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Mehr Zeit für Steuerzahlungen Der Staat erweist sich als gnädig und gesteht den Steuerzahlern eine längere Frist, um die jetzt im Sommer anfallenden Steuern einzuzahlen. Die Steuerzahlungen der Unternehmen und Freiberufler sind nämlich auf den 15.09.2021 aufgeschoben worden, ohne dass hierfür ein zusätzlicher Aufschlag anfallen würde. Dies ist das Ergebnis einer erst kürzlich in Kraft getretenen Gesetzesneuerung, welche im Zuge der Umwandlung des zweiten Unterstützungsdekretes (sog. „decreto sostegni-bis“) eingeführt wurde. Der Aufschub betrifft die Unternehmen und Freiberufler, welche den steu-
erlichen Zuverlässigkeitsindizes ISA unterliegen und deren Erlöse nicht den gesetzlich vorgesehenen Schwellenwert überschreiten. Zudem findet der Aufschub automatisch auch für jene Subjekte Anwendung, welche an Gesellschaften oder Freiberuflervereinigungen beteiligt sind, sowie für jene Subjekte, die der Pauschalsteuer („forfettari“) unterliegen. Die Steuerzahltermine für Privatpersonen ohne Beteiligungen an Unternehmen, die vom Aufschub betroffen sind, sind vom Aufschub unberührt – diese Zahlungen waren am 30. Juni fällig. Vom Aufschub betroffen sind alle Steuerzahlungen, die aus der Ein-
kommensteuererklärung, der IRAPErklärung sowie der MwSt.-Erklärung resultieren und die im Zeitraum 30.06.2021 bis 31.08.2021 anfallen. Vom Aufschub betroffen sind somit neben den eigentlichen Steuern auch die anderen Steuern, wie z.B. die Ersatzsteuer für die Aufwertungen oder die Handelskammergebühren. Im Unterschied zu den Vorjahren gibt es heuer aufgrund eines expliziten Verweises der neuen Bestimmung heuer nicht die Möglichkeit, die fälligen Steuerzahlungen mit einem Mindestaufschlag von 0,4% innerhalb von 30 Tagen ab der ursprünglichen Frist einzuzahlen.
Noch unklar ist, wie sich die Neugestaltung des Steuerkalenders auf die Fälligkeiten der Zahlungen bei Ratenzahlungen auswirken wird. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Finanzamt hierzu zeitnah äußert. In der Zwischenzeit kann man die Sommerferien genießen und erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub an die Steuerzahlung denken – auch fein!
Kanzlei Gasser Springer Perathoner Eder & Oliva Bozen - Lana - Naturns gasser@gspeo.com
Gemeinsam stark sein für das Handwerk Frauen aus ganz Südtirol trafen sich kürzlich zum Sommerempfang der Frauen im Handwerk in Bozen. Der Netzwerkgedanke, die Zusammenarbeit mit den Verbänden, aber auch der Zusammenhalt standen dabei im Mittelpunkt. Der Sommerempfang, der zugleich auch die Jahreshauptversammlung der Frauen im Handwerk war, stand unter dem Motto „Stark sein für das Handwerk“. Die Frauen wollten damit
vor allem auf den Zusammenhalt Südtiroler Handwerk aufgestellt sei. im Handwerk aufmerksam machen „Das Corona-Jahr hat allerdings auch und den Netzwerkgedanken in den die größten Herausforderungen und Vordergrund stellen. Die lvh-Lan- Schwierigkeiten der Frauen zum desobfrau Petra Holzer unterstrich Vorschein gebracht. Gemeinsam mit in ihrer Begrüßung, dass das ver- den Vertreterinnen der anderen Wirtgangene Jahr gezeigt habe, wie der schaftsverbände und sozialen OrgaZusammenhalt im Handwerk durch nisationen haben wir versucht, Lödie Ungewissheit der Pandemie ver- sungen zu finden“, so Holzer. Auch stärkt wurde. Das einander zuhören, Antonia Egger, die Landesobfrau der bestärken und die gegenseitigen Südtiroler Bäuerinnen, und Evelyn Hilfen, die geleistet wurden, haben Kirchmaier, die Vizepräsidentin des bewiesen, wie stark und solide das Südtiroler Unternehmerverbandes, unterstrichen, dass die Frauen aus den unterschiedlichen Sektoren vielfach mit denselben Problemen konfrontiert sind. Darauf gelte es aufzubauen und auf eine verstärkte Zusammenarbeit zu setzen. Landesrätin Waltraud Deeg hob die Bedeutung der Vorbildfunktion von
Frauen hervor. „Frauen in Handwerksbetrieben sind Vorbilder: für andere Frauen und für Männer, für Mädchen und Buben. Sie zeigen, dass es gelingt, tagtäglich Verantwortung zu übernehmen, Karriere zu machen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und Erfolg zu haben. Unsere Aufgabe, als Gesellschaft, besonders aber als Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist es, erfolgreiche Frauen mehr Sichtbarkeit zu verleihen.“ Dafür müsse man sich stärker vernetzen, die bestehenden Frauennetzwerke verdichten und gemeinsame Sache machen. „Genau dafür benötigt es so wichtige Organisationen wie die lvh-Frauen“, bekräftigte Landesrätin Deeg. (lvh-Medieninformation)
Wenn 200 Milliarden Euro kommen von der EU, arbeitet dann Italiens Justiz im Nu?
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G.Andergassen
(von links): Antonia Egger, Landesobfrau der Südtiroler Bäuerinnen, Referentin Martha Erlacher, Petra Holzer, Landesobfrau der Frauen, Evelyn Kirchmaier, Vizepräsidentin des Südtiroler Unternehmerverbandes, Marlies Dabringer, lvh-Präsident Martin Haller, Landesrätin Waltraud Deeg und Daniela Bortolon).
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