Yolo - Ausgabe 19, Juni/Juli 2018

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Uns begeistern Menschen

 Fantasie-Eck  Melanie Schaller

Der mysteriöse Geisterwolf

P

lötzlich fallen wir hinaus, stürzen und landen schließlich und endlich auf einem Heuballen. »Wenigstens sind wir weich gelandet, was?« lacht William. »Es hätte wirklich schlimmer kommen können«, antworte ich ihm. Letztlich stehen wir vom Heuballen auf und klopfen uns das Heu von der Kleidung. »So, geschafft! Aber wo sind wir hier?« »Wir scheinen in einer Hütte zu sein, Ella. Aber wo wir uns befinden, das weiß ich nicht. Sollen wir mal nach draußen gehen?« »Sicher!« antworte ich. Ich gehe an die Tür, klammere meine Hand an den Griff und drücke. Die Tür geht auf und wir gehen nach draußen. Dunkle Wolken bedecken den Himmel, aber es regnet nicht, zumindest noch nicht. Ich gehe ein Stück weiter nach vorne und bleibe an einem Hügel stehen. William folgt mir. Hinter dem Hügel, etwas weiter unten scheint sich eine Stadt oder ein größeres Dorf zu befinden. So genau kann ich das nicht sehen, denn man sieht nur einen kleinen Teil. »Sollen wir uns in dieser Stadt einmal umsehen?« fragt mich William. »Klar, besser als hier oben rumzustehen ist es allemal«, antworte ich ihm. Wir begeben uns den Hügel hinunter und kommen an einer Tafel vorbei. Auf der Tafel befindet sich ein Pfeil, der nach unten zeigt, genau in die Richtung, in die wir gehen wollen. »Das wissen wir auch so!« sage ich etwas zu laut. William neben mir scheint sich über mich zu amüsieren und lacht dabei sehr herzlich. »Ja, ich weiß, das war zu laut! Aber es stimmt ja. Wir wissen es auch ohne Tafel«. Nachdem wir weiter nach unten gegangen sind, kommen wir an einen Torbogen, der den Eingang zur Stadt darstellen soll. Der Torbogen scheint schon sehr alt zu sein, denn die Steine, aus denen das Tor besteht, fangen schon an abzubröckeln. Dann sehe ich noch ein Schild, das rechts neben dem Torbogen steht. Ich gehe näher ran und schaue es mir genauer an. Das Schild besteht aus Holz und darauf findet sich ein Wappen und der Schriftzug »Winter«. Dieser Name kommt mir sehr bekannt vor. Ich ergreife William an seinem Hemdärmel und ziehe ihn vor das Schild. »William! Kommt dir dieser Name auch bekannt vor?« William sieht sich das Schild an. »Ja, natürlich kenne ich diesen Namen. Das ist doch das Königreich, von dem ich dir erzählt habe.« »Aber wie sind wir hier bloß angekommen?« frage ich William verdutzt. »Keine Ahnung, Ella. Das ist alles sehr mysteriös. Aber wie wäre es, wenn wir uns erstmal eine Unterkunft suchen. Es wird bald dunkel werden.« »Gute Idee!« William geht durch den Torbogen und ich folge ihm. Wir gehen immer weiter den Feldweg entlang, der auch teilweise aus Steinplatten besteht und wir kommen schließlich an einer Abzweigung an. Ich schaue mir kurz beide Seiten des Weges an und entdecke an der linken Seite etwa 100 Meter entfernt ein kleineres Haus. »Hey, William! Schau mal, ich denke wir sollten uns dieses kleine Haus dort vorne genauer ansehen.« Fortsetzung folgt!  21


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