Programmheft 1. Abo-Konzert 2013/14

Page 1

Fritz Lang: Metropolis Filmklassiker mit Live-Musik von Gottfried Huppertz Leitung: Frank Strobel

www.baselsinfonietta.ch


Subventionsgeber

Hauptgönner

Co-Sponsoren

Medienpartner

Die basel sinfonietta dankt ihren Partnern.


Zum Programm

Metropolis DE, 1927/2010 in der restaurierten Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung 148 Min., sw. Musik: Regie: Drehbuch: Mit:

Gottfried Huppertz (1887–1937), rekonstruiert und eingerichtet von Frank Strobel Fritz Lang Thea von Harbou Brigitte Helm (Maria/Maschinenmensch) Alfred Abel (Joh Fredersen) Gustav Fröhlich (Freder, Joh Fredersens Sohn) Rudolf Klein-Rogge (C.A. Rotwang, der Erfinder)

Schweizer Erstaufführung Leitung: Frank Strobel basel sinfonietta

Film mit Genehmigung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung Musik mit Genehmigung der Europäischen FilmPhilharmonie.


Zum Konzert

Fritz Lang: Metropolis Basel, Dreispitzhalle Samstag, 26. Oktober 2013, 20 Uhr Sonntag, 27. Oktober 2013, 19 Uhr Bern, Grosse Halle Reitschule Montag, 28. Oktober 2013, 19.30 Uhr


Zum Werk

METROPOLIS – ein Film trotzt seiner Zensur Der 1926 entstandene Stummfilm Metropolis war immer schon ein Film der Superlative. Kaum ein anderer Film kann eine ähnlich verrückte Geschichte von Erfolg und Misserfolg, von Wertschätzung und Verriss verzeichnen wie dieser Film – und das seit Generationen. Die vorläufig letzte Episode der unendlichen Metropolis-Geschichte ist der Glücksfund in Buenos Aires im Museo del Cine. Dort wurde vor fünf Jahren eine 16-mmKopie entdeckt, die fast alle Szenen enthält, nach denen lange Jahre Generationen von Filmhistorikern vergeblich geforscht hatten. Mit der Wiederaufführung auf der Berlinale kam der Film fast vollständig an den Ort zurück, wo er 84 Jahre zuvor entstanden war. Seitdem wird Metropolis in der rekonstruierten Fassung zusammen mit der Originalmusik von Gottfried Huppertz wieder gezeigt. Über 100 Filmkonzerte haben weltweit stattgefunden und finden ein begeistertes Publikum.

Die «falsche Maria» auf dem siebenköpfigen Tier


Zum Werk

Berlin – Hotspot der 1920er-Jahre Der Film erscheint uns heute als aufschlussreiches Zeitdokument. In seiner Mischung aus Action-Kino, Melodram, Technikfaszination, visionären Stadtaufnahmen und Massen-Choreographie vermittelt der Film viel vom Zeitgeist seiner Entstehungszeit. Vielleicht war nur etwas zu viel von allem drin, das Publikum damals schien jedenfalls ratlos in Anbetracht des Films, der bis dahin der teuerste Film der Ufa war. Das Erfolgsduo Lang-Harbou, konnte auch die Kritiker nicht überzeugen. Herbert Ihering schrieb im Berliner Börsen-Courier: «Ein sachliches Thema grausam verkitscht. Effekte, nicht weil Weltanschauungen zu Explosionen drängen, sondern weil der Film seine Tricks will. Der Schluss, die tränenreiche Versöhnung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer – entsetzlich.» Der Film startete bei seiner Uraufführung im Ufa-Palast am Zoo mit einer Länge von knapp 4200 Metern, das entspricht einer Vorführdauer von ca. 154 Minuten. Nachdem der Film vier Monate ohne nennenswerten Erfolg gelaufen war, zog ihn die Ufa zurück und kürzte ihn um 1000 Meter bzw. 35 Minuten. Doch auch in dieser Fassung, die sich an die gekürzte amerikanische Verleihfassung anlehnte, hatte der Film keinen rechten Erfolg und verschwand mehr oder weniger unverstanden in den Tiefen der Filmarchive.

Das grosse Märchen Worum geht es eigentlich in diesem grossen Zivilisationsmärchen? In einer modernen Grossstadt leben, streng getrennt voneinander, die versklavten Arbeiter in unterirdischen Fabriken. Die Reichen geniessen ein luxuriöses Dasein in der Oberstadt. So auch Freder, der Sohn von Joh Fredersen, dem mächtigsten Mann von Metropolis. Eines Tages begegnet er Maria, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt, und folgt ihr in die Unterwelt. Als er die Lebensverhältnisse der Arbeiter sieht, ist er erschüttert und will einer von ihnen werden. Um dies zu verhindern und Maria auszuschalten, beauftragt sein Vater den Erfinder Rotwang, eine Doppelgängerin von Maria zu erschaffen, die zu Kampf und Zerstörung aufruft. Rotwang erfüllt diesen Wunsch, doch nicht um Fredersen zu helfen, sondern um ihn und seine Stadt zu vernichten. Der Grund: Rotwang hasst Fredersen, da er an ihn seine Geliebte Hel verloren hat und diese bei Freders Geburt gestorben ist. Rotwang wollte Hel in einer Menschmaschine wiedererschaffen; nun verleiht er ihr die Gestalt Marias. Fredersens Plan geht zunächst auf: Von Marias Doppelgängerin aufgestachelt, revoltieren die Arbeiter und verwüsten die Arbeiterstadt.


Zum Werk

Als sie jedoch erkennen, dass sie eine Überschwemmung ausgelöst haben und ihre Kinder in Gefahr sind, wollen sie sich an Maria rächen. Die unheilbringende Doppelgängerin wird gefasst und verbrannt, während die wahre Maria gemeinsam mit Freder die Kinder der Arbeiter vor den Wassermassen rettet. Im Showdown zwischen Freder und Rotwang wird der Erfinder getötet und die Arbeiter erkennen den fatalen Betrug. Die Bewohner von Metropolis sind geeint und der Weg ist frei für eine Welt ohne Klassenunterschiede.

Erfinder Rotwang erschafft den Maschinenmenschen


Zum Werk

Die Filmmusik von Gottfried Huppertz Mit diesem Film wollte die Ufa den grossen Coup landen und gab, was nur wenigen erfolgversprechenden Produktionen vorbehalten war, eine Originalmusik in Auftrag, erneut bei Gottfried Huppertz. Dieser hatte bereits drei Jahre zuvor die grosse Filmmusik für einen anderen Fritz-Lang-Film geschrieben, für den Zweiteiler DIE NIBELUNGEN. Generalstabsmässig wurde die Metropolis-Musik von vornherein für einen umfassenden Kino-Einsatz geplant – mit gedruckten Orchesternoten in zwei Besetzungen (Sinfonieund Salonorchester) und einer minutiös eingerichteten Klavier-Direktionsstimme mit über 1000 Synchronangaben, an denen sich die Dirigenten der Kino-Orchester exakt orientieren konnten. Gottfried Huppertz, den ein persönliches freundschaftliches Verhältnis mit Thea von Harbou und Fritz Lang verband, genoss eine Sonderstellung und war in alle Phasen der Filmproduktion miteinbezogen, von der Vorbereitung über die Dreharbeiten (vom 22. Mai 1925 bis zum 31. Oktober 1926) bis hin zum Schnitt. Im Drehbuch finden sich detaillierte Angaben zur Musik, die darauf hinweisen, dass Thea von Harbou die dramaturgische Wirkung musikalischer Effekte bereits in ihrer Drehbuchkonzeption berücksichtigt hat. Die Präzision von Huppertz’ Filmmusik wiederum lässt darauf schliessen, dass sich der Komponist ständig die Tagesaufnahmen und montierten Szenen des Filmes am Schneidetisch angesehen hat. Wahrscheinlich musste er seine Musik zum Schluss an eine veränderte Schnittfassung angleichen. Im Particell (der handschriftlich überliefert ist) dokumentieren kleinere Striche, dass es nachträgliche Änderungen der Schnittfassung gegeben hat, für die Huppertz bereits Musik komponiert hatte. Diese enge Zusammenarbeit setzte einen Massstab in der Gesamtwirkung von Film und Musik, der bis heute gilt. Unter den Premieren-Kritiken sticht die lobende Erwähnung der Musik deutlich hervor: «Man kann natürlich bei einmaliger Bekanntschaft mit diesem phantastischen Film und seiner Musik nur allgemeine Eindrücke in sich aufnehmen. Ihr bedeutsamster war die geschlossene Wirkung beider Wesenheiten, zugleich der einer wichtigen Orientierung im komplizierten Film durch die Musik von Huppertz.»

Struktur und Stilistik Bedeutsam ist Huppertz’ Musik nun in zwei Gesichtspunkten: Sie etabliert 1926 eine neue Qualität einer dramatischen, aus dem Erbe der Spätromantik entwickelten Filmmusik. Und zweitens erweist sie sich im 21. Jahrhundert als Schlüssel zu einem der wichtigsten Filmrestaurierungsprojekte.


Zum Werk

Film und Musik sind so sehr aus einem Guss, dass der Film selbst auf die ausdrucksstarke Musik zu reagieren scheint. Mit seiner Metropolis-Musik durchleuchtet Gottfried Huppertz quasi von innen die Geschichte. Er zeichnet leitmotivisch Figuren nach und komponiert musikalische Parallelhandlungen. Wie in der Oper unterstützt die Musik vor allem die dramatische Entwicklung. Den Protagonisten bzw. den wichtigen Personengruppen (Maria, Freder, Arbeiter) sind ebenso markante Motive zugeordnet wie den zentralen Handlungskomplexen (Liebe, Aufstand, Sinnspruch). «Bemerkenswert ist eine musikalisch-motivische Verwandtschaft zwischen einzelnen Themen, bestimmt durch inhaltliche oder dramaturgische Momente (Freder/Mittler/ Sinnspruch, Rotwang/Moloch, Arbeiter/Plan, Maschinenmensch/Aufstand). Ähnliche Verknüpfungen finden sich auch beim szenengebundenen Babelturm-Motiv, mit seinen Anklängen an das Metropolis- und das Moloch-Thema. [...] Viel seltener als Leitmotive finden sich auch längere Abschnitte, die primär musikalischen Gesetzen folgen – der Walzer der ‹Ewigen Gärten›, der die Yoshiwara-Sequenz begleitende Foxtrott. Beim Yoshiwara-Foxtrott greift Huppertz in den synkopischen Rhythmen, jazzartigen Harmo-

Maria und die Kinder der Arbeiterstadt


Zum Werk

nien und der Verwendung des Saxophons Elemente der damals aktuellen Tanzmusik auf. Mechanisch repetierende rhythmische Ostinatofiguren des Orchesters gibt es vor allem bei den Maschinen-Sequenzen. Sie sind auch in der zeitgenössischen Konzertmusik anzutreffen und typisch für die ambitionierte Filmmusik der Zwanzigerjahre. Musikalische Deskriptionen kommen seltener vor, sie illustrieren ausgewählte Ereignisse wie Explosionen und Einstürze oder zeichnen Bewegungsvorgänge nach, laufen, rennen – am ehesten geht Huppertz hier an die Grenzen der Tonalität. Häufig sind Zitate – wie in vielen Stummfilmkompositionen ertönt zur Darstellung revolutionärer Ereignisse auch hier die Marseillaise; Unheil, Tod und Verdammnis insinuiert leitmotivisch die mittelalterliche Choralweise ‹Dies irae›.» (Rainer Fabich: ‹Musik für den Stummfilm›, München 1992)


Zum Werk

Zurück zur Urfassung Genau diese enge Verzahnung von Film und Musik eröffnete einen neuen methodischen Weg bei der letzten Rekonstruktion des Films im Jahre 2009, bei der es darum ging, die bis dahin verschollen geglaubten Szenen richtig zu platzieren. Hier half nur eine enge Zusammenarbeit zwischen den Vertretern der Archiv- und Musikwelt. Frank Strobel, der als Dirigent und filmhistorisch versierter Bearbeiter bei der Restaurierung mitwirkte, hat die Musik in ihrem Informationsgehalt sehr intensiv genutzt. Seine Grundüberlegung war die, von der gespielten Musik auszugehen, um daraus zeitliche Abläufe im Film abzuleiten. Er berücksichtigte in der Frage der Tempi den agogischen Charakter der Musik, also die nicht notierten, für den musikalischen Ausdruck aber entscheidenden Varianten von Tempo und Rhythmus. Ausgangsmaterial der Musik-Rekonstruktion waren die im Filmmuseum Berlin überlieferten handschriftlichen Partituren von Gottfried Huppertz für Salonorchester (ca. 660 Seiten) und sinfonisches Orchester (ca. 700 Seiten, wobei die ersten 61 Seiten fehlen) sowie ein handschriftliches Particell und der gedruckte Klavierauszug mit seinen 1028 Synchronmarken. Mithilfe dieser originalen Musikmaterialien wurde sowohl die Platzierung des wiederentdeckten Materials verifiziert als auch eine Korrektur der Schnittfassung der seit 2001 kursierenden Filmkopie vorgenommen. Ausgangsmaterial der filmischen Rekonstruktion war die Fassung, die für die FritzLang-Retro auf der Berlinale 2001 erarbeitet worden war, und das 16-mm-Material aus Argentinien, bei dem es sich um ein Duplikat einer historischen Nitrokopie handelt: Kurz nach der historischen Metropolis-Premiere im Januar 1927 – und noch vor den Kürzungen des Films im April 1927 – erwarb der argentinische Filmverleiher Adolfo Wilson eine Kopie, die er ab 1928 in argentinischen Kinos einsetzte. Nach der kommerziellen Auswertung gelangte diese Kopie in den Privatbesitz des Filmkritikers Manuel Peña Rodriguez, dessen Sammlung später in das Museo del Cine Pablo C. Ducrós Hicken gelangte. In den 1970er-Jahren wurde von der inzwischen stark beanspruchten Nitrokopie eine Sicherheitskopie auf 16-mm-Negativ gezogen. Das leicht entflammbare Nitromaterial, dessen Beschädigungen im Duplikat nun verewigt sind, wurde anschliessend vermutlich vernichtet. Das Glück ist auf beiden Seiten, wenn sich filmische und musikalische Überlieferung gegenseitig erhellen; So wurde mit der «Wiedergeburt eines Jahrhundertfilms» (Andreas Kilb in der F.A.Z.) ein weiteres Werk neu aufgelegt – das von Gottfried Huppertz als einem der wegweisenden Filmkomponisten des zwanzigsten Jahrhunderts, dessen Klangsprache in den Filmmusiken von Erich Korngold oder Franz Waxman das internationale Kino geprägt hat.


Zum Werk

Restauriert wurde Metropolis von der in Wiesbaden ansässigen Friedrich-WilhelmMurnau-Stiftung in Kooperation mit ZDF und ARTE, gemeinsam mit der Deutschen Kinemathek und in Zusammenarbeit mit dem Museo del Cine Pablo C. Ducrós Hicken und der Europäischen Filmphilharmonie. Nina Goslar ZDF/ARTE-Filmredaktion

Musik ist unser Markenzeichen.

Blasinstrumente, Flügel und Klaviere, Keyboards, Schlaginstrumente, Rhythmusinstrumente, Saiteninstrumente, Mietinstrumente, Werkstätten, Zubehör, Musikbücher, Musiknoten, Musiksoftware, CDs und DVDs. Basel, Freie Strasse 70, Telefon 061 272 33 90, Fax 061 272 33 52

www.musikhug.ch


Patenschaften

Werden Sie Pate/Patin der basel sinfonietta Unterstützen Sie unsere MusikerInnen, fördern Sie künstlerische Visionen und helfen Sie, kulturelle Vielfalt zu erhalten. Um künstlerisch erfolgreich zu sein und um die bescheidenen Honorare unserer MusikerInnen zahlen zu können, braucht unser Orchester finanzielle Sicherheiten. Daher wenden wir uns heute an Sie, unser Publikum, mit der Bitte, die basel sinfonietta auf eine besondere Art und Weise zu unterstützen: Werden Sie Pate und finanzieren Sie einen Musikerplatz in unserem Orchester. Mit Ihrer Patenschaft helfen Sie, unsere künstlerischen Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Eine JuniorPatenschaft ist ab CHF 500.–/Jahr möglich, die Senior-Patenschaft beläuft sich auf CHF 1000.–/Jahr. Ihre Beiträge fliessen ohne Umwege in die Gagen unserer Musiker und sind als langfristige und nachhaltige Hilfe gedacht. Die basel sinfonietta bedankt sich unter anderem mit einem exklusiven Gönnerkonzert für Ihre Hilfe, und auch auf unseren Proben sind Sie uns herzlich willkommen. Wir freuen uns sehr, Sie persönlich kennen zu lernen und danken Ihnen im Voraus für Ihre wertvolle und existenzsichernde Unterstützung. Ihre basel sinfonietta Tel: 061 335 54 96, E-Mail: mail@baselsinfonietta.ch Allen Spenderinnen und Spendern sei aufs Herzlichste gedankt! Violine bereits vergeben: Anonym: 1 Platz Anonym: 1 Platz Anonym: 1 Platz Anonym: 5 Plätze Katharina Gohl-Moser: 1 Platz Susanne Troxler: 1 Platz Viola Anonym: 1 Platz Anonym: 1 Platz Violoncello Anonym: 1 Platz Anonym: 1 Platz Denise Moser: 1 Platz

Kontrabass Regula Killer: 1 Platz N. + D. Suter: 1 Platz

Horn Urs Brodbeck: 1 Platz Anonym: 1 Platz

Flöte Jutta Burckhardt: 1 Platz HEIVISCH: 2 Plätze

Trompete Ulla Hastedt: 1 Platz

Oboe Ariane Rufino dos Santos: 1 Platz Klarinette Annette Ruckstuhl-Kündig: 1 Platz Anonym: 1 Platz Fagott Anonym: 1 Platz Anonym: 1 Platz

Posaune Tuba Ursula Muri: 1 Platz Anonym: 1 Platz Schlagzeug/Pauken Anonym: 3 Plätze Anonym: 1 Platz


Mitwirkende

(© THOMAS RABSCH)

Frank Strobel Der 1966 in München geborene Dirigent Frank Strobel bewegt sich in verschiedenen Genres. Er pflegt das klassischromantische genauso wie das moderne Repertoire und leitete postume Uraufführungen von Stücken Schrekers, Zemlinskys und Siegfried Wagners. Zudem ist er der autorisierte Bearbeiter und Herausgeber der Werke Alfred Schnittkes. Besonders ausgeprägt ist Frank Strobels Affinität zur Filmmusik. Er setzte sich für Originale und Neukompositionen zu über vierzig Stummfilmklassikern ein, die er in Opern-, Konzerthäusern und Filmtheatern verschiedener Metropolen zur Aufführung brachte. Etliche dieser Produktionen wurden von grossen Fernsehsendern wie ZDF, ARTE, SR und 3sat aufgezeichnet. Seit vielen Jahren berät Frank Strobel überdies das Stummfilmprogramm von ZDF und ARTE. Bis 1998 war er Chefdirigent des Deutschen Filmorchesters Babelsberg, worauf er 2000 die Europäische Film Philharmonie ins Leben rief. Konzertreisen führten ihn in nahezu alle europäischen Länder sowie nach Übersee. Als Gastdirigent war er u.a. beim London Symphony Orchestra, den Bamberger Symphonikern und dem Orchestre Philharmonique de Radio France tätig und wurde an namhafte Festivals eingeladen.


…auch für Konzertbesucher und Musikschaffende.

Mitreden, wenn über neue Formen der Musik gesprochen wird. Kultur abonnieren. Mit dem BaZ-Abo. Abo-Bestellungen per Telefon 061 639 13 13, als SMS mit Kennwort «abo» oder «schnupperabo», Namen und Adresse an 363 (20 Rp./SMS) oder als E-Mail mit Betreff «Abo» oder «Schnupperabo», Namen und Adresse an info@baz.ch (Das Schnupper-Abo ist auf die Schweiz beschränkt und gilt nur für Haushalte, in welchen innerhalb der letzten 12 Monate kein BaZ-Abo abbestellt wurde.)

Erst lesen, dann reden.


Wir wünschen Ihnen einen spannenden Abend. Brauerei Fischerstube · www.uelibier.ch

www.ralphdinkel.ch

Ein Schluck Basel


Biographie

basel sinfonietta Die basel sinfonietta wurde 1980 von jungen Musikerinnen und Musikern mit viel Idealismus gegründet. Damals und heute ist es das Ziel des Orchesters, zeitgenössische Musik, Unbekanntes sowie bekannte Werke in neuen Zusammenhängen zu vermitteln. Das Orchester verwirklichte in seiner Geschichte neben traditionellen Sinfoniekonzerten zahlreiche grenzüberschreitende Produktionen mit Jazz, Tanz und Performance sowie diverse Stummfilm- und Multimediaprojekte und hat bislang über 50 Uraufführungen, teilweise als Auftragswerke, realisiert. Mit diesem Blick auf das Unkonventionelle hat sich die basel sinfonietta als grosses Sinfonieorchester international einen Namen gemacht, wobei ein besonderer Schwerpunkt der Neuen Musik gilt. Die basel sinfonietta ist das einzige Schweizer Orchester, das vier Mal an die Salzburger Festspiele geladen wurde. Darüber hinaus war der Klangkörper u.a. am Lucerne Festival, der Biennale di Venezia, der Musica Strasbourg, den Tagen für Neue Musik Zürich, dem Festival d’Automne Paris, den Klangspuren Schwaz/Tirol, den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt, am Festival für zeitgenössische Musik rainy days in Luxemburg sowie am Kunstfest Weimar zu Gast. Die basel sinfonietta arbeitet regelmässig mit hervorragenden Gastdirigenten zusammen: u.a. Stefan Asbury, Fabrice Bollon, Dennis R. Davies, Mark Fitz-Gerald, Jürg Henneberger, Peter Hirsch, Michael Hofstetter, Karen Kamensek, Johannes Kalitzke, Jun Märkl, Emilio Pomàrico, Kasper de Roo, Steven Sloane, Jonathan Stockhammer und Jürg Wyttenbach. Traditionsgemäss sieht sich das Orchester auch als Förderer von jungen Schweizer Musiktalenten, die einerseits im Orchester mitwirken oder einen Kompositionsauftrag erhalten. Darüber hinaus engagiert sich die basel sinfonietta sehr erfolgreich bei Education-Projekten. Die Mitglieder der basel sinfonietta wirken freischaffend in verschiedenen Ensembles und sind des Weiteren als Pädagogen tätig. Das Modell der Selbstverwaltung bietet den MusikerInnen grosse Mitsprachemöglichkeit in künstlerischen sowie organisatorischen Fragen und fördert eine lebendige und frische Orchesterkultur. Die basel sinfonietta wird u.a. durch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft unterstützt. www.baselsinfonietta.ch www.facebook.com/baselsinfonietta Vorstand der basel sinfonietta: Georges Depierre (Violoncello), Wipke Eisele (Violine), Thomas Nidecker (Posaune), Sylvia Oelkrug (Violine), Bernd Schöpflin (Kontrabass), Udo Schmitz (Horn), Benedikt Vonder Mühll (Kontrabass), Christine Wagner (Viola), Barbara Weishaupt (Violoncello) Geschäftsstelle der basel sinfonietta: Felix Heri (Konzertorganisation), Susanne Jani (Personalbüro und Buchhaltung), Eva Ruckstuhl (Öffentlichkeitsarbeit), Edith Schoger (Praktikum)


aktuell Neu präsentieren wir Ihnen auf diesen Seiten des Konzertprogrammhefts aktuelle Informationen rund um das Orchester. Hier erfahren Sie mehr über unsere Arbeit und unsere Erfolge, lesen Berichte über besondere Projekte und Reisen und bekommen zudem unsere kommenden Konzerte näher vorgestellt. Kurz: Wir möchten Ihnen das mitteilen, was nicht immer in der Zeitung steht und für Sie dennoch von Interesse sein könnte.

Obwohl mit dem Konzert Das Wyttenbach-Kabinett die Konzertsaison 2012/13 am 2. Juni offiziell beendet wurde, musste die Sommerpause für die Musikerinnen und Musiker der basel sinfonietta noch etwas aufgeschoben werden. Denn vom 19. Juni bis am 4. Juli 2013 begaben sie sich mit dem Theater Basel, dem musikalischen Leiter Giuliano Betta und der Produktion Figaros Hochzeit auf grosse Japan-Tournée. Neben Vorstellungen in Ōtsu, Toyama und Nagoya war die bei Presse und Publikum gleichermassen akklamierte Produktion, inszeniert von Elmar Goerden, auch in Tokio zu sehen. Als Abschluss der Tournée gab die basel sinfonietta zusammen mit einigen Sängerinnen und Sängern des Theater Basel zudem ein Konzert in Sapporo. Für den Transport der knapp 100 Beteiligten wurden drei Reisecars für Orchester, Chor und Solisten, sowie Bühnentechniker und weitere Begleiter benötigt. Dazu kamen drei LKWs voll Bühnenausstattung und ein kleinerer Lastwagen allein für das Gepäck aller Reisenden. Während 13 Tagen wurden Koffer eingepackt, Koffer ausgepackt, LKWs eingeladen und ausgeladen, das Bühnenbild auf- und wiederabgebaut. In

BILDER: HANSPETER MURI

Tournéerückblick

fünf verschiedenen Städten und Hotels wurde logiert. Wer Glück hatte, genoss genau einen komplett freien Tag, aber auch dieses Glück war nicht allen beschert. Es stellt sich da die berechtigte Frage, ob sich denn dieser immense Aufwand lohnt. Die Antwort: Sei es die entgegengebrachte Neugierde und das Interesse des internationalen Publikums, der Stolz in einem fremden Land auftreten zu dürfen, einfach nur die Freude an der Musik oder die erlebten Abenteuer und neuen Eindrücke während des Reisens, das Erfahren und Kennenlernen einer neuen Kultur, oder das entstandene Gemeinschaftsgefühl während dieser Zeit – am Ende hatte ein jeder sicher etwas gefunden, was ihn für jegliche Mühen und Strapazen belohnte.


Konzertvorschau: Roland Moser zum 70. Geburtstag

BILD: SPEHR + SCHULTHESS

Das zweite Abonnementskonzert der basel sinfonietta ist für einmal kein von der Programmgruppe zusammengestelltes Programm. Zu Ehren des Schweizer Komponisten Roland Moser zeigt die basel sinfonietta ein von ihm zusammengestelltes Programm, welches obendrauf

eine Uraufführung des Jubilars beinhaltet. Dazu Roland Moser: «Für das Verschwinden gibt es im Deutschen keinen Plural. Der deswegen unumgängliche französische Titel mag etwas an Debussy anklingen, was aber gar nicht unwillkommen ist. Ein Hauptinteresse bei meiner neuen Komposition gilt dem Ende von Tönen, Klängen, Klanganteilen. Aus ‹aktiven Pausen› werden rhythmische Gestalten, gar Melodien, wie zum Beispiel am Ende von Schumanns Papillons das Verschwinden des siebenstimmigen Akkordes.» Roland Moser (*1943) WAL für schweres Orchester mit fünf Saxophonen (1980 – 1983) Première étude pour les disparitions für Orchester | Uraufführung | Auftragswerk der basel sinfonietta Maurice Ravel (1875 – 1937) La Valse (1919 – 1920) György Kurtág (*1926) STELE op. 33 (1994)

Wechsel im Präsidium des Fördervereinsvorstands Nach langjähriger und engagierter Tätigkeit hat Herr Peter A. Zahn dieses Jahr sein Amt als Präsident des Fördervereins niedergelegt. Die basel sinfonietta ist Herrn Zahn für seinen Einsatz äusserst dankbar und freut sich, dass er dem Förderverein weiterhin im Vorstand erhalten bleibt. Auch freut sich die basel sinfonietta sehr auf die Zusammenarbeit mit seiner Nachfolgerin Frau Maria Berger-Coenen, welche ebenfalls seit mehreren Jahren im Vorstand tätig ist und an der diesjährigen Mitgliederversammlung vom 16. Juni 2013 mit grosser Zustimmung gewählt worden ist.

Basel | Stadtcasino Samstag | 7. Dezember 2013 | 19.30 Uhr Konzerteinführung: 18.45 Uhr

Wussten Sie schon?

Das Konzertprogrammheft als Abonnement: Für einmalige CHF 40 pro Konzertsaison werden Ihnen unsere Konzertprogrammhefte – bereits eine Woche vor dem jeweiligen Konzert – bequem nach Hause geliefert.



Donatoren

Elektra Birseck (EBM), Münchenstein IWB (Industrielle Werke Basel) Donatoren MCH Group Donatoren Schild AG, Liestal Donatoren

Geschäftsstelle basel sinfonietta Postfach 131 4018 Basel T +41 (0)61 335 54 15 F +41 (0)61 335 55 35 info@baselsinfonietta.ch www.baselsinfonietta.ch Programmgruppe Cornelius Bauer, Regula Bernath, Georges Depierre, Martin Jaggi, Marc Kilchenmann, Ulla Levens, Benedikt Vonder Mühll, Thomas Nidecker, Regula Schädelin, David Sontòn Caflisch, Guido Stier, Takashi Sugimoto, Franco Tosi, Ruth Wäffler, Christine Wagner Impressum Redaktion: Eva Ruckstuhl Gestaltung: WOMM Werbeagentur AG, Basel Druck: Schwabe AG, Muttenz Textnachweise Originalbeitrag von Nina Goslar Bildnachweise Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung


Herzlichen Dank

Herzlichen Dank Die basel sinfonietta dankt den Gemeinden Aesch, Allschwil, Arlesheim, Biel-Benken, Binningen, Bottmingen, Oberwil, Pfeffingen, Reinach und Therwil für die Unterstützung. Insbesondere aber danken wir allen Mitgliedern des Fördervereins der basel sinfonietta, namentlich den Patronatsmitgliedern: Katharina & Manuel Aeby-Hammel Ilse Andres-Zuber Maria & Franz Berger-Coenen Ruth & Hansueli Bernath Erika Binkert-Meyer Peter & Rita Bloch-Baranowski Hansjörg Blöchlinger & Dorothea Seckler Ulrich Blumenbach Markus R. Bodmer Peter Boller Bettina Boller Andreae Yvonne & Michael Böhler Elisabeth & Urs Brodbeck Susanne & Max Brugger Sigrid Brüggemann Christine & Bernhard Burckhardt Leonhard Burckhardt David Thomas Christie Fitzgerald Crain Martin Derungs Marie-Christine & Patrick J. Dreyfus Paul J. Dreyfus Norbert & Sabine Egli-Rüegg Jürg Ewald & Urte Dufner Peter Facklam Charlotte Fischer Esther Fornallaz Andreas Gerwig Sabine Goepfert Ulrich P. H. Goetz Annetta & Gustav Grisard Annagret & Kurt Gubler-Sallenbach Walter Gürber-Senn Ursula & Josef Hofstetter Bernhard Hohl & Susanne Clowry Madeleine Hublard Gertrud Hublard-Sieber Bianca Humbel-Rizzi B. & G. Ilary-Kopp Graziella & Ruedi Isler

Verena & Hans Kappus-Winkler Luzia & Jan Konecny-Sprecher Alexander Krauer Marie-Thérèse Kuhn-Schleiniger Christian Lang Irma Laukkanen Manuel Levy René Levy Annemarie & Thomas Martin-Vogt Beat Meyer-Wyss Thomas Metzger Andreas Nidecker Rosmarie Nidecker-Huggenberg Catherine Oeri Madeleine & Pietro Pezzoli Nicolas Ryhiner & Beatrice Zurlinden Regula & Jürg Schädelin Evi & Andres Schaub-Keiser Charlotte & Peter Schiess Herbert Schill & Dora Eberhart René Schluep-Zimmermann Beat Schönenberger Christine Striebel Katharina Striebel-Burckhardt Brigitte & Moritz Suter Nora & Daniel Suter Philipp Sutter Monica Thommy Irene & Hans Troxler-Keller Verena Trutmann Christine Vischer Heinrich A. Vischer Rudolf Vonder Mühll Marie-Christine Wackernagel-Burckhardt Philipp Weber Marianne & Daniel Weidmann-Munk Alfred Weishaupt Anna Wildberger Peter A. Zahn

Auch danken wir den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, die nicht genannt werden möchten.


Förderverein

Die basel sinfonietta erweitert ihren Freundeskreis – seien Sie auch dabei! Seit über 30 Jahren steht die basel sinfonietta für ungewöhnliche und aufregende Programme, Neuentdeckungen, Ausgrabungen, Uraufführungen sowie hohe künstlerische Qualität. Ein «Geheimtipp» ist sie schon lange nicht mehr, wie zahlreiche Einladungen an Internationale Festivals bezeugen. So ist die basel sinfonietta das einzige Schweizer Orchester, das vier Mal an den Salzburger Festspielen zu Gast war. Unterstützen Sie Basels ungewöhnlichstes Orchester, ohne welches das Musikleben der Schweiz um Vieles ärmer wäre, und werden Sie und Ihre Familie Mitglied im Förderverein der basel sinfonietta. Ihr Einsatz: Bereits ab CHF 50 jährlich können Sie dem Verein beitreten. Ihre Vorteile einer Mitgliedschaft: ein exklusives Gönnerkonzert, Einladungen zu Probenbesuchen und regelmässige Informationen über die Konzerte der basel sinfonietta. Patronatsmitglieder erhalten zudem die Doppel-CD der basel sinfonietta mit der Filmmusik zu Das neue Babylon von Dmitri Schostakowitsch. Jedes Mitglied zählt: Die basel sinfonietta braucht Ihre Unterstützung! Freundliche Grüsse

Maria Berger, Präsidentin Förderverein basel sinfonietta Ja, ich möchte Mitglied im Förderverein basel sinfonietta werden. Einzelmitglieder CHF 50 Ab CHF 1000 sind Sie zum Bezug von Privatperson als Patronatsmitglied ab CHF 200 12 Freikarten pro Saison berechtigt. Paare/Familien CHF 80 Patronatsmitglieder werden in den Programmheften aufgeführt. Firma als Patronatsmitglied ab CHF 1000 Vorname, Name Strasse PLZ, Ort Telefon, Fax e-Mail Datum, Unterschrift



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.