Von Krokodilen, über 100 Jahre alten Dampflokomotiven, Kunstzügen und Egon Schiele, Sohn eines Bahnhofsvorstands. Waldviertelbahn – einsteigen und Kraft tanken! Schmalspurfestival und Bahnhofsfest in Gmünd laden dazu ein. Gehört die Zukunft Zügen, die mit Wasserstoff betrieben werden? Vielleicht sogar auf der „neuen“ Seidenstrasse?
Mit der Kraft des Dampfs
Europa Ein Blick auf die Geschichte der Eisenbahn in Europa zeigt, dass Eisenbahnstrecken vor allem aus wirtschaftlichen Gründen geplant und erbaut wurden. Es folgte ein ungeahnter wirtschaftlicher Aufschwung, der ohne das leistungsfähige Transportmittel Bahn in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Auch die Ursprünge des Tourismus waren stark mit der Entwicklung der Bahn verbunden, mancherorts waren die Bahngesellschaften sogar selbst Betreiber von Hotels und Freizeiteinrichtungen. Der Semmering oder Triest waren solche Beispiele. Auch der Bau vieler schweizer Bergbahnen ermöglichte erst, dass der „Massentourismus“ in Schwung kam. Heute wird das Massengeschäft von Airlines und dem Auto getragen – die Bahn spielt dabei nur mehr eine Nebenrolle. Eigentlich schade. Denn dieses beinahe 200-jährige Verkehrsmittel hätte das Zeug in sich, bei neuen Tourismusentwicklungen ganz vorne mit dabei zu sein. Nicht nur, dass das Reisen mit historischen Verkehrsmitteln ein echtes Erlebnis ist, es ist vor allem eines: authentisch. Jeder kann selbst auf der Holzbank III Klasse sitzen, den Rauch „schmecken“ oder zusehen, wie Krokodile geölt werden. Sich Zeit für eine solche Reise zu nehmen – das liegt voll im Trend. Auszeit von der Hektik unseres Alltags. Funktioniert übrigens auch bei einer Fahrt mit modernen Zügen, wie regelmäßige Bahnbenutzer wissen. Und noch etwas wird in Zukunft ein viel größreres Gewicht bekommen: die persönliche Kommunikation, von Angesicht zu Angesicht. In der Bahn möglich, sogar willkommen. Das Kunstprojekt T.R.A.M. in einer speziell dekorierten Regionalzuggarnitur zwischen Wien und Bratislava hat sich die Förderung der Kommunikation der Reisenden ganz besonders zum Ziel gesetzt. Wie das früher einmal war, als die Pressburger auf einen Kaffee nach Wien mit der Straßenbahn gefahren sind....
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Dampfbahnroute Sachsen 4–5 CZ: Auf den Spuren der Industriegeschichte 6–7 SK: 100 Jahre Waldeisenbahn Orava 8–9 T.R.A.M. Zeitreise Wien – Pressburg 10 – 11 PL: Kulturmetropole Krakow 12 – 13 Bahnerlebnisland Schweiz 14 – 19
© SBB Historic
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Was macht ein Krokodil in Schweden? Nun, es handelt sich um kein gewöhnliches Krokodil, sondern um eine 90 Jahre alte schweizer Lokomotive. In hohem Alter spendierten ihr die Verantwortlichen der SBB-Historic einen Ausflug nach Schweden, niemand ahnte aber, dass sie erst nach 2 Jahren wieder in die Schweiz zurückkehren würde.
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ZEITreisen
Waldviertelbahn und Mariazellerbahn in Fahrt 20 – 23 Lokwelt Freilassing 24 Viel Kultur in Oberösterreich 25 – 27 Acheseebahn – das Tor zur Region 28 – 29 Festival in der Salzburger Altstadt 30 Auf den Spuren der k&k Monarchie 31 Von Draisinen und Triebwägen 32 – 33 Kunst auf Reisen 34 – 35
Zukunft Kunst – Züge – Reisen. Unter diesen drei Begriffen finden Sie diesmal so einiges in diesem Heft. Etwa, was in einem Zug zwischen Bratislava und Wien unter dem Projekttitel T.R.A.M. geboten wird. Was die „Wiener Moderne“ so mit dem Thema Reisen zu tun hat, und Oberösterreich lädt mit der Landesausstellung ein, mehr über das Thema „Erbe der Römer“ zu erfahren (Seite 26) .
Regiojet. Bahnreisen wird gelb. 36 – 37 Projekt „Neue Seidenstraße“ 38 – 39 Mobiltät der Zukunft 40 – 41 Wiener Lokalbahnen feiern 42 Zillertalbahn fährt mit Wasserstoff 43 Busse. Elektrisch. 44 – 45 Modellbau - alles digital! 36 – 47
Impressum
BAHNmax – Das BahnReiseMagazin Redaktionsadresse: 9020 Klagenfurt, Tel. 0664 / 111 87 24, office@bahnmax.com; Eigene Anmerkung: Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt ident mit denen des Herausgebers. Nachdruck (auch auszugsweise) oder elektronische Wiedergabe nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Alle Angaben Stand Feber 2018. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten.
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Zukunft der Bahn. In das Projekt „Neue Seidenstraße“, der Anbindung Wiens an das russische Breitspurnetz, scheint Bewegung zu kommen. Aber wäre das automatisierte Umspuren der Güterwagen nicht die effizientere Lösung? Apropos Effizienz: Die Zillertalbahn wird zukünftig ihre (Diesel-) Lokomotiven mit Wasserstoff betreiben. Sauber!
Titelbild: © NÖVOG/knipserl.at
Ausgabe 1/2018
Österreich
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DAMPFBAHN10. Dampfloktreffen Dresden ROUTE Sachsen – Ihr Wegweiser durch das Bahnparadies Nur in Sachsen gibt es gleich fünf täglich verkehrende Schmalspurbahnen, drei weitere dampfbetriebene Museumsbahnen, vielseitige Eisenbahnmuseen und eine Vielzahl weiterer historischer Verkehrsmittel. Zahlreiche touristische Partner links und rechts der Bahnen erwarten mit Angebote zum Übernachten, Genießen und Entdecken Ihre Gäste – weitere Informationen: www.dampfbahn-route.de
vom 06.-08.04.2018
Jedes Jahr Anfang April verwandelt sich Dresden in ein Mekka für Eisenbahnfreunde. Zum nunmehr zehnten Mal findet in Dresden-Altstadt das vom Verein IG Bahnbetriebswerk Dresden Altstadt e.V. gemeinsam mit dem Verkehrsmuseum Dresden und weiteren Partnern organisierte Dampfloktreffen statt. Dieses zählt mit jeweils rund 15.000 Besuchern zu den größten Eisenbahnevents in Deutschland. Stilecht im einstigen Schnellzugdampflok-Bahnbetriebswerk Dresden-Altstadt, auf dessen Gelände sich heute ein Ringlokschuppen des Eisenbahnmuseums und zwei weitere Lokomotivschuppen, welche als Depot des Verkehrsmuseums Dresden genutzt werden, befindet sich das Festgelände. Erwartet werden mindestens sieben betriebsfähige Dampflokomotiven, zahlreiche weitere Dampfrösser, Diesel- und Elektrolokomotiven können ebenso bewundert werden. Ein Highlight sind die am Abend des 06. und 07. April 2018 stattfindenden Nachtfotoparaden zwischen 19 und 22 Uhr bei denen die Dampfrösser vor dem Heizhaus auf der Drehscheibe wechselweise zur Parade auffahren. Unter dem Motto „Dampf und Dixie“ erwartet die Besucher am 07. April 2018 ein Live-Musik-Abend. Darüber hinaus wird für Eisenbahnfans ein attraktives Programm für Dampfzugmitfahrten rund um die sächsische Landeshauptstadt geboten. So finden beispielsweise eine Parallelfahrt mit einem Güterzug auf der Tharandter Rampe oder Sonderfahrten nach Tschechien oder in die Oberlausitz statt. ww.igbwdresden-altstadt.de
Waldeisenbahn Muskau – unterwegs auf neuen Gleisen
Waldeisenbahn Muskau © Waldeisenbahn Muskau GmbH
Ausgewählte Veranstaltungshöhepunkte 2018: 06.-08.04. 10.-13.05. 12./13.05. 19.-21.05. 19.-21.06. 14./15.07. 03.-05.08. 01./02.09. 08./09.09. 15./16.09.
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8. Dresdner Dampfloktreffen 26. Schwarzenberger Eisenbahntage Maschinenhaustage im Eisenbahnmuseum Löbau Bahnhofsfest an der Preßnitztalbahn Pfingstdampf zum Parkund Blütenfest in Kromlau Schmalspurbahnfestival auf der Weißeritztalbahn Festival „Historik Mobil“ rund um die Zittauer Schmalspurbahn mit Premiere des historischen I K-Zuges Bürstenfest an der Museumsbahn Schönheide Festival auf der Döllnitzbahn Schmalspurbahnfestival auf der Lößnitzgrundbahn
Im äußersten Nordosten Sachsens verkehrt die Muskauer Waldeisenbahn. Die ab 1895 angelegte Waldeisenbahn diente einst dem Gütertransport und verband in der Standesherrschaft Muskau ansässige Landwirtschafts-, Forst,- und Industriebetriebe sowie Braunkohlengruben. In der Blütezeit der Bahn in den 1920er Jahren erreichte das 600 mm-spurige Netz mit 85 Kilometern Streckenlänge seine größte Ausdehnung. Die Bedeutung der Waldeisenbahn nahm nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 1970er Jahre stetig ab, so dass 1978 die Einstellung des Betriebs erfolgte. Engagierten Eisenbahnfreunden der Region ist es zu verdanken, dass nicht nur einige Sachzeugen erhalten wurden, zum Beginn der 1990er Jahre wurde zunächst der landschaftlich äußerst reizvolle Streckenast von Weißwasser in die Parkgemeinde Kromlau wieder in Betrieb genommen. 1995 folgte die Inbetriebnahme der Strecke Weißwasser – Bad Muskau. Damit wird als UNESCO-Welterbe eingestufte Fürst-Pückler-Park, der mit 830 Hektar größte Landschaftspark Zentraleuropas im englischen Stil erreicht. In Weißwasser als Betriebsmittelpunkt des Netzes entstand ein Besucherzentrum mit einer Museumsanlage. Damit nicht genug, durch die Verlegung einer Betriebsstrecke im Zuge der Erschließung eines Braunkohlentagebaus gelang es 2017 einen dritten Streckenast in Betrieb zu nehmen. Abzweigend von der Strecke nach Kromlau fahren seither auch Züge zum sogenannten Schweren Berg, wo ein Aussichtsturm die Gäste erwartet. Die Muskauer Waldeisenbahn wird an den Wochenenden von Ende April bis Anfang Oktober, sowie an einer Reihe von Sonderfahrtagen bedient. www.waldeisenbahn.de
Döllnitzbahn © Christian Sacher
ZEITreisen | Ausgabe 1/2018
Dampfloktreffen Dresden © Christian Sacher
Döllnitzbahn –
Weißeritztalbahn –
Österreichische Fahrzeuge und Sächsische Dampflokomotive erleben
seit 2017 wieder vollständig in Betrieb
Die heutige Döllnitzbahn verkehrt vom Bahnhof Oschatz an der Fernbahn von Leipzig nach Dresden über Mügeln nach Glossen. In Nebitzschen zweigt zusätzlich noch ein im Museumsbetrieb gelegentlich bedienter Streckenast nach Kemmlitz ab. Noch heute bildet der Bahnhof Mügeln den betrieblichen Mittelpunkt der Döllnitzbahn, einst jedoch war Mügeln Knotenbahnhof des größten zusammenhängenden Schmalspurbahnnetzes in Sachsen, des Mügelner Netzes, welches einst rund 100 km umfasste. Ausgehend vom Bahnhof Oschatz fahren die Züge der Döllnitzbahn an der historischen Altstadt vorbei und tauchen nach dem Verlassen des Stadtgebiets in die idyllische ländliche Umgebung ein. Der Bahnhof Mügeln verfügt noch heute über umfangreiche Gleisanlagen, ein dreiständiges Heizhaus, ein Empfangsgebäude, sowie mehrere Nebengebäude. Am derzeitigen Streckenendpunkt in Glossen schließt sich eine Feldbahnschauanlage an, welche an ausgewählten Wochenenden Fahrten der Feldbahn sowie Vorführungen von Bergbaugeräten aus dem Kaolinbergbau der Region anbietet. Eine Besonderheit der Bahn sind neben den an ausgewählten Wochenenden und bei Sonderveranstaltungen eingesetzten Dampfzügen, die aus Österreich stammenden Triebfahrzeuge, welchen den wochentäglichen Nahverkehr bewältigen. So bespannen zwei aus Österreich stammende historische Gepäcktriebwagen der ehemaligen ÖBB-Baureihe 2091 aus den 1930er Jahren die wochentäglichen Züge. Ab 2018 kommt ein 1995 gebauter Triebwagen, welcher in den vergangenen Jahren auf der Ybbstalbahn eingesetzt wurde hinzu.
Die 26,3 km lange Weißeritztalbahn im Osterzgebirge gehört zu den landschaftlich reizvollsten sächsischen Schmalspurbahnen. Den Ausgangspunkt hat die 1882 eröffnete Schmalspurbahn in Freital-Hainsberg, unweit der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Nach einem verheerenden Hochwasser im Jahr 2002, welches nahezu den gesamten Streckenverlauf zerstörte, ging die Bahn 2008 zunächst bis Dippoldiswalde und seit 2017 wieder vollständig bis Kurort Kipsdorf in Betrieb. Entlang der ersten Streckenkilometer führt die Strecke durch den wildromantischen Rabenauer Grund, vorbei an der beliebten Einkehr Rabenauer Mühle. Nach ca. 10 Kilometern Fahrt wird die Talsperre Malter erreicht, ein beliebtes Ziel für Ausflügler und Bahnfahrgäste. Nach einigen Kilometern weiterer Fahrt entlang der Talsperre Malter kommt die Stadt Dippoldiswalde in Sicht, hier findet sich unweit des Bahnhofs das historische Stadtzentrum mit dem Schloss. Auf dem Weg nach Kurort Kipsdorf kommt in Schmiedeberg unweit des Bahnhofs die markante Kirche zur heiligen Dreieinigkeit, welche zwischen 1713 und 1718 nach von George Bähr, dem Baumeister der Dresdner Frauenkirche errichtet wurde, in Sicht. Zwischen Schmiedeberg und Kurort Kipsdorf verläuft die Strecke dann bereits durch entlang des dichten Waldgebiets des Osterzgebirges. Angekommen in Kurort Kipsdorf, einem Ortsteil der Stadt Altenberg, bestehen verschiedene Möglichkeiten die Kammregion des Osterzgebirges zu entdecken. Das höher gelegene Zentrum der Stadt Altenberg mit seinen zahlreichen Ausflugszielen und Einkehrmöglichkeiten lässt sich entweder mit einem Anschlussbus oder nach einer ausgedehnten Wanderung ab Kipsdorf erreichen.
Weitere Informationen: www.döllnitzbahn.de
Weitere Informationen: www.weißeritztalbahn.de
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ZEITreisen
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© Stadt Ostrau
Auf den Spuren der Industriegeschichte Industrielle Sehenswürdigkeiten der Mährisch-Schlesischen Region Auf dem Industriegelände im Stadtteil Dolní Vítkovice finden Sie auch das moderne Science-Center „Welt der Technik“ (Svět techniky), wo Sie auf unterhaltsame, interaktive Weise viel Interessantes über unsere Welt und Gesellschaft erfahren. Die Große Welt der Technik (Velký svět techniky) ist in Kinderwelt, Welt der Wissenschaft und der Entdeckungen, Welt der Zivilisation und Welt der Natur unterteilt. Große und kleine Besucher können hier spielerisch und in Form von 3D-Filmen viel Neues erfahren. Sie lernen, wie der menschliche Körper funktioniert, wie ein Gewitter oder ein Regenbogen entsteht. Sie können auch eine Zeitreise unternehmen und Mammutjäger bei ihrer Jagd begleiten. An die Große Welt der Technik schließt die Kleine Welt der Technik (Malý svět techniky) an, die bedeutenden Erfindungen gewidmet ist. Alles begann mit der Erfindung der Dampfmaschine, der weitere wichtige technische Erfindungen folgten. Die kleinen Besucher erfahren hier zum Beispiel, wie aus Roheisen Stahl ensteht. In einem weiteren Bereich können kleine Entdecker in die Phantasiewelt von Jules Verne aufbrechen. Die Kleine und Große Welt der Technik zählen zu den meistbesuchten Orten in Ostrava (Ostrau) und sind zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen und Schulklassen geworden. Wer weitere technische Sehenswürdigkeiten erkunden möchte, der kann sich in den Landek-Park mit dem größten Bergbaumuseum des Landes oder zum Beispiel zur Kohlengrube Důl Michal aufmachen.
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Das Projekt „Industrie-Sehenswürdigkeiten der Mährisch-Schlesischen Region“ präsentiert die Region als Gebiet voller technischer Attraktionen. Die TECHNO TRASA verbindet attraktive Standorte miteinander, die beispielhaft für die vielen vorhandenen Industriedenkmale wie Museen, Eisenhütten, Hammerwerke, Fabrikanlagen und Verkehrsbauten der Region stehen. Jedes Objekt zeigt einen eigenen Ausschnitt der Industriegeschichte aber durch die Vernetzung untereinander werden Verflechtungen über die Region hinaus verdeutlicht. Ostrava: von der Bergbau- zur Kulturstadt Ostrava spiegelt die Schönheit und den Reichtum der Ersten Tschechoslowakischen Republik wider und rühmt sich des Rathausturms mit der höchsten Aussichtsgalerie des Landes. Die ehemaligen Gruben und Hütten locken zahlreiche Besucher an, die hier erfahren und verstehen, wie die reichen natürlichen Ressourcen das Leben der hiesigen Menschen und die weitere Entwicklung der gesamten Region beeinflussten. Bis ins 18. Jahrhundert hinein blieb der Ort bedeutungslos, das änderte sich aber rasch, als 1763 die erste Steinkohle gefördert wurde. Nach und nach entwickelte sich die wachsende Stadt zu einem Zentrum für Kohle- und Stahlindustrie, das auch die Architektur und den Aufbau der Stadt stark geprägt hat: Mitten im Kern finden sich alte Bergwerke und Stahlwerke. Ganze Stadtviertel wurden von der industriellen Revolution geprägt. Vielleicht noch ein Detail für Eisenbahnfreunde: Am Beginn der Industrialisierung Ostravas steht ein Erzbischof: 1828 lässt Rudolf Johann von Habsburg hier den ersten Puddelofen errichten, um Schienen für eine neue Bahnlinie von Wien nach Galizien herzustellen. 1832 fließt das erste Eisen aus den Hochöfen, die seit 1836 – damals eine Premiere im Habsburger Reich – mit Koks beschickt werden. 1847 folgt ein Schienenwalzwerk. Industriekomplex Vitkovice „Stahlherz der Republik“ wurde Ostrava noch bis vor knapp 20 Jahren genannt. Gemeint ist der gewaltige Industriekomplex Dolní Vítkovice mitten in der drittgrößten Stadt Tschechiens. Die Ballung der Industriezweige ist einzigartig: Das Bergwerk Hlubina förderte die Kohle, die gleich nebenan verkokt wurde und die Hochöfen der ebenfalls unmittelbar benachbarten Eisenhütte heizte. Heute entsteht aus der Industriebrache eine neue Stadt. Wer sich einen Überblick verschaffen will, fährt am besten mit dem spektakulären Schrägaufzug auf den 70 Meter hohen Hochofen 1 oder „Bolt Tower“. In der ehemaligen Maschinenhalle U6 mit ihren noch erhaltenen Großmaschinen erleben Kinder die Entwicklung vom Dampfzeitalter bis in die Gegenwart als interaktive Reise durch eine Technikwelt im Science-Fiction-Stil der Bücher von Jules Verne. Einen noch größeren Bogen spannt das neue Science-Center, das seine Besucher wie in einer Zeitmaschine durch die Natur-, Zivilisations- und Technikgeschichte führt. Auch die ehemalige Zeche zeigt sich
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© Stadt Ostrau
Kulturhalle Gong © Stadt Ostrau
gründlich verändert. Ihre restaurierten Gebäude beherbergen heute Konferenzen, Workshops und Kulturveranstaltungen, und im alten Gasspeicher residiert die multifunktionale Veranstaltungshalle „Gong“ mit Galerie und Café. Denn neben technischen Denkmälern bietet die Stadt den Besuchern zahlreiche kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten. Ostrava ist eine Stadt mit Unterhaltung ohne Ende – von den Theatern bis zu den Bars und Diskos in der berühmten Stodolní-Straße. Bergbau hautnah erleben Das Bergbaumuseum Landek Park öffnete seine Tore 1993, seine Sammlungen jedoch reichen bis 1905 zurück. Es residiert in einer Reihe von ehemaligen Zechenbauten aus Ziegelstein, für deren Architektur Wiener Architekten zwischen 1890 und 1915 die Entwürfe lieferten. Die Ausstellungsbereiche erstrecken sich über Lagerräume, Maschinenwerkstätten und Waschkaue. In einem anderen Stadtteil von Ostrava hat sich die Zeche Michal erhalten, die heute als nationales Kulturerbe gilt. Ausführliche Touren erschließen diese und andere Zeugnisse der örtlichen Bergbauindustrie. Im Bergwerksmuseum und Kulturzentrum Michal in Ostrava-Michálkovice erlebt der Besucher den täglichen Weg der Bergleute so hautnah, als wäre er einer von ihnen. Waschkaue, Zechen- und Lampenstube, abgegriffene Geländer und ausgetretene Stufen sehen noch genauso aus wie am 2. Juni 1994, dem letzten Betriebstag der Grube. Überhaupt gleicht die Zeche einer Zeitkapsel. Nahezu 100 Jahre lang blieben Förderturm, Kohlenwäsche und sonstige obertägige Anlagen weitgehend unverändert. Eine besondere Attraktion ist die 1913-15 entstandene verglaste Maschinenhalle, die ihre original erhaltenen Kompressoren, Elektroumwandler und Fördermaschinen wie in einem überdimensionalen Schmuckkästchen bewahrt. Tipps für (Eisenbahn-)Liebhaber entlang der TECHNO TRASA Minimuseum der „Semmeringbahn“ in Horní Lipová Das Minimuseum in Horní Lipová bist der sog. „Schlesischen Semmeringbahn“ gewidmet ist. Die gesamte Ausstellung passt in ein kleines Haus, dass an der Eisenbahnstrecke steht. Sie erfahren viel Interessantes zur Geschichte der Eisenbahn, die 1888 die Gemeinden Branná, Ostružní, Ramzová und Lipová miteinander verband. Die Strecke überwindet viele Viadukte, Tunnels und Höhenmeter und wurde daher nach den historischen Bergbahnen der k. und k. Monarchie „Schlesische Semmeringbahn“ benannt. www.jeseniky.net/muzeum-slezskeho-semmeringu Waggonmuseum „Vagónka“ Das Museum befindet sich im Schlossgebäude von Studénka. Präsentiert wird die Geschichte bekannter Waggonfabriken. In der örtlichen Waggonfabrik entstanden v.a. Post-, Gepäcks-, Straßenbahn-, Speise- und Frachtwägen. Während der Kriegsjahre hat das Werk sogar Feldküchen hergestellt. Zu den Besonderheiten des Museums gehört auch eine funktionierende Modelleisenbahn. www.vagonarske-muzeum.cz Schmalspurbahn von Třemešná nach Osoblaha Die Bahn wurde am Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, um die Region Osoblaha mit der Stadt Krnov zu verbinden. Sie fährt auch heute noch und ist eine beliebte Touristenattraktion. Auch die Schmalspurbahn ist Bestandteil des mährisch-schlesischen Technik-Pfades, der Sie zu den technischen Sehenswürdigkeiten in diesem Landkreis bringt. www.severnimorava.travel/de
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ZEITreisen
Als Paradebeispiel dafür, wie man eine alte Industrieanlage zu einem modernen Kulturzentrum umgestalten kann, dient die Halle Gong im Industriegelände Dolní Vítkovice. Heute erkennt man kaum noch, dass man sich in einem ehemaligen Gasometer befindet. Und das obwohl von Außen gesehen nichts darauf hindeutet, dass dieser Industriebau im Inneren moderne Säle, Ausstellungsbereiche und ein Restaurant birgt. Der Gasometer wurde erst nach dem Einstellen der Eisenproduktion und mit dem Aufstieg des Industriegeländes Dolní Vítkovice zu einer Touristenattraktion zu neuem Leben erweckt. Der Innenbereich wurde zu einer multifunktionalen Halle umgebaut, die bis zu 1.500 Zuschauer fassen kann. Gleichzeitig konnte sich der Raum viel von seinem ursprünglichen Aussehen bewahren, wie zum Beispiel im Eingangsbereich, wo Sie über Blechplatten schreiten, die mit riesigen Nieten miteinander verbunden sind. Im Gasometer finden Konzerte, Bälle und ähnliche Veranstaltungen statt. Die Halle erhält eine Auszeichnung nach der anderen, zum Beispiel auf einer Messe in München wurde GONG zu den TOP 10 Gebäuden der Welt gereiht. Das gesamte Gelände von Dolní Vítkovice entwickelt sich zu einem wahren KulturMekka. Hier findet zum Beispiel auch das bekannte Musikfestival Colours of Ostrava (2018 findet es vom 18. bis 21. Juli) statt. www.colours.cz
Aktuelle Reiseinfos, Links zu Unterkünften, Zug- und Busverbindungen, Kulturprogrammen, Reisestatistiken, Telefonnummern städtischer bzw. regionaler Infozentren in Tschechien und vieles mehr finden Sie auch auf der CzechTourism-Webseite www.czechtourism.com www.facebook.com/czechrepublic.de Weitere Informationen über Tschechien finden Sie unter www.czechtourism.com
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100 Jahre Waldeisenbahn in Oravská Lesná Aus landschaftlicher Sicht hat die Region Orava im Nordwesten der Slowakei nahezu alles. Die Kleine Fatra, Chočské vrchy und besonders die Westtatra – Roháče sind ein Paradies für Wanderer und Radfahrer. Orava ist auch reich an Baudenkmälern, auf die man nahezu in jeder Gemeinde treffen kann. Am wertvollsten ist die sich auf einem Felsen über dem Fluss Orava erhebende Burg Orava. Apropos Baudenkmäler: Für Eisenbahnliebhaber – und nicht nur solche – gibt es hier etwas ganz Besonderes: Die Trasse der Schmalspurbahn auf den Sedlo Beskyd weist zur Überwindung des Höhenunterschiedes von 217 Metern 5 Spitzkehren auf. Damit befindet sich die Bahn in illustrer Gesellschaft – ähnliche Trassenführungen finden Sie beispielsweise im Verlauf der indischen Darjeeling Himalayan Railway, immerhin UNESCO-Weltkulturerbe. Auch die Steigung auf der touristisch wichtigen Bahn zwischen Cusco und Machu Picchu wird ausschließlich durch Spitzkehren überwunden.
1918 Eröffnung der Waldbahnstrecke von Oravská Lesná bis Lokca 1968 Schließung des Betriebes wegen Unwirtschaftlichkeit 2008 Wiedereröffnung eines 8 km langen Teilabschnittes für touristische Zwecke
Slowakische Zentrale für Tourismus Vertretung Österreich Tel.: +43 / (0)1 / 5139569 sacr-wien@aon.at www.slovakia.travel 8
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Forsteisenbahnen für Touristen Die Region Orava ist ein ziemlich bergiges Gebiet, dessen größter Naturreichtum sowohl in der Vergangenheit als auch heute aus Wäldern besteht. Die kommerzielle Holzförderung und der Transport bis zum Absatzmarkt war schon im Mittelalter von großer Bedeutung. Im Rahmen der Modernisierung der ganzen Waldwirtschaft war es nötig, eine gewaltige technische Herausforderung zu bewältigen – dem Transport von gefördertem Holz im unzugänglichen Bergterrain zu den Kunden. Zugtiere und Floßbeförderung wurden zwar immer noch benutzt, verfügten aber nicht über die erforderliche Kapazität und waren stark wetterabhängig. Anfang des 20. Jahrhunderts entschloss man sich, eine Waldeisenbahn mit der Gleisspur von 760 mm zu bauen. Waldeisenbahnen stellten in jener Zeit eine moderne, aber schon bewährte Technologie dar, die sich in Waldregionen in ganz Mitteleuropa durchgesetzt hatte. Die neue Eisenbahn führte von Oravská Lesná durch Zákamenné bis Lokca. hatte aber keine direkte Verbindung zum öffentlichen Eisenbahnnetz. Die Lösung dieses Problems war die Idee, die Waldeisenbahn in Orava mit der ähnlichen Eisenbahn in Kysuce zu verbinden. Diese ging 1918 in Betrieb und hatte im Gegensatz zu jener in Orava mit dem Gleisanschluss in Oščadnica eine direkte Verbindung mit der strategisch wertvollen Kaschau-Oderberger Bahn. Beide Bahnen waren allerdings 8 km voneinander entfernt. Das Projekt der Verbindungsbahn beinhaltete eine erfinderische Lösung für die Bewältigung des großen Höhenunterschieds auf den Berg Beskyd. 1928 enstand durch die Verbindung der Waldeisenbahnen in Orava und in Kysuce ein integriertes Verkehrssystem auf der 60 km langen Strecke Osčadnica-Lokca.
dem Bergsattel wurde ein Aussichtsturm errichtet und das Areal der Eisenbahn um einen touristischen Lehrpfad ergänzt. Am 31.05.2008 machte das P.O.Hviezdoslav-Museum in Orava feierlich die nach 36 Jahren rekonstruierte Waldeisenbahn der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Die Waldeisenbahn in Oravská Lesná Touristenzüge der Waldeisenbahn in Orava fahren von der Talhaltestelle Tanečník ab. Die Haltestelle liegt unweit vom Dorf Oravská Lesná, mit dem sie durch einen befestigten Waldweg verbunden wird. An der Haltestelle Tanečník befindet sich das Eisenbahnzentrum. Nach dem Fahrkartenkauf können Sie gerne in der Motor-Draisine oder in den Panoramawagen Platz nehmen. Die Panoramawagen werden von einer Motor- oder Dampflokomotive gezogen. Waldbahn Vychylovka Die schmalspurige historische Waldbahn in Vychylovka in der Region Kysuce im Nordwesten der Slowakei verkehrt an der Grenze zwischen den Regionen Kysuce und Orava und ist ebenfalls ein technisches Denkmal von weltweiter Bedeutung. Der Abschnitt von der Gemeinde Kubátkovia bis zur ersten Wendeschleife, mit einer Länge von 3,4 km wird seit 1994 als eine beliebte touristische Attraktion betrieben. Die Strecke führt durch das Museumsareal Múzeum kysuckej dediny, in dem man 34 volkstümliche Bauwerke aus verschiedenen Gebieten der Region Kysuce versammelte. www.oravskemuzeum.sk
In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts erreichte das Volumen des kommerziellen Betriebs seinen Höhepunkt, danach wurde aber die Konkurenz der LKWs zu groß, daher wurde die Waldeisenbahn Ende 1968 geschlossen. Leider wurden nur 8 Km der ursprünglichen Bahn erhalten. Das Museum Orava erarbeitete im Jahr 2004 ein Projekt zur touristischen Nutzung, welches in Folge auch umgesetzt wurde. Der Fuhrpark wurde renoviert, auf
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© Klub Priatelov
Die Idee, Wien und Pressburg, durch eine elektrisch betriebene Lokalbahn auf dem rechten Donauufer zu verbinden, stammte schon aus dem Jahre 1898. Geplant war die Verbindungslinie vom Wiener Zentrum bis ins Zentrum von Pressburg. Es dauerte aber lange 16 Jahre, bis die Idee zur Realität wurde. „Die Wiener Straßenbahn“, wie sie die Slowakisch- und Ungarischsprechenden in Pressburg genannt haben, ist heute aber nur noch Vergangenheit. Am 5. Februar 2014 wurde der regelmäßige Betrieb aufgenommen. Die ganze Strecke war eingleisig, mit Ausnahme der Brücke, wo sie aus Sicherheitsgründen zweigleisig geführt wurde, die Fahrt in eine Richtung dauerte 2 Stunden und 20 Minuten. Die Bürger Pressburgs haben sich sehr schnell an die Bezeichnung „Wiener Straßenbahn“ gewöhnt. Tatsächlich handelte es sich aber um einen Fernzug, der üblicherweise aus zwei Wagen, die von einer elektrisch getriebenen Lokomotive gezogen worden sind, bestand. Da die Stromversorgungssysteme auf der Strecke Wien – Pressburg unterschiedlich waren (auf der ungarischen, und später auch auf der slowakischen Seite Gleichspannung, auf der österreichischen Seite Wechselspannung), musste an der Grenzstation Kopčany/Kittsee, auf der Hin- und Rückfahrt, die Lokomotive gewechselt werden. Das System mit der Lokomotive und zwei Wagen hat auf der slowakischen Seite bis Mitte des Jahres 1935 funktioniert, aber auch während des 2. Weltkrieges war die Bahn zumeist in Betrieb. Der Eiserne Vorhang, der nach 1945 in der Tschechoslowakei entstanden war, wurde aber auf dieser Strecke nicht mehr überwunden. Auch die Wiener Stadtstrecke der Pressburger Bahn von der Gigergasse bis Schwechat wurde nach 1945 nicht mehr betrieben; die Züge fuhren von der Schnellbahn-Stammstrecke über den Aspangbahnhof zur in Schwechat beginnenden Überlandstrecke der Bahn. Nach der Demokratisierung der Tschechoslowakei (1990) begannen Überlegungen einer Reaktivierung der (allerdings seit 1959 nur bis Wolfsthal bestehenden) Strecke, die allerdings bislang (leider) zu keinen Ergebnissen führten. Seit Juni 2011 organisiert der Klub „Klub priateľov mestskej hromadnej a regionálnej dopravy“ (Klub der Freunde des Massenund Regionalverkehrs) in Bratislava eine öffentliche Sammlung zu Gunsten der Rekonstruktion der Lokomotive P.O.H.É.V. Ganz Eg 6 und eines Wagens (im Bild unten auf der neu errichteten Stadtbrücke über die Donau in Bratislava). Sie können gerne die Rekonstruktion mit einer Spende unterstützen.
www.klubpriatelov.sk © Klub Priatelov
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© ÖBB/Marek Knopp
„T.R.A.M. – Zeitreise Wien-Pressburg“ Anlässlich 25 Jahre bilateraler Beziehungen zwischen Österreich und der Slowakei wird im Rahmen des Kunst-Projektes „T.R.A.M. – Zeitreise Wien-Pressburg“ ein planmäßig zwischen Wien und Bratislava verkehrender Zug künstlerisch bespielt. Der Zug verkehrt bis November 11 Mal täglich zwischen den beiden Städten. Er wird in Kooperation der ÖBB und ZSSK geführt. Das Projekt wurde von der Österreichischen Botschaft Pressburg initiiert und soll Wien und Bratislava auf eine künstlerische Weise verbinden. Gemeinsam mit Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen, seinem Amtskollegen aus der Slowakischen Republik, Ing. Andrej Kiska, ÖBB-CEO Andreas Matthä und ZSSK-CEO Filip Hlubocký feierten zahlreiche geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur die offizielle Eröffnung des Kunst-Projektes. „Ich hoffe, dass dieses Kulturprojekt das Band unserer Länder, erweitert, intensiviert und festigt. Dieses gemeinsame Projekt ist durchaus Sinnbild unserer Verhältnisse zueinander: Die Beziehungen zwischen unseren beiden Staaten sind nämlich exzellent, sei es im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder zwischenmenschlichen Bereich,“ betont Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen. „Dieses Projekt drückt symbolisch unsere freundlichen Beziehungen, sowie ihre starken historischen und kulturellen Bände
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zwischen der Slowakei und Österreich aus. Ich hoffe, dass diese ausgezeichnete Initiative auch dazu beiträgt, dass sich unsere Menschen gegenseitig noch besser kennenlernen“, so der slowakische Staatspräsident Andrej Kiska. „T.R.A.M. – Zeitreise Wien-Pressburg“ Der Projektname T.R.A.M. verweist auf die Pressburger Bahn, die ab 1914 Wien und Pressburg verband. WienerInnen fuhren zum Kaffeetrinken oder zur Oper nach Pressburg, die Bevölkerung Pressburgs nach Wien. Das Ziel des Projektes ist es, die kulturelle Mobilität zu fördern und Reisenden ein ungewöhnliches künstlerisches Erlebnis zu bieten. Der Regelzug wird bis November künstlerisch bespielt. Die Außengestaltung übernahm die polnische Künstlerin Marta Kopyt, in den vier Wagons des Zuges werden Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Zusammenarbeit mit dem Karikaturmuseum Krems, dem Curatorial Studies Institute, der Hochschule für bildende Künste in Bratislava, der Universität für angewandte Kunst Wien und dem Haus der Geschichte Österreich gezeigt. Jeden Mittwochabend finden Diskussionen, Präsentationen und Vorträge bedeutender Gäste aus den Bereichen der Kunst, Kultur und Diplomatie in Teilen des Zuges statt. Tipp: 28. März 2018 - Die legendäre „Wiener Straßenbahn“. Warum interessieren sich nach hundert Jahren immer noch Leute für diese Legende? Roman Delikat erzählt über Aktivitäten zur Rettung und Rekonstruktion des erhaltenen historischen Ensembles in der Slowakei. Direkt im Kunstzug T.R.A.M. Wien Hauptbahnhof, 18.16 (Abfahrt des Zuges nach Bratislava) Tipp: Stadtverbindungen.Wien–Bratislava. Die zweiteilige Ausstellung des Techniuschen Museums in Wien befasst sich mit der elektrischen Lokalbahn Wien–Pressburg. Rund um den begehbaren, originalen Personenwaggon der Lokalbahn erzählen Fotos und Texte die Reise von der Haltestelle Großmarkthalle bis ins Zentrum von Pressburg. Ab 11. April 2018 | www.technischesmuseum.at
www.tram.to
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Kazimierz, im Süden des Königsschlosses Wawel gelegen, war einst eine eigenständige Stadt, heute ist es ein Stadtteil von Krakau. Mit seinen labyrinthartigen Straßen und niedrigen Häusern fühlt es sich wie eine andere Welt an.
Heute erlebt Kazimierz eine große Renaissance. Sowohl sein jüdisches als auch christliches Erbe wird wiederhergestellt, die Farbe ist in seine Gassen und Plätze zurückgekehrt. Der Stadtteil erwachte auch deshalb zu neuem Leben, weil der Film „Schindlers Liste“, dessen Handlung zum Teil in Kazimierz spielt, hier gedreht wurde. Viele Gebäude wurden saniert und neu erbaut, einige Geschäfte zogen wieder in diesen Stadtteil. Heute ist Kazimierz, das Herz des jüdischen Krakau, eine Mischung aus kulturellen Festivals, Café-Kultur, Antiquitätenläden, Kunstgalerien, Restaurants und Bars, ein Ort zum Schauen. Dieses pulsierende Kultur- und Kunstviertel zieht vor allem diejenigen an, die den Geist der Krakauer Boheme spüren möchten. Es ist schwierig, eine vollständige Liste der Pubs, Cafés und Restaurants zu erstellen, die einen Besuch wert sind, weil jeder dieser Orte einen einzigartigen Charakter und sein eigenes Design hat. Dennoch ein Tipp: das Lokal „Dawu Temu na Kazimierzu“ (Es war einmal in Kazimierz, ul. Szeroka 1) bietet neben einem originellen Interieur auch koscheres Essen (natürlich gibt es auch traditionelle polnische Küche) und Klezmer-Live-Musik. Ein großartiger Versuch, die alte jüdische Vergangenheit einzufangen.
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Kulturmetropole Kraków Für viele Polen ist sie die schönste Stadt des Landes und die wichtigste Kulturmetropole. Kraków (Krakau), Hauptstadt der Woiwodschaft Małopolska (Kleinpolen). Wußten Sie, dass die Altstadt von Kraków zusammen mit der Königsburg auf dem Wawel und dem Stadtteil Kazimierz bereits auf der allerersten Welterbeliste im Jahr 1978 ihren Platz fand? Kein Wunder, denn die Stadt besitzt mehr als 5.000 historische Bauten und Kulturdenkmäler. Die wunderbar erhaltene historische Stadt ist eines der herausragendsten Beispiele europäischer Städteplanung, die sich durch die harmonische Entwicklung und Akkumulation von Merkmalen auszeichnet, die alle architektonischen Stile von der Frühromanik bis zur Moderne repräsentieren.Das Historische Zentrum von Krakau ist durchdrungen von einer Authentizität, die sich in seiner Lage, seinen Formen und Designs, seinen Materialien und seiner Substanz und in gewissem Maße seinen Nutzungen und Funktionen manifestiert. Der Marktplatz, die Tuchhallen, Wawel, das „Städtchen“ Kazimierz, alle diese berühmten Baudenkmäler Krakaus werden Sie faszinieren. Seit 1257 markiert der Rynek Główny das Zentrum der Altstadt. Der mit 200 x 200 Metern größte Marktplatz Europas lädt nicht nur zum Flanieren ein, viele Cafes bieten sich zum Verweilen an. Die gotische Kościół Mariacki (Marienkirche) zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Platz. Im Zentrum des Marktes liegen die Sukiennice (Tuchhallen). Im Obergeschoss befindet sich die Galerie Polnischer Malerei des Krakauer Nationalmuseums. www.muzeum.krakow.pl
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Großes Foto: © Polen Tourismus restliche Fotos: © Krakow.pl/Bogusław Świerzowski
1494 wurden die Juden durch Massenaustreibungen aus Krakau vertrieben und siedelten sich in Kazimierz wieder an. Deshalb trägt die Stadt auch heutige neben Kazimierz den Namen „das jüdische Viertel“. Es entstanden mehrere Synagogen, die Bekannteste ist die Remu Synagoge von Rabbi Moses Isserles. Auch ein jüdischer Friedhof aus dem Jahre 1551 befindet sich noch heute dort. Vor dem Zweiten Weltkrieg zählte Krakau mehr als 64.000 Juden (ein Viertel der Stadtbevölkerung). Bis 1939 schufen die Juden eine entwickelte soziale Infrastruktur, die die Interessen und Bestrebungen von Minderheiten umsetzte. Im Zuge der Besetzung durch Deutschland wurden die Juden zunächst in das Ghetto in Podgórze umgesiedelt, später aber größtenteils ermordet. Nach dem der Zweite Weltkrieg verfiel das jüdische Viertel immer mehr und wurde zum einem sehr unansehnlichen Stadtteil von Krakau.
Projekt Historische Städte 3.0 Das historische Zentrum von Krakau, das sich in einer Mischung aus öffentlichem und privatem Eigentum befindet, ist in seiner Gesamtheit gesetzlich geschützt. Die bebaute Umgebung des Wawel-Hügels und die städtischen Grundrisse der mittelalterlichen Städte Kraków und Kazimierz (einschließlich der Vorstadt Stradom) sowie ein Großteil der Gebäude sind in das nationale Kulturerbe-Register eingetragen. Dank des jahrhundertealten Erbes und vieler Touristenattraktionen stärken historische Städte die Identität der Einwohner. Aber der moderne, immer intensiver werdende Reiseverkehr stellt eine Reihe von Herausforderungen dar. Dieser Kontext steht im Mittelpunkt des Projekts HISTORICAL CITIES 3.0, dessen Hauptziel darin besteht, Probleme, Erfahrungen und Lösungen in historischen Städten ausschließlich im Hinblick auf die Entwicklung des Tourismus unter Berücksichtigung demografischer, räumlicher, historischer, kultureller und wirtschaftlicher Aspekte zu diskutieren. Es geht dabei um die Suche nach gemeinsamen Instrumenten für eine nachhaltige Entwicklung im Hinblick auf ein möglichst konfliktfreies Zusammmanleben von permanent ortsansässigen Bewohnern und Touristen, die eine immer kürzere Zeitspanne in ihren gewählten Destinationen verbringen. Krakau nimmt dabei eine sehr initiative Rolle ein, ein alle zwei Jahre stattfindender Kongreß soll dem aktiven Meinungsaustausch dienen. Von Tauben und Gänsen Jede kulinarische Reise durch Krakau beginnt wahrscheinlich mit dem Obwarzanek. Ein zäher Teigring, der meist mit Salz, Mohn oder Sesam bestreut wird, Obwarzanki werden an jeder anderen Straßenecke in Krakau von blauen Rollwagen verkauft und sind so unausweichlich, dass sie zu einem inoffiziellen Wahrzeichen der Stadt geworden sind. Die Obwarzanki ernähren auch die gesamte Taubenpopulation Krakaus, wenn die Obwarzanki-Karren der Stadt in den Abendstunden im Wesentlichen zu Vogelhändlern werden. Zu Vögeln scheint die Stadt überhaupt eine besondere Beziehung zu haben. Da gibt es die Sage, warum es in Krakau so viel Tauben gibt – und ein besonderes Lokal, das „Graue Gans“ (Szara Gęś, www.szarages.com) heißt und sich in einem ikonischen Gebäude aus dem 14. Jahrhundert auf dem Hauptplatz befindet. Unter gotischen Kreuzgewölben strahlt das Restaurant eine Pracht aus, die es auszeichnet. Die Innenräume von Szara Gęś sind in einzigartiger Weise mit dem historischen Charakter des Gebäudes verbunden. Das Ziel war es, einen außergewöhnlichen Ort zu schaffen, dessen hinreißendes Interieur sich mit der polnischen Küche auf raffinierte aber subtile Weise verbindet. Und das ist wirklich gelungen. www.krakow.travel
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Polnisches Fremdenverkehrsamt Fleschgasse 34 / 2a 1130 Wien Tel. +43 / (0)1 / 524 71 91 wien@pot.gov.pl www.polen.travel/de-at 13
07.04.2018 Lokremise St. Gallen 14.04.2018 Auf den Spuren des Réduit 27.05.2018 Dampf-Erlebnistag 15.06.2018 Wie die Bahn zum Strom kam 11.08.2018 Auf den Spuren des Réduit 15.09.2018 Familien-Dampffahrt am Gotthard 22.09.2018 Mit dem „Tigerli“ durch den Jura 10.11.2018 100 Jahre Buchli-Antrieb 08.12.2018 „Mythen und Sagen am Gotthard“ www.sbbhistoric.ch Erlebnisfahrten mit der Rhätischen Bahn Nostalgie und Abenteuer zugleich werden bei der neuen Erlebnisfahrt der RhB auf eine faszinierende Art und Weise verbunden. Genießen Sie vom 10.05.28.10.2018 eine etwas andere Bahnfahrt von Davos nach Filisur. In knapp 40 Minuten führt die Reise durch die wildromantische Zügenschlucht, über den berühmten Wiesnerviadukt bis nach Filisur. Die nostalgischen Bahnwagen und offenen Aussichtswagen werden von der legendären Kult-Lokomotive „Krokodil“ gezogen, welche bereits seit dem Jahr 1929 in Betrieb ist. www.rhb.ch
Schweiz Tourismus Tel. 00800 / 100 200 30 (kostenfrei) info@myswitzerland.com www.MySwitzerland.com
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Was machte ein Schweizer „Krokodil“ in Schweden? Gleich eines vorweg: die Schweizer gehen mit ihrem historischen Eisenbahnerbe viel sorgsamer um als die Österreicher. Im Speziellen die ÖBB. Denn die Bahngeschichte ist ein zentraler Teil der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Schweiz. Die Stiftung Historisches Erbe der SBB – kurz SBB Historic – ist eine Stiftung der SBB und seit 2001 verantwortlich für das historische Erbe der Schweizer Bahn. SBB Historic hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bahngeschichte in all ihren Facetten für die Fachwelt und für die interessierte Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Alte Dame auf einer Reise nach Schweden Auf Einladung des Schwedischen Eisenbahnmuseums (Sveriges Järnvägsmuseum) fuhr SBB Historic mit der legendären Lokomotive „Krokodil“ und einem historischen Zug 2015 nach Gävle (Schweden). Aber niemend ahnte, dass die alte Dame erst 2017 wieder in die Schweiz zurückkehren sollte. Die Anfrage aus Schweden war für SBB Historic Ansporn, das zunächst unmöglich Erscheinende möglich zu machen: Das „Krokodil“ Ce 6/8 III 14305 sollte am großen Eisenbahnfest rund 170 km nördlich von Stockholm zu besichtigen sein. Denn, so die Begründung: Generationen von schwedischen Kindern seien mit einem Spielzeug-Modell „unseres“ Krokodils aufgewachsen, und noch heute stehe die Modell-Lok in vielen schwedischen Kinder- und Erwachsenenzimmern. Ihre langgestreckte Form erinnert wirklich an ein Krokodil, und urtümlich wie die Panzerechsen wirkt sie allemal: die historische Lokomotive der Baureihe Ce 6/8 III, so manchem als „Schweizer Krokodil“ bekannt. Am 31. August 2015 begann die Reise um 09.17 Uhr ab Bahnhof Olten. Fast drei Dutzend Passagiere ließen sich das große Abenteuer auf der Hin- und/oder Rückreise nicht entgehen und machten es sich in den mitgeführten Couchette-, Salon- und Speisewagen bequem. Aufgrund der Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und etlichen technischen Kontrollhalten sollte die Reise insgesamt acht Tage pro Weg dauern. Am 22. September 2015 sollte das „Krokodil“ nach seiner Exkursion wieder zurück in der Schweiz ein. Während für die Reisenden im Zug es mit der Abfahrt ein einige Tage dauerndes Abenteuer werden sollte, lag für die Mitarbeiter von SBB Historic der Startpunkt bereits zwei Jahre (!) zurück. Daniel Maurer, Leiter Unterhalt und Mitglied der Geschäftsleitung von SBB Historic, erzählte wie die „Krokodil“-Anfrage aus Schweden zuerst ungläubiges Staunen, dann Konsternation und schließlich Lust auf ein Abenteuer ausgelöst hatte. Immerhin liegt das Land einige tausend Kilometer von der Schweiz entfernt und die Ce 6/8 III 14305 befand sich in ihrem 90. „Lebensjahr“. Gut geschmiert ist halb gefahren dachten sich zumindest die Verantwortlichen. Denn zunächst lief alles prächtig. Kontrollen, welche Lokführer Alain Cadorel vom Depot Basel zusammen mit Daniel Maurer von SBB
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Bilder: © SBB Historic
Erlebnisfahrten mit SBB Historic 2018
Gotthard Panorama Express
Historic regelmässig durchführen, brachten beruhigende Ergebisse. „Bewaffnet“waren die beiden für diese Aufgabe primär mit einem nostalgischen „Ölpintli“ und einem hochmodernen, berührungsfrei arbeitenden digitalen Temperaturmesser. Aber dann kam der 2. Septemer: Eine Überhitzung an einem Gleitlager stoppt die Fahrt nach Schweden abrupt. Eines der zwölf Triebachslager war massiv überhitzt: Das Temperaturmessgerät zeigte gute 100 Grad Celsius an. Dergestalt war an eine Fahrt via Polen bis nach Schweden nicht mehr zu denken. Im DB-(Lokomotiv-)Werk Seddin machten Daniel Maurer und Alain Cadorel samt örtlichen Handwerkern sowie auch aus der Schweiz eingeflogene SBBKollegen vom Ce 6/8 III 14305-Team in den folgenden Tagen das Unmögliche möglich: Sie brachten die 90jährige Lok wieder zum Laufen. „Krokodil-Träume“ gehen in Erfüllung Samstag, 12. September 2015: Pünktlich zum Fest „100 Jahre elektrischer Bahnbetrieb in Schweden“ fährt die Lok in Gävle ein. An der Kupplung hängen neun braune, historische schwedische Vierachser, Zugsgewicht insgesamt etwa 540 Tonnen. Eine große Zahl mehrheitlich historischer Fahrzeuge und eine riesige Menschenmenge empfängt den schweizer Star der Veransatltung enthusiastisch. Samstag, 19. September 2015: Die Arbeit ist (fast) getan. Im „Bauch“ der Hochseefähre „Jan Sniadecki“ steht, fest mit Ketten verzurrt, ein SBB-“Krokodil“ und schwimmt, aus Schweden kommend, Richtung Kontinentaleuropa, respektive schweizer Heimat. Montag, 21. September 2015: Das Geschehen des heutigen Tages begann eigentlich schon im Verlaufe des vorigen Nachmittags und Abends, denn: Daniel Maurers und Daniel Buners Gesichter verfinstern sich stündlich – dann, wenn sie während den periodisch stattfindenden Schmier- und Kontrollhalte die Lagertemperaturen am „Krokodil“ messen. Bei einem Triebachslager zeigt ihre „Messpistole“ nämlich Werte an, welche zwar noch nicht im „dunkelroten“ Bereich liegen, aber steigen, und vor allem eins signalisieren: „Hier stimmt etwas nicht mehr!“ Die Mannschaft realisiert, dass es mit diesem „lahmenden“ Triebachslager weit, zu weit, sein wird bis in die Schweiz. Bald wurde klar, dass eine ordnungsgemäße Reparatur nur im vergleichsweise nahe bei Seddin gelegenen deutschen Dampflokwerk Meiningen durchgeführt werden konnte. Das Werk hat sich seit der Wiedervereinigung der DDR und BRD einen Namen mit Reparaturen, Revisionen, Umbauten und sogar dem Neubau (!) von Dampflokomotiven geschaffen – und zwar international. Letztlich haben die Meininger Handwerker die Triebachsen, aber auch die beiden Antriebswellen, beide Laufachsen sowie sämtliche Stangenlager mit revidierten Gleitlagern ausgerüstet, was diesbezüglich einer Hauptrevision R3 entspricht. Zudem hat man alle Räder und Triebstangen überdreht und mittels Ultraschall auf Risse überprüft. Sehr viel Handarbeit, was aber damals niemand ahnte: der Aufenthalt der Maschine würde hier bis November 2017 dauern! Die Rückfahrt der Ce 6/8 III 14305 von Meiningen in die Schweiz erfolgte schließlich am Freitag, den 3. November 2017. Problemlos, und endlich, nach über zwei Jahren SchweizAbstinenz – konnte die alte Dame wieder ins heimische Depot einfahren. Und was die zahlreichen in Meiningen neu angefertigten Gleitlager anbelangt, war weitgehend Normalität angesagt. Will heissen: „Ende gut – Alles gut!“ Fazit: Die „Krokodil“-Fahrt nach Schweden wird als Abenteuer der Extraklasse in die Geschichte von SBB Historic eingehen.
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Geschichte erfahren und lebendig erleben: Die Reise führt vom Tessin über die historische Gotthard-Panoramastrecke bis nach Luzern. Willkommen in der Urschweiz. Ab Lugano und Bellinzona geht es aus dem mediterranen Süden durch das Herz der Schweiz und durch den Gotthard-Tunnel von 1882 über die Schweizer Alpen in Richtung Norden. Unterwegs ist die Kirche von Wassen gleich dreimal zu sehen; sie hat dank der kühnen Bahnanlage mit ihren vielen Kehrtunnels Weltruhm erlangt. Mit einem Dampfschiff reisen Passagiere ab Flüelen nathlos über den Vierwaldstättersee. Geschichtsträchtige Orte wie die Rütliwiese, der Schillerstein und die Tellkapelle begrüßen die Gäste mit Urschweizer Charme. Abends trifft man im Hafen von Luzern ein – unmittelbar neben der berühmten Kapellbrücke. Die Strecke kann problemlos auch in umgekehrter Richtung befahren werden. Auf dieser historischen Zeitreise sind nebst Sehenswürdigkeiten spezielle Inszenierungen zur Geschichte und dem Mythos Gotthard erlebbar. Für Verpflegung unterwegs ist auch gesorgt: warme Mahlzeiten auf dem Schiff sowie Snacks und Getränke auf dem Zug sind erhältlich. Reisefreiheit mit dem Swiss Travel Pass Auf der berühmten Panoramastrecke verkehren fahrplanmäßig sowohl Panorama- als auch Regelzüge. Mit einem Swiss Travel Pass (Flex) zahlen Sie im Panoramazug lediglich einen Aufschlag für Sitzplatz und Verpflegung. Fahrten in den Regelzügen sind zuschlagsfrei. www.mystsnet.com
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Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina Vor zehn Jahren nahm die Unesco zwei der spektakulärsten Bahnlinien der Schweiz, die Albula- und die Berninastrecke, ins Welterbe auf. Die Bahnstrecke über Albula und Bernina ist bezüglich Bautechnik und Linienführung eine Meisterleistung. Enge Radien, raffinierte Kunstbauten, verwirrende Tunnels: Im UNESCO-Welterbe RhB verschmelzen Landschaft und Eisenbahn harmonisch in die wilde Natur. Für Genießer wird die Fahrt zur Entdeckungsreise durch die Bahnkultur. Obwohl die Albulabahn nicht als Transitlinie konzipiert wurde, war man bestrebt, die Strecke nach den Grundsätzen einer möglichst effizienten Bahn anzulegen. Dies erklärt, warum die Züge bis heute, trotzt gesteigertem Verkehrsaufkommen, weitgehend auf dem ursprünglich gezogenen Trassee verkehren. Während die Albulalinie den Bergscheitel mit einem Tunnel durchsticht, wählten die Bahnbauer für die 1910 eröffnete Berninalinie eine offene Streckenführung über die Bergkuppe. Der rein privat finanzierte Bau sollte so kostengünstig wie möglich sein, was sich in der Trassierung, den engen Kurven und den großen Steigungen von bis zu 70‰ zeigt.
10 Jahre UNSECO Welterbe Albulalinie Am 9. und 10. Juni 2018 wird es Feierlichkeiten anläßlich 10 Jahre UNESCO Welterbe geben. Das genaue Programm folgt noch.
Alle Bilder: © RhB
www.rhb.ch
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Gleismonteur Reto erzählt
Freie Sicht auf die Welterbestrecke
Die geführte Zeitreise ins UNESCO Welterbe geht weiter – in den besten Händen von Gleismonteur Reto: Wer von einem echten Kenner einmalige Einblicke hinter die Bahnkulissen erleben möchte, bucht die inszenierte Führung ins UNESCO Welterbe. Jeden Mittwoch vom 6. Juni bis zum 26. September 2018 nimmt Gleismonteur Reto Sie mit auf eine wundervolle Fahrt von Chur nach St. Moritz.
Immer sonntags vom 03.06.2018 bis zum 02.09.2018 reisen Sie in den nostalgischen Holz- und den offenen Aussichts- und Holzklassewagen von Landquart nach St. Moritz mitten durch das Bahnparadies im UNESCO Welterbe RhB.
Während den begleiteten fünf Stunden tauchen immer wieder Zeitzeugen auf, die über prägende Ereignisse der Bahnpioniere und das Leben entlang der Albulalinie erzählen. Ihre Geschichten, ein Besuch im Bahnmuseum Albula und ein gemeinsames Mittagessen in der Rottenküche – wo einst die Gramper, die legendären Gleismonteure, ihr währschaftes Zmittag zu sich nahmen – bescheren ein unvergessliches Erlebnis der anderen Art. Die geführte Zeitreise ins UNESCO Welterbe ist auch für Kinder ab 10 Jahren sehr zu empfehlen. Noch ein Tipp: Der UNESCO Welterbe Pass ermöglicht freie Fahrt auf der Welterbestrecke. Während zwei Tagen fahren Sie beliebig mit den Zügen zwischen Thusis und Tirano – beispielsweise ins Bahnmuseum Albula in Bergün, zum Gletschergarten in Cavaglia oder zum Mittagshalt nach Poschiavo. Der UNESCO Welterbe Pass ist der Freipass für Entdecker der über 100-jährigen Bahnstrecke über Albula und Bernina. Sehenswürdigkeiten in drei Sprach- und Kulturräumen erkunden Sie an zwei oder mehr Tagen. Die beliebtesten Fotoobjekte heissen Landwasserviadukt, Kehrtunnels zwischen Bergün und Preda oder Kreisviadukt von Brusio. Zur freien Fahrt dazu gibt es den kompakten RhB UNESCO Reiseführer – reich bebildert, umfassend dokumentiert und 96 Seiten stark.
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Die Kult-Lokomotive Krokodil zieht Familien und Bahnfans ins Albulatal. Im offenen Aussichtswagen oder in den nostalgischen Holzwagen fahren Sie durch das Burgental Domleschg, über den Solis- und den Landwasserviadukt oder durch die Kehrtunnels zwischen Bergün und Preda. In Bergün lohnt sich ein Zwischenhalt: Das Bahnmuseum Albula führt Eisenbahnfans zurück in die Vergangenheit. Im Simulator der legendären Krokodillokomotive steuern Besucher selbst über die Albulalinie. Alte Prägestempel, Filme oder Modelle begeistern Bahnliebhaber und Familien. Im Bahnmuseum und unterwegs auf dem Bahnerlebnisweg zwischen Preda, Bergün und Filisur erfahren Sie mehr über die UNESCO Welterbestrecke Albula/Bernina und ihre Kunstbauten. Tipp: Die Bahnstrecke führt mitten durch den Parc Ela. Erkunden Sie den größten Naturpark der Schweiz zu Fuß.
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Eine tägliche Zeitreise 2018 gibt es eine wunderbare Neuheit. Die letzte Dampflok der Schynigen Platte-Bahn und somit auch die älteste Lok der Bahn wird diesen Winter gründlich überholt und erscheint nach 1969 nun in einem authentischen schönen schwarz, statt dem bekannten Lokanstrich in grün und rot. Somit sind neu auch 6 statt 4 Dampffahrten angesagt und täglich, vor allem bei schönem Wetter sind völlig authentische elektrische Kompositionen aus den 1914, den 40er Jahren und den 50er Jahren unterwegs. Eine tägliche Zeitreise, wie sie sonst nur bei Museumsbahnen möglich ist! Nostalgisch unterwegs Lok He 2/2 11 wurde im schwarzen Look der 40er Jahre renoviert Lok He 2/2 12 wurde - bereits vor einigen Jahren - in den Ablieferungszustand von 1914 zurückversetzt Lok He 2/2 14 ist seit der Revision ganz im Braun der 50er und 60er Jahre unterwegs Dazu passen die offenen Sommerwagen B6 (1893), B7 und B8 und neu wurde auch einer der kurzen, geschlossenen Vorstellwagen der Serie 21-22 im originalen braunen Kleid revidiert. Und das erwartet Sie 2018 Täglich Alphornbläser auf der Schynigen Platte Samstag und Sonntag 26.5 & 27.5.2018 Saisonstart mit Preisen wie 1893 für alle die in Kleidern von 1893-1914 erscheinen Samstag 16.6., 14.7., 28.7., 4.8., 18.8. und 1.9.2018: Dampffahrt mit der Dampflok N° 5 Wilderswil ab 8.45 Uhr und 14.05 Uhr Sommer 2018 - Eröffnung des neuen Panoramaweg zum Alpengarten Samstag u. Sonntag 1. & 2. 9. 2018 Wildheuer-Wochenende im Alpengarten 11-17 Uhr
www.jungfrau.ch
250 Jahre Bergbahngeschichte Die Schynige Platte ist ein wunderbarer Ausgangspunkt für Wanderungen, präsentiert ein wunderbares Panorama zu Eiger, Mönch und Jungfrau, aber auch Richtung Thunersee und Brienzersee. Oben angekommen erwartet die Besucher ein interessanter Rundgang durch den botanischen Alpengarten mit seinen über 650 Pflanzenarten der Schweizer Alpen. Im Anschluss lohnt sich ein Besuch des Naturkinos mit seinen überdimensionalen Fotorahmen, Ruheoasen, Wohlfühlbänken und Glockenspiel. Täglich zwischen 11 und 14 Uhr spielen Alphornbläser beim Berghotel Schynige Platte. Wer Lust hat, kann sich selbst beim Alphornspielen versuchen oder sein Zvieri* auf der Panoramaterrasse oder im Berghotel genießen.
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Die Schynige Platte-Bahn verkehrt noch heute mit Fahrzeugen aus dem frühen 20. Jahrhundert und verkörpert schweizweit einzigartige Bahnromantik. Die Strommasten, Bahnhofsgebäude und Anlagen stammen aus dem Jahr 1900. Bis heute ist die SPB ausschließlich während der Sommersaison in Betrieb und verkehrt von Ende Mai bis Ende Oktober auf der 7.252 km langen Zahnradstrecke. Der Preis für eine Retourfahrt betrug 1893 CHF 10,–. Heute bezahlen die Gäste für ein Retourticket CHF 64,–. Auch die Wengernalpbahn feiert Die Schynige Platte-Bahn (SBP) und die Wengernalpbahn (WAB) werden 125 Jahre alt und feiern zusammen 250 Jahre Bergbahngeschichte.Die Wengernalpbahn (WAB) und die Schynige PlatteBahn (SPB) sind Bergbahnen der Superlative. Während die WAB mit 19,11 km als die längste reine Zahnradbahn der Welt gilt, verkehrt die SPB als einzige Bahn der Schweiz täglich mit Fahrzeugen aus den Anfangsjahren von 1909-1914. Beide eröffneten 1893 ihren Betrieb, werden 125 Jahre alt und feiern damit im 2018 gemeinsam 250 Jahre Bergbahngeschichte.
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365 Tage in Betrieb Einst als Sommerbahn eröffnet, verkehrt die WAB heute an 365 Tagen im Jahr. Von Lauterbrunnen (via Wengen) und Grindelwald erschließt sie die Kleine Scheidegg als Ausgangspunkt zum Jungfraujoch und für Wanderungen im Jungfrau-Gebiet. Im Winter ist sie der Zubringer ins Skigebiet Kleine Scheidegg und damit auch zur längsten Abfahrt des Skiweltcups am Lauberhorn. Weiter befördert die WAB Gäste wie Einheimische in den autofreien Ort Wengen (öV-Strecke) und beliefert die Stationen entlang der Strecke mit Gütern.
www.jungfrau.ch * Zvieri [‘tsfięri ], laut Duden: Jause, Imbiss, Nachmittagskaffe, Snack, Zwischenmahlzeit. Jedenfalls auf österreichisch: Mahlzeit!
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Bahnhofsfest „115 Jahre Gmünd Groß Gerungs“ Die Waldviertelbahn feiert am 26. Mai 2018 den 115-jährigen Geburtstag der Strecke Gmünd - Groß Gerungs. Mit einem Dampf-Sonderzug inkl. Pendelfahrten nach Langschlag, ORF Radio 4/4, Blasmusik, Festzelt und Verköstigung wird gehörig gefeiert! Im Juli 1899 wurde die „Niederösterreichische Waldviertelbahn AG“ gegründet. Ein Jahr später wurde mit dem Bau der längsten und aufwändiger zu trassierenden Strecke südlich von Gmünd begonnen. Die Strecke nach Groß Gerungs, die ob ihres Gebirgsbahncharakters und Steigungen bis zu 26 ‰ auch als „Waldviertler Semmering“ oder „Kleiner Semmering“ bezeichnet wird, ging im März 1903 in Betrieb. Noch ein interessantes Detail: bei Streckenkilometer 33,7 quert die Bahn die Europäische Hauptwasserscheide.
Waldviertelbahn Einsteigen und Kraft tanken
Das Waldviertel ist ein Land von einzigartiger nordischer Klarheit, das die Menschen seit Jahrhunderten prägt. Dort ist auch die Heimat der Waldviertelbahn. Seit über 115 Jahren pfauchen und ziehen Dampf- und Diesellokomotiven zwischen Gmünd, Groß Gerungs und Litschau durch den „hohen Norden“ Niederösterreichs. Die Waldviertelbahn fährt in genialer Trassenführung durch Wald und Flur, vorbei an Teichen und imposanten Granitblöcken. Ein Ausflug mit der historischen Schmalspurbahn ist wahres Bahnvergnügen auf einer Strecke von 68 Kilometern. Genießen Sie Erlebnis-BAHN-pur. Das vielfältige Veranstaltungsprogramm vom 1. Mai bis 28. Oktober 2018 (sowie im Advent) und die zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten rund um die Nostalgiegarnitur samt Diesel- oder Dampflokomotive mit dem mitgeführten Jausenwagen sowie dem Goldenen Triebwagen, machen einen Ausflug mit der Waldviertelbahn zu einem besonderen Erlebnis.
www.waldviertelbahn.at © knipserl.at
NiederösterreichCARD Entdeckertour
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an jedem Sonn- und Feiertag von 1. Mai – 28. Oktober 2018 Die Braustadt Weitra und den Waldviertler Semmering entdecken. Programm: 09:00 Uhr Zugfahrt im Goldenen Triebwagen von Gmünd nach Weitra (an 09:23) 10:00 Uhr Filmvorführung und Bierverkostung im Brauhotel, anschließend Besuch der Waldviertelbahn-Ausstellung auf Schloss Weitra - Möglichkeit zum Mittagessen (im Preis nicht inkludiert) 13:40 Uhr Zugfahrt über den Waldviertler Semmering nach Groß Gerungs (an 14:45) - Möglichkeit zur Kaffee jause (im Preis nicht inkludiert) 15:30 Uhr Rückfahrt mit dem Triebwagen nach Gmünd (an 16:55 Uhr) Preis: für Inhaber der Niederösterreich-CARD kostenlos! Ohne Niederösterreich-CARD € 34,80
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Viertelfestival NÖ „Mozarts SchmalspurMenuette“ Mit dem Dampfzug und dem Lanner-Strauss-Ensemble geht es am 17. Juni 2018 nach Litschau. In den Bahnhöfen Gmünd und Alt Nagelberg würfelt das Publikum die Takte zum Menuett und unter Anleitung von zwei Tänzern wird getanzt. Im Kulturbahnhof gibt es ein Konzert (11:30 – 12:45 Uhr) mit Musik von Johann Strauss.
Schmalspurfestival und Schmalspurexpo am 6. und 7. Oktober 2018 An diesem Wochenende findet in Gmünd die internationale Schmalspurexpo statt. Im Kulturhaus und im Palmenhaus treffen sich Modellbahnfreunde aus ganz Europa zum gemeinsamen Austausch. Besucher können sich auf die Präsentation internationaler Modellbahnanlagen, diverse Händler und interessante Vorträge freuen. Unter dem Motto „Erlebnis-BAHN-pur“ fahren alle Fahrzeuge der Waldviertelbahn: Dampflokomotive, Goldener Triebwagen und Diesellok am Samstag die Strecke Gmünd – Groß Gerungs und am Sonntag die Strecke Gmünd-Litschau. © NÖVOG/knipserl.at
68 Projekte (davon 16 Schulprojekte) werden beim Viertelfestival NÖ – Waldviertel 2018 vom 5. Mai bis 5. August 2018 im Waldviertel umgesetzt. Auf dem Programm steht ein spannender Mix aller Kunstsparten: Regionalgeschichte trifft auf zeitgenössische Kunst, Performance auf Theater, traditionelle Blasmusik auf innovative Soundexperimente, Volkskultur auf Kabarett. Das gesamte Waldviertel wird bespielt – unter den Spielorten befinden sich auch ungewöhnliche Locations wie z.B. die Blockheide bei Gmünd. Vor dem Hintergrund des Festival-Mottos „Narrnkastl schaun“ befassen sich viele Kunstschaffende in ihren Projekten mit Quellen wie Orten der Inspiration und loten Bedingungen kreativer Schaffensprozesse aus.
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Mariazellerbahn – Die schönste Verbindung von Technik und Natur. Die Fahrt mit der längsten Schmalspurbahn Österreichs gestaltet sich sehr eindrucksvoll. Auf einer Strecke von 84 km geht die Reise von der Landeshauptstadt St. Pölten in den Wallfahrtsort Mariazell über 19 Viadukte und durch 21 Tunnel. Seit 2013 sind die modernen Garnituren der Himmelstreppe im Einsatz. Neun Niederflurtriebfahrzeuge bilden die Flotte. Sie sind komfortabel ausgestattet, voll klimatisiert und verfügen über ein Fahrgastinformationssystem. Große Einstiege, bequeme Sitze und Steckdosen bei jeder Sitzgruppe machen die Fahrt mit der Himmelstreppe zu einem besonders angenehmen Erlebnis.
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Das Premiumprodukt der Himmelstreppe sind die Panoramawagen erster Klasse. Sie sind an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 5. Mai – 28. Oktober sowie an den Adventwochenenden unterwegs. Bequeme Ledersitze mit viel Beinfreiheit, ausklappbare Holztische und Leselampen zählen zu den Annehmlichkeiten. Besonderes Highlight ist der Cateringservice, der während der Fahrt regionale Köstlichkeiten an den Platz serviert. Durch die Panoramaverglasung genießt man die fantastischen Ausblicke auf die vorbeiziehende Landschaft. All das macht eine Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Doch auch die Nostalgie kommt auf der Mariazellerbahn nicht zu kurz. Der historische Ötscherbär, gezogen von der traditionsreichen Elektrolokomotive, verkehrt an Samstagen von 2. Juni – 29. September und am 1. Dezember 2018. Am 13. Mai, 10. Juni, 12. August, 9. September, 14. Oktober und 8. Dezember ist die Ötscherbärgarnitur mit der imposanten Dampflok Mh.6 unterwegs.
Tipp: Als besonderes Highlight findet am 16. und 17. Juni das Schmalspurfestival entlang der Mariazellerbahn statt. Auf fünf Feststandorten gibt es ein umfassendes Festprogramm – Führungen, Modellbahn- und Fahrzeugausstellungen sowie NostalgieSonderfahrten sind nur einige der Highlights: ein interessantes Rahmenprogramm für alle Eisenbahnfans! 22
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2018 bietet die Mariazellerbahn ein buntes Programm an Themenfahrten.
Kulinarischer Genusszug im Panoramawagen Termine: Sonntag, 13. Mai 2018, Samstag, 14. Juli 2018, Samstag, 13. Oktober 2018 Fahrgäste genießen Komfort erster Klasse und fantastische Ausblicke in Verbindung mit außergewöhnlichen kulinarischen Kreationen und Köstlichkeiten.
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Themenfahrten im Ötscherbär 16. Juni 2018:
Musikanten aus dem Pielachtal sorgen im Rahmen des Schmalspurfestivals für eine besonders gemütliche Stimmung im Ötscherbär.
8. September 2018: Ein tolles Familien- und Kinderprogramm gibt es zu diesem Termin im Ötscherbär und im Betriebszentrum Laubenbach mühle. 1. Dezember 2018:
Der Nikolaus und der Krampus sind bei der Fahrt im Ötscherbär dabei. Für alle kleinen Fahrgäste gibt es eine süße Überraschung.
Doppeltraktion Dampflok Mh.6 und Elektrolokomotive 12. August 2018: Ein Erlebnis der Extraklasse für alle Eisenbahnfans! Die Damplok Mh.6 wird zu diesem Termin mit der Elektrolokomo tive verstärkt und es werden insgesamt 8 Ötscherbärwaggons geführt. Oktoberfest in der Mariazellerbahn 14. Oktober 2018: Bei einer Fahrt mit der historischen Dampflok Mh.6 können Fahrgäste zünftige Schmankerl wie Weißwurst und Brezen genießen.
www.mariazellerbahn.at
© NÖVOG/PROKOP
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© Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg
© Stefan Kratzer
Museumsstraße 1| 3751 Sigmundsherberg office@eisenbahnmuseum-waldviertel.at | www.eisenbahnmuseum-waldviertel.at
Öffnungszeiten: Von April bis Oktober: Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonn- und Feiertag von 9 Uhr bis 12 Uhr Veranstaltungen 2018: 24.08.2018 Tag der Pensionisten | 25.08.2018 Franz Josef Bahn-Fest | 1. /2.12.2018 Adventmarkt Gruppenbesuche jederzeit gegen Voranmeldung möglich: Tel. 0676/3632858 (Obmann Rupert Öhlknecht)
Lokwelt Freilassing – die Welt der Eisenbahn Begeisterung zeigen die Besucher nicht nur für die Wegbereiter der modernen Technik, sondern auch für die liebevolle Renovierung des Industriedenkmals, dessen Herzstück der über 100 Jahre alte historische Rundlokschuppen mit seiner Drehscheibe ist. Zu den Exponaten zählen hochwertige Lokomotiven aus dem Deutschen Museum–Verkehrszentrum, u.a. Lokomotiven der Baureihen E 16, E 44 oder E 03 oder eine bayerische Schnellzug Dampflokomotive aus dem Jahr 1874. Doch damit nicht genug, gerade auch Kinder sollen in der Lokwelt auf ihre Kosten kommen. Die „Kleine Lokwelt“, speziell für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, lässt Eisenbahn und Technik mit allen Sinnen erleben. Tasten und Hören, Wissen und Erleben und die Arbeitswelt Bahn werden herrlich bunt und anschaulich begreifbar gemacht.
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Die Lokwelt hat sich auch als Veranstaltungslocation einen Namen gemacht. Seien es die beliebten Jazzfrühschoppen, die Fundsachenversteigerung der Deutschen Bahn, der „Drehscheibentag“ oder das „Modellbahnwochenende“ im Advent - die wunderbare Atmosphäre der Lokwelt begeistert. BITTE EINSTEIGEN! Schauen Sie doch einfach vorbei und lassen Sie sich begeistern von 150 Jahren Bahntechnik. Sie sind herzlich willkommen!
www.lokwelt.freilassing.de
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Bild rechts oben: © David Schvarcz restlien Bilder: © Lokwelt Freilassing
Unweit von Salzburg ist sie zu finden – die im September 2006 eröffnete Lokwelt Freilassing. Nicht zuletzt die authentische Lage, direkt an der Bahnlinie München – Salzburg, unterstreicht das Flair, das das ehemalige Bahnbetriebswerk dem jetzigen Museum eingehaucht hat.
Das Jahr 2018 ist ein besonderes. Nicht nur in Österreich werden zahlreiche Gedenk- und Feiertage begangen, die an ein bewegtes 20. Jahrhundert mit einschneidenden Ereignissen, Kriegen, Brüchen und Aufbrüchen erinnern, die nicht voneinander losgelöst betrachtet werden können. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zerfall des Vielvölkerstaates wurde im Parlament am 12. November 1918 die Republik Deutsch-Österreich gegründet. Gedacht wird vielerorts den tragischen Ereignissen rund um den sogenannten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938. Ein weiterer Gedenktag bezieht sich auf das Novemberpogrom 1938, in dessen Verlauf auch die Linzer Synagoge ein Raub der Flammen wurde. Diese Synagoge wurde nach dem Zweiten Weltkrieg neu erbaut im Jahr 1968 feierlich eröffnet. Vor 70 Jahren, im Dezember 1948 wurden durch die Vereinten Nationen die allgemeinen Menschenrechte in Paris deklariert. Der „Prager Frühling“, der im Jahr 1968 von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde, stellt einen weiteren Gedenkanlass dar. Aber auch die „68er-Bewegung“, die sich mit Protesten insbesondere in Frankreich und den USA gegen herrschende Normen in sozialen, kulturellen und politischen Bereichen wandte und auf globale Geschehnisse wie den Vietnamkrieg reagierte, sind Thema vieler Veranstaltungen und Ausstellungen. Das Oberösterreichischen Landesmuseum widmet sich mit dem Ausstellungsprojekt „Zwischen den Kriegen“der Geschichte Oberösterreich in der Zwischenkriegszeit von November 1918 bis März 1938, die sowohl in politischer als auch in sozialer Hinsicht von zahlreichen Brüchen und Widersprüchen gekennzeichnet ist. Ausstellungen im Schlossmuseum Linz, in der Landesgalerie Linz, im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt und im Freilichtmuseum Sumerauerhof St. Florian greifen zum Teil einzelne Themen auf, andere holen weiter aus – gemeinsam ist ihnen jedoch das Bemühen, das Leben der Bevölkerung in dieser widersprüchlichen Zeit eindringlich zu zeigen.
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„Es ist erfreulich, wenn sich Museen dazu entschließen entscheidende Aspekte der Landesgeschichte neu zu bearbeiten und der Öffentlichkeit in Form von zeitgeschichtlichen Ausstellungen zu präsentieren. Dies ist eine hervorragende Methode, auch den jüngeren Generationen ein Bewusstsein für eine Vergangenheit zu vermitteln. Mein Wunsch ist, geschichtliche Ereignisse eben nicht als längst Vergangenes zu betrachten, sondern ihre Auswirkungen zu erkennen, notwendige Lehren aus ihnen zu ziehen, um die Zukunft unseres Landes und der Welt friedlicher gestalten zu können. Ausstellungen dieser Art haben eine Leuchtturmfunktion und zeigen eindrucksvoll, wie Museen ihrem Bildungsauftrag in einer zeitgemäßen Art und Weise nachkommen können“, sagt Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
1950: Die Grenze an der Maltsch bei Leopoldschlag. Im Hintergrund die bereits verfallene Osermühle. © Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt
KOMBITICKET: Alle fünf Ausstellungen an vier Standorten des Oberösterreichischen Landesmuseums können mit einer Eintrittskarte um € 9,– besucht werden.
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Ausgrabung Römerbad Schlögen und Modell Römerbad Zülpich © Christoph Baumgartner, Stefan Traxler
Lorcher Basilika, Kirchenschiff mit Blick in die Ausgrabungen © Christoph Goldmann
OÖ. Landesausstellung 2018
Die Rückkehr der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich. 500 Jahre lang prägte das Römische Reich unser Land und hat dabei bleibende Spuren hinterlassen. Die Landesausstellung 2018 lädt ein, diese zu erforschen und zu erleben. Mit Schaugrabungen, eindrucksvollen Originalfunden, Forschungs-Abenteuern für Nachwuchs-ArchäologInnen, interaktiven Apps und virtuellen Welten gibt die Landesausstellung von 27. April bis 04. November 2018 einen vielschichtigen Einblick in das Leben der Römer vor 1 800 Jahren. Hauptstandort der Landesausstellung ist Enns, die älteste Stadt Österreichs. Weitere Schauplätze sind Schlögen und Oberranna im Oberen Donautal. Enns war einer der größten und wichtigsten Handels- und MilitärStützpunkte an der Nordgrenze des Römischen Reiches. Seine Bedeutung erlangte es durch die 2. Italische Legion, die hier gegen Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. das einzige Legionslager in der römischen Provinz Noricum errichtete.
Eine faszinierende Zeitreise durch die Baugeschichte von der römischen Antike bis zur Gotik bietet der Besuch in der Basilika St. Laurenz. Hervorragend erhaltene Baureste in der Unterkirche zeugen von einer römischen Stadtvilla und einer frühchristlichen Kirche aus der Zeit des Heiligen Severin.
Die neu gestaltete Ausstellung im Museum Lauriacum zeigt mit kostbaren Originalfunden, aufwändigen Rekonstruktionen, interaktiven Stationen und einem eigens für die Landesausstellung produzierten Film, dass die Legionäre weit mehr als nur Krieger waren. Das Publikum der Landesausstellung erlebt, wie diese Pioniere, Baumeister und Handwerker gearbeitet und mit ihren Familien gelebt haben.
Archäologie-Stationen Entlang der alten römischen Straßen in Enns ergänzen Archäologie-Stationen die Ausstellungen und vermitteln die Dimension des römischen Legionslagers und der Zivilsiedlung sowie die Beziehung zur mittelalterlichen Stadt. Informationstafeln, Stereoskope und eine App lassen Enns zur Zeit der Römer virtuell wiederauferstehen.
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Visualisierung der Ausstellung im Museum Lauriacum © ARGE Plank Veit Aschenbrenner
Zinnfigurenlegion © Mules of Marius
Ausgrabungen live miterleben Ein Teil der römischen Siedlung befindet sich am Gelände der Firma Büsscher & Hoffmann in Enns. Im Herbst 2018 wird eine Taberna, ein Haus mit Ladenfront, an der „ersten Nordumfahrung von Enns“, einer der Hauptstraßen der antiken Siedlung, vor Ihren Augen vollständig freigelegt werden. Bei diesen sogenannten „Schaugrabungen“ können Sie die archäologischen Arbeiten aus nächster Nähe beobachten und im Gespräch mit den ForscherInnen mehr über die Ausgrabungsstätte und die aktuellen Funde erfahren. Ein einzigartiges Erlebnis! Termine: 3. 9. bis 4.11. 2018, Mo-Fr, 9.00 bis 18.00 Uhr Römerbad Schlögen Am Standort des heutigen Schlögen befanden sich zur Römerzeit ein Kastell, eine kleine Siedlung und ein 14 Meter langes Badehaus. Es wurde mit erstaunlicher technischer und baulicher Finesse errichtet und besteht aus drei Räumen: Dem Caldarium (Warm-Baderaum), dem Tepidarium (Lau-Baderaum) und dem Frigidarium (Kalt-Baderaum). Beheizt wurde das Bad mit dem Praefurnium, einer Wand- und Bodenheizanlage. Das Kastell an der Donauschlinge Das um 170 n. Chr. errichtete und für 150 Mann angelegte Kleinkastell war von einer Wehrmauer mit einem hölzernen Wehrgang umschlossen. Die Auswertung der Funde zeigte, dass das Areal bis weit ins 5. Jahrhundert genutzt wurde. Römerpark Schlögen Der für die OÖ. Landesausstellung 2018 errichtete Schutzbau über den Ruinen des römischen Badegebäudes bildet das Herzstück des Römerparks. Beim Hotel Donauschlinge sehen Sie die Überreste des westlichen Kastell-Tors. Stereoskope zwischen den
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beiden Ausgrabungsstätten und beim berühmten Schlögener Donaublick ermöglichen dreidimensionale Blicke in die Vergangenheit. Die Rekonstruktionen vermitteln Ihnen ein lebhaftes Bild von Kastell und Siedlung um etwa 200 n. Chr. und zaubern für Sie originalgetreue Römerschiffe auf die Donau. Römerburgus Oberranna In Oberranna bei Engelhartszell errichteten die Römer vor etwa 1700 Jahren unmittelbar über der Donau eine kleine, sehr massive Befestigungsanlage mit quadratischem Grundriss und an den Ecken angesetzten Rundtürmen. Dieser „Quadriburgus“ war zu seiner Blütezeit vermutlich dreigeschossig und etwa zehn Meter hoch. Nachdem der Burgus noch zur Römerzeit einem Brand zum Opfer fiel, vergingen über 1000 Jahre, bis im Spätmittelalter ein neues Gebäude über dem Schuttkegel des Burgus errichtet wurde. Diese Aufbauten schützten die alten Gemäuer, sodass wir heute das mit Abstand am besten erhaltene römische Bauwerk Oberösterreichs vor uns haben. Ein Schutzbau macht diesen archäologischen Schatz für die Öffentlichkeit zugänglich und wird ihn für zukünftige Generationen erhalten. Im Inneren des Baus führt eine zum Teil schwebende Steganlage in Stahl-Holzkonstruktion die BesucherInnen über die römischen Ruinen. Am höchsten Punkt eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf die Donau und macht die strategische Lage und die Funktion des Römerburgus nachvollziehbar. Erfühlen, erfahren, mit allen Sinnen wahrnehmen – interaktiv, anschaulich und unterhaltsam – die Landesausstellung 2018 macht Geschichte erlebbar. Mehr Informationen unter
www.landesausstellung.at www.facebook.com/Landesausstellung 27
Die Achenseebahn – Das Tor zur Region Seit 1889 verkehrt die Achenseebahn mit ihren 4 Dampflokomotiven aus der Gründerzeit und den rot/weißen Personenwagen von Jenbach über die Zahnradstrecke nach Eben und weiter zum Achensee. Die Eisenbahn, als das Tor zur Region bringt damit die Fahrgäste seit nunmehr über 129 Jahren zum Achensee und es besteht dort Anschluss zu den Linienschiffen. Der Ausflugsverkehr spielt für das Eisenbahnunternehmen eine zentrale Rolle und so sind auch die Marketingaktivitäten auf den See und die Berge der Region ausgerichtet.
© www.bildarchiv-kulturforschung.at
Der Fahrgast ist König und bei einer romantischen Fahrt mit den hart arbeitenden und stampfenden Dampflokomotiven durch die Wälder und Wiesen mit schönen Aussichten nach Jenbach und ins Zillertal bereitet man sich langsam auf ein vielfältiges Ausflugsangebot in der Region vor. Der Zugbegleiter kommt noch, wie vor über 100 Jahren über ein Laufbrett entlang des Wagens und bedient die Fahrgäste in jedem Abteil. Mit zunehmender Höhe fällt der Stress des Alltags ab und man wird frei für einen erholsamen Tag. Ob mit dem Schiff, der Karwendelberg-
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© Archiv Achenseebahn: Die Achenseebahn in Maurach-Mitte bei der Fahrt zum Achensee.
bahn oder der Rofanseilbahn, das Angebot ist für den Bahnkunden vielfältig. Für Gruppen wurde das Achenseebahn Dampfkulinarium mit der erstklassigen Gastronomie des Kirchenwirtes in Eben und des Fischerwirts in Achenkirch (Scholastika) ausgebaut. Exzellente Speisekarten erwarten den Gast. Der Tiroler Moonlight Steam, eine typischer Tiroler Abend beim Kirchenwirt verbunden mit einer Nachtdampffahrt der beleuchteten Achenseebahn geht in die 4. Saison. 2018 kommt wieder das Achenseebahn Bergerlebnis mit der Rofanseilbahn und der Erfurterhütte dazu.
Der Bahnhof Jenbach ist das Tor zur Achenseeregion und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei allen Wünschen rund um den Ausflug in die Achenseeregion gerne behilflich. Rufen Sie uns an Tel. 0043 / 5244 / 62243, schreiben Sie uns per mail info@achenseebahn.at oder schauen sie einfach vorbei. Am liebsten begrüßen wir Sie allerdings persönlich bei einer Fahrt mit den historischen Dampfzügen der Achenseebahn. Am 28. April 2018 geht´s wieder los! www.achenseebahn.at Willkommen in Jenbach.
Top of Achensee bedeutet nach dem Ausstieg aus dem Zug in Maurach Mitte und weiter aus der Rofanseilbahn ein atemberaubendes, hochalpines Bergpanorama mit vielfältigen Wanderungen, Möglichkeiten wie z. B. dem Air Rofan oder einer gemütlichen Rast in den Hütten der Bergregion. Die Karwendelbergbahn bietet ebenfalls einen wunderbaren Einstieg in das dortige Wanderparadies. Ausflügler erhalten am Bahnhof Jenbach Achenseebahn Kombikarten mit den Dampfzügen und der Karwendeloder Rofanseilbahn. Diese Kombinationsmöglichkeiten sind ideal zum Bergwandern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Achenseebahn arbeiten mit Herz und haben immer die passende Antwort für die Fragen Ihrer Fahrgäste. Es ist ja doch interessant wie lange die Dampflokomotiven schon fahren oder die offenen Personenwagen in Betrieb stehen. Wie lange ist die Zahnradstrecke oder wie funktioniert der Antrieb, wenn ab dem Bahnhof Eben bis zum See plötzlich keine Zahnstange mehr im Gleis liegt? Die Technik wird dem Interessierten jedenfalls neben allen anderen Angeboten der Achenseebahn AG sehr ausführlich beschrieben und in Bildern und Videos auch auf der Homepage des Unternehmens erklärt. Die beste Erfahrung macht man allerdings immer noch vor Ort, bei einer Fahrt in den historischen Dampfzügen.
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© Rofanseilbahn: Wunderbare Bergwelt
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Salzburger Altstadt: Ein Handwerks- und Designfestival im Zentrum
Sage und schreibe genau 100 Werkstätten, Manufakturen, Ateliers, Stores, Kultureinrichtungen, Agenturen, Betriebe und Institutionen der Salzburger Altstadt präsentieren im Rahmen der 5. Auflage von HAND.KOPF.WERK. von 11. – 28. April 2018 ihre handwerklichen, geistigen und kreativen Potentiale. Diese schöne Zahl ist dennoch kein Zufall. Die Bandbreite – von Workshops, über Vorträge, bis hin zu Beratungen, Führungen und Touren - und der Umfang der 200 Veranstaltungen, die größtenteils kostenfrei, in jedem Fall aber erschwinglich sind, spiegelt genau jene Lebendigkeit und Vielfalt wider, wie sie nur im Herzen einer Stadt und insbesondere in Salzburg zu erleben ist. © Martin Baumann
© Freywille
Special: Den krönenden Abschluss von HAND.KOPF.WERK. bildet heuer erstmals ein Design-Special am 27. und 28. April mit Talks, Touren und Ausstellungen, zu Gast ist u.a. der international renommierte Produktdesigner Thomas Feichtner. Salzburg feiert die schönen Dinge des Lebens. Feiern Sie mit, wir freuen uns auf Sie!
Handwerks und Designfestival Hand.Kopf.Werk. MITTWOCH, 11. - SAMSTAG, 28. April.
Weitere Informationen unter:
www.salzburg-altstadt.at. (Programmänderungen vorbehalten)
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200 Programmformate in 100 Betrieben in der Salzburger Altstadt. Bei fast allen Veranstaltungen ist die Teilnehmerzahl begrenzt und eine Anmeldung erforderlich. Die Programmpunkte sind größtenteils kostenfrei. Auf Wunsch senden wir Ihnen ab Anfang April ein umfassendes Programm per Post zu. Bestellungen unter: office@salzburg-altstadt.at
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Auf den Spuren der K&K Monarchie Ein Bahn-Highlight 2018 im Programm von Ruefa ist dabei zweifellos der Majestic Imperator Train: Reisen wie zu Kaisers Zeiten nach Pula, Triest, Piran, Brioni und Portoroz. Ein ganzes Jahrhundert nach dem Bau des Originalzugs bringt der Nostalgiewagen Majestic Imperator den Luxus der K&K-Zeit im Reisezeitraum vom 24.-29. Oktober 2018 wieder auf Schiene – mit jeder Menge Kulinarik und einem umfangreichen Kulturprogramm. „Wir haben uns für Eisenbahn- und Kulturinteressierte mit dieser Reise etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Moderator Christoph Wagner-Trenkwitz wird in die Geschichte der ÖsterreichUngarischen Monarchie und das kulturelle Umfeld einführen. Gottfried Rieck, Gründer von Majestic- Train, sorgt für fachliche Zug-Insights und Sopranistin Cornelia Horak unterhält mit ihrem musikalischen Repertoire. Dazu gibt es die Vielfalt von Portoroz und Triest auf ganz besondere Art und Weise zu erleben“, erläutert Michael Springer, Geschäftsführer der MS 6 Reisegesellschaft. Weitere ausgewählte Highlights der Reise vom 24.-29. Oktober 2018: • Fahrt mit einer Dampflok von Celje bis Spielfeld-Strass • Degustation im Weingut „Kabola“ • Schiffsmuseum Novigrad – inkl. Führung • Stadtführungen durch örtliche Reiseleiter in Pula, Triest, Piran, Portorož, Brioni, Buje und Groznjan • Besichtigung Brauerei San Servolo mit Bierprobe • Besichtigung Schloss Miramar in Triest • Besichtigung des Eisenbahnmuseums in Mürzzuschlag • exklusiver Gepäcktransport per LKW, maximal 18 kg pro Gepäckstück
Zugreisen 2018 – komfortabel, leger und Horizont erweiternd Bahnreisen liegen im Trend – nicht nur bei Eisenbahnfans. Egal ob schnell und sicher von A nach B durch neue Hochgeschwindigkeitsstrecken oder ganz entschleunigt auf nostalgischen Sonderzugreisen – traumhafte Bahnstrecken, schnellere Verbindungen und Turbulenzen bei den Airlines bringen immer mehr auf die Schiene. Ruefa als Bahnexperte verzeichnete 2017 ein Umsatzplus auf der Schiene. Im Vorjahresvergleich bei Bahnreisen 11%. Beim „Nischenprodukt“ Sonderzugreisen – wo vor allem ein nostalgisches bzw. entschleunigtes Reiseerlebnis im Vordergrund steht – wurde sogar ein Umsatzplus von 80% verzeichnet. Als absoluter Top-Seller erwies sich 2017 dabei die Reise „Zarengold auf der Transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau“. Buchungshinweis sowie Informationen zu allen weiteren Sonderzugreisen im Programm von Ruefa: www.ruefa.at/reisen/bahnreise-zugreise/sonderzugreisen
Jubiläen der SchafbergBahn und WolfgangseeSchifffahrt © SchafbergBahn & WolfgangseeSchifffahrt
Zur Feier des 125-jährigen Jubiläums der SchafbergBahn und des 145-jährigen Bestehens der WolfgangseeSchifffahrt gibt es ein abwechslungsreiches Angebot: Von „Fine and Dine“ als Genusserlebnis auf dem Schiff bis hin zu wöchentlichen Führungen hinter die Kulissen von Schiff und Bahn. Seit 125 Jahren befördert die SchafbergBahn auf einer Länge von 5,85 Kilometern Besucher aus aller Welt sicher und komfortabel auf den 1.783 Meter hohen Gipfel. Die steilste Zahnradbahn Österreichs überwindet dabei in einer 35-minütigen Fahrt einen Höhenunterschied von knapp 1.190 Metern. Eine Besonderheit der SchafbergBahn ist, dass sie durch zwei Bundesländer führt. Die Talstation in St. Wolfgang liegt in Oberösterreich, die Strecke auf den knapp 1.800 Meter hohen Gipfel liegt großteils auf Salzburger Gebiet. Die Bahn aus dem 19. Jahrhundert hat für das Land Salzburg und Oberösterreich eine enorme touristische Bedeutung. Mehr Infos zum Jubiläumsangebot: www.schafbergbahn.at Nostalgie Dampfzugfahrten Jeden Sonntag von 8. Juli bis 2. September 2018 kommen die Nostalgie-Dampfzüge aus den Jahren 1893 und 1894 zum Einsatz. Die 124 Jahre alten Zahnrad-Dampflokomotiven zählen zu den ältesten noch betriebsfähigen Zahnrad-Dampflokomotiven der Welt. Da immer weniger Unternehmen das nötige Fachwissen haben, werden fast alle Reparaturen in der Werkstätte in St. Wolfgang gemacht. Für die Fahrt ist eine Vorbereitungszeit von
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vier Stunden notwendig. Insgesamt werden für eine Berg- und Talfahrt 500 kg Steinkohle und 3.000 l Wasser gebraucht. Nostalgiefahrten am Wolfgangsee Der elegante, 136 Jahre alte Schaufelraddampfer „Kaiser Franz Josef I“ ermöglicht Passagieren Reiseerlebnisse wie zur K&K-Zeit und begeistert durch sein authentisches historisches Ambiente. Abfahrt täglich von 7. Juli bis 2. September 2018. Die Salzburg AG betreibt die SchafbergBahn seit April 2006. Im Sommer fahren täglich bis zu 2.000 Besucher mit der Zahnradbahn zum Gipfel des Berges. „Die Saison 2017 war touristisch gesehen sehr erfolgreich“, hält Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG fest und setzt fort: „So konnten wir 309.171 Fahrgäste mit der SchafbergBahn, die einen Tourismusmagneten für das gesamte Salzkammergut darstellt, auf den Aussichtsberg bringen.“
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Per Fahrrad-Draisine das Römerland entdecken Eisenbahnmuseum „Das Heizhaus“ Strasshof
Auf den Gleisen der ehemaligen Petronellerbahn entdecken Sie von April bis Oktober eine herrliche Natur- und Kulturlandschaft zwischen Bruck an der Leitha, Rohrau und Petronell-Carnuntum. Ideal für Ihren Tages-, Familien, Schul-, Vereins- oder Betriebsausflug, auch in Kombination mit den Hauptsehenswürdigkeiten der Region. Draisinen-Fahren zwischen Leitha und Donau Die Strecke zwischen Bruck/Leitha und Petronell selbst ist gut abgesichert, Bahnübergänge mit Straßen sind entsprechend beschildert und das Personal weist gut ein. Unfälle gibt es so nur durch Fahrlässigkeit übermütiger Fahrer. Die Geschwindigkeit bergauf ist ähnlich dem Fahrrad, bergab wird ca. 25 km/h erreicht. Generell ist die Anstrengung mit dem Fahrrad vergleichbar, auf gerader Strecke durch die geringe Reibung der Schienen bedingt sogar weniger. Überholen kann man mit Draisinen zwar nicht, aber tauschen ist möglich. Je nach Strecke ist immer eine Richtung der Schienen offen - d.h. Hin- und Rückfahrt wird an Vorund Nachmittag ermöglicht.
Tauchen Sie ein in eine Atmosphäre von Kohle, Ruß und Öl. Machen Sie eine Entdeckungsreise durch unser weitläufiges Museumsgelände. Unsere Loks und Waggons erzählen vom Abenteuer Eisenbahn in verschiedenen Epochen. Besichtigen Sie über 350 Fahrzeuge, historische Betriebsanlagen wie Wasserturm, Drehscheibe und Kohlenkran und lernen Sie diese näher kennen. Dampflokfest in Mürzzuschlag am 10.06.2018 Der Salonzug, gezogen von der legendären Gölsdorf-Lokomotive 310.23, bringt Sie am Vatertag zum Dampflokfest im Südbahnmuseum Mürzzuschlag, das heuer ganz unter dem Motto „20 Jahre UNESCO Weltkulturerbe Semmeringeisenbahn“ steht. Fahrt zu und mit der Schneebergbahn am 11.08.2018 Der zweiteilige Blaue Blitz und der Triebwagen 5042.14 bringen Sie nach Puchberg. Von der Talstation aus geht die Fahrt mit dem Dampfzug der Schneebergbahn zur Bergstation, wo Sie einkehren und zu Mittag essen können. Anschließend bleibt noch Zeit für einen Spaziergang, ehe es mit der Schneebergbahn zurück geht nach Puchberg. www.eisenbahnmuseum-heizhaus.com
Gefahren wird vom 7.4.2018 bis 28.10.2018 an Wochenenden, Feiertagen und Fensterstagen. Für Gruppen ab 20 Personen sind auch Termine während der Woche vereinbar. www.carnuntumdraisine.at Package der Region Römerland Carnuntum-Marchfeld Im Schloss Rohrau erwartet Sie die größte private Sammlung spanischer und neapolitanischer Maler des 17. und 18. Jh. In der Römerstadt Carnuntum bestaunen Sie ein authentisch rekonstruiertes römisches Wohnviertel mit öffentlicher Therme. Inkludierte Leistungen: 2 Nächte inkl. Frühstück 4-gängiges Candlelight-Dinner mit Kaffee und Weinbegleitung (5 Proben) Fahrt mit der Carnuntum Draisine (Bruck-Rohrau-Petronell-Bruck) am Samstag oder Sonntag Eintritt und Führung Gemäldegalerie Harrach im Schloss Rohrau Carnuntum-Ticket (Eintritt Römisches Stadtviertel Petronell, Museum Carnuntinum und Amphitheater Militärstadt Bad DeutschAltenburg) Pauschalpreis pro Person im DZ: Im 3-Sterne-Betrieb € 170,– Im 4-Sterne-Betrieb € 210,– Einzelzimmerpreis auf Anfrage, Verlängerungsnacht auf Anfrage Nicht inkludiert: Nächtigungstaxe € 1,10 p.P./Tag (ab dem vollendeten 15. Lebensjahr, zahlbar vor Ort)
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NostalgieExpress Leiser Berge Bereits die entschleunigte Reise im NostalgieExpress wirkt auf die Seele wie ein kleiner Urlaub. Die Leiser Berge bieten Attraktionen für jeden Geschmack. Familien werden einen tollen Tag im Wildpark/Wolfsforschungszentrum Ernstbrunn erleben, Radsportler lernen die Region auf der Blauburger Radroute kennen, MountainBiker können sich auf einer der 10 anspruchsvollen MTB-Strecken auspowern. Wanderer genießen Natur pur und tolle Ausblicke auf dem “Leiser Berge Höhenweg” (auch “Steppenrasen mit Aussicht” genannt). Viel Spaß verspricht eine Tour mit der Weinvierteldraisine auf der alten Bahnstrecke entlang des Naturpark Leiser Berge. Ein Erlebnistag auf der Alpaka-Farm samt Wanderung mit den sanften, freundlichen Tieren lässt Kinderherzen höher schlagen und bleibt unvergesslich. Die Saison 2018 startet am Samstag den 5. Mai. Bis Ende Oktober wird wieder an jedem Samstag der NostalgieExpress ab Wien Praterstern über Korneuburg nach Ernstbrunn fahren und Ausflügler in die Leiser Berge bringen. 2018 wird an folgenden Tagen der NostalgieExpress Leiser Berge mit einer Dampflok bespannt: 6. Mai (Oldtimertreffen auf Schiene + Strasse), 16. September (Dampfeisenbahnromantik Leiser Berge). Tipp: Fahrräder + Kinderwägen werden im Gepäckwaggon (Anmeldung unbedingt erforderlich!) gratis mitgenommen. Und Eisenbahn-Fans können auch am Führerstand der Lok um € 30,– mitfahren. NÖ-CARD Der NostalgieExpress Leiser Berge kann mit der NÖ-Card einmalig genutzt werden (Hin-& Rückfahrt). Folgende Reiseziele bei denen die NÖCard gilt werden mit NostalgieExpress & NaturparkBus erreicht: Fossilienwelt Stetten, Michelstettner Schule, MAMUZ im Schloß Asparn an der Zaya
Cabrio-Taxi im Weinviertel Das Zayataler Schienentaxi ist die jüngste Attraktion am Rande des Naturparks Leiser Berge. Jeden Sonn- und Feiertag von 1.5. – 30.10. fährt das Zayataler Schienentaxi annähernd im Stundentakt von Mistelbach Interspar zum Bahnhof Asparn und zurück. So ist eine Anreise aus Wien auch mit der S-Bahn möglich. Dies sind alte Motorbahnwagen der ÖBB, die für Streckenwartungsarbeiten genutzt wurden und heute unsere Gäste durch das Obere Zayatal von Asparn an der Zaya nach Mistelbach bringen. Gleich nach dem Bahnhof erstrecken sich links und rechts der Strecke die weiten Felder des Weinviertels. Mit dem Panoramawagen (Cabriowagen) sitzen sie während der Fahrt im Freien und erleben Eisenbahn pur. Der Fahrtwind streicht durch die Haare, über ihre Haut und vermittelt ein spezielles Gefühl des Reisens. Ständige Begleiter an der Strecke sind Fasan, Rebhuhn, Hase und Reh. Tipp: Vom Bahnhof Asparn an der Zaya aus erreicht man das Museum für Urgeschichte zu Fuß in 10 Minuten. Ein Blick in eine Zeitspanne von 40.000 Jahren der Menschheitsgeschichte erwartet die Besucher. Und mit der NÖ Card fahren sie mit dem Zayataler Schienentaxi einmal GRATIS! Fünf Euro Ermäßigung gibt es auf die Draisinenfahrt bei Anreise mit dem Zayataler Schienentaxi! www.schienentaxi.at © Zayataler Schienentaxi
OldtimerTreffen auf Schiene und Strasse Oldtimer aller Typen rattern am Sonntag, dem 6. Mai in die Leiser Berge und nehmen dort am Bahnhofsgelände in Ernstbrunn Aufstellung um sich dem Publikum zu präsentieren. Alle anderen Oldtimer unternehmen eine abwechslungsreiche Tour durch die Region Leiser Berge. Die schönsten Oldtimer erwarten tolle Preise. www.regiobahn.at
Eine Runde Weinviertel bitte! Die Weinvierteldraisine führt entlang des Naturparks Leiser Berge. So wird der Fahrspaß auf Schienen mit Einblicken in die faszinierende Welt der Fauna und Flora des Naturparks kombiniert. Blütenmeere, wiegende Gräser, duftende Wälder sowie zahlreiche Tiere werden Ihnen auf ihrer Reise begegnen. Jeden ersten Samstag im Monat kann man im Zuge der Kellergassenfahrt auch eine Gesamtbereisung der Landesbahn erleben. Der Nostalgiezug mit historischen Dampf- oder Dieselloks von Wien nach Ernstbrunn. Von Wien Praterstern (Abfahrt 9.14) fährt über Korneuburg der NostalgieExpress Leiser Berge (NEX) nach Ernstbrunn (Ankunft 10.40). Angekommen in Ernstbrunn, wandern sie die Gleise weiter entlang und gehen sie in gemütlichen 15 Minuten zur Abfahrtstelle der Weinvierteldraisine. Erradeln Sie sich auf 12,5 km von Thomasl nach Asparn an der Zaya die schönsten Aussichten und pure Natur. Die ehemalige „Bergstrecke des Weinviertels“ bringt Sie in Abschnitte, die sie mit keinem Auto ereichen können. Von Asparn/Zaya bringt Sie das Schienentaxi (fährt annähernd im Stundentakt) nach Mistelbach, von dort kommen Sie mit der mit der Schnellbahnlinie S2 wieder nach Wien Floridsdorf. www.weinvierteldraisine.at
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Otto Wagner Egon Schiele Pavillon Karlsplatz Star der Wiener Moderne
Foto: Hertha Hurnaus © Wien Museum
2018 feiert Wien die Moderne. 100 Jahre zuvor starben vier ihrer wichtigsten Protagonisten: Gustav Klimt, Egon Schiele, Otto Wagner und Koloman Moser. Sie prägten das Wien um 1900 nachhaltig. „Es muss damals in Wien ganz interessant gewesen sein“, schrieb der Schriftsteller Hermann Bahr in seinem 1916 erschienenen Buch „Expressionismus“. Und tatsächlich: Wien schlug in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Sonderweg ein und machte sich selbst zum Zentrum der intellektuellen und künstlerischen Welt. Otto Wagner (1841-1918) zählt zu den bedeutendsten Architekten an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, seine Bauten gelten heute als Meilensteine auf dem Weg vom Historismus zur Moderne. Als erster trat Wagner für eine neue Baukunst ein, die auf Funktion, Konstruktion und Material basierte und sich konsequent das „moderne Leben“ zum Vorbild nahm. Zum 100. Todestag Wagners präsentiert das Wien Museum das Gesamtwerk des „Weltstadtarchitekten“ in einer umfassenden Großausstellung, der ersten seit mehr als fünfzig Jahren. Das größte Infrastrukturprojekt Wiens um 1900 war die Stadtbahn, deren künstlerische Gestaltung Otto Wagner verantwortete. Acht der unzähligen an den heutigen U-Bahn-Linien U4 und U6 gelegenen Stadtbahn-Stationen von Otto Wagner sind noch im Originalzustand erhalten: Schönbrunn und Stadtpark (U4) sowie Gumpendorfer Straße, Burggasse, Josefstädter Straße, Alser Straße, Währinger Straße und Nußdorfer Straße (U6). Am Karlsplatz befinden sich zwei besonders schöne Stationsgebäude. Im Jahr 1898 entstanden für die Station am Karlsplatz zwei identisch gestaltete Portalgebäude. Der westliche Pavillon beherbergt heute als Standort des Wien Museums eine kompakte Schau zu Leben und Werk Wagners. Öffnungszeiten 2018: 15.März bis 31. Oktober
www.wienmuseum.at www.wienermoderne2018.info 34
12. Juni 1890. Egon Leo Adolf Schiele kommt im Tullner Bahnhof zur Welt. Es ist eine Hausgeburt - sein Vater ist Bahnhofsvorsteher und hat dort eine große Dienstwohnung. Adolf Schiele ist ein imposanter Mann in Uniform mit Degen und Federhut. Seine Frau Marie stammt aus einer wohlhabenden Familie. Sie leistet sich eine Magd und führt einen herrschaftlichen Haushalt. Herrschaftlich erzieht sie auch ihre Kinder. Doch Egon ist ein kleiner Rebell. Kaum aus den Windeln, greift er zum Griffel. Zeichnet. Pinselt. Malt. Das Talent dafür scheint ihm in die Wiege gelegt. Sein Atelier ist das Fensterbrett im elterlichen Salon mit Blick auf den Bahnsteig. Stundenlang liegt er dort mit seinem Zeichenblock. Fasziniert von der Technik. Den Geräuschen. Den Reisenden und ihren Emotionen. Der Bahnhof wird schnell zu seinem Lieblingsmotiv. Lokomotiven. Eisenbahnzüge. Signalanlagen. Egon malt alles, was er sieht. Und imitiert alles, was er hört. Pfauchend wie eine alte Dampflok läuft er den Bahnsteig entlang. Schnaubt und pfeift zum Amüsement der Passanten. Wäre er nicht zum Star der Wiener Moderne geworden, hätte er wohl als Stimmenimitator Karriere gemacht. Im Egon Schiele Museum Tulln: Den Menschen Schiele kennenlernen Im April erfolgt die Eröffnung des neu aufgestellten Egon Schiele Museums in Tulln anlässlich seines 100. Todestages am 31. Oktober 2018. Dank einer Kooperation zwischen der Stadtgemeinde Tulln als Eigentümerin des Hauses und der Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH als Betreiber des Egon Schiele Museums Tulln wird das museale Kleinod komplett neu aufgestellt und ermöglicht mit Originalwerken sowie animierten original Ton- und Bilddokumenten neue Einblicke in Egon Schieles Leben, von dem er ein Drittel in der Stadt an der Donau verbrachte. Das neue Egon Schiele Museum Tulln ist ab 7. April 2018 geöffnet. „Mit dem Geburtshaus von Egon Schiele am Bahnhof von Tulln, dem Egon Schiele Weg und dem Egon Schiele Museum Tulln im ehemaligen Stadtgefängnis bietet Tulln den idealen Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise durch Niederösterreich, um den berühmtesten Sohn Tullns besser kennenzulernen“, erklärt Bürgermeister Peter Eisenschenk. „Der Eingang des Geburtshauses wird neu gestaltet, auch im Wartebereich des Bahnhofes wird Schiele präsenter“, so Eisenschenk.
www.schielemuseum.at www.erleben.tulln.at/schiele_weg_bahnhof
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Haydn auf Reisen In 18 Tagen von Wien nach London
20 Jahre UNESCO Weltkulturerbe Semmeringeisenbahn © SÜDBAHN Museum, Hans Schrotthofer
© AKG
Durch eine überdimensionale Landkarte betritt der Besucher die Sonderausstellung und erhält im ersten Sonderausstellungsraum seine „Reiseunterlagen“, mit denen er zu einer spannenden und abenteuerlichen Reise von Wien durch europäische Städte nach London aufbricht. Die diesjährige Sonderausstellung vom 23. März bis 11. November widmet sich Joseph Haydns beschwerlichen Reisen mit Kutsche und Schiff nach London. Die Ausstellung widmet sich dem beschwerlichen Reisen mit Kutsche und Schiff im Allgemeinen und erklärt die wichtigsten Stationen dieser Reisen im Speziellen. Aus Haydns Briefen an Marianne von Genzinger oder Berichten an seine Biographen weiß man, wo er genächtigt, was er gegessen und wen er auf der Reise getroffen hat. Wichtige Stationen waren die Kaiserkrönung in Frankfurt oder das Treffen mit Beethoven in Bonn, die ebenso thematisiert werden, wie Anekdoten oder die Überfahrt bei stürmischer See von Calais nach Dover und ihren musikalischen Niederschlag in der Schöpfung. An den einzelnen Reisestationen erfährt der Besucher Geschichte und Geschichten. Amüsante Anekdoten gespickt mit geistreichen Zitaten Haydns werden erzählt. www.haydnhaus.at
Am Vatertag, dem 10. Juni 2018 findet von 10 bis 17 Uhr wieder das beliebte Internationale Nostalgiefest am Gelände rund um das SÜDBAHN Museum statt. 2018 widmen wir unser Fest dem 20jährigen Jubiläum der Semmeringbahn zum Weltkulturerbe. Aus diesem Grund werden sich auch alle Semmeringbahngemeinden auf Zeitreise begeben und ein „lebendes Museum“ erschaffen. Das Highlight sind natürlich die Sonderzüge aus dem In- und Ausland. Vorallem dürfen sich alle Dampflok-Fans freuen! Es wird rauchen!!!! Die ÖBB Infrastruktur nehmen es aber auch zum Anlass über Projekte, wie die Südstrecke und den Semmering Basistunnel zu inormieren. Die Eisenbahn-Erlebniswelt in Mürzzuschlag Zwei Lokomotivhallen beherbergen eine abwechslungsreiche Ausstellung zur Südbahn Wien-Triest und eine Fahrzeugsammlung, mit der größten Draisinen- und Motorbahnwagensammlung Österreichs. Besondere Highlights: der k.u.k. Cafewaggon und die Dampflokomotive 180.01. Der ece-Kindererlebnisweg „Bitte alle einsteigen! Zug fährt ab“ für Kinder von 5 bis 10 Jahren.
www.suedbahnmuseum.at © SÜDBAHN Museum, Hans Schrotthofer
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RegioJet – Bahnreisen wird gelb RegioJet ist der erste internationale private Fernzugbetreiber in Österreich. Seit Dezember 2017 sind die gelben Züge zwischen Wien und Prag unterwegs. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Brünn und Prag in der Tschechischen Republik und ist auch in der Slowakei, in Österreich und in anderen mitteleuropäischen Ländern tätig. Jährlich befördert das Unternehmen mehr als 16 Millionen Passagiere in Zügen und Bussen. Das Unternehmen ist im Besitz des tschechischen Unternehmers Radim Jančura, der von Ernst&Young zum tschechischen Unternehmer des Jahres 2005 gekürt wurde. Er begann seine unternehmerische Tätigkeit bereits 1994 als Student und stellte zunächst Ausbildungs- und Arbeitsdienste für Studenten im Ausland zur Verfügung – daher kommt auch der Firmenname „Student Agency“.
www.regiojet.at
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„Gelbe Klick Revolution“ Über das neue Bahnerlebnis auf der Strecke Wien – Prag sprachen wir mit Radim Jančura, dem Gründer und Gesellschafter von RegioJet. Herr Jančura, was macht Regiojet besser als so manche Staatsbahn? „Wir haben uns als Ziel gesetzt, den internationalen Schienenverkehr mit der ‚gelben Klick Revolution‘ weitgehend zu verändern. Damit macht RegioJet Zugreisen und das Buchen so einfach und smart wie es sonst nur Busreisende kennen. Unsere Tickets können online gebucht werden, haben immer einen gleichbleibend günstigen Preis und enthalten den vollen Service. Bis 15 Minuten vor Abfahrt kann jede Buchung online storniert oder geändert werden – ganz ohne zusätzliche Bearbeitungsgebühren. In nur zwei Monaten haben über 150.000 Personen ein Ticket nach Prag (oder zurück) online gebucht. Der Erfolg gibt uns daher recht. Wir sind überzeugt davon, dass die Einfachheit und die völlige Flexibilität unseres Konzepts auch traditionelle Bahnbetreiber inspirieren wird.“ RegioJet-Züge und Busse wurden in der Tschechischen Republik und der Slowakei von der KPMG mit dem Preis „Bester Kundenerlebnispreis“ ausgezeichnet. Macht Sie das stolz? „Ja natürlich. Zusätzlich zur ‚gelben Klick Revolution‘ ” bieten unsere RegioJet-Züge umfassenden Bord-Service zum besten Preis. Wir wollen damit auch Busreisende und Autofahrer auf die Vorzüge der neuen Zugverbindung zwischen Wien und Prag aufmerksam machen. Voller Bord-Service ist im Fahrpreis inklusive: Dazu zählen Sitzplatzreservierungen und die Touchscreen-Monitore bei jedem Sitz für die Unterhaltung an Bord. Passagiere haben auch die Möglichkeit eine Auswahl an Erfrischungen aus dem RegioJetBordmenü zu den besten Preisen – und das ist unser Einstandspreis – zu kaufen. Auf der Karte stehen etwa Sushi, Salate oder
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Kuchen. Satte Passagiere sind zufriedene Fahrgäste. Und sollte dennoch etwas einmal nicht passen, kann man mich persönlich anrufen. Das alles macht RegioJet zu einem der attraktivsten Anbieter im Schienenbahnverkehr zwischen Österreich und Tschechien.“ Können Sie mit ihren Zügen Geld verdienen? „Wir haben errechnet, dass 70 Reisende mehr pro Zugfahrt bereits Profit für RegioJet bedeuten würde. Das zeigt, dass es möglich ist Zugfahrten, inklusive heißer Getränke und anderen Erfrischungen, selbst für nur 15 Euro gewinnbringend anzubieten. Auf der Stecke Prag – Ostrava, einer unserer wichtigsten Strecken in Tschechien, konnten wir die Zahl der Fahrgäste seit der Markteinführung verdoppeln. Auf der Strecke Wien – Prag möchten wir pro Jahr eine Million zusätzlicher Zugpassagiere gewinnen. Das hat positive Auswirkungen auf alle Bahnbetreiber und die gesamte Gesellschaft: Denn Zugreisen sind ökologischer und sicherer als individuelle Autoreisen.
Der Firmensitz befindet sich in einem vollständig restaurierten Haus in der Innenstadt von Brünn, dessen Wurzeln auf das Jahr 1243 zurückgehen. Auf dem Gelände des heutigen vierstöckigen Hauses war ursprünglich ein gotisches Bauwerk. 1564 gehörte es dem mährischen Provinzgouverneur Čeňka z Lipé. Nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik wurde der Bau als „Herrenhaus von Lipá“ bezeichnet. Seit 2005 ist Radim Jančura der Besitzer des Palais. Im Erdgeschoss befindet sich ein Kulturund Informationszentrum. Auf der obersten Etage gibt es einen herrlichen Blick auf die Stadt.
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Die ÖBB investieren in den Güterverkehr Mit der Lokomotivreihe 1293 von Siemens bekommt die ÖBB eine Lokomotive für den grenzüberschreitenden Güterverkehr. Die Rahmenvereinbarung aus 2017 sieht die Lieferung von bis zu 200 Elektrolokomotiven vom Typ Siemens-Vectron vor. In einem Erstabruf wurden 30 Stück MultiSystemlokomotiven für Wechsel- und Gleichstrom bestellt. Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding: „Mit den zusätzlichen Lokomotiven sind wir für die weitere internationale Expansion der ÖBB Rail Cargo Group bestens gerüstet. Die neuen Vectrons ermöglichen uns vermehrt Eigentraktion in Europa: Von Tschechien bis nach Italien oder von Deutschland nach Slowenien.“ Wolfgang Hesoun, CEO Siemens Österreich: „Die Vectron Lokomotive steht für grenzüberschreitendes Fahren, etablierten Betrieb und besonders hohe Zuverlässigkeit. Wir haben die Lokomotove exakt nach den Wünschen der ÖBB ausgestattet, dennoch kann sie durch Adaptionen leicht auf etwaige neue Anforderungen angepasst werden, was unserem Kunden hohe Investitionssicherheit gibt.“ Rail Cargo Group investiert in Expansion Die Weiterführung der Internationalisierung ist fixer Bestandteil in unserer Strategie und bietet eine enorme Chance. Die RCG zählt bereits jetzt zu den Top-2 Staatsbahnen in Europa und ist mit Niederlassungen in 18 Ländern flächendeckend aufgestellt. Klares Ziel ist es, den Aktionsradius auch darüber hinaus auszuweiten. Das Zielnetz erstreckt sich dabei von der Nord-Süd-Achse von Deutschland über den Balkan bis in die Türkei und weiter Richtung Transkaspische Route bzw. bis nach Russland und China. Die Anschaffung der neuen Vectron Lokomotiven ist dabei ein wesentlicher Schritt um den grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr zu stärken. Die Rahmenvereinbarung beinhaltet drei unterschiedliche Typen von Lokomotiven. Neben Multi-System Lokomotiven für das europäische Wechsel- und Gleichstromnetz können auch Wechselstromlokmotiven mit Last Mile Antrieb und ohne Last Mile Antrieb abgerufen werden. Dies erlaubt es der ÖBB bedarfsorientiert zu bestellen.
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Projekt „Neue Seidenstraße“ bis China ÖBB und RZD unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zu Güterverkehr und Ausbau der Russischen Breitspurbahn Österreichs neue Regierung setzt große Hoffnungen in den Ausba der russichen Breitspurbahn, die unter dem Projektnamen „Neue Seidenstraße“ eine Anbindung der Güterschienennetze bis nach China bringen soll. Das Vorhaben steht auch im österreichischen Regierungsprogramm. Für ÖBB-Chef Andreas Matthä braucht es für dieses Projekt Mut und einen langen Atem, denn es sei ein Projekt für Generationen. Anlässlich der jährlichen „Strategic Partnership 1520“ Konferenz, die am 21. und 22. Februar 2018 in Wien stattfand, und damit erstmalig außerhalb eines Breitspurlandes, unterzeichneten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und die Russischen Eisenbahnen (RZD) eine Kooperationsvereinbarung im Güter- und Personenverkehr. ÖBB-CEO Andreas Matthä und Oleg Belozerov, CEO und Chairman of the Executive Board der Russischen Eisenbahnen, unterstrichen zudem ihr Verständnis der Weiterführung der Breitspurbahn bis in den Raum Wien. „Durch unsere enge Zusammenarbeit werden wir das System Bahn noch effizienter machen und damit noch attraktiver für den Personenverkehr und für den Güterverkehr“, betont ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä die Bedeutung der Kooperation mit der RZD. „Die ÖBB sind einer der wichtigsten Partner der RZD (Russischen Eisenbahnen) in Europa. Das heute unterzeichnete Abkommen schafft weitere Grundlagen für die Stärkung unserer Zusammenarbeit bei gemeinsamen Projekten in den Bereichen Infrastruktur, Personen- und Güterverkehr, innovative Technologien und Personalentwicklung“ so Oleg Belozerov, CEO der Russischen Eisenbahnen. Bekenntnis zu verstärkter Zusammenarbeit Die ÖBB und RZD verbindet seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit, die mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung vertieft wird. Die Vereinbarung beinhaltet fünf Aspekte in denen die Österreichische und Russische Bahn in Zukunft verstärkt zusammenarbeiten werden: Güter- und Personenverkehr, Entwicklung zukunftsorientierter, innovativer Technologien, Förderung von Young Professionals durch gemeinsame Trainings und Entwicklungsprogramme und die gemeinsamen Bemühungen die Russische Breitspurbahn in den Raum Wien zu verlängern. Verlängerung der Breitspur als Chance für Mitteleuropa Den ÖBB ist der Ausbau der Russischen Breitspurbahn nach Österreich ein wichtiges Anliegen. Gemeinsam mit den Partnern der Eisenbahnen aus Russland (RZD), Ukraine (JSC Ukrzaliznytsia) und der Slowakei (ZSSK) soll die Breitspurbahn in Zukunft bis in die TwinCity Region Wien - Bratislava führen. Dazu wird eine ca. 400 km lange elektrifizierte Neubaustrecke von Kosice in der Ostslowakei bis in den Wiener Raum benötigt. Der Endterminal ist östlich von Wien vorgesehen. Damit würde Wien zum Brückenkopf für die Verteilung von Waren für ganz Mitteleuropa werden. Neben steigenden Handels-
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Umspurung als Alternative?
ÖBB-CEO Andreas Matthä und Oleg Belozerov, Chairman of the Executive Board, der Russian Railways verstärken die Zusammenarbeit der Bahngesellschaften im Rahmen der „Strategic Partnership 1520“ Konferenz in Wien
volumina zwischen China und Europa, steigt die Bedeutung des Breitspursystems auch durch die Chinesische Initiative für die Neue Seidenstraße „One Belt - One Road“. Durch den Ausbau der Russischen Breitspur bis in den Raum Wien soll die nördliche Route der Seidenstraße leistungsfähig für die Zukunft gemacht werden. Der Ausbau ermöglicht eine Verkürzung der Transportzeit zwischen China und Europa der Bahnfracht gegenüber der Seefracht um bis zu 20 Tage. Für behördliche Genehmigungen im österreichischen Abschnitt setzt Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) einige wenige Jahre an. Keinesfalls Jahrzehnte wie bei anderen Großprojekten: „Wir wollen 2033 auf dieser Bahn fahren.“ Finanzielle Details, so auch der Österreich-Part an den Baukosten, sind offen. Für Österreich werde sich dieses Projekt aber mehrfach rentieren, sagte Hofer. Wie viel eine Weiterführung der russischen Breitspurbahn bis in den Raum Wien kostet, ist nicht geklärt. Wann man fertig sein soll, wurde am Mittwoch neuerlich bekräftigt. Nach bisherigen Studien sollte die einspurige Hochleistungsstrecke Kosice-Wien ab Ende 2024 gebaut werden. Ein vollständiger Betrieb wird in bisherigen Projektionen ab Anfang 2033 angenommen. Am Ende soll eine durchgängige Strecke exklusiv für den Güterverkehr zwischen Asien, Russland und Europa stehen. Für die Güterbahnkunden sollen die Transporte viel schneller als Schiffstransporte und viel billiger als Luftfracht werden. Studien vom vorigen Sommer haben den Bau der 400 Kilometer langen Strecke von Wien bis zum Endpunkt der Transsibirischen Eisenbahn in Kosice (Slowakei) auf knapp 6,5 Mrd. Euro angesetzt. Rail Cargo Group und TransContainer gemeinsam auf Schiene Da der chinesische Markt enormes Potenzial für Güterverkehre von und nach Europa bietet, baut die Rail Cargo Group (RCG) - Güterverkehrssparte der ÖBB - ihre Langstreckenverbindungen kontinuierlich aus. Nun gehen die Expansionsaktivitäten der RCG in die nächste Runde. Mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen „Memorandum of Understandings“ (MoU) setzen die RCG und der russische Logistikspezialist TransContainer einen bedeutenden Schritt zur Intensivierung von Güterverkehren auf der Seidenstraßenroute. Ziel der Kooperation ist unter anderem die Implementierung regelmäßiger Intermodal-Verkehre zwischen China und Europa. RCG und TransContainer bündeln ihre Expertise So wickelt die Rail Cargo Group bereits aktuell zwei Rundläufe pro Woche in Kooperation mit TransContainer, dem größten intermodalen Containertransport- und Logistikanbieter Russlands, ab. Um den Aufbau der Relationen zwischen China und Europa weiter voranzutreiben und die Intervalle der Rundläufe zu erhöhen, bündeln die RCG und TransContainer nun sowohl ihr Netzwerk als auch ihr Know-How.
Der Bau der 400 km langen Strecke von Wien bis zum Endpunkt der Transsibirischen Eisenbahn in Kosice (Slowakei) wird auf knapp 6,5 Mrd. Euro geschätzt. Eine Menge Geld, und der überwiegende Teil wird vom Neubau einer Strecke quer durch die Slowakei verschlungen. Dabei gäbe es wahrscheinlich kostengünstigere und vor allem flexiblere Alternativen. Beispielsweise die Errichtung von automatischen Umsprungsanlagen und der Anschaffung von umspurfähigen Rollamaterials. Die PKP und die DB AG haben eine einheitliche Umspurtechnik entwickelt, auf der sowohl Radsätze der Bauart SUW-2000 (PKP) als auch der Bauart DB AG/Rafil V automatisch umgespurt werden können. Hierbei werden die Radscheiben auf der starren Achse entriegelt, in die jeweilige Endstellung verschoben und anschließend wieder verriegelt. Dieser Vorgang kann je nach Bauart der Umspuranlage bei beiden Radscheiben eines Radsatzes gleichzeitig erfolgen (symmetrische Anlage) oder zunächst bei den Radscheiben der einen und dann der anderen Seite vorgenommen werden (asymmetrische Anlage). Eine automatische Anlage für das System SUW 2000 befindet sich an der Grenze zur Ukraine in Przemyśl. Das Projekt Golden Pass-Express ist bei diesem Thema ebenfalls einzigartig: Weil in der Schweiz erstmals umspurfähige Personenwagen eingeführt werden, können die BLS und die MOB nicht auf Erfahrungen anderer Eisenbahnunternehmen zurückgreifen. Die Wagen müssen auf zwei Spurbreiten (Normal- und Meterspur) mit unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen und unterschiedlichen Strom- und Signalsystemen funktionieren. Herzstück der Bahnhofsmodernisierung in Zweisimmen in der Zentralschweiz ist der Bau einer Umspuranlage, die eine umsteigefreie Reise zwischen Montreux und Interlaken Ost ermöglicht. Die BLS und die MOB können die Arbeiten planmässig abschliessen und den modernisierten Bahnhof Mitte Dezember 2017 in Betrieb nehmen. Die umspurfähigen Personenwagen werden voraussichtlich ab Ende 2019 zwischen Montreux und Interlaken Ost verkehren.
Verdoppelung der intermodalen Transporte Die Wachstumsraten auf dem eurasischen Korridor sind mit 30 bis 40 Prozent pro Jahr mehr als beachtlich. Vor allem Schienentransporte von und nach Asien über die neue Seidenstraße boomen. Mit dem wachsenden Angebot an Bahnlogistikleistungen in Richtung Ferner Osten und Zentralasien untermauert die RCG ihre Strategie der Internationalisierung über europäische Grenzen hinweg.
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In Österreich entsteht Europas erste Testumgebung für selbstfahrende Züge auf offener Strecke. Im „Open.Rail.Lab“ erproben Unternehmen und Forschungseinrichtungen neue Eisenbahntechnologie wie etwa Loks, die Eisenbahnkreuzungen oder Hindernisse auf den Schienen automatisch erkennen. Die Teststrecke zwischen Friedberg in der Steiermark und Oberwart im Burgenland ist über 25 Kilometer lang. Im „Open.Rail.Lab“ kann die gesamte Entwicklung der Technik für selbstfahrende Züge durchlaufen werden - von ersten Simulationen am Computer bis zu Testfahrten im normalen Bahnbetrieb. „Im Burgenland entsteht mit dem „Open. Rail.Lab“ ein zukunftsweisendes Forschungsvorhaben. Unter dem Titel „Open. Rail.Lab“ wird Forschungseinrichtungen und Industrie die Möglichkeit geboten, ihre Kompetenzen, um Innovationen im Zuge der Digitalisierung auf der Schiene im großen Stil zu entwickeln und zu testen. Diese Dynamik im Bereich der Mobilität 4.0 auf der Schiene ist eine große Chance, die Wertschöpfungs- und der Forschungsquote im Burgenland zu steigern“, so Landeshauptmann Hans Niessl. „Die Bahn ist das Rückgrat des Transportes. Die österreichische Bahnindustrie und die Unternehmen sind an der Weiterentwickelung der Bahn der Zukunft interessiert. Die Automatisierung wie auf der Straße findet auch auf der Bahn statt, und die Unternehmen sind bereit die Bahn zukunftsfit zu machen. Für die Stärkung des österreichischen Wirtschaftsstandortes ist eine optimale Unterstützung durch ein „Open.Rail.Lab“ von größter Bedeutung. „Open.Rail.Lab“ ermöglicht den Unternehmen neue Entwicklungen und Erfindungen voranzutreiben“, sagt der Obmann der Schienenbahnen-WKÖ Thomas Scheiber. „Wir verstehen die Digitalisierung auch als Chance. Wir wollen die Modernisierungen mit gestalten und nicht nur dabei sein. Sollten selbstfahrende Züge auch abseits von isolierten Strecken einmal möglich werden, so ist für die Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter damit sicherlich neues Spezialwissen verbunden“, sagt vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit. Die 25,5 Kilometer lange Teststrecke verläuft von Oberwart über Altpinkafeld, Pinkafeld und Schäffernsteg nach Friedberg. Sie umfasst insgesamt acht Haltestellen, zwölf Eisenbahnkreuzungen und einen 524 Meter langer Tunnel. Die Inbetriebnahme der Teststrecke erfolgt im Juni 2018.
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Dr. Arlavinda Rezqita, Junior Scientist im Batterieforschungsteam am AIT, gewinnt den Staatspreis Mobilität 2017 in der neuen Kategorie „Zukunftspotenzial entfalten“ © Die Presse/Clemens Fabry
Stadtplanung und Mobilität der Zukunft Rund 70 Prozent der Weltbevölkerung werden laut UN-Prognose bis 2030 in Städten leben. Die Herausforderungen für urbane Regionen und Ballungszentren sind in Hinblick auf nachhaltige Energieversorgung, Stadtplanung und Mobilität enorm. In Asien und Afrika wachsen Städte besonders rasant, aber auch Europa muss sich der zunehmenden Konzentration urbaner Räume stellen. Das AIT positioniert sich hier als starker Partner für Wirtschaft und staatliche Verwaltungen, um Lösungen für die smarten resilienten Städte von morgen zu entwickeln. Innovative Mobilitätslösungen Mobilität ist ein ganz wesentlicher Treiber für die Smart City von morgen. Das AIT hat eine breite Palette von Tools entwickelt, um ein nachhaltiges, leistbares und effizientes Mobilitätssystem für die Städte der Zukunft zu schaffen. „Von besonderer Wichtigkeit in diesem Zusammenhang sind die Erfassung, Analyse und Simulation des Mobilitätsverhaltens von Menschen. Darüber hinaus müssen auch die Auswirkungen geplanter Maßnahmen auf einzelne Infrastrukturen oder das gesamte Verkehrssystem abgeschätzt und bewertet werden“, erklärt der Mobilitätsexperte Arno Klamminger, Head of Center for Mobility Systems. Smartphone-App als E-Ticketing-Lösung der Zukunft So setzen die ExpertInnen des AIT unter anderem Smartphones ein, um die zurückgelegten Wege und verwendeten Verkehrsmittel von Personen automatisch zu erfassen. Diese Daten können unter anderem für einfache und schnelle Mobilitätserhebungen, automatisierte Reisezeit-Berechnungen, insbesondere jedoch für innovative Be-In/Be-Out Ticketing-Systeme verwendet werden. Urban Know-how von der Planung bis zur Umsetzung Durch die Modellierung und Simulation urbaner Entwicklung und Infrastruktur werden Wachstumsmuster von Städten analysiert, um künftige Infrastrukturinvestitionen abzuleiten und Kosten abzuschätzen. Etwa mit dem auf artificial intelligence basierendem Rapid Prototyping. Damit lassen sich komplexe Entwicklungsszenarien für Städte oder neue Stadtviertel entwickeln, umsetzen und in bereits bestehende Konzepte integrieren. Nikolas Neubert, Stadtplanungsexperte am AIT Center for Energy: „Unser Fokus liegt darauf, die Vielzahl urbaner Daten in die städtischen Planungs- und Entscheidungsprozesse zu integrieren und nutzbar zu machen. Damit bieten wir eine völlig neue Beratungsqualität für die smarten, resilienten Städte von morgen.“
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VVT-Jahresticket – ein Vorbild für Östereich © ÖBB/Martin Pellizari © ÖBB/Kapferer
© ÖBB Blog
Seit 1. Juni 2017 ist in Tirol eine große Tarifreform Realität. Das Fahren mit Bahn, Bus oder Straßenbahn wurde in ganz Tirol für die 13.000 Stammgäste (und natürlich auch solche, die es noch werden wollen) deutlich billiger als bisher. Es gibt zwei Jahrestickets. Entweder das flächendeckende Tirolticket um 490 Euro im Jahr oder ein Regioticket für 380 Euro im Jahr. Letzteres ist für zwei benachbarte Regionen nach freier Wahl gültig. Pendelt jemand beispielsweise von Zirl nach Innsbruck, dann beliefen sich die Kosten für ein Jahresticket - inklusive dem Innsbrucker Stadtverkehr - bisher auf 745 Euro. Künftig kostet das Jahresticket für diese beiden benachbarten Gebiet eben 380 Euro. Das Land Tirol investiert insgesamt elf Millionen Euro in die Tarifreform und erwartet sich einen Anstieg der Öffi-Benutzer auf über 100.000. 438 Millionen Euro für Tiroler Bahninfrastruktur 420 km lang ist das ÖBB Schienennetz in Tirol und 96 Bahnhöfe und Haltestellen dienen als Visitenkarten für eine umweltfreundliche Mobilität. Auch im Jahr 2018 wird die Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Infrastruktur für die Kundinnen und Kunden weiter gesteigert. Mit den Maßnahmen sorgen die ÖBB für mehr Pünktlichkeit und Sicherheit im Zugverkehr, schaffen schnellere Verbindungen und bauen moderne und freundliche Bahnhöfe für ihre Kundinnen und Kunden. Insgesamt werden im heurigen Jahr rund 438 Millionen Euro (davon rund 330 Millionen Euro für das Projekt Brennerbasistunnel) in den Erhalt und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur investiert. Bis zum Jahr 2022 fließen rund 3 Mrd. Euro nach Tirol. Das Investitionsprogramm ist im Rahmenplan des BMVIT dargestellt. Durch laufende Reinvestitionen in den Erhalt von 96 Bahnhöfen und Haltestellen im 420 Kilometer langen Streckennetz in Tirol werden höchste Ansprüche an die Betriebsqualität erfüllt. Brenner Basistunnel Die Arbeiten für den Brenner Basistunnel laufen auf Hochtouren. Seit 2006 wurden bereits 78 Kilometer des insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelsystems in Österreich und Italien ausgebrochen. 2018 werden die Vortriebs- und Ausbauarbeiten mit Nachdruck fortgesetzt. Auch die Einbindung des BBT in das Streckennetz der ÖBB wird weiter vorangetriebgen. Die ÖBB sind größter Einzelaktionär der Brenner Basistunnel SE.
Achenseebahn beschafft Zweiwegetraktor für Zahnradbetrieb Nicht nur Dampfzüge, sondern auch ein Traktor wird auf der Bahntrasse der Achenseebahn von Jenbach nach Seespitz unterwegs sein. „Der Einsatz dieses multifunktionalen Gerätes für Arbeiten an der Strecke wird eine große Entlastung für unser Personal sein, denn seit der Gründung der Bahn im Jahr 1889 habe man die meisten Arbeiten an der Strecke händisch erledigen müssen“, klärt Vorstand Georg Fuchshuber. „Eine strukturelle Bahnerhaltung war daher bisher ein schwieriges Unterfangen“. Mit dem X1 - so lautet die offizielle Bezeichnung - beschaffte die Achenseebahn AG erstmals in ihrer bald 130-jährigen Geschichte, ein zeitgemäßes Zweiwegefahrzeug für Zwecke der Bahnerhaltung. Zur sicheren Abbremsung auf der 160%o steilen Zahnstangenstrecke nach dem System Riggenbach wurde ein handelsüblicher Traktor von der Fa. Landmaschinen Eberharter in Aschau im Zillertal mit einem zweiachsigen Gleisfahrwerk in Form eines Vorbaus zum Traktor versehen. Dieser dient der sicheren Spurführung und inkludiert das Zahnrad für das System Riggenbach. Angetrieben wird der Traktor aber nach wie vor über seine konventionellen Achsen. Zusatzgeräte von der Schneefräse bis zum Ladekran ermöglichen nicht nur eine zeitgemäße Erhaltung der Bahnanlagen, sondern eröffnen z.B. mit einer möglichen Schneeräumung auch Perspektiven für einen Winterbetrieb. Gunter Mackinger
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Wiener Lokalbahnen feiern Als bundesländerübergreifende Regionalbahn ist die Badner Bahn eine der wesentlichen Pendlerverbindungen zwischen Wien und Niederösterreich. Täglich nutzen über 35.000 Fahrgäste die Badner Bahn, die als einzige Regionalbahn Österreichs die Zentren zweier Kulturstädte miteinander verbindet. Anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Remise öffnen sich die Tore des Betriebsgeländes für alle Interessierten. Zeitgleich feiern die Wiener Lokalbahnen ihr 130jähriges Jubiläum. Am „Tag der offenen Tür“ ist das Areal für BesucherInnen zugänglich und ein abwechslungsreiches Programm garantiert beste Unterhaltung für die ganze Familie. Bis zum frühen Abend sorgen neben der okidoki Kinderanimation mit spannenden Spielestationen und Bühnenprogramm großartige LiveBands („U-Bahn-Stars“) und ein DJ für Stimmung und besten Sound. Historische und aktuelle Triebfahrzeuge der Badner Bahn illustrieren die stolze 130-jährige Geschichte der Regionalbahn. Zudem gibt es ein Gewinnspiel mit tollen Preisen, einen Coffee-Corner und Food-Trucks für das leibliche Wohl. Das unumstrittene Highlight bildet jedoch die einzigartige Möglichkeit für BesucherInnen, die neue Remise der Wiener Lokalbahnen zu besichtigen. Ein Muss für alle Bahn-Fans! Los geht´s ab 9.30 Uhr, der Eintritt ist frei! Freifahrt mit der Badner Bahn Am 21. März 2018 ist zwischen 9.00 und 18.00 Uhr die Fahrt mit der Badner Bahn zwischen Wien Oper und Baden Josefsplatz für Schülerinnen und Schüler, Kleinkinder und erwachsene Begleitpersonen sowie für Seniorinnen und Senioren gratis.
Badner Bahn vor Oper © WLB/Zinner
Neue Remise der Wiener Lokalbahnen, Rendering © www.oln.at
Über die Wiener Lokalbahnen Die Unternehmen der Wiener Lokalbahnen-Gruppe zählen auf Schiene und Straße zu den Qualitätsanbietern unter den nachhaltigen Verkehrsunternehmen Österreichs: Die Badner Bahn transportiert täglich mehr als 35.000 Fahrgäste zwischen Wien und Baden. Mit ihren Charter- und Sonderzügen sind die WLB österreichischer Marktführer. Die Tochtergesellschaft Wiener Lokalbahnen Cargo (WLC) bewegt rund 6.000 Güterzüge jährlich durch ganz Europa.
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Die Zillertalbahn fährt mit Wasserstoff in die Zukunft Die Würfel sind gefallen. Die Zillertalbahn soll in Zukunft als erste Schmalspurbahn der Welt mit Wasserstoff fahren. Geht alles nach Plan, soll der Regelbetrieb bereits im Jahr 2022 aufgenommen werden. Der Fahrplan bis dorthin ist sportlich. Vom Test eines Prototyps bis hin zur Ausschreibung der Triebwagen und dem Aufbau der Wasserstoff-Produktionsanlage muss noch viel passieren.
Bilder: © ZVB AG
Zillertal setzt auf regionale Ressource 800.000 Liter Diesel – das sind fast 30 Lkw-Tankzüge – verbraucht die Zillertalbahn pro Jahr. Zudem emittiert die Bahn jährlich 2.160 Tonnen CO2. Dass die Zukunft nicht im Diesel liegt, war klar. Also fiel die Entscheidung zwischen einem Oberleitungs- und dem wasserstoffelektrischen Betrieb. Nicht zuletzt weil die Möglichkeit besteht, den Wasserstoff vor Ort herzustellen. Wasserstoff entsteht mittels Elektrolyse aus Wasser sowie Strom aus Wasserkraft. Die für die Wasserstoff-Herstellung benötigte Energie könnte zu Schwachlastzeiten günstig bereitgestellt werden.
Die Fahrzeuge haben eine technische Nutzungsdauer von 30 Jahren. Von Seiten des Landes Tirol gibt es jedenfalls die größtmögliche Unterstützung für dieses zukunftsweisende Projekt.
www.zillertalbahn.at Dampfzug der Zillertalbahn – Viel Spaß für wenig Kohle Ein Erlebnis aller Sinne – tauchen Sie in die Atmosphäre einer vergangenen Epoche ein! Erleben Sie pure Emotion – fühlen Sie die „Holzklasse“ und das Klackern der Schienenstöße, ein Reisegefühl einer Zeit, als der Dampfzug die Postkutsche gerade abgelöst hatte. Spüren Sie das Feuer, das unsere beeindruckenden Dampflokomotiven zum Leben erweckt, riechen Sie den Duft der Kohle, sehen Sie blankes Metall – 117 Jahre alt, von Menschenhand geformt. Erleben Sie, wie kristallklares Bergwasser zu Energie unserer Lokomotiven wird und hören Sie das rhythmische Zischen der Zylinder. Dann ein Pfiff…..Abfahrt!
Von der Schiene auf die Piste Die Zillertalbahn ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und wird als solches gemeinsam mit den Verbesserungen auf der Straße zu einer Entlastung im Tal führen. Essentiell ist dabei auch die projektierte Anbindung der Skigebiete an die Zillertalbahn. Bis alles auf Schiene ist, müssen noch die Finanzierung in trockene Tücher gebracht und die erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden. Die neue Wasserstoffbahn wird inklusive der notwendigen Infrastruktur rund 80 Millionen Euro an Investition erfordern.
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Škoda Electric ist der größte europäische Hersteller von Trolleybussen. Tschechische Trolleybusse werden derzeit in rund dreißig Ländern in Europa, Asien und Nordamerika betrieben. Neben der traditionellen Entwickung und Produktion von Trolleybussen hat Škoda Electric auch mehrere Typen von Elektrobussen vorgestellt. Das Unternehmen beschäftigt sich langfristig mit ökologischen Fahrzeugen und ist damit zum Synonym für Emissionsfreien öffentlichen Nahverkehr geworden. Škoda Electric hat in der Vergangenheit eine ganze Reihe an Trolleybusprojekten mit Iveco realisiert. Im italienischen Bologna sind derzeit 49 Fahrzeuge im Einsatz für die Škoda die elektrische Ausrüstung geliefert und die gesamte Montage im Werk in Pilsen sichergestellt hat. Im Rahmen der Fachmesse CZECHBUS 2017 hat das Unternehmen aus Pilsen den neuen Elektrobus Škoda E’City vorgestellt, der auch aus einer Zusammenarbeit mit Iveco stammt. Škoda ist derzeit im Ausland sehr erfolgreich. In diesem Jahr werden beispielsweise die Lieferungen von Trolleybussen in die rumänische Stadt Galati, ins lettische Riga und in die Slowakei fortgesetzt. Seit seiner Gründung hat Škoda Electric mehr als 14.000 Trolleybusse ins In- und Ausland geliefert. Die tschechischen Trolleybusse werden derzeit in mehr als vierzig Ländern in Europa, Asien und Nordamerika betrieben.
Elektrisch. Umweltfreundlich. Elektrobusse kommen in Europa immer mehr zum Einsatz. Wien war die erste Stadt, die seit Herbst 2012 eine ganze Buslinie im Innenstadtbereich auf diese zukunftsweisenden Fahrzeuge umstellte. Jetzt folgt der nächste Schritt. Das innovative Konzept und die Antriebstechnik der ersten 12 Elektrobusse stammen von Siemens. Es handelt sich dabei um die ersten in Serie hergestellten Elektrobusse Europas, deren gesamter Energiebedarf über das mitgeführte Batteriesystem gespeist wird. Die wesentlichen Vorteile im Vergleich zu Diesel oder Gasbussen liegen im Energiebedarf, der um rund 25 % niedriger liegt, in der minimalen Wartung und im vollkommen emissionsfreien Betrieb.
Neue Trolleybusse für Pilsen, Bulgarien und Litauen Škoda Electric hat einen neuen Trolleybus unter der Modellbezeichnung Škoda 35 Tr entwickelt. Es handelt sich dabei um ein 18 Meter langes, modernes Gelenksfahrzeug, dass jetzt den Testbetrieb in Pilsen aufgenommen hat. Der neue Trolleybus ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Karosserieunternehmen Iveco.
Erstmals große Elektrobusse für Wien Die Wiener Linien gehen im Bereich der E-Mobilität den nächsten Schritt: Nach einer europaweiten Ausschreibung erhielt Hersteller Rampini den Zuschlag zur Lieferung von insgesamt sieben großen Elektrobussen. Bereits Ende 2018 wird der erste E-Bus in Wien unterwegs sein. Die neuen 12 Meter langen Busse werden auf der Linie 4A zum Einsatz kommen. Die Umstellung wird 2019 abgeschlossen sein.
Škoda Electric beteiligt sich auch an der Lieferung von 14 Trolleybussen in die bulgarische Stadt Pleven, insgesamt 41 Trolleybusse sind für die litauische Hauptstadt Vilnius vorgesehen. „Die Trolleybusse für Pleven werden eine Traktionsbatterie für den autonomen Betrieb haben. Der Betreiber kann die Fahrzeuge damit auch auf Strecken einsetzen, die über keine Oberleitungen verfügen“, ergänzt Petr Kasenčák. Für Škoda handelt es sich bei der Bestellung für Vilnius nicht um den ersten Erfolg im Baltikum. Schon seit mehreren Jahren liefert das Unternehmen Trolleybusse in das benachbarte Lettland, konkret an die Verkehrsbetriebe der Hauptstadt Riga. Zuletzt hat Škoda im April 2017 einen Vertrag für die Lieferung von fünfzig modernen Trolleybussen abgeschlossen.
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© Siemens
Seit 2013 werden die Innenstadt-Buslinien 2A und 3A ausschließlich mit kleinen, sieben Meter langen, Elektrobussen betrieben. Nun stocken die Wiener Linien ihre E-Flotte um Normalbusse mit 12 Metern Länge auf. Damit soll auch die Entwicklung der E-Mobilität im öffentlichen Verkehr weiter vorangetrieben werden. „Bereits seit fast fünf Jahren ist Wien beim Betrieb von Elektrobussen Vorreiter. Der Ausbau der emissionsfreien E-Bus-Flotte wirkt sich zudem positiv auf die Umwelt und die Lebensqualität in der Stadt aus“, freut sich Öffi-Stadträtin Ulli Sima bereits auf die neuen Busse. Geladen werden die Fahrzeuge durch einen Stromabnehmer am Dach des Busses, der in der Ladestation der Endhaltestelle Wittelsbachstraße per Knopfdruck hoch- und runtergefahren wird. Das innovative Ladesystem hat sich bereits bei der ersten Generation der E-Busse bewährt und auch international für Aufsehen gesorgt. Die Batterien werden innerhalb von nur sechs Minuten wieder vollgeladen. „Wie bereits beim Vorgängermodell wird der Bus nicht nur rein elektrisch angetrieben, sondern wird die beim Bremsen gewonnene Energie wieder in die Speicherzellen zurückgeladen. Wir rechnen mit einer Rückspeisung von bis ca. 25 Prozent der Bremsenergie“, so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Flixtrain startet eigenes Zugangebot im März 2018 Der Fernbusanbieter Flixbus startet unter der Marke Flixtrain ein eigenes Zugangebot. Zunächst wird es zwei Verbindungen geben: Von Hamburg nach Köln sowie von Stuttgart nach Berlin. Auf diesen Strecken hat Flixtrain bereits erste Erfahrungen gesammelt. So betrieb das Unternehmen auf eigene Rechnung für einen Testzeitraum im Dezember den HKX zwischen Hamburg und Köln. In Zusammenarbeit mit Leo Express ließ es zudem den Locomore von Stuttgart nach Berlin fahren. Ab 23. März wird jetzt zunächst die Verbindung von Hamburg nach Köln sechsmal pro Woche unter dem Namen Flixtrain vermarktet. Ab April wird dann auch der Locomore durch den Flixtrain ersetzt.
18 E-Busse für die slowakische Hauptstadt Bratislava In der slowakischen Hauptstadt werden 18 Elektro-Busse bestehende Dieselbusse ersetzen. Der ÖPNV-Betreiber DPB wird bis Ende 2017 mit finanzieller Unterstützung der EU 16 elektrische 12-Meter-Busse sowie zwei 9-Meter-Busse beschaffen und die nötige Ladeinfrastruktur errichten. In den Straßen von Bratislava kommen bereits die ersten vier Elektrobusse auf den Linien 27, 53 und 151 zum Einsatz.
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Modellbau Wels 2018 Kleine Welt ganz groß Egal ob an Land, zu Wasser oder in der Luft – die Modell-Vielfalt bei der Modellbau Wels begeistert große und kleine Messebesucher. Von 23. – 25. März ist Österreichs beliebteste Modellbaumesse wieder der Treffpunkt für alle Modellbau-Fans. Beim umfangreichen Messeshopping erwartet die Besucher eine große Auswahl an Flug-, Auto- und Schiffsmodellen sowie Modelleisenbahnen und Zubehör. Einsteiger und Profis können sich bei den Experten an den Ständen bestens beraten lassen und über die neuesten Trends für die kommende Saison informieren.
Während die Erwachsenen bei den neuesten Modellen stöbern, gibt es für die kleinen Besucher in der bunten Modellbau-Welt viel zu erleben. Neben lustigen Bastel-Workshops, einer Schnitzeljagd und einem WurfgleiterWettbewerb warten zahlreiche Highlights auf die Kids. Besonders beliebt sind die Rundfahrten mit der Echtdampfbahn und den LKW-Großmodellen. Als krönenden Schluss können die Nachwuchs-Modellbauer einen LKW Führerschein, eine Ausbildung zum Lokführer oder das Kapitänspatent absolvieren. Die Modellbau Wels ist das Highlight für Modellbauer, TechnikFans und mit dem umfangreichen Rahmenprogramm der perfekte Ausflug für die ganze Familie. www.modellbau-wels.at
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Digital - ohne geht es kaum noch... Kein Zweifel, die Welt ist digital - auch die Modellbahn-Welt wird es immer mehr. Die Modelleisenbahn ist auch deswegen so lebendig wie eh und je. Natürlich hat sie in den Kinderzimmern von Playstation und Computer Konkurrenz bekommen und muss sich mittels neuer Technik immer wieder behaupten. Aber die Faszination der Eisenbahn en miniature ist bei Jung und Alt ungebrochen. Das beweisen schon die Besucherzahlen auf den Modellbahnmessen, wo sich die Massen an den Anlagen nicht sattsehen können. Auch die Fülle der Modellbahnmagazine in den Zeitschriftenläden spricht Bände. Zudem: Eine Modelleisenbahn und der dazugehörende Modellbahnanlagenbau führen die Kinder spielerisch an technische Zusammenhänge heran, fördern ihre Fantasie, das kreative Denkvermögen sowie die feinmotorischen Fähigkeiten und macht vor allem Spaß. Rund 125 Jahre ist es her, dass die Firma Märklin auf der Leipziger Messe eine Lok mit Wagen vorstellte, die vor staunendem Publikum auf einem Schienenkreis ihre Runden drehte. Es war die erste Systemeisenbahn und das Startsignal für die Serienfertigung. Mehr als ein Jahrhundert schon hat die Modelleisenbahn ihren festen Platz unter dem Weihnachtsbaum und im Hobbykeller, sie faszinierte Väter und Söhne gleichermaßen und in nicht seltenen Fällen auch die Töchter. Steuern wie ein Lokführer Spielen, steuern und verwalten in neuer Dimension! Erleben Sie maximalen Fahrspaß und höchste Vorbildtreue. Mit dem Z21 Plug & Play System steuern Sie Ihre gesamte Anlage und alle Loks und Waggons einfach mit Ihrem Smartphone und Tablet-PC, hier auch über fotorealistische Führerstände der Original-Loks. Als Weltneuheit erleben Sie in Zukunft die Fahrt durch Ihre Anlage aus der Perspektive eines echten Lokführers. Lokkameras werden die Fahrt durch die Anlage live auf den Tablet-PC-Führerstand einspielen. Sie werden auf alles andere pfeifen! Mit einfachen Fingertipps am Touch-Screen steuern Sie alle digitalen Zug- und Anlagenkomponenten. Geschwindigkeit, Sound, Signalfunktionen der Loks ebenso wie Weichenstraßen, Bewegung und Ton der Anlage. Dazu macht Z21 das Anlegen und die Zuweisung der Funktionen einzigartig einfach. Steigen Sie ein in die Zukunft der Modellbahnsteuerung. Roco bietet Z21 für digitale Anlagenbetreiber (kompatibel mit MultiMaus und Lokmaus) sowie eine Z21Version für Startsets in vorteilhaften Modellbahn-Starpackungen. www.z21.eu. smartRail – Fahrfreude auf der Stelle! Beschleunigen, Bremsen, Licht, Signale, Sound – die Weltneuheit smartRail bietet das volle Fahrerlebnis auf einem hochwertigen Schienenlaufband. Ob im Büro oder Zuhause, mit smartRail genießen Sie die Funktionalität, Vorbildtreue und Präzision Ihrer digitalen Loks aus nächster Nähe, wann immer und wo immer Sie wollen. Auf smartRail fahren H0-Loks von ca. 120 bis 305 mm Länge. Egal ob 2-Leiter oder 3-Leiter, DCC oder Motorola. Neben der Bedienung mit den Funktionstasten ist auch die Steuerung mit Ihrem Smartphone oder Ihrem Tablet-PC über die in smartRail integrierte Z21-Funktion möglich. Dank der in smartRail integrierten innovativen Z21 Modellbahnsteuerungs-Funktion kann die Steuerung auch mit einem fotorealistischen Führerstand erfolgen. Fahrfreude auf der Stelle – mit den smartRail Exklusivsets von Fleischmann. www.smartrail.eu
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Bahn im Bahnhof Im Jahr 1993 baute Ernst Kainz in Traismauer ein 70m2 großes Modell der Mariazellerbahn von Laubenbachmühle bis Erlaufklause. Die Strecke wurde mit allen Bahnhöfen, Brücken, Viadukten und Tunnels liebevoll nachgebaut. Über 20.000 Bäumchen hat er mit seinen Helferinnen und Helfern aufgestellt und daneben eine kleine Ausstellung mit Schaustücken und Fotos rund um die Mariazellerbahn zusammengestellt. Nach seinem Tod im Mai 2001 wurde die Idee der Vereinsgründung geboren. Am 14. November 2001 wurde den Proponenten die Anlage von der Marktgemeinde Kirchberg per Vertrag zur Betreuung übergeben. Die Gemeinde stellte die Anlage dem Verein zur freien Verfügung, diese verpflichtet sich im Gegenzug aber vertraglich dazu, regelmäßig einmal pro Woche für Besucher offen zu halten. Als die Gemeinde Kirchberg an der Pielach im Jahr 2015 den Bahnhof Kirchberg kaufte, ergab sich die Möglichkeit, in das Bahnhofsgebäude zu übersiedeln. So können wir den Besuchern künftig noch mehr Strecke der Mariazellerbahn und zwei originale Mariazellerbahn Fahrzeuge präsentieren. Die Idee „Bahn im Bahnhof“ war geboren. Da der Verein und die Gemeinde das 350.000 Euro-Projekt nicht alleine stemmen konnte wurde bei ECO-Plus und der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich um Unterstützung angesucht, die dann auch gewährt wurde. Nun nähert sich das Projekt in großen Schritten der Fertigstellung im Jahr 2018. Das Modellbahnmuseum Mariazellerbahn in Kirchberg an der Pielach ist jeden Sonntag von 13-17 geöffnet, ein Besuch kann jedem Freund der Mariazellerbahn wärmstens ans Herz gelegt werden. www.mzb-modellbahnmuseum.at
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