Verkehrsplanung: Betriebs- und Gestaltungskonzept Diepoldsau

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Betriebs- und Gestaltungskonzept Diepoldsau Analyse Ausgangslage

Abschnitte

Rural geprägte Gemeinde an der Schweizer Grenze Die Gemeinde Diepoldsau liegt im nordöstlichen Teil des Kantons St. Gallen und befindet sich im St. Galler Rheintal an der schweizerisch-österreichischen Grenze. Die Bevölkerung beträgt aktuell rund 6‘000 Einwohner, die Anzahl Arbeitsplätze liegt bei ca. 2‘400, wovon rund die Hälfte im gewerblichen Sektor liegt. Das Diepoldsauer Gemeindegebiet wird im Westen von den Schweizer Gemeinden Widnau, Balgach und Oberriet und im Osten vom Zoll abgrenzt.

Bearbeitungsperimeter Die Kantonsstrasse Nr. 41 des Kantons St. Gallen, welche die Gemeinde Diepoldsau auf einer Länge von ca. 2,2km durchquert, bildet den Bearbeitungsperimeter. Dieser beginnt im Osten der Gemeinde unmittelbar nach der Rhein-Brücke, im Westen wird der Perimeter durch die schweizerisch-österreichische Grenze definiert.

Öffentlicher Verkehr

Abschnittsbildung Im Folgenden wurde der Perimeter in drei Abschnitte unterteilt:

Buslinie 303 als Verbindung zum Umsteigeknoten Die Linie 303 der Rheintal Bus AG (RTB) verkehrt zwischen Bahnhof Heerbrugg und der Haltestelle „Diepoldsau Dorf“, bzw. „Hohenems Emserpark“. Sie befährt dabei die Achse Tram-/ Hohenemserstrasse und bedient fünf Haltestellen. Die Linie weist zu den Hauptverkehrszeiten einen erweiterten Halbstundentakt bis zur Haltestelle „Diepoldsau Dorf“ (drei Kurse pro Stunde) und einem stündlichen Takt bis Hohenems auf. Die Buslinie schliesst Diepoldsau somit mit einem hinkenden

Unterschiedliche Gegebenheiten in den Abschnitten Die Abschnittsbildung wurde vorgenommen um den jeweils vorherrschenden Gegebenheiten gerecht zu werden. Die Strassenquerschnitte auf dem Abschnitt Tramstrasse wurden kürzlich saniert, weisen aber immer noch zahlreiche Mängel auf. Dem Abschnitt Zentrum wird besondere Beachtung geschenkt. Um auf die räumlichen Gegebenheiten zu reagieren wird hier eine umfassende Sichtweise eingenommen, bei der die Anforderungen des Städtebaus und der integrierten Verkehrsplanung angewendet werden. Auf dem Abschnitt Hohenemserstrasse herrschen wiederum andere Bedingungen. So spielen vor allem die Einfamilienhäuser mit ihren Vorgärten, die direkt an die Strasse grenzen, eine wichtige Rolle.

• Abschnitt Tramstrasse: Westliche Dorfeinfahrt bis Knoten Tramstrasse – vordere Kirchstrasse/Steigstrasse • Abschnitt Zentrum: Knoten Hohenemserstrasse – vordere Kirchstrasse/Steigstrasse bis Knoten Hohenemserstrasse hintere Kirchstrasse/Sonnenstrasse; inkl. Gemeindeplatz und Umgebung

20-Minuten-Takt an den Umsteigeknoten Bahnhof Heerbrugg an – mit Verbindungen nach St. Gallen, Altstätten SG und Buchs SG.

Ein für Hauptstrassen typischer DTV Die Achse Tramstrasse-Hohenemserstrasse weist einen für Kantonsstrassen grundsätzlich typischen DTV von rund 11‘000 bis 20‘000 Fahrzeugen auf, wobei grössere örtliche Unterschiede festzustellen sind (siehe Schema DTV). Ein grosser Teil des Verkehrs auf der Achse ist Ziel-/Quellverkehr.

Geregelter Ablauf in Spitzenzeiten beeinträchtigt Zu Spitzenzeiten, wenn sich der Verkehr auf der Achse staut, ist der Betrieb der Buslinie zum Teil erheblich beeinträchtigt, bzw. gestört.

au ein

Obere Böschachstrasse

Tramstrasse • Der Abschnitt Tramstrasse weist den höchsten DTV aller Abschnitte auf (siehe Schema DTV-Anteil)

13‘000

Untere Böschachstrasse

Sonnenstrasse

Vordere Kirchstrasse

14‘000

12‘000

nal

77.8 Km

Buslinie 303

Fz/d

11‘000

Regionale, bzw. lokale Velo- und Wanderwege Auf der Achse Tram-/Hohenemserstrasse verläuft ein regionaler Velo- und ein lokaler Wanderweg. Weitere Velo- und Wanderwege münden in die Achse. Besonders im Zentrum sind viele Velofahrer im querenden Verkehr zu beobachten.

Geschwindigkeitsverlauf in der Ortsdurchfahrt Massstab für Konflikte im Strassenraum

Schmale Velostreifen als Sicherheitsrisiko Sowohl die Velostreifen als auch die Trottoirs weisen auf der gesamten Achse zu schmale Breiten auf (z. B. Velostreifen von ca.

XII

III

VI

B e n z i n

Dorfeingang

• Die Fahrbahnbreite (ohne Velostreifen) beträgt auf dem gesamten Abschnitt mindestens vier Meter, es sind beidseitig sowohl Trottoirs als auch Velostreifen zu finden. Diese sind jedoch sehr schmal bemessen • Der Abschnitt kann als eigentlichen Übergangsbereich zwischen Zentrum und Dorfausgang charakterisiert werden. Es sind zwar v.a. im zurückgelagerten Bereich Wohnnutzungen anzutreffen, entlang der Strasse sind hauptsächlich Gewerbe- und Dienstleistungs- sowie Gastronomiebetriebe angesiedelt

Nichtmotorisierter Verkehr

Quelle: Verkehrszählung 2011

IX

Sickerka

1:10‘000 Rhein

Hintere Kirchstrasse

Steigstrasse

Schmitterstrasse

Heerbrugg Rheinbrücke

20‘000

nur 0.8m). Dies ist ein Grund für Konflikte des Veloverkehrs mit dem MIV. Es wurde beobachtet, dass bei Überholmanövern von PKWs und LKWs häufig die Gegenfahrbahn benutzt wurde. Bedingungen für den Langsamverkehr mangelhaft Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Bedingungen für den NMV besonders bezüglich der Verkehrssicherheit ungenügend sind. Dies ist vor allem auf die Dominanz des Auto- und Lastwagenverkehrs sowie eine mangelhafte Strassenraumgestaltung zurückzuführen.

Zentrum • Der Abschnitt Zentrum ist mit seinen 160 Metern sehr kurz. Der DTV ist mit rund 13‘000 Fahrzeugen etwas geringer als auf der Tramstrasse (siehe Schema DTV-Anteil) • Laut Verkehrsuntersuchung Diepoldsau (2011) ist eine Unfallhäufung am Knoten Tramstrasse - Vordere Kirchstrasse/ Steigstrasse festzustellen

Dorfeingang

• Der Abschnitt weist keine spezifische Veloführung auf

en au ein Rh

90 km/h

Velorouten

• Aufgrund der Schulhauses Schmitter an der Vorderen, bzw. Hinteren Kirchstrasse queren viele Schulkinder die Achse im Zentrum

80 km/h

Alter Rhein

vorherrschend

• Es sind beidseitig geführte Trottoirs vorzufinden • In der Mitte des Gemeindeplatzes liegt eine Bushaltestelle, welche von den Kursen, die nur bis „Diepoldsau Dorf“ verkehren als Wendeanlage genutzt wird. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine gedeckte Veloabstellanlage

Sickerka

nal

50 km/h erwünscht

Wanderrouten

77.8 Km

angebauter Bereich

Dorfmitte

angebauter Bereich

Übergangsbereich

freie Strecke

1:10‘000

• Das Angebot an Parkplätze ist gross. Sie liegen v.a. auf dem Gemeindeplatz, vor der Kantonalbank, hinter der Post

Wander- und Velorouten

Alterr Rhein

1:25‘000

Übergangsbereich

Rhein

30 km/h

freie Strecke

• Die Strassenraumgestaltung ist im Perimeter insgesamt ungenügend und ein einheitliches Gestaltungskonzept ist nicht ersichtlich

Schwerverkehr erscheint dominant Der Schwerverkehrsanteil beläuft sich auf durchschnittlich 4 bis 7%. Obwohl dieser Anteil auf Kantonsstrassen üblich ist, erscheint der Schwerverkehr im ländlich geprägten Diepoldsau sehr dominant. Der hohe Anteil resultiert vermutlich auch daraus, dass die Achse als Verbindung zwischen der österreichischen und schweizerischen Rheintalautobahn dient.

• Die Achse wirkt als Durchgangsstrasse ohne Aufenthaltsqualitäten • Die Strassenbegrünung ist nicht ausreichend und mangelhaft. Die Anordnung der einzelnen Bäume wirkt dabei unlogisch und zufällig • Die Dominanz von MIV und Schwerverkehr ist sehr hoch • Die Sicherheit für Velo- und Fussverkehr ist aufgrund des geringen Platzangebots ungenügend

en

• Es ist eine Unfallhäufung zwischen Ein-/Ausfahrt Moosstrasse, bzw. Einfangweg festzustellen Hohenems Zoll

DTV

Hauptproblematik

Spezifische Merkmale auf den Abschnitten Rh

Alter Rhein

• Abschnitt Hohenemserstrasse: Knoten Hohenemserstrasse – hintere Kirchstrasse/Sonnenstrasse bis Zollamt

Motorisierter Individualverkehr

Analyseplan

• Das Zentrum ist gestalterisch nicht wahrnehmbar und ohne Charakter, vor allem weil identitätsstiftende Elemente weitgehend fehlen

und im Bereich Raiffeisenbank. Weiter befindet sich beim Gemeindehaus eine Tiefgarage • Öffentlichen Nutzungen wie das Gemeindehaus, mehrere Banken, die Post, das Schulhaus und die Migros prägen den Platz

• Das Zentrum bildet keine städtebauliche Einheit und somit keinen attraktiven Stadtraum mit Aufenthaltsqualität

• Der Aussenraum wird stark vom MIV, den vielen Parkplätzen und von den beiden LSA-Knoten geprägt. Der Gemeindeplatz ist uneinheitlich gestaltet und mit Veloabstellanlage, Parkplätzen, der Buswendeschlaufe und dem abgegrenzten Vorbereich des Gemeindehauses stark durchtrennt. Hohenemserstrasse • Dieser Abschnitt weist die geringste Belastung durch den MIV auf; der DTV beträgt durchschnittlich zwischen 11‘000 und 13‘000 Fahrzeugen. Die Fahrbahnbreite (ohne Velostreifen) beträgt mindestens vier Meter • Laut der Verkehrsuntersuchung Diepoldsau (2011) ist eine Tendenz zu Geschwindigkeitsüberschreitungen im erweiterten Bereich des Knotens Hohenemserstrasse – Böschachstrasse, jedoch keine Unfallhäufung festzustellen. Als mögliche Ursache gilt das Strassenerscheinungsbild

schmaler/kein Velostreifen

• die Hohenemserstrasse führt beinahe schnurgerade vom Zollamt bis ins Zentrum und weist wenig Aufenthaltsqualität auf. Der Strassenraum ist signifikant vom Verkehr geprägt und dies obwohl entlang der Achse hauptsächlich Wohnnutzungen zu finden sind

öffentliche Gebäude

kein Trottoir

• Ab Höhe Noventa wird der Veloverkehr auf beidseitig markierten Velostreifen geführt, diese sind jedoch durchgehend zu schmal. Der Velostreifen wird kurz vor dem Zollamt aufs Trottoir geführt • Entlang der Hohenemserstrasse ist grundsätzlich ein beidseitig geführtes Trottoir vorzufinden, diese sind jedoch meist zu schmal (ca. 1.5m). Zwischen der Verzweigung Widenstrasse und Werk- bzw. Alpsteinstrasse befindet sich nur südlich der Achse ein Trottoir

Wohnen

schmales Trottoir

raumgestaltende Fassaden

ökonomie Gebäude

schützenswerte Bauten

Gewerbe Gastronomie

Bushaltestelle

P

Fussgängerstreifen

Parkplatz

markante Bäume gedeckte Veloabstellanlage Hauszufahrten Zoll starke Fussverkehrsströme

A

A

Querschnitte

fehlender Eingangsbereich Übergänge gefährliche Stelle

en au ein Rh

A F

P E

A

Alter Rhein

D

F

D

C

P

C

B

P

E

nal

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Sick

B

in Rhe Böscha ach chkkan ana all

1:2‘000

Tramstrasse

Zentrum

Hohenemserstrasse

Ziele Allgemein Innerörtliche Hauptstrasse mit drei Funktionen Die Achse Tramstrasse – Hohenemserstrasse als innerörtliche Hauptstrasse hat grundstätzlich drei Funktionen zu erfüllen: Sie muss einerseits verbinden, z.B. als Verbindungsachse zwischen Heerbrugg und Hohenems und den Rheintal-Autobahnen E43 und E60. Andererseits muss die Achse erschliessen, d.h. sie dient der Bevölkerung und dem lokalen Gewerbe zur Groberschliessung. Als letzte, aber ebenso wichtige Funktion dient sie dem Aufenthalt und der Begegnung mit entsprechenden Qualitäten. Aufwertung und Verbesserungen Die Analyse des Ist-Zustandes und die drei erwähnten übergeordneten Anforderungen an eine innerörtliche Hauptstrasse bilden die Grundlage für die Formulierung von Zielen. Sie beinhalten die Aufwertung des gesamten Strassenraums und die Verbesserung der verkehrsbetrieblichen Funktionen.

Städtebau / Gestaltung Mitberücksichtigung übergeordneter Instrumente Übergeordnete Konzepte und Empfehlungen werden zudem berücksichtigt: Z. B. das Gesamtverkehrskonzept (Version 3.10; Februar 2012) und das Agglomerationsprogramm Rheintal (26. Oktober 2011). Bei der Zielformulierung wird davon ausgegangen, dass die von der Gemeinde erwünschte Umfahrungsstrasse erstellt wird und somit von einer Reduktion des DTV im Betrachtungsperimeter ausgegangen werden kann.

Verkehr

• Die Gestaltung des Strassenraums soll einen spezifischen Charakter erhalten, der zur Nutzung und zur Umgebung passt

• Der Gemeindeplatz soll zu einem erlebbaren Dorfplatz umfunktioniert und -gestaltet werden, so dass die verschiedenen Nutzer, bzw. Nutzungen Platz zur Entfaltung erhalten. Er soll zum Einkauf, Flanieren sowie zum Verweilen einladen.

• Die Achse soll nicht nur als Durchfahrtsverbindung wahrgenommen werden, weshalb Funktion und Gestaltung aufeinander angepasst werden

• Der Platz soll mit den angrenzenden Gebäuden eine eigene städtebauliche Einheit bilden und von störenden Trennelementen befreit werden

• Die Trennwirkung der Achse soll verringert werden und das angrenzende Umfeld besser mit der Strasse verzahnt werden

• Der Abschnitt Zentrum soll für alle Nutzer als Zentrumsbereich ersichtlich und erlebbar werden, diese Zentrumsfunktion soll visuell hervorgehoben werden

• Im Zentrum soll ein attraktiver Strassenraum mit grosszügigen Aufenthaltsbereichen entstehen

• Der Gemeindeplatz und der südlich davon gelegene Bereich an der Hohenemserstrasse zwischen Vorderer Kirchstrasse und Sonnenstrasse soll besser miteinander verbunden werden

• Die Aufenthaltsqualität an der Achse Tramstrasse – Hohenemserstrasse soll verbessert werden

• Die Achse und der Platz sollen eine ansprechende Strassenbegrünung erhalten.

Allgemein • Mit der neuen Umfahrungsstrasse wird der DTV im Betrachtungsgebiet abnehmen und folglich werden auch die Lärm- und Schadstoffemissionen auf ein verträgliches Mass reduziert • Die Funktion des gesamten Strassenabschnittes soll in Richtung Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer entwickelt werden • Im Abschnitt Zentrum soll das Prinzip der Koexistenz angewendet werden • Das Verkehrsregime wird den Zielen angepasst. Im Zentrum entsteht eine Tempo 30-Zone. Auf der Tram- und Hohenemserstrasse soll weiterhin Tempo 50 gelten

Motorisierter Individualverkehr • Sowohl die Tram- als auch die Hohenemserstrasse sollen ihre Funktion als wichtige Verbindungs- und Groberschliessungsachse weiterhin beibehalten • Es soll ein möglichst steter Verkehrsablauf gewährleistet werden können, sogenanntes «stop & go» soll verhindert werden Nichtmotorisierter Verkehr • Die Bedingungen für den NMV sollen stark verbessert werden und dabei die Dominanz des MIV gebrochen werden • Die Verkehrssicherheit, besonders für den NMV soll erhöht werden. Dafür sollen der Velo- und der Fussverkehr genügend breite und sichere Verkehrsflächen erhalten • Es soll eine attraktive Fussgängerlängsführung erreicht werden. Troittoirengstellen sollen beseitigt sowie ausreichend und sichere Fussgängerquerungsmöglichkeiten am richtigen Ort geschaffen werden • Im Zentrum soll flächiges Queren möglich sein

Öffentlicher Verkehr • Der ÖV soll prioritär behandelt werden und somit überall Vortritt geniessen • Die Haltestellen des öffentlichen Verkehrs werden auf die Fahrbahn verschoben und für den Fussverkehr gut zugänglich sein • Die Haltestelle «Diepoldsau Dorf » soll in geeigneter Weise in den umgestalteten Gemeindeplatz integriert werden • Die Lage der Bushaltestellen soll optimiert, und die Möblierung und Ausgestaltung der Bushaltestellen soll vereinheitlicht werden

Hochschule für Technik Rapperswil Semesterarbeit Verkehrsplanung HS2012 Studenten: Philip Spring, Bernhard Leder, Nils Hviid Betreuung: Klaus Zweibrücken


Konzept Zusätzliche LKW-Aufstellfläche Die Prinzipien der Achse Tram-/Hohenemserstrasse gelten auch auf dem Abschnitt Zollstrasse. Aufgrund der Nähe zum Zoll wird hier dem Bedürfnis einer LKW-Wartespur entsprochen. So soll nebst der Kernfahrbahn die bereits bestehende LKWAufstellfläche Richtung Österreich beibehalten werden. Der Velostreifen wird neu nicht auf das Trottoir, sondern neben der LKW-Aufstellfläche vorbeigeführt.

Konzeptschema

Landerwerb nötig Zur Erstellung des mindestens 2.0m breiten Trottoirs muss auf dem gesamten Abschnitt nördlich ein Landerwerb getätigt werden.

Kernf

ahrba

Verschiebung Bushaltestelle Die Bushaltestelle „Diepoldsau Storchenbühl“ im Abschnitt Hohenemserstrasse West wird um einige Meter Richtung Westen verschoben. Diese wird neu westlich der Einmündung Widenstrasse platziert und ein Fahrbahnteiler mit Fussgängerstreifen zwischen den beiden Fahrbahnhaltestellen errichtet.

Priorisierung öffentlicher Verkehr Der ÖV wird neu priorisiert. Mit Ausnahme der Haltestelle „Diepoldsau Dorf“ werden alle Bushaltestellen als Fahrbahnhaltestellen ausgebildet und einige punktuell verschoben. Teilweise muss das Wartehäuschen auf Privatgrund erstellt und somit durch Grunddienstbarkeiten oder Landkauf gesichert werden.

Sicherheitsstreifen anstelle Fussgängerstreifen Im Abschnitt Hohenemserstrasse Ost weicht einzig die Fussgängerführung von den Prinzipien der Achse Tram-/Hohenemserstrasse ab. Auf diesem knapp 700 Meter langen Abschnitt steht den Fussgängern auf der nördlichen Seite der Hohenemserstras-

Nutzungskonzept

Absch

se kein Trottoir zur Verfügung. Denn die diesen Abschnitt prägenden Einfamilienhäuser mit ihren an die Hauptverkehrsachse angrenzenden und grosszügigen Vorgärten werden hauptsächlich über die umliegenden Quartierstrassen erschlossen. Um jedoch auch hier ein möglichst hohes Mass an Sicherheit zu garantieren, wird auf der nördlichen Seite ein Sicherheitsstreifen (mind. 0.6m) aus eingefärbtem Asphalt erstellt. Er dient dem Veloverkehr in Notsituation als Ausweichfläche.

nitt Tr amstr ass

Abschnitt Zoll

e

serstrasse Ost Abschnitt Hohenem Abschnit

50

N

Querschnittswechsel per Fussgängerstreifen sichern Beim Übergang Abschnitt Hohenemserstrasse Ost – Zollstrasse wird die sichere Querung mittels Fussgängerstreifen ermöglicht.

se mserstras Abschnitt Hohene

t Zentrum

30

2.0

1.25

5.0

1.25

2.0m

Fuss

Rad

MIV

Rad

Fuss

S

N Platz

Tramstrasse

50

2.8

2.0

2.8

MIV

Fuss

MIV

S

N

Platz

Mehrzweckstreifen

Bushaltestelle bestehend

Platz

Sicherheitsstreifen

Bushaltestelle verschoben / neu

Strasse

Fussgängerquerung bestehend

Torsituation

Trottoir

Fussgängerquerung verschoben / neu

Landerwerb

1.25

4.6

1.25

2.0m

Fuss

Rad

MIV

Rad

Fuss

N

0.6 1.25

4.6

1.25

2.0m

Sicherheit Rad

MIV

Rad

Fuss

bestehend

Gastro

1.56

Rinne Fahrbahnbegrenzung

Ein

kau

1.50

f

P

8.07

Bundstein Platzgestaltung Gastro Einkauf Gewerbe

1.45

Rad

MIV

LKW

Rad

S

Fuss

bestehend

1.49

14.76

Gastro

Querschnitt A-A 1:200

1.50

8.10

1.50

BU

Querschnitt C-C 1:200

Querschnitt B-B 1:200

neu

neu

Detail Tramstrasse (neues Eingangstor) 1:500

Bushaltestelle Stahlnägel versiegelte Fläche bestehende Gebäude

Landerwerb

Gebäude Abbruch Kiesfläche Bäume Grünfläche

1:1‘000

Fuss

1.25 >2.0m

11.10

Parkierung Velo

P

3.0

11.02

Parkierung MIV

Gewerbe

4.6

Querungshilfe

P

Einkauf

1.25

Rampe

K

Post

11.71

Tramstrasse 13

Café

2.0

Querschnitt C-C 1:200

bestehend

Trottoir

N

Zoll

Querschnitt B-B 1:200

Heerbrugg Bhf 303

deGemein haus

50

S

Hohenemserstrasse Ost

Querschnitt A-A 1:200

Platzfläche

Einkauf

S

Hohenemserstrasse West

Strasse

Bank

50

2.0

Zentrum

Gebäude

West

2.80 >2.00 1.25

5.00

2.00

1.25 >2.00

2.80

neu

Hohenemsserstrasse 10

Bessere Integration durch Kernfahrbahn Durch die Reduktion der Verkehrsfläche für den MIV, erhält auch der Fussverkehr auf beiden Seiten der Strasse genügend breite Trottoirs (mind. 2.0m). Die Velostreifen sind durchgehend 1.25m breit. Diese Massnahme führt zu einer besseren Integration der Fahrbahn ins Siedlungsgebiet, zur Erhöhung der Si-

N

Hohenemsserstrasse 10

Kernfahrbahn als Funktions- und Gestaltungsprinzip Die Hauptverkehrsachse der Gemeinde Diepoldsau soll auf ihrer gesamten Länge und in allen Abschnitten neu einem einheitlichen Gestaltungsprinzip folgen. Mittels einer Kernfahrbahn soll die Dominanz des MIV gebrochen und dem Veloverkehr genügend breite und sichere Velostreifen zur Verfügung gestellt werden. Die Fahrbahnbreiten (ohne Velostreifen) betragen neu 5.0m (Tramstrasse) und 4.6m (Hohenemser- und Zollstrasse). Die unterschiedlichen Breiten ergeben sich aus den ungleichen DTV-Werten auf diesen Abschnitten.

Querschnittswechsel per Fussgängerstreifen sichern Beim Übergang Abschnitt Hohenemserstrasse West – Ost wird eine sichere Querung mittels Fussgängerstreifen gewährleistet.

Kernfahrbahn n

Abschnitte Hohenemserstrasse West und Ost

Kernfahrbahn bietet MIV genügend Platz Auch mit dem Prinzip der Kernfahrbahn bleibt dem MIV und dem LKW-Verkehr eine genügend breite Fahrbahn. Diese lässt alle möglichen Begegnungsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Fahrzeugen ohne Ausweichmanöver auf den Velostreifen zu.

hn

Kernfahrbahn LKW

Kernfahrbah

Grundprinzipien cherheit, zu einer Verminderung der Geschwindigkeit sowie zu einer Verstetigung des Verkehrsablaufs.

Detail Hohenemserstrasse Übergang Sicherheitsstreifen

Konzept Zentrum neue Platzgestaltung

Zoll

Dorfeingang gestalterisch hervorheben Der westliche Dorfeingang soll neu auch im Strassenraum gestalterisch wahrnehmbar werden. Die bestehende Bushaltestelle „Diepoldsau Hennemoos“ wird um einige Meter verschoben und neu zwischen den beiden T-Knoten Hennimoosstrasse und Einfangweg platziert. Zwischen der Haltestelle dorfauswärts, bzw. -einwärts soll ein Fahrbahnteiler mit Aufstellflächen, Fussgängerstreifen und Baumbepflanzungen errichtet werden (siehe Detail Tramstrasse). Diese Massnahme schafft ein neues Eingangstor und erhöht die Sicherheit in diesem Bereich.

Detail Tramstrasse neues Eingangstor

Hohenemsserstrasse 4

Abschnitt Zentrum wird umfassender betrachtet Der Abschnitt Zentrum soll sowohl verkehrsbetrieblich und funktional sowie städtebaulich betrachtet werden. Hier interessieren nicht nur der Strassenraum der Hohenemserstrasse, sondern auch die diversen, rund um den Gemeindeplatz angesiedelten Nutzungen. Die vier weiteren Abschnitte hingegen werden vor allem verkehrsbetrieblich und funktional betrachtet. Doch auch in diesen Abschnitten soll mit gezielten Gestaltungseingriffen ein hohes Mass an Aufenthaltsqualität erreicht werden.

Abschnitt Zollstrasse

Hohenemsserstrasse 4

Ausgangslage Nachdem im Arbeitsschritt «Analyse» die Achse Tram-/Hohenemserstrasse noch in drei Abschnitte unterteilt wurde, werden die Bereiche nun erweitert. Es handelt sich hierbei um die Abschnitte Tramstrasse, Zentrum, Hohenemserstrasse West und Ost sowie um den Abschnitt Zollstrasse.

Abschnitt Tramstrasse

Tramstrasse 13

Allgemein

>9.00 >2.00 1.25

7.60

11.50

4.60

1.25 >2.00

11.10

Poller

Einkaufen

Fussgängerstreifen

gedeckte Veloabstellplätze

Jahrmarkt

Verkehrsfläche

flächige Querung

Veloabstellplätze

Unterhaltung

Multifunktionsbereich

Verkehrsführung

Gastronomie

Aufenthaltsbereich

Linienführung Bus

Gartencafé

Einfahrten

Eingangstor (Bäume)

Platz

P

bestehend

bestehend

Detail Hohenemserstrasse (Übergang Sicherheitsstreifen) 1:500

Kiosk

K

Querschnitt F-F 1:200

Querschnitt E-E 1:200

bestehend

WC

Hohenemserstrasse 67

Autoparkierung

neue Gebäude

Querschnitt D-D 1:200

Strassenlampe

Hohenemsserstrasse 42

Verweilzone

Mehrzweckstreifen

Hohenemserstrasse 41

Bus

bestehende Gebäude

Verkehrsfläche Bus

2.52 3.95

Trennelement

2.00

4.06

1.52

Querschnitt D-D 1:200

14.52

Querschnitt E-E 1:200

neu

neu

kau

f

Gastro Einkauf Gewerbe

Gastro

BUS

>2.00

2.55

2.00

2.55

>2.00

13.11

Einkauf

Post

Einkauf

30

BU

S

Restaurant

Bank

Gewerbe

1:1‘000 Gebäude

Kiesfläche

Mehrzweckstreifen

Platz

Glasdach

Beleuchtung

Verkehrsfläche

Baumgruppe

Rampe

Platz Markt/Chilbi

Baumallee

Konzept Zentrum (neue Platzgestaltung) 1:500

Abschnitt Zentrum BETRIEB Koexistenz statt Dominanz Im gesamten Abschnitt Zentrum soll das Prinzip der Koexistenz unter den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer gelten. Als Temporegime wird im gesamten Abschnitt neu Tempo 30 eingeführt. Mehrzweckstreifen zur Querung Entgegen dem auf den restlichen Abschnitten gültigen Prinzip mit Kernfahrbahn wird im Zentrumsbereich auf eine Lösung mit Mehrzweckstreifen gesetzt. Dieser soll eine flächige Querung der Strasse für den Fussverkehr ermöglichen und als Abbiegehilfe für den MIV und den Veloverkehr dienen. Gleichzeit soll mit dieser Massnahme der nördliche und südliche Teil des Platzes verbunden werden. Es werden jedoch weiterhin zwei Fussgängerstreifen zur Verfügung stehen. Dies aufgrund starker Fussgängerströme zwischen den beiden Schulhäusern (viele Schulkinder) und der Sicherstellung des Zugangs der Bushaltestelle für Mobilitätsbehinderte.

PLATZGESTALTUNG & STÄDTEBAU Veloverkehr im Mischverkehr Im Abschnitt Zentrum wird auf eine separate Veloführung verzichtet, so dass der Veloverkehr im Mischverkehr (Fahrbahnbreite: 2.8m, kein Velostreifen) durch den Abschnitt geführt wird. Der MIV wird hinter dem Veloverkehr fahren und ihn nicht überholen. Neuanordnung der Parkplätze und Veloabstellanlagen Die ehemals südlich der alten Post gelegenen Parkplätze werden aufgehoben und sowohl westlich des Gemeindehauses, bei der Kantonalbank und südlich der heutigen Post ersetzt. Eine zusätzliche Erhöhung des Parkplatzangebotes in der bestehenden Tiefgarage ist denkbar. Die zentrale Veloabstellanlage auf dem Gemeindeplatz wird durch mehrere dezentrale Anlagen (gedeckt und ungedeckt) ersetzt.

neu Hohenemsserstrasse 42

Ein

Café

Querschnitt F-F 1:200

Hohenemserstrasse 41

Gastro

deGemein s hau

Neue Bushaltestellen Der Bus erhält auf dem Gemeindeplatz eine neue zentrale Haltestelle mit einem multifunktionalen Gebäude mit eigenem architektonischen Ausdruck (grosses Glasdach). Das Gebäude beherbergt ein öffentliches WC, ein Kiosk und eine gedeckte Veloabstellanlage. Hier werden die Buskurse bis „Diepoldsau Dorf“ wenden können. Der Bus der bis nach Hohenems fährt wird auf der neu geschaffenen Fahrbahnhaltestelle auf der Hohenemserstrasse (Höhe Noventa) halten. Hier wird aufgrund der Trichterwirkung, hervorgerufen durch den Querschnittswechsel in unmittelbarer Nähe, auf einen vorgelagerten Fussgängerstreifen verzichtet. Bei der Rückfahrt hält er ebenfalls an der Haltestelle auf dem Platz. Die Busführung Richtung Tramstrasse verläuft quer über den unteren östlichen Teil des Platzes (markiert durch Stahlnägel). Hier können beide Busse direkt in die Hauptstrasse einmünden.

Knotenentflechtung zu vier T-Knoten Die beiden bestehenden Knoten Tramstrasse – Vordere Kirchstrasse/Steigstrasse und Hohenemserstrasse – Sonnenstrasse/ Hintere Kirchstrasse werden entflochten und neu als vier eigenständige T-Knoten mit neuer Vortrittsregelung geführt. Durch das Zurückversetzen der Haifischzähne bei den Einmündungen der T-Knoten in die Hohenemserstrasse soll die Dominanz des MIV weiter minimiert werden (Prinzip Trottoirüberfahrt).

Strassen ordnen sich Platzfläche unter Auch die Gestaltung des Zentrumsbereichs folgt einer übergeordneten Idee. Als Gestaltungselement dient ein einheitlicher Belag (dunkler Asphalt), der den erweiterten Gemeindeplatz als grosse zusammenhängende Fläche visuell zusammenhält. Die vier T-Knoten-Strassen werden in den Platz integriert und sind niveaugleich mit der Platzfläche. Sie werden durch Rinnen abgegrenzt und somit dem Platz untergeordnet. Neuordnung und -gestaltung des Gemeindeplatzes Die Neugestaltung des Platzes soll den Qualitätskriterien für Plätze gerecht werden und Identität stiften. Die Nutzungen auf dem heutigen Gemeindeplatz werden deshalb neu zugeteilt und geordnet: So wird die Fläche unmittelbar vor dem Eingang zum Gemeindehaus für den Chilbi-Betrieb und den Markt freigehalten. Im südlichen Teil soll mit Baumbepflanzungen, Kiesflächen und Sitzgelegenheiten ein Ort zum Verweilen geschaffen werden.

Saisonale Strategien und temporäre Nutzungen Ein Pavillon soll neue Nutzungen auf den Platz bringen. So können hier im Rahmen von Veranstaltungen und nach saisonalen Strategien Konzerte, Ausstellungen usw. durchgeführt werden. Auch der Betrieb einer kleinen Bibliothek oder Ludothek wäre vorstellbar. Durchlässigkeit statt Trennung Den Platz soll eine grosse Durchlässigkeit auszeichnen: So wird er zwar mittels Rinnen und Baumbepflanzungen gegliedert, jedoch nicht durchtrennt und bleibt so von überall einsehbar. Weiter soll das Gebäude der alten Post umgenutzt werden und mit einem Café samt Vorplatz bereichert werden. Plan lumière Auch die Beleuchtung des neu gestalteten Platzes nimmt eine zentrale Rolle ein. So werden sowohl auf dem Mehrzweckstreifen (doppelseitig) und entlang der einmündenden Strassen sowie rund um die Marktfläche neue Strassenlampen nach einer einheitlichen Gestaltungsidee erstellt.

2.48

10.00

13.11

Betrieblich-gestalterisches Gesamtkonzept

9.52

1.52

Torsituationen als Eingangsbereiche An den Eingangsbereichen zum Platz werden mittels Baumbepflanzungen und der Anhebung der Fahrbahn auf Platzniveau (Rampen) Eingangstore geschaffen. Eingriffe in die vorhandene Bausubstanz Um dem Platz städtebaulich eine neue und klare Raumstruktur zu verleihen, sind Eingriffe in die vorhandene Bausubstanz unumgänglich. So werden einerseits an der Ecke Tramstrasse – Steigstrasse, andererseits südlich entlang der Hohenemserstrasse je vier Bauvolumen ersetzt. Diese städtebaulichen Eingriffe geschehen auch aufgrund der veränderten Verkehrsführung in Folge der neuen T-Knoten. Baumbepflanzung als Raumkante Südlich entlang der Hohenemserstrasse sollen neue Baumbepflanzungen eine Promenade bilden, welche zugleich eine Raumkante bilden. Der Chilbi-Platz wird von östlich von zahlreichen weiteren Bäumen gerahmt und der Platz somit in mehrere Funktionsbereiche strukturiert.

0.60

1.25

4.60 10.00

1.25 >2.00

Hohenemserstrasse 67

1.58

Flanierzone

8.48

>2.00 1.25

4.60

1.25 14.52

3.00

>2.00


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