Die Zeitschrift des Dekanates Wilten-Land
Durch die Coronapandemie kommen laufend ungerechte Strukturen ans Licht: Erntehelfer*Innen, 24Stundenbetreuer*innen- Leute, die zu Dumpinglöhnen arbeiten, um den Überfluss des Westens zu sichern. Um die Wirklichkeit des Himmelreiches zu erklären, erzählt Jesus das „Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg“. Ein Gutsherr wirbt für sich Arbeiter an und sagt „Geht in meinen Weinberg! Ich will euch geben, was recht ist.“ Das erstaunliche Ende zeigt, was im Sinne des Evangeliums „gerecht“ ist: Jeder Arbeiter bekommt soviel, dass er damit einen Tag lang seine Familie ernähren kann. Gerechtes Leben ist dort möglich, wo die Grundbedürfnisse gesichert werden können. In dieser Linie verlaufen die unterschiedlichen Vorschläge für eine Grundsicherung. Gerechtes Leben zielt auch auf einen Verzicht des Hortens: In Lagerhallen ebenso wie auf Banken. Gesellschaftspolitisches Handeln im Sinne des Evangeliums ist Engagement für das Recht auf Arbeit, gerechten Lohn und gegen Ausbeutung.
Herbst 2020