Basel Express 9/20

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Redaktion

November 2020  Basel-Express.ch

So soll das neue Schulgebäude «Surbaum» in Reinach nach der Fertigstellung 2024 aussehen. Geplant ist ab 2021 ein Neubau mit Klinkermauerwerk als Fassadenelement. Das alte Gebäude entspricht nicht mehr modernen Ansprüchen. (Visualisierung: indievisual ag Zürich)

Reinacher beschliessen Schulhausneubau «Surbaum» Investition in Höhe von 49 Millionen Franken. Dreistöckige Primarschule, zweistöckige Dreifachturnhalle und ein Kindergarten sollen für die Jungen, Mädchen und Pädagogen optimale Bedingungen bieten. Klares Abstimmungsergebnis für das Projekt.

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ie Einwohner von Reinach haben bei der Abstimmung am 27. September mit deutlichem Mehr für das Projekt Schulhausneubau «Surbaum» votiert. Bei der kommunalen Abstimmung waren 6739 Stimmzet­ tel (52,42 Prozent) abgegeben worden. Gestimmt wurde 4705 mal mit Ja und 1769 mal mit Nein. Zuvor hatten sich schon der Gemeinderat und der Einwohnerrat in seiner Sitzung am 22. Juni (eine Gegenstimme) für den Neubau ausgesprochen.

es in einer Broschüre vor der Abstimmung. «Das heutige Schulhaus ist wegen der vielen Treppen und fehlender Lifte weder rollstuhlgängig noch unterhaltsfreundlich.» Ein Teil der Schülerinnen und Schüler sei derzeit befristet in Räumlichkeiten des Schulhauses Bachmatten untergebracht. Auch weil die Gemeinde einen weiteren Zuzug von Einwohnern und damit steigende Schülerzahlen erwartet, wäre in einem lediglich sanierten Schulhaus «Surbaum» nicht ausreichend Platz.

Schulhauskomplex in die Jahre gekommen

Deutlich bessere Bedingungen für Pädagogen und Schüler

«Reinach wurde zu einem wesentlichen Teil in den 1960er- bis 80er-Jahren gebaut», erinnerte Gemeindepräsident Melchior Buchs (FDP) an die Baugeschichte. «Schulhäuser und Infrastrukturen stammen mehrheitlich aus dieser Zeit. Nach 50 Jahren ist jetzt eine Totalsanierung oder ein Neubau der Schulhäuser nötig», warb er für das Projekt. Unterschiedliche Baumängel wie der Brandschutz, die Erdbebensicherheit oder der ungenügende Energiestandard hatten die Verantwortlichen dazu bewogen, für den Neubau zu werben. Auch weil bei einer Sanierung fast die genau gleiche Investitionssumme hätte aufgebracht werden müssen.

Geplant ist vom Team Steiner AG/Masswerk Architekten AG als Wettbewerbssieger ein Neubau mit Klinkermauerwerk als Fassadenelement. Zwei innenliegende Lichthöfe sind ebenfalls Bestandteil der Planungen. «Durch die Positionierung des Schulhauses und der Turnhalle im Gelände wird die Gebäudekomposition ins Quartier eingebettet und mit diesem vernetzt. Es entsteht ein grosser, zentraler und zusammenhängender Schulhof mit Sport- und Spielfeld als zukünftige „grüne Mitte“ der Gesamtanlage», beschreiben die Architekten ihr Projekt.

Altes Schulhaus «Surbaum» nicht mehr geeignet

Unterrichtsräume für drei Klassenzüge von der 1. bis 6. Klasse, also insgesamt 18 Klassen, sind vorgesehen. Daneben werden in ausreichender Zahl Räumlichkeiten für Therapie und Förderung geschaffen, um Lehrkräften, Logopäden oder Schulsozialarbeitern eine deutlich grössere Flexibilität

«Die derzeitige Einteilung der Räume erlaubt keinen zeitgemässen Unterricht und die 5. und 6. Klassen haben nicht genügend Raum», hiess

Unterrichtsräume für drei Klassenzüge

zu ermöglichen. Für festliche Anlässe ist eine Aula konzipiert. Für die Dreifachturnhalle, die auch von den Sport- und Kulturvereinen der Gemeinde Reinach genutzt werden kann, ist eine kleine Publikumstribüne geplant. Dazu kommt ein Doppelkindergarten mit eigener Gartenanlage, eine Bibliothek sowie ein Werkzentrum.

Lift im Schul- und Turnhallengebäude Auch für Kinder und Erwachsene mit Behinderung wird es nach der Fertigstellung ideale Bedingungen geben. Barrierefreie Mobilität wird per Lift im Schul- und Turnhallengebäude garantiert. Pläne für die Heizung sehen vor, dass die Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Wärmepumpen, die im Sommer auch zur Kühlung eingesetzt werden können, sollen an Erdsonden angeschlossen werden. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage vorgesehen, die einen grossen Teil des Eigenbedarfs an Strom abdecken kann.

Auch Aussenanlagen entsprechen modernen Standards Im Bauprojekt integriert ist die Schaffung eines grosszügigen Schulhofs mit schattenspendenden Bäumen. Dazu kommen ein Allwettersportplatz sowie ein Kunstrasenplatz. Während der Bauzeit werden die Kinder in einer provisorischen Schulanlage auf dem Weiermattparkplatz unterrichtet. Im Herbst 2021 wird mit den Abbrucharbeiten begonnen. Zum Schuljahresbeginn 2024 sollen die Gebäude in Betrieb genommen werden. (ur)

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