PORTRAIT GRIES - (pka) Franz Targa ist am 24. Juni 1959 in Bozen geboren und in Gries zusammen mit 5 Geschwistern aufgewachsen. Nach dem Besuch der damaligen Volks- und Mittelschule (Adalbert Stifter) maturierte er an der Handelsoberschule HOB. Seinen ersten Job als Buchhalter übte Targa in Meran aus, dann wechselte er als Mitarbeiter eines Wirtschaftsberatungsbüros nach Bozen. Er ist heute noch dort tätig und 4 Buchhalterinnen stehen ihm für die stetig gewachsenen Arbeitsanforderungen zur Seite. Franz hat 1986 seine Frau Margareth (Maria) Obkircher geheiratet, 2 inzwischen erwachsene Buben – Matthias mit 34 Jahren und Lukas mit 31 Jahren – sind sein ganzer Stolz. Wie ist aber Franz Targa im zarten Alter von 11 Jahren zur Musik gekommen? „Das war damals Toni Pichler Giulay, der mich gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, ein Instrument zu spielen. Zu jener Zeit gab es ja keine Musikschulen wie heutzutage und so habe ich 1970 bei Kapellmeister Josef Silbernagl mit einem Kurs begonnen. Als Lehrer hatte ich auch den bekannten Komponisten und Kapellmeister Josef Paizoni.“ Nach kurzer Zeit der „Lehre“ wurde Franz in die Bürgerkapelle Gries aufgenommen – seit 1972, also genau seit einem halben Jahrhundert (!), ist er mit seinem Flügelhorn praktisch bei jedem Auftritt und Konzert dabei. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Proben, die immer wieder anfallen. Übrigens, Franz ist nicht nur auf dem Flügelhorn ein Meister, er beherrscht weiters auch die Trompete und das Kornett. In diesen vielen Jahren der Zugehörigkeit zur Bürgerkapelle war Franz auch in mehreren Formationen aktiv und mit großem Einsatz dabei: da gab es die Plunzendorfer (die frühere Böhmische), später dann die Jungplunzendorfer, die von der Pischl-
20
Weihnachten 2021 mit Sohn Lukas (von links), Frau Margareth, Franz, Iris (Freundin von Matthias) und Matthias.
„Der Bedachtsame“
Franz Targa Franz Targa steht im 63. Lebensjahr, ist aber schon seit 50 Jahren bei der Bürgerkapelle Gries – kaum zu glauben! Und mit seinem Flügelhorn hat er bereits 2 Jahre zuvor unter dem legendären Grieser Kapellmeister Josef Silbernagl seine ersten Schritte unternommen. Dass er vor wenigen Jahren zum Ehrenobmann ernannt wurde, nachdem er mehr als 20 Jahre lang den weitum bekannten Klangkörper souverän geleitet hatte, sei nur am Rande erwähnt. Targa ist zudem auch Vize-Obmann des Kulturheims Gries, eine nicht zu unterschätzende Aufgabe in Zeiten des Umbruchs.
Böhmischen abgelöst wurde. Targa hat sich in der Bürgerkapelle noch weitere Sporen verdient: er war 16 Jahre lang Schriftführer (von 1974 bis 1990) und von 1996 bis 2017, also mehr als 20 Jahre lang, deren Obmann. Seiner Verdienste und seines unermüdlichen Engagements wegen wurde Franz dann zum Ehrenobmann ernannt. In dieser Zeit unternahmen die Mitglieder der Bürgerkapelle auch zahlreiche Auslandsauftritte, insbesondere im bayrischen Raum, festliche Konzerte hierzulande – das weitum bekannte Neujahrskonzert der „Grieser“ gibt es beispielsweise
seit 1968 – standen ebenfalls auf dem Jahresprogramm. Große Freude bereitete Targa der 1. Preis beim in-
ternationalen Wettbewerb „Flicorno d’Oro“ (Goldenes Flügelhorn), den die Bürgerkapelle im Jahr 2003 in Garda erringen konnte. „Früher zählte das ‚Grieser Marktl‘, die Ballveranstaltung der Bürgerkapelle Gries, zu den Haupteinnahmequellen, um die anfallenden jährlichen Kosten leichter tragen zu können. Seit 1999 gibt es das Grieser Platzfest, das wir mitinitiiert haben und bei dem ich als Obmann oder Vize verantwortlich war. Wegen der Corona-Pandemie ist es ja ausgefallen, auch heuer mussten wir noch darauf verzichten.“ Franz Targa ist neben seinem „Hauptberuf Flügelhornist“ auch in der Genossenschaft Kulturheim Gries seit rund 25 Jahren als Vorstandsmitglied tätig, seit Kurzem ist er Vize-Obmann. „Für mich ist das Kulturheim eine wichtige Einrichtung für die Grieser Bürger und alle örtlichen Vereine. Wir selbst haben dort unser Probelokal, und zwar seit der Fertigstellung des Hauses im Jahr 1974. Jetzt aber platzen wir aus allen Nähten, so dass wir bestrebt sind, das Kulturheim in jeglicher Hinsicht anzupassen.“ Targa wird zusammen mit den anderen Vorstandsmitgliedern eine entsprechende Lösung erarbeiten, mit seiner Bedachtsamkeit und Ausgewogenheit dürfte ihm dies auch gelingen. Abschließend meint Targa, dass er das ganze Leben auf die Musik und den Beruf ausgerichtet habe. Dies sei nur möglich gewesen, weil seine Familie, vor allem seine Gattin Margareth, doch öfters zurückstehen musste, denn er verbrachte viel Zeit mit diesen beiden „Hobbys“. Übrigens, wenn Franz auf seine Freizeit angesprochen wird, fallen ihm spontan das Laufen und das Radfahren ein. „Sogar einen Marathon habe ich einmal bewältigt, und zwar in New York.“
Christian Trafoier (von links), Franz Targa, Hans Stampfl, Thomas Untersulzner und Lorenz Thurner bei der Cäcilienfeier 1972.