BAZ Nr. 17 vom 20/09/2021

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ANGESAGT

Landschaftsvielfalt ist wichtig für Biodiversität Das Forscherteam von Eurac Research stellt Zwischenergebnisse aus dem Langzeitprojekt „Biodiversitätsmonitoring Südtirol“ vor

Sie hechten in der Mittagssonne mit Fangnetzen über steile Bergwiesen, um Schmetterlinge und Heuschrecken einzufangen; sie stehen um fünf Uhr morgens auf taunassen Waldlichtungen, um Vogelstimmen zu identifizieren; sie durchforsten jeden Zentimeter Boden, um die vorhandenen Pflanzen zu dokumentieren – beim Biodiversitätsmonitorings Südtirol erhebt ein Forscherteam von Eurac Research systematisch die Artenvielfalt in den wichtigsten Lebensräumen des Landes. 128 Standorte wurden in zwei Jahren schon untersucht und dabei 1094 verschiedene Arten von Gefäßpflanzen erhoben, sowie 116 Vogelarten, 20 Fledermausar-

ten und 128 Arten von Tagfaltern – und das ist nur ein Ausschnitt aus der bisherigen Arbeit. Was sich schon jetzt deutlich zeigt: Eine Kulturlandschaft, die aus vielfältigen Elementen besteht – zum Beispiel Wiesenflächen, durchbrochen von Hecken, Bäumen, Gewässern oder auch einer vielfältigen Hofstelle –, weist eine besonders hohe Artenvielfalt auf. Die Erkenntnisse aus zwei Jahren Forschungsarbeit wurden kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Südtirol ist reich an Biodiversität

Das Augenmerk des Biodiversitätsmonitorings Südtirol liegt auf

Artengruppen, die sensibel auf Veränderungen in der Landschaft und auf den Klimawandel reagieren wie etwa Schmetterlinge, Heuschrecken, Vögel, Fledermäuse und Gefäßpflanzen. Alle vier bzw. fünf Jahre sollen genau dieselben Standorte – 320 „an Land“ und 120 in Fließgewässern – wieder untersucht werden, um Rückschlüsse auf die Entwicklung der Artenvielfalt ziehen zu können. „Südtirol ist durch die Lage im Gebirge an der Schnittstelle zwischen mediterranem und gemäßigtem Klima reich an Biodiversität – wir haben eine gute Ausgangslage. Aber wir haben auch die starke Nutzung in Gunstlagen, etwa in der Talsohle, vor allem durch Landwirtschaft, Sied-

lungs- und Straßenbau“, erklärt die Ökologin Ulrike Tappeiner, Leiterin des Biodiversitätsmonitorings Südtirol. „Einen Überblick über die Veränderungen der Biodiversität Südtirols werden wir erst nach mehreren Jahren erhalten. Doch bringt bereits jetzt jedes Erhebungsjahr spannende Ergebnisse.“ Bunte Lebensräume schaffen Artenvielfalt

Tatsächlich kann das 10-köpfige Forscherteam nach zwei Jahren Erhebungsarbeit schon ein deutliches Muster erkennen: Erhebungspunkte, in deren Umkreis sich viele verschiedene Lebensräume befinden, weisen eine größere Zahl

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BAZ 17/21

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Brixen


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