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Schwerpunkt BAUKADER.CH 7/8 | 2021
VON DER WAHL des richtigen Betons Ab Sommer 2021 soll am Grimsel die neue Spitallamm Staumauer in die Höhe wachsen. Für optimale Ergebnisse ist die Wahl des richtig zusammengesetzten Betons entscheidend. Deshalb finden im Vorfeld eine ganze Reihe von Beton-Versuchen statt.
TEXT: Annette Marti BILDER: KWO, David Birri
Alle Augen sind auf Jacques Burdin gerichtet. Was wird er sagen? Der Franzose, der als Betonexperte für die KWO arbeitet, nähert sich dem frischen Beton, der soeben unter lautem Gepolter aus einem Rohr der neuen Betonanlage in die Mulde des Kippers gefallen ist. Mit der Vibrationsnadel wird die zähflüssige Masse verdichtet. Was hier passiert, ist für den gesamten Prozess des Betonierens an der neuen Spitallamm Staumauer von grösster Wichtigkeit. In verschiedenen Versuchen wird ermittelt, wie
genau die Rezeptur des Betons aussehen muss und ob die bereits gemachten Überlegungen der Praxis standhalten. 200'000 Kubikmeter Beton werden verbaut
Insgesamt werden durch die ARGE Grimsel, bestehend aus den Firmen Frutiger, Implenia Schweiz und Ghelma Baubetriebe, in den nächsten fünf Jahren mehr als 200'000 Kubikmeter Beton verbaut. Der Beton muss sehr hohe Anforderungen erfüllen. Eine wie bei sonstigen Bauten verwendete Mischung würde die besonderen Anforderungen für eine Staumauer nicht erfüllen. Bauleiter Phi-
lipp Oswald erklärt: «Auf keinen Fall darf sich der Beton zu schnell erwärmen, weil sich sonst hohe Temperaturspannungen und damit Risse bilden könnten. Trotzdem muss die Masse einfach zu verarbeiten sein, denn wir müssen schnell vorwärts machen. Einer der Knackpunkte», so Oswald, «ist der Zementgehalt. Wir möchten einen möglichst tiefen Anteil Zement erreichen, weil damit auch die Wärmeentwicklung geringer ist.» Ein Betonwerk ohne Armierungseisen
Startschuss für die Betonarbeiten ist die Grundsteinlegung am 23. Juni 2021. Alles,