SCHAFFHAUSEN umnutzung und neubau eines st채dtischen industrie-areals Standortanalyse Richtkonzept umsetzung
Bachelor-Arbeit FS 2014 | Studiengang Raumplanung | Aufgabenstellung Raumplanung A Bernhard Leder | Juni 2014
IMPRESSUM HOCHSCHULE FĂœR TECHNIK RAPPERSWIL Studiengang Raumplanung; Bachelor-Arbeit FS 2014 Aufgabenstellung Raumplanung A: Gaswerk Areal Schaffhausen Titel
Gaswerk-Areal Schaffhausen
Verfasser
bernhard leder, r11
Examinator
Walter Ulmann
Experte
Dr. Klaus Hornberger Bearbeitungszeitraum: 28. April 2014 - 20. Juni 2014
Inhaltsverzeichnis 1. EINLEITUNG
A
1.1 Anlass und Aufgabenstellung 1.2 Ausgangslage 1.3 Stand des Wissens 1.4 Vorgehensweise
2. STANDORTANALYSE STADT SCHAFFHAUSEN 2.1 Lage und Siedlungsstruktur 2.2 Ausgewählte Standortqualitäten 2.3 Angestrebte Entwicklungen
3. STANDORTANALYSE GASWERK
B
3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7
Lage und Topographie Geschichte des Gaswerks Erschliessung Bebauung Grün- und Freiräume Nutzungen Planungsinstrumente
4. WEITERE RAHMENBEDINGUNGEN 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7
Aspekte des Denkmalschutzes Verkehrs- und Lärmimmissionen Altlasten Hoch- und Grundwasserschutz Inventare Weiteres Fazit Standortanalyse
5. STÄDTEBAULICHES leitbild
C
5.1 Städtebau 5.2 Grün- und Freiräume 5.3 Verkehr
6. richtkonzept: umnutzungspotentiale 6.1 Ausgangslage 6.2 Morphologischer Kasten 6.3 Erhaltenswerte Bauten 6.4 Umnutzung 6.5 Dichte 6.6 Bebauung
D
7. RICHTKONZEPT Gaswerk
7.1 Zielsetzungen 7.2 Bebauungskonzept 7.3 Nutzungskonzept 7.4 Grün- und Freiraumkonzept 7.5 Erschliessungskonzept 7.6 Chancen und Risiken 7.7 Bebauungsvorschlag
8. Umsetzung
E
1 1 2 3 5 6 6 7 9 11 14 17 18 19 23 25 25 26 26 26 27 29 30 31 33 33 34 35 38 40 46 47 52 56 60 63 64
8.1 Ausgangslage 8.2 Grundlagen 8.3 Teilrevision Nutzungsplanung 8.4 Quartierplan Gaswerk 8.5 Verfahrensablauf 8.6 Weitere Anpassungen 8.7 Nachfolgende Verfahren
66 66 67 70 71 73 73
9. PLANUNGSEMPFEHLUNG
74
10. Reflexion
76
- QUELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS - ANHANG
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
1.
Einleitung
1.1
Anlass und aufgabenstellung Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen des Studiengangs Raumplanung an der Hochschule für Technik Rapperswil HSR erarbeitet. Dabei handelt es sich um eine Bachelorarbeit, welche als Abschlussarbeit im 6. Semester zum Erhalt des Titels «Bachelor of Science FHO in Raumplanung» zu erstellen ist. Die Stadt Schaffhausen ist im Frühjahressemester 2014 Partnergemeinde des Studiengangs Raumplanung. In Zusammenarbeit mit der Studiengangleitung wurden dabei praxisorientierte Themen für die Bachelorarbeit identifiziert. Für die vorliegende Arbeit wurde die vorgegebene Aufgabenstellung «Raumplanung A» zum Gaswerk Areal in Schaffhausen zur Bearbeitung ausgewählt. Die Stadt Schaffhausen strebt dabei die Umnutzung des ehemaligen Gaswerk Areals in ein gemischt genutztes Gebiet an. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung von neuem Wohnraum. Das aktuell von den städtischen Werken und Betrieben genutzte Areal soll nach deren Wegzug umgezont und hiernach veräussert werden. Für die zwei städtischen Grundstücke soll ihm Rahmen der vorliegenden Arbeit sowohl ein städtebauliches Richtkonzept als auch dessen raumplanerische Umsetzung aufgezeigt werden. Das Richtkonzept hat u.a. die anspruchsvolle Topographie sowie das Verkehrsaufkommen und die Lärmvorbelastung entlang der Rheinhaldenstrasse zu berücksichtigen. Das Richtkonzept soll Aussagen zur zukünftigen Bebauung, Nutzung und Erschliessung sowie zur Grün- und Freiraumgestaltung des Areals enthalten. Zur Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen zur Umsetzung des Richtkonzeptes ist dieses im nächsten Teil der Arbeit raumplanerisch zu instrumentieren. Dabei sollen allfällige Anpassungen und Ergänzungen der Bauordnung und/oder des Zonenplans vorgenommen sowie ein Quartierplan ausgearbeitet werden.
1.2
ausgangslage Die Stadt Schaffhausen kämpft seit einigen Jahren mit den Auswirkungen des demographischen Wandels und des steigenden Wohnflächenbedarfs. Bereits die Anstrebung eines geringen Bevölkerungswachstums in den kommenden 30 Jahren macht die Erstellung von zusätzlich 5‘000 Wohnungen notwendig.1 Die Stadt geht die Problematik aktiv an und hat hierfür ein Projekt zur Wohnraumentwicklung entwickelt. Dabei wird eine qualitätvolle Innenentwicklung angestrebt, bei welcher u.a. auch die Nutzung von inneren Potentialen berücksichtigt werden soll. Das Potential des rund 15‘500 m2 grossen Gaswerk Areals südöstlich der Altstadt wurde bereits anfangs 2008 erkannt.2
Abb. 1: Luftbild von Nordosten auf den westlichen Bereich des Gaswerk Areals
1
einleitung
A
Aufgrund der Bestrebungen von Kanton und Stadt einen gemeinsam genutzten Werkhof am Standort Schweizersbild zu erstellen, wird der heutige Werkhof «Lindli» im Gaswerk Areal hinfällig. Dadurch dürfte das Areal für neue Nutzungsmöglichkeiten freigespielt werden. Das Areal soll umgenutzt werden und dabei zukünftig die Bebauungs- und Nutzungsstruktur der bestehenden Altstadtstruktur bis auf Höhe Salzstadel weiterführen. Ziel der Umnutzung und Neubebauung des Gaswerk Areals ist eine dichte und gemischte Nutzung mit Schwerpunkt Wohnen sowie zusätzlichen Angeboten für Gewerbe und Dienstleistungen. Bereits wurden seitens der Stadt mehrere Vorarbeiten geleistet. So wurde ein denkmalpflegerisches Detailinventar mit Schutzempfehlungen und eine Grundlage für die Grundstückschätzung erarbeitet sowie die Verdachtsflächen bezüglich möglicher Altlasten ermittelt. Denn das Gaswerk Areal wartet mit äusserst spezifischen Rahmenbedingungen für die Planung auf: Die steile Hangflanke des Heerenbergs bildet im rückwärtigen Bereich der Rheinebene eine anspruchsvolle Topographie. Das Verkehrsaufkommen auf der davorliegenden Rheinhaldenstrasse führt zu Lärmvorbelastungen. Weiter befinden sich erhaltenswerte Bauten im Areal, dieses ist wiederum als belasteter Standort ausgewiesen.
1.3
Stand des Wissens Für die Erarbeitung der Bachelorarbeit stehen diverse Grundlagen und das eigene, während des Studiums angeeignete Wissen zur Verfügung. Die Grundlagen mit rechtskräftigen Dokumenten der kantonalen und kommunalen Richtplanung, der kommunalen Nutzungsplanung sowie Projektstudien, Leitbilder und weiterführende Hintergrundinformationen wurden dabei freundlicherweise von der Stadt Schaffhausen zur Verfügung gestellt. Das angeeignete Wissen wurde in mehreren Modulen während der sechs Semester des Bachelor-Studiums erarbeitet. Dabei wurde das in den Vorlesungen vermittelte Wissen bereits in mehreren Testaten und Projektarbeiten praxisorientiert angewandt. Studiengang Raumplanung: Erarbeitetes Wissen und Theorie Während des Studiengangs Raumplanung wurde insbesondere Wissen in den Bereichen Raumplanung, Städtebau und Verkehrsplanung angeeignet. Zusätzlich wurde weiteres Wissen in den Modulen Natur & Landschaft, Umwelt & Ökologie und anderen Bereichen vermittelt. Für die vorliegende Arbeit konnte dabei inbesondere von den in den Modulen Raumplanung und Städtebau vermittelten Informationen profitiert werden. Bei der Erarbeitung der gesamten Arbeit konnte auf die Methoden und Vorgehensweisen aus dem Bereich der Planungsmethodik zurückgegriffen werden. Die Erarbeitung des Richtkonzeptes konnte u.a. mithilfe des im Modul Städtebau angeeigneten Wissens erfolgen. Hierbei spielte u.a. auch das Wissen aus dem Ortsbild- und Objektschutz, der Freiraumplanung und der Verkehrsplanung eine wichtige Rolle. Die Umsetzung des Richtkonzepes mithilfe von Planungsinstrumenten erfolgte hiernach wiederum primär mit Wissen aus dem Bereich der Raumplanung. Insbesondere die im 3. und 4. Semester erlernten Grundlagen der Nutzungs- und Sondernutzungsplanung sowie deren Anwendung in Gruppen- und Einzelarbeiten erleichterten den Umgang mit der vorliegenden Aufgabenstellung. Die komplexe Ausgangslage im Gaswerk Areal erfordert dabei auch die Berücksichtigung der Planungs-, Umweltschutz- und Gewässerschutzgesetzgebung, welche zentrale Bestandteile des Moduls Recht bildeten.
Präsentationsunterlagen Infoveranstaltung vom 16.09.2013; Stadtplanung Schaffhausen
1
Projekt PASS - Potenzialaktivierung Stadt Schaffhausen; Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen; 2008
2
2
G
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
vorhandene Grundlagen • Dokubox der Stadt Schaffhausen: allgemeine Unterlagen zur Stadt und deren kommunaler Nutzungs- und Richtplanung, kantonale Richtplanung, Daten der amtlichen Vermessung, Leitbilder, Planungsstudien, Inventare, Baulinienplan, etc. • Kartographiegrundlagen: HSR Geobasisdaten, Daten der amtlichen Vermessung [GIS und CAD], Plan bebaubare Fläche [CAD] • Vorarbeiten: Strategie Wohnraumentwicklung Schaffhausen, Projekt PASS - Potenzialaktivierung Stadt Schaffhausen, Planung gemeinsamer Werkhof von Kanton und Stadt am Standort Schweizersbild, denkmalpflegerisches Detailinventar Schaffhausen: Gaswerk, Grundlagen für die Grundstücksschätzung Areal Gaswerk, Verdachtsflächen Altlasten im Gaswerk Areal
1.4
vorgehensweise Der vorliegende Bericht ist in mehrere Kapitel unterteilt, welche im Allgemeinen jeweils auf die vorhergehenden aufbauen. Auf die dem vorliegenden Unterkapitel zugrunde liegende Einleitung folgt der eigentliche Teil des Berichts. Dieser folgt der in der nebenstehenden Abbildung mit roten Titeln markierten, übergeordneten Logik. Der Auftakt des Berichtes bildet eine ausführliche Standortanalyse. Diese ist unterteilt in einen Bereich zur Stadt Schaffhausen sowie einen Teil zum Gaswerk Areal. Die Analyse zur Stadt beschränkt sich auf deren Lage und Siedlungsstruktur, ausgewählte Standortqualitäten und deren angestrebten Entwicklungen. Das Gaswerk Areal und dessen erweiterte Umgebung wird hingegen detaillierter analysiert. Die Erläuterungen und Erkenntnisse werden mit weiteren Rahmenbedingungen, wie z. B. Anliegen des Denkmalschutzes und der Lärmimmissionsproblematik ergänzt. Den Abschluss der Standortanalyse bildet eine SWOT-Analyse sowie eine kompakte Auflistung der zentralen Erkenntnisse. Vor der Erarbeitung eines Richtkonzepts zum Gaswerk Areal wird für das Stadtgebiet «Fischerhäusern und innere Rheinhalde» ein städtebauliches Leitbild erarbeitet. Dabei wird für das Gebiet eine übergeordnete Zielsetzung in Bezug auf die Bereiche Städtebau, Grün- und Freiräume sowie Verkehr festgelegt. Unter Berücksichtigung der zentralen Erkenntnisse für das Gaswerk Areal und der übergeordneten Zielsetzung für den erweitertern Perimeter wird in der Folge ein detailiertes Richtkonzept erarbeitet. Vor der konzeptuellen Ausarbeitung werden vorerst mehrere Abwägungen über das zukünftige Gaswerk Areal angestellt. Inhalt der Abwägungen sind der Erhalt der bestehenden Bauten, deren Umnutzung, die angestrebte Dichte sowie die zukünftige Bebauung. Das detaillierte Richtkonzept für das Gaswerk besteht hiernach aus vier Konzepten: Mithilfe des Bebauungs-, Nutzungs-, Grün- und Freiraum- sowie des Erschliessungskonzeptes soll eine qualitätsvolle Umnutzung des Areals ermöglicht werden. Die planungsrechtliche Umsetzung des Richtkonzepts Gaswerk ist zentraler Bestandteil des letzten Abschnitts des Berichts. Hierbei werden die für die Umsetzung notwendigen Anpassungen und Ergänzungen der städtischen Bauordnung und des dazugehörigen Zonenplans erläutert. Danach wird die allgemeinverbindliche Umsetzung der zentralen Eckpfeiler des Richtkonzeptes mittels Quartierplan festgelegt. Den Abschluss bildet die Planungsempfehlung zuhanden des Stadtrats. Als Schlusswort folgt am Ende des Berichts eine kritische Reflexion zum Erarbeitungsprozess des Richtkonzeptes und zu dessen Ergebnissen.
3
Einleitung
A
standortanalyse Stadt
rahmenbedinGunGen
GaSwerk
lage Qualitäten entwicklungen
Topographie erschliessung grünraum
geschichte Bebauung nutzungen
Inventare Immissionen Denkmalschutz altlasten Dienstbarkeiten Wasser
Swot
städtebauliches leitbild Fischerhäusern / innere rheinhalde entwicklunGen «FiScherhäuSern» zielSetzunG grün- und freiraum
städtebau
Verkehr
adaption
richtkonzept gaswerk erhalt Bauten
umnutzung abwäGunGen
Bebauung
Dichte ausarbeitung projekt
zielSetzunG
rahmenBeDIngungen
Topographie Denkmalschutz altlasten
zielGruppen
Bebauung
Immissionen freiraum
konzept nutzung
erschliessung
Dienstbarkeiten Wasser
umsetzung nutzunGSplanunG bau- und nutzungsordnung
zonenplan
Quartierplan
anpassung
umzonung
erstellung
genehmigung
genehmigung
genehmigung
weitere inStrumente richtplanung
leitbilder/ konzepte
planungsempfehlung Abb. 2: Schematische Abbildung der gewählten Vorgehensweise
4
G
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
2.
standortanalyse stadt schaffhausen
2.1
LAGE UND SIEDLUNGSSTRUKTUR Die Stadt Schaffhausen liegt nördlich des Hochrheins etwas oberhalb des Rheinfalls und ist die nördlichste Stadt der Schweiz. Die Stadt hat rund 35‘000 Einwohner und bietet gut 22‘000 Arbeitsplätze. Zur Agglomeration Schaffhausen gehören Ortschaften auch ausserhalb des Kantonsgebietes [Zürcher Weinland, Thurgau aber auch Baden-Württemberg], diese fasst insgesamt etwas mehr als 60‘000 EinwohnerInnen. Mehrere Täler - wie das Mühlen- oder das Hauental - prägen die Siedlungsstruktur der Stadt. Nördlich des Rheins dehnen sich die Siedlungsflächen in den Tälern radial von der Altstadt aus und bilden so eine «Fingerstruktur». Das Herblingertal bildet hierbei das grösste Siedlungsband. Die Hügel zwischen diesen Tälern sind meist üppig bewaldet, so dass die Stadt von grossen Waldflächen umschlossen wird. Aus historischer Sicht fehlt der Stadt Schaffhausen eine gründerzeitliche Stadterweiterung. Schaffhausen wurde anfangs des 20. Jahrhunderts - zur Hochblüte der Industrialisierung - nicht wie andere Schweizer Städte mit dichten Quartieren für die arbeitende Bevölkerung erweitert. Die Stadt besitzt somit zwar eine ausgedehnte Altstadt, direkt anschliessend daran befinden sich jedoch viele Einfamilienhausquartiere sowie ausgeprägte Industriequartiere und nicht etwa Blockrand- oder Hofstrukturen wie z. B. in Quartieren wie Zürich-Aussersihl oder Basel-Gundeldingen. Herblingen
Buchthalen Altstadt
Gaswerk
Neuhausen Feuerthalen Abb. 3: Luftbild der Stadt Schaffhausen [1:50‘000; © swisstopo]
0
500
Masss Gedruckt am http://s.geo.a http://s.geo.a 5
www.geo.admin.ch ist ein Portal zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden
Haftung: Obwohl die Bundesbehörden mit aller Sorgfalt auf die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen achten, kann hinsichtlich der inhaltlichen Richtigkeit, Genauig Vollständigkeit dieser Informationen keine Gewährleistung übernommen werden.Copyright, Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 2007. http://www.d
B
StandortAnalyse
2.2
ausgewählte standortqualitäten Die Stadt Schaffhausen ist praktisch mit allen gängigen Verkehrsmitteln - so auch per Schiff und Velo - gut zu erreichen. Die Autobahn A4 verbindet Schaffhausen via Thayngen mit Stuttgart und via Winterthur mit Zürich. Der Flughafen Zürich ist über die A4 in gut 30 Minuten zu erreichen. Die Bahnfernverkehrsverbindungen sind aufgrund der geographischen Lage stark auf Deutschland sowie den Bahnknoten Zürich HB ausgerichtet. Nach Zürich verkehren die Züge im Halbstundentakt, weiter bestehen alle zwei Stunden Verbindungen nach Basel Badischer Bahnhof sowie nach Stuttgart. Aktuell befindet sich das Projekt «S-Bahn Schaffhausen» in der Umsetzung, wonach bis 2015 ein Viertelstundentakt zwischen den Entwicklungszentren etabliert werden soll [Spitzenzeiten]. Schaffhausen weist auch bezüglich Infrastruktur sowie Einkaufs-, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten ein umfangreiches Angebot auf. Die Altstadt von Schaffhausen gilt als das grösste Einkaufszentrum des Kantons und bietet ein mannigfaltiges Angebot von kleinen Läden bis zu internationalen Handelsketten. Daneben haben sich insbesondere im Herblingertal weitere Detailhändler und Fachmärkte niedergelassen. Mit den «Hallen für Neue Kunst» verfügt die Stadt über eine weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte kulturelle Institution, welche zusammen mit weiteren Museen und Galerien sowie dem Stadttheater und dem Kulturzentrum Kammgarn das kulturelle Angebot von Schaffhausen abdecken. Mit einer Kletterhalle, dem Sport- und Freizeitpark KSS in der Breite, der Rhybadi, der BBC Arena sowie dem geplanten Fussballstadion des FC Schaffhausen verfügt Schaffhausen auch im Sportund Freizeitbereich über eine gute Infrastruktur. Nicht zuletzt bilden der Rhein und seine Ufer, die unzähligen bewaldeten Hügel und die angrenzende Landschaft ein kostenloses Erholungsangebot.
2.3
angestrebte entwicklungen Aufgrund des demographischen Wandels und dem steigenden Wohnflächenbedarf pro Person stagniert die Bevölkerungszahl von Schaffhausen seit gut 40 Jahren, respektive war diese zeitweise gar rückläufig.1 Die Stadt Schaffhausen hat sich zum Ziel gesetzt dieser Entwicklung entgegenzuwirken und hat hierzu das Projekt «Zukunft Stadtleben» zur Wohnraumentwicklung erarbeitet.2 Die Stadt will dabei als Impulsgeber vorangehen und einerseits den Wohnungsbau mit der Abgabe von eigenem Bauland direkt fördern, andererseits mit Um- und Aufzonungen den Wohnungsbau indirekt dynamisieren. Zur ersten Kategorie zählt das im Rahmen des vorliegenden Projektes bearbeitete Areal des Gaswerks: Der Wegzug der städtischen Werke ermöglicht die Abgabe der städtischen Altstadterweiterung Grundstücke, so dass das zentral gelegene Gebiet für Wohnzwecke umgenutzt werden kann. Der zweiten Kategorie kann die Festlegung einer «Ergänzungszone für die Altstadt» zugeordnet werden. Da in Schaffhausen eine gründerzeitliche Stadterweiterung vollständig ausgeblieben ist, mangelt es an einem eigentlichen Dichtegürtel rund um die Altstadt. Heute schliessen an Gaswerk diese v.a. Einfamilienhäuserquartiere an, welche eine notwendige Entlastung der Altstadt jedoch nicht herbeiführen können. Ein solcher Dichtegürtel soll mithilfe der Ergänzungszone kontinuierlich bis 2020 etabliert werden. Gemäss Strategie der Stadt sollen die farbig gekennzeichneten Gebiete in Abbildung 4 bis 2020 der Ergänzungszone zugeteilt werden. Die Artikel 35 und 36 der Bauordnung ermöglichen in 16.09.2013 diesen Gebieten gemischte Nutzungen mit einer Ausnützungsziffer von bis zu 2,20.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schaffhausen
1
2
Abb. 4
Abbildung der angestrebten Altstadterweiterung [Stadt Schaffhausen] Zone Altstadterweiterung 2020 grün = bis 2012 orange = bis 2013 gelb = bis 2020
Zukunft Stadtleben; Ein Projekt zur Wohnraumentwicklung der Stadt Schaffhausen; Stadt Schaffhausen
34
6
G
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
3.
standortanalyse gaswerk
3.1
lage und topographie Das Gaswerk Areal liegt im Südosten der Stadt Schaffhausen und befindet sich in rund 1.3 Kilometer Entfernung vom Bahnhof Schaffhausen [Luftdistanz]. Vom Abschluss der Altstadt - auf Höhe Vorstadt und Freier Platz - sind es keine 700 Meter oder circa fünf Gehminuten bis zum Eingang des Areals. Westlich des Areals befinden sich die Ausläufer der Altstadt [Quartier «Fischerhäusern»], im Norden sind entlang der Südhänge ausgeprägte Wohnquartiere und das ehemals eigenständige Dorf «Buchthalen» vorzufinden. Im Osten gelangt man nach einigen hundert Metern an die Stadtgrenze, an den rückliegenden Hangflanken wechseln sich dabei Wohnquartiere und Rebbaugebiete ab.
Buchthalen
Breite Munot
Emmersberg
Altstadt
Rh
ein
hal
den
stra
sse
Gaswerk
Feuerthalen Legende Siedlung
Autobahn
Bahn
Wald Rhein
Kantonsstrasse Haupt-/Sammelstrasse
Bahnhof
N
Abb. 5: Lageplan des Gaswerk Areals [masstablos]
Das Areal selbst liegt eingebettet zwischen Rhein und der südlichen Hangflanke des Heerenbergs. Der Rhein fungiert hierbei als natürliche Kantonsgrenze: Schaut man vom Gaswerk Richtung Süden ans andere Rheinufer, so blickt man direkt an die Wohnhäuser der Zürcher Gemeinde Feuerthalen. Die Lage unmittelbar am Rhein sowie etwas ausserhalb der Altstadt kommt nicht von ungefähr. Einerseits war man als Gasfabrik auf einen möglichst tiefen Standort im Stadtgebiet angewiesen, andererseits sollten der Dreck, der Rauch und die üblen Gerüche des Industriebetriebs aus hygienischen Gründen die Wohngebiete der Altstadt nicht unmittelbar tangieren. Aufgrund dieser Überlegungen befindet sich das Gaswerk noch heute an der Rheinhaldenstrasse 17 mit Sichtbeziehungen zum Munot und zum Freien Platz.
Abb. 6: Ansicht von der Gemeinde Feuerthalen auf das Gaswerk Areal
7
standortanalyse
B
Der sich im rückwertigen Bereich des Areals befindende Hang des Heerenbergs wurde über die Jahre hinweg zu Erweiterungszwecken des Gaswerkes abgetragen und das Areal somit eingeebnet. Dies hat zur Folge, dass das Areal vor allem im nordöstlichen Bereich stark ansteigt. Laut den digitalen Höhenmodellen «swissALTI3D» sowie «DHM25» des Bundesamt für Landestopografie beträgt die Hangneigung in diesem Bereich des Hanges zwischen 30 und 35° Grad. Rhein
RheinhaldenLindliPromenade strasse
Gaswerk Areal
Heerenberg
Abb. 7: Querschnitt «a» Gaswerk Areal: Gebiet West mit Portalbau West und Ofenhaus [1:1‘000]
Rhein
RheinhaldenLindliPromenade strasse
Gaswerk Areal
Heerenberg
Abb. 8: Querschnitt «b» Gaswerk Areal: Gebiet Ost mit Portalbau Ost und Bogenhalle [1:1‘000]
Nebst der ausgeprägten Topographie stellt die durchgrünte Umgebung des Gaswerks ein weiteres prägendes Merkmal des Areals dar: Beinahe das gesamte Areal wird von einer hohen Baumbepflanzung umgeben. Insbesondere am Hang des Heerenbergs, östlich entlang des Rosentalgässchens sowie entlang der vorgelagerten Lindli-Promenade befinden sich mehrere, über 20 Meter hohe Bäume. Viele davon wurden bereits um die Jahrhundertwende [~ 1900] gepflanzt um den Dreck produzierenden Industriebetrieb besser ins Stadtbild integrieren zu können.
Munot
Emmersberg Freier Platz a
b
Gaswerk
Abb. 9: Ausschnitt aus der Landeskarte LK25 mit überlagerter Reliefkarte [1:10‘000; ©swisstopo]
8
0
100
200
300m
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
3.2
geschichte des gaswerks1 Nachdem anfangs des 19. Jahrhunderts erste Patente für die Nutzung von Leuchtgas zur Strassenbeleuchtung eingereicht wurden, entstand 1812 in London das erste kommerzielle Gaswerk der Welt. Angetrieben durch die englischen Pioniere entstanden in mehreren europäischen Ländern nach und nach weitere Gaswerke. Im Jahre 1843 wurde in der Stadt Bern das erste Gaswerk der Schweiz erstellt, es folgten die Städte Genf, Lausanne und Zürich. Aufgeweckt durch die Entwicklung in anderen Schweizer Städten, wurden in Schaffhausen ab 1855 erste private Ideen zur Einrichtung einer durch Gas betriebenen Strassenbeleuchtung diskutiert. Diese wurden jedoch aufgrund finanzieller Bedenken bezüglich der Rentabilität einer Gasfabrik vorläufig verworfen. Im Jahr 1859 legten die zwei Karslruher Herren Raupp und Dölling dem Stadtrat das Angebot vor, auf eigene Rechnung und Gefahr die Gasbeleuchtung von Schaffhausen einzurichten und zu betreiben. Dem jungen Unternehmen traten in der Folge zwei Schaffhauser bei [Strasseninspektor Peyer-Keller und Gas- und Wasserfachmann Ringk], so dass die in «Raupp, Dölling & Comp.» umbenannte Firma die Erstellung eines Gaswerks in Angriff nehmen konnte. Als mögliche Standorte kamen dabei die Gebiete entlang des Rheins in Frage [tiefste Punkte der Stadt] Da die Standorte in Richtung Neuhausen bereits durch Industrie- und Gewerbebauten belegt waren, fiel der Standortentscheid zugunsten des Wohn- und Lazarett-Grundstückes in der Nähe des damaligen Steckenplatzes [Anlegestelle für Flosse und Dampfboote]. Der Bau konnte im Jahr 1860 fertiggestellt werden, so dass am 1. Oktober des selben Jahres die ersten Gaslaternen in Schaffhausen brannten.
Abb. 10: Ansicht des ersten Gaswerks [1861]. Das Wohnhaus Bruderhöfli [links] ist heute noch erhalten.
Für den Bau des Gaswerks mussten einige der damaligen Bauten und Anlagen – das Lazarett und der Friedhof – entfernt werden. Die beiden Wohnbauten «Zum Lindli» und «Zum Bruderhöfli» sowie die Bauten zweier Landgüter «Rütli» und «Felsgütli» blieben erhalten. Die beiden Wohnbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind auch heute noch erhalten und werden zu Wohnzwecken genutzt. Nach der Übernahme des Gaswerks durch die «Schweizerische Gasgesellschaft in Schaffhausen»im Jahre 1863 wurde das Werk 1897 – nach zähen Verhandlungen über den Kaufpreis und per Schiedsspruch - an die Stadt Schaffhausen abgetreten. Im selben Jahr begann der Bau der Rheinhaldenstrasse und der Lindli-Promenade entlang des Rheins. Die Promenade stellte hierbei nicht 1
9
Hundert Jahre Gaswerk Schaffhausen; Willy Schudel; 1960
STandortanalyse
B
zuletzt einen Teil der ästhetischen Bemühungen um ein positives Erscheinungsbild des Industriebetriebes dar. Das bis anhin peripher gelegene Gebiet rund ums Gaswerk entwickelte sich sukzessive zu einem Wohnquartier und der primär zum Rebbau genutzte Heerenberg im Rücken des Gaswerkes wurde mit einigen Wohngebäuden bebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein Fabrikumbau notwendig, wobei auch die Verlegung des Gaswerks ins Gebiet des Fulachtals diskutiert wurde. Diese Idee wurde jedoch aufgrund der höheren Kosten für einen Neubau verworfen, da man kostenmässig an das bereits entwickelte Rohrnetz gebunden war. Auch im Bezug auf die Anlieferung des Rohstoffes Kohle wurden neue Ideen entwickelt und gleichwohl wieder verworfen. Aufgrund des fehlenden Gleisanschlusses und anstelle der Anlieferung per Lastwagen sollten ganze Eisenbahnwaggons auf Rollschemeln durch die Altsadt geschleppt oder aber eine Hängebahn vom Bahnhof Feuerthalen über den Rhein gespannt werden. Das neue Gaswerk konnte im September 1900 in Betrieb genommen werden, dem Umbau fielen u. a. die Bauten des «Rütli» und «Felsgütli» sowie das Ökonomiegebäude des «Bruderhöfli» zum Opfer. Es folgten die durch die zwei Weltkriege bedingten Anpassungen in der Gasproduktion, bei der Bombardierung der Stadt Schaffhausen im 2. Weltkrieg blieb das Gaswerk jedoch unbeschädigt.
Bahnhof Schaffhausen
Gaswerk
Abb. 11: Ausschnitt aus der Siegfriedkarte zwischen1880 - 1885 [1:10‘000; ©swisstopo]
Die Diskussion zum 100-jährigen Jubiläum rund um das Fortbestehen des städtischen Gaswerks wurde 1960 insbesondere durch die Konkurrenz der Gasproduktion durch die Elektrizitätsgewinnung [Wasser, Atom] und durch die bevorstehende Änderung des Fabrikationsprozesses [von Kohlebasis zu Erdöl/-gas] dominiert. Der Anschluss der Schweiz ans internationale Erdgasnetz [1966 0 100 200 – 1974] bedeutete das Ende der heimischen Gaserzeugung. Die letzte grössere bauliche Änderung Massstab 1: 10,00 Gedruckt am 02.05.201 am bestehenden Standort wurde 1988 mit dem Bau des Tagesausgleichspeichers [Kugelbehälter] http://s.geo.admin.ch/26 vorgenommen, so dass 1989 die Umstellungsarbeiten auf Erdgasversorgung abgeschlossen werwww.geo.admin.ch ist ein Portal zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden den konnten.
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10
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
3.3
erschliessung öffentlicher Verkehr Das Gaswerk Areal wird grundsätzlich durch die städtische Buslinie 8 der Verkehrsbetriebe Schaffhausen erschlossen. Deren Haltestelle «Rosentalgässchen» befindet sich in rund 100 Meter Entfernung vom Eingang des Areals. Die Linie 8 «Gewerbezentrum Mühlental - Bahnhof - Im Freien» verkehrt zu Normalverkehrszeiten mit einem 30-Minuten-Takt, zu Spitzenzeiten verkehren die Busse im 20-Minuten-Takt [06.00 - 08.00 Uhr; 12.00 - 13.00 Uhr].1 Die restlichen städtischen Buslinien werden zu Spitzenzeiten allesamt in einem 10-Minuten-Takt betrieben, so auch die Linie 5 «Herblingen - Bahnhof - Buchthalen». Auch deren Haltestellen «Kegelgässchen» sowie «Bruderhöfli» befinden sich nahe des Gaswerk Areals in ca. 200 - 300 Metern Entfernung. Aufgrund des Taktes und der Lage der Haltestellen wird das Gaswerk Areal der ÖV-Güteklasse C «mittelmässige Erschliessung» zugeordnet.2 Nicht zuletzt die Erschliessung von peripheren und/ oder schwach besiedelten Gebieten wie dem Mühlental oder dem Wohnquartier Im Freien sowie die im Vergleich zu den restlichen Linien schwache Fahrgastfrequentierung, ermöglichen momentan keine bessere Taktfrequenz auf der Buslinie 8. Die Haltestelle «Lindli» wird zusätzlich von der Buslinie 25 «Bahnhof Schaffhausen - Ramsen» bedient, diese spielt bei der Erschliessung des Gaswerks jedoch nurDürstlinweg eine untergeordnete Rolle.Buchthalen
Zündelgut Buchthalen, Post Grenzstrasse 4
4
Feldstrasse
Spitzen: 10-Min-Takt Normal: 20-Min-Takt
Rosenbergstrasse Bruderhöfli
Huus Emmersberg
5
Säntisstrasse 5
8
Spitzen: 10-Min-Takt Normal: 20-Min-Takt
Kegelgässchen
Spitzen: 20-Min-Takt Normal: 30-Min-Takt
25 Rosentalgässchen
Normal: 30-Min-Takt
Lindli
Schifflände VBSH-Netz Buslinie 4 Buslinie 5 Buslinie 8 Buslinie 25 [RVSH] N
0 20 50
100m
8 25
ÖV-Güteklassen gemäss ARE B: Gute Erschliessung C: Mittelmässige Erschliessung D: Geringe Erschliessung Arealzugang Abb. 12: Analysekarte «Öffentlicher Verkehr»
1 Geschäftsbericht 2012; Verkehrsbetriebe Schaffhausen
11
2 ÖV-Güteklassen - Berechnungsmethodik ARE; Bundesamt für Raumentwicklung ARE
Standortanalyse
B
Motorisierter Individualverkehr Die dem Gaswerk vorgelagerte Kantonsstrasse «Rheinhaldenstrasse» stellt die Erschliessung durch den motorisierten Individualverkehr sicher. In Richtung Westen verbindet sie das Areal via Rheinufer-/Mühlenstrasse mit dem Autobahnanschluss «Schaffhausen Süd» [A4 / E41] sowie via Bachoder Grabenstrasse mit dem restlichen Stadtgebiet. Via Rheinbrücke und Zürcherstrasse [Feuerthalen] kann ostwärts Stein am Rhein und Romanshorn erreicht werden. In Richtung Osten führt die Rheinhaldenstrasse in die deutsche Enklave Büsingen und von hier weiter nach Gailingen am Hochrhein. Die nördlich des Gaswerks gelegene Buchthalerstrasse führt als städtische Haupstrasse nach Buchthalen [Stadt Schaffhausen]. Via Alpenstrasse, respektive Kessel- und Grubenstrasse erreicht man u.a. die städtischen Quartiere «Emmersberg» und «Gruben». Im erweiterten Umfeld des Gaswerks befinden sich mehrere öffentliche Parkplätze sowie das Parkhaus Schifflände mit ca. 60 Abstellplätzen. Die Werkszufahrt zum Gaswerk Areal erfolgt heutzutage direkt von der Rheinhaldenstrasse. Für die Öffentlichkeit bestehen im östlichen Bereich des Areals rund 40 Parkplätze, welche am Wochenende via Lindliweg erschlossen werden. Erläuterungen zu den Verkehrslärmimmissionen finden sich in Kapitel 4.2.
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Rheinhaldenstrasse
DTV: 4‘800 Fz/Tag
Strassenlärm Beurteilungspegel Lr [dB(A)]; Tag 65 - 70 60 - 65 Grenzwert ES II [Tag]
55 - 60 N
0 20 50
100m
Strassenklassierung
50 - 55 45 - 50 40 - 45 < 40 Z
Kantonsstrasse Hauptstrasse Sammelstrasse Arealzugang Zubringerdienst
Abb. 13: Analysekarte «Motorisierter Individualverkehr»
12
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
langsamverkehr Das Gaswerk Areal ist aufgrund seiner Lage optimal mit dem Langsamverkehr zu erreichen. Die Nähe zur Altstadt und dem Stadtzentrum, welches als Einkaufszentrum für das gesamte Kantonsgebiet fungiert, stellt eine ideale Voraussetzung für den Fuss- und Radverkehr dar. Das vielfältige Einkaufs-, Kultur-, Gastronomie- und Freizeitangebot sowie das Angebot an Arbeitsplätzen entlang des Rheins und im Umfeld der Altstadt ist zu Fuss oder per Rad in wenigen Minuten zu erreichen. Entlang des Rheins führt die nationale Radroute Nr. 2 «Rhein-Route» von SchweizMobil, welche von Andermatt nach Basel führt und jährlich von vielen Radtouristen befahren wird. Die Uferpromenade zwischen Freien Platz und Gaswerk sowie weiter zum «Lindli Park» stellt eine bei Einheimischen und Tagestouristen äusserst beliebte Fussverbindung dar. Sie wird insbesondere bei schönem Wetter von Hunderten von Menschen besucht und primär zu Freizeit-, Sport- und Erholungszwecken genutzt. Die dem Gaswerk vorgelagerte «Lindli Promenade» mit ihrer üppigen Baum- und Blumenbepflanzung sowie mehreren Verweilmöglichkeiten ist dabei Zielort vieler Erholungssuchender. Aktuell ist das Gaswerk aufgrund fehlender Querungsmöglichkeiten ungenügend mit der Promenade und den umliegenden Wohnquartieren verknüpft. Bei der Umnutzung des Areals zu Wohnund Gewerbezwecken ist dessen Zugänglichkeit zu verbessern. Zur Öffnung des Areals für die Allgemeinheit, zur verbesserten Integration ins Wegenetz und im Sinne einer erhöhten Durchlässigkeit sind Massnahmen wie z. B. ein Fussgängerstreifen im Bereich der heutigen Hauptzufahrt sowie ein neuer Zugang im nördlichen Bereich anzudenken.
?
Langsamverkehr
N
0 20 50
100m
beidseitiger Radstreifen einseitiger Radstreifen Rad- und Fussweg Fussweg Arealzugang
?
nationale Radroute Nr. 2 städtischer Radweg FG-Streifen fehlende Querungsmöglichkeit zusätzlicher Arealzugang Abb. 14: Analysekarte «Langsamverkehr»
13
Standortanalyse
N
3.4
B
bebauung Erweiterter Perimeter Die Bebauung Schaffhausens entlang des Rheins wird stark durch die Altstadtstruktur und die Kleinstrukturen entlang der Südhänge des Emmers- und Herrenbergs geprägt. Die Altstadt zeichnet sich v.a. durch ihre äusserst dichte und kompakte Bebauung, die verwinkelten Gassen mit vereinzelten Plätzen und ihre geschlossenen Bauweise aus. Sie zieht sich vom Bahnhof bis auf die Höhe des Salzstadels und umfasst eine beachtliche Fläche von rund 28 ha. Direkt angrenzend breiten sich entlang der Anhöhen und Hänge des Emmers- und Heerenbergs ausgeprägte Wohnquartiere aus. Dabei handelt es sich primär um Ein- und Mehrfamilienhäuser in lockerer Bauweise mit mässiger bis geringer Dichte.
N
N
Abb. 15: Schwarz- und Weissplan erweiterter Perimeter Gaswerk
Das Gaswerk befindet sich in der Verlängerung des östlichen Seitenarms der Altstadt. Auf Höhe des Salzstadels wurde deren geschlossene Bebauung weitergeführt, wobei diese zukünftig östlich des Gaswerk Areals ihren Abschluss finden soll. Im näheren Umfeld des Gaswerks befinden sich nebst den bereits angesprochenen Kleinstrukturen auch grössere zusammenhängende Überbauungen. Es handelt sich hierbei meist um Bauten neueren Datums, wie z. B. den Terrassenhäusern [Abb. 16; Ziffer 2] oder die Zeilenbebauung an der Furkastrasse [3]. Auch Reihenstrukturen [1] und historische Stadtvillen [4] mit üppig bepflanzten Gärten sind in der Nähe vorzufinden.
3
2
4
1
N
Gebäude
N
0 20 50
100m
Gaswerk
1
Reihen
Bebauung in Hanglage
2
Terrassen
geschlossene Bebauung [bestehend]
3
Zeilen
geschlossene Bebauung [geplant]
4
Stadtvillen [grün]
Abb. 16: Analysekarte «Bebauungsstrukturen»
14
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
gaswerk areal Im Gaswerk Areal befinden sich rund ein Dutzend oberirdische Bauten, verschiedene Nebenbauten sowie zwei unterirdische Gebäude. Auf den beiden Parzellen 2917 und 2920 mit einer Fläche von rund 1.55 Hektaren wurden über die Jahre verschiedene Bauten erstellt, abgerissen und/oder neu errichtet. Heute sind die Bauten grundsätzlich in drei Bautiefen, respektive drei Bebauungszeilen angeordnet. Entlang der Rheinhaldenstrasse befindet sich eine strassenbegleitende Randbebauung mit zwei Wohnbauten und mehreren Betriebsgebäuden mit Büros und Werkstätten der «Städtischen Werke Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall» [SH Power]. Sie besteht aus der ehemaligen Direktorenvilla [Ass. Nr. 1071], den beiden Portalbauten [1400 A & B], dem ehemaligen Gasmeisterhaus [1400G] sowie der Trafostation [2045]. In der zweiten Bebauungszeile sind die ehemaligen Produktions- und Lagergebäude angeordnet: Im Westen befindet sich das Ofenhaus mit Nebengebäude [1400] und das unmittelbar daran angebaute Kohlenhaus [1400 Nord]. In der Mitte des Areals steht die Bogenhalle [1400 D], westlich davon liegt der Gaskugelbehälter. Letzterer prägt den Raum östlich entlang des Rheins alleine aufgrund seiner Dimensionen [Höhe: knapp 20 Meter; Volumen: rund 3‘000m3] und ist bereits vom Freien Platz aus ersichtlich. In der dritten Bautiefe, entlang der Hangkehle des Heerenbergs, sind kleinere Bauten und Nebengebäude angeordnet. Hier sind eine Werkstatt [1400F], eine Gasübergabestation [1400M] und ein in den Hang gebautes Regenwasserrückhaltebecken [1400N] vorzufinden. Im nordöstlichen Bereich des Areals befindet sich ein ehemaliger Bunker, welcher heute als Gaswerk-Archiv genutzt wird. Die Bauten im Gaswerk Areal weisen allesamt eine geringe Höhe auf. Die Bauten entlang der Rheinhaldenstrasse sind grundsätzlich ein- oder zweigeschossig und nicht höher als 10 Meter. Die höchsten Gebäude im Areal sind das Ofenhaus [ca. 13 Meter] und der Gaskugelbehälter. Die dritte Bebauungszeile besteht ausschliesslich aus eingeschossigen Gebäuden. Die Einfamilienhäuser, Terrassensiedlungen und Stadtvillen nördlich und östlich des Areals weisen maximal zwei Geschosse auf, westlich des Gaswerks schliessen viergeschossige Bauten ans Areal an. C
94
61
7
2
61
96
6418
9
4
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17
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5
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Gas- und Wasserwerke 1400 1400
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1512B
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17
1071A 1071A
1400G
25
2045 2045
1506
1524 31
32
Rheinhaldenstrasse
dli
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n
Rh
Abb. 17: Situationsplan Gaswerk Areal [1:2‘000]
15
Standortanalyse
B
ausgewählte einzelbauten
Transformatorenstation
13
Windeggstie
A
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02
60
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578
6684
9
86
8
641
7
15
6685
Ass. Nr. Baujahr erbaut als Umbau aktuelle Nutzung Gebäudefläche Bruttogeschossfläche
4
1400B 1900 Magazin, Garderobe Magazin, Garderobe 546 m2 bärg ere 577 m2 He
2C
600
61 96
Ass. Nr. Baujahr erbaut als Umbau aktuelle Nutzung Gebäudefläche Bruttogeschossfläche
17
5
Portalbau Ost 1400A 1900 Nebenproduktehaus Betriebs- und Verwaltungshaus 363.5 m2 405 m2
641 7A
Ass. Nr. Baujahr erbaut als Umbau aktuelle Nutzung Gebäudefläche Bruttogeschossfläche
71
Portalbau West
Heere
Bu
eren
we
g
1406 1467
5
2045 1913 Transformatorenstation Transformatorenstation 19 m2 -
7
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1400N 1400N
48
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2951
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140 1400 0F F 17 294
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15
1400 1400M M
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Gas- und Wasserwerke 1400 1400
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1400J 1400J
17
1071A 1071A 1071
1071
25
2045 2045
1506
1524 31
32
Rheinhaldenstrasse
li ind
L ein
Rh
a]
b]
Direktorenvilla
«Zum Bruderhöfli»
Ass. Nr. Baujahr erbaut als Umbau aktuelle Nutzung Gebäudefläche Bruttogeschossfläche
1071 [1071A] 17. Jahrhundert Gaswerkdirektoren-Villa 1753; 1869; 1900 Wohnhaus 158.5 m2 304 m2
c]
1400N
Gasmeisterhaus
«Zum Lindli»
Ass. Nr. Baujahr erbaut als Umbau aktuelle Nutzung Gebäudefläche Bruttogeschossfläche
1400G 17. Jahrhundert Wohnhaus [Gasmeisterhaus] Wohnhaus 111.5 m2 243 m2
140
0F
1400
M
1400
1400D
1400J 1071A
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1400A
1400B
1400G 2045
d]
Ofenhaus
e
Ass. Nr. Baujahr erbaut als Umbau aktuelle Nutzung Gebäudefläche Bruttogeschossfläche
f]
Kohlenhaus 1400 1860 Ofenhalle 1899; 1923 Lager 515.5 m2 ca. 515.5 m2
Ass. Nr. Baujahr erbaut als Umbau aktuelle Nutzung Gebäudefläche Bruttogeschossfläche
g]
Kugelbehälter [Gaslager] 1400 Nord 1899 Kohlenhaus Lagerhalle 905 m2 ca. 905 m2
Ass. Nr. Baujahr erbaut als Umbau aktuelle Nutzung Gebäudefläche Bruttogeschossfläche
1989 Gaslager Gaslager ca. 3‘000 m3 -
h]
Abb. 18: Überblick über ausgewählte Einzelbauten auf dem Gaswerk Areal
16
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
3.5
grün- und freiräume Das Grün- und Freiraumsystem im Umfeld des Gaswerk Areals ist stark mit dem Flusslauf des Rheins verknüpft. Die wichtigsten Grün- und Freiräume befinden sich dabei entweder direkt entlang des Rheins oder an den rückwärtigen Hängen. Von Südwesten her zieht sich eine Langsamverkehrsachse bis zum Freien Platz. Dieser wurde in den letzten Monaten mit Bäumen und Verweilmöglichkeiten umgestaltet und bildet so u.a. eine neue Visitenkarte für Benutzer der Hochrheinschiffe [Abb. 19; A]. Er stellt den Abschluss der Fussgängerzone der Altstadt [Unterstadt] dar und wird östlich vom historischen «Güterhof» gefasst. Vom Freien Platz entlang des Rheinquais bis auf Höhe «Salzstadel» erstreckt sich die Uferpromenade, welche zusammen mit den angrenzenden Gastronomiebetrieben zum Flanieren und Verweilen einlädt [B]. Der Uferpromenade können die beiden Plätze C und D zugeordnet werden, wobei sich insbesondere Abschnitt D mit seiner in den Rhein auskragenden Holzuferverbauung grosser Beliebtheit erfreut. Gleich dahinter befindet sich mit dem «Schauweckergutpark» [E] ein weiteres beliebtes Naherholungsgebiet der Stadt Schaffhausen. Die dem Gaswerk vorgelagerte «Lindli-Promenade» [F1] und der weiter östlich gelegene «Lindli Park» [F2] bilden zusammen einen wertvollen Naherholungsraum mit üppiger Durchgrünung und hoher Aufenthaltsqualität. Die von Stadtbaumeister Ernst Ulmer errichtete Anlage besticht mit einer historischen Plantanen-Allee, weiteren Baumbepflanzungen [u.a. zwei Mammutbäume] sowie mehreren Verweilmöglichkeiten und Zugängen zum Rhein. Nebst der dem Gaswerk vorgelagerten Allee befinden sich um und unmittelbar im Areal weitere grosszügige Baumbepflanzungen, welche dem Areal einen stark durchgrünten Charakter verleihen. Insbesondere im östlichen Bereich entlang des Rosentalgässchens und entlang des Heerenberghanges sind hohe und meist sehr alte Laub- und Nadelbäume vorzufinden. Dabei sind zwei Einzelbäume entlang des Rosentalgässchens als schützenswerte Bäume im Naturschutzinventar aufgelistet.1
E
D
C
F¹
Salzstadel
F²
B
Platanen
Eichen
Mammutbäume
A Rhe
in
Grün- und Freiräume
N
0 20 50
100m
wichtige Einzelbäume
Gebäude
Wald / bestockt
Platanus acerifolia [Platane]
Gaswerk
Rebbau
Quercus robur `Fastigiata’ [Eiche]
BLN-Gebiet
Promenade / Platz
Sequoiadenron giganteum [Mammutbaum]
Wiese / Park
Baumbepflanzung
Abb. 19: Analysekarte «Grün- und Freiräume»
17
1 Naturschutzinventar der Stadt Schaffhausen; schützenswerte Bäume; Stadtgärtnerei Schaffhausen
Standortanalyse
3.6
B
nutzungen Auch in Bezug auf die sich im erweiterten Umfeld des Gaswerk Areals befindlichen Nutzungen machen sich die naheliegende Altstadt sowie die angrenzenden Wohnquartiere bemerkbar. In Kombination mit der Freizeit- und Erholungsfunktion der Uferpromenade ist in der Nähe des Gaswerks ein differenziertes und gemischtes Angebot an Nutzungen vorzufinden. Während die Altstadt die Funktion eines grossen Einkaufszentrum inne- und ein vielfältiges Angebot bereithält, findet sich der nahegelegenste Detailhändler mit Produkten des alltäglichen Bedarfs am Freien Platz. Zwischen Altstadt und Gaswerk befinden sich entlang der Flussebene mehrere Gastronomie-, Dienstleistungs- und Verkaufsbetriebe. Entlang der Hänge finden sich primär Wohnnutzungen mit vereinzelten Dienstleistungsbetrieben [z. B. Praxen, Büros, etc.]. Die Distanz zur nächstgelegenen Bildungseinrichtung beträgt rund 700 Meter. Diese befindet sich im Quartier Buchthalen [Grundschule Zündelgut, Kindergarten Windegg].
Kindergarten Windegg
Das Gaswerk Areal wird aktuell primär zu Gewerbezwecken genutzt [SH Power], die Direktorenvilla und das Gasmeisterhaus sind im Besitz der Stadt und werden bewohnt. Eine zentrale Rolle spielt die Rheinuferpromenade mit ihrem stark öffentlich geprägten Charakter. Bis auf Höhe des Gaswerks haben sich entlang dieser mehrere Einrichtungen mit erhöhtem Publikumsaufkommen etabliert, eine Auswahl davon ist in untenstehender Abbildung vermerkt. Erdgeschossnutzungen Gastronomie
Dienstleistungen
Verschiedenes
Osteopathie
Bistro
Coiffeur
Poststelle Buchthalen
100m
Arztpraxis
Quartierladen
Poststelle
Kinderkrippe
0 20 50
N
Künstleragentur
Verkauf
Kindergarten Buchthalen
öffentliche Einrichtungen
Gewerbe
Primar- und Sekundarschule Zündelgut
Wohnen
Kulturgaststätte Sommerlust
Äusserer Salzstadel [Wassersport]
Gesundheitszentrum []Praxen, Wohnheim]
Dentallabor
Restaurant & Hotel Fischerzunft
Restaurant Güterhof
Detailhändler [Spar]
Abb. 20: Analysekarte «Nutzungen»
18
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
3.7
planungsinstrumente Kantonale Richtplanung Der kantonale Richtplan [Stand: Erlass durch Regierungsrat, 5. März 2013] tätigt kaum konkrete Aussagen zum Gaswerk Areal. Folgende Sachbereiche und Objektnummern des Richtplans sind jedoch für die Planung des Areals von Relevanz und werden stichwortartig aufgeführt: 1-3-1/2 BLN-Gebiet «Untersee-Hochrhein» [Festsetzung] Bauten und Anlagen haben sich gemäss den allgemeinen Planungsgrundsätze für BLN-Gebiete besonders sorgfältig in die Landschaft einzupassen. Dabei ist die Massstäblichkeit der Gebäude und die Einordnung in die bestehende Siedlungsform zu beachten. Für das BLN-Gebiet «Untersee-Hochrhein» stellt dabei u.a. die Erhaltung und Sicherung der landschaftlich grossartigen und kulturgeschichtlich bedeutsamen See- und Stromlandschaft einen wesentlichen Schutzzweck dar. 2-2-2/4 Entwicklung von brachliegenden flächen [zwischenergebnis] Insbesondere wenn sich brachliegende Flächen an repräsentativen Standorten befinden, verkehrlich gut erschlossen sind und ein Impuls für die Stadtentwicklung und zur Belebung von Stadtquartieren geleistet werden kann, so ergreifen die Gemeinden Massnahmen zu deren Entwicklung. 5-2-1/3 Werkhof Schweizersbild [Festsetzung] Planung und Realisierung der Zusammenlegung der städtischen und kantonalen Werkhöfe im Bereich des heutigen Werkhofes Schweizersbild. Durch die Zusammenführung der Werkhöfe kann u.a. das Areal am Lindli [Gaswerk Areal] für Wohn- und Gewerbebauten freigespielt werden. Als allgemeiner Planungsgrundsatz [Objektnummer 5-2 «Weitere Bauten und Anlagen im öffentlichen Interesse»] gilt hierbei der Erhalt von kulturhistorisch bedeutsamen Kulturbauten in einem guten baulichen und optischen Zustand.
kommunale richtplanung Richtplan Stadtentwicklung [Entwurf September 2002] • Zwei Areale im Bereich der Kreuzung Buchthaler-/Fischerhäuserstrasse als «Fördergebiete mit hohem Entwicklungspotenzial»: Fischerhäusern [4.07] und Areal Spleiss [4.08] • «Planerische Intensivgebiete» entlang des Rheins: Formulierung der Rahmenbedingungen für die Aufwertung der Sanierungsgebiete in der Altstadt und in deren Randlagen [5.11, 5.14]. • Sicherung «wichtiger Freiflächen» wie dem Schauweckergutpark [10.01w] und dem Lindli [10.01y]. Richtplan Landschaft [Entwurf April 2009] • Im nördlichen Bereich des Gaswerk Areals verläuft der Vernetzungskorridor V1 mit weitem Anordungsspielraum, diesen gilt es aufzuwerten. • Das Gaswerk Areal befindet sich im Aufwertungsgebiet A8 «Hochrhein». Ein mögliches Projekt wäre der «giardino lungo» als Weiterentwicklung des Lindli ins Stadtgebiet. Das Projekt wird im Hinblick auf die «Internationale Gartenbauaussstellung» IGA 2017 am Bodensee weiterverfolgt. Strassenrichtplan [Entwurf November 2002] • Strassen: Rheinhaldenstrasse als Kantonsstrasse; Buchthalerstrasse als Sammelstrasse; Rosentalgässchen und Anfang des Lindliwegs als Erschliessungsstrassen • Geh, Fuss- und Wanderwege: Rheinquai und Lindli-Promenade als kantonale Wanderwege; Buchthalerstrasse, Rosentalgässchen und Lindliweg als städtische Geh-, Fuss- und Wanderwege • Radwege: Rheinquai, Rheinhaldenstrasse sowie das Rosentalgässchen und in der Verlängerung die Buchthalerstrasse als städtische Radverbindungen Richtplan Öffentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen [Entwurf Juni 2002] • Das Gaswerk Areal mit den Parzellen 2917 und 2920 ist den Nutzungsarten «Verwaltung, Werke, Betriebe» zugeordnet.
19
B
Standortanalyse
nutzungsplanung Gaswerk Areal Der Planungsperimeter des Gaswerk Areals beinhaltet die Parzellen 2917 [15‘501.24 m2] und 2920 [56.99 m2] und umfasst eine Fläche von rund 1.55 Hektaren. Die beiden Parzellen sind Eigentum der Stadt und befinden sich gemäss «Zonenplan 2005» der Stadt Schaffhausen [Stand 1. Juni 2010] in der «Zone für öffentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen» [ZöBAG]. Gemäss Artikel 47 Abs. 1 der «Bauordnung für die Stadt Schaffhausen» BauO vom 10. Mai 2005 [Stand 1. Juni 2010] enthält die ZöBAG Grundstücke, welche bereits öffentlichen Zwecken dienen, sowie solche, die im Sinne des Baugesetzes für künftige öffentliche oder im öffentlichen Interesse stehende Bauten und Anlagen, Spiel- und Sportplätze sowie Grünflächen bestimmt sind. Soll das Areal zukünftig zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt werden, so ist eine Umzonung in eine diesem Zweck entsprechende Zone notwendig. Die konkrete Zuordnung in eine entsprechende Zonenart ist im Richtkonzept detailliert abzuklären und im Rahmen der Umsetzung festzulegen. Weiter wird das Gaswerk Areal im Zonenplan durch die Nutzungsüberlagerung «BLN-Gebiete» [Orientierungsinhalt] überlagert. Gemäss Artikel 60 Abs. 2 BauO sind Bauten und Anlagen hierbei besonders sorgfältig in die Landschaft und in die bestehende Siedlungsform einzupassen. Die Massstäblichkeit ist zu wahren.
4257
erweiterter perimeter Das Gaswerk Areal wird von mehreren Parzellen, welche einer Wohnzone zugewiesen sind, umgeben: Westlich der Wohnzone W4, nördlich und östlich der Wohnzone W2. Die Altstadtzone und die Ergänzungszone für die Altstadt zieht sich bis auf Höhe des Salzstadels. 4
5
6
6
2
656
660
795 982
626 628
4
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1
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4
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110
0
3
293
5
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8
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112
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6
6
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2
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4
286
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653
5
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6
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1
48
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68
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389 7
289
289
4
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7
288
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0
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2
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652 7
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1
7
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63
7634
7635
7636
7637
7638
7639
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0
289
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7
290 9
793
9
2
671
6
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651 8
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0
1
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6
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285
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0
671
5
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8
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5
520
65
30 28 6
66
699
2
764
4280
9
670
6
648 7
647 6480
8
763
1
676
9
4
670
6
647
8
290
9
290
2
0
676
6
5
290 2
3
2
654
15
115
9
654
290 6
269
0
760
0
270
3
270 3
285
9
672
5
657
8
670
5
651
5
763
427
112
654
269
1
270
1
285
284
79
7
648
648
269
8
4262
270
4
285
8
284
6
3
585
7
670
674 3
2
284
7
6
670
664
585
0
0
655
5
670
2
8
648
290
5
6
489
2
9
284
9
760
5
284
5
4
674
3
657
7
328
7
4
269
758
758 4
268
534
6
585
649 5
648
0
773
585
585
629
3
269
5
268
759 2
759
7
658
2
673
3
1
759
0
759
9
758
8
9
282
4274
1
283
13
7
2
269
501
5
759 4
759 3
9
261
8
261
8
282 1
284
9
674
1
649
8
2
759
7
0
262 7
282
0
284
73
8
648
104 4
676 7
672
7
87
261
6
282
9
283
630 9
629
1
269
8
585 02
104
681
67
282 8
283
42
3
9
648
0
269
7
759
7
3
673 3
655
2
758
649
629
0
759
2662
1
262 5
0
661
5867
699
4
6
632
4
651
7
9
268
0
659
8
658
0
1
661
755
649 8
631
6
268
8
5
852
6
755 755
Planungsperimter Gaswerk Areal
7
852
7
632
5
5
630
2
630
90
7586
2661
2
264
8
657
655
8
755
5
1
667 630
6
629
8
268
64
60
59
2
262
20
42
42
6
261
755
4
9
632
8
632
94
107 3
674
268
394
755
0
8
665
1
7
0
438
659
7
633
5
632
13
123 7
626
4
266
3
264
5
655
9
6
9
657
755
0
7581
650
3
4
264
0
264
5
659
756
7580
632
1
626
2
268
268
1
264
263
5
263
282
63
364
2663
9
263 8
7
263
6
684
659
658
0
1
756
7576
4
4
2
755
1
7577 7578 7579
633
3
8
6
5
266
5
264 6
263
5
261
9
09
4
3
262
6
649
263
4
262 4
261
4
4
632
630
7
630
0
755
7575
2
6
630
5
629
650
8
63
262 3
261
3
282
6
553
756
7573
7574
649
0
627
9
626
7
264
4
684
1
699
7572
2
7
6
626
364
8
364
655
755
2
633
8
625
9
0
268
6
264
10
7
338
6
2659
8
659
684
7
659
7
5
854
3
756
2
857
632
266
2
265
2
263
5
63
1
265
263
6
262
650
4
631
9
625
633
394
3
2
261
658
0
756
5
629
4263
8
6
535
4
3
756
6
1
3
33
0
9
264
8
694 2
1
826
1
632
9
649
4
63
266
8
267
0
265
9
262
9
655
4
666
2
633
633
264
7
262
659
580
854
9
853
6348
649
5
631
3
629
0
626
9
1
635
3
1
631
4
626
7
8
694
9
631
626
2681
625
4258
4
5
635
2
2
1
626
6
625
7
266
3
265
2
660 9
658
8
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8
338
8
265
265
0
695
3
666
631
8
628
7
267
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8
3
625
340
0
4
339
626
1
6
267
8
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265
7
5
265
1
263
0
656
5
3
635
35
6
1
266
337
4258
9
267
4
265
0
263
8
262
695
7
899
7
633
6
635
7
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00
1
426
9
3
0
257
9
256
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255
3
278
666
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257
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2
278 1
278
660 1
6
3
6
636
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628
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0
0
4
658
5
628
2
628
8
624
7
624
6
267
65
425
624
267
4
585
6954 6953
635
5
625
9
6955
1
656
8
267
3
267
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267
0
267
4
645
3
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50
104 5
878
1
655
629
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2
259
1
0
259
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660
6
672
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2
669
0
259
259
8
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96
102
674
629
9
2
257
255
277
0
278
0
634 667
2
8
9
616
3
679
4
258
8
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6
5
5
4
624
256
1
278
277
635
636
628
624
101
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4
636
57
4
3
257
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79
624
604 1
604
3
584
6
5
660
5
658
2
667
581
3
2
9
254
4
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260 5
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656
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625
604
4
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634
4
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255 278
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0
7
628
625
605
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636
635
0
802
1
606
7
6
604
Die Lindli-Promenade unterliegt den Bestimmungen der Freihaltezone [Art. 54 BauO]. Grosse Teile der Promenade befinden sich in der überlagernden Naturschutzzone [Art. 58 BauO]. Unmittelbar östlich an das Areal angrenzend befindet sich eine grossflächige Grundwasserschutzzone.
8
254
8
278
1
628
627
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0
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8
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389 2
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494
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695
11722
1
9
794
292
8
4282.Teil
2
4
287
8
650
11867
3376
293
441
582
3
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845
441
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287
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286
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286
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2
2.w
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437
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3
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993
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292 931
0
914
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473
4277
2920
343 3
967
925
965
963
962 958
969
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100
11856
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4284
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987 39
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4286
7
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961 2
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908 907
913 429
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904
901
905
903
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899
897 898
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795
925 813
888
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893
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886 887
880
884
891
890
883
825
882
838
826
885
835
81
n
881
123
832
838 841
841
863
867
864
865
BAUGEBIET
WEITERE FLÄCHEN
861
637
5
846
Altstadtzone
Wohnzone W2
Freihaltezone
Ergänzungszone für die Altstadt
Wohnzone W3
Verkehrs- und übrige Flächen
ZöBAG
Wohnzone W4
NUTZUNGSÜBERLAGERUNGEN überlagernde Naturschutzzone Grundwasserschutzzone BLN-Gebiete [Orientierungsinhalt]
Abb. 21: Ausschnitt aus dem Zonenplan der Stadt Schaffhausen [1:7‘000; Stand: 01.06.2010]
20
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
weitere übergeordnete oder zu Berücksichtigende Planungen Agglomerationsprogramm schaffhausen plus 1 • Gaswerk Areal als Entwicklungsgebiet der Stadt Schaffhausen, mittelfristige Umzonung in eine Zone für hochwertiges Wohnen [oder andere Nutzung]. Als Zielwert werden rund 130 Einwohner erwähnt, die Massnahmen müssen in Koordination mit der IGA 2017 erfolgen. • Verkehrsarme Fischerhäuser-/Rheinhaldenstrasse mit Spange Rheinhaldenstrasse - Buchthalerstrasse als Massnahme im Bereich des motorisierten Individualverkehrs. GEsamtverkehrskonzept Stadt Schaffhausen 2 • Überprüfung der Streckenführung der Rheinhaldenstrasse: Rheinhaldenstrasse via Gaswerk Areal entlang der Hangkehle des Heereberg in die Buchthalerstrasse masterplan gestaltung rheinufer 3 Der Masterplan beinhaltet neun Teilprojekte und steht unter dem Motto «Perlenkette am Rhein verbindlicher Gesamtplan, Realisierung in Schritten». Die Umgestaltung «Freier Platz» [Teilprojekt 2] ist beinahe vollständig abgeschlossen, weitere Teilprojekte sind die Strassenraumgestaltung Rheinuferstrasse [Teilprojekt 4], die Gestaltung und Nutzung des Schauweckergutparks unter Berücksichtigung des Salzstadels [Nr. 7], die Ufergestaltung Lindli [Nr. 8] sowie die Umnutzung des Gaswerk Areals [Nr. 9]. Die beiden letzten Projekte stehen dabei in einer gegenseitigen Abhängigkeit. Das Lindli soll zukünftig eine verbesserte Zugänglichkeit zum Rhein aufweisen und dessen Aufenthaltsund Verweilflächen erhöht werden. 0
50
100
Knotenbereiche prüfen (Kreisel/LSA/Spuren)
Freiraumgestaltung
Teilweise Strassenabsenkung prüfen
Entwicklungspotential
200
Verkehrsführung Rheinstrasse / Gaswerk
Plattform (Lage offen)
Strassenüberquerungen verbessern, aufwerten
'Urbane' Rheinufergestaltung
Fussgängersteg (Lage offen)
'Landschaftliche' Rheinufergestaltung
300 m
Abb. 22: Ausschnitt Nordost aus dem Masterplan Rheinufer [Stand: Beschluss Stadtrat; 12. Mai 2009]
Anpassung Fusswegverbindungen
Lindli - aufwertung parkanlage 4 Der Bericht unterteilt das Lindli in zehn Bereiche, wobei die Bereiche «Platanenallee» und «Salzstadel - Eingangsbereich und Wechselflorrabatten West» unmittelbar vor dem Gaswerk Areal liegen. Hochbau - Stadtplanung/ chb 12.5.2009 Dabei sollen u.a. östlich des Salzstadels ein Bereich Eingangstor geschaffen, die bestehenden Wechselflorrabatten als Schmuckstücke weitergeführt und der Bereich zwischen Strasse und Promenade pflanzlich neu geordnet werden. Weiter soll der Brunnenplatz gestalterisch überdenkt und saniert und die Sitzplätze attraktiviert werden. Hierfür wird die Erweiterung des Holzstegs und die Errichtung einer Pergola angestrebt.
21
1 Schlussbericht; Verein Agglomeration Schaffhausen; 17. Dezember 2007
3 Stand: Beschluss Stadtrat; Stadt Schaffhausen; 12. Mai 2009
2 Schlussbericht Phase 2: Massnahmen; Infras; 26. März 2008
2 Konzept und Massnahmen; Stadtgärtnerei Schaffhausen; 6. Juli 2011
B
standortAnalyse
vorarbeiten planung «gaswerk areal» Im Zuge der Planung eines neuen zentralen Werkhofs für die Zusammenführung der städtischen und kantonalen Werkhöfe am Standort Schweizersbild wurden zum frei werdenden Standort im Gaswerk Areal erste Vorarbeiten getätigt. So wurde von der Stadt Schaffhausen im Jahre 2011 der Bericht «Grundlagen für die Grundstückschätzung» erarbeitet.1 Ziel der Vorarbeiten war die Abschätzung des Arealwerts mit einer vorwiegenden Wohnnutzung anhand von drei möglichen Bebauungsdichten: Variante 1 «W3 mit Quartierplanpflicht», Variante 2 «W4 mit Quartierplanpflicht» und Variante 3 «Ergänzungszone Altstadt mit max. 1.5 AZ». Für die Schätzung wurden verschiedene Parameter untersucht: Einerseits übergeordnete Standortqualitäten wie Topographie, Infrastruktur und Erschliessung. Andererseits grundstücksbezogene Parameter wie anrechenbare Landfläche, Feinerschliessung, bebaubare Fläche, Lärmimmissionen, Dienstbarkeiten, Schutz, Altlasten sowie die öffentliche Beanspruchung des Grundstücks. Zentrale Erkenntnisse • Sehr gute übergeordnete Standortqualität: 10-Min-Takt ÖV; Autobahnanschluss in 2km Distanz, attraktive Fuss- und Radwege; Südexposition mit idealer Besonnung und Bllick auf Rhein; Nähe zu Bildungseinrichtungen, Nahversorgung und Naherholung. • Mehrere schutzwürdige Gebäude auf dem Gaswerk Areal sowie ein Regenüberlaufbecken und dessen Ablaufkanal, welche erhalten bleiben müssen. • Die bebaubare Fläche ergibt sich aus der bestehenden Baulinie entlang der Rheinhaldenstrasse, den zu erhaltenden Gebäuden sowie den zugehörigen minimalen Gebäudeabständen von 2.5 Metern [Art. 38 Abs. 2 BauO], dem Abstand zum Ablaufkanal [Baulinie Leitungsabstand] und aus der nördlichen Baulinie Grün [Grünstreifen]. 47
6921 B
6956
eil
6002C
11278
6923 A
270740172
271450323
271450342
6518
271450317
6921 A
270740166
270740173
271450317
6512
271450343
271450319
47
270740174 6920 B
271450318
271450196
271450073 271450069 A 05 61
6002B
6511
270740086
1 662B 6600
271450074
6511
271450208 6842 6137A 271450309 271450071 271450340 271450036 271450070 6002A
271450195
49
270740087
271450207
88
50
05
6523 6137A 271450309
6521
6517 6520
271450036
10 68 4418
42 83
9032043.0
Zufahrt
42 83
16
42 83
42 84
270740009
Rh ein hald ens tra sse
N
A
1400
2711053
20 45 270740112
29 2
270740004
0
2711052
270740117
2928
27074011825
16
2711053
20 45 270740112
29 2
270750226 270740110
270750225
270740107
270750210
270740108
270750209
25
29261400
270750200
2711053
11270014
20 45 270740112
270740106
270740111
29 2
270740005 270740004
31
0
270740110
270750193 270740002 270740001
2711064
15 24
A
32
270740107
2711054
270750190
270750196 270750227 270750195 270750199 270750192
270750216
2925
32
2935
270750188
42 84
270750215 2711067
a
270750210
2711054
270750180
33
9
2711066
270750177 270750201
2926
270750200
2924
2711
14 26 33
22 270750179
270750204
8475
14 53
15 06 31
11
9a
270750209 270750182
14 26
27075019
270750190
11 270750181
12
270740108
2711061
15 24
270750037
270750181
2924
270750204
270750193
84
4363
2711066
270750201
4619
270750226
270750225 270750195 270750223 270750192 270750221 270750219 270750191
2925
31
14 53
270740106 270750196
15
270740109
270750208
15 06
15
42 84
1512
270750212
270750236
2926
8475
270750222 270750037
270750214
270750188
2711065
270740115
GN27235
270740003
2928 270750200
B 53 14
15 06
270740113
4394
85
270750210
270750209
3
270750204
270740006
270750241
2711531
11
16
9
12
a 11
g we dli Lin
Rh 1 Areal Gaswerk, Rheinhaldenstrasse; Grundlagen für ein - Umzonung von ZÖBAG in N die Grundstückschätzung Wohnzone; Stadt Schaffhausen; 2011
270750201
J
9a
270740118
2711066 270740007
270750220
270750215
15
4363
00G
270740114
270740119
84
2922_Ost
A
270740109
15
12
4363 14
1512
270750214
270750215
270740109
270740117 270740108
2711530
270750221 270750219 270750216
2711064
Abb. 23: Plan «Bebaubare Fläche» [Massstab 1:2‘000]
270740116
4619 2711072
270750225
270750223
270740002 270740001
270750221 270750219
85
3
270750226
270750227 270750222
270750236
4618
GN27235
270740004
A 15
2929
270740006
4619270740003
0
270750216 1512
He 270740007 ere 2711065 nw eg 4394 270740115
270740121
J
270740113
270740115
270740111 270750223
270750214
2
2928 16
270740005
g we dli Lin
Rh ein hald 270740107 ens tra sse
4394
270750222
2711064
2707502
270750258 2 270750042 270750255 2
7
2711071
270750236
1400
GN27235
270740002 270740001
1400 B
85
3
270740003
270740110
42 84
270750260 270740119
2711075
270740118
2711065 270740006
270740113
270740111
2711072
270740124
270740123
1400 D J
270740005
270740120
270750250
6
2711530
14 00 M 14 00G
270740114 270740007
270740114
2921
270750265 270750264
g we dli Lin
Zufahrt
Rh ein
00G
25
292
2711074
we g
14 67
ald ens tra sse
270740116 14
270740117
270750266
270740129
270750241
R
1400
14 0
2930
270740133
2929
we g270740128
270740119
1400 B
8'981 mh2einh
270740008 270740116
270740121
5
1400 B
1071 A
He ere n
270740135
2919
270740125
42 84
2932
2711071
270740134
270740126
1071
2711052
270740122
erhaltende Gebäude Rh zu Fläche eBebaubare in
270740121
2711 14 67 7
270740123 270750254
14 00 M
7
He ere n
1400270740131 D
A
2711052
2922_Ost
Baulinie Leitungsabstand
14 67
2917
270740010
91+1032043.0
Baulinie Grün
1400
270750261 42 16 270740124
270750260 270740142
270750258 2711073 270750042 270750255
2711075
270740132
271450150 271450149 270740133 271450147 27075 2707500
270750060 270750055 270750053 270750052 270750264 270740129 270750267
270750050 95 14
6
270740126
270740125
270740124
2711070 2711071
1
9
Bebaubare Fläche
Zufahrt
2918
1400 D
2711041 270740011
14 0
2707502
2711049 270740
6193
2919
270750259
14 00 F
9021 6538
A
271450144 271450145
270740036
271450168
2712611
11
Gas __un d_W as 1400serw erke 270740120
270740037
271450015
6540
95 14
2711048 271450146 3424
270740123
14 00 M
t
5 270740144
5 270740139
8'981 m2
öflis
270750271 271450165 271450011 270750270
271450004
270740140
270740025
6185 270740142 8
271450158
270740134
270740128
270750264
6
derh Bru
6539
2931
6194
271450148
270750266
270740136
2921
6537
9
Bebaubare Fläche
2917
270740126
2714500196525 271460327 271450174 271450171
271
6299 270750272
6195
6536
2930
270740133
270740129
271450173 13 271450061
11
271450171
271450163
2711074
270750265
270740014
270740013 270740012
271450005
270740135 270740040 270740131
1349
2711068
270740008
270740120
zu erhaltende Gebäude
2919
14 0
271
6210 6209
Windeg gstieg
271450008 4
2711070
2711532
1071 A
270740130
271450161
2
eg nw
2921
270740132
27
6704 2712608
271450311
6197 271450310
271450169
4 653
271450159
271450003 271450002 271450001 270740132 271450151
270740044
271460340
271450024
271450312
271450017
271450167
9
271450013
7
271450156 271450155 271450153 271450154 270740136
270740131
7941
8'981 m2
14 270740127 00A
270740016
270740025
270740045
270740134
270740138 270740125
zu erhaltende Gebäude270740015
Baulinie Leitungsabstand
1
Baulinie Leitungsabstand
270740017
270740018
5
14 00 F
270740146 1348
270740141
270740022
42 16
e er He
270740008
7942
Baulinie Grün
7941
271450007
eg nw
270740122
se Ro
2711068
2917
2918
6197
6198
2711047
1071 16
271450010
270740048
270740031
270740122
270740021
N
270750050
6532
6196
270740142 6533
1
270740023
1071 A
14 00 F
270740036 271450020
270740140
e er He
5255
270740009 270740020
n he ssc lgä 270740009 nta
Win degg stieg 270740150
6529271450075
271450038
270740037 270740036 270750276 15 271450025 270750064 270750063 6541 270750062 271 271450176 270750061 271450023 6531 270750060 10 270750059 62 270750055 270750056 270750053 270750054 12 271450022 270750052 271450173 270740144 13 6209 271450021 6300 10 271450019 11 271450017
270740144 270740139
270740052
270740136
Gas __un d_W 2711070 as 1400serw erke
271450189
6933
271450024
271450149 271450147
271450145 271450144 13
271450179
6662
A
271450006
270740128
270740027
17
6530
2711532 271450026 2711048 271450146 3424 49
270740037
64
A 6 6171 2714
20
271450040 271460349 271450194 271450047 6528 271450042 271450043271450190
6521
271450197
271450193 6520
6532
66
e ss
271450050
271450035 271450076 271450032 271450192 se 271450030 B 271450039 271450031 71 271450314 61 tra64s28 271450034 271450184 271450072 alers 6221 271450187 271450183 hth e 271450033 271450313 19 271450027 271450067 Buc ass 2712610 102 tr 16 6530 6 271450026 is 271450028 fl 14 ö 271450203 6519 6218 271450179 6708 6171 derh 271450181 65316524 271450180 6662 ru 271450202 17 6217 B
271450148
270740138 271450014 271450012
7942
1071 16
91+1032043.0
2711068
2711215
6536
6519
270740051 270740025
270740046
1400
270740026
2711042 91+1032043.0
7941
2711043
1400E
270740028 270740010 270740137
270740066
7940
270740143
270740014 270740030
4420
2711041 270740011 10
2918
2
270740013 270740012
5254
9032043.0
270740140
6537
88
271450008 4
61894 2 271450184 64 6195 271450183 270740146 271450004
270740057
270740127 270740032
270740063
eg nw
270740127
270740014
270740138 270740026
3425
270740072 270740139
270740022 270740130
270740018
n
1348
270740141
e er He
270740145
270740010
270740019
270740021
270740034 Gas __270740033 und_ Was 1400serw 270740015 erke
270740016
2711041 270740011 270740024
270740041
se Ro 270740047
270740027
270740061
270740170 270740060
18 64 271450005
1
270740023
270740067
6522
tra lis öf rh de
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1 66
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u 6523 Br
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271450057
6 271450167 270740150 271450195 4 271450013 6536438 271450161 271450163
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2
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he ssc lgä nta
2711042
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48 29
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9
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49
5253 270740021
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A 17 96 271450022 12 271450056 6181 64 271450054 271450173 13 271450021 00 271450201 94 10271450052 63 6182 271450019 11 271450198 271450014271450012 83 271450049 85 271450015 61 271450171 61 6523 271450010 2714500456533 6198 271450169
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271450018
3425
9
7
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4418
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4420
17
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6002B
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15
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270740046
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2915
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79
2711044
C 37 61 6532 271450017 271450048270740072
2
49
68
51
4417
270740068
5254
10
49
29
27074003429 270740033
Win degg stieg 270740150 2711043
270740066
6511
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48
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17
A
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270740057
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2914
2915
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5253
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3425
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6662
86
6183 6222 21
6527
6528
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4418
6510
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8
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4417
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A
2712612
28
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37B
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6002C
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51
67
48
271450323
6921 A 270740081
66 84
9
61
6002A
11278
6923 A
271450186
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6921 B
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271450324
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38 64
271450188 7
271450045
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6848
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eil
29
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11276
270740086 270740084 6923 270740085 B
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4 28 2_ T
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N
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75
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6524 271450053
271450072
102
271450203 271450202 271460369
2712585
79
• Die Lärmimmissionen auf der Rheinhaldenstrasse machen ein Lärmgutachten zwingend; aufgrund der Gewässerschutzverordnung Anhang 4, Abs. 211 sind keine Abgrabungen ab dem «gewachsenen Terrain» zulässig, die Parkierung und die Kellerräume sind oberirdisch anzuordnen. 270740175 271450315 270740092 6922 270740091 B 270740089
270740088
270740171 270740090
2922_Ost
37 61
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271460375
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6512
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271450075
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100
271450062
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71
271450053
271450048
6105B
A
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46
B 71 61
se tras alers 271460084 03 h5th 271450067 Buc 6
271450206
85
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271450076
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79
270740174
A 6922
Baulinie Grün
271450065
2712585
271450344
75
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5 633
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6510
71
271450344
6510
270740173
270740024
271450205 6105 271450068
6105B
270740166
10
83
6517
• Gaswerk als belasteter Standort [Altlasten] und mit bestehenden Dienstbarkeiten. Die bestehenden 40 öffentlichen Parkplätze sollen bestehen bleiben.
6923 A
270740172
270740084
85 11
271450342
se tras 271450204 alers hth 6518 271450067 Buc
271450206
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271450204
6105
271450341
11662
6921 A
11
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11278
B
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271450207
6002C
6848
271450323
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6517
271450207
66 84
37B
6921 B
6956
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4 28 2_ T
B
271450074
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271450208
6842
271450340
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6848
4 28 2_ T
6923
271450073
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6923
11276
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271450324
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11276
6921
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270740171
271450315 6922 B
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271450319
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47
A
49
6922
A
270740171
14 5
A
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271450319
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A
15
271450322
6920
271450322 6920
270750196
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
4.
weitere rahmenbedingungen
4.1
aspekte des denkmalschutzes Die folgenden Erläuterungen zur Würdigung der städtebaulichen Einordnung des Gaswerk-Areals beziehen sich allesamt auf das Detailinventar «Schaffhausen: Gaswerk» von Dr. Hans-Peter Bärtschi [ARIAS-Industriekultur] im Auftrag der Stadt Schaffhausen und sind diesem entnommen. Der Schutzempfehlung von 2009 mit seinen drei Schutzprioritäten soll in der Folge möglichst vollumfänglich entsprochen werden.
STÄDTEBAU Der Stadtbaumeister Ernst Ulmer, welcher sowohl die Funktion des Gaswerkarchitekts als auch des Verantwortlichen für die Planung der Lindli-Promenade inne hatte, schuf für das Gaswerk eine «seltene, qualitätsvolle städtebauliche Situation». Bereits die Gaswerkgesellschaft «Raupp, Dölling & Comp.» verfolgte bei der Planung und dem Bau des Gaswerks 1859/60 durch Einbeziehen der beiden bestehenden barocken Wohnbauten [«Zum Lindli» & «Bruderhöfli»] und mit der klassizistischen Architektur der Gründerbauten [z. B. Ofenhalle] das Ziel einer «ästhetisch befriedigenden Gesamtwirkung» der Gasfabrik. Die geschlossene Bebauung von 1900 mit den zwei klassizistischen Portalbauten und unter Einbezug der bestehenden Barockhäuser sowie der vorgelagerten Allee als Teil der LindliPromenade besticht noch heute. Der Fakt, dass das Gaswerk seit über 150 Jahren auf dem selben Areal aktiv ist, stellt höchst wahrscheinlich ein schweizweites Unikum dar.
Abb. 24: Die geschlossene Bebauung des Gaswerk-Areals entlang der Rheinhaldenstrasse
Einzelbauten Portalbauten West & Ost [1400A & B] Die beiden symmetrischen und beinahe identischen Bauten entlang der Rheinhaldenstrasse wurden zwischen 1899 und 1900 erbaut und bilden seither das Portal des Gaswerkes. Nach der Kommunalisierung des Gaswerkes 1897 wurde Stadtbaumeister Ernst Ulmer beauftragt den Umbau vorzunehmen. Mithilfe der Portalbauten wurde die Baulücke zwischen den beiden Wohnbauten «Zum Lindli» und «Zum Bruderhöfli» geschlossen, so dass eine durchgehende Randbebauung gegen den Rhein entstand. Die Bauten weisen je einen zweigeschossigen Zentralbau mit Walmdach und je zwei Steitenflügel mit Satteldächern auf. Schutzpriorität: 1
Volumen, Fassaden, Details und erwähnte Ausstattung erhalten
wohnbauten «zum bruderhöfli» und «zum lindli» [1071/1071A, 1400G] Die zwei Wohngebäude wurden beide möglicherweise schon im 17. Jahrhundert erstellt. Das westliche «Bruderhöfli» wurde nach Bau des ersten Gaswerkes 1860 als Direktorenvilla genutzt und zu diesem Zweck später mit einer Laube mit Veranda ergänzt. Das östliche Wohnhaus «Zum Lindli» dient ab 1860 als Wohnhaus des Gasmeisters. Beide Wohnbauten sind zweigeschossig, das westliche ist mit einem Walm-, das östliche mit zwei steilen Satteldächern gedeckt. Schutzpriorität: 1
Volumen, Fassaden, Details und erwähnte Ausstattung erhalten
transformatorenstation [2045] Die 1813 erbaute Transformatorenstation an der östlichen Ecke des Gaswerk-Areals bildet an der Rheinfront ein wichtiges architektonisches Element in der Verlängerung der Gaswerkfront. Schutzpriorität: 1
23
Volumen, Fassaden, Details und erwähnte Ausstattung erhalten
Standortanalyse
B
Ofenhaus [1400] Das heutige Gebäude Ass. Nr. 1400 besteht aus dem ehemaligen Ofenhaus und einem niedrigeren Satteldachanbau, welches früher als Kesselhaus gedient hat. Die Grundmauern und der östliche, niedere Bauteil stammen von der ersten Gasfabrik. Das Ofenhaus wurde hiernach in zwei Etappen ausgebaut: 1899 wurden auf Teilen des Gründerwerkes eine grosse, mit Backsteinen ausgefachte Eisenskeletthalle erstellt und 1923 das Gebäude aufgrund des Ausbaus der Öfen aufgestockt. Insbesondere die grosse, lichtdurchflutete Halle besticht mit ihrem faszinierenden Innenraum. Heute wird die Ofenhalle zu Montagezwecken genutzt, im niedrigeren Anbau befinden sich Büros. Schutzpriorität: 2
Volumen erhalten
kohlenhaus [1400 nord] Das 1899 erbaute und 1923 erweiterte und erneuerte Kohlenhaus wurde direkt an das Ofenhaus angebaut. Das Gebäude besteht aus vier ehemaligen Löschkammern sowie mehreren Bunkerkammern zur Koks- und Kohlelagerung und stellt einen für seine Bauzeit sehr modernen Flachdachbau dar. Nach der Einstellung der eigenen Gaserzeugung wurden Lagergestelle eingebaut, in welchen Material für Ergänzungen und Reperaturen gelagert wird. Schutzpriorität: 3 Neubauten nur mit Bezug auf befriedigende Gesamtwirkung des Ensembles
Bogenhalle [1400D] Die Bogenhalle ist ein leichter Eisenskelettbau mit Ausfachungen und Wellblechdach. Sie wurde 1933 zur Erweiterung der Kokslagerkapazität erstellt und wird heute als Lager genutzt. Gemäss ARIAS-Detailinventar ist die Konstruktion eher retardiert. Schutzpriorität: 3 Neubauten nur mit Bezug auf befriedigende Gesamtwirkung des Ensembles
kugelbehälter Der stählerne Kugelbehälter wurde 1989 für die komprimierte Lagerung von Gas auf dem Gaswerk-Areal erstellt. Er besticht durch seine fast reine, stützenfreie Kugelform. Auch wenn der Kugelbehälter gemäss ARIAS-Detailinventar nur unter die Schutzpriorität «3» fällt, sollen in einem späteren Schritt zumindest mögliche Umnutzungsideen für diese prägende Baute diskutiert werden. Schutzpriorität: 3 Neubauten nur mit Bezug auf befriedigende Gesamtwirkung des Ensembles
Diverse Bauten [1400m, f, j, n] Bei diesen Bauten handelt es sich um ein ehemaliges Garagengebäude [1400M; heute Gasübergabestation] und einen Werkstattbau [1400F] sowie deren Nebenbauten. Weiter sind ein Regenwasserbecken [1400F] und ein Unterstand [1400 J] vorzufinden. Sie sind allesamt architektonisch und städtebaulich unbedeutend. Schutzpriorität: 3 Neubauten nur mit Bezug auf befriedigende Gesamtwirkung des Ensembles
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Abb. 25: Karte der Schutzempfehlung gemäss Detailinventar ARIAS [2009]
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24
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
4.2
Verkehrs- und lärmimmissionen Gemäss Immissionskataster des Kantons Schaffhausen [2005] liegen die Lärmimmissionen auf der Rheinhaldenstrasse am Tag bei 73dB und in der Nacht bei 60dB. Damit sind die massgebenden Immissionsgrenzwerte für künftige Wohn- und Gewerbenutzungen sowohl für die Empfindlichkeitsstufe II als auch III überschritten. Neubauten sind gemäss Artikel 31 der Lärmschutz-Verordnung des Bundes so zu errichten, dass der Immissionsgrenzwert innerhalb der Bauten eingehalten wird. Zonentyp
Empfindlichkeitsstufe Lr in dB (A)
BauO Art. 29
BauO Art. 29
Wohnzonen W2, W3, W4
II
Ergänzungszone Altstadt; GW
III
Alarmwert
Lr in dB (A)
Immissionsgrenzwert Lr in dB (A)
Tag
Nacht
Tag
Nacht
Tag
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Planungswert
Lr in dB (A) Nacht
Abb. 26: Belastungsgrenzwerte gemäss LärmschutzVerordnung [LSV Art. 40 Abs. 1]
Abb. 27: Auszug aus dem Immissionskataster «Strassenlärm» [Kanton Schaffhausen; massstabslos]
4.3
Altlasten Das Gaswerk Areal ist im Kataster der belasteten Standorte [«Altlastenkataster»] des Kantons Schaffhausen als «belasteter Standort» eingetragen. Bis anhin wurde eine historische und technische Altlastenuntersuchung durchgeführt, wobei davon ausgegangen wird, dass es sich um immobile Altlasten handelt. Gemäss Schlussbericht des Projekt PASS [Anhang «Potenzialberechnungen»]1 muss mit Kosten für die Bodensanierungen von rund einer Million Schweizer Franken gerechnet werden. Ein Sanierungsprojekt soll die tatsächlich zu erwartenden Sanierungskosten ermitteln. Abb. 28: Ausschnitt aus dem Situationsplan Gaswerk Schaffhausen im heutigen Zustand mit AltlastenVerdachtsflächen [© Oekogeo AG; massstabslos]
1
25
Projekt PASS - Potenzialaktivierung Stadt Schaffhausen - Schlussbericht; Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen; 2008
standortanalyse
4.4
B
Hoch- und grundwasserschutz Gemäss Gefahrenkarte des Kantons Schaffhausen wird das Gaswerk Areal nicht unmittelbar durch Naturgefahren [inbesondere Schäden durch Hochwasser] gefährdet. Das Gebiet liegt jedoch laut kantonaler Risikokarte im Perimeter mit einem potentiellen Schadensrisiko durch Hochwasser von bis zu CHF 3 Mio./Jahr. Laut dem Bericht «Grundlagen für die Grundstücksschätzung» befindet sich das Gaswerk Areal teilweise im Gewässerschutzbereich für oberirdische Gewässer [Ao] und gänzlich im Gewässerschutzbereich für unterirdische Gewässer [Au]1. Die Parkierung und die Kellerräume sind somit oberirdisch anzuordnen [Schweizerische Gewässerschutzverordnung, Anhang 4, Abs. 211].
4.5
inventare BLN-Gebiet Nr. 1411 «Untersee Hochrhein» Das Gaswerk Areal befindet sich gemäss «Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung» [BLN] im Gebiet «BLN 1411 Untersee - Hochrhein». Das Gebiet erstreckt sich von Kreuzlingen bis Eglisau entlang des Rheins und weist eine Fläche von rund 12‘000 ha auf. Erklärte Schutzziele sind u. a. der Erhalt der naturnahen See- und Flusslandschaft mit ihrer Vielzahl an landschafts- und kulturgeschichtlichen Zeugen [3.1] sowie der Erhalt von historischen Siedlungen, Anlagen und Einzelbauten in der Substanz und mit ihrem Umfeld [3.14].
ISOS Die beiden Portalbauten West und Ost [Ass. Nr. 1400A; 1400B] sind im «Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung» [ISOS] als «schützenswertes Einzelobjekt» aufgelistet. Weite Teile des Gaswerk-Areals werden als «Einzelobjekt / Bereich Hinweis» erwähnt.
icomos Der westliche Bereich der Parzelle 2917 wird als historischer Garten gemäss ICOMOS aufgelistet [Bunker bis Gebäude Ass. Nr. 1071]. Sowohl nördlich [Privatgärten Herrenberg] als auch südlich [Lindli-Promenade] des Gaswerk-Areals befinden sich weitere eingetragene Objekte.
4.6
weiteres Anmerkungen und dienstbarkeiten Es bestehen sowohl ein Zerstückelungsverbot [Anmerkung als Folge des kantonalen Eintrags als belasteter Standort] als auch mehrere Dienstbarkeiten auf dem Grundstück. So bestehen u.a. ein Fusswegrecht auf der südöstlichen Grenze der Parzelle 2917 [50cm], ein Gasometererstellungsrecht [wird hinfällig], sowie ein Näherbau-, ein Kanalisationsleitungsbau- und ein Wassernachgrabungs- und Ableitungsrecht.
regenwasser-rückhaltebecken Das Regenüberlaufbecken [Ass. Nr. 1400N] sowie dessen Regenablaufkanal sind zwingend zu erhalten. Es besteht die Möglichkeit mit künftigen Bauten direkt ans Gebäude 1400N anzuschliessen, der Zugang muss jedoch jederzeit gewährleistet werden.
Grundlagen für die Grundstückschätzung; Stadt Schaffhausen; 2011
1
26
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
4.7
fazit standortanalyse swot-analyse gaswerk areal Stärken
Schwächen
• zentrale Lage im Stadtgebiet, direkt am Rhein
• Altlasten belasteter Standort
• südliche Exposition mit idealer Besonnung
• erste Bauzeile durch Verkehrsimmissionen vorbelastet
• Nähe zu breitem Infrastrukturangebot und Nah-
• starke Hangneigung des Heerenberg: erhöhte
erholung • gute Erschliessung durch MIV und ÖV, optimaler Anschluss ans städtische Fuss-und Radwegnetz
Anforderungen an städtebauliche Anordnung und architektonische Gestaltung der Neubauten • Gewässerschutzgesetzgebung verhindert
• Areal planungsrechtlich erschlossen
praktisch jegliche unterirdische Bauten: Keller-
• stark durchgrünter Charakter: umgebende Baum-
räume und Parkierung zwingend oberirdisch
bepflanzung, vorgelagertes Lindli, nahe Rebberge • bestehende Bauten als Zeitzeugen der Industrieund Stadtgeschichte
chancen
Risiken
• politischer Wille zur Abgabe der städt. Grundstücke
• BLN-Gebiet erfordert sensiblen Umgang bei der
und Umnutzung primär zu Wohnzwecken
Integration von Neubauten in die Umgebung
• Areal im Perimeter der angestrebten Nachver-
• bestehende Bauten verhindern die angestrebte,
dichtung der Altstadtrandlagen • Baumbepflanzungen und historische Bauten als identitätsstiftende Arealcharakteristika • Gaswerk als östlicher Abschluss der Umgestaltung des Rheinufers • bestehende Bauten mit hohem Potential zur Umnutzung für Gewerbezwecke • zukünftig gemischt genutztes Areal für Wohnen, Arbeiten, Erholung • orts- und lagebedingte Potentiale für Angebote für die Öffentlichkeit
27
dichte Nutzung des Areals • angestrebte Umzonung in die Ergänzungszone erhöht den [Nutzungs-]Druck auf bestehende Bauten und Grünräume • Bebauung des Areals ohne Rücksicht auf schützenswerte Bausubstanz führt zu Verlust eines Bestandteils der Schaffhauser Stadtgeschichte • monofunktionale Nutzung an belebter Lage • erhöhte Verkehrsbelastung entlang Rheinufer
standortanalyse
B
zentrale erkenntnisse für Das richtkonzept gaswerk Lage und topographie • Zentrale Lage in Fussdistanz zur Altstadt mit ihren unzähligen Angeboten [Versorgung, Kultur, Gastronomie, etc.] und zu attraktiven Grün- und Naturräumen [Rhein, Schauweckergutpark, Rebberge]. • Die Topographie mit dem stark ansteigenden, rückliegenden Herrenberg und dem davorliegenden Rhein schafft eine herausfordernde Ausgangslage für Neubauten. Städtebau und freiraum • Das Gaswerk Areal soll zukünftig den Abschluss der geschlossenen Altstadt-Bebauung bilden. • Umliegende Bauten ohne einheitlichen Charakter: Terrassen-Siedlungen, Einfamilienhäuser, viergeschossige Mehrfamilienhäuser, Landgüter und Stadtvillen • Gaswerk Areal isst in attraktives Freiraumsystem eingebunden: es liegt am Ende der belebten Rheinufer-Promenade und in unmittelbarer Lage zum Lindli-Park und Schauweckergutpark. • Gemischte Nutzungsstruktur entlang Rheinufer als abgeschwächte Fortführung der Altstadtstruktur. • Bestehende Bauten im Gaswerk-Areal mit klassizistischer [Portalbauten] und barocker Architektursprache [Wohnbauten]. verkehr • Lärmimmissionen der Rheinhaldestrasse entlang der Randbebauung über dem Immissionsgrenzwert für Wohnen. • Haltestelle der städtischen Busbetriebe VBSH in unmittelbarer Nähe [< 200m] • Optimale Voraussetzungen für den Langsamverkehr raumplanung • Umzonung notwendig: von ZöBAG in Wohnzone [W2 - W4] oder Ergänzungszone Altstadt; evtl. auch Gewerbe- und Wohnzone oder Sonderzone • Zur allgemeinverbindlichen Umsetzung eines Konzeptes zur Umnutzung und Weiterentwicklung des Areals sind detaillierte Bau-, Schutz-, Gestaltungs- und Nutzungsvorschriften zu erlassen. Hierfür steht im Kanton Schaffhausen das Instrument des Quartierplans gemäss Art. 17 und 18 BauG zur Verfügung, die Stadt Schaffhausen regelt dessen Anwendung in Art. 63ff. BauO. denkmalSCHUTZ • Portalbauten im ISOS vermerkt; Garten des Bruderhöfli im ICOMOS • ARIAS-Detailinventar empfiehlt Erhalt mehrerer bestehender Gebäude. überlagernder schutz • Gaswerk Areal liegt innerhalb des BLN-Gebiets 1411. • Aufgrund der Lage im Gewässerschutzbereich Ao [teilweise] und Gewässerschutzbereich Au [gänzlich] sind keine Abgrabungen ab dem gewachsenen Terrain zulässig. Die Parkierung und die Kellerräume müssen somit oberirdisch angeordnet werden. • Altlastensanierung notwendig
28
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
5.
städtebauliches leitbild Fischerhäusern & innere rheinhalde Um das Gaswerk entsprechend den Erkenntnissen im vorangehenden Kapitel zu entwickeln, wird vor der Erarbeitung eines detaillierten Richtkonzepts zuerst auf die übergeordnete Ebene gewechselt. Die Planung des Areals kann und soll nicht isoliert betrachtet werden. Nur so kann das zukünftige Gaswerk Areal einen nachhaltigen Beitrag zur Stadtentwicklung von Schaffhausen liefern. Für das östliche Gebiet entlang des Rheins bis auf Höhe des Gaswerks werden im vorliegenden Kapitel übergeordnete Zielsetzungen festgelegt. Damit soll für die Quartiere Fischerhäusern und innere Rheinhalde die angestrebte Entwicklung im Bereich Städtebau, Grün- und Freiräume sowie der Verkehrserschliessung aufskizziert werden. Dabei steht primär die von der Stadt Schaffhausen forcierte Entwicklung eines Dichtegürtels in Randlagen der Altstadt zu deren Entlastung im Fokus. Die Weiterentwicklung der dichten, gemischt genutzten und vielfältigen Bebauungsstruktur der Altstadt soll in einigen Jahren ihren Abschluss im Gaswerk Areal finden.
5.1
städtebau Die Weiterentwicklung des Gebiets Fischerhäusern wurde bereits vor einigen Jahren in Angriff genommen. So wurde an der Fischerhäuserstrasse westlich der Eisenbahnbrücke eine moderne Zeilenüberbauung mit Wohnungen und Gewerberäumen realisiert. Weiter weisen weitere realisierte Bauprojekte [Buchthalerstrasse] und Studienaufträge [z. B. nördlich des Salzstadels] auf ein Gebiet im Umwandlungsprozess hin. In der inneren Rheinhalde wurden in den letzten Jahren primär Terrassensiedlungen erstellt. Nordöstlich des Gaswerks wurde dabei ein Projekt mit Eigentumswohnungen, am Lindliweg acht neue Wohneinheiten realisiert. Für die Ebene zwischen Rhein und den Hängen des Emmers-, resp. Heerenbergs gilt es jedoch die Weiterentwicklung der historisch gewachsenen Altstadtstruktur fortzuführen. Folgende stichwortartige Ziele werden dabei angestrebt: • Weiterentwicklung der geschlossenen Bebauungsstruktur bis zum Gaswerk-Areal: Die geschlossene Bebauungsstruktur endet aktuell auf Höhe des Salzstadels. Durch gezielte Eingriffe und Projekte zur Nachverdichtung wird diese Struktur zukünftig bis zum Gaswerk weitergeführt. Insbesondere zwischen Buchthalen- und Rheinhaldenstrasse finden sich hierfür mehrere Eingriffspotentiale. • Gebietsspezifische Dichte: Um einen harten Bruch zur östlich des Gebiets beginnenden Kulturlandschaft zu verhindern, soll die Erhöhung der Dichte in Form von abgestuften, konzentrischen Kreisen erfolgen. So kann auf ortsspezifische Bedingungen reagiert werden und den Anliegen des BLN-Gebiets besser entsprochen werden.
Altstadt Dichte > 2.0
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innere Rheinhalde Dichte 1.0 - 1.5
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Abb. 29: abstrahierte Abbildung der angestrebten Baudichte [basierend auf der AZ gemäss Art. 24 BNO]
29
STÄDTEBAULICHES LEITBILD
C
• Mehrgeschossige Bauten: Im Gebiet werden grundsätzlich vier- bis siebengeschossige Bauten angestrebt. Aufgrund der rückliegenden, rasch ansteigenden Hänge ist kaum mit Konflikten zu rechnen. Hochhäuser sind jedoch kaum in diesen sensiblen Raum zu integrieren. • Gemischte Nutzungen entlang der Rheinuferpromenade: Die gemischte Nutzungsstruktur der Altstadt soll, wenn auch in abgeschwächter Form, bis zum Gaswerk fortgeführt werden. Das Rheinufer stellt ein bei der Bevölkerung äusserst beliebtes Gebiet dar und begünstigt die punktuelle Ansiedlung von öffentlichen Nutzungen oder Anlagen im öffentlichen Interesse. Die Etablierung von reinen Wohnquartieren fördert Monostrukturen und führt zu Nutzungskonflikten.
5.2
Grün- und freiräume Das Gebiet Fischerhäusern und innere Rheinhalde besticht bereits heute mit einem ausgeprägten Grün- und Freiraumsystem. Die Altstadt und ihre Fussgänzerzone stellen dabei den primären Ausgangspunkt dar. Die Nähe zur Altstadt und die Lage direkt am Rhein führt jedoch zu einem Nutzungsdruck. Es gilt somit die bestehenden Grün- und Freiräume zu erhalten und zu pflegen wie auch gegebenenfalls zu ergänzen. Die Schaffhauser Politik und Bevölkerung hat mit der Umsetzung des «Masterplans Umgestaltung Rheinufer» ein wichtiges Bekenntnis zur Erhaltung und Entwicklung des Rheinufers abgelegt. Die bestehenden Grün- und Freiräume sollen als System betrachtet werden und gemäss folgender Zielsetzung entwickelt und ergänzt werden. • Der umgestaltete Freie Platz bildet die neue Visitenkarte für Besucher und ist bereits als städtischer Treffpunkt für die Bevölkerung umgestaltet worden. • Der Schauweckerpark wird als städtische Parkanlage ausgestaltet. Seine Funktion als Ort für Erholung und Spiel soll gestärkt werden. Insbesondere die Absichten zur Nachverdichtung eröffnen an diesem Ort Potentiale für «Wohnen am Park». Es ist eine verbesserte Vernetzung mit der Uferpromenade anzustreben. • Das Gaswerk bildet zukünftig zusammen mit dem Lindli den Abschluss des östlichen, städtischen Grün- und Freiraumsystems. Als charakteristischer Ort von Alt und Neu ergänzt es das bestehende System mit öffentlichen und urbanen Freiräumen und öffnet sich so dem Stadtgebiet. • Dabei spielt die Interaktion mit der vorliegenden Lindli-Promenade als städtischer Grün- und Freiraum und zentrale Langsamverkehrsachse eine wichtige Rolle. Deren Aufenthaltsbereiche sollen aufgewertet und erweitert werden. Hierbei ist insbesondere der verbesserte Einbezug des Rheins anzustreben.
Munot Fronwagplatz Freier Platz
Herrenacker
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Schauweckergutpark
Gaskugel
Lindli
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Ufe
Abb. 30: abstrahierte Abbildung der zentralen Grün- und Freiräume östlich der Altstadt
30
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
5.3
Verkehr Das Gebiet Fischerhäusern und innere Rheinhalde ist bereits heute gut erschlossen. Insbesondere Fischerhäusern ist aufgrund der durch zwei Buslinien bedienten Haltestelle «Schifflände» optimal ans städtische ÖV-Netz angebunden. Die Rheinuferstrasse bietet Anschluss ans übergeordnete Netz des motorisierten Verkehrs. Verkehrslärmimmissionen belasten jedoch bereits heute gewisse Teile des Gebiets. Bei der zukünftigen Entwicklung ist somit primär eine Verbesserung der Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr anzustreben. Im Hinblick auf die angestrebte Entwicklung von neuem Wohnraum in der inneren Rheinhalde ist das Angebot der Buslinie 8 oder aber eine zusätzliche Haltestelle auf der Linie 5 zu überprüfen. Nicht zuletzt kann dadurch die Mehrbelastung durch den motorisierten Verkehr auf einem für das Quartier verträglichen Mass gehalten werden. Auf der Rheinhaldenstrasse sind zusätzlich Massnahmen der Verkehrsberuhigung zu prüfen. Auch wenn die Belastung der Strasse mit einem DTV von 4‘800 Fz./Tag nicht übermässig hoch ist, so überschreiten die Lärmimmissionen gemäss Kapitel 4.2 die zulässigen Grenzwerte für Wohnen trotzdem. Dabei sollen primär gestalterische Massnahmen im Vordergrund stehen. Die Errichtung einer Torsituation zu Beginn des Siedlungsgebiets oder die Fahrbahnverengung mittels Fussgängerinseln stellen die möglichen Interventionsmöglichkeiten dar. Eine Temporeduktion gemäss «Berner Modell» [Tempo 30 auf Kantonsstrasse] scheint jedoch unverhältnismässig. Für die notwendigen Parkierungsflächen sind zentrale, gemeinschaftlich genutzte Parkgaragen zu erstellen. Die vierzig öffentlichen Parkplätze im Gaswerk Areal sind aufzuheben und gegebenenfalls in eine zentrale Parkierungsanlage zu integrieren.
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1 C
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Gebäude
Gaswerk
öff. Hotspots
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Parkanlage
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geschlossene Bebauung
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Rebbau
0 20 50
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n
Abb. 31: Städtebauliches Leitbild «Fischerhäusern / innere Rheinhalde»
31
richtkonzept gaswerk
6.
Richtkonzept: Umnutzungspotentiale gaswerk areal
6.1
ausgangslage
D
Aufbauend auf den in den vorangehenden Kapiteln gewonnenen Erkenntnissen zum Gaswerk Areal und seiner Umgebung sowie den übergeordneten Zielsetzungen des städtebaulichen Leitbilds werden in diesem Kapitel verschiedene Vorarbeiten im Hinblick auf die Erstellung eines detaillierten Richtkonzeptes für das Gaswerk Areal geleistet. Dabei soll insbesondere das breite Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten für das Areal aufgezeigt werden. Diese werden wiederum im Hinblick auf deren Verträglichkeit mit der übergeordneten Zielsetzung überprüft und bewertet. So werden am Ende des Kapitels die wichtigsten Entscheidungen zur zukünftigen Bebauung, Nutzung und Dichte des Areals gefällt. Zu Beginn des Kapitels werden mithilfe eines morphologischen Kasten verschiedene Lösungsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Problemstellungen gesucht. Diese stark verallgemeinerte Form zur Entwicklung von Lösungen wird in den nächsten Schritten durch Variantenstudien, Abwägungen und mithilfe von Referenzobjekten detaillierter ausgearbeitet. Bezüglich der zukünftigen Bebauung interessiert vorerst inwieweit die verschiedenen bestehende Bauten erhalten bleiben sollen. Für das Richtkonzept werden Abwägungen bezüglich der Schutzwürdigkeit der Bauten und deren möglichen Integration in die zukünftige Bebauungsstruktur vorgenommen. Darauf aufbauend werden in einem nächsten Schritt mögliche Ansätze zur Umnutzung der bestehenden Bauten formuliert, wobei hier primär mit Referenzobjekten gearbeitet und die Charaktereigenschaften der einzelnen Bauten berücksichtigt werden. Die Auseinandersetzung mit der Bauordnung für die Stadt Schaffhausen und der darin festgelegten Nutzungsordnung sowie den dazugehörigen Zonenvorschriften umgrenzt die mögliche bauliche Dichte. Dabei werden auch Überlegungen und Zielsetzungen der Stadt Schaffhausen herbeigezogen. Ein Variantenstudium zeigt hiernach mögliche Bebauungsmuster für das Areal auf und sensibilisiert im Hinblick auf damit verbundene Auswirkungen auf die bestehenden, arealinternen Bauten wie auch auf die Bebauung des umliegenden Stadtgebiets. Alle Abwägungen zur Dichte, Bebauung und Nutzung sowie zum Erhalt von bestehenden Bauten stehen zum Teil sowohl in einem wechselseitigen als auch kausalen Wirkungsgefüge. So bedingt z. B. die Idee zur Umnutzung eines bestehenden Gebäudes dessen Erhalt. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die zukünftige Bebauungsstruktur und Dichte des Gebiets.
6.2
Morphologischer Kasten Zur systematischen Erfassung aller Aspekte und Ideen zum zukünftigen Gaswerk Areals wird zu Beginn der Erarbeitung des Richtkonzeptes ein morphologischer Kasten erstellt. Mithilfe dieser Methode sollen alle denkbaren und möglichen Ausprägungen der Planung des Areals schematisch erfasst werden. Als Parameter dienen hierbei folgende Bereiche: Erschliessung MIV, Erschliessung Langsamverkehr, der Erhalt bestehender Bauten, Arealzentrum, die Topographie, der Grün- und Freiraum, die Bebauung, die Nutzungsanordnung sowie die mögliche Zonenordnung. Zu diesen Bereichen werden jeweils verschiedene Optionen gebildet und aufgelistet. Die Lösungsvarianten des morphologischen Kastens befinden sich in Anhang 1. Als Resultat dieses Verfahrens werden erste übergeordnete Annahmen zur Dichteanordnung, zum Geländemodell, zur Verkehrserschliessung, den Nutzungen und zum möglichen Grün- und Freiraumsystem getroffen. Diese werden in einem Strukturkonzept in Abbildung 32 zusammengefasst und in die weiteren Abwägungen miteinbezogen.
32
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
STRUKTURKONZEPT Altstadt
Bebauung
GASWERK
STADT Emmers-/Heerenberg
loffen ocker &
dicht geschl&ossen
Gaswerk
Fischerh채usern
Rheinhaldenstrasse
Sockel geschoss-
Rosentalg채sschen
Gel채nde
Verkehr
Nutzungen
Lindliweg
G
Wohnen
Altstadt Mischnutzung
Mischnutzung
Gr체n- und Freiraum
Munot Platz Promenade Abb. 32: Strukturkonzept erweiterter Perimeter und Gaswerk Areal
33
richtkonzept gaswerk
6.3
D
erhaltenswerte bauten Die Erläuterungen in Kapitel 4.1 «Aspekte des Denkmalschutzes», welche sich allesamt auf das Detailinventar «Schaffhausen: Gaswerk» der Stiftung ARIAS-Industriekultur berufen, zeigen auf, dass im Gaswerk Areal mehrere schützenswerte Bauten vorhanden sind. Insbesondere die barocken Wohnbauten und die klassizistischen Gründerbauten erzeugen eine hohe städtebauliche Qualität. Unter zusätzlicher Berücksichtigung des technikgeschichtlichen Wertes des Gaswerks [seit über 150 Jahren am selben Standort], stellt der Abbruch aller Bauten keine Option dar. Dies wäre gleichbedeutend mit dem Verlust wichtiger historischer Zeitzeugen und somit eines bedeutenden Stücks Schaffhauser Industrie- wie auch Stadtgeschichte. Damit im Gaswerk Areal jedoch trotzdem die von der Stadt angestrebte Wohnraumentwicklung ermöglicht werden kann, werden für das Richtkonzept Entscheide zum Erhalt oder Abbruch der einzelnen Gebäude getroffen. Diese stützen sich dabei primär auf die Schutzempfehlungen gemäss ARIAS. So bleiben alle Gebäude der Schutzpriorität 1 «Volumen, Fassaden, Details und erwähnte Ausstattung erhalten»1 bestehen. Die einzige Ausnahme stellt hierbei die Trafostation [Ass. Nr. 2045] dar. Obwohl sie ein wichtiges architektonisches Element in der Verlängerung der Gaswerkfront bildet, verunmöglicht sie den südöstlichen Abschluss der Bebauung des Areals. Eine allfällige Neubaute an dieser Ecke muss sich zwingend an den Gebäudefluchten entlang der Rheinhaldestrasse orientieren und die vorgelagerte Situation mit der Lindli-Promenade und dem Rhein berücksichtigen. Das Regenwasserbecken [Ass. Nr. 1400N] muss gemäss Angaben der Stadt erhalten bleiben2. Bei der Erarbeitung des Richtkonzeptes muss weiter die Situation rund um das Ofenhaus und der allfällige Einbezug des Kugelbehälters geklärt werden. Der niedrige Satteldachanbau des Ofenhauses kann in die Weiterentwicklung des Areals einbezogen werden oder muss aufgrund weiterer Überlegungen im Zuge der Klärung der Eingangssituation im Bereich der Portalbauten weichen. Auch der Erhalt des Kugelbehälters ist im Richtkonzept zu klären. Überlegungen und Ideen zu dessen Umnutzung spielen hierbei eine wichtige Rollen. Sein Erscheinungsbild und die stützenfreie Kugelform sind ein charakteristisches Merkmal des Areals mit Auswirkungen auf die gesamte Stadtgestalt. Gebäude Bezeichnung
Ass. Nr.
Bruderhöfli Lindli Ofenhaus Ofenhaus Anbaute Kohlenhaus Portalbau West Portalbau Ost Bogenhalle diverse Bauten Regenwasserbecken Trafostation Kugelbehälter
1071/1071A 1400G 1400 1400 1400 Nord 1400A 1400B 1400D 1400F; 1400J; 1400M 1400N 2045 -
Geb.fläche in m2
BGF in m2
Schutzpriorität gemäss ARIAS
Richtkonzept Annahme
158.5 111.5 378
304 243 378
904 363.5 546 369 540 179.5 19.5
904 405 577 369 540 -
1 1 2 2 3 1 1 3 3 1 3
Erhalt Erhalt Erhalt offen Abbruch Erhalt Erhalt Abbruch Abbruch Erhalt Abbruch offen
Abb. 33: Überblick über die bestehenden Bauten, deren Schutzpriorität und den Annahmen zu deren Umgang im Richtkonzept.
Entscheid
Erhalt:
1400 inkl. Anbaute; 1400A; 1400B; 1400G; 1071/1071A
Abbruch:
1400 Nord; 1400D; 1400F; 1400J; 1400M; 1400N; 2045
Offen: Kugelbehälter Umnutzung und/oder Integration in zukünftige Bebauung klären Auswirkungen / Abhängigkeiten
Durch den Erhalt von fünf schützenswerten Bauten und einer dazugehörigen Garage sowie dem allfälligen Einbezug des Kugelbehälters sind weite Teile des Areals bereits mit Bauten belegt. Dies erschwert die Anordnung von Neubauten und verkleinert die bebaubare Fläche merklich. Die zu erhaltenden Bauten beanspruchen eine Bruttogeschossfläche von ca. 1‘900m2. Der Erhalt der Randbebauung entlang der Rheinhaldenstrasse belässt die klassizistisch gestalteten Wohn- und Nebenbetriebsgebäude und bewahrt das historische Erscheinungsbild. Nicht zuletzt bildet sie bereits heute einen Riegel gegenüber den Lärmimmissionen der Rheinhaldenstrasse. Die bestehende Anordnung der Portalbauten und dem leicht zurückversetzten Ofenhaus kann für eine zukünftige bauliche Entwicklung als Eingangstor mit öffentlichem Charakter dienen. Dadurch behält das Areal seinen industriell geprägten Charakter und ermöglicht eine eigene, identitätsstiftend Architektur mit historischen Gebäuden und zeitgenössichen Neubauten.
Schaffhausen: Gaswerk; Detailinventar; Stiftung ARIAS-Industriekultur; 2009
1
2
Grundlagen für die Grundstückschätzung; Stadt Schaffhausen; 2011
34
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
6.4
umnutzung Das Gaswerk Areal ist heutzutage aufgrund seiner Nutzung kaum für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit Ausnahme der beiden Wohnbauten Bruderhöfli und Lindli werden alle Bauten im Areal von den städtischen Werken beansprucht. Das Gaswerk präsentiert sich dem Besucher daher primär als gewerblich-industriell geprägtes Gebiet, auch die versiegelten Aussenbereich werden als Parkierungs- und Abstellflächen der städtischen Werke genutzt. Soll das Gaswerk Areal zukünftig als belebtes und gemischtes Gebiet zu Wohn- und Arbeitszwecken genutzt werden, so müssen die bestehenden Bauten einer neuen Nutzung zugeführt und mit neuem Leben versehen werden. Im Folgenden werden mithilfe von Referenzobjekten von umgenutzten Industrie- und Gewerbearealen verschiedene Umnutzungsoptionen für das Gaswerk Areal erläutert und mögliche neue Nutzungen für einzelne Bauten abgeleitet. Diese Schlussfolgerungen werden hiernach im Richtkonzept vertieft ausgearbeitet. Bei der Umnutzung des Gaswerks sind grundsätzlich verschiedenste Optionen denkbar. Insbesondere die heute für Gewerbezwecke oder als Büros genutzten Räumlichkeiten eröffnen ein breites Spektrum an Lösungsmöglichkeiten. Stark verallgemeinert sind für das Areal folgende Leitideen als Themen für die Umnutzung denkbar: • «Gewerbepark» mit günstigen Räumlichkeiten für Kleinunternehmen und Startup-Firmen • «Kulturinsel» mit Ateliers, Werkstätten, Galerien und Räumlichkeiten für Veranstaltungen • «Freizeitareal» mit Fokus auf Sport und Erholung sowie Erlebniswelten • «Wohngebiet» mit reiner Wohnnutzung, alternativen Wohnformen und Umnutzung zu Lofts Nebst diesen vier Themen wären durchaus auch öffentliche Nutzungen aus dem Bereich Bildung oder Pflege denkbar. Da die Bestrebungen der Stadt Schaffhausen jedoch primär auf eine Wohnnutzung abzielen, wird im Rahmen dieses Projektes davon ausgegangen, dass aktuell kein Raumbedarf für diese Nutzungen bestehen. Die Stadt strebt gemäss den «Entwicklungspotenzialen der Stadtplanung» [Richtplancharakter] im Gaswerk eine gemischte Nutzung des Areals an und rechnet mit der Erstellung von Wohnraum für ca. 80 bis 120 Personen.1 Auch die im Rahmen des vorliegenden Projekts entwickelte, übergeordnete Zielsetzung für das Gebiet Fischerhäusern und innere Rheinhalde sieht die Öffnung des Areals für ein breites Publikum vor. Daher stellt die monofunktionale Nutzung des Areals keine Option dar. Erhalt Gebäude Annahme Bezeichnung Ja Ja Ja Ja Ja Ja offen offen
Bruderhöfli Lindli Ofenhaus Portalbau West Portalbau Ost Regenwasserbecken Ofenhaus Anbaute Kugelbehälter
Geb.fläche Ass. Nr. 1071/1071A 158.5 m2 1400G 111.5 m2 1400 378.0 m2 1400A 363.5 m2 1400B 546.0 m2 1400N 179.5 m2 1400 137 m2 ~ 3‘000 m3
BGF Nutzung bestehend bestehend 304 m2 243 m2 378 m2 405 m2 577 m2 137 m2 -
Wohnen Wohnen Gewerbe, Werkstatt Büros, Werkstatt Werkstatt, Büros Wasserbecken Büros Gasbehälter
Abb. 34: Überblick über die zu erhaltenden Bauten und deren heutige Nutzung.
Einzelne Nutzungen der soeben erwähnten Leitideen sollen daher auf die spezifischen Eigenschaften der erhaltenswerten Bauten angewandt und miteinander kombiniert werden. So kann im Gaswerk ein gemischt genutztes Areal mit eigenständigem Charakter und einem breiten Nutzungsangebot entwickelt werden. Dabei wird im Folgenden auf Ideen und Erfahrungen von Umnutzungsprozessen an vergleichbaren Orten verwiesen. Insbesondere das Projekt «Gundeldinger Feld» in Basel wird dabei als Referenzobjekt herbeigezogen.
1
35
Entwicklungspotenziale der Stadtplanung; Stadtplanung Stadt Schaffhausen; 2010
richtkonzept gaswerk
D
gundeldinger feld - BASEL1 Südöstlich des Bahnhofs Basel SBB befindet sich inmitten des dicht besiedelten Stadtteils Gundeldingen das Areal der ehemaligen Maschinenfabrik der Sulzer Burckhardt AG. Ende 1999 wurde bekannt, dass die Firma das rund 13‘000 Quadratmeter grosse Areal verkaufen wollte und dieses auf Ende 200 frei werden sollte. Drei ArchitektInnen erstellten in der Folge das Konzept «Neues Leben auf dem Gundeldinger Feld - Umnutzungskonzept für die Maschinenfabrik Sulzer Burckhardt AG». In der Folge übernahmen private Investoren das Areal für rund CHF 12 Mio. mitsamt einer 10-jährigen Haftung der Verkäuferin für eine allfällige AltlastenSanierung. Diese wiederum übergab das Areal einer Umnutzungsgruppe, welche die Umnutzung durchführen und die Verwaltung übernehmen sollte. Mittlerweile wurde ein Baurechtsvertrag von fünfzig Jahren mit zweimaliger Verlängerungsop- Abb. 35: Ansicht auf das Areal des «Gundeldinger Feld» tion abgeschlossen. Damit gingen die arealinternen Bauten entschädigungslos ins Eigentum der neu gegründeten Kantensprung AG über. Die Bauten im Gundeldinger Feld wurden seit 2003 stetig umgenutzt, so dass in enger Zusammenarbeit mit der Quartierbevölkerung und ohne staatliche Hilfe auf dem ehemaligen Fabrikareal ein finanziell selbsttragendes Quartierzentrum entstanden ist.
Abb. 36: Nördlicher Bereich des Innenhofs im Gundeldinger Feld
Erkenntnisse
Auf dem Gundeldinger Feld befinden sich acht Hallen und acht Bauten in geschlossener Bauweise sowie ein Silo und ein Turm. Die südlichen Hallen werden u.a. von einer Brauerei mit dazugehöriger Bierstube, als kreative Werkstätten für Stein- und Metallarbeiten sowie als Büroräumlichkeiten, Tanz- und Tonstudios genutzt. In den nördlichen Hallen befinden sich u.a. eine Kletterhalle, die Bibliothek Gundeldingen, eine Eventhalle sowie zwei Restaurants. Die Randbebauung entlang der Bruderholzstrasse wird stark durchmischt genutzt: Unter anderem haben sich hier das Familienzentrum Gundeli, eine Musikschule, die Theaterfalle, ein Backpacker-Hotel und diverse Büros und Werkstätten niedergelassen.
Die ehemalige Maschinenfabrik der Sulzer Burckhardt AG und damit das heute unter dem Namen «Gundeldinger Feld» bekannte Areal in Basel lässt sich aufgrund der Lage und der Grösse an ehesten mit der Situation auf dem Gaswerk Areal in Schaffhausen vergleichen. Das ehemals industriell genutzte Areal befindet sich an zentraler Lage im Stadtgebiet und umfasst mit 13‘000 m2 beinahe die selbe Fläche wie das Gaswerk Areal [15‘500 m2]. Das Gundeldinger Feld liegt jedoch in einem dichter besiedelten Stadtgebiet mit historischer Blockrandbebauung und profitiert von einer hohen sozialen Dichte und den gewachsenen Nutzungsstrukturen in der nahen Umgebung. Im Gegensatz zur Gaswerkplanung wurden im Gundeldinger Feld auch keine zusätzlichen Bauten erstellt. Im Gegenteil, zur Gewinnung von Freiflächen wurden drei Werkhallen abbgebrochen. Auch auf die gemäss Zonenplan zulässige Erstellung von rund 4‘000 m2 wurde bisher verzichtet. Die Baustrukturen lassen Rückschlüsse- auf die Situation im Gaswerk zu. So besteht die Bebauung in Basel aus einer zwei- bis dreigeschossigen RandSESC fábrica dedurchaus PompéIA SÃO PAOLO
bebaung und mehreren Hallen mit Höhen von bis zu 12 Metern. Nebst der Umnutzung der Randbebauung zu Büros, Werkstätten, kulturellen und sozialen
Nutzungen: Theater; Ausstellungsflächen; Restaurant; Sporthallen; Einrichtungen Bibliothek; bestechen insbesondere die umgenutzten Hallen mit interessantenWerkstätten; Ansätzen. Die Fabrikhallen, in welchen früher kräfteraubender Arbeit nachgegangen wurde, sind mit neuen Nutzungen bespielt und erneut belebt worden. Die Hallen Schwimmbad
beheimaten primär Nutzungen, welche von einer breiten Öffentlichkeit genutzt werden können: Die Quartierbibliothek, die Restaurants Blindekuh und eoipso, die Event- sowie die Kletterhalle sprechen unterschiedliche Nutzer von jung bis alt an und sorgen zusammen mit weiteren Nutzungen für ein munteres Treiben im Areal.
Adaption Gaswerk
Ofenhaus:
mögliche Umnutzung als «[Quartier-]Treffpunkt», flexible Nutzung mit Gastronomie-, Kultur-, Event- und Rückzugsflächen
Portalbauten:
mögliche Umnutzung zu Büros, Werkstätten, Sitzungszimmer, Praxen und sozialen Einrichtungen
Gundeldinger Feld: Vom Traum zum Raum; Christian Merian Verlag; 2005
1
36
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
weitere ausgewählte referenzobjekte In Berlin-Friedrichshain wurde Ende 2006 der Umbau und die Umnutzung eines ehemaligen Abwasserpumpwerkes mit Kessel-, Maschinen- und Beamtenhaus fertiggestellt.1 Für das Projekt «Radialsystem V» wurde dabei auch ein zweigeschossiges Gebäudeelement über dem Kesselhaus erstellt. Das Nutzungsangebot beinhaltet Aufführungssäle, Ausstellungs- und Proberäume. Im Fokus steht die kulturelle Nutzung mit bildender Kunst, Tanz und neuen Medien. Ofenhaus, Kugelbehalter: Ausstellungsraum; Theater & Tanz Portalbauten: Tanz- und Kunstateliers; Galerien
Abb. 37: Radialsystem V: Ansicht auf das Kesselhaus
In der Gemeinde Oberentfelden AG haben sich Handwerker, Dienstleister, Kulturvereine und Kunstschaffende zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen.2 Diese hat mit der Gemeinde einen langfristigen Baurechtsvertrag abgeschlossen, so dass die ehemalige Bürstenfabrik der Walther GmbH für deren Zwecke umgenutzt werden konnte. Hier haben sich u. a. diverse Werkstätten mit Kursangeboten, die Jugendarbeit, mehrere Gewerbebetriebe und eine Konzertbar angesiedelt. Portalbaute West: Dienstleistungen, Büros, Sozialarbeit Portalbaute Ost: Handwerk, Verkauf, Werkstätten, Vertrieb
Abb. 38: Alte Bürsti, Oberentfelden AG
In der nordwestfranzösischen Stadt Nantes wurden die ehemaligen Werft-Hallen für den Schiffbau als zentrales Projekt der Stadtentwicklung umgenutzt. Das künstlerische Projekt «Les machines de l‘île» funktioniert wie ein Freizeitpark, integriert sich jedoch in den öffentlichen Raum. In den Hallen können fantastische Maschinen bestaunt und benutzt werden. Im Rahmen des Projekts wurde auch ein schwebender Grünraum - der «Aéroflorale» - entwickelt. bestehende Bauten: Kugelbehälter:
Entscheid
Auswirkungen / Abhängigkeiten
37
als öffentlichen Raum in Umgebung einbeziehen fantastischer Grünraum; Aussichtsplattform
Gebäude Bezeichnung
Ass. Nr.
Geb.fläche
Bruderhöfli Lindli Ofenhaus Portalbau West Portalbau Ost Regenwasserbecken Ofenhaus Anbaute Kugelbehälter
1071/1071A 158.5 m2 1400G 111.5 m2 1400 378.0 m2 1400A 363.5 m2 1400B 546.0 m2 1400N 179.5 m2 1400 137 m2 ~ 3‘000 m3
BGF bestehend 304 m2 243 m2 378 m2 405 m2 577 m2 137 m2 -
Abb. 39: Les Machines de l‘île, Nantes F
Erhalt Nutzung Annahme zukünftig Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Wohnen Wohnen Sozialer Treffpunkt: Kultur, Gastronomie, Rückzug, Events Dienstleistung: Büros, Sitzungszimmer, Gesundheit, Soziales Gewerbe: Werkstätten, Ateliers, Vertrieb, Reperatur, Büros Regenwasserbecken Integration in Nutzung des Ofenhauses öffentlicher Aussenraum als fantastischer Ort und Aussichtsplattform
Für alle gemäss den Abwägungen in Kapitel 6.3 im Richtkonzept zu erhaltenden Bauten konnten Ansätze zu deren Umnutzung entwickelt werden. Die Anordnung von verschiedenen Nutzungen unter Berücksichtigung der spezifischen Räumlichkeiten der einzelnen Bauten kann zu einem vielfältigen Gaswerk Areal beitragen. Nicht zuletzt können in den bestehenden Bauten auch Infrastrukturen für die zukünftige Wohnbevölkerung erstellt werden. Durch die Definition einer neuen Nutzung für den Kugelbehälter kann ein weiteres charakteristisches Element des ehemaligen Industrie- und Gewerbeareals erhalten werden, welches das Gebiet zukünftig auch als öffentlichen Raum wahrnehmbar machen soll. Die städtebauliche Anordnung von Neubauten im Bereich des Kugelbehälters ist hierbei beim Variantenstudium Bebauung zu klären.
1
Kultur:Stadt; Akademie der Künste & Lars Müller Publishers; 2013
2
www.alte-buersti.ch
www.lesmachines-nantes.fr
3
richtkonzept gaswerk
6.5
D
dichte Um sich ein Vorstellung über die zukünftige Baudichte im Gaswerk Areal machen zu können, werden in diesem Unterkapitel Berechnungen und Überlegungen gemäss den Vorschriften der Bauordnung für die Stadt Schaffhausen [BauO] gemacht. Als Grundlage dienen hierbei die Zonenvorschriften ab Art. 29ff BauO. Diese legen jeweils Bestimmungen zur Regelbauweise sowie solche im Rahmen von Quartierplänen fest. Aufgrund der angestrebten Wohnraumentwicklung werden nur Zonen berücksichtigt, welche dem Baugebiet zugewiesen sind und Wohnnutzungen zulassen. Es handelt sich dabei um die Wohnzonen W2 bis W4, die Ergänzungszone für die Altstadt, die Gewerbe- und Wohnzone sowie um eine neu geschaffene Sonderzone Gaswerk. Letztere ist frei erfunden und basiert grundsätzlich auf den Bestimmungen der Ergänzungszone, lässt jedoch nur eine reduzierte Ausnützungsziffer zu. Gemäss den Berechnungen in Abbildung 40 beträgt die Spannweite der maximal zulässigen Bruttogeschossfläche zwischen knapp 5‘500 m2 und ca. 34‘000 m2. Allen Berechnungen liegt eine bestehende Bruttogeschossfläche von knapp 2‘500m2 zugrunde. Diese berücksichtigt alle bestehenden Bauten mit der Schutzpriorität 1 gemäss Schutzempfehlung des ARIAS-Detailinventar sowie das Ofenhaus. Gemäss Regelbauweise sind somit maximal 20‘929 m2, im Rahmen von Quartierplänen maximal 31‘827 m2 an zusätzlicher Nutzfläche zulässig [Ergänzungszone]. Die Stadt Schaffhausen strebt gemäss den Erläuterungen in Kapitel 2.3 die Umzonung der beiden Grundstücke im Gaswerk Areal in die Ergänzungszone für die Altstadt [E] an. Laut den dazugehörigen Zonenvorschriften wäre dabei die Realisierung der soeben erwähnten 31‘827 m2 an zusätzlicher Bruttogeschossfläche möglich. Legt man dieser die bebaubare Fläche gemäss Abbildung 23 zugrunde [8‘981 m2], so entstünde auf dieser Fläche eine neue Überbauung mit einer Ausnützungsziffer von 3,54. Berücksichtigt man dabei die maximal sieben zulässigen Vollgeschosse, so würde gut 50% [4‘546 m2] der möglichen Fläche überbaut werden. Diese stark vereinfachten Berechnungen zeigen auf, dass eine Umzonung in die Ergänzungszone bei gleichzeitigem Schutz diverser Bauten ein Gebiet mit einer höheren Ausnützungsziffer als in etlichen historischen Altstädten und mit äusserst geringen Flächen für die Grün- und Freiraumgestaltung entstehen könnte.
Zone
max. AZ
max. Vollgeschosse
anrechenbare Grundfläche [m2]
max. BGF [m2]
bestehende BGF [m2]
zusätzliche BGF [m2]
max. AZ
max. Vollgeschosse
anrechenbare Grundfläche [m2]
max. BGF [m2]
bestehende BGF [m2]
zusätzliche BGF [m2]
gemäss BNO; im Rahmen von Quartierplänen
Variante
gemäss BNO; Grundnutzung
I
Wohnzone W2
0.35
2
15‘568
5‘449
2‘423
3‘026
0.4
4
15‘568
6‘227
2‘423
3‘804
II
Wohnzone W3
0.55
3
15‘568
8‘562
2‘423
6‘139
0.6
5
15‘568
9‘341
2‘423
6‘918
III
Wohnzone W4
0.7
4
15‘568
10‘898
2‘423
8‘475
0.75
6
15‘568
11‘676
2‘423
9‘253
IV
Ergänzungszone Altstadt
1.5
4
15‘568
23‘352
2‘423
20‘929
2.2
7
15‘568
34‘250
2‘423
31‘827
V
Gewerbe- und Wohnzone
0.7
4
15‘568
10‘898
2‘423
8‘475
0.75
6
15‘568
11‘676
2‘423
9‘253
VI
Sonderzone Gaswerk
0.8
4
15‘568
12‘454
2‘423
10‘031
1.2
7
15‘568
18‘682
2‘423
16‘259
Abb. 40: Berechnung der möglichen, zusätzlichen Bruttogeschossfläche
38
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
Werden hingegen die Bestimmungen der Wohnzonen berücksichtigt, präsentiert sich wiederum eine andere Problematik der Situation. Die Zonenvorschriften der Wohnzonen W2 bis W4 ermöglichen im Rahmen von Quartierplänen eine zusätzliche Bruttogeschossfläche von 3‘026 m2 [W2, Regelbauweise] bis 9‘253 m2 [W4, Quartierplan]. Der Nutzungsbonus in Wohnzonen, welcher im Rahmen von Quartierplänen gewährt wird, beträgt jeweils nur 0,05. So wird in der W2 anstelle von einer Ausnützungsziffer von 0,35 eine solche von 0,40; in der W3 eine AZ von 0,60 anstelle von 0,55 und in der W4 eine AZ von 0,75 anstelle von 0,70 zugelassen. Die Wirkung der Nutzungsbonus-Massnahme lässt sich am einfachsten an einem Beispiel nachweisen. Die Zonenvorschriften erlauben in der Wohnzone W4 die Realisierung von zusätzlich 8‘475 m2 [Regelbauweise] oder 9‘253 m2 [Quartierplan] Bruttogeschossfläche. Die Nutzfläche kann somit im Rahmen von Quartierplänen um rund 9% erhöht werden. Da im Rahmen von Quartierplänen zwei zusätzliche Geschosse erstellt werden können, minimiert sich hier die potentielle Gebäudefläche von 2‘120 m2 auf 1‘542 m2. Der Fussabdruck der Gebäude wird mit der Massnahme um rund 27 % reduziert. Zonenvorschriften gemäss BauO
Geschosse max. zulässig
Nutzfläche Bonus Bruttogeschossfläche prozentual
W4 Regelbauweise
4
8‘475 m2
W4 Quartierplan
6
9‘253 m
2
Fussabdruck Gebäudefläche
Reduktion prozentual
2‘120 m2 +9%
1‘542 m2
- 27 %
Abb. 41: Beispielberechnungen gemäss Zonenvorschriften der Wohnzone W4
Die Massnahme des Nutzungsbonus im Rahmen der drei Wohnzonen setzt somit primär Anreize zur Erhöhung der Grün- und Freiraumflächen und erst in zweiter Linie zur erhöhten Ausnützung eines Gebietes und somit zu einer höheren Baudichte. Zusammenfassend kann erwähnt werden, dass die rechtskräftige Bauordnung bezüglich Nutzungsbonus in einem Gebiets entweder kaum oder ausserordentlich viel Spielraum lässt [Wohnzonen + 0,05 AZ, Ergänzungszone + 0,70 AZ]. Es mangelt somit an abgestuften Vorschriften zur baulichen Dichte. Gemäss BauO ist eine Ausnützungsziffer zwischen 0,75 [W4, QP] und 1,50 [E, Regelbauweise] nur in der Ergänzungszone oder aber in einer Sonderzone möglich. Da die zukünftige Bebauung des Gaswerk Areals sowohl bestehende Bauten beinhalten und die Grün- und Freiräume berücksichtigen, als auch im Kontext eines Dichtegürtels im Umfeld der Altstadt zu einer Nachverdichtung beitragen soll, wird eine Dichte von rund 1,00 AZ über das gesamte Areal angestrebt. Eine Ausnützungsziffer von 2,20 im Umfeld von schützenswerten Bauten und sensiblen Grünräumen scheint nicht zielführend. Die Begrenzung der Ausnützungsziffer mittels Quartierplan in der Ergänzungszone stellt hierbei keine Option dar. Aufgrund der erhaltenswerten Bauten werden sich die zusätzlichen Bruttogeschossflächen primär im nördlichen Bereich des Areals konzentrieren. Eine noch höhere, zulässige Ausnützungsziffer würde dabei v.a. zu Verlusten an Grün- und Freiräume führen.
39
Entscheid
Ausnützungsziffer von ca. 1,00 über das gesamte Gaswerk Areal [Grundstücke 2917 und 2920] Grundstückfläche = 15‘568 m2 ungefähre Nutzfläche = 15‘ - 16‘000 m2
Auswirkungen / Abhängigkeiten
Die angestrebe Dichte von rund 1,00 AZ bedingt in der Umsetzung zwingend die Erarbeitung und Genehmigung einer neuen Zone samt dazugehörigen Zonenvorschriften. Im Gaswerk Areal ist mit zusätzlichen Bruttogeschossflächen von ungefähr 14‘ - 15‘000 m2 zu rechnen, zusammen mit den Bruttogeschossflächen der bestehenden Bauten ergibt dies ein Total von ca. 16‘000 m2 BGF. Aufgrund der bestehenden Bauten entlang der Rheinhaldenstrasse wird das Gebiet primär in der zweiten Bebauungsreihe verdichtet, wobei hier eine hohe Nutzungskonzentration stattfinden wird. Unter Berücksichtigung der Topographie und der sensiblen Lage ist mit maximal sieben Vollgeschossen zu rechnen, dies bedingt eine kompakte und höchst wahrscheinlich geschlossene Bauweise. Die hier festgehaltenen Erkenntnisse werden im nächsten Schritt mit möglichen Bebauungsvorschlägen auf ihre Gültigkeit überprüft.
richtkonzept gaswerk
D
6.6 bebauung Ausgangslage Als Abschluss der Abwägungen über die Zukunft des Gaswerk Areals widmet sich das vorliegende Unterkapitel ausführlich mit dessen zukünftiger Bebauung. Aufgrund der Diskussion über den Erhalt von schützenswerten Bauten, deren mögliche Umnutzung und die angestrebte Dichte konnten bereits erste Entscheidungen getroffen werden. Mit dem Variantenstudium sollen nun mögliche Bebauungsstrukturen im Gaswerk Areal ausgelotet werden. Im Hinblick auf ein möglichst breites Spektrum werden dabei auch Varianten entwickelt, welche den übergeordneten Zielsetzungen, insbesondere bezüglich der angestrebten Dichte widersprechen. Dadurch können diese auf ihre Gültigkeit überprüft und die angestrebte Dichte im detaillierten Richtkonzept gegebenenfalls angepasst werden. Nicht zuletzt erfolgt dadurch eine Sensibilisierung bezüglich der spezifischen Ansprüche des Raums zwischen Rhein und Heerenberg. Grundsätzlich knüpfen alle Varianten am selben Gebäudebestand an. Die strassenbegleitende Randbebauung ohne die beiden kleineren Bauten an der südöstlichen Ecke sowie das Ofenhaus und dessen Anbaute bilden somit die Ausgangslage. Auf der restlichen bebaubaren Fläche des Areals gilt es eine städtebaulich überzeugende Weiterentwicklung des Gebiets anzustreben, welche die natürlichen Gegebenheiten der Topographie und den angrenzenden Stadtraum geschickt einbezieht und mit den bestehenden, arealinternen Gebäuden interagiert. Das folgende Variantenstudium ist in zwei Teile unterteilt. Zu Beginn wird das Gebiet mit fünf klassischen Stadtbausteine bespielt und um eine standardisierte Variante einer Terrassensiedlung ergänzt. Diese wurde insbesondere daher entwickelt, da dieser Typus in der näheren Umgebung des Gaswerks verbreitet Anwendung findet. Die darauf folgenden Varianten 7 - 15 sind jeweils als Mischformen ausgestaltet und kombinieren verschiedene Bebauungstypen. Dabei wurde darauf geachtet verschiedene Dichten und Höhen zu berücksichtigen um so möglichst viele Erkenntnisse für die zukünftige Bebauung zu erhalten.
variantenstudium Die folgenden Abwägungen und Erläuterungen basieren auf den Modellphotos, Schwarzplänen und der stichwortartigen Charakteristik der einzelnen Varianten, die auf den nächsten Seiten vorzufinden sind.
Erkenntnisse
Die beiden Varianten 4 und 5 basieren auf städtischen Bebauungsstrukturen. Die verwinkelte Anordnung der aufgelösten Hofbebauung schafft spannende Raumabfolgen und baut am bestehenden Bebauungsmuster im Gaswerk Areal weiter. Die Bebauung mittels Blockränder nimmt hingegen Bezug zur geschlossenen Bebauung auf der Höhe des Salzstadels und fasst das dazwischen liegenden Gebiet räumlich ein. Die bereits erwähnte Variante 6 wurde auf Grundlage einer Terrassensiedlung entwickelt. Diese Form besticht mit einem durchgehenden Rheinblick, macht jedoch Aufschüttungen notwendig und vermitteln einen stark privaten Charakter. Den Anfang der Varianten, welche mithilfe der Kombination von verschiedenen Bautypen entwickelt wurden, bildet Variante 7. Diese basiert auf fünfgeschossigen Zeilen und versetzten, in Richtung Osten an Höhe verlierenden Punktbauten. Die bis zu zehngeschossigen Bauten integrieren sich erstaunlich gut in die Umgebung, die bestehenden Bauten werden jedoch den Neubauten stark untergeordnet. Eine ähnliche Struktur weist auch Variante 8 auf. Diese besticht mit grosszügigen Aussenräumen, löst sich jedoch vom Bestand ab und wird so kaum als Einheit wahrgenommen. Die Variante 9 basiert grundsätzlich auf einem Gebäudeband, welches sich um einen Gebäudewinkel in der neuen Arealmitte legt. Dadurch findet hingegen kaum eine Interaktion von Neu- und Altbauten statt. Die fünfgeschossigen Winkel in Variante 10 fassen das Gebiet ähnlich wie in Variante 5 räumlich ein. Die aufgrund der Abstufung dominanter wirkende Bebauung entlang des Hangrückens setzt sich jedoch stark vom Bestand ab. Auch Variante 11 verfügt über eine Winkelbebauung, diese wird mit drei- bis zehngeschossigen Punktbauten im östlichen Bereich des Areals ergänzt. Obwohl eine Abstufung in Richtung Stadtrand erreicht werden kann, scheint der östliche Teil des Areals nicht zwingend für solch ausgeprägte Gebäudehöhen geeignet zu sein. In Variante 12 wurde in erster Linie die Wirkung von Hochhäusern überprüft. Diese spielen bei einer erstaunlich niedrigen Ausnützungsziffer ausgeprägte Aussenräume frei. Der Bezug zur Umgebung und insbesondere der Konflikt mit der rückwärtigen Hangkante des Heerenbergs scheint jedoch fragwürdig. Variante 13 basiert auf der Weiterentwicklung der Hofbebauung in Variante 4. Diese besticht mit der Weiterentwicklung am Bestand und abwechslungsreichen Aussenräumen, weist jedoch an der südöstlichen Ecke eine kritische Situation auf.
Variante 1 basiert auf einer durchgehenden Reihenbebauung, diese führt die historisch bedingte Bebauung in drei Bauzeilen weiter. Auch bezüglich Geschossigkeit orientiert sich diese Variante stark am Bestand, die primär dreigeschossigen Reihen werden im Bereich des Ofenhaus mit viergeschossigen Kopfbauten ergänzt. In Variante 2 wird die bestehende Bebauung mit einer Zeilenbebauung ergänzt. Die durchgehend fünfgeschossigen Zeilen ähneln dem Gebäudeabdruck der Neubauten im Bereich Fischerhäusern und gewähren Durchblicke in Richtung Rhein. Die dritte Variante wurde mittels siebengeschossiger Punktbauten entwickelt. Diese nehmen Bezug zu den dispers angeordneten Kleinstrukturen am Heerenberg und bergen Potential zur Entwicklung einer abwechslungsreichen Raumabfolge. Die aufgelockerte Struktur steht jedoch kaum in einem Bezug zu den bestehenden Bauten und deren raumgliedernder Wirkung.
Auch Variante 14 stellt eine Weiterentwicklung einer vorangehenden Variante [Nr. 5] dar. Die zwei angedeuteten Blockränder werden gegen Osten mit einer Scheibe und einer zehngeschossigen Punktbaute ergänzt. Hierdurch wird das Gebiet in einen westlichen und östlichen Bereich unterteilt. Die Punktbaute im Osten verschiebt jedoch den städtebaulichen Akzent in Richtung angrenzender Landschaft. Den Abschluss des Variantenstudiums bildet Variante 15. Die zwei rotierten Winkel umgeben eine zentrale, siebengeschossige Punktbaute. Im östlichen Bereich entsteht dadurch eine neue Stadtfront, diese scheint jedoch die davorliegende Randbebauung zu erdrücken. Weiter bilden die gesamten Bauten in Variante 15 keine einheitliche Bebauung.
Höhe und Geschossigkeit
- die rückwärtige Hangkante des Heerenbergs begrenzt die Höhe von Neubauten auf ungefähr 7 - 8 Geschosse - Gebäude mit einer solchen Geschossigkeit lassen sich optimal in den Bestand integrieren - unmittelbare Anbauten an Gebäude bedürfen der Rücksicht auf die bestehenden Gebäudehöhen - drei- bis viergeschossige Bauten ordnen sich dem Bestand unter und verschwinden hinter der Randbebauung
Entscheid
Weiterentwicklung der Variante 13 «Strichpunkt»
Begründung
Stellung der Bauten
- die Berücksichtigung der historischen Bebauung in drei Zeilen begünstigt die Wahrnehmung des Areals als Einheit - abgewinkelte und aneinander gebaute Bauten begünstigen eine abwechslungsreiche Raumabfolge - der Bereich rund um das Ofenhaus eignet sich als zentraler öffentlicher Bereich
Bereits die der Variante 13 zugrunde liegende Variante 4 mit ihrer abstrahierten Hofbebauung beeindruckt mit interessanten Räumen und der unmittelbaren an den Bestand anschliessenden Weiterentwicklung des Areals. Variante 13 besticht zusätzlich jedoch noch mit weiteren Eigenheiten.
Randbebauung
- die Weiterführung der Randbebauung und die Übernahme der bestehenden Gebäudeflucht entlang der Rheinhaldenstrasse ist zu empfehlen
Aufschüttung
- Aufschüttungen für eine abgestufe Bebauung führen zu einer Zerschneidung der Raumebene entlang des Rheins
Kugelbehälter
- der Kugelbehälter lässt sich in eine der angestrebten Dichte entsprechenden Bebauung integrieren
Die quer zu der Reihenbebauung der dritten Baureihe gestellten Zeilen fügen die Bebauung ideal ins Stadtbild ein und minimieren die Dominanz der Neubauten auf ein verträgliches Mass. Der unmittelbare Anschluss ans Ofenhaus erfolgt mit einer zurückhaltenden Geschossigkeit und ermöglicht die Fassung eines neuen städtischen Raums. Die geschlossene Bauweise und die diversen Abwinklungen der einzelnen Bauten bilden kleine Raumeinheiten, welche die Ausgestaltung von verschiedenen Grün- und Freiräumen ermöglichen. Auch die städtebauliche Integration des äusserst raumwirksamen Kugelbehälters scheint aufgrund der zurückversetzten Reihe möglich. Klärungsbedarf
Anbaute Ofenhaus in Platzgefüge; Übernahme Gebäudeflucht an Rheinhaldenstrasse; Ausdifferenzierung Geschossigkeit
40
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
bebauungsstudium: bausteine 1] Reihen • 3-geschossige Reihen • 4-geschossige Kopfbauten • AZ: ~ 0.7
++ Weiterführung Reihenbebauung ++ ähnliche Massstäblichkeit wie Bestand −− Monotonie −− Unterordnung Bestand −− kaum Flächen für öffentlichen Raum
2] ZEILEN • 5-geschossige Zeilen • nördlich Abschluss mit Punkten • AZ: ~ 0.8
++ ähnliches Muster wie «Fischerhäusern» ++ Durchblicke gewährleistet −− Monotonie −− kaum Flächen für öffentlichen Raum
3] punkt • 7-geschossige Punkthäuser • AZ: ~ 0.85
41
++ Fussabdruck analog Herrenberg ++ Potential für abwechslunsreiche Raumabfolge −− kaum Bezug zu Bestand
Abb. 42: Photos & Weisspläne der Bebaungsvarianten 1 bis 15
richtkonzept gaswerk
D
4] hof • 5-geschossige Höfe • N/S- oder W/O-Ausrichtung • AZ: ~ 1.0
++ Weiterführung Reihenbebauung mit Zeilen-Ergänzung ++ spannende Raumabfolge; klare Trennung öffentlich-privat −− enge Aussenräume
5] block • 5-geschossige [angedeutete] Blockränder • analog Bebauung Höhe Salzstadel • AZ: ~ 0.95
++ klare Fassung des Raumes ++ Abschluss Altstadtbebauung −− klare Dominanz durch Block «Mitte»
6] Terrasse • 1-geschossige Terrassenbebauung • Hangaufschüttung • AZ: ~ 0.35
++ analog Terrassensiedlung Furkastrasse ++ Rheinsicht −− Monotonie −− Platzverbrauch −− extrem privater Charakter −− ausgeprägte Aufschüttungen notwendig
42
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
BebauungStudium: mischsysteme 7] ausrufezeichen • 5-geschossige Zeilen • 7 – 10-geschossige Punkthäuser • AZ: ~ 0.85
++ Abstufung gegen HerrenbergHang und Stadtrand ++ abwechslungsreiche Gebäudehöhen in zwei Reihen −− enge Raumverhältnisse −− Konflikt Zeile – Punkt
8] pong • 5-geschossige Zeilen • 7-geschossige Punkthäuser • AZ: ~ 0.7
++ grosszügige Aussenräume ++ Abstufung Richtung Rhein −− losgelöst vom Bestand −− wird kaum als Einheit wahrgenommen
9] schlange • 3-geschossige Reihen/Zeilen • 5-geschossiges Gebäudeband • gegen Stadtrand abgestuft • AZ: ~ 0.8
43
++ Raumstruktur mit klar definiertem Arealzentrum ++ beinahe alle Bauten gegen den Rhein orientiert ++ Abstufung Richtung Rhein −− enge und stark verwinkelte Raumverhältnisse
richtkonzept gaswerk
D
10] Tangram • 5-geschossige Winkel mit Abstufungen Richtung Rhein • AZ: ~ 0.95
++ Abschluss Altstadtbebauung ++ zentraler Platz um Anbau Ofenhaus ++ Abstufung Richtung Rhein −− Rückzug vom Bestand −−
11] tetris • 5-geschossige Winkel West • 7 – 10-geschossige Punkthäuser Ost • AZ: ~ 0.8
++ Arealzonierung Öffentlich [Winkel] und privat [Punkt] ++ Abstufung Richtung Stadtrand −− kritische Höhe im östlichen Bereich −− Entstehung zweier Arealbereiche
12] Munhoch • 5-geschossiger Winkelanbau an Ofenhaus & an Strasse • 16-, resp. 12-geschossige Hochhäuser • Erhalt Kugelbehälter • AZ: ~ 0.8
++ äusserst grosszügige Aussenräume ++ neue «Stadtkrone» −− fragwürdige Integration in sensiblen Raum −− Konflikt mit Hangkante des Heerenbergs
44
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
13] strichpunkt • «falsche» Höfe: 5 [N/S] und 7 [W/O] geschossig • 4-geschossiger Anbau Ofenhaus • Erhalt Kugelbehälter • AZ: ~ 1.0
++ abwechslungsreiche Aussenräume [öffentlich & halböffentlich] ++ Höhenabstufung Richtung Stadtrand ++ Weiterentwicklung Bestand ++ durch aneinandergebaute Zeilen & Reihen abgeschwächte Dominanz −− kritische Situation südöstliche Ecke
14] Hufeisen • 5-geschossige Blockränder • 7-geschossige Scheibe • 10-geschossiges Punkthaus • AZ: ~ 1.0
++ Abschluss Altstadtbebauung ++ öffentlicher & halböffentlicher Aussenraum ++ abwechslungsreiche Höhen −− 10-geschossige Punktbaute raumdominant
15] semikolon • 5-geschossige Bebauung mit zwei Winkel • 7-geschossige Punktbaute • Beibehalt Kugelbehälter • AZ: ~ 0.7
45
++ Block West als neue Stadtfront ++ Punktbaute als neues Arealzentrum −− kaum räumlicher Bezug zwischen Alt - Neu sowie Neu - Neu −− östlicher Winkel scheint die Randbebauung zu erdrücken
richtkonzept gaswerk
7.
richtkonzept gaswerk
7.1
zielsetzungen
D
Auf Basis der im vorangehenden Kapitel gewonnen Erkenntnisse zu den Potentialen des Gaswerk Areals und der übergeordneten Zielsetzung des städtebaulichen Leitbilds wird im vorliegenden Kapitel ein detailliertes Richtkonzept erstellt. Das Richtkonzept Gaswerk setzt sich aus vier Teilbereichen zusammen. Einzelne Konzepte zur Bebauung, zur Nutzung, der Grün- und Freiraumgestaltung sowie zur Erschliessung legen den Grundstein zur Umnutzung und Weiterentwicklung des Areals. Die Kombination der vier Teilkonzepte am Schluss des Kapitels ermöglicht die Transformation der konzeptionellen Überlegungen in einen Bebauungsvorschlag im Massstab 1:500. Mit dem Richtkonzept Gaswerk wird dessen Umnutzung gemäss folgender Zielsetzung zum zukünftigen Charakter des Areals angestrebt. dicht & städtisch • Die bestehende Bebauungsstruktur des Gaswerk wird mit einer Überbauung gemäss Variante 13 «Strichpunkt» ergänzt. Die verwinkelte Anordnung der Zeilen und Reihen in der geschlossenen Bauweise entwickelt den Bestand sinnvoll weiter und sorgt für eine verträgliche Verdichtung des Gebiets . • Die Neubauten respektieren die gegebene Topographie mit rückliegendem Heerenberg und flacher Ebene zum Rhein hin. Durch varierende Gebäudehöhen mit bis zu siebengeschossigen Bauten entsteht eine dichte Überbauung, die sich gut in die Umgebung einpasst • Es entsteht eine hohe bauliche und soziale Dichte mit einer gemischten Nutzungsstruktur, welche die gewachsene Altstadtstruktur bis ans Gaswerk Areal heranführt. Der neue Wohnraum spricht Menschen aus unterschiedlichen Milieus an, die den gemeinsamen Wunsch nach einer Wohnung im städtischen und kreativen Umfeld teilen. Lebhaft & gemeinschaftlich • Die arealinternen Aussenräume werden gemäss einem öffentlich oder halb-öffentlichen Charakter ausgestaltet. Die Grün- und Freiräume bieten Raum zur Verwirklichung von gemeinschaftlichen Projekten und fördern die Aneignung der eigenen Umgebung. • Das Gaswerk Areal bietet zukünftig Raum für verschiedene Nutzergruppen und öffnet sich dem Stadtgebiet. Im Areal entsteht primär neuer Wohnraum, die Mehrzahl der bestehenden Bauten werden für Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe sowie für Personen und Firmen der Kreativwirtschaft umgenutzt. • Ein städtischer Platz mit umliegenden öffentlichen Nutzungen sorgt für Begegnungen der verschiedenen Nutzer und prägt als charakteristischer Ort das Erscheinungsbild des Areals. Die Umnutzung des Kugelbehälters entspricht einem Projekt mit gesamtstädtischer Ausstrahlung. Historisch & durchgrünt • Das zukünftige Gaswerk Areal beruft sich auf seine industriellen Vergangenheit. Eine Mehrzahl der Bauten wird erhalten und einer neuen Nutzung zugeführt. Um- und Zwischennutzungen sowie temporäre Nutzungen füllen die schützenswerten Bauten mit neuem Leben und Geist. • Ein Grün- und Freiraumsystem mit verschiedenen Typologien und unterschiedlicher Ausgestaltung sorgt für abwechslungsreiche und identitätsstiftende Räume. Der Einbezug der bestehenden Baumbepflanzung wie auch der angrenzenden Lindli-Promenade samt Rhein trägt zur Durchgrünung des Gebiets bei und fördert dessen Durchlässigkeit . • Das Gaswerk Areal respektiert die Ansprüche des motorisierten Individualverkehrs. Die Erschliessung erfolgt jedoch an seinen Rändern und überlässt das Areal mehrheitlich dem Langsamverkehr. Die Bedingungen für die städtischen Fortbewegungsmittel Fuss, Rad und Bus werden optimiert.
46
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
7.2
Bebauungskonzept Als Grundlage des vorliegenden Bebauungskonzeptes für das Gaswerk Areal dient die in Kapitel 6.6 entwickelte Bebauungsvariante 13 «Strichpunkt». Unter Berücksichtigung der Potentialabschätzungen in Kapitel 6.3 und 6.5 wird hiermit die Weiterentwicklung der bestehenden Bebauung festgelegt. Die zentralen Elemente des Bebauungskonzeptes stellen hierbei die schützenswerten Bauten sowie die Erstellung von Neubauten zu Wohnzwecken dar. Als konzeptioneller Grundsatz gilt die Weiterentwicklung des Bestands. Die Randbebauung entlang der Rheinhaldenstrasse sowie das Ofenhaus und der Kugelbehälter bleiben erhalten und bilden eine erste und zweite Bebauungsreihe. An die zweite Bebauungsreihe schliessen zukünftig drei neue Zeilenbauten an und bilden so den Übergang zur dritten Bautiefe. Diese gründet auf einer westlichen sowie zwei östlichen Reihenbauten. Aufgrund der rechtwinkligen Anordnung der Bauten und der geschlossenen Bauweise fügen sich die Neubauten nahtlos in den Bestand ein und sorgen für eine Verzahnung des Raums. Durch die gezielte Platzierung entsteht in der Mitte des Areals ein zentraler Platz sowie unmittelbar daran anschliessend eine neue Erschliessungsachse. Alle Neubauten berücksichtigen dabei die bestehenden Baulinien [inkl. Baulinie Leitungsabstand und Baulinie Grün gemäss Abb. 23]. Einzig das Sockelgeschoss im nordöstlichen Bereich des Areals überschreitet die Baulinie Grün. Das Sockelgeschoss dient primär als Parkgarage und benötigt aufgrund der notwendigen Parkierungsflächen stieg Windegg ein Fläche von rund 2‘200 m2. C
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Rheinhaldenstrasse
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BEBAUUNG
UMGEBUNG
Baute Erhalt Baute Neu Sockelgeschoss
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Baute unterirdisch
Grünraum
Erweiterung Baute
Wald / bestockt
Strasse Erschliessungsflächen
Gebäudezugang
Einzelbaum
Arealzugang
Abb. 43: Bebauungskonzept Gaswerk
47
richtkonzept gaswerk
D
kennzahlen und dichte Neubauten Baute A B C D E F G
Bestand
Länge in m 30 40 40 20 27 16 15
Breite Gebäudefläche Geschosse in m in m2 Anzahl 12 12 12 12 12 12 12
360 480 480 240 324 192 180
Total
4 7 7 4 6 4 4
BGF in m2
Baute
1‘440 3‘360 3‘360 960 1‘944 768 720
1071 1400 1400 A 1400 B 1400 G 1400 N Kugel
12‘552
Total
Abb. 44: Kennzahlen der zukünftigen Bebauung des Gaswerk Areals
Gebäudefläche in m2
BGF Bestand in m2
BGF Zusatz in m2
158.5 378 363.5 546 111.5 179.5 3‘000 m3
304 378 405 577 243 -
378 250 250
1‘907
878
Gaswerk
15‘337 m2
Durch die Weiterentwicklung und Neubebauung entstehen im Gaswerk Areal auf der Gesamtfläche von 15‘568 m2 rund 15‘400 m2 Bruttogeschossfläche. Dies entspricht einer durchschnittlichen Dichte von 1,00 gemäss Definition der Ausnützungsziffer in Artikel 24 der Bauordnung. Aufgrund der schwachen Ausnützung im Bereich der bestehenden Bebauung erfolgt im nördlichen Teil des Areals eine Konzentration der Dichte. Die durchschnittliche Ausnützungsziffer von 1,00 entspricht der übergeordneten Zielsetzung gemäss städtebaulichem Leitbild und ermöglicht dadurch die Realisierung von neuem Wohnraum und zusätzlicher Gewerbeflächen.
erhaltenswerte bauten Gemäss Bebauungskonzept bleiben rund sieben Bauten und der ehemalige Bunker bestehen. Es sind dies die vier Bauten entlang der Rheinhaldenstrasse [inkl. Garage], welche gemäss ARIASDetailinventar in ihrer Substanz integral zu erhalten sind. Das Ofenhaus und der Gaskugelbehälter werden aufgrund der Potentialabschätzung in Kapitel 6 in die zukünftige Bebauung integriert. Das Regenwasserbecken bleibt gemäss den Bestimmungen der Stadt erhalten. Der Neubebauung müssen das Kohlenhaus [1400 Nord], die Bogenhalle [1400D], die Werkstatt [1400F], die Nebenbaute [1400J], eine Garage [1400M] und die Trafostation [2045] weichen. Während die Anbaute des Ofenhauses im Variantenstudium noch in die zukünftige Bebauung integriert wurde, entfällt diese im Bebauungskonzept auf Kosten einer verbesserten räumlichen Fassung des Ofenhausplatzes. Der Kugelbehälter wird hingegen als Bestandteil der Uferfront erhalten und als «begehbare Stadtkrone» ausgebildet. Die im Bebauungskonzept integrierten bestehenden Bauten sind zu deren Erhalt allgemeinverbindlich zu schützen. Hierfür sollen bei der planungsrechtlichen Umsetzung Bestimmungen für zwei Schutzprioritäten erlassen werden. Um den Charakter der Bauten zu erhalten sind weiter auch Erleichterungen für deren energie- und wärmetechnischen Betrieb und Unterhalt anzustreben. Die Wohnbauten Bruderhöfli und Lindli sowie die beiden Portalbauten [ohne Anbau] werden integral in ihrer Substanz geschützt. Sanierungen wie auch kleinere bauliche Eingriffe sind im Hinblick auf deren zukünftige Nutzungen zulässig, jedoch reversibel auszugestalten. Das Ofenhaus, die Anbaute der Portalbaute Ost sowie der Kugelbehälter können durch bauliche Eingriffe und unter Beibehalt ihrer Struktur erweitert oder ergänzt werden. Das Ofenhaus wird durch den Geschossausbau um eine Galerie erweitert. Dies ermöglicht eine flexiblere Raumeinteilung mit publikumsintensiven Nutzungen und Rückzugsorten. Die Aufstockung des Anbaus der Portalbaute Ost [1400 B] erlaubt die Erhöhung der Nutzfläche. Zur Umnutzung des Kugelbehälters wird in dessen Inneren eine Plattform errichtet und mit einer Treppe begehbar gemacht. Der Zugang zur Kugel erfolgt vom Gaswerkweg aus.
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umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
neubauten Die Neubauten des Gaswerk Areals setzen direkt am Bestand an und entwickeln diesen weiter. Die zweite Bebauungsreihe des Gaswerks wird mit drei Zeilenbauten ergänzt, welche gleichzeitig den Übergang zur dritten Bautiefe herstellen. Diese wird durch drei Reihenbauten in versetzter Anordnung gebildet. Alle Neubauten schliessen direkt aneinander an und formen auf diese Weise eine verwinkelte und geschlossenen Bebauung mit unterschiedlichen Aussenraumtypologien. Die Neubauten respektieren die natürliche Topographie. Die rückversetzten Neubauten weisen eine unterschiedliche Geschossigkeit auf und erreichen im nördlichen Bereich des Areals entlang der Hangflanke des Heerenbergs eine maximale Gebäudehöhe von rund 21 Metern. Durch die zwei viergeschossigen Bauten senkt sich die Bebauung zum östlichen Ende des Areals ab [siehe Abbildung 48]. Die ausgeprägten Gebäudevolumen konzentrieren sich somit primär in der Arealmitte. Zwei siebengeschossige Neubauten sowie der viergeschossige Anbau bilden im Vorbereich des Ofenhauses einen rechtwinkligen Platz.
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Abb. 45: Grundrisse der Erdgeschosse rund um den Ofenhausplatz. In der rechten Ecke befindet sich das Sockelgeschoss mit integrierter Parkierung [West-Ost; 1:1‘000]
Trotz ihrer ausgeprägten Gebäudehöhe ermöglicht die Anordnung und Platzierung der Zeilen und Reihen eine hohe Durchlässigkeit. Die gewollt kontrastierende Wirkung der Neubauten zum Bestand nimmt dennoch Rücksicht auf die historische Randbebauung und schliesst ausschliesslich mit den Stirnseiten der Zeilenbauten an diese an. Die Bebauung integriert sich hierduch gut in den sensiblen Raum am Rheinufer und verhindert eine dominante Raumwirkung der Neubauten. Die Uferfront und somit das östliche Stadtbild wird zukünftig primär durch die hohe Baumbepflanzung der Lindli-Promenade, den Kugelbehälter sowie der rückliegenden westlichen Reihe und den Stirnseiten der beiden östlichen Zeilen geprägt.
Abb. 46: Schnitt durch den Ofenhausplatz mit siebengeschossiger Zeilenbaute [Nord-Süd; 1:1‘000]
49
richtkonzept gaswerk
D
Ein wesentliches Merkmal der neuen Bebauung im Gaswerk Areal stellt das nordöstliche Sockelgeschoss dar. Da aufgrund der Gewässerschutzgesetzgebung keine unterirdischen Bauten zulässig sind und so eine unterirdische Parkierung verunmöglicht wird, soll diese in einer zentralen Parkgarage im Sockelgeschoss zusammengefasst werden. Das Sockelgeschoss befindet sich ebenerdig auf Stadtebene und wird direkt in die Bebauung integriert. Nordwestlich schliesst es direkt an das Erdgeschoss von Neubaute C an, die Neubauten D, E und F werden wiederum auf dem Sockelgeschoss erstellt. wohnbauten Die Neubauten im Gaswerk Areal werden primär zu Wohnzwecken erstellt. Die Ausnahme bilden die in Abbildung 45 ersichtlichen Erdgeschosse der Neubauten A, B und C. Deren Obergeschosse werden jedoch wiederum als Wohnflächen genutzt. Weitere Informationen zu den Nutzungen finden sich im nachfolgenden Kapitel.
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Abb. 47: Grundriss der beiden Wohnsiedlungen im Norden des Areals; 2. Obergeschoss [1:1‘000] Die Farben definieren die gemeinschame Erschliessung.
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Die Bauten A und B sowie C bis F werden direkt aneinander gebaut und bilden je eine Wohnsiedlung. Die Bauten A und B werden gemeinsam erschlossen, wobei sich der Zugang im nordwestlichen Bereich des Areals befindet. Der Zugang beim Ofenhausplatz erschliesst die Wohnungen in den Bauten C und D, der nordöstliche Zugang auf dem Sockelgeschoss die Wohnungen in Baute D, E und F [siehe Abbildung 47]. Die Einzelbaute in der südöstlichen Ecke des Areals wird direkt vom Gaswerkweg erschlossen.
Ofenhaus EG
Sockelgeschoss
Abb. 48: Ansicht auf die Bebauung entlang des Gaswerkwegs [West - Ost]. Die verschiedenen Farben definieren je eine Maisonette-Wohnung [1:1‘000]
50
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
Die Wohnbauten im Richtkonzept Gaswerk beinhalten sowohl Etagen- als auch Maisonette-Wohnungen. Die Einteilung und Erschliessung der einzelnen Wohnungen wird in Abbildung an einem beispielhaften Grundriss im 2. Obergeschoss verdeutlicht. Die zweistöckigen Maisonette-Wohnungen werden durch einen zentralen Erschliessungsgang erschlossen. Dieser ist im Gebäudevolumen integriert und wird als Laubengang ausgestaltet. Die Eingänge zu den Wohnungen befinden sich hierbei jeweils im oberen der beiden Stockwerke. Über eine wohnungsinterne Wendeltreppe gelangt man ins untere Stockwerk, in welchem sich eine Loggia als privater Aussenraum befindet. Zu deren Ergänzung werden die Flachdächer als gemeinschaftliche Dachterrassen ausgestaltet, die Innenhöfe entlang des Gaswerkwegs sind von den Erdgeschossen der jeweiligen Wohnung erreichbar. Die erschwerten Bedingungen rund um das Treppenhaus an den Gebäudewinkeln werden dazu genutzt, persönliche Lagerflächen einzurichten. Da keine Kellerräume erstellt werden können, dienen diese den BewohnerInnen als Abstell- und Lagerräume. Aufgrund der Vorbelastung der Bebauung entlang der Rheinhaldenstrasse durch Lärmimmissionen sind in Baute G die lärmempfindlichen Räume auf der strassenabgewandten Seite zu errichten. Die Wohnbauten bieten ein breites Angebot an verschie- Wohnungsgrösse Anzahl Wohnungen denen Wohnungsgrössen an. Der Wohnungsmix beinhaltet Anzahl Zimmer Fläche 2 55 - 65 m 6 hierbei 21/2- bis 61/2- Zimmer-Wohnungen. Die kleineren Woh3 85 - 95 m 22 nungen sprechen hierbei junge Erwachsene, Paare wie auch 4 110 -120 m 27 5 140 -150 m 6 ältere Personen an. Die Grosswohnungen richten sich wieder6 170 - 180 m 2 um an Familien mit Kindern, Wohngemeinschaften und neue Abb. 49: Wohnungsspiegel Wohnformen. So ist in den 51/2 bis 61/2-Zimmer-Wohnungen z. B. die Errichtung von Mehrgenerationen-Wohngemeinschaften denkbar. Die Architektur der Bauten richtet sich hierbei nach dem Referenzprojekt «Volo» der Architektengemeinschaft Vordere Lorraine [Bern; siehe Kapitel 7.3]. Aufgrund des Wohnungsspiegels mit total 63 Wohnungen und der vereinfachten Belegungsberechnung von Anzahl Zimmer minus Eins bieten alleine die nördlichen Wohnbauten Raum für ca. 160 Personen. 1/2
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Abb. 50: Visualisierung der zukünftigen Bebauung im Gaswerk Areal [1:1‘000]
51
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richtkonzept gaswerk
7.3
nutzungskonzept Um ein zukünftig gemischtes und vielfältiges Gaswerk Areal zu ermöglichen, welches von verschiedenen Nutzergruppen genutzt werden kann, werden nebst dem neu zu schaffenden Wohnraum weitere Nutzungen angesiedelt. Zu diesem Zweck werden die beiden Portalbauten entlang der Rheinhaldenstrasse sowie das Ofenhaus und der Gaskugelbehälter umgenutzt und einer neuen Nutzung zugeführt. So entsteht gemäss Abbildung 51 rund um den Ofenhausplatz ein belebter städtischer Raum, welcher von Dienstleistungs-, Gewerbe-, Gastronomie- und Kulturbetrieben umgeben wird und einen öffentlichen Charakter aufweist. Auch die Erdgeschosse der Neubauten entlang des Ofenhausplatzes sorgen mit Dienstleistungsbetrieben und weiteren Einrichtungen [z. B. Spitex, Praxen, Sozialarbeit] für eine zusätzliche Belebung des Raums [siehe Abbildung 45]. Das Angebot rund um den Ofenhausplatz wird durch die kulturelle Nutzung der Ofenhalle und deren Funktion als informeller Quartiertreffpunkt ergänzt. Die Errichtung eines Galeriegeschosses ermöglicht dabei deren flexible Nutzung mit einem grosszügigen, belebten Erdgeschoss und intimeren Rückzugsflächen. Die Kombination von Büroräumlichkeiten, Ladenflächen, Werkstätten, Ateliers sowie Gastronomie und Kultur schafft beste Voraussetzungen für ein inspirierendes und kreatives Umfeld. Zukünftig wird es Personen möglich sein im Gaswerk eine Wohnung und gleichzeitig ein kleines Atelier zu mieten. Mit der Umnutzung des Gaskugelbehälters entsteht im Areal ein Leuchtturmprojekt mit gesamtstädtischer Ausstrahlung. Der ehemalige Gaskugelbehälter wird als begrünte, öffentliche Stadtterrasse mit Ausblick auf den Rhein ausgestaltet und mit einem Barbetrieb ergänzt. Im Folgenden wird die [Um-]Nutzung einzelner Bauten stichwortartig und mit Referenzbildern aufgezeigt. 2C
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NUTZUNGEN Büros, Sitzungszimmer, Praxen
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Wohnen
städtischer Raum
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Ateliers, Verkauf Werkstätten
EG-Nutzung: Gewerbe, Verkauf, Gesundheit
Erholung
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Arealzugang
Abb. 51: Nutzungskonzept Gaswerk
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umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
1
Portalbaute West
Abb. 52 Referenzobjekte Portalbaute West Charakter Nutzungen • Randbebauung für Dienstleistungen • Kleinunternehmen wie z. B. • Raumnutzung analog heutiger Situation Grafikagentur, Kommunikationsbüro, • Büro- und Sitzungsräume für kleinere Anwaltsbüro, Architektur- und Planung, Unternehmen, Start-Ups und Einzelpersonen IT-Branche, Beratungsbüro, Versicherung, etc. • tagsüber belebendes Element des Areals • Privatpersonen in Gemeinschaftsbüros • Gesundheitspraxen, Massage, etc. • Erdgeschoss für Kundenkontakt
a] Portalbaute West - Gaswerk SH
b] Portalbaute West - Gaswerk SH; Ateliers
c] Büros und Ateliers im Gundeldinger Feld [Halle 2, 4 und 5] - Basel, CH
BGF Dienstleistung 405 m2
d] Portalbaute West - Gaswerk SH; Büronutzung
2
Portalbaute Ost
Abb. 53 Referenzobjekte Portalbaute Ost Charakter Nutzungen • Randbebauung für Gewerbe und Verkauf • Ateliers für: Bildhauerei, Photographie, • Portalbaute als Gebäude für Ateliers, WerkKunsthandwerk, Malerei, etc. stätten, Bastelräume und Büros • Verkaufsläden wie z. B. Weinladen, • Anbaute für Verkauf, Ateliers, Café, etc. Brockenhaus, Spezialitäten, • Bezug zu Aussenraum [Platz, Achse] Veloladen/-werkstatt, etc. • Tanzschule, Tonstudio, Ausstellungsräume
a] Belgischer Pavillon, Biennale 2012
b] Innenansicht Anbau Portalbaute Ost - Gaswerk SH
c] Atelier und Werkstatt in der Alten Bürsti - Oberentfelden CH
BGF Gewerbe 827 m2
d] Anbau Portalbaute Ost - Gaswerk SH
53
richtkonzept gaswerk
Ofenhaus
Abb. 54 Referenzobjekte Ofenhaus Charakter • flexible Nutzungs- & Raumeinteilung • öffentliches «Arealzentrum» • Tag- und Abendbetrieb • Interaktion Aussenraum [Platz] • variierende Nutzung der Eventhalle: Tanz, Theater, Ausstellung, Seminar, etc. • Einbau einer Galerie als Rückzugsort
a] Ofenhaus - Gaswerk SH
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3
Nutzungen • Restaurant, Café, Bar, Catering-Betrieb • Eventhalle [Tanz, Theater, Seminar] • Biblio- und/oder Ludothek auf Galerie • Ausstellungsflächen, Flohmarkt • Vermietung an Vereine
b] Galeries des machines; Les machines de l‘île - Nantes, F
c] Gundeldinger Feld; Halle 8 [Restaurant eo ipso] - Basel, CH BGF Dienstleistung 756 m2
d] Ofenhaus - Gaswerk SH
Kugelbehälter
Abb. 55 Referenzobjekte Kugelbehälter Charakter • städtische Dachterasse als öffentlicher Grünräum, «Arealkrone» mit Fernwirkung • Erhalt der Kugelform, Entfernung der Stahlabdeckung in der oberen Hälfte • freigelegtes Stahlgerüst als Kletterhilfe für Rank- und Schlingpflanzen • mittiger Bodeneinsatz
a] Gaskugelbehälter - Gaswerk SH
4
Nutzungen • durchgrünte, städtische Dachterrasse • Sitz- und Verweilmöglichkeiten • Aussichtsplattform und Erholung • evtl. kleiner Barbetrieb
b] Aéroflorale - Les machines de l‘île - Nantes, F
c] MFO-Park - Zürich-Oerlikon, CH BGF Dienstleistung 250 m2
d] Gaskugelbehälter - Gaswerk SH
54
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
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Neubauten Wohnen
Abb. 56 Referenzobjekte Neubauten Charakter • Wohnungsmix: 2.5 - 6.5-Zimmer-Whg • Gemeinschafts- und Lagerräume • gemeinschaftliche Dachterrassen • Maisonette- und Etagenwohnungen • Loggias und Balkone als privater Aussenraum • Erschliessung durch integrierten Laubengang
a] Überbauung Vordere Lorraine [Volo], Bern
wohnungen • sowohl für Singlehaushalte als auch für Familien, Wohngemeinschaften, Mehrgenerationenwohnen • gemeinschaftliche Nutzung des Siedlungsaussenraum • Hofbereiche als privater Aussenraum der Erdgeschosswohnungen
b] Volo, Bern - Architektengemeinschaft Vordere Lorraine
c] Volo, Erschliessungsgang
BGF Wohnen Neu 11‘112 m2
d] Volo, Integration der Neubauten in die bestehende Bebauung
übersicht nutzflächen gemäss richtkonzept gaswerk
Wohnen
Gewerbe
Dienstleistungen
Kultur, Gastronomie
Baute Ass. Nr. / Neubau
Wohnen
1071 1400 1400A 1400B 1400G Kugelbehälter Neubau A Neubau B Neubau C Neubau D Neubau E Neubau F Neubau G
304 m2 243 m2 1‘080 m2 2‘880 m2 2‘880 m2 960 m2 1‘944 m2 768 m2 720 m2
827 m2 -
756 m2 405 m2 250 m2 360 m2 480 m2 480 m2 -
11‘779 m2
827 m2
2‘731 m2
TOTAL
Abb. 57 Übersicht der verschiedenen Nutzflächen im zukünftigen Gaswerk Areal
55
Bruttogeschossfläche Gewerbe Dienstleistung -
gesamte Nutzfläche Gaswerk:
15‘337 m2
D
richtkonzept gaswerk
7.4
grün- und freiraumkonzept Grün- und Freiraumsystem Das zukünftige Grün- und Freiraumsystem im und rund um das Gaswerk Areal besteht aus verschiedenen Typologien mit unterschiedlichen Öffentlichkeitsgraden. Der Ofenhausplatz in der Mitte des Areals und der Kugelbehälter sowie das vorgelagerte Lindli sollen von der Allgemeinheit benutzt und dementsprechend ausgestaltet werden. Demgegenüber entstehen für die BewohnerInnen des Areals verschiedene halb-öffentliche Aussenräume. Die westliche Parkanlage dient primär der Rekreation, Flächen für die Bewirtschaftung von Gemeinschaftsgärten sowie Spiel- und Freizeitplätze ergänzen das Angebot für die ansässige Bevölkerung. Die Innenhöfe der Bauten wie auch deren Dachflächen werden von den BewohnerInnen gemeinsam genutzt. Sie bieten diesen einen halbprivaten Charakter mit Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung. Grundsätzlich zielen alle halb-öffentlichen Grün- und Freiräume auf eine aktive und gemeinsame Beteiligung ihrer Nutzer ab. Der private Aussenraum beschränkt sich auf die Balkon- und Loggiaflächen der Wohnungen. C
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Altlasten Bezüglich Altlasten kann aufgrund der Umnutzung der meisten Bauten und der immobilen Altlasten vorerst auf eine Sanierung verzichtet werden. Bei einem allfälligen Verkauf der Grundstücke stieg Windegg wird gegebenenfalls der Abschluss einer vertraglichen Haftungsgarantie für eine nachträgliche Sanierung über einen zu definierenden Zeitraum notwendig. 6417
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Rheinhaldenstrasse
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GRÜNRÄUME
FREIRÄUME
öffentliche Grünanlage
Baumallee
öffentliche Platzanlage
Hotspot
Siedlungsgrünraum
Rankbepflanzung
öffentliche LV-Achse
Arealzugang
Wald/bestockte Fläche
Sitzelement
Fussweg / Trottoir
Gebäudezugang
Dachterrasse
Einzelbaum
Abb. 58: Grün- und Freiraumkonzept Gaswerk 56
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
1
Öffentlicher platz
Der Ofenhausplatz prägt zukünftig den ersten Eindruck des Gaswerk Areals. An zentraler Lage innerhalb des Areals hält er eine wichtige Interaktionsfunktion inne: Einerseits stellt er das Verbindungselement der bestehenden Bauten mit den rückliegenden Neubauten dar und repräsentiert im Zusammenspiel den gebietsspezifischen Charakter von Alt und Neu. Andererseits bildet er den zentralen Begegnungsort für die ansässige Wohn- und Arbeitsbevölkerung sowie die BesucherInnen des Areals. Die Platzgestaltung orientiert sich dabei stark an dessen öffentlichen und industriellen Charakter. Eine Rankbepflanzung an Stahlträgern im Vorbereich des Ofenhauses sorgt für dessen räumliche Fassung und Begrünung und bietet sich als Aussenfläche für einen Gastronomie- oder Kulturbetrieb an. Die Ausgestaltung wird dabei als Reminiszenz an die ehemalige Anbaute verstanden. In der Mitte des Platzes bieten grosse Betonelemente mit Baum- und Strauchbepflanzung
Abb. 59: Innenhof des «Gundeldinger Feld» in Basel mit Rankbepflanzung an Stahlträgern
Raum für spontane Begegnungen und laden zum Verweilen ein. Für die umliegenden Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe dient er weiter auch als informeller Pausenort. Dabei soll die Durchlässigkeit des Platzes jedoch jederzeit gewahrt bleiben.
2
Parkanlage west
Der westliche Bereich des Gaswerk Areals wird bereits heute von der hohen und stimmungsvollen Baumbepflanzung im rückwärtigen Bereich des Ofenhauses geprägt. Diese wurde bis anhin jedoch kaum in den restlichen Raum integriert und wird zusätzlich mit einem Zaun abgegrenzt. Das vorhandene Potential soll zukünftig ausgeschöpft werden. Die charakteristische Baumbepflanzung bildet hierbei den Ausgangspunkt der zukünftigen Gestaltung. Als «grüne Lunge» des Gaswerk Areals soll sie möglichst Abb. 60: Die heutige Situation westlich des Ofenhaus mit ausgeprägter Baumbepflanzung
gesamthaft erhalten bleiben und für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Insbesondere die im Naturschutzinventar der Stadt erwähnte Rotbuche und Rosskastanie sind zu erhalten und werden in die Gestaltung integriert. Mithilfe von zusätzlicher Strauchbepflanzungen wird das Gebiet zoniert und für verschiedene Erholungsansprüche ausgestaltet. So bildet ein schattiger Bereich den Rückzugsort zum Lesen oder zur allgemeinen Rekreation. Die Rasenflächen dienen als Spiel- und Liegeflächen, wobei hierbei auch die Bäume mit Schaukeln oder Kletterseilen ergänzt werden.
57
Abb. 61: Rückzugsort im Kocherpark [Bern] mit Sitzbänken und üppiger Baumbepflanzung.
richtkonzept gaswerk
3
D
gemeinschaftsgärten
Im nordwestlichen Bereich des Gaswerk Areals, im Bereich zwischen dem ehemaligen Bunker und dem Regenwasserbecken, entsteht für die ansässige Bevölkerung Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten und das gesellige Beisammensein. Die Errichtung von Gemeinschaftsgärten steht dabei im Vordergrund: Diese können sowohl von einer Gruppe gemeinsam angelegt, als auch von Einzelpersonen bestellt werden. Die gemeinsamen Aktivitäten sollen den Gemeinschaftssinn fördern und bilden als generationenübergreifendes Projekt einen identitätsstiftenden Charakter. Da der private Aussenraum im Gaswerk Areal nur in reduziertem Masse zur Verfügung steht, besteht für die Bewohner insbesondere hier Raum zur Verwirklichung von Ideen und Projekten im Aussenraum.
Abb. 62: Projekt «Prinzessinnengarten» mit Gemeinschaftsgärten im urbanen Raum [Berlin]
4
SPielbereich
Im Gegensatz zur halbprivaten Nutzung der Innenhöfe im südlichen Bereich wird auf dem Sockelgeschoss im Norden ein gemeinschaftlicher Spiel- und Freizeitplatz erstellt. In unmittelbarer Nähe zu den Wohnbauten entsteht für Kinder und Jugendliche ein Treffpunkt für gemeinsame Aktivitäten. Für Erwachsene stehen u.a. eine Pétanque-Bahn und Tischtennistische zur Verfügung.
Abb. 63: Spielplatz der Siedlung Klee in Zürich-Affoltern mit diversen Betätigungs- und Aneignungsmöglichkeiten
5
Dabei sollen nicht nur bereits vorinstallierte Einrichtungen errichtet werden, sondern den Benutzern auch die Möglichkeit zur Aneignung des Raumes gelassen werden. Ein Geräteschuppen sowie Bereiche in welchem der Raum aktiv mitgestaltet werden kann fördern den Bezug zur eigenen Umgebung.
Gaskugelbehälter
Der Gaskugelbehälter wird zu einem öffentlichen Grün- und Freiraum umgestaltet und zu einer städtischen Dachterrasse umfunktioniert. Hierfür wird ein Teil der Abdeckung entfernt und die freigelegte Tragstruktur mit Rankpflanzen begrünt. Mithilfe einer inneren Erschliessungstreppe gelangt der Besucher zukünftig auf die Plattform, welche durch die Errichtung eines Mittelbodens ermöglicht wird. Der Kugelbehälter gewinnt hierdurch an gesamtstädtischer Bedeutung. In rund 12 Meter Höhe geniesst man auf der Aussichtsplattform einen tollen Ausblick in Richtung Rhein und Zürcher Weinland. Der Betrieb eines temporären Bistrobetriebs während der Sommermonate würde das Angebot zusätzlich attraktivieren.
Abb. 64: Der „fliegende“ Grünraum «L‘aéroflorale» dient als Inspiration für die Umgestaltung des Kugelbehälters
58
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
6
dachterrassen
Aufgrund der Ausgestaltung der meisten Neubauten mittels Flachdach entsteht in luftiger Höhe äusserst attraktiver Aussenraum für die Bewohner der jeweiligen Baute. Dabei soll die in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geratene Dachterrasse im Gaswerk wieder reaktiviert werden und allen BewohnerInnen die Aus- und Fernsicht ermöglichen. Durch die extensive Begrünung eines Grossteils der Dachflächen in Kombination mit der Errichtung von gemeinsamen Aufenthaltsflächen entsteht städtisches Flair mit besten Ausblicken auf Rhein und in Richtung Altstadt. Daher wird auf die Erstellung von zusätzlichen Attikageschossen verzichtet und anstelle dessen eine seit jeher geschätzte Qualität der Stadtwohnung wiederentdeckt.
Abb. 65: Gemeinschaftlich genutzte Dachterrasse des Kulturvereins «Hinterhof» in Basel
7
langsamverkehrsachse
Die zentrale Verbindungsachse durch das Gaswerk bildet zukünftig der «Gaswerkweg». Die Achse führt vom Ofenhausplatz zum Kugelbehälter und verbindet dabei die zwei städtischen Räume miteinander.
Abb. 66: Visualisierung der Langsamverkehrsachse mit Baumbepflanzung und der rückliegenden Wohnüberbauung Ost
8
Durch den Gaswerkweg werden zusätzlich sowohl die südlich daran angrenzenden Gewerbenutzungen als auch die Wohnnutzungen auf dem Sockelgeschoss erschlossen. Der Gaswerkweg wird als versiegelter Fuss- und Radweg ausgestaltet. In Mittellage wird eine Baumreihe mit kurzstämmigen Bäumen errichtet und mit einigen Sitzgelegenheiten ergänzt.
lindli
Das Lindli als vorgelagerter, städtischer Grün- und Erholungsraum wird mit neuen Querungsmöglichkeiten besser an die öffentlichen Räume im Gaswerk [Ofenhausplatz, Kugelbehälter] angebunden. Die östliche Baumreihen dient dabei als optische Wegleitung. Im Lindli werden insbesondere die Aufenthaltsflächen aufgewertet und vergrössert sowie die Zugänglichkeit zum Rhein verbessert. Der bestehende Holzsteg wird vergrössert und übernimmt die Formgebung des Kugelbehälters. Ein kleiner Pavillon mit Sanitätseinrichtungen und einem Kiosk decken die Bedürfnisse der Besucher des Lindlis ab.
59
Abb. 67: Der bestehende Holzsteg auf Höhe des Gaswerks wird erweitert und mit einem Pavillon ergänzt
D
richtkonzept gaswerk
7.5
Erschliessungskonzept Öffentlicher Verkehr Gemäss der übergeordneten Zielsetzung zum Gebiet Fischerhäusern und innere Rheinhalde ist bei der angestrebter Nachverdichtung auch dessen Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr zu prüfen. Der durch die Ansiedlung von neuem Wohnraum und zusätzlichen Nutzungen generierte Mehrverkehr muss grösstenteils durch den öffentlichen Verkehr abgedeckt werden. Nur so können eine zusätzliche Belastung des vorbelasteten Rheinufers und negative Auswirkungen auf die angrenzende Altstadt verhindert werden. Aufgrund der Fahrgastzahlen auf der Linie 8 wird kurzfristig nicht mit deren Taktverdichtung gerechnet.1 Im Hinblick auf die erwünschte Entwicklung des Gebiets scheint jedoch langfristig eine Überprüfung der Situation notwendig. Eine Verschiebung der Haltestelle Kegelgässchen oder die Möglichkeit eines zusätzlichen Halts auf der Linie 5 stellen dabei prüfenswerte Optionen dar. Bei der isolierten Betrachtung der Gaswerkplanung wird die Arealerschliessung mit zwei Haltestellen in Gehdistanz [< 200 m] und einer ÖV-Güteklasse C «gute Erschliessung» als ausreichend bewertet. C
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Gewerbe & Dienstleistungen ca. 22 Parkplätze
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MOTORISIERTER INDIVIDUALVERKEHR
ÖFFENTLICHER VERKEHR
Strasse
Parkgarage
Anlieferung
Trottoir
oberirdische Parkierung
Baumbepflanzung
X
Haltestelle VBSH
Abb. 68: Erschliessungskonzept motorisierter Individualverkehr und öffentlicher Verkehr [massstablos]
Geschäftsbericht 2012; Verkehrsbetriebe Schaffhausen
1
60
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
Motorisierter Individualverkehr Die Haupterschliessung des Gaswerk Areals durch den motorisierten Individualverkehr erfolgt zukünftig über den Lindliweg sowie das Rosentalgässchen. Dadurch wird die Erstellung zweier Erschliesslungsstrassen notwendig. Via Rosentalgässchen erfolgt die Zufahrt zu den oberirdischen Parkplätzen im westlichen Bereich. Die Zufahrt wird für den Zweirichtungsverkehr ausgestaltet. Für die temporäre Anlieferung der Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe rund um den Ofenhausplatz wird der Einrichtungsverkehr zwischen dem Ofenhaus und der Portalbaute West gestattet. Die Wegfahrt erfolgt dabei über den Bereich zwischen den beiden Portalbauten.
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Abb. 69: Sockelgeschoss: Grundriss EG Parkgarage mit 87 Abstellplätzen für Personenwagen [1:1‘000]
Ofe
Die zweite Erschliessungsstrasse dient als Zufahrt zur Parkgarage im nordöstlichen Sockelgeschoss und zu den oberirdischen Parkplätzen. Mit Ausnahme der zwei Zufahrtsstrassen und dem Anlieferungsbereich im südlichen Bereich des Ofenhausplatzes ist das Gaswerk Areal für den motorisierten Individualverkehr nicht zugänglich.
Zu
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Parkierung Ga sw erk we Die Berechnung des Mindestbedarfs g an Abstellflächen für Personenwagen stützt sich auf die Parkplatzverordnung der Stadt Schaffhausen.1 Die Parkierung im Gaswerk Areal erfolgt dabei primär in einer zentralen Parkgarage im nordöstlichen Bereich. Hierfür werden im Sockelgeschoss rund 85 Parkplätze für die ansässige Wohnbevölkerung erstellt, als Entwurfsgrundlage dient dabei die VSS-Norm SN 640 291a. Die Ein- und Ausfahrt befindet sich im rückwärtigen Bereich des Kugelbehälters. Für die Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe im Gaswerk befinden sich sowohl westlich als auch östlich rund 35 oberirdische Abstellflächen. Diese können zusätzlich als Kunden- und Besucherparkplätze genutzt werden. Dem Mindestbedarf für das Areal gemäss den Berechnungen in Abbildung 70 wird mit der Errichtung von rund 120 Parkplätzen entsprochen. grenzbedarf [gemäss Art. 5 Abs. 2 PPV] Nutzung
Bruttogeschossfläche
Grenzbedarf Bewohner
Grenzbedarf Besucher
im gesamten Areal
Vorgabe
Gaswerk
Vorgabe
Gaswerk
Wohnen
12‘772 m2
1 P / 100 m2 BGF
128 Parkplätze
1 P / 1‘000 m2 BGF
13 Parkplätze
Nutzung
Bruttogeschossfläche
Grenzbedarf Beschäftigte
Grenzbedarf Kunden
im gesamten Areal
Vorgabe
Gaswerk
827 m2
1 P / 150 m2 BGF
6 Parkplätze
1 P / 750 m2 BGF
2‘536 m2
1 P / 70 m2 BGF
36 Parkplätze
1 P / 150 m2 BGF 2
Gewerbe Dienstleistung
Vorgabe
Gaswerk 1 Parkplatz 17 Parkplätze
reduktion [gemäss Art. 6 Abs. 3 PPV] Güteklasse
Bewohner
öV-Erschliessung
Grenzbedarf
min. %
Gaswerk
Grenzbedarf
min. %
Gaswerk
128 PP
65
83 PP
42 PP
45
19 PP
Klasse C
Beschäftigte
Besucher / Kunden Grenzbedarf 31 PP
min. %
Gaswerk
50
16 PP
Mindestbedarf
Abb. 70: Berechnung der Mindestanzahl an Abstellflächen für Personenwagen gemäss Parkplatzverordnung der Stadt Schaffhausen 1
61
Verordnung über die Erstellung von privaten Abstellflächen der Stadt Schaffhausen; Entwurf zur Vernehmlassung; Stand Mai 2011
Gaswerk Areal
118 PP
Mittelwert von kundenintensiv [1 P/100m2 BGF] und kundenextensiv [1P/200m2 BGF]
2
D
richtkonzept gaswerk
LAngsamverkehr Durch die Neunutzung und Öffnung des Gaswerks für die Öffentlichkeit ist das Areal zwingend ins städtische Fuss- und Radwegnetz zu integrieren. Dabei steht primär die Verbesserung der Zugänglichkeit und der Durchwegung im Fokus. Auch die Verknüpfung mit der vorgelagerten Lindli-Promenade ist von zentraler Bedeutung. Der heutige Zugang zwischen den beiden Portalbauten wird auch zukünftig den Hauptzugang zum Areal bilden. Zusammen mit dem anschliessenden Ofenhausplatz prägt die Torsituation den ersten Eindruck des Gebiets. Sowohl im Norden als auch im Osten werden neue Zugänge geschaffen: Von der Buchthalenstrasse führt neu ein Treppe ins Areal, im Osten schliesst die neue Langsamverkehrsachse [Gaswerkweg] an den Lindliweg an. Zusammen mit zwei neuen Fussgängerstreifen über die Rheinhaldenstrasse wird das Gaswerk besser ans Lindli angebunden. Die Fussgängerstreifen haben zusätzlich eine verkehrsberuhigende Funktion. Die Errichtung einer Mittelinsel auf Höhe Lindliweg würde hierbei bereits eine Torsituation schaffen. Die arealinterne Erschliessung unterscheidet öffentliche Langsamverkehrsachse und einen halböffentlichen Fussweg. Die öffentliche Achse verknüpft die drei Arealzugänge und wird städtisches ausgestaltet. Zwei Baumreihen dienen dabei als Leitsystem. Zur Erschliessung der nordöstlichen Wohnbaute führt ein halböffentlicher Fussweg über das Sockelgeschoss. Für die verschiedenen Nutzungen im Areal werden mehrere öffentliche und gedeckte Veloabstellanlagen errichtet. Diese befinden sich beim Regenwasserbecken, südlich des Ofenhauses und beim östlichen Arealzugang. Die im «Erschliessungskonzept Langsamverkehr» als öffentliche Aufenthaltsflächen gekennzeichneten Bereiche stellen die primären Fuss- und Radverkehrziele im Areal dar. C
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LANGSAMVERKEHR Baumallee
Strasse
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Wald/bestockte Fläche
Rasengitter
öff. Veloabstellanlage Piktos
Langsamverkehr
öff. Aufenthaltsflächen
Arealzugang Gebäudezugang
Abb. 71: Erschliessungskonzept Langsamverkehr
62
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
7.6
chancen und risiken Das im vorliegenden Kapitel aufskizzierte «Richtkonzept Gaswerk» ermöglicht die von der Stadt Schaffhausen angestrebte Potentialaktivierung eines innerstädtischen Gebiets. Das Projekt entspricht der Zielsetzung zur Innenentwicklung sowie der erwünschten Wohnraumentwicklung. Im Folgenden soll das Richtkonzept einer kritischen Betrachtung unterzogen und dessen mögliche Chancen und Risiken aufgezeigt werden.
Chancen aktive wohnraum- und innenentwicklung • Mit dem Wegzug der städtischen Werke und der Umnutzung des Gaswerk Areals forciert die Stadt Schaffhausen aktiv die Entwicklung der Siedlungsentwicklung nach Innen. • Das Projekt ermöglicht den Bau von rund 60 Wohnungen an attraktiver und beliebter Lage. Die Wohnungen in urbaner Umgebung entsprechen dem Wunsch nach zentralem Wohnraum und bereichern das Wohnungsangebot in Schaffhausen. Die Möglichkeit zur Verwirklichung von Ideen in einem kreativen Umfeld erhöht die Identifikation mit der eigenen Umgebung. interessenabwägung denkmalschutz vs. dichte • Das Richtkonzept Gaswerk belegt, dass die Anliegen des Denkmalschutzes und die Bestrebungen zur Nachverdichtung in keinem Widerspruch stehen müssen. Durch den Erhalt eines wesentlichen Teils der bestehenden Bauten bleibt die ursprüngliche Charakeristika des Areals erhalten. • Die Weiterentwicklung des Areals am Bestand unter Einbezug von Grossvolumen ermöglicht die angemessene Erhöhung der Dichte. Das Gaswerk trägt somit als zukünftiger Bestandteil eines Dichtegürtels im Umfeld der Altstadt zu deren Entlastung bei. Neues Rheinufer • Bereits wurden erste Projekte des Masterplans zur Umgestaltung des Rheinufers realisiert. Mithilfe des Richtkonzeptes trägt das Gaswerk als Bestandteil des neuen Rheinufers zu dessen Attraktivierung und Aufwertung bei. • Das Areal öffnet sich dem Stadtgebiet. Die öffentlichen Aussenräume sowie die gemischten Nutzungen integrieren sich in die Umgebung und erhöhen das städtische Angebot an Freiräumen sowie Gewerbe- und Dienstleistungsräumlichkeiten.
risiken Interessenabwägung denkmalschutz vs. umnutzung • Die Bestrebungen zur Umnutzung und damit die angestrebte Belebung der historischen Bauten durch neue Nutzungen korreliert mit den Ansprüchen und Bedürfnissen der zukünftigen Nutzer. Diese Interessen kollidieren möglicherweise mit den Bestrebungen der Denkmalpflege nach griffigen Substanz- oder Strukturschutz. • Die Vorschriften bei der Umnutzung und Sanierung von bestehenden Bauten bezüglich Wärme- und Energietechnik können sogenannte Totsanierungen bewirken. Der wesentliche Charakter der Bauten ist trotz Umnutzung mit geeigneten Erleichterungen zu erhalten. konzentration der dichte • Die ungleiche Verteilung der Baudichte mit einer hohen Dichtekonzentration im nördlichen Teil des Areals führt zu einem Kontrast zwischen Alt- und Neubauten im Bezug auf deren Höhen und Volumen. • Die Grossvolumen der Neubauten beinhalten ein klar städtisches Wohnungsangebot. Der begrenzte private Aussenraum und die gemeinschaftlichen Siedlungs[aussen-]räume bedingen ein respekt- und rücksichtsvolles Nebeneinander der verschiedenen Bewohner.
63
richtkonzept
48
13
D
Neubauten
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7.7 Bebauungsvorschlag gaswerk [1:500]
Hee
2
4 Vollgeschosse; 1‘440 m2 BGF EG: Ladenflächen, Dienstleistungen, Gastronomie Obergeschosse Wohnen: Etagenwohnungen
B
7 Vollgeschosse; 3‘360 m2 BGF EG: Gemeinschaftsräume, Dienstleistungen Obergeschosse Wohnen: Maisonettewohnungen
C
7 Vollgeschosse; 3‘360 m2 BGF EG: Dienstleistungen, Ladenflächen, Spitex Obergeschosse Wohnen: Maisonettewohnungen
D
4 Vollgeschosse; 960 m2 BGF Wohnen: Etagenwohnungen auf Sockelgeschoss
E
6 Vollgeschosse; 1‘944 m2 BGF Wohnen: Maisonettewohnungen auf Sockelgeschoss
F
4 Vollgeschosse; 768 m2 BGF Wohnen: Maisonettewohnungen auf Sockelgeschoss
G
4 Vollgeschosse; 720 m2 BGF Wohnen: Etagenwohnungen
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3
bestehende Baute Zufahrt PP / Anlieferung
1400
3 Gaswerkweg
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Erschliessung Strasse Trottoir / Fussweg Fussweg / Aufenthaltsbereich [unversiegelt]
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Umgebung
1400G
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1400A
1400B
6
Rasengitter Gärten
Fussgängerstreifen
Einzelbaum
Radstreifen
Strauchbepflanzung
oberirdische Parkierung
Mauer
Veloabstellanlage
Zaun
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5
15
30m
Gaswerkweg Zentrale Langsamverkehrsachse als Verbindungselement zwischen Ofenhausplatz und Kugelbehälter. Mit Baumreihe und mehreren Sitzmöglichkeiten.
Rheinhaldenstrasse
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Kugelbehälter Städtische Dachterrasse und Aussichtsplattform. Entfernung der Stahlabdeckung und Errichtung einer Plattform in der Mitte der Kugel. Die Tragstruktur wird mit Rankbepflanzungen üppig begrünt, ein kleiner Barbetrieb ergänzt das Angebot.
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Grünraum
Treppe
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1400G25
Spielplatz Grosszügige Fläche mit Spielmöglichkeiten und Sitzgelegenheiten für Jung und Alt. Pétanque-Bahn und Tischtennistische. Strauchbepflanzung gliedert den Raum und spendet Schatten.
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Ofenhausplatz Öffentlicher Platz für Anwohner und Besucher. Interaktion mit den umliegenden, öffentlichen Erdgeschossnutzungen. Rankbepflanzung und Aussenbestuhlung beim Ofenhaus. Betonelemente mit Bepflanzung [Pflanztröge] inmitten des Platzes.
6
Vordach Gebäude [Umfeld]
Gemeinschaftsgärten Zwei Bereiche für die gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Gemüse-, Frucht- und Blumengärten. Zentrale Aufenthaltsfläche für BewohnerInnen mit Grillstelle, Tischen und Bänken.
1400D
Ofenhausplatz
Neubaute
Gebäude unterirdisch
2
5
1
Bauten
Öffentliche Grünanlage Erhalt bestehender Baumbepflanzung und Umgestaltung zu kleiner Parkanlage für die ansässige Wohn- und Arbeitsbevölkerung. Inklusive Sitzgelegenheiten und Rückzugsmöglichkeiten
G
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Gas- und Wasserwerke 1400
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7
Lindli Erweiterung der Aufenthaltsbereiche an der Lindli-Promenade mit vergrössertem Holzsteg und neuem Pavillon. Verbesserte Vernetzung mit dem Gaswerk durch neue Fussgängerquerungen und zentrale Zugangsbereiche.
umsetzung
8.
umsetzung
8.1
Ausgangslage
E
Die Umsetzung des im vorhergehenden Kapitel 7 ausgearbeiteten «Richtkonzepts Gaswerk» macht sowohl Anpassungen an bestehenden Instrumenten der Nutzungsplanung als auch die Erarbeitung eines geeigneten Planungsinstrumentes notwendig. Die im Richtkonzept angestrebte Neu- und Umnutzung des Areals widerspricht dem Zweck der den Grundstücken 2917 und 2920 im Zonenplan zugewiesenen «Zone für öffentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen» [Art. 47 Abs. 1 BauO]. Für die Umnutzung des Areals zu Wohn- und Gewerbezwecke ist eine vorgängige Teilrevision der Nutzungsplanung somit Voraussetzung. Hierbei werden sowohl Anpassungen an der Bauordnung als auch am Zonenplan vorgenommen. Zur Umsetzung der wichtigsten Eckpfeiler des Richtkonzeptes mittels detaillierten Bau-, Schutz-, Gestaltungs- und Nutzungsvorschriften wird ein Quartierplan gemäss Art. 17 und 18 BauG erstellt. Die Teilrevision der Nutzungsplanung sowie der Quartierplan sind dem vorliegenden Bericht beigelegt.
8.2
grundlagen Als rechtliche Grundlagen gelten insbesondere die Bauordnung [BauO] und der Zonenplan der Stadt Schaffhausen sowie das «Gesetz über die Raumplanung und das öffentliche Baurecht» [Baugesetz; BauG] des Kantons Schaffhausen mit der dazugehörigen Verordnung [BauV]. Weiter ist aufgrund der spezifischen Ausgangslage mit schützenswerten Bauten, Altlasten, der Nähe zu Gewässern sowie den bestehenden Lärmimmissionen die eidgenössische und kantonale [sofern vorhanden] Umweltschutz-, Gewässerschutz-, die Natur- und Heimatschutz- sowie die Energiegesetzgebung zu beachten. Die folgende Auflistung benennt die wichtigsten Grundlagen, welche bei der planungsrechtlichen Umsetzung des Richtkonzepts und der darauffolgenden Ausführung zwingend zu beachten sind: Stufe
Rechtsgrundlage
vom
Stand
Bund
Bundesgesetz über die Raumplanung Raumplanungsverordnung Bundesgesetz über den Umweltschutz Lärmschutz-Verordnung Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer Gewässerschutzverordnung
RPG RPV USG LSV NHG GSchG GSchV
22. Juni 1979 28. Juni 2000 7. Oktober 1983 15. Dezember 1986 1. Juli 1966 24. Januar 1991 28. Oktober 1998
01.05.2014 01.05.2014 01.11.2013 01.08.2010 01.10.2013 01.01.2014 01.01.2014
Kanton SH
Gesetz über die Raumplanung und das öffentliche Baurecht Verordnung zum Baugesetz Gesetz über den Natur- und Heimatschutz im Kanton SH Verordnung über den Energiehaushalt in Gebäuden und Anlagen
BauG BauV EHV
1. Dezember 1977 15. Dezember 1998 12. Februar 1968 15. Februar 2005
2014 2011 2008 2011
Stadt SH
Bauordnung für die Stadt Schaffhausen Zonenplan 2005 Richtplan öffentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen
BauO -
10. Mai 2005 1. Oktober 2006 Entwurf Juni 2002
01.06.2010 01.06.2010 31.08.2004
Abb. 72: Überblick Rechtsgrundlagen
Weiter stehen für die planungsrechtliche Umsetzung informelle Merkblätter vom Kanton und der Stadt Schaffhausen zur Verfügung. Nachfolgend werden die zentralen Dokumente aufgelistet: Verfasser
Dokument
Kanton SH
• Merkblatt über den Verfahrensablauf bei Änderungen der Nutzungsplanung (Bauordnung / Zonenplan)
April 2006
• Merkblatt über den Verfahrensablauf bei der Quartierplanung, Baulinienplanung und der Landumlegeung
April 2006
• Merkblatt für das Bauen in Gebieten mit besonderen städtebaulichen und landschaftlichen Qualitäten • Merkblatt Umgebungsgestaltungsplan • Merkblatt Wegleitung Bodenaushub • diverse Merkblätter z. B. zu Fassaden- und Dachbegrünung, einheimische Bäume und Sträucher, Regenwasserversickerung, Beläge, etc.
-
Oktober 2006 Mai 2005
-
divers
Stadt SH
vom
Stand
-
Abb. 73: Überblick Merkblätter
66
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
8.3
Teilrevision nutzungsplanung grundlagen Die Bauordnung und der dazugehörige Zonenplan stellen im Kanton Schaffhausen die zentralen Planungsinstrumente der kommunalen Nutzungsplanung dar. Diese stützen sich auf die Artikel 6 bis 8 des kantonalen Baugesetzes [BauG]. Die Bauordnung für die Stadt Schaffhausen [BauO] ist in sechs Kapitel mit jeweils verschiedenen Unterkapitel gegliedert und gilt für das gesamte Stadtgebiet [Art. 1 Abs. 1 BauO]. Die planungsrechtliche Umsetzung des vorliegenden Richtkonzeptes bedarf hierbei mehrerer Ergänzungen in Kapitel C der rechtskräftigen Bauordnung. Kapitel C der Bauordnung regelt in den zwei Unterkapiteln «I Zonenplan» sowie «II Zonenvorschriften» die Nutzungsordnung des Schaffhauser Stadtgebiets. Der Zonenplan teilt das Stadtgebiet in Baugebiet, Nichtbaugebiet, Schutzzonen, weitere Flächen sowie Nutzungsüberlagerungen ein und wird in Artikel 29 mit der Bauordnung verknüpft. In Unterkapitel «II Zonenvorschriften» werden sowohl die Grundsätze als auch die besonderen Vorschriften der jeweiligen Zone festgelegt.
INTERESSENabwägung zonenEINTEILUNG Aufgrund der baulichen Absichten im Gaswerk Areal kommen bei der Umzonung der beiden Grundstücke 2917 und 2929 nur jene Zonen in Frage, welche in Artikel 29 BauO als Baugebiet ausgewiesen werden. Gemäss Richtkonzept soll die Mehrheit der bestehenden Bauten einer gewerblichen Nutzung oder einer Dienstleistungsnutzung zugeführt werden und mit neuen Wohnbauten ergänzt werden. Somit ist zwingend eine Zone notwendig, in welcher die Vorschriften eine gemischte Nutzung der entsprechenden Gebiete für zulässig erklärt. Unabhängig von der Einteilung gemäss Zonenplan und allfälligen gebietsspezifischen Bestimmungen werden diese Bedingungen gemäss den Zonenvorschriften [Art. 31 - 47] von folgenden Zonen erfüllt: REGELBAUWEISE Zone Altstadtzone Ergänzungszone f. d. A. Wohnzone W2 Wohnzone W3 Wohnzone W4 Gewerbe- und Wohnzone Sonderzone v. Mühlental
QUARTIERPLANUNG Gebäudehöhe ES 4 VG 2 VG 3 VG 4 VG 4 VG -
III III II II II II III
AZ 1,50 0,35 0,55 0,70 0,70 -
Gebäudehöhe ES 7 VG 4 VG 5 VG 6 VG 6 VG -
III III II II II III III
AZ
BZ
2,20 0,40 0,60 0,75 0,75 8m3/m2
Abb. 74: Überblick über die theoretisch für eine Umzonung des Gaswerk Areals geeigneten Zonen und deren zentralen Vorschriften
Berücksichtigt man weiter die gemäss Richtkonzept angestrebte Dichte des Gaswerk Areals von rund 1,00 [AZ] und den Fakt, dass das Areal nicht zur historisch gewachsenen Altstadtstruktur gehört, so verbleiben die beiden Zonen «Ergänzungszone für die Altstadt» sowie die «Sonderzone vorderes Mühlental». Um eine orts- und lagegerechte Umzonung des Areals ermöglichen zu können, werden im Folgenden detaillierte Abwägungen in Bezug auf die beiden Zonen vorgenommen. abwägungen «ergänzungszone für die altstadt» [e] Wie in Kapitel 2.3 «Angestrebte Entwicklungen» erwähnt wird, verfolgt die Stadt Schaffhausen die Strategie einer kontinuierlichen Nachverdichtung der Randlagen der Altstadt. Gebiete wie das Gaswerk Areal sollen hierbei gemäss den Vorschriften der Ergänzungszone in Artikel 35 und 36 BauO überbaut werden können. Grundsätzlich sind die Bestimmungen der Ergänzungszone mit den Zielsetzungen des Richtkonzeptes deckungsgleich. Diese ermöglichen die Erneuerung und die gemische Nutzung von Gebieten in Altstadtrandlagen, wobei eine maximale Geschosszahl von sieben Vollgeschossen zulässig ist. Die Abwägungen in Kapitel 6 und insbesondere jene zur zukünftigen Dichte und Bebauung des Areals zeigen die spezifische Problematik im Gaswerk Areal auf.
67
umsetzung
E
Bereits eine Überbauung gemäss den Bestimmungen zur Regelbauweise in der Ergänzungszone [AZ 1,50; Art. 36 Abs. 3 BauO] erhöht den Druck auf die bestehenden Baustrukturen und Grünräume im Gebiet erheblich. Darüberhinaus kann im Rahmen von Quartierplänen die Ausnützungsziffer auf bis zu 2,20 erhöht werden. Wird das Gaswerk Areal vorbehaltlos der Ergänzungszone zugeteilt, so werden Abbruch der historischen Bausubstanz und erhebliche Eingriffe in bestehende Grünräume bewusst hingenommen. Auch die Einteilung des Gaswerk Areals in die Ergänzungszone bei gleichzeitiger Festlegung eines Quartierplans, der die maximal zulässige Ausnützung beispielsweise bei 1,00 begrenzt, ist für die Lösung des Interessenskonflikts zwischen einer erhöhten Dichte und dem Erhalt schützenswerter Bau- und Grünstrukturen nicht zielführend. Abwägungen «Sonderzone vorderes mühlental» [SvM] Die Bestimmungen der Sonderzone bezwecken die bauliche Erneuerung und Aufwertung sowie die Umnutzung schutzwürdiger Gebäude in den im Zonenplan bezeichneten Areale im vorderen Mühlental [Art. 44a BauO]. Artikel 44a Absatz 2 BauO ermöglicht in diesen Arealen hierbei die gemischte Nutzung. In Artikel 44b werden hiernach spezifische Bestimmungen zum Grenzabstand und den Gebäudehöhen sowie die maximal zulässige Ausnützung mittels Baumassenziffer festgelegt [BZ 8.0 m3/m2; Art. 44b Abs. 2 BauO]. Weiterführendere Vorschriften müssen mittels Quartierplan definiert werden. Die Bestimmungen der Sonderzone ermöglichen im Vergleich zu jenen der Ergänzungszone einen differenzierteren Umgang mit den orts- und gebietsspezifischen Bedingungen. Sie berücksichtigen die im vorderen Mühlental vorherrschende, herausfordernde Ausgangslage mit schützenswerten Bauten und beziehen dabei auch Aspekte der Grün- und Freiraumgestaltung mit ein [Renaturierung, Freiraumnutzung]. Die sich aus dieser Situation ergebende Problemstellung soll mittels Rahmen- und Quartierplan geklärt werden [Art. 44b Abs. 1 BauO]. fazit Die Einteilung der beiden Grundstücke des Gaswerk Areals in die Ergänzungszone für die Altstadt im Zonenplan mit den dazugehörigen, stark verallgemeinerten Vorschriften in der Bauordnung messen den Bedingungen eines Gebiets, wie demjenigen des ehemaligen Gaswerkes mit erhöhten Schutz- und Freiraumansprüchen, nicht genügend Bedeutung zu. Als Lösung bietet sich somit die Festlegung einer eigenen Sonderzone analog der Sonderzone vorderes Mühlental an. Hierbei soll dem Grundsatz der Ergänzungszone entsprochen und mit vergleichbaren Bestimmungen wie denjenigen in Artikel 44a Abs. 1 BauO zur Sonderzone vorderes Mühlental ergänzt werden. Die besonderen Vorschriften der neuen Sonderzone orientieren sich hiernach erneut an den Bestimmungen der Ergänzungszone [Art. 36 BauO]. Die maximal zulässige Ausnützungsziffer wird gemäss Richtkonzept festgelegt. Diese ermöglicht eine der Altstadtrandlage entsprechende, hohe Dichte, berücksichtigt jedoch auch die Schutz- und Freiraumansprüche im Gaswerk Areal. Die Festlegung einer neuen Nutzungszone «Sonderzone Rheinhalde» stützt sich hierbei auf Artikel 8 Abs. 2 des kantonalen Baugesetzes, die entsprechenden Zonenvorschriften auf Artikel 7 BauG.
erläuterungen zu den änderungen in der Bauordnung [Genehmigungsinhalt] artikel 36a [neu] Mit den Bestimmungen in Artikel 36 Absatz 1 BauO wird für das Gebiet der Sonderzone Rheinhalde eine lage- und ortsgerechte Verdichtung in der äussersten Randlage zur Altstadt angestrebt. Insbesondere die schutzwürdige Bausubstanz soll erhalten und umgenutzt sowie mit Neubauten sinnvoll ergänzt werden. Ziel ist ein Wohn- und Arbeitsgebiet mit klar ablesbarem Bezug zu seiner industriellen Vergangenheit. Dabei spielt der Einbezug der gebietsinternen und umliegenden Grünräume und dem Rheinufer eine wichtige Rolle.
68
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
Die Bestimmungen in Artikel 36 Absatz 2 BauO streben in der Sonderzone ein gemischtes Wohnund Arbeitsgebiet mit klarem Fokus auf neu zu schaffenden Wohnraum an. In den ehemals von den städtischen Werken genutzten Bauten soll die Umnutzung insbesondere für gewerbliche Kleinbetriebe, Büros und Aterliers ermöglicht werden. Auch private Anlagen für Kultur, Sport und Freizeit sind möglich, wenn diese in einem öffentlichen Interesse liegen. Grosse Detailhändler mit einzelnen Verkaufsflächen von über 1‘000m2 und einer damit verbundenen hohen Verkehrsbelastung sowie ungünstigen Auswirkungen auf die Altstadt und das Gebiet Fischhäusern sollen vermieden werden. artikel 36b [neu] Die Bestimmungen in Artikel 36b orientieren sich grundsätzlich an denjenigen in Artikel 36 BauO. Werden Abweichungen von der Regelbauweise beansprucht, so hat der Quartierplan den in Artikel 64a BauO aufgeführten Anforderungen zu genügen. Die im Rahmen von Quartierplänen maximal mögliche Anzahl von sieben Geschossen verhindert Gebäudehöhen, welche über den ungefähren Verlauf der Hangkante des Heerenbergs hinausragen. Im Sinne einer Fortführung der historisch gewachsenen Bauweise der Altstadt, soll auch im Gebiet der Sonderzone die geschlossene Bauweise angestrebt werden. Mit Rücksicht auf die orts- und lagebedingten Verhältnisse mit schutzwürdigen Gebäuden und wertvollen Grün- und Naturräumen darf die Ausnützungsziffer im Rahmen von Quartierplänen auf maximal 1,10 erhöht werden. Ansonsten gilt eine gegenüber den Bestimmungen der Wohnzone W4 leicht erhöhte Ausnützungsziffer von 0,90 [Regelbauweise]. ergänzung artikel 29 Aufgrund der Festlegung der neuen Zone «Sonderzone Fischhäusern/Rheinhalde» mit Bestimmungen zum Grundsatz und den besonderen Vorschriften der Zone in den Artikeln 36 und 36b, wird auch die Ergänzung von Artikel 29 der Bauordnung notwendig. Der Artikel 29 regelt das Verhältnis vom Zonenplan zur Bauordnung und wird unter Punkt «a) Baugebiet» mit der Sonderzone Rheinhalde ergänzt. Hierbei wird unter «ES» auch die Empfindlichkeitsstufe gemäss Artikel 18 BauO festgelegt. Für die Sonderzone Rheinhalde gelten die Bestimmungen der Empfindlichkeitsstufe III.
erläuterungen zu den änderungen im ZONENPLAN 2005 [Genehmigungsinhalt] Die Grundstücke mit den Grundbuchnummern 2917 und 2920 werden mittels Teilrevision des Zonenplans von der heutigen «Zone für öffentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen» in die neu geschaffene «Sonderzone Rheinhalde» eingeteilt. Die Umzonung ermöglicht eine Umnutzung und Weiterentwicklung der beiden, von den städtischen Betrieben und Werken nicht mehr benötigten Grundstücke gemäss den Zonenvorschriften in Artikel 36a und 36b BauO. Dadurch werden die Voraussetzungen geschaffen, das zentral im Stadtgebiet gelegene Areal einer verdichteten Wohn- und Gewerbenutzung zuzuführen. Die Anpassungen und Ergänzungen in der Bauordnung in Kombination mit der Teilrevision des Zonenplans schaffen nicht zuletzt die Voraussetzungen zum Verkauf oder Abgabe im Baurecht der beiden, sich im Eigentum der Stadt befindlichen Grundstücke an interessierte Investoren. Dies entspricht wiederum der städtischen Zielsetzung zur Wohnraumförderung gemäss «Zukunft Stadtleben».1
1
69
Zukunft Stadtleben; Ein Projekt zur Wohnraumentwicklung der Stadt Schaffhausen; Stadt Schaffhausen
umsetzung
8.4
E
Quartierplan gaswerk grundlagen Mit dem Quartierplan steht im Kanton Schaffhausen nebst der Bauordnung und dem Zonenplan sowie den Rahmen-, Baulinien- und Landumlegungsplänen ein weiteres Planungsinstrument der kommunalen Nutzungsplanung zur Verfügung. Die rechtlichen Grundlagen bilden hierbei die Artikel 17 und 18 des kantonalen Baugesetzes [BauG]: Der Artikel 17 definiert den Grundsatz und Zweck des Quartierplans, Artikel 18 legt dessen besonderer Inhalt und Verfahren fest. Die Stadt Schaffhausen legt die rechtlichen Grundlagen des Quartierplans ihrerseits in den Artikeln 63 bis 65 der Bauordnung fest. Gemäss Artikel 17 Abs. 1 BauG legt der Gemeinderat [Stadt SH: Stadtrat] mit dem Quartierplan die Erschliessung oder Gestaltung eines Teilgebietes fest, wobei auch für überbaute Gebiete Quartierpläne erlassen werden können [Art. 17 Abs. 2 BauG]. Im Quartierplan können die Bau-, Schutz-, Gestaltungs- und Nutzungsvorschriften der Bauordnung gemäss Art. 18 Abs. 1 BauG geändert, ergänzt oder ausser Kraft gesetzt werden. Dabei darf jedoch nicht vom Zweck der Zone abgewichen werden. Die Bestimmungen zu den Anforderungen an die Quartierpläne und deren besondere Vorschriften werden in den Artikeln 64a und 64b der Bauordnung für die Stadt Schaffhausen weiter konkretisiert: Hierbei werden die Mindestanforderungen bezüglich spezifischer Vorschriften [Art. 64a], die möglichen Abweichungen gegenüber der Regelbauweise und die Ermittlung der Baudichte festgelegt [Art. 64b].
AUFBAU und zielsetzung Der Quartierplan «Gaswerk» basiert auf den in Kapitel 6 und 7 getätigten konzeptionellen Überlegungen zur Umnutzung bestehender Bauten und deren Schutzwürdigkeit, zur Weiterentwicklung des Areals mit Neubauten und deren Nutzungsanordnung, zur Einbindung der arealinternen und umliegenden Grün- und Freiräume sowie zur Erschliessung des gesamten Gaswerk Areals. Der Quartierplan besteht aus den zu genehmigenden Dokumenten Situationsplan im Massstab 1:500 und den dazugehörigen Quartierplanvorschriften. Die beiden Dokumente sind dem Bericht am Ende des Kapitels angefügt. Als erläuternde Grundlagen liegen dem Quartierplan ein Bebauungsvorschlag [1:500] und das Grün- und Freiraumkonzept [massstablos] gemäss Richtkonzept sowie der Plan «Verdachtsflächen Altlasten» [1:500] bei. Als zentrale Elemente des Quartierplans werden für das Gaswerk Areal Schutz-, Nutzungs-, Bauund Gestaltungsvorschriften sowie Bestimmungen zur Umgebungsgestaltung, der Erschliessung wie auch zu Umwelt und Energie festgelegt. Entsprechende Flächen und Bereiche werden dabei im Situationsplan ausgeschieden. Mit dem Quartierplan wird das Ziel verfolgt die Kernpunkte des Richtkonzeptes allgemeinverbindlich festzulegen. Dabei handelt es sich um folgende zentralen Zielsetzungen: • Gemischt genutztes, städtisches Areal mit Fokus auf neuen Wohnraum. • Schutz und Erweiterungsmöglichkeiten von bestehenden Bauten sowie Vorschriften zu deren Umnutzung. • Maximal siebengeschossige Neubauten primär für Wohnnutzungen. • Zentraler Platz im Bereich «Ofenhaus» mit öffentlichen Erdgeschossnutzungen, hiervon ausgehend mehrere Langsamverkehrsachsen mit Baumbepflanzung. • Arealinternes Grün- und Freiraumsystem mit unterschiedlichen Typologien und unter Einbezug der umliegenden Grün-, Frei- und Naturräume. • Gemeinschaftliche Einstellhalle für Personenwagen in einem Sockelgeschoss als zentrales Erschliessungselement. Ansonsten minimale Flächen für den motorisierten Individualverkehr.
70
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
8.5
verfahrensablauf Allgemein Sowohl die Teilrevision der Bauordnung und des Zonenplans als auch das Quartierplanverfahren stützen sich auf das kantonale Baugesetz [BauG] als zentrale Rechtsgrundlage. Dessen Vorschriften werden durch Bestimmungen in der Bauordnung [BauO] für die Stadt Schaffhausen ergänzt. Die Teilrevision der Nutzungsplanung und das Quartierplanverfahren können parallel durchgeführt werden. Erstere wird vom Grossen Stadtrat erlassen wie auch beschlossen und vom Regierungsrat genehmigt. Der Erlass und Beschluss des Quartierplans obliegt dem Stadtrat, dessen Genehmigung erfolgt durch das kantonale Baudepartement. Die beiden Verfahren richten sich nach dem entsprechenden Ablaufsdiagramm in Abbildung 75 und den darin vermerkten Rechtsgrundlagen. In den folgenden Ausführungen werden zusätzlich Aussagen zu Bestimmungen der ergänzende und/oder übergeordneten Gesetzgebung gemacht.
Teilrevision Nutzungsplanung Die Zuständigkeit für Änderungen und Ergänzungen des Zonenplans und der Bauordnung liegt gemäss Artikel 3 Abs. 5 BauO beim Grossen Stadtrat, das Verfahren richtet sich nach Artikel 11 BauG. Ohne Einwendungen und Rekurse dauert das gesamte Verfahren knapp fünf Monate [ca. 19 Wochen]. Vorprüfung und Mitwirkung Die Vorprüfung beim kantonalen Baudepartement ist gemäss Art. 6 Abs. 2 BauG zwingend, eine Mitwirkung scheint aufgrund der geringfügigen Änderungen nicht notwendig. Öffentliche Auflage Die Änderungen der Nutzungsplanung sind während 30 Tagen öffentlich aufzulegen und im Amtsblatt auszuschreiben, während dieser Frist kann jedermann Einwendung erheben. Die öffentliche Auflage kann nach oder während der Vorprüfung beim Kanton erfolgen. Laut Artikel. 14 Abs. 2 lit. a) und c) des Gesetzes über den Natur- und Heimatschutz im Kanton Schaffhausen ist die Teilrevision insbesondere der kantonalen Natur- und Heimatschutzkommission zur Stellungnahme zu unterbreiten. Die Einwendungen und Stellungnahmen sind in einem Planungsbericht zusammenzufassen. Beschluss und Genehmigung Nach Vorliegen des Planungsberichtes erfolgt der Beschluss durch den Grossen Stadtrat. Der Beschluss und der Planungsbericht sind während 20 Tagen öffentlich aufzulegen und im Amtsblatt auszuschreiben. Als Genehmigungsinstanz fungiert der Regierungsrat, welcher auch über allfällige Rekurse entscheidet. Gemäss Artikel 27 Abs. 2 lit. f. NHV besteht gegenüber dem Bundesamt für Umwelt BAFU eine Informationspflicht bei Genehmigungen von Nutzungsplanungen, wenn Landschaften von nationaler Bedeutung beeinträchtigt werden. Da sich das Gaswerk Areal im Perimeter des BLN-Gebiets «1411 Untersee - Hochrhein» befindet, ist die Verfügung dem BAFU durch den Regierungsrat als Genehmigungsinstanz zukommen zu lassen.
Quartierplan Gemäss Art. 63 Abs. 1 BauO beschliesst der Stadtrat die Aufstellung von Quartierplänen und dazugehörigen besonderen Vorschriften nach Massgabe des Baugesetzes. Nach dem Beschluss durch den Stadtrat erfolgt die öffentliche Auflage des Quartierplans und die Ausschreibung im Amtsblatt. Über allfällige Einwendungen entscheidet der Stadtrat. Der Quartierplan bedarf zu seiner Verbindlichkeit laut Art. 14 Abs. 5 BauG der Genehmigung des kantonalen Baudepartements. Rekurse zum Quartierplan sind dabei direkt beim Regierungsrat einzureichen. Sind solche beim Regierungsrat hängig, so entscheidet dieser über den Rekurs und die Genehmigung in einem Entscheid. Ohne Einwendungen und Rekurse dauert das Quartierplanverfahren inklusive fakultativer Vorprüfung ungefähr fünf Monate [ca. 18 Wochen].
71
umsetzung
E
ABLAUF TEILREVISION NUTZUNGSPLANUNG Bevölkerung
Grosser Stadtrat
Kantonales Baudepartement
Regierungsrat
ERLASS TEILREVISION NP Art. 3 Abs. 3 + 5 BauO
fakultativ
ENTWURF TEILREVISION NP
MITWIRKUNG
VORPRÜFUNG
Art. 11 Abs. 2 BauG
Art. 6 Abs. 2 BauG ca. 6 Wochen ÖFFENTLICHE AUFLAGE Art. 11 Abs. 1 BauG 30 Tage [ca. 6 Wochen]
EINWENDUNGEN Art. 11 Abs. 2 BauG 30 Tage PLANUNGSBERICHT Art. 11 Abs. 2 BauG
ÄNDERUNGEN & BESCHLUSS Art. 11 Abs. 3 BauG ca. 6 Wochen ÖFFENTLICHE AUFLAGE Art. 11 Abs. 3 BauG 20 Tage REKURS
GENEHMIGUNG
Art. 11 Abs. 5 BauG
Art. 6 Abs. 2 BauG ca. 7 Wochen
ABLAUF QUARTIERPLANVERFAHREN Bevölkerung
Stadtrat
Kantonales Baudepartement
Regierungsrat
ERLASS QUARTIERPLAN Art. 17 Abs. 1 BauG
fakultativ
ENTWURF QUARTIERPLAN
fakultativ
MITWIRKUNG
VORPRÜFUNG ~ 6 W. BESCHLUSS Art. 63 Abs. 1 BauO
ÖFFENTLICHE AUFLAGE Art. 14 Abs. 1 BauG 20 Tage [ca. 6 Wochen] EINWENDUNGEN Art. 14 Abs. 2 BauG 20 Tage ÄNDERUNGEN & ENTSCHEID Art. 14 Abs. 3 BauG REKURS
GENEHMIGUNG
Art. 14 Abs. 4 BauG
Art. 14 Abs. 4 BauG ca. 6 Wochen REKURS
Abb. 75: Ablaufdiagramme der zur planungsrechtlichen Umsetzung notwendigen Verfahren.
72
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
8.6
weitere anpassungen agglomerationsprogramm schaffhausen plus Nach Genehmigung des Quartierplans und der Teilrevision der Nutzungsplanung ist der Eintrag zum Gaswerk Areal als Entwicklungsgebiet der Stadt Schaffhausen zu entfernen. Die Änderung ist bei der nächsten Nachführung anzubringen. Kommunaler Richtplan öffentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen Nach Genehmigung des Quartierplans und der Teilrevision der Nutzungsplanung sind die Grundstücke 2917 und 2929 aus dem kommunalen Richtplan öffentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen zu entfernen. Die Änderung ist bei der nächsten Nachführung oder Teilrevision anzubringen.
8.7
Nachfolgende verfahren Umweltverträglichkeitsprüfung Gemäss Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung vom 19.10.1988 ist die Durchführung einer solchen beim vorliegenden Projekt nicht zwingend notwendig. abgabe der städtischen grundstücke Der Verkauf von städtischen Grundstücken oder deren Abgabe im Baurecht im Wert von über CHF 2.0 Mio. liegt gemäss Art. 25 g) der Stadtverfassung in der Zuständigkeit des Grossen Stadtrates, unterliegt jedoch dem fakultativen Referendum. Die Stadt rechnet dabei im Entwicklungspaket 3 der Wohnraumentwicklung Schaffhausen mit Ausgaben von rund CHF 3 Mio. [Rückbau Gebäude 2 Mio., Bodensanierung 1 Mio.] und Einnahmen durch den Baulandverkauf von rund CHF 6.5 Mio.1 projektwettbewerb gemäss SIA-ordnung 142 Zur Erarbeitung und Realisierung eines konkreten Bauprojekts gemäss den Vorschriften des Quartierplans ist gemäss dessen Artikel 31 «Wettbewerbspflicht» ein Projektwettbewerb nach SIAOrdnung 142 durchzuführen [Architektur- und Ingenieurwettbewerbe]. Dieser ist unter Einbezug der Stadt durchzuführen und dauert ca. 4 Wochen. Baubewilligungsverfahren Das nachfolgende Baubewilligungsverfahren zur Realisierung eines konkreten Ausführungsprojektes dauert gemäss BauG Art. 64 Abs. 1 maximal zwei Monate [bei Einwendungen vier Monate]. Das Verfahren richtet sich dabei nach Artikel 69 bis 73 der Bauordnung für die Stadt Schaffhausen sowie Artikel 54 bis 74 des kantonalen Baugesetzes.
1
73
Wohnraumentwicklung Schaffhausen; Orientierungsvorlage vom 6. Juli 2010; Stadt Schaffhausen
planungsempfehlung
9.
planungsempfehlung Ausgangslage
Die Stadt Schaffhausen strebt seit einigen Jahren ein moderates Wachstum an. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der Zunahme des Wohnflächenbedarfs wurde 2006 das Projekt «Potenzialaktivierung Stadt Schaffhausen - PASS» lanciert. Daraufhin wurde mit dem Projekt «Zukunft Stadtleben» eine Strategie zur Wohnraum- und Innenentwicklung erarbeitet und von Regierung und Parlament verabschiedet. Ziel ist die Aktivierung von städtischen Grundstücken und deren Freigabe zur Realisierung von Wohnraum. Durch den Wegzug des Werkhofs Lindli ergibt sich im Gaswerk Areal die Möglichkeit an beliebter Wohnlage neuen Wohnraum in unmittelbarer Nähe zur Altstadt zu realisieren.
Vorarbeiten
An dieser Stelle setzt das vorliegende «Richtkonzept Gaswerk» an. Unter Berücksichtigung der übergeordneten Zielsetzung zur Nachverdichtung der Randlagen der Altstadt wurde für das Gebiet Fischerhäusern/innere Rheinhalde ein städtebauliches Leitbild entwickelt. Dieses bildet wiederum die Grundlage für die Entwicklung des Gaswerk Areals. Für das rund 15‘000 m2 grosse Areal wurde auf Basis der bereits getätigten Vorarbeiten wie dem denkmalpflegerischen Detailinventar der ARIAS-Stiftung und der Grundstückschätzung der Stadt Schaffhausen ein Richtkonzept zur Umnutzung des Gaswerk Areals erarbeitet.
Zielsetzungen
Die Grundlage der angestrebten Entwicklung im Gaswerk bilden vier Teilkonzepte zur Bebauung, Nutzung und Erschliessung des Areals sowie zu dessen Grün- und Freiraumgestaltung. Das «Richtkonzept Gaswerk» setzt sich zum Ziel im Gaswerk ein dichtes und städtisches Gebiet mit starkem Bezug zu den umliegenden Grün- und Freiräumen und unter Einbezug von bestehenden Bauten zu entwickeln. Insbesondere die historischen Bauten bieten im Hinblick auf deren Umnutzung ein hohes Potential zur Errichtung eines charakteristischen Gebiets mit hohem Identifikationsfaktor.
Vorzüge
Die Zielsetzungen des Richtkonzepts werden mithilfe eines Quartierplanes planungsrechtlich und allgemeinverbindlich festgelegt. Der im Rahmen des vorliegenden Projekts erarbeitete Quartierplan eröffnet der Stadt Schaffhausen folgende Perspektiven: • Entlastung der Altstadt Für das Gaswerk Areal wird eine Dichte gemäss Ausnützungsziffer von 1,00 angestrebt. Diese ermöglicht die Nutzung von rund 15‘500 m2 Bruttogeschossfläche, wovon knapp 12‘000 m2 durch Wohnnutzungen belegt werden. Die Nachverdichtung des Gebiets sowie die gemischten Nutzungen tragen zum angestrebten Dichtegürtel im Umfeld der Altstadt bei. • Qualitativer Wohnraum Die Neubauten im Areal dienen primär der Wohnnutzung und beinhalten rund 60 Wohnungen mit einem Angebot von 31/2 bis 61/2-Zimmer-Wohnungen. Das Wohnungsangebot ermöglicht die Ansiedlung von bis zu 160 Bewohnerinnen. Die Neubauten konzentrieren sich primär in der zweiten und dritten Bebauungsreihe und sind vor Lärmimmissionen geschützt. Die ausgezeichnete Lage am Rheinufer wird mit abwechslungsreichen, arealinternen Grün- und Freiräumen ergänzt. • Erhalt der historischen Bebauung als Teil der Stadtgeschichte Durch den Einbezug bestehender Bauten bleiben wichtige Bestandteile der Industrie- und Stadtgeschichte erhalten. So werden die historische Randbebauung entlang der Rheinhaldenstrasse sowie das ehemalige Ofenhaus geschützt und bilden somit die Ausgangslage für die neue Bebauung. Zusätzlich wird der ehemalige Gaskugelbehälter als charakteristisches Merkmal in die zukünftige Bebauung integriert.
74
G
umnutzung & neubau
Gaswerkareal schaffhausen
• Lebhaftes Quartier für unterschiedliche Nutzergruppen Das Areal an zentraler Lage wird als gemischt genutztes Gebiet entwickelt und führt die durchmischte und belebte Altstadtstruktur bis zum Gaswerk fort. Hierbei spielen insbesondere die bestehenden Bauten eine bedeutende Rolle. Die zwei Portalbauten sowie das Ofenhaus werden umgenutzt und für neue Nutzungen freigegeben. Die Möglichkeit zur Erweiterung und Ausbau einiger Bauten vereinfacht die Ansiedlung von Betrieben und berücksichtigt deren Ansprüche und Bedürfnisse. In den beiden Portalbauten entstehen Büros, Sitzungszimmer und Räumlichkeiten für weitere Dienstleistungsbetriebe sowie Ateliers, Werkstätten und kleinere Ladenflächen für Gewerbebetriebe. Das Ofenhaus fungiert als informeller Quartiertreffpunkt mit Gastronomie, Kultur und Events. Die Erdgeschosse der Neubauten im Bereich des Ofenhauses bieten zusätzlich moderne Räumlichkeiten für weitere Gewerbebetriebe sowie Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. • Abwechslungsreiche Aussenräume und Einbezug der Uferfront Das zukünftige Gaswerk Areal besticht mit einem ausdifferenzierten Grün- und Freiraumsystem und dem Einbezug der umliegenden Grün- und Naturräume. Das Areal bietet neu einen städtischen Platz mit öffentlichen Erdgeschossnutzungen und eine Aussichtsplattform im Kugelbehälter mit gesamtstädtischer Ausstrahlung. Der Einbezug der bestehenden Baumbepflanzung fördert die Integration der Neubauten in die durchgrünte Umgebung. Die verbesserte Zugänglichkeit vom/zum Lindli öffnet das Areal gegenüber dem Stadtgebiet und verknüpft die beiden Räume miteinander. • Optimale Erschliessung ohne Durchgangsverkehr Die notwendigen Abstellflächen für Personenwagen werden grundsätzlich in einer zentralen Parkgarage zusammengefasst. Da aufgrund des Gewässerschutzes keine unterirdischen Bauten erstellt werden können, werden diese in ein Sockelgeschoss unterhalb der nordöstlichen Bebauung integriert. • Etappierung und kontinuierliche Gebietsentwicklung möglich Der Quartierplan ermöglicht im Gaswerk Areal eine etappierte Gebietsentwicklung. Aufgrund der Bestimmungen können die bestehenden Bauten im geregelten Rahmen für Zwischennutzungen und im Hinblick auf ihre definitive Umnutzung auch ohne Neubauten freigegeben werden. Dank mehrerer Baufelder für Neubauten ist auch deren Realisierung in Etappen möglich. Verfahren
Bis zur Realisierung eines konkreten Bauvorhabens bedarf es dabei folgender Verfahren und Massnahmen: • Quartierplanverfahren auf Basis des vorliegenden Entwurfs. Zuständigkeit Stadtrat, Genehmigung durch das kantonale Baudepartement. • Teilrevision der Nutzungsplanung [Bauordnung und Zonenplan] auf Basis des vorliegenden Entwurfs. Zuständigkeit Grosser Stadtrat, Genehmigung durch den Regierungsrat. • Verkauf oder Abgabe der Grundstücke 2917 und 2929 im Baurecht. Zuständigkeit Grosser Stadtrat. • Projektwettbewerb nach SIA-Ordnung 142 unter Einbezug der Stadt Schaffhausen. Nachfolgendes Baubewilligungsverfahren.
75
schlusswort
10.
reflexion Die Ausgangslage im Gaswerk Areal mit seinen natürlichen Gegebenheiten und spezifischen Rahmenbedingungen präsentierte sich bereits bei Projektbeginn als höchst spannend und herausfordernd. Bei der Auseinandersetzung mit den damit verbundenen Problematiken tauchten ständig weitere Informationen auf, welche es zu ordnen und nach ihrer Relevanz einzuschätzen galt. Wären im Rahmen des vorliegenden Projektes alle Informationen berücksichtigt worden und/oder ins Projekt eingeflossen, so würde sich ein solches womöglich wesentlich von vorliegenden Projekt unterscheiden. Das vorliegende «Richtkonzept Gaswerk» orientiert sich stark an der bestehenden Situation. So wurde sowohl der Abriss der gesamten Bauten im Areal als auch die Veränderung der Topographie mittels Aufschüttung rasch ausgeschlossen. Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte des Gaswerks und der Literatur zu Zwischen- und Umnutzungen von ehemaligen Industriearealen entwickelte sich ein starker Bezug zu den historischen Bauten im Gaswerk Areal. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Richtkozept Gaswerk stark auf deren Erhalt, Umnutzung und Weiterentwicklung ausgerichtet ist. Für die Entwicklung des Gaswerk Areals wäre auch ein grundlegender Neuanfang denkbar. Mit dem minimalen Einbezug der beiden Portalbauten könnten auch weite Teile der ersten Bebauungsreihe neu bebaut und die Anordnung der Dichte etwas ausgeglichener ausgestaltet werden. Die ursprünglich angedachte Umzonung des Areals in die Ergänzungszone für die Altstadt hätte dabei der logischen Schlussfolgerung entsprochen. Deren Bestimmungen würde jedoch einen immensen Nutzungsdruck sowohl auf die historischen Bauten als auch die Grünräume erzeugen. Da die bebaubare Fläche relativ eingegrenzt ist und die Nutzungsverschiebung in die Vertikale aufgrund der Zonenvorschriften kaum möglich ist, wäre der Abbruch der Bauten ohne zusätzliche Schutzbestimmungen vorbestimmt. Dies wäre jedoch gleichbedeutend mit dem Verlust der historischen Randbebauung und in gewisser Weise auch mit dem Verlust des wesentlichen Gebietscharakters. Bei der Erarbeitung des Richtkonzeptes schien es daher interessanter für die erhaltenswerten Bauten eine neue Funktion zu finden. Die Entwicklung eines Ortes mit historischen Referenzen und Patina verleiht dem gesamten Gebiet einen eigenen Charakter ohne dabei auf neuen Wohnraum verzichten zu müssen. Die Anordnung der Neubauten unter Berücksichtigung der bebaubaren Fläche wurde hierdurch nicht vereinfacht. Die angestrebte Nachverdichtung des Gebiets sollte somit auf einer stark begrenzten Fläche erfolgen. Das Resultat ist eine äusserst kompakte Neuüberbauung mit ausgeprägten Bauvolumen. Deren dominante Raumwirkung sollte jedoch mit variierenden Gebäudehöhen und der rechtwinkligen Anordnung gemindert werden. Für eine verbesserte Integration wäre die Erstellung von Punkt-, Reihen- oder Zeilenbauten in der offenen Bauweise womöglich zielführender gewesen. Mit deren disperser Anordnung im Raum wäre hingegen die Errichtung von klar definierten Aussenräumen kaum möglich gewesen. Die Fassung des Raumes rund um das Ofenhaus schafft sowohl einen öffentlichen Begegnungsort für alle Nutzergruppen, gleichzeitig erfolgt dadurch aber auch eine Zonierung des Areals in intimere und halb-private/öffentliche Räume. Die rechtwinklig direkt aneinander gebauten Neubauten haben eine erschwerte vertikale Erschliessung der Wohnungen zur Folge. Da im Bereich des Zusammenschlusses der beiden Bauten kaum bewohnbare Wohnungen entstehen können, ist diese beinahe zwingend an dieser Stelle zu errichten. Hier müsste in einem nächsten Schritt eine vertiefte Klärung der Situation erfolgen. Aufgrund der klaren Vorstellungen zum zukünftigen Erscheinungsbild des Gaswerk Areals wurden die konzeptionellen Überlegungen des Richtkonzepts im Quartierplan relativ strikt umgesetzt. Es hätte durchaus in Betracht gezogen werden können in dessen Vorschriften einen grösseren Handlungsspielraum zu gewähren. Da das Richtkonzept mit seinen Ausführungen zur Bebauung, zur Umnutzung und zu den Grün- und Freiräumen jedoch als ein gesamtheitliches Wirkungsgefüge funktioniert soll, wurde auch der Quartierplan entsprechend ausformuliert.
76
QUELLENVERZEICHNIS Planungsinstrumente • Richtplan Kanton Schaffhausen; Vorlage Kantonsrat; Erlass durch den Regierungsrat des Kantons Schaffhausen am 5. März 2013
• Verordnung über den Energiehaushalt in Gebäuden und Anlagen [EHV] vom 15. Februar 2005
• Agglomerationsprogramm Schaffhausen plus; Teil Verkehr und Siedlung; Verein Agglomeration Schaffhausen; Schlussbericht; 17. Dezember 2007
• Bauordnung für die Stadt Schaffhausen [BauO] vom 10. Mai 2005; Stand 01.06.2010
• Richtplan öffentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen; Stadt Schaffhausen; Entwurf Juni 2002; Stand 31.08.2004
• Verordnung über die Erstellung von privaten Abstellplätzen der Stadt Schaffhausen [Parkplatzverordnung]; Entwurf zur Vernehmlassung; Stand Mai 2011
• Richtplan Stadtentwicklung; Stadt Schaffhausen; Entwurf vom 10. September 2002; Stand 08.04.2003
• Stadtverfassung vom 25. September 2011; Rechtssammlung der Stadt Schaffhausen; Stand 01.10.2013
• Richtplan Landschaft; Stadt Schaffhausen; April 2009 • Richtplan Landschaft; Ergänzungsplan; Stadt Schaffhausen; April 2009 • Entwicklungspotenziale der Stadtplanung; Stadt Schaffhausen; 23.03.2010 • Strassenrichtplan; Teil 1 - 3; Stadt Schaffhausen; 08.11.2002 • Zonenplan 2005; Stadt Schaffhausen; gültig ab 1. Oktober 2006; Stand 1. Juni 2010 • Gesamtverkehrskonzept für die Stadt Schaffhausen; Schlussbericht Phase 1; Infras; Zürich, 28. Januar 2005 • Masterplan Rheinufer; Planung und Umsetzung aufgrund des Mitwirkungsprozesses 2008; Stadt Schaffhausen; 12.05.2009 • Lindli - Aufwertung Parkanlage; Konzept und Massnahmen; Stadtgärtnerei Schaffhausen; Bericht vom 6. Juli 2011 LEITBILDER, VISIONEN, STRATEGIEN und STUDIEN • Legislaturschwerpunkte 2013 - 2016; Stadt Schaffhausen; 22. März 2013 • Wohnraumentwicklung Schaffhausen; Orientierungsvorlage vom 6. Juli 2010; Stadt Schaffhausen • Zukunft Stadtleben; Ein Projekt zur Wohnraumentwicklung der Stadt Schaffhausen; Stadt Schaffhausen; • Projekt PASS - Potenzialaktivierung Stadt Schaffhausen; Schlussbericht; Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen; 19. Februar 2008 • Grundlagen für die Grundstückschätzung; Areal Gaswerk, Rheinhaldenstrasse; Stadt Schaffhausen, Abteilung Stadtentwicklung; 2011 INVENTARE • Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung [BLN]; Objektbeschrieb 1411 Untersee-Hochrhein; Bundesamt für Umwelt BAFU; 10.02.2011 • Naturschutzinventar der Stadt Schaffhausen; Schützenswerte Bäume; Stadtgärtnerei Schaffhausen • Übersichtsplan ISOS und INSA [1:7‘500]; Stadt Schaffhausen • Schaffhausen: Gaswerk; Detailinventar im Auftrag der Stadt Schaffhausen; ARIAS Industriekultur; Winterthur 2009
MERKBLÄTTER • Merkblatt über den Verfahrensablauf bei Änderungen der Nutzungsplanung (Bauordnung / Zonenplan); Kanton Schaffhausen; Version April 2006 • Merkblatt über den Verfahrensablauf bei der Quartierplanung, Baulinienplanung und der Landumlegung; Kanton Schaffhausen; Version April 2006 • Merkblatt Quartierpläne; Stadt Schaffhausen; Stand Juni 2010 • Merkblatt für das Bauen in Gebieten mit besonderen städtebaulichen und landschaftlichen Qualitäten; Stadt Schaffhausen; Stand Oktober 2006 • Merkblatt Umgebungsgestaltungsplan; Stadt Schaffhausen; Stand Juli 2005 DIVERSES • Partnerstadt Schaffhausen 2013; Unterlagen zur Infoveranstaltung vom 16.09.2013; Stadtplanung Schaffhausen • Schaffhausen BK 1400 A-N und BK 1071 Gaswerk Schaffhausen; Stellungnahme der Denkmalpflege; Denkmalpflege Schaffhausen; 11. März 2011 • Geschäftsbericht 2012; Verkehrsbetriebe Schaffhausen • Bundesamt für Raumentwicklung ARE (2011); ÖV-Güteklassen - Berechnungsmethodik ARE LITERATUR und HINTERGRUNDINFORMATIONEN • Hundert Jahre Gaswerk Schaffhausen, 1860 bis 1960; Willy Schudel; Schaffhausen 1960 • Zone*Imaginaire, Zwischennutzungen in Industriearealen; Marc Angst; vdf Hochschulverlag; Zürich 2010 • Zone*Imaginaire, Argumente und Instrumente für Zwischennutzungen in der Schweiz; Marc Angst; vdf Hochschulverlag; Zürich 2010 • Kultur:Stadt, Wie Kultur Stadt und Architektur global prägt; Wilfried Wang; Lars Müller Publishers; Baden 2013 • Gundeldinger Feld: Vom Traum zum Raum, Anleitung zur Umnutzung; Pascale Grau, Matthias Scheurer [Hg.]; Christoph Merian Verlag; Basel 2005 • Neue Architektur durch Umnutzung alter Gebäude und Anlagen, New life in old buildings; Alfred Fischer; Karl Krämer Verlag; Stuttgart + Zürich 1992
RECHTSGRUNDLAGEN
• Urban Catalyst: mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln; Philipp Oswalt, Philipp Misselwitz, Klaus Overmeyer; DOM Publishers; Berlin 2013
• Bundesgesetz über die Raumplanung [RPG] vom 22. Juni 1979; Stand 01.05.2014
• Umnutzungen im Bestand, Neue Zwecke für alte Gebäude; Johann Jessen; Karl Krämer Verlag; Stuttgart + Zürich 2000
• Raumplanungsverordnung [RPV] vom 28. Juni 2000; Stand: 01.05.2014
• Industrieareal Sulzer-Escher Wyss, Umwelt und Bauen: Wertschöpfung durch Umnutzung; Roland W. Scholz; vdf Hochschulverlag; Zürich 1996
• Bundesgesetz über den Umweltschutz [USG] vom 7. Oktober 1983; Stand 01.11.2013 • Lärmschutz-Verordnung [LSV] vom 15. Dezember 1986; Stand 01.08.2010 • Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz [NHG] vom 1. Juli 1966; Stand 01.10.2013 • Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer [GSchG] vom 24. Januar 1991; Stand 01.01.2014 • Gewässerschutzverordnung [GSchV] vom 28. Oktober 1998; Stand 01.01.2014 • Gesetz über die Raumplanung und das öffentliche Baurecht im Kanton Schaffhausen [BauG] vom1. Dezember 1997
INTERNET • GIS Online Applikation; Kanton Schaffhausen; http://www.gis.sh.ch/GIS_SH/ BM3.asp [zuletzt besucht: 15.06.2014] • http://www.stadt-schaffhausen.ch [zuletzt besucht: 03.06.2014] • http://de.wikipedia.org/wiki/Schaffhausen [zuletzt besucht: 15.06.2014] • http://www.vbsh.ch [zuletzt besucht: 05.06.2014] • http://ch.parkopedia.com/parken/schaffhausen/ [zuletzt besucht: 03.06.2014] • http://www.alte-buersti.ch [zuletzt besucht: 09.05.2014]
• Verordnung zum Baugesetz [BauV] vom 15. Dezember 1998
• http://www.lesmachines-nantes.fr [zuletzt besucht: 03.06.2014]
• Gesetz über den Natur- und Heimatschutz im Kanton Schaffhausen vom 12. Februar 1968
• http://www.zwischennutzung.net [zuletzt besucht: 07.06.2014]
ABBILDUNGSVERZEICHNIS Titelbild
Photographie Autor; 12.02.2014
Abb. 1
Luftbild von Nordosten auf den westlichen Bereich des Gaswerk Areals; Photographie Daniel Loertscher; 17.09.2011; https://www.flickr.com/photos/fotoflug/6154236809
Abb. 2
Schematische Abbildung der gewählten Vorgehensweise; Eigenproduktion Autor
Abb. 3
Luftbild der Stadt Schaffhausen 1:50‘000; Bundesamt für Landestopographie swisstopo; http://map.geo.admin.ch/
Abb. 4
Abbildung der angestrebten Altstadterweiterung; Stadt Schaffhausen, Stadtplanung; 16.09.2013
Abb. 5
Lageplan des Gaswerk Areals [masstablos]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 6
Ansicht von der Gemeinde Feuerthalen auf das Gaswerk Areal; Photographie Autor; 12.02.2014
Abb. 7
Querschnitt «a» Gaswerk: Gebiet West mit Portalbau West & Ofenhaus; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 8
Querschnitt «b» Gaswerk: Gebiet Ost mit Portalbau Ost und Bogenhalle; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 9
Abb. 27
Auszug aus dem Immissionskataster «Strassenlärm»; aus Grundlagen Grundlagen für die Grundstückschätzung, Areal Gas- werk; Stadt Schaffhausen, 2011
Abb. 28
Ausschnitt aus dem Situationsplan Gaswerk Schaffhausen im heutigen Zustand mit Altlasten-Verdachtsflächen; Städtische Werke Schaffhausen & Neuhausen am Rheinfall; 05.07.2000
Abb. 29
Abstrahierte Abbildung der angestrebten Baudichte; Eigenproduktion Autor
Abb. 30
abstrahierte Abbildung der zentralen Grün- und Freiräume östlich der Altstadt; Eigenproduktion Autor
Abb. 31
Städtebauliches Leitbild «Fischerhäusern / innere Rheinhalde»; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 32
Strukturkonzept erweiterter Perimeter und Gaswerk Areal; Eigenproduktion Autor
Abb. 33
Überblick über die bestehenden Bauten, deren Schutzpriorität und den Annahmen zu deren Umgang im Richtkonzept; Tabellarischer Überblick; Eigenproduktion Autor
Abb. 34
Überblick über die zu erhaltenden Bauten und deren heutige Nutzung; Tabellarischer Überblick; Eigenproduktion Autor
Ausschnitt Landeskarte LK25 mit überlagerter Reliefkarte [1:10‘00]; Bundesamt für Landestopographie swisstopo; http://map.geo.admin.ch/
Abb. 35
Ansicht auf das Areal des «Gundeldinger Feld»; Photographie Autor; 14.05.2014
Abb. 10
Ansicht des ersten Gaswerks mit bestehenden Wohnhäusern [1861]; 100 Jahre Gaswerk Schaffhausen; Willy Schudel; 1960
Abb. 36
Nördlicher Bereich des Innenhofs im Gundeldinger Feld; Photographie Autor; 14.05.2014
Abb. 11
Ausschnitt aus der Siegfriedkarte zwischen1880 - 1885 [1:10‘000]; undesamt für Landestopographie swisstopo; http://map.geo.admin.ch/
Abb. 37
Radialsystem V: Ansicht auf das Kesselhaus; Photographie von pixtur; 26.04.2008 https://www.flickr.com/photos/pixtur/2447738257
Abb. 12
Analysekarte «Öffentlicher Verkehr» [1:7‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen & ÖV-Güte- klassen ARE [http://map.geo.admin.ch]
Abb. 38
Alte Bürsti, Oberentfelden AG; http://www.alte-buersti.ch/index.php?menu=2&cid=72&id=3&page =1&pic=0 [zuletzt besucht: 15.06.2014]
Abb. 13
Analysekarte «Motorisierter Individualverkehr» [1:7‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen & Karte Lärm belastung durch Strassenverkehr Tag [Bundesamt für Umwelt BAFU]
Abb. 39
Les Machines de l‘île, Nantes F; http://www.lesmachines-nantes.fr/de/les-machines-de-l-ile/galerie- des-machines/ [zuletzt besucht: 15.06.2014]
Abb. 14
Analysekarte «Langsamverkehr» [1:7‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 40
Berechnung der möglichen, zusätzlichen Bruttogeschossfläche; Eigenproduktion Autor; Grundlage Bauordnung für die Stadt Schaffhausen
Abb. 15
Schwarz- und Weissplan erweiterter Perimeter Gaswerk [1:7‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 41
Beispielberechnungen gemäss Zonenvorschriften der Wohnzone W4; Eigenproduktion Autor; Grundlage Bauordnung für die Stadt Schaffhausen
Abb. 16
Analysekarte «Bebauungsstrukturen» [1:7‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 42 Photos & Weisspläne der verschiendenen Bebaungsvarianten; Photographien Autor; Weisspläne auf Basis AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 17
Situationsplan Gaswerk Areal [1:2‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 18
Überblick über ausgewählte Einzelbauten auf dem Gaswerk Areal; a] - h] Photographien Autor; 14.05.2014
Abb. 19
Analysekarte «Grün- und Freiräume» [1:7‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 20
Analysekarte «Nutzungen» [1:7‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 21
Ausschnitt aus dem Zonenplan der Stadt Schaffhausen [1:7‘000]; Reproduktion Zonenplan 2005, Stand: 01.06.2010; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 22 Ausschnitt Nordost aus dem Masterplan Rheinufer; Masterplan Rheinufer; Stand Beschluss Stadtrat, 12.05.2009; Stadt Schaffhausen
Abb. 43
Bebauungskonzept Gaswerk [massstablos]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 44
Kennzahlen der zukünftigen Bebauung des Gaswerk Areals; Berechnungen Autor
Abb. 45
Grundrisse der Erdgeschosse rund um den Ofenhausplatz [1:1000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 46 Schnitt durch den Ofenhausplatz mit siebengeschossiger Zeilenbaute [1:1‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen Abb. 47
Grundriss der beiden Wohnsiedlungen im Norden des Areals; 2. Obergeschoss [1:1‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 48
Ansicht auf die Bebauung entlang des Gaswerkwegs [1:1‘000]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 23
Plan «bebaubare Fläche» [Massstab 1:2‘000]; Grundlagen für die Grundstückschätzung, Areal Gaswerk; Stadt Schaff- hausen, 2011
Abb. 49
Wohnungsspiegel: Tabellarischer Überblick Berechnungen Autor
Abb. 24
Geschlossene Bebauung des Gaswerk-Areals entlang der Rheinhaldenstrasse Photographie Autor; 12.02.2014
Abb. 50
Visualisierung der zukünftigen Bebauung im Gaswerk Areal [1:1‘000] Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 25
Karte der Schutzempfehlung gemäss Detailinventar ARIAS [1:3‘000]; Reproduktion gemäss Grundlagen für die Grundstückschätzung, Areal Gaswerk; Stadt Schaffhausen, 2011 Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 51
Nutzungskonzept Gaswerk [massstablos]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 52
Referenzobjekte Portalbaute West; a] - d] Photographien Autor, 14.05.2014
Abb. 26
Belastungsgrenzwerte gemäss Lärmschutz-Verordnung; Eigenproduktion Autor auf Basis LSV Art. 40 Abs. 1
Abb. 53
Referenzobjekte Portalbaute Ost; b], d] Photographien Autor, 14.05.2014
Abb. 64 Der «fliegende» Grünraum «L‘aéroflorale»; a] Photographie Kristof Vrancken, 30.11.2013 Photographie Nino Cannella, 17.05.2013: https://www.flickr.com https://www.flickr.com/photos/z33be/11169643514/; [zuletzt besucht: 15.06.2014] d] http://www.alte-buersti.ch/index. php?menu=2&cid=80&page=1&pic=9 [zuletzt besucht: 15.06.2014] Abb. 65 Dachterrasse des Kulturvereins «Hinterhof» in Basel; http://hinterhof.ch/impressionen/dachterrasse/ [zuletzt besucht: Abb. 54 Referenzobjekte Ofenhaus; 15.06.2014] a], c], d] Photographien Autor, 14.05.2014 b] http://www.lesmachines-nantes.fr/de/les-machines-de-l-ile/galerie- Abb. 66 Visualisierung der Langsamverkehrsachse mit Baumbepflanzung; des-machines/ [zuletzt besucht: 15.06.2014] Eigenproduktion Autor Abb. 55 Referenzobjekte Kugelbehälter; Abb. 67 Holzsteg Lindli-Promenade; a], d] Photographien Autor 12.02.2014 aus: Lindli - Aufwertung Parkanlage; Konzept und Massnahmen; b] Photographie Bérangère Segura: https://www.flickr.com/ Stadtgärtnerei Schaffhausen photos/56964324@N06/9070551716 [zuletzt besucht: 15.06.2014] c] Photographie Hayal Oezkan: https://www.flickr.com/photos/ Abb. 68 Erschliessungskonzept motorisierter Individualverkehr und öffent- hayaloezkan/4916048179 [zuletzt besucht: 15.06.2014] licher Verkehr [massstablos]; Abb. 56 Referenzobjekte Neubauten; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen a] - d] Photographien Autor; 08.06.2014 Abb. 69 Sockelgeschoss: Grundriss Erdgeschoss [1:1‘000] Abb. 57 Übersicht der verschiedenen Nutzflächen im zukünftigen Gaswerk Areal; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen 3D-Visualisierung: Eigenproduktion Autor
tabellarischer Überblick: Berechnungen Autor
Abb. 58
Grün- und Freiraumkonzept Gaswerk [massstablos]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 59
Innenhof des «Gundeldinger Feld» , Basel Photographie Autor; 14.05.2014
Abb. 60
Photographie der Baumbepflanzung westlich des Ofenhauses 1; Photographie Autor; 14.05.2014
Abb. 61 Rückzugsort im Kocherpark [Bern]; Photographie Mark Howells-Mead; 12.09.2008: https://www.flickr. com/photos/mhowells/2852846459 [zuletzt besucht: 16.06.2014] Abb. 62
Projekt «Prinzessinnengarten» mit Gemeinschaftsgärten im urbanen Raum [Berlin]; Photographie Marco Clausen, 27.07.2011: https://www.flickr.com/ photos/39367406@N04/11545691785 [zuletzt besucht: 15.06.2014]
Abb. 63 Spielplatz der Siedlung Klee in Zürich-Affoltern; Photographie der Gemeinnützigen Bau- und Mietergenossenschaft Zürich, GBMZ
Abb. 70
Berechnung der Mindestanzahl an Abstellflächen für Personenwagen; Berechnungen & tabellarischer Überblick Autor
Abb. 71
Erschliessungskonzept Langsamverkehr [massstablos]; Eigenproduktion Autor; AV-Daten der Stadt Schaffhausen
Abb. 72
Überblick Rechtsgrundlagen; tabellarischer Überblick Autor
Abb. 73
Überblick Merkblätter; tabellarischer Überblick Autor
Abb. 74 Abb. 75
Überblick über die theoretisch für eine Umzonung des Gaswerk Areals geeigneten Zonen und deren zentralen Vorschriften; tabellarischer Überblick Autor auf Basis Bauordnung für die Stadt Schaffhausen [Stand 01.06.2010] Ablaufdiagramme der zur planungsrechtlichen Umsetzung notwendigen Verfahren; Eigenproduktion Autor
ANHANG