken. So wurde hier die Neuübersetzung des Neuen Testaments von Erasmus von Rotterdam gedruckt. Basel Tourismus bietet eine Stadtführung zum Thema Reformation und Erasmus an. Diese vier schweizer Städte bieten dazu spezielle Rundgänge und Stadtführungen an. Neuenburg folgte 1530 und in der Stadt Lausanne begann die Reformation, als das Waadtland unter Berner Herrschaft geriet. Obschon Genf sich 1536 als letzte der zehn Städte zur Reformation bekannte, ging dank Johannes Calvin von hier die weltweit größte Wirkung aus. 2016 gedenkt Basel des Impulses, den Erasmus gab. Gefeiert werden das 500-JahreJubiläum der Reformation und das „Erasmusjahr“. Kirchen, Museen und Universität organisieren zahlreiche Veranstaltungen. Das Historische Museum Basel organisiert neben regulären Ausstellungen zu Erasmus und seinem reformatorischen Impuls einen „Urban Erasmus Trail“: Ein virtueller Parcours führt entlang seines Werkes durch Basel. Gefeiert werden das 500-Jahre-Jubiläum der Reformation und das „Erasmusjahr“. Kirchen, Museen und Universität organisieren zahlreiche Veranstaltungen. Das Historische Museum Basel organisiert neben regulären Ausstellungen zu Erasmus und seinem reformatorischen Impuls einen „Urban Erasmus Trail“: Ein virtueller Parcours führt entlang seines Werkes durch Basel.

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© Jeroen Seyffer

Kambly Rundreise Im Jahr 2010 feierte der bekannteste Schweizer Biscuithersteller Kambly sein 100-JahrJubiläum. Seither verkehrt der Kambly Zug zwischen Bern, Trubschachen und Luzern und verbindet damit die Ausflugsziele entlang der Strecke miteinander. Das Fahrzeug in weissem Grundton ist mit Abbildungen verschiedener Kambly Biscuits versehen. In einem Tag erleben Sie großartige Aussichten auf schneebedeckte Berggipfel, fahren entlang tiefblauer Seen und durch idyllische Landschaften. Unterwegs besuchen Sie die bekannten Schweizer Städte Bern, Luzern und Interlaken und das Kambly Erlebnis in Trubschachen. Von Bern fahren Sie mit dem BLS-RegioExpress durchs Emmental und Entlebuch nach Luzern, weiter mit der Zentralbahn via Brünig nach Interlaken Ost und anschliessend via Thun zurück nach Bern. Die Strecke Interlaken-Brienz kann von April-Oktober mit dem Schiff zurückgelegt werden. Kambly Erlebnis Die Marke Kambly ist die bekannteste und beliebteste Biscuitmarke der Schweiz und in Frankreich die führende Marke im PremiumSegment „biscuits pâtissiers haut de gamme“. Zu den Pioniertaten von Oscar J. Kambly II zählt die Erfindung der heutigen Biscuitverpackung im Jahre 1945: vom Offenverkauf aus großen Dosen zu „ofenfrisch unberührt abgepackt“ zum Schutz der Produkte vor Feuchtigkeit und Zerbrechen. Entdecken Sie mit allen Sinnen die Geheimnisse der FeingebäckKunst und schauen Sie in der Confiserie den Maîtres Confiseurs über die Schultern. www.kambly.ch Ächts Ämmital erläbe Das Emmental ist vielseitig, authentisch und offen für neugierige und erlebnisfreudige Gäste. Der Zusammenschluss von Erlebnisanbietern rund um Trubschachen ermöglicht Ihnen, die Faszination „ächts Ämmital“ zu entdecken. Helfen Sie mit bei der Käseherstellung auf der Alp, bemalen Sie handgetöpfertes Geschirr in einer traditionsreichen Töpferei, erleben Sie das Emmental zu Gotthelfs Zeiten im Heimatmuseum oder erfahren Sie Naturerlebnisse in den tiefen Emmentaler Wäldern und genießen Sie kulinarische Höhenflüge eingebettet in der typischen Emmentaler Hügellandschaft. www.emmental.ch Museumsbahn Emmental Eine Museumsbahn ist auf der vom öffentlichen Personenverkehr nicht mehr befahrenen Linie zwischen Huttwil und Sumiswald unterwegs. Die Museumsbahn Emmental ist eine Vereinigung der beiden eigenständigen Vereine „Dampfbahn Bern DBB“ und „Verein Historische Eisenbahn Emmental VHE“, welche den Betrieb der Museumsbahn zwischen Huttwil und Sumiswald-Grünen sicherstellen. Die Züge der Museumsbahn sind von April bis Oktober jeweils am 2. Sonntag im Monat, sowie anlässlich einer Winterdampffahrt im Februar für Sie unterwegs. www.emmentalbahn.ch

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Ticket für den KamblyExpress? Da können Sie ganz beruhigt sein, ihr Ticket können Sie schon in Österreich kaufen. Und zwar ein ganz flexibles, das sich ganz ihren Reisewünschen anpasst. Mit dem Swiss Travel System können Sie nämlich bequem die ganze Schweiz mit dem Zug bereisen. Treffen Sie Ihre Routenwahl auf einem Netz von rund 26.000 Bahn-, Autobus- und Schiffskilometern im gesamten Land. Mit dem Swiss Travel Pass haben Sie an 3, 4, 8 oder 15 aufeinander folgenden Tagen freie Fahrt auf dem Streckennetz. Neben den Panoramastrecken sind auch Straßenbahnen und Busse in 90 Städten sowie 50 % Ermäßigung auf Fahrten mit den meisten Bergbahnen inbegriffen. Zusätzlich haben Sie kostenlosten Eintritt in mehr als 500 Museen. Mit der Swiss Family Card (sie ist kostenlos und wird auf Wunsch für Sie ausgestellt) reisen Kinder von 6 bis 14 Jahren in Begleitung eines Elternteils gratis mit. Kinder unter 6 Jahren haben grundsätzlich freie Fahrt. Tipp: Nutzen Sie die Swiss Travel Pass Rabattaktion und sparen Sie 30% beim Kauf eines der folgenden Produkte, wenn Ihre Reise zwischen 1.4. und 30.6.2017 stattfindet. Die Tickets erhalten Sie beim ÖBB Kundenservice unter +43 (0)5 1717, an den ÖBB Personenkassen und bei den ÖBB Reisebüros.

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© Lutherstadt-Wittenberg

© Kunstsammlungen der Veste Coburg

Freyheit durch Bildung 500 Jahre Reformation Vor 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, veröffentlichte Martin Luther die 95 Thesen. Unter dem Motto „Freiheit und Verantwortung“ begehen die lutherische, die reformierte und die evangelisch-methodistische Kirche in Österreich dieses Jubiläum. Mit der Sonderausstellung „Freyheit durch Bildung“ feiert die Schallaburg mit: Hans-Wilhelm von Losenstein, protestantischer Herr der Schallaburg, begründete im 16. Jahrhundert die „Hohe Schule“ zu Loosdorf, die durch ihr innovatives reformpädagogisches Konzept hervorstach. Er machte damit die Schallaburg und die umliegende Region zu einem Zentrum für Wissensaustausch und Neugierde. 1627 wurde das protestantische Gymnasium vom katholischen Landesherrn freilich geschlossen – damals ein Verlust für die gesamte Gegend! „Freyheit durch Bildung“ scheint heute kaum weniger aktuell als damals. Welche Rolle spielt Bildung für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Freiheiten, die wir genießen? Und wie steht es umgekehrt um den freien Zugang zu Bildung? Freiheit verlangt Verantwortung, Verantwortung verlangt Bildung. 8. April bis 5. November 2017 www.schallaburg.at

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Drei Länder – ein Weltereignis! Im heutigen Mitteldeutschland nahm die Reformation ihren Anfang. Und auch 500 Jahre später kommt man auf dem Weg zu Martin Luther nicht an Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen vorbei. Die Ideen der Reformation haben Impulse gesetzt, die bis heute wirken – in Kultur, Gesellschaft und Kirche. Die drei Länder verfügen über das dichteste Netz originaler Schauplätze und kulturhistorischer Zeugnisse der Reformation. Größte Kunstsammlung in Sachsen Das Mutterland der Reformation verfügt über die größte Sammlung an Kunst aus der Reformationszeit, deren Bestand bis ins Gründungsjahr der Kunstkammer im Dresdner Residenzschloss 1540 durch Kurfürst August zurückreicht. Wenn beispielsweise am 9. April in frisch sanierten Räumen im Dresdner Residenzschloss zwei neue Dauerausstellungen eröffnen, bekommen Besucher weltweit einmalig Zeugnisse der Herrscher des 16. und frühen 17. Jahrhunderts zu Gesicht: 500 Jahre alte Prunkkleider aus dem Bestand sächsischer Kurfürsten, Prunkwaffen und andere Sammlungsstücke dieser Zeit. Ein weiterer authentischer Ort ist Torgau, einst Machtzentrum der Reformation. Im Schloss Hartenfels, deren Schlosskirche Martin Luther 1544 als ersten protestantischen Kirchenneubau Deutschlands weihte, öffnen am 10. September die Kurfürstlichen Gemächer des letzten ernestinischen Kurfürsten Johann Friedrich der Großmütige zu einer dauerhaften Exposition. Er residierte von 1533 – 1547 in Torgau und gilt als führender weltlicher Wegbereiter der Lehre Luthers. Zudem kann ab 1. April die Katharina-Luther-Stube als einziger Gedenkort in Deutschland für die Ehefrau des Reformators frisch saniert wieder besichtigt werden. In Sachsen-Anhalt wurde Luther geboren Keine andere Region in Deutschland ist so eng mit der Reformation verbunden wie das Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt. Hier ist Martin Luther geboren, hier hat er gelebt, hier ist der große Reformator gestorben. Anziehungspunkte für Kulturtouristen sind die Nationale Sonderausstellung „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ vom 13. Mai bis 5. November 2017 im Lutherhaus in Lutherstadt Wittenberg, die Weltausstellung „Tore der Freiheit“ in Lutherstadt Wittenberg und der Festgottesdienst zum Abschluss des 36. Evangelischen Kirchentages am 28. Mai 2017 auf den Wittenberger Elbwiesen, zu dem mehrere Tausend Besucher erwartet werden. Berühmte Bibelübersetzung in Thüringen Auch für Thüringen hat das Reformationsjubiläum enorme Bedeutung. Denn hier verbrachte Luther seine wichtigsten Lebensstationen und übersetzte 1521 auf der Wartburg – die weltweit meistbesuchte Lutherstätte - das Neue Testament ins Deutsche. Etwa 6 Millionen Euro flossen von 2012 bis Ende 2016 in die touristische Infrastruktur und die Vermarktung rund um das Reformationsjubiläum. Ein Leuchtturmprojekt ist dabei der Lutherweg, der seit Mai 2015 über 1.000 km wichtige Thüringer Lutherorte verbindet. Für den interessierten Wanderer gibt es zudem die „Luther-App“ als digitalen Reisebegleiter.

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© Bach by Bike

Musikland Thüringen

Bach by Bike? Zwei junge Musikerinnen haben eine einzigartige Radwandertour für Kultur- und Naturliebhaber entwickelt. Auf dem Johann Sebastian Bach Radweg (ent)führen sie begeisterte Bach- und Fahrradliebhaber in einer außerordentlich inspirierenden Kombination aus Natur und Kultur auf den Spuren Bachs entlang der Lebens- und Schaffensorte des großen Komponisten. Mit Ihrer ansteckenden Begeisterung haben sie auch andere begeistert: Wo Radtouristen vor sonst verschlossenen Türen stehen, erleben Sie hier persönliche Führungen und singen – wenn gewünscht –gemeinsam einen Bachchoral. Zum reich gefüllten Reisepaket gehört ein Rundum-Service mit Gepäckservice, Lunchpaketen und ausgewählten, fahrradfreundlichen Hotels entlang der malerischen Strecke. Auf Wunsch können Trekkingfahrräder oder E-Bikes geliehen werden. Bach in Thüringen Johann Sebastian Bach lebte von 1685 bis 1750 im heutigen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Außergewöhnlich für einen Komponisten von Weltrang ist, dass sich seine Wirkungsstätten auf diesem begrenzten Raum befinden. Sein Leben lässt sich vom Geburtsort Eisenach bis zum Sterbeort Leipzig auf dem Rad „erfahren“, wodurch ein einzigartiger Zugang zu dem barocken Künstler möglich ist. Weitere Stationen sind je nach Tourenvariante u.a. Mühlhausen, Gotha, Wechmar als Stammort der Musikerfamilie Bach, Ohrdruf, Arnstadt, Dornheim, Erfurt, Weimar, Naumburg, Weißenfels, Halle und Köthen. Die Reisen führen auf landschaftlich sehr reizvollen Fernradrouten durch den Thüringer Wald, das Ilmtal, entlang des Weinbaugebietes Unstrut/Saale und durch das Burgenland. Es werden Museen, Denkmäler und original erhaltene Orte wie Bachs Traukirche in Dornheim besucht. In Arnstadt begeistert die Bachkirche alljährlich viele Besucher, schließlich betrat Bach an diesem Ort die Leiter zu seiner Weltkarriere. Einen Besuch der Bachausstellung im Schlossmuseum sollten sich Liebhaber barocker Musik ebenfalls nicht entgehen lassen. Wer weiß, vielleicht befindet sich auf dem Orgelspieltisch von 1703 sogar noch Bachs genetischer Fingerabdruck? Im benachbarten Dornheim ist es die romantische Dorfkirche St. Bartholomäus, in der sich Bach mit seiner ersten Frau Maria Barbara vermählte. Bach by Bike – die Touren 2017 2017 stehen drei geführte Reisen am Programm: Die Tour zum Bachfest in Leipzig (9. bis 19. Juni 2017), die Tour Eisenach – Köthen (22. Juli bis 1. August 2017) und Eisenach – Leipzig (26. August bis 3. September 2017). Die Reisen werden persönlich von Musikern begleitet und bieten kleinen Gruppen exklusive Konzerte, hochkarätige Führungen und Musikbeispiele an den Originalschauplätzen, dort wo Bach lebte und wirkte. Bach by Bike ist offen für spezielle Anfragen von Gruppen und Einzelpersonen. www.bachbybike.com

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Grandiose und weltberühmte Komponisten wählten Thüringen als ihre Wirkungsstätte. Von Johann Sebastian Bach über Heinrich Schütz bis hin zu Franz Liszt und Richard Wagner – die Liste bedeutender Musiker ist lang. Die vielerorts zu findenden Originalschauplätze sind wahre Pilgerstätten für Klassikfans aus aller Welt. Wer auf ihren Spuren ins Land reist, kommt außerdem in den Genuss zahlreicher Konzerte und Festivals. Die UNESCO-Welterbestadt Weimar brilliert auf musikalischem Terrain mit dem Erbe einer ihrer größten Persönlichkeiten: dem begnadeten Klaviervirtuosen und Komponisten Franz Liszt. Ein Muss ist der Besuch des Liszthauses in Weimar. Nicht nur zu Liszts Zeiten wurde in diesem Haus musiziert, auch heute noch liegt Musik in der Luft – ganz besonders von April bis Juli. Geführte Rundgänge durch das Liszthaus werden jeden Samstag von 13 bis 14 Uhr angeboten. Wer hätte das gedacht! Die umfangreichste Wagner-Sammlung nach Bayreuth befindet sich im thüringischen Eisenach. Zu verdanken ist dieser Schatz im Wesentlichen zwei Menschen: dem österreichischen Sammler Nikolaus Oesterlein, der schon zu Lebzeiten Wagners Bilder, Büsten, Briefe, Schriften und eine umfangreiche Bibliothek zusammentrug, und dem Eisenacher Bürger Prof. Josef Kürschner, der sich für den Kauf der Sammlung durch die Stadt Eisenach einsetzte. Und weiter geht’s im spannenden Thüringer Komponistenreigen mit Richard Strauss, der zunächst als Kapellmeister an den Meininger Hof kam. Einige Zeit später kam er ans Hoftheater nach Weimar und setzte sich vor allem für die Aufführung der Werke Wagners ein und führte Tannhäuser, Lohengrin und Tristan und Isolde auf. Übrigens: die Oper Lohengrin wurde 1850 in Weimar uraufgeführt. www.thueringen- entdecken.de

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Der badische Erfinder Karl Friedrich Drais gilt als Urvater des Fahrrads. © TECHNOSEUM, Klaus Luginsland

1837 war in Wien ein zweirädriges Schienenfahrzeug als Hilfsfahrzeug für Bahnarbeiter erfunden worden, das auf einer Schiene lief und mit den Füßen abgestoßen wurde, also sehr der damals seit zwanzig Jahren bekannten Drais‘schen „Laufmaschine“ ähnelte. Deshalb wurde der Name Draisine für alle schienengebundenen Hilfsfahrzeuge übernommen. Das zweispurige mechanisch angetriebene Gefährt, das sich dann einzig für diesen Zweck durchsetzte, geht dagegen wirklich auf Karl Drais zurück. 1842 erprobte er ein solches Fahrzeug in Karlsruhe mit Genehmigung der Staatseisenbahn. Der Antrieb erfolgte über eine Mechanik, die die Mitfahrenden mit ihren Füßen betätigten. Später bauten sich Eisenbahnarbeiter aus alten Fahrrädern teilweise abenteuerliche Gefährte für diese Aufgabe. (Quelle: wikipedia).

Freizeittourismus mit Draisinen Zunehmend werden in ganz Europa stillgelegte Eisenbahnstrecken für den Tourismus mit Motor- oder Fahrraddraisinen befahren. In Österreich zum Beispiel beim „Zayataler Schienentaxi“, der jüngsten Attraktion am Rande des Naturparks Leiser Berge. Gefahren wird mit alten Motorbahnwagen der ÖBB, die für Streckenwartungsarbeiten genutzt wurden und heute die Gäste durch das Obere Zayatal von Asparn an der Zaya nach Mistelbach bringen. Besondere Attraktion ist dabe eine Fahrt mit dem Panoramawagen (Cabriowagen). Dabei sitzen die Fahrgäst während der Fahrt im Freien und erleben Eisenbahn pur. Der Fahrtwind streicht durch die Haare, über ihre Haut und vermittelt ein spezielles Gefühl des Reisens. Noch ein Tipp: Mit der Weinviertel(fahrrad)draisine kommen sie auf Gleis 2 des Bahnhofs Asparn/Zaya an und auf Gleis 1 steht der Zug des Zayataler Schienentaxis. www.schienentaxi.at Neu: Draisinenfahrten auf der Steyrtalbahn Neu im Angebot der ÖGEG sind Motorbahnwagen (Draisinen), die ideal für Kleingruppen bis 16 Personen gemietet werden können und das „Eisenbahn-Gefühl“ hautnah erlebbar machen! www.oegeg.at

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Wir haben’s erfunden! 1816 war das Jahr ohne Sommer. Grund: der Ausbruch des Vulkans Tambora im heutigen Indonesien. Dieser hatte fatale Folgen für das Klima in Europa und brachte niedrige Temperaturen, Hagelschlag, Dauerregen und Überschwemmungen. Missernten, Hungersnöte und extreme Teuerungen von Lebensmitteln folgten, die Futtermittelknappheit führte zu einem massenhaften Pferdesterben. Aus dieser Not heraus erfand der gebürtige Karlsruher Karl Drais (1785-1851) im Jahr 1817 die „Draisine“, auch Laufmaschine genannt und Ur-Form des heutige Fahrrads. Diese Ur-Form hatte keine Pedale, ähnlich dem Laufrad für Kinder, der Vortrieb erfolgte mit den Beinen, ein bequemer Sattel und eine bewegliche Lenkstange sorgten für die Balance. Die erste offiziell überlieferte, von den damaligen Medien und einem staunenden Publikum beachtete „Jungfernfahrt“ erfolgte am 12. Juni 1817 in Mannheim. Nachdem Drais lange getüftelt und probiert hatte, wagte er an jenem Tag eine Tour von seinem Wohnhaus in den Mannheimer Quadraten zum etwa sieben Kilometer entfernten Schwetzinger Relaishaus (heute MannheimRheinau). Für seine Jungfernfahrt (hin und zurück) benötigte er eine knappe Stunde, das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 15 Kilometer pro Stunde. Eine durchaus bemerkenswerte Leistung, denn immerhin wog sein sperriges und noch mit metallbeschlagenen Holzspeichenrädern ausgestattetes Laufrad satte 22 Kilogramm.

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Baden-Württemberg feiert 200 Jahre Fahrrad Im Jahr 2017 feiert eine der brillantesten Erfindungen aus Baden-Württemberg 200-jähriges Jubiläum: Die Laufmaschine, die als Urform des heutigen Fahrrads gilt, wurde vom gebürtigen Karlsruher und Erfinder Karl Drais 1817 in Mannheim entwickelt und zum Patent angemeldet. Heute ist das Fahrrad als modernes und vielseitiges Fortbewegungsmittel die passende Antwort auf viele aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. 2 Räder – 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrades Fast 14 Kilometer lang war die allererste Radtour der Welt. Und sie fand vor 200 Jahren statt. Karl Freiherr von Drais fuhr am 12. Juni 1817 mit seiner Erfindung, der Laufmaschine, von Mannheim aus in Richtung Schwetzingen und wieder zurück. Dieser Ausflug mit dem Vorläufer des Fahrrades gilt als die Geburtsstunde der individuellen Mobilität. Selbst irgendwo hinzufahren war ohne Reit- oder Zugtiere für die Menschen zuvor unmöglich. Der damals 32-jährige Drais hatte mit der Laufmaschine eine Erfindung gemacht, die sich bis heute als absolut krisenfest erwiesen hat. Zum 200-jährigen Jubiläum dieser Jungfernfahrt zeigt das TECHNOSEUM bis zum 25. Juni 2017 die Große Landesausstellung Baden-Württemberg mit dem Titel „2 Räder – 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrades“.

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Auch die Drais-Städte Mannheim und Karlsruhe feiern den 200. Geburtstag mit einem mehrmonatigen Festprogramm. Mannheim zelebriert das Jubiläumsjahr unter der Dachmarke „Monnem Bike – wo alles begann“. Die Höhepunkte sind unter anderem ein zweitägiges stadtweites Fahrradfestival am 10. und 11. Juni sowie eine zentrale Abschluss-Show im Ehrenhof des Schlosses am 16. September. Unter dem Motto „Ganz schön Drais“ lädt die Stadt Karlsruhe als Heimatstadt des Fahrraderfinders zu verschiedenen Aktionen ein, deren Schwerpunkt das zentrale Festwochenende „RADiale“ vom 25. bis 28. Mai 2017 bildet. www.200jahre-fahrrad.de Spalte rechts oben: Abbildung aus der technischen Beschreibung der Laufmaschine von Karl von Drais, publiziert im Herbst 1817. Damit Nachbauer es nicht allzu leicht hatten, verdeckte der Fahrer auf der Zeichnung mit seinem Bein die Bremse. Spalte rechts mitte: Besucher in der Ausstellung „2 Räder“ – im Aktionsbereich kann man unter anderem auf einem Hochrad Probe sitzen oder mit einer Laufmaschine fahren. Spalte rechts unten: Das Klapprad wurde Ende der 1960ere Jahre mehr oder weniger zu einem Autozubehör. Abbildung aus einem Versandkatalog, um 1970

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Die Schönheit des Barocks besteht aus üppigen Formen. Und es handelt sich nicht nur um Schlösser oder Kirchen, Perlen der Barockkunst sind auch die Gärten. Da sie gerade jetzt, im Frühjahr, wieder zu neuer Blüte gelangen, ist es die richtige Zeit, um Ihnen die barocken Gärten vorzustellen.

Aktuelle Reiseinfos, Links zu Unterkünften, Zug- und Busverbindungen, Kulturprogrammen, Reisestatistiken, Telefonnummern städtischer bzw. regionaler Infozentren in Tschechien und vieles mehr finden Sie auch auf der CzechTourism-Webseite www.czechtourism.com www.facebook.com/czechrepublic.de Sollten Sie individuelle Fragen haben, sind wir unter wien@czechtourism.com oder unter der Nummer 01/89 202 99 für Sie erreichbar.


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Die hinreißende Symmentrie der Gärten Ein Barockgarten, das ist eigentlich eine logische Fortsetzung des Schlosses in die Landschaft hinein. Hier herrschen Symmetrie, Geometrie, spektakuläre Durchblicke, Blumenbilder, opulente Flächen von Farben und Formen, aber auch Statuen, Brunnen und Sale terrene, Brunnen und Glorietten. Die Konzeption der Barockgärten ist durch das Modell und das Ideal der Schlossgärten von Versailles gegeben. Buchlovice (im Bild auf der Nebenseite) ist ein vollendetes Beispiel einer barocken adeligen Schlossresidenz, die von Anfang an als Bestandteil eines wunderschönen Gartens, der in Harmonie mit dem Gelände zu attraktiven Terrassen angeordnet worden ist. Der Garten beginnt mit der höchsten Terrasse, die direkt an das Schloss anknüpft, und seine gefällige Symmetrie definieren kleine Seen mit Springbrunnen und Skulpturen. Buchlovice ist ein Werk der Liebe. Der adelige Graf Johann Dietrich von Peterswald (tschechisch: Jan Dětřich Petřvaldský) ließ es für seine italienische Gemahlin erbauen. Um seine Ehefrau zu beeindruckt, hat er führende Wiener Architekten beauftragt, die die Pläne auf Wunsch des Grafen mehrmals umarbeiten mussten. Doch es lohnte sich, das Schloss Buchlovice jetzt die authentischste italienische Barockvilla in Mitteleuropa. www.zamek-buchlovice.cz/en Der weltweit berühmteste aller tschechischen Barockgärten ist jedoch der Blumengarten in Kroměříž (Kremsier, im Bild oben). Er ist eigentlich anders: Er knüpft nicht an ein Schloss oder Palais an, ist als separater Garten konzipiert und der einzige erhaltene Vertreter dieses Gartentyps in Europa. Es handelt sich um ein Beispiel der frühbarocken Gartenphilosophie. Der Triumph der Symmetrie und Geometrie ist hier überwältigend. Brunnen, Labyrinthe, Wasserflächen, freistehende Gebäude, das alles stellte die Umbruchphase in der Entwicklung der Gärten dar. An das Erzbischöfliche Schloss schließt sich der Schlossgarten an, der teilweise ebenfalls Barockcharakter hat, auch wenn er später in einen englischen Park umgestaltet wurde. www.zamek-kromeriz.cz

Die Innenräume des märchenhaften Schlosses Jaroměřice gehen gleichsam durch einen Barockgarten mit einer doppelten Treppe, Springbrunnen, Skulpturen, sehr bemerkenswerten aus Kroměříž (Kremsier) Stein gehauenen Bänken und zu wundersamen Formen zugeschnittenen pflanzlichen Elementen ins Exterieur über. Regelmäßig findet hier das Internationale Peter-Dvorský-Musikfestival statt. www.arskoncert.cz/mhfpd/de Duchcov (Dux) ist ein System von Bassins, Springbrunnen und Fontänen, Skulpturen von Matthias Bernhard Braun, eine gebrochene Achse als Grundlage der strengen Symmetrie, geformte Bäume, eine ausgedehnte zweiarmige Terrassentreppe, so zeigt sich der Fürstengarten, der sich an die Schlossgebäude anschließt. Die hiesigen Wege erinnern an die Schritte von Casanova, Mozart, Haydn, Chopin, Beethoven. www.zamek-duchcov.cz In den letzten Jahrzehnten wurde der barocke Charakter des Schlossgartens Český Krumlov (Krumau) mit drei Terrassen, einem wunderschönen mit Skulpturen, Wassergottheiten, Nymphen und Tieren geschmückten Kaskadenspringbrunnen grundsätzlich restauriert. Das einzigartige spätbarocke Lustschlösschen Bellaria hat eine barocke Küche und eine künstliche Grotte. In den barocken Räumen des Schlosses und des Gartens können Sie jedes Jahr im September das Festival der Barockkunst erleben. www.ckrumlov.info | www.czechtourism.com/de

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Der von der französischen Gartenkunst inspirierte Garten des Schlosses Dobříš ist in Terrassen angeordnet. Es

handelt sich um ein nahezu Lehrbuchbeispiel eines Rokoko-Konzepts für einen Garten mit vielen Skulpturen und einer deutlichen Achse, die von einer typischen Orangerie abgeschlossen wird, welche beim Blick von den Schlossgebäuden aus den Horizont bildet. www.zamekdobris.cz

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Jaroměřice nad Rokytnou – das musikalische Versailles Tschechiens Seit 1999 leitet der Tenor Peter Dvorský das internationale „Peter Dvorský Festival“. Dass sich der Begründer und Schirmherr dieses Festivals vor vielen Jahren für Jaromerice nad Rokytnou als dessen Austragungsort entschieden hat, gilt keineswegs als Zufall. Das dortige Barockschloss gehört nämlich zu den herausragendsten Architekturobjekten der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Tschechien. Das Versailles Tschechiens befindet sich in der Region Vysočina. Bei einem Spaziergang durch den Schlosspark wird Ihnen Musik in den Ohren klingen und Sie werden feststellen, dass sogar die Wände dieses beeindruckenden Barockschlösschens von Musik durchdrungen sind. Einer der Schlossbesitzer, der weit gereiste, musikbegeisterte und gebildete Johann Adam von Questenberg hat es nämlich Ende des 17. Jahrhunderts so eingerichtet, dass auf seinem Schloss in jedem Winkel Musik zu hören ist. Im Jahr 1730 fand hier sogar die Uraufführung der tschechischen Oper „Über die Gründung der Stadt Jaroměřice“ des Komponisten Antonín Míča statt. Bei einem Rundgang durch das Schloss werden Sie nicht nur Musiksäle, sondern auch einen Tanzsaal, ein chinesisches Kabinett, sowie eine Sala terrena mit einem angegliederten römischen Bad sehen. Die musikalische Tradition des Schlosses wird auch heute fortgesetzt, dank des hier regelmäßig stattfindenden internationalen „Peter-Dvorský-Opernfestivals“.

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Barock erleben Sommerabende mit Barockopern vor historischen Kulissen der Stadt Olomouc, 9 Wochen Barockkultur in 9 Gebieten der Region Plzen und die Weltpremiere der Barockoper La Didone in Český Krumlov. So vielfältig und außergewöhnlich präsentiert sich der Barockkultur-Sommer in Tschechien.

Der 19. Jahrgang des Festivals findet dieses Jahr vom 5. bis 19. August unter dem Motto „Menschliche Stimme“ statt. Infos zum Musikfestival in Deutsch: www.arskoncert.cz/mhfpd/de www.zamek-jaromerice.cz

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Olmützer Barockfest Die Stadt Olomouc (Olmütz) hat vom 6. bis 30. Juli ein ganz spezielles Angebot für Liebhaber des Barocks vorbereitet: neben der Besichtigung der zahlreichen barocken Denkmäler ergänzen Sommerabende mit verschiedenen Barockopern in Räumen des ehemaligen Jesuitenkonvikts einen Besuch in der Stadt. Das Programm hat die Kunstgruppe Ensemble Damians vorbereitet. Sie können sich nicht nur auf die barocken Arien, sondern auch auf die reichlich verzierten zeitgenössischen Kostüme freuen. Werke der Komponisten Caldara, Händel, Míča, Hanzlík, Vivaldi und Hasse werden aufgeführt. Das abwechslungsreiche Angebot richtet sich an erwachsene Opernliebhaber, enthält aber auch Aufführungen, die speziell für Kinder geeignet sind. Der Veranstaltungsort ist eine originaltreue Kopie des Barocktheaters mit handgemalten Kulissen und einer beweglicher Bühnenmaschinerie. Im Rahmen des Barockfestes können Sie auch die barocken Denkmäler der Stadt Olomouc besuchen oder den Erzbischöflichen Palast, das Erzdiözesanmuseum und das Museum für Kunst vergünstigt erkunden. www.baroko.olomouc.eu Sommerbarockfestival der Region Plzen Gerüche, Geschmacksproben, Musik, Gebäude, Gemälde und Landschaft des Barocks erwarten Sie im Laufe von 9 Wochen im Sommer in 9 Gebieten der Region Plzen (Pilsen), wenn das erfolgreiche Festival „9 Wo-

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chen Barock“, das im Jahr 2015 Dutzende von Barockbauten in der ganzen Pilsner Region mit kulturellen Veranstaltungen belebt hat, auch im Juli und August 2017 wiederholt wird. Die phänomenale Kollektion von Barockdenkmälern wird im Mittelpunkt des großen Sommerfestes stehen. Barocknächte mit historischen Feuerwerken erwarten die Besucher ebenso wie musikalische Spitzenproduktionen, gegenwärtige sowie historische Kirmessen, Kirchenkonzerte, Gemeinschaftsveranstaltungen in der Landschaft, Besichtigungen belebter Barockschlösser und kommentierte Stadtführungen. Komponierte Abende von Unterhaltung im Barockstil - Barocknächte und Barockfeste sind für die Besucher sowohl in Schlössen und Schlossgärten (Schlösser Kozel, Zelená Hora, Manětín und Horažďovice) als auch in sakraler Umgebung (das Jesuiten-Alumnat und die Kirche in Klatovy, das Kloster von Kladruby, die Kirche in Mariánská Týnice, das Kloster von Chotěšov) vorbereitet. Außergewöhnliche Erlebnisse warten auf die Festivalbesucher auch auf barocken Bauernhöfen (Hof Gigant bei Záluží/ Salusch bei Stod/Stab) und bei Variationen auf Barockwallfahrten (die Kirche der hl. Anna bei Planá, Kapelle Anděla Strážce in Sušice). Bei der Programmgestaltung wurde sowohl auf die Bedürfnisse von Familien mit Kindern, Erwachse-

nen sowie Senioren einerseits als auch Kulturtouristen und Klassik-Kennern andererseits Rücksicht genommen. Festival der Barockkünste 2017 Český Krumlov Das Festival der Barockkünste Český Krumlov (Krumau) erfreut sich eines zunehmenden Interesses der Freunde alter Musik aus ganz Europa. Vielsagende Beweise seiner Qualität sind die ausverkauften Säle und begeisterter Anklang. Der X. Jahrgang findet vom 15. bis 17. September 2017 statt. Zum Kleinod des Festivales der Barockkünste 2017 wird die neuzeitige Weltpremiere der Barockoper La Didone von Antonio Boroni in den ursprünglichen Räumen des einzigartigen Barocken Schlosstheaters in Český Krumlov und in der Darbietung des erstklassigen Barockorchesters Hof-Musici und seiner erfahrenen Solisten (Jana Dvořáková, Veronika Mráčková Fučíková, Pavel Valenta, u.a.). Das Programm des X. Jahrgangs bietet auch weitere beachtenswerte Konzerte an. Auch das beliebte barocke Feuerwerk und die barocke Illumination im Schlossgarten wird es wieder geben. www.ckrumlov.cz/opera

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Rumänisches Touristenamt Opernring 1/Stiege R/Top 401-404 1010 Wien Tel. 0043 / (0) 1 / 317 31 57 rumaenien@aon.at www.rumaenien-info.at


Weinproduktion in Spitzenqualität

Der Ökotourismus entwickelt sich Die Region Timiș ist vor allem landschaftlich bemerkenswert. Es besteht im Süden und Osten aus Gebirge (Banater Bergland), im Westen aus Flachland und im nordöstlichen Teil aus einer Hügellandschaft. Diese unberührte und wunderschöne Naturlandschaft soll jetzt auch für Touristen erlebbar gemacht werden. Frau Delia Barbu, CEO des Verbandes für Tourismusförderung und Entwicklung (APDT) in Timiș, ist stolz auf ihr neuestes Programm: einen Halbtagesausflug in eine Welt der einfachen und guten Dinge, eine Welt, die mit dem Pferdewagen, zu Fuß oder mit dem Rad entdeckt werden kann. Begonnen wird gleich mit einem deftigen traditionellen Frühstück in Margina, einem kleinen Dorf rund eine Autostunde östlich von Timișoara (Temeschwar). Die vorgeschlagene Route hat eine Länge von 18 Km (Rundreise), dabei werden Sie am Dorfmuseum vorbeikommen, die merkwürdige Geschichte der Holzkirchen von Timiș erfahren und die Tradition der Keramik kennenlernen, die natürliche Schönheit des Liman-Tal und des Surduc-Sees entdecken. Die Reise endet mit einem Besuch einer Schäferei, wo Eintopf mit Polenta, Käse und Pflaumenschnaps serviert werden. Für diejenigen, die mehrere Tage in der Gegend bleiben wollen wurde eine Liste von Unterkünften erstellt. Im Kurort Buzias entwickelte sich sich bereits während der österreichisch-ungarischen Monarchie ein reger Kur- und Badetourismus. Die ersten Betriebe wurden im Jahre 1819 gebaut. Selbst Kaiser Franz Josef I. und Kronprinz Franz Ferdinand haben Buzias im Jahr 1898 besucht. Die frühere Kaiservilla ist noch immer zu sehen. Der Park von Buziaş, mit einer Fläche von über 20 ha, ist ein Park mit vielen seltenen Baumarten. Das architektonische Juwel des Spa ist die überdachte Kolonnade im türkisch-byzantinischen Stil, einzigartig für Rumänien. Ähnliche Promenaden finden sich nur in Karlsbad und Baden-Baden. Buzias ist dank seines Mineralwassers geeignet für die Heilung von Herz– und KreislaufErkrankungen, auch da die Seehöhe niedrig ist. Die trockene Kohlendioxid-Kur hat gute Wirkung auf den Kreislauf. Auch der Radtourismus entwickelt sich positiv. 2009 gab es in Temeswar nur 4 Km Radwege, derzeit sind es schon 60 Km. Die Strecke mit dem dichtesten Fahrradverkehr ist die 37 Km lange Radroute, die Temeswar entlang des Bega-Kanals mit Serbien verbindet. Beliebt ist auch die Strecke des EuroVelo 13 (Iron-Curtain-Trail). Zwischen Serbien und Rumänien führt die Route mehrmals über die Grenze und überlappt teilweise den Donauradweg (EuroVelo 6). Falls Sie mehr Zeit in der Region verbringen, gibt es viele Sehenswürdigkeiten, wie das Hunyaden-Schloss in Hunedoara, eines der schönsten Schlösser weltweit. Oder Sie begeben sich auf die Spuren berühmter Persönlichkeiten, die in der Region geboren wurde. Etwa Jonny Weissmüller. Nikolaus Lenau, Béla Bartok oder Franceso Illy. Auch der ehemalige Wiener Staatsoperndirektor Ioan Holender oder der Filmregisseur Robert Dornhelm haben ihre Wurzeln in Temeschwar. www.turismtimis.ro

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Silagiu ist ein hochproduktiver Ort. Zumindest was den Weinanbau betrifft – denn er ist einer der fünf Zentren des Banater Weins. Silagiu, im Jahre 1406 zum ersten Mal dokumentiert, ist ein Ort, wo der Anbau von Reben so tief in das Bewusstsein der Menschen durchgedrungen ist, dass die Trauben auch zum Symbol der Stadt wurden. Und der mulitikulturelle Einfluss der Region ist auch bei den Rebsorten deutlich erkennbar. Die Weinanbauflächen sind sind ideal in Richtung Süden und Westen ausgerichtet, es existiert eine Vielzahl von Bodentypen, mit einem hohem Gehalt an Eisenoxiden und alle auf einem Kalkfelsen - ideal für den Anbau von Trauben. Das Weingut Crama-Aramic will die lange Weintradition des Ortes fortführen. Die 2015 errichteten Gebäude und Anlagen sind mit modernster Technik ausgestattet und haben eine Kapazität von 200.000 Litern. Die Weinlese erfolgt manuell, die Trauben werden in der eigenen Abfüllanlage verarbeitet und reifen sowohl in modernen Edelstahltanks (mit thermischer Kontrolle) als auch in Eichenfässern. Derzeit werden Muscat Ottonel, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und Merlot angeboten. Speziell widmet man sich auch der Pflege der Fetească-Traube, einer traditionellen rumänischen Rebsorte. Sie ist eine der ältesten einheimischen Sorten und wird in Rumänien seit mehr als 2.000 Jahren gepflanzt. Fetească ist einer der wenigen Sorten, die heute aus der alten DaciaKultur existieren. Dies aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit gegen Frost und Trockenheit. Angeboten wird weißer Fetească (trocken oder halbtrocken) und schwarzer Fetească, ein Rotwein von hoher Qualität. www.crama-aramic.ro

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Temeschwar – Temeschwar hat ein reiches kulturelles Leben. Das Nationaltheater, das Deutsche Theater, das Ungarische Theater und die Oper funktionieren symbolischerweise in demselbem Gebäude (Bild oben). Der Bau begann 1871 nach den Plänen der berühmten Wiener Architekten Helmer und Fellner und wurde 1875 fertiggestellt. Zwei Brände haben das Gebäude zerstört. Der Wiederaufbau bewahrte den originalen Stil (Renaissance) nur für die Seitenfassaden. Die Hauptfassade und der Saal sind im neubyzantinischen Stil, der für die rumänische Architektur Anfang des 20. Jh. charakteristisch ist. Das Repertoire des Nationaltheaters richtet sich an alle Zielgruppen. So decken die 15 jährlichen Premieren eine Vielzahl von Genres ab. Daneben gibt aber in Stadt eine ganze Reihe von kulturellen Veranstaltungen und Festivals, etwa das Festivalul Inimilor (Festival der Herzen im Parcul Rozelor), ein seit 1979 jährlich im Juli abgehaltenes Folklore-Festival oder das Festivalul Plai, seit September 2006 ein jährliches dreitägiges im Banater Dorfmuseum abgehaltenes Weltmusik-Festival. Auch die Themen Bier (Timișoreana -Festival), Wein, Jazz und sakrale Musik haben ihre eigenen Festivitäten und Festivals. Auch das Thema der klassischen Musik ist präsent: Johannes Brahms, Béla Bartók, Karrer, Enescu, Johann Strauß und Franz Liszt traten in Temeswar auf. Derzeit versucht die Banater Philharmonie mehr Jugendliche für die klassische Musik zu gewinnen. Denn Temeschwar ist eine lebendige und bunte Stadt.

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historisches Erbe entdecken 2021 wird Temeschwar europäische Kulturhauptstadt sein. Das große Herausputzen hat längst begonnen. Alte Gebäude, Museen, Konzerte im Freien, märchenhafte Plätze und eine einmalige historische Innenstadt, gebildet aus drei urbanen Plätzen, die jeweils einen anderen architektonischen Stil zum Ausdruck bringen. Temeswar ist ein Europa im Kleinformat. Vielfalt und Kultur – das sind die Eigenschaften, die Temeswar zum idealen Reiseziel für die Liebhaber von Kulturtourismus machen. Von der Festungs – zur Pionierstadt Die Stadt wurde nach der Vertreibung der Türken durch die Truppen Prinz Eugens ab 1716 zur Festungs- und Garnisonsstadt ausgebaut und blieb in den folgenden beiden Jahrhunderten unter Habsburger-Herrschaft. Die starken Mauern der Stadt sollten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wegen der Bedeutung der Festung für die Monarchie erhalten bleiben. In vielen Dingen war sie in Entwicklung anderen europäischen Metropolen voraus – etwa ob der Tatsache, dass sie die erste Stadt Europas mit elektrischer Straßenbeleuchtung war. Auf dem E-Werk im heutigen Stadteil Fabrik prangt immer noch die Jahreszahl 1834. Und auch die erste elektrische Straßenbahn Rumäniens fuhr ab 1899 durch die Straßen der Stadt. In diesem Stadteil befindet sich auch die älteste Brauerei Südosteuropas, errichtet 1718. Sie ist immer noch in Betrieb. Und 1745 erfolgte der Bau des Stadtkrankenhauses, des ersten Krankenhauses Rumäniens (24 Jahre früher als in Wien und 34 Jahre früher als in Budapest). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam Temeschwar zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte, wozu der Anschluss an das Eisenbahnnetz (1857) und die Kanalisierung der Bega wesentlich beitrugen. Eintauchen in den Jugendstil Als Karl Telbisz im Alter von 31 Jahren 1885 zum Bürgermeister gewählt wurde, war Temeschwar noch eine Festung. In den drei Jahrzehnten seiner Amtszeit entfestigte und modernisierte er die Stadt. Telbisz ließ die Stadtmauern abtragen und das Stadtbild nach einem genau ausgearbeiteten Urbanisierungsplan nach dem Vorbild der westlichen Metropolen gestalten. Die Innenstadt, bisher von 3 Festungsmauern umgeben, wurde durch breite Alleen an die Vorstädte angeschlossen. Das freie Gelände wurde verkauft, es setzte ein regelrechter Wirtschafts- und Bauboom ein. Trotz Interesse an technischem Fortschritt – die schöne Altstadt Temeschwars begeistert mit ihren vielen gut erhaltenen historischen Bauten auf Kopfsteinpflaster in engen Gassen. Von den insgesamt 15.000 Gebäuden der Stadt wurden 13.000 zum historischen Denkmal erklärt. Zentraler Platz ist die Piaţa Unirii, auch als Domplatz bezeichnet, auf der ringsum bunte Häuser stehen. Aber auch der Dom zum Heiligen Georg (Catedrala Sfântul Gheorghe din Timișoara) befindet sich hier. Das imposante Barockgebäude aus dem 18. Jahrhundert dient als Kathedrale des Bistums Temeschwars und steht unter Denkmalschutz. Der Palatul Baroc ist ein weiteres Barockbauwerk an der Piaţa Unirii, er beherbergt das Kunstmuseum. Auf der Piaţa Libertăţii fallen vor allem das alte Rathaus und die Statue des heiligen Nepomuk auf.

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Temeswar wird 2021 europäische Kulturhauptstadt

Stadtführungen: Cristian Bădoiu, www.tymestours.ro

Timişoara, das nordwestrumänische Baia Mare, Bukarest und Cluj-Napoca (Klausenburg) waren in die Endauswahl gewählt worden. Im Wettbewerb setzte sich aber Temeschwar durch, das auf die Förderung der Volksgruppen durch Kultur setzte. „Wir stellen uns eine einzigartige Reise von Einsamkeit bis zur Zugehörigkeit, vom Licht über das Dunkel und wieder ans Licht, über drei der heutigen Herausforderungen Europas vor: Menschen, Orte und Verbindungen. Temeschwar ist der richtige Ort, an dem ein großangelegtes Kulturprojekt ins Leben gerufen werden kann und wo in den europäischen Gemeinschaften, die schwere Zeiten erleben, die Hoffnung wiederbelebt werden kann. Wir richten uns auf unser Publikum, auf Menschen, auf unsere Bürger und ihre Stimmen, die nicht ausreichend gehört werden, aber nicht verloren gegangen sind. Wir haben eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte einer kosmopolitischen Stadt, die die Zeit überdauerte und sich selber an der Grenze zwischen Mittel- und Südosteuropa wiedererfand.“ Mit diesen Worten hat die Stadt den Kampf um den Titel Europäische Kulturhauptstadt angetreten, ihren Trumpf ausgespielt, ohne ihre Probleme zu verstecken, und sich den historischen Moment gewünscht, der zahlreiche Menschen zusammenbringt. „Manchmal beginnen die großen Änderungen auf der Straße“ steht es anschließend in den Bewerbungsunterlagen der westrumänischen Stadt. Im Jahr 1884 war Temeschwar eine der ersten europäischen Städte, die die elektrische Straßenbeleuchtung einführten. Die Stadt, in der 1989 der antikommunistische Aufstand ausbrach, überzeugte mit dem Konzept: „Lass dein Licht leuchten, erleuchte die Stadt!“

www.timisoara-info.ro

www.capitalaculturala2021.ro

Die Piaţa Victoriei (Siegesplatz) ist die Flaniermeile von Temeschwar. Auch hier stehen eindrucksvolle Bauten, von denen einer der Handelskammer-Palast (Palatul Camerei de Comerţ) ist. Das Nationaltheater und die rumänisch-orthodoxe Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen sind die anderen beiden mächtigen Bauwerke am Siegesplatz. Nicht weit von dem Platz entfernt kann man die alte Bastion, die als neunzackiger Stern erbaut ist, besichtigen. Die 20 m hohen Festungsmauern überragen den weitläufigen Stadtpark, in dem sich Einheimische und Touristen an Sommertagen gern zurückziehen. Die Revolution 1989 begann in Temeschwar Der Versuch, einen ungarischen reformatorischen Priester aus seiner Kirche auszuweisen, hat am 16. Dezember 1989 in Temeschwar zu Demonstrationen zur Unterstützung des Priesters geführt. Diese entwickelten sich schnell zu einer Bewegung gegen das kommunistische Regime. Am 17. Dezember wurden schon Panzerfahrzeuge auf die Temeschwarer Straßen geschickt wurden, mit dem Befehl, auf die Bevölkerung zu schießen, die gegen die schlechten Lebensbedingungen und den Kommunismus protestierte. Zahlreiche Soldaten haben sich widersetzt. In vier Tagen sind rund 100 Personen getötet und weitere tausende verletzt worden. Durch den Wunsch und die Unterstützung der mehrheitlichen Bevölkerung wurde Temeschwar am 20. Dezember 1989 die erste vom Kommunismus befreite Stadt in Rumänien. Temeschwar, die Stadt der Magnolien Kaum eine andere Pflanze zieht im Frühjahr so sehr die Blicke auf sich wie die Magnolie. Und in Temeschwar blühen im Frühjahr die Magnolien an allen Ecken der Stadt. Bei Ihrem Spaziergang – zu Fuß oder mit dem Fahrrad – haben Sie also die Möglichkeit, die Frühlingblüten zu bewundern. Sie werden gleichzeitig feststellen, wie jung die Stadt ist. Den Namen verdankt Temeschwar dem Fluss Temesch, dessen Flussbett aber fast 10 km abseits der Stadt liegt. Durch die Stadt fließt vielmehr der Begakanal. Er hat im Laufe der Zeit eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Stadtentwicklung gespielt. Entlang des Kanals gibt es mehrere ParkanlaAnreise mit dem Zug: gen und schön hergerichtete Alleen. Der Von Wien nach Budapest, von hier 2x schönste Park ist aber sichrelich der Rotäglich eine Direktverbindung nach sengarten mit tausenden verschiedenen Timişoara Nord. Oder mit dem NachtRosensorten. Auf der Freilichtbühne des zug nach Arad, von dort verklehren Parks finden jährlich einige Festivals, unstündlich Züge nach Timişoara Nord. ter anderen auch das Opern- und OperetVom Bahnhof ist es ca 1 Km ins Zentenfestival, statt. trum. Temeschwar ist eine junge Stadt. Es gibt hier sieben Universitäten, an denen etwa 50.000 Jugendliche studieren. Sobald es etwas wärmer draußen wird, füllen sich die Biergärten und Terrassen mit Jugendlichen, die sich gerne mal abends im Freien bei einem Drink unterhalten. Hier pulsiert das Kunst- und Kulturleben.

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Unterkunft: Hotel Timişoara, gleich neben der Oper mit Blick auf den Siegesplatz. www.hoteltimisoara.ro

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„Wellness und Wellness-Tourismus liegt im Trend. Wir investieren in den nächsten Jahren Euromillionen-Beträge, um die Qualität der Dienstleistungen auf höchstem Niveau anbieten zu können.” László Attila Boros, Generaldirektor


THERME BÜK – komplett erneuert!

Seit der Übergabe des ersten Beckens im Jahre 1962 wurde die Therme von Bük zu einem der bekanntesten und beliebtesten Heilbäder Europas. Dank seinem Heilwasser mit einer besonderen Zusammensetzung (Mineralstoffgehalt über 15.000 Mg/L– auch in Europa einzigartig) und seinem breiten Dienstleistungsangebot wird die Therme Bük jedes Jahr von fast 900.000 Besuchern aus dem In- und Ausland besucht. Das Baden in den mit Heilund Thermalwasser gefüllten Becken ist nicht nur erfrischend, sondern auch wohltuend gesund. Dank der Wirkung des Heilwassers mit Alkali- Wasserstoffkarbonat mit hohem Kalzium-, Magnesium-, und Fluorgehalt können viele motorische Beschwerden und unangenehme Symptome gelindert werden. Die Gäste mit Beschwerden der Bewegungsapparate bekommen die Möglichkeit zur Heilung, diejenigen, die sich nach einer perfekten Entspannung sehnen, können sich diesen Wunsch im Erlebnisbad und in der exklusiven Saunawelt erfüllen. Die Therme Bük kann seine unveränderte Popularität nicht nur seinem fabelhaften Heilwasser und Qualitätsdienstleistungen, sondern auch der über einem halben Jahrhundert umfassenden dynamischen Entwicklung danken. Im Jahre 2016 wurden in der Sommerhauptsaison zahlreiche neue Familienattraktionen im Strandbereich errichtet, welche für alle Altersgruppen ein perfektes Ambiente für aktive Erholung im Grünen bieten. Acapulco Becken - ein neues Vergnügen für die ganze Familie Das spektakuläre Familienbecken auf dem Strandgebiet ist eine Neuigkeit, welches für die Kleinsten und die ganze Familie ein einmaliges Erlebnis verspricht. Sprungbucht und Kinderwellen machen das Baden noch aufregender. Wasserspielplatz – Spiel mit den Wasserstrahlen Dieser kreative „Wasser”-Spielplatz entzückt die Kleinkinder garantiert, wo sie beliebig giessen und spritzen können, wobei durch die interaktiven Elementen noch mehr Erfahrung über die lebenserhaltende Kraft des Wassers erworben wird. Eines der früher gebauten Strandbecken wird die Liebhaber der aktiven Wasserprogramme mit der neuen Riesenblase mittendrin überwältigen. Die zwei bereits vorhandenen Kinderbecken (Teddy und Delphin Pool) wurden mit mehreren Wasserspielen zur größten Freude der Kleinkinder erweitert. Es wird weiter investiert Die Revitalisierung wird fortgesetzt. Im zweitgrößten Thermenkomplex Ungarns werden weitere Investitionen (in Höhe von 2,9 Millionen Euro) realisiert. Das Ziel ist eindeutig: ein hoher Qualitätsstandard für Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts. Das Hallenbad, die beliebten Thermalbecken werden modernisiert und es wird ein modernes, mit Chipuhren ausgerüstetes Umkleidesystem ausgebaut. Dazu kommt noch ein integriertes Ticketsystem. Dieses Jahr wird auch ein imposanter Haupteingang der Therme gebaut um das Wohlfühlambiente der Gäste schon beim Entritt beim ersten Augenblick zu sichern. Zum Highlight der aufregendsten Attraktionen wird Anfang dieses Sommers die Hai-Grotte, eine „Unterwasserwelt“ für Kinder zwischen 3-7 Jahren. Hier werden verlorene Schätze zwischen interaktiven Spielen und Mini-Wasserrutschen versteckt.

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Im Februar 2017 wurde die Therme Bük erfolgreich durch EuropeSpa med – ein internationales Qualitätssystem für Medical Spa und Wellness – zertifiziert. Um das EuropeSpa med-Zertifikat zu erlangen, muss sich eine Einrichtung einer umfangreichen Prüfung unterziehen. Eine umfangreiche Prüfung der Einrichtungen durch EuropeSpa gibt mehr Sicherheit, dass eine Kur zu einem gesundheitsfördernden Aufenthalt wird. Vor allem nach Einführung der EU-Patientenrichtlinie erleichtert das Siegel die Wahl einer geeigneten Kur- oder Medical Wellness-Einrichtung in Europa. Denn eine Kur folgt einem abgestimmten, durch einen Arzt festgelegten Therapieplan und dauert mindestens zwei, idealerweise drei Wochen. Eine Präventionsmaßnahme kann dagegen auch wenige Tage umfassen, wenn sie der allgemeinen Vorbeugung von Krankheiten oder der Sensibilisierung des Gastes für Gesundheitsaspekte dienen soll. Sowohl Kur als auch Präventionsmaßnahme haben einen medizinischen Bezug. Deshalb heißt das Qualitätssiegel für solche Angebote EuropeSpa med. Das wichtigste ist jedoch: EuropeSpa zeigt allen „Wir haben ein Qualitätsniveau, das nicht nur regional, sondern auch international gültig ist.“ László Attila Boros, Generaldirektor

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Das Projekt Green Velo Ähnlich anspruchsvoll ist das Projekt des Green Velo, eines Radwegs, der auf fast 2.000 km Länge durch fünf ostpolnische Woiwodschaften führt. Die Strecke beginnt bei Sielpia in der Woiwodschaft Swietokrzyskie (Heiligkreuz) und führt über Podkarpackie (Karpatenvorland), Lubelskie (Lubliner Land), und Podlaskie (Podlachien) bis zum Frischen Haff in der Woiwodschaft Warminsko-Mazurskie (Ermland-Masuren). Symbol der Strecke ist der aus den bunten Segmenten einer stilisierten Fahrradkette zusammengesetzte Buchstabe W. Green Velo macht seinem Namen alle Ehre. So führen große Streckenabschnitte durch nahezu unberührte Naturlandschaften. Auf ihrem Weg von der Heiligkreuz-Woiwodschaft bis zur Küste in Ermland-Masuren passiert die Trasse fünf Nationalund 15 Landschaftsparks sowie 62 weitere Tier- und Naturschutzgebiete. Waldgebiete machen insgesamt rund ein Drittel der Gesamtlänge des Radwanderweges aus, neun Prozent verlaufen durch Flusstäler und drei Prozent auf Wasserschutzdämmen und ehemaligen Bahnstrecken. Der ostpolnische Radwanderweg bietet aber auch eine Reise durch Geschichte und Gegenwart dieser multiethnischen und -religiösen Grenzregion zur Ukraine, zu Belarus, Litauen und dem Kaliningrader Gebiet. Entlang der Strecke liegen so wichtige touristische Orte wie die Renaissanceperlen Sandomierz und Zamosc, das multiethnische Bialystok oder die Kopernikusstadt Frombork (Frauenburg). Auch so prachtvolle Adelsresidenzen wie Krasiczyn und Lancut oder die zum UNESCOWelterbe gehörenden orthodoxen Holzkirchen der Karpatenregion lohnen einen kurzen Abstecher. www.greenvelo.pl

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Weichsel - die Königin der polnischen Flüsse Die Weichsel ist mit 1.047 km Polens längster Fluss. Von seiner Quelle auf rund 1.100 Metern in den Schlesischen Beskiden bis zur Mündung in die Ostsee verläuft er komplett auf polnischem Territorium. Das Mündungsgebiet besteht als Weichseldelta aus mehreren Haupt- und kleinen Nebenläufen. Das gesamte Einzugsgebiet der Weichsel umfasst knapp 200.000 km2. Die wichtigsten Nebenflüsse sind Dunajec, San und Bug-Narew rechtsseitig sowie Bzura und Brda (Brahe) linksseitig. Entlang des Flusses liegen touristisch interessante Orte wie Kraków, Warszawa, Toruń, Malbork (Marienburg) und Gdańsk. Die nicht regulierte Weichsel gilt als einer der letzten wilden Flüsse Europas. Zwischen den großen Städten durchfließt sie weite Landstriche mit beinahe unberührter Natur. Sandbänke, die ihre Form und Lage verändern, behindern vielerorts den Verkehr mit größeren Schiffen. Trotzdem war der Fluss über Jahrhunderte ein wichtiger Transportweg, auf dem zum Beispiel Salz und Holz aus dem Süden des Landes in den Norden gelangte. Am Oberlauf sowie den benachbarten Flüssen können Touristen an Floßfahrten teilnehmen, weite Strecken sind für Kajak- und Ruderboote gut erschlossen, im Gebiet des Weichseldeltas werden auch Hausboottouren angeboten. Polen feiert das „Jahr der Weichsel“ Mit zahlreichen sportlichen und touristischen Veranstaltungen wird die „Königin der polnischen Flüsse“ geehrt. Erinnert wird auch an die Bedeutung der Weichsel für den Handel, der viele Städte entlang des Flusses reich gemacht hatte. Eine große Rolle spielten bis ins 20. Jahrhundert hinein die Flisacy genannten Flößer. Sie transportierten vor allem Holz aus den Gebirgen im Süden des Landes, aber auch Salz und andere Waren, über das Flusssystem der Weichsel bis zur Ostsee. Der Erinnerung an diese Tradition ist unter anderem eine „Königliche Floßfahrt“ vom 29. April bis 30. Mai gewidmet. Die einmonatige Reise mit historischen Flößen und Kostümen beginnt in Kraków und endet in Gdańsk. Höhepunkt des Jahres ist das Weichselfest vom 11. bis 15. August 2017, das in vier Städten der Woiwodschaft Kujawsko-Pomorskie (Kujawien-Pommern) geplant ist. Veranstaltungen finden in der Hauptstadt Toruń, dem Kurort Ciechocinek sowie in Nieszawa und Włocławek statt. Besucher können dort verschiedene Schiffe besichtigen, die in früheren Jahrhunderten auf der Weichsel eingesetzt wurden und mit ihnen zu Ausflugsfahrten starten. Auch die Museen entlang der Weichsel planen zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen des Festjahres. Beteiligt sind Einrichtungen wie das Flößereimuseum in Ulanów am San, das Weichselmuseum in Kazimierz Dolny oder das Nationalmuseum in Gdańsk. Neben wissenschaftlichen Konferenzen, Workshops und Veranstaltungen für Schulklassen stehen zahlreiche thematische Sonderausstellungen zur Weichsel sowie eine gemeinsame

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Prachtvolle Segelschiffe

© K. Peczalski

Wanderausstellung auf dem Programm. Der Museumskahn „Lemara“ verkehrt ab April auf Brda (Brahe) und Weichsel rund um Bydgoszcz mit einem reichen Programm aus Konzerten, Filmvorführungen und Vorträgen. Das Museum von Płock veranstaltet vom 2. bis 4. Juni in der historischen Altstadt den Tumski-Jahrmarkt. Das Volksfest rund um Antiquitäten und Kunsthandwerk steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Weichsel. Auch das Museum im Warschauer Königsschloss hat einige interessante Veranstaltungen geplant. So findet am 17. Juni ein großes Fest in den Gärten am Weichselufer mit Familienpicknick, thematischen Spielen und Führungen statt. Weichselradweg, der von der Quelle bis zur Mündung Auf rund 1.300 km wird zukünftig der Weichselradweg (Wislana Trasa Rowerowa) von der Quelle der Wisla (Weichsel) beim gleichnamigen Ferienort Wisla in den Schlesischen Beskiden bis zur Mündung des Flusses bei Gdansk (Danzig) führen. Vorbild sind Flussradwege in vielen anderen Regionen Europas, die sich eines starken Interesses der Radtouristen erfreuen. In der zentralpolnischen Woiwodschaft Kujawsko-Pomorskie (Kujawien-Pommern) wurde bereits Anfang Mai 2014 ein erster Abschnitt des Weichsel-Radwanderweges eröffnet. Er verläuft hauptsächlich über asphaltierte Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen sowie über Feld- und Waldwege beiderseits des Stromes. Auf der gut 200 Kilometer langen Strecke im Weichseltal liegen so wichtige Kulturstätten, wie die zum UNESCOWelterbe gehörende Altstadt von Torun (Thorn), das mittelalterliche Chelmno (Kulm) und der Wasserknoten Bydgoszcz (Bromberg). Die Route führt durch wertvolle Natura2000Schutzgebiete und Landschaftsparks. Mehr als 2.000 gelbe Schilder mit dem stilisierten Radsymbol des Weichselradwegs weisen Aktivtouristen den Weg. 50 braune Schilder führen zu besonderen Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten. Insgesamt 16 Raststellen wurden für Radreisende entlang der Strecke eingerichtet. Eine genaue Routenführung, auch in deutscher Sprache, ist mit der Anwendung für mobile Geräte möglich, die über die Homepage des Projektes heruntergeladen werden kann. Sie enthält zusätzliche Informationen zur Idee des Radwanderweges, zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke sowie zu attraktiven Nebenstrecken für Radtouristen. Federführend bei der Entwicklung des Weichselradwegs ist die Woiwodschaft Slaskie (Schlesien). Der dortige Abschnitt wurde bereits vom Beskiden-Radclub umgesetzt. Er führt vom regionalen Zentrum Bielsko-Biala (Bielitz-Biala) nach Jawiszowice in der Nachbar-Woiwodschaft Malopolskie (Kleinpolen). Entlang der Weichsel gibt es bereits weitere kleinere Radwege. So führt eine reizvolle Route auf 13 km Länge durch Kraków (Krakau) und zum Kloster von Tyniec. In Warschau befindet sich ein rund 380 km langes Netz von Radwegen. Stellenweise erreicht der Weg eine Breite von 10 Metern und ist mit neuen Fußgängerwegen kombiniert. Die Fertigstellung des gesamten Weichsel-Radwegs, der durch insgesamt acht polnische Woiwodschaften führt, ist bis zum Jahr 2020 vorgesehen und wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Zu den sportlichen Aktivitäten gehört die „Bike Wisła“ im September. Eine Radtour führt in sieben Tagen von der Quelle der Weichsel in den Schlesischen Beskiden bis zur Mündung bei Gdańsk. www.rokwisly.pl

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Bereits zum dritten Mal enden die Tall Ships Races in der westpommerschen Hauptstadt Szczecin (Stettin). Vom 5. bis 8. August 2017 verwandelt sich die Gegend zwischen Oder und Altstadt in ein einziges maritimes Volksfest. Derzeit sind für die Einfahrt in die einstige Hansestadt bereits 65 Segelschiffe aus 18 Ländern gemeldet, davon 19 Fahrzeuge der größten Klasse A. Besucher haben die Möglichkeit einige der imposanten Gefährte zu besichtigen und mit ihnen auf Oder-Rundfahrt zu gehen. Das Zentrum von Szczecin zwischen Altstadt und Oderinsel Łasztownia (Lastadie) verwandelt sich zudem in ein einziges Volksfest. So wird an den Hakenterrassen eine große Bühne eingerichtet, auf der sich polnische und internationale Stars präsentieren. Der italienische Pop-Tenor Andrea Bocelli wird am Abend des 5. August mit Unterstützung der Stettiner Philharmoniker seine größten Hits vor der Kulisse der Masten und Segel interpretieren. Vom 11. bis 12. August findet vor der Hafenkulisse von Szczecin das zehnte Pyromagic-Festival statt. Zeitgleich findet bereits zum vierten Mal das Szczecin Music Live-Festival statt, das die Feuerwerksdarbietungen mit Folk-, Dance- und Elektromusik ergänzt. Vom 18. bis 20. August findet die neunte Ausgabe des Hafenfestes „Sail Świnoujście“ statt. www.tallships.szczecin.eu www.sail-swinoujscie.pl

Polnisches Fremdenverkehrsamt Fleschgasse 34 / 2a 1130 Wien Tel. +43 / (0)1 / 524 71 91 wien@pot.gov.pl www.polen.travel/de-at 25


Slowenisches Tourismusbüro Opernring 1/R/447, 1010 Wien Tel. +43 / (0)1 / 7154010 slowenien.at@slovenia.info www.slovenia.info

© M. Tancic

Ljubljana feiert im Jahre 2017 den 145. Geburts- und 60. Todestag des berühmten Architekten, der wie kein anderer das Bild der Stadt prägte. Aus diesem Anlass wird es 2017 zahlreiche Events und Angebote geben u.a. eine Spezialtour durch Plečniks Ljubljana per Rad oder zu Fuß.


© D. Wedam © CzechTourism/Libor Svacek

Im Zeichen Jože Plečniks Der in Ljubljana geborene Jože Plečnik (1872 - 1957) zählt zu den Weltwichtigsten Pionieren der modernen Architektur. Seine Meisterwerke schmücken drei Mitteleuropäischen Städte: Wien, Prag und noch besonders seine Geburtsstadt Ljubljana. Der Stempel, den Plečnik Ljubljana verliehen hat, ist so ausdrucksvoll und unauslöschlich, dass Plečnik Ljubljana, als eine einzigartige, städtebauliche Besonderheit zu den originellsten und wichtigsten Ganzheitskunstwerken des 20. Jahrhunderts im Weltmaßstab gehört. Plečnik hat der Stadt Ljubljana durch seine oft radikalen architektonischen Lösungen seinen Stempel aufgedrückt. Zu seinen Werken zählen: Umbauten am Gebäude der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie (heute Oberstes Verfassungsgericht); das Zentralstadion an der Dunajska cesta (Wiener Straße); das Verwaltungshaus der Versicherung Triglav; die zentrale Promenade im Tivoli-Park; der eigenwillige Neubau des „Bügeleisenhauses“; die Markthallen; die Nationalbibliothek und der Umbau des ehemaligen Deutschritterordensklosters „Križanke“ zu einem Ort für Konzerte und andere Veranstaltungen. Mit seiner freien Behandlung der Überreste der alten römischen Stadtmauer gab Plečnik der Stadt Ljubljana etwas von ihrem heute so sympathischen römisch-mediterranen Flair. Während eines angenehmen Spaziergangs vom Ausgangspunkt, dem Touristischen Informationszentrum (TIC) bei der Brücke Tromostovje, über die Wehranlage Šance auf der Burg von Ljubljana bis zum Haus von Plečnik auf der Karun Straße in Trnovo, offenbaren sich Ihnen, bei der geführten Besichtigung, einige seiner besten Werke. Den Höhepunkt der Besichtigung stellt der große Leseraum in der National- und Universitätsbibliothek (kurz auf Slowenisch NUK genannt) dar, der zu den wichtigsten Werken von Plečnik in Slowenien gehört. In der Cafeteria der National- und Universitätsbibliothek können Sie sich auch Tee und Lebkuchen von Plečnik gönnen. Die Besichtigung endet im renovierten Haus von Plečnik, in dem der Architekt gelebt hat und schöpferisch tätig war. Das ist ein Ort, in dem Plečniks Ljubljana das Licht der Welt erblickte. Zur Besichtigung stehen das Haus mit der einzigartigen Innen- und Außenausstattung sowie eine ständige Museumsausstellung. Ljubljana - Wien - Prag – Ljubljana. Der Lebensweg Jože Plečniks führte ihn aber auch nach Wien und Prag. Plečnik hat in Wien mit Sicherheit seine avantgardistischste Zeit verbracht, sein Geschäftshaus für den Insektenpulverfabrikanten Zacherl ist heute noch in der Wiener Innenstadt zu sehen. Als im Zuge der 1918 erlangten Eigenstaatlichkeit der Tschechoslowakischen Republik Präsident Masaryk die Prager Burg für seinen Amtssitz wählte, war es sein Wunsch, die gesamte Burganlage durch gezielte Baumaßnahmen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Um keinen Streit unter den Architekten des Landes zu entfachen, entschied sich Masaryk, den ehemaligen Otto-Wagner- Schüler Jože Plečnik mit dieser Aufgabe zu betrauen.

25.– 27. Mai 2017 Ljubljana: International World Music Festival „Druga godba” drugagodba.si/en Open Kitchen in Ljubljana jede Freitag www.odprtakuhna.si/en

27. Mai Keramikfestival in Radovljica www.radolca.si/de/veranstaltungenradovljica/ereignisse/keramik-festival-2017/83/367/

27. - 28. Mai2017 Artischocken fest in Strunjan www.portoroz.si/de/abenteuer/ veranstaltungen-und-events/ events/2017/05/1023-Artischockenfest-in-Strunjan?p=1

2.- 4. Juni Tage der Rose „Portorož“ www.portoroz.si/de/abenteuer/ veranstaltungen-und-events/ events/2017/06/2555-Tage-derRose-Portoroz?p=1

Juni Kirschenfest in Brda www.brda.si/traditionelle_ ereignisse/2013022010541469/ Kirschenfest/

www.visitljubljana.com

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© Rainer Prohaska

Novi Sad wird Europäische Kulturhauptstadt 2021 Novi Sad in Serbien wird 2021 Europäische Kulturhauptstadt und ist damit die erste Kulturhauptstadt eines Beitrittslandes. Die EU-Kommission ist mit der Wahl dem Vorschlag eines unabhängigen Expertengremiums gefolgt. Bildungskommissar Tibor Navracsics begrüßte die Wahl. Die Öffnung des Programms der Europäischen Kulturhauptstadt für die Länder, die der EU beitreten wollen, biete die Möglichkeit, diese Länder näher an die EU heranzuführen und die kulturellen Bindungen mit der EU zu stärken. Der Wettbewerb um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt in einem Beitrittskandidatenland wurde von der Kommission im Dezember 2014 gestartet. Er stand für Städte aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien, Montenegro und Serbien offen. Städte in Ländern, die EU-Beitrittskandidaten oder potenzielle EU-Beitrittskandidaten sind, haben ab 2021 die Möglichkeit, den Titel alle drei Jahre zu erhalten. Zwei Städte, Herceg Novi in Montenegro und Novi Sad in Serbien, kamen für 2021 in die engere Auswahl. Novi Sad wird mit Timisoara in Rumänien und einer Stadt in Griechenland, die im November ausgewählt wird, den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt teilen. Mit dem Programm Kulturhauptstädte Europas sollen die kulturelle Vielfalt in Europa, die Gemeinsamkeiten europäischer Kulturen und das Gefühl der gemeinsamen europäischen Zugehörigkeit gefördert werden. Die Initiative wird durch das europäische Kulturförderprogramm Kreatives Europa unterstützt – für jede Kulturhauptstadt Europas sind 1,5 Mio. Euro aus dem Programm Kreatives Europa vorgesehen, die im Rahmen des „Melina Mercouri Preises“ an die ausgewählte Städte verliehen werden können. Das Programm wurde 1985 unter dem Namen Kulturstadt Europas auf Initiative der griechischen Kulturministerin Melina Mercouri ins Leben gerufen und erfreut sich großer Beliebtheit.

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Kreative Orte des 21. Jahrhunderts Österreich ist federführender Partner beim EU-Projekt „Kulturplattform Donauraum“ In Wien fällt jetzt der Startschuss für ein ehrgeiziges EU-Projekt, das die kulturellen und touristischen Verbindungen der Länder Zentral- und Osteuropas stärken soll. Unter dem Titel „Kulturplattform Donauraum – Kreative Orte des 21. Jahrhunderts“ wird eine Strategie erarbeitet, historische Orte und Ereignisse einem internationalen Publikum mit zeitgemäßen Formaten (High-Tech-Design, digitale Visualisierungen, Kunst, etc.) zu vermitteln. Die wohl spannendste Intention des Projekts ist es, versteckte Stätten des Kulturerbes („hidden heritage hot spots“) und historische Ereignisse entlang der Donau und ihren Wasserverbindungen zu ergründen und mit Mitteln der Kunst sichtbar zu machen. 6 Länder nehmen an der Kulturplattform Donauraum teil, wobei Österreich federführend ist. Ziel ist es, weitere Länder einzuschließen, sodass schließlich alle 14 Länder der EU-Donauraumstrategie mit an Bord sind. Neben den EU-Staaten Deutschland (mit den DonauBundesländern Baden-Württemberg und Bayern), Österreich, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Rumänien und Bulgarien sind auch die angrenzenden Staaten Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Moldau und Ukraine. Die EU finanziert 85 Prozent des Budgets von 1,7 Millionen Euro. Die Eckpfeiler Kunst – Kultur – Tourismus Die europäische Geschichte bildet das Fundament. Die kulturellen Spuren mit ihren bekannten und ihren neu zu entdeckenden, versteckten Stätten werden zu Kulturrouten verknüpft. Mit dem Institut für Kulturrouten des Europarats wurde ein sehr renommierter und strategisch wichtiger Partner gewonnen. Diese Routen schließlich eignen sich dann perfekt zur kulturtouristischen Nutzung. Unter der Federführung des Bundeskanzleramts Österreich in Wien wird ein kulturpolitisches Netzwerk eingerichtet, das die 14 Länder der Kulturplattform Donauraum umfasst und das Vertreter aus Kultur und Tourismus sowie NGOs einbezieht. „Heritage Reloaded“ ist der Titel für Pilotprojekte Hier geht es um High Tech und um digitale Visualisierungen, aber auch um zeitgenössische Kunst und klassische Ausstellungsformen, die wiederum mit Film oder mit Animation angereichert werden können. Da die versteckten Stätten des Kulturerbes im Vordergrund des Projekts stehen, wird der „Sichtbarmachung des Unsichtbaren“ eine besondere Bedeutung zukommen. Was bedeutet unsichtbar in diesem Zusammenhang? Es kann um Orte gehen, die unbekannt sind, die unter der Erde liegen, die zerstört oder von Politik und Gesellschaft verdrängt wurden. Diese Stätten, wie z.B. ein römisches Badehaus in Oberösterreich oder die zerstörte Synagoge von Vidin/ Bulgarien, werden mittels 3D-Visualisierungen rekonstruiert oder durch eine künstlerische Interpretation zu neuem Leben erweckt. Das EU-Projekt Kulturplattform Donauraum läuft bis zum Juni 2019, dann sollen in einer Schlusskonferenz alle Erkenntnisse zusammengefasst und Modelle der neuen, innovativen Kulturrouten präsentiert werden.

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Junckers Plan für Europa „Die 315 Mrd. EUR-Investitionsoffensive für Europa, die wir auf den Weg gebracht haben, hat im ersten Jahr ihres Bestehens bereits Investitionen in Höhe von 116 Mrd. EUR mobilisiert. Und jetzt wollen wir noch einen Schritt weiter gehen. Wir schlagen vor, die Laufzeit des Fonds und seine Finanzierungskapazität zu verdoppeln, sodass bis 2020 Investitionen von mindestens 500 Mrd. EUR mobilisiert werden können.“ Jean-Claude Juncker, Rede zur Lage der Union, Europäisches Parlament, 14. September 2016 Seit Ausbruch der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise leidet die EU unter einem niedrigen Investitionsniveau. Deshalb sind gemeinsame und koordinierte Anstrengungen auf europäischer Ebene erforderlich, um diese rückläufige Entwicklung aufzufangen und neuem Wachstum in Europa den Weg zu ebnen, um Europas Wirtschaft anzukurbeln. Die Investitionsoffensive für Europa - kurz auch „Juncker-Plan“ genannt - hat das Potenzial, die Investitionen auf das Vorkrisenniveau zurückzuführen. Die im November 2014 angenommene Initiative war die erste wichtige Maßnahme der Juncker-Kommission. Mobilisierung von Finanzmitteln Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) unterstützt sowohl Infrastruktur- und Innovationsprojekte als auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Midcap-Unternehmen. Als Motor der Investitionsoffensive für Europa soll der EFSI eingesetzt werden, um Marktmechanismen anzustoßen und private Investitionen zu mobilisieren. Die Fondsmittel fließen in strategische Investitionen in Schlüsselbereichen wie Infrastruktur, Bildung, Forschung und Innovation und dienen als Risikokapital für kleine Unternehmen. Dabei ist die Mobilisierung von Privatkapital eine Kerntätigkeit des EFSI.n-Claude Juncker, Rede zur Lage der Wie das EU-Investitionsprogramm funktioniertnion, Europäisches Wer also soll in Europa Investitionen tätigen? Hier kommt der Juncker-Plan ins Spiel. Er bedient sich einer Methode, die man im Finanzjargon „Hebelung“ nennt. Gedanke: Man setzt wenig öffentliches Geld ein – und hofft auf große Wirkung. Beispiel: Ein privates Unternehmen will einen Windpark im Burgenland errichten. Doch die Geldgeber sind skeptisch, ob das Projekt Gewinne abwirft. Dem Windkraftbetreiber fällt es deshalb schwer, an Bankkredite und andere Geldquellen zu kommen. Hier kommt der EFSI ins Spiel: Das Projekt wird teilweise aus dem EU-Budget finanziert. Beispielsweise haftet der EFSI für mögliche Verluste. Infolgedessen ist das Engagement für private Investoren weniger riskant. Also steigen sie ebenfalls ein. Am Ende ist die Summe, die in den Windpark investiert wird, viel höher, als es der ursprüngliche Beitrag des EFSI war.rInsgesamt sollen Privatunternehmen jeweils die 15-fache Summe dessen drauflegen, was an öffentlichen Geld in einem Projekt drinnensteckt.

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© European Union, 2014

Welche Funktion bekleidet Herr Juncker? Der Präsident der Europäischen Kommission bekleidet im politischen System der Europäischen Union eine Schlüsselfunktion. Der derzeitige Präsident der Europäischen Kommission ist Jean-Claude Juncker, er wurde bis Oktober 2019 von den Staats- und Regierungschefs der EU-Länder (Europäischer Rat) nominiert und mit Zustimmung des Europäischen Parlaments gewählt. Der Präsident steht an der Spitze der Europäischen Kommission. Gemäß den Verträgen entscheidet er über die Organisation der Kommission und legt die Zuständigkeiten der Kommissionsmitglieder fest, wobei er jederzeit Änderungen vornehmen kann. Er bestimmt die politische Agenda zur Wahrung des europäischen Gemeinwohls. Der Präsident wurde vom Europäischen Parlament auf der Grundlage seiner politischen Leitlinien gewählt, die im Kontakt mit den parlamentarischen Ausschüssen und des Europäischen Rates erstellt wurden.

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ÖBB cityjet der Produktionsprozess läuft auf vollen Touren Egal welchen Geschlechts, welchen Alters oder ganz gleich welcher Herkunft: Chancengleichheit muss eine Selbstverständlichkeit sein, denn sie ist die Voraussetzung für nachhaltigen, wirtschaftlichen Erfolg. Dass die ÖBB ihre Diversity Charta 2020 ernstnimmt – sie beinhaltet u.a. die Erhöhung des Frauenanteils im Gesamtunternehmen – zeigt sich auch in klassischen Männerdomänen wie dem Fahrzeugbau und der Instandhaltung bei den „ÖBB Technischen Services (ÖBB-TS)“. Derzeit sind im Werk Jedlersdorf 126 Mitarbeiter dabei, die neuen cityjet-Garnituren zu fertigen. 8 davon sind Frauen, sogar eine von 6 Teamleitern ist jung und weiblich. Wie überhaupt der Altersschnitt in dieser Fertigungsstätte weit unter dem ÖBB-Schnitt liegt. Auch 19 Lehrlinge sind in Kooperation mit den ÖBBLehrwerkstätten in den Fertigungsprozess integriert. Im Gegensatz zu vielen anderen Fertigungsstätten werden hier bei den ÖBB-TS Fachkräfte beschäftigt. Zum Teil kamen sie aus anderen ÖBB Bereichen oder waren bereits bei der Fertigung und Wartung älterer Garnituren im Einsatz. Die Motivation ist hoch, und das hat einen speziellen Grund hier in Jedlersdorf: dieses Werk war für die Wartung von „unintelligenten“ Güterwagen zuständig. Für die rund 30 Mitarbeiter, die aus diesem Bereich kommen, ist die nunmehrige Fertigung des High-Tech-Produktes cityjet ein Quantensprung. Sie sind richtig stolz auf ihre „Kinder“, die Identifizierung mit der Tätigkeit ist außerordentlich hoch. Auch deshalb, weil es sich beim Werk in Jedlersdorf um eine Multifunktionswerkstätte der ÖBBTechnische Services GmbH handelt. Sie verfügt über weltweit einzigartige Universal-Servicearbeitsstände, auf denen die Züge gleichzeitig in drei Ebenen gewartet werden können - unterhalb, innerhalb und oberhalb der Garnitur. 30

Der Standort Jedlersdorf entwickelte sich vom ehemaligen Schwellenlager zu einem Hochleistungsbetrieb. Seit 2016 entstehen hier im Auftrag von Siemens die neuen cityjets, dazu wurden 6,5 Millionen Euro in die Errichtung der Fertigungsstrassen investiert. Nach Fertigung der ersten 21 cityjet-Garnituren im Siemens-Werk in Krefeld werden bis April 2019 hier 144 cityjets das Licht der Welt erblicken. Derzeit verlässt alle 4 Werktage ein neuer Triebwagen die Hallen, rund 55 wurden bereits fertiggestellt. Bei der Produktion durchläuft jeder neu gebaute Wagens einen minutiös geplanten 11 Abschnitte umfassenden Fertigungsprozess, der zwischen 35 und 37 Tagen pro Garnitur dauert. Die angelieferten Komponenten werden von vielen Lieferanten just-in-time direkt nach Wien transportiert und hier zusammengesetzt. Das erspart Lagerkosten und minimiert die Fehlerhäufigkeit, weil die Teile direkt in den Fertigungsprozess einfließen. Nach Anlieferung der bereits lackierten Wagenkästen beginnt die ÖBB Mannschaft mit dem Einbringen der Isolierung, der elktrischen Grosskomponenten und der Verlegung der Kabel. Fenster, Türen und Innenverkleidung folgen, an die Steuerwagen wird die Fronthaube „aufgeklebt“. Nach der Kalibrierung und einer genauen Vermessung erfolgt die sogenannte „Hochzeit“ - das Aufsetzen der Wagenkästen auf die aus dem Siemens-Werk in Graz angelieferten Drehgestelle. Nach dem Zusammenkuppeln der dreiteiligen Garnituren verlassen die cityjets Jedlersdorf in Richtung Werkstätte Floridsdorf – jetzt schon auf eigenen Rädern.

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Startschuss für 64 neue Cityjets im Nahverkehr

Die hohe Motivation der Mitarbeiter spiegelt sich auch in der qualitativen Arbeit nieder. Eine Fehlerquote „Null“ wird hier nicht angeordnet, sondern gelebt. Es gibt fast einen internen „Qualitätswettkampf“ in punkto Termintreue und Fehler unter den Fertigungsteams. Auch deshalb, weil alle Beteilgten wissen, dass spätestens bei der später auch in Jedlersdorf durchzuführenden heavy maintenance etwaige Fehler wieder zu beheben sind.... Aber natürlich gibt es auch ganz genau festgelegte Qualitätsmeilensteine, sogennate Haltepunkte und Meldepunkte, an denen systematische Kontrollen schon während des Fertgungsprozesses durchgeführt werden. In diesem Bereich arbeiten auch SiemensMitarbeiter. Prinzipiell wird auch jeder Lieferant dazu verpflichtet, eine zertifizierten Qualitätsprozess einzuhalten, aber eine Kontrolle auf Vollzähligkeit oder mögliche Transportschäden ist vor dem Einbau notwendig, um Verzögerungen im Produktionsprozess zu verhindern. Nachdem ein Wagen alle Fertigungsschritte durchlaufen hat, erfolgt in Jedlersdorf die sogenannte „Einzelwageninbetriebsetzung“. Dabei wird überprüft, ob alle mechanischen und elektrischen Funktionen ordnungsgemäß gegeben sind. Auch die Dichtheit aller Leitungen und der richtige Sitz aller Isolationen wird geprüft, genauso wie alle Einzelkomponenten wie etwa die Türsteuerungen überprüft werden. Abschließend erfolgt eine genaue Dokumentation aller erfolgten Überprüfungen. Die letzten Überprüfungen der gesamten Garnitur erfolgen dann in Floridsdorf.

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Am 15. Dezember 2016 hat der österreichische Verkehrsminister Jörg Leichtfried grünes Licht für 64 zusätzliche Cityjet-Fahrzeuge gegeben, am 23. Dezember 2016 wurde der Vertrag unterzeichnet. Der überwiegende Teil davon kommt in der Ostregion zum Einsatz. Damit werden die ÖBB ihren Fahrgästen ab dem Jahr 2020 – früher als ursprünglich geplant – alle elektrisch betriebenen Züge im Raum Wien barrierefrei, modern und vollklimatisiert anbieten. Die zusätzlichen Fahrzeuge werden ab Februar 2018 schrittweise bis Mitte 2019 geliefert. Insgesamt werden dann 156 Cityjet-Garnituren im Einsatz sein.

Fahrgäste mit mehr Komfort zufrieden Die Kundinnen und Kunden stellten den ÖBB generell auch 2016 wieder ein sehr gutes Zeugnis aus. Laut VCÖ sehen 56 Prozent der Befragten eine Steigerung der Gesamtqualität gegenüber 2015. Sogar 62 Prozent sehen eine Verbesserung bei der Gesamtreisezeit, im Bereich der Information und des Service ist für 60 Prozent eine Verbesserung spürbar. Damit wird die starke Verdichtung des Leistungsangebots in den letzten Jahren ebenso honoriert wie die laufenden Investitionen in neue Züge und mehr Service. Besonders die neuen cityjet-Garnituren für den Nahverkehr haben es den treuesten ÖBB-Kunden – nämlich den Pendlern – angetan. Großes Augenmerk wird auf den Sitzkomfort gelegt: Fahrgäste entspannen sich in komfortablen, verstellbaren Sitzen mit Armlehnen und Fußstützen. Informationen erhalten die Fahrgäste zusätzlich zu den Durchsagen über 15 Info-Monitore im Zug. Ergänzend verfügen die Cityjets über Steckdosen, Tische, Leselampen und Fensterrollos. Und bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen – das ist besonders für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen eine wesentliche Verbesserung.

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Immer dabei: Die Vorteilscard am Handy Mit der ÖBB Ticket-App haben Sie Ihre Vorteilscard unterwegs stets griffbereit. Holen Sie sich jetzt kostenlos die App für Android oder iOS. © ÖBB/Harald Eisenberger

G’scheit sparen beim Fahren Einmal kaufen und ein Jahr lang vergünstigt mit dem Zug fahren: Mit der ÖBB Vorteilscard sind Sie in Österreich sowie bei Reisen ins Ausland gut unterwegs. Denn damit bekommen Sie bei jedem Ticketkauf Ermäßigung. Und ab Sommer wird die Vorteilscard Classic auch noch billiger! 50% sparen Sie beim Kauf von ÖBB Standard-Einzeltickets online, über die ÖBB App und an den ÖBB Ticketautomaten. Beim Kauf von ÖBB StandardEinzeltickets an den ÖBB Ticketschaltern und bei den ÖBB Reisebüros sparen Sie 45%. Zudem reisen Sie günstig ins Ausland: Mit Railplus bekommen Sie 25% Ermäßigung auf grenzüberschreitende Zugreisen. Vorteilscard Family: flexibler mit Kindern reisen Ob Sie mit Ihrer Tochter oder Ihren Enkerln einen Ausflug unternehmen oder einen Freund Ihres Sohns mitnehmen: Mit der Vorteilscard Family reisen Sie zusammen mit Kindern besonders günstig. Denn bis zu 4 Kinder unter 15 Jahren fahren um nur 19 Euro pro Jahr mit seiner eigenen Card kostenlos mit. Mitreisende Kinder sind beim Ticketkauf anzugeben, Sie müssen nicht mit ihnen verwandt sein. Kleinkinder von 0 bis 5 Jahren fahren in Begleitung in ÖBB Zügen immer gratis. Und für Vielfahrer gibt es die Österreichcard Familie: Damit kann eine ganze Familie 365 Tage im Jahr mit ÖBB-Zügen innerhalb Österreichs reisen. Jedes Familienkind erhält dafür eine eigene Österreichcard. Vorteilscard online kaufen Der schnellste und einfachste Weg zu Ihrer neuen Vorteilscard: einfach auf oebb.at ein ÖBB Konto registrieren und gewünschte Vorteilscard online bestellen und bezahlen. Zur Bestellung der Vorteilscard wird kein Foto mehr benötigt. Die Vorteilscard gilt daher nur in Verbindung mit einem gültigen Lichtbildausweis inklusive Altersnachweis (z.B. Führerschein, Personalausweis, Schülerausweis). So funktioniert’s: Online auf tickets.oebb. at für ein ÖBB Konto registrieren oder mit den gewohnten Zugangsdaten einloggen und im Menü unter „weitere Angebote“ die Vorteilscard auswählen. Im Rahmen der Bestellung geben Sie Ihre persönlichen Daten an. Sie bezahlen Ihre Vorteilscard mit Kreditkarte oder Online-Überweisung von Ihrem Bankkonto (Bankeinzug). Ihre vorläufige Vorteilscard bekommen Sie sofort per E-Mail - einfach ausdrucken und sofort vergünstigt durch Österreich reisen. Wenige Tage später erhalten Sie Ihre Vorteilscard als Scheckkarte per Post. Darüber hinaus können Nutzer der ÖBB-Ticket App ihre Vorteilscard unmittelbar nach der Bestellung auf ihr Smartphone laden. Damit genießen sie bei Vorweis der Vorteilscard am Smartphone auf ÖBB-Zügen innerhalb Österreichs die gewohnten Vorteile. Die Vorteilscard rechnet sich noch schneller Ab Ende Juni, pünktlich zur Reisezeit, werden die ÖBB den Preis für die Vorteilscard Classic von 99 auf 66 Euro senken - allerdings nur im Online-Shop. Mit dem neuen Produkt wollen die ÖBB sowohl bestehende als auch neue Kunden dazu einladen, in die digitale Welt der ÖBB einzutreten. Bestellt man eine Ermäßigungskarte am Schalter, kostet sie weiterhin 99 Euro. Mit diesem Preis wird die ohnehin schon attraktive Kundenkarte noch rentabler: schon bei einer einzige Fahrt von Wien nach Innsbruck und zurück rechnet sich die Vorteilscard Classic!

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Online und Mobile Ticketing Mit der ÖBB App und dem auf der App basierenden Online Ticketing kommen Soe komfortabel zu Ihrem Ticket. Das neue Online und Mobile Ticketing beschleunigt den Ticketkauf und bietet Ihnen viele persönlich auf Sie zugeschnittene Services. Wenn Sie persönliche Lieblingsstrecken anlegen, kommen Sie sogar mit nur zwei Klicks zu Ihrem Ticket. Die App liefert Ihnen aktuelle Infos auf Ihrer Reise. Und lernt mit: Das neue System passt sich Ihren Gewohnheiten an und macht die Benutzung damit von Mal zu Mal einfacher. Bahn, Bus und Bim: Mit dem neuen Ticketing können Sie nicht nur ÖBB Tickets, sondern auch ausgewählte Tickets aller Verkehrsverbünde buchen - in einem Kaufvorgang. Noch schneller buchen mit ÖBB Konto: „meineÖBB“ heißt jetzt schlicht „ÖBB Konto“. Zur schnelleren Buchung können Kunden- und Zahlungsdaten auch bequem im „ÖBB Konto“ hinterlegt werden. Sie ersparen sich dadurch ab dem zweiten Zahlungsvorgang eine neuerliche Eingabe. Das Ticket ist somit bereits nach nur wenigen Klicks auf dem Smartphone verfügbar. Die ÖBB haben im Vorjahr 1,5 Millionen Handy-Tickets verkauft, das entspricht einer Steigerung um 112 Prozent gegenüber 2015. Insgesamt wurden online und mobil fast 50 Prozent mehr Tickets verkauft. Die neue ÖBB App wurde bereits mehr als eine halbe Million-mal heruntergeladen und zählt damit zu den Top 3 ReiseApps in Österreich. www.oebb.at

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••• ÖBB aktuell ••• ÖBB aktuell ••• ÖBB aktuell ÖBB-Bilanz 2016 Trotz einer anhaltenden schwierigen Wirtschaftslage und harten Konkurrenzdrucks von der Straße weisen auch 2016 alle Teilkonzerne der ÖBB ein positives Ergebnis aus und erwirtschaften ein Gesamt-EBT von 166,2 Millionen Euro. Alle ÖBB Teilkonzerne haben 2016 ein positives EBT erwirtschaftet, wobei der ÖBB-Personenverkehr und die Infrastruktur ein besseres Ergebnis als im Jahr zuvor erzielen konnten. Die ÖBB können damit seit 2012 auf kontinuierlich positive Ergebnisse verweisen, ermöglicht durch einen konsequenten Sparkurs und laufende Effizienzsteigerung. Diesen Kurs gilt es auch in Zukunft fortzusetzen, um eine nachhaltige Ergebnissicherung zu gewährleisten. Insgesamt haben die ÖBB im vergangenen Jahr mit ihren Zügen und Bussen 461 Millionen Menschen befördert. Die 244,2 Millionen Fahrgäste im Schienenverkehr sind dabei ein absoluter Rekordwert. Den deutlichsten Anstieg verzeichnete einmal mehr der Nahverkehr mit einem Plus von mehr als fünf Millionen Fahrgästen gegenüber dem Vorjahr. Aber auch der Fernverkehr konnte trotz starken Wettbewerbs um 0,9 Millionen Fahrgäste zulegen. Im 10-Jahres-Vergleich zu 2006 konnten die ÖBB allein im Jahr 2016 60 Millionen Fahrgäste mehr für die Bahn begeistern. 2016 haben die ÖBB für ihre Kundinnen und Kunden insgesamt 1,9 Mrd. Euro in eine moderne, nachhaltige und effiziente Infrastruktur investiert. Über 240 Planungs- und Bauprojekte sind 2016 im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen abgewickelt worden. Dazu zählen der viergleisige Ausbau der Weststrecke (Abschnitt Wien – Wels), der Ausbau der Südstrecke mit Pottendorfer Linie, Semmering Basistunnel und Koralmbahn sowie der Streckenausbau zwischen Wien und Bratislava.

ÖBB Rail Tours Nightjet-Packages Die Anreise in die schönsten Städte Europas kann so entspannend sein: Sie wird einfach im neuen ÖBB Nightjet verschlafen. Sie reisen komfortabel und kommen gut ausgeschlafen in der Stadt Ihrer Wahl an. Man spart mit den Nachtreisezug-Packages von ÖBB Rail Tours wertvolle Zeit sowie Hotelkosten. Sie können im ÖBB Nightjet aus unterschiedlichen Komfortstufen wählen. Vom 1-, 2- oder 3-Bett-Abteil im Schlafwagen über ein 4- oder 6-Bett-Abteil im Liegewagen bis zum Sitzplatz im klassischen Reisezugwagen. Reisen für Ausgeschlafene gibt es bei ÖBB Rail Tours aus ganz Österreich z.B. nach Zürich, Rom, Mailand, Hamburg und Venedig. ÖBB Rail Tours kümmert sich nicht nur um die Fahrt im ÖBB Nightjet sondern auch um das Hotel und Eintrittskarten für gefragte Sehenswürdigkeiten. Alle angebotenen Packages beinhalten die Bahnfahrt im ÖBB Nightjet inkl. Sitzplatzreservierung hin und zurück (Aufzahlung auf Liege- oder Schlafwagen möglich), 1 Nächtigung mit Frühstück im guten Mittelklassehotel sowie je nach Angebot eine Zusatzleistung vor Ort. Information und Buchung unter Tel. +43 / (0)1 / 89930, railtours.oebb.at oder nightjet.com

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Einfach Raus-(Rad)-Ticket für den ganzen Tag Das ideale Ausflugsticket ist das Einfach-Raus-Ticket, mit dem ÖBB-Kunden einen ganzen Tag nach Herzenslust so weit sie wollen fahren können. Diese österreichweite Tagesnetzkarte für Züge des ÖBB Nah-und Regionalverkehrs inklusive Raaberbahn (alle R und REX-Züge bzw. S-Bahnen) gibt es für zwei Personen ab 33 €. Jede weitere Person zahlt 4 € Aufpreis. Beim Einfach-Raus-Ticket handelt es sich um ein Gruppenangebot für 2-5 Personen. Das „Einfach-Raus-Radticket“ ist eine Tagesnetzkarte für 2 bis maximal 5 Personen inklusive Fahrradbeförderung, ebenfalls gültig in allen Zügen des ÖBBNahverkehres. Kombiticket Bahn Ahoi Bahn Ahoi ist der Klassiker unter den ÖBB-Ausflugsangeboten und ist natürlich auch 2017 wieder dabei. Die Kombination aus Bahnfahrt und Donau Schiffahrt Wurm+Köck gibt es zu besonders günstigen Preisen. Das Ticket beinhaltet die Bahnfahrt auf der gewählten Strecke und die Schifffahrt auf der dazugehörenden Strecke auf der Donau. Radtramperzug Neusiedler See Der ÖBB-Radtramperzug Neusiedler See für alle Radsportfans fährt von 1. April täglich bis 29. Oktober um 9:15 Uhr ab Wien Hauptbahnhof in nur 40 Minuten zum Neusiedler See. Die ÖBB Regio-Biking-Fahrradwagen sind bereits am Bahnsteig anhand des neuen Außendesigns mit den sommerlichen Fahrradmotiven für alle Fahrgäste leicht erkennbar. Bis zu 24 Fahrräder in platzsparender Schrägparkeraufstellung finden hier Platz. Im Nachbarabteil können bis zu 36 Personen sitzen und haben dabei ihre Räder in Blickweite. www.oebb.at | www.oebb.at/einfachraus

ÖBB bestellen neue Nahverkehrszüge für Vorarlberg Die ÖBB und das Land Vorarlberg bieten ihren Fahrgästen moderne, sichere und komfortable Züge. Das erfordert eine regelmäßige Erneuerung des Fuhrparks und entsprechende Investitionen. Zudem wird das Angebot auf der Schiene gemeinsam von ÖBB und Land Vorarlberg in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut. Daher bestellen die ÖBB 21 Elektrotriebwagen für den Personennahverkehr im Ländle vom Typ TALENT 3 im Wert von rund 150 Millionen Euro bei Bombardier Transportation. Grundlage dieser Bestellung ist eine Rahmenvereinbarung zwischen den ÖBB und Bombardier Transportation. Bei den nun bestellten TALENT 3 Zügen handelt es sich um sechsteilige Elektrotriebfahrzeuge mit einer Länge von ca. 100 Metern und ca. 300 Sitzplätzen. Sie werden als S-BahnVersion geliefert und bieten bequeme Sitze mit Steckdosen, moderne Fahrgastinformation, ein onboard Portal und viel Platz für Kinderwagen, Fahrräder und zusätzliches Gepäck. Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang und sind mit Spaltüberbrückungen an allen Türen ausgestattet. Die neuen Garnituren bieten gemäß den Anforderungen der Behindertenverbände ein barrierefrei zugängliches WC sowie 2 Plätze für Rollstuhlfahrer und deren Begleitpersonen. Die TALENT 3 Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

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Wieder Bahnfahrland Nummer eins Schienenverkehr in Europa: Internationalisierung und Wettbewerb nehmen zu. Österreich verzeichnet seit dem Jahr 2011 einen kontinuierlichen Anstieg bei den durchschnittlich pro Jahr und Person zurückgelegten Bahnkilometern. Dieser Trend setzt sich auch im aktuellen Bericht fort. Statistisch betrachtet legte jede Österreicherin bzw. jeder Österreicher 1.427 Kilometer mit der Bahn zurück. Österreich bleibt damit weiterhin das Bahnfahrland Nummer eins unter den EU- Mitgliedstaaten. Dahinter liegen Frankreich mit 1.387 Kilometern und Schweden mit 1.293 Kilometern, gefolgt von Dänemark, Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Dieser hohe Wert resultiert nicht zuletzt aus Infrastrukturausbaumaßnahmen, die den Schienenpersonenverkehr deutlich attraktiver ge-

ländische Staatsbahnen und andere Marktteilnehmer einen vergleichsweise hohen Anteil an den gefahrenen Personenzugkilometern haben. In Spanien, Slowenien, Luxemburg, dem Kosovo, Ungarn, Finnland, Kroatien und Bulgarien gibt es keinen Wettbewerb im Schienenpersonenverkehr. 2015 wurden in Österreich 111,5 Millionen Personenzugkilometer gefahren. Davon erbringt die ÖBB- Personenverkehr 88,1 Prozent, 0,5 Prozent werden von ausländischen Staatsbahnen wie der DB Regio gefahren. 11,4 Prozent der Personenzugkilometer werden von anderen Marktteilnehmern erbracht, wie etwa von der WESTbahn.

Güterverkehr: Österreichische Bahnen vermehrt im Ausland aktiv, Wettbewerb Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der Schienennimmt zu Die ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria ist zuControl (Gründungsmitglied von IRG-Rail): „Mit der Öffnehmend auch im Ausland aktiv. Neben nung der Eisenbahnmärkte und der Zunahme von neuen Deutschland, Ungarn, der Slowakei, SloMarktteilnehmern haben die Staatsbahnen ihre Strategie wenien und Italien ist sie mittlerweile auch geändert und versuchen zunehmend, Marktanteilsverluste in Rumänien, Kroatien, Tschechien und in ihren heimischen Märkten durch den Markteintritt in Bulgarien aktiv. Auch die österreichischen anderen Ländern auszugleichen. Wie die aktuellen Zahlen Mitbewerber sind immer öfter international zeigen hat sich diese Entwicklung weiter verstärkt.“ tätig. Umgekehrt sind in Österreich vier europäische Staatsbahnen tätig, die DB Cargo (Deutschland), SZ Cargo (Slowenien), PKP macht haben. So hat zuletzt der Ausbau der Westachse zu Cargo (Polen) und die TX Logistik als Tochter der italieeiner Steigerung geführt. Spürbare Steigerungen sind auch nischen Trenitalia. mit dem Ausbau der Südachse (Semmering-Basistunnel, Koralmbahn) zu erwarten. Güteranteil am Bahnverkehr in Österreich überdurchschnittlich hoch „Unsere Investitionen in das Bahnnetz machen sich bezahlt: In den untersuchten Ländern wird das SchienenverkehrsAn der Weststrecke sieht man deutlich, dass eine gut ausnetz im Schnitt zu über 80 Prozent für den Personenverkehr gebaute Schiene dazu führt, dass mehr Fahrgäste auf den und zu rund 20 Prozent für den Güterverkehr genutzt. Auch Zug umsteigen. Darum gehen wir nun die Südachse an. im österreichischen Schienenverkehrsnetz ist der PersonenÖsterreich ist Bahnland Nummer Eins in der EU und diesen verkehrs-Anteil an den insgesamt zurückgelegten 4,15 MilVorsprung werden wir weiter ausbauen“, so Infrastrukturliarden Zugkilometern mit 68,9 Prozent deutlich stärker als minister Jörg Leichtfried. jener des Güterverkehrs. Dennoch hat der Güterverkehr in Österreich mit 31,1 Prozent Anteil eine größere Bedeutung Starker Wettbewerb im Personenverkehr als in vielen anderen Ländern. Das liegt vor allem daran, Im europäischen Personenverkehr erbringen die Wettbedass in Österreich im Gegensatz zu vielen anderen Ländern werbsbahnen in den einzelnen Märkten durchschnittlich nach wie vor die Bedienung der Fläche im Einzelwagenver33,4 Prozent der insgesamt gefahrenen Personenzugkilokehr und nicht nur der Ganzzugverkehr auf den Hauptachmeter. Dieser relativ hohe Anteil kommt vor allem dadurch sen eine wichtige Rolle spielt. zustande, dass in Polen und im Vereinigten Königreich auswww.schienencontrol.gv.at

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E-Mobilität hat gute Chancen

Elektroauto: Ein Drittel bereit für sofortigen Umstieg In Sachen Umweltbewusstsein liefert die aktuelle Umfrage gute Nachrichten. „35,6% der Österreicher können sich prinzipiell vorstellen, sofort auf ein Elektroauto umzusteigen, weitere 38,4% in näherer oder fernerer Zukunft“, so Heißenberger. Die persönlichen Erfahrungen mit E-Mobilität sind freilich bescheiden: Erst 3,6% der Befragten benutzten tatsächlich schon ein Elektroauto. Nur jeder Zehnte lehnt E-Fahrzeuge aber grundsätzlich ab. Besonders aufgeschlossen sind die Niederösterreicher und Burgenländer, von denen sich rund 60 Prozent in den nächsten drei Jahren den Umstieg auf E-Mobilität vorstellen können. Neben dem Elektroauto wird auch das E-Bike als zukunftsträchtig eingeschätzt, nur wenige können sich hingegen für ERoller (8,5%) oder E-Mopeds (4,7%) erwärmen. Den Trends auf der Spur „Mobilität befindet sich derzeit in einem starken Wandel, viele international erkennbare Trends sind aber noch nicht wirklich in Österreich angekommen“, fasst Heißenberger die Ergebnisse der Umfrage zusammen. Allianz Worldwide Partners, weltweiter Anbieter von Allianz Global Assistance Reiseversicherungen, bleibe den ins Haus stehenden Veränderungen jedenfalls aktiv auf der Spur.

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Ihre neue Fortbewegung Das Angebot und damit auch der Anteil von mit E-Autos haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Anschaffungskosten sind, nicht zuletzt durch attraktive Förderungen, auf dem Niveau von Diesel und Benzinautos, die Reichweiten sind mit rund 400km alltagstauglich. Diesem Bedarf gilt es mit flächendeckender Ladeinfrastruktur gerecht zu werden. SMATRICS ist führender Anbieter von Dienstleistungen rund um das Thema Elektromobilität und betreibt als erster und einziger Anbieter ein österreichweites Ladenetz. Der Strom kommt zu 100% aus österreichischer Wasserkraft. Innovationsführerschaft: Flächendeckendes Hochleistungs-Ladenetz in ganz Österreich und darüber hinaus Das SMATRICS Netz erstreckt sich mit rund 400 Ladepunkten im Umkreis von ca. 60km über ganz Österreich. Die Ladestati-onen befinden sich an hochfrequentierten Standorten entlang der Autobahnen und in Ballungszentren sowie in der Fläche im Einkaufs- und Entertainment-Bereich, wie z.B. bei Supermärkten, Hotels, Einkaufszentren, Raststätten, Restaurants, Tankstellen und Freizeitanlagen. SMATRICS setzt vor allem auf Hochleistungs-Ladestationen mit 43kW bzw. 50kW, für Vollladungen (80%) in nur 20 Min. In der nächsten Ausbaustufe wird das Hochleistungsnetz verdichtet und an neuralgischen Punkten mit ultra-high-speed Ladestationen (150- 350kW) ergänzt. Bereits heute können SMATRICS Kunden außerhalb Österreichs Ladestationen von Partneranbietern in Deutschland, Belgien und den Niederlanden („The New Motion“) sowie in Slowenien (Petrol) und der Slowakei (ZSE und Greenway) nutzen. Und in der nächsten Stufe des Ausbaus wird auch der Rest Europas für SMATRICS Kartenbesitzer er- und befahrbar werden. Kundenorientierung: Barrierefreier Zugang und flexible Bezahlmodelle für jeden Anspruch Das SMATRICS Netz steht allen Nutzern auch ohne Kundenkarte bzw. bestehendem Vertragsverhältnis zur Verfügung, denn alle Stationen sind in Echtzeit über Smartphone direkt an Ort und Stelle am jeweiligen Ladestandort freischaltbar. Die Bezah-lung der Ladung erfolgt per Kreditkarte. Die maßgeschneiderten pay-per-use Tarife sind auf unterschiedliche Mobilitätsgewohnheiten zugeschnitten: Für Wenig-Fahrer wie etwa Urlauber oder Reisende, ebenso wie für jene von erfahrenen E-Mobilisten und Vielladern. Neben einer 24/7 Kundenhotline stehen unseren Kunden eine Mobile App mit Ladestations-Finder, Verfügbarkeitsanzeige in Echtzeit sowie ein Online-Kundenportal zur Verfügung. Dort können persönliche Ladedaten wie Dauer und Kosten der Ladungen sowie viele weitere Informationen per Mausklick abgerufen werden. Jede Ladestation kann auch mobil zur Nutzung freigeschalten werden – es ist keine Kunden-Karte mehr notwendig.

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Alle Bilder: © SMATRICS

77,6% aller Österreicherinnen und Österreicher können sich das Umsteigen auf Elektroautos in absehbarer Zukunft gut vorstellen, 47% stehen dem öffentlichen Car-Sharing positiv gegenüber. Dies geht aus einer Allianz Global Assistance Umfrage hervor. „Der Durchbruch der E-Mobilität könnte in den nächsten fünf Jahren bevorstehen. Insbesondere die Generation der Unter 30-Jährigen ist sehr aufgeschlossen für Veränderungen im Reise- und Mobilitätsverhalten“, berichtet Österreich-Geschäftsführer Dr. Christoph Heißenberger.


Komplettanbieter: Schlüsselfertige Ladelösungen für Unternehmen, Ladenetz-Betreiber und Automobilhersteller Unternehmenseigene Ladestationen eröffnen vielfältige Vorteile: sie reduzieren die Betriebskosten des Fuhrparks, attraktivieren den Standort und erhöhen die Verweildauer oder bieten die Möglichkeit, neue Kundengruppen anzusprechen. SMATRICS bietet allen Unternehmen, die für Ihren Fuhrpark, für Ihre Mitarbeiter, Kunden oder Gäste Lademöglichkeiten zur Verfügung stellen möchten, rundum-sorglos Ladelösungen aus einer Hand: von der individuellen Beratung über Installa-tion und Überwachung der Stationen bis hin zur Verrechnung der Ladungen über ein Online Tool. Namhafte Kunden, unter anderem VW, McDonalds, IKEA, OMV, APCOA, SAP und Sheraton, vertrauen den SMATRICS Dienstleistungen. Auf Wunsch übernimmt SMATRICS als Generalunternehmer Errichtung, Betrieb von Ladenetzen, Verwaltung und Abrech-nung von Ladungen sowie Kundenmanagement für und im Namen von Dritten. Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch Der positive Druck der EU zeigt Wirkung. Bis 2021 müssen die Automobilhersteller den Verbrauch der tatsächlich neuzugelassenen Fahrzeuge auf unter 95g, also 3,8l/100km senken. Fahrzeugmodelle wie BMW i3, Tesla Modell S und VW eGolf zeigen, dass E-Mobilität die treibende Technologie sein wird, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen. E-Mobilität leistet einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und zur Reduzierung der Abhängigkeit von Importen fossiler Ener-gieträger. Es geht aber nicht nur um die Reduktion von CO2, sondern auch um die Reduktion von Feinstaub und Lärm. Zudem ist Elektroenergie mit ab drei Euro je 100km deutlich günstiger als herkömmlicher Treibstoff. www.smatrics.com www.facebook.com/SMATRICS.net www.twitter.com/smatrics_com

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Elektromobilität wird noch einfacher: Sofort-Laden mit Kreditkarte SMATRICS bietet Stromtanken jetzt auch über die Kreditkarte an. „Wir machen damit Elektromobilität noch einfacher und erfüllen einen großen Wunsch vieler Elektroautofahrer“, so Michael-Viktor Fischer, Geschäftsführer von SMATRICS, dem einzigen Anbieter einer österreichweiten High-Speed-Ladeinfrastruktur. „Jeder E-Autofahrer kann sich spontan über App oder Web registrieren und sofort die Ladung starten. Besonders für gelegentliches Laden unterwegs oder für Reisende aus dem Ausland wird SMATRICS damit zum verlässlichen, unkomplizierten Mobilitätspartner.“ Laden ist damit so einfach wie noch nie: Zur Ladestation fahren und über die neue SMATRICS App oder die Homepage registrieren. Bezahlt wird über Mastercard oder Visa. Nach jeder Ladung erhält der Kunde per E-Mail einen Beleg über die entsprechende Ladung und am Ende des Monats eine übersichtliche Sammelrechnung. Unverändert bestehen bleiben die bekannten Tarifvarianten von SMATRICS – entweder ohne Grundgebühr für gelegentliches Laden (Single NET) oder eine von zwei Varianten mit Monatspauschalen für regelmäßige Nutzer einer SMATRICS Ladestation: Smart NET und Active NET. „Für SMATRICS stehen die Netzabdeckung, die Technologieführerschaft und die Servicequalität im Vordergrund. So haben unsere Kunden die schnellste Ladetechnologie in ganz Österreich mit innovativen Services zur Verfügung. Ein Leistungsversprechen, das wir mit der Kreditkarten-Anbindung nun weiter ausbauen“, sagt Fischer. „Ein Anbieter, eine Kreditkarte – voll mobil in ganz Österreich – so muss Elektromobilität funktionieren.“

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Wir machen Österreich e-mobil Einen wichtigen Meilenstein setzen Österreichs Energieversorger mit der Vernetzung der kundenfreundlichen Ladeinfrastruktur. Ab April 2017 steht allen E-Mobilist/innen das mit Abstand größte, flächendeckende Ladenetz für EMobilität in Österreich offen. Das Ladenetz umfasst 1.300 öffentliche Ladepunkte zwischen Wien und Bregenz; bis Ende 2017 werden es 2.000 sein. „E-Mobilität muss einfach und verlässlich sein. Dazu leisten wir durch die enge Zusammenarbeit einen entscheidenden Beitrag“, sagt Jürgen Halasz, Vorstandsvorsitzender des BEÖ – Bundesverband Elektromobilität Österreich, stellvertretend für elf Energieunternehmen (Energie AG Oberösterreich, Energie Burgenland, Energie Graz, Energie Steiermark, EVN, Innsbrucker Kommunalbetriebe, Kelag, LINZ AG, Salzburg AG, VKW und Wien Energie).

Einfach Laden und Bezahlen „Mit unserer Initiative verbinden wir die Ladestationen unserer Mitglieder in allen Bundesländern, in (fast) jeder Region“, so Jürgen Halasz. Durch die digitale Vernetzung der 1.300 Ladepunkte (2.000 bis Ende 2017) kann nunmehr mit einer Ladekarte (RFID) oder einer APP österreichweit geladen und bezahlt werden. Abgerechnet wird die Zeit, in der das E-Fahrzeug mit dem Ladepunkt verbunden ist. Auskünfte über die von ihnen angebotenen Verträge und Kosten geben die Energieunternehmen, die zukünftig als „eMobility-Provider“ im Wettbewerb zueinander Kunden im gesamten Bundesgebiet ansprechen können. Darüber

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hinaus gibt es weiterhin die Möglichkeit, die Ladestationen spontan zu nützen. Bezahlen kann man in diesem Fall mit Kreditkarte oder einem anderen Zahlungsprovider – dafür benötigt man ein Smartphone mit einem QR-Code-Reader. Die Kosten können sich dabei von Ladestation zu Ladestation unterscheiden. Österreich: Vorzeigeland für E-Mobilität „Seit 10 Jahren fördert mein Ressort die E-Mobilität und hat damit den Boden für die Zukunft gut aufbereitet. Mit über 25 Mio Euro haben wir rund 17.900 E-Fahrzeuge und 1.380 Ladestationen unterstützt. Die Initiative des BEÖ legt nun die Basis für eine österreichweit interoperabel nutzbare Ladeinfrastruktur und unterstützt unser neues E-Mobilitätspaket optimal“, betont Umweltminister Andrä Rupprechter. „E-Mobilität muss alltagstauglich, zuverlässig und leistbar sein, dann wird sie auch angenommen. Ein flächendeckendes Ladenetz ist der Knackpunkt: Die Fahrerinnen und Fahrer müssen sich darauf verlassen können, dass eine ETankstelle in der Nähe ist, wenn sie eine brauchen. Unser Ziel ist, dass bis 2020 österreichweit rund 5.000 E-Ladepunkte verfügbar sind. Damit machen wir Österreich elektrofit“, sagt Verkehrsminister Jörg Leichtfried. Jede/r zweite Österreicher/in kann sich vorstellen, demnächst ein E-Auto zu kaufen. 10.000 E-Fahrzeuge fahren in Österreich bereits rein elektrisch. Mit dem E-Mobilitätspaket von Verkehrsministerium und Umweltministerium können zusätzlich 16.000 E-Autos auf Österreichs Straßen gebracht werden. 2016 wurden in Österreich 3.826 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge neu zugelassen; das entspricht einem Plus von 128,1 Prozent im Vergleich zu 2015. Mit dem neuen E-Mobilitätspaket, den steuerlichen Vorteilen für Betriebe und nicht zuletzt durch das Potenzial erneuerbarer Energiequellen ist Österreich auf dem Weg zum Vorzeigeland für E-Mobilität in der EU. Pionierarbeit im Bereich E-Mobilität Einen zentralen Beitrag zum Sprung an die EU-Spitze leistete das von 2008 bis 2016 laufende Förderprogramm ‚Modellregionen Elektromobilität’ des Klima- und Energiefonds. Mit dem Pilotprojekt ÖHUB konnte ein einheitliches, kundenfreundliches Lade- und Verrechnungssystem entwickelt und ein Jahr getestet werden. In den nächsten Monaten plant der BEÖ das österreichweite Ladenetz über intercharge mit weiteren europäischen Ladenetzwerken in Europa zu verbinden.

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Stiegl setzt als erste Brauerei E-LKW ein

Selbstfahrender Bus soll in Wien „erwachsen“ werden

„Als 525 Jahre altes Privatunternehmen denken wir in Generationen und haben Nachhaltigkeit wohl in unseren Genen“, so Stiegl-Logistikgeschäftsführer Thomas Gerbl, der in der Brauerei unter anderem für die Logistik verantwortlich zeichnet. Stiegl ist einer der „Partner der ersten Stunde“ des E-LKW-Projekts des Nutzfahrzeugherstellers MAN mit Sitz in Steyr (OÖ) und des Council für Nachhaltige Logistik (CNL). Nach diversen Studien ist nun der Weg in Richtung Serienreife geebnet. „Noch im Herbst dieses Jahres werden wir unseren ersten E-LKW von MAN bekommen“, freut sich Thomas Gerbl und ergänzt, dass Stiegl die erste Brauerei sei, die ein derartiges Fahrzeug in ihrem Pool habe. „Zum Einsatz wird der E-LKW überwiegend für Auslieferungstouren im Stadtgebiet kommen und so unsere Stiegl-Pferdekutschen CO2-neutral perfekt ergänzen“, sagt Gerbl. Der Elektromotor leistet 250 kW (entspricht 320 PS), hat eine theor. Reichweite von 200 Kilometern und ist dabei vollkommen emissionsfrei unterwegs. Auch die Lärmbelastung sinkt erheblich gegenüber mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeugen.

Wien bekommt eine fahrerlose Autobuslinie: ein entsprechendes Forschungsprojekt wird mit Mitteln des Verkehrsministeriums gefördert. Im Projekt auto.Bus Seestadt arbeiten die Wiener Linien, das AIT Austrian Institute of Technology, das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), der TÜV AUSTRIA sowie die SIEMENS AG Österreich und der französische Bushersteller NAVYA gemeinsam an der technologischen und rechtlichen Weiterentwicklung von autonomen Kleinbussen. Ziel ist die nachhaltige Erhöhung der Effizienz und der Betriebssicherheit autonomer Fahrzeuge, um letztlich eine Buslinie in der Seestadt unter realen Bedingungen betreiben zu können – mit Haltestellen, Fahrplan und echten Fahrgästen.

Federführend im Zuge der Entwicklungen war das CNL (Council für Nachhaltige Logistik), das beim Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der Universität für Bodenkultur angesiedelt ist. „Seit der Unterzeichnung des Pariser Klimaziels Ende 2015 hat sich eine Dynamik entwickelt. Der Verkehrssektor gilt als schwierig. Es ist super, dass Österreich hier führend dabei ist“, so die bekannte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. Seit knapp drei Jahrzehnten belegt die Salzburger Brauerei den Umgang mit den Ressourcen in einem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht. Oberstes Ziel ist es, ressourcenschonend zu arbeiten, daher verfolgt und lebt Stiegl das Prinzip der Kreislaufwirtschaft. www.stiegl.at

Stiegl-Logistikgeschäftsführer Thomas Gerbl lädt schon mal den E-LKW von MAN auf. © Hebenstreit & Picker PR/Stiegl

Französischer Hersteller entwickelt automatischen Bus in Wien weiter Unterwegs sein soll auf dieser ersten vollautomatischen Buslinie der Kleinbus NAVYA ARMA. Er bietet Platz für bis zu 11 Fahrgäste, wird von einem Elektromotor angetrieben und ist schon heute auf verschiedenen Teststrecken unterwegs. Das umfangreiche Projektkonsortium lässt erahnen, wie komplex dieses Unterfangen ist. Ebenso wichtig wie die Weiterentwicklung der Sensorik, sind die Akzeptanz durch die Fahrgäste, die erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die funktionale Sicherheit und IT-Sicherheit der eingesetzten Systeme. Diese Aspekte sollen im Projekt untersucht werden, um letztlich die effiziente Einbindung fahrerloser Fahrzeuge in das multi-modale Verkehrssystem und das Betriebsmanagement eines Verkehrsunternehmens zu ermöglichen. Lernfähig und kommunikativ Mit österreichischem Know-How soll der Bus „lernfähig“ und „kommunikativ“ werden: „Wir entwickeln Lösungen wie VerkehrsteilnehmerInnen und der Bus sicher miteinander interagieren. Dazu wollen wir dem Bus durch Machine Learning beibringen, wie er Personen und Objekte zuverlässig erkennen kann“, erklärt Wolfgang Ponweiser vom AIT. Außerdem soll sowohl für die Fahrgäste im Bus, als auch für andere VerkehrsteilnehmerInnen nachvollziehbar werden, was der Bus wahrnimmt und welches Fahrmanöver deshalb zu erwarten ist. Das Projekt startet im Sommer 2017. Bevor der Bus Anfang 2018 nach Wien kommt, müssen allerdings noch zahlreiche rechtliche und regulatorische Fragen geklärt werden. Nach rund einem Jahr Entwicklungszeit soll der Bus dann 2019 den Linienbetrieb in der Seestadt aufnehmen.

© Pierre Salomé

Renault: 1.000-Kilometer-Elektroauto schon heute machbar Uwe Hochgeschurtz, Chef von Renault-Deutschland, hält Elektroautos mit 1.000 Kilometern Reichweite bereits beim heutigen Stand der Technik für machbar. „Die Batterien werden immer effizienter, aber auch die Motoren und die Elektronik“, sagte er Welt. de zufolge. Wirtschaftlich seien derartige Elektroautos allerdings noch nicht umsetzbar. Renault wolle künftig „maßgeschneiderte Mobilität anbieten“: Je mehr Reichweite ein Elektroauto hat, desto teurer soll es werden. Der Kunde habe die Wahl. Damit die Elektromobilität schneller Akzeptanz bei Autokäufern findet, fordert Hochgeschurtz die Kommunen auf, kostenlose Parkplätze für Elektroautos anzubieten. „Wenn die Städte saubere Luft wünschen, müssen sie auch etwas dafür tun“, sagte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Außerdem müsse die Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum ausgebaut werden. Mehr Ladestationen und Sonderrechte für Elektroautos seien mindestens genauso wichtig wie ein rein finanzieller Kaufanreiz, so Hochgeschurtz.

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© Kärnten Werbung, Fotograf: Tine Steinthaler

© ÖBB/Harald Eisenberger

Neu in Kärnten: Bahnhofshuttles Bequem mit der Bahn in den Urlaub reisen und dann am Zielbahnhof stranden? Das muss nicht sein. Kärnten zeigt vor, wie‘s geht und startet ab Juni die Initiative „Bahnhofshuttle“. Wer die Anreise in den Urlaub mit der Bahn bevorzugt, strandet nicht selten am Zielbahnhof und muss sich der Frage stellen: „Wie komme ich bequem und ohne Umwege zu meinem Quartier?“ In Kärnten schließt diese „letzte Meile“ eine neue Initiative. Ab Juni verkehren spezielle Bahnhofshuttles, die die wichtigsten Kärntner Bahnhöfe mit mehr als 4000 Betriebe verbinden. Darüber hinaus bauen die regionalen Tourismusorganisationen die Mobilitätsangebote vor Ort rasant aus. Wanderbusse, buchbare E-Bikes und Leihautos in Verbindung mit einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz sorgen dafür, dass Ausflugsziele oder Ausgangspunkte für Wanderungen auch ohne Privat-Pkw einfach zu erreichen sind. Apropos Ausflüge: Mit der Kärnten Card für Gäste können nicht nur mehr als 100 Ausflugsziele in Kärnten gratis besucht werden, mit der Card gibt es auch auf sämtliche öffentliche Verkehrsmittel der Kärntner Linien bis zu 50 Prozent Ermäßigung. www.bahnhofshuttle.at

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Genussradeln auf der sonnigen Südseite der Alpen Kärnten ist ein wahres Biker-Eldorado! Das Radwegenetz führt durch die traumhaftesten Landschaften, inmitten einer malerischen Kulisse aus Bergen und Seen. Und das auf einer Länge von mehr als 1.300 Kilometern, viele davon sind mit Leichtigkeit zu bewältigen und eignen sich somit besonders gut für Familien mit Kindern. Möglichkeiten zum Genussradeln – allein, mit Freunden oder mit der ganzen Familie - gibt es mehr als genug: Strecken wie der laut ADFC mit 5 Sternen zertifizierte Drauradweg, die Via Carinzia im Sonnenwinkel Kärntens, die Fünf-Seen-Runde oder der Alpe-Adria-Radweg, dessen Route von Salzburg über Kärnten bis an die Adria führt, garantieren intensive Erlebnisse inmitten einer einzigartigen Berg- und Seenlandschaft. Auch die zahlreichen Rad-Partnerbetriebe machen das Urlaubsgefühl „Lust am Leben“ für den Gast ganzheitlich erlebbar und schaffen in ihren Betrieben eine Wohlfühlatmosphäre mit einer hohen Service- und Dienstleistungsqualität. Sämtliche Radrouten sind auf www.rad.kaernten.at zu finden und können hier auch heruntergeladen werden. Drauradweg kennt keine Grenzen Einer der bekanntesten Radwege Österreichs ist der 366 Kilometer lange Drauradweg. Der vom ADFC (allgemeiner deutscher Fahrradclub) als 5-Sterne Qualitätsroute ausgezeichnete Radweg ist ein Erlebnis für die ganze Familie und führt quer durch Kärnten. In sechs Etappen fährt man vom Ausgangspunkt Toblach/Dobbiaco in Südtirol entlang der Drau bis zum Ziel nach Marburg/Maribor in Slowenien, der Hauptteil der Strecke liegt in Kärnten. Der Weg ist in beiden Richtungen lückenlos beschildert und führt zumeist über flaches Terrain, sodass die Radfahrer die Naturlandschaft in vollen Zügen genießen können. Die die Strecke permanent von der Bahn begleitet wird, können gewisse Abschnitte – sofern gewünscht – auch mit dem Zug zurückgelegt werden. www.drauradweg.com Radtouren für Genießer Neben dem Drauradweg gibt es viele weitere Routen, die dazu einladen, genussvoll in die Pedale zu treten. 162 Kilometer Radgenuss zwischen Kultur und Geschichte versprechen auch die verschiedenen Routen der Via Carinzia im Sonnenwinkel Kärntens. Ausgehend vom idyllischen Rosental, welches geprägt ist vom beeindruckenden Gebirgszug der Karawanken, radelt man in fünf Tagesetappen zum Klopeiner See und weiter bis in das sanft-hügelige Lavanttal. Wer gerne den Besuch im Werner Berg Museum mit einer Radtour durch das südliche Jauntal verbinden möchte, der sollte sich mit dem Rad auf den Kunstradweg in Bleiburg begeben. Neben dem Werner Berg Museum sorgen alte Kirchen, Kulturdenkmäler, das Liaunig Museum in Neuhaus für ein Rad-Erlebnis mit Mehrwert.

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Kärntner Alpen-AdriaKüche bei herzlichen Gastgebern

© Kärnten Werbung, Fotograf: Zupanc

Eine prächtige Kulisse inmitten der Gailtaler- und Karnischen Alpen bietet sich allen Radbegeisterten am Gailtal-Radweg, welcher von Kötschach-Mauthen bis nach Villach auf bestens angelegten Radwegen mit einer Gesamtlänge von 95 Kilometern verläuft. Unterwegs sollte man auf ein erfrischendes Bad im Pressegger See, welcher direkt neben dem Streckenverlauf in der Sonne glitzert, nicht verzichten. Am Alpe-Adria-Radweg vom Nationalpark bis ans Meer Ein unvergessliches Erlebnis ist der in Amsterdam zum Europas Radweg des Jahres 2015 gekürte, 410 Kilometer lange Alpe-Adria-Radweg. Von der Mozartstadt Salzburg ausgehend fährt man in einer Woche mitten durch den Nationalpark Hohe Tauern in den sonnigen Süden nach Kärnten und über die Grenzen Österreichs bis nach Italien. Die Strecke innerhalb von Kärnten ist besonders attraktiv, da sie ab der Tauernschleuse in Mallnitz überwiegend abschüssig bis zum Meer nach Italien führt. Das Wechselspiel der Landschaft ist ebenfalls einzigartig: Mächtige Berge und sonnige Täler mit bis zu 28 Grad warmen Seen - je weiter man in den Süden gelangt, desto sanfter und lieblicher wird die Landschaft, bis man schließlich die müden Füße in die Obere Adria strecken kann. Zurück zum Ausgangspunkt geht es gemütlich mit dem Zug, welcher zweimal täglich ab Udine fährt. Gutes Kartenmaterial und App sind vorhanden, weitere Informationen sowie Packages findet man unter www.alpe-adria-radweg.com. Der Alpe-Adria-Radweg ist auch ein Symbol für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, welche von der EU unterstützt und gefördert wird. Energiegeladen unterwegs mit dem E-Bike In der Region Mittelkärnten können E-Bike-Fahrer herrliche Radtouren in Verbindung mit Kultur und Kulinarik unternehmen. Neun bestens ausgeschilderte Thementouren quer durch die Region, E-Bike-Verleih sowie zahlreiche Ausflugsziele und kulinarische Einkehrmöglichkeiten versprechen abwechslungsreiche Stunden auf der sonnigen Südseite der Alpen. Alle Routen gehen vom Fuchspalast in der Herzogstadt St.Veit an der Glan aus und sind beschildert. Einen gemütlichen Rücktransport zum jeweiligen Ausgangspunkt garantieren die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Mit dem Rad den Kärntner Seenzauber erleben In Kärnten lädt eine Vielzahl an sauberen bis zu 28 Grad warmen Badeseen zum Spaß im wohligen Wasser ein. Doch auch die Umgebung rund um die glitzernden Seen verspricht einiges. So können bei Erkundungstouren mit dem Rad atemberaubende Aussichtspunkte, lauschige Picknickplätze und versteckte Badeplätze entdeckt werden. Am Wörthersee lohnt sich beispielsweise der Start zu einer Fünf-Seen-Runde, die von Velden aus gehend über Hafnersee, Keutschacher See, Bassgeigensee und Rauschelesee führt. „Genussradeln“ steht am Klopeiner See im Vordergrund. Fünf verschiedene Touren mit einer Länge von 4 bis 55 Kilometern verbinden alle Seen der Region. Die Routen sind bestens beschildert, hilfreich sind auch die GPS-Tracks und das kostenlose Kartenmaterial. Eine praktische Idee sind auch Genussgutscheine, die bei speziellen Gastronomie-Partnern einlösbar sind. Die Kärntner Raderlebniskarte ist unter info@kaernten.at erhältlich.

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In den regionalen Gasthöfen des Landes sorgen herzhafte Gerichte aus der Alpe-Adria-Küche für genussvolle Pausen. Beeinflusst von den Esskulturen dreier Länder – Kärnten, Friaul-Julisch-Venetien, Slowenien – werden in Kärnten vor allem frische und regionale Produkte zu schmackhaften Gerichten verarbeitet. Der Drauradweg hält mit den 50 Drauradweg Wirten auch jede Menge kulinarische Highlights bereit, die im Kulinarikführer der Drauradweg Wirte, das Drau.Kulinarik.Büchl, aufgelistet sind. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Etappen und Angebote, u.a. speziell für Familien erhält man unter www.drauradweg. com und im Drauradweg Folder, der ebenso wie das Drau.Kulinarik.Büchl kostenlos auf der Homepage angefordert werden kann. Eintauchen in die Slow Food Welt In jedem Eck im Lesachtal und Gailtal findet man mit den 19 Slow Food Travel Erlebnissen kulinarische Besonderheiten. Neu sind die diesjährigen Slow Food Travel Reisen. Mal einen Gang runterschalten, dem nagenden Alltagsstress getrost die kalte Schulter zeigen und eine Reise zu den Wurzeln des guten Geschmacks unternehmen. Wo Langsamkeit in den Vordergrund rückt, Herzlichkeit gelebt wird und Genuss von jedem einzelnen Gastgeber zelebriert. Slow Food Produzenten und Meisterköche bereiten dabei einfache, lokale Gerichte zu, man lernt die Zubereitung der Kärntner Nudl, begibt sich auf die Spuren des Lesachtaler Brots, besucht im Zuge einer Wanderung malerische Almsennereien und lässt seine Hände über die goldenen Ähren der Kornäcker gleiten. www.slowfood.travel/de/slowfood-travel-alpe-adria-kaernten/ urlaub/reiseangebote

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Die Region um Langenlois ein guter Boden

Ein Erlebnis für Groß und Klein In Schiltern bei Langenlois liegen die österreichweit bekannten Kittenberger Erlebnisgärten. Über 40 Themengärten gehen fließend ineinander über. Der große Blumengarten, © Niederösterreich Werbung/Rita Newman die weltgrößte Kräuterspirale, der neue Asia.Garten, der Bauerngarten, der Garten für Junggebliebene die Kinderspielewelt und die unzähligen Naturerlebnisse machen diesen Ausflug für die ganze Familie unvergesslich. Jede Jahreszeit hat hier ihren besonderen Reiz: Beim Frühlingserwachen verzaubern 100.000 Frühlingsblüher die Gärten und Besucher, im Gartensommer erfreuen uns farbenprächtige Sommerblumen und 10.000 duftende Rosenknospen im romantischen Rosengarten. Der bunte Blumenherbst imponiert mit lustigen Kürbisdekorationen, mystischen Gartenfeen und einem Dahlienblütenmeer. Im Adventzauber erstrahlen 150.000 leuchtende Sterne, Feuerkörbe und eine einmalige Stimmung erwärmen die Herzen. Kräuterfreunde kommen auf der weltgrößten Kräuterspirale ganz besonders auf ihre Kosten. Hier wachsen rund 3.000 einzelne Pflanzen und auf den 360 Meter begehbaren Pfaden findet man den Kräuter von A-Z und den Weh-Wechen Weg. Auch das Anlegen eines Steingartens sollte gelernt sein. Damit das nicht aussieht wie ein wilder Steinhaufen, sondern so natürlich wie in der Natur, kommen abwechselnd einmal größere und kleinere Steine, und dazwischen wachsen richtigen Pflanzen wie Polsterstauden und kleine Koniferen. Erst dann passt auch die Garteneisenbahn von der Modellbahnwelt Schiltern im Schloss Schiltern in diese Landschaft. Da werden Kinderträume wieder wahr... www.kittenberger.at

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Es ist soweit der Zug fährt los! In der neuen Modellbahnwelt Schiltern werden Kinderaugen zum Leuchten gebracht, und bei Erwachsenen Kinderträume wahr. Das ganzjährig wet© Modellbahnwelt Schiltern terunabhängige und für alle Altersgruppen spannende Ausflugsziel befindet sich im historischen Schloss Schiltern. Traditionelle und kulturelle Sehenswürdigkeiten Österreichs werden im Maßstab 1:87 auf einer 300m² großen Schauanlage gezeigt. Hunderte Züge, Waggons, tausende kleine Figuren und die spektakulären Landschaften werden naturgetreu dargestellt. Die Modellbahnwelt Schiltern ist für die Besucher ein interaktives Erlebnis. Fahrgeschäfte im Wiener Prater, Straßen- und U-Bahnen, Feuerwehrautos, Autobusse oder Kräne können von den Besuchern zum Leben erweckt werden. Wer genau hinsieht entdeckt viele Details die spannende Geschichten erzählen. Vielleicht versteckt sich hinter den tausenden Miniaturbäumen und Hecken sogar ein Liebespärchen? 3 „UNESCO Weltkulturerbe“ Attraktionen wie das Schloss Schönbrunn mit dem Schlosspark, Palmenhaus und dem weltberühmten Tiergarten, das historische Stadtzentrum von Wien und die Kulturlandschaft Wachau werden originalgetreu nachgebildet. Das Regierungsviertel und der Bahnhof St Pölten und der berühmte Wiener Prater mit all seinen Attraktionen sind nur Teile der 300 m² großen Modellbahnwelt die in Schiltern entsteht. Freunde des Modellbauens finden Anregungen, im Shop zahlreiche Produkte zum Bauen einer Anlage und bei Kursen Know How für ihr Hobby. Ob Einsteiger oder Profi, wir stellen mit Ihnen die richtigen Weichen damit ihnen ihr Projekt viel Freude bereitet. www.modellbahnwelt-schiltern.at

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Als Gast lernt man in Langenlois wahren Genuss in allen Farben und Formen kennen. Der Gaumen freut sich über den vorzüglichen Wein, den man hier mit exquisitem regionalem Essen verkosten kann und über dessen Entstehung man auf Wunsch alles erfährt. Hier in Langenlois, der malerischen Kleinstadt im Herzen des südlichen Kamptals, spielt der Wein unbestritten die erste Geige, er gibt den Lebensrhythmus vor, er ist das Lebenselixier der Menschen. Um sich vom weinstimmigen Charme verzaubern zu lassen, eignet sich bestens eine Wanderung durch die Weingärten mit den klingenden Lagennamen Heiligenstein, Steinhaus und Dechant und durch die allgegenwärtigen Kellergassen. Es wundert nicht, dass eine Stadt wie Langenlois auch ein guter Boden für die schönen Künste ist. Highlights sind die alljährlich stattfindenden Schlossfestspiele in Haindorf, ein Fixpunkt für alle Operettenfans, „Kultur in Langenloiser Höfen“ und der „Langenloiser Herbst“. Es gibt also unbestritten viele Gründe, sich Zeit für Langenlois zu nehmen! Noch ein Tipp: Das URSIN HAUS im Herzen der Stadt, am Kornplatz, hält für Sie nicht nur eine Vinothek mit den besten Weinen der Region bereit, hier erhalten Sie auch Tourismusinformationen oder können sich ein Fahrrad ausleihen. Geöffnet hat es übrigens täglich von 10 bis 18 Uhr. www.ursinhaus.at

Darauf stoßen wir an, cheers!

Dem Wein auf der Spur:

Ebenfalls in Schiltern entsteht am neuen BrauSchneider-Standort eine außergewöhnliche Brauerei. Die erste ihrer Art weltweit. Innovative Weiterentwicklungen der © Brauschneider Brautechnik und -technologie werden dabei in einem neuartigen Sudhaus umgesetzt. Begonnen hat es vor 15 Jahren. Neben vielen Auslandsaufenthalten waren besonders England, USA und Kanada Craft-Beer prägend. Unglaubliche Biere in einer Vielfalt an Geschmack, Aroma, Stärke und Farbe – nicht vergleichbar mit dem, was ich von Daheim kannte. So ist diese Idee von besonderem Bier entstanden und es gibt nichts Stärkeres als eine wachsende Idee.

Was wäre eine WeinEntdeckungsreise ohne das Loisium, entworfen vom New Yorker Stararchitekten Steven Holl? Einmal in die Keller© Loisium welt eingetaucht, hören, riechen, sehen und tasten Sie den Wein auf nie da gewesene Art und Weise. In der LOISIUM WeinErlebnisWelt & Vinothek in Langenlois ist die faszinierende Welt des Weines in und unter der Stadt zu entdecken: Unter den Weinbergen schlängelt sich ein 1,5 km langes und bis zu 900 Jahre altes Labyrinth aus Kellergängen.

Nachdem Hobbybetrieb und Hausbrauerei zu klein geworden sind, haben wir uns entschlossen diese Idee von “BrauSchneider“ Bier zu professionalisieren. So haben wir losgelegt. Mit einer klaren Vorstellung von dem, wie BrauSchneider Biere schmecken sollen: vielfältig, aromatisch mit ausgeprägten, sortenspezifischen Hopfenaromen, zugänglicher Bitterung, angenehm vollmundig und leicht trinkbar, echtes Craft-Beer eben – handwerklich erzeugt, kreative Rezepturen, beste Ingredienzien und weit, weit weg vom Einheitsgeschmack. Für Besucher steht das Craft-Bier-Erlebnis im Vordergrund: ein kreatives, handwerklich erzeugtes Produkt hautnah zu erleben. Den Stoff, aus dem echte Biere sind, kennen zu lernen, zu begreifen und dort zu verkosten, wo produziert wird. In der Brauerei können Bierspezialitäten von BrauSchneider, Gastbrauern und Freunden sowie kulinarische Köstlichkeiten der Region verkostet und gekauft werden. www.brauschneider.at

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Das „10er Haus“, ein renoviertes Winzerhaus aus dem Jahre 1924, gibt zudem Einblick in das Leben einer Winzerfamilie früherer Zeiten. In der angrenzenden Wein- und Sektkellerei Steininger sehen Weininteressierte und alle, die es werden möchten, mit welch hochmodernen Anlagen Wein heute produziert wird. Ein Erlebnis der besonderen Art verspricht die Lasershow „GENIUSS – eine Reise mit allen Sinnen“, die in der unterirdischen Basilika neun Meter unter der Stadt für Staunen sorgt. Was auffällt: Das geschätzte Ausflugsziel in Langenlois bietet auch Kindern reichlich Vielfalt. Gemeinsam mit der Kellermaus Fridolin begibt man sich hier unterirdisch auf eine magische Entdeckungsreise. Vinophile Events über das ganze Jahr 2017 hindurch bieten viel Bewegendes rund um die Bereiche Wein, Genuss und Gelassenheit. Gemeinsam mit Sommeliers tauchen Interessierte überdies in Seminaren in die Welt der exzellenten Wein- und Sektsorten ein. In der Niederösterreich-Vinothek & Sektothek im Besucherzentrum können die feinen Tropfen verkostet und zu „Ab-Hof-Preisen“ mit nach Hause genommen werden. Die LOISIUM WeinErlebnisWelt & Vinothek ist ganzjährig geöffnet, wetterunabhängig und barrierefrei. www.loisium-weinwelt.at

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© NP Thayatal/Mirau

Nationalpark Thayatal - Im Reich der Wildkatze Endlich Frühling! Die warmen Strahlen der Frühlingssonne und der angenehme Frühlingsduft verlocken zu ausgedehnten Spaziergängen in der Natur. Der grenzüberschreitende Nationalpark Thayatal/Podyjí schützt eine der schönsten und artenreichsten Tallandschaften Europas und ist ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderfreunde! Die stete, stille Kraft strömenden Wassers hat eine imposante Tallandschaft voll lebendiger Vielfalt geschaffen. Blütenreiche Wiesen, wildromantische Wälder und Felstürme mit atemberaubendem Ausblick wechseln einander in einem bunten Mosaik ab. Hier streift die scheue Wildkatze durch urwüchsige und naturnahe Wälder. Die Nationalparkwildnis bietet wieder einen Lebensraum für dieses seltene Säugetier. Der Umlaufberg gilt als das Wahrzeichen des Thayatals und Höhepunkt jeder Nationalparkwanderung. Hier umrundet die Thaya fast ein ganzes Felsmassiv, nur ein hundert Meter breites Felsband trennt die beiden Fluss-Schleifen. Wer dort am Überstieg den Ausblick genießt, wird ab Ende April Zeuge eines eindrucksvollen Naturschauspiels: Die Smaragdeidechsen befinden sich auf Brautschau! Dazu putzt sich das Männchen besonders heraus,

Besucherhighlights 2017: Starten Sie Ihren Besuch im Nationalpark mit einer Besichtigung unserer Ausstellung oder einer Filmvorführung im Nationalparkhaus! • Die größte Wildkatzenanlage Österreichs: Besuchen Sie die beiden Wildkatzen Frieda und Carlo in ihrem großen Schaugehege im Nationalparkhaus! Bewundern Sie die Kraft und Eleganz der Tiere bei den regelmäßigen Fütterungen! • Wildkatzen-Nachtwanderung: Begleiten Sie unseren Ranger bei seinem Forschungs-Kontrollgang im nächtlichen Nationalparkwald und beobachten Sie unsere Wildkatzen bei einer Nachtfütterung! • Ausflüge über die Grenze nach Tschechien und weitere Angebote in unserem aktuellen Besucherprogramm!

denn nur mit einer leuchtend blauen Kehle lässt sich ein Weibchen beeindrucken und zur Paarung überreden. Da die Tiere nur Augen für einander haben, sind Beobachtungen und Fotos aus kurzer Distanz sehr leicht möglich. Neben 100 km Wanderwegen durch die eindrucksvolle Natur des grenzüberschreitenden Nationalparks gibt es auch ein attraktives Radnetz in der Region. So verbindet am 13. Mai 2017 die Tour „Mit dem Reblaus-Express & dem Draht-Esel zur Wildkatze“ eine Erlebnis-Zugfahrt von Retz nach Pleissing-Waschbach mit einer kurzen Radtour und einem abwechslungsreichen Programm im Nationalpark. Höhepunkt ist die Schaufütterung der Wildkatzen. Weitere Termine am 29. Juli und 16. September 2017. Erste Anlaufstelle und Attraktion für Besucher ist das Nationalparkhaus mit der Infostelle, der Ausstellung Natur-Geschichten, dem Café-Restaurant Nationalpark Thayatal, dem Kräutergarten und dem großen Abenteuer-Spielplatz. Hier, direkt beim Ausgangspunkt mehrerer Wanderwege, befindet sich auch der neue Wohnmobilstellplatz mit Frischwasser, Strom und Entleerungsstation.

© NP Thayatal/Ch. Übl

Öffnungszeiten Nationalparkhaus: 21. März – 30. Sept.: täglich 9 Uhr – 18 Uhr 1. Okt. – 2. Nov.: täglich 10 Uhr – 17 Uhr Der Nationalpark ist ganzjährig geöffnet!

Nationalpark Thayatal 2082 Hardegg | Tel. +43 / (0) 2949 / 7005 office@np-thayatal.at | www.np-thayatal.at

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Bilder: © Kurzentrum Ludwigstorff GmbH

Medizin & Therapie / Kur & Erholung • • • • •

Stationäre Kurheilverfahren Ambulante Therapien mit bewilligtem Verordnungsschein Therapien für Stütz- und Bewegungsapparat Therapien für dermatologische Erkrankungen Genesungs- /Erholungsaufenthalte

Entspannung pur 2000 Jahre Badekultur erleben Besuchen Sie das Kurzentrum Ludwigstorff mit der stärksten JodSchwefelquelle Österreichs und ihren heilenden Kräften. Direkt an der Donau gelegen, in den sanften Hügeln der auslaufenden Voralpen und unmittelbarer Nachbarschaft zur pannonischen Tiefebene. Ein ideales Haus um Natur, Kultur und Gesundheit im Rahmen Ihres stationären bzw. ambulanten Kurheilverfahrens miteinander zu verbinden. Schon die alten Römer wussten was sie an diesem Ort hatten und nannten ihn: CARNUNTUM. Nutzen Sie die wohltuende Wirkung der Heilquelle. Entspannen Sie in der angenehmen 32 Grad warmen Wellness-Badelandschaft mit Sprudel- und Massagebereichen. Oder relaxen Sie in der Sauna und in der Salzgrotte, gebaut mit 200 Millionen Jahre alten Salzsteinen aus dem Himalaya.

Sommer im Kurzentrum Ludwigstorff Ihrer Gesundheit zuliebe! 11. Juni 2017-27. August 2017 (Aufenthalt 1 Woche, Anreisetag Sonntag) • • • • • • • • •

Vollpension Inklusive Bademantel & Badetücher; Benützung des Wellnessbereiches (Sauna, Salzgrotte, Infrarotkabine, Hallenbad, Fitness) 5 Therapien (2 Schlamm, 2 Schwefel, 1 Massage 12 Min.) & med. Check Qi Gong, Pilates, Yoga, Aquagymnastik & Rücken Fit tolle Abendunterhaltung & Live Musik Gratiseintritt Schloss Hof, Römerstadt Carnuntum, Nationalparkzentrum Schloss Orth Gutschein € 30,– für eine Stunde Personal Training Bewegungsarena mit unserer professionellen Trainerin im Kurpark Angebote für Donau Auen Abenteuer Touren im Nationalpark

PH Preis Für 2 Personen gesamt: € 609,– im DZ Für 1 Person gesamt: € 499,– Badgasse 21-24 | 2405 Bad Deutsch Altenburg Tel. +43 / (0) 2165 / 62617 | reception@therme-carnuntum.at

www.therme-carnuntum.at Ausgabe 1/17

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KB Preis Für 2 Personen gesamt € 719,– im DZ Für 1 Person gesamt € 569,–

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Neuer Alpenbahnhof entsteht in St. Pölten

Wilfing und Stindl nahmen am 3.Mai gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Stadler in St. Pölten den Spatenstich für das neue Projekt „Betriebsstätte Alpenbahnhof“ vor. „Der Alpenbahnhof und die darauf liegenden Gebäude sind durch die vielen Jahrzehnte ihres Bestehens gezeichnet und stark sanierungsbedürftig. Jetzt haben wir den Grundstein für eine neue Ära der NÖVOG gelegt. Das Investitionsvolumen für die Umsetzung des gesamten Projekts wird 14,7 Mio. Euro betragen. Wie jedes größere Infrastrukturprojekt kurbelt diese Investition auch die Wirtschaft an und generiert rund 200 Arbeitsplätze“, erklärt Wilfing, der in Niederösterreich auch für den Arbeitsmarkt zuständig ist. Neben einer neuen Werkstätte werden auch Verschubmöglichkeiten, eine Waschanlage und eine Lackiererei gebaut. Darüber hinaus zieht die NÖVOG ihre bisher drei über die Stadt verstreuten Büroräumlichkeiten am Alpenbahnhof zusammen. Dadurch können die teuren Einmietungen in der Stadt künftig vermieden werden, was zu zusätzlichen Kostenspareffekten führt.

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© NÖVOG/Bollwein

Wachaubahn und Reblaus Express – immer ein Erlebnis Am 15. April starteten der Reblaus Express und die Wachaubahn in die Sommersaison, die beiden Züge sind wieder regelmäßig an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen Retz und Drosendorf bzw. zwischen Krems und Emmersdorf unterwegs. Auf die Fahrgäste wartet auch in der heurigen Saison wieder ein umfangreiches Programm. „Wir haben zahlreiche Packages geschnürt und einige besondere Themenfahrten im Kalender unserer Bahnen fixiert“, erklärt dazu Dienststellenleiter Gerhard Soukup. Auf Schienen durch die Wachau Mit ihrem unvergleichlichen Ausblick auf das Weltkulturerbe Wachau und ihren vielfältigen Kombi-Angeboten hat sich die Wachaubahn zwischen Krems und Emmersdorfin den vergangenen Jahren zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Ein Stück abseits der Straße, zwischen uraltem Mauerwerk und Weingärten, hat sie sich ihr Wesen bewahrt. Die erhöhte Lage der Trasse und die großen Panoramascheiben der neuen Garnituren eröffnen einzigartige Ausblicke in die malerische Landschaft des Weltkulturerbes. Zahlreiche Veranstaltungen und Zusatzprogramme garantieren ein unvergessliches Reiseerlebnis. Und der Fahrradtransport ist gratis! Mit Reblaus Express und Drahtesel zu den Wildkatzen Mit einem ganztägigen Package-Angebot wartet der Reblaus Express am 13. Mai, 29. Juli und 16. September 2017 auf seine Gäste. Dieses Programm eignet sich vor allem für Naturliebhaber, denn es verbindet eine Bahnfahrt mit einem Ausflug in den Nationalpark Thayatal. Der Reblaus Express startet um 9:30 Uhr in Retz, mit dem Zug reisen Sie gemütlich nach Pleißing-Waschbach. Dort erwartet Sie schon Nationalpark-Ranger Hannes Reiser. Von ihm begleitet, geht es weiter mit Fahrrad oder E-Bike zum Nationalpark Thayatal. Dort angekommen, erwartet Sie als Einstimmung eine Filmvorführung zum Thema „Einblicke ins Thayatal“. Danach wird es richtig spannend: „Wildnis schnuppern“ entlang des Themenweges steht am Programm. Nach all den Eindrücken wird im Anschluss eine Mittagspause mit einer Möglichkeit zum gemeinsamen Mittagessen gemacht. Ab 13:30

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Bilder :© NÖVOG/weinfranz.at

Die Erfolgsgeschichte der Mariazellerbahn begann vor über 100 Jahren und so sind die dazugehörigen Gebäude, allem voran der Alpenbahnhof in St. Pölten mittlerweile in die Jahre gekommen. „Mit der Übernahme der Bahn durch die NÖVOG im Jahr 2010 war uns bewusst, dass wir bei der Mariazellerbahn umfassend sanieren und modernisieren müssen“, erklärt NÖVOG Geschäftsführer Gerhard Stindl. Angefangen von neuen Zügen – die Himmelstreppe – über den neuen Betriebsbahnhof in Laubenbachmühle, ein neues Zugleitsystem und die komplette Streckensanierung, bis hin zu Brückenneubauten wurde die Mariazellerbahn in den letzten Jahren wieder fit gemacht. „Seit der Übernahme der Bahnstrecken durch die NÖVOG haben wir über 150 Mio. Euro in die Mariazellerbahn investiert“, so Verkehrslandesrat Karl Wilfing


Jubiläum der Waldviertelbahn

geht es weiter mit einem spannenden Programm: Erleben Sie hautnah die Schaufütterung der Wildkatzen. Nach einem erlebnisreichen Aufenthalt geht es wieder zurück nach Pleißing-Waschbach wo schon der Reblaus Express auf Sie wartet, um Sie entspannt retour nach Retz (Ankunft 16.05 Uhr) zu bringen. Die Preise (inkl. Programm) sind durchaus moderat: für Erwachsene betragen sie inkl. Miete E-Bike € 34,50 | inkl. Miete Fahrrad € 29,50 | mit eigenem Fahrrad € 24,50, für Kinder
inkl. Miete E-Bike € 22,30 | inkl. Miete Fahrrad € 17,30 | mit eigenem Fahrrad € 12, 30. Auf Tut-gut-Wegen zu Bienenland und Badefreuden Auch mit dem Reblaus Express starten Sie Ihre Reise am Samstag, den 10. Juni 2017, 08. Juli 2017 und 12. August 2017 um 9.30 Uhr in Richtung Langau. Vom Bahnhof geht es mit dem Bummelzug ins Freizeitzentrum. Dort beginnen die „Tut-gut-Wanderwege“ und der Lehrpfad „Bienenland“. Sie finden dort aber auch einen Klettergarten, einen Kinderspielplatz und den von einer großzügigen Liegewiese umgebenen wunderbaren Bergwerksee zum Baden und Wasserskifahren. Für das leibliche Wohl sorgt das „Freizeithaus am See“ mit großer Sonnenterasse. Die Rückkunft nach Retz ist für 16:05 oder 19:05 Uhr geplant. Der Reblaus Express ist normalerweise an Samstagen, Sonn- und Feiertagen für seine Fahrgäste da. Mit seinen Package-Angeboten und Themenfahrten hat er sich in der Vergangenheit zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Als besonderes Highlight gilt der Heurigenwaggon, in dem die Fahrgäste von Winzern der Region mit typischen kulinarischen Schmankerln verwöhnt werden. www.noevog.at

Sonntag, 11. Juni 2017

Mit Bahn und Fähre zu den Raubrittern Die Wachaubahn bringt Sie von Krems nach Spitz und von dort geht es mit der Rollfähre nach Arnsdorf. Ein Taxibus chauffiert sie dann zur Burg Aggstein, wo Sie Frauenturm, Burgverlies und Rosengärtlein besuchen können. Genießen Sie auch den herrlichen Blick über die Wachau, der sich von hoch oben auf der Burg auftut. Mit Taxibus, Fähre und Wachaubahn gelangen Sie im Anschluss wieder zurück nach Krems. Fahrplan: Abfahrt Krems an der Donau 10:20 Uhr Rückkunft Krems an der Donau 18:45 Uhr Preise: Erwachsene € 46,– | Kinder (unter 6 Jahren gratis) € 23,– | Ermäßigt* € 41,– * Der ermäßigte Tarif gilt für folgende Personen: Senioren ab 62 Jahren, Erwachsene, die mit einem oder mehreren Kind(ern) reisen, Inhaber des NÖ FamilienpassesFahrgäste mit Behinderung, Eisenbahner (ATF), Gruppen ab 20 Personen (jede 21. Person fährt gratis)

Vorreservierung im NÖVOG Infocenter unbedingt erforderlich! Ausgabe 1/17

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Generationen von Menschen waren und sind fasziniert von der Waldviertler Schmalspurbahn. Sie ist eine technische Meisterleistung, hat die Region wirtschaftlich geprägt und bietet bis heute ein einzigartiges Naturerlebnis, das Jahr für Jahr immer mehr Gäste anzieht. 2017 kann man erstmals auf Schloss Weitra die 115-jährige Geschichte der Waldviertler Schmalspurbahn in einer großen Sonderausstellung erleben. Konzipiert als Ausstellung mit attraktiven 2D und 3D Objekten auf 200m2 Ausstellungsfläche zeigt „115 Jahre Dampf und Diesel“ die Faszination dieses Verkehrsmittel anhand von fünf inhaltlichen Schwerpunkten: Vision und Realisierung, Faszination Technik, Die Bahn als Lebensader einer Region, Naturerleben, Mensch und Bahn. Erarbeitet und gestaltet wurde sie von einem regionalen Expertenteam in Zusammenarbeit mit vielen Vereinen und Bahnfreunden. Die Sonderausstellung kann von 1. Mai bis 31. Oktober 2017 während der Öffnungszeiten von Schloss Weitra besichtigt werden. Die offizielle Eröffnung findet am 5. Mai 2017 statt. www.weitra-tourismus.at Das Jubiläum der Waldviertelbahn wird auch am 20. Mai 2017 beim „Bahnhofsfest Weitra – 115 Jahre Gmünd - Steinbach“ mit einem umfangreichen Festprogramm gefeiert: Sonderzüge und Pendelfahrten der Waldviertelbahn, ORF Radio 4/4, Blasmusik, Festzelt, Sonderpostmarke, Lebendes Handwerk aus Weitra, Verkostungen, Maisis Trachtenmodenschau, Kutschenfahrten – Reiterlebnis Moorbad Harbach, Sonnseitn Alpakas und viele weitere Attraktionen für Groß und Klein erwarten die Besucher. Pendlerfahrten mit dem Goldenen Triebwagen finden um 12:15, 12:45, 15:45 nach Alt Weitra statt. www.waldviertelbahn.at

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Frühlingsauszeit im Wald- & Weinviertel Wenn die Natur wieder erblüht, beginnt eine ganz besondere Jahreszeit – der Frühling. Nach dem strengen Winter erwarten wir sehnsüchtig die Baum- und Pflanzenblüte mit schönen Farben einmaligen Gerüchen. Jetzt macht Bewegung draußen gleich viel mehr Spaß und Veranstaltungen und aller Art locken zum Besuch. Die ersten Schanigärten haben wieder geöffnet und bieten ihre kulinarischen Genüsse dar.

In Zwettl dreht sich alles ums Bier, so gibt es im Hotel einen eigenen Bierbrunnen. Im Retzer Land steht der Wein im Vordergrund. Am Dach des VinoSPA schwimmt man im Infinity-Pool in luftiger Höhe auf die Weinberge zu. Die edle Kosmetikserie von San Vino rundet den perfekten Wellnessurlaub ab. Wir haben unsere IPP HOTELS auch frühlingshaft heraus geputzt und freuen uns Ihren Besuch!

Erst kürzlich haben wir unsere Landgut & Spa Hotels in Retz und Zwettl umfangreich renoviert und mit neuen Wellnessbereichen ausgestattet. Abseits von Trubel und Hektik kommen Sie mitten am Land im Wald- und Weinviertel zur Ruhe und genießen doppelt. Entspannung und Entschleunigung für Körper und Seele, sowie kulinarisch mit vielen regionalen Spezialitäten der Region. © Foto Tschank

Hotel Althof Retz **** – Ihr Landgut in den Weinbergen! Im Retzer Land, einer Gegend von der Natur mit Schönheit reich beschenkt, liegt am Fuße des idyllischen Weinberges unter der berühmten Windmühle von Retz unser Kleinod – der Althof. Behaglichkeit in modernem Landhausstil spüren Sie in jedem Winkel dieses einzigartigen Hauses. • 100 Zimmer (Klassik-, Genießer- und neue Winzerzimmer) • ruhig und doch im Zentrum gelegen • à-la-carte Restaurant mit 3 Bereichen, große Terrasse • Festsaal für bis zu 250 Personen, Zeremonienkeller • Hotelbar mit Kaminzimmer & Denkbar, Vinothek & Heuriger • neue 1000 m² VinoSPA mit Dachpool, 6 Saunen, Massage, Beauty, Fitness, Ruheräumen, Liegewiese • 10 Seminar- & Gruppenräume bis zu 250 Pers. inkl. Seminartechnik • kostenfreies WLan • mitten im Radwege- & Weinrieden wanderwege-Gebiet • Parkplatz & Parkgarage • ideal für Ausflüge in die Umgebung: Nationalpark Thayatal, Amethystwelt Maissau, Rosenburg, Erlebnisbahn Reblausexpress mit Heurigenwagon • Radverleih von City- & E-Bikes vor Ort

SERVUS DIE WADLN – RADLERERLEBNIS TRIFFT WELLNESS

RESERVE- & AUSLESE-ANGEBOT FÜR WEINLIEBHABER

Ein weitverzweigtes, rund 400 km langes Radnetz durchzieht diese Wein- und Waldgegend. In der weiten sanfthügeligen Landschaft des Weinviertels, auf den Hochflächen des Waldviertels und im südmährischen Hügelland ist für jeden etwas dabei: sowohl für den Genießer als auch für den sportiven Radler.

Für alle, die wie beim Wein auch im Urlaub noch gehaltvoller genießen möchten, haben wir unsere Winzerzimmer-Reserve- & Ausleseangebote geschnürt.

• 3 Übernachtungen inklusive Frühstück vom Weinviertler Genießerbuffet • 1 Abendessen im Heurigen der 100 Weine • 1 Halbpension mit 5-gängigem Wein beißer-Menü • 3 Radler- oder Wandersnacks für Ihre Ausflugstour • VinoSPA-Gutschein über € 15,– für unsere Wohlfühlanwendungen • Tourenkarten an der Rezeption erhältlich • Entspannung in unserem neuen Althof VinoSPA mit Infinity-Weingartenpool am Dach, regional designter Saunalandschaft, Ruheräumen inmitten der originalen Burgmauern, Fitnessraum

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€ 279 b ,– im

Dopp

• 2 Übernachtungen im exklusiven Winzer zimmer „Reserve“ • traubige Begrüßung mit einem 1/8 l unserer Winzer • 1 Flasche 0,75 l Qualitätswein aus dem eigenen Weinklimaschrank im Zimmer • 1 Flasche Vöslauer Mineralwasser am Zimmer • Frühstück vom Weinviertler Genießerbuffet • Besuch beim Winzer mit Kellerrundgang (Terminabsprache) • ein kulinarisches HIGHLIGHT: unser Wein kulinarium – zu einem hervorragenden 5-Gang-Menü werden 5 Weine aus der Großlage Retzer Weinberge serviert • Weinverkostung & Einkaufsgutschein für unsere Althof Gebietsvinothek • € 15,– Verwöhngutschein für Anwendungen in unserem VinoSPA • 1 vinophiles Abschiedsgeschenk • 1 Weinbeißer-Abendmenü

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© Christine Wurnig

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€ 299 b ,– im

Dopp

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© Foto Tschank

7 Tage Reservierungshotline und 24/7 Online Buchung:

Hotel Althof Retz**** | Althofgasse 14 | A-2070 Retz | Tel. +43 / (0) 2942 / 3711| willkommen@althof.at | www.althof.at

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Hotel Schwarz Alm Zwettl**** Die neue Waldviertler Gastlichkeit! Das Waldviertel ist eine archaische Region mit Hochmooren, großen Wäldern, malerischen Granitfelsformationen und geschichtsträchtigen Burgen, Stiften und Schlössern. Etwas oberhalb der heimlichen Hauptstadt des Waldviertels – der Braustadt Zwettl – liegt mit herrlichem Blick auf sein Umland auf einer idyllischen Waldlichtung das Ruhe- & Genießerhotel. • generalrenoviert 2016 • 48 Zimmer mit Balkon oder Terrasse in verschiedenen Kategorien • Frühstück vom Genießerbuffet • barrierefrei: 1 Zimmer, Eingang, Restaurant, Toiletten, Seminarräume • ruhig gelegen, 5 km außerhalb von Zwettl • à-la-carte Restaurant mit 3 Bereichen (Almstüberl, Kaminzimmer, Veranda) • Panoramaterrasse mit Bierbrunnen, Zwicklbar, rustikale Almhütte • neuer AlmSPA mit Indoorpool, 4 Saunen, 2 Ruheräumen, Fitnessraum, Massage, Schwimmteich mit Liegewiese (Sommer) • 4 Seminarräume für bis zu 60 Personen inkl. Seminartechnik & tw. mit Klimaanlage • kostenfreies WLan • großer Kinderspielplatz beim Restaurant • mitten im Wander-, Lauf- & Mountainbikegebiet • Parkplatz • Hunde erlaubt

ALM-WELLNESS PUR Erfrischen Sie sich im traumhaft angelegten Naturschwimm-Biotop oder entspannen Sie im beheizten Indoor-Pool.

p.P.

a • 2 Nächtigungen im gemütlichen Doppelzimmer € 289 b • Begrüßungsgetränk bei Anreise ,– im • Frühstück vom Genießerbuffet Dopp elzim mer • täglich 4-gängiges Abendmenü mit feiner Waldviertler Küche • 1x Edelölmassage (25 Minuten) • 1x Körperbehandlung nach Wahl (50 Minuten) • Wellness & Entspannen im großzügigen „AlmSPA“ mit 4 Saunen, 2 Ruheräumen, Fitnessangebot, Indoor-Pool, Naturschwimm-Biotop und Liegewiese • SPA-Korb mit kuscheligem Bademantel, Badetüchern und Slippern für Ihren Aufenthalt

BIERIGE ALM-TAGE Erleben Sie Bier-Genuss mit allen Sinnen. Sei es bei einem 5-Gang-Bierkulinarium mit kommentierter Bierbegleitung oder bei einer wohltuenden Hopfenblütenöl-Massage. Ein Besuch der Privatbrauerei Zwettl & von einem Waldviertler Hopfenfeld darf natürlich nicht fehlen.

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• 2 Übernachtungen im gemütlichen Doppelzimmer € 249 ,– • Begrüßungsgetränk bei Anreise im Dopp • Frühstück vom Genießerbuffet elzim mer • 4-gängiges Abendmenü mit feiner Waldviertler Küche am ersten Abend • 5-gängiges Zwettler Bierkulinarium inkl. Bierbegleitung am zweiten Abend • 1x wohltuende Hopfenblütenölmassage (25 Minuten) • 1 Original Zwettler Bierglas gratis bei Brauereishop-Einkauf von € 15,– (Mo–Sa) • Wellness & Entspannen im großzügigen „AlmSPA“ mit 4 Saunen, 2 Ruheräumen, Fitnessangebot, Indoor-Pool, Naturschwimm-Biotop und Liegewiese • SPA-Korb mit kuscheligem Bademantel, Badetüchern und Slippern für Ihren Aufenthalt • bieriger Abschiedsgruß für Zuhause

7 Tage Reservierungshotline und 24/7 Online Buchung:

Hotel Schwarz Alm Zwettl**** | Almweg 1 | A-3910 Zwettl | Tel. +43 / (0) 2822 / 53173 | willkommen@schwarzalm.at | www.schwarzalm.at

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Erlebnis Schloss Hof – Prinz Eugen von Savoyen und Maria Theresia freuen sich auf Ihren Besuch!

Ein Besuch auf Schloss Hof lohnt sich das ganze Jahr. Das barocke Gesamtkunstwerk mit seiner 7-terrassigen Gartenanlage wartet mit einem bunten Veranstaltungsreigen für Groß und Klein auf. Bei den interaktiven Erlebnispfaden können die Besucher den Arbeitsalltag eines Stallburschen oder einer Magd hautnah nachempfinden. Sie erfüllen spielerisch Aufgaben und erfahren Interessantes. Der barocke Gutshof mit rund 240 alten Haustierrassen und exotischen Vierbeinern, wie zum Beispiel die seltenen weißen Esel oder Alpakas, erwartet die Besucher ebenso wie ein Abenteuer- und Wasserspielplatz. Unter dem Motto „Sommer, Sand und Hängematten“ finden Besucher Entschleunigung und Abkühlung. In den Themengärten kann man rare und kuriose Gemüse- oder Kräutersorten bewundern, während in der Kinder- und Familienwelt im Bäckenhof für jede Menge Spaß gesorgt wird!

VeranstaltungsHighlights auf Schloss Hof im Frühjahr und Sommer 2017 Musketierspiele 13., 14.5.

© J. Madzigon/SKB

© D. Sailer/SKB

Frühlingsgartentage 25. – 28.5. Kamelfest 4., 5.6. Großer Ferienspaß 5.8. – 3.9.

© H.Böhm/SKB

© SKB /OeNB/A.E. Koller; Artwork: H. Eder

TIPP: Bis 29.11.2017 findet auf Schloss Hof und im nahegelegenen Schloss Niederweiden die große Jubiläumsausstellung „300 Jahre Maria Theresia“ statt: www.mariatheresia2017.at Anfahrt: Von Wien und Bratislava aus erreichen Sie Schloss Hof und Schloss Niederweiden bequem mit dem Zug. Einfach bis Bahnhof Marchegg fahren und von dort aus in den gratis Busshuttle Richtung Schloss Hof und Schloss Niederweiden einsteigen, welcher täglich fährt. Infos & Fahrtzeiten: www.schlosshof.at Kontakt: Schloss Hof | 2294 Schloss Hof 1 | Tel. 0228520 000

Sonderfahrt zur Erzbergbahn Auch 2017 ist der Elektrotriebwagen 4042.01 der „Nostalgiebahnen in Kätnten“ für Sie im Einsatz! Nach der gelungenen Jungfernfahrt und Präsentation im Jahr 2016 wird nun am 24. Juni 2017 eine Sonderfahrt zu einem interessanten Ziel angeboten dieses Mal zur Erzbergbahn. Im Jahr 2017 jährt sich die Einführung des Personenverkehrs auf der Erzbergbahn zum 125. Mal. Grund genug, einen Tagesausflug dorthin zu unternehmen. Von Klagenfurt ausgehend reisen Sie entspannt im Komfort der 50er Jahre im Elektrotriebwagen 4042.01 bis nach Leoben. Zwischenhalte werden in St. Veit an der Glan, Treibach-Althofen, Unzmarkt und Knittelfeld eingelegt. In Leoben angekommen müssen Sie umsteigen. Leider nicht in ein Eisenbahnfahrzeug, sondern in einen Bus, der Sie nach Vordernberg Markt bringt. In Vordernberg Markt erwarten Sie bereits die Schienenbusse der Baureihe 5081.5 des Vereins Erzbergbahn. Gemütlich geht es auf der steilsten Normalspurstrecke im EU- Raum in Richtung Erzberg. Ziel der Fahrt ist der gleichnamige Bahnhof. Hier haben Sie die Möglichkeit, bei einer kleinen Führung die Erzverladeanlage, den Bahnhof selbst sowie die ausgestellten Fahrzeuge zu besichtigen. Nach der Rückkunft in Vordernberg Markt haben wir eine längere Pause für einen Besuch im Gasthaus „Schwarzer Adler“ (Konsumation nicht im Fahrpreis inbegriffen) eingeplant, ehe es per Bus wieder nach Leoben geht.

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© Nostalgiebahnen in Kärnten

In Leoben wartet bereits der Elektrotriebwagen 4042.01, der Sie wieder zurück nach Kärnten bringt. Teilnahme auch für Reisende aus Wien möglich! Kartenpreis pro Erwachsenem: € 65,- (Kinder zwischen 4 und 14 Jahren zahlen die Hälfte). Noch sind Plätze für diese einmalige Kombifahrt frei weitere Infos und Fahrkartenbuchung unter

www.nostalgiebahn.at/sonderfahrt-4042

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Frühlingsbeginn im „Garten Eden“ Ab 25. März: Die neue Erlebnisausstellung im Kunstmuseum Waldviertel

Bilder: © Kunstmuseum Waldviertel

Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn eröffnet das Kunstmuseum Waldviertel in Schrems am 25. März seine neue Erlebnisausstellung „Garten Eden“. Gezeigt werden beeindruckende, bunte, lebensfrohe Bilder des 2016 verstorbenen Künstlers, Architekten und Museumsgründers Makis Warlamis.Die abwechslungsreiche Ausstellung gestaltet sich wie ein Spaziergang durch den „Garten Eden“. Farbenfrohe Blumen- und Pflanzenbilder, idyllische Landschaften und fantastische Gärten vermitteln den Besuchern einen Eindruck vom Paradies auf Erden. Ein Leben inmitten der Schönheit und Vielfalt der Natur, im Einklang mit der Umwelt und dem Universum rückt ganz nahe. Die Besucher der Ausstellung werden eingeladen, sich im „Garten Eden“ vom Alltag zu erholen, sich zu stärken, positiv aufzuladen und die Heilkräfte der Natur und der Kunst zu erspüren. Die gemalten „Paradiesgärten“ der Ausstellung finden ihre Fortsetzung im Skulpturenpark des Museums. Dieser „Park des Staunens“ wie er auch genannt wird, ist liebevoll gestaltet mit Plätzen, die die Fantasie anregen, wie dem kleinen Theater, der steinernen Kapelle, dem Platz der Himmelssäulen und den poetischen Texten von Makis Warlamis.

Das vielfältige Rahmenprogramm für die ganze Familie Spannende Erlebnisführungen für die ganze Familie begleiten Sie durch die Ausstellung. Für die jungen Besucher gibt es eine Rätselreise durchs Museum und den Skulpturenpark, mit einer kleinen Überraschung. Das vielfältige Rahmenprogramm mit Kreativkursen und Events sowie der große IDEA Museumsshop und das gemütliche Museums-Café, machen einen Besuch im Kunstmuseum Waldviertel zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

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Das Kunstmuseum Waldviertel, Schrems Mühlgasse 7a | Tel. +43 / (0) 2853 / 72 888

www.daskunstmuseum.at Ausstellungsdauer: 25. März 2017 bis 14. Jänner 2018

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Wandern auf der Hutterer Höss in Hinterstoder © TVB Pyhrn-Priel/Röbl

Mehr Sommer mit der Pyhrn-Priel AktivCard! Gut 40 Gratis- und 24 Bonusleistungen bietet die Pyhrn-Priel AktivCard rund um die bekannten Orte Hinterstoder und Windischgarsten im südlichen Oberösterreich. Und das Beste: Die attraktive Gästekarte gibt’s bereits ab einer Übernachtung gratis und direkt vom Vermieter! Pyhrn-Priel Saisoncard Zusätzlich zur Pyhrn-Priel AktivCard gibt’s die SaisonCard als Kaufkarte für alle Einheimische, Zweitwohnungsbesitzer und Freunde der Region. Sie ist den ganzen Sommer über gültig und verspricht einen All-inklusive-Urlaub vor der eigenen Haustüre. Aktion mit der Familienkarte des Landes: Kinder bis 14 Jahre erhalten die SaisonCard gratis, wenn mindestens ein Elternteil die Karte kauft!

„Wanderstock & Almrausch“ 3 oder 4 Nächte | 13. Mai - 15. Oktober 2017 • inkl. Wanderkarte • inkl. Wandertipps • inkl. Pyhrn-Priel AktivCard mit Frühstück: ab € 87 mit Halbpension: ab € 130 ohne Verpflegung: ab € 99

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Pyhrn-Priel Card Ihr Gratis-Ticket für: • • • • • •

Sämtliche Bergbahnen der Region (Höss Hinterstoder, Wurzeralm Spital am Pyhrn & Wurbauerkogel Windischgarsten) Geführte Erlebniswanderungen in den Nationalpark Kalkalpen Naturlebnisse wie die Dr. Vogelgesang-Klamm Stifts- und Ortsführungen Hallen- und Freibäder Museen und vieles mehr

Informationen & Buchung © TVB Pyhrn-Priel/Röbl

Tourismusverband Pyhrn-Priel Hauptstraße 28, 4580 Windischgarsten Tel. +43 / (0)7562 / 5266-99 info@pyhrn-priel.net www.pyhrn-priel.net • www.pyhrn-priel-card.at

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Das Innviertel ist ein Landstrich in Oberösterreich, der entdeckt werden will. Denn die Region bietet einen bunten Fächer an sinnlichen Urlaubsfreuden: SPA Resort Therme Geinberg, bestens markierte Radund Wanderwege, Kunst und Kultur vom Feinsten. Denn ob Klassikkonzert, G´stanzlsingen, Blasmusikfestival, Sportevents oder Kleinkunstbühne – jeder Geschmack wird bedient. Hochgenüsse aus Küche und Keller machen die Vielfalt zu einem runden Ganzen.

©Innviertel Tourismus/Andreas Mühlleitner

Top-Veranstaltungen im Innviertel 2017 20. – 21. Mai

© pedagrafie

Gartentage im Stift Reichersberg

10. Juni

2. X-Bike by Borbet Austria, Maria Schmolln

ganztägig

Stift Reichersberg 1 4981 Reichersberg, OÖ www.stift-reichersberg.at

MountainbikeRennen der besonderen Art!

Jedes Jahr im Mai versammeln sich über 60 Aussteller und Gärtner im Stift Reichersberg. Im wunderschönen Ambiente des Stiftshofes präsentieren sie ihre hochwertigen Gartenprodukte und stilvolles Zubehör. Neben dem umfangreichen Angebot von Ausstellern sorgt vor allem das attraktive Rahmenprogramm mit Fachvorträgen für Abwechslung und Unterhaltung. Das Stift gilt ganzjährig als ein beliebtes Ausflugsziel.

5241 Maria Schmolln www.xbike.at

15. – 18. Juni

29. Juni – 2. Juli 2016

© Roland Eichler

Gigantentreffen

auf Schloss Mamling, Mining OÖ Schlossgelände Mamling Mamling 3, 4962 Mining www.gigantentreffen.de „The American Way of Life“ lockt wieder tausende Besucher zum 20ten Gigantentreffen Das Programm lässt sich sehen - US Cars, Trikes und Bikes, Live Music, Händlermeile, Floh- und Teilemarkt, Prämierungen, Show & Shine Area, Gaumenschmaus und mehr! Live-Musik: Rock’n Roll, Blues, Country und Rockabilly bis hin zum Swing.

© X-Bike / Stefan Pommer

Letztes Jahr ein voller Erfolg steht die Wallfahrtsgemeinde Maria Schmolln auch heuer wieder im Rennfieber. Der harte Kampf zwischen den über 100 Startern aus unterschiedlichen Nationen kann als Einzelstarter oder in 2er-Teams absolviert werden. Der Rundkurs beläuft sich auf ca. 6 km und umfasst rund 150 Höhenmeter.

Woodstock der Blasmusik Arco-Area 4974 Ort im Innkreis Grenzenlos anders. Denn genau so spielt das Leben. Neben tausenden von © Klaus Mittermayr aktiven Musikern, die mit ihren mitgebrachten Instrumenten das idyllische Gelände rund um die Uhr beschallen, wird der Anteil derer, die mit der Blasmusik eigentlich nichts am Hut haben, alljährlich größer. Über 25.000 Besucher jedes Jahr zählt das Festival im Stile der großen Rock- und Pop-Events. Charmant, familiär, herzlich. Blasmusikalisch eben. www.woodstockderblasmusik.at

Informationen Tourismusverband s’Innviertel Thermenplatz 2 4943 Geinberg Tel. 07723 / 8555 info@innviertel-tourismus.at www.innviertel-tourismus.at Alle Veranstaltungen finden Sie unter www.innviertel-tourismus.at/ veranstaltungen

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Herzlich Willkommen am Erlebnisberg Luisenhöhe

Barrierefreie Erlebnisbergbahn Dank der ersten barrierefreie Bahn Österreichs kann die Luisenhöhe von allen Personen, auch von Familien mit Kinderwägen und Kleinkindern, Menschen mit Beeinträchtigung, sowie Personen mit Gehschwächen erkundet werden.

Runter mit der Sommerrodelbahn Sie bietet auf der 750 Meter langen Strecke ein besonderes Erlebnis. Egal ob rasant oder gemächlich, eingebettet in die schöne Landschaft des Hausruckviertels steht die Sommerrodelbahn für ein besonderes Erlebnis.

Natur erleben am Weg der Sinne Ab der Talstation führt der Weg der Sinne mit seinen 26 Stationen auf ca. 3,5 Kilometer Länge durch den Hausruckwald auf die Luisenhöhe bis zum Ausflugsgasthaus Waldschenke, wo Eltern auf der Terrasse die Aussicht genießen, während die Sprösslinge am Waldspielplatz herumtoben. Der Aussichtsturm mit 32 Meter Höhe ist die letzte Station am Weg der Sinne. Von der Aussichtsplattform hat man einen wunderbaren Rundblick vom Salzburger Untersberg über den oö Zentralraum bis zum Böhmerwald.

Wald-Hochseilpark GoRuck Schwindelfrei sollte man auch sein, wenn man gleich neben der Bergstation in die Baumwipfel des Waldhochseilparks einsteigt, wo für Anfänger bis zu den ganz Unerschrockenen mehrere Pacoure unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen das Freizeitangebot komplementieren.

Bilder: © Erlebnisberg Luisenhöhe GmbH

Der Erlebnisberg Luisenhöhe in Haag am Hausruck, der mit Garantie aus kleinen Wandermuffeln begeisterte Entdecker und aus bequemen Stubenhockern große Abenteurer macht. Entdecken auch Sie den Berg für die ganze Familie. Erkunden Sie die Natur, genießen Sie eine atemberaubende Aussicht oder klettern sie von Baumwipfel zu Baumwipfel.

www.luisenhoehe.at 54

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© Craft Bier Fest Wien

Tschechien zu Gast beim Carft Beer Festival Wien

© Flandern Tourismus

Flandern –

Bierbrauen aus Leidenschaft Was eint flämische Klosterbrüder, traditionsreiche Familienbetriebe, ambitionierte Feinschmecker und neuerdings in verstärktem Maße auch Jungunternehmerinnen? Nun, sie alle sind der Leidenschaft des Bierbrauens verfallen. Das bedeutet in Flandern: Freude an handwerklichem Können, die Verwendung hochwertiger Zutaten, die Bereitschaft (und die Freiheit) zum Experiment sowie ein hohes Qualitätsbewusstsein. So ist es kein Wunder, dass Variantenreichtum und Aromavielfalt der flämischen Biere weltweit geschätzt werden. Flandern allerdings ist nicht nur Heimat unzähliger Mikrobrauereien. So ist die Stadt Leuven Sitz des weltweit größten Brauereikonzerns. Die heutige Firma AB InBev existiert unter wechselnden Namen bereits seit 1366. Doch es bleibt viel in Bewegung im Bierland Belgien. Bestes Beispiel ist „The Beer Experience“, eine Erlebniswelt für Fans des Gerstensaftes, welches im Sommer 2015 von der renommierten Brauerei de Koninck in Antwerpen eröffnet wurde. In Mechelen wird unterdessen die Aufmerksamkeit vor allem auf das Thema Frauen und Bier gelenkt – in Zusammenarbeit mit der aktuell einflussreichsten Person der flämischen Szene, Bier-Sommelière Sofie Vanrafelghem. Der anspruchsvolle Fan kann seine Neugier unterdessen bei den vielen Bier-Festivals befriedigen, wo Klassiker, Neuerungen und Raritäten aus dem Zapfhahn fließen. Zu guter Letzt bleiben natürlich die legendären belgischen Kneipen mit ihrer teils gigantischen Auswahl. Eines der leckersten und bekanntesten Biere Belgiens auf völlig neue Weise kennenlernen: So lautet das Versprechen von The Beer Experience, dem neuen Biererlebniszentrum auf dem Gelände der Brauerei de Koninck im Zentrum von Antwerpen. Seit 1833 wird hier ohne Unterbrechung Bier hergestellt. Damit ist das Traditionsunternehmen die älteste noch existierende Brauerei der Stadt. Belgische Bierkultur: UNESCO-Welterbe Seit dem 30. November 2016 gehört das belgische Bier zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Die UNESCO zeigte sich insbesondere davon beeindruckt, welche Anstrengungen in Belgien zur Ausbildung von Braumeistern, zur Beibehaltung der Biervielfalt und zur Vermarktung der traditionellen Bierkultur unternommen würden. Die Anzahl handwerklich hergestellter Biere ist kaum irgendwo größer als in Flandern. Die überwiegende Mehrzahl wird bis heute in kleinen Mengen auf authentische Weise nach lokalen Rezepturen handwerklich produziert.

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Bier

Tourismuswerbung Flandern-Brüssel Mariahilferstraße 121 b/ 6. Stock, 1060 Wien Tel.: +43 1 5960660 office.at@visitflanders.com www.visitflanders.com

An den zahlreichen Ständen von Kreativbrauern und Importeuren werden erstmals Biere von über 90 Brauereien aus der ganzen Welt zum Verkosten angeboten. Das Sortiment umfasst zahlreiche Bierstile, von denen einige zum ersten Mal in Österreich verkostet werden können. Premiere an der 10. Veranstaltung unter dem Titel Craft Bier Fest hat diesmal auch ein Gastland. Mit der Tschechischen Republik haben die Veranstalter einen Partner gewinnen können, der beim Bierkonsum nicht nur auf Grund der Quantität Europameister ist, sondern in allen Bierbereichen auch qualitativ an der Spitze mitreitet. Von den großen, bekannten und weltweit erfolgreichen Brauern wie Pilsner Urquell oder Velkopopovice Kozel über Microbreweries wie Raven oder Permon bis zu kreativen Wanderbrauern wie Létající chroust aus Prag. Das Büro von CzechTourism wird Brauerei Landkarten aus der Heimat und interessante Reisedestinationen für Freunde der Bierkultur präsentieren. Als Höhepunkt kann man aber wohl das Auftreten von Wild Creatures betrachten. Die kleinen Brauer aus der Grenzstadt Mikulov, die eigentlich für Weinbau bekannt ist, werden mit ausgesuchten Editionen ihrer im Weingarten spontan fermentierten Biere für kurze Zeit am Craft Bier Fest Wien auftauchen. CRAFT BIER FEST WIEN – 5. & 6. Mai 2017 Eventlocation: Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien Öffnungszeiten FR u. SA: 15 – 23 Uhr www.craftbierfest.at

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© Marco Riebler

1. Biergut Österreichs:

Ausflugsziel für Genießer © Neumayr

Wer auf der Suche nach Entschleunigung und Genuss ist, für den gibt es einen Ort, wo man genau das findet: das StieglGut Wildshut – Österreichs 1. Biergut. Rund 30 km nördlich der Stadt Salzburg, nahe der Ortschaft St. Pantaleon im oberösterreichischen Innviertel, hat die Stieglbrauerei zu Salzburg einen Ort aus der Taufe gehoben, der für nachhaltige Landwirtschaft, für Vielfalt und vor allem für Experimentierfreude und Überraschungsmomente steht. „Vielfalt statt Einheitsbier“ lautet das Motto der Privatbrauerei. So werden in einer Bio-Landwirtschaft alte, vom Aussterben bedrohte Tierrassen gehalten und in Vergessenheit geratene Urgetreidesorten kultiviert, die Stiegl als einzige Brauerei Österreichs selbst vermälzt. Verarbeitet werden diese raren Braumalze in der ersten Vollholzbrauerei des Landes. Ein Schaugarten, Themenwege und ein „bieriger Kråmerladen“, in dem neben den selbst gebrauten Wildshuter Bieren auch hofeigene Schmankerln serviert werden, runden das Angebot ab. Vom Feld ins Glas: Kreislaufwirtschaft zum Angreifen Das Stiegl-Gut Wildshut zeigt, wie die Vision – den gesamten Bier-Kreislauf transparent und nachhaltig zu gestalten – erlebnisreich umgesetzt wird. Themenwege führen durch das ganze Gelände und auf diesen erfährt man nicht nur viel rund um das Thema Bier, sondern auch Interessantes zu Fauna und Flora. Der „Kreislauf-Pfad“ führt an die wichtigsten Stationen des Bierguts und zeichnet auch die Produktionsschritte vom Feld bis ins Glas nach.

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Lust an der Vielfalt Mit der Kultivierung alter Sorten liegt Stiegl voll im Trend. Für die Brauerei-Eigentümer ist die Beschäftigung mit Urgetreide aber viel mehr als Freude an der Abwechslung: „Die Vielfalt an Kulturpflanzen ist auch Teil unseres kulturellen Erbes. Es gilt sie zu schützen wie ein altes Gebäude, ein Gemälde oder eine Tradition. Wir fühlen uns verpflichtet, diese grünen Schätze für die kommenden Generationen zu bewahren“, so Stiegl-Chef Heinrich Dieter Kiener. Vielfalt zum Verkosten Natürlich kommt auch der Genuss am Stiegl-Gut Wildshut nicht zu kurz. Im „bierigen Kråmerladen“ werden zum Großteil selbst gemachte Köstlichkeiten angeboten: G‘schmackiges Brot, beste Buttersorten, Fleisch, Käse und Schinken von der eigenen Landwirtschaft und natürlich die Wildshuter Biere, in denen der einmalige und geballte Geschmack der selbst angebauten UrgetreideSorten zu schmecken ist. Neben dem „Wildshuter Sortenspiel“ gibt es zwei weitere Wildshuter Biere – die „Wildshuter Gmahde Wiesn“ und die „Wildshuter Männerschokolade“ sowie die gebraute Bio-Limonade „Wildshuter Flüx“ zu verkosten. Im kleinen Gastgarten vor dem Kråmerladen kann man sich schon Gusto holen und die eine oder andere Köstlichkeit mit nach Hause nehmen. Anreise mit der Salzburger Lokalbahn Wie Nachhaltigkeit gelebt wird, zeigt sich bereits bei der Anreise. Für alle, die von Salzburg aus umweltfreundlich anreisen möchten, gibt es in unmittelbarer Nähe zum Biergut die neu errichtete, barrierefreie Lokalbahn-Haltestelle „Gut Wildshut“. Die Salzburger Lokalbahn fährt im Stundentakt die neue Haltestelle an und bietet zusätzlich mit den Nostalgiefahrten auch ein attraktives touristisches Angebot. Architektin Christine Kapsreiter sorgte dafür, dass die neue Lokalbahn-Haltestelle „Gut Wildshut“ eine Sehenswürdigkeit für sich ist.

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Highlights 2017: 4.-7.5.2017 & 11.-14.05.2017 Wildshuter Genusstage 2.9.2017 Wildshuter Konzert Picknick 2./3.12.2017 & 9./10.12.2017 Wildshuter Adventmarkt Das Stiegl-Gut Wildshut ist ein Ort des Ausgleichs, des Genusses, des Wissens und des Glücks - dort wo Handwerk spür- und erlebbar gemacht wird. Aktuelle Seminar- und Kursangebote finden Sie unter www.biergut.at.

Stiegl-Gut Wildshut Öffnungszeiten: Donnerstag (Brautag) bis Samstag jeweils 12 bis 22 Uhr Sonntags sowie an Feiertagen 10 bis 20 Uhr Für Führungen Anmeldung erbeten. Stiegl-Gut Wildshut | Das 1. Biergut Österreichs Wildshut 8 | 5120 St. Pantaleon | Tel. +43 / (0) 6277 / 64141

www.biergut.at © Gabi Scheinast

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Erfrischendes von der Brauerei Schloss Eggenberg Seit 1681 wird beim Bier zum Salzkammergut in Vorchdorf bereits gewerblich gebraut. Als unabhängige Privatbrauerei mit ihrer regionalen Eigenart, wird hier den Einheitsbieren die Stirn geboten. Wer seit 8 Generationen erfolgreich Bier braut, bleibt offen für neue, frische Ideen. Diese Frische liegt schon in der Natur der Region, dem Salzkammergut, mit ihren klaren Seen und der sauberen Luft. Das Erlebnis Bierliebhaber, die der Privatbrauerei einen Besuch abstatten, erleben bei einer Brauereiführung eine erfrischend innovative Bierkultur zwischen Tradition und Moderne. Dabei begleiten sie den aufregenden Herstellungsprozess und die wunderbare Verwandlung von Hopfen, Wasser und Malz in frisches Eggenberger Bier! Im Herzstück der Brauerei, dem modernen Sudhaus, erfahren die Besucher Wissenswertes über die Brautradition der Privatbrauerei und über die Kunst der Bierherstellung. Anschließend wandern sie vorbei an den eindrucksvollen Gär- und Lagertanks, durchqueren den Hopfen-Garten und riskieren einen Blick in die Bierabfüllung. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch der alten Schlosskeller, denn hier reifen die Jahrgänge von ausgezeichneten Starkbieren und werden Spezialitäten in Holzfässern ausgebaut. Der Biergenuss Den krönenden Abschluss des Rundgangs bildet die professionelle Verkostung der frisch gezapften Eggenberger Bierspezialitäten im „Alten Eiskeller“. Neben Klassikern wie dem „Hopfenkönig“ oder dem Bio-Zwickel „Bio Naturtrüb“ werden hier auch saisonale Besonderheiten wie das „Sommerfrisch“ oder das Winterbier „Dunkel“ verkostet. Kulinarisch abgerundet wird die Bierverkostung mit einer herzhaften Bierbrauer-Jause und Köstlichkeiten aus dem

In der Brauerei Schloss Eggenberg wird das Bier zum Salzkammergut gebraut. © Brauerei Schloss Eggenberg

Salzkammergut, oder ganz traditionell mit ofenfrischen Laugenbrezen. Ein Erlebnis, das die erfrischende Bierkultur der Brauerei Schloss Eggenberg mit allen Sinnen erlebbar macht und Bierliebhaber zum Schwärmen bringt.

Brauereierlebnis buchen Informationen zu den Bierschwerpunkten, Preisen und Öffnungszeiten sind unter www.schloss-eggenberg.at ersichtlich. Interessierte Bierliebhaber richten Ihre Anfrage am besten direkt an office@schloss-eggenberg.at oder rufen unter Tel. +43 (0) 7614 / 63 45 – 71 an.

Neugier auf Bier nimmt zu „Wir haben 2015 die Marke ‚Bierland Österreich‘ ins Leben gerufen – und damit einen Nerv getroffen“, erläutert Jutta KaufmannKerschbaum, Geschäftsführerin des Verbandes der Brauereien Österreichs. Das bestätigt eine aktuelle Meinungsumfrage zum Thema Bier. Für 94 % der befragten Männer bzw. für 92 % der befragten Frauen ist Österreich ein ausgesprochenes Bierland. Ausschlaggebend dafür sind die lange Tradition der österreichischen Brauereien (99 % Zustimmung), die hohe Qualität (98 %), die große Anzahl an Brauereien (95 %) sowie die enorme Sorten- und Geschmacksvielfalt (90 %). Besonders bemerkenswert: In den letzten fünf Jahren hat sich im Vergleich zur letzten Befragung aus 2011 das Interesse an neuen Biersorten fast verdoppelt. Jede zweite Frau (exakt 50 %) und mehr als jeder zweite Mann (57 %) gaben an, gerne neue Biersorten zu probieren. „Die Österreicher haben Lust auf Neues und werden experimentierfreudiger – die Bierlust ist hoch wie nie, die Bier-Neugier hat zugenommen. Österreich ist Bier-Vizeweltmeister Hierzulande kann die Bevölkerung unter mehr als 1.000 verschiedenen Bieren aus 214 Brauereien ihre Wahl treffen und sich von der reichhaltigen Geschmacks- und Sortenvielfalt heimischer Hopfengetränke überzeugen. Auf rund 39.000 Einwohner kommt eine Brauerei – damit besitzt Österreich eine der höchsten Brauereidichten weltweit. Und auch der heimische Bierdurst ist durchaus ausgeprägt „210 Krügel - also 105 Liter - trinkt jeder Österreicher durchschnittlich im Jahr. Damit sind wir im Pro-KopfVerbrauch Vize- Weltmeister hinter den Tschechen mit rund 135 Litern. Im Bierland Österreich sind heimische, natürliche Rohstoffe Trumpf: 2015 wurden rund 180.000 Tonnen Braugerste sowie rund 500 Tonnen Hopfen aus der österreichischen Landwirtschaft

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verarbeitet. Rund 700 Millionen Euro Steuern spielt Bier in die heimische Staatskasse, und allein in der Brauwirtschaft sind fast 4.000 Menschen tätig.

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Ottakringer – Führungen durch die beste Brauerei Europas Ottakringer zählt zu den letzten großen unabhängigen Brauereien im Herzen Wiens. 2017 feiert das Unternehmen, zu dessen außergwöhnlichem Sortenreichtum u. a. auch das „Wiener Original“ und der Bier-Klassiker „Ottakringer Helles“ zählen, sein 180-jähriges Bestehen. Als Mekka für Bierliebhaber hat die Brauerei im 16. Wiener Gemeindebezirk die Welt der Braukultur zu einem faszinierenden Ort gemacht, an dem Bier als Ausdruck von Echtheit und Lebensgefühl genossen wird. Gebraut wird mit Leidenschaft und Hingabe – und das auf höchstem Niveau! Mit der Craft Bier Brauerei „Brauwerk“ hat Ottakringer zudem eine Entwicklungsstätte für Spezialitätenbiere geschaffen, die mit den spannendsten Kreativbieren überzeugt. Seit seiner viermaligen Auszeichnung durch den „European Beer Star“ 2016, zählt die Brauerei zu den besten Europas, die mit ihrer Bierkultur zwischen Tradition und Moderne über 13 Sorten kreiert hat und die Österreicher mit ihren Bieren immer wieder aufs Neue fasziniert. Wer bei der beindruckenden Verwandlung von Hopfen, Wasser und Malz in die köstlichen Biere aus dem Hause Ottakringer dabei sein möchte, ist bei den Brauereiführungen genau richtig! Faszinierende Einblicke hinter die Kulissen offenbaren auch das eine oder andere Braugeheimnis. Rund eine Stunde lang können Bierliebhaber in die Welt der Braukunst eintauchen und sich beim Brauerei-Rundgang durch die reiche Bier-Vielfalt kosten.

Der Besuch startet im Ottakringer Shop und führt vom beeindruckenden Sudhaus, über bzw. unter die Tanks weiter in die Abfüllanlagen und endet in den mittlerweile denkmalgeschützen Räumlichkeiten der Brauerei – die heute als hochwertige Eventlocations genützt werden. Genießer des Kultgetränks Bier begeben sich dabei auf die Spuren des Brauprozesses und erfahren Interessantes über die Schritte des Schrotens, Maischens und Läuterns, über die Würzekühlung bis hin zur Gärung, Lagerung und Filtration. Bei Ottakringer wird das Reinheitsgebot selbstverständlich hochgehalten und immer nach dem selben Erfolgsrezept gearbeitet: Mit klarstem Quellwasser gebraut, vom Braumeister mit feinsten Hopfen- und Gerstensorten veredelt.

Infos und Anmeldung: Tel. 0043 / (0) 664 / 618 2129 www.ottakringer.at www.facebook.com/OttakringerBrauerei

Conrad Seidls Bier Guide 2017 Alle reden vom Craftbier-Trend und natürlich macht der Bier Guide von Conrad Seidl, der soeben in seiner 18. Ausgabe erschienen ist, da keine Ausnahme: Österreichs Biervielfalt hat zugenommen. Viele dieser Craftbierbrauereien weisen eine auch international viel beachtete Professionalität auf. Andererseits betont der Bierpapst: „Es ist überaus spannend, sich einmal etwas näher mit dem Bierstil Helles und Märzen zu befassen – nicht zuletzt deshalb, weil ein Bier aus Wien eine Goldmedaille des European Beer Star in dieser Kategorie erreicht hat. Das Wichtigste aber: Gerade weil es sich beim Hellen um ein Bier mit insgesamt wenig ausgeprägtem Geschmacksprofil handelt, ist der Stil sehr intolerant gegenüber Fehlern. Deshalb ist es wichtig, dass in allen Bierlokalen der Bierpflege, der Reinigung der Schankanlage und dem korrekten Zapfen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.“ Wer außergewöhnliche Biere gesucht hat, war seinerzeit schnell als Biersnob verschrien. Inzwischen gibt es aber tausende Bierfreunde in ganz Österreich, die genau solche Biere suchen und für den besonderen Genuss auch bereit sind, etwas mehr Geld auszugeben. Daher gibt es in Conrad Seidls Bier Guide 2017 auch ein eigenes Kapitel mit Empfehlungen für den Biereinkauf im Bierspezialitätengeschäft. Zudem gibt es das kommentierte Verzeichnis der Bierlokale – knapp 1.200 haben es heuer in den Bier Guide geschafft. Darunter sehr traditionelle Wirtshäuser, die sich um Bierpflege verdient machen, ebenso die neuesten Craftbier Bars, in denen rare Bierspezialitäten von Kleinstbrauereien angeboten werden. Man muss sich nur darauf einlassen.

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Conrad Seidls Bier Guide 2017 436 Seiten | Auflage: 25.000 Stück ISBN: 978-3-902843-88-3 € 14,90 | medianet Verlag AG | www.medianet.at

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Wie der Hopfen genau nach Europa und in das Gebiet von Žatec (Saaz) kam, weiß man heute nicht so genau. Aber dass er sich hier sehr wohl fühlt führte wohl zur Tatsache, dass er als „bester Hopfen der Welt“ bezeichnet wird. Hier in Saaz wurde sogar schon 1261 Bier gebraut – das war früher als in Pilsen oder Budweis! Seit 2007 ist Žatecký chmel (Saazer Hopfen) eine geschützte Ursprungsbezeichnung der EU. Der Gebäudekomplex, der sich „Hopfen- und Biertempel“ (Chrám chmele a piva) nennt, liegt in der sogenannten Prager Vorstadt (Horní Předměstí) von Saaz, wo im 19. Jahrhundert die großen Verarbeitungsund Lagerhäuser des Hopfenhandels standen. Der Komplex wurde am 28. Oktober 2010 eröffnet und bewirbt sich mittlerweile um Aufnahme als technisches Denkmal in das UNESCO-Welterbe. Weithin sichtbar ist der vierzig Meter hohe „Hopfenleuchtturm“, ein weiteres Wahrzeichen unter den Türmen von Saaz. Im nahen Hopfenmuseum kann man sich auf 4.000 m2 mit der Entwicklung des Hopfenbaus vom Mittelalter bis zur Gegenwart vertraut machen. Das verträumte Städtchen bietet seinen Besuchern aber einige Kuriositäten. Im alten Hopfenlager wurde aus Hopfenballen ein originelles Labyrinth installiert. Im kleinsten Brauhaus der Welt U Orloje („Zur Uhr“) werden Biere nach Rezepten eines Forschungsinstituts quasi unter den Augen der Besucher gebraut. Im daneben gelegenen Restaurant kann man es dann zu den Spezialitäten der regionalen Küche genießen. Im Garten an der Hausmauer findet man ein Denkmal für den ältesten Biertrinker von Saaz. Dessen Grab ist „nicht zufällig am 1. April 2001 auf dem Marktplatz aufgetaucht“. Man habe neben dem Skelett, dessen Verformung auf ein Bäuchlein des Lebenden hindeutet, einen Halbliterkrug und eine Tontafel mit Strichen gefunden. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch das kleinste Hopfenfeld der Welt am Marktplatz (námesti Svoboda).

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Vom besten Hopfen der Welt, einem Biergrafen und Garagen Joe Große Fenster hat sein Lokal, die Beer Factory, in der Innenstadt von Pilsen. „Damit uns die Leute bei unserem Handwerk zusehen können.“ Sein Handwerk, das Bierbrauen, hat Josef Krýsl in 27 Jahren in einer großen Pilsner Brauerei gelernt. Dann war Schluß, aber nach einem Australienaufenthalt schöpfte er neuen Mut und machte sich selbständig – mit einer Minibrauerei. In einer Garage, deshalb heißt die Firma auch „Joe´s Garage“. Von denen gibt es mittlerweile rund 400 in Tschechien, mit kreativen Leuten und Ideen, fast jede Woche eröffnet eine neue. Wieviele es maximal werden, frage ich ihn. Die erstaunliche Antwort: 936. Aber es könnten auch mehr werden, wer weiß das schon, sagt er lächelnd. Denn die Nachfrage nach lokalen, ehrlichen Produkten steigt. Eigentlich begann er mit dem Verkauf von Brauereiausstattungen. Seine tschechoslowakische Firma – sein Partner kommt aus der Slowakei – tat sich zunächst schwer mit dem Verkauf ins Ausland. Aber dann verkauften sie Bier an einem Stand in Schweden. Und sagten zu jedem verkauften Pils: „Wenn Ihnen unser Bier schmeckt, dann bauen wir Ihnen auch die Brauerei dazu.“ Es klappte, bisher haben die beiden schon 66 Brauereien eingerichtet. Minibrauereien mit guten Ideen gibt es mittlerweile einige. Wie auch die Brauerei Purkmister am Stadtrand von Pilsen. Der Bruder von Josef Krýsl hat einige bereits bekannte Marken gekauft. Die Brauerei im Gelände eines renovierten Brauereihofs am Dorfplatz in Plzeň-Černice bietet ein Stilrestaurant, Hotel, Kongresszentrum, vier Bowlingbahnen und seit dem Jahr 2012 auch ein einmaliges Bierbad. Dauf der Getränkekarte findet man viele aromatisierte Biere (Blaubeerenbier, Honigbier) sowie spezielle Biere (Weihnachtslagerbier, Osterbier). Die Brauerei Purkmistr ist auch Organisator eines bekannten Festivals der Minibrauereien – des im September stattfindenden Festivals „Slunce ve skle“ („Sonne im Glas“). „Braugraf“ Lažanský Etwas weiter nördlich stoßen Sie auf zwei bemerkenswerte adelige Minibrauereien. Da wäre zum einen die Schlossbrauerei Chyše. Die Geschichte dieser Residenz beginnt schon im Jahr 1169, wobei dieses Gebäude im Laufe der Zeit alle bedeutenden Umbauten erlebt hat. Zuerst war es eine gotische Burg, später ein Renaissance- und Barockschloss. Zuletzt veränderte es sein Aussehen Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Umbau im Stil der englischen Gotik erfolgte.

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© Purkmistr

Die Herrschaft Chyše ist seit 1766 im Besitz der Reichsgrafenfamilie Lažanský, deren Nachkomme Dipl.-Ing. Vladimír Lažanský das devastierte Schloss im Jahr 1996 erworben hat. Gleich daneben: die Schlossbrauerei. Die verfallenen Gebäude wurden 2003 ebenfalls von der Familie Lažanský gekauft und stilvoll restauriert. Im Jahr 2006 wurde nach 74 Jahren die Produktion qualitativen natürlichen und nichtpasteurisierten Biers wieder aufgenommen. Im historischen Gebäude der herrschaftlichen Bierbrauerei, befindet sich ein gemütliches Restaurant mit Angeboten an Spezialitäten der Bierküche, hier können Sie den Braumeister direkt „in Aktion“ beobachten. Die Qualität der Arbeit des hiesigen jungen Braumeisters dokumentieren wohl am besten die ausgestellten Diplome von Degustationswettbewerben. Das helle Lagerbier Prokop 11º aus Chyše gewann das Tschechische Biersiegel für das Jahr 2010! Die Fürstliche Brauerei in Plasy hat übrigens einmal dem österreichischen Reichskanzler Metternich gehört. Wer schnell einmal auf ein Helles nahe zu Österreich gehen will, dem seien die Brauereien in Znojmo oder Brünn (Hausknecht) empfohlen. www.beerfactoryplzen.cz www.purkmistr.cz/de www.chyse.eu www.klaster-plasy.cz www.pivovarznojmo.cz www.hauskrecht.cz/pivovar

Die Brauereitradition in Pilsen beginnt bereits mit der Gründung der Stadt im Jahre 1295, als der König Wenzel II. den 260 Pilsner Bürgerhäusern das Braurecht erteilte. Als aber 1838 erboste Bürger 36 Fässer mit ungenießbarem Bier auf dem Marktplatz von Pilsen verschütteten, wußten Sie noch nicht, welche (Bier-)Revolution sie damit auslösen sollten. Denn als Retter in der Not wurde der erst 29-jährige Deutsche Josef Groll geholt – und der braute dann das erste „reine“ Pils. Nach einer Methode, die heute noch angewendet wird. Die großangelegten Feierlichkeiten zur Erinnerung an den ersten gebrauten Sud des weltberühmten Lagerbieres „Pilsner Urquell“ finden am 7. Oktober 2017 statt, zuvor gibt es im Sommer schon das Pilsner Fest zur Feier der Biere Pilsner Urquell und Gambrinus statt. Liebhaber des flüssigen Goldes locken ein reiches Kulturprogramm mit begleitenden Veranstaltungen, Neuigkeiten aus der Bierwelt und vor allem jede Menge Spaß, das alles wie gewöhnlich eintrittsfrei. www.plzensky-kraj.cz | www.plzen.eu www.prazdrojvisit.cz/de | www.pilsnerfest.cz www.czechtourism.com

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Originelle Brauereien und tolle Ideen für Biersorten gibt es viele. Damit kann man sich touristisch nicht profilieren, aber wer hat schon ein Hotel mit einem Bier-Wellnessbereich? In einem Vorort von Pilsen gibt es das, Purkmistr ist sein Name. Bier soll besonders gut für die Haut sein, sagte man uns. Also: hinein in eine Wanne voll mit Bier! Und während des Bades steht neben der Wanne sogar ein Holzfässchen mit hellem Lager Purkmistr 12°, aus dem Sie selber nach belieben zapfen können. Biergenuss total, und nach 20 Minuten verlassen Sie die Wanne wie neugeboren – versprochen! www.purkmistr.cz/de Haben Sie schon einmal beim Ausschank von Bier zugesehen? Sie werden gar nicht glauben, wieviele Fehler man dabei machen kann. In der Pilsner-Urquell-Brauerei können Sie bei einem Bierzapfkurs die Grundsätze des richtigen Bierzapfens kennenlernen. Sie erfahren, wie man Bier mit der richtigen Schaumkrone zapft oder was sich hinter den Begriffen „čochtan“(schaumloses Bier), „šnyt“ (Schnitt) oder “mlíko“ (Milch) verbirgt. Als Geschenk erhalten Sie ein Zertifikat über das Absolvieren des Pilsner Urquell Zapfkurses und ein Bierglas mit Ihrem Namen. Und wenn Sie jetzt so richtig Tatendrang in sich verspüren, selbst unter die Brauer zu gehen, sollten Sie bei „Garagen Joe“ alias Josef Krýsl anklopfen. Der Braumeister hat mit seinem Team mittlerweile 66 Minibrauereien in ganz Europa eingerichtet. Falls Sie gänzlich neu in der Branche sind, können Sie bei ihm auch ganz individuell zur Schule gehen. Und in Joe´s Garage ihr erstes Bier selbst brauen.... www.joesgaragebeer.cz

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Ein klassisches Bierrestaurant befindet sich im Komplex des ehemaligen Stiftes der Barmherzigen Brüder. Es heißt Bratislavská reštaurácia, ist auch unter den Namen Flagship bekannt.

In der Drevená, gleich beim Hotel Crowne Plaza, wurde im Jahre 2010 die neue Bürgerliche Brauerei Meštiansky pivovar eröffnet.

BRATISLAVA – eine neue Hochburg der Bierkultur

In den letzten 10-15 Jahren hat sich die Stadtgastronomie jedoch mehr der Biertradition zugewendet. Viele neue Lokale wurden eröffnet, auf „gutbürgerlichem“ Niveau, mit klassisch mitteleuropäischer Küche, die hier natürlich aus slowakischen, ungarischen, tschechischen und österreichischen Bestandteilen besteht. Die Biere sind meistens slowakischer, aber auch tschechischer Herkunft. Da fast alle großen slowakischen Brauereien den Konzernen Heineken und SAB gehören, hat sich hierzulande eine neue Braukultur entwickelt – die privaten, sogenannten „Minibrauereien“. Alleine in Bratislava gibt es zur Zeit vier davon – sie wurden sehr beliebt und sind fast ständig voll mit Gästen. Die klassische Version Ein klassisches Bierrestaurant befindet sich inmitten des größten Platzes der Hauptstadt, Námestie SNP, im Komplex des ehemaligen Stiftes der Barmherzigen Brüder. Es heißt Bratislavská reštaurácia, ist auch unter den Namen Flagship bekannt. Viele Jahrzehnte war hier ein Kino. Interessanterweise wurde die innere TOURISTEN INFORMATIONSZENTRUM Klobučnícka 2 SK-811 01 Bratislava Tel. +421 / 2 / 16 186 touristinfo@bratislava.sk visit.bratislava.sk/de

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Architektur erhalten, auch die zwei „Balkone“, die für größere Gesellschaften, bzw. Gruppen geeignet sind. Am Anfang geht der Gast durch einen monumentalen Eingang, wo eine kleine Weinstube mit Weinverkauf beherbergt ist. Die Küche ist ausgeprägt regional, zu den typischen Gerichten gehören Suppen (Kraut-, Knoblauch- und Kuttelflecksuppe), Schafkäsegerichte (Brimsennockerl und -pirogen verschiedener Art), Bierschmankerln (eingelegte Wurst oder Käse, Olmützer Quargl, Presswurst, Aufstriche), Szegediner-, Birken- und Kesselgulasch, Fleischgerichte vom Schnitzel über Stelze, Chicken Wings bis zu Steaks. Gezapft wird Zlatý Bažant (Goldener Fasan), und zwar mit 10º und 12º Stammwürze, dunkles und alkoholfreies Bier, sowie tschechisches Krušovice (alle zwischen 1,20 und 1,50 € für 0.5 L) . www.bratislavskarestauracia.sk Mit eigener Brauerei In der Gasse namens Drevená, gleich beim Hotel Crowne Plaza, wurde im Jahre 2010 die neue Bürgerliche Brauerei (Meštiansky pivovar) eröffnet. Es handelt sich um ein völlig neues Lokal, das aber an die Tradition des alten anknüpfen soll – was offensichtlich äußerst gut gelang. Sehr schnell wurde das Bierlokal zu den

ÖBB EURegio-Ticket Slowakei Der optimale Ausflug in die slowakische Hauptstadt beginnt mit dem EURegio-Ticket Slowakei. Dieses Ticket gilt am ersten aufgedruckten Geltungstag für die Hinfahrt im Zug und in Bratislava zugleich als Tageskarte für den öffentlichen Stadtverkehr. Die Mitnahme eines Fahrrades ist mit dem Ticket gratis. Die Züge verkehren im Stundentakt. Außerdem kostet bei Vorweis des Bratislava-Tickets die Rückfahrt mit einem Tragflügelboot der Firma LOD um 17.30 nur € 11,50. Inkludiert ist am ersten Geltungstag auch die Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Bratislava. Um nur € 15,– nach Bratislava und zurück Das ÖBB EURegio-Ticket nach Bratislava (Hin- und Rückfahrt) ist bei allen Fahrkartenautomaten und Personenkassen der ÖBB erhältlich und kostet ab allen Wiener Bahnhöfen nur € 15,–. www.oebb.at/euregio

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Bilder: © Katzenbeisser

Nicht dass im alten Pressburg der Biergenuss unbekannt gewesen wäre. Es gab hier einmal sogar zwei Brauereien – seit 1752 das Bürgerbräu und die im Jahr 1873 gegründete Brauerei der Gebrüder Stein. Die erste wurde im 1969 zum Opfer des Baus der neuen Donaubrücke (Most SNP) in das (Alt)Stadtzentrum, die zweite steht noch, braut aber kein Bier mehr. Die Stadt und ihre Umgebung unter den Kleinen Karpaten war aber eher bekannt für ihre Weinproduktion – unzählige Heurigen, genau wie in Wien, reihten sich an den Strassen Obchodná und Vysoká, über Blumental bis zum heutigen Stadtteil Rača aneinander. Die meisten Familienbetriebe wurden dann während des kommunistischen Regimes geschlossen.


Ein weiteres bekanntes Lokal mit gleichem Namen (Meštiansky pivovar ) liegt auf der Dunajská ulica (Donaustraße). Es liegt in einem Park und verfügt über einen Sommergarten.

Auf der Obchodná Straße gibt es in einem alten einstöckigen bürgerlichen Haus unter der Nummer 62 eine urige „Studenten-Kneipe“ – das 1st Slovak Pub.

beliebtesten in der Stadt, maßgeblich Dank der hervorragenden traditionellen Küche. Auch die Bedienung ist als sehr nett und professionell einzustufen. Der Hauptgrund des Erfolges liegt jedoch auch in der Tatsache, dass hier ein eigenes Lagerbier nach der klassischen Art gebraut wird. Es heißt Bratislavský ležiak 12º (Pressburger Lager, 1,90 € für 0,5 L), sowie die dunkle Fassung Bratislavský Bubák. Außerdem vom Fass gibt es Erdinger Weissbier und alkoholfreies Radegast Birrel. Die Küche ist regional, teils bodenständig, gut passend zum Biergenuss. Zu den Schmankerln gehören u.a. spezieller Bierkäse, Sulz, kleines Tatarbeefsteak. Kleinere warmen Speisen sind zum Beispiel gegrillte Wurst auf Schwarzbier, oder „Pivovarská pochúťka“ (Brauereischmankerl). Die hiesige Krautsuppe ist einfach genial. Es gibt aber auch klassische Hauptgerichte, wie die typischen tschechischen „Sviečková na smotane“ (Rindslenden auf Sahne) oder „Vepřo-knedlo-zelo“ (Schweinsbraten mit Knödeln und Kraut). Von der altpressburger Küche sind Rindfleisch in Dillsoße, das Brauereigulasch sowie „Muttis Schnupfnudeln“, Liwanzen und Strudel zu empfehlen. Infolge des großen Erfolges hat die Firma ein weiteres Lokal auf Dunajská ulica (Donaustraße) eröffnet. Die Beschreibung gilt analog auch für dieses Lokal, es ist bloß von der Kapazität größer, liegt in einem Park und verfügt über einen Sommergarten. www.mestianskypivovar.sk

Bilder: © Katzenbeisser

Ein Lokal mit (Studenten-)Ambiente Auf der Obchodná Straße hat man in einem alten einstöckigen bürgerlichen Haus unter der Nummer 62 eine alte Wohnung in eine Kneipe umgewandelt. Slowakisch heißt es „Slovenská krčma“, die englische Fassung wurde als offizieller Name festgelegt: 1st Slovak Pub. Um die Kapazität des gefragten Lokals zu erweitern wurde auch das Dachgeschoss umgebaut, sodass die Gesamtkapazität nun etwa 500 Plätze beträgt. Das „Slowakische“ wird dabei durch viele Nationalsymbole und –persönlichkeiten dargestellt, deren Bilder an den Wänden hängen. Möbel, Tische und Stühle sind aus massivem Holz, es wird in Holzofen geheizt. Die Küche ist traditionell, mit verschiedenen slowakischen Gerichten, u.a. mit dem beliebten Schafkäse, beliefert von einer eigenen Biofarm in der Nähe von Bratislava. Natürlich werden auch verschiedene deftige Suppen, Fleischgerichte und Mehlspeisen serviert. Gezapft wird Zlatý Bažant 10º bzw. 12º dunkles und alkoholfreies Bier, Krušovice, Heineken (alle zwischen 1,50 und 1,90 € für 0,5 L). Die Gaststätte ist natürlich für alle „zugänglich“, aber eigentlich ist sie ein Kultlokal der Studenten (von dieser Spezies gibt es in Bratislava ein paar Zehntausende). Dies ist vor allem am Abend spürbar, wo die jugendliche Lebensfreude pulsiert – oft ist da ein Platz schwer zu finden. Die Bedienung ist jugendlich, Slowakische Zentrale etwas „studentenhaft“. Studenten (sie für Tourismus müssen sich jedoch als solche ausweisen Vertretung Österreich können) bekommen Speisen zu SonderTel.: +43 / (0)1 / 5139569 preisen, wie auch „Das gute Bierchen“ sacr-wien@aon.at (dobré pifko) mit niedrigen Alkoholgehalt. www.slovakpub.sk www.slovakia.travel

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Bratislava‘s Bierlokale auf einem Blick: Plzenská reštaurácia, Mostová 8, www.plzenska.sk Kolkovna Eurovea, Pribinova 8, www.kolkovna.cz Kolkovna River Park, Dvořákovo nábrežie 10, www.kolkovna.cz Meštiansky pivovar, Drevená 8, www.mestianskypivovar.sk Meštiansky pivovar Dunajská ulica 21, www.mestianskypivovar.sk Budweiser Budvar, Cintorínska 19, www.budweiser-budvar.sk Bratislavská reštaurácia Flagship, Námestie SNP č. 8, www.bratislavskarestauracia.sk Zámocký pivovar, Zámocká 13, www.zamockypivovar.sk Beer Palace, Gorkého 210/5, www.beerpalace.sk Sladovňa, Ventúrska 5 , www.sladovna.info The Dubliner Irish Pub, Sedlárska 362/6, www.irish-pub.sk 1st Slovak Pub, Obchodná 613/62, www.slovakpub.sk Pivovar Richtár Jakub, Moskovská 16, www.richtarjakub.sk Omama Shop, Sasinkova 2640/19, www.omama.obedovat.sk Bastion Pub, Šancova 112 (Trnavské mýto), www.bastion.sk Patrónsky pivovar, Brnianska 57, www.patronskypivovar.sk U Deda, Zálužická 49, www.hostinecudeda.sk Harley Saloon, Rebarborová 1/A, www.harley.sk

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Das Benediktinerstift Admont ist das älteste bestehende Kloster der Steiermark und beherbergt ein Kulturgut von Weltrang, nämlich die weltgrößte Klosterbibliothek! Dem riesigen Bibliothekssaal zur Seite steht seit einigen Jahren ein Großmuseum, mit einem Naturhistorischen-, einem Kunsthistorischen Museum sowie einem Museum für Gegenwartskunst. Bibliothek und Museum des Stiftes Admont zeichnen sich durch den Dialog von Tradition und Innovation aus. Einzigartige Gotik-Ausstellung ab 1. Mai 2017 im Stift Admont Die im Museum des Stiftes Admont gebotene, bereits legendäre Vielfalt wird 2017 dauerhaft um eine imposante Dimension erweitert. „DEM HIMMEL NAHE – Kunst des Mittelalters“: Erstmals werden ausgesuchte mittelalterliche Skulpturen, Tafelbilder und Glasmalerei aus der Sammlung Mayer gezeigt. Diese großartige und weitgehend auf einer Schenkung beruhende Gotik-Ausstellung reagiert auf ein neu erwachtes Interesse an den sakralen Skulpturen des späten Mittelalters, welche ihre Wirkung über Konfessions- und Religionsgrenzen hinaus entfalten.

Öffnungszeiten 2017: Bis 5. November 2017, täglich von 10 bis 17 Uhr, Bibliotheksführungen tägl. 10.30 Uhr und 14 Uhr Gotik-Ausstellung ab 1. Mai 2017 Neu: sind Audio-Guides im Museum – erhältlich an der Museumskasse!

Die in dieser Ausstellung vereinte Auswahl von Meisterwerken der Spätgotik – reichend von u. a. den “Schönen Madonnen” – um 1400 bis zu Niklaus Weckmann aus Ulm und dem Südtiroler Meister Hans Klocker aus Brixen – können nur einen knappen Überblick von einer Epoche geben, die zu den reichsten und fruchtbarsten unserer kunsthistorischen Vergangenheit gehört. Einige Werke der Sammlung Kuno Mayer waren bereits in wichtigen Gotik-Ausstellungen zu sehen – erstmals in dieser Fülle jedoch ab 1. Mai 2017 im Stift Admont!

FELSENTHERME BAD GASTEIN Vom Berg in die Therme.

Die Felsentherme Bad Gastein verwöhnt ihre Gäste mit kristallklarem, reinstem Wasser, das aus 18 Quellen direkt vom Berg in die Becken gelangt. Geschützt von allen Umwelteinflüssen und Verunreinigungen sprudelt es angereichert mit wertvollen Mineralstoffen an die Oberfläche der Gasteiner Bergwelt. Täglich umspült die fast unglaubliche Menge von 1 Million Liter reinstem Thermalwasser Körper und Seele der Gäste. So kraftvoll sich dieses Lebenselixier den Weg durch die Gesteinsschichten der Hohen Tauern bahnt, so energiegeladen fühlt man sich nach einem Bad in der Felsentherme mit imposantem Blick auf die umliegenden Berge. Die Felsentherme Bad Gastein liegt hoch oben auf 1.100 m Seehöhe mitten im majestätischen Kurort Bad Gastein. Die kristallklare Bergluft und die heilende Energie des Gasteiner Thermalwassers stärken auf besondere Art und Weise - wer die absolute Ruhe schätzt, das Ursprüngliche, täglich frischestes Thermalwasser und ganz viel saubere Luft zum Durchund Einatmen hat hier oben sein Ziel gefunden. © Max Steinbauer

TIPPS: • Vom Bahnsteig in die Therme mit der ÖBB Direkt-Anbindung: nur wenige Schritte sind es vom Bahnhof zur Thermenkasse – Entspannungsgarantie bereits bei der Anreise! • Mit dem ÖBB Kombiticket zusätzlich sparen • Pauschalen und Tagesangebote online buchbar • Noch bis 30.06.2017 täglich wechselnde Angebote bei den effektiven Wochen Highlights: • Entspannen in der Ruhetherme umgeben von natürlichen Felswänden • Erlebnistherme mit zahlreichen Attraktionen wie z.B. 70m Erlebnisrutsche • Panorama-Wellness-Bereich auf 1.100 m mit 8 verschiedenen Saunen und Dampfbädern (Zutritt ab 16 Jahren) • Außentherme mit 34°C heißem Relaxpool und 25 m langem Sportbecken • 150m² große Fitnesszone mit modernsten Geräten (Benutzung auch ohne Thermeneintritt möglich)

ALLE INFOS AUF WWW.FELSENTHERME.COM Felsentherme Bad Gastein Bahnhofplatz 5 | 5640 Bad Gastein Tel. +43 / (0)6434 / 2223-0 info@felsentherme.com www.felsentherme.com Öffnungszeiten: Täglich 9 – 21 Uhr | Sauna: 10 – 20:45 Uhr

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KULTUR

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Bilder: © Stift Admont/Marcel Peda

Stift Admont: NEUE Gotik-Ausstellung ab 1. Mai 2017!


©Wildbild

Hand.Kopf.Werk. Das Design-Festival in der Salzburger Altstadt In einer Zeit in der es alles überall und jederzeit gibt, setzen über 80 Hand- und Kopfwerker aus der Salzburger Altstadt neue Statements in puncto Qualität und Nachhaltigkeit. Mit Liebe zum Detail, Gespür für Zeitgeist und Mut zur Innovation präsentieren sie die Stärken und Potenziale, die den Standort Altstadt ausmachen. Warum ein Besuch der Salzburger Altstadt im Frühling unverzichtbar ist, lesen Sie hier: Hinter den Kulissen. Von 3. bis 20. Mai zeigt das Design-Festival Hand.Kopf.Werk. zum vierten Mal in Folge, was hinter den Kulissen von über 80 Salzburger Handwerksbetrieben, Werkstätten, Agenturen, Antiquariaten, Manufakturen und Ateliers vor sich geht. Entsprechend umfangreich und vielgestaltig sind auch die über 150 Programmpunkte, die von Workshops über Führungen und Vorträge bis hin zu Dienst- und Serviceleistungen reichen. Zu den einstigen Zunft-Disziplinen und deren Meistern gesellen sich die Hand- und Kopfwerker der Neuzeit wie Software-Entwickler, Internet-Spezialisten und Architekten. Werk-Schau. Handwerkskunst aus Glas steht beim Glas-Ritzen mit dem Glasgraveurmeister Fritz Reiner Kreis im Fokus. In der Galerie Matombo steht die Anfertigung einzigartiger Preziosen im Do-it-yourself Verfahren auf dem Programm. Die Designerinnen aus der Nobel-Boutique De Un- © Martin Baumann garia zeigen mit ihrem „Pimp up your Jewelry“ Workshop wie alte Schmuckstücke neu in Szene gesetzt werden und Salzburgs renommierter „Mann der Stunde“, Albert Gilli, bietet anhand von spannenden Programmpunkten neue Einblicke in die alte Uhrmachermeister-Kunst. Neue Perspektiven eröffnen sich den Altstadt-Fans während Viertel-Rundgängen und Themen-Touren durch die Gassen links und rechts der Salzach. In Zusammenarbeit mit den ansässigen Betrieben entwickeln Studierende der Fachhochschule Urstein (Fachberich Modelling & Darstellung) spannende Formate und bieten gleichzeitig einen vielversprechenden Vorgeschmack auf die Potenziale von Morgen. Mit der Präsentation ihrer Konzepte

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stellen Museen und Galerien unter Beweis, dass Luxus sich gegenwärtig mehr über Einzigartigkeit als über den Preis definiert. Zu den „Kopf-Disziplinen“ zählen die professionellen Beratungen bei Care of your Home, die Coachings bei Rabl & Rabl oder die Begegnungen in der Shiatsu Praxis von Bianca Moore-Ziegler. Von Kopf bis Fuß auf Sommer, Sonne und mehr eingestellt. Die diesjährigen Trends werden durch Salzburgs Star-Figaros vorgestellt. Das richtige Frühjahrs und Sommer-Styling findet sich in zahlreichen Ateliers, bei Designern sowie in Concept-Stores. Accessoires wie handgefertigte Schuhe, Gürtel und Taschen verleihen ein entsprechendes Finish. Die traditionellen und kunstvollen Herstellungs-Techniken können z.B. im Salzburger Heimatwerk und beim Gürtelmacher Schliesselberger, bei Jahn Markl oder Beurle Trachten kennengelernt und zuweilen auch selbst angewendet werden. Neues aus der Altstadt. Hinter dem charmanten Kleinstadt-Idyll wartet außerdem eine ganze Staffel von Durchstartern die das Tempo in den Altstadt-Gassen beschleunigen und sich ihren Platz zwischen den (historisch gewachsenen) „Platzhirschen“ gesichert haben. So gibt es im Kaiviertel neben dem spannenden Konzept des Pop-up-Stores Fachl, Inspiration für Nadelakrobaten im Wollzimmer und bei e2 by Erika Eibl sogar die Chance auf eine Reise in Richtung aktuelle regionale Modeproduktion.

Design-Festival Hand.Kopf.Werk. 03.05. – 20.05. Bei fast allen Veranstaltungen ist die Teilnehmerzahl begrenzt und eine Anmeldung erforderlich. Auf Wunsch senden wir Ihnen ab April kostenlos das umfassende Programm per Post zu. Bestellungen unter: office@salzburg-altstadt.at Weitere Informationen unter: www.salzburg-altstadt.at.

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© PressefotoLACKINGER

Gewaltige Begegnungen In Kooperation mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) widmet sich die neue Sonderausstellung im Haus der Natur im Museum Niederösterreich einem hochaktuellen Thema. Unter dem Titel „Gewaltig! Extreme Naturereignisse“ beleuchtet die Schau 11. Februar 2018 historische und aktuelle Naturkatastrophen, wie sie entstehen und wer in der Not hilft. „Vorbei an einem von einer Mure verschütteten Auto und einer temporären Hochwasser-Schutzwand über einen Hochwassersteg begeben sich unsere Besucherinnen und Besucher mitten ins Geschehen“, erklärt Matthias Pacher, Geschäftsführer vom Museum Niederösterreich, die interaktive Ausstellung, die für gewaltige Begegnungen mit dem Thema sorgen soll. „In der Ausstellung erklären wir nicht nur, wie diverse Naturkatastrophen entstehen“, sagt Christa Hammerl, Kuratorin der Schau. „Wir befassen uns auch mit der Frage, wann Naturkatastrophen als solche wahrgenommen werden, warum wir glauben, dass sie angesichts des Klimawandels häufiger auftreten und werfen dabei auch spannende Blicke in die Geschichte“, so Hammerl. Erich Steiner, wissenschaftlicher Leiter vom Haus der Natur im Museum Niederösterreich hat sich mit den tierischen Plagen befasst: „Egal ob Reblaus, Wegschnecke oder Heuschrecken. In der Ausstellung zeigen wir auch jene Beispiele, wo die Natur der Natur zugesetzt hat. Denn auch Tiere können zur Naturkatastrophe werden, wenn sie in großen Massen auftreten“, so Steiner. Mit elf noch nie gezeigten historischen Messinstrumenten, die Kurator Peter Melichar fachkundig restauriert hat, und zahlreichen Dokumenten beleuchten die Schau drei Pioniere der geophysikalischen Wissenschaften: Carl Friedrich Gauß, Karl Kreil und Victor Conrad.

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Der Natur auf der Spur Für die Erkundung der vielfältigen Naturräume einschließlich Flora, Fauna und kulturgeschichtlicher Zusammenhänge des Bundeslandes Niederösterreich wird wohl ein Menschenleben kaum ausreichen. Berge zu besteigen, Ebenen zu durchwandern, Pflanzen und Tiere zu beobachten, würde auch einiges an Kondition abverlangen. Im zentralen Naturbereich des Museum Niederösterreich kostet das deutlich weniger Zeit und Mühe. Eine Reise vom Hochgebirge mit echtem Gletschereis bis zur Donau mit lebenden kapitalen Fischen ist in wenigen Minuten oder Stunden zu absolvieren. Die Tour kann beispielsweise bei den Gämsen, Murmeltieren und Schneehasen des Hochgebirges starten. Kolkraben umkreisen dort die Nachbildung eines Gletschers, dahinter thront der mächtige Ötscher in Form einer monumentalen Abbildung. Ausgestattet mit dem Hintergrundwissen zu Enzianschnaps, Gamsbart und dem Adler als Wappentier geht’s hinunter ins Mittelgebirge. Dort kann man die Baumschule besuchen, ein Vogelquiz absolvieren oder sich über die Erscheinungsformen von Wiesen informieren. Eine Etage tiefer sind lebende Waldameisen in ihrem Bau ebenso zu Hause wie präparierte Tiere des Waldes: Rehe, Wildschweine und sogar ein Elch. Gleich daneben befindet sich das Donaubecken mit Karpfen, Welsen und sonstigen Bewohnern dieses Lebensraums. Eine Vogelwand bietet Einblick und Information in heimische Exemplare, die je nach Auswahl hell zu erleuchten sind. Eine Entenparade stolziert ins Tieflandbecken. Um zu erfahren, was sich unter der Erde so alles tummelt, sind nur wenige Schritte nötig und bei entsprechender Rüstigkeit ist das Eintauchen ein Kinderspiel. Verlassen wird der Erdkanal über eine Rutsche. Die neu geschaffene Babygalerie rückt unseren tierischen Nachwuchs ins Zentrum, es ist gewissermaßen der Museums-Kindergarten.

Museumsfrühling Niederösterreich Frei nach dem Motto „Kein Frühling ohne Museum Niederösterreich“ nehmen das Museum Niederösterreich in St. Pölten und das Egon Schiele Museum in Tulln am 20. und 21. Mai 2017 am Museumsfrühling Niederösterreich teil und bieten speziell für junge Gäste und Fa© PressefotoLACKINGER milien ein tolles Programm. In beiden Häusern gilt an diesem Wochenende eine Ermäßigung von 50 % auf den regulären Eintritt für Erwachsene, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre genießen freien Eintritt.

KULTUR

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© buero bauer

VIENNA BIENNALE 2017 Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft Künstliche Intelligenz, automatisierte Arbeitswelten, Internet der Dinge, grenzenlose digitale Kommunikation, gläserne Menschen, neue Individua- lität: Die Turbo-Digitalisierung stellt unser (Arbeits-)Leben in rasantem Tempo auf den Kopf. Wer aber holt aus der digitalen, technologie- und wirtschaftsgetriebenen Revolution das Beste für die Menschen heraus? Die VIENNA BIENNALE 2017: Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft (21. Juni bis 1. Oktober 2017) vereint DesignerInnen, ArchitektInnen und bildende KünstlerInnen mit dem Anspruch auf ein besseres Morgen.

Universität für angewandte Kunst Wien im Angewandte Innovation Laboratory. Zeitgenössische Kunst, Interaction Design, Mixed Media sowie zeitbasierte Medien öffnen einen kritischen Blick auf die oft skeptischen Vorstellungen von Automatisierung und Industrie 4.0.

Neue Technologien bedeuten auch Chancen auf neue Arbeitsfelder und neue kreative Konstellationen. Seit 2016 engagiert sich die StadtFabrik, ein Kooperationsprojekt der Wirtschaftsagentur Wien mit ihrem Kreativzentrum departure und des MAK, kuratiert vom IDRV – Institute of Design Research Vienna, für die Entdeckung und Sichtbarmachung urba„Die digitale Zukunft geht uns alle an. Wir sind hier mit ner Potenziale in der Kreativwirtschaft. Die einer zutiefst de- mokratischen Aufgabe konfrontiert, die Turbo-Digitalisierung lässt uns aus dem Blick wir mit tatkräftiger Hilfe aus Kunst, Design und Architekverlieren, dass es auch darum geht, unsere Welt zu erhalten und zu reparieren. Mit tur gemeinsam bewältigen müssen. Vom Standort Wien, dem Projekt Care + Repair geht das Archiaus dem Herzen Europas heraus, gibt die VIENNA BIENNAtekturzentrum Wien in den Stadtraum und LE Anstöße, eine digitalisierte Zivilisation und Arbeitswelt eröffnet einen öffentlichen Arbeitsraum am human mitzugestalten“, so Christoph Thun-Hohenstein, Nordbahnhof, einem der größten innerstädInitiator und Leiter der VIENNA BIENNALE. tischen Entwicklungsgebiete in Wien. Sechs internationale Architekturteams entwickeln mit lokalen Initiativen und ExpertInnen Prototypen für einen Care + Repair Urbanismus. Wie fundamental Arbeit für unser Leben, unseren WohlWie sich die Digitale Moderne anfühlt, wie wir Menschen stand und unser Wohlgefühl ist und welche Ängste, aber in ihr interagieren und leben möchten, ist Thema von drei auch Chancen mit Robotik und Automatisierung verbunden weiteren Biennale-Projekten. Die Kunsthalle Wien rückt in sind, ist Thema mehrerer Projekte der VIENNA BIENNALE. ihrer Ausstellung Work it, feel it! den menschlichen arbeiHello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine (Eine tenden Körper in den Fokus. ARTIFICIAL TEARS. Singularität Ausstellung des MAK, des Vitra Design Museums und des & Menschsein – Eine Spekulation lädt im MAK zur emotiDesign museum Gent) lädt zur unmittelbaren Begegnung onalen und gedanklichen Auseinandersetzung mit der Zumit der immer allgegenwärtigeren Spezies Roboter. Mehr kunft der Menschheit ein. als 200 Exponate aus Kunst, Design und Architektur sowie Beispiele aus Technologie, Film, Literatur, Mode, WissenIm Zuge der VIENNA BIENNALE 2017 wird die anlässlich schaft und Populärkultur untersuchen den unaufhaltsamen der London Design Biennale 2016 konzipierte kinetische Hype intelligenter Maschinen und die entscheidende Rolle, Installation LeveL – the fragile balance of utopia von die Design dabei spielt. Vertieftes Verständnis für die Ummischer’traxler studio erstmals in Österreich gezeigt. brüche und die bereits realen Veränderungen in der Arbeitswelt evoziert die Ausstellung How will we work? der

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© www.christian-husar.com

Bühne Baden Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Bühne Baden einen Ganzjahresspielplan vorlegt. Der neue künstlerische Leiter, Michael Lakner, hat ihn mit viel Begeisterung präsentiert. Musiktheater ist (in Abwandlung einer Betrachtung von Robert Musil über die Welt in toto) nie sprichwörtlich gemeint, sondern ist eine Analogie, eine Redewendung, derer wir uns bedienen. In diesem Sinne möchte ich Unterhaltung mit Haltung in einer zeitgemäßen Bild- und Bühnensprache bieten, durch Engagements renommierter Leading Teams einerseits und durch Entdeckungen junger Talente andererseits – stets voller Respekt und großer Demut vor dem Opus. „Wir haben ein starkes Abonnement-Publikum, aber mir liegt auch daran, verstärkt Publikum aus Wien zu attrahieren und wenn möglich langfristig zu binden; sei es durch die Stückwahl, sei es durch prominente Besetzungen. Der Gesamtjahresspielplan dient also nicht zuletzt touristischen Überlegungen, damit auch Publikum von weiter her seine Reisen nach Baden, dem berühmtem Kurort des 19. Jahrhunderts und der aktuellen Kulturhauptstadt Niederösterreichs langfristig planen kann.

Ein großes Anliegen ist mir ein breites kulturelles Angebot für junge Menschen im Rahmen der Kulturvermittlung. Die Schiene Familienmusical und wie schon eingangs erwähnt Oper für Kids ab vier Jahren – DER FREISCHÜTZ FÜR KINDER – ab dem Herbst 2017 werden einen zentralen Schwerpunkt meiner Arbeit ausmachen.

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Künstlerische Leiter, Michael Lakner © fotohofer.at

Ich erachte es deswegen als echtes Privileg, zum 1. Mai die künstlerischen Geschicke dieser Häuser, die alle Sparten und Gattungen bedienen, in die Hand nehmen zu dürfen. Die RegisseureInnen, BühnenbildnerInnen und KostümbildnerInnen der Spielzeit 2017/ 18 haben zum größten Teil noch nie in Baden gearbeitet. Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Planung war, die richtige Mischung zu finden zwischen populäreren und unbekannteren Stücken. 2017/ 18 gibt es jedenfalls nicht weniger als 4 Badener Erstaufführungen und als Krönung eine österreichische Erstaufführung zu bestaunen. Im Ablauf der Stücke selbst ist es – auch für die Zukunft der Operette – essentiell, dass Schauspiel, Gesang und Tanz in diesem Genre sehr stark miteinander verzahnt sind. Das macht meiner Meinung nach den Erfolg des Musicals aus, das ja nichts anderes ist als die amerikanische Weiterführung der Operette“, so Michael Lakner. „Das Genre Operette – dem als der Domäne der Bühne Baden mein Hauptaugenmerk gilt – soll in seiner gesamten Bandbreite von der Goldenen zur Silbernen Ära mit seinen Ausläufern in die Revueoperette erklingen. Um auch vergessene Operetten- Juwelen zu Tage zu fördern, findet sich beispielsweise eine Trouvaille wie Leo Falls Meisteroperette DIE KAISERIN als Weihnachtspremiere anlässlich des 300. Geburtstages der Habsburger-Ikone und Langzeit-Regentin Maria Theresia im Repertoire. Der Gattung Musical will ich sowohl in seiner klassischen Form Tribut zollen wie auch Werke neueren Datums und rockigeren Zuschnitts spielen. Als Einstandsproduktion präsentieren wir ab 28. Juli 2017 im Stadttheater die Badener Erstaufführung des BroadwayHits GRAND HOTEL. Ab Februar 2018 hebt sich der Vorhang zur Badener EA des Jerry Herman-Broadway Hits EIN KÄFIG VOLLER NARREN, getoppt noch von der österreichischen Erstaufführung von Frank Wildhorns Musical-Version von BONNIE & CLYDE, die im Sommer 2018 im Stadttheater das

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Miriam Portmann in „Die Kaiserin“. © Lukas Beck

Reinhard Alessandri (Max), Regina Riel (Agathe) in „Der Freischuetz“. © Lukas Beck

Licht der Welt erblicken wird. Das Familienmusical ALADDIN UND DIE WUNDERLAMPE, das bereits ab November 2017 im Repertoire ist, soll sowohl junge wie junggebliebene Herzen erfreuen.

der Besonderheiten des Standorts – nicht in Konkurrenz zu den Wiener Bühnen, sondern zur Schließung von Repertoirelücken. Den Anfang macht – übrigens auch in einer Fassung für die ganz jungen TheaterbesucherInnen – DER FREISCHÜTZ von Carl Maria von Weber sein, 1897 zum ersten Mal in Baden gezeigt. Das Motto der Saison könnte somit EINZELGÄNGER UND AUSSENSEITER lauten.“

Im Bereich der Oper möchte ich (einmal in der Saison) in erster Linie deutsche Romantik und Spieloper spielen, aber auch zentrale Kompositionen der Wiener Klassik, unter Berücksichtigung

Der Zarewitsch Das Genre Operette – dem als der Domäne der Bühne Baden das Hauptaugenmerk von Michael Lakner gilt – soll in seiner gesamten Bandbreite von der Goldenen zur Silbernen Ära mit seinen Ausläufern in die Revueoperette erklingen. Im Sommer 2017 gibt es zur Eröffnung der Sommerarena Offenbachs ORPHEUS IN DER UNTERWELT in der rekonstruierten Fassung von 1858, gefolgt von Franz Lehárs DER ZAREWITSCH als Beitrag zum Fokus des österreichisch-russischen Tourismusjahres 2017. Der Zarewitsch © Lukas Beck

Diese Operette gehört zu Franz Lehárs Spätwerk. „Der Zarewitsch“ kommt mit opernhafter Wucht daher – und zum Schluss kriegen sie sich nicht. Es ist die sensible Sicht auf die Tragödie eines Mannes, dessen privates Glück auf dem Altar der Staatsräson geopfert wird – „Wir waren so glücklich, das muss für das ganze Leben reichen.“ Das wehmütige „Wolgalied“, „Warum hat jeder Frühling, ach, nur einen Mai“ und „Einer wird kommen“ sind Evergreens, die seit ihrer Entstehung Musikliebhabern ans Herz greifen. Bei dieser Operette wird Michael Lakner selbst die Regie übernehmen. Für das Bühnenbild ist erstmals der Technische Leiter der Bühne Baden, Christof Lerchenmüller, verantwortlich. Die musikalische Leitung obliegt Oliver Ostermann. Besetzung: Maya Boog/Sieglinde Feldhofer, Gabriele Kridl, Melanie Schneider, Gerhard Balluch, Thomas Malik, Artur Ortens, Benjamin Plautz, Jevgenij Taruntsov u.a. (Änderungen vorbehalten) Premiere Freitag, 14. Juli 2017, 19.30 Uhr weitere Aufführungen Juli 15/20/22/23/30 | August 3/5/9/13/19/24/31| September 2 www.buehnebaden.at

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175 Jahre Wiener Philharmoniker

© Haus der Musik/Inge Prager

Entdecken Sie er die Museen d it m Wien Holding t ke ic dem Kombi-T sm u „Wiener Muse melange“ zum Sonderpreis!

Die Wiener Philharmoniker feiern heuer ihren 175. Geburtstag. Im selben Jahr, 1842, wurde das New York Philharmonic gegründet. So entstand eine gemeinsame Ausstellung, die im Februar 2017 bereits im Österreichischen Kulturforum in New York gezeigt wurde. Die Ausstellung „2x 175 Jahre Philharmoniker“ wird ab 29. März 2017 im Foyer des Hauses der Musik in Wien präsentiert und ist bis Jänner 2018 bei freiem Eintritt zu sehen. Bei eigenen Spezialführungen erfahren Sie zudem alles Wissenswerte zur Geschichte der Wiener Philharmoniker. Die ausgewählten Dokumente zeigen Höhepunkte, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Geschichte von zwei Orchestern, die zu den ältesten Klangkörpern der Welt zählen. Auch die Beziehungen beider Orchester zu gemeinsamen Komponisten wie Johannes Brahms, Anton Bruckner und Gustav Mahler werden beleuchtet, wie auch das Verhältnis zu gemeinsamen Dirigenten von Arturo Toscanini über Leonard Bernstein bis Zubin Mehta. Ein weiterer Schwerpunkt ist den Auswirkungen der NS-Zeit auf die Wiener und New Yorker Philharmoniker gewidmet. Die Sonderausstellung versteht sich als Ergänzung zur 1. und 3. Etage des Klangmuseums im Haus der Musik. In der 1. Etage befindet sich das Museum der Wiener Philharmoniker mit weiteren Dokumenten und Erinnerungsstücken aus der Orchestergeschichte in jenem Gebäude, in dem der Orchestergründer Otto Nicolai 1842 wohnte. In der 3. Etage haben BesucherInnen die Möglichkeit, die Wiener Philharmoniker mit dem „Virtuellen Dirigenten“ zu dirigieren. Weitere Räume sind aus gewählten Komponisten der Wiener Klassik wie Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven sowie unter anderem Franz Schubert, Johann Strauß, Gustav Mahler und Arnold Schönberg gewidmet. Die Ausstellung befindet sich im Innenhof und ist bei freiem Eintritt zu besichtigen. www.hausdermusik.com

„Trude & Elvis. Wien – Memphis - Hollywood“

23. März 2017 bis 27. August 2017

Trude Forsher wird in den 1950er Jahren Privatsekretärin von Elvis Presley. 1920 war sie in einer Wiener jüdischen Familie zur Welt gekommen, im August 1938 gelang ihr die Flucht aus Wien, auch ihre Familie konnte sie retten. Über London gelangte v.l.n.r. Danielle Spera, James Forsher, sie nach New York, von Neena Forsher. © JMW/Sonja Bachmayer dort ging es weiter nach Hollywood. Entfernte Verwandte waren die ebenfalls aus Wien stammenden Musikproduzenten Jean und Julian Aberbach. Bei deren Verlag Hill and Range Songs waren etliche Elvis-Komponisten unter Vertrag. So erhielt Trude den Job, um den sie viele Teenager beneideten: Sie gehörte zum innersten Kreis um Elvis Presley und arbeitete in Hollywood für ihn und seinen Manager Colonel Tom Parker. In der Zeit nach Elvis gründete Trude Forsher zusammen mit Adolph Zukor II., dem Enkel des legendären Filmmoguls, eine eigen TV-Produktionsfirma. Nach ihrer Pensionierung engagierte sie sich sozialpolitisch für geschieden Mütter, wofür sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Trude Forshers Sohn James stellt dem Jüdischen Museum Wien ihren Nachlass aus der frühen Glanzzeit des US-Showbiz zur Verfügung. Direktorin Danielle Spera hob bei er Eröffnung die außergewöhnliche Persönlichkeit von Trude Forsher hervor. „Trude & Elvis. Wien – Memphis - Hollywood“ ist von 5. April 2017 bis 12. November 2017 im Extrazimmer des Jüdisches Museum Wien (Dorotheergasse), einem Museum der Wien Holding, zu sehen. www.jmw.at

Edward Burtynskys „Wasserbilder“ zeigen die kritischsten Punkte unseres Ökosystems auf – und können durchaus als Ermahnung verstanden werden, jene passive Haltung aufzugeben, durch die unsere Lebensbedingungen nachhaltig bedroht sind. Sein methodischer Ansatz, die Aufnahmen immer in Begleitung der Geschichte und Beschaffenheit des jeweiligen Ortes und mit vielfältigen aktuellen Bezügen zu präsentieren (ob politische Vereinbarungen, gesellschaftliche Forderungen, geografische Voraussetzungen oder wissenschaftliche Daten) trägt dazu bei, die Tragweite des Problems erfahrbar zu machen. www.kunsthauswien.com

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Edward Burtynsky – Wasser Der kanadische Fotograf Edward Burtynsky (*1955) wurde mit atemberaubenden großformatigen Fotografien, die durch Menschenhand veränderte Landschaften, Industriegelände oder Edward Burtynsky, Colorado River Delta #2, B a l l u n g s z e n t r e n Near San Felipe, Baja, Mexico, 2011 © Edward Burtynsky, courtesy Admira, Milan/ d o k u m e n t i e r e n , Galerie Springer Berlin/Metivier Gallery, weltberühmt. Das Toronto KUNST HAUS WIEN widmet dem Künstler, der seine Begabung seit über 30 Jahren in den „Dienst der Kultur der Nachhaltigkeit“ stellt, nun eine erste umfassende Einzelausstellung in Österreich. Sie präsentiert Burtynskys aktuellen Werkzyklus zu einem Thema von globaler Relevanz: Wasser als wertvolle Ressource, als täglich notwendiges Element für unseren Körper und unseren Planeten und als Urquell des Lebens schlechthin.

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Ungarn_Architektur der „langen 1960er Jahre“ Der Wiener Städtische Versicherungsverein widmet der architektonischen Vielfalt Ungarns erneut eine Ausstellung im Rahmen seiner Reihe „Architektur im Ringturm“. Die aktuelle Schau präsentiert die ungarische Architekturszene der so genannten „langen 1960er Jahre“. Thematisch wie chronologisch knüpft diese an die Ausstellung „Ungarn – Bauten der Aufbruchszeit“ an, die 2014 im Ringturm präsentiert wurde. Die „langen 1960er Jahre“ sind aus architektonischer Perspektive in Ungarn eine mehr als fruchtbare Periode, auch vor dem Hintergrund der Machtkonsolidierung nach dem Aufstand von 1956. Das Material, das in der aktuellen Ausstellung aufbereitet ist, basiert auf einer in den letzten zehn Jahren vor Ort durchgeführten Grundlagenforschung. Ausgewählte Projekte werden vorgestellt, mit dem Ziel, die nicht zuletzt durch sprachliche Barrieren schwer zugänglichen Entwicklungen und Tendenzen der Jahre von ca. 1958 bis 1971 einer breiten Öffentlichkeit zu erschließen. In gewisser Weise wird die ungarische Architekturgeschichte dieses „langen Jahrzehnts“ als abgeschlossene Epoche betrachtet. Die trotz politischer Einflussnahme relativ große Unabhängigkeit der Architekturszene ließ, gepaart mit der Aufbruchsstimmung jener Zeit, eine bemerkenswerte Zahl hervorragender Bauten entstehen. In den „langen 1960er Jahren“ entstanden in Ungarn im Geiste der Moderne qualitativ hochwertige Bauten, deren bedeutendste Beispiele im Rahmen der aktuellen Ausstellung vorgestellt werden. Nicht der „Plattenbau“, sondern vielmehr die unerwartete, qualitativ hochwertige bauliche Vielfalt – die für den vergleich-

Der Nullpunkt von Raum und Zeit

© NHM Wien, Kurt Kracher

Noch bis 20. August 2017 ist Brigitte Kowanz` Lichtinstallation „Der Nullpunkt von Raum und Zeit“ in der Ausstellung „Wie alles begann. Von Galaxien Quarks und Kollisionen“ im NHM Wien zu erleben. Diese Ausstellung lädt ein zu einer Spurensuche, die über 13 Milliarden Jahre zurück in die Vergangenheit führt, zum Ursprung des Universums. Mit faszinierenden Bildern, spannenden Wissenschaftsexponaten und begehbaren Kunstinstallationen unternimmt die Ausstellung eine einzigartige Reise vom Anfang bis zum Ende unseres Universums. Kunstinstallation: Der Nullpunkt von Raum und Zeit Der „Nullpunkt von Raum und Zeit“ thematisiert den Urknall als komplexe Ausdehnung von Raum und Zeit. Spiegel und Zweiwegspiegel sowie Neon, Argon und Xenon Röhren bilden in ihrem Wechselspiel eine sich öffnende virtuelle Unendlichkeit. Realer und fiktiver Raum verschränken sich und gehen ineinander über. Problematische Wirklichkeit. Kunst ist direkte Widerspiegelung der Erfahrungswelt, ist Übersetzungsleistung in andere Medien, ist Transformation gefundener Wirklichkeiten. Symbole können abstrakt oder gegenständlich erscheinen, Codes lesbar oder verschlüsselt sein. Kunst macht es einfach in der Form als Formulierung – und schwierig in der Aussage als Inhalt. www.nhm.at

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KULTUR

© VIG

baren Zeitabschnitt im Westen, zumindest was Österreich betrifft, beachtlich ist – steht im Fokus der aktuellen Ausstellung. Der Qualität oder den Möglichkeiten in gewisser Hinsicht förderlich war die Tatsache, dass alles konzentriert in einer Hand lag: Der Staat trat als Grundeigentümer auf, erteilte sich selbst behördliche Genehmigungen, errichtete die Gebäude mit ebenfalls staatlichen Bauunternehmen und repräsentierte zum Schluss auch noch den Nutzer. Ausgewähltes Fotomaterial und historische Dokumente liefern lebendige Eindrücke dieser bedeutenden Bauperiode. Kurator: Adolph Stiller Ausstellungsort: Ausstellungszentrum im Ringturm, Schottenring 30, 1010 Wien, zu sehen bis 26. Mai 2017, Eintritt frei. www.airt.at

Maria Lassnig – Zwiegespräche Maria Lassnig (1919–2014) zählt zu den bedeutendsten und außergewöhnlichsten Kunstschaffenden der Gegenwart. Konsequent verfolgte sie mit ihrem Werk das Ziel, ihre ureigene Körper-Wahrnehmung und Emotion auf Papier zu bannen. Die Albertina würdigt drei Jahre nach Maria Lassnigs Tod ihr zeichnerisches Werk mit einer Retrospektive und führt rund 80 der schönsten Zeichnungen und Aquarelle der Künstlerin zusammen. Bislang völlig Maria Lassnig unbekannte Blätter erweisen sich in Ohne Titel (Schreiende), 1981 der Schau als Schlüsselwerke – ge- © 2017 Maria Lassnig meinsam mit Vertrautem werfen sie Stiftung, ein neues Licht auf ihr Konzept der Foto: Roland Krauss „Body Awareness“ und erschließen neue Einblicke in das vielseitige Werk der Österreicherin. Kompromisslose Arbeitsweise „Die Zeichnung kommt der Idee am nächsten“, meint Lassnig. So entstehen auch in den letzten Lebensjahren vorwiegend Bleistiftzeichnungen. Sie stellen die Essenz ihres Schaffens dar und sind zudem berührende Dokumente ihres Willens, sich dem schwächer werdenden Körper und dem daher filigraner und zittriger werdenden Strich zu stellen, der Empfindung schonungslos und unerbittlich durch die Spitze des Bleistifts Ausdruck zu verleihen. In ihrer Kunst bleibt sie bis zum Schluss frei, innovativ, visionär und kompromisslos. Eine Ausstellung der Albertina in Kooperation mit dem Kunstmuseum Basel zu sehen bis 27. August 2017. www.albertina.at

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