BAZ Nr. 7 vom 05/04/22

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Nr. 07 ∙ 5. April 2022 ∙ 14-täglich ∙ Jahrgang 28

Lehrlinge gesucht 0GWYKGUGPYGI + /CTNKPI $< 6 KPHQ"KPFGTUV KV YYY KPFGTUV KV

Berufsbildung stärken, Perspektiven schaffen


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Was ist das? Wenn du es hast, willst du es teilen. Wenn du es teilst, wirst du es nicht mehr haben. Schreib die Antwort auf eine Karte und schick sie uns mit Angabe deines Alters bis Monatsende an: „Die BAZ“, Industriestr. 1/5, 39011 Lana oder per E-Mail an info@vereinkinderwelt.com Der Gewinner der Jänner-BAZ heißt Alex Buchschwenter, 7 Jahre Der Gewinn wird zur Verfügung gestellt von der Buchhandlung Athesia, Meran.

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Wissen Was sind die Plejaden? Die Plejaden sind ein offener Sternehaufen, der aus vielen hundert jungen Sternen besteht. Sie sind „erst” 20 bis 50 Millionen Jahre alt – für Himmelskörper ist das vergleichsweise jung. Unsere Erde und unsere Sonne beispielsweise sind viel älter – sie entstanden vor rund 4,5 Milliarden Jahren. Ein Beispiel: Als die Dinosaurier auf der Erde lebten, gab es die Plejaden noch gar nicht. Die Plejaden werden „Sternenkindergarten“, genannt, der über 400 Lichtjahre von uns entfernt ist. Das heißt: ihr Licht braucht über 400 Jahre bis zu uns. Von Anfang Juli bis Ende April könnt ihr sie mit bloßem Auge am Himmel sehen. Die Plejaden leuchten blau, da sie aus einer Wolke entstanden sind, deren Reste sie bis heute umgeben. Das Sternenlicht erhellt den Nebel und erzeugt so die schöne blaue Farbe. https://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/astro-hingucker-im-winter--der-sternenhaufen-der-plejaden-31444502.html © Shutterstock

Aktuell Wir sind schon voll in der Planung für den Sommer und suchen – südtirolweit – engagierte Mitarbeiter*innen für die Kinderbetreuung in unseren Sommerprojekten für Kindergarten- und Grundschulkinder. Volljährigkeit und Maturaabschluss sind Voraussetzung. Interessierte sollen sich mit Lebenslauf auf info@vereinkinderwelt.com bewerben. Wir freuen uns auf euch! BAZ 07/22 2

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Olympia ein Vorbild?

THEMA 04 | Lehrlinge gesucht

Kommentar von Walter J. Werth

In der Debatte um die Millionen, die für das Südtiroler Biathlonzentrum im Antholzertal nötig sind, um die Olympischen Spiele ausrichten zu können, wird immer wieder auf die besondere Vorbildwirkung des Sports auf die Jugend verwiesen. Sport ist wichtig, für Jung und Alt. Keine Frage. Aber steht es in der heutigen Zeit noch dafür, so viele Millionen für Olympische Spiele auszugeben? Eine Teilnahme bei Olympia sei das höchste aller Ziele eines jeden Sportlers – so die Verfechter des Projektes. Welches Vorbild gibt da unser „Sextner“-Tennisprofi, der gar nicht zu den olympischen Spielen reiste, weil er anderswo mehr Millionen spielerisch scheffeln wollte? Weil er seine fürstlichen Preisgelder lieber im Fürstentum Monaco sieht als in Südtirol, seiner ursprünglichen Heimat, die davon durch Steuern profitieren könnte. Sein Vorgänger als Vorzeige-Tennisstar aus „Kaltern“ hat es ja auch vorgezogen, in den Vereinigten Staaten zu residieren. Und überhaupt hat der sogenannte „Normalbürger“ wenig Verständnis, wenn zuerst laut behauptet wird, „in Antholz haben wir alles, wir sind dort bereits Olympia-tauglich, außer minimalen Anpassungen“. Jetzt sollen da plötzlich zig-Millionen Euro investiert werden. Wie glaubwürdig sind unsere „Macher“? Mehr Geld für die Sanität wäre stattdessen gefragt. Damit könnte man unter anderem heillos überforderte Ärzte in den Notaufnahmen unserer Krankenhäuser unterstützen. Ebenso fragen sich Alperia-Strom-Kunden, warum sie immer tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn doch der Strom unser aller Eigentum ist. Warum müssen auf den Trikots und den Banden der diversen Sportstätten die „alperia“-Werbungen prangen? Wurden wir gefragt, ob wir diese rundum Sponsorisierung wollen? Wäre es nicht höchst an der Zeit für Klarheit zu sorgen? Es nützt nichts, wenn sich Politiker und Verbandsgrößen gegenseitig beschuldigen. Jeder möge vor seiner Tür kehren, dann wäre das ganze Land sauberer.

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STRASSENGESCHICHTEN 10 I Eisenbahn für den Tourismus

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STANDORT 20 I Küchelbergtunnel und Standseilbahn

KULTUR 24 I Tolle Leistungen bei „Prima la musica“

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WANDERN 26 I St. Georgen, Kleinod über dem Burggrafenamt

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30 Impressum

– Burggräfler Zeitschrift . 39011 Lana . Industriestr. 1/5 Tel. 0473 23 30 24 . Fax 0473 23 57 09 . www.diebaz.com . baz@bezirksmedien.it Redaktionsanschrift: Bezirksmedien GmbH . Telefon 0473 23 30 24 . Fax 0473 23 57 09 . E-Mail: redaktion@diebaz.com Ermächtigung des Landesgerichts Nr. 19/93 . Eintragung im ROC Nr. 3226/1994 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Josef Laner Koordination: Claudia Kaufmann, claudia@diebaz.com Redaktionsleitung: Josef Prantl, Tel. 340 2306888, josef.prantl@fastwebnet.it Mitarbeiter: Josef Prantl, Claudia Kaufmann, Christl Fink, Philipp Genetti, Wilfried Mayr, Michael Andres, Martin Geier, Jasmin Maringgele, Walter Werth, Christian Zelger Werbeverkauf: Claudia Kaufmann, Tel. 347 974 42 70 . claudia@diebaz.com Sonja Trogmann, Tel. 335 839 94 00 . sonja@diebaz.com Irene Niederl, Tel. 347 895 84 69 . irene.niederl@gmail.com Grafik und digitale Druckvorstufe: Fotolitho Lana Service, info@fll.it Druck: Athesia Druck GmbH . Weinbergweg 7 . 39100 Bozen

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THEMA

Ein Handwerksberuf bietet viele interessante Betätigungsmöglichkeiten, Entwicklung und ein gutes Gehalt

Titelbild Foto: LVH/apa

Lehrlinge gesucht Die Lehrlingszahlen stagnieren, Fachkräfte sind händeringend gesucht: Obwohl ein Lehrabschluss bzw. der Abschluss einer Fachschule als Beschäftigungsgarantie gilt und die duale Ausbildung von Fachleuten gelobt wird, ist ihr Image nicht das Beste. von Josef Prantl

Gute Mitarbeiter finden und binden: Für viele Südtiroler Betriebe ist dies derzeit eine große Herausforderung. Rund 70 Prozent der Südtiroler Unternehmen, die Mitarbeiter beschäftigen, suchen neues Personal. Die Sektoren mit dem größten Personalbedarf sind das Gastgewerbe, der Handel und der Bausektor. Rund 43 Prozent der gesuchten Profile betreffen Berufsbilder mit einer beruf-

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lichen Qualifizierung oder einem Berufsabschluss. Es gelte daher, das duale Bildungssystem weiter aufzuwerten und die berufliche Orientierung der Jugendlichen zu optimieren, betont Handelskammer-Präsident Michl Ebner. „Wir finden niemanden“, klagen Johann Mair und Erich Staffler. In Sinich betreiben sie ein Glasstudio. Mittlerweile geht es vielen kleine-

ren und mittleren Betrieben so, im Handwerk, Handel, auch im Dienstleistungssektor (man denke nur an den Pflegebereich!) und vor allem in der Gastronomie. In allen Bereichen der Wirtschaft fehlen die Fachkräfte. Gastgewerbe, Landwirtschaft und Baugewerbe sind schon lange auf ausländische Mitarbeiter angewiesen. Zudem wird die Suche nach Personal durch die geburtenschwachen Jahr-


„Welche Kanäle zur Personalsuche benutzt Ihr Unternehmen?" Anteil der Unternehmen mit Fachkräftemangel in Prozent, Mehrfachnennungen möglich

Persönliche Kontakte Inserate in Zeitungen Soziale Medien (z.B. Facebook) eJobBörse der Landesverwaltung Personalvermittlungsagenturen Betriebseigene Homepage Rekrutierung durch Praktika Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen Businessnetzwerke (z.B. LinkedIn) Fachkräftesuche außerhalb Südtirols Employer Branding Karrieremessen Almalaurea

70,9% 46,9% 31,6% 28,8% 17,6% 17,0% 15,1% 11,2% 7,3% 7,1% 6,0% 2,5% 1,5% 0%

Gute Mitarbeiter werden gefördert und haben Aufstiegsmöglichkeiten

gänge erschwert. Dieses Problem betrifft mehrere Branchen und ganz Europa. Der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Ursachensuche

Die fehlende Wertschätzung für die berufspraktische Ausbildung und der Trend zu Studium werden in Studien auch als Ursache angeführt. Arbeitsbedingungen, Entlohnung und Ausbildungsplätze sind die andere Seite. Bei der Entscheidung für den Bildungsweg stehen einkommens- oder statusorientierte Aspekte im Vordergrund. Einfach gesagt: Wer es schafft, eine Oberschule zu beenden, ist besser dran! So das Klischee. Mit schmissigen Sprüchen, Plakaten und Imagekampagnen kämpft der Landesverband der Handwerker (LVH) zwar seit Jahren für die Trendwende. Der Junghandwerker-Bus wirbt um Mittelschulabgänger, der HGV stellt in Berufskampagnen die verschiedenen Berufsbilder in der Gastronomie und Hotellerie vor. Gemeinsames Ziel: Das Image der Ausbildungs- und Handwerksberufe aufzuwerten. Aber warum ist es zu dieser Schieflage überhaupt erst gekommen? Bei den Orientierungsangeboten für die Mittelschulabgänger haben die Oberschulen die Nase vorn. Handwerkliche Betriebe sind an den Schulen zu wenig präsent, um den eigenen Ausbildungsberuf bei Schülern zu bewerben, lautet das Fazit eines WIFO-Berichts von 2019. Als möglichen Grund nennen die Experten auch die steigenden Anforderungen an die Auszubildenden. Von den Lehrlingen werden immer mehr Qualifikationen verlangt. Immer mehr Lehrlingsanwärtern (oft mit Migrationshintergrund) fehlen die Voraussetzungen. Mit

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Quelle: WIFO (eigene Erhebung)

der Einführung der Fachschulen ist eine Konkurrenz zur dualen Ausbildung gekommen, oft für dieselben Berufsbilder. Aber auch die Betriebe selbst haben ihren Teil beigetragen. Mit den strengen staatlichen Bestimmungen in puncto Jugendschutz und Arbeitssicherheit bei minderjährigen Lehrlingen haben viele keine Lust, selbst Lehrlinge auszubilden. Immer mehr Schulabbrecher

Rund 20 Prozent der Südtiroler Jugend entscheiden sich für eine berufsbildende Ausbildung. Mädchen fast nur im ihnen entsprechenden Rollenbild. Während unser Bildungssystem immer mehr Maturanten und Studierende hervorbringt, kommt ein zunehmender Teil von Schülern nicht mehr mit. Es sind Jugendliche, die aus unteren sozialen Schichten, aus bildungsfernen Familien, meist mit Migrationshintergrund, kommen. Sie haben äußerst schlechte Voraussetzungen für den Übergang in eine berufliche Ausbildung und eine Erwerbstätigkeit. Diese Jugendlichen sind oft nur schwer zum Lernen zu bewegen. Lehrlingsausbildung attraktiver machen

Seit über 60 Jahren gibt es die duale Berufsausbildung in Südtirol nach deutschem Vorbild. Die Kombination aus Theorie und Praxis ermöglicht Jugendlichen einen direkten Einstieg in die Arbeitswelt – und liefert Betrieben die Fachkräfte. Die Ausbildung findet zu 80 Prozent im Betrieb und zu 20 Prozent in einer Berufsschule statt und dauert drei bis vier Jahre. Ganz anders als in Italien, wo die praxisorientierte Ausbildung wenig Tradition hat.

© 2019 WIFO

„In vielen italienischen Regionen wird die Lehre für Minderjährige noch immer primär als Lösung für Schulabbrecher und nicht als hochwertige Berufsausbildung angesehen“, sagt Cäcilia Baumgartner, Direktorin des Amtes für Lehrlingswesen in Bozen. Genau von dieser Imageschwäche der Lehre will man sich in Südtirol distanzieren, indem man die Stärke der dualen Lehre hervorhebt. Weit mehr als 100 Ausbildungsberufe führt die Lehrberufsliste des Landes: vom klassischen Tischler, KFZ-Mechatroniker bis hin zum weniger bekannten Fassmaler oder Kürschner. Neue Berufsbilder werden eingeführt, erst kürzlich das des Baumaschinentechnikers oder des Experten für Baubiologie. Drei oder vier Jahre dauert die Lehrlingsausbildung, die mit dem Berufsbefähigungszeugnis abschließt, an der Fachschule mit dem Berufsdiplom. Dazu kommen noch die berufsspezialisierende Lehre, meist nach der Matura, und berufsbegleitende Lehrgänge, zum Beispiel zum Pizzabäcker. Maßnahmen

Natürlich verdienen Auszubildende in einigen Berufen wenig, aber das ist normalerweise kein Grund für den Lehrlingsmangel. Da spielen falsche Vorstellungen von einem Beruf schon mehr mit, zeigen Studien auf. Jugendliche sehen sich beispielsweise als Fernsehkoch berühmt werden, müssen aber erst einmal nur Pfannen putzen und Kartoffeln schälen. Oder sie wollen sich als Stylist kreativ verwirklichen, ein großer Teil der Friseurausbildung besteht aber darin, Haare aufzufegen. Verändert hat sich auch die Einstellung der jungen Menschen. Viele sind daran geBAZ 07/22

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THEMA wöhnt, dass alles immer verfügbar ist. Ihnen fehlt der Ansporn, Eigeninitiative zu ergreifen und sich durchzusetzen. Sie sind schlicht verwöhnter als früher.

Gute Mitarbeiter finden und binden

Aufstiegsmöglichkeiten sichtbar machen

Vielleicht hat auch das betriebliche Lernen mit den Veränderungen nicht Schritt halten können. Das Südtiroler Lehrlingswesen steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Der Ausbau der Anschlussfähigkeit der Abschlüsse und die Durchlässigkeit des Lehrabschlusses, sind auf dem Papier zwar gegeben, aber es gelingt nur den Wenigsten, nach der Lehre eine weitere höhere Qualifikation zu erreichen. Auch die Einstellung eines Lehrlings ist für jeden Betrieb mit finanziellem, administrativem und ausbildungsspezifischem Aufwand verbunden. Valide und öffentlich zugängliche wissenschaftliche Analysen bzw. Erhebungsinstrumente über die Qualität der Lehrausbildung gibt es auch nicht. Zu einer attraktiven dualen Ausbildung gehört aber auch, erfolgreichen Absolventen Karrieremöglichkeiten zu eröffnen, die bisher Akademikern vorbehalten sind. Warum soll ein Handwerksmeister, der

Offen sein für Lehrlinge mit Migrationshintergrund

sich bestens auf Baustellen auskennt, nicht für eine gehobene Laufbahn in einer Baubehörde infrage kommen? Hier muss die Durchlässigkeit erhöht werden. Das gilt nicht nur für die berufliche Laufbahn, sondern schon für einen möglichen Wechsel zwischen Studium und dualer Ausbildung und umgekehrt.

Handelskammerpräsident Michl Ebner betont die Bedeutung der Ausbildung: „Investitionen für qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind nicht nur für die Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit Südtirols als Wirtschaftsstandort wichtig, sondern bieten auch den Jugendlichen angemessene Berufschancen.“ Die bisherigen Bemühungen reichten offenbar nicht, sondern es brauche eine grundlegende Reform, fordert Hermann Atz vom Sozialforschungsinstitut „appolis“. Diese könnte darin liegen, die Zweiteilung der Berufsbildung in Vollzeitkurse und duale Lehre wenigstens dort zu überdenken, wo fast dieselben Berufsbilder betroffen sind. Das würde bedeuten, eine solidere Allgemeinbildung für die Lehrlinge, eine größere Praxisnähe und Einbindung in die betriebliche Realität für die Schüler der Vollzeitkurse zu gewährleisten. Und es würde den Betrieben hoffentlich ein größeres Potenzial an Bewerbern für Lehrstellen bescheren, das eher ihren Anforderungen genügt. Auch eine verkürzte Lehre nach einem Oberschulabschluss könnte für manche Zielgruppen attraktiv sein.

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„Bildung ist das wichtigste Ziel“ Hannes Gamper leitet als Chefdesigner die größte Schmuckmanufaktur Südtirols. Der Familienbetrieb „Tiroler Goldschmied“ mit seinen Filialen und dem Online-Store bildet seit 1969 Lehrlinge aus. Gamper selbst hat erst mit 23 Jahren in Österreich die Lehre zum Goldschmied absolviert. Vorausgegangen waren die Kunstschule in Gröden und die Akademie für bildende Künste in München. Sein Ausbildungsportfolio ergänzt eine Ausbildung zum Diamantengutachter. Die BAZ sprach mit Hannes Gamper Herr Gamper, Sie bilden seit jeher in Ihrem Familienbetrieb Lehrlinge aus. Was hat sich in den vergangenen Jahren am stärksten verändert?

Hannes Gamper: Während sich früher regelmäßig Lehrlinge bei uns persönlich vorstellten, kommt das heute überhaupt nicht mehr vor. Auffallend ist auch, dass die Lehrlinge älter geworden sind. Den 15-jährigen Lehrling gibt es fast nicht mehr. Viele haben schon eine Oberschule besucht und dann abgebrochen. Umso wichtiger erscheint mir, darüber nachzudenken, wie wir in Zukunft mit älteren Lehrlingen umgehen. Auch mit jenen, die bereits eine Matura haben.

Sind die Goldschmiede auch vom Lehrlingsmangel betroffen?

Die Goldschmiede sind meist Ein-Mann-Betriebe und daher nicht so betroffen. Das Handwerk aber insgesamt leidet sehr unter dem Fachkräftemangel. Hat die Lehre ein schlechtes Image?

Dem Handwerk kommt in der Gesellschaft nicht der Stellenwert zu, der ihm gebührt. Man sieht zu wenig, wie wichtig das Handwerk ist und welche Möglichkeiten es den jungen Menschen bietet. Eine Lehre ist nicht nur ein Weg in einen Job, sondern ein Angebot zum Erwerb langfristiger Beschäftigungsfähigkeit. Haben die Unternehmen auch Mitschuld, dass es so weit gekommen ist?

Goldschmied und Designer Hannes Gamper

Könnten die steigenden Anforderungen an die Auszubildenden, dass immer mehr schulisches Wissen von ihnen verlangt wird, ein Grund für den Lehrlingsmangel sein?

Es ist wichtig, dass die jungen Menschen eine möglichst breitgefächerte Ausbildung erhalten. Das ist das Um und Auf für den weiteren Be-

rufsweg. Wir brauchen verantwortungsvolle, kreative, selbständige und verlässliche Mitarbeiter. Je mehr Bildung, umso besser. Verantwortung entsteht nur durch Wissen von gebildeten Persönlichkeiten. Insofern ist Bildung die Bedingung der Möglichkeit, ein gutes und sinnvolles Leben zu führen. Ich kenne kein wichtigeres Ziel.

Gut aufgestellte Betriebe sind heilfroh, wenn sie Mitarbeiter mit fundierten, breit gefächerten Qualifikationen finden und fördern diese dann durch Aus-, Weiter- und Fortbildung. Auch was das Gehalt betrifft, zahlen gute Betriebe über dem Tariflohn. Das heißt, sie kümmern sich nicht nur um die Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es für den Ausbildungsberuf braucht, sondern sie kümmern sich im Grunde um die gesamte Entwicklung des Jugendlichen.

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THEMA

„Man müsste am Gesellschaftsbild arbeiten“ „Ein guter Handwerker verdient viel früher und somit auch viel länger gutes Geld“, sagt Hans Duffek. Mit rund 20 Mitarbeitern gehört „Electro Universal“ zu den mittelständischen Betrieben in Südtirol. Der Bozner Meisterbetrieb hat sich auf Elektroanlagen, unter anderem auch in Hinblick auf die alternde Gesellschaft spezialisiert. Seit kurzem arbeiten zwei Lehrlinge mit Migrationshintergrund im Betrieb mit. Hans Duffek hat nach Abschluss der Handelsschule dort seine Lehre als Elektrotechniker absolviert und 1977 den Betrieb übernommen. Herr Duffek, Sie bilden seit jeher in Ihrem Betrieb Lehrlinge aus. Was hat sich in den vergangenen Jahren verändert?

Hans Duffek: Es ist zu beobachten, dass bei den jungen Leuten heute die Freizeit einen hohen Stellenwert hat. Das bedeutet für uns als Betrieb darauf zu achten, unseren Mitarbeitern den gewünschten Freiraum zu geben, ohne dabei Abstriche bei der Kundenzufriedenheit zu machen. Auch wir suchen, wie viele unserer Kollegen, intensiv nach geeigneten Auszubildenden. Leidet die Lehre an einem schlechten Image, dass Jugendliche die Oberschule bevorzugen? Welche Rolle spielen die Eltern

bei der Wahl der Ausbildung?

Es war in der Tat so, dass die Lehre oftmals dann eine Option war, wenn eine schulische Weiterbildung nicht in Frage kam. Das klingt heute vereinzelt auch noch durch. Um dem entgegenzuwirken, sind Angebote für Praktikumsstellen sehr wichtig! Dabei kann gut vermittelt werden, dass ein Handwerksberuf sehr wohl ein hohes Maß an Wertschätzung genießt. Sind die Unternehmen auch mitschuldig, dass es so weit gekommen ist?

Natürlich hat es Betriebe gegeben, die nicht gut ausgebildet haben. Jetzt stellt sich eher Frage, wieviel wir als gute Ausbildungsbetriebe in Zukunft unternehmen, um den Jugendlichen das Handwerk attraktiv zu machen. Könnten die steigenden Anforderungen an die Auszubildenden, also dass immer mehr schulisches Wissen von ihnen verlangt wird, ein Grund für den Lehrlingsmangel sein?

Nein, ich bin der Meinung, dass junge Menschen diesen Anforderungen ohne weiteres gewachsen sind. Sonst würden ja nicht so viele ein Studium beginnen. Oder sind die Jugendlichen heute zu verwöhnt, haben sie zu wenig Resilienz?

Mangel an Resilienz würde ich nicht sagen. Fakt ist, dass es sich einfach um eine andere Generation handelt, mit anderen Vorstellungen und Werten. Da sollten wir Handwerker ansetzen. Die handwerkliche Ausbildung bietet reichlich Spielraum zur Entwicklung von Talent und Können in Beruf und Lebensplanung! „Es gibt zwei Wege, Karriere zu machen und Erfüllung zu finden, nämlich den beruflichen und den akademischen Weg. Leider denken viele, dass der eine Weg der vorzugswürdige sei“: Was entgegnen Sie diesem Denkmuster?

Es braucht für beide Wege die richtigen Voraussetzungen. Die Herausforderungen auf dem Weg, ein guter Handwerker zu werden, sind sicher nicht kleiner sind als jene, ein guter Akademiker zu werden. Allerdings ist es für einen Handwerker sehr gut möglich, nach seiner Meisterausbildung auch noch über die berufsbegleitende Matura einen akademischen Grad zu erlangen. Umgekehrt ist das viel schwieriger. Über 100 Ausbildungsberufe gibt es in Südtirol. Werden die Jugendlichen darüber zu wenig informiert? Wissen sie zu wenig über Ausbildung, Weiterbildung, Aufstiegsmöglichkeiten usw.?

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Hans Duffek beschäftigt 20 Mitarbeiter

Ganz ohne Frage gibt es bei der Berufsberatung, die in den Mittelschulen gemacht wird, aus Handwerker-Sicht sehr viel Luft nach oben. So wird z. B. in der Broschüre „Wegweiser“ des Landes Südtirol auf 247 Seiten über die Berufswahl nach der Mittelschule geschrieben. Aber lediglich 27 Seiten geben Hinweise auf die Lehre bzw. auf die Möglichkeiten eines Praktikums. Jugendliche mit geringer schulischer Vorbildung, mit Migrationshintergrund finden immer schwerer Berufe, die gute Erwerbsaussichten bieten. Was sollte sich in unserem Bildungssystem ändern?

Eine gute Schulbildung ist ohne Zweifel sehr wichtig. Im Jahr 2022 sollte aber zu allerletzt das Herkunftsland darüber entscheiden, wie gut die Erwerbsaussichten

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einer Person sind. Wir sollten verstärkt darauf hinarbeiten, dass für Jugendliche mit Migrationshintergrund Sprachunterricht in deutscher Sprache angeboten wird, damit die Jugendlichen dann in die deutsche Berufsschule eingeschrieben werden können.

rungen und persönliches Talent, freie Kreativität und anerkannte Normen, aktuelle Nachfrage und zukunftsorientiere Lösungen. Und ganz nebenbei: ein guter Handwerker verdient viel früher und somit auch viel länger gutes Geld als ein Akademiker!

Wie könnte man deutlich machen, dass Lehre und Studium zwei gleichwertige Wege sind?

Zum Schluss – wie sah Ihr Bildungsweg aus?

Man müsste wohl am Gesellschaftsbild arbeiten, wo vermittelt wird, dass nur die Matura optimal auf eine erfolgreiche Berufstätigkeit vorbereitet. Dabei wird das Bild vermittelt, dass Akademiker mehr verdienen als Nicht-Akademiker. Aber die Wahrheit ist, dass z. B. in Südtirol über 90 Berufsbilder und 3000 Ausbildungsbetriebe den persönlichen Freiraum zur ganz individuellen Verwirklichung von Beruf und Lebensqualität bieten. Handwerk verbindet Traditionen und neueste Technologien, höchste Qualifizie-

Ich habe nach Abschluss der Handelsschule bei Electro Universal eine Lehre als Elektrotechniker gemacht, dann nach dem Militärdienst dort im Beruf gearbeitet und 1977 den Betrieb übernommen. Wir haben immer großen Wert auf eine solide Lehrlingsausbildung gelegt – so sind heute alle unsere Mitarbeiter bei uns auch in die Lehre gegangen. Vor einigen Jahren haben wir dann begonnen, die Weichen dafür zu stellen, dass zwei Mitarbeiter, die ebenfalls bei uns ihre Lehre gemacht haben, den Betrieb übernehmen werden.

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THEMA

Fachkräftemangel, ein gesamtwirtschaftliches Problem Dr. Urban Perkmann leitet am Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO das „Amt für Studien“. Er ist verantwortlich für die Analyse der Struktur und der strategischen Herausforderungen der Südtiroler Wirtschaft. Zu seinen Schwerpunkten gehören u. a. Bildung und Sozialkapital. Die BAZ sprach mit dem Experten: Betriebe klagen zusehends über Lehrlings- und Fachkräftemangel. Wie konnte es dazu kommen?

Urban Perkmann: Von einem Arbeitskräftemangel kann gesprochen werden, wenn die Arbeitsnachfrage dauerhaft über dem Arbeitsangebot liegt. Der Fachkräftemangel ist für viele westeuropäische Staaten schon seit langem eine Herausforderung. Nicht nur bei uns klagen Unternehmen von einer schwierigen Suche nach geeigneten Lehrlingen und Fachkräften. Dabei spielt der demografische Wandel eine nicht zu unterschätzende Rolle. Mit den geburtenschwachen Jahrgängen gibt es heute halt viel weniger Schulabgänger als früher.

Hat die Lehre ein zu schlechtes Image, dass Jugendliche die Oberschule bevorzugen? Und welche Rolle spielen die Eltern bei der Wahl der Ausbildung?

Im Unterschied zum restlichen Staatsgebiet, wo die Berufsbildung eher am unteren Ende der sozialen Skala steht, trifft das bei uns überhaupt nicht zu. Seit Jahrzehnten wird das arbeitsbezogene Lernen, das sogenannte Duale System, als ein geeignetes Modell betrachtet, weil es als äußerst erfolgreiches Mittel für den Arbeitseinstieg qualifizierter Jugendlicher und demzufolge für eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit gilt. Jugendliche lassen sich bei ihrer Berufswahl allerdings stark von ihrem sozialen Umfeld beein-

flussen. Schulabgänger aus Elternhäusern, die zum Beispiel selbst keine Verbindung zum Handwerk haben und von ihren Kindern die Matura oder einen Hochschulabschluss erwarten, haben in ihrem sozialen Umfeld natürlich keine Vorbilder, die für das Handwerk werben und den Reiz sowie die Vorteile dieser Berufe anschaulich vermitteln könnten. Die Folge ist, dass Mittelschulabgänger oft nicht mal in Erwägung ziehen, eine Berufsausbildung im Handwerk zu machen. Sie denken einfach gar nicht an diese Option. Eltern muss daher die Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung noch stärker als bislang vor Augen geführt werden. Haben die Betriebe auch Mitschuld, dass es so weit gekommen ist?

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Teilweise sicher auch. Gehalt, Arbeitszeiten, Qualität der Ausbildung usw. sind ein Thema, viel wichtiger sind aber Weiterbildungsperspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten. Viele unserer kleinstrukturierten Betriebe haben einfach kaum Möglichkeiten und Ressourcen über Personalentwicklung nachzudenken bzw. Werbekampagnen zu starten, um geeignete Bewerber zu finden. Über 100 Ausbildungsberufe gibt es in Südtirol. Werden die Jugendlichen darüber zu wenig informiert? Wissen sie zu wenig über Ausbildung, Weiterbildung sowie Aufstiegsmöglichkeiten in der Berufsbildung?

Informationskampagnen sind immer sinnvoll. Vor allem aber braucht es Initiativen, welche Karrierewege beschreiben, wie zum Beispiel im Handwerk at-

Urban Perkmann

traktive Beschäftigungsmöglichkeiten bis hin zur Selbstständigkeit erreicht werden können. Das Berufsziel „Unternehmer“ müsste dabei besonders hervorgehoben werden. Was sollte sich in unserem Bildungssystem ändern?

Unsere Schulen sind gut aufgestellt. Der Lehrlings- und Fachkräftemangel ist ein gesamtwirtschaftliches Thema und als solches anzugehen. Die Durchlässigkeit zwischen den Schulsystemen, die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Berufsschüler sind zu fördern. Klar vor Augen geführt werden sollte, dass mit der Lehre am Beginn eine Entwicklungsmöglichkeit steht, vom Gesellen zum Meister bis hin in die Selbständigkeit. Wichtig erscheint mir auch, dass Jugendliche „ihren“ Bildungsweg finden: der zu ihnen passt, der ihren Stärken, Potentialen und Interessen gerecht wird. Das sogenannte „Talentcenter“, das die Handelskammer Bozen in Zusammenarbeit mit der Berufsberatung des Landes dabei ist einzurichten, wird Mittelschülern die Entscheidung zu einer auf sie zugeschnittenen Studien- und Berufswahl erleichtern, indem es sie auf ihre Interessen und Fähigkeiten testet.


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STRASSENGESCHICHTEN

Eisenbahnen für den Tourismus Siegmund Schwarz hat in seinem Leben eine Menge geleistet. Dafür wurde u.a. eine Straße in Vilpian nach ihm benannt. Wie sehr aber die Berichterstattung in den Medien von Zeit und Ausrichtung abhängt, zeigt diese Straßengeschichte.

Vilpianer Brauhaus, 31. Juli 1879. Es muss schon ein imposantes Fest gewesen sein, als sich der Bankier und Unternehmer Siegmund Schwarz verehelichte. Ein geschmackvoll gezierter Empfangsbogen erwartete die Frischvermählten mit Transparenten und leuchtenden Lampions. Danach ging es durch eine künstlich geschaffene Allee zur Brauerei, die mit Ballons und grünen Schleifen geschmückt war. Unter den schattigen Kastanienbäumen nahmen das Paar und seine Gäste an einer reich gedeckten Tafel Platz. Für Speis und Trank war gesorgt und die Terlaner Kapelle und ein mehrstimmiger Männerchor unterhielten die Anwesenden mit ihrer Musik. Unterbrochen wurde die gesellige Unterhaltung immer wieder durch das intensive Dröhnen der Böller. Toasts wurden ausgesprochen, Hochrufe ertönten und das brillante Feuerwerk mit lautem Beifall begrüßt – so berichtete die „Bozner Zeitung“ über das Fest und kam geradezu ins Schwärmen: „Man denke sich über all diesem Glanze den nächtigen Himmel mit Miriaden Sternen, deren ruhiges Licht durchs Laubdach der Kastanienbäume schimmerte, man wird dann ermessen können, wie jedes Herz hier unten zugleich in Bewunderung der schönen Gottesnatur schwoll.“ Um die Mitternachtsstunde löste sich die Feier auf, nicht aber bevor ein Hoch auf die Familie Schwarz ausgesprochen wurde, dessen Echo von den nahen Bergen zurückhallte. Für Fortschritt

Siegmund Schwarz, so das Geburtsregister der jüdischen Kultusgemeinde im vorarlbergischen

Hohenems, wurde am 30. März 1849 als Sohn des Ernst Schwarz und dessen Frau Flora Bernheimer geboren. Als Paten werden interessanterweise die Großeltern des Kindes genannt. Der Vater war noch unter dem Namen Itzechiel Levi geboren worden, die Familie nahm aber 1813 den Nachnamen Schwarz an. Im Alter von 25 Jahren stieg Siegmund, der sich auch Sigismund schrieb, in das väterliche Bankgeschäft ein, zog jedoch schon bald nach Bozen. Dort heiratete er die gebürtige Schweizerin Camille Braunschweig, mit der er die Kinder Erwin, Lucie und Oswald hatte. Neben dem Bankgeschäft war er auch im Brauereiwesen tätig. Die Dampfbrauerei in Vilpian gehörte zu den modernsten in ganz Tirol. Daneben engagierte er sich zusammen mit seinem Bruder Arnold bei der touristischen Erschließung Südtirols, und hier vor allem beim Eisenbahnbau, den er dafür als wichtigen Pfeiler erkannte. So entstanden Bahnen am Gardasee und in Überetsch. Aber auch in Vorarlberg setzten sich die Brüder für den öffentlichen Verkehr ein und finanzierten die Straßenbahnlinie zwischen Dornbirn und Lustenau. Kurz darauf konnte die Standseilbahn auf den Mendelpass eingeweiht werden, die damals steilste Standseilbahn Europas und Südtirols erste Bergbahn. Das leibliche Wohl sollte aber ebenfalls nicht zu kurz kommen: Ab 1901 fanden in seiner Gastwirtschaft „Vilpianer Bierquelle“ die ersten Bozner Weinverkostungen statt. Siegmund Schwarz starb am 30. Oktober 1919 im Alter von 70 Jahren in Bozen und wurde auf dem dortigen jüdischen Friedhof begraben.

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Abbildund: Jüdisches Museum Hohenems, Archiv

Gegen Juden

Nicht alle waren von dem jüdischen Unternehmer begeistert. So schreibt zum Beispiel die offen antisemitische „Tiroler Post“ im März 1903: „Der Präsident der Lokaleisenbahngesellschaft Mori-Arco-Riva heißt Sigismund, aber beileibe nicht der „Münzreiche“, sondern einfach Sigismund Schwarz. [...] Der Herr Sigismund Schwarz ist übrigens auch noch Verwaltungsratspräsident der Ueberetscher Bahn und wird wohl wahrscheinlich auch Präsident der Mendelbahn werden, zur „Freude“ der deutschen Bauern, die gegenwärtig unter dem Beifalle des „Tiroler Tagblattes“ diesem Mendel-Unternehmen zuliebe drangsaliert und gezwungen werden, Grund und Boden zu opfern [...] Wir aber glauben, dass es hoch an der Zeit ist, dass auch Tirol sich aufrafft und energisch Front macht gegen die furchtbare Macht, die unsere wirtschaftliche Selbständigkeit völlig zu untergraben droht. Wehren wir uns, ehe wir dem jüdischen Mammon auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert sind!“ Christian Zelger


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BERICHT AUS ROM

Berührender Selenskyj-Online-Auftritt im Parlament Abfederung der finanziellen Belastung der Familien und Betriebe durch die Energiepreiserhöhungen, es geht um zusätzliches Schuldenmachen, um die Berücksichtigung von ausgeschlossenen Kategorien, die auch ums Überleben kämpfen müssen oder um Maßnahmen, die erneuerbaren Energien und deren Produktion zu fördern. Eine davon wäre die Senkung der Mehrwertsteuer auf Pellets von 22 % auf 10 % (wie im nahen Ausland), um diesen erneuerbaren Brennstoff direkt vor unserer Haustür günstiger zu machen. Für Südtirol von größtem Interesse ist auch das Dekret zur Konkurrenz „concorrenza“, mit welchem die verfallenen Wasserableitungen zur Energieproduktion nicht mehr weiterverlängert, sondern 2024 ausgeschrieben werden sollen. Zum Glück hat sich Frankreich erst vor rund einem Monat über alle

Wettbewerbsbestimmungen der EU hinweggesetzt und ihre Wasserkraft zur strategischen Infrastruktur des Staates erklärt und einfach verlängert. Ministerpräsident Draghi müsste für die nächste Rate des europäischen Aufbaufonds im Juni eine Reform der Konzessionen (Wasserkraft, Badestrände, Taxi usw.) liefern, was aber zu einem Stolperstein für die Regierung werden könnte, weil die Parteien – kurz vor den Wahlen – in ihrem Populismus ganz andere Interessen verfolgen wollen, sicher nicht die des Staates. Für uns Südtiroler aber vielleicht ist es auch die Chance, diesbezüglich neue Wege zu beschreiten. Detail am Rande: vielleicht gelingt es uns Abgeordneten den seit Jahren aufliegenden Gesetzesentwurf zur Wiedereinführung des kirchlichen Festtages von „Josefi“ am 19. März (Erstunterzeichnerin ist Kollegin Gebhard)

Albrecht Plangger Kammerabgeordneter

durch alle Kommissionen durch bis in die Aula zur Endabstimmung zu bringen. Dieses Ziel wird seit der Abschaffung des Feiertages über mehrere Legislaturen immer von der SVP verfolgt. Soweit wie jetzt waren wir beim „iter parlamentare“ aber noch nie.

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LEBENSLUST

Ein absoluter Höhepunkt in meinem Parlamentarierdasein war die Video-Direktschaltung des ukrainischen Ministerpräsidenten Wolodymyr Selenskyj in die Aula der Abgeordnetenkammer. Es war für mich ein sehr emotionales Erlebnis. Der ukrainische Präsident hat den Nerv der Parlamentarier getroffen, mit Vergleichen zwischen Mariupol und Genua, dem ersten in Italien geborenen ukrainischen Flüchtlingskind, mit der italienischen Gastfreundschaft. Er hat uns das Kriegsgeschehen und die Situation in den umzingelten ukrainischen Städten so nahegebracht, dass man fast den Kriegslärm hätte hören können. Die Parlamentarier werden nun die Hilfsmaßnahmen der italienischen Regierung voll mittragen und unterstützen. In der Kommissionsarbeit geht es um das Notdekret „caro bollette“. Ganz konkret geht es um mehr Geld zur

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STANDORT

Küchelbergtunnel und Standseilbahn Tirol –Vom Umbau des Baumannstadels, dem Neubau der Umfahrungsstraße von Schloss Tirol bis hin zur Verkehrsberuhigung und einem völlig neuen Mobilitätskonzept: In Tirol stehen für Bürgermeister Erich Ratschiller zukunftsweisende Projekte an. von Philipp Genetti

Herr Bürgermeister, was hat sich in Tirol seit den Gemeinderatswahlen getan?

Erich Ratschiller: Auf der einen Seite sind es strategische Überlegungen, die ich mir mit der Gemeindeverwaltung gemacht habe. Dazu gehört auch das Dorfbildkonzept, bei dem wir bereits versucht haben, neue Akzente zu setzten und ein eigenes Dorfdesign zu entwickeln, das sich durch die gesamte Gemeinde durchzieht. Auf der anderen Seite stehen in Tirol mehrere Projekte an, welche die Lebensqualität im Dorf verbessern werden. So sollen die Straßen für Fußgänger freundlicher gestaltet und das Fahrradwegenetz verbessert werden. Bislang hatte man in der Mobilität immer dem Auto den Vorrang gelassen, das soll sich nun ändern. Sind Verkehr und Infrastruktur Schwerpunkte?

Ja. Ein Straßenabschnitt zum Beispiel, den wir demnächst angehen, befindet sich entlang des Aichweges, der nun durchgehend mit einem neuen Gehsteig ausgestattet wird, der von Radfahrern mitgenutzt werden kann. Ein weiteres Projekt steht im Zusammenhang mit der Aufwertung des Schlosshügels. Die Straßenschleife

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vor dem Eingang zu Schloss Tirol autofrei halten, ist uns wichtig, Konkret geht es hier auch um die Realisierung eines neuen Straßenabschnitts (ca. 50 Meter), der zwischen dem Kiosk Schloss Tirol und dem bestehenden Stadel kurz vor der Schlosszufahrt direkt absteigend zum weiterführenden Schlossweg in Richtung St. Peter weitergeht. Nach und nach soll dann auch der Schlossweg optisch aufgewertet und so gestaltet werden, dass die Fußgänger ihren eigenen Straßenteil haben und dem Anrainerverkehr entlang der Straße von der Dorfmitte nach St. Peter besser ausweichen können. Gleichzeitig soll die Schlosspromenade an den Stil der Falknerpromenade angepasst werden. Einige weitere Projekte stehen im Dorf an, in dem einige Stellen noch Fußgängergerechter werden müssen. Sobald die Planungen am PPP-Projekt der straßenunabhängigen Verbindung zu Meran weiter gehen, werden wir dann zwischen Segenbühel und Dorf einige Anpassungen vornehmen müssen, um sowohl Fußgängern, Radfahrern als auch öffentlichem Verkehr und Autos eine verbesserte Anbindung zum Dorfkern zu gewährleisten.

Ein Thema ist der Bau eines kulturellen Zentrums im historischen Widum bzw. Baumannstadel. Ist das noch aktuell?

Wir haben erst kürzlich mit dem Historiker Martin Laimer eine erneute kunsthistorische Erhebung des Baumannstadels durchgeführt, bei der uns der historische Wert des Stadels bestätigt worden ist. Die Bausubstanz entstammt aus mehreren Epochen. Dabei reicht das Mauerwerk sogar bis ins 14. Jahrhundert zurück. Die Holzstruktur ist im 19. Jahrhundert erneuert worden, nachdem jene augenscheinlich abgebrannt war. Ziel ist es, das alte Gebäude weiter zu bewahren, aber einer neuen Zweckbindung zuzuweisen. Das vorliegende Projekt sieht die Realisierung von Räumlichkeiten für kulturelle Kleinveranstaltungen von bis zu 100 Teilnehmern, verschiedene Aktivitäten von Vereinen, Sitzungen, aber auch Privatveranstaltungen wie Hochzeiten oder private Feiern genutzt werden können. Das Gesamtprojekt bedarf einer Finanzierung von rund 2,5 Millionen Euro und wird voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahren in mehreren Teilabschnitten verwirklicht.


Zunächst steht erst einmal die Konsolidierung der Gebäudes an, bevor wir, sobald die Finanzierung dann zustande kommt, auch den Innenausbau angehen können. Der Zeitplan hängt von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ab. Bis zum Ende dieser Amtsperiode 2025 sollte das Gebäude aber stehen.

Nordwest-Umfahrung aber auch Gedanken darüber machen, wie wir die straßengebundene Verbindung nach Meran attraktiver gestalten können. Alle Gedanken in Richtung eines neuen Mobilitätskonzepts stehen in direkter Verbindung mit dem Küchelbergtunnel und der straßenunabhängigen Verbindung nach Tirol.

Wie steht es um die Standseilbahn Tirol-Meran?

Wie sieht es mit dem Fahrradnetz in Tirol aus?

Was die straßenunabhängige Verbindung zu Meran anbelangt, liegt der Ball zurzeit beim Land. Wie mehrfach in den Medien verkündet, liegen aktuell zwei Lösungskonzepte auf, die auf privater Initiative erstellt worden sind. Diese werden nun von einer Expertenkommission überprüft und dann wird entschieden, welche Lösung oder welche Kombination der Ansätze gewünscht wird und wie die darauffolgenden Ausschreibungen aussehen sollen. Wir sehen als Gemeinde Tirol in einer Gemeinde übergreifenden Mobilitätslösung eine große Chance für den gesamten Meraner Talkessel. Vor allem, wenn es eine Lösung ist, in der die Gemeinden Meran, Tirol und Schenna in einer Wechselwirkung zueinanderstehen und Bürgern und Gästen eine schnelle und autofreie Verkehrsverbindung zwischen den drei Gemeinden geboten wird. Wir würden uns als Gemeinde wünschen, dass die verkehrsunabhängige Lösung so schnell wie nur möglich zustande kommt, aber das hängt jetzt, wie schon gesagt, alles von der Bewertung des Landes ab.

Wir haben bereits zwei relativ gute Radrouten. Eine führt über den verkehrsberuhigten Gnaidweg bergab in Richtung Gratsch. Die Zweite ist für den etwas geübteren Radfahrer ausgelegt und führt über den Segenbühl. Eine weitere Radroute ist in Planung und soll zeitnah an den übergemeindlichen Radweg in Richtung Passeiertal entlang der Passer anknüpfen. Eine Herausforderung bleibt bei allen drei Routen die Überwindung der Höhenunterschiede beim Aufstieg, die mit der zunehmenden Nutzung von E-Bikes überschaubarer wird.

Denken Sie an ein neues Mobilitätskonzept?

Ein neues Mobilitätskonzept würde mit der Verwirklichung der straßenunabhängigen Verbindung einhergehen. Gleichzeitig werden wir uns mit den fortlaufenden Arbeiten an der

Es wird Ihnen vorgeworfen, Sie gäben zu viel für das Dorfbild aus?

Ich denke wir sollten unseren Gästen einen gediegenen Empfang bieten. Die Polemik darüber basiert auf Fehlinformationen. Die Finanzierung von 200.000 Euro, die in den Medien genannt worden wurden, bezogen sich auf die Gesamtausgaben für das neue Dorfbildkonzept, das wir in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Marchetti und dem Tourismusverein realisiert haben. In der Dorfmitte wurde das neue Dorfdesign bereits an vielen Stellen umgesetzt. Nun ist es die Aufgabe des Tourismusvereins dieses auch darüber hinaus anzuwenden. Im Vergleich zu vielen anderen Gemeindeausgaben, wie der Straßenbau, war

die Ausarbeitung des neuen Dorfkonzepts ein eher überschaubarer Posten. Wie steht es um die Festspiele auf Schloss Tirol?

Wir haben bereits vor 2 Jahren von Landeshauptmann Kompatscher Hilfe zugesagt bekommen, um den Aufbau der Bühne und Tribüne besser zu meistern und die hohen Anschaffungskosten zu verringern. Das Land hat uns als Eigner von Schloss Tirol nun die Errichtung einer Grundstruktur auf der unteren Ebene vor der Vorburg in Auftrag gegeben, auf der die Tribüne dann mit einem geringeren Aufwand aufgebaut werden kann. Die obere Ebene darf aufgrund der zunehmenden Belastung der Burgmauer durch die Lichttechnik während der Festspiele nicht bespielt werden. Das war im Wesentlichen der Grund für den Umzug in eine Ebene tiefer. Ab 2022 wird wieder in Richtung Schloss gespielt und die Tribüne im Vergleich zum Vorjahr rund 30 Meter gegen das Dorf versetzt. Der Standort der Festspiele auf Schloss Tirol bleibt aber unverändert. Johanneum, was ist der Stand der Dinge?

Beim Johanneum hat sich nichts Neues ergeben. Die Eigentümer sprachen immer wieder von möglichen Interessenten, mehr gibt es darüber nicht zu berichten. Als Gemeinde sind uns die Hände gebunden. da es sich beim Vorhaben um eine öffentliche Einrichtung, jedoch von Privatinitiative handelt. Wir müssten als Gemeinde das Gebäude erwerben, um konkret darauf einwirken zu können. Das ist aufgrund der hohen Anschaffungskosten und unserer finanziellen Möglichkeiten als Gemeinde unrealistisch. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als auf eine baldige Lösung zu hoffen.

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RATGEBER

Aufwertung sinnvoll? Für Privatpersonen ist es bis 15. Juni 2022 möglich, Grundstücke und Gesellschaftsbeteiligungen unter Anwendung einer Ersatzsteuer in Höhe von 14 % aufzuwerten. Die Frage die sich jeder Steuerzahler stellen muss: ist die Aufwertung sinnvoll?

mit bis zu 43 % meistens wesentlich höher ausfällt als die Ersatzsteuer, ist die Frage beim Verkauf von Beteiligungen nicht so einfach zu beantworten: schlussendlich unterliegt der Mehrerlös dort in der Regel einer Ersatzsteuer von 26 %.

Während beim Verkauf eines Baugrundstückes die Frage häufig mit ja beantwortet werden kann, erlaubt es die Anwendung der Ersatzsteuer dem Steuerzahler doch, bei einem nachfolgenden Verkauf des aufgewerteten Gutes legal die progressive Einkommensteuer zu vermeiden, welche

Es muss also berechnet werden, ob es billiger ist, 26 % Steuer auf den Mehrerlös, also der Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem steuerlich anerkannten Anschaffungswert zu bezahlen, oder 14 % auf den erwarteten Verkaufserlös. Dies erfordert häufig eine komplexe Berechnung, da der steuerliche anerkannte Anschaffungswert häufig nur mit einer aufwändigen Berechnung bestimmt werden kann.

Gleichzeitig eröffnet die Ersatzsteuer aber auch interessante Möglichkeiten zur Steueroptimierung, die, im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen, durch intelligente Gestaltungen genützt werden können. Wichtig ist dabei, dass der unternehmerische Sinn aller Maßnahmen wirtschaftlich stichhaltig belegt werden kann – es ist nicht erlaubt, Maßnahmen nur Zwecks Steueroptimierung zu ergreifen. Ein solches Vorgehen könnte aberkannt und sanktioniert werden. Um in den Genuss der Aufwertung zu kommen, muss der Steuerzahler innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Frist ein beeidigtes Schätzgutachten vorlegen, mit dem der aufgewertete Wert bestä-

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tigt wird. Zudem muss die Ersatzsteuer in einer Einmallösung oder in drei Raten einbezahlt werden.

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Post-Covid: Virenfrei und trotzdem krank Die Menschen haben keine nachweisbaren Corona-Viren mehr in ihrem Körper und doch leiden sie nach überstandener Covid-19-Erkrankung unter anhaltenden Beschwerden.

Die Symptome des Post-CovidSyndroms sind vielfältig und betreffen mehrere Organsysteme, sagt Dr. Alexander Angerer. „Auffällig ist, dass viele Patienten unabhängig von Alter und Verlauf der Covid-Infektion unter Müdigkeit bis zu chronischer Erschöpfung/Fatigue leiden“. Diese Beschwerden sind nicht mit einem einfachen Erschöpfungszustand gleichzusetzen: Betroffene fühlen selbst kleinere Anforderungen als Überforderung. Die Ursachenforschung über die Langzeitfolgen steckt noch in den Kinderschuhen: Allerdings weiß man, dass ein Teil der Langzeitschäden durch Gewebeveränderungen verursacht werden, die durch SARS-CoV-2 ausgelöst werden“. Zu den direkten Schäden der Corona-Virus-Erkrankung spielen noch weitere Faktoren, welche die Patienten nicht gesunden lassen ein Rolle: dazu gehören Autoimmunreaktionen, Entzündungsschäden durch die virusbedingte Abwehrreaktion (Ablagerung von Antigen-Antikörper-Komplexen im Bindegewebe), erlittener Kraftverlust durch die verringerte physische Aktivität während der Erkrankung und posttraumatische Belastungsstörungen. Vor allem bei älteren Patienten, die häufig von vielen Erkrankungen gleichzeitig betroffen sind, können unspezifische Symptome wie Fatigue oder Muskelschwäche oft nicht eindeutig der Covid-19-Erkrankung zugeordnet werden.

Naturheilkundliche Behandlungen bei Post-Covid Heilpflanzen gegen Müdigkeit

Die Phytotherapie sieht so genannte Adaptogene vor. Das sind Pflanzen, welche die Widerstandskraft des Körpers gegen Stress und andere schädigende Faktoren wie Krankheit, Hitze, Kälte oder Toxine erhöhen. Der Körper wird stimuliert. Bekannte Adaptogene gegen Erschöpfung und Müdigkeit sind Rosenwurz, Ginsengwurzel und Taigawurzel. Die Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus) aus der Efeufamilie eignet sich besonders für die Regeneration, da ihr eine Anti-Ermüdungswirkung und Leistungssteigerung zugeschrieben werden. Vitamine und Spurenelemente

Wichtig ist eine Versorgung mit Vitamin A, C, E und den Spurenelementen Selen, Zink, Kupfer, Phosphat und insbesondere Eisen. Häufig ist auch der Vitamin-DSpiegel zu gering. Der Komplementärmediziner empfiehlt einen labordiagnostischen Mikronährstoff-Check. Eine SARS-CoV-2Infektion kostet dem Körper einiges an Energie und Reserven. Eine labordiagnostische Untersuchung des Mikronährstoff-Haushalts zeigt auf, wo Handlungsbedarf herrscht. So können Erholungsprozesse gezielt gefördert und das gesunde Gleichgewicht wiederher-

gestellt werden. Neben den B-Vitaminen als Nervennahrung, Coenzym Q10 als Energiespender und dem Antistressmineral Magnesium können auch Kalium, Zink und Selen helfen, die unter Stress vermehrt gebraucht werden. Ausleitung von Ablagerungen

Während einer Infektion wie Covid-19 ist das körpereigene Immunsystem häufig überfordert, alle anfallenden Antigen-Antikörper-Komplexe auszuscheiden und lagert diese teilweise im Bindegewebe ab. „Das kann zu einer Behinderung des Stoffwechsels mit Müdigkeit mit sich führen“, sagt Dr Angerer. Die Naturheilkunde empfiehlt hier Maßnahmen wie bei einer Frühjahrskur, die mit Heilpflanzen und Wickeln Nieren, Leber, Darm und Haut behutsam anregen. Homöopathische Reiztherapie

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KULTUR

Tolle Leistungen bei „Prima la musica“ in Innsbruck Vorhang auf für junge Musizierende hieß es vom 2. bis 10. März bei „Prima la musica“. Rund 200 Südtiroler Musikschüler haben zusammen mit ihren Nord- und Osttiroler Kollegen in Innsbruck an sieben Standorten am heurigen Jugendmusikwettbewerb teilgenommen. Mit insgesamt 721 Teilnehmern ist „Prima la musica“ der größte Landeswettbewerb in Österreich. Die Südtiroler Teilnehmer kamen aus verschiedenen Musikschulen, dem Konservatorium „Claudio Monteverdi“ und aus den Gymnasien des Landes mit Schwerpunkt Musik. Die jungen Musiker zeigten in den Altersgruppen A (bis zu 7 Jahren) und B (8 bis 9 Jahre) sowie in den Altersgruppen I (10 bis 11 Jahre) bis IV (17 bis 19 Jahre) und in den Wertungskategorien „Prima la musica PLUS“ (mit erweiterten Anforderungen und für Studieren-

de) einer fachkundigen internationalen Jury ein musikalisch anspruchsvolles Programm. „Die Teilnahme bei einem der bedeutendsten Jugendmusikwettbewerbe Österreichs erfordert eine intensive Vorbereitung, Mut und Nervenstärke“, sagte Landesrat Achammer. „Mit Prima la musica schaffen wir jungen Musiktalenten ein Umfeld, in dem sie reifen und wachsen können.“ Im kommenden Jahr wird der Wettbewerb vom 20. bis 31. Mai in Feldkirch in Vorarlberg ausgetragen. Nicht nur das musikalische Talent ist ausschlaggebend, sondern vor allem der Wille, sich intensiv und konsequent mit dem Programm auseinanderzusetzen, es genauestens einzustudieren und mit Überzeugung auf der Bühne zu zeigen, weiß Alexander Veit. Der Direktor der Musikschule Meran/Passeier und sein Team

freuen sich über das hervorragende Ergebnis ihrer Schüler. Die Preisträger der Musikschule Meran/Passeier sind: Emma Maria Prantl (Violine), Sebastian Ebner und Lukas Pramsohler (Schlagwerk) , Natalie Mair und Victor Aurel Veit (Klavier), Anna Theresia Ennemoser, Melina Ennemoser, Leonardo Gallo und Sarah Wellenzohn (alle Klarinette), Florian

Gutmann (Klavier), Jana Kritzinger, (Harfe), Salome Osenberg (Violoncello), Christoph Hofer (Trompete), Franziska Hofer (Horn), Elias Reich (Euphonium/ Tenorhorn), Felix Müller und Gabriel Unterweger (Schlagwerk), Alexander Wallnöfer (Violoncello), David Bauer, Alexandros Gleridis und Johannes Laimer (alle Blockflöte)

Die Wettbewerbsteilnehmer „Prima la Musica 2022“ der Musikschule Meran/Passeier

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Hof- und Buschenschänke bitten zu Tisch Roter Hahn: 100 % hausgemacht – voller Genuss Ruhig gelegen, bieten die bäuerlichen Schankbetriebe beste Gelegenheit für entspannten Genuss im Freien. Die Gärten der Höfe liefern bereits im April jede Menge gesunde und frische Zutaten für die Südtiroler Bauernküche. Spargelcremesuppe, Teigtaschen mit Bärlauchfülle, gebratenes Lamm mit Rosmarinkartoffeln und andere bäuerliche Köstlichkeiten stehen nun auf der Speisekarte. Natürlich wird zu den Gerichten auch der passende Wein gereicht. Denn in den tiefen Kellern der Buschenschänke ist der Wein von der heurigen Ernte nun zum edlen Tropfen herangereift und wartet darauf, verkostet zu werden. Unser Qualitätsversprechen ✔ 100 % hausgemacht ✔ Produkte direkt vom Hof ✔ Geprüfte Qualität

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Jetzt in Ihrer Nähe geöffnet • Nalserbacherkeller in Nals • Niedermair in Kastelbell • Oberlegar in Terlan • Pirchhof in Naturns • Rauthof in Meran • Schnalshuberhof in Algund • Zmailerhof in Schenna „Roter Hahn“ ist das Qualitätssiegel der Südtiroler Bauernhöfe und kennzeichnet 29 Hof- und Buschenschänke in ganz Südtirol. Sie alle sind in der Broschüre „Bäuerlicher Feinschmecker“ sowie auf www.roterhahn.it inklusive Wandervorschlägen angeführt. Broschüre kostenlos anfordern Roter Hahn Südtiroler Bauernbund Tel. 0471 999 325 info@roterhahn.it


Die Geister von Braunsberg Heuer hat sich die Volksbühne Lana wieder einem größeren Projekt verschrieben, das sie in Zusammenarbeit mit dem bekannten Frauenchor „Raindrops“ und einem Ensemble der Bürgerkapelle Lana realisieren wird.

Nach der langen Pause bereitet die Volksbühne eine Freilichtaufführung im Kapuzinergarten vor, in der die bekannteste Sage von Lana „Jutta von Braunsberg“ nachgespielt wird. Es wäre nicht die Volksbühne, wenn es nicht doch etwas komplizierter zuginge. Die Geschichte wird vom Vogt erzählt, der bekanntlich, nach der ganzen, dummen Geschichte mit der Jutta, zum Gespensterdasein verdonnert wurde. Er, der Vogt, will nun die Geschichte vor dem Gespensterrat neu aufrollen, und dabei erfährt man so mache pikanten Details aus dem höfischen Leben, die in der religiös angehauchten Sage nicht erwähnt werden. Rein zufällig war der Autor des Stückes (Walter Tribus) in der Nähe der Verhandlung und konnte so Einiges aufschnappen. z. B. weiß man nicht einmal ganz genau von wo Jutta abstammt, dafür aber lernt man ihre liebenswürdige, weltoffene Zofe kennen. Auch der Bischof, der den heldenhaften Ritter und seine Jutta verehelichte, hat so Manches mit seinem priesterlichen Begleiter,

der weder die Wege des Herrn noch der Tugend richtig zu kennen scheint, durcheinander gebracht. Ebenso werden die in der Geschichtsliteratur verschwiegenen fantastischen mittelalterlichen Feste mit wunderbarer Musik und lustigen Liedern (Musik, Simon Gamper), bei denen Abseits anscheinend mehr passiert als auf dem Fest, vom Vogt beschrieben und von der Volksbühne gezeigt. Die Mutter und der Vogt verteidigen die alte Ordnung, allerdings ziemlich erfolglos. Und so sind es die singende Rabengeister, die uns die Geschichte manchmal versuchen zu erklären, aber ob alles richtig verstanden wurde und wird, muss sich noch zeigen. Das Stück ist nicht nur eine Komödie mit Musik und Gesang, ein bisschen soll sie auch darauf hinweisen, dass nicht alles Gesagte der Wahrheit entspricht, aber das Gegenteil auch nicht unbedingt richtig ist. Vielleicht ist es so, wie der Vogt es behauptet: Nur im Geist ist die

Wahrheit.Für die Regie konnte mit Gabriela Renner, eine erfahrene Regisseurin gefunden werden, die von der Choreografin Mariatullia Pedrotti unterstützt wird. Auch Martine Maierhofer als studierende Kostümbildnerin ist mit von der Partie. So dürfte einer schönen Produktion nichts mehr im Wege stehen.

v. l. Regisseurin Gabriela Renner, Choreografin Mariatullia Pedrotti und Autor Walter Tribus

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KVW – Neugierde und Weiterbildung kennen keine Altersgrenzen Das Projekt „Senior Online – Wir sind dabei“ bringt Senioren den Umgang mit neuen digitalen Medien in entspannter und lockerer Atmosphäre näher. Freiwillige, sogenannte Senior Online BegleiterInnen unterstützen andere Senioren Ihre Hemmschwellen mit Internet, Computer oder Handy zu überwinden. Auf Landesebene sind schon über 30 freiwillige BegleiterInnen aktiv. Ob in einer Einzelberatung oder bei einem gemütlichen Nachmittagstreffen, interessierte Senioren können sich direkt im KVW-Bildungsbüro Tel. 0473 229537 melden und einen Termin vereinbaren. Auch viele weitere Angebote im Bereich Gesundheit, Gesellschaft stehen im Programm. Es ist nie zu spät was Neues zu lernen. Dabei steht der Spaß immer an erster Stelle. Für Fragen wenden Sie sich an das KVW Seniorenbüro oder an unsere MitarbeiterInnen der KVW Bildung Burggrafenamt in Meran.

KVW Senioren Tel. 0471 309 175 senioren@kvw.org

Im Internet ist so viel drin, aber mit Zeit und viel Geduld bekommt man irgendwann den Überblick!

Abteilung 24 - Soziales

KVW Bildung Meran Tel. 0473 229537 BAZ 07/22

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WANDERN

St. Georgen, Kleinod über dem Burggrafenamt Wo sich Natur und Kultur umarmen, wo uns der Zauber des Frühlings umfängt, wo atemberaubende Ausblicke weit ins Etschtal und hinein ins Passeiertal zu erleben sind, dorthin führt diese Wanderung! von Christl Fink

Wir fahren mit dem öffentlichen Bus Nr. 231 von Meran über Schenna bis zur Endhaltestelle nach Verdins. Hier ist unser Start. Zum Schenner Waalweg

Kurz geht es die Straße aufwärts zu einer Besonderheit, denn die neue Kirche zum hl. Kreuz ist 1980 an die alte angebaut worden. Diese könnte durchaus als kleine Schwester der neuen Pfarrkirche von Algund angesehen werden, haben sie doch beide dasselbe Architektenehepaar als „Eltern“. Gleich hinter der Kirche sind die Wegweiser und die Markierung 16 begleitet uns erst aufwärts. Unser Blick geht weit hinein ins Passeiertal und zur gegenüberliegenden Talseite, wo die Weiler 26

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Gfeis und Vernuer, dem Frühling entgegenträumen. Talauswärts schauen wir über Riffian und Kuens bis hinauf nach Dorf Tirol. Erst an Häusern vorbei, dann über Wiesen und einen Graben überquerend, erreichen wir den „Schenner Waalweg“. Durch Wald und Fluren

Wer glaubt, hier einen Waal vorzufinden, irrt; dafür gibt uns ein wetterbeständiges „Buch“ Auskunft. Wir folgen dem Wegweiser nach rechts, kommen durch schönen Wald und hinunter zur Verdinser Straße. Dieser müssen wir entlang, am Lechnerhof vorbei und erreichen schließlich die Talstation der Seilbahn zum Taser. Unter der Talstation wandern wir

kurz die Straße weiter, dann zweigt links ein schöner Fußweg ab. Bald müssen wir einer Felswand entlang über steile Stufen abwärts und über eine kleine Brücke. Weiter geht es, nun wirklich dem Waal entlang! Ab Mitte April wird das Wasser wieder eingekehrt. Vorbei geht es am Haus Michael und am Brunjaunhof. St. Georgen, unser Ziel

Wo das Hinweisschild nach St. Georgen abwärts weist, bleiben wir am Waalweg, denn so haben wir den schönsten Blick auf das Ensemble von St. Georgen. Wir bleiben auf der Höhe, bis wir zu einer abwärtsführenden, schmalen Asphaltstraße kommen, die wir nun


Das Schloss Schenna

Schloss Schenna, die Pfarrkirche und dahinter die Mutspitze

nehmen. Am Locherhof geht es vorbei und schon sind wir dort, wo vor Jahrhunderten die Burg Alt-Schenna zu St. Jörgen stand. Die heutige Georgskirche diente einst als Burgkapelle, nur noch der als „Uhlenturm“ bekannte Bergfried ist erhalten. Der freskengeschmückte Uhlenhof wirkt wie das Atrium zum kostbaren Kirchlein, das aus dem 13. Jh. stammt und mit sehr schönen Fresken ausgemalt ist. Die Öffnungszeiten erfährt man im Tourismusbüro. Ein „Balkon“ über dem Burggrafenamt

Auf dem Kraftplatz dahinter, der gleichzeitig eine einmalige Aussicht bietet, halten wir längere Rast. Zwei Gasthäuser im Sattel werden demnächst wieder geöffnet sein. Wir begeben uns auf den Rückweg; den Wegweiser nach Schenna entdecken wir gleich beim Uhlenhof. Erst geht es in Serpentinen durch einen kleinen Wald, dann etwas steil hinunter zur Straße. Wir wollen in die Dorfmitte mit seiner schönen Pfarrkirche und dem neugotischen Mausoleum und folgen dem Wegweiser in die Dorfmitte. Es geht nun über den Schnugger Bach, der mitten durchs Dorf fließt und früher gefürchtet war, kamen doch im Jahr 1778 nach einem heftigen Sommergewitter 17 Menschen in seinen Fluten ums Leben. Drei Häuser wurden damals zerstört. Wir wenden uns zur Kirche, die auf einer Anhöhe thront. Vier Kirchen im Zentrum

Davon stehen drei innerhalb der Friedhofsmauern, dies ist wohl einmalig! Die neue, wuchtige Pfarrkirche (erst 1930 fertiggestellt) teilt sich den Turm mit der alten, zu klein gewordenen. Diese birgt besonders in der angrenzenden Johanneskapelle wertvolle

Fresken. Im Friedhofsbereich befindet sich noch die schlichte, romanische Martinskirche, die heute als Totenkapelle genutzt wird. Außerhalb ist das weithin sichtbare, neugotische Mausoleum, die Begräbnisstätte von Erzherzog Johann und seiner Familie. Der Tourismusverein bietet nach der Winterpause regelmäßig Führungen an. Über den Kirchweg

Wir wandern auf der, dem Passeiertal zugewandten Seite des Kirchhügels abwärts. Bei der ersten Abzweigung nehmen wir den rechten Weg, Markierung 1 in Richtung Riffian, über Asphalt bis zur 2. Abzweigung und dann gleich einen wunderbaren Waldweg nach links. In weiten Serpentinen zieht er sich abwärts, dem Tal zu. Immer Markierung 1 bis zum Maiser Waal! Nun wenden wir uns Meran zu, folgen aber dann der Abzweigung hinunter zur Passer. Dort geht es sofort über die Holzbrücke, die Sportplätze zu unserer Rechten. Wir wenden uns nach links und folgen dem Lauf der Passer auf dem breiten, nicht asphaltierten Weg. Über eine Bogenbrücke gelangen wir wieder auf die orographisch linke Passerseite und folgen auch hier ihrem Lauf. Wir kommen zu einem kleinen, angelegten Weiher mit Picknickplätzen. Immer auf der linken Seite bleibend, wandern wir diesem entlang und kommen, nur wenige Minuten von der Meraner Stadtmitte entfernt, nochmals durch eine wahre Urlandschaft. Rechts und links des nunmehr nicht mehr markierten Weges biegen sich Brombeerstauden. Es geht kurz aufwärts, wir erreichen einen breiteren Weg, die so genannte Lazag und sind binnen kurzem an der Unterführung der Passeirer Straße. Jenseits derselben kommen wir zum Steinernen Steg. Nun können wir durch das

Alt und neu, die Kirche von Verdins

Ausklang der Wanderung im Passerbett

Passeirer Tor in fünf Minuten zur Pfarrkirche oder der Passer entlang zum Sandplatz. Dankbar für die abwechslungsreiche Wanderung kehren wir wieder nachhause.

info

Anfahrt: Mit dem Bus 231 vom Bahnhof Meran über Schenna nach Verdins Ausgangspunkt: Verdins Gehzeit: insgesamt rund 3,40 Std. Start > Talstation der Taser - Seilbahn: 1 Std. > St. Georgen: 50 Min.> Schenna: 30 Min. > Passerbrücke: 40 Min. > Stadtzentrum: 1 Std. Beste Zeit: Frühjahr, Herbst, Winter bei trockenen Wegen BAZ 07/22

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VERANSTALTUNGEN JUGENDSEITE In Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Lana-Tisens

„Aber, woher kommst du wirklich?“, „Wow, du sprichst aber gut Deutsch!“, „Du hast einen Abschluss? Wer hätte das gedacht!?“ – Hast du schon mal darüber nachgedacht, ob solche Fragen sicher nicht rassistisch sind?

Schon gewusst…!?

Vielfalt vs. Einfalt Jede*r von uns kann, jeden Tag und überall einen Beitrag leisten, um gegen Rassismus anzukämpfen. Es braucht nicht viel! Wenn jede*r von uns sich selbst, seine Aussagen und Taten reflektiert, sind wir gemeinsam auf einem guten Weg. Vielfalt ist einer der größten Stärken unserer Gesellschaft. Was wären wir ohne Vielfalt? Lasst uns gemeinsam für eine bunte und offene Welt einstehen!!

Am 21. März war der internationale Tag gegen rassistische Diskriminierung. Die OEW und weitere 25 südtiroler Organisationen nahmen auch heuer wieder diesen Tag zum Anlass, um die Aktionswochen gegen Rassismus unter dem Titel „Stop Racism!“ auch in Südtirol zu starten. Die Wochen gegen Rassismus werden weltweit begangen. In Italien werden sie auch von der nationalen Antidiskriminierungsstelle UNAR ausgerufen. Eine Antidiskriminierungsstelle ist kürzlich auch in Südtirol eingerichtet worden.

WIR VOM JUGENDDIENST LANA-TISENS UND VOM JUGENDZENTRUM JUX SIND FÜR VIELFALT WEIL… ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨

Vielfalt unsere Gesellschaft bereichert Respekt vor dem Andersein und der Vielfältigkeit des Lebens Voraussetzungen für den Frieden sind Jeder das Recht auf eine eigene Identität hat Vielfalt Realität ist Einfalt die Alternative ist Vielfalt Energien freisetzt und verbindet Nicht die Herkunft entscheiden sollte, sondern der Mensch Einfalt langweilig ist Es unser Land bunter macht Das Leben sehr langweilig wäre, wenn wir alle gleich wären Vielfalt den Horizont erweitert und wir voneinander lernen Wir gemeinsam auf dieser Welt leben Jeder den gleichen Respekt verdient

AKTUELLES 12. 4. 2022 – Da sein, wenns Dach auf den Kopf fällt. Vortrag und Diskussionsrunde mit Michael Rainer – infos unter www.jux.it 15. 4. 2022 – Ostereiersuche in der Falschauer. Infos unter www.jugenddienst.it/lana-tisens 16. 4. 2022 – Online -Watt-Turnier. Anmel-

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dung bis 14. 4. bei Simone unter Tel. 327 0954943 28. 4. 2022 – Mobiles Frühstück, Lana 30. 4. 2022 – Stadtrallye für Jungschargruppen. Infos unter www.jungschar.it

ns

Jugenddienst Lana-Tise

. 21 39011 Lana I Bozner Str Tel. 0473 56 34 20 info@jd-lana-tisens.it www.jugenddienst.it/ lana-tisens JDLanaTisens s Jugenddienstlanatisen


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