TURANGA
«Tätig ist man immer mit e inem gewissen Lärm. Wirken geht in der Stille vor sich.» Peter Bamm
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EDITORIAL
Was für ein Werk! Vogelzwitschern und indische Liebesrhythmen, Hollywood‑ gesten und ein von der indonesischen Gamelan-Musik inspiriertes Klingeln und Glitzern allerorten. Ein Reichtum an Klangfarben und ein Raffinement poly‑ rhythmischer Strukturen, die musikge‑ schichtlich einmalig sind. «Turangalîla» ist das sinfonische Grossereignis des 20. Jahrhunderts. Olivier Messiaen beschrieb sein Monu‑ mentalwerk, das zwischen Klavierkon‑ zert und Sinfonia concertante oszilliert, zwar bescheiden als «einfaches Liebes‑ lied». Doch Turangalîla ist weit mehr als das: Verinnerlichung und totale Entäu‑ sserung, Klangfarbenekstase, Ode an die Liebe, klingendes Spiel zwischen Leben und Tod. Ein strömender Jubelund Freiheitsgesang, der durchaus auch die Grenze zum Kitsch streift. Lassen Sie sich einen Abend lang in eine Klangwolke fallen und freuen Sie sich dabei grenzenlos – denn so hat es der Komponist gewollt. 3
PROGRAMM
Musical Theater Basel So, 29.01.17, 19 Uhr Konzerteinführung um 18.15 Uhr mit Theresa Steinacker KLAVIER Kirill Zwegintsow ONDES MARTENOT Bruno Perrault LEITUNG Baldur Brönnimann
Olivier Messiaen (1908 – 1992)
TurangalîlaSymphonie (1946 – 48)
für Klavier, Ondes Martenot und grosses Orchester ca. 75'
I Introduction [Einleitung] II Chant d’amour 1 [Liebes‑ lied 1] III Turangalîla 1 IV Chant d’amour 2 [Liebeslied 2] V Joie du sang des étoiles [Freude des Sternenblutes] VI Jardin du sommeil d’amour [Der Garten des Liebes‑ schlummers] VII Turangalîla 2 VIII Développement de l’amour [Steigerung der Liebe] IX Turangalîla 3 X Final [Finale]
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EIN KOMPOSITIONSAUFTRAG AUS BOSTON
Räumliche Grenzen kümmern die Musik und ihre Ausübung nur wenig. So ist es Mitte des 20. Jahr‑ hunderts möglich, dass ein russischer Dirigent bei einem französischen Komponisten ein Werk für ein US-amerikanisches Orchester in Auftrag gibt – und die Komposition schliesslich einen Titel aus der altindischen Hochsprache Sanskrit trägt. Serge Koussevitzky, der von 1924 bis 1949 das Boston Symphony Orchestra leitete, hatte es sich seit Be‑ ginn seiner Laufbahn zur Aufgabe gemacht, zeit‑ genössische Musik zu fördern. Er vergab zahlrei‑ che Kompositionsaufträge und richtete auch an Olivier Messiaen die Bitte, ein Orchesterwerk für eine Uraufführung durch das Bostoner Orchester zu schreiben. Messiaen kämpfte in seiner Heimat Frankreich zu diesem Zeitpunkt mit schwierigen Arbeitsbe‑ dingungen: Im März 1945 hatte sich an der Urauf‑ führung seiner «Vingt regards sur l’Enfant-Jésus» eine öffentliche Diskussion über sein Schaffen entzündet. Bald als «Cas Messiaen» überschrie‑ ben, stritten Kritiker und Komponisten darüber, ob Messiaens Klangsprache und Texte dem religiösen Gehalt seiner Werke entsprächen oder diesem zu‑ widerliefen – wobei die Argumentationslinien nicht immer objektiv blieben. Angesichts dieser Situation war Messiaen dankbar um den Kompositionsauf‑ trag aus den Vereinigten Staaten, der eine Arbeit in einer weniger aufgeheizten Atmosphäre versprach.
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MONUMENTAL UND GRENZWERTIG
Umfang und Besetzung waren dem Komponisten gänzlich freigestellt. Von diesen Freiheiten mach‑ te Messiaen durchaus Gebrauch und schuf mit der «Turangalîla-Symphonie» ein monumentales Werk: Mit zehn Sätzen, gut 75 Minuten Spieldauer und gross besetztem Orchester – erweitert durch Klavier, grosse Schlagwerkgruppe und das elekt‑ ronische Instrument der Ondes Martenot – brach‑ te Messiaen die Gattungsstandards der Symphonie an ihre Grenzen. Im Juli 1946 nahm Messiaen die Arbeit an der Sym‑ phonie auf; fertiggestellt wurde sie im Novem‑ ber 1948. Die Turangalîla-Symphonie ist das zwei‑ te Werk in Messiaens «Tristan-Trilogie», zu der au‑ sserdem «Harawi» für Gesang und Klavier (1945) und die «Cinq rechants» für 12-stimmiges Gesangs ensemble (1948) gehören. In dieser Werkgruppe wid‑ mete sich der Komponist nach eigener Formulie‑ rung dem Thema der «ausweglosen Liebe, die ihrer Natur nach zum Tode führt».
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ZEHN SÄTZE, VIER EBENEN
Zunächst legte Messiaen die Symphonie als klas‑ sisch viersätziges Werk an, das im weiteren Fort‑ gang der Arbeit auf insgesamt zehn Sätze anwuchs. Die Sätze sind auf vier verschiedenen Ebenen an‑ gesiedelt: «Introduction» und «Final» (Sätze 1 und 10) fungieren als formal konventionelle Eröffnungsund Schlussklammer. Die Sätze 2, 4 und 8 widmen sich explizit der fatalen Liebesthematik und sind als «Chant d’amour 1», «Chant d’amour 2» sowie «Développement d’amour» bezeichnet. Die Turan‑ galîla 1–3 überschriebenen Sätze (Nr. 3, 7 und 9) ste‑ hen weitgehend ausserhalb des thematischen Fort‑ gangs. In diesen stellt Messiaen stärker als in den anderen Teilen der Symphonie rhythmische Pro‑ zesse sowie den Gegensatz von kammermusikali‑ schen und vollen Tutti-Klängen in den Vordergrund. Im Zentrum der Symphonie stehen die Sätze 5 und 6, «Joie du sang des étoiles» und «Jardin du som‑ meil d’amour». Trotz der Zuordnung zur Tristan-Thematik liegt der Turangalîla-Symphonie keine Programmatik im Sinne einer ausformulierten Erzählung zugrunde. Die wechselseitige Rahmung und Verschränkung der einzelnen Sätze gewährleisten einen forma‑ len Zusammenhalt im Gesamtablauf des Werkes. Den Zusammenhang der grossen Dimensionen si‑ chert Messiaen durch zyklische Themen, die jedoch nicht im Sinne einer Leitmotivik oder einer prozess‑ haft-entwickelnden thematischen Arbeit im Stile der deutschen symphonischen Tradition verhan‑ delt werden. 9
BRUTAL, ZART UND MEDITATIV
In der Introduction werden zwei der Hauptthemen etabliert, die den weiteren Fortgang des Werkes prägen: ein markig-brutales, in Terzgängen fort‑ schreitendes Thema in den Posaunen und ein zar‑ tes Klarinetten-Thema. Der als Zwischenfinale an‑ gelegte Satz 5, der in eine grosse orchestrale Kli‑ max mündet, markiert das zentrale Scharnier der Symphonie und ist in Satzreihenfolge und zeitlicher Dauer mittig im Verlauf des Werks angesiedelt. Der daran anschliessende ruhige, beinahe meditative sechste Satz fängt den vorhergegangenen Aus‑ bruch zunächst auf, während der Finalsatz der Symphonie in seinen äusseren Dimensionen und der Klangwirkung den Bezug zum fünften wieder aufnimmt und hier einen erneuten Bogen zur ers‑ ten Klimax schlägt. Die Turangalîla-Symphonie vereint die bis dahin für Messiaen relevanten Kompositionstechniken, ins‑ besondere ist hier die äusserst komplexe Rhythmik hervorzuheben. Messiaen verarbeitete sein rhyth‑ misches Material nach den gleichen Prozessen wie melodisch-motivisches und war überzeugt, dass sich durch Diminution, Augmentation und Stag‑ nation rhythmischer Zellen der Eindruck einer si‑ tuativen Handlung erzeugen liesse. In dieser Art rhythmisch-motivischer Arbeit meinte Messiaen, dass Rhythmen die Funktion von Charakteren ein‑ nähmen, die aufeinander reagieren und sich ver‑ ändern und bezeichnete seine rhythmischen Zellen folglich als «rhythmische Personen», die zueinan‑ der in Beziehung treten. 10
DER AUSSEREUROPÄISCHE EINFLUSS
Ein wichtiger Bezugspunkt für Messiaens Kom‑ ponieren waren Impulse aus aussereuropäischen Musikkulturen. In Bezug auf seine rhythmische Arbeit ist ein indisches Musiktheorielehrbuch aus dem 13. Jahrhundert von besonderer Bedeutung, dessen dort aufgezeichnete sogenannte Tala-Me‑ tren die Grundlage für Messiaens komplexe rhyth‑ mische Schichtungen und Prozesse bildeten. Wei‑ terhin sieht Messiaen in der Partitur vor, bei Auf‑ führungen der Turangalîla-Symphonie die Tasten instrumente und das Schlagwerk als separate Grup‑ pe innerhalb des Orchesters zu gruppieren, was auf die Tradition der javanischen und balinesischen Gamelan-Ensembles verweist. Am augenfälligsten zeigt sich Messiaens Auseinan‑ dersetzung mit aussereuropäischen Kulturen aller‑ dings am Titel der Symphonie, der aus dem Sanskrit stammt und den er wie folgt erklärte: «Lîla heisst wörtlich: Spiel. Gemeint ist aber Spiel im Sinne ei‑ nes göttlichen Einwirkens auf das kosmische Ge‑ schehen, also das Spiel der Schöpfung, der Zerstö‑ rung, der Wiedererschaffung, das Spiel von Leben und Tod. Lîla bedeutet auch: Liebe. Turanga: Das ist die Zeit, die davoneilt wie das galoppierende Pferd, die Zeit also, die fliessend zerrinnt wie der Sand ei‑ ner Sanduhr. Turanga meint die Bewegung und den Rhythmus. Turangalîla schliesst somit gleichzeitig die Bedeutungen Liebesgesang, Freudenhymne, Zeit, Bewegung, Rhythmus, Leben und Tod ein.»
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HOCHKOMPLEX, EXPRESSIV – UND ERFOLGREICH
Die Turangalîla-Symphonie kennzeichnet ein dif‑ ferenziertes Gleichgewicht von überschäumender Expressivität und strenger formaler Führung, das an den Grenzen der symphonischen Gattung ent‑ langschreitet. Messiaens Behandlung von harmo‑ nischer und rhythmischer Fortschreitung, die häu‑ fig unabhängig voneinander ablaufen, lässt ein hochkomplexes Werk entstehen, dessen einzelne Schichten in ihrer Selbstständigkeit erkennbar sind und doch zu einem grossen Ganzen zusammenfin‑ den. Die äusserst erfolgreiche Uraufführung erfolg‑ te in Boston im Dezember 1949 unter der Lei‑ tung von Leonard Bernstein, der den erkrankten Koussevitzky vertrat. Abseits der Querelen, die Messiaen zu dieser Zeit in Frankreich auszuhalten hatte, empfing ihn in Boston grosse Anerkennung für sein neues Werk, das seither als fester Bestand‑ teil der Orchestermusik des 20. Jahrhunderts gilt.
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OLIVIER MESSIAEN Komponist
Bereits im Kindesalter wandte sich der 1908 gebo‑ rene Olivier Messiaen der Musik zu: Zunächst er‑ lernte er autodidaktisch Opern am Klavier, erhielt bald darauf Unterricht in Klavier und Harmonieleh‑ re und setzte seine Ausbildung am Pariser Konser‑ vatorium fort. Lebenslang prägte ihn ein tiefemp‑ fundener Katholizismus, der auch seine Auseinan‑ dersetzung mit Musik beeinflusste. Als erste beruf‑ liche Station übernahm er 1931 die Organistenstel‑ le an der Pariser Kirche Sainte Trinité, die er bis zu seinem Lebensende innehatte und seinen Ruhm als herausragender Organist begründete. Die Ende der 1930er Jahre gerade beginnende Kar‑ riere Messiaens fand durch den Kriegsausbruch ei‑ nen jähen Unterbruch. Er wurde zum Militär einge‑ zogen, kam in Gefangenschaft und wurde nach sei‑ ner Freilassung Dozent für Harmonielehre am Pa‑ riser Konservatorium. Messiaens Unterricht, auch bei Kursen in Darmstadt, Donaueschingen und Ve‑ nedig, prägte eine Reihe junger Studierender, die für die Musik des 20. Jahrhunderts wichtig wer‑ den sollten, darunter Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen. In den 1960er Jahren wurde Messiaen schliesslich umfassende öffentliche Anerkennung zuteil. So er‑ hielt er eine eigene Kompositionsklasse; ihm wur‑ den Preise und renommierte Kompositionsaufträge zugesprochen. Messiaen starb 1992 in Paris.
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Olivier Messiaen (Paris, 1975)
ONDES MARTENOT Instrumentenporträt
Die neuen Möglichkeiten elektronischer Klang erzeugung führten an der Wende des letzten Jahr‑ hunderts dazu, dass eine ganze Reihe neuer Instru‑ mente entstand, bei denen die Tonerzeugung über elektroakustische Prozesse geführt wird. Hierzu gehören auch die Ondes Martenot (dt. «Martenot- Wellen»), ein einstimmiges elektronisches Instru‑ ment, das 1928 vom französischen Musikpädago‑ gen Maurice Martenot erfunden wurde. Über eine Klaviatur und weitere Steuerungselemente kann der Interpret gleichzeitig Tonhöhe (gestuft oder glissandierend), Klangfarben und Dynamik steu‑ ern; weitere Effekte können durch das Hinzuschal‑ ten bestimmter Lautsprecheranordnungen bedient werden. Dieser Proto-Synthesizer erfreute sich für einige Jahrzehnte vermehrter Aufmerksamkeit, konnte sich letztlich jedoch nicht dauerhaft eta‑ blieren. Messiaen setzt die Ondes Martenot als eine Art Er‑ satz für die menschliche Stimme ein, die grosse Emotionalität transportieren, ohne jedoch Ein‑ schränkungen im Hinblick auf Tondauer oder Am‑ bitus zu unterliegen. Eine besonders expressive Spielweise des Instruments, die auch in der Turan‑ galîla-Symphonie zum Klingen kommt, beschrieb er mit den folgenden Worten: «Ihr ausdrucksvolles Vibrato lässt an Frauen- und Männerstimmen den‑ ken, hat überhaupt nichts Inhumanes, wohl aber ein starkes Moment an Immateriellem an sich.»
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ORCHESTER
VIOLINE 1 Simone Zgraggen 1 Kirsten Harms Claudia Troxler Franziska Mosimann Marzena Toczko Delphine Granges Ulrich Bürgi Claudine Ostermann Martina Albisetti Sabine Schädelin Cornelius Bauer Katharina PflügerS chamboeck Katharina Bircher Stephanie Ruf-Roos VIOLINE 2 David Caflisch Sonton 2 Lisa Rieder Simone Flück Wipke Eisele Nina Eleta Nadia Strijbos Iliana Hristova-Schierer Katarina Plattner Alexej Wirth Renate Hofstetter Livia Schwartz Anne Vollmer VIOLA Marie Stockmarr B ecker 2 Diana Alexandru Anne-Françoise-GGuezingar Anne-Françoise- uezingar Elia Portabales Rodríguez Elisabeth Kappus Tatiana Kunz Anouk Obschlager Christine Wagner Marianne Widmer Carlos Vallés Garcia
VIOLONCELLO Martin Jaggi 2 Ursula Kamber-Schaub Anna Egger Barbara Weishaupt Ruth Wäffler Bernadette Fries Ana Helena Santos Surgik Friederike Arnold KONTRABASS Sven Kestel 2 Philippe Dreger Claudia Brunner Lukas Burri Johannes Nied Zsuzsa Lakatos FLÖTE Regula Bernath Julian Cawdrey Vera Leibacher OBOE Barbara Zumthurm Katherine Pigott Judith Wenziker KLARINETTE Franco Tosi Guido Stier Mariella Bachmann FAGOTT Lucas Rössner Elise Jacoberger Till Schneider
HORN Christian Schweizer Udo Schmitz Takashi Sugimoto Massimiliano Toffanin TROMPETE Jens Bracher Frederike Huy Stephan Jourdan Sebastian Baumann Jan Wollmann POSAUNE Anita Kuster Artur Smolyn Thomas Nidecker TUBA Heléne Berglund CELESTA Ludovic Van Hellemont SCHLAGZEUG Victor Barcelo Matthias Würsch Kai Littkopf Fran Lorkovic Emanuel Speiser Daniel Stalder Ricardo Marini Martin Huber Roberto Maqueda Miguel Angel Garcia Martin
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Konzertmeisterin Stimmführer /innen
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BASEL SINFONIETTA
Die Basel Sinfonietta überrascht seit ihrer Grün‑ dung im Jahr 1980 mit Programmen zwischen Neu‑ er Musik, Jazz, Performance und Multimedia. Mit der Förderung junger Talente sowie Schul- und Ju‑ gendprojekten setzt sich das Orchester zudem für die Verbreitung neuer Musikformen ein. So hat die Basel Sinfonietta bislang über 150 Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen zum Erklingen ge‑ bracht. Mit rund 100 Mitgliedern ist die Basel Sinfonietta das einzige Orchester dieser Grösse, welches kon‑ sequent demokratisch verwaltet wird. Mit Baldur Brönnimann verfügt das Orchester ab der Saison 2016/17 erstmals in seiner Geschichte über einen Principal Conductor. Die Basel Sinfonietta hat sich bis über die Landes‑ grenzen hinaus einen Namen gemacht, etwa mit Einladungen an die Salzburger Festspiele, zum Lucerne Festival, zu den internationalen Ferien‑ kursen in Darmstadt und vielen mehr. Die laufende Saison der Basel Sinfonietta steht un‑ ter dem Begriff «Grenzen» und nimmt die Lage der Stadt am Dreiländereck auf. Die Basel Sinfonietta wird u.a. durch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Land unterstützt. ORCHESTERVORSTAND Franziska Mosimann, Regula Bernath, Barbara Weishaupt, Cornelius Bauer
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KIRILL ZWEGINTSOW Klavier
Kirill Zwegintsow wurde 1983 in Askanija Nowa in der Ukraine geboren. Er studierte an der T schaikowsky Musikakademie in Kiew bei Boris Archimowitsch und seit 2005 bei Tomasz Herbut an der Hochschu‑ le der Künste in Bern. 2011 hat er seine Ausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen. Von 2011 bis 2013 studierte er zeitgenössische Kammermusik an der Musikakademie Basel bei Jürg Henneberger. Weite‑ re wichtige musikalische Impulse bekam er von Ro‑ ger Muraro, Robert Levine, Piotr Andrszewski und Konstantin Lifschitz, in dessen Klavierklasse er als Assistent tätig war. Das Repertoire von Kirill Zwegintsow, welcher seit 2005 in der Schweiz lebt, reicht von der zeitgenös‑ sischen Musik bis zum Barock. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Der ukrainische Pianist liebt es, unkonventionelle Programme und wenig bekann‑ te Werke zur Aufführung zu bringen. 2012 ist bei Müller & Schade seine Live-Aufnahme von Dmitri Schostakowitschs 24 Präludien und Fugen erschie‑ nen. Der Erstpreisträger des Klavierwettbewerbs «Les Virtuoses du Futur» in Crans-Montana und Zweit‑ preisträger der CCC International Piano Competi‑ tion in Toronto tritt regelmässig als Solist und Kam‑ mermusiker aus. Seine Konzerttätigkeit führte in bisher in die Ukraine, nach Polen, Spanien, Italien, Österreich, Argentinien und Brasilien.
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BRUNO PERRAULT Ondes Martenot
Bruno Perrault studierte Klavier und Ondes Mar‑ tenot am Conservatoire de Strasbourg und am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris. Er ist ein international gefrag‑ ter Interpret für die mit Ondes Martenot besetzten Werke von Olivier Messiaen (u.a. Turangalîla-Sym‑ phonie mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France unter Myung-Whun Chung, die Oper «Saint François d’Assise» an der Nationale Opera in Amsterdam, das Chorwerk «Trois Petites Liturgies de la Présence Divine» mit dem Prague Symphony Orchestra oder das Sextett «Fête des Belles Eaux» am Kuhmo Chamber Music Festival in Finnland). Als Mitglied der italienischen Theatergruppe «Fanny & Alexander» hat Bruno Perrault während fünf Jahren ganz Europa bereist. Mit der London Sinfonietta nahm er das vom Radiohead-Gitarris‑ ten Jonny Greenwood komponierte Werk «Smear» für zwei Ondes Martenot und Orchester auf, wel‑ ches später für den Soundtrack des Oscar-prämier‑ ten Filmdramas «There Will Be Blood» (2007) ver‑ wendet wurde. An den BBC Proms 2016 hat Bruno Perrault dieses Werk kürzlich wieder aufgeführt. 2013 hat Bruno Perrault mit dem italienischen Pia‑ nisten Matteo Ramon Arevalos eine CD mit Werken von zeitgenössischen Komponisten für Ondes Mar‑ tenot und Klavier aufgenommen, die unter dem Titel «Sérimpie» beim Label ReR erschienen ist.
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BALDUR BRÖNNIMANN Dirigent
Baldur Brönnimann, 1968 in Basel geboren und in Pratteln aufgewachsen, ist einer der führenden Dirigenten für zeitgenössische Musik – und seit September 2016 Principal Conductor der Basel Sinfonietta. Versiert, flexibel und mit grosser Offenheit ist er im Opernhaus wie im Konzertsaal beliebt und viel ge‑ fragt. Wichtig ist ihm die umfassende und innovati‑ ve Vermittlung von Musik. Eine langjährige Zusam‑ menarbeit verbindet ihn mit dem Teatro Colón in Buenos Aires. Seit 2015 ist er zudem Chefdirigent des Orquestra Sinfónica in Porto. Baldur Brönnimann arbeitet regelmässig mit Or‑ chestern wie dem Oslo Philharmonic, dem R oyal Stockholm Philharmonic, dem BBC Symphony, dem Copenhagen Philharmonic und dem Seoul Philharmonic, sowie mit den führenden modernen Klangkörpern wie dem Ensemble Intercontempo‑ rain, dem Klangforum Wien und dem norwegischen BIT20, das er bis 2015 geleitet hat. Zu den Höhepunkten der aktuellen Saison zählen sein Debut an den BBC Proms mit dem Ensemble Intercontemporain und den BBC Singers, erstmali‑ ge Engagements beim Aurora Orchestra in B ilbao, beim Münchener Kammerorchester und beim Danish National Symphony Orchestra sowie eine Taiwan-Tour mit der Britten Sinfonia, Ian Bostridge und Netia Jones.
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PATENSCHAFTEN «Ich bin Patenonkel geworden!» «Ach ja? Was ist es denn, Mädchen oder Junge?» «Bratsche!»
Werden auch Sie Pate oder Patin eines Instruments Ihrer Wahl! Mit einer Patenschaft ermögli‑ chen Sie uns, musikalische Visi‑ onen und Zukunftsziele zu ver‑ wirklichen. uugg ee hhlalaggzz SScc
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KONTAKT Werner Hoppe, PR & Marketing T 061 335 54 96 werner.hoppe@ baselsinfonietta.ch
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FÖRDERVEREIN
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BEITRÄGE Einzelmitgliedschaft CHF 50.– Paarmitgliedschaft CHF 80.– Patronatsmitglied ab CHF 200.– Firma ab CHF 1000.–
Patronatsmitglieder und Firmen werden in den Programmheften und auf der Web‑ site aufgeführt. Ab CHF 1000.– können Sie zwölf Freikarten pro Saison beziehen.
VORSTAND FÖRDERVEREIN Dr. Sven Inäbnit (Präsident) Katja Christ Marianne Heiz Hanni Huggel Judith van der Merwe Dr. Thomas Preiswerk Paul Schär Dr. Heinrich A. Vischer
Die Basel Sinfonietta dankt allen Mitgliedern des Fördervereins, namentlich den Patronatsmitgliedern:
Katharina & Manuel Aeby-Hammel Maria & Franz Berger-Coenen Erika Binkert-Meyer Rita & Peter Bloch-Baranowski Ruth & Hansulrich Bernath Hansjörg Blöchlinger & Dorothea Seckler Ulrich Blumenbach Yvonne & Michael Böhler-Dobler Bettina Boller Andreae Elisabeth & Urs Brodbeck Sigrid Brüggemann Christine & Bernhard Burckhardt Leonhard Burckhardt David Thomas Christie Fitzgerald Crain Martin Derungs Annemari & Fred Dolder-Vonder Mühll Marie-Christine & Patrick J. Dreyfus Paul J. Dreyfus Jürg Ewald Peter Facklam Charlotte Fischer Liselotte Frei Sabine Goepfert Ulrich P. Goetz Annetta & Gustav Grisard Annagret & Kurt Gubler-Sallenbach Walter Gürber-Senn Ursula & Josef Hofstetter-Schaad Bernhard Hohl Madeleine Hublard Gertrud Hublard-Sieber Bianca Humbel-Rizzi B. & G. Ilary-Kopp Gabriele & Sven Inäbnit Graziella & Ruedi Isler Verena & Hans Kappus-Winkler Michael Kaufmann Luzia & Jan Konecny-Sprecher Alexander Krauer Marie-Thérèse Kuhn-Schleiniger Christian Lang
Irma Laukkanen & Andreas Nidecker Manuel Levy René Levy Andreas und Regine Manz-Däster Annemarie & Thomas Martin-Vogt Beat Meyer-Wyss Catherine Oeri Nicolas Ryhiner & Beatrice Zurlinden Regula & Jürg Schädelin Paul Schär Evi & Andres Schaub-Keiser Charlotte & Peter Schiess Herbert Schill René Schluep-Zimmermann Beat Schönenberger Katharina Striebel-Burckhardt † Michael Steuerwald Nora & Daniel Suter Philipp Sutter Verena Trutmann Judith & Leon Van der Merwe Christine Vischer Heinrich A. Vischer Monika Vogt Rudolf Vonder Mühll Marie-Christine Wackernagel- Burckhardt Marianne & Daniel Weidmann-Munk Alfred Weishaupt Anna Wildberger Peter A. Zahn
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STRANGE PLACES
VORSCHAU
Das Ungewisse, Vertreibung und Flucht stehen im Zentrum unse‑ res vierten Saisonkonzerts, das wir in einer Sporthalle spielen. «Itinerarios» von Silvestre Revueltas und «Guide to Stran‑ ge Places» von John Adams sind Wegweiser in die Fremde. Revuel‑ tas verarbeitet in seinem Werk den spanischen Bürgerkrieg, Adams fand seine Inspiration in einem enigmatischen Reisefüh‑ rer zu mysteriösen Orten in der südfranzösischen Provence. Und in «Strange News» setzen sich Rolf Wallin und der Regisseur Josse De Pauw mit den Auswir‑ kungen des Krieges in Zentralaf‑ rika auseinander. Dieses Werk für einen Sprecher, Orchester, Sur‑ round Sound und Video Screen ist eine durchaus verstörende Ver‑ arbeitung von Erfahrungen von Kindersoldaten in der Demokra‑ tischen Republik Kongo. «Strange Places» – ein Konzert‑ thema, mit welchem sich die Ba‑ sel Sinfonietta einmal mehr ganz nah an die Aktualität wagt.
Samstag, 18.02.2017 Mehrzweckhalle Löhrenacker, Aesch 19.30 Uhr
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Mit Arthur Kisenyi (Sprecher) und Baldur Brönnimann (Leitung)
KONTAKT
GESCHÄFTSSTELLE Basel Sinfonietta Postfach 131 4018 Basel T +41 (0)61 335 54 15 info@baselsinfonietta.ch
IMPRESSUM
FELIX HERI Geschäftsführung felix.heri@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 21
Redaktion: Werner Hoppe
WERNER HOPPE PR & Marketing werner.hoppe@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96
Texte S. 7 – 18: Theresa Steinacker Texte S. 22 – 26: von den Künstlern zur Verfügung gestellt, von der Redaktion gekürzt und/oder übersetzt.
SUSANNE JANI Personalbüro & Buchhaltung fibu@baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 96 JENS BRACHER Projektmanagement jens.bracher@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 15 DAVE SCHERER Orchestertechnik dave.scherer@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 15 RAFFAELE PERNIOLA Notenverwaltung r.perniola@ baselsinfonietta.ch T +41 (0)61 335 54 15
Cartoon S. 3: Magi Wechsler
Bild S. 15: Philippe Gras / Alamy Stock Photo Bild S. 16 – 17: Susanna Drescher Bild S. 19: ODI / Alamy Stock Photo Bild S. 23: Priska Ketterer Bild S. 27: João Messias / Casa da Música Gestaltung: Hauser, Schwarz Druck: Prinux AG Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
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