BAZ Nr. 22 vom 28/11/2020

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SCHAUFENSTER

Gesundheit Gesundheit ist für die meisten weit mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Ein funktionierendes Gesundheitssystem ist eine tragende Säule der Gesellschaft. Ergänzende private Gesundheitsleistungen nehmen stetig zu. Vorsorge gewinnt zudem immer mehr an Bedeutung. von Jasmin Maringgele

Gesundheit, der bekanntesten Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach, wird als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“ verstanden. Der Begriff lässt sich allerdings nicht genau abgrenzen und ist vor allem ein subjektiv empfundener Zustand. Beispielsweise kann jemand durchaus krank sein, sich aber ohne Symptome als vollkommen gesund empfinden. Umgekehrt kann man sich krank fühlen, jedoch klinisch betrachtet gesund sein. Recht auf Gesundheit

Die WHO hat sich bei ihrer Gründung 1946 das „Recht auf Gesundheit für alle“ auf die Fahnen geschrieben. Konkret bedeutet dies, dass allen Menschen das Recht auf eine angemessene Gesundheitsversorgung gewährt werden soll. Aus der Formulierung geht hervor, dass es so gesehen kein „Recht auf Gesundheit“ geben kann – denn Krankheiten sind Teil unseres Lebens – aber ein Recht auf Zugang zu notwen12

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diger Gesundheitsversorgung. In der Realität existieren jedoch global, oft sogar regional, gesehen gravierende Unterschiede. Der Landesgesundheitsplan „Gesundheit 2020“ Südtirols setzt sich zum Ziel, eine hohe medizinische Versorgung zu gewährleisten und Bereiche innerhalb des Sanitätswesens zu reformieren. Eingebettet ist diese Reform des Südtiroler Gesundheitssystems in ein größeres Rahmenkonzept der Gesundheitspolitik innerhalb der Europäischen Regionen. Das Konzept soll eine erhebliche Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung erwirken. Durch den Abbau von Ungleichheiten im Gesundheitsbereich, Stärkung der öffentlichen Gesundheit und Gewährleistung nachhaltiger bürgernaher Gesundheitssysteme. Die Herausforderungen unserer Zeit

In Südtirol waren im Jahr 2019 laut Gesundheitsbericht des Landes 30,5 % der Bevölkerung von mindestens einer chronischen Krank-

heit betroffen – Tendenz steigend. Oftmals handelt es sich um HerzKreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes Typ 2. Chronische Krankheiten sind die häufigste Todesursache. Aus diesem Grund wird vermehrt in die Gesundheitsvorsorge investiert. Diese ist in der Lage, viele chronische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, zu behandeln oder gar zu minimieren. Die Lebenserwartung in Südtirol im Jahr 2018 betrug 81,7 Jahre für Männer und 86,1 Jahre für Frauen. Chronische Krankheiten treten vermehrt im fortgeschrittenen Alter auf und bedürfen deswegen einer guten Früherkennung. Eine sogenannte „alternde Gesellschaft“ stellt das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Europaweit kommt es zu einer Verknappung von medizinischem Fachpersonal. Die Auswirkungen sind auch in Südtirol spürbar, vor allem bei Ärzten und Pflegepersonal. Es findet zwar zum einen eine rasante Entwicklung in der Welt der Medizin statt, allerdings braucht es zudem Anreize für gut ausgebildetes heimisches Personal, um nicht an andere Standorte abzuwandern. Eine gesteigerte Erwartungshaltung an eine individualisierte medizinische Versorgung vergrößert, neben dem öffentlichen Gesundheitssystem, vermehrt die privaten medizinischen Leistungen; mit vor- und nachteiligen Folgen.

Vorbeugen ist besser als heilen müssen

Neben den sieben Krankenhäusern in Südtirol und den privat akkreditierten Kliniken, gibt es zudem einige renommierte Gesundheitszentren; auch Medical-Center genannt. Diese verfolgen vorrangig ein ganzheitliches Konzept in ihrem umfangreichen Leistungsangebot, bestehend aus einer Kombination aus Schulmedizin, Naturheilkunde und Komplementärmedizin. Spezialisierte Mediziner und Fachpersonal erstellen nach einer umfassenden Anamnese individuelle Behandlungspläne. Beispielsweise in der ästhetischen Medizin, Allgemeinchirurgie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schmerztherapie, aber auch hinsichtlich medizinischer Massagen, Physiotherapie oder Rückengesundheit. Ein großer Fokus wird zudem auf den Bereich Prävention und Früherkennung gelegt. Ganz nach der Devise: „Vorbeugen ist besser als heilen.“. Je fortgeschrittener eine Krankheit ist, desto schwerer lässt sich diese zumeist behandeln. Dies gilt auch für eine Vielzahl an Folgeerscheinungen. Einige Medical Center in Südtirol kombinieren ihr medizinisches Leistungsspektrum mit wohltuenden Wellness-Angeboten in entspannendem Ambiente.


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