BAZ Nr. 10 vom 17/05/2022

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Nr. 10 ∙ 17. Mai 2022 ∙ 14-täglich ∙ Jahrgang 28

Die Vizebürgermeisterin Katharina Zeller im Gespräch


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THEMA

Was kommt noch?

04 | Die Vizebürgermeisterin

STRASSENGESCHICHTEN

Kommentar von Walter J. Werth

Sie ist zwar immer noch präsent, flaut aber gottseidank ab, die Corona-Plage. Immer noch gilt es, die empfohlenen Schutzmaßnahmen einzuhalten. Trotz allem müssen wir feststellen, dass eine gewisse Laxheit um sich greift. Es werden wieder munter Hände geschüttelt, man steckt die Köpfe zusammen und das zwei-drei-malige Bussi-Bussi-Getue flammt wieder auf. Zwei Jahre lang wurden wir von den Medien fast nur mit Corona-Nachrichten gefüttert. Mit Bildern von Intensivstationen, mit Euro-Scheinen spuckenden Druckmaschinen, mit Statistiken und Inzidenzen ohne Grenzen. Jetzt scheinen wir vom Regen in die Traufe geraten zu sein. Ein Übel ersetzt ein hoffentlich nicht noch größeres. Es war bezeichnenderweise der 24. Februar, Unsinniger Donnerstag, als der russische Machthaber die Ukraine mit Waffengewalt vor der „drohenden Nazifizierung“ – so seine Erklärung für die militärische Aggression – zu schützen begann. Jetzt werden uns von den Medien Soldaten, Panzer, zerstörte Häuser, weinende Frauen und flüchtende Menschen gezeigt. Schlimme Bilder, die betroffen machen, aber auch wütend, weil wir machtlos zusehen müssen. Ja, wir können helfen, wir können Spenden. Viele tun sich aber schwer, die ganze Sache zu verstehen. Geht es hier wieder einmal nur ums liebe Geld. Und wenn Geld genug ist, dann geht es um Macht, wovon anscheinend niemand genug bekommen kann. Welch paradoxer Zustand ist es doch, wenn die EU des Wirtschaftswachstums wegen uneins ist beim Stopp der Energielieferung des Kriegstreibers und gleichzeitig Kriegsmaterial an die Ukraine liefert. Wie bei Corona ist auch hier die ganze Welt betroffen. Auch hier trifft es wie fast immer die Schwächsten und Armsten am meisten. Die Reichen werden auch hier ihre super Geschäfte machen. Das lässt uns unser hauseigenes Abhörprotokoll-Skandälchen leicht vergessen. Wir haben alle mal Geschichte gelernt, aber wie man sieht, nichts daraus gelernt.

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09 I Ein stiller, allgegenwärtiger Künstler

SCHAUFENSTER 14 I Der Bäcker

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STANDORT 16 I Heimatschutz in Algund

BAUWERK 28 I Ein Haus für den Radsport

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WANDERN 34 I „Laghetti“ von Ruffrè und Russenhütte

ANZEIGER 38

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THEMA

Katharina Zeller empfängt Oberschüler aus Meran und Deutschland im Meraner Rathaus

Die Vizebürgermeisterin Schluss mit Stillstand! Der politische Stillstand und der Abwärtstrend haben innerhalb der Meraner Volkspartei vor einem Jahr zu einer – man könnte sagen – radikalen Erneuerung geführt. Erstmals in ihrer Geschichte übernahm eine Frau, die damals 34-jährige Katharina Zeller, die Führung der Partei. Mit Silvia Paler (Gratsch), Hannes Gamper (Untermais) und Max Schweigkofler (Obermais) kamen weitere drei neue Ortsobleute dazu. Die parteiinterne Erneuerung war gelungen! von Josef Prantl

Nicht allen schmeckte, was folgte. Nach den Bürgermeisterwahlen im Oktober zeichnete

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sich bald schon eine Koalition mit dem italienischen Lager ab, und so war es die SVP, die

zur „Königsmacherin“ für Dario Dal Medico wurde. Exbürgermeister Paul Rösch verlor zwar


sehr knapp (49,7%), aber mit 13 von 36 Sitzen ist sein Listenbündnis immer noch die stärkste Kraft im Meraner Gemeinderat. Meran hat so nach 26 Jahren wieder einen italienischsprachigen Bürgermeister bekommen. Gesagt werden muss aber auch, dass die Wahlbeteiligung bei gerade einmal 46 Prozent lag. Katharina Zeller ist seitdem Vizebürgermeisterin und für Bereiche zuständig, die kein Honigschlecken sind: Mobilität, Umwelt und Ökologie, Abfallentsorgung, Energie und Nachhaltigkeit. Deutsche Kultur, Frauenfragen, Landschaftsschutz, Wirtschaft oder öffentliche

Grünanlagen stellen weitere Hausaufgaben für die Juristin mit Spezialisierung in Verwaltungsrecht und passionierte Tänzerin (mit einem Faible für den Swing-Tanz „Lindy Hop“) dar. Die BAZ im Gespräch mit Katharina Zeller

mir sagen. Ich denke schon, dass ich bzw. wir als neue SVP Meran neuen Schwung in die Gemeindepolitik gebracht haben. Allein die Tatsache, dass wir es geschafft haben, so viele junge Gemeinderäte zu stellen und auch vermehrt Frauen in der Partei zu positionieren, ist für mich ein gutes und erfrischendes Zeichen.

„Eines ist sicher, wenn sie den Schwung vom Tanzparket in die Politik mitnimmt, schauen viele alt und deppet aus“, kommentiert ein Leser des Online-Magazins SALTO Ihre Wahl zur SVP-Obfrau Merans. Zurecht?

In einem Interview mit der Südtiroler Tageszeitung aus dem Jahr 2017 sagten Sie, niemals Politikerin werden zu wollen. Wie kam es zum Sinneswandel?

Katharina Zeller: Das müssten eigentlich Sie

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THEMA

Interview mit einem Oberschüler

heitet sich wohl öfter, als man denkt. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass es anfangs überhaupt nicht mein Ziel war, mich politisch zu exponieren. Angesichts der politischen Situation in Meran habe ich entschieden, mich zu engagieren, auf Wunsch der Partei bin ich am Ende als Bürgermeisterkandidatin der SVP Meran angetreten. Nach dem Motto: Wo es mich braucht, helfe ich! Mit dem Ziel, unsere Stadt nachhaltig weiterzubringen.

Der Bürgermeister und seine Stellvertreterin

Mit insgesamt 19 Sitzen steht die aktuelle Stadtregierung auf wackeligen Beinen. Wie geht es Ihnen in der Koalition und einem italienischsprachigen Bürgermeister an der Spitze?

cher Ebene, und das ist ausschlaggebend für eine gute Zusammenarbeit. Außerdem ergänzen wir uns gut, jeder gibt das Beste, um die eigenen Aufgabenbereiche bestmöglich zu betreuen. Bei delikaten Entscheidungen nehmen wir uns als Stadtregierung die Zeit, die Problematiken vor Ort mit den betroffenen Bürgern zu diskutieren, was ich als sehr positiv empfinde. Die Tatsache, dass der Bürgermeister der italienischen Sprachgruppe angehört, sehe ich persönlich als nicht wirklich relevant – wichtig ist, dass die Sensibilität für den Schutz der einzelnen Sprachgruppen gegeben ist. Letztendlich geht es um die Sache, nicht um die Sprachgruppe.

Das Klima zwischen den Regierungsparteien ist sehr gut und in der Stadtregierung sind wir ein gutes Team. Auch auf zwischenmenschli-

Sie bezeichneten sich einmal als linksliberal. Warum funktionierte es nicht mit Paul Rösch?

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Wer weiß, ob es nicht funktioniert hätte? Die Entscheidungen bezüglich der Regierungsbildung lagen bekanntlich nicht bei der SVP. „Früher war die Politik bei den Menschen, seit Jahren aber ist die Politik fast nur mehr bei den Lobbyisten“: Was entgegnen Sie dieser Kritik?

Dass es schade ist, dass sich die Politik in der Wahrnehmung der Menschen so weit vom Alltag entfernt hat, nicht mehr greifbar ist. Zu behaupten, dass die Politik nur mehr bei den Lobbyisten ist und nichts dagegen zu tun, empfinde ich als fahrlässig. Ich lade alle Kritiker dazu ein, sich politisch zu engagieren. „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt!“, hat Mahatma Gandhi gelehrt.

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Katharina Zeller mit ihrem Großvater Heinz Zeller

Wenn man bedenkt, dass nicht einmal die Hälfte der wahlberechtigten Meraner zur Wahl gegangen ist, dann muss man sich fragen, wen man eigentlich noch vertritt. Ist das demokratiepolitisch nicht eine Bankrotterklärung?

Allerdings, das ist sehr, sehr traurig und irgendwo auch ein Armutszeugnis für die Politik. Wobei ich auch sagen muss, dass ich manchmal das Gefühl habe, es wird nur mehr nach Rechten verlangt, die Pflichten werden außer Acht gelassen. Eigentlich hätten alle Bürger die Pflicht sich zu informieren und ihr Wahlrecht wahrzunehmen. Bankrott geht die Demokratie dann, wenn jene, die am lautesten schreien, als Mehrheit durchgehen und sich die Hälfte der Bevölkerung enthält. Die Erosion demokratischer Normen, die zunehmende Macht der Exekutive sowie abnehmende Medienfreiheit sind weltweite Symptome einer Welle der Autokratisierung. Besteht Grund zur Sorge, auch bei uns?

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Damit zeigen Sie eine sehr aktuelle Problematik und die damit verbundene Wichtigkeit auf, das Wahlrecht wahrzunehmen. Wir haben das Glück in einer Demokratie zu leben und sollten dies nicht als Selbstverständlichkeit abtun. Und ja, irgendwo bereitet es Sorge zu sehen, dass sich nur die Hälfte der Menschen in unserer Stadt für Politik und somit für die Gestaltung der eigenen Zukunft interessiert. Mitunter erscheint es in der öffentlichen Debatte so, als würden Autokratien wie China oder Russland hinsichtlich unterschiedlicher Entwicklungsziele effektiver handeln als Demokratien – von der wirtschaftlichen Entwicklung bis hin zum Umgang mit der Corona-Pandemie. Aber stimmt das überhaupt? Und was bietet uns die Demokratie, das autokratische Systeme vermissen lassen?

Dem kann ich nicht beipflichten. Der Wert des demokratischen Rechtsstaates ist unum-

stritten – unsere Vorfahren haben jahrhundertelang um die Erlangung der Grundrechte gekämpft. Ich hoffe nicht, dass wir heute ernsthaft darüber diskutieren müssen, ob Demokratie ja oder nein. Ich habe eher den Eindruck, dass die Demokratie teilweise nicht mehr als solche wahrgenommen wird und das ist sehr schade. Wie steht es um die Akzeptanz unseres Rechtsstaates? Muss man die verfassungsrechtlichen Grundlagen der Rechtsstaatlichkeit noch weiter ausbauen?

Ich habe den Eindruck, dass das Bild der Rechtsstaatlichkeit für viele Menschen ein eher abstraktes ist. Was bei den Menschen ankommt, ist eine Vielzahl an Bestimmungen, die oftmals wirr und unlogisch scheinen. Wenn man alle Zusammenhänge mitbedenkt, wird allerdings schnell klar, wie schwierig es ist, allgemeine „Spielregeln“ für derart vielfältige Situationen zu beschließen.

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THEMA

Leidenschaftliche Tänzerin, die den Swing-Tanz „Lindy Hop“ nach Südtirol brachte

Katharina und ihr Bruder Jakob mit Altlandeshauptmann Silvius Magnago

Wie lautet Ihr politisches Credo und welche Werte sind Ihnen persönlich wichtig?

mehr die Partei von 1945. Wie sehen Sie Ihren Platz in dieser Partei?

Mein politisches Credo lautet, dass es für alles eine Lösung gibt, die Kunst liegt darin, sie zu finden. Gerechtigkeit, Verantwortung und Zusammenhalt sind mir wichtig.

Die Zeiten haben sich geändert und somit auch die Partei. Dass eine junge Frau als Bürgermeisterkandidatin so ohne weiteres akzeptiert wird, wäre wohl bis heute nicht selbstverständlich gewesen. Die SVP wird oft als altbacken und nicht mehr zeitgemäß angesehen, eigentlich völlig unberechtigt. In Meran sind wir die „jüngste“ Parteispitze, auch im Vergleich zu den anderen Parteien. Ideen und Visionen haben sich weiterentwickelt und verändert, was unverändert bleibt, ist das Bewusstsein über den Wert und Erhalt unserer Werte und Traditionen sowie der hart erkämpften Autonomie.

Finden Sie nicht, dass der Politik die Ideen ausgegangen sind, die Visionen, die Energie?

Nein, finde ich absolut nicht. Visionen und vorausschauende Projekte gibt es, zumindest bei uns in Meran, noch und nöcher. Viel eher fehlen die notwendigen Geldmittel, um die vielen Ideen auch umsetzen zu können. SEL-Skandal, Masken-Skandal, 600-Euro-Skandal, Fahrtspesen-Skandal, Abhör-Skandal, SAD-Skandal. Wie sehr trifft Sie persönlich die aktuelle Krise und der Konflikt innerhalb der Südtiroler Volkspartei?

Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren in Meran hart gearbeitet, um die Partei auf lokaler Ebene wieder auf Kurs zu bringen. Unser gemeinsames Ziel war es dabei immer eine moderne Volkspartei zu sein, die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ehrlich, transparent und verantwortungsbewusst für unsere Stadt zu arbeiten. Es ist uns gelungen, viele junge Menschen für die Politik zu gewinnen und ein sehr konstruktives Klima innerhalb der Partei zu schaffen. Natürlich ist es nicht anspornend zu sehen, was da auf Landesebene teilweise abgeht. Wir lassen uns nicht drausbringen und konzentrieren uns darauf, unsere Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen zu machen. Die Partei feierte am 8. Mai ihren 77. Geburtstag. Aber die SVP von 2022 ist längst nicht

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Sprechen wir über Meran: Was sind die großen Themen, die Sie als Vizebürgermeisterin und Stadträtin in der kurzen Zeit, die Ihnen bleibt, angehen und lösen möchten?

Ich empfinde es als große Ehre die Weiterentwicklung unserer Stadt mitgestalten zu dürfen. Was mir besonders am Herzen liegt, ist das Thema Sauberkeit und Abfallwirtschaft. Ich bin derzeit darum bemüht alle Hebel in Bewegung zu setzen, um das Stadtbild und gleichzeitig das Müllentsorgungssystem zu verbessern. Außerdem arbeiten wir daran das Radwegenetz zu vervollständigen und die Sicherheit auf Fuß- und Radwegen zu verbessern. Auch das Vereinswesen liegt mir sehr am Herzen, das Ehrenamt leistet einen wichtigen Beitrag und ich sehe es als Aufgabe der Verwaltung Vereine zu begleiten und zu unterstützen. Es gibt eine lange Liste an Projekten, die ich umsetzen möchte. Wichtig ist mir dabei auch, dass die Bürger in wichtige Entscheidungen miteinbe-

zogen werden. Deshalb haben wir z. B. bei der Neugestaltung der Freiheitsstraße erstmals bereits in der Planungsphase einen Beteiligungsprozess vorgesehen. 2025 wird wieder gewählt. Wie soll die Meraner SVP dann aufgestellt sein? Strebt Katharina Zeller das Amt der Bürgermeisterin an?

Das kann ich heute nicht sagen. Mir ist wichtig, dass wir 2025 eine positive Bilanz ziehen können, darauf arbeiten wir hin. Private Geschichten interessieren Menschen oft mehr als nur von Problemen zu lesen. Was macht Katharina Zeller in ihrer privaten Zeit?

Meine Freizeit verbringe ich am liebsten auf der Tanzfläche oder in der Natur. Das ist ein guter Ausgleich. Ich hatte immer schon eine Passion fürs Tanzen, 2013 habe ich in Rom die verschiedenen Tanzstile aus der sogenannten Swing Ära (1930 - 1950) entdeckt, es war Liebe auf den ersten Blick. Seit einigen Jahren unterrichte ich am Wochenende gelegentlich mit meinem Tanzpartner aus Spanien auf verschiedenen Tanz-Festivals. Wenn ich nicht unterwegs bin, verbringe ich meine Freizeit am liebsten mit meiner Haflingerstute Pia beim Wanderreiten. Hinweis der Redaktion: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung


STRASSENGESCHICHTEN

Ein stiller, allgegenwärtiger Künstler Er ist ein Bildhauer, der wie wenige andere mit der Stadt Meran verbunden ist und ihr seinen Stempel aufgedrückt hat: der gebürtige Ultner Blasius Mayrhofer. In Obermais trifft man ihn auf einem Straßenschild.

Ein Leben für die Kunst In der Kirche von St. Walburg im Ultental wird am 18. Jänner 1870 ein Kind getauft. Die Eltern heißen Johann Mairhofer und Theresia Sonnenburger und haben sich für die Namen Blasius Franziskus entschieden. Es ist ihr drittes Kind nach Johann und Kreszenz. Obwohl der Familienname später mit „y“ geschrieben wird, scheint er hier noch in der Schreibweise mit „i“ auf. Nach dem Besuch der Volksschule in Algund kehrte Blasius auf den heimatlichen Viertelhof zu-

Michl, die Christus-Figur im Meraner Rathaus und das Trogmann-Denkmal in Untermais. Letzteres schuf er 1909 zu Ehren des Maiser Schützenhauptmanns Blasius Trogmann. In der Zeit des Faschismus wurde das Bildnis gewaltsam vom Sockel gerissen und beseitigt. 50 Jahre sollte es dauern, bis es im Auftrag der Untermaiser Schützen neu gegossen wird.

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rück. Schon früh zeigte sich sein künstlerisches Talent. Nach seiner Zeit an der Fachschule in Bozen lernte er bei Josef Wassler. Er war es auch, der ihm den Auftrag für die erwähnte Dreifaltigkeit am Altar in Vellau vermittelte. Mit dem Honorar konnte er sich ab 1898 eine weitere Ausbildung an der Kunstakademie in München finanzieren. Nach gut zwei Jahren zog es ihn wieder nach Südtirol. In Meran eröffnete er in der Habsburger Straße (heute: Freiheitsstraße) ein eigenes Atelier. In seiner Arbeit ist er kreativ, neugierig und unermüdlich, privat hingegen „nicht einer, der viel von sich reden macht, sein Bekanntenkreis ist klein, fast unbekannt“, schreibt Bruno Pokorny zum 60. Geburtstag. In den Werken zeigt sich sein Gespür für das Material, egal, um welches es sich handelt, wie auch sein Sinn für Proportion und Maß. Allein seine wichtigsten Arbeiten aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Genannt werden sollen hier exemplarisch das PlattatscherGrabmal in Algund, der Eiserne

Davon hat Mayrhofer nichts mehr mitbekommen. Er starb am 10. März 1944 im Alter von 74 Jahren im städtischen Krankenhaus. Das „Bozner Tagblatt“ veröffentlichte einen kurzen Nachruf: „Ueberall im Land verstreut finden wir seine Werke und zahlreiche haben den Weg nach Deutschland, Holland und die anderen nordischen Staaten genommen. Seine Werke sind wie sein Charakter ohne jede Ziererei und Unechtheit, sie atmen den Geist der Heimat, die Verbundenheit mit Mensch und Tier, Berg und Wald, sie sprechen die Sprache des echten Tirolers.“ Um ihn trauerten sein Sohn Hans – damals im Krieg –, seine Tochter Anna, die Schwester Maria und seine Enkelkinder Max und Hansi. Seine Frau Anna Götsch war ihm bereits elf Jahre zuvor vorausgegangen. Erst 1980, zu Mayrhofers 110. Geburtstag, fand im Meraner Kurhaus eine Gedächtnisausstellung statt, in der rund 60 Werke zu bewundern waren. Gottfried Oberthaler hat im selben Jahr eine Monographie über den Künstler herausgegeben – und die Stadt Meran hat eine Gasse in Obermais nach ihm benannt.

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„In einem Auslagefenster der Jandl‘schen Buchhandlung ist gegenwärtig eine hübsche Holzschnitzerei (...) ausgestellt. Der Verfertiger dieser Arbeit ist ein junger Ultner, namens Blasius Mayrhofer, welcher ohne jedwede künstlerische Vorbildung, jedoch ausgestattet mit einem vorzüglichen Talente, solch‘ schöne Erzeugnisse der Schnitzkunst liefert. Der junge, begabte Mann hofft, durch den Verkauf seines Werkes in die Lage zu kommen, sich in der Bildhauerkunst weiter ausbilden zu können.“ – so schreibt der „Burggräfler“ im Mai 1897. Zu diesem Zeitpunkt war Mayrhofer bereits 27 Jahre alt und von „ohne jedwede künstlerische Vorbildung“ kann keine Rede sein. Bereits zehn Jahre zuvor hatte er sich an der k. & k. Fachschule für Holzindustrie in Bozen eingeschrieben und als 1894 die neue Kirche in Vellau erbaut wurde, hat er mit der Dreifaltigkeitsgruppe, den Aposteln Petrus und Paulus, zwei Engeln sowie der Pietà seine Spuren hinterlassen. Er gehört neben Josef Wassler und Alois Schmider zu den drei bedeutenden Künstlern des Burggrafenamtes.

„Ein echter Südtiroler, halt ohne Laktose!“

Christian Zelger

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BILDGEDICHT

DER WIEDEHOPF Der Kuckuck nicket mit dem Kopf Und spricht: Gevatter Wiedehopf, Willst du der beste Tänzer sein Vor allen Vögeln groß und klein, Zeig deine Künste denn im Nu! Ich musicire dir dazu: Kuckuck, Kuckuck! hopp, hopp! Da hub Gevatter Wiedehopf Gar stolz empor den bunten Schopf, Und hopste lustig, hopp, hopp, hopp! Und freute sich gar sehr darob. Wer gerne tanzt, ist gleich bereit, Und wenn auch nur ein Kuckuck schreit: Kuckuck, Kuckuck! hopp, hopp! August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Gesehen in Algund. Vogel des Jahres 2022 Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas

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BERICHT AUS ROM

Ehrenamt und Besatzungsrecht in Gewässern Das Ehrenamt sei keineswegs in Not, hat man uns kürzlich bei einem Treffen im Arbeitsministerium mit der für das Ehrenamt und Volontariat zuständigen Unterstaatssekretärin Rossella Accoto und dem Generaldirektor für den Dritten Sektor Alessandro Lombardi erklärt. Die immer noch seit 2017 (!!) ausstehende Finanz- und Steuerregelung für das Ehrenamt sei nun endlich mehrheitsfähig und solle im nächsten Dekret der Regierung „DL aiuti“ vorgelegt werden. Dann können die Vereine endlich abwägen, ob sie ins RUNTS-Register wollen oder besser draußen bleiben. Bei der Gelegenheit konnten wir darüber hinaus ein baldiges Treffen in Präsenz in Bozen mit dem Dienstleistungszentrum DZE, Landeshauptmann, Kulturlandesrat und Vertretern der ehrenamtlichen Ver-

eine vorbereiten. Der Generaldirektor möchte die Stimmung in den Vereinen kennenlernen. Es gebe zwar nur ein Register (RUNTS) im Staat, aber von den sieben Kompetenzbereichen habe das Landesamt in Bozen ausschließliche Kompetenz für fünf Bereiche. Für einen Bereich sei die Handelskammer bzw. das „registro delle imprese“ zuständig und der Staat betreue nur die sog. „reti associative nazionali “ (Netzwerke zwischen Vereinigungen) und diese gebe es in Südtirol noch nicht. Von großer Bedeutung für Südtirol war auch ein Treffen mit dem österreichischen Nationalratspräsidenten Wolfgang Sabotka in Rom. So müsse es in den Autonomiefragen unbedingt wieder Fortschritte geben, um ungute Entwicklungen wie z. B. beim von

Rom kürzlich ausgesprochenen Besatzverbot in Südtirols Gewässern von Bachforellen, Regenbogenforellen, Seeforellen, Bachsaibling und Seesaibling zu verhindern. Diese aus Südtiroler Sicht unverständliche Maßnahme betrifft jetzt 14.000 Fischer im Lande, die bei der römischen Maßnahme nur den Kopf schütteln werden. Im Schatten der Covid-Pandemie und im stillen Kämmerlein haben die Umweltverbände in Rom Ende 2021 ein Ministerialdekret erwirkt , in welchem, ohne die Provinzen Bozen und Trient – wo es seit langem Fischereigesetze und eine „carta ittica“ gibt – miteinzubeziehen, festgeschrieben wird, dass nur mehr autochthone Fischarten (diese müssen schon zu Kaiser Maximilians Zeiten nachgewiesen sein) in den Gewässern eingesetzt werden dürfen. Als Parlamentarier haben wir im Bilanzgesetz 2022 die Einsetzung einer Expertenkommission mit Beteiligung der Region Trentino/ Südtirol und einen Aufschub von 18 Monaten erwirkt. Über diesen Aufschub hat sich aus formalrechtlichen Gründen das Ministerium erst einmal darüber hinweg gesetzt und vor einigen Tagen

Albrecht Plangger Kammerabgeordneter

das völlig widersinnige und autonomiefeindliche Besatzdekret per Rundschreiben an die Regionen und Provinzen bestätigt. Daher müssen wir uns jetzt mit den Fischen herumschlagen, aber ich bin mir sicher, dass Südtirol in dieser Angelegenheit in Italien seit jeher der Musterschüler ist und die Aufgaben bestens erfüllt hat, im Unterschied leider zu den meisten anderen Regionen. Aber in Rom und in den Ministerien ticken die Uhren oft etwas anders… Das werden wir schon wieder geradebiegen, da wir eben autonome Zuständigkeiten haben und immer bereit sind, diese auch zu verteidigen.

Unterstaatssekretärin Rossella Accoto und Generaldirektor für den Dritten Sektor Alessandro Lombardi (l) mit den Südtiroler Parlamentariern Meinhard Durnwalder und Albrecht Plangger

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RATGEBER

Steuerbegünstigungen könnten verloren gehen! Um die verschiedenen Steuerbegünstigungen für die Umbau-und Sanierungsmaßnahmen (wie z. B. den 110 %, 65 % oder 50 %-Bonus) beanspruchen zu können, muss die dazugehörige Rechnung des ausführenden Unternehmens ab Ende Mai 2022 auch die Angabe des Kollektivvertrages enthalten, den das Unternehmen anwendet. Wer die Angabe unterlässt, verliert die Möglichkeit zum Steuerabzug. Dies sieht eine erst kürzlich neu eingeführte Bestimmung vor, die im Zuge der Eilverordnung zur Betrugsbekämpfung vom Parlament verabschiedet wurde. Die neu eingeführte Regelung sieht vor dass, sobald die Bauarbeiten den Wert von 70.000 Euro übersteigen, nur noch Firmen, welche die für ihren Sektor erforderlichen Kollektivverträge des Bausektors anwenden, die Arbeiten

ausführen dürfen. Der Vertrag muss im Auftrag bzw. Werkvertrag angegeben sein. Bei dieser Angabe muss ein Verweis auf den Artikel 51, GVD NR. 81/2015, angeführt werden. Der angewandte Kollektivvertrag muss zudem in der Rechnung angeführt werden, welche für die ausgeführten Arbeiten ausgestellt wird. Wenn diese Angabe fehlt, dürfen die verschiedenen Steuerbegünstigungen (Superbonus 110 %, 50 %-Bonus für Wiedergewinnungsarbeiten, 65 % für Energieeffizienz, der Fassadenbonus in Höhe von 60% usw.) nicht mehr angewandet werden – eine drakonische Strafe! Die korrekte Anwendung der Bestimmung muss im Zuge der Anwendung der Steuerbegünstigung bzw. bei Abtretung des Guthabens an eine Bank vom Steuerberater über-

prüft werden, wenn dieser den Bestätigungsvermerk ausstellt. Die Gültigkeit dieser Bestimmung und der damit verbundenen Auflagen beginnt für die ab 27. Mai 2022 beginnenden Bauarbeiten. Um keine Risiken einzugehen, empfiehlt es sich, ab sofort immer in den neu zu schließenden Verträgen zu vermerken, dass das Unternehmen den Kollektivvertrag anwendet, sowie auf den Rechnungen grundsätzlich immer der Verweis auf den bestehenden Kollektivvertrag anmerken. Es ist unglaublich was da einem aufgehalst wird, weil es irgendwo in Italien anscheinend noch etliche „schwarze Schafe“ gibt.

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SCHAUFENSTER

Der Bäcker „Unser tägliches Brot gib uns heute“, heißt es im Vaterunser-Gebet. Ein Satz, der zeigt, welchen Stellenwert das Brot als Nahrungsmittel seit jeher genießt, wie bedeutungsvoll Brot und Bäcker schon früher für die Menschheit waren. von Michael Andres

Es ist ein Beruf mit Vergangenheit – und Zukunft. Keine Frage, das Bäckerhandwerk ist eine der ältesten gewerblichen Handwerkstätigkeiten im Lebensmittelsektor. Das Brot als Grundnahrungsmittel hat seit Jahrtausenden eine große Bedeutung. Vor etwa zehnbis fünfzehntausend Jahren soll der Mensch den Weizen als Nahrungsquelle entdeckt haben, wie aus Überlieferungen hervorgeht. Bereits vor rund 8000 Jahren wurde in Nordafrika Getreide angebaut und weiterverarbeitet. Dies belegen Funde. Ähnliches Brot in der Art wie wir es heute kennen wurde von den alten Ägyptern gebacken. Diese gelten 14

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somit als die Erfinder des Brots. Rund 6000 Jahre ist das her. In dieser Hochkultur bauten die Menschen erste Bäckereien und entwickelten Öfen. Gebacken wurde damals in erhitzten Tontöpfen. Im mittleren Europa ist das Handwerk des Bäckers als Beruf etwa seit der Zeit Karl des Großen, um 800 nach Christus, bekannt. Ungefähr ab dem 12. Jahrhundert organisierten sich Bäcker in Zünften, um ihre Interessen zu wahren. Die Zeit der Zünfte endete zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Bedeutende Arbeitserleichterungen durch Maschinen erfolgten in Europa etwa nach dem zweiten Weltkrieg.

Auch im Burggrafenamt und in ganz Südtirol ist die Bäckerkunst seit jeher fest verwurzelt. Das Land hat durchaus aromatische, rustikale Brotsorten geschaffen. Auch Besonderheiten, wie das traditionelle Schüttelbrot, entwickelten sich in Südtirol. Das harte, knusprige Fladenbrot aus Roggenmehl, Wasser, Hefe, Salz und frischen Gewürzen darf bei keiner Marende fehlen und erfreut sich internationaler Beliebtheit. So wird man bei uns zum Bäcker

Die Lehre zum Bäcker dauert in Südtirol mindestens drei Jahre.

Besucht wird dabei die Berufsfachschule für „Bäckerei und Konditorei“ in Brixen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der 3. Klasse gibt es die Möglichkeit einen Spezialisierungslehrgang für Nahrungsmittelgewerbe mit Schwerpunkt Patisserie (4.Klasse) zu besuchen. Voraussetzungen um den Beruf zu erlernen, sind die körperliche Gesundheit: Die Arbeit des Bäckers bringt ein langes Stehen mit sich, zudem sollte man keine Allergien haben. Weitere Berufsanforderungen sind die Vorliebe für praktischhandwerkliche Arbeit und eine gewisse Belastbarkeit aufgrund der Nachtarbeit. Die Tätigkeit in


der Backstube lässt sich in drei Arbeitsgänge gliedern: Herstellung des Teiges, das Formen und das Backen der Teigstücke. Bei der Herstellung des Teiges werden alle Zutaten sorgfältig nach Rezept abgewogen, mit der Knetmaschi-

ne gerührt und je nach Produkt eine bestimmte Zeit lang ruhen gelassen. Das Formen der Teigstücke erfolgt entweder händisch oder maschinell, heißt es in der Beschreibung des Berufsbildes vonseiten des Landes Südtirol.

Die Arbeitszeiten sind in der Regel von nachts/frühmorgens bis mittags. Die Chancen, die das Berufsbild bietet, sind vielfältig. Man findet eine Vielzahl an Betrieben, in denen man arbeiten kann. Auch die Eröffnung eines

eigenen Betriebes ist möglich. In Südtirol sind die kleinen Betriebe generell in der Mehrzahl, oft sind es traditionelle Familienbetriebe. Man findet aber auch einige größere sowie industriell geführte Bäckereien.

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STANDORT Foto: TV Algund, Hannes Niederkofler

Heimatschutz in Algund Der Heimatschutzverein hat in Algund eine große Tradition und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die BAZ im Gespräch mit Obmann Peter Haller und Vizeobmann Martin Winterholer. von Philipp Genetti

In Algund spricht man vom „Heimatschutzverein“ und nicht von „Heimatpflegeverein“. Warum dieser Unterschied?

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Peter Haller: Der Heimatschutzverein in Algund ist einer der ersten Heimatschutzvereine der Nachkriegszeit in unserem Land. Seine Gründung geht auf den Algunder Heimatschutz-Pionier Matthias Kiem-Strick-

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ler und das Jahr 1946 zurück. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges hatte sich in der Bevölkerung viel Ungewissheit breit gemacht. Wenn man heute in die ersten Protokolle aus der Vereinsgeschichte schaut, liest man regelrecht die Angst der Algunder heraus, ihre Identität und ihr Brauchtum an Italien zu verlieren.

Mit der Gründung unseres Vereins wollte man dem entgegenwirken. Daher bestand die zentrale Aufgabe des Vereins konkret darin, die Heimat vor dem Verfall schützen. Im Wortlaut der ersten Satzungen heißt es: „Die Ziele des Vereines sind die Erhaltung unserer Heimat durch den Schutz unserer natürlichen Umwelt, sowie die Pflege unserer kulturellen,

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Fotos: TV Algund, Hannes Niederkofler

religiösen und sittlichen Werte.“ Auch der älteste Heimatschutzverein im Burggrafenamt, Meran, trägt noch die historische Bezeichnung „Heimatschutz“ in seinem Namen. Die heute vielerorts vertretenen „Heimatpflegevereine“ haben hingegen eine wesentlich jüngere Geschichte. Worin macht sich der Heimatschutz in Algund heute konkret bemerkbar?

Einerseits in der Erhaltung der künstlerisch, geschichtlich und heimatkundlich wertvollen Baulichkeiten in der Gemeinde, wie Häuser, Höfe, Kapellen, Kirchen, Flur- und Kleindenkmäler. Andererseits auch in der Erhaltung von Naturdenkmälern und Zeugnissen aus der

Vergangenheit und Gegenwart, in der Weckung des Interesses für die Geschichte unseres Landes, für Heimatkunde, Brauchtum und Sitten, für Volkskunde, für das Trachtenwesen, für Sprache und Mundart, für echte Volksmusik und für religiöses Brauchtum durch Vorträge, Tagungen, Lehrgänge und Kulturfahrten. Dazu kommt noch die Sammlung und Bewahrung von Urkunden, Tirolensien, Festschriften, Bildern, usw., die sich auf die Geschichte, Heimatkunde, Volkskultur und das Brauchtum der Gemeinde beziehen. So hatten es die Gründungsmitglieder auch in den Vereinssatzungen festgeschrieben und so wird Heimatschutz bis heute noch in Algund verstanden.

Die Angst vor der Italienisierung war also ein wesentlicher Grund für die Gründung des Heimatschutzvereins in Algund. Was sind die Gefahren von heute?

Eine zunehmende Gefahr sehen wir heute vor allem im Wohlstand. Die Themen im Heimatschutz haben sich im Wesentlichen nicht verändert. Allerdings haben sich die Umstände gewandelt. Man glaubt heutzutage, mit dem Wohlstand könne man alles erreichen, durch die Digitalisierung, die Technologie, usw. Der Mensch fühlt sich, als könne er alles schaffen. Und doch geht dabei oft der Sinn dafür verloren, dass uns damit andere wichtige Dinge fehlen werden, wie eben die zuvor erwähnten Bereiche.

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STANDORT Foto: TV Algund

Obmann und Vizeobmann v. l. Peter Haller und Martin Winterholer

Wie steht es um das Trachtenwesen?

Martin Winterholer: Der Wert des Trachtenwesens geht leider heutzutage immer mehr verloren. Das war zur Zeit unserer Väter noch ganz anders. Ich erinnere mich noch daran, wie mein Vater uns erzählte, was es für ihn während der Kriegsjahre bedeutet hat, den blauen Schurz in der Öffentlichkeit nicht mehr tragen zu dürfen. Auf dem Weg zur Schule

Durchgang zum Kloster Steinach

mussten sie diesen sogar verstecken und gegen ein schwarzes „Mantele“ eintauschen. Auch das Tragen einer Tracht war zeitweise strengstens verboten. Elemente, die den damaligen Generationen aber Identität und Tradition gaben. Vor diesem Hintergrund wird es eben deutlich, weshalb man in der Nachkriegszeit auch bewusst von Heimatschutz gesprochen hat. In der Coronazeit wurde uns nun vor

Augen geführt, wie schnell andere Umstände den Verlust von gewissen Traditionen vorantreiben können. Welche Brauchtümer konnten während der Coronapandemie nicht wie gewohnt verfolgt werden?

Peter Haller: Wir haben als Heimatschutzverein in der Zeit vor Corona beispielsweise

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Foto: TV Algund, Hannes Niederkofler

Foto: TV Algund, Christian Gufler

immer das Totentragen bei Beerdigungen mitorganisiert, was ganz früher sogar meist die Nachbarn des Verstobenen übernommen haben. Dabei gehörte es zur Tradition, den Verstobenen in Tracht zu tragen und auch die entsprechend richtige Farbe der Schleife am Hut zu wählen, je nachdem, ob der Verstorbene ledig, verheiratet oder verwitwet war. Durch die Corona-Schutzmaßnahmen ist diese Tradition ins Wanken geraten. Einerseits durfte während der Lockdowns erst gar nicht getragen werden, andererseits wurde es danach auch immer schwieriger, genügend Freiwillige zu finden. Wir müssen schauen,

ob wir das Ganze nun wieder angekurbelt bekommen. Wie sind Sie zum Heimatschutzverein gekommen?

Meine Tätigkeit im Heimatschutzverein ist eng mit dem Fahnenschwingen verbunden, worüber auch der erste Kontakt zustande gekommen ist. Als junger Bub hat mich Martins Vater zusammen mit Andreas Luner fürs Fahnenschwingen gewonnen und ich bin als junger Bursch relativ bald schon in den Ausschuss gewählt worden – umgeben von einer Hand voll eingefleischter Heimatschützer. Mit der

Verabschiedung des berüchtigten Stadel-Gesetztes in den 1990er Jahren kam es innerhalb des Vereins allerdings zum Bruch, nachdem einige Mitglieder die Begünstigungen des Gesetzes derart in Anspruch genommen haben, dass sie schließlich gegen die Grundsätze der Vereinssatzungen verstoßen haben. Die Folge war unter anderem der Zerfall des Ausschusses und so stand ich als junger Busche schlussendlich allein da. Nachdem es mir anschließend gelungen ist, wieder einige gleichaltrige Freunde zu gewinnen und in den Verein zu holen, schafften wir es schließlich, den Karren weiterzuziehen und so bis heute aufrechtzuerhalten.

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STANDORT Foto: TV Algund, Hannes Niederkofler

Foto: TV Algund, Hannes Niederkofler

Martin Winterholer: Bei mir hingegen ist der Heimatschutz tief in der Familiengeschichte verwurzelt. Kurz gesagt: mein Vater ist 1927 geboren und hat unter dem Faschismus die unglaubliche Ungerechtigkeit miterlebt, die seinem Vater widerfahren ist. Mein Großvater hatte in Sinich einen Hof, der ihm durch die Realisierung des Montecatini-Chemie-Werks von einem auf den anderen Tag enteignet worden ist. Wohl gemerkt mit insgesamt 7 Kindern. Weil mein Opa aber nicht gehen

wollte, hat man ihn festgenommen und eingesperrt. Er hatte daraufhin in Rom sogar persönlich mit Mussolini gesprochen, aber bis zu seinem Tod lediglich eine Anzahlung von 126.000 Lire bekommen, ein Bruchteil der erwarteten Enschädigung. Zeitlebens hatte er sich zusammen mit den beiden Anwälten Hugo Gamper und Sandro Canestrini dafür eingesetzt dieses Unrecht aufzuklären. Allerdings erfuhr man im Laufe der Untersuchungen, dass das Geld in Rom zwar verschickt, in Mailand

1896 - 2021

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allerdings verteilt wurde und sich auf dem Weg nach Südtirol sozusagen „aufgelöst“ hat. Mein Großvater hatte mit Hilfe einiger Freunde, worunter auch der Gründungsvater des Algunder Heimatschutzvereins Kiem-Strickler gehörte, in Algund schließlich zwar unseren Familienhof kaufen können, allerdings blieb dieser Schicksalsschlag tief in unserer Familie verwurzelt. Bei der Gründung des Algunder Heimatschutzes war auch mein Vater Gründungsmitglied. Es ist daher verständlich, dass

Die Raiffeisenkasse Algund hat 2021 anlässlich ihres125jährigen Bestehens verschiedene Initiativen mit gemeinnützigem Charakter unterstützt.


Foto: TV Algund, Christian Gufler

das Thema Heimat bei uns Kinder zu Hause ebenfalls schon früh zum Leben gehörte. Meine Geschichte als Ausschussmitglied begann hingegen erst später und hing mit der gezwungenen Umstrukturierung des Vereins um die Jahrhundertwende zusammen. In seiner Geschichte hat der Heimatschutzverein vieles erreicht. Was war besonders wichtig?

Peter Haller: Wir haben in den vergangenen

Foto: TV Algund, Christian Gufler

Jahren versucht Information zu geben, über Brennpunktthemen aufzuklären, hinzuweisen und dafür zu sensibilisieren. Wir begleiten Sanierungs- und Renovierungsarbeiten von heimatkundlichen Bauwerken, wie Kapellen oder Andachtstafeln, im Grunde wie es bereits im Gründungsstatut verankert ist; wir versuchen Problemstellen im Dorf aufzudecken, aber auch altes Kulturgut neu aufzugreifen. 2019 haben wir im Rahmen eines Diskussionsabends beispielsweise den

Landschaftsarchitekten Andreas Kipar eingeladen und über unser Dorf als „Unser Lebensraum - heute an morgen denken“ gesprochen, um auf die Herausforderungen bei der Ausweisung von Tourismuszonen hinzuweisen. 2015 veranstalteten wir einen Abend zum Thema „Option 1939“ mit Algunder Zeitzeugen und jüngst im November 2021 einen Vortrag mit dem Ökologen und Senior Researcher am „Institut für alpine Umwelt“ der EURAC Bozen, Georg Niedrist

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Foto: TV Algund, Roter Rucsack

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unter dem Titel „Unsere Erde hat Fieber – Die Herausforderungen des Klimawandels für Südtirol und unsere Gesellschaft“, in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Bibliothek und dem Verein „OEW – eine Welt Gruppe Algund“. Hinzu kommen zahlreiche Fortbildungen zu unterschiedlichsten heimatkundlichen Themen sowie Jahresfahrten beispielsweise nach Genua, Turin, oder wie heuer zu den 7 deutschsprachigen Gemeinden im Trentino. Dabei begleitet uns meist auch

Meraner Heimatkundeurgestein Georg Hörwarter. Der Heimatschutzverein erfreut sich heute über rund 150 Mitglieder. Ein Zeichen dafür, dass Heimatschutz in Algund nach wie vor viel Zuspruch findet. Wie erklären Sie sich das?

Wir sind tatsächlich ein mitgliederstarker Verein, was uns natürlich sehr freut. Allerdings ist die Altersstufe recht hoch. Junge

Leute gelingt es leider aktuell noch nur sehr schwer für unsere Themen zu begeistern. Das hängt aber auch damit zusammen, dass sich die Jugend bzw. jungen Erwachsenen heute generell immer weniger an einen Verein binden wollen. Wenn wir hingegen projektbezogen Leute suchen, ist das anders. Dahin gehend muss sich sicherlich noch einiges in unserem Verein tun. Immerhin hoffen wir alle, dass unser Verein noch lange bestehen bleibt.

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Der Name klingt schon einmal interessant. So ganz geklärt ist er nicht. In einer mittelalterlichen Urkunde um 1000 wird von „Alagumna“ gesprochen. Gesicherte Nennungen gehen auf das 12. Jahrhundert zurück (Agundis, Alegunde). Algund könnte vom Lateinischen „ad lacumina“ (‚an der Lacke‘) ableiten, womit sich der Flurname wohl auf ein Schwemmland aus der Zeit, als die Etsch noch nicht reguliert war, bezieht. Andere Hypothesen setzen den Namen als vorrömisch, also rätisch an.1932 und 1942 wurden vom Meraner Heimatforscher Matthias Ladurner-Parthanes vier Figurenmenhire aus der Kupferzeit gefunden, zwei davon befinden sich im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen, die anderen beiden im Palais Mamming Museum in Meran. Nachbildungen stehen heute vor dem Algunder Tourismusbüro. Besonders beeindruckend ist der 2,75 Meter hohe sogenannte männliche Menhir mit seinen vielen Symbolen, die in den Stein gemeißelt worden sind. Die Via Claudia Augusta

Die römische „Via Claudia Augusta“ ist wohl auch über Algund verlaufen. In Mitterplars stieß man auf Überreste von römischen Häusern. Die Straße führte bekanntlich von Venedig bis nach Augsburg. Eine Etsch-Überquerung könnte beim heutigen Algunder Lido gewesen sein, auch wenn der sogenannte „römische Brückenkopf “ dort nicht aus dieser Zeit stammt. Dendro-chronologische Untersuchungen sowie Radiokarbonmessungen des Südtiroler Denkmalamts datierten eine Holz-

konstruktion dort auf das 15. Jahrhundert. Gemäß diesen Befunden ist eine Einstufung des Bauwerks als römerzeitlich wohl falsch. Ein Kleinod ist das heute leider leerstehende Kloster Steinach. Gestiftet wurde es 1241 von Adelheid, die zweite Tochter des Grafen Albert von Tirol. Den Algundern läge viel daran, wenn das Kloster auch in Zukunft sinnvoll genutzt werden könnte. Vor allem dürfe der mittelalterliche Bau nicht Immobilienspekulationen zum Opfer fallen.

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Andreas Hofers Frau stammte aus Algund

Aus Algund stammt übrigens auch die Frau von Andreas Hofer. Anna Ladurner wurde 1765 auf dem Plonerhof geboren. 1789 heiratet sie Andreas Hofer und zog nach Passeier. Wie die Beiden sich kennengelernt haben, ist nicht bekannt. Bemerkenswert ist, dass Algund seit Ende des Zweiten Weltkrieges erst drei Bürgermeister hatte. Es sind dies: Johann Gamper (1952 -1995), Anton Schrötter (1995 - 2010) und Ulrich Gamper (seit 2010). Heute bezeichnet sich Algund gerne mal als Gartendorf. Beliebter Wanderweg ist der Waalweg aus dem 13. Jahrhundert mit seinem beeindruckenden Panoramablick über das Burggrafenamt. Zur Gemeinde gehört interessanterweise auch die Bergfraktion Aschbach, eigentlich weit abseits vom Gemeindegebiet. Die Fraktion Forst ist durch das Bier allen bekannt. Nach Vellau und weiter hinauf führen zwei historische Lifte. Der Gondellift in die Texelgruppe ist einer der wenigen dieser Art weltweit.

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Foto: TV Algund, Hannes Niederkofler

Neue Pfarrkirche, Sennerei und Musikkapelle

Zurecht stolz sind die Algunder auf ihre neue Pfarrkirche. Sie zählt zu den schönsten und modernsten Kirchen im Alpenraum und ist ein Beispiel zeitgemäßer Archi-

tektur. Die Kirche ist nach den Plänen des Meraner Architekten Willy Gutweniger in den Jahren 1966 - 1971 erbaut worden. Sie ist ein gelungener Versuch, Altes mit Neuem zu verbinden. Algund ist auch die einzige Gemeinde Südtirols mit der Weintraube im Wap-

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pen, als Emblem für die uralte Tradition als Obst- und Weinbaugebiet in den südlichen Alpen; eine Tradition, die schon vor den Römern begann. Die Qualität der bäuerlichen Erzeugnisse aus Algund hat sich auch herumgesprochen. Rund 50 Bauernhöfe der Bergfraktionen Vellau und Aschbach, aber auch der umliegenden Berge beliefern täglich die weitum bekannte Algunder Sennerei. Nicht zu vergessen ist die Musikkapelle, die auf eine lange Geschichte zurückblickt. Im Jahr 1837 gründete der Lehrer Johann Eberhart eine aus neun Mitgliedern bestehende Blaskapelle, um die im Pestjahr 1836 als Gelöbnis versprochene Sebastianiprozession am 20. Jänner feierlicher gestalten zu können. An dieser Prozession bei der Alten Pfarrkirche im Dorf beteiligt sich die Kapelle

Foto: TV Algund, Hannes Niederkofler

auch heute noch jedes Jahr, wobei profane Märsche gespielt werden, was ein Kuriosum darstellt. Es gäbe noch viel Interessantes zu Algund zu berichten. Am besten, man besucht die Gemeinde selbst, denn los ist dort das ganze Jahr etwas.

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Südtiroler Specktag in Naturns Am Sonntag, 22. Mai feiert man im Vinschgau erstmals den Specktag.

Über den Rathausplatz spazieren und dabei köstliche lokale Produkte genießen, das können Besucher am 22. Mai beim ersten Südtiroler Specktag in Naturns von 10 bis 18 Uhr. Ein abwechslungsreiches Programm mit Genussmarkt, Showcooking und Live-Musik erwartet die Besucher. Am Vormittag sorgt die Musikkapelle Naturns für musikalische Unterhaltung, darauf folgt der feierliche Auftakt mit der offiziellen Eröffnung. Am frühen Nachmittag tritt die vierköpfige Südtiroler Band Jimi Henndreck auf. Im Anschluss rundet das Mainfelt Duo die Veranstaltung musikalisch ab. Die Hauptrolle spielt aber selbstverständlich der Südtiroler Speck, fein und außerordentlich zubereitet vom Naturnser Koch Fritz Martin. Dem nicht genug bietet Thomas Ortler vom Restaurant Flurin eine spannende Kocheinlage: ein Showcooking mit Südtiroler Speck, das mittags und am frühen Nachmittag stattfindet. Der Chefkoch zeigt, wie vielseitig und kreativ das Kochen mit Südtiroler Speck sein kann. Auf dem Genussmarkt haben Besucher die Möglichkeit, kuli-

narische Kreationen rund um den Südtiroler Speck g.g.A. an verschiedenen Ständen zu „kosten“. Heimische Produzenten teilen ihr Wissen über die Herstellung des Qualitätsproduktes.

Der Rathausplatz in Naturns wird so zum Ort der Begegnung für Genießer und Feinschmecker. Mit der geschützten geografischen Angabe „Südtiroler Speck g.g.A.“ wird nur jener Speck ausgezeichnet, der nach traditioneller Methode hergestellt wird. Der Speck wird sehr mild gewürzt, nur leicht geräuchert und an frischer Bergluft gereift. Sein einzigartiger Geschmack macht den Südtiroler Speck g.g.A. zu einem der typischsten Qualitätsprodukten

Südtiroler Specktag Naturns

Rathausplatz, 22.05.2022, 10–18 Uhr

aus Südtirol. Der Specktag in Naturns lädt ein, in die köstliche Welt des Südtiroler Specks und der Südtiroler Lebensart einzutauchen. Südtiroler Speck g.g.A. reift an der Bergluft, das Dorf Naturns liegt im Vinschgau, der bekannt ist für seinen ganz besonderen Wind. Nutzen Sie im Rahmen des Südtiroler Specktages die Möglichkeit, um die Umgebung von Naturns zu erkunden. Das Tal ist bekannt für seine Burgen und Schlösser wie die St.-Prokulus-Kirche oder Schloss Juval, das als Sommerresidenz von Reinhold Messner genutzt wird und in dem sich ein Museum der Messner-Mountain-Museen befindet. Alternativ können Sie auch einen Wander- oder Bikeausflug in der urigen Natur des Vinschgaus unternehmen. Organisiert wird die Veranstaltung von der Tourismusgenossenschaft Naturns und dem Südtiroler Speck-Konsortium und unterstützt von den lokalen Vereinen, Musikkapelle, Bauernjungend und Krampusverein Naturns. Sie findet bei jeder Witterung statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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100 Jahre Dr. Schär Jubiläum im Zeichen von Nachhaltigkeit und Artenvielfalt

Dr. Schärs Geschichte begann 1922 mit der Vision, das Leben von Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen zu verbessern. Kernkompetenz und Erfolgsrezept des Familienunternehmens mit internationaler Ausrichtung ist das Verbinden spezieller Anforderungen an die Ernährung mit Lebensfreude und Lebensgenuss. 100 Jahre, 100 Sorten: Pünktlich zum Jubiläum hat Dr. Schär in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg ein Projekt gestartet, bei dem auf einem einzigen Feld 100 verschiedene Sorten von verschiedenen Nutzpflanzen angebaut werden, jede davon glutenfrei. Der Fokus liegt sowohl auf alten heimischen Landsorten wie Kulturpflanzen aus der ganzen Welt: von Mais, Hafer und Buchweizen über Hirse und Sorghum bis zu Amaranth und Quinoa. Field100 ist ein starkes Bekenntnis zu Artenvielfalt und Nachhaltigkeit und es sollen erste Erkenntnisse zu wesentlichen Fragen der Landwirtschaft gewonnen werden. Es ist ein Freilandversuch zum Anbau traditioneller und wenig verbreiteter Sorten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Anpassung an den Klimawandel und die Frage, welche Sorten deshalb künftig in Südtirol angebaut werden können. Es geht auch um die grundlegende Frage, ob der Anbau in Mischkultur eine Alternative zu Monokulturen sein kann. Field100 eröffnet nicht nur Chancen, sondern soll auch Lösungsansätze für die Probleme unserer Zeit aufzeigen: für eine größere Unabhängigkeit von Importen, für die Vermeidung langer Transportwege und die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks. Und nicht zuletzt wird auf dem Field100 Saatgut gewonnen, das für kommende Generationen in der Genbank des Versuchszentrum Laimburg erhalten wir Mit dem Projekt Field100 macht Dr. Schär klar, was dem Unternehmen wichtig ist. So geht es zum einen um die Umsetzung einer weitreichenden Nachhaltigkeitsstrategie innerhalb des Unternehmens. Außerdem setzt Dr. Schär – mittlerweile ein Unternehmen mit 18 Standorten in 11 Ländern und rund 1500 Mitarbeitern – darauf, seine Südtiroler Wurzeln weiter zu stärken. Das wird daran deutlich, dass das Unternehmen die Veranstaltungen zum 100-jährigen Jubiläum an Südtiroler Kunst- und Kulturveranstaltungen koppelt. So erfolgt der offizielle Startschuss von Field100 am 2. Juli beim Südtirol Jazz Festival. Am 7. September findet eine Jubiläumsgala beim Südtirol Festival Merano.Meran statt, am 17. September eine Kunst- und Musikperformance bei der Transart am Sitz von Dr. Schär in Burgstall. Den Abschluss der 100-Jahr-Feierlichkeiten macht ein Familienevent im Dezember bei der Meraner Weihnacht.

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„Die Lage könnte nicht besser sein, liegt das Grundstück doch direkt am Radweg und an der Hauptstraße“, erklärt der ausführende Architekt Markus Scherer im Gespräch mit der BAZ. Das moderne Gebäude in Sichtbeton nimmt die ganze Tiefe des Grundstücks ein und ist von drei Seiten einsehbar: gegen Westen vom Radweg, gegen Osten von der Straße und auf der Nordseite befinden sich eine Durchfahrt sowie die Parkplätze. Flarer blickt mit dem Neubau in die Zukunft – ohne jedoch die fast 40-jährige Tradition des Betriebes zu vernachlässigen. Das Unternehmen wurde bereits im Jahre 1984 von Alois und Herta Flarer gegründet und befand sich seitdem im Meraner Wiesenweg 8. „Im Laufe der Zeit wurden dort mehrere Veränderungen und Erweiterungen – stets soweit möglich – vorgenommen“, blickt die Familie Flarer zurück. Aber inzwischen sei der Betrieb aus den bisherigen Räumlichkeiten „herausgewachsen“. Da der älteste Sohn seit nunmehr fünf Jahren im Geschäft mit dabei ist und beschlossen hat, das Unternehmen weiterzuführen, habe man sich nach einem geeigneten Objekt zur Vergrößerung des Betriebes umgeschaut. „Durch einen glücklichen Zufall ist es uns gelungen, dieses Grundstück an der Reichstraße ausfindig zu machen und zu erwerben. Da es dort aber nur eine behelfsmäßige bauliche Substanz, mit zum Teil nur ei-

nigen überdachten Flächen gab, wurde ein Neubau erforderlich“, erzählt Familie Flarer. Gesagt, getan, unter der Leitung von Architekt Markus Scherer und Ingenieur Klaus Plattner wurde ein neues Gebäude geplant: ein Gewerbebau mit Geschäftslokal, Werkstatt und Vermessungsstudio, Lagerräumen und darüber liegender Dienstwohnung. Größer, moderner, funktioneller

Das neue Geschäft sollte deutlich größer und der verfügbare Grund optimal ausgenützt werden. So wuchs die Verkaufsfläche von den bisherigen 75 auf 190 m2, „um unsere chronische ‚Platznot‘ zu beenden. Nun können wir unsere schönen Räder und das umfangreiche Sortiment an Radbekleidung und Zubehör zeitgemäß zeigen“, betont Familie Flarer. Die Werkstatt ist nun hell und geräumig und auch die Nebenräume konnten bestmöglich untergebracht werden. Dabei wurde auf Funktionalität großer Wert gelegt. Ein besonders wichtiges Thema war die Einbruchsicherung, da Geschäfte in diesem Sektor in den letzten Jahren mehrmals das Ziel von dreisten Einbruch und Diebstählen waren. Aus diesem Grund wurde das gesamte Gebäude auf einen Sockel gestellt, der auch den Freibereich als begehbaren Rundweg

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mitgestaltet. Als zusätzlicher Schutz vor unliebsamen Besuchern wurde auch die Dienstwohnung über dem Geschäft vorgesehen. Hier wird die junge Generation zukünftig ihr neues Zuhause finden. Sichtbeton, Nachhaltigkeit und schlichte Zurückhaltung

Da das Gebäude gegen Süden direkt an die angrenzende Tankstelle mit Waschanlage reicht, sollte sich die Südfassade deutlich davon abheben. Die größtenteils geschlossene Südfront wurde mit einem Element aus durchbrochenem Mauerwerk versehen, wie man sie bei mehreren ruralen Gebäuden in Sinich findet. Das im Beton eingearbeitete Flarer-Logo bildet eine gut sichtbare Fläche mit großem Effekt bei gleichzeitiger schlichter Zurückhaltung. Über die beiden zentralen Fensteröffnungen zieht sich eine Gitterstruktur mit dem Relief

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zweier Rennradfahrer. Somit ergibt sich eine einheitliche Gestaltung mit klarer Aussagekraft. Der Sichtbeton im Inneren, in dunkelgrauer Einfärbung sowie die hochwertige Verarbeitung von Metall und Glas können sich sehen lassen. „Die Verkaufsfläche besticht vor allem durch die großzügige Schaufensterfront mit Blick auf den Radweg und die Landschaft im Hintergrund, wenn man in Richtung Mutspitze schaut“, erklärt der Architekt. So können die ausgestellten Fahrräder – nur durch das Glas getrennt – wie auf einem Radweg gezeigt werden. Beim gesamten Bau setzten Bauherren und Planer auf Nachhaltigkeit. Auf kurzzeitige „Trends“ wurde bewusst verzichtet, etwas Bleibendes sollte geschaffen werden. Dies gelang durch begrünte Dächer- eines davon als „Bienenweide“, den Einbau eines Regenwasserspeichers zur Bewässerung und einer Photovoltaikanlage zur Energiegewinnung.

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Auch die Kunden dürfen sich über viel Mehrwert freuen. Die erweiterte Angebotsvielfalt kann nun übersichtlicher gezeigt werden: Ein Paradies für Radfahrer, sozusagen. „Durch den zweistöckigen Bau ist das Gebäude von der Straßenseite her gut sichtbar und für unsere Kunden somit optimal erreichbar“, so Familie Flarer. In den schicken Schaufenstern können sich Passanten und Interessierte bereits ein Bild machen. Die Schaufenster sind nach Norden ausgerichtet, damit werden Reflexionen oder ein Ausbleichen der hochwertigen Artikel verhindert. Auch mehr Parkflächen konnten geschaffen werden.

Einen besonderen Blickpunkt bildet der Eingangsbereich mit einem begrünten Patio: Um einen Baum wurden Sitzflächen und ein Brunnen arrangiert, von wo man der Arbeit in der Werkstatt – ähnlich wie bei einer offenen „Schau-Küche“ – zusehen kann. Hier kann man sich in entspannter Atmosphäre bei einem gemütlichen Plausch über die Erfahrungen rund um den Radsport austauschen. Gute Zusammenarbeit

Nach knapp einjähriger Bauzeit wurde der Neubau nun fertig gestellt. Trotz Corona, Lieferverzögerungen und Material-Engpässen, hat die

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Zusammenarbeit mit den Technikern und Handwerkern gut geklappt, betonen Architekt Scherer und Familie Flarer unisono. Viele der beteiligten Firmen kamen aus der näheren Umgebung bzw. aus dem Burggrafenamt. „Die Arbeiten wurden professionell, kompetent und zuverlässig ausgeführt“, blicken die Bauherren zurück. Auch der Architekt betont: „Wir haben sehr gute Handwerker in Südtirol, aber es gilt nicht nur den günstigsten Preis zu wählen, sondern auf die Qua-

lität zu achten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen. Dies war hier gegeben“. Reichhaltiges Angebot

Angeboten werden bei Flarer seit jeher vor allem hochwertige Rennräder der drei italienischen Traditionsmarken Colnago, Pinarello und

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WANDERN

„Laghetti“ von Ruffrè und Russenhütte Diesmal geht es mit dem Auto über die Provinzgrenze hinaus und in herrlicher Wanderung zu den malerischen, kleinen „laghetti von Ruffrè; weiter zur ehemaligen Russenhütte, der „bait dei russi“ und in der Runde nach Cavareno zurück. Von Christl Fink

Wir schultern unsere Rucksäcke, gehen kurz die Asphaltstraße Richtung Wald und nehmen die erste Abzweigung nach rechts, wo das Fahrverbotsschild steht. Zum „Dria al Fos“

Nun müssen wir zu Beginn kurz eher steil aufwärts an wunderbaren Primeln vorbei, welche die Osterzeit einläuten, bis linkerhand ein Wegweiser mit der Nummer 527 nach Ruffré weist. Diesem folgen wir und kommen zu einer äußerst interessanten Informationstafel, aus der hervorgeht, dass wir auf dem sehr schön gestalteten Weg längs eines Wasserkanals aus dem 18. Jh. wandern. Ruhebänke, bei einem Aussichtspunkt sogar Tisch und 34

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Bänke. Bei klarem Wetter haben wir hier eine wunderbare Sicht zu den Dörfern Amblar und Don. Weiter geht es, teilweise einem Geländer entlang. Bergseitig blüht das gelb-rote und gelb-weiße, duftende buchsbaumblättrige Kreuzkraut. Von den Kalkfelsen hängen die weißen Blütenglöckchen der Bärentraube, die oft mit den Preiselbeeren verwechselt wird. Die Cholera–Grotte und Ruffrè

Plötzlich ein Hinweisschild zur Cholera-Grotte, denn nach der Überlieferung sollen sich hierhin zurzeit der Choleraepidemie Menschen zurückgezogen haben. Inzwischen haben die Alpini daraus eine Mariengrotte gemacht. Es lohnt sich, die wenigen Stufen

hinaufzugehen. Wieder zurück, setzen wir unseren Weg fort und bald sind wir an dessen Ende. Wiesen eröffnen uns einen neuen Blick, auch einige Häuser von Ruffrè werden schon sichtbar. Noch wenige Schritte, dann entdecken wir das Dörfchen, das sich an den Hang schmiegt und am Talgrund die beiden „laghetti“, der obere ist künstlich angelegt. Wir umrunden sie und finden am unteren Ende des kleinen Sees Hinweisschilder. Eine schmale Fußgängerbrücke führt über den Rio Linor und wiederum zu Wegweisern. Bait dei Russi

Der rätselhafte Hinweis, unter dem wir uns eine Hütte, eine „baita“ vorstellen, macht uns


Der dria al fos, fast eine Promenade

Prachtvoller Blick längs des Weges

Buchsbaumblättriges Kreuzkraut in voller Blüte

Malerisches Dörfchen Ruffré

neugierig und so folgen wir ihm. Ein schmaler Steig im Wald, einige Stufen aufwärts, dann eine fast ebene Querung. So belebt es rund um die Seen war, so still ist es nun geworden. Nur die Vöglein zwitschern um die Wette, der Kuckuck ruft. Wo jetzt noch Erika und letzte Leberblümchen blühen, werden im Juli die wilden Zyklamen den Wanderer erfreuen. Querverlaufende Wege beachten wir nicht, sondern bleiben immer auf derselben Höhe. Irgendwann führen wieder Stufen aufwärts und dann stehen wir vor der „Bait dei Russi“, besser, vor dem, was noch übrig ist. Die wenigen Mauerreste wüssten davon zu erzählen, wie dies während des ersten Weltkriegs die Unterkunft russischer Kriegsgefangener war, die hier am Bau der Wasserleitung arbeiten mussten.

unser Rucksackmenu. Ein guter Ort zur Stärkung und zum Träumen! Bald geht es dem „Dria al Fos“ entlang auf einen Forstweg abwärts, immer in Richtung Cavareno. An einem Holzabladeplatz mit Kreuz, Tisch und Bänken vorbei, wandern wir weiter. Nun müssen wir auf die andere Talseite, zu unserer Linken ein tiefes Tal und jenseits Amblar und Don. Dann weitet sich der Wald, Picknickplätze laden Frischlufthungrige ein, wir kommen zu den obersten Häusern von Cavareno. Wir wandern nach rechts, zwischen den Häusern hindurch, bis zum Wald und den Hinweisschildern. Kurz hinauf, bei der ersten Abzweigung nach links und leicht ansteigend bis zu dem breiten Weg, den wir in der Früh aufwärts gegangen waren. Nun müssen wir nur noch hinunter zum geparkten Auto und dankbar fahren wir heimzu. Eine kurze, aber sehr abwechslungsreiche Wanderung ist zu Ende und wir haben gesehen, wie viel Schönes es auch jenseits der Provinzgrenze zu entdecken gibt.

Mittagsrast und Rückweg

Gleich zwei Tische und vier Bänke laden zur Rast und so wählen wir den Sonnenplatz für

info Anfahrt: Mit dem Auto über den Gampenpass links an Fondo vorbei und weiter in Richtung Cles, bis nach Sarnonico an der rechten Straßenseite ein Friedhof ist. Nun beim Kreisverkehr vor Cavareno links sofort die Straße geradeaus hinauf, dann in einem Rechtsbogen weiter, an einer Mariengrotte vorbei zu einem kleinen Parkplatz. Ausgangspunkt: Parkplatz oberhalb von Cavareno Ziel: laghetti di Ruffrè und „bait dei russi“ Gehzeiten: insgesamt rund 2,30 - 3 Std. Parkplatz > Laghetti di Ruffrè: 1 Std. > bait dei Russi: 35 Min. > Cavareno: 1,20 Std. BAZ 10/22

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VERANSTALTUNGEN

Foto: Alessandro Casalini

Foto: Dirk Stolzenberg

Eventhighlights 2022 in Algund Algunder Musiksommer Musik-Fans dürfen sich im Sommer 2022 auf ganz besondere Musikveranstaltungen in Algund freuen: • ABBA dream: 26. Juni

• Wandertag mit Hanspeter Eisendle: 14. September • Sonnenaufgangswanderungen: Juli, August und September

• Musical & Operettennacht: 8. u. 10. Juli

Bike-Workshop mit Tom Öhler

• Umberto Tozzi „GLORIA FOREVER“: 23. Juli • Creedence Clearwater Revived: 14. August

Am 5. August 2022 findet eine ganztägige Veranstaltung mit dem erfolgreichen Mountainbikeprofi Tom Öhler statt. Am Vormittag und Nachmittag werden Kurse und spannende Workshops für die Teilnehmer angeboten. Ebenso gibt es die Möglichkeit zum meet & greet. Die Veranstaltung wird mit einem besonderen Show act abgerundet.

deres Erlebnis. Stöbern Sie in unserem vielfältigen Angebot und freuen Sie sich auf traumhafte Tage mit unvergesslichen Events. Die wöchentlichen Veranstaltungen finden Sie auf der Website des Tourismusvereins Algund.

Foto: TV Algund, Benjamin Pfitscher

Foto: Luca Brunetti

Einzigartige Wanderungen Erleben Sie unvergessliche Wanderungen mit bekannten Bergsteigern und einzigartige Sonnenaufgangstouren: • Wandertag mit Simon Gietl: 29. Juni • Wandertag mit Simon Messner: 6. Juli • Wandertage mit Hans Kammerlander: 20. Juli & 17. August 2022

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Foto: Roy Mrad Tourismusverein Algund - 39022 Algund

Wöchentliche Veranstaltungen

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Jeder Tag in Algund bietet ein ganz beson-

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PRINFO

Das Verkaufsteam: v. l. Christine, Katrin, Katja und Evelyn

Die Kinderwelt in Tscherms hat sich vergrößert Im Mai wartet das Kinderfachgeschäft Kinderwelt mit Rabatten und einem Outlet auf.

Die Kinderwelt in Tscherms ist die Adresse zum Shoppen für Kinder und werdende Eltern. Nun gibt es einen besonderen Grund zum Feiern: das Geschäft wurde um zwei Stockwerke erweitert und es stehen Neuigkeiten und besondere Überraschungen bereit.

Wünsche erfüllt in der Kinderwelt in Tscherms: Kinderbekleidung in Größe 44 bis 128, alles rund ums Baby und Kleinkind, Umstandskleider, Badeanzüge, flotte Oberteile, Leggins, Röcke und Hosen – wie soll man sich da entscheiden können.

Größere Verkaufsfläche, größere Auswahl

Oberste Priorität, zufriedene Kunden

Das Unternehmerpaar Barbara Ladurner und Florian Garber auf der Baustelle

Die Kinderwelt hat nun nach dem Umbau seine Verkaufsfläche verdoppelt. Somit gibt es noch mehr Möglichkeiten sich unter vielen bedeutsamen Marken an Bekleidung, Spielsachen, Kindersitzen, Hochstühlen, Wickelkomoden, Kinderwagen und vielem mehr die beste Auswahl zu treffen. Auf den zwei erweiterten Stockwerken, mit größerer Übersicht und größerer Auswahl an Produkten bekannter Hersteller wird so manchem die Auswahl noch schwerer fallen als bisher. Es werden fast alle

Barbara Ladurner Garber und ihr Ehemann Florian Garber beraten weiterhin mit ihrem Verkaufteam in gewohnter Weise und fachlicher Kompetenz die Kunden, welche aus einer größeren und übersichtlicheren Auswahl ihr Produkt wählen können. Drei Stockwerke stehen nun den Kunden der Kinderwelt in Tscherms zur Verfügung. Um die Kunden am gelungenen Umbau und der Erweiterung der Produkterweiterung teilnehmen zu lassen werden an Stelle eines Eröffnungstages, sowohl in Tscherms als

auch in Percha bis 31. Mai 2022 Rabatte bis zu 30 % gewährt. Die Höhe der Prozente werden durch an der Kasse stehende Behälter mit „Spicker“, (kleine Glaskugeln) ermittelt. Jeder Kunde darf eine Glaskugel nehmen und erhält einen Sofortrabatt der bis zu 30 % auf das gekaufte Produkt sein kann. Andere Neuheit– im Geschäft in Tscherms gibt es im Mai und Juni 2022, dem Eröffnungsmonat, ein 250 m2 großes „Temporary-Outlet“. Dort werden Produkte aus dem Kinderwelt-Sortiment mit bis zu 70 % Rabatt angeboten. BAZ 10/22

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360 Grad Liebe: Herzblatt und das Jahr 2021 2021 war wieder ein bewegtes Jahr. Und für viele Menschen auch das Jahr der Liebe! Das Jahr, in dem sie ihren Traumpartner gefunden haben. Das Jahr, in dem sie die Liebe neu entdeckt haben. Das Jahr, in dem Gefühle geweckt wurden, die das Herz aufgehen lassen. Nicht ganz unbeteiligt an den vielen Schmetterlingsgefühlen, die im vergangenen Jahr so manche/n Südtiroler/in erfüllt haben, ist Tanja Raffl, Geschäftsführerin der Partnervermittlung Herzblatt. Die Sehnsucht nach Liebe und Partnerschaft ist so groß wie eh und je – wenn sie nicht überhaupt, in Zeiten wie diesen, an Intensität zugenommen hat. Und sie macht dabei vor keinem Halt, der offen ist für die Farbenpracht der Liebe. Die Menschen, die 2021 zu mir gefunden haben, kommen aus ganz Südtirol und sind doch sehr unterschiedlich. Ob 30 oder 80 Jahre alt, ob Bauer oder Akademiker, ob schüchtern

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oder offen, ob heterosexuell oder LGBTQ: Sie alle suchen nach Zweisamkeit, Geborgenheit, einer Schulter zum Anlehnen oder einem „partner in crime“. Wenn ich auf das vergangene Jahr zurückblicke, dann empfinde ich nicht nur Freude für meine Kunden, sondern vor allem auch großen Stolz auf sie. Sie haben sich getraut, den ersten Schritt in Richtung neuer Liebe zu machen, sie haben es gewagt, neue Bekanntschaften zu schließen. Und gar einige haben 2021 tatsächlich jemanden gefunden, der genau in ihr Herz passt! Wenn ich Menschen, die das erste Mal zu mir kommen, frage, auf welchem Weg sie zu mir gefunden haben, lautet mittlerweile die häufigste Antwort: über die Herzblatt-Website! Dass ich diese Anfang des Jahres einem flotten Relaunch unterzogen habe, freut also nicht nur mich selbst, sondern kommt auch bei meinen Kunden gut an. Sehr oft werde ich auch auf die

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