Programmheft 2. Abo-Konzert 2018/19

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ALEXANDER LOKSCHIN

LEITUNG:   SCHLAGZEUG: CHRISTIAN BALDUR BRÖNNIMANN DIERSTEIN

EMMANUEL NUNES

MICHEL ROTH

ALLES BLEIBT ANDERS

MUSICALTHEATER BASEL SO 21.10.2018 • 19 H

2. ABO-KONZERT


Ohne die folgenden Partner könnte das heutige Konzert nicht stattfinden. Die Basel Sinfonietta dankt herzlich für die wertvolle Unterstützung.

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Kultur-Pool der Plattform Leimental: Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Burg, Ettingen, Oberwil, Schönenbuch, Therwil

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Ovid-Denkmal in der rumänischen Hafenstadt ConstanČ›a am Schwarzen Meer (mit der Carol-I.-Moschee im Hintergrund)


EDITORIAL

Für unser 2. Abo-Konzert haben wir den Schweizer Komponisten Michel Roth nicht nur beauftragt, ein neues Werk für uns zu schreiben, sondern ihm gleichzeitig eine Carte blanche für die Programmierung des gesamten Konzertabends erteilt. Wir freuen uns daher sehr, Ihnen heute Abend nicht nur eine Uraufführung zu präsentieren, sondern ein speziell für uns «komponiertes Programm» mit erstmals in der Schweiz erklingender Musik. Im Zentrum des Programms steht das Auftragswerk an Michel Roth, der für den Perkussionisten Christian Dierstein und uns ein grossangelegtes Schlagzeugkonzert mit dem Titel «Die letzte Welt» geschrieben hat. Als freie Vorlage diente Roth der gleichnamige Roman von Christoph Ransmayr über den römischen Dichter Ovid, der aus Rom in die Provinz verbannt wurde, und sein mythologisches Hauptwerk, die «Metamorphosen». Die Themen der Verbannung und Verwandlung finden sich auch im übrigen, aus Schweizer Erstaufführungen bestehenden Programm wieder: Alexander Lokschin, dessen Sinfonia Stretta das Konzert eröffnet, wurde selbst wegen seiner künstlerischen Haltung von Moskau in die sibirische Provinz verbannt. Emmanuel Nunes’ Wandlungen wiederum greifen das Moment der steten Verwandlung auf in Form von fünf Passacaglien in variativer Form. In diesem Sinn stellen wir fest: Alles bleibt anders.

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PROGRAMM

ALEXANDER LOKSCHIN

2. Abo-Konzert 21. Oktober 2018, 19 Uhr Musical Theater Basel

(1920–1987)

SYMPHONIE NR. 4 – «   SINFONIA STRETTA» (1968)   20’

EMMANUEL NUNES (1941–2012)

WANDLUNGEN – FÜNF PASSACAGLIEN (1986)  

für 25 Instrumente

Konzerteinführung um 18.15 Uhr CHRISTIAN DIERSTEIN Schlagzeug BALDUR BRÖNNIMANN Leitung BASEL SINFONIETTA

28’

PAUSE

MICHEL ROTH (*1976)

DIE LETZTE WELT für Schlagzeug und Orchester (2018)   35’ 

Schweizer Erstaufführung Uraufführung

Mit freundlicher Unterstützung von PRO HELVETIA, SULGER-STIFTUNG und ERNST GÖHNER STIFTUNG sowie mit finanzieller Unterstützung durch die FONDATION SUISA. In Kooperation mit ONSTAGE mobile app und RICORDI Berlin.

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Rohstoff 1: Holz


EIN KOMPONIERTES PROGRAMM Meine Komposition ist inspiriert von Christoph Ransmayrs grandiosem Roman Die letzte Welt (1988). Ransmayr erzählt darin eine in die Gegenwart gelegte Spurensuche am Rande der Zivilisation, am Verbannungsort des römischen Dichters Ovid (Tomis am Schwarzen Meer, heute Constanța/ Rumänien). Dabei treten die Figuren von Ovids berühmter Dichtung Metamorphosen in einer von der Zeit verwandelten Gestalt auf, als menschliche Randexistenzen, die untrennbar verknüpft sind mit den sie umgebenden grossen naturschöpferischen Wandlungen und stetigen Umwälzungen der Weltgeschichte am Rande Europas. Das Stück Die letzte Welt und insbesondere sein solistischer Schlagzeugpart erforscht solche zivilisatorische Wurzeln: ausgehend von den drei elementaren Rohstoffen Holz, Metall und Haut entwirft die Komposition Möglichkeiten und Spielräume kulturellen Lebens, indem vom Solisten aus diesen Materialien realtime und in ständiger Metamorphose neue bespielbare Klangkörper kreiert werden. Fundstücke, Bruchstücke, Instrumentenfragemente treten dabei neben «ge-fertig-te» Instrumente, elaborierte Spieltechniken und Anregungsarten treffen auf experimentelles, intuitives Erkunden, schlagzeugerisches Können steht neben instrumentenbaulicher Geräuschkulisse. Dabei wendet das Stück Erkenntnisse aus meinem langjährigen Forschungsprojekt mit Christian Dierstein über «Schlägel und Anreger des Schlagzeugspiels» an.

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Echo und Fama Zwei Figuren aus Ransmayrs Text erhalten eine besondere musikalische Funktion, beide werden bereits von Ovid in seinen Metamorphosen weitgehend «klanglich» charakterisiert: Echo und Fama. Ovid beschreibt Echos Fall vom «Wesen» einer «stimmbegabten Nymphe» zum «leeren Schall»: «Die Stimme bleibt, das Gebein soll sich in Stein verwandelt haben. Seitdem ist sie in Wäldern verborgen und lässt sich auf keinem Berg blicken. Alle können sie hören. In ihr lebt nur der Klang.» Zu Fama schreibt Ovid: «Es gibt einen Ort in der Mitte des Erdkreises, zwischen Erde, Meer und Himmelszonen, [...] von dort kann man alles, was irgendwo geschieht, sehen, sei es auch noch so weit entfernt, und jede Stimme dringt an das lauschende Ohr. Fama wohnt dort und hat sich an der höchsten Stelle ein Haus gebaut, ihm zahllose Eingänge und tausend Öffnungen verliehen und die Schwellen nicht mit Türen verschlossen. Tag und Nacht steht es offen; es ist ganz aus tönendem Erz; überall hallt es, wirft die Klänge zurück und wiederholt, was es hört. [...] wahre und erlogene Gerüchte wirbeln zu Tausenden durcheinander, und es herrscht ein Gewirr von Stimmen. Die einen füllen unbeschäftigte Ohren mit Gerede, die anderen tragen das Erzählte weiter, und das Mass des Erfundenen wächst (mensura ficti crescit); jeder neue Berichterstatter fügt zu dem Gehörten etwas hinzu. Dort wohnt die Leichtgläubigkeit, dort der leichtfertige Irrtum, die eitle Freude und die fassungslosen Ängste, der jähe Aufruhr und das Geflüster, dessen Vater niemand kennt. Fama hört, was am Himmel, auf dem Meer und auf Erden geschieht und ergründet die ganze Welt.»

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Kompositorische Prinzipien Echo und Fama prägen als kompositorische Prinzipien besonders den Orchesterpart: Echo als verzerrender Widerhall, bis hin zum «billigen Imitat» von Impulsen aus dem Schlagzeugsolopart verbunden mit der im Stückverlauf immer wieder erkundeten Frage musikalischer Identität oder ob es Schall ohne Körper geben kann. Dazu werden die drei Orchesterschlagzeuger (vom Publikum aus hinter einer jeweils von hinten bespielbaren Holz-, einer Metall- und einer Fellfläche verborgen) zu nur hörbaren klanglichen Begleitern des Solisten, wobei sie die Materialität stark erweitern und verfremden, beispielsweise mittels Plastikobjekten. Fama verkörpert dagegen das Prinzip des verstärkenden Resonanzraums, indem sich heterogenes Material aus vielfältigen Quellen spiegeln, neu verbinden und weiterentwickeln kann (mensura ficti crescit). Beides, Echo und Fama, sind gewissermassen Kulturtechniken der Kommunikation, der Vervielfältigung, des «Fortschritts», die auf orchestraler Ebene die bruchstückhaften und «ungehörten» Klangkörper des Soloparts netzartig weiterzuspinnen vermögen und damit formbildend wirken.

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Formale Orientierung Formal orientiert sich die Komposition frei an einem zweiten, mehr musikalisch-intertextuellen Grundmaterial: Zwei Motetten (teils Philipp de Vitry zugeschrieben) aus dem spätmittelalterlichen Roman de Fauvel von Gervais du Bus (Anfang 14. Jh.). Diese Versdichtung beschreibt als bitterböse Satire ebenfalls eine «letzte Welt», in der ein ruchloser Esel am königlichen Hof Karriere bis zum Herrscher macht. In beiden gegen Ende des Manuskripts eingefügten Motetten (Tribum que non abhorruit und In nova fert animus mutatas dicere formas corpora) wird in für die Ars Nova typischer Textschichtung und Montage dieses Geschehen vielfältig kommentiert und dabei mehrfach wört­lich auf Ovids Metamorphosen und seine Briefe aus der Verbannung (Epistulae ex Ponto) angespielt. Zu dieser semantischen Komplexität gesellt sich eine anspruchsvolle Zahlen- und Proportionssymbolik und eine strikte Isorhythmie über einem cantus firmus. Wie gegenüber den textlichen Quellen Ransmayr und Ovid dient mir auch dieses musikalische Material nicht als Programm oder wird es gar in Form eines Zitates in die Partitur eingeschrieben, sondern vielmehr als kompositorisches Prinzip in Form eines archaischen cantus firmus als Grundlage einer übereinanderschichtenden Montage und der stetigen variativen Neubespiegelung bis hin zur satirischen Verfremdung von musikalischem Material. Hier findet mein neues Stück Anschluss an die beiden übrigen Werke des für die Basel Sinfonietta «komponierten Programms»: Alle drei entfalten ihre Variationstechnik nicht nur in der realen musikalischen Zeit, sondern betreiben sie ebenso als eine Art archäologische Spurensuche in der musikalischen Vergangenheit.

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Rohstoff 2: Metall


Rohstoff 3: Haut


Variationen und Spurensuche Emmanuel Nunes’ Wandlungen (1986) sind als Zyklus von Passacaglien angelegt, über deren Fundamenten sich wie kommende und gehende Zeitalter immer neue assoziationsreiche Gestalten und Akkordblöcke auftürmen und sogleich wieder zerfallen. Diese stetig voranschreitende und zugleich geheimnisvoll zyklische Zeiterfahrung beschrieb Nunes selbst als «rencontre avec le temps réel» – und tatsächlich hat man beim Anhören des Stücks das Gefühl, die kompositorischen Entscheidungen realtime beobachten zu können. Alexander Lokschins vierte Symphonie mit dem Beinamen Sinfonia Stretta (1968) ist als Variationensatz konzipiert, wobei das Thema schnell ins Strukturelle absinkt und sich auf diesem Nährboden in ständig neue Gestalten von unerhörter klanglicher und stilistischer Farbigkeit zu verwandeln vermag. Es ist der grosse kulturen- und epochenübergreifende Horizont, der dieser Musik immer neue Klangräume und musikalische Bedeutungszusammenhänge öffnet und zugleich den progressiven Komponisten zeitlebens zum Spielball der sowjetischen Kulturpolitik machten und zum inneren wie äusseren Exil in seiner sibirischen Heimat zwangen – hier schliesst sich ein biographischer Kreis mit Ovid und mit Ransmayrs Die letzte Welt, einschliesslich der heute kurios anmutenden Tatsache, dass Ransmayrs postmoderner Roman über Ovid und dessen Metamorphosen in Rumänien vom Regime von Nicolae Ceaușescu zensuriert worden ist. MICHEL ROTH

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ALEXANDER LOKSCHIN Komponist Alexander Lasarewitsch Lokschin wurde am 19. September 1920 in Bijsk – einer am Nordrand des zentralasiatischen Altai-Gebirges gelegenen Stadt – geboren. Nach erfolgreicher pianistischer Ausbildung in seiner Heimat ging er zur Fortbildung seiner Studien an das Tschaikowsky-Konservatorium nach Moskau, wo er als Schüler von Nikolai Mjaskowski und Heinrich Litinski Komposition studierte. Seine Abschlussarbeit, das vokalsinfonische Poem «Les fleurs du mal» auf Gedichte von Charles Baudelaire missfiel der politischen Zensur wegen des als westlich-dekadent geltenden Sujets. Lokschin wurde daher 1941 nicht zum Examen zugelassen und konnte sein Studium erst 1944 abschliessen. Im Zweiten Weltkrieg leistete Lokschin kurzzeitig Kriegsdienst in der Roten Armee, wurde krankheitshalber entlassen und kehrte nach Nowosibirsk zurück, wo er in einer Militärkapelle mitwirkte. 1945 bis 1948 arbeitete Lokschin als Lektor für Instrumentierung am Moskauer Konservatorium. 1948 musste sich Lokschin einer Magenresektion unterziehen. Kurz darauf fiel er erneut in Ungnade stalinistischer Kulturpolitik und wurde vom Konservatorium suspendiert. Lokschin kehrte nach Sibirien zurück und war bis zu seinem Tod im Jahr 1987 als freischaffender Komponist tätig. Seine Kompositionen wurden trotz Anerkennung durch international renommierte Komponistenkollegen wie Schostakowitsch zu seinen Lebzeiten kaum aufgeführt.

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EMMANUEL NUNES Komponist Emmanuel Tito Ricoca Nunes wurde 1941 in Lissabon geboren. Nach Harmonielehre- und Kontrapunktstudien an der Musikakademie Lissabon übersiedelte er 1964 nach Paris, wo er die Kompositionskurse von Henri Pousseur (1964) und Pierre Boulez (1965) besuchte. Von 1965 bis 1967 folgten im Zusammenhang mit den Kölner Kursen für Neue Musik Studien bei Karlheinz Stockhausen und Henri Pousseur (Komposition), Jaap Spek (elektronische Musik) und Georg Heike (Phonetik). 1971 erhielt Nunes am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique den Ersten Preis für musikalische Ästhetik; er begann eine unvollendet gebliebene Dissertation über Anton Webern. Ab 1981 war Nunes Leiter der Kompositionsseminare der Gulbenkian-Stiftung in Lissabon. Von 1986 bis 1992 hatte er einen Lehrauftrag für Komposition an der Musikhochschule Freiburg (Institut für Neue Musik). Ab 1990 unterrichtete er am Pariser Konservatorium Kammermusik und am Konservatorium Romainville (bei Paris) Komposition. 1991 wurde Nunes vom portugiesischen Präsidenten zum Comendador da Ordem de Santiago da Espada ernannt. Ab 1992 war er Professor für Komposition am Konservatorium in Paris, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2012 lebte. Viele seiner Werke entstanden als Kompositionsaufträge der GulbenkianStiftung, von Radio France und des französischen Kulturministeriums und wurden bei wichtigen internationalen Musikfestivals aufgeführt.

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MICHEL ROTH Komponist Michel Roth wurde 1976 in Altdorf (Uri) geboren und ist in Uri und Luzern aufgewachsen. Nach der Matura studierte er ein Jahr Musikwissenschaft und Germanistik an der Universität Basel, bevor er in die Kompositionsklassen von Roland Moser und Detlev Müller-Siemens an der Musikhochschule Basel wechselte und nach fünf Jahren seine Studien in Komposition und Musiktheorie mit Auszeichnungen abschloss. Bereits während seines Studiums erfolgte eine intensive Unterrichtstätigkeit an der Musikhochschule Luzern; im Sommer 2002 wurde er dort zum Professor für Musiktheorie und Komposition ernannt und leitete die Bereiche Komposition und zeitgenössische Musik. In dieser Funktion arbeitete er mit Pierre Boulez, Peter Eötvös, Helmut Lachenmann und George Benjamin zusammen und baute in Zusammenarbeit mit der Lucerne Festival Academy den Studiengang Contemporary Art Performance auf. 2011 folgte er einer Berufung zum Professor für Komposition und Musiktheorie der Hochschule für Musik Basel, wo er auch als Mitglied der Forschungsabteilung tätig ist. Als Komponist hat Michel Roth mit vielen namhaften Interpreten zusammengearbeitet. Seine Werke wurden an Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Warschauer Herbst, den Wittener Tagen für neue Kammermusik oder den Darmstädter Ferienkursen aufgeführt. Neben seiner praktischen Tätigkeit forscht und publiziert er zu musiktheoretischen Themen und ist Musikkurator von interdisziplinären Ausstellungsprojekten. Gegenwärtig forscht er zum Thema «Spieltheorie und offene Form» in einem vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projekt.

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CHRISTIAN DIERSTEIN Schlagzeug Christian Dierstein absolvierte sein Musikstudium bei Bernhard Wulff in Freiburg in Breisgau, bei Gaston Sylvestre in Paris und bei Wassilios Papadopulus in Mannheim. Er ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe und war Stipendiat der deutschen Studienstiftung sowie der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Seit 1988 ist er Schlagzeuger des ensemble Recherche und seit 1994 des Trio accanto mit Nicolas Hodges und Marcus Weiss. Christian Dierstein beschäftigt sich intensiv mit aussereuropäischer Musik und der freien Improvisation. In der Saison 2010/11 wurde er von der European Concert Hall Organisation (ECHO) als «Rising Star» ausgezeichnet. Solistische Auftritte mit verschiedenen Orchestern führen ihn um die ganze Welt. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Einspielungen als Solist und mit Kammermusik belegen sein Können. Seit 2001 ist er Professor für Schlagzeug und neue Kammermusik an der Hochschule für Musik in Basel und seit 2014 Gastprofessor in Madrid. Zudem ist er seit 2008 Schlagzeugdozent bei den internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.

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BALDUR BRÖNNIMANN Principal Conductor Baldur Brönnimann, 1968 in Basel geboren und in Pratteln aufgewachsen, ist einer der führenden Dirigenten für zeitgenössische Musik – und seit September 2016 Principal Conductor der Basel Sinfonietta. Versiert, flexibel und mit grosser Offenheit ist er im Konzertsaal wie im Opernhaus beliebt und viel gefragt. Wichtig ist ihm die umfassende und innovative Vermittlung von Musik. Neben einer regelmässigen Zusammenarbeit mit den führenden Ensembles für zeitgenössische Musik wie dem Klangforum Wien oder dem Ensemble Intercontemporain verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Teatro Colón in Buenos Aires. Seit 2015 ist er zudem Chefdirigent des Orquestra Sinfónica in Porto. Von 2011 bis 2015 war Brönnimann künstlerischer Leiter von BIT20, dem führenden Ensemble für zeitgenössische Musik in Norwegen. Zudem stand er von 2008 bis 2012 dem National Symphony Orchestra of Colombia in Bogotá als musikalischer Leiter vor. Zu den Höhepunkten von Brönnimanns Saison 2018/19 zählen Auftritte mit dem Seoul Philharmonic sowie Debuts mit dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg, der Staatskapelle Weimar, dem Norwegian Radio Orchestra, und der Tapiola Sinfonietta in Finnland, sowie die Übernahme der künstlerischen Leitung des finnischen Avanti! Festival 2019.

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BASEL SINFONIETTA MUSIKERINNEN & MUSIKER VIOLINE I Simone Zgraggen 1 David Caflisch Sontòn Urs Haas Nina Ulli Franziska Leupold Elena Abbati Martina Albisetti Delphine Granges Simone Flück Stephanie Ruf Friedemann A. Treiber Virginie Raemy

VIOLONCELLO Karolina Öhman 2 Ana Helena Surgik Lisa Hofer Barbara Weishaupt Carlos Sánchez Muñoz Friederike Arnold

VIOLINE II Mirka Scepanovic 2 Sofiia Suldina Renate Hofstetter Marzena Toczko Franziska Mosimann Joseph Querleux Katharina Jäckle Claudine Ostermann Iliana Hristova -Schierer Ulrich Bürgi

FLÖTE Julian Cawdrey Franziska Stadelmann Vera Leibacher

VIOLA Shelley Soerensen 2 Elia Portabales Rodríguez Carlos Vallés Garcia Anja Martin -Glatthard Tatiana Kunz Christine Wagner Elisabeth Kappus Mariateresa Pagano

KONTRABASS Mariona Mateu Carles 2 Claudia Brunner Lukas Burri Philippe Dreger

OBOE Marita Kohler Sylvain Faucon Katherine Pigott KLARINETTE Hanna Langmeier Stenz Lionel Andrey Yolanda Fernandez Toshiko Sakakibara

HORN Christian Schweizer Udo Schmitz Takashi Sugimoto Johannes Radeke TROMPETE Matthew Conley Jens Bracher Andrea Vonk Sarah Slater POSAUNE Artur Smolyn Anita Kuster Rudi Hermann Jasmin Weber-Studer PAUKEN Thomas Waldner GLOCKENSPIEL Ludovic Van Hellemont HARFEN Julia Wacker Esther Severac CELESTA Lukas Rickli

FAGOTT Nadav Cohen Benoit Tainturier Irene Moreno Salas

SCHLAGZEUG Kai Littkopf Fran Lorkovic Antoine Brocherioux Elliott Harrison Victor Barcelo

SAXOPHON Sandra Brigger

1 Konzertmeisterin 2 Stimmführerin

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BASEL SINFONIETTA Musik am Puls der Zeit Die Basel Sinfonietta ist ein auf zeitgenössische Musik spezialisiertes Orchester mit sinfonischer Besetzung – und sowohl aufgrund ihres musikalischen Profils, ihrer Grösse wie auch ihrer demokratischen Selbstverwaltung ein weltweit einzigartiger Klangkörper. Principal Conductor der Basel Sinfonietta ist Baldur Brönnimann. Assistant Conductor der Saison 2018/19 ist Andrew Joon Choi. Getragen vom Anspruch, durch Kompositionsaufträge, Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen Musik am Puls der Zeit zur Aufführung zu bringen, sprengt die Basel Sinfonietta seit ihrer Gründung im Jahr 1980 den Rahmen der klassischen Konzertkonventionen und lässt mit gewagten Programmen voller zeitgenössischer Musik, Multimedia und Performance international aufhorchen. Zu den Höhepunkten der Saison 2018/19 gehören die Auftritte im Rahmen der Basel Composition Competition, die Zusammenarbeit mit Komponisten wie Michel Roth, Maurus Conte und Bernd Richard Deutsch sowie dem Schlagzeuger Christian Dierstein, dem Pianisten Nicolas Hodges, dem Sheng-Spieler Wu Wei, der Sängerin Joceylin B. Smith und dem Sänger David Moss. Die Basel Sinfonietta wird u.a. durch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft finanziell unterstützt.

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SAISON 2018/19


ABO 4 Gönnen auch Sie Ihren Ohren ein Abenteuer

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ABO-KONZERTE 2018/19 3 AGGLO ROCKT SO, 27.01.19, 19 UHR Z7 KONZERTFABRIK, PRATTELN (BL) 4 SCHWEIZER KÖNIG SO, 24.03.19, 17 UHR MARTINSKIRCHE, BASEL 5 LEUCHTENDE GARAGE SO, 05.05.19, 19 UHR PANTHEON BASEL, MUTTENZ (BL) 6 STADT MUSIK SO, 23.06.19, 19 UHR FREILAGER-PLATZ, MÜNCHENSTEIN (BL)

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PATENSCHAFTEN Werden auch Sie Pate oder Patin eines Instruments Ihrer Wahl! Mit einer Patenschaft ermöglichen Sie uns, musikalische Visionen und Zukunftsziele zu verwirklichen. KONTAKT Werner Hoppe, PR & Marketing T 061 335 54 96 werner.hoppe@ baselsinfonietta.ch

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Patenschaft Platin CHF 1000.–

Patenschaft Gold CHF 500.– Patenschaft vakant ● ●

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FÖRDERVEREIN

Die Innovation braucht Sie! Als Orchester müssen wir heute Risiken eingehen, die übermorgen als wunderbare Konzerte in Erinnerung bleiben. Fördern Sie uns, das innovativste Orchester der Schweiz! Schon ab CHF 50.– jährlich werden Sie Mitglied des Fördervereins der Basel Sinfonietta. Einmal pro Saison erhalten Sie eine persönliche Einladung zur Mitgliederversammlung mit Apéro und anschliessendem Konzertbesuch. Vor jedem Abo-Konzert stellen wir Ihnen per E-Mail die digitale Version des Konzertprogrammhefts zur Verfügung. Zudem kommen Sie in den Genuss einer «4 für 2»-Ticketaktion für alle unsere Abo-Konzerte. Gelegentlich laden wir Sie zudem hinter die Kulissen zu spannenden Probenbesuchen ein und in grösseren Abständen organisieren wir für Sie eine Konzertreise, damit Sie uns auch einmal bei einem internationalen Engagement erleben können.

BEITRÄGE Einzelmitgliedschaft CHF 50.– Paarmitgliedschaft CHF 80.– Patronatsmitglied ab CHF 200.– Firma ab CHF 1000.– Patronatsmitglieder und Firmen werdenin den Programmheften und auf der Website aufgeführt. Beiträge ab CHF 100.– können von den Steuern abgezogen werden. Auch kleinere Beiträge an unseren Förderverein tragen dazu bei, dass wir etwas ermöglichen können: eine zusätzliche Probe, einen Kompositionsauftrag oder ein aufregendes Education-Projekt. Unterstützen Sie uns mit einer Einzahlung auf das folgende Konto: Förderverein Basel Sinfonietta Konto-Nr.: 40-32362-0 IBAN: CH64 0900 0000 4003 2362 0 BIC: POFICHBEXXX

VORSTAND FÖRDERVEREIN Sven Inäbnit (Präsident) Franziska Reinhard (Vize-Präsidentin) Hanni Huggel (Aktuarin) Marianne Heiz (Kassierin) Judith Van der Merwe Paul Schär Heiner Vischer

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Die Basel Sinfonietta dankt allen Mitgliedern des Fördervereins für ihre Unterstützung. Ein besonderer Dank geht an die hier namentlich aufgelisteten Patronatsmitglieder für ihre teilweise jahrzehntelange Treue und für ihre besondere Grosszügigkeit dem Orchester gegenüber.

Katharina & Manuel Aeby-Hammel Erika Binkert-Meyer Rita & Peter Bloch-Baranowski Ruth & Hansulrich Bernath Ulrich Blumenbach Yvonne & Michael Böhler-Dobler Bettina Boller Andreae Claude Breutel Elisabeth & Urs Brodbeck Sigrid Brüggemann Christine & Bernhard Burckhardt Leonhard Burckhardt David Thomas Christie Susanna & Fitzgerald Crain Kaufmann Martin Derungs Annemari & Fred Dolder-Vonder Mühll Marie-Christine & Patrick J. Dreyfus Paul J. Dreyfus Peter Facklam Charlotte Fischer Liselotte Frei Annetta & Gustav Grisard Walter Gürber-Senn Dorothea & Franz Helbling Ursula & Josef Hofstetter-Schaad Bernhard Hohl Bianca Humbel-Rizzi Gabriele & Sven Inäbnit Graziella & Ruedi Isler Rudolf Kelterborn Ursula Klingelfuss Luzia & Jan Konecny-Sprecher Alexander Krauer

Marie-Thérèse Kuhn-Schleiniger Irma Laukkanen & Andreas Nidecker Manuel Levy René Levy Jakob Maier Annemarie & Thomas Martin-Vogt Andreas Nidecker Catherine Oeri Barbara & Hans Ulrich Rudolf-Wehrli Nicolas Ryhiner & Beatrice Zurlinden Sylvia & Emil Rysler Michael Schaepe Paul Schär Evi & Andres Schaub-Keiser Charlotte & Peter Schiess René Schluep-Zimmermann Beat Schönenberger Anne Sprunger Staufer Katharina Striebel-Burckhardt † Nora & Daniel Suter Philipp Sutter Verena Trutmann Judith & Leon Van der Merwe Caroline Vonder Mühll Christine Vischer Heinrich A. Vischer Rudolf Vonder Mühll Marie-Christine WackernagelBurckhardt Philipp Weber Marianne & Daniel Weidmann-Munk Alfred Weishaupt Anne-Käthi Wildberger

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VORSCHAU 3. Abo-Konzert 2018/19 In unserem 3. Abo-Konzert gehen wir im grössten Rocktempel der Agglomeration Basel der Frage nach, was heutige Komponisten am Urbanen interessiert? Das von uns in Auftrag gegebene Orchesterstück REM des jungen Komponisten Maurus Conte setzt Strukturen der Stadtentwicklung assoziativ in musikalische Form um. Simon Steen-Andersen geht es in seinem Klavierkonzert um industrielle Klänge, die er mit Hilfe eines praktischen Experiments kreierte: Er liess in einer Fabrikhalle ein Klavier aus einiger Höhe zu Boden fallen, um dann auf dem solcherart ramponierten Instrument Töne zu erzeugen, die zu einem multimedialen Klavierkonzert samt Videoaufzeichnung des Experiments verarbeitet werden. Ganz ohne visuelle Unterstützung entwirft John Adams' «City Noir» ein Bild von Hollywood, wie es uns im Film Noir begegnet – eine Hommage weniger an eine reale Stadt denn an ihren Mythos.

AGGLO ROCKT Sonntag, 27.01.19, 19 Uhr Z7 Konzertfabrik, Pratteln (BL) Maurus Conte (*1982) REM (2019)   John Adams (*1947) City Noir (2009)    Simon Steen-Andersen (*1976) Piano Concerto (2014)    Mit Nicolas Hodges (Klavier) und André de Ridder (Leitung)

Schweizer Erstaufführung Uraufführung

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KONTAKT GESCHÄFTSSTELLE Basel Sinfonietta Postfach 131 4018 Basel T +41 (0)61 335 54 15 info@baselsinfonietta.ch

IMPRESSUM FELIX HERI Geschäftsführung felix.heri@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 21

REDAKTION: Werner Hoppe

WERNER HOPPE PR & Marketing werner.hoppe@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 15

TEXTE S. 3–36: teilweise von Künstlern, Agenturen und Verlagen zur Verfügung gestellt, von der Redaktion gekürzt und/oder übersetzt.

SUSANNE JANI Personalbüro & Buchhaltung fibu@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96 JENS BRACHER Projektmanagement jens.bracher@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96 ANDRES MAURER Orchestertechnik andres.maurer@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96 RAFFAELE PERNIOLA sinfonietta.tv & Notenverwaltung r.perniola@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96

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CARTOON S. 1: Magi Wechsler

FOTOS: S. 2: Allnumis.com S. 6: Initiative Holz S. 11: Pexels S. 12: Effektiv S. 14/15: Zlatko Mićić S. 16: CollLib.com S. 18: João Messias S. 21: MichelRoth.ch S. 22: Thomas Hammelmann S. 25+29: Benno Hunziker GESTALTUNG: www.tristesse.ch Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.


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