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fricktal.info n 25 n 23. Juni 2021
Vorbei ist’s mit der Ruhe im Dorf Der VMC Schupfart veranstaltet am 17. Oktober ein Motocross-Revival Fortsetzung Front
Müller am 17. Oktober nicht. «Wir haben mal so 5000 kalkuliert», erzählt Doris Müller mit Blick auf den 17. Oktober. Grundsätzlich seien sie aber auf alles vorbereitet, egal, ob 1000 oder 10 000 Besucher kommen. Die Helfer scharrten schon mit den Hufen, einige hätten bereits eine Woche Urlaub eingeplant, um beim Aufbau und allem anderen helfen zu können. Die Strecke muss mit vielen hundert Pfosten und mehreren Kilometern Seil abgesperrt werden. Auch die Strasse, die an der Strecke entlangführt, wird halbseitig gesperrt werden. Besucher und sonstige Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Eiken kommen, werden an diesem Tag umgeleitet. «Zu grossen Verkehrsbehinderungen sollte es nicht kommen», sind Doris und Stefan Müller überzeugt.
Aber natürlich wird Fritz Graf dabei sein, ganz egal wie das Wetter sein wird – für die Veranstalter wäre es aber wohl besser, wenn es nicht gerade in Strömen regnet. Auch wenn Regen eine Motocross-Veranstaltung erst richtig spektakulär macht. Mit dabei sein wird ebenfalls Walter «Wädi» Senn – der aus Asp in Densbüren stammt und Ehrenmitglied des VMC Schupfart ist. Beim Pressetermin zog er den Rennoverall an und raste Teile der Strecke entlang, um den Fotografen ein paar gute Bilder zu bieten. Seine 67 Jahre merkt man dem Wädi nicht an, wenn er auf seiner Maschine sitzt. Die ist übrigens noch viel lauter als die modernen Cross-Maschinen. Zum einen habe sich die Technik weiterentwickelt, zum anderen seien die Vorschriften heute viel strenger, erzählt der Motocrosser, der nicht zu altern scheint. Showfahrten statt Rennen Richtige Rennen sind für den Tag des Revivals übrigens keine geplant, sondern nur Showfahrten von Einzelmaschinen und Gespannen, die Präsentation alter und moderner Motocross-Maschinen und Interviews mit den alten Hasen und den aktuellen Stars der Szene. Zu denen gehören auch die Brüder Joel und Dominik Schlienger aus Wegenstetten, die bei den Seitenwagengespannen für Aufsehen sorgen.
Alle warten auf den Revival-Tag
Stefan und Doris Müller, Fritz Graf und Walter Senn (von links) können den 17. Oktober kaum noch erwarten. Foto: Jörn Kerckhoff
det, aber wir werden natürlich versuchen, noch welche zu gewinnen», erklärt Doris Müller. In den 60er und 70er Jahren noch undenkbar, da waren Frauen höchstens schmückendes Beiwerk bei solchen Veranstaltungen. Doch auch der Motocrosssport hat sich weiterentwickelt und so sind Frauen heute nicht mehr nur neFrauen heute nicht mehr nur neben ben, sondern auch auf der Strecke anzusondern auch auf der Strecke treffen. Und auch dies möchten die Orga64 Fahrer haben sich bislang gemeldet, nisatoren des VMC gerne präsentieren. auf 80 bis 90 hoffen die Macher des Motocross-Revivals am Ende. Darunter Gutes Verhältnis zu den Bauern dann hoffentlich auch Frauen. «Bislang haben sich noch keine Frauen angemel- Die ehemalige Motocross-Strecke in
Schupfart ist heute kaum noch zu erkennen, längst wird das Gelände von den Bauern des Ortes beackert. Die mussten natürlich zuerst gefragt werden, ob sie ihr Land für diesen einen Tag zur Verfügung stellen. «Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Bauern und so haben sie auch alle zugestimmt, dass wir diese Veranstaltung durchziehen dürfen», erzählt Stefan Müller. Natürlich kann die Veranstaltung erst stattfinden, wenn die Wiesen abgemäht und das Heu eingefahren ist. Vielleicht liegt die Zustimmung der Bauern auch daran, dass die Moto-
Die Lieferanten für Speisen und Getränke werden ebenfalls in Alarmbereitschaft sein, um gegebenenfalls für genügend Nachschub zu sorgen, falls doch deutlich mehr Besucher kommen als erwartet. Auch wenn es seit 40 Jahren kein Motocross mehr gab in Schupfart, haben jahrzehntelange Erfahrung im Veranstaltungsbereich ihre Spuren hinterlassen – die Frauen und Männer des VMC wissen, was sie tun, und sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.
crossrennen in Schupfart bei vielen Leuten im Dorf heute noch gut in Erinnerung sind und für nostalgische Gefühle sorgen. Etwa drei Viertel der ehemaligen Strecke werden zur Verfügung stehen – rund ein Kilometer. Steile Passagen, So fiebern sie also alle diesem ganz speSprünge – alles, was zum Motocross daziellen Tag entgegen – Veranstalter, Fahzugehört, werden die Besucher zu sehen rer und die Fans des Motorsports. Verbekommen. mutlich werden viele Menschen an die Strecke pilgern, die damals schon dabei Gespannt, wie viele Zuschauer waren. Und sie werden denjenigen, die es kommen werden zum ersten Mal erleben, erzählen, wie es Bis zu 18 000 Besucher kamen damals, damals war, als Schupfart einmal im Jahr mit so vielen rechnen Doris und Stefan vom Dorf zur Kleinstadt wurde.
Projekte für Amphibien in Zeiningen und Arisdorf Schweizer Salinen: Mission Biodiversität für Schweizer Kulturland (pd) Bereits zum dritten Mal hat der Naturfonds Salzgut der Schweizer Salinen Fördermittel für Natur- und Landschaftsschutzprojekte gesprochen. Die acht neuen Projekte, die der zuständige Expertenrat im Mai gutge heissen hat, engagieren sich für mehr Biodiversität in Kulturland und Gewässern sowie für die Umweltbildung. Seit seiner Lancierung im Dezember 2019 hat der Fonds insgesamt 42 lokale und regionale Projekte unterstützt. Das Engagement wird auch zukünftig fortgesetzt. Die biologische Vielfalt in der Schweiz nimmt laufend ab. Deshalb haben sich die Schweizer Salinen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie der Mission verschrieben, die Biodiversität zu fördern. Seit Dezember 2019 unterstützt das Unternehmen mit dem Naturfonds Salzgut lokale Projekte in den Bereichen Naturschutz, Biodiversitätsförderung sowie Umweltbildung. Dies in erster Linie in den Gemeinden und Regionen, in denen das Salz für die gesamte Schweiz gewonnen wird. Im Mai 2021 hat der achtköpfige Expertenrat des Naturfonds bereits zum dritten Mal neue Projekte bewilligt. Von insgesamt 19 Gesucheingaben aus der Nordwestschweiz und der Region Bex im Kanton Waadt erhielten acht Projekte den Zuschlag, da sie am besten den Anforderungen entsprachen. Entscheidend für eine Zusage waren Eigenschaften wie Qualität und Umsetzbarkeit der Projektidee sowie Vereinbarkeit mit den Förderkriterien. Träger der Projekte sind hauptsächlich lokale Natur- und Vogelschutzvereine sowie Einwohner- und Bürgergemeinden.
sich zwei der im Mai bewilligten Projekte der Umweltbildung. So entsteht beispielsweise in Muttenz auf dem Gelände des Robinson Spielplatzes ein naturnaher Bildungsgarten der Fachhochschule Nordwestschweiz, der neu Bestandteil des Sachunterrichts der künftigen Lehrpersonen auf Primarstufe sein soll.
Unken und Kröten sollen in Zeiningen vom Naturfonds Salzgut profitieren können Foto: Philipp Schuppli, creaNatiraGmbH
mals vernachlässigten Bereich mehr Gewicht zu geben (s. Übersicht unten sowie unter www.salzgut.ch). «Vier Eingaben zielen darauf ab, das eher strukturarme, ackerbaulich geprägte Kulturland aufzuwerten. Hier erzeugen oft schon kleine Massnahmen eine grosse Wirkung», sagt Dr. Benedikt Schmidt, Biologe und Präsident des Expertenrates. So soll beispielsweise eine ehemalige Landwirtschaftsfläche in Rothenfluh (BL) in eine Wiese mit Wildkräutern umgewandelt werden und danach verschiedenen Kleinstlebewesen als Refugium dienen. Kulturland und Gewässer aufwerten In Pratteln entsteht eine Baumkappelle, – für Biodiversität sensibilisieren die verschiedenen Tierarten als NahDie neu bewilligten Projekte entfallen rungs- und Rückzugsort dient. Im Projekt mehrheitlich auf das Handlungsfeld «Kul- «Building Walls – Breaking Walls» bauen turland» des Naturfonds, um diesem oft- und sanieren Jugendliche aus verschie-
Fortsetzung folgt Seit der Lancierung im Dezember 2019 hat der Naturfonds Salzgut insgesamt 42 Projekte in sechs verschiedenen Handlungsfeldern bewilligt. Für deren Umsetzung im Jahr 2021 wurden Fördermittel von rund 380 000 Franken gesprochen. Die Gesamtsumme der Fördermittel, die für die Umsetzung in den Jahren 2020 und 2021 gesprochen wurde, beläuft sich auf rund 830 000 Franken, wovon bereits ein grosser Teil ausbezahlt worden ist. Andreas Bernasconi, Leiter der Geschäftsstelle Salzgut sieht in der Finanzierung dieser Projekte einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz: «Die finanzielle Unterstützung ermöglicht eine qualitativ hochwertige Umsetzung der Massnahmen.» Von allen geförderten 42 Projekten konnten bis heute sieben vollständig abgeschlossen werden, 29 grösstenteils mehrjährige Projekte sind noch in Umsetzung. Weitere sechs befinden sich derzeit in der Planung. Neue Projekte können ab sofort online via www.salzgut.ch oder per Mail an info@salzgut.ch eingegeben werden. Der nächste Eingabetermin ist der 10. September.
denen Ländern in den Waadtländer Alpen Trockensteinmauern. So entstehen Lebens- und Rückzugsräume für spezialisierte und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig trägt die Begegnung der Jugendlichen dazu bei, interkulturelle Mauern zwischen ihnen abzubauen. Dr. Benedikt Schmidt erklärt: «Der Ansatz, naturschutzökologisch wichtige Arbeit vor Ort mit Umweltbildung und interkultureller Begegnungsar- Acht neue Förderprojekte in drei beit zu verbinden, ist innovativ. Deshalb verschiedenen Handlungsfeldern haben wir uns für einen UnterstützungsKulturland: • Aufwertung Rebberg Klusbeitrag entschieden.» Tschäpperli: Aufwertungsmassnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Zeiningen und Arisdorf Schaffung einer ökologischen InfrastrukIn Bereich «Gewässer» sollen in Zeinin- tur im Rebbaugebiet in Aesch (BL). • gen und und in Arisdorf Amphibien von Landkauf Rothenfluh: Schaffung von argezielten Aufwertungsmassnahmen pro- ten- und strukturreichen Lebensräumen fitieren können. Schliesslich widmen in der Gemeinde Rothenfluh (BL) durch
den Kauf und Abtausch von Landwirtschaftsflächen und deren anschliessender ökologischer Aufwertung und Pflege. • Baumkapelle Pratteln: Anpflanzung von vier Winterlinden im Landwirtschaftsland oberhalb des Naturschutzgebiets Talweiher in der Gemeinde Pratteln und Anlage von Kleinstrukturen, um Trittsteinbiotope für verschiedene Tierarten zu generieren; Nutzung als Ruheplatz für die Bevölkerung unter dem sich kapellenartig verbindenden Kronendach. • Building Walls – Breaking Walls: Bau und Sanierung von Trockensteinmauern in den Waadtländer Alpen durch Jugendliche aus verschiedenen Ländern; dadurch Schaffung von Lebens- und Rückzugsräumen für spezialisierte und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten und gleichzeitig Abbau interkultureller Mauern zwischen den Jugendlichen mit Hilfe von Begegnungsarbeit. Gewässer: • Geburtshelferkröten im Schöflettenweiher: Sicherung des Fortbestands der Population der Geburtshelferkröte durch eine Sanierung und Neuanlage geeigneter Laichgewässer in Arisdorf (BL). • Unken, Kröten und Feuchtgebiete in Zeiningen: Anlage zusätzlicher Laichgewässer und dadurch Schaffung neuer Lebensräume für die stark gefährdete und geschützte Gelbbauchunke und die Geburtshelferkröte, von denen in Zeiningen noch Restpopulationen existieren. Umweltbildung: • Programme d’êducation à la durabilité dans les écoles de Bex: Pilotprojekt zur spielerischen und interaktiven Sensibilisierung zweier Primarschulklassen von Bex (VD) für die Nachhaltigkeit. • Bildungsgarten Muttenz: theoretische und praktische Thematisierung von Nachhaltigkeitsthemen aus den Bereichen der Agrar- und Gartenkultur sowie des Natur- und Umweltschutzes im naturnahen Garten des «Institutes Primarstufe» der Fachhochschule Nordwestschweiz (BL), angelegt durch zukünftige Lehrpersonen.