Emmaus 2-2020 Pfarrblatt Pfarre Völs

Page 1

EMMAUS

PFARRBLATT VÖLS 2/2020


unSEr PfarrEr

liebe leserinnen, liebe leser! In Zeiten wie diesen …! Wie oft wurden und werden in Zeiten wie diesen so manche gespräche eröffnet. gerade familien sind in Zeiten wie diesen gefordert, den alltag, besser gesagt, den ausnahmezustand zu organisieren. Etwas, das noch nie da gewesen ist, gilt es zu bewältigen. ich schreibe diese Zeilen im april und habe keine Vorstellung, wie es dann sein wird, wenn ihr diese Zeilen lest. In Zeiten wie diesen … • werden viele von euch angst vor der unsicherheit des lebens haben. menschen sind erkrankt, ja viele sind gestorben. menschen sind arbeitslos geworden und die Sorgen um die alltäglichen dinge des lebens werden/sind groß. in familien gibt es Streit zwischen Eltern, zwischen den Kindern. auseinandersetzungen und gewalt können vorkommen/kommen vor. • werden viele von euch auch die dankbarkeit entdeckt haben für das, was das menschsein ausmacht. Zeit haben füreinander in der familie, die Kreativität, einander trotz des notwendigen abstands die innige Verbindung zu zeigen. • werden einige von euch verbunden mit all den lieben, die man nicht besuchen konnte/kann, den glauben als tragende Stütze erleben im gebet zuhause und über die medien, im Hauskirche-Sein und im Sich-freuen auf ein miteinander in den Pfarrgemeinden.

• werden menschen Hilfe brauchen. Hilfe in alltagsdingen, durch gespräche, durch ein soziales netz, das die Politik zu schaffen versucht. und doch könnten menschen auf der Strecke bleiben. in vielen Pfarrgemeinden gibt es die Pfarrcaritas, bei uns in tirol sind es die Vinzenzgemeinschaften. Hilfe zu erbitten ist nicht einfach und doch notwendig, not-wendend. • ist der Blick auf unsere umwelt ein großes geschenk. Was brauchen wir menschen, um in der natur aufzutanken? natürlich sind große reisen etwas Schönes! aber der Sonnenaufgang und -untergang, das Zwitschern der Vögel am frühen morgen, … können ein wunderbares Erlebnis sein, das uns ehrfürchtig und dankbar macht. die natur würde sich erholen, wenn wir menschen uns im täglichen leben einschränken würden. Kann von „diesem eingeschränkten leben“ jetzt etwas in die normalität des lebens mitgenommen werden? • können gemachte lebenserfahrungen als reifungsprozess für die gegenwart und Zukunft gesehen werden? Ich schließe diesmal den Artikel mit einem Gebet. mögen uns durch das Pfingstfest der Heilige geist helfen, uns als Weltgemeinschaft zu verstehen, die über alle geographischen grenzen hinweg die Zukunft miteinander gestaltet.

Redaktionsschluss für EMMAUS 3/2020: 23. September 2020 Bildnachweis: Alle Bilder, die nicht extra ausgewiesen sind, stammen aus dem Pfarrarchiv der Pfarre Völs Offenlegung gemäß Mediengesetz: Alleininhaber röm. kath. Pfarre Völs – Informationsblatt der Pfarrgemeinde Völs, Homepage www.pfarre-voels.net, Schriftleiter: Mag. Paul Lampl (PL), Redaktionsadresse: Innsbrucker-Str. 35, E-Mail: p.lampl@chello.at – Telefon 94 02 02 – Pfarrblatt „EMMAUS“: Raiba Kematen, Bankstelle Völs, IBAN: AT75 3626 0000 0052 0148, BIC: RZTIAT22260 – Layout & Druck: www.steigerdruck.at Titelbild: Zum Jahresthema „Schöpfung““: Sommermotiv – aquarell 2020 von carmen Schneeberger, Völs

2

EMMAUS - miteinander unterwegs


unSEr PfarrEr

Mit großer innerer Überzeugung legte der Heilige Blasius den Menschen den Glauben dar. Er hat sich dem Gebet gewidmet, dem Studium der Hl. Schrift (Bibel) und er hat den Menschen in Not gestärkt.

auch heute bestärkt uns der Hl. Blasius im glauben an die liebe gottes und an das leben bei ihm in Ewigkeit und ermuntert uns, gott zu lieben mit allen Kräften des Herzens, aus liebe zu ihm Sünden zu meiden und unseren mitmenschen mit liebe zu begegnen.

blasius-Gebet in der Corona-Krise: Hl. Blasius, du hast die menschen ermuntert, ihr alltagsleben christlich zu gestalten. die Sorge für die armen und Kranken war dir ein besonderes anliegen. du hast ihnen in den Sakramenten der Krankensalbung und der Eucharistie Heilung, trost und Hoffnung geschenkt. Weltweit leiden die Menschen unserer Zeit unter dem coronavirus. das öffentliche leben ist eingeschränkt, viele menschen sind erkrankt, alte und durch Krankheit geschwächte menschen sterben. Wir denken aber auch an die Menschen in Kriegsgebieten, auf der flucht und an den grenzzäunen, die Europa vor diesen menschen errichtet hat. Gott, unser Vater, auf die fürbitte des Hl. Blasius stärke alle menschen und schütze besonders jene menschen, die in den medizinischen diensten tätig sind, die die Versorgung der Bevölkerung mit lebensmitteln und medikamenten aufrechterhalten, die das notwendige öffentliche leben ermöglichen und die Verantwortung in Politik und Wirtschaft tragen.

Schenke den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die nach geeigneten medikamenten und impfstoffen forschen, deinen Hl. geist und lehre uns alle geduld, ausdauer und das rechte Verhalten, mit dem wir das unsere zur Überwindung dieser Epidemie beitragen können. Stärke die menschen, die Kranke und Sterbende begleiten, und sei bei den betroffenen familien mit deiner Kraft und mit deinem trost. Lass uns über unsere eigene Not, die weltweite not der menschen nicht übersehen. Öffne die Herzen unserer Politiker und Wirtschaftstreibenden, nimm ihnen die angst vor den angstschürern in unserer Wohlstandsgesellschaft, damit sie aufgrund der christlich abendländischen Werte Entscheidungen treffen zum Wohle der Schutzsuchenden. Führe uns alle mit deinem Heiligen Geist in eine gute Zukunft, in der alle menschen im Einklang mit der natur das leben lieben, schätzen und gestalten. amen

EMMAUS - miteinander unterwegs

Blasius-Bild: Fotostudio Stanger

3


Bildung im Pfarrblatt

Umwelt- oder Klimakrise: Eine Sinn- und Zielkrise Ausgestattet mit der Fähigkeit der Erkenntnis hat sich der Mensch zum mächtigsten Lebewesen der Erde entwickelt und diese ganz und gar in Besitz genommen. Zu keiner Zeit der biologischen Geschichte hat ein Geschöpf die Erde und ihr Klima so nachhaltig verändert wie der Mensch. Er hat mit Hilfe seiner geistigen Fähigkeiten nicht nur alle Bereiche der Natur beeinflusst und nutzbar gemacht, sondern die Entfernungen auf eine Kleinigkeit reduziert und sogar den Schall mit seiner Geschwindigkeit übertroffen. Er hat die Schwerkraft der Erde überwunden und das All erobert. Es ist ihm gelungen, mit Hilfe der Kommunikationstechnologie innerhalb von Sekunden jeden Winkel der Erde zu erreichen. Er schuf hochtechnische Geräte, welche nicht nur dem Wohle des Menschen (Medizin) sondern auch dessen Vernichtung (Kriegstechnik) dienen. Dem „Homo sapiens“ ist es gelungen, das Schicksal aller Lebewesen auf unserem Planeten, einschließlich seines, in die Hand zu nehmen. Der Mensch hat sich vom Hüter, Pfleger und Bewahrer zum Macher, Manipulanten und Zerstörer entwickelt. Wir können heute fast alles. Wir tragen Berge und Gipfelgrate ab, setzen Aussichtswarten auf Gipfel und verankern futuristische „Science fiction“ Gebäude dort, wo sonst nur Kreuze stehen. Wir setzen Wasserfälle durch Treppen und Aussichtsplattformen in Szene, als ob die Natur nicht allein schon genügend Szene böte. Die Natur muss heute vielfach als Kulisse dem Touristiktheater dienen. Wir verändern Flusslandschaften und minimieren ihre ökologische Wertigkeit. Wir schaffen mit Hilfe von Dünger, Gift und Übernutzung Kultureinöden. Alles ist uns untertan, alles verwertbar und veränderbar und was in seiner Natürlichkeit zufällig belassen ist, hat auch noch seinen Preis, das bieten wir unseren Gästen

4

an mit der Bemerkung: „Seht, so schön ist unser Paradies!“. Doch mit der Überschreitung unserer Grenzen und dem Verwirtschaften unserer natürlichen Mitwelt laufen wir Gefahr, unsere eigene Lebensgrundlage zu vernichten. Den Preis scheinbarer Errungenschaften unseres Wohlstandes, unserer maßlosen Konsumsucht und Verschwendung wollte man bislang nicht erkennen. Es war das Mädchen Greta, welches uns aus unseren Wohlstandsträumen weckte und die Gefährdung unseres Planeten vor Augen führte. Die „Hautkrankheit“ der Erde, so betitelt Joachim Illies die uns allerorts umgebende Unnatur, breitet sich in einem solchen Tempo aus, dass im Wettlauf mit den Segnungen unserer Hochzivilisation sich vielerorts Kulturöden ausbreiten konnten. Trotzdem konnten hier und dort noch letzte Stücke intakter Landschaft gerettet werden. Dies geschah, wo verantwortungsvolle Menschen sich der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlten, wie zum Beispiel in der Pfunderer Tschey – eines der 2019 nominierten schönsten Plätzchen Tirols - oder mit den artenreichen Bergwiesen in Gschnitz und Trins und anderen mehr.

Die Pfunderer Tschey

EMMAUS - miteinander unterwegs


Bildung im PfarrBlatt

Ein Mahner vor Jahrzehnten war bereits unser Bischof Stecher, welcher vor allem auf die geänderten Wertvorstellungen der heutigen Zeit verwies. ursache der heutigen Konfliktsituation ist die respektlosigkeit vor der Schöpfung. diese äußert sich im herrischen Schaffen, ungezügelten raffen und unbekümmerten Wegwerfen. der sinnlosen umweltzerstörung stellt der Bischof die forderung nach maß, Ehrfurcht, demut und Behüten entgegen. unser Bischof sprach auch von der gestörten Beziehung zu den dingen: „unter unseren Händen verwandelt sich alles zu abfall – Wegwerflebensmittel, Wegwerfverpackung, Wegwerfdose, Wegwerfbuch, Wegwerftier, bis hin zur Wegwerflandschaft.“ So sieht Bischof Stecher Beziehungslosigkeit, Verschwendung und Konsumsucht als Hauptübel unserer Zeit. Die Wachstums- und Konsumideologie prangert 1989 Edward abbey im Buch a voice crying in the wilderness an: „growth for the sake of growth is the ideology of a cancer cell“ - Wachstum um des Wachsens wegen ist die Strategie einer Krebszelle. Im Buch „Ich und Du“ spricht der vor den nazis emigrierte protestantische theologe martin Buber eben diese gestörten Beziehungen zu den dingen an. Er beschreibt eine verhängnisvolle tendenz unserer Zeit zu immer mehr „Es“ mit der Kehrseite einer Verdrängung des „du“ und er versucht zu zeigen, was „ich – du“ der natur gegenüber bedeuten könnte. Er fordert uns zur umkehr auf und rät, unsere eigene Beziehung zur umwelt zu prüfen. Eine Volksschule machte sich zu Schulbeginn gedanken über das Klima. Vor der Schule entstand dabei ein bunt bemaltes Straßenstück. inmitten der Buntheit fiel ein unscheinbar brauner fleck mit rosa linien auf. das Bild stellte ein Stück ackererde mit vielen regenwürmern dar. der Bub, der dieses Bild schuf, hat wohl verstanden, wie wichtig die Erhaltung der fruchtbarkeit unserer Erde als grundlage für eine artenreiche umwelt wäre.

Doch die Verödung von ackerbaulich genutzten Flächen, bedingt durch gifteinsatz, intensivierung und Übernutzung, geht weiter und erfasst auch Straßenrandzonen, feldraine und Waldränder. die „ Verpistung“ der landschaft und Versiegelung der feldwege schreiten voran und werden sogar mit förderungsmitteln belohnt. Es scheint eine Paradoxie zu sein, dass einige Wildpflanzen und tiere ihre Zuflucht ausgerechnet in den Städten finden. die folge ist ein massives insektensterben – bis zu einem drittel der arten sind betroffen – mit negativen auswirkungen auf die nahrungsnetze. Wir verhalten uns gegenüber der natürlichen mitwelt als schlechte Verwalter. unser Verhalten ist nicht nachhaltig, denn wir vergessen den Zusatz der Bibel des „Behütens und Sorgens“. aus der Vortragsreihe an der uni Wien von daniel dahm: „Eine neubstimmung unserer Selbst und unseres Bildes der Welt steht an. Wir hätten alle mittel, haben wir den mut?“ „Welche Art von Welt wollen wir denen hinterlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?...“ (laudato sì 160)

EMMAUS - miteinander unterwegs

Dr. Josef Weber Oberperfuss

5


KircHE iSt Jung

JaHresVersammlUnG der ministranten/innen am 1. Februar 2020 fand die Jahresversammlung der Völser ministranten/innen statt. die bereits im november 2019 aufgenommenen minis, Jonas Vantsch, Mathias Schlögl, Alisa Jug, Anna-Lena Ditterich, Simon Sonnweber, wurden herzlich begrüßt und durften dann auch bei der Wahl des Oberministranten ihre Stimmen abgeben. unser langjähriger ministrant Philipp Stocker konnte die Wahl einstimmig für sich entscheiden und er nahm sie auch an. Herzlichen Glückwunsch! das bisherige leitungsteam wurde durch unseren Pgr-Jugendvertreter matthias markl erweitert, der ab sofort abwechselnd mit dem neugewählten Oberministranten die ausbildung der „neuen“ sowie die Weiterbildung unserer ministranten/innen übernimmt. gemeinsam wurde über geplante mi-

nistrantenausflüge entschieden und die Einführung der ministrantenpässe erläutert. Bei einer gemeinsamen Jause mit Krapfen und getränken fand die Versammlung dann einen gemütlichen ausklang.

wo sind nUr die emmÄUse? unter diesem motto sind wir bereits im vergangenen Herbst auf die Suche nach den „Emmäusen“ gegangen und auch tatsächlich fündig geworden. Bei einer zweistündigen aktion in unserer Emmaus-Kirche bekam jedes Kind einen kleinen Edelstein in Herzform zur Begrüßung, es durfte die Sakristei unter die lupe nehmen und ein kleines mäuselesezeichen basteln. der Höhepunkt war je-

6

doch die Suche nach den versteckten „mäusen“ – und nachdem alle gefunden worden waren, wurde auch endlich das rätsel um die Emmäuse gelüftet. für alle jene, die jetzt gerne mehr darüber erfahren möchten, sind informationen auf unserer Pfarr-Homepage zu finden, oder aber ihr nutzt folgendes anmeldeformular, um unsere Emmäuse näher kennenzulernen.

EMMAUS - miteinander unterwegs


Kirche ist jung

NEUE GRUPPENLEITER/INNEN UND NEUER JUGENDVERTRETER IM PFARRGEMEINDERAT

Gruppenleiter-Team 2020

Bereits am 17.11.2019 wurden im Rahmen eines stimmungsvollen Gottesdienstes fünf neue Gruppenleiter/innen aufgenommen. Wir freuen uns sehr darüber, Laura Dietrich, Johanna Kappeller, Melanie Ostermann, Marion Schandor und Emanuel Seifert offiziell als GruLeis willkommen zu heißen.

Aufgrund des Rücktritts des gewählten Jugendvertreters Philipp Jud galt es, diesen Wirkungsbereich im Pfarrgemeinderat nachzubesetzen. Mit 1.April 2020 konnte dann Andreas Stocker von Pfarrer Christoph in dieses Amt berufen werden. Wir bedanken uns herzlich bei Philip für sein Engagement und freuen uns, mit Andi einen würdigen Jugendvertreter im Pfarrgemeinderat zu wissen.

VÖLSER JUMI LAGER 2020 abgesagt Aufgrund der momentanen Situation haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, das für Juli 2020 geplante JuMi-Lager auf das kommende Jahr 2021 zu verschieben. Natürlich werden wir rechtzeitig den Termin bekanntgeben und auch die Anmeldungen für alle Interessierten aussenden. Denn unser Motto lautet: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

VORLÄUFIGE TERMINE DER JUNGSCHAR VÖLS 09.+10.05.2020 Kuchenverkauf nach allen Messen So., 14.06.2020 Pfarrkaffee der Jungschar So., 21.06.2020 Brotverkauf nach den Messen

EMMAUS - miteinander unterwegs

7


KIRCHE IST JUNG

BRAUCH DES „RATSCHENS“ AM KIRCHTURM Wie es der Brauch ist, waren auch dieses Jahr anstelle der Kirchenglocken sowohl am Karfreitag als auch am Karsamstag jeweils um 7.00 Uhr morgens die Ratschen vom Völser Kirchturm zu hören. Ein herzliches Vergelt’s Gott gebührt Mesner und PGR-Mitglied Matthias Markl, der trotz der aktuellen Corona-Krise dafür Sorge trug und unserer Pfarrhelferin Babs eine Teilnahme daran ermöglichte. Herzliches Vergelt`s Gott auch Horst Strauß, der das Ratschen um 12 .00 und um 19.45 übernahm.

JUGEND- UND FAMILIENGOTTESDIENSTE TROTZ CORONA-SITUATION Trotz der außergewöhnlichen Situation, dass bis auf weiteres keine Gottesdienste in der Pfarrkirche stattfinden durften, gab es dennoch die besondere Möglichkeit, diese zu Hause im Kreise der Familie zu feiern. Die auf der Pfarrhomepage angebotenen Möglichkeiten waren sehr ansprechend und vielfältig. Ein herzliches Dankeschön gilt daher sowohl Pfarrer Christoph als auch dem Kinderliturgieteam.

UNSERE JUGEND UND DIE CORONA-KRISE Gedanken von Pfarrhelferin Dipl.päd. Barbara Saurer Für uns alle kommt diese Situation völlig überraschend und unvorbereitet. Plötzlich dürfen keine sozialen Kontakte mehr stattfinden. Es heißt: Isolation statt Interaktion. Gerade für Jugendliche ein schwerer Eingriff in ihre soziale Entwicklung, finde ich. Mit einem Mal wird die - des Öfteren von Eltern und Erwachsenen so kritisierte- Internetkommunikation zur einzigen Möglichkeit, sich mit Freunden und Kollegen auszutauschen. Unterricht findet in Form von Homeschooling statt, diverse berufliche Tätigkeiten werden im Homeoffice erledigt, persönliche Freiräume sind stark eingeschränkt, Unsicherheiten in Bezug auf das COVID-19-Virus machen sich breit.

8

Und doch finden sich Möglichkeiten, miteinander verbunden zu bleiben z.B. durch das gemeinsame Gebet, oder auch indem man die Angebote im Internet zur Gestaltung der Gottesdienste oder anderer religiöser Aktivitäten zu Hause nutzt. Denn gerade in dieser Zeit kann der Glaube Verbundenheit schaffen. So können sich die Jugendlichen darauf verlassen, in dieser Situation nicht allein zu sein, weil Jesus ihnen immer zur Seite steht. Im Vertrauen darauf mögen nicht nur sie, sondern wir alle, diese schwierige Phase durchstehen und mit Sicherheit auch überwinden, um danach wieder in gelebter Gemeinschaft, ob in den Jungscharstunden, beim Ministrieren oder dem Besuch der Messe, unseren Glauben miteinander zu feiern.

EMMAUS - miteinander unterwegs


BESOndErE gOttESdiEnStE und VEranStaltungEn/ttt

in dieser ausgabe unseres Pfarrblattes können wir noch keine gottesdienstordnung veröffentlichen. Von der Bundesregierung gottesdienste wurde angekündigt (ZiB 1 / Orf23.04.), dass das Versammlungsverbot ab mitte mai auch für kirchliche feiern gelockert wird. dies betrifft vor allem unsere gottesdienste. So-

bald von den Bischöfen Österreichs genauere Hinweise erlassen werden, unter welchen Voraussetzungen religiöses angebot stattfinden kann, erfahren Sie dies auf unserer Homepage (www.pfarre-voels.net), durch anschläge in den Schaukästen, in der gemeindezeitung und mittels E-mail-information unseres Pfarrers.

taufen

todesfälle

15. februar 2020 16. februar 2020

magdalena triendl adrian deréky

Wir freuen uns mit den Eltern!

6. februar 2020 17. februar 2020 20. februar 2020 23. februar 2020 27. februar 2020 7. märz 2020 12. märz 2020 23. märz 2020 29. märz 2020 9. april 2020 14. april 2020

gerhard Wundsam 87J. richard Hadeyer 87J. franz Pataky 85J. lhundup nyima Klima 55J. Herta Ostermann 88J. Elisabeth Setz 82J. Helene Kalchschmid 83J. Krista Stockinger 73J. alfred moser 77J. maria Weishäupl 87J. Elisabeth röck 70J.

Den Angehörigen herzliche Anteilnahme!

Zum Nachdenken Die letzten Monate boten und bieten immer noch wie selten zuvor viele Anstöße zum Innehalten und Nachdenken. Schnell hat sich ein gefährlicher Krankheitserreger fast über die ganze Erde ausgebreitet und löste selbst bei den Besonnensten Unbehagen aus. Das Gebot der Stunde ist Maßhalten, Beschränkung, Rückzug. Wie mit dieser Situation religiös umgehen? Hilft hier beten? Wie aber? Durch Wegbeten, indem man dem Erreger so entgegentritt: „Ich stehe hier und befehle diesem Dämon herauszukommen. Du wirst verschwinden im Namen Jesu“ (ein selbsternannter „Prophet“ einer afrikanischen Freikirche). Durch Nichtbeachtung staatlicher und kirchlicher Hygienevorschriften beim Kommunionempfang, weil ja „die Heilige Eucharistie keine Quelle von Krankheit und Tod ist“? Durch Herbeibeten des übernatürlichen Eingreifens Gottes in die Naturgesetze? Durch zeitaktuelles fürbittendes Beten? Für den kürzlich verstorbenen Theologen Johann Baptist Metz geht es beim rechten Bittgebet darum, „Gott um Gott zu bitten“, also Gott um ihn selbst zu bitten. „Dabei ist mit einem Gott zu rechnen, der uns nicht einfach ein Innewerden unserer selbst ohne Erschrecken vergönnt, der uns nicht nur jubeln, sondern auch schreien und schließlich verstummen lässt.“ Hans Thalhammer

EMMAUS - miteinander unterwegs

9


auS dEr PfarrE

ein- Und aUsbliCKe in Corona-Zeiten es jenen, die noch einige Straßenstücke offen haben, noch möglich sein wird zu sammeln, müssen wir erst abwarten. Vergelt´s gott auch den Spenderinnen und Spendern. Bürostunden: die Kanzleistunden mit Parteienverkehr können erst nach aufhebung der Quarantänebestimmungen wieder zu den bisherigen Zeiten angeboten werden. telefonischer Kontakt oder per Email ist wie bisher immer möglich. Eheseminar: Kurz vor dem Quarantäne-Erlass konnten noch vier Paare in Völs das Eheseminar besuchen. Es war eine eigenartige Stimmung – abstand halten; nicht wissen, wann die Hochzeit gefeiert werden kann - und doch die große Vorfreude auf dieses Ereignis; neue Erkenntnisse und tiefere Einblicke in das Sakrament der trauung; gutes mittagessen. Taufen, Erstkommunion und Firmung: die feiern dieser Sakramente werden auf unbestimmte Zeit verschoben. Krankenkommunion und Krankensalbung: nur in todesgefahr Beerdigungen: Sie finden im familiären Kreis am friedhof statt. auf der Homepage gibt es eine Seite, auf der die Verstorbenen genannt werden, damit für sie gebetet werden kann. die Hl. messen werden für unsere Verstorbenen zu einem späteren Zeitpunkt gefeiert. Intentionen bei den Heiligen Messen: Sobald die gottesdienste wieder öffentlich gefeiert werden können, mögen sich jene, deren messintention ausgefallen ist, in den Pfarrkanzleizeiten melden.

Ferienlager der Jungschar und Ministranten/innen: musste für heuer leider abgesagt werden. Wenn es die Situation erlaubt, werden die gruppenleiter/innen im Sommer beim Pfarrheim einige freizeit-aktionen anbieten. Vergelt´s Gott allen, die geholfen haben, dass wir über unsere Homepage gottesdienste feiern konnten: • dem Kinderliturgiekreis • den familien, die musikalische und textliche Videoclips beigesteuert haben • den mesnern/innen mit ihren Helfern/innen für die ausgestaltung unserer Kirchen • allen, die die gottesdienste angenommen und gefeiert haben • jenen, die Bilder von den feiern zuhause für unsere Homepage geschickt haben • jenen, die telefonisch oder schriftlich rückmeldungen gemacht haben Vergelt`s Gott auch für die Spenden für arme

Caritas Haussammlung: Vergelt´s gott Sammlerinnen für ihren dienst. Einige haben die Haussammlung schon abgeschlossen. Ob

10

EMMAUS - miteinander unterwegs


Aus der Pfarre

Impulse während der Quarantäne-Zeit Zum 4. und 5. Fastensonntag und zu allen Ereignissen in der Karwoche und dem Hochfest der Christen, „Ostern“, gestaltete Pfarrer Christoph gemeinsam mit dem Kinderliturgiekreis und Familien Impulse und Anregungen, Gebete und Feiern, die man über die digitalen Medien abrufen oder auch als Broschüre in der Kirche abholen konnte, um diese Tage in der Familie mit Kin-

dern und auch allein feiern zu können. Gerade das Fest der Auferstehung des HERRN schenkt Trost in schwieriger Zeit, weil Ostern uns erinnert, dass Jesus mit uns geht und mit uns unterwegs ist (Emmaus) Vergelt`Gott Pfarrer Christoph für die tröstliche seelsorgliche Betreuung!

Palmsonntag: Segnung der Palmzweige in der Kirche Pfarrer Christoph ist es mit Hilfe der Gärtnerin Ulli Peer gelungen einige Ölzweige zu bekommen – was in ganz Tirol fast unmöglich schien – so konnte er doch mehreren Familien und besonders älteren Menschen mit je einem gesegneten Zweig Freude bereiten. Am Abend des Palmsonntags erklangen für die Völser Ortsteile, in denen die Glocken der Pfarrkirche nicht gehört werden können, die Glocken der Blasius-Kirche zum Betläuten. Dieser Dienst wurde an allen Tagen der Karwoche – außer Karfreitag und Karsamstag – einschließlich Ostersonntag und Ostermontag dreimal am Tag zur Freude vieler fortgeführt. Ein großes Vergelt`s

Gott an Karl Pertl, Horst Strauß, Gerhard Hildebrand und Pfarrer Christoph!

Osternacht: Feier von Tod und Auferstehung Jesu Ab 17.00, dem sonst üblichen Beginn der Kinderfeier, konnten in der Kirche kleine Kerzen mit Licht von der neuen Osterkerze (heuer wunderbar gestaltet von Andrea Brandstätter) und von Pf. Christoph gesegnete Ostereier, begleitet mit Segenswünschen und einem Gebet, von den Familien abgeholt werden. Sie wurden von vielen auch zu einsamen Menschen gebracht. An den Beginn der Osternacht erinnerte Pf. Christoph mit feierlichem Ostergeläute.

EMMAUS - miteinander unterwegs

11


Aus der Pfarre

Ostersonntag: Der HERR ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden! Alleluja Alle, die die Kirche besuchten, konnten sich über die österlich gestaltete und geschmückte Kirche freuen. Die Osterevangelien und Predigtgedanken dazu können auf der Homepage nachgehört werden.

Österreichische Bischofskonferenz Presseerklärung vom 19. März 2020, dem Hochfest des Hl. Josef (Patron der Familien)

Gott, richte uns wieder auf (Ps 80,4)

Ein Wort der Zuversicht und Hoffnung in der Corona-Krise Die Katholische Kirche unterstützt im vollen Umfang die staatlichen Maßnahmen und will dazu beitragen, dass die Krise möglichst rasch gemeinsam bewältigt werden kann. Unser Glaube an Jesus Christus ist dazu eine kostbare Hilfe, eine Quelle der Geduld und eine unersetzbare

Solidaritätskraft, die es jetzt ganz dringend braucht. Wir möchten in ökumenischer Verbundenheit mit allen Gläubigen unseres Landes alles tun, um das Leben von Menschen zu schützen, gleichzeitig aber auch deren seelische Gesundheit nicht aus den Augen verlieren.

Biblische Impulse

können uns Orientierung schenken: bei Stress Mt 11,25-30 bei großer Sorge Mt 6,19-34 Einsamkeit Psalm 23 unmotiviert Psalm 34 hoffnungslos Psalm 139 krank Psalm 41 Traurigkeit Joh 14 Glaubenszweifel Hebr 11 Depression Kol 3,12-17 in Gefahr Psalm 91 bei Pleite Psalm 37 verletzt Joh 15

12

EMMAUS - miteinander unterwegs


auS dEr PfarrE

mariengebet in Corona-Zeit Karwoche 2020

Eine frau geht über die Straßen, trauer hat ihren Blick verdunkelt. die frage steht vor ihrem Herzen: Geht Gott mit? Sie kann keinen mehr fragen: Ist Gott da? So geht manche frau durch das leben. Ave Maria! Eine frau geht über die Straßen, freude beflügelt ihren Schritt. Sie kann das Wunder kaum fassen: Jesus ist auferstanden und geht mit! Sie weiß, es waren nicht nur Worte; Sie spürt, das Wunder wird wahr! Sie eilt, es den anderen zu sagen: Jesus lebt! So geht manche frau durch das leben. Ave Maria! Eine frau geht über die Straßen. liebe drängt hin zu dem grab. die Hoffnung blieb auf ihren Wegen: Gott geht mit! Ein Stein, der das leben begraben, liegt abseits, und licht hüllt sie ein. in freuden kann sie wieder singen: Jesus lebt und ist da! So geht manche frau durch das leben. Ave Maria! (unbekannter Verfasser) Maria, du hast am Ostermorgen gemeinsam mit anderen frauen das offene grab vorgefunden. die freude an der Auferstehung deines Sohnes möge unsere Herzen erfüllen und uns fähig machen, voll Vertrauen unseren Weg zu gehen und Hoffnung und Zuversicht auszustrahlen. gerade JEtZt in Zeiten der corona-

Krise sei du uns Vorbild, damit wir uns üben in geduld und Zufriedenheit. dein auferstandener Sohn möge in dieser ausnahmesituation immer bei uns sein, im alltag und an allen tagen. Er möge uns zu österlichen menschen machen, die die freude über die auferstehung in die Welt tragen. amen

EMMAUS - miteinander unterwegs

13


Aus der Pfarre

Angebot Mundschutz für den guten Zweck Erlös der Aktion in der Karwoche für Kirchenrenovierung gespendet

Wer eine umweltfreundliche Alternative zu den Einwegmasken sucht, kann bei Maria Strobl fündig werden. Die Pfarrgemeinderätin fertigt schon seit Wochen unzählige Stoffmasken an und gibt sie gegen freiwillige Spenden ab. Wir freuen uns, dass aufgrund der Spendenaktion in der Karwoche (bis einschließlich 14. April) insgesamt € 802.- für die Rückzahlung der Kirchenrenovierung eingenommen wurden. Ein herzliches Vergelt's Gott! Stoffmasken können weiterhin bei Maria Strobl, Tel.: 0681 / 202 67 937 oder maria.strobl@tsn.at bestellt werden. PGR-Völs

Leserbrief Corona - und plötzlich ist alles anders… Erfahrungen einer AHS-Lehrerin

Vor zwei Wochen war ich noch im Alltagstrott, von 05.45 bis oft 22.00 Uhr unterwegs, in der Schule, in der PHT, bei den Enkelkindern, bei Meetings aller Art, in zwei Chören, auf Auslandsdienstreisen, manchmal schon in einem höllischen Tempo. Und dann plötzlich das, wovon wir als Kinder immer geträumt haben – keine Schule. Es war gespenstisch an jenem letzten Schultag am Freitag, den 13. März. Normalerweise sind unsere Schüler/-innen in den Pausen sehr laut auf den Gängen, an jenem Freitag kaum jemand am Gang und alles ganz ruhig. In den Klassen fragende Blicke, rasch noch ein Erklären diverser E-Learning-Plattformen, ein Umreißen, wie es in den nächsten Wochen weitergehen wird, viele Fragen, Unsicherheit, vorbei mit dem sonst oft sorglosen „Abhauen“ ins Wochenende. Auch im Konferenzzimmer bedrückte Atmosphäre, schnell noch ein Austauschen von Handynummern, schon mit Respektabstand Erklä-

14

rungen über diverse Plattformen, Wünsche für die Familie und liebe Kolleginnen und dann ins Auto, gedankenverloren, mit keiner Freude auf das kommende Wochenende. Seither täglich Hinaufladen aller möglichen Materialien, Plattformen durchsuchen, untereinander nachfragen, wie dieses und jenes funktioniert, unzählige Mails beantworten, korrigieren, zurückmailen, überlegen, was man wie möglichst kurz und bündig erklären kann, ermutigen, loben, technischen Support suchen und dazwischen die Nachrichten konsumieren, mit der Familie telefonieren, kurz am Balkon sitzen…..182 Schüler/-innen wollen betreut werden, liefern ihre Arbeiten ab und es kommen Sätze wie: „Wenn doch endlich wieder normale Schule wäre!“ Dazwischen die Sorge um die betagte Mama weit weg, die mit ihren 93 Jahren messerscharf alles analysiert und bei so vielem schon so recht hatte – sie ist Ärztin und verblüfft mich immer

EMMAUS - miteinander unterwegs


aus der pfarre

wieder mit ihrem Weitblick. Dann endlich am Abend der Blick auf unsere Pfarrhomepage, innehalten, versuchen zu begreifen, was da eigentlich gerade passiert, die Balkonkonzerte, das Applaudieren am Balkon für unsere Heldinnen und Helden des Alltags, am Handy die Videos der Enkel sehen…. Schlimme Nachrichten hören, dazwischen unglaublichen Zusammenhalt spüren, Tiefgründiges von unseren jungen Leuten lesen…..es ist schon eine Achterbahn der Gefühle. Draußen ist es ruhig wie schon lange nicht mehr, die Luft ist klar, kein Smog über Innsbruck.

Die Natur atmet auf, während wir den Atem anhalten…. Alle paar Tage kurz einkaufen gehen, das Desinfektionsmittel und die Maske im Mantelsack. Das Highlight des Tages: Die Post holen, den Müll hinaustragen, von Ferne mit den Nachbarn ein paar Worte wechseln. Eine besondere Fastenzeit….Umdenken? Umkehren? Neubeginn? Noch nie habe ich so sehr auf Ostern und die Auferstehung gewartet wie heuer! Mag. Barbara Ditterich

ZUM TITELBILD in Corona-Zeiten Seit Corona spüren wir deutlich„Wir sitzen alle im gleichen Boot“. Und doch rudern die verschiedenen Länder ihren eigenen Kurs. Bitten wir Jesus, den Auferstandenen, dass er miteinsteigt in unser Boot und uns hilft, durch Geduld, Rücksichtnahme, Offensein für die Nöte der Menschen und der Umwelt, Verzicht und damit verbunden Einschränkung im Konsumverhalten mit Blick auf die globalen Herausforderungen in die richtige Richtung zu navigieren.

EMMAUS - miteinander unterwegs

15


VÖlSEr OrtS- & KircHEngEScHicHtE

VÖlser KaPUZinerPater im reiCH der mitte Primizfeier in Völs Bruder Peregrinus Ofm cap., Josef Klingler, feierte 1921 in Völs seine Primiz. am fest maria Himmelfahrt erlebte die gemeinde eine sehr erhebende feier. Einer aus ihrer mitte, P. Peregrin Klingler Ofm cap., durfte zum ersten mal im Kreis seiner Eltern, angehörigen und landsleute das heilige messopfer feiern. Seine Eltern waren mit ihren drei Kindern von Heiligkreuz bei Hall 1909 nach Völs zugezogen. Bruno Wirth, ein großneffe von P. Peregrin, stellte mir einige Bilder zur Verfügung, auch vom Kapuzinerkloster innsbruck erhielt ich fotos und Briefe. in diversen Zeitungen fand ich zusätzliche informationen über P. Peregrin, der in der mission der tiroler Kapuziner in der mandschurei und in Japan tätig war. Er hatte eine journalistische und schriftstellerische Begabung. So laden seine lebendigen und humorvollen texte zum interessierten lesen, zum Schmunzeln und auch zum herzlichen lachen ein. (Bild: P. Peregrin ein fröhlicher Mönch, 1924 noch in der Heimat)

Pater auf hoher See in Richtung China Herzliches grüß gott aus dem chinesischen tirol! nun bin ich endlich da, gott sei lob und dank viel tausendmal! lang hat‘s gedauert und viel hat es gebraucht, bis wir sieben Schwaben ans westliche Ende des blumigen reiches gekommen sind. aber schließlich nach fast halbjähriger reise ist es doch geglückt. – Wenn einer eine reise tut, so kann er was erzählen. Wenn es Sie interessiert – hören Sie! Bei stockfinsterer Nacht hab‘ ich am namenJesu-feste, 3. Jänner 1926, mein liebes tirol verlassen, um den chinesen Jesu namen zu verkünden. Weiß nicht, was mich schwerer

16

angekommen ist: der abschied von meinem treuen, braven mütterlein oder von der felsenheimat, die ich viel lieber habe, als ich’s ehedem selbst gemeint. die folgenden freudentage in assisi und rom haben aber keine HeimwehStimmung aufkommen lassen. Selbst das seit menschengedanken nicht dagewesene eisigkalte Sturmwetter in genua, wo wir vier tage auf das Schiff gewartet und gefroren haben, hat nur unsere unternehmungslust zu steigern vermocht. Schlimmer wars am abend des 18. Jänner, als das motorschiff „münsterland“ in die hohe See hinausfuhr. Schon wollten mir die Zacher über die Wangen bacheln wie einem Kind, das man der mutter aus den armen gerissen – da packte mich zum glücke noch die Seekrankheit, oder, wie der chinese richtig sich ausdrückt: „der niin tschän, Schiffsschwindel.“ ich hatte nicht mehr Zeit für melancholische gedanken, ich war nicht mehr fähig, etwas anderes zu denken als das: „Mir ist hundsübel, wrrr!“ Ich hatte mir vorgenommen, den abschied von Europa im stillen Verkehr mit gott zu feiern und noch einmal das kirchliche reisegebet zu verrichten; daraus ist freilich nichts geworden; denn ich war zu arm daran. am nächsten tage war ich wieder vögelewohl. Die fünfundvierzigtägige Seefahrt war eine lustreise, ein genuss – mit manchen Wehrmutströpflein. ich verstehe es jetzt, wieso es leute geben kann, die um des Vergnügens willen eine Weltreise um die andere machen und schweres geld nicht scheuen, um dem aufzubieten, was die schöne gotteswelt zu bieten hat. Ja, die weite Welt ist wunderschön. großartig ist das meer; schöner noch als in den dolomiten tirols kann so ein Sonnenuntergang sein auf dem Ozean. das Schönste: die immer wechselnden Küstenlandschaften. ceylon, das Paradies der Welt genannt, hat mir weniger gefallen als das imposante, zerrissene Hongkong; der schönste fleck, den ich gesehen, ist wohl das herzige, idyllische Singapur.

EMMAUS - miteinander unterwegs


völser orts- & kirchengeschichte

Horizont erblickte und nichts um mich hatte als die winzige „Münsterland“ im endlosen Wasser und darüber den blauen Südlandhimmel, an dem Tage ist das Heimweh zum Ausbruch gekommen. Ich habe mir völlig nimmer zu helfen gewusst. Ich bin in meine Kajüte geflüchtet, hab‘ Tür‘ und Fenster verrammelt und habe geheult wie ein – halt wie ein Tiroler, dem es in der fremden Welt verdrießt. Mehr und weniger haben diese Heimgedanken mich verfolgt bis Hongkong. Nein, den Tag, an dem wir in Hongkong vor Anker lagen, „wünsch ich meinem ärgsten Feinde nicht.“ Hätt‘ ich mir in der Tiroler Heimat als Kapuziner noch eine Existenz gewusst und hätt‘ ich das nötige Geld gehabt – ich wäre auf und davon, heim.

Pater Peregrin in Begleitung auf einem Schiff mit dem geliebten Flügelhorn, das er öfters erwähnt.

Gott zum Danke verpflichtet sind wir, dass wir, nur einmal ausgenommen, alle Tage das hl. Opfer haben feiern können. Das war für mich jedes Mal ergreifend: Das Kreuzopfer in der Schiffskajüte! Ich fühlte mich wie in die Katakomben versetzt. Wohl konnten wir immer nur eine stille hl. Messe lesen, im Herzen aber hatten wir festliches Hochamt; der Schöpfer der Länder und Meere selber hat dazu die Orgel geschlagen im nahen, ferne tönenden Meeresrauschen. Schön war das familiäre Zusammenleben mit der Schiffsmannschaft und den acht weltlichen Passagieren. Große Freude habe ich diesen Weltkindern und Romanlesern gemacht durch die paar Reimmichlbücher, die ich mitgenommen. So manche Priesterfreude erlebten wir in Nikodemus-Stunden in der Pater-Kabine oder auf der Bank am Heck. Ein Offizier nahm täglich ein- oder mehrstündigen Religionsunterricht. Aber diese Nikodemusstunden verwandelten sich nur zu oft in Johannesstunden. An dem Tage, an dem ich zum ersten Male kein Land am

In der Straße von Formosa machten wir einen bösen Sturm mit. Es polterte und pumperte, als wäre die Hölle offen und die zornigen Wogen rüttelten und schüttelten an unserem Schifflein, dass nicht nur Gläser und Geschirr in Scherben gingen, sondern alles, was nicht nietund nagelfest “ war, zu Boden geworfen wurde: Bücher, Trompete. Koffer, Altar und auch wir selbst. Als wären wir über die Polizeistunde hinaus im Wirtshaus gesessen, um dem Rötl zuzusprechen. So wankten und krochen wir in den überschwemmten Salon. Infolge des bewölkten Himmels verlor der Mann am Steuer den Kurs und zwei Tage irrten wir im Weltmeer umher, nur das eine wissend: Wir sind irgendwo im „ Stillen Ozean“. Am 3. März landeten wir in Shanghai, nachdem ich tags zuvor durch mein Flügelhorn-Getute die „Münsterland“ zum Stehen gebracht; da der Kapitän vermeint hatte, er höre in nächster Nähe ein Nebelhorn, ließ er sofort stoppen. Neun Wochen ließen wir uns in der Zweimillionen-Stadt hinhalten. Fortsetzung folgt

EMMAUS - miteinander unterwegs

Karl Pertl

17


WErBung

Das Herz vergisst niemanden.

Bestattungsinstitut Ing. Dr. Karl Neurauter Auergasse 8a / Zirl 05238/ 5 24 90 www.bin.tirol

Österreichs erste Bio-Blumengärtnerei! Mo-Sa 9 -18 Uhr I So & Feiertag 10 -17 Uhr I Michelfeld 7, Völs www.blumenpark.at I Einfach Freund werden auf

SCHULER ELEKTRO

KÜCHEN

6176 Völs Gießenweg 1

WOHNEN

LICHT

6065 Thaur

Bert-Köllensperger-Str. 5

Tel. 0512 22550 Fax DW 77

Tel. 05223 52231 Fax DW 77

www.schuler.co.at

elektro@schuler.co.at

»Ich sehe eine Zei t der Schwäche auf euch zukommen... « »Ich sehe eine Zei t der Schwäche auf euch zukommen...« »Ich sehe einewww.konditorei-altvoels.at Zei t der Schwäche auf euchOrtwww.konditorei-altvoels.at zukommen... « Ein entzückender zum Schwachwerden. Ein entzückender Ort zum Schwachwerden.

18

EMMAUS - miteinander unterwegs www.konditorei-altvoels.at


WErBung

Jetzt anmelden!

Beste Noten mit der 9,50 € Nr. 1 in Österreich! Schon ab

2

pro Unterrichtsstunde (45 Min.)

Lassen Sie sich beraten: www.schuelerhilfe.at

1

2

1

Individuelle Nachhilfe • Größte Flexibilität Qualifizierte Nachhilfelehrer • Bessere Noten

Die Schülerhilfe ist das Nachhilfe- institut mit den meisten Nachhilfe-Standorten in Österreich. Ausführliche Informationen erhalten Sie vor Ort.

Innsbruck • Salurner Str. 18 • 0512-570557 • Wörgl • Speckbacherstr. 8 05332-77951 • Hall • Stadtgraben 1 • 05223-52737 • Telfs • Obermarktstr. 2 05262-63376 • Schwaz • Münchner Str. 48 • 05242-61077

6176 Völs Michelfeld 10 Tel: 0512/303114

gärtnerei peer

ulli’s blumenshop

blumen peer markthalle

blumen peer

6176 Völs Tel: 0512 / 303784

6020 Innsbruck Herzog-Siegmund-Ufer 1

6170 Zirl Kirchstraße 19 069910191656

gaertnerei.peer@aon.at • Mobil: 0664 / 223 02 01

ich!

Tu‘s für D

n Fitness- und Gesu

dheitscenter

Ihr Gesundheitscenter 365 Tage im Jahr von 6 – 22 Uhr trainieren

Aflingerstraße 2 6176 Völs Tel: 0512 302533

REBECCA KIRCHBAUMER

Mag. pharm. Adelheid Knitel Aflingerstraße 7 6176 Völs Tel: 302025 Fax: 304025 www.blasius-apotheke.at blasius.apo@aon.at

Bahnhofstraße 32 | 6176 Völs www.samen-schwarzenberger.com

EMMAUS - miteinander unterwegs

19


Jugendchor Völs Magdalena: „Also ich finde es immer lustig, weil wir über unsere Fehler lachen können, als Mitglied beim Juco erlebt man viel und man bringt sich kreativ bei der Kirche ein.“ Jasmina: „Ja und wenn wir einmal falsch singen, ist es nicht schlimm … Wir lachen und probieren es gleich nochmal. … und wir dürfen oft mitentscheiden, welche Lieder wir bei welcher Messe singen.“ Anna: „Ich finde es gut, dass wir bei der Liedauswahl mitentscheiden dürfen. Wir können auch oft mit den Instrumenten in der Messe mitspielen. Gemeinsames Singen und Musizieren macht uns allen Spaß.“ Sebastian: „Der Jugendchor hilft mit, jede Messe zu einem tollen Erlebnis zu machen.“ Katharina: „Ich singe von Haus aus schon gerne und damit ich das auch in der Gemeinschaft machen kann, bin ich beim Jugendchor. Außerdem finde ich Karin super und sie zeigt und lernt uns auch viel. In einem Chor kann man auch neue Menschen kennenlernen und man hat sehr viel Spaß.“ Mario: „Zusammen zu singen macht sehr viel Spaß und ich finde es toll, den Messebesuchern damit eine Freude zu machen.“ Leo: „Ich singe generell gern in einem Chor. Besonders gefällt mir, dass wir auch viele englische Lieder singen. Die finde ich besonders schön.“ Sara: „Mir macht das Singen in der Gemeinschaft sehr viel Spaß. Die Proben sind sehr abwechslungsreich und lustig.“ Karin: „Freude, Spaß, Engagement, Schwung und gute Laune, … - all dies bringen die Jugendlichen mit, wenn sie mittwochs, um 18.30 Uhr, zur Chorprobe kommen. Neue und bekannte Lieder – deutsche und englische, geistliche und weltliche – Hu-

mor und Eifer nehme ich mit, wenn ich mit der Probe beginne. Unsere Jugendchorgemeinschaft zeichnet sich durch die Begeisterung aus, sich auf eine musikalische und gesangliche Vielfalt einzulassen. Gestärkt werden wir durch das Bewusstsein, mit unserem Gesang viele Menschen erreichen und erfreuen zu können. Zu unseren Lieblingsliedern zählen: „Count on me“ – (Zähl auf mich), „You are my all in all (Du bist mein Ein und Alles), „Let my light shine bright (Lass mein Licht hell leuchten) und das „Halleluja“, Lieder, die wir tatkräftig bei unseren Auftritten darbieten. Somit erinnern wir uns gerne an die Mitgestaltung der Gottesdienste. Unser Jugendchor ist nicht nur ein Ort zum Singen und Musizieren, er bietet auch Raum, Freundschaften zu knüpfen und zu vertiefen, er schafft Platz, Gemeinschaft zu leben und zu erleben.“ Liebe Jugendliche! Wenn Ihr gerne singt und musiziert und dies in einer Gemeinschaft erleben möchtet, dann kommt zu unserem Jugendchor. Seid neugierig und schaut vorbei. Wir treffen uns immer mittwochs, um 18.30 Uhr, im Pfarrheim. Also bis bald. Wir freuen uns auf DEIN Kommen! Jugendchor Völs


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.